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    * Börsencrash * Dollarkrise * Gold * Ölpreis * - Artikelsammlung - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 08.04.04 11:45:54 von
    neuester Beitrag 07.08.04 08:01:05 von
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      schrieb am 08.04.04 11:45:54
      Beitrag Nr. 1 ()
      Aus der führenden US-Anlegerzeitung Barron`s



      Bush-Regierung: Dollar-Kurs Opfer der Wirtschaftspolitik

      Um den Fall des Dollar zu stoppen, müsste die amerikanische Wirtschaft den internationalen Investoren höhere Renditen bieten.

      US-Präsident George W. Bush fährt zur Belebung der Wirtschaft anscheinend eine zweigleisige Strategie – einerseits steigert er die Staatsausgaben im Sinne John Maynard Keynes’; gleichzeitig verfolgt er eine klar angebotsorientierte Wirtschaftspolitik mit Steuersenkungen, um den privaten Konsum anzukurbeln. Die Sache hat nur einen Nachteil: Dadurch entstehen riesige Haushaltsdefizite.Die bringen nicht nur den Dollar kurzfristig unter Druck. Auf die Dauer untergraben sie auch das Vertrauen der Investoren in die US-Währung; weltweit entstehen derzeit Zweifel an der Glaubwürdigkeit Onkel Sams.

      Das eigentliche Opfer der Wirtschaftspolitik der Bush-Regierung könnte der Dollar sein. Nachdem der Greenback in drei Jahren gegenüber dem Euro schon 33 Prozent seiner internationalen Kaufkraft eingebüßt hat, drohen weitere Langzeitfolgen. Diese würden sowohl auf die US-Aktien als auch auf US-Anleihen durchschlagen, aber auch in der amerikanischen Volkswirtschaft und sogar weltweit spürbar werden.

      Die meisten Volkswirte sind der Meinung, der Fall des Dollar-Kurses sei zyklisch bedingt. Dann müssen die US-Regierung und die US-Notenbank die Finanzmärkte erst überzeugen, dass der Dollar – anders als andere Landeswährungen – nicht für eine derart exzessive Ausgabenpolitik und unbekümmert in Kauf genommene Haushaltsdefizite bestraft wird.

      Eine ähnliche Politik hat in Währungen (in jüngster Vergangenheit beim argentinischen Peso, davor bei einigen anderen lateinamerikanischen Währungen, beim Rubel und dem thailändischen Baht) stets zu panikartigen Verwerfungen geführt. Vielleicht ist der Dollar als weltweit wichtigste Reservewährung gegen derartige Turbulenzen gefeit. Vielleicht ist er zu wichtig, um so zu kollabieren. Vielleicht aber auch nicht.

      Verschiedene Szenarien könnten Panikreaktionen im US-Dollar von historischem Ausmaß auslösen:

      Szenario 1: Die OPEC beschließt, den Ölpreis nicht mehr in Dollar anzugeben und rechnet ihre Rohölgeschäfte stattdessen auf der Grundlage eines Baskets mehrerer Währungen ab.

      Offiziell haben die Saudis solche Spekulationen zurückgewiesen. Der Wiederanstieg des Dollar-Kurses sei nur eine Frage der Zeit. Und so lange die Ölproduzenten viele ihrer Importe aus den USA beziehen, sei außerdem die internationale Kaufkraft ihrer Erlöse aus dem Ölgeschäft nicht in Gefahr, so die Saudis. Allerdings kaufen die meisten anderen Erdöl exportierenden Länder ihre Waren und Dienstleistungen – vom europäischen Airbus bis zu japanischer Unterhaltungselektronik – vermehrt andernorts. Diese Produkte kommen sie immer teurer, solange das Öl gegen Dollar auf den Markt kommt und der Dollar fällt.

      Der gegenwärtige Höhenflug der Ölpreise wird größtenteils der Dollar-Schwäche angelastet. Falls die OPEC-Mitglieder ihre Währungsverluste wirklich wettmachen wollen, wäre ein Barrel-Preis von 40 Dollar angemessen. Den im Vorjahr angepeilten Höchstpreis von 28 Dollar je Barrel hat die OPEC mittlerweile aufgegeben. Nun versucht sie, die Preise durch die Aufforderung an ihre Mitglieder, die Produktion um etwa vier Prozent zurückzufahren, weiter in die Höhe zu schrauben. Würde der Dollar-Anteil an einem etwaigen OPEC-Währungskorb nur noch rund 50 Prozent betragen, müssten alle Länder, die auf dem Weltmarkt Rohöl einkaufen, auch vermehrt in die anderen Währungen investieren – und Dollar verkaufen. Die Hälfte der OPEC-Erlöse – im Jahr rund 150 Milliarden Dollar – würde nicht mehr in Dollar gezahlt; und das ist erst ein Bruchteil der an den Börsen abgeschlossenen Sekundärgeschäfte auf Öl – auch diese würden dann nicht mehr ausschließlich in Dollar abgewickelt.

      Szenario 2: China gibt die Bindung seiner Währung an den Dollar auf und verkauft einen Teil seiner hohen Bestände an US-Staatsanleihen.


      Die Lenker der Kommunistischen Partei Chinas sehen sich bisher gezwungen, ihre üppigen Handelsbilanzüberschüsse zur Stützung des Dollar in die US-Kapitalmärkte zurückzupumpen. Aktuell ist China nach Japan der zweitgrößte ausländische Gläubiger in US-Staatsanleihen. Im Januar 2004 beliefen sich Chinas Bestände auf 150 Milliarden Dollar, unter Berücksichtigung der von Hongkong gehaltenen Papiere sogar auf 220 Milliarden Dollar. Die Abwärtsspirale des Dollar könnte Peking zwingen, nicht mehr alles auf die US-Karte zu setzen. Sicher: Selbst wenn China seine Währung freigäbe, würde es den Handel mit den USA nicht einstellen und weiter Dollar besitzen. Allerdings hätte China dann kein so starkes Interesse mehr, den Greenback zu stützen.

      Szenario 3: Die japanische Wirtschaft läuft wieder und bietet damit Anreize für einen Ausstieg aus US-Anleihen und -Aktien.


      Im vergangenen Jahr schwollen Japans Bestände an US-Staatsanleihen um 50 Prozent auf mehr als 575 Milliarden Dollar an. Damit hat Japan den USA vergangenes Jahr genug Geld geliehen, um sein für das laufende Jahr auf mehr als 525 Milliarden Dollar geschätztes Budgetdefizit zu finanzieren. Natürlich ist das nicht das primäre Ziel Japans. Japan will einen starken Dollar, um eine Verteuerung der eigenen Exporte für die US-Verbraucher zu vermeiden. Sobald die japanische Wirtschaft aber ihr langes Tief überwunden hat, könnten diese Gelder – statt den Dollar zu stärken – rasch für produktive Investitionen im Inland genutzt werden. Japan könnte an die 300 Milliarden Dollar aus US-Staatsanleihen abziehen, das ist noch konservativ geschätzt. Bei einem Verkauf weiterer US-Assets durch die Japaner könnte sich diese Zahl schnell verdoppeln. Allein der Ausfall Japans als Käufer von US-Staatsanleihen würde dem Markt einen schweren Schlag versetzen.

      Und wer soll China und Japan ersetzen, wenn sie sich aus den US-Kapitalmärkten zurückziehen? Die USA müssten ihre Zinsen in die Höhe schrauben, um anderen Ausländern jene Anleihen zu verkaufen, mit denen das enorme Defizit derzeit gegenfinanziert wird. Auch US-Anleger könnten theoretisch die Last übernehmen. Dazu müssten jedoch private Haushalte und Institutionen umdenken: weniger konsumieren, mehr sparen. Das jedoch würde den Dollar nur auf Kosten der US-Binnenwirtschaft stärken.

      Szenario 4: Der joblose Wirtschaftsaufschwung in den USA kommt ins Stottern; nach den Industriearbeitsplätzen wandern auch die Dienstleistungsjobs und die High-Tech-Branche ab.


      Die USA durchlaufen einen Konjunkturzyklus der neuen Art. Nach dem Anschwellen und Platzen der ersten Internetblase hat eine blutleere Erholung in Summe nur wenig neue Arbeitsplätze geschaffen. Dank Internet und moderner Telekommunikation sind Unternehmen aus der Wissens- und Dienstleistungsbranche jetzt überall auf der Welt konkurrenzfähig. Damit gehen in den USA Jobs verloren, die man noch vor zehn Jahren nicht so leicht in Callcenter in Singapur oder an Forscher und Entwickler in Bangalore hätte auslagern können. Diese Flucht hoch qualifizierter Jobs, die gerade erst beginnt, wird womöglich auch das Wirtschaftswachstum negativ beeinflussen.

      Fazit: Die USA müssten zur Finanzierung ihrer enormen Ausgaben und zur Gesunderhaltung ihrer Währung weiterhin Gelder aus der ganzen Welt anlocken. Aber wie? Die Amerikaner kaufen im Ausland mehr, als sie dorthin liefern. Sie sind davon abhängig, dass Auslandsinvestoren das Geld durch den Erwerb von Staatsanleihen oder Direktinvestitionen wieder zurück ins Land bringen. Sich auf das Ausland zu verlassen, ist für Staatsmänner, die auf politische Allianzen keinen Wert legen, nicht unbedingt die beste Lösung. Sobald das Ausland das US-Defizit nicht mehr abdeckt, drohen dem Dollar die Lichter auszugehen.



      Es liegt nun an Amerika, den Dollar so zu stärken, dass ein umkontrollierter Kollaps nicht eintreten kann: Die USA müssen den internationalen Anlegern durch ein höheres Wirtschaftswachstum bessere Renditen bieten.

      JACK WHITE/DOUG RAMSEY

      05.04.2004
      Avatar
      schrieb am 08.04.04 12:04:00
      Beitrag Nr. 2 ()
      .
      Kursrutsch durch neue Regeln befürchtet

      Von Gertrud A. Hussla, Handelsblatt

      Die Gewinne großer US-Konzerne wie Cisco, Dell oder Sun Microsystems dürften ab dem Jahr 2005 deutlich geringer ausfallen, warnen Analysten. Darauf seien viele Anleger bis jetzt noch nicht gefasst, und es könnte zu Kurseinbrüchen kommen. Nach einem Beschluss des US-Rechnungslegungskomitees FASB müssen Unternehmen künftig an Mitarbeiter ausgegebene Kaufoptionen auf Aktien als Kosten ausweisen. Das werde besonders in der US-High-Tech-Branche die Ergebnisse deutlich schmälern, errechneten Experten.



      DÜSSELDORF. Auch nach den europäischen Rechnungslegungsregeln IFRS ist es ab 2005 Pflicht, Vergütungen in Form von Aktienoptionen als Kosten auszuweisen.

      Die FASB-Entscheidung wird nach Ansicht des Finanzinformationsdienstes Standard & Poor’s die Gewinne der im S&P 500 vertretenen größten US-Unternehmen um durchschnittlich 7,4 % reduzieren. Besonders dramatisch dürfte dabei die neue Regelung die Ergebnisse der Technologiewerte verschlechtern. Wertpapieranalyst Steven Milunovich von der Investmentbank Merrill Lynch errechnete für eine Gruppe von 84 US-Tech-Werten, dass dort die Gewinne der Jahres 2004 im Mittel um 35 % schwächer ausfallen werden, 2005 dürfte die neue Regel die Ergebnisse um 27 % reduzieren.
      Avatar
      schrieb am 08.04.04 12:25:09
      Beitrag Nr. 3 ()
      .
      Gold bald bei 3000 Dollar?

      06.04.04

      Gurus lassen Aktien links liegen

      Die Ikonen der Investmentbranche suchen derzeit Zuflucht in Cash, Gold und Rohstoffen.

      FRANKFURT/M. Der Mann residiert in Nassau auf den Bahamas, fernab der Tageshektik der Börsen. Mit 91 Jahren ist er zwar nicht mehr im Geschäft. Aber sein Ruf eilt ihm voraus: John Templeton, seit seiner Erhebung in den Adelsstand schlicht „Sir John“ genannt. Als Gründer der großen US-Fondsgesellschaft Templeton zählt er zu den lebenden Legenden der Anlageszene. Und wie viele seiner Kollegen in dieser erlauchten Runde sieht Templeton nur noch eines: schwarz für die Börsen. Allerdings drückt er sich im Gegensatz zu anderen Gurus nicht so drastisch aus. Sir John kleidet seine Vorbehalte in sehr zurückhaltende Worte.

      Größer als heute könnten die Widersprüche zwischen den Einschätzungen der Investment-Ikonen und den Meinungen der internationalen Großanleger kaum sein. Die einen sind zu Kassandren geworden, während der Optimismus der anderen kaum Grenzen zu kennen scheint – nimmt man die Ergebnisse repräsentativer Umfragen über das Anlageverhalten als Maßstab. Und öffentlich wird dieser Widerspruch praktisch nicht wahrgenommen. Die zweite Tatsache ist nicht nur mindestens so interessant wie die erste. Sie bereitet manchen der Skeptikern auch zusätzliche Bauchschmerzen.

      Fundamentale Ungleichgewichte bringen die Querdenker zu ihren düsteren Prognosen. Es ist vor allem die horrende Überschuldung der Staaten, Unternehmen und Privathaushalte – besonders in den USA. Sie bildet in Verbindung mit fragiler Konjunktur, teuren Aktien, Überinvestments von Ausländern in US-Wertpapieren und einem anfälligen Dollar ein explosives Gemisch.

      Die brisante Lage ruft die alten Herren mit vielen Jahrzehnten Börsenerfahrung auf den Plan, allen voran Templeton. Er gibt so gut wie keine Interviews mehr. Aber gegenüber dem Handelsblatt äußerte er sich. Sein Kommentar war kurz. Vor allem ein Satz aus seinem Mund ist bemerkenswert: „In meinen 91 Jahren kann ich mich an keine Zeit erinnern, in der es so wenige attraktive Investments gab wie heute.“

      Marc Faber zählt ebenfalls zu den ganz Großen. Der renommierte Vermögensverwalter aus Hongkong ist mit 58 Jahren der Youngster unter den alten Hasen. Er fühlt wie Templeton: „Wenn ich rund um die Welt schaue, finde ich es immer schwieriger, werthaltige Anlagen mit hohen Gewinnchancen zu finden.“ Jetzt beurteilt der gebürtige Schweizer mit dem Zopf als Markenzeichen die Märkte schlicht „negativ“. Und das gilt für Aktien und Anleihen wie auch für andere Vermögensformen.

      Templeton und Faber sind in bester Gesellschaft. Mega-Investor Warren Buffett steht ebenfalls auf der Bremse. Gerade warnte der Milliardär im Aktionärsbericht seiner Beteiligungsfirma Berkshire Hathaway, er finde es „schwierig, deutlich unterbewertete Aktien zu finden“. Wer nichts Attraktives findet, der muss eben Bargeld horten. Buffett hat über 30 Milliarden Dollar Cash aufgetürmt. Aber, so sagt der 73-jährige, das sei eben immer noch besser als mit falschen Entscheidungen alles aufs Spiel zu setzen.

      Und dann gibt es die Gurus, die entweder nicht mehr öffentlich auftreten wollen oder in Deutschland kaum bekannt sind – obwohl auch sie mit ihren Einschätzungen in den vergangenen Dekaden sehr oft richtig lagen. Einer dieser Top-Leute hat sich mit seiner Hedge-Fonds-Firma zurückgezogen. Den Börsen traut er nicht mehr über den Weg.

      Übrigens erhalten die Fundamentalkritiker Unterstützung von technischen Analysten. Allerdings sieht Kurvendeuter Ralph Bloch vom Finanzhaus Raimond James erst 2005 als „schwieriges Börsenjahr“.

      Dann gibt es noch Richard Russell. Er machte in den USA die technische Analyse mit so genannten Elliott-Wellen populär. Der 79-jährige Analyst sieht die Aktien in neue Tiefen stürzen und sorgt mit einem bizarren Zahlenspiel für Furore: Dow und Gold werden sich in einigen Jahren bei 3 000 treffen. Mit anderen Worten, damit kein Leser einen Schreibfehler vermutet: Der Dow-Jones-Index drittelt sich danach auf 3 000 Punkte, der Goldpreis notiert dann gut siebenmal höher bei 3 000 Dollar je Unze.

      Viele Anleger werden angesichts der geballten Skepsis den Kopf schütteln. Wenn nicht, müssen sie wie Buffett Geld horten oder wie Russell Gold kaufen – Templeton hält sich bedeckt. Faber setzt auf Öl, Zucker und Kaffee. Wem das zu langweilig oder zu exotisch scheint, dem entgegnen die Gurus: Geld verdienen an der Börse war noch nie einfach und immer das Privileg einer Minderheit.
      Avatar
      schrieb am 08.04.04 12:48:01
      Beitrag Nr. 4 ()
      .
      06.04.2004

      Optionsschein Trader




      Das goldige Edelmetall habe sich von seinem kurzfristigen abwärts gerichteten Trend verabschiedet und seine vorhergehende Aufwärtsbewegung fortgesetzt. Somit stünden die Ampeln nun auf grün. Es gebe wieder immer mehr Investmenthäuser die sich für Gold begeistern und es zum Kauf empfehlen würden. Die Experten würden davon ausgehe, dass die Party noch lange nicht zu Ende sei, auch wenn der Preis für die Feinunze schon spürbar zugelegt habe.

