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    Tabu - Thema Sextourismus (Thread für Frauen nicht geeignet) - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 06.03.04 22:18:29 von
    neuester Beitrag 19.02.05 06:51:44 von
    Beiträge: 20
    ID: 831.136
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      schrieb am 06.03.04 22:18:29
      Beitrag Nr. 1 ()
      Habe mich mal beim Intenetbuchhändler Amazon.de umgeschaut.
      Dabei habe ich folgendes Buch gefunden:
      "Pilotprojekt Sex und Coca-Cola" von Eliscan.

      Eine gute Rezension kopiere ich mal hier rein:

      Ein neuer Klassiker der Reiseliteratur, 5. August 2003
      Rezensentin/Rezensent: ebpres aus Wien
      Die Szenen dieses Buches spielen auf der südthailändischen Insel Phuket. Präziser gesagt haben die Szenen dieses Buches am dortigen Patong Beach tatsächlich stattgefunden. Obwohl Thailand jedem als exotische Reiseziel bekannt ist, ist dieses Buch kein herkömmliches Reisetagebuch. Thailand ist Weltzentrum Nummer 1 des Sextourismus. Der Autor schreibt (anonym) Dinge die er nicht einmal seiner engsten Umgebung anvertraut hat, denn Sextourismus gilt in unserer Gesellschaft keineswegs als sozial geachtete Aktivität. Man wird in unserer Gesellschaft geschätzt und geachtet etwa als Rotweinkenner - gelegentliche Räusche sind erlaubt und gehören dazu. Sextourismus dagegen (mit all den möglichen körperlichen Räuschen) ist tabu. Niemals darf man(n) ein Sextourist sein. Denn Sextourismus gilt heute als Synonym für den letzten Ausweg eines unattraktiven Mannes, eines Mannes der darin versagt hat „normale" Beziehungen aufzubauen. Der Begriff SEXTOURISMUS ist heute bereits derart mit negativen Assoziationen überladen, dass man kaum jemanden findet der sich dazu bekennt und schon gar nicht erfährt man Einzelheiten „was denn nun wirklich abgelaufen ist." Das eigentlich faszinierende an diesem Buch ist, dass man all die Begebenheiten lesen kann, die man sonst niemals hört wenn man über „Sextourismus" spricht. Der Leser wird mitten in die sexsuchenden Gedanken des Autors hineinversetzt, erfährt die Motivation der Mädchen, erhält Einblicke in die asiatische Mentalität und erlebt sodann den gesamten Akt samt den damit verbundenen Emotionen. Männliche Leser werden verblüfft sein, denn sie werden sich an vielen Textstellen des Buches als Seelenverwandte des Autors fühlen und mehr und mehr in den suchtmachenden Sog der Ereignisse verstrickt werden - als ob man mit einem guten Freund über seine innersten Wünsche und Bedürfnisse spricht und sich in den Erlebnissen des anderen wiedererkennt. Männliche Leser werden auch plötzliche Sehnsucht nach der Ferne fühlen - Sehnsucht nach dem beschriebenen Schlaraffenland einer Sexualität, wo die Kluft zwischen Erstbegegnung und sexuellem Akt maximal einige Stunden beträgt, ohne dass das Kennenlernen von Mann und Frau zur Wissenschaft gemacht wird wie in unserer Kultur. (Unsere Kultur, die von dem Autor abwertend „Emanzenland" genannt und als solches verspottet wird). Dieses Buch ist für Frauen ungeeignet, es ist für Männer geschrieben. Der Autor schreibt so, wie sonst Männer nur im verschworenen Kreise ihre sexuellen Erlebnisse austauschen - manchmal in einem Satz die Frau als Hure und Ware verfluchend, dann wieder als Göttin verehrend - nur Männer können in diesem Zwiespalt wirklich Eins sein. Gleichzeitig sollte dieses Buch aber ein MUSS für Frauen sein. Denn Männer sprechen im Zusammenhang mit Sexualität nie wirklich ehrlich über ihre Gefühle und Wünsche. Im Schutz der Anonymität hat es der Autor gewagt, in teilweise berührender Offenheit darzulegen, was seine männliche Seele wirklich bewegt. Von der nüchtern und / oder abwägenden Bewertung der Sexualpartnerin über „verliebte Phasen" bis hin zu Situationen der Impotenz. Vielen Lesern wird die Tatsache neu sein, dass in Thailand für viele Frauen im Angesicht eines normal-attraktiven europäischen Mannes der Sex mit dem Mann wichtiger wird als das dafür bezahlte Geld. Was unter anderem daran liegt, dass in Thailand SANUK (spaß haben) groß geschrieben wird - und nicht klein geschrieben, wie in Deutschland. Und Sex gehört für Thais egal welchen Geschlechts in die „Kategorie FUN". Für die Frauen Thailands ist - aus der Sicht des Autors - Sex etwas normales. Vergleichbar mit einem guten Essen, einer guten Party oder einer erfolgreichen Freizeitgestaltung. Dem Autor des Buches scheinen die Frauen unserer Länder inzwischen größtenteils sexuell verschlossen, den Aufwand all der Rituale nicht wert, die es braucht um sie zu erobern. Egal ob man das Buch mag oder es verabscheut - Tatsache bleibt, dass eine Unzahl an Männern, die aus Bangkok, Phuket, Pattaya, Ko Samui oder Chang Mai zurückkommen sich selbst verfluchen und sich vorwerfen, erst jetzt die Reise gewagt zu haben, anstatt schon im ersten Mannesalter von 18 Jahren. Zu viele verschenkte Jahre...

      Ebpres

      http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3833005793/ref=br_lf_b…
      Avatar
      schrieb am 07.03.04 08:48:03
      Beitrag Nr. 2 ()
      Warum ist den Artikel nicht für frauen geeignet ?

      siehe :

      www.susibar.de
      Avatar
      schrieb am 07.03.04 09:45:52
      Beitrag Nr. 3 ()
      Mir scheint, der Autor ist dem prüden viktorianischen Zeitalter entsprungen :laugh:
      Avatar
      schrieb am 07.03.04 13:37:13
      Beitrag Nr. 4 ()
      In Thailand gibt es auch "Begleiter" für Damen. :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 15.03.04 08:57:49
      Beitrag Nr. 5 ()
      # all

      Tip: Gebt mal den Autoren der Rezension von #1, Ebpres bei google ein.

