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    Plambeck: Der Genussschein ein Kauf ? eine Analyse - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 05.04.04 10:25:17 von
    neuester Beitrag 05.04.04 13:50:05 von
    Beiträge: 4
    ID: 844.021
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      schrieb am 05.04.04 10:25:17
      Beitrag Nr. 1 ()
      @all

      Liebe PNE Aktionäre und Investoren.

      Ab Montag beginnt nun die Zeichnungsfrist für die Plambeck-Genussscheine .

      7% Basiszins klingt ja sehr interessant.:)
      Soll man die Genusscheine also zeichnen? :confused:

      Also erst mal die Fakten:
      - Basiszins 7%
      - ab 10/20/30 Mio. Vorsteuergewinn bei PNE plus 1/2/3% Zusatzzins.
      - Laufzeit 10 Jahre

      Gehen wir davon aus, jemand hat 10.000 Euro und will die (im PNE-Umfeld) anlegen.

      Ihm stehen die Aktien, die Wandelanleihe oder der Genussschein oder die Anlage in Windparks zur Verfügung.
      Was ist nun besser ?:confused:

      Genussschein versus Aktie

      Beide sind haftendes Eigenkapital.
      Dabei hat der Genusschein kein Stimmrecht in der HV. Der Genussscheininhaber ist also nicht berechtigt, auf die Geschicke des Unternehmens Einfluss zu nehmen, im Gegenzug erhält er aber eine bevorzugte Verzinsung des zur Verfügung gestellten Kapitals. D.h. sofern Gewinn anfällt, werden erst die Genusscheininhaber und dann die Aktionäre am Gewinn beteiligt.
      Wichtig ist aber:
      1.) „die Verzinsung ist nicht garantiert !“
      Es ist durchaus möglich, dass keine Gewinne erzielt werden und damit auch keine Zinsen gezahlt werden.
      2.) „bei einem Bilanzverlust werden nicht nur keine Zinsen bezahlt, sondern auch der Rückzahlungsanspruch des bereitgestellten Kapitals sinkt.“

      Werden später wieder Gewinne erwirtschaftet, wird zuerst der Rückzahlungsanspruch wieder auf 100% aufgestockt und anschließend die Gewinnanteile für die Vorjahre nachgezahlt. Alles aber nur aus den tatsächlich erwirtschafteten Gewinnen und nur während der Laufzeit der Genussscheine.
      Konkret heißt das: Plambeck muss in den nächsten 10 Jahren insgesamt 21 Mio Gewinn erwirtschaften, um die Basis-Zinsen (7%) zahlen zu können, 121 Mio um 8% zu zahlen, 221 Mio für 9% und 321 Mio für 10%.
      Sollte PNE’s Geschäft sich allerdings tatsächlich wieder erholen und man wieder Gewinne schreiben, dürfte die Aktie sich mehr und schneller als um 7% jährlich erhöhen.
      Davon haben dann aber die Genusscheininhaber nichts.

      Die Genusscheinbedingungen sehen übrigens – das ist ungewöhnlich für eine Aktiengesellschaft, die nach IAS bilanziert – eine Berechnung des Gewinns nach ‚HGB’ vor.
      Das deutsche HGB sieht vom Grundsatz aber keine Darstellung der ‚tatsächlichen wirtschaftlichen Verhältnisse’ vor, wie IAS das tut, sondern hat als Prinzip die ‚kaufmännische Vorsicht’.
      D.h. es ist nach HGB zulässig und erwünscht, Bewertungen von Vermögensgegenständen eher am unteren Rand des möglichen zulässigen Spektrums vorzunehmen, als am tatsächlichen Markt-Wert.
      Damit kann PNE prinzipiell offiziell einen Gewinn (nach IAS) ausweisen und gleichzeitig den Genussscheininhabern einen Verlust (nach HGB) vorrechnen.
      Ich sehe auch keinen – moralisch zulässigen - Grund warum man den Genusscheininhabern den Gewinn nach HGB ausrechnet, wenn das Unternehmen nach IAS bilanziert.

      Bei Insolvenz verlieren mit großer Sicherheit beide ihr Geld vollständig.

      Genussschein versus Wandelanleihe

      Der Genusschein hat eine um 1% höhere aber nicht wie die Wandelanleihe garantierte Rendite.
      Für die WA-Besitzer ist es gleichgültig, ob PNE Gewinn macht oder nicht. Sie erhalten ihre Verzinsung von 6%, der Genussschein nur soweit der Vorsteuergewinn der PNE dafür ausreicht.