      Was man derzeit bei Gold sehen könne, sei mehr als nur ein kurzfristiges Zucken - es sei der Beginn einer lang andauernden aufwärts gerichteten Bewegung, an der man noch lange Freude haben werde. Gold diene zusätzlich als "Krisenwährung". Vorausgesetzt die Abwärtsbewegung an den Börsen habe weiterhin Bestand, so seien Investoren mit einer Goldposition fein aus dem Schneider.
      Avatar
      schrieb am 08.04.04 15:12:04
      Beitrag Nr. 5 ()
      Warren Buffett wettet gegen den Dollar
      Der Paradeinvestor wettet mit zwölf Milliarden gegen die US-Währung - Er fürchtet die Folgen des Defizits in der Leistungsbilanz


      Das " Orakel von Omaha" , Warren Buffett, ist der zweitreichste Mann der Welt

      Wien – Der nach Bill Gates zweitreichste Mann der Welt hat mit seinen Warnungen schon oft Recht gehabt. Das hat ihm als Paradeinvestor den Beinamen " Orakel von Omaha" (nach dem Sitz seiner Gesellschaft Berkshire Hathaway) eingebracht. Im Gegensatz zum immer als erratisch empfundenen " Orakel aus Washington" , US-Notenbankchef Alan Greenspan, drückt sich Warren Buffett (73) aber immer deutlich aus.

      Bogen um Tech-Aktien

      In den 90er-Jahren machte er einen weiten Bogen um Tech-Aktien und ersparte sich so Riesenverluste. 2002 kaufte er Unternehmensanleihen mit schlechter Bonität um acht Mrd. Dollar, bevor diese Kategorie abhob. Anfang 2003 verkaufte er um 9,1 Mrd. US-Staatsanleihen, bevor die Kurse dieser Papiere in die Knie gingen.

      Grundsätzlich hält er nichts von Hin und Her und nichts von Diversifikation. Er kauft Aktien, die er für unterbewertet hält, und hält sie lange. Zudem konzentriert er das Kapital auf wenige Aktien: Die Aktien von Coca-Cola kaufte er‑ um 1,3 Mrd. Dollar – sie sind heute über zehn Mrd. wert. Die letzte Umschichtung in Coca- Cola hat er 1994 vorgenommen. In zehn Aktien, darunter AmEx, Gillette, Wells Fargo und Moody`s, sind 90 Prozent des Volumens veranlagt.

      Spekulation

      Jetzt wettet er erstmals gegen die US-Wirtschaft und begibt sich damit in das Gefilde der Währungsspekulation: Mit 6,6 Prozent des Anlagekapitals von insgesamt 180 Mrd. Dollar spekuliert er in fünf anderen Währungen gegen den Dollar. Und damit gegen US-Notenbankchef Alan Greenspan, der meint, es sei nur ein kleines Risiko, ausländische Investoren zwecks Finanzierung des US-Leistungsbilanzdefizits heranzuziehen.

      Buffett erwartet, dass das steigende Leistungsbilanzdefizit der USA seinen Tribut von den Amerikanern fordern werde. Das Ausland werde mit Dollar überflutet, die Verschuldung der USA steige gleichzeitig. Wenn der Dollar aber (wie überwiegend erwartet) weiter abwertet, dann fahren ausländische Investoren mit US-Staatspapieren immer mehr Verluste ein. " Die Folgen könnten problematisch ausfallen." Konkreter äußerte er sich nicht. Aber offensichtlich stellt er sich vor, was passiert, wenn die Asiaten ihre milliardenschweren US-Staatsanleihen wegen anhaltender Verluste auf den Markt werfen.

      Karin Bauer, DER STANDARD Printausgabe, 16.3.2004

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      Avatar
      schrieb am 08.04.04 17:58:38
      Beitrag Nr. 6 ()
      .
      08. April 2004

      Gold hat noch mehr Aufwärtspotenzial

      Vor allem Zentralbanken horten das Edelmetall


      Bei Edelmetallen herrscht derzeit Hochstimmung. Bereits Anfang Januar 2004 erreichte der Goldpreis 435 US-Dollar, das höchste Niveau seit 15 Jahren. Der Preis für das gelbe Metall steigt seit 1999 gegenüber allen Währungen, bei den international bedeutendsten zuletzt am stärksten auf US-Dollar-Basis. Dies weist auf die Bedeutung des Goldes als "Schutzhafen" hin, betont Wolfgang Wilke, Rohstoffexperte der Dresdner Bank.

      Gold-Hortung bestimmt Goldpreis

      Der Aufwärtstrend des gelben Metalls dürfte nach Einschätzung Wilkes anhalten. Zur Begründung verwies er unter anderem auf die tendenzielle Schwäche der US-Währung, die niedrigen Geldmarktzinsen und das vermehrte Interesse der internationalen Kapitalanlagegesellschaften für Gold als Vermögensanlage.

      Ausschlaggebend für die Entwicklung des Goldpreises bleibe aber das Verhalten bei der Gold-Hortung, betont der Experte. Die vorhandene Goldmenge aus der Produktion von Tausenden von Jahren ist so groß, dass die laufende Angebots-/Nachfrage-Relation empfindlich gestört würde, gelangte auch nur ein Bruchteil aus den weltweiten Hortungsbeständen an den Markt.

      Investoren sind Zünglein an der Waage

      Den gewichtigsten Teil der Hortung tragen die Zentralbanken. Von ihrem Verhalten hängt die Entwicklung maßgeblich ab. 1999 einigten sich 15 führende Zentralbanken auf eine Begrenzung der Verkäufe bis September 2004 auf jährlich 400 Tonnen Gold, die der Markt reibungsfrei aufzunehmen vermochte. Am 8. März 2004 wurde das Abkommen etwas modifiziert und für fünf Jahre verlängert.

      Das Zünglein an der Waage bei der künftigen Entwicklung des Goldpreises spielen laut Wilke wahrscheinlich die Investoren. "Naturgemäß dürften die Goldkäufe solange anhalten, wie das gelbe Metall genügend Aufwärtspotenzial besitzt", erklärt er. "Wir sehen den Goldpreis weiter in der Gunst der internationalen Anleger", sagte Wilke. Für 2004 erwartet er den Durchschnittskurs bei 420 Dollar mit Spitzenpreisen bis zu etwa 480 Dollar im Jahresverlauf.

      (N24.de, ddp)
      Avatar
      schrieb am 08.04.04 18:24:42
      Beitrag Nr. 7 ()
      Großhandelsumsätze steigen auf Vier-Jahreshoch

      Der Großhandelsumsatz für Februar 2004 hat sich laut dem US-Handelsministerium auf Monatssicht um 1,3% erhöht. Der Anstieg im Vormonat wurde von ursprünglich 0,6 auf nun 0,9% revidiert. Die Großhandels-Lagerbestände wuchsen um 1,2%. Dies stellt den größten Anstieg seit November 1999 dar. Für den Vormonat wurde der Zuwachs von vorläufig 0,1 auf nun 0,2 Prozent nach oben revidiert. Volkswirte hatten für den Berichtsmonat lediglich einen Zuwachs von 0,3 Prozent erwartet. Ein Lageraufbau signalisiert einen Produktionsrückgang und damit eine gedämpfte Wirtschaftsentwicklung in den USA.
      Avatar
      schrieb am 10.04.04 16:21:12
      Beitrag Nr. 8 ()
      Wir wetten auf Buffett
      Von Claus Vogt
      Der legendäre Milliardär Warren Buffett, einer der weitsichtigsten und erfolgreichsten Anleger aller Zeiten, hat wieder einmal in der für ihn typischen bescheidenen Weise den Aktionären seines Unternehmens und allen anderen, die es hören möchten, sehr lehrreiche Worte mit auf den Weg gegeben: „Our capital is under-utilized now, but that will happen periodically. It’s a painful condition to be in – but not as painful as doing something stupid. I speak from experience.“ (Derzeit wird unser Kapital nicht voll ausgenutzt, aber das kommt in gewissen Abständen vor. Das ist ein schmerzhafter Zustand – aber nicht so schmerzhaft wie etwas Dummes zu tun. Ich spreche aus Erfahrung.). Mit diesen sympathischen Sätzen erklärt der Großmeister der Aktienanlage die Tatsache, daß sein Unternehmen 36 Milliarden US-Dollar liquide Mittel vorhält. Da er sich an langfristig bewährte Methoden der fundamentalen Unternehmensbewertung hält, findet er in Zeiten klarer Überbewertung ganz einfach kaum noch Aktien, die seine Kaufkriterien erfüllen.

      Im vergangenen Monat berichteten wir über die Investitionsquote der US-amerikanischen Aktienfondsbranche. Diese befindet sich ganz in der Nähe der im Jahr 2000 aufgestellten Rekordmarke von rund 96 Prozent. Im Unterschied zu Warren Buffett scheint es den Fondsmanagern nicht schwerzufallen, mit den von ihnen angewandten Methoden Unternehmen ausfindig zu machen, die sie für kaufenswert halten. Welche Methoden das wohl sein werden? Im Unterschied zu Buffett sind die Fondsmanager Angestellte, die fast ausschließlich fremder Leute Geld verwalten. Vielleicht hilft ihnen ja der dadurch gewonnene Abstand zu den Ergebnissen ihrer Anlageentscheidungen zu Einsichten, die Buffett, der zu einem sehr großen Teil sein eigenes Geld riskiert, verborgen bleiben.

      Wer mag dieses Mal am Ende Recht behalten? Der vielleicht erfolgreichste Anleger aller Zeiten oder die in der Vergangenheit durch ihr prozyklisches Verhalten aufgefallene Konsensus-Herde der Fondsmanager? Wir wetten auf Buffett.


      Claus Vogt leitet das Research der Berliner Effektenbank.

      [ Dienstag, 06.04.2004, 15:53 ]
      Avatar
      schrieb am 10.04.04 16:39:33
      Beitrag Nr. 9 ()
      .
      Grafik zum Artikel: Gold bald bei 3000 Dollar?
      (sh. oben 08.04.04)


      "Dann gibt es noch Richard Russell. Er machte in den USA die technische Analyse mit so genannten Elliott-Wellen populär. Der 79-jährige Analyst sieht die Aktien in neue Tiefen stürzen und sorgt mit einem bizarren Zahlenspiel für Furore: Dow und Gold werden sich in einigen Jahren bei 3 000 treffen. Mit anderen Worten, damit kein Leser einen Schreibfehler vermutet: Der Dow-Jones-Index drittelt sich danach auf 3 000 Punkte, der Goldpreis notiert dann gut siebenmal höher bei 3 000 Dollar je Unze."



      Avatar
      schrieb am 10.04.04 18:18:40
      Beitrag Nr. 10 ()
      Avatar
      schrieb am 10.04.04 18:46:57
      Beitrag Nr. 11 ()
      Und zu allem Überfluss ist gestern auch noch Jesus gekreuzigt worden!!!!!!
      Avatar
      schrieb am 10.04.04 20:16:28
      Beitrag Nr. 12 ()
      Unionsfraktion warnt vor Verkauf der Goldreserven
      10.04.04

      Berlin (AP) In der Hotelkosten-Affäre um Bundesbank-Chef Ernst Welteke hat die Unionsfraktion im Bundestag davor gewarnt, den Goldschatz der Bundesrepublik aufs Spiel zu setzen. Hintergrund sind Gerüchte, die Ablösung Weltekes werde vom Bundesfinanzministerium unter anderem deshalb betrieben, damit ein neuer Bundesbank-Chef die Goldreserven von rund 38 Milliarden Euro verkauft, berichtete «Welt am Sonntag». Finanzminister Hans Eichel wolle das Geld für eine großzügige Bildungsoffensive nutzen, heißt es in dem Blatt.

      Die Unionsfraktion wolle wissen, was an den Gerüchten dran sei, sagte Parlamentsgeschäftsführer Volker Kauder der Zeitung. Dazu werde die CDU/CSU-Fraktion in den nächsten Tagen die Regierung befragen. «Ich kann die Bundesregierung nur warnen: Hände weg vom Gold der Bundesbank», zitierte die «Welt am Sonntag» Kauder, der es zugleich als Zumutung bezeichnete, dass die Bundesbank jetzt einen Ethikberater einstellen wolle. Es sei nicht hinnehmbar, wenn Spitzenleute mit solchen Gehältern nicht wüssten, was anständig oder unanständig sei. Ferner setzte sich der CDU-Politiker Kauder dafür ein, das Gehalt Weltekes zu kürzen, solange er sein Amt ruhen lasse.

      Welteke war in die Kritik geraten, weil er sich einen mehrtägigen Aufenthalt im Berliner Luxushotel Adlon zum Jahreswechsel 2001/2002 von der Dresdner Bank hatte bezahlen lassen. Die Hotelkosten betrugen dem Vernehmen nach 7.661,20 Euro. Welteke hatte zusammen mit seiner Familie die Einführungsfeier für den Euro wahrgenommen und war danach noch einige Tage privat im Adlon geblieben. Die Bundesbank und Welteke selbst haben den Betrag inzwischen je zur Hälfte der Dresdner Bank überwiesen.

      Unter wachsendem Druck hatte der Bundesbank-Chef Mitte der Woche sein Amt ruhen lassen, unter anderem deshalb, weil die Staatsanwaltschaft wegen des Vorverdachts der Vorteilsannahme gegen ihn ermittelt. Die Bundesregierung forderte den Rücktritt Weltekes.
      Avatar
      schrieb am 13.04.04 09:07:43
      Beitrag Nr. 13 ()
      Glänzende Aussichten

      Immer mehr Anleger setzen auf einen steigenden Goldpreis. Ihr wichtigstes Motiv: Furcht vor der Rückkehr der Inflation. Auf Grund des bereits starken Anstieges ist jedoch Vorsicht geboten.


      Nach Einschätzung von Volkswirt Folker Hellmeyer von der Bremer Landesbank spiegelet der kräftige Anstieg des Goldpreises vor allem „die im höchsten Maße unsolide Finanzlage der USA“ wieder. Der Anstieg des Goldpreises, losgelöst von der Befestigung des Dollar zum Euro und anderen Währungen sei ein Indiz, dass das Vertrauen in die USA und auch den Dollar tendenziell abnehme.
      Avatar
      schrieb am 13.04.04 14:01:26
      Beitrag Nr. 14 ()
      Neuer Streit um Goldreserven

      12. April 2004 16:35 Uhr

      Berlin/Frankfurt/Main (dpa) - Die Union verlangt Aufklärung über die «Aktivitäten» des Finanzministeriums im Zusammenhang mit der Hotel-Affäre um Bundesbankpräsident Ernst Welteke im Bundestag.

      Die «vielen Gerüchte» über das Verhalten von Finanzminister Hans Eichel (SPD) machten eine rasche Klärung im Haushaltsausschuss notwendig, erklärten die CDU/CSU-Haushaltspolitiker Dietrich Austermann und Steffen Kampeter in Berlin.

      Die Querelen um eine Ablösung Weltekes entfachten auch den Streit um den Verkauf der Goldreserven neu. Mit den Vorgängen um den Aufenthalt des Bundesbank-Präsidenten in einem Berliner Nobel-Hotel auf Kosten der Dresdner Bank will sich am kommenden Mittwoch auch die Europäische Zentralbank (EZB) befassen.


      Hintergrund des Streits um das Gold sind Spekulationen aus Vorstandskreisen der Bundesbank, dass die Regierung aus dem Verkauf einen zweistelligen Milliardenbetrag für eine Innovationsoffensive vor den Wahlen 2006 erlösen wolle. Welteke habe hingegen nur einen Fonds einrichten und der Regierung dessen Zinsen und Erträge zur Verfügung stellen wollen, schrieb das Nachrichtenmagazin «Focus». Daher habe die Bundesregierung die Ablösung Weltekes betrieben.

      Bayerns Staatskanzleichef Erwin Huber (CSU) sagte der «Welt am Sonntag»: «Ich warne Rot-Grün eindringlich vor dem Versuch, bei kommenden Wahlen ihre katastrophale Bilanz mit von Gold finanzierten Wohltaten zu verdecken». Es wäre «der Skandal im Skandal», wenn das Engagement Eichels für die Welteke-Ablösung mit seinem Interesse an den Goldreserven der Bundesbank zusammenhinge. Der Parlamentarische CDU/CSU-Fraktions-Geschäftsführer Volker Kauder kündigte an, zur Aufklärung der Vorgänge werde die Union die Bundesregierung in den nächsten Tagen befragen. «Ich kann die Bundesregierung nur warnen: Hände weg vom Gold der Bundesbank.»

      Die Diskrepanz zwischen Regierung und Welteke im Fall der Goldreserven dürfte indes nicht so gravierend sein. Zudem hat bereits der Haushaltsausschuss den Fonds-Gedanken Weltekes verworfen. Zur Zeit stellt sich laut Finanzministerium eher die Frage, was die Bundesbank überhaupt verkaufen kann. Denn die Menge des Gold- Verkaufs sei international kontingentiert, da ein stabiler Goldpreis für die Währung einiger Länder nach wie vor von entscheidender Bedeutung sei. Die zu veräußernde Menge müsse also beantragt und mit anderen Banken verhandelt werden. Eine Klärung sei nicht vor Herbst, der Verkauf selbst frühestens Anfang kommenden Jahres möglich.

      Das Bundesfinanzministerium wies am Montag Darstellungen zurück, Eichel wolle die Stellung der Bundesbank untergraben. Man wolle zusammen mit der Bundesbank und ihrem stellvertretenden Präsidenten Jürgen Stark an der Aufklärung der Vorgänge mitarbeiten. Welteke müsse sich fragen lassen, ob sein Verhalten in mindestens zwei Fällen - Berliner Adlon und Wiener Opernball - gerechtfertigt sei.