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      Avatar
      schrieb am 15.03.04 09:13:33
      Beitrag Nr. 6 ()
      Der Typ muß ja so abgrundtief hässlich sein, dass er auf der ganzen Welt als Sextourist unterwegs ist, weil er hier zu Hause keine abbekommt.
      Und dann redet er sich ein, dass für die armen tailändischen Mädchen, der Sex mit einem alten, fetten, hässlichen, "normal-attraktiven europäischen Mann" :laugh: wichtiger sei als das Geld, das sie dafür bekommt.
      Vermutlich ist das seine Sicht der Dinge, weil er einfach nicht im Stande ist, sich in die Verhältnisse der tailändische Kinder hineinzuversetzen. Einfach abartig.:mad:
      Avatar
      schrieb am 15.03.04 11:02:53
      Beitrag Nr. 7 ()
      Ach Gottchen, und ich dachte immer, mann suche vielleicht einfach mal etwas Abwechslung ... im übrigens sind die Thailänderinnen ausgesprochen apart ... also wenn ich Mann wäre ................. :rolleyes: In der Flughafenhalle von Heathrow sah ich mal einen Mann mit einer thailändischen Frau plus Baby. Der Mann (Europäer mit durchschnittlichem Aussehen, nicht besonders groß) war ersichtlich ausgesprochen stolz auf seine bildschöne Frau! :)
      Avatar
      schrieb am 15.03.04 11:36:41
      Beitrag Nr. 8 ()
      ist schon klar, ein Jäger, der einen dicken Hirsch abgeknallt hat, ist auch stolz auf seine Trophäe:D

      Bleibt aber die Frage ob die thailändische Frau dann auch so stolz auf ihren Mann ist, oder nur auf das dicke Konto:(
      Avatar
      schrieb am 15.03.04 12:21:06
      Beitrag Nr. 9 ()
      #8 Sie schien das normal zu finden ... Ist doch schön für eine Frau, wenn ihr Mann stolz auf sie ist. Und warum soll ein unscheinbarer Mann sich unbedingt eine unscheinbare Frau suchen? Ja, gewiß, man kann nun feministisch über die Jagdtrophäen-Theorie nachsinnen ... aber zunächst mal ist auch eine Thailänderin eine Frau ... Und den Asiatinnen sagt man ja auch nach, daß sie obendrein sanftmütig seien ... :)
      Avatar
      schrieb am 16.04.04 00:06:22
      Beitrag Nr. 10 ()
      "Wir wollen die Täterszene abschrecken"
      Deutsch-tschechische Ermittlungsgruppe verfolgt gemeinsam Sextouristen

      Eine Ermittlungsgruppe will Deutsche, die in Tschechien Kinder sexuell missbrauchen, rasch und öffentlichkeitswirksam verfolgen. Die SZ sprach mit Axel Teichmann, Beauftragter für grenzüberschreitende Kriminalprävention beim sächsischen Innenministerium.

      Wann soll die Ermittlungsgruppe ihre Arbeit aufnehmen?
      Es obliegt der tschechischen Seite, schnell Ermittlungsbeamte zu autorisieren. Wir gehen davon aus, dass eine Sondereinheit in Cheb gebildet wird, wie kürzlich auch in der Sächsischen Zeitung zu lesen war. Sachsens Staatsregierung hat sehr schnell auf die entsprechende Vereinbarung vom November letzten Jahres reagiert und der Staatsanwaltschaft in Plauen und Zwickau die Zuständigkeit übertragen. Gleichzeitig wurde festgelegt, dass die ermittlungsführende Dienststelle die Polizeidirektion in Plauen ist.

      Ist nicht Eile geboten?
      Sicher, aber wir haben es hier mit einer sehr sensiblen Angelegenheit zu tun. Die tschechischen Kollegen haben sich ihr nunmehr angenommen. Sie sind örtlich und sachlich zuständig. Das Tatortgebiet liegt in ihrem Hoheitsbereich.

      Welche rechtlichen Konsequenzen hat das für die gemeinsame Ermittlungsgruppe?
      Es geht in erster Linie um einen schnellen Informationsaustausch über die Täter, die deutsche Staatsbürger sind. Die Ermittler müssen an einen Tisch gebracht werden, um dann, wenn die tschechischen Behörden solche Delikte feststellen, sofort reagieren zu können. Das heißt, auch von deutscher Seite strafprozessuale Maßnahmen einzuleiten. Das kann beispielsweise eine Wohnungsdurchsuchung sein. Wichtig ist uns: Wir wollen zeigen, dass wir gemeinsam konstruktiv an dem Problem arbeiten. Wir wollen durch öffentlichkeitswirksame Verfolgung von Straftaten eine Abschreckung in der Täterszene erreichen.

      Wo erfolgt die Verurteilung?
      Die bleibt in erster Linie den Tschechen vorbehalten. Die Auslieferung nach Deutschland ist möglich, wenn es die Aussicht auf ein wirksames Strafverfahren gibt. Das haben wir natürlich zugesichert.

      Müssen sich deutsche Männer, die nach Tschechien fahren wollen, fürchten, schon allein dadurch ins Visier der Ermittler zu geraten?
      Nein. Jene 280 Pkw-Kennzeichen, die durch das Streetworker-Projekt Karo erfasst und den Strafverfolgungsbehörden beider Seiten übergeben wurden, sind nachweislich Personen zuzuordnen, die sich im Milieu aufgehalten und dort auffällig verhalten haben. Es handelt sich in keinem Fall um Touristen, die sich das Land ansehen oder einkaufen wollen. Die werden das auch künftig unbehelligt tun können.

      Sie erwähnten Karo. Deren Berichte wurden vielfach attackiert. Wie bewerten Sie diese?
      So viel: Auf Grund der jahrelangen Tätigkeit von Karo in dem sozial schwer belasteten Milieu erscheint die Darstellung von Einzelfällen der Kinderprostitution nachvollziehbar. Karo kann sich auf die Fahne schreiben, letztlich den Anstoß zur Bildung der gemeinsamen Ermittlungsgruppe gegeben zu haben. S.4

      Das Gespräch führte Carola Lauterbach
      http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=594469

      Ratsam
      SZ-Kommentar
      Von Carola Lauterbach

      Eine gemeinsame tschechisch-deutsche Ermittlungsgruppe soll jetzt jene vornehmlich deutschen Männer verfolgen, die entlang der böhmischen Grenze Kinder und Jugendliche sexuell missbrauchen. Endlich. Denn dass eine entsprechende Szene besteht, dass diese Straftaten tatsächlich begangen werden, daran besteht kein Zweifel. Nur in der Bewertung kam es im Verlauf des vergangenen halben Jahres zu heftigen Irritationen.

      Es gab Berichte über die Darstellung von Fällen, die jeden nur halbwegs gefühlvollen Menschen entsetzten. Und es gab Dementis. Es gab gegenseitige Vorwürfe auf der Ebene von Behörden. Es wurde behauptet, und es wurde relativiert. Von Medien dies- und jenseits der Grenze seriös oder weniger seriös aufgegriffen, führte die Angelegenheit sogar zeitweise zu schweren politischen Verstimmungen zwischen Prag, Berlin und Dresden.