      Geht PNE insolvent, erhalten die WA-Besitzer wie alle anderen Gläubiger eine Quote aus der verfügbaren Masse, die Genusscheininhaber und Aktionäre nicht.

      Erzielt PNE wieder nachhaltig Gewinne, partizipiert der WA-Besitzer auch an diesen. Er muss für die bezogenen Aktien nur 2,50 Euro bezahlen, stehen die Aktien am Ende der Laufzeit nur bei 3 Euro, steht er (mit derzeit dann etwa 10-11% erzielter Rendite per anno !) schon besser, als der Genusscheininhaber, selbst wenn dieser in jedem Jahr die Basisverzinsung von 7% tatsächlich auch erzielt haben sollte.

      Macht PNE beispielweise tatsächlich mehr als 30 Mio. Vorsteuergewinn (ab da steigt auch die Verzinsung des Genusscheines auf 10%) wäre PNE mindestens 250 Mio an der Börse wert. Das wären 6,75 Euro je Aktie und natürlich auch je Bezugsrecht der WA. Daran partizipiert aber der Genussscheininhaber nicht.

      Genusschein versus direkte Anlage in Windparks

      Die Genusscheine können nach Genusscheinbedingungen nur für den Kauf und Betrieb von WKA’s eingesetzt werden.
      WKA’s werden heute mit Renditen von etwa 7,5 bis gut 8% angeboten.
      Plambeck könnte eine etwas höhere Rendite erwirtschaften, wenn man den Projektierergewinn dem eigenen Windpark nicht in Rechnung stellen würde.
      Das ist zum einen unwahrscheinlich zum anderen egal, da eine höhere Rendite aus dem Betrieb ja nicht den Genusscheininhabern zugute käme, sondern auch wieder PNE, die vorher durch den geringeren Verkaufspreis einen geringeren Gewinn erzielen würden.

      Investiert der Anleger sein Geld direkt in einen Windpark erzielt er also eine höhere Rendite, als wenn er das Geld für genau denselben Zweck Plambeck gibt.

      Damit ist die Entscheidung eigentlich schon einfach. Lieber das Geld selbst in einen Windpark investieren, zumal man dafür in den ersten Jahren auch noch Steuervorteile einstreichen kann.

      Macht PNE Verlust, verringert sich sogar der Rückzahlungsanspruch für die Genusscheininhaber.
      Geht PNE insolvent, wird der mit dem Genusskapital erworbene Windpark auch erst für die Befriedigung der Gläubigeransprüche verwendet. Nur falls dann noch etwas überbleibt, erhält auch der Genusscheininhaber einen Teil des eingesetzten Kapitals zurück.
      Hat man selbst einen Windparkanteil von PNE (oder wem auch immer) erworben, interessiert einen eine Insolvenz von PNE überhaupt nicht, da man selbst (Teil-)Besitzer des Windparks ist und die PNE-Gläubiger keinen Zugriff darauf haben.
      Glaubt man als Anleger, dass das andere Geschäft von PNE ausserhalb des Betriebes ja die Chance bietet, die Rendite des Genussscheines zu erhöhen, ist wie dargestellt die WA die bessere Alternative.

      Fazit: Es gibt nicht einen vernünftigen Grund die Genusscheine von PNE zu zeichnen.

      Gruss Piscator
      (PS: Das der Kurs heit ansteigt, nennet man Kurspflege;)
      heut ist der erste Zeichnungstag für die Genusscheine)
      Avatar
      schrieb am 05.04.04 10:27:56
      Beitrag Nr. 2 ()
      uuups verrutscht ?:(

      gerhört natürlich nicht hierher, sorry
      Avatar
      schrieb am 05.04.04 13:37:28
      Beitrag Nr. 3 ()
      Piscator,
      als Freund der erneuerbaren Energie tut es mir zwar leid so etwas zu schreiben, aber mit Deiner Analyse und der Schlussfolgerung daraus hast Du - wie gesagt leider - völlig Recht.
      Avatar
      schrieb am 05.04.04 13:50:05
      Beitrag Nr. 4 ()
      @derfla

      das muss dir doch nicht leid tun.

      Gerade als Freunde erneuerbarer Energien sollten wir darauf achten, dass die Branche nicht von schwarzen Schafen in Misskredit gebracht wird.:rolleyes:
      (das war jetzt keine direkt auf PNE gemünzte Aussage:D)


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