      Kauder forderte eine Gehaltskürzung für den durch die Luxushotel- Affäre in die Schlagzeilen geratenen Bundesbank-Präsidenten. Solange Welteke seine Amtsgeschäfte ruhen lasse, solle ihm - wie bei einem Disziplinarverfahren gegen Beamte - das Gehalt gekürzt werden.
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      schrieb am 13.04.04 14:06:18
      Beitrag Nr. 15 ()
      Dienstag, 13. April 2004
      DIW: BIP wächst nur leicht
      Konjunkturmotor stottert weiter

      Die deutsche Wirtschaft hat nach Einschätzung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zu Jahresbeginn keine Fahrt aufgenommen.

      Trotz teilweise nach oben revidierter Konjunkturdaten zeige das DIW-Konjunkturbarometer keine durchgreifende Belebung der Konjunktur im ersten Quartal an.
      "Insgesamt dürfte die Gesamtwirtschaft um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal gewachsen sein."

      Anfang März hatte das DIW seine Erwartung des Wachstums im ersten Quartal deutlich auf 0,1 von zuvor 0,4 Prozent gesenkt. Für das gesamte Jahr prognostiziert das Institut ein Wirtschaftswachstum von 1,4 Prozent.

      Die Konjunkturforscher machten aber auch günstige Entwicklungen aus: "Die jüngsten Daten der Auftragseingänge zeigen allerdings Impulse von der Binnenwirtschaft, insbesondere im Investitionsgüterbereich scheint sich allmählich eine spürbare Aufwärtstendenz herauszubilden", hieß es weiter.
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      schrieb am 13.04.04 14:17:31
      Beitrag Nr. 16 ()
      Billig-Konkurrenz aus Asien wird zum Problem für Bush

      Arbeitslos in Seattle

      Die Rechnung werde wunderbar aufgehen, hatte George W. Bush noch im vergangenen Herbst prognostiziert: Jeden Monat würden in der US-Wirtschaft 200.000 neue Stellen entstehen. Damit wären bis zur Präsidentschaftswahl in diesem November jene 2,6 Millionen Jobs, die seit Bushs Amtsantritt verloren gingen, wieder ausgeglichen. Sein Versprechen wird Bush aber kaum einhalten können. Denn trotz des Aufschwungs stellen die US-Unternehmen kaum neue Leute ein. Obendrein hat der Trend zur Produktionsverlagerung in Billiglohnländer nun die Vereinigten Staaten erfasst.



      Ökonomen sagen, dass in den kommenden zwei Jahren jeder siebte US-Arbeitsplatz ins Ausland abwandern könnte. Das einstige Land des Jobwunders und des Turbo-Kapitalismus steht vor schweren Zeiten - das sorgt für Zündstoff im Wahlkampf.
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      schrieb am 13.04.04 14:30:53
      Beitrag Nr. 17 ()
      Konjunktur USA: Eine Schwalbe am Arbeitsmarkt

      Für Konjunkturpropheten hat Michael Mussa, Exchefvolkswirt des Internationalen Währungsfonds (IWF), einen guten Rat: „Nur wer seine Prognose immer aufs Neue wiederholt, liegt richtig – irgendwann.“


      USA: Wachsende Erwerbsbevölkerung und netto nur wenig neue Jobs.


      Seit vergangenem Sommer prophezeien Amerikas Volkswirte beständig, die Statistiken für den gerade abgelaufenen Monat würden zeigen, dass sich der Aufschwung endlich auch in kräftigem Beschäftigungswachstum niedergeschlagen hat. Erstmals nun war die Prognose richtig: Im März sind netto 308 000 Jobs entstanden. Mehr noch: In den Monaten Januar und Februar ist die Beschäftigung um 87 000 Jobs stärker gewachsen als ursprünglich gemeldet.

      Diese Zahlen schaffen Klarheit: Zuvor herrschte Unsicherheit, ob der Aufschwung der amerikanischen Wirtschaft bereits genügend Dynamik entfaltet hat, um auch ohne die fortwährende Anschubhilfe von Geld- und Finanzpolitik auszukommen – eine ganze Serie von enttäuschend schlechten Konjunkturzahlen in den vergangenen Wochen hatten immer wieder Zweifel aufkommen lassen.

      Kauflust nur bei hohen Rabatten

      Nun sehen sich die Schwarzmaler in der Defensive. „Viele Experten werden ihre Einschätzungen überdenken“, sagt Martin Baily, Senior Fellow am Institute for International Economics in Washington und ehedem Chef-wirtschaftsberater von Bill Clinton. Natürlich, erneute Terroranschläge sind ein ständiges Risiko. „Aber wenn in zwölf Monaten das Wachstum in den USA auf 2,5 Prozent oder weniger gefallen sein sollte, dann müsste zwischendurch etwas sehr Schlimmes passiert sein“, glaubt Kenneth Rogoff, ebenfalls ein Exchefvolkswirt des IWF, der im vergangenen Herbst an die Harvard University zurückgekehrt ist.

      Nun fragen sich die Prognostiker eher: Wird die US-Wirtschaft in diesem und im kommenden Jahr die für frühe Aufschwungphasen typischen besonders hohen Wachstumsraten erreichen? Oder reicht es, wie 2003, nur für das längerfristige Potenzialwachstum von schätzungsweise 3,0 bis 3,5 Prozent?

      Die meisten Konjunkturbeobachter in den Vereinigten Staaten setzen auf Variante eins. Aber auch für die zweite Variante spricht selbst nach dem positiven Beschäftigungsbericht noch einiges. Sorgen bereitet insbesondere die Kauflust der Verbraucher. Nur die durch kräftige Rabatte angestachelten hohen Verkaufszahlen der Autohändler waren zuletzt dafür verantwortlich, dass der Einzelhandel überhaupt Umsatzsteigerungen vermelden konnte.

      Benzinpreis auf Rekordniveau

      Ohnehin macht eine Schwalbe noch keinen Sommer: So positiv die Beschäftigungszahlen für März sind, nachhaltig werden sie kaum sein. Dafür jedenfalls spricht die weiterhin hohe Zahl von Neuanträgen auf Arbeitslosengeld. Eine Analyse der Ökonomen von Lehman Brothers zeigt, dass bei der gegenwärtigen Zahl von wöchentlich 340 000 Anträgen erfahrungsgemäß netto nur 100 000 Jobs pro Monat entstehen – deutlich weniger als im März also und nicht genug, um angesichts der weiter wachsenden Erwerbsbevölkerung die Arbeitslosenquote nach unten zu drücken. Die Verbraucher jedenfalls bleiben weiter verunsichert.
      So ist die Zahl der Amerikaner, die sagt, Jobs seien „schwierig zu bekommen“, im März trotz des Beschäftigungswachstums gewachsen.

      Der steigende Ölpreis tut ein Übriges. Der Literpreis für unverbleites Normalbenzin erreichte zuletzt umgerechnet rund 0,42 Euro – und damit ein neues Rekordniveau. Das hat Signalwirkung. So haben die Volkswirte von Merrill Lynch errechnet: Wenn die Verbraucher so reagieren wie in der Vergangenheit, wird das ohnehin schon angeschlagene Konsumentenvertrauen bei den gegenwärtigen Ölpreisen auf das niedrigste Niveau seit mehr als einem Jahrzehnt fallen.

      Eine aktuelle Gallup-Umfrage stimmt denn auch bedenklich. Demnach nämlich sehen 69 Prozent der amerikanischen Bevölkerung in den steigenden Benzinpreisen ein „großes Problem“ – oder gar eine „Krise“.

      OLAF GERSEMANN / WASHINGTON
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      schrieb am 13.04.04 15:53:05
      Beitrag Nr. 18 ()
      Das Schlüsselwort heisst Vertrauen

      Der Aufschwung steht wieder einmal vor der Tür, so oder ähnlich titelte die Sonntags-Presse. Da fragt man sich nur, warum dieser hochwillkommene Gast nicht eintreten will. Oft hat er sich in den letzten Jahren angemeldet und immer wieder auf dem Absatz kehrt gemacht. Passt ihm das Büfett nicht oder ist etwa die Musik zu laut, sind es die Flecken auf dem Teppich oder die Luftballone, die bei jeder Einladung grösser werden? Egal, glauben wollen wir ihnen gerne, den Oekonomen, Analysten, Politikern und Wirtschaftsjournalisten, denn das Gegenteil wäre fatal. Geglaubt haben auch viele dem ehemaligen Bundeskanzler Kohl, als er uns einen blühenden Osten versprach, aber was ist geblieben? 1250 Milliarden Euro reichten nicht, der ehemaligen DDR auf die Beine zu helfen und der Westen Deutschlands leidet zunehmend an den durch Transferleistungen ausbrechenden Allergien. Mit einer durch Staatsschulden induzierten Aufblähung der Geldmenge (Inflation) lässt sich kein Aufschwung zusammenbasteln und trotzdem benutzen die Politiker immer wieder dieses Rezept, um den Patienten in Gang zu halten.

      Die Geldmenge war Mitte der 90er Jahre noch das Thema schlechthin, welches die Finanzmärkte beschäftigte, Preisstabilität das Credo der Zentralbanken. Aber dann geschah das Wunder, das nur von den wenigsten vorausgesehen worden war: Die durch Staatsschulden induzierte Aufblähung der Geldmenge war plötzlich nicht mehr Fluch – sondern Segen, die Inflation fand nicht in den Konsumgütern, sondern an den Finanzmärkten statt. Die Zinsen begannen zu fallen und die Aktienmärkte explodierten. Die New Economy brachte die vermeintliche Erklärung für diesen Boom. Wäre aber die Geldmenge nicht gestiegen, hätte das Geld, das den Technologiefirmen in den Rachen geworfen wurde, an anderer Stelle gefehlt. Dies war aber nicht der Fall, praktisch alle Aktien stiegen, insbesondere die Finanzwerte – die liquiditätsgetriebene Hausse war geboren.

      weiter gehts hier:

      www.zeitenwende.ch
      Avatar
      schrieb am 13.04.04 16:12:03
      Beitrag Nr. 19 ()
      Was ist, wenn die Zinsen steigen werden ?

      von Eric Fry

      Wenn die Wall Street wirklich einen kraftvollen neuen Bullenmarkt will, dann ist die Lösung einfach: Sie muss einfach Käufe von Technologieaktien mit 0 %-Finanzierungen ermöglichen. Stellen Sie sich die Werbe-Slogans vor:

      "Halten Sie nicht einfach nur mit ihren Nachbarn mit ... treten Sie denen in den Hintern!" ..."Kaufen Sie jetzt Technologieaktien, ohne dafür Eigenkapital haben zu müssen!" ..."Finanzierungen zu 0 % Zinsen, ein Leben lang!"

      Der Aktienmarkt gleitet auf dem leichten Geld so dahin. Und die amerikanischen Konsumenten wissen, dass es "Schuldenmachen und Konsumieren" sind, die Amerika groß gemacht haben. Sind wir Amerikaner (ich gehöre ja auch dazu!) nicht mit mehr Geld als jedes andere Land der Welt verschuldet? Und haben wir nicht auch die Wirtschaft Nummer 1, weltweit?

      Wenn wir amerikanischen Konsumenten uns nicht mehr verschulden würden, dann hätten wir auch kein Geld zum Ausgeben, und wenn wir kein Geld zum Ausgeben hätten, dann wären wir arm, oder?

      Das Problem ist, dass uns nicht nur die Ersparnisse ausgehen. Auch die Häuser lassen sich nicht immer weiter beleihen. Aber keine Sorge, es gibt zum Glück verstärkt unkonventionelle Hypotheken:

      "Gläubiger wie Countrywide Financial Corp. bieten Hypotheken an, die den Schuldnern erlauben, bis zu 10 Zahlungen während der Laufzeit der Hypothek ausfallen zu lassen", so das Wall Street Journal. Dieses Entgegenkommen bei den Hypotheken kommt zu einem Zeitpunkt, an dem es die himmelhohen Immobilienpreise für viele Häuslebauer schwieriger gemacht haben, sich ihr Traumhaus – oder jedes Haus – zu leisten ...

      Aber was wird passieren, wenn die Zinsen steigen werden?

      James Grant vom Grant`s Interest Rate Observer schreibt dazu: "Als die Fed die Leitzinsen 1994 erhöhte, da wurde dadurch viele Hedgefonds und Zins-Spekulanten hart getroffen. Wenn sie die Zinsen das nächste Mal erhöht, dann werden dadurch Mr. und Mrs. America (die ganz normalen durchschnittlichen US-Konsumenten) getroffen werden."
      Avatar
      schrieb am 13.04.04 16:20:30
      Beitrag Nr. 20 ()
      Aktuell

      Inflationsschub wegen höherer Rohstoffpreise!

      Mit einem spürbaren Anstieg der Erzeugerpreise rechnet die Europäische Zentralbank (EZB) nach Angaben des Handelsblattes in den kommenden Monaten. Dies könnte dann in einem zweiten Schritt über eine Erhöhung der Produktionskosten zu einem Anstieg der Verbraucherpreise führen. Der Grund für diese Entwicklung ist ein starker Anstieg der Rohstoffpreise. Ende 2001 waren die in US-Dollar notierten Rohstoffe auf einen langjährigen Tiefstand gefallen. Seither ist der Index der Rohstoffpreise deutlich gestiegen und hat bis Anfang 2004 sein höchstes Niveau seit fast sieben Jahren erreicht.
      Avatar
      schrieb am 13.04.04 16:32:40
      Beitrag Nr. 21 ()
      13.04. 16:28

      US-Lagerbestände gestiegen



      Im Februar sind die Lagerbestände der Industrie- und Handelsunternehmen gegenüber dem Vormonat um 0,7% gestiegen. Dies liegt über den Analystenschätzungen und stellt den größten Anstieg seit mehr als drei Jahren dar. Analysten hatten mit einem Plus von lediglich 0,5% gerechnet. Das Plus für Januar wurde von 0,1% auf 0,2% revidiert.

      Ein Lageraufbau signalisiert einen Produktionsrückgang und damit eine gedämpfte Wirtschaftsentwicklung in den USA.
      Avatar
      schrieb am 13.04.04 16:37:23
      Beitrag Nr. 22 ()
      Die Zeitbombe tickt!

      Ich stelle mir die Frage, ob die Mehrzahl der Anleger das Thema bereits verinnerlicht hat, oder ob wir noch mit Kurskapriolen rechnen müssen, wenn es in der breiten Öffentlichkeit heiß diskutiert wird.

      In meinen Artikeln „Ruhe vor dem Sturm?“ und „Crash der High-Tech-Aktien“ bin ich auf die Problematik eingegangen. Sie hat nicht an Aktualität verloren. Nach langen kontroversen Debatten sollen Aktienoptionen in den USA ab 2005 in der Gewinn- und Verlustrechnung als Aufwand erfasst werden. Damit dürften so manche Gewinnschätzungen nicht das Papier wert sein, auf dem sie heute stehen. Die amerikanische Hightech-Branche ist besonders betroffen.

      Zur Erinnerung: Die exzessive Ausgabe von Aktienoptionen war ein bedeutender Faktor für die Kursübertreibungen in den 90er Jahren, die schließlich bei Firmen wie Worldcom oder Enron in einer wirtschaftlichen Katastrophe gipfelten.

      Bei Firmen wie JDS Uniphase oder Sun Microsystems würde sich der Gewinn in einen Verlust verkehren. Bei Apple schrumpft das Unternehmensergebnis auf ein Viertel des ursprünglichen Wertes, um nur einige Beispiele zu nennen.

      Auch wenn nicht abschätzbar ist, wie viel von der Problematik bereits in den Kursen eingepreist ist, in jedem Fall werden die KGV´s der betroffenen Firmen steigen bzw. sich in Luft auflösen wegen fehlender Gewinne! Jeder Investor sollte dieses Restrisiko bei seinen Anlageentscheidungen mit berücksichtigen
      Avatar
      schrieb am 13.04.04 19:00:20
      Beitrag Nr. 23 ()
      USA in der Klemme

      US-Alliierte erwägen Rückzug aus Irak


      Die US-geführte Koalition in Irak gerät infolge von Entführungen und Gefechten mit Aufständischen immer stärker unter Druck. Nach dem angekündigten Rückzug Spaniens erwägen weitere Verbündete aus dem Irak-Einsatz auszusteigen.

      Sollte die Gewalt in Irak anhalten, erwäge die Regierung einen Abzug ihrer Soldaten, sagte die neuseeländische Ministerpräsidentin Helen Clark. Die nahe der südirakischen Stadt Basra stationierten Ingenieure könnten wegen der anhaltenden Gefechte seit Tagen ihre Quartiere nicht verlassen. Mit Blick auf die verschärfte Sicherheitslage stoppten auch die thailändischen Soldaten ihre Wiederaufbauarbeit nahe Karbala. Ministerpräsident Thaksin Shinawatra schloss die Entsendung weiterer Soldaten aus, zudem werde überlegt, ob die bereits in Irak stationierten Truppen wie geplant bis September bleiben sollten, hieß es.

      Entführer setzen Berlusconi unter Druck

      Wie am Dienstag bekannt wurde, befinden sich auch vier Italiener in der Gewalt irakischer Entführer. Die Männer, bei denen es sich um Angestellte einer amerikanischen Sicherheitsfirma handeln soll, sollen nahe der Stadt Falludscha verschleppt worden sein. Die Geiselnehmer fordern nach Angaben des arabischen Fernsehsenders Al-Dschasira den Abzug aller italienischen Truppen aus dem Land und eine "offizielle Entschuldigung" von Ministerpräsident Silvio Berlusconi für angeblich beleidigende Äußerungen über den Islam und die Muslime.