      Das war ein gefundenes Fressen für jene, die mit kriminellem Vorsatz ins Nachbarland reisen. Während der Streit auf allen Ebenen tobte, konnten sie sich recht sicher fühlen. Denn die Täter dürften sich bewusst sein, dass von ihren Opfern wenig Gefahr ausgeht. Die geschundenen Kinder haben schlichtweg Angst.

      Dass Strafverfolger Tschechiens und Sachsens nun gemeinsam Jagd auf Sextouristen machen wollen, ist höchst ratsam. Darüber hinaus bedarf es aber auch eines öffentlichen Klimas, das den Kindesmissbrauch ächtet.S. 8
      http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=594669

      15.4.2004
      Avatar
      schrieb am 29.07.04 00:10:50
      Beitrag Nr. 11 ()
      Kuba: Von der Revolution zur Prostitution
       


      Von Lisa Erdmann
      Die Kuba-Politik spielt in jedem US- Präsidentschaftswahlkampf eine Rolle. Jetzt warf George W. Bush der Regierung in Havanna vor, sie unterstütze den Sextourismus. Der Máximo Líder reagierte empört. Doch die Vorwürfe sind keineswegs so haltlos, wie Castro glauben machen will.
      Vor deftigen Worten hat Fidel Castro nie zurückgeschreckt. Doch dieses Mal war der alte Mann offensichtlich wirklich richtig wütend auf den amerikanischen Präsidenten. Der Vorwurf hatte tief und schwer getroffen.

      In seiner Rede zum Jahrestag des gescheiterten Revolutionsversuchs von 1953 knöpfte er sich Bush vor. "Dies sind unbeschreibliche und grobe Verleumdungen", sagte Castro. Er nannte George W. Bush einen Alkoholiker und Analphabeten. Der US-Präsident habe seine früheren Alkoholprobleme nur durch religiösen Fundamentalismus in den Griff bekommen, den er als Verteidigungsmechanismus benutze.

      Bush hatte vor zehn Tagen gesagt, dass Kuba eines der Hauptziele des Sextourismus sei und dass die kommunistische Regierung ihn sogar fördere. Aus Kuba hatte es damals schon heftige Kritik gegeben: Bush habe frühere Aussagen Castros aus dem Zusammenhang gerissen, hieß es. So hatte der Staats- und Parteichef vor rund zehn Jahren einmal versichert, dass im sozialistischen Kuba selbst Prostituierte einen Hochschulabschluss hätten.

      Es ist ein jahrzehntealtes Ritual, das derzeit zwischen Kuba und den USA abläuft. In den 45 Jahren seit der kubanischen Revolution hat Fidel Castro zehn amerikanische Präsidenten erlebt. Sie alle hatten ein Ziel: das unliebsame Regime vor ihrer Haustür unter ihre Kontrolle zu bekommen. Und die amerikanischen Präsidenten haben ihrerseits jeweils das gleiche erlebt: einen starrköpfigen Diktator. Was sich dagegen dramatisch verändert hat, sind die Lebensbedingungen der Menschen auf Kuba - vor allem seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion.

      81 Prozent für Bush

      In alter Republikaner-Manier hat Bush kürzlich damit begonnen, die konservativen, Castro-feindlichen Exil-Kubaner in Florida zu umwerben. Er bedankte sich auf seine Weise dafür, dass sie ihm vor vier Jahren mit 81 Prozent ihrer Stimmen bei dem Auszählskandal in Florida einen hauchdünnen Vorsprung und damit das Entrée ins Weiße Haus verschafften: Er verschärfte die Sanktionen gegen den Karibikstaat weiter.
      In den USA lebende Kubaner dürfen nur noch alle drei Jahre ihre Verwandten auf der Insel besuchen, bisher durften sie einmal im Jahr dorthin reisen. Pro Tag dürfen sie auf der Reise nur noch 50 Dollar ausgeben; bisher 167. Die monatlichen Geldüberweisungen dürfen 75 Dollar nicht mehr überschreiten; vorher 100. Das Ziel der Aktion: Bush will den Devisenfluss und damit am Ende das Regime zum Zusammenbruch bringen.

      Der Dollartransfer auf die Palmeninsel ist mit den Jahren zu einer Art lebensnotwendiger Dauerinfusion für das System geworden. Rund eine Milliarde Dollar reichen die amerikanischen Exil-Kubaner nach Uno-Schätzungen pro Jahr an ihre Verwandten weiter. Allerdings spaltet der Geldstrom die kubanische Gesellschaft in zwei Teile: die Dollar- und die Peso-Klasse. Wer mit US-Geld versorgt wird, kann auf Kuba relativ gut leben. In den über das ganze Land verteilten "Shopping" genannten Dollar-Geschäften, gibt es von der Zahnbürste bis zur Waschmaschine alles zu kaufen.

      Wer keine Verwandten hat, hat ein Problem: Er muss Dollars auftreiben. Denn der Anspruch aller Bürger über Lebensmittelkarten auf die notwendigen Grundnahrungsmittel und Hygieneartikel besteht häufig nur in der Theorie. Das marode Wirtschaftssystem kann seine eigenen Leute nicht versorgen - und es verfällt zusehends weiter.

      Für viele Kubaner besteht die einzige Chance, Dollars zu ergattern, im Tourismus. 1,7 Millionen Besucher kommen jedes Jahr auf die Palmeninsel. Viele kommen zum Sonnenbaden und Tauchen. Immer mehr kommen wegen Sex.

      Begehrtes Gut Dollar

      Die Jobs in Hotels und Restaurants sind extrem begehrt. Hier lassen sich oft an einem Tag mehr Trinkgeld-Dollars verdienen als der Peso-Lohn für den ganzen Monat wert ist. Manche vermieten privat Zimmer, andere eröffneten die seit einigen Jahren erlaubten Mini-Restaurants mit höchstens drei Tischen, wieder andere chauffieren nach Feierabend in ihren Autos Touristen durch die Gegend. Und nicht wenige Frauen zwingt die Armut, sich zu prostituieren.
      Dass Kuba inzwischen zu den bei Sextouristen begehrten Reisezielen gehört, ist unbestritten. Selbst die kubanische Regierung würde das wohl höchstens der Form halber dementieren. Auf den entsprechenden Internetseiten tauschen sich Männer munter über die Vorzüge der einzelnen Länder aus. Laut Jörg Nowak vom Katholischen Missionswerk Missio, das eine Kampagne gegen Sextourismus gestartet hat, nennen die Männer vor allem die Preise als Vorteil Kubas. "Die letzte Bastion für billige Pussis", zitiert Nowak einen Forumseintrag.

      Genaue Details über den Umfang des Sextourismus kennt Missio nicht, denn Hilfsorganisationen und Menschenrechtler sind dort unerwünscht. Auch Amnesty International hat nicht mehr Informationen, als dass Sextourismus auf Kuba ein großes Thema ist. "Seit mehr als zehn Jahren", erklärt Jerôme Cholet, "hat keine ai-Delegation mehr Zutritt nach Kuba bekommen."

      Informationen, dass die Regierung die Prostitution aktiv unterstützt, wie Bushs Vorwurf lautet, haben beide Organisationen nicht. Die Vermutung geht eher dahin, dass diese Form der Devisenbeschaffung geduldet wird und staatliche Stellen nichts dagegen unternehmen - manchmal allerdings etwas dafür: Vor fünf Jahren wurden mehrere leitende Mitarbeiter des kubanischen Tourismus-Ministeriums nach Ermittlungen der Staatsanwaltschaft entlassen, weil sie Sextourismus begünstigt haben sollen.

      Doch wie viel an Bushs Vorwurf der aktiven Förderung der Prostitution auch dran ist - pikant ist grade dieses Thema allemal. Schließlich hatten der von Washington protegierte Diktator Batista und die Mafia Kuba zum Bordell und Vergnügungsviertel der USA umfunktioniert. Das endete erst mit Castros Revolution 1959. Doch 45 Jahre später ist Kuba offenbar wieder da angekommen, wovon sich die Menschen auf der Insel einmal befreien wollten.

      SPIEGEL ONLINE - 27. Juli 2004, 18:55
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,310677,00.html
      Avatar
      schrieb am 29.07.04 12:05:05
      !
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      Avatar
      schrieb am 02.12.04 09:46:47
      Beitrag Nr. 13 ()
      Zum Thema passend

      Thread: Armutsprostitution - Aids - Deutschland

      "Armutsprostitution - Aids - Deutschland"
      Avatar
      schrieb am 02.12.04 09:56:07
      Beitrag Nr. 14 ()
      Was sagt die Katholische Kirche zur Thematik?

      Eine Diskussion darüber gibt es hier:

      http://www.mykath.de/index.php?act=ST&f=2&t=5645
      Avatar
      schrieb am 02.12.04 20:25:53
      Beitrag Nr. 15 ()
      Ergänzung zu #1

      Der Link zur Rezension hat sich geändert:

      http://www.amazon.de/exec/obidos/tg/stores/detail/-/books/38…
      Avatar
      schrieb am 03.12.04 01:41:10
      Beitrag Nr. 16 ()
      Dr. Lea Ackermann
      Prostitutionstourismus und organisierter Frauenhandel mit Frauen aus Ländern der dritten Welt: Ausmaß und Hintergründe



      Wenn jährlich Hunderttausende Deutsche in Länder der sogenannten Dritten Welt reisen, dann zeigt dies eine ungesunde wirtschaftliche Entwicklung: Deutsche und andere Urlauber aus westlichen Ländern können sich Urlaubsreisen in Länder der Dritten und Vierten Welt leisten, sie haben das nötige Geld und die entsprechende Freizeit. Die Menschen in der Dritten Welt haben in den letzten Jahren eine Entwicklung mitgemacht, die ihre Länder und sie selbst immer mehr in die Verelendung trieb. Fallende Rohstoffpreise auf den Weltmärkten, Landflucht der Bauern, einseitige Subventionierung exportorientierter Wirtschaftssektoren, Vernachlässigung der Subsistenzwirtschaft und der Entwicklung ländlicher Gebiete, aber auch der Ausbau des Massentourismus haben zu dieser Entwicklung beigetragen. Gerade die Armut auf der einen Seite ermöglicht es den Reichen auf der anderen Seite, von der Misere zu profitieren und Billigsturlaub in diese "Ferienparadiese" zu machen.

      Der Tourismus in die Länder der Dritten Welt ist seit Jahren steigend; steigend ist auch die Zahl der Frauen und Kinder in der Prostitution für die Touristen. Das Zusammenwirken von Massentourismus, Prostitutionstourismus und der epidemischen Ausbreitung von Aids ist ebenfalls nachgewiesen. Um das Ausmaß in Zahlen zu belegen, zitiere ich aus der Untersuchung: "Umfeld und Ausmaß des Menschenhandels mit ausländischen Mädchen und Frauen", Schriftenreihe des Bundesministeriums für Frauen und Jugend, Bd. 8 Stuttgart 1992. Diese Untersuchung habe ich zusammen mit Dr. Dagmar Heine-Wiedenmann erarbeitet.

      "Thailand konnte 1990 über fünf Millionen Touristen verzeichnen, 70% der Besucher sind Männer. Quantitativ angelegte Untersuchungen haben zeigen können, daß zwischen 50% und 70% der männlichen Besucher vornehmlich wegen der sexuellen Kontakte kommen."

      Der Tourismus ist schon seit 1982 der Devisenbringer Nr. 1 in Thailand. Mit über 20% Steigerung jährlich wurden für 1988 ca. 6 Milliarden DM an Deviseneinnahmen verzeichnet. Dabei darf allerdings nicht übersehen werden, daß laut dem Ergebnis einer Untersuchung an der Bangkoker Universität 56% der Deviseneinnahmen von 1987 wieder für Importe, Zinsen und Profite ausgegeben wurden und ins Ausland zurückflossen.

      Diese Dominanz des Tourismussektors in Thailand geht zu Lasten der Landwirtschaft, die wirtschaftspolitisch vernachlässigt wird. Immer mehr Menschen, gerade aus dem verarmten agrarischen Norden, strömen in die Städte. In Thailand wird die Zahl der Prostituierten auf mindestens 1,5 Millionen Frauen geschätzt. Sie ist parallel zu den Touristenzahlen angestiegen. Wie in den meisten Entwicklungsländern, ist auch in Thailand die Prostitution offiziell verboten.

      Im Hinblick auf die enormen Deviseneinnahmen und weil viele Politiker und angesehene Geschäftsleute in das Sexgeschäft involviert sind, wurde das Thema Prostitution in Thailand lange zurückhaltend behandelt. Dementsprechend groß war gerade in den letzten Jahren auch der Widerstand von bestimmten politischen Gruppen und Teilen der Bevölkerung, das Aids-Problem anzugehen. Politiker, die sich für Aids-Kampagnen stark machten, wurden verunglimpft, aus der Angst heraus, das Sexgeschäft könnte Schaden nehmen. Seit gut zwei Jahren hat sich hier etwas geändert. Im Vergleich mit anderen asiatischen Staaten hat Thailand die meisten Aids-Infizierten.