      Der Sender zeigte ein Video, in dem vier als Italiener bezeichnete Männer zu sehen waren, die auf dem Boden saßen und Pässe hochhielten. Einer der Entführer, die nach eigenen Angaben zu "Mudschahedin-Brigaden" gehören, sagte auf dem Video, bei den Geiseln handele es sich um italienische Geheimdienstmitarbeiter, die für die US-Besatzungsmacht gearbeitet hätten. Das Außenministerium in Rom bestätigte gegenüber die italienischen Nachrichtenagentur ANSA die Entführungen.

      Seit vergangener Woche wurden mehr als 40 Zivilisten aus zwölf Ländern gekidnappt. Ein Teil der Geiseln – Chinesen, koreanische Missionare sowie russische und ukrainische Mitarbeiter eines Energieunternehmens wurden inzwischen wieder auf freien Fuß gesetzt. Das Schicksal der drei festgehaltenen japanischen Geiseln ist aber weiterhin unklar. Ministerpräsident Junichiro Koizumi forderte sein Kabinett am Dienstag auf, alles zu tun, um die Zivilisten sicher aus den Händen der Entführer zu befreien. Die Kidnapper hatten gedroht, die drei Japaner bei lebendigem Leibe zu verbrennen, sollte die Regierung in Tokio ihre Soldaten nicht aus Irak abziehen. Das lehnt die japanische Regierung jedoch kategorisch ab.

      Tschechische Journalisten vermisst

      Nach einem Angriff auf einen Konvoi in Abu Ghoreib verschwanden dem Kommandeur der US-Truppen in Irak, General Ricardo Sanchez, zufolge zwei Soldaten und sieben Mitarbeiter der US-Firma Kellogg Brown & Root. Auch drei Journalisten aus Tschechien, die seit Sonntag vermisst werden, befinden sich möglicherweise in der Hand von Aufständischen, berichtete die Nachrichtenagentur CTK.

      Al-Dschasira zeigte am Montag ein Video, auf dem vermummte Männer mit mehreren Gefangenen zu sehen sind - angeblich Lastwagenfahrer aus Nepal, Pakistan, Indien, der Türkei, Iran und den Philippinen, die Waren für die US-Armee transportierten.
      Avatar
      schrieb am 14.04.04 11:33:14
      Beitrag Nr. 24 ()
      In Rohstoffen spielt die Musik
      Nicht Aktien oder Anleihen weisen die besten Wertentwicklungen vor, sondern Edel-und Basismetalle - Gastkommentar von Michael Margules


      Michael Margules lebt als freier Journalist in Wien. Sein Gastkommentar "Börsenblick" erscheint wöchentlich auf derStandard.at. Anlageempfehlungen stellen die persönliche Meinung des Autors dar.


      Echte Investmentlegenden, deren Meinung über Jahrzehnte gefragt bleibt, gibt es an den Börsen nur relativ wenige. Zu ihnen zählt aber zweifellos Jim Rogers. Berühmt wurde Rogers schon in den siebziger Jahren, als er zusammen mit George Soros ausgesprochen erfolgreich den Quantum Fonds verwaltete. Doch Rogers bewies nicht nur damals und in den Staaten, daß er in der Lage ist, neue Trends an den Finanzmärkten frühzeitig zu erkennen. Auch die Wiener Börse wurde 1985 durch Rogers respektive seinem Artikel im Anlegermagazin Barrons aus ihrem jahrzehntelangen Dornröschenschlaf wachgeküsst.

      Egal, ob Gold...

      Auch heute, im Alter von 62 Jahren hat Rogers seinen Spürsinn nicht verloren. Das zeigt sich an der momentan laufenden Rohstoff-Hausse. Diese hat er frühzeitig vorhergesagt und aus diesem Grund im Jahr 1998 einen Rohstoff-Fonds gegründet. Der Rogers International Commodity Index Fund hat es seitdem auf ein Plus von rund 150 Prozent gebracht und weist damit eine der besten Wertentwicklungen überhaupt auf. Doch nicht allein der Blick auf den Charts des Rogers-Index lässt des Anlegers Herz höher schlagen: Alle Kurven für Metalle weisen seit mehreren Jahren nach oben. Eines ist dabei allen Metallen gemeinsam: Das Angebot kann nicht beliebig ausgeweitet werden. Die Gründe für die steigende Nachfrage sind indes vielfältig. So profitiert Gold gleich von mehreren Faktoren: In Zeiten politischer Unsicherheit ist das gelbe Metall als Wertaufbewahrungsmittel gefragt. Für Gold spricht – ausser seinem Ruf als sicherer Hafen – die Dollarschwäche. Es spiegelt die Entwicklung der US-Valuta und gilt deshalb als sicherere „Währung“. Solange der Dollar sinkt, wird der Aufwärtstrend in Gold anhalten.


      ...oder Platin

      Die wohl eindrücklichste Hausse unter den Edelmetallen läuft aktuell in Platin ab. Derzeit notiert es auf einem 24-Jahres-Hoch. Der Bedarf Chinas spielt dabei eine entscheidende Rolle. Ausser für Schmuck wird dieser Rohstoff vor allem für Autokatalysatoren verwendet. Ein Katalysator enthält 1 bis 6 Gramm Platin. Weil die Umweltvorschriften immer strenger werden, dürfte die Nachfrage nach dem Metall weiter wachsen und den Preis stützen. Seit Jahresbeginn wird am Markt aber spekuliert, dass die Autoindustrie zum günstigeren Schwestermetall zurückkehren könnte – noch vor wenigen Jahren wurde für Katalysatoren Palladium verwendet, wegen des hohen Preises wurde dann aber auf Platin gewechselt. Noch halten die Produzenten an Platin fest. Sollte sich das Metall weiter verteuern, ist ein erneuter Wechsel aber nicht auszuschliessen.

      ....oder Basismetalle:

      Während sich In Gold und Platin schon seit längerem ein Aufwärtstrend ablesen lässt, begannen Basismetalle sowie Silber und Palladium erst im Verlauf des Vorjahres oder Anfang dieses Jahres zu haussieren, verzeichneten dafür aber zum Teil markante Preisavancen. Nicht nur für Platin, sondern auch für Basismetalle hängt viel von der Entwicklung Chinas ab. Dort wurden im Jahr 2003 76 Prozent mehr Autos verkauft als im Vorjahr. Das zeigt sich auch in Blei, das unter anderem für Autobatterien verwendet wird. China hat einen immensen Nachholbedarf – nicht nur an Fahrzeugen. In den Städten wird ein Gebäudekomplex nach dem anderen aus dem Boden gestampft.

      Basismetalle wiederum gehören zu den wichtigsten Rohmaterialien im Baugewerbe. Ausser Kupfer finden auch Nickel, das wie Eisenerz für die Stahlproduktion eingesetzt wird, und Aluminium Verwendung. Der Verbrauch steigt auch dank der chinesischen Industrie, die rasant wächst. Chinas Bedarf nimmt deshalb weiter zu, wenngleich die (Metall)hausse nicht alleine China zuzuschreiben ist. Auch die USA, Japan und Deutschland sind wichtige Konsumenten. Die Erholung der Weltwirtschaft, im Zuge derer mehr Metalle verbraucht werden, ist deshalb für die Preisentwicklung entscheidend, aber nicht alleine.

      Legenden bleiben stets unter sich....

      Börsenmagier André Kostolany würde sagen, die Rohstoffe gehen aktuell von starken in schwache Hände über. Viele Anleger, die nun, angelockt durch die öffentliche Debatte, beginnen, sich für Rohstoffe zu interessieren, verstehen vermutlich eher wenig von dem komplizierte Kräfteverhältnis von Angebot und Nachfrage auf diesen Märkten. Jedenfalls weniger - so die börsenpsychologische These von den starken und den schwachen Händen - als diejenigen Anleger, die auf dem Tiefpunkt gekauft haben, als Rohstoffe "out" waren: Kaum ein Anleger gab zu, die seit 21 Jahren Verlust einfahrenden Rohstoffe im Portfolio zu haben. Das Gegenteil ist derzeit der Fall. Kostolany würde vermutlich sagen, daß die jetzt neu investierenden, eher unbeleckten Anleger zwingend ihr Lehrgeld werden zahlen müssen. Erst wenn sie mit Verlust aus dem Markt wieder heraus sind, kann es mit der Hausse weitergehen. Und vieles, wie vor allem der unverändert absturzgefährdete US-Dollar, den die Produzenten mit Sicherheit zu weiteren Preiserhöhungen verhelfen würde, deutet darauf hin, dass diese Hausse an den Rohstoffmärkten an-, und Jim Rogers wieder einmal recht behält.
      Avatar
      schrieb am 14.04.04 12:03:05
      Beitrag Nr. 25 ()
      .

      US - Aufschwung entpuppt sich als Fata Morgana

      http://www.goldseiten.de/ansichten/bergold-2004-01.pdf

      (Dokument liegt als pdf-Datei vor)
      Avatar
      schrieb am 14.04.04 12:31:55
      Beitrag Nr. 26 ()
      **** Erleben wir eine weitere Spekulationsblase? ****

      Chat mit
      Roland Leuschel und Claus Vogt, Autoren "Das Greenspan Dossier"
      14.04.04, 18:00 Uhr

      Seit einigen Jahren erleben wir, so die Autoren, die größte Spekulationsblase aller Zeiten und deren schrittweises Platzen. Erstmals in der Geschichte der Finanzmärkte haben wir es mit einem globalen Phänomen zu tun. Wie Sie sich auf die kommenden Jahre vorbereiten können und wie Sie Ihren ganz persönlichen Vorsorgezug rechtzeitig auf das richtige Gleis setzen, erzählen Ihnen die beiden Autoren im maxblue Expertenchat.

      Login über maxblue:

      http://www.maxblue.de/
      Avatar
      schrieb am 14.04.04 14:37:53
      Beitrag Nr. 27 ()
      erste Vorboten der Inflation???

      TABELLE-US-Verbraucherpreise stärker gestiegen als erwartet
      [14 Apr 2004 - 14:34]



      Washington, 14. Apr (Reuters) - Die US-Verbraucherpreise
      sind im März zum Vormonat saisonbereinigt stärker gestiegen als
      von Analysten erwartet. Das US-Arbeitsministerium
      veröffentlichte am Mittwoch in Washington folgende Daten:

      MÄR 2004 FEB 2004
      VERBRAUCHERPREISE


      Monatsveränderungsrate + 0,5 vH + 0,3 vH

      Kernrate (ohne Nahrungs- + 0,4 vH + 0,2 vH
      mittel und Energie)

      ANMERKUNG: Von Reuters befragte Volkswirte hatten im
      Durchschnitt für die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat
      einen Anstieg von 0,3 Prozent erwartet. In der Kernrate hatten
      sie einen Anstieg von 0,2 Prozent prognostiziert
      Avatar
      schrieb am 14.04.04 15:44:47
      Beitrag Nr. 28 ()
      Händler: Goldpreis könnte bis auf 385/390 USD fallen

      FRANKFURT (Dow Jones-VWD)-- Marktteilnehmer rechnen trotz der deutlichen Korrektur des Goldpreises mit einer Fortsetzung der Abgaben. Grund dafür sei zum einen die Schwäche des Euro gegenüber dem Dollar, sagte ein Händler am Mittwoch. Hier deute vieles auf weitere Verluste der Gemeinschaftswährung hin. Zum anderen zeige der jüngste "Commitment of Traders Report" einen Rekordstand an Long-Positionen beim Gold, was als Kontraindikator zu werten sei. Derzeit kämpfe das Gold noch mit der Fibonacci-Unterstützung bei 404,91 USD, die aber wohl nicht verteidigt werden könne.

      Die nächste Haltmarke werde bei 397 USD ausgemacht. Es sehe jedoch danach aus, dass sich das Edelmetall erst bei 385 bis 390 USD stabilisieren werde. Das ändere aber nichts an der mittelfristig positiven Einschätzung, fügte ein Marktteilnehmer hinzu. "Die geopolitischen Unsicherheiten bestehen nach wie vor, und das sollte dem Gold nach dem Abschluss der aktuellen Korrektur wieder Auftrieb geben", prognostizierte der Händler.
      +++ Michael Fuchs
      Dow Jones Newswires/14.4.2004/fm/bek/gre

      14.04.2004
      Avatar
      schrieb am 14.04.04 17:04:09
      Beitrag Nr. 29 ()
      Trendwende an den Börsen?
      ++ "Echo-Bubble" ++


      Von Claus Vogt
      Unsere Prognosen basieren auf einer robusten Mischung aus fundamentalen und technischen Analysemethoden. Sie sind eingebettet in eine auf Erkenntnissen der Österreichischen Schule der Nationalökonomie basierende Betrachtung makroökonomischer Rahmenbedingungen. Bei ihrer Einordnung oder Beurteilung greifen wir außerdem auf typische Muster oder Zyklen zurück, die aus der Finanzmarktgeschichte bekannt sind. Diese Vorgehensweise ermöglichte es uns, die verheerenden Börsenjahre 2000, 2001 und 2002 richtig vorherzusagen. Das Ausmaß der durch die extrem expansive US-Geldpolitik angestoßenen Aufwärtsbewegung des Jahres 2003 haben wir allerdings völlig unterschätzt. Wir waren und sind der Meinung, daß im Jahr 2000 ein bereits 1982 begonnener, langfristiger Aufwärtstrend in einer spektakulären Übertreibungsphase, die alle Anzeichen einer riesigen Spekulationsblase trug, zu Ende gegangen ist, und ein ebenfalls langfristiger Abwärtstrend begonnen hat.

      Die mittlerweile fast exakt einjährige Hausse hat diese Sichtweise nicht verändert, sondern ganz im Gegenteil zusätzlich bestärkt, da sie getrost als „Echo-Bubble“ bezeichnet werden kann. Die fundamentale Bewertung der Aktienmärkte Europas und der USA ist historisch betrachtet extrem hoch und zahlreiche Sentiment-Indikatoren haben im Lauf der vergangenen Monate neue Rekorde an Börsen- und Konjunkturoptimismus aufgestellt. Der Glaube an die politische, interventionistische Machbarkeit von Aufschwung, Hausse und Wohlstand hat offensichtlich ein neues Hoch erreicht. Das ist um so erstaunlicher, da die wichtigen Börsenindizes während der vergangenen Monate ihre starken Verluste der Vorjahre nur teilweise wieder wettgemacht haben. Beim Dax wurde lediglich ein Drittel der Abwärtsbewegung wieder aufgeholt und beim S&P 500 die Hälfte. Bearmarket-Rallyes, also gegen den Abwärtstrend gerichtete, kurz- oder mittelfristige Aufwärtsbewegungen dieser Größenordnung sind historisch vollkommen normal und deuten für sich allein genommen noch nicht auf einen dauerhaften, langfristigen Trendwechsel hin.

      Mitte März kam es an den Aktienmärkten zu einer selbst in Haussezeiten längst überfälligen Korrektur. Diese fiel aus technischer Sicht allerdings ausgesprochen bedenklich aus. Sie war sehr dynamisch und von steigenden Umsätzen geprägt. Die Märkte erreichten schnell ein extrem überverkauftes Niveau, das den Kursverfall aber zunächst nicht stoppen konnte. Dieses Verhalten spricht dafür, daß es sich nicht um eine normale Korrektur in einem Aufwärtstrend handelt, sondern um den Beginn einer möglicherweise langen und schmerzhaften Baisse. Gleichzeitig wurden in nahezu allen wichtigen Indizes mittelfristige Trendlinien und charttechnische Formationen mit großen Umsätzen nach unten gebrochen, es wurden also klare technische Verkaufssignale gegeben.
      Im Januar dieses Jahres haben wir auf die Keilformationen hingewiesen, die sich seit März 2003 in zahlreichen Indizes herausgebildet haben. Wir zitierten die Väter der Chartanalyse, Robert D. Edwards und John Magee: „Ein ansteigender Keil auf einem arithmetischen Wochenchart ist nahezu ausnahmslos ein Bärenmarktphänomen (...).“ Der dynamische Ausbruch aus diesem Keil signalisiert mit großer Wahrscheinlichkeit das Ende der Bearmarket-Rallye und die Rückkehr des langfristigen Abwärtstrends.

      Im letzten Monat widmeten wir uns in der gebotenen Kürze einem der erfolgreichsten mittel- bis langfristigen Trading-Modelle, der Dow Theory. Wir machten unsere Leser auf ein drohendes Baisse-Signal dieses Modells aufmerksam. Die bescheidene Abwärtsbewegung von Mitte März reichte tatsächlich aus, um nach der Dow Theory ein Verkaufssignal zu erhalten. In der Vergangenheit hat es sich nicht ausgezahlt, diese Signale zu ignorieren. Die meisten mittelfristigen Indikatoren bestätigen übrigens die zahlreichen negativen Zeichen, die von den Aktienmärkten in den vergangenen Wochen ausgesandt wurden.

      Die Aktienmärkte sind fundamental deutlich überbewertet, und die Erwartungshaltung speziell in den USA ist extrem optimistisch. Das steile Geldmengenwachstum der Jahre 2001 und 2002 flachte sich trotz sehr niedriger Zinsen ab Mitte 2003 sehr deutlich ab. Damit muß auch die für die Börse so wichtige Liquidität als sehr bedenklich eingestuft werden. Die Wirtschaft scheint nicht Tritt zu fassen, und die Steigerungsrate der Unternehmensgewinne ist bereits rückläufig. Vor diesem Hintergrund empfehlen wir, die technischen Verkaufssignale der Börse sehr ernst zu nehmen. Wenn die Hausse des Jahres 2003 tatsächlich nur eine Bearmarket-Rallye gewesen ist, die jetzt zu Ende geht, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, daß die Kurssteigerungen des vergangenen Jahres in den nächsten Monaten wieder komplett abgegeben werden.



      Chat mit
      Roland Leuschel und Claus Vogt, Autoren " Das Greenspan Dossier"
      14.04.04, 18:00 Uhr
      Seit einigen Jahren erleben wir, so die Autoren, die größte Spekulationsblase aller Zeiten und deren schrittweises Platzen. Erstmals in der Geschichte der Finanzmärkte haben wir es mit einem globalen Phänomen zu tun. Wie Sie sich auf die kommenden Jahre vorbereiten können und wie Sie Ihren ganz persönlichen Vorsorgezug rechtzeitig auf das richtige Gleis setzen, erzählen Ihnen die beiden Autoren im maxblue Expertenchat.

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      schrieb am 15.04.04 14:22:02
      Beitrag Nr. 30 ()
      Rohstoffpreise steigen in den Himmel

      von John Myers

      In den 1970ern hatten die USA eine sehr laxe Geldpolitik. Das Ergebnis war ein Jahrzehnt der Stagflation und der größte Rohstoff-Bullenmarkt seit über einem Jahrhundert.

      Wie wir gerade sehen können werden in Washington wieder fleißig Geldscheine gedruckt und die Zinsen auf Rekordtiefs gedrückt. Sicherlich – die Zinsen müssen schließlich wieder steigen ... aber der "Schaden" ist schon da: Die Druckerpressen von Fed-Gouverneur Ben Bernanke und die niedrigsten Zinsen seit der Eisenhower-Ära haben bereits zu einem Rohstoff-Bullenmarkt geführt.

      Aber es gibt noch einen zweiten und vielleicht sogar noch kräftigeren Grund dafür, dass die Rohstoffpreise dieses Jahrzehnt weiter steigen werden: Die wachsende Konsumnachfrage. Und dieses Mal kommt das Konsumwachstum nicht aus den USA (denn wie könnten die US-Konsumenten ihre Konsumausgaben noch weiter erhöhen?). Stattdessen kommt das Konsumwachstum aus einer Richtung, die Sie vielleicht nicht erwarten würden: Dem fernen Osten.

      Besonders aus China und Indien. Diese beiden Länder haben zusammen eine Bevölkerung von fast 2,5 Milliarden Menschen, von denen die Mehrheit gebildet und ehrgeizig ist. China und Indien transformieren ihre Volkswirtschaften gerade, von armen Agrar-Nationen hin zu den neuesten Industrie-Mächten, reich an Schwerindustrie, Massentransport und höhere Bildung. Aus diesen neuen Riesen-Volkswirtschaften werden Millionen von neuen Konsumenten kommen – die selben Leute, die bereits für die Produktion immer mehr Rohstoffe der Welt nachfragen.

      In seinem Buch "Wieviel ist genug?" meint der Zukunftsforscher Alan Durning, dass die Weltbevölkerung wirtschaftlich gesehen in drei Gruppen zerfällt. Diese Gruppen nennt er "Konsumenten, die Schicht mit mittlerem Einkommen, die Armen." Die Konsumenten sind etwas mehr als 1 Milliarde der 6 Milliarden Menschen auf der Erde, und sie befinden sich hauptsächlich in Nordamerika, Japan und Westeuropa. Die Armen sind ungefähr genauso zahlreich, und sie leben hauptsächlich in Afrika.

      Es ist die Schicht mit mittlerem Einkommen – die 3,5 Milliarden Menschen, die in China, Indien und Südamerika leben – die bald die weltweiten Rohstoffvorkommen am stärksten beanspruchen wird. Warum? Nun, diese Gruppe wird auf der wirtschaftlichen Leiter nach oben klettern, und diese Menschen werden zu "Konsumenten" werden. Und Konsumenten tun genau das, was der Name schon impliziert: Sie konsumieren Güter, und die müssen unter Einsatz von Rohstoffen erst einmal hergestellt werden.

      "Der Aufstieg der Konsumenten zeigt sich im explodierenden Konsum, der das Kennzeichen unserer Ära geworden ist", schreibt Durning. "Weltweit hat sich der Pro-Kopf-Verbrauch an Kupfer, Energie, Stahl und Holz seit der Mitte des 20. Jahrhunderts ca. verdoppelt; der Pro-Kopf-Besitz im Bereich Autos und der Verbrauch an Zement haben sich vervierfacht; der Plastikverbrauch pro Person hat sich verfünffacht; der Aluminium-Verbrauch pro Person hat sich versiebenfacht. Und die Flugreisen pro Person sind um den Faktor 33 gestiegen."

      Dieser "explodierende Konsum" des letzten halben Jahrhunderts wird weiter durchstarten. Vergleichen Sie doch einmal das China von heute mit dem Japan von 1950. Damals war Japan ein Land mit einer gebildeten Bevölkerung, die bereit war, zu arbeiten, um aus dem Status der "mittleren Schicht" herauszukommen. Dieser Wille führte in Japan zu einem Wirtschaftswunder ... und heute kann das Land Konsumgüter genießen, von denen es ein halbes Jahrhundert vorher nur träumen konnte.

      Aber die Erde hat für Japans Reichtum einen Preis bezahlt, so wie sie auch für den Reichtum von Nordamerika und Europa einen Preis bezahlt hat. Von 1950 bis Mitte der 1990er hat Japan seinen Aluminium-Verbrauch vervierfacht, der Energie-Bedarf allgemein verfünffachte sich und der Stahlverbrauch explodierte um Faktor 25.

      Japan hatte 1950 83 Millionen Einwohner, heute sind es weniger als 130 Millionen. Wenn man Japan als Beispiel für die 1,3 Milliarden Einwohner Chinas und die 1,1 Milliarden Einwohner Indiens nehmen würde ... dann werden die Zahlen ganz schnell so groß, dass man sie nur noch schwer verstehen kann.

      Laut CIA hat "die (indische) Wirtschaft seit 1990 eine exzellente jährliche Wachstumsrate von 6 % erzielt, was die Armut um 10 Prozentpunkte verringert hat. Indien hat sehr viele gut ausgebildete Einwohner, die Englisch sprechen; Indien ist ein großer Exporteur von Software-Dienstleistungen und Software-Arbeitern; der IT-Sektor führt das starke Wachstum an."

      Fakt ist: Beide Nation wollen und können so stark wachsen, dass die Ressourcen der Welt überstrapaziert werden. Die harte Wahrheit ist, dass bereits jetzt die reichsten 1 Milliarden Menschen der Welt – nur ein Sechstel der Weltbevölkerung – rund drei Viertel der weltweiten Energieerzeugung konsumieren. Außerdem konsumieren sie drei Viertel der Produktion in den Bereichen Aluminium, Chemikalien, Papier, Eisen, Stahl und Holz. Stellen Sie sich vor, was passieren würde, wenn nicht eine, sondern zwei oder drei Milliarden Menschen diese Dinge konsumieren würden!
      Avatar
      schrieb am 15.04.04 14:42:09
      Beitrag Nr. 31 ()
      .
      "Aufschwung" ohne Jobs???


      TABELLE-Zahl der US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestiegen
      [15 Apr 2004 - 14:33]



      Washington, 15. Apr (Reuters) - Das US-Arbeitsministerium
      hat am Donnerstag in Washington folgende Daten zur Entwicklung
      der Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der Woche zum
      10. April veröffentlicht:

      WOCHE ZUM 10. APR
      2004
      ERSTANTRÄGE 360.000
      VIER-WOCHEN-
      DURCHSCHNITT 344.250
      ANMERKUNG: Von Reuters befragte Volkswirte hatten für die
      Berichtswoche im Schnitt mit 335.000 Erstanträgen auf
      Arbeitslosenhilfe gerechnet.

      fri/phi
      Avatar
      schrieb am 15.04.04 17:07:53
      Beitrag Nr. 32 ()
      Avatar
      schrieb am 15.04.04 17:16:36
      Beitrag Nr. 33 ()

      Avatar
      schrieb am 15.04.04 22:39:13
      Beitrag Nr. 34 ()
      .
      I have a dream

      Federal Reserve Governor Ben Bernanke rechnet nicht damit, dass die Inflation in den USA merklich ansteigen wird. Bezüglich der jüngsten sprunghaften Entwicklung der Verbraucherpreise im abgelaufenen Monat sagte Bernanke, dass die US-Notenbank auf die Inflations-Prognosen achte und nicht auf die Daten einzelner Monate. Bernanke rechnet nicht mit einer nennenswerten Inflationssteigerung in den kommenden 12 Monaten. Bernanke betonte zudem, dass er ein Inflationsziel als Richtlinie für die US-Notenbank bevozugen würde. Kritiker geben an, dass ein solches Inflationziel die Flexibilität der Fed einschränken würde. Er betonte, dass die aktuelle Inflationsrate innerhalb des eigenen Ziels von 1-2% liege.
      Avatar
      schrieb am 15.04.04 22:47:30
      Beitrag Nr. 35 ()
      .
      wohl eher so, Herr Bernanke

      Die Wiederkehr des Goldes steht vor der Tür
      Das Edelmetall ist stärkster Profiteur der amerikanischen Inflationspolitik

      von Stefan Schilbe

      Der Schuldenberg der Vereinigten Staaten wächst und wächst. Private Haushalte, Unternehmen und Staat stehen inzwischen mit 34 400 Mrd. Dollar in der Kreide. Dies entspricht mehr als dem Dreifachen der US-Wirtschaftsleistung und stellt einen historischen Rekord dar. Selbst in der Depression der dreißiger Jahre lag die Schulden/BIP-Relation mit 287 Prozent deutlich niedriger. Kalkuliert man nur mit einem durchschnittlichen Zinssatz von fünf Prozent, müssen jährlich Zinsen von über 1700 Mrd. US-Dollar bezahlt werden. Rund ein Siebtel der jährlichen Wirtschaftsleistung wird also allein für die Zinszahlung aufgewendet!

      Wie lässt sich dieses Problem lösen? Der günstigste Weg wäre hohes Realwachstum ohne neue Schulden. Die Chancen für eine solche Lösung sind jedoch gering. Gerade seit Mitte der neunziger Jahre, die allgemein mit hohen Wachstumsraten assoziiert werden, hat sich die Verschuldung deutlich erhöht. Für jeden Dollar Wirtschaftswachstum wurden im Schnitt gut vier Dollar neue Schulden gemacht. Befördert wurde dies durch die extrem niedrigen Zinsen. Ohne den Willen, neue Schulden zu machen, können die privaten Haushalte ihren exzessiven Lebensstandard nicht aufrechterhalten. Schließlich ist die Sparquote mit weniger als zwei Prozent weit gehend verdampft, nachdem sie im Jahr 1992 noch acht Prozent betrug. Da wiederum die gesamte Expansion der US-Volkswirtschaft seit Anfang 2000 vom Konsum getragen wurde, würde eine Schwäche des privaten Konsums das Wachstum abwürgen.

      Alternativ könnten die US-Bürger ihr Sparverhalten anpassen. Die mit dem Konsumverzicht verbundenen Wachstumseinbußen sind allerdings politisch unerwünscht, da sie das Problem der Arbeitslosigkeit verschärfen. Gleichzeitig würde eine Rückzahlung der Schulden die disinflationären Tendenzen verschärfen und im Extremfall sogar in eine Deflation münden. Das favorisierte Szenario besteht offenbar in einer Inflationierung der Volkswirtschaft. Über das höhere nominale Wachstum und die damit verbundenen Steigerungen der Löhne, Unternehmensgewinne und Steuereinnahmen lassen sich die Schulden leichter bedienen, so die Überlegung.

      Die expansive Geldpolitik der US-Notenbank Fed hat bereits zu einer dramatischen Erhöhung des Dollar-Angebotes geführt. Ein Gedankenspiel verdeutlicht dies: Ende der siebziger Jahre war die umlaufende Geldmenge bei Goldpreisen von 400 Dollar pro Unze vollständig durch den Fed-Goldschatz unterlegt. Wollte die US-Notenbank die inzwischen explodierte Geldmenge vollständig durch ihren seither unveränderten Goldbestand - rund 8150 Tonnen - decken, müsste jede Unze Gold mit über 2300 Dollar bewertet sein.

      Langfristig dürfte damit vor allem eine Asset-Klasse von der US-Schuldenpolitik profitieren: das Gold. Bei einer Wiederkehr der Inflation nach dem Muster der siebziger Jahre wäre das gelbe Metall ein geeigneter Schutz. In einer volkswirtschaftlichen Extremsituation wie der jetzigen sollte das gelbe Metall also in keinem Portfolio fehlen.

      Stefan Schilbe, Chefvolkswirt bei HSBC Trinkaus & Burkhardt
      Avatar
      schrieb am 15.04.04 23:07:33
      Beitrag Nr. 36 ()
      Warum der Euro nicht hält, was er verspricht

      Von Henrik Müller

      Mehr neue Schulden, als erlaubt: Die gemeinsamen Regeln für die nationale Finanzpolitik gelten faktisch nicht mehr.
      Deutschland und Frankreich, Portugal und Italien machen mehr neue Schulden, als der Pakt erlaubt.

      Die Strafen, die der Pakt für diesen Fall vorsieht, haben sie kaum zu befürchten: Die drei großen Euro-Staaten Deutschland, Frankreich und Italien verfügen im Ministerrat, jenem Gremium, das über die Sanktionen entscheidet, in Euro-Fragen über eine Sperrminorität.

      Gegen sie läuft nichts.

      Immerhin haben die Mitgliedstaaten den Versuch unternommen, Ziele und Kompetenzen der EU zu klären und einen kohärenten Rahmen zu schaffen: Europa sollte vor der Osterweiterung eine Verfassung bekommen.

      Allerdings hat der Entwurf, den das Konvent aus Parlamentariern und Regierungsvertretern im Sommer 2003 vorgelegt hat, nicht zur erforderlichen Klärung beigetragen. Im Gegenteil: Sollte diese Verfassung ratifiziert werden, wird Europa noch komplizierter.

      Neue Institutionen und Ämter werden geschaffen, ein Präsident des Europäischen Rates und ein europäischer Außenminister beispielsweise, ohne dass diese Positionen mit Inhalt gefüllt würden und ohne dass bestehende Bereiche gemeinsamer Politik wie die Wirtschafts- und Währungspolitik funktionstüchtiger würden.

      Europa droht zunehmend unregierbar zu werden.
      Avatar
      schrieb am 16.04.04 07:05:17
      Beitrag Nr. 37 ()
      CHINA
      16.04.04

      Dem Drachen droht der Hitze-Kollaps[/b ]

      Die chinesische Wirtschaft wächst weiter mit Raten von knapp zehn Prozent. Nach Meinung von Experten kann das nicht mehr lange gut gehen: Sie warnen vor Überhitzung und Inflation.


      Boomregion China: Selbst Peking tritt auf die Bremse
      Das Wirtschaftswachstum der Volksrepublik hat sich nach Angaben der nationalen Statistikbehörde im ersten Quartal nur minimal abgeschwächt. Nach stolzen 9,9 Prozent Zuwachs im vierten Quartal 2003 folgten im ersten Quartal dieses Jahres 9,7 Prozent Wachstum. Die Wirtschaft zeige Zeichen einer Überhitzung, warnt die Statistikbehörde.

      Obwohl die Regierung in Peking das Wachstum in diesem Jahr auf sieben Prozent begrenzen möchte, rechnet das Investmenthaus Goldman Sachs mit 9,5 Prozent Wachstum. Die Zahlen des ersten Quartals weisen in diese Richtung: Die Investitionen im Immobiliensektor stiegen um Schwindel erregende 41 Prozent.

      Chinas Zentralbank versucht bereits, die Kreditvergabe der Banken für Neubauprojekte zu begrenzen. Zu den größten Risiken der aufstrebenden Volkswirtschaft gehört die große Zahl an faulen Krediten. Sollte die Immobilienblase platzen, droht China nach den Boomjahren eine scharfe Korrektur.

      Rohstoffpreise sind ein Risiko

      Der Hunger der chinesischen Volkswirtschaft nach Rohstoff- und Energieimporten bleibt ebenfalls groß. Steigende Energiepreise könnten nach Einschätzung der chinesischen Regierung zu einem verstärkten Preisdruck für die Unternehmen führen. Der Druck auf die Unternehmen wachse, die steigenden Kosten an die Verbraucher weiterzugeben. Die Verbraucherpreise nahmen im ersten Quartal um 2,8 Prozent zu.

      Als Nettoimporteur bei Gas und Öl und auf Grund seines wachsenden Bedarfes bleibt China im Energiebereich verwundbar. Das rasante Wachstum des Landes hat nach Auskunft der Investmentbank CSFB im vergangenen Jahr für eine Verdreifachung der Frachtraten gesorgt, was wiederum die Preise für Exporte und Importe (also Rohstoffe und Energie) hochtreibt.

      "Aggressive Maßnahmen notwendig"

      Angesichts des kräftigen Wirtschaftswachstums in den ersten drei Monaten hat auch das Bankhaus ING seine Wachstumsprognose für das Gesamtjahr angehoben. Chinas Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr werde nicht wie bisher veranschlagt 8 Prozent, sondern 9,5 Prozent betragen. Die Regierung müsse sich Gedanken über Maßnahmen zur Abkühlung des Booms machen. "Kleine Schritte dürften keine bedeutende Bremswirkung entfalten. Es sind aggressive Maßnahmen notwendig", schreiben die Experten.

      "Eine Zinserhöhung erscheint unausweichlich", meint Ökonom Dong Tao von Credit Suisse First Boston. Goldman Sachs Volkswirtin Hong Liang hält unterdessen eine Änderung der Wechselkurspolitik für den besseren Weg. Diese sei notwendig, um die Inflationsgefahren zu bekämpfen, heißt es in einer Studie.

      Kräftemessen mit den USA

      Im Handel mit den USA hatte China im vergangenen Jahr einen Überschuss von 124 Milliarden Dollar ausgewiesen. Washington hatte daraufhin den Druck auf Peking erhöht, die an den Dollar gekoppelte chinesische Währung RMB aufzuwerten - bislang ohne Erfolg. Die Spannungen zwischen Washington und Peking können jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass China im globalen Handel inzwischen ebenso wie die USA ein Handelsbilanzdefizit aufweist: Auf Grund der steigenden Importe vor allem aus den asiatischen Nachbarländern ist das chinesische Handelsbilanzdefizit im ersten Quartal 2004 auf 8,4 Milliarden Dollar gestiegen.
      Avatar
      schrieb am 16.04.04 11:01:37
      Beitrag Nr. 38 ()
      SAUDI-ARABIEN

      USA ziehen alle Diplomaten ab

      Die US-Regierung hat alle Amerikaner aufgefordert, Saudi-Arabien zu verlassen. Es gebe Hinweise auf einen bevorstehenden Terroranschlag auf amerikanische Einrichtungen.

      Washington - Das US-Außenministerium hat den Abzug aller abkömmlichen Regierungsangestellten und ihrer Familien aus Saudi-Arabien angeordnet. Amerikaner, die sich in dem Land aufhielten, sollten dringend ausreisen, hieß es in einer Erklärung. Außenminister Powell sagte, die Situation in dem Königreich sei Besorgnis erregend, die Bedrohungslage habe sich verschärft.
      Avatar
      schrieb am 16.04.04 11:53:56
      Beitrag Nr. 39 ()
      Schuldenlawine

      von Christopher Mayer

      Schulden gehören zu amerikanischen Regierungen, sie sind lange etabliert und weit verbreitet. Ein flüchtiger Blick auf die Schuldenstatistik wird schnell offenbaren, dass die amerikanischen Schulden nicht auf unbegrenzte Sicht mit dem Tempo weiter wachsen können, das sie zuletzt aufgenommen hatten – zumindest nicht ohne ernsthafte Neubewertung des Dollars, was wir vielleicht gerade schon sehen.

      Es ist bekannt, dass die US-Regierung der größte Schuldner der Welt ist. Die aktuellen Schulden der US-Bundesregierung stehen bei fast 7,2 Billionen Dollar (Quelle: Bureau of Public Debt). 1981 betrug der Schuldenstand "nur" 1 Billion Dollar.

      Es mag für einige überraschend sein – besonders für die, die an die fiskalische Verantwortlichkeit der Clinton-Jahre geglaubt haben – aber die öffentlichen Schulden der USA sind seit 1956 ohne Unterbrechung gestiegen. Und unglaublicherweise sind die 7,2 Billionen Schulden noch konservativ gerechnet; wenn man die gegebenen impliziten und anderen Garantien und Zahlungsverpflichtungen mit einbezieht, dann könnte man diese Zahl mindestens verdreifachen. Außerdem sind die Schulden der Bundesstaaten und Gemeinden noch gar nicht berücksichtigt.

      Angesichts der riesigen Schulden ist es ironisch, dass die steigenden Aktienmärkte und die glücklichen Statistiken zum Bruttoinlandsprodukt den meisten Amerikanern die Hoffnung gegeben haben, dass es aufwärts geht und dass der Boom weiterläuft. Aber was für eine Art von Reichtum ist das?

      Der falsche Sinn für Reichtum hat viele getäuscht und dazu geführt, dass die Institutionen der Schulden weiter gewachsen sind – genährt von einer Papierwährung und einer Zentralbank.

      Aber die Gesetze der Wirtschaft ändern sich nicht.
      Mit diesen Schulden muss man sich irgendwann befassen; sie können nicht ewig mit diesem Tempo weiter wachsen. Und die Geschichte zeigt uns, dass solche Schulden normalerweise nicht in der Form zurückgezahlt werden, wie sich das die Gläubiger gedacht hatten.

      Inflation oder eine Expansion der Geldmenge sind legalisierte Betrugsmittel, um Schulden loszuwerden. Von Solon über Roosevelt bis hin zum "Schließen des Goldfensters" durch Nixon – die Tradition des Betrugs ist offensichtlich.

      In der heutigen Welt braucht man nur noch eine Notenpresse. Und ich könnte mir vorstellen, dass die Notenpresse von Ben Bernanke viel zu tun haben wird.
      Avatar
      schrieb am 16.04.04 17:04:12
      Beitrag Nr. 40 ()
      Der nächste Mosaikstein im geborgten "Aufschwung ":

      USA: Industrieproduktion unerwartet gesunken

      --------------------------------------------------------------------------------
      Wie die US-Notenbank (Fed) am Freitag mitteilte, ist im März die Industrieproduktion gegenüber dem Vormonat um 0,2% gesunken. Analysten hatten einen Anstieg von 0,3% erwartet. Die Kapazitätsauslastung fiel auf 76,5% von revidierten 76,7% im Vormonat. Hier rechneten die Analysten mit einem Anstieg auf 76,8%.
      Avatar
      schrieb am 16.04.04 18:39:49
      Beitrag Nr. 41 ()
      16.04.
      Verbauchervertrauen der Uni Michigan gesunken

      Der Index des Konsumentenvertrauens der Universität Michigan ist von 95,8 Punkten im März auf 93,2 Punkte im April gesunken. Volkswirten hatten dagegen mit einem Anstieg auf 96,5 Zähler gerechnet. Der Index der Erwartungen verrringerte sich von 88,8 auf 86,2 Zähler. Die gegenwärtigen Bedingungen verschlechterten sich von 106,8 auf 104,1 Punkte.
      Avatar
      schrieb am 17.04.04 10:42:38
      Beitrag Nr. 42 ()
      Markt begrüßt schwache Konjunkturdaten

      Schwache Konjunkturdaten

      haben die Zinserhöhungsängste von der Wall Sreet vertrieben. So gingen die meisten Aktien mit Gewinnen ins Wochenende. Getrübt von enttäuschenden Unternehmens-Newsschloss die Nasdaq dagegen schwächer.
      Der Dow Jones gewann 0,5 Prozent auf 10.451,97Punkte, während der S&P 500 ebenfalls 0,5 Prozent auf 1134,57 Zähler zulegte. Der Nasdaq Composite wurde dagegen von einigen Hiobsbotschaften erwischt und verlor 0,3 Prozent auf 1995,72 Punkte.
      Schwache Konjunkturdaten wirkten sich nicht negativ aus, denn die Angst vor einer Zinserhöhung wurde dadurch deutlich abgeschwächt. Der Präsident der Notenbank in Richmond, Alfred Broaddus, erklärte, er sehe nur geringe Risiken für einen Inflationsanstieg und denke, die US-Notenbank sei derzeit um einiges von einer Zinserhöhung entfernt.

      Verbrauchervertrauen sinkt

      Zuvor hatten zwei Daten schwer enttäuscht. Das Vertrauen der US-Verbraucher in die wirtschaftliche Entwicklung ihres Landes ist im April nach vorläufigen Berechnungen der Universität Michigan unerwartet gesunken. Der entsprechende Index sank im laufenden Monat auf 93,2(März 95,8) Punkte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Volkswirte hatten dagegen mit einem Anstieg auf 96,5 Zähler gerechnet. Die von der Notenbank Fed veröffentlichte Industrieproduktion sank ebenfalls.
      Die Verluste an der Nasdaq hatten andere Gründe. Der weltgrößte Computerkonzern IBM hatte am Donnerstagabend nach Börsenschluss zwar mit seinem Quartalsüberschuss die Erwartungen des Marktes erfüllt und mit seinem Umsatz gar übertroffen. Aber beim Ausblick hatten sich viele Anleger mehr versprochen. Zudem enttäuschte der Konzern mit seinem Service-Geschäft. Die Aktie von IBM knickte daher um 1,8 Prozent ein und war schwächster Wert im Dow Jones. Auch andere Hightech-Titel standen unter Druck. Intel verloren 0,9 Prozent.

      Schwache Zahlen von Sun

      Daran war möglicherweise auch Sun Microsystems Schuld. Der IBM-Konkurrent verbuchte im abgelaufenen Quartal einen deutlichen Verlust von 760 Mio. $ oder 23 Cent je Aktie.Von Reuters befragte Analysten hatten im Schnitt nur mit einem Verlust von sieben Cent je Aktie gerechnet. Entsprechend heftig waren die Kursreaktionen: Das Papier brach um 3,4 Prozent ein. Motorola wurden insbesondere von der Umsatzwarnung des europäischen Hightech-Schwergewichtes Nokia gebeutelt. Die Aktie des amerikanischen Handy-Herstellers verlor 3,6 Prozent.
      Zu den Verlierern zählte auch der Automobilzulieferer Delphi. Nachdem sein Hauptkunde General Motors die Produktion von Pkws und Nutzfahrzeugen gekürzt hatte, verloren Delphi 0,3 Prozent. General Motors dagegen zogen dagegen um 1,7 Prozent an und gehörten zu den größten Gewinnern im Dow Jones. Noch stärker legten Alcoa zu, die drei Prozent gewannen.
      Avatar
      schrieb am 17.04.04 11:07:48
      Beitrag Nr. 43 ()
      Avatar
      schrieb am 17.04.04 18:56:59
      Beitrag Nr. 44 ()
      .

      Fannie Mae und Freddie Mac sind die größten Hypothekenbanken der Welt.
      Jetzt kommen erste Zweifel an ihrer Seriosität auf


      Von Heike Buchter, DIE ZEIT 15.04.2004


      Wie Ginger Rogers und Fred Astaire werden die beiden fast immer in einem Atemzug genannt: Fannie Mae und Freddie Mac. Dahinter verbirgt sich jedoch nicht leichte Muse, sondern komplexe Finanzakrobatik. Fannie Mae und Freddie Mac sind die größten Hypothekenbanken der Welt. Sie halten oder garantieren rund 42 Prozent aller Hypothekendarlehen der Vereinigten Staaten und 75 Prozent aller Darlehen auf Einfamilienhäuser – zusammen rund vier Billionen Dollar. Die beiden Institute haben Anleihen und Schuldverschreibungen in Höhe von 2,4 Billionen Dollar ausgereicht. Das entspricht einem Viertel des Bruttoinlandsproduktes der USA, der größten Volkswirtschaft der Welt. Nur ein Schuldner hat sich weltweit mehr Kapital geborgt: der US-Schatzmeister selbst. 3,6 Billionen Dollar in Staatsanleihen haben die Staaten ausstehen.

      Kein Wunder, dass in Washington die Alarmglocken schrillten, als sich herausstellte, dass bei beiden Giganten die Buchhaltung nicht ganz zuverlässlich zu sein scheint. So musste Freddie Mac im vergangenen Jahr einräumen, fünf Milliarden Dollar mehr Gewinn gemacht zu haben als ursprünglich ausgewiesen. Ein Gewinn, über den sich deshalb niemand so recht freuen mochte. Die Chefetage musste daraufhin gehen. Jetzt berichtet die Aufsichtsbehörde, dass Schwester Fannie Mae möglicherweise zwischen 2000 und 2003 rund sieben Milliarden Dollar Verlust eingefahren hat – von dem offenbar bislang niemand etwas gewusst haben will.

      Zwar sind sich die Experten uneins, ob es sich tatsächlich um unzulässige Buchungen handelt und wie schwerwiegend die Angelegenheit ist. Doch John Snow ging schon einmal auf Distanz. George Bushs Finanzminister sagte bei einer Versammlung amerikanischer Kommunalbanker, die beiden Riesen seien keineswegs „too big to fail“ – nicht zu groß, um zusammenzubrechen. Der Runde blieb daraufhin erst einmal der Bissen im Hals stecken. Denn eigentlich gehen die Marktteilnehmer weltweit davon aus, dass Uncle Sam hinter Fannie und Freddie steht. Im Klartext: Die Finanzmärkte sind überzeugt, dass – sollte eines der Institute zusammenbrechen – die US-Steuerzahler einspringen.

      Snows Mahnungen kamen keine zwei Wochen nachdem Alan Greenspan höchstpersönlich gewarnt hatte. Der US-Notenbankchef, der für seinen orakelhaften Stil bekannt ist, wurde überraschend deutlich. „Die Notenbank ist besorgt über das Wachstum und das Ausmaß der Hypothekenportfolios bei den öffentlich-rechtlichen Instituten“, sagte er. Besonders die wachsende Rolle der beiden auf den Derivatemärkten beunruhigt ihn. Greenspans Angst: Wackeln die beiden Riesen, löst das ein weltweites Beben in den Finanzmärkten aus.

      Dabei müsste Greenspan eigentlich ein starker Befürworter von Fannie und Freddie sein. Denn ihnen verdankt er ein Gutteil seines Erfolges. Greenspan setzte in den Krisenjahren auf die US-Verbraucher, um die US-Wirtschaft vor dem Abrutschen in eine handfeste Depression zu bewahren. „Greenspan beißt die Hand, die ihn füttert“, bemerkte bissig ein Lobbyist der amerikanischen Hausbaubranche. 80 Prozent der amerikanischen Wirtschaft werden vom Konsum getrieben. Greenspan senkte die Leitzinsen auf ein historisch niedriges Niveau. Das macht Hypotheken spottbillig. Viele Hausbesitzer nutzen die Gelegenheit, lösen ihre ursprüngliche Hypothek ab und nehmen eine neue, häufig höhere auf. So münzen sie ihr Eigenheim in Bares um und gehen auf Shopping-Tour: ein neues Bad, eine Yacht oder 14 Tage Karibik. Hypothekendarlehen in Rekordhöhe von 3,8 Billionen Dollar reichten Banken und Finanzdienstleister allein im vergangenen Jahr aus. Rund 66 Prozent davon dienten der Refinanzierung. Der stete Geldstrom verhinderte, dass die USA im Gegensatz zu Deutschland nach dem Platzen der Spekulationsblase in eine Rezession sanken. Und er lies die Geldmaschinen Fannie und Freddie auf Hochtouren laufen.

      Doch nicht nur Alan Greenspan fürchtet nun, dass die beiden Institute Opfer ihres eigenen Erfolges werden könnten. Das liegt an ihrem Geschäftsmodell.
      Weder Fannie noch Freddie vergeben Kredite direkt an Hausbesitzer. Ihre vom Kongress gegebene Aufgabe ist es, den privaten Banken die Hypotheken abzunehmen – einen zweiten Markt für die Darlehen zu schaffen. Das Geld für ihre Operation besorgen sich Fannie und Freddie am Kapitalmarkt. Der Trick dabei ist, dass dank der von den Marktteilnehmern angenommenen staatlichen Garantie die Kosten der Geldbeschaffung für Fannie und Freddie geringer sind als für private Wettbewerber. Der Unterschied beträgt je nach Schätzung 0,30 bis 0,40 Prozentpunkte.

      Doch die beiden haben auch ein gewaltiges Risiko. Sie reichen langfristige Kredite aus und finanzieren sich selbst günstiger über kürzere Laufzeiten. Solange die Zinsen sinken, ist das kein Problem – anders bei steigenden Zinsen. Um sich gegen dieses Risiko abzusichern, setzen Fannie und Freddie Zins-Derivate ein. Bei Fannie etwa wuchs der Nominalwert für Derivate allein im vergangenen Jahr um 384 Milliarden Dollar auf 1041 Milliarden Dollar – nach Schätzungen rund 5 Prozent des Gesamtmarktes.

      Fannie und Freddie zählen inzwischen zu den größten Akteuren im Derivatemarkt. Derivate – gemeint sind hier Futures und Optionen – sind Finanzinstrumente, mit denen sich Marktteilnehmer gegen Risiken absichern. Für die Kontrakte muss es immer auch einen Vertragspartner geben. Gegenparts von Fannie Mae und Freddie Mac sind internationale Großbanken: JP Morgan, Bank of America und Citigroup. Auch die Deutsche Bank gehört zu den großen Playern. „Weil sie bei den beiden öffentlich-rechtlichen Instituten von einer Staatsgarantie ausgehen, stellen die Banken keine Sicherheiten bei diesen Kontrakten, wie sie es bei privaten Gegenparts tun würden“, sagt Bert Ely, ein langjähriger Kritiker von Fannie und Freddie. Ely – der für sich in Anspruch nimmt, die amerikanische Sparkassenkrise von 1980 vorhergesagt zu haben, die den US-Steuerzahler rund 175 Milliarden Dollar kostete – hält das System grundsätzlich für fehlerhaft.

      Mit Sorge beobachten Experten auch die Konzentration auf eine Hand voll Mitspielern. Patrick Parkinson, stellvertretender Direktor der Abteilung Analyse und Statistik der US-Notenbank, zeigte sich auf einer Branchenkonferenz in Chicago Ende März besorgt über das wachsende Risiko, das die Großbanken akzeptieren. Er fragte sich öffentlich, wie der Markt reagieren würde, sollte einer der Beteiligten in Schwierigkeiten geraten. Freddie-Mac-Sprecher Douglas Robinson wiegelt ab. „Wir haben unsere Derivate-Gegenparts ständig auf dem Kontrollmonitor“, sagte er. Die Skeptiker bezweifeln, dass das wirklich ausreicht. „Alles hängt davon ab, dass die Risikomanager bei Fannie und Freddie immer richtig liegen“, warnt Alan Greenspan. Er fordert deshalb, die Kapitalmindesteinlage bei Fannie und Freddie hochzusetzen und so deren Wachstum zu bremsen.

      Denn fällt nur ein Stein in dem hoch komplexen Zusammenspiel, könnte das einen Dominoeffekt auslösen, der das internationale Finanzsystem nachhaltig erschüttert. Die Bonds öffentlich-rechtlicher US-Institute – von denen Freddie und Fannie den größten Teil darstellen – sind bei Zentralbanken und privaten Kreditinstituten weltweit beliebt und werden wie Staatspapiere behandelt. Im Januar floss von den 100 Milliarden Dollar an ausländischem Kapital, das in den USA investiert wurde, rund ein Viertel in die öffentlich-rechtlichen Anleihen. Wie groß das deutsche Engagement insgesamt ist, lässt sich mangels statistischer Erfassung und wegen der Geheimhaltungspflicht der Zentralbanken kaum erfassen. Freddie Mac reichte nach eigenen Angaben allein im Jahr 2000 von Bonds in Höhe von 45 Milliarden Euro rund 7 Prozent an deutsche Investoren aus. Rund 9 Prozent der 35 Milliarden Dollarbonds desselben Jahres gingen ebenfalls nach Deutschland. Seither hat sich der Schuldenberg der beiden Institute rasant vermehrt.

      In unguter Erinnerung ist die Krise, die der Zusammenbruch des als absolut krisensicher geltenden Hedgefonds Long-Term Capital Management 1998 auslöste. LTC hatte sich auf dem Derivatemarkt verspekuliert. Über Nacht mussten Zentralbanken und private Kreditinstitute Milliarden in das Finanzsystem pumpen, um dessen Kollaps zu vermeiden. Marktteilnehmer betonen zwar, dass sich die Verhältnisse seither verändert hätten. Die Beteiligten am Derivatemarkt hätten viel mehr Erfahrungen und Kenntnisse. Auch die komplexen Vorgänge bei Freddie und Fannie schrecken sie nicht mehr. „Negative Schlagzeilen lösen zwar weiterhin eine Zinsreaktion aus, aber der Markt ist viel stabiler geworden, weil die Teilnehmer mehr über die beiden Institute wissen als noch ein oder zwei Jahre zuvor“, sagt James Rhodes, der zuständige Anleihe-Analyst bei ABN Amro. Auch die Rating-Agenturen sehen keinerlei Grund zur Beunruhigung. „Die Institute verfügen über ein exzellentes Geschäftsmodell“, lobt John Kriz, Analyst bei Moody’s. Die Agentur hat ein „triple A“ an die beiden vergeben, die beste Bonitätsbewertung für Banken. Zwar geht auch Kriz davon aus, dass im Zweifel der amerikanische Staat einspringen würde. Aber er ist auch so überzeugt, dass Fannie und Freddie „sound and safe“ – sicher und stabil – und gut gemanaged sind. Freddie-Sprecher Robinson beruhigt, sein Institut sei ausgelegt, eine zehnjährige Depression überstehen zu können.

      Doch obwohl Wirtschaftsfachleute wie Notenbankchef Alan Greenspan für mehr Kontrolle von Fannie und Freddy plädieren, wird sich wohl auf absehbare Zeit nicht viel ändern. „Alle sechs Sekunden übernehmen wir eine Hypothek“, prahlt Freddie Mac auf der Internet-Seite. Ihnen sei es zu verdanken, dass 58 Millionen Amerikaner ein eigenes Heim hätten, behauptet Fannie Mae. Die Botschaft verbreiten sie in rührenden TV-Spots. Für Politiker ist es ein glattes Parkett. Wer will sich schon dafür stark machen, dass Hypotheken eigentlich teurer sein sollten? In einem Wahljahr ist das so wahrscheinlich wie ein Plädoyer für höhere Benzinpreise. Erik Eisenstein, Analyst bei der Rating-Agentur Standard and Poor’s, geht deshalb auch nicht von grundlegenden Änderungen aus. „Letztlich würden sie gegen den amerikanischem Traum stimmen“, sagt er. „Und wer will das schon?“
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      schrieb am 17.04.04 19:55:25
      Beitrag Nr. 45 ()
      Glänzende Aussichten für Rohstoffe


      Gold ist spätestens seit seinem andauernden Höhenflug im Fokus der Anleger. 50 Prozent beträgt der Wertzuwachs auf Sicht von drei Jahren, und ein Ende des Aufwärtstrends ist nach Expertenmeinung nicht in Sicht.


      Das gilt auch für andere Rohstoffe wie Öl, Leicht- und Edelmetalle, die vom anziehenden Wirtschaftswachstum und der stark gestiegenen Nachfrage in den Emerging Markets Asiens, allen voran Indien und China, profitieren.

      Ein Trend, der anhalten sollte, schließlich ist der wirtschaftliche Hunger Chinas noch lange nicht gestillt.

      Martin Diekmann Sa, 17.4.2004
      Avatar
      schrieb am 18.04.04 21:39:08
      Beitrag Nr. 46 ()
      .
      Goldpreisentwicklung und Inflation


      Kaum bekannt sind folgende Fakten: Die Finanzmärkte werden von einem großen 30-Jahres-Inflationszyklus geprägt (Inflationshochs in den USA: 1920/1950/1980/2010). Grundsätzlich kann dazu festgestellt werden dass sich dabei jeweils 15 inflationäre mit 15 desinflationären Jahren abwechseln. Noch bezeichnender ist aber eine Unterteilung in INFLATIONS– DESINFLATIONS– und ÜBERGANGS-Jahrzehnte. Dementsprechend können die Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts wie folgt eingestuft werden:

      1. INFLATIONS-JAHRZEHNT (1910-1920, 1940-1950, 1970-1980, 2000-2010)

      2. DESINFLATIONS–JAHRZEHNT (1920-1930, 1950-1960, 1980-1990)

      3. ÜBERGANGS-JAHRZEHNT (1930-1940, 1960-1970, 1990-2000)

      In jedem dieser drei Jahrzehnte sind andere Kapitalanlagen sinnvoll. Diese Zyklik lässt z.B. auch klar erkennen, warum in den siebziger Jahren (INFLATIONS-JAHRZEHNT) mit Edelmetall-Investments das grosse Geld gemacht wurde und warum aber in den achtziger Jahren (DESINFLATIONS-JAHRZHNT) derartige Investments kein bisschen gewinnbringend verlaufen sind und überwiegend nur Extremverluste beschert haben. Bei allen längerfristigen Kapitalanlagen muss auf den grossen Inflationszyklus Bedacht genommen werden. Die grossen langfristigen realen Wertverluste bei Aktienanlagen wurden aber immer in den Inflationsjahrzehnten und manchmal schon in der zweiten Hälfte der Übergangsjahrzehnte verzeichnet. Wer genau zu diesen Zeiten sein Aktieninvestment begründete, hat dabei meist den Grundstein zur Verarmung gelegt oder musste schier unendliche Geduld aufbringen. Zu den Eigentümlichkeiten zählt aber, dass breite Bevölkerungskreise die Anlagemöglichkeit Aktie immer just um diese Zeit entdeckt hat.

      In den Inflationsjahrzehnten erleben die Edelmetalle und Minenwerte ihre Sternstunden. Wegen der extrem hohen Volatilität von Goldminen-Aktien macht es absolut Sinn dass Werte ins Depot aufgenommen werden, welche sich durch eine stabile und kontinuierliche Kursentwicklung in derartigen Phasen auszeichnen.
      In den Inflationsjahrzehnten 1910/20, 1940/50, 1970/80 bzw. manchmal schon in der zweiten Hälfte des Übergangs-jahrzehntes haben die ganz grossen Kriege des Jahrhunderts stattgefunden (1.Weltkrieg, 2.Weltkrieg, Vietnamkrieg und die Nahostkriege von 1967 und 1973). Die Entwicklungen im Nahen Osten deuten schon an, dass auch dieser Zyklus weiterhin Bestand hat. In den Inflationsjahrzehnten stellten daher immer auch Rüstungsaktien eine positive Ausnahme dar. Dieses Thema wird uns in den nächsten Jahren noch öfter beschäftigen. Grundsätzlich sollte man sich jedoch damit auseinandersetzen, das obige Szenarien wohl unsere Börsenzukunft beeinflussen werden. In jeder Phase hoher Inflation hat es sich bewährt, einen sicheren Hafen für sein Kapital in Form von Edelmetallen auszuwählen.

      Die Anlage in Aktien guter Minengesellschaften sollte man dem allerdings vorziehen, da es bei steigenden Edelmetallpreisen, meist zu einem überproportionalen Ansteigen der Minenaktien kommt. Goldinvestments bedurften in der Zeit von 1980 bis heute einem langen Atem.Ob die Höchstkurse von 1980 jemals wieder erreicht werden können ist fraglich. Es kommt vielleicht auch darauf an, wie stabil sich die Weltkonjunktur zeigt, ob relativ schnell Erfolge in der Terrorbekämpfung zu sehen sein werden und ob der Euro als Bargeld ein Erfolg wird. Die Wahrscheinlichkeit steigender Gold- und Silberpreise ist jedenfalls sehr hoch.
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      schrieb am 19.04.04 10:57:40
      Beitrag Nr. 47 ()
      Stehen wir vor einem globalen Crash?

      Glücklicherweise konnte ich in der letzten Zeit sehr oft reisen und musste überall feststellen, dass die Spekulationssucht wieder um sich gegriffen hat. Besonders deutlich wird diese Spekulation im Immobiliensektor, der vor allem in Großbritannien seit einigen Jahren nur noch eine Richtung kennt. Doch bevor Sie die Preissteigerungen von 10-15 % pro Jahr weiter fortschreiben sollten Sie bedenken, dass die Zentralbank äußerst bedacht darauf ist, die Blase abzukühlen. Nach meinen Erfahrungen funktioniert es aber nicht aus einer Blase kontrolliert Luft abzulassen. Vielmehr werden die Warnzeichen von Investoren so lange ignoriert, bis irgendein Auslöser für eine Panik sorgt, die zu erheblich fallenden Kursen und einer sich anschließenden Finanzkrise führt.

      So ist es auch nicht verwunderlich, dass letzte Woche das teuerste Haus der Welt im Londoner Stadtteil Kensington für sage und schreibe 70 Mio. Pfund (105 Mio. Euro) den Besitzer wechselte. Der Käufer ist wie sollte es auch anders sein, ein indischer Stahlmagnat. Der Verkäufer kein geringerer als Formel 1 Guru Bernie Eccelstone. Dieser hat sein Haus zwar nicht einmal bewohnt, aber dennoch einen stattlichen Gewinn von 20 Mio. Pfund in nicht einmal drei Jahren eingefahren. Betrachtet man die Entwicklung der weltweiten Stahlpreise ist diese Nachricht nicht weiter verwunderlich.

      Es stellt sich dem Investor daher die Frage, ob wir es hier nicht mit zwei Blasen zu tun haben, die sich natürlich gegenseitig unterstützen und von einer Liquiditätsüberschwemmung seitens der US-amerikanischen Notenbank ausgelöst wurde.

      Doch wohin fließt diese Überliquidität?

      In den letzten Monaten hat sich gezeigt, dass jeder Investor und Spekulant in irgendeiner Form am chinesischen Wachstum partizipieren möchte. So habe ich bei den DAX Unternehmen kaum einen Jahresbericht gelesen, in dem nicht von den hervorragenden Wachstumsmöglichkeiten in China gesprochen wird und wie man davon profitieren wird.

      Doch bei all diesen positiven Langfristprognosen, die bis in das Jahr 2010-2020 reichen und die ich uneingeschränkt teile, vermisse ich doch ein gesundes Maß an Skepsis, welches sich aufgrund der erheblichen Preissteigerungen bei Aktien, Immobilien und Rohstoffen einstellen sollte.

      Die Bruttoanlageinvestitionen stiegen in China allein im ersten Quartal 2004 um sage und schreibe 55 % gegenüber dem Vorjahr. Selbst ein Blinder mit Stock erkennt, dass dieser Investitionsboom angesichts eines Wirtschaftswachstums von rund 9 % und einer Steigerung der Industrieproduktion um 18 % nicht ewig anhalten kann.




      Der Anstieg bei den Bruttoanlageinvestitionen scheint an seine Grenzen zu kommen!


      Investitionen sind zyklisch in ihrer Natur und sobald die neuen Kapazitäten auf den Markt kommen, brechen die Preise für Endprodukte ein und schlussendlich die Investitionen in sich zusammen. Ein weiterer Investitionsanstieg wie wir ihn im ersten Quartal diesen Jahres gesehen haben würde bedeuten, dass China allein in diesem Jahr in etwa 1000 Milliarden US-Dollar an Kapital anziehen müsste. Eine Summe die für China nahezu unaufbringbar sein sollte, selbst wenn ausländische Anleger weiter massiv ins Land strömen. Denn die Kapitalmärkte sind in China längst noch nicht so weit entwickelt, wie im Westen oftmals angenommen wird. Aktienemissionen erreichen selten ein Niveau welches über 20 % des Unternehmenswertes hinausgeht und der Anleihenmarkt befindet sich noch in den Kinderschuhen. Bleibt also nur noch die Aufnahme von Schulden bei den inländischen Bankinstitutionen.




      Die inländischen Kredite sind in den letzten 10 Jahren explodiert.



      Was bleibt ist der Immobiliensektor. Dieser ist in der Tat für den größten Teil der Investitionszuflüße verantwortlich. Die Verkäufe von Neubauten in Shanghai erreichten im letzten Jahr ein Niveau von 15 % der im gesamten China verkauften Immobilien. Dabei beträgt der Anteil an der Bevölkerung gerade einmal ein Prozent und nur etwa 5 % des BIP’s von China werden in Shanghai generiert.

      Doch wer sind die Käufer?

      Im wesentlichen wird die Nachfrage von Ausländern getrieben, die vornehmlich Taiwanesischer oder Hong Konger Herkunft sind. Im Zuge der Präsidentschaftswahlen in Taiwan, die die Spannung zu China weiter erhöhen sollten, ist damit zu rechnen, dass in diesem Jahr kaum noch zusätzliche Nachfrage entstehen kann, die einen Anstieg des Immobiliensektors weiter rechtfertigen könnte.

      Ein weiterer Anstieg der Investionen in China wird damit meiner Ansicht nach die Wahrscheinlichkeit einer „harten Landung“ erhöhen. Es sieht so aus, als wäre der Punkt mittlerweile überschritten, an dem eine „weiche Landung“ möglich gewesen wäre.

      Auslöser für eine weltweite Panik an den Aktienbörsen könnte ein Immobilienpreiseinbruch in den USA sein. Zumindest sehen die Daten des Dow Jones Real Estate Index sehr bedenklich aus.




      Er verlor in der letzten Woche unter massivem Volumenanstieg deutlich an Wert.

      Ist dies der Anfang vom Ende?


      Auf jeden Fall glaube ich, dass Ostern einige sehr interessante Verkaufsmöglichkeiten ergeben hat, die es erlauben sich aus vergangenen Investitionen im Rohstoff- und Aktienbereich profitabel zurückzuziehen.

      Ausnahme bildet hier letztlich nur der Ölsektor, dessen fundamentale Rahmenbedingungen so gut sind, dass einem weiteren Preisanstieg des Rohstoffes oder der dem gegenüberstehenden unterbewerteten Ölaktien nichts im Wege steht.

      Unternehmen mit großen Reserven sind vor allem die russischen Ölwerte, die wir in unserer Tiger & Dragon Sonderausgabe Rohstoffe (03/12) besprochen haben. Aber auch Spezialwerte wie Ukrnafta (WKN 920564) konnten seit unserer Empfehlung bei www.asia-economy.de um mirtlerweile 60 % zulegen. Hier könnte eine Liberalisierung des Ölmarktes zukünftig für weitere Phantasie sorgen, denn Ukrnafta besitzt einen Preisabschlag von rund 50-70 % zu den internationalen Peers. Obwohl der Preis für ukrainisches Rohöl administrativ um rund 1/3 unter dem Weltmarktpreis liegt, erscheint dieser Discount immer noch deutlich zu hoch zu sein.

      Für langfristigere Investoren gibt es noch unsere Dauerempfehlung Yukos Oil (WKN 632319) welche seit unserer Empfehlung im Dezember immerhin ein Plus von über 40 % aufweist.

      Seit einigen Monaten erscheinen mir auch zurückgebliebene Agrarrohstoffe wie unser Dauerbrenner Kaffee sowie seit neuestem Kakao interessant. Investoren die in diesem Sektor eine Aktie suchen, sollten sich den indonesischen Kakaohändler Pan Sino International anschauen, dieser erscheint mit einem KGV von etwa 3 (bzw. 1,5 wenn man die 50 % Barmittel im Vergleich zur Marktkapitalisierung sieht)auf Basis der Gewinnschätzungen diesen Jahres deutlich unterbewertet und könnte von einer positiven Stimmung im Agrarsektor profitieren.

      Für die weltweiten Aktienmärkte bleibe ich auch für das zweite Quartal eher skeptisch und kann mir nicht vorstellen, dass die jüngste Erholung als Reaktion auf die von uns Anfang des Jahres erwartete Korrektur, weit über die Höchstkurse hinausläuft. Vielmehr halte ich ein erneutes baldiges einbrechen der Kurse und signifikant tiefere Stände für wahrscheinlich. Dies dürfte sowohl die asiatischen, als auch die europäischen und US-amerikanischen Märkte betreffen.

      Der Grundstein für eine länger anhaltende Korrekturbewegung ist damit gelegt.


      In diesem Sinne ein erfolgreiches zweites Quartal
      Ihr
      Andreas Lambrou
      Avatar
      schrieb am 19.04.04 12:10:29
      Beitrag Nr. 48 ()
      Heutiger Anstieg des Goldes und des Euro

      Einer mündlichen Meldung von N-TV zufolge, denkt China über eine evtl. Änderung des Wechselkurs Renminbi/Dollar nach.

      Das würde verstärkte Investitionen in Euro bzw. evtl. in Gold bringen.
      Avatar
      schrieb am 19.04.04 14:39:20
      Beitrag Nr. 49 ()
      Geheimnisse des Devisenhandels: Wie Notenbanken versuchen, Währungskurse zu beeinflussen

      von Wolfgang Stobbe, Vorstand des Devisenbrokers ibas AG

      Kaum legt der Yen gegenüber dem US-Dollar zu, schrillen in der japanischen Notenbank die Alarmglocken, denn ein zu starker Yen schwächt die Chancen der japanischen Exportfirmen. Ebenso in Europa: Da wird lautstark ein zu hohes Euro-US-Dollar-Verhältnis beklagt, gar der Chef der US-Notenbank öffentlich aufgefordert, seiner Währung den Rücken zu stärken. Der Grund sind die sich angeblich verschlechternden Chancen für die europäische Wirtschaft.

      Und so geht es überall. Immer, wenn die Kurse der Weltwährungen einzelnen Notenbanken nicht in den Kram passen, versuchen sie, sie aktiv in die von ihnen gewünschte Richtung zu schieben. Grundsätzlich haben die Notenbanken dazu mehrere Möglichkeiten. Das schwächste Mittel ist die beschriebene verbale Intervention, gezielte Äußerungen in Geheimsprache, um den Devisenmärkten indirekte Botschaften zukommen zu lassen. Etwas massiver ist die Veränderung des heimischen Zinsniveaus. Denn fallen die Zinsen im Heimatland einer Währung, wird die Anlage in allem, was in ihr notiert ist, weniger lukrativ.

      Man nehme zum Beispiel eine US-Staatsanleihe, den so genannten Treasury Bond. Um einen solchen amerikanischen Bond zu kaufen, muss die eigene Währung zuerst in US-Dollar getauscht werden. Folge: Der Dollarkauf führt zu höheren Notierungen der Währung. Fällt jetzt aber das Zinsniveau, steigen gleichzeitig die Preise, der Kurs, die Anleihen. Damit werden die Papiere doppelt uninteressant für ausländische Investoren, denn hohe Preise bei gleichzeitig fallenden Zinsen machen das Investment unattraktiv. Genau auf diesen Effekt setzt US-Notenbankchef Alan Greenspan, der den USA ein historisch niedriges Zinsniveau verordnet hat und offenbar nicht gewillt ist, das in Kürze zu ändern. Es bedeutet, dass weniger US-Dollar auf den Währungsmärkten nachgefragt werden, um sie in Treasuries zu investieren. Und der Dollar fällt - was gut für die Exportwirtschaft ist.

      Das stärkste Mittel, die Wechselkurse zu beeinflussen, ist die direkte Intervention am Devisenmarkt, das Kaufen oder Verkaufen der eigenen Währung, wie es vor allem die asiatischen Notenbanken tun. Die Devisenreserven, die sich in China und Japan angehäuft haben, gehen in die Milliarden. Allein für Interventionen im Jahr 2004 steht der japanischen Notenbank die gigantische Summe von 140 000 Milliarden Yen, umgerechnet 1300 Milliarden US-Dollar, zur Verfügung. Auf bis zu acht Prozent des Bruttosozialprodukts darf das Defizit in der japanischen Leistungsbilanz anschwellen. Die angekauften Dollar verschwinden natürlich nicht in den Kellern der Notenbanken. Vielmehr kaufen die Asiaten trotz niedriger Zinsen US-Staatsanleihen. So werden China und Japan zu den größten Gläubigern Amerikas.

      Unabhängig, für welche Variante der Beeinflussung sich die Notenbanken stark machen: Der Devisenhandel ist und bleibt ein Markt, der vor allem von der Einstellung in den Köpfen der Teilnehmer dominiert wird. Deshalb fällt es auch so schwer, den exakten Verlauf eines Wechselkurses vorherzusagen. Hinzu kommt die Gerüchteküche. So verkaufen beispielsweise arabische Scheichs aus Protest gegen die Irak-Politik angeblich massenhaft US-Dollar und kaufen dafür Euro. Gewagte These? Keineswegs. Dass sich reiche Araber, wie übrigens viele andere Anleger, vom US-Dollar trennen, scheint plausibel - allerdings aus wirtschaftlichen, nicht aus politischen Überlegungen. Denn wer fürchtet, mit einer Währung Geld zu verlieren, verkauft sie eben.
      Avatar
      schrieb am 19.04.04 16:29:05
      Beitrag Nr. 50 ()
      Mo, 19.04.04

      Die Immobilienpreise in Shanghai sind im ersten Quartal um 28 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen. In China stiegen die Immobilienpreise im Schnitt zwischen 7 und 8 % gegenüber dem Vorjahr.

      10 Städte verzeichneten zweistellige Preisanstiege. Neben Shanghai sind dies Shenyang + 19,6 %, Qingdao +16 %, Chongquing +15 % und Tianjin mit +14 %.

      Die chinesische Regierung versucht diesen Anstieg seit dem dritten Quartal etwas zu bremsen. Momentan sieht es aber eher nach einer Beschleunigung des Preisanstieges aus, der irgendwann in einen massiven Preisverfall münden könnte.
      Avatar
      schrieb am 19.04.04 16:40:49
      Beitrag Nr. 51 ()
      Montag, 19. April 2004
      "FT": IWF-Bericht

      Fed soll Zinsen anpassen

      Der Internationale Währungsfonds (IWF) wird nach Informationen der "Financial Times" die US-Zentralbank (Fed) auffordern, die Weltwirtschaft auf steigende Zinsen vorzubereiten.


      In seinem Weltwirtschaftsbericht werde der IWF den USA empfehlen, dass "der Boden für eine künftige Straffung der Geldpolitik bereitet werden sollte", berichtet die Zeitung am Montag. Zugleich werde in dem IWF-Bericht festgestellt, dass die Fed noch Spielraum habe.

      Unter Berufung auf EU-Kreise meldet die "Financial Times" außerdem, der IWF werde seine Forderung an die Europäische Zentralbank (EZB) verstärken, sie solle eine Zinssenkung in Betracht ziehen.

      Der IWF-Bericht zur Weltwirtschaft wird am Mittwoch veröffentlicht.
      Avatar
      schrieb am 19.04.04 17:14:41
      Beitrag Nr. 52 ()
      Massive Ungleichgewichte bei Angebot und Nachfrage

      Rohölpreise ziehen kräftig an

      Die Nervosität auf den Weltölmärkten hält unvermindert an. Das Nordseeöl der Marke Brent, Marktführer in Europa, kostete zum Wochenende bis zu 34 Dollar je Barrel ($/b; 159 Liter). Dieses Niveau prognostizieren Experten normalerweise für den Fall drohender Versorgungsengpässe. Und noch ist keine Entspannung in Sicht. „Wir werden auch langfristig weiter hohe Ölpreise sehen“, sagte Sandra Ebner von der Deka-Bank.

      DÜSSELDORF. Die jüngsten Höchstpreise an den Rohölmärkten markierten Spitzenwerte, die zuletzt vor über 13 Jahren gesehen wurden. Dieser Preistrend behauptet sich schon seit Monaten trotz einer eher verhaltenen Weltkonjunktur und eines eigentlich ausreichenden Mengenflusses. Von der Angebotsseite gäbe es also eigentlich keinen Anlass für Verknappungsängste. Problematisch sind aber fehlende Stabilitätspolster wie die weltweiten Lagerbestände; sie signalisieren massive Ungleichgewichte. „Im Gegensatz zu den vergangenen Jahrzehnten fehlen heute freie Angebotsreserven und ausreichend kommerzielle Lagerpuffer, um die Weltölmärkte zu beruhigen“, sagt der Essener Energieprofessor Dieter Schmitt.

      In der Tat sind die zusätzlich verfügbaren Kapazitätsreserven der Opec-Staaten und die Lagervorräte in wichtigen Volkswirtschaften – insbesondere in den USA – auf das niedrigste Niveau seit 30 Jahren gesunken. Wenn in einer solchen Situation noch politische Turbulenzen wie der Aufstand im Irak oder drohende Auseinandersetzungen in Venezuela hinzutreten, werde die Lage immer unkalkulierbarer, sagt Hans W. Schiffer, Analyst der RWE Power in Essen. Dies hat sich Ende der vergangenen Woche gezeigt. Kurzfristig hat die Terrorwarnung für Saudi-Arabien den Preis nach oben getrieben. Dahinter steckt die Furcht, dass die Rohölförderung des größten Ölanbieters betroffen sein könnte.

      Auch Deka-Expertin Ebner weist auf die insgesamt zu geringen Lagerbestände hin. Dabei „bereiten die Benzinlagerbestände in den USA die größte Sorge“, sagt sie. Zum einen gebe es Kapazitätsengpässe bei der Benzinherstellung, zum anderen werde auf Grund neuer Umweltbestimmungen in den USA (seit Anfang 2004) mehr Rohöl für die Benzinerzeugung benötigt.

      Es hilft daher wenig, dass eine saisonale Abschwächung des Weltölverbrauchs ansteht und die Opec- Staaten ihre offiziell vereinbarte Rohölförderquote bei weitem überziehen. Die Internationale Energieagentur (IEA) in Paris rechnet auch damit, dass die lasche Förderdisziplin des Kartells, das 50 bis 60 % zum Welt-Mineralölhandel beisteuert, weiter anhalten wird.

      Dies könnte für Entspannung an der Preisfront sorgen. Doch gleichzeitig bewirken Äußerungen aus Opec-Kreisen, dass die Märkte weiter auf anhaltend hohe Preise spekulieren. „Die Opec hält den Preis durch ihre ,bullishe’ Rhetorik hoch“, sagt Ebner. Nach ihrer Beobachtung befinden sich die spekulativen Marktpositionen inzwischen auf einem Allzeithoch. Und daran werde sich wohl nichts ändern, solange alles auf hohe Notierungen hindeute. „Dabei verzerrt Spekulation den Preis um 4 $ bis 5 $ – wenn nicht sogar stärker – nach oben“, schätzt die Deka-Analystin.

      Für das laufende Jahr prognostiziert Ebner einen durchschnittlichen Brentölpreis von über 30 $/b. Ein Preisziel, das auch die Commerzbank sieht. Merrill Lynch ist etwas zurückhaltender. Die US-Investmentbank hat ihre Preisprognose soeben von bisher 26 $ auf 27,75 $ angehoben. Für 2005 erwartet Merrill Lynch nun Brentnotierungen von 26 $ (zuvor 22,50 $). Ebner sieht die Preise im Schnitt dann bei 29,50 $.

      Auch eine Ölschwemme, die den Preis drücken könnte, zeichnet sich bislang nicht ab. Diese Gefahr hatte der saudische Ölminister Ali al- Naimi noch Mitte Februar beschworen. Schmitt weist dazu auf die globalen Verbrauchszuwächse hin. Diese seien nicht zuletzt durch die expansiv steigende Rohölnachfrage Chinas beträchtlich.

      Doch gehe der Welt das Öl keineswegs aus, entwarnt BP-Europachef Wilhelm Bonse-Geuking. Es werde nicht zwingend teurer werden, neue Lagerstätten zu entdecken und zu erschließen, denn die Explorations- und Fördertechnik verbessere sich nachhaltig. Nur müssten die Zugangsbarrieren für Investitionen in wichtigen Exportländern beseitigt werden. Dann würde sich quasi automatisch die Flexibilität der Weltölversorgung wieder steigern lassen.

      Von Regine Palm und Heinz-J. Schürmann

      19.04.2004
      Avatar
      schrieb am 19.04.04 18:07:26
      Beitrag Nr. 53 ()
      «Stärke des Euro könnte noch
      zwei bis drei Jahre anhalten»
      19. Apr 2004



      Der Euro hat in den vergangenen Wochen wieder nachgegeben. Eine Trendumkehr sehen Analysten aber nicht - im Gegenteil: Alles spricht für eine lang anhaltende Dollar-Schwäche.


      Von Marcus Gatzke

      Die Europäische Gemeinschaftswährung hat sich in den vergangenen Wochen wieder deutlich von ihren Höchstständen gegenüber dem Dollar entfernt und notiert mittlerweile mit 1,20 Dollar knapp zehn Prozent unter ihrem Höchststand. Eine Trendumkehr des Euro-Höhenflugs und in der Folge eine weitere Abwertung sehen Experten aber nicht: «Die Entwicklung ist nicht von Dauer und nur eine normale Korrekturbewegung», sagte Devisen-Analyst Carsten Fritsch von der Commerzbank am Montag der Netzeitung. Die strukturellen Probleme in den USA würden im Jahresverlauf wieder in den Vordergrund rücken.

      Die USA kämpfen mit einem sehr hohen Leistungsbilanzdefizit und einer hohen öffentlichen wie privaten Verschuldung. Gerade das hohe Leistungsbilanzdefizit – im März lag es gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei 4,5 Prozent – erhöht den Druck auf die amerikanische Währung.
      Ein Land weist generell ein Defizit in der Leistungsbilanz auf, wenn seine inländischen Ausgaben das inländische Einkommen übersteigen. Das Land verbraucht mehr als produziert wird. Kompensiert wird dieser höhere Verbrauch durch verstärkte Importe von Waren, Dienstleistungen sowie Kapital.

      Defizit wird nicht weiter steigen

      Seit Anfang der 80er Jahre ist die Leistungsbilanz der USA nahezu ununterbrochen negativ. Zu einer merklichen Verbesserung kam es lediglich 1987 und 1991. Maßgeblich war dabei die fast 30-prozentige Abwertung des Dollar und die damit verbundene Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des US-Exporte auf dem Weltmarkt.

      Die derzeitige Situation ist der der 80er ähnlich: Aufgrund der schwachen wirtschaftlichen Entwicklung der vergangenen Jahre ist das Defizit und damit der Druck auf den Dollar wieder deutlich gestiegen. Der Trend eines steigenden Defizits sei zwar am Auslaufen, sagte Lothar Hessler, Senior Analyst beim Bankhaus Trinkhaus & Burkhardt. «Es wird aber auch nicht besser.»

      Japan und China machen Probleme

      Problematisch für den Euro ist dabei der Umstand, dass die USA gerade mit den Ländern ein hohes Defizit in der Leistungsbilanz aufweist, die ihre Währungen mit Interventionen und einer künstlichen Bindung an die US-Währung stabil halten. Im März lag das Leistungsbilanzdefizit nach Angaben des amerikanischen Handelsministeriums insgesamt bei 42,1 Milliarden Dollar.
      Rund ein Drittel davon kam allein aus Japan und China. Beide Länder versuchen jedoch, eine deutliche Aufwertung der heimischen Währungen Yen und Yuan zu verhindern. Im vergangenen Jahr intervenierte die japanische Notenbank in einem Gesamtvolumen von 20,43 Billionen Yen (rund 150 Milliarden Euro) am Devisenmarkt. Die Notenbank kauft dabei unter anderem amerikanische Staatspapiere gegen Dollar, um damit den Aufwertungsdruck auf den Yen abzumildern.

      Auf Dauer kann aber auch die japanische Notenbank die Interventionen nicht durchhalten: «Es deutet sich an, dass die Bank of Japan weniger intervenieren wird», meinte Fritsch. Sollte die Notenbank ihre Interventionspolitik aufgeben, stellt sich die Frage, wer dann die hohe amerikanische Verschuldung über den Ankauf von Staatspapieren finanziert. Es sei unwahrscheinlich, dass private Investoren die Lücke schlössen, so Fritsch. «Das private Geld fließt derzeit nach Japan.» Ein solches Szenario würde den Druck auf den Dollar weiter erhöhen.

      US-Aktienmärkte «zu teuer»

      Schon jetzt bewertet der Analyst die Aktien- und Kapitalmärkte in den USA als «zu teuer» und damit wenig attraktiv für ausländische Investoren. Kann das Defizit aber nicht durch Importe finanziert werden, muss eine Anpassung über die Wechselkurs stattfinden. «Der Höhenflug des Euro wird noch zwei bis drei Jahre anhalten», schätzt dementsprechend Fritsch.

      Analyst Hessler geht sogar noch weiter: «Der Euro wird auf Kurse um 1,35 Dollar steigen», meinte er. Dafür spreche auch, dass die amerikanische Notenbank «eher später als früher» die Leitzinsen erhöhen wird. Für das laufende Jahr rechnet der Experte – im Gegensatz zu vieler seiner Kollegen - nicht mit einer Anhebung. Es gebe ein ungeschriebenes Gesetz von Fed-Chef Alan Greenspan, dass Zinserhöhungen verbiete, bevor die Kapazitätsauslastung in der Industrie über 82 Prozent gestiegen ist. Im März lag der Wert bei 76,5 Prozent.
      Avatar
      schrieb am 19.04.04 18:42:10
      Beitrag Nr. 54 ()
      19. April 2004

      Chinas Notenbank bekräftigt Wechselkurspolitik

      PEKING (Dow Jones-VWD)--Die chinesische Zentralbank hat angesichts anders lautender Presseberichte ihre Devisenpolitik bekräftigt. "Es gibt keine Änderung der Politik, einen stabilen Yuan-Kurs zu verfolgen", sagte ein Sprecher der People`s Bank of China (PBOC) am Montag zu Dow Jones Newswires. Die "Financial Times" hatte am Sonntag in ihrer Internet-Ausgabe eine Aussage des PBOC-Gouverneurs Zhou Xiaochuan wiedergegeben, wonach der Bedarf für eine Freigabe des Yuan-Wechselkurses steigt. "Die Schaffung eines Handelsystems, das mehr durch den Markt bestimmt ist, hat nun oberste Priorität", wird