      Die Philippinen wurden 1990 von über einer Million Touristen besucht, davon 27.000 Deutsche; 67% davon waren männliche Besucher. Das Land ist verarmt und hochverschuldet. Obwohl auch hier Untersuchungen belegen, daß die Devisen der Touristen nur zu einem geringen Teil im Land bleiben, werden alle Anstrengungen unternommen, den Tourismus weiter auszubauen. Heute schon werden die Frauen in der Prostitution auf 500.000 geschätzt, auch die Zahl der Kinder in der Prostitution ist erschreckend hoch. Eine andere verheerende Entwicklung ist der Export von weiblichen Arbeitskräften ins Ausland. Um dem Ausland gefällig zu sein, wird nichts unternommen, wenn Arbeitsverträge mit diesen emigrierten Arbeiterinnen gebrochen werden oder sie in die Illegalität und die Prostitution getrieben werden. Weil durch diese Arbeitskräfte im Ausland die meisten Devisen erwirtschaftet werden, gefolgt von den Devisen des Tourismus, werden viele Zugeständnisse gemacht, die eigentlich gegen das Gesetz verstoßen.

      Ein anderes begehrtes Urlaubsziel für deutsche Touristen ist Kenia. 1990 kamen 695.000 ausländische Touristen ins Land, an der Spitze die Deutschen mit 123.000. Auch hier sehen sich die Frauen durch wirtschaftliche Not gezwungen, in der Prostitution Geld zu verdienen. Hier ist die Zahl der Aids-Infizierten in den letzen Jahren stets steigend. Die offiziellen Zahlen über Aidskranke bleiben weit hinter der Wirklichkeit zurück. 1990 war zum dritten Mal der "World-Aids-Day". In den Zeitungen war von 500.000 Aids-Infizierten zu lesen.

      Die Dominikanische Republik hat sich bei den Pauschalanbietern zum absoluten `Renner` entwickelt. Erst seit wenigen Jahren wird deutschen Touristen die Karibikinsel angeboten, aber bereits 1990 konnten 100.000 deutsche Besucher gezählt werden. 1991 wird mit 130.000 Deutschen gerechnet, entsprechende `Preisknüller` sorgen dafür. Auch andere Karibikinseln können Zuwachsraten von 30% bis 100% verbuchen. Die Dominikanische Republik zählt 30.000 Arbeitslose und 20% bis 40% unterbeschäftigte Arbeitskräfte. Dabei werden bereits 500.000 Arbeitskräfte "exportiert", vor allem in die USA. Mit den neuen Einreisebeschränkungen der USA wird diese Devisenquelle weiter limitiert, so daß diese Karibikinsel nun ganz auf den Tourismus setzt. Die Arbeitslosigkeit der Frauen ist in den Städten doppelt so hoch wie die der Männer. Beschäftigung als Dienstpersonal wird so schlecht bezahlt, daß sich niemand davon ernähren kann. Daher verwundert nicht die hohe Anzahl von Frauen, die der Prostitution nachgehen müssen. Die Frauen pendeln zwischen den Karibikinseln oder werden auch von der Hauptstadt aus angeheuert und von Schleppern ins Ausland gebracht. Dabei kam es 1987 zu einem tragischen Unglücksfall: 28 von 60 Prostituierten, die von St. Martin nach St. Thomas in Containern verpackt verschifft wurden, sind darin erstickt.

      Offiziellen Schätzungen zufolge sollen mindestens 6.000 dominikanische Frauen in Haiti und in europäischen Großstädten arbeiten. Gegen den Frauenhandel wird von staatlicher Seite aus nichts unternommen. Die Deviseneinnahmen durch die Gelder, die die Exildominikaner nach Hause schicken, übersteigt heute bereits den Erlös, der aus dem Zuckerexport gewonnen wird.

      Nach Auskunft der brasilianischen Botschaft reisen jährlich 100.000 deutsche Besucher nach Brasilien. Auf dem internationalen Heiratsmarkt in Deutschland wird auch mit Brasilianerinnen gehandelt. Um das Hindernis Einschleusung (Ausländergesetz §90) zu umgehen, verbinden viele Heiratshändler und Heiratshändlerinnen die Vermittlung mit einem Reiseangebot.

      Sowohl in Thailand als auch auf den Philippinen und in Kenia ist Prostitution verboten. In Mombasa z.B. wird regelmäßig mindestens einmal im Monat eine Razzia der Polizei durchgeführt. Die Frauen werden festgenommen und/oder "abkassiert" wegen "Bummelns zum Zweck der Prostitution". Dabei sind Höchststrafen bis zu 200,- DM oder Gefängnis bis zu sechs Monaten möglich. Die Prostitutionstouristen bleiben ungeschoren, sie werden weder festgenommen noch "abkassiert". Sie sollen nicht verprellt werden, daher werden ihnen gegenüber viele Zugeständnisse gemacht. Denn sie bringen schließlich die erwünschten Devisen. Ein Zugeständnis der Regierung ist die Einrichtung einer Klinik, um Prostituierte auf Geschlechtskrankheiten hin zu untersuchen. Sie müssen sich alle zwei Wochen dort vorstellen und erhalten - wenn sie gesund sind - eine grüne Karte. Diese Karte müssen sie in den Hotels dem Portier vorzeigen. Eine afrikanische Frau ohne Männerbegleitung kann sonst in kein Hotel, vor allem in kein "gutes" Hotel. Das ist eine Diskriminierung der afrikanischen Frau im afrikanischen Land Kenia. Die Touristen bringen Devisen; dies scheint ihnen eine Art Narrenfreiheit zu garantieren. Der Tourist und besonders der Prostitutionstourist kommt aus einem der westlichen, d.h. reichen Länder in ein Land der Dritten Welt, dessen größter Bevölkerungsanteil in Armut und Elend lebt. Auch wenn der Tourist seine Urlaubsreise nur mühsam zusammengespart oder auf Pump gemacht hat, wird er versuchen, in Afrika oder Asien seinen vermeintlichen Reichtum zur Schau zu stellen. Gegenüber den armen Menschen dort kann er durch sein Geld seine eigene Bedeutung zeigen und sein Selbstbewußtsein stärken. Seiner Meinung nach muß es eine deutsche Überlegenheit geben, wenn so viele Deutsche eine so weite Reise unternehmen können. Mit dieser arroganten und unrealistischen Ansicht kommen sicher viele Touristen von ihren Urlaubsreisen zurück. Diese Einstellung führt sicher nicht zur Völkerverständigung, sondern zur Ausländerfeindlichkeit, die viele Deutsche mehr und mehr erschreckt.

      Touristen sind die Botschafter der reichen Welt. Sie werden gesehen und beobachtet als Vertreter ihrer Welt: sie sind nicht alle klug und gut ausgebildet, haben aber trotzdem Geld. So glauben die Einheimischen, daß die Touristen in ihren Ländern das Geld leicht verdienen. Denn sie selbst arbeiten viel und schwer und verfügen dennoch über wenig Geld. Sie verdienen kaum das Nötigste zum Überleben. Sie gehen zu Fuß, um das Fahrgeld für den Bus zu sparen. Sie leben oft in Elendsquartieren ohne Wasser und Licht. Für die Touristen wird eine Phantasiewelt geschaffen, von der die Einheimischen nur träumen können und die sie doch mitbezahlen.

      Es gibt viele Mechanismen der Ausbeutung, die am heutigen Elend der Menschen in den sogenannten Dritte-Welt-Ländern schuld sind, die meisten sind hier bei den Gästen der Friedrich-Ebert-Stiftung sattsam bekannt. Es sind materielle Not und patriarchale Strukturen, die gerade die Frauen in die Verelendung treiben. Da scheint ein Ehemann aus dem reichen Westen, oder ein Arbeitsplatz in Europa oder Amerika der Ausweg aus dem Elend und der Not zu sein.

      Wie hoch der Preis ist, den sie zahlen, wird den Frauen oft erst später bewußt. Der Handel mit den Frauen geschieht sowohl durch Prostitutionstouristen als auch durch internationale Ehevermittlung und illegale Arbeitsanwerbung. Die Frauen werden wie Ware angeboten. So wirbt die Reisebranche versteckt und offen mit den Frauen. Die Hotels sind darauf eingerichtet. Gelegentlich werden Ehepaare gewarnt: "Das sehr lebhafte Hotel ist für Ehepaare nicht geeignet". Der Reiseberater "Thailand/Burma" ermutigt den Unentschlossenen: Als alleinreisender Mann sei es Ihnen vergönnt, während Ihres Thailandaufenthaltes eine einheimische Freundin zu finden. Lassen sie sich dabei nicht irre machen vom Gezeter mancher Frauenverbände, die vorschnell eine Ausnutzung der thailändischen Frau sehen...".

      So mancher Prostitutionstourist bringt sich eine Frau wie ein Urlaubsmitbringsel mit. In unsere Kontaktstelle für gehandelte Frauen "Solwodi - Solidarität mit Frauen in Not" kommen sehr häufig diese Frauen. So brachte sich ein Kölner von seinem Urlaub in Kamerun eine Frau mit, die er am Strand kennengelernt hatte. Sie verkaufte selbstgebackene Kuchen, sie schien ihm fleißig und pflegeleicht. In Deutschland lebte er allein und hatte einen pflegebedürftigen Vater zu versorgen. Er heiratete die Frau aus Kamerun und brachte sie mit nach Deutschland. Hier sollte sie den Haushalt versorgen, seinen Vater pflegen und ihm eine liebende Ehefrau sein. In Deutschland schämte er sich seiner schwarzen Frau. Sie durfte höchstens einmal am Abend mit ihm auf die Straße. Unterhalten konnte er sich nicht mit ihr. Der Sprachkurs, den sie gerne machen wollte, war ihm zu teuer. Er gab ihr kein Geld. Er tätigte selber alle Einkäufe. Sein Vater bedurfte ständiger Betreuung und so schloß er die Frau mit dem Vater in der Wohnung ein. Vier Jahre hat sie mitgespielt, dann ist sie ausgebrochen. Das war ihm nicht recht, er beschwerte sich bei der Ausländerbehörde, die ihr dann die Aufenthaltsgenehmigung entzog.

      Ein arbeitsloser Anstreicher aus Bonn hatte sich Ähnliches ausgedacht. Er kam gerade aus dem Knast, nahm einen Kredit auf und flog in die Dominikanische Republik. Dort heiratete er eine sehr junge Frau und brachte sie mit nach Deutschland in seine Ein-Zimmer-Kellerwohung. Sein Plan war einfach: die Frau sollte sich in Deutschland für ihn prostituieren, und er wollte ein neues bequemes Leben beginnen. Die Frau hat die Flucht ergriffen und lief verzweifelt in den Straßen Bonns umher. Eine aufmerksame Passantin sprach sie an. Über Frauen vom Sozialdienst katholischer Frauen kam sie zu Solwodi.

      Die Reihe gescheiterter Hoffnungen und entwürdigender Lebenserfahrungen der Frauen könnte beliebig verlängert werden. An dieser Stelle sollen diese beiden Beispiele modellhaft für andere stehen.

      Internationale Ehevermittlung ist eine Form modernen Frauenhandels, auch wenn das Koblenzer Landgericht 1990 in einem Urteil scheinbar anders entschieden hat. Dort heißt es: "Eheanbahnung ist kein Menschenhandel". Es ging dabei um die Vermittlung heiratswilliger Philippinas. Das Urteil ist aber nur richtig einzuordnen, wenn man weiß, daß der Begriff Menschenhandel ein feststehender Rechtsbegriff ist, der einen Verbrechenstatbestand der erzwungenen Zuführung zur Prostitution in einem fremden Land unter Strafe stellt. Der Heiratshandel mit Asiatinnen, Südamerikanerinnen oder Frauen aus dem Ostblock ist nicht per se Menschenhandel, wohl aber häufig ein nicht legaler Handel mit Frauen. Diese Tätigkeit verstößt gegen § 92 des Ausländergesetzes, wenn die Ausländerin als Touristin einreist und kein Visum zum Zweck der Heirat, also für einen Aufenthalt für über drei Monate erworben hat. In diesen Fällen betreibt der Heiratsmakler eine illegale Einschleusung ausländischer Frauen, die er gegen Vergütung Heiratswilligen vermittelt. Dieses Delikt wird mit bis zu drei Jahren Freiheitsentzug oder mit einer Geldstrafe geahndet.

      Es besteht ein riesengroßer Unterschied zwischen nationalen Ehevermittlungen und internationaler Vermittlung. Die ausländischen Frauen werden hier einseitig an Männer vermittelt, nicht umgekehrt. Hier sucht der Mann aus und bezahlt für die Frau. Der Akt des Bezahlens scheint dabei wichtig zu sein, er macht den Mann zum "Besitzer" der Frau. Die Frauen bleiben bei diesem Handel weitgehend passiv. In den meisten Fällen kennen sie den zukünftigen Partner nicht einmal vom Bild her, sie haben so gut wie keine Auswahlchancen. Oftmals werden sie direkt nach ihrer Ankunft in Deutschland an die sich interessierenden Kunden weitergegeben. Eine "Umtausch-Garantie" ermöglicht es dem Kunden, die Frau "zurückzugeben", wenn sie ihm, aus welchen Gründen auch immer, nicht oder (nach dem "Ausprobieren") nicht mehr zusagt. Umgekehrt werden Bedenken der Frauen den Männern gegenüber von seiten des Heiratsvermittlers in der Regel erst nach zähen Verhandlungen und Boykotten der Frauen nachgegeben. Hinzu kommen noch die Hilflosigkeit und die Verständigungsschwierigkeiten der ausländischen Frauen, die auch in Bezug auf Gesetze und eigene Entscheidungsspielräume nicht oder ungenügend aufgeklärt wurden. Eine weitere Rolle spielt die Isolation und die Abhängigkeit der Frauen, erst vom Heiratshändler, dem sie die Einreisekosten schulden und der deshalb die Pässe und Rückflugtickets einbehält, und später vom Ehemann. Sie fühlen sich zu freundlichem Entgegenkommen verpflichtet und akzeptieren teilweise die Männer als ihr Schicksal. Die Frauen stehen unter einem enormen Druck, denn sie reisen als Touristinnen ein (jetzt auch mit Sichtvermerk) und müssen innerhalb der drei Monate Aufenthaltsdauer einen Partner finden.

      Die Gesetze verfestigen diese Abhängigkeit, denn den Frauen kommt mit der Eheschließung kein eigenständiges Aufenthaltsrecht zu. Nach dem neuen Ausländergesetz von 1991 muß eine Ausländerin mindestens vier Jahre mit ihrem deutschen Ehepartner zusammengelebt haben, um im Scheidungsfall einen eigenständigen Aufenthaltsstatus zugesprochen zu bekommen. In Härtefällen genügen drei Ehejahre. Durch die Ausstellung einer befristeten Aufenthaltserlaubnis hat die Ausländerbehörde Kontakt zu den Aufenthaltssuchenden und kann dabei feststellen, ob die Ehe noch existiert. Von einer Trennung würde sie andernfalls nur durch Zufall erfahren. Wird die Ehe durch den Tod des deutschen Partners oder durch eine Trennung bzw. eine Scheidung nach Ablauf dieser Drei- bzw. Vierjahresfrist aufgelöst, so wird die Aufenthaltserlaubnis der Ausländerin um ein Jahr verlängert, eine Inanspruchnahme von Sozialhilfe steht dem nicht im Wege.

      Ein typisches Beispiel für internationale Heiratsvermittlung ist der Fall von Lina. Über einen Anruf aus einer Arztpraxis erfuhren wir von ihr. "Wir haben hier eine Philippina, der es sehr schlecht geht. Ihr Ehemann erzählt freimütig, daß er sie für 5.000,- DM erstanden hat und jetzt soll sie doch mal zeigen, daß sie das Geld wert ist. Er nimmt sie also `ran, wo es nur geht`, vor allem im sexuellen Bereich. Die Frau ist nervlich und psychisch völlig fertig, kurz vor einem Zusammenbruch. Könnt ihr da nicht helfen?" Solche Hilferufe erreichen uns bei Solwodi häufig. Wir verhalfen Lina zur Flucht und nahmen sie auf. Lina war total verängstigt, sie wollte nur noch nach Hause, zurück auf die Philippinen. Aber selbst dort fühlte sie sich nicht sicher vor dem Mann, der ihr gedroht hatte, daß sie seinen Hof nicht lebend verlassen würde. Sie hatte nur eine kleine Handtasche dabei, ihren Paß hatte sie sich auf den Bauch gebunden. Sie konnte schlecht gehen, denn der Ehemann hatte ihr am Vorabend mit einer Zigarette 15 Brandwunden an den Oberschenkeln zugefügt, um sie zum Geschlechtsverkehr zu zwingen. Wir brachten Lina zu einer Ärztin, die wie wir entsetzt war. Lina war auf den Philippinen zusammen mit einer Freundin angesprochen worden, in Deutschland einen ledigen, fleißigen, gutsituierten deutschen Mann zu heiraten. Allein hätten die beiden Frauen vielleicht den Mut nicht gehabt, aber gemeinsam wollten sie es wagen. Es ging beiden wirtschaftlich schlecht, daher wollten sie gerne ins Ausland, um gut bezahlte Arbeit oder einen Mann zu finden. Das Eheinstitut in Deutschland, so sagte die Anwerberin, könne ihnen leicht helfen, andere Philippinas hätten nur die beste Erfahrung gemacht. Lina und ihre Freundin kamen in Frankfurt an. Am Flughafen wartete der Vermittler und brachte Lina zu ihrem künftigen Ehemann. Ihr Rückflugticket wurde ihr am Flughafen schon abgenommen. Erst als sie mit dem Mann allein in dessen Wohnung war, wurde sie sich ihrer hilflosen Situation bewußt. Die Ehevermittlerin wimmelte sie ab, sie solle sich nicht so anstellen. Der Mann drohte ihr mit der Polizei, wenn sie ihm nicht zu Willen sei. Sie hatte kein Geld, wußte nicht wo sie war, konnte kaum Englisch sprechen und niemand verstand sie. Ihre Freundin kam nach Luxemburg. Der Mann war nett und gefiel ihr gut, nur war er leider noch nicht geschieden.

      Das sind keine Einzelfälle. Eine Frau in unserer Beratungsstelle war die neunte Frau, die derselbe Kunde vom Heiratshändler zur "Ansicht" hatte. In der Bundesrepublik gibt es schätzungsweise ca. 60 Heiratsvermittlungsinstitute mit insgesamt 200 Adressen, Niederlassungen oder Lizenznehmern, die sich auf die Vermittlung "ausländisch-exotischer" Frauen spezialisiert haben. In den letzten Jahren wurden überwiegend Philippinas "angeboten" - als treue, familienorientierte und streng katholische Ehefrauen. Seltener vermittelten Institute auch Thailänderinnen oder hatten sich gar ganz darauf spezialisiert. Dies ist auf eine gewisse Nachfrage und unterschiedliche Klischeebildung zurückzuführen. Philippinas wurden bislang als Quasi-Europäerinnen, unter Bezugnahme auf die spanische Kolonialzeit, betrachtet. Thailänderinnen wurden dagegen als "exotisch-erotische Orchideengeschöpfe" für das Sexgeschäft vorgestellt. Diese strikte Trennung scheint im Bewußtsein der Männer jetzt immer weiter aufzuweichen. Diese Entwicklung ist auch als eine Reaktion der Händler auf die Visumspflicht und auf verschärfte Kontrollen anzusehen. Auch die Statistik des Statistischen Bundesamtes über deutsch-thailändische Eheschließungen belegt diesen Trend. Neben den asiatischen Frauen werden nun auch verstärkt Brasilianerinnen und Polinnen vermittelt. Daneben finden sich immer wieder Anzeigen zu Mexikanerinnen, Indonesierinnen, Ungarinnen und seltener auch zu Ghanesinnen. Der Visumzwang für die asiatischen Länder hat scheinbar auch bei den Heiratshändlern zu einem breiteren "Angebot" geführt.

      Angeblich sind von 1982 bis 1987 12.000 Asiatinnen über Heiratshändler vermittelt worden. Die offizielle Eheschließungsstatistik des Statistischen Bundesamtes weist für den angegebenen Zeitraum nur 8.558 Eheschließungen zwischen Thailänderinnen bzw. Philippinas und deutschen Männern aus. Die tatsächliche Anzahl liegt sicher höher, da viele Ehen der Einfachheit halber im Ausland geschlossen werden. Nach Auskunft der deutschen Botschaft in Manila wird aufgrund der ausgestellten Ehefähigkeitszeugnisse für deutsche Staatsangehörige sowohl für 1989 wie 1990 von 100 Eheschließungen pro Monat ausgegangen. Die deutsche Botschaft in Bangkok geht von 240 deutsch-thailändischen Eheschließungen im Jahr aus.

      In der zitierten Studie haben wir 66 Maßnahmen vorgeschlagen, um den Problemen des Handels mit Frauen besser begegnen zu können. Unsere Empfehlungen zum Bereich Prostitutionstourismus und Heiratsvermittlungen werden nachfolgend aufgeführt (Studie, S. 331 ff).

      http://www.fes.de/fulltext/iez/00059001.htm
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      schrieb am 14.12.04 13:54:03
      Beitrag Nr. 17 ()
      "Ukraine und Aids. Afrikanische Zustände bald auch in Europa?"
      Thread: Ukraine und Aids. Afrikanische Zustände bald auch in Europa?
      Avatar
      schrieb am 04.01.05 07:40:40
      Beitrag Nr. 18 ()
      Kuba

      hat seit den 90er Jahren einen Wandel auch bei den Geschlechterrollen erlebt. Nach zweijährigen Studien vor Ort hat die Lateinamerika-Expertin und Soziologin Miriam Lang ihr Buch »Salsa Cubana – Tanz der Geschlechter« (Konkret Verlag, 12 Euro) veröffentlicht.

      ...

      Nach dem Zusammenbruch des Rats gegenseitiger Wirtschaftshilfe kam die kubanische Wirtschaft in die Krise
      ...

      Als eine Reaktion auf die Krise wurde 1993 der Dollar legalisiert.

      ...

      Die Prostitution beiderlei Geschlechts boomt. Was sind die Ursachen?
      Dies ist eine Reaktion auf den Sextourismus vor allem aus europäischen Ländern wie Italien, Spanien, Portugal, aber auch Deutschland. Ab 1996 begann der Staat, die Prostitution zu bekämpfen, weil sie das Bild von Kuba nach außen geschädigt hat. Heutzutage findet sie verdeckter statt, in privat vermieteten Zimmern. Vor allem Frauen riskieren, wenn sie aufgegriffen werden, für ein bis vier Jahre in ein Umerziehungslager zu kommen.
      ...

      ND 28.07.04

      Den vollständige Artikel aus dem ND kann man hier lesen:
      http://2001662.homepagemodules.de/t479497f11718482_Kubas_Fam…
      Avatar
      schrieb am 04.01.05 08:06:06
      Beitrag Nr. 19 ()
      USA und Prostitution auf Kuba: Was ist an den Vorwürfen dran?

      jW sprach mit Raul Fornet-Betancourt

      * Der gebürtige Kubaner Raul Fornet-Betancourt lebt seit 1972 in Deutschland und arbeitet beim Missionswissenschaftlichen Institut Missio in Aachen. Für seine Arbeiten über die Theologie und Philosophie der Befreiung wurde er mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet. Er wurde vom Internationalen Biographischen Zentrum Cambridge (Großbritannien) zum »Mann des Jahres 2001« gewählt.


      F: US-Präsident George W. Bush hat der kubanischen Regierung vor gut einer Woche in einer Rede vorgeworfen, die Prostitution zu fördern, und damit eine Verschärfung der bilateralen Krise herbeigeführt. Was halten Sie von den Anschuldigungen?

      In bezug auf die Rede von Bush glaube ich der Darstellung der offiziellen Stellen Kubas. Von dieser Seite wurden die Behauptungen des US-Präsidenten heftig bestritten und als Verleumdung zurückgewiesen.

      F: Welches Motiv könnte der US-Präsident für seine neuerlichen Angriffe haben?

      Hinter solchen Angriffen steht meines Erachtens die grundsätzlich feindliche Haltung der Bush-Administration gegenüber der Regierung in Havanna. Darüber hinaus versucht Bush, im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahlen natürlich die in den USA lebenden Exilkubaner zu ködern. Einen sachlichen Hintergrund seiner Vorwürfe kann ich nicht erkennen.

      F: Nun gibt es aber durchaus Prostitution in Kuba. Welche Ausmaße hat dieses soziale Problem?

      Es ist unbestritten, daß es Prostitution in Kuba gibt. Man muß dabei aber die Geschichte im Hinterkopf behalten. Eine große Errungenschaft der kubanischen Revolution ist es, die institutionelle Prostitution abgeschafft zu haben. Nach 1959 wurden Bildungskampagnen und Erziehungsmaßnahmen für Prostituierte organisiert. Das Problem kam erst wieder im Laufe der 1990er Jahre mit der Öffnung für den westlichen Tourismus auf. Die Ausmaße sind jedoch nicht so weitreichend, wie man sich das im Ausland vielleicht vorstellt. Kuba steht beim Sextourismus nicht auf einer Stufe mit asiatischen Ländern oder auch nur der Dominikanischen Republik.

      F: Wie hat die Regierung auf das Wiederaufkommen der Prostitution reagiert?

      Mit einem neuen sozialen Angebot für die betroffenen Frauen. An entsprechenden Projekten ist vor allem die Föderation der kubanischen Frauen beteiligt. Gemeinsam mit kirchlichen Hilfsorganisationen wurden insbesondere in touristischen Zentren Sozialarbeiterinnen eingesetzt. Solche Programme wurden von der Regierung allein schon deshalb gefördert, weil ein Ausufern der Prostitution mit den sozialistischen Ansprüchen wie der Idee der Emanzipation der Frau nicht vereinbar ist.

      F: Sind Ihnen solche Maßnahmen auch aus den karibischen Nachbarstaaten bekannt?

      Nein, denn in diesen Ländern sind politische Institutionen und die Polizei oft in das »Prostitutionsgeschäft« verstrickt. Während in diesen Staaten eine strukturelle Prostitution besteht, handelt es sich im Fall von Kuba eher um ein individuelles Problem, zumal sich die Frauen nicht prostituieren müssen, um überleben zu können.

      http://www.jungewelt.de/2004/07-30/018.php
      30.07.2004
      Avatar
      schrieb am 19.02.05 06:51:44
      Beitrag Nr. 20 ()
      2077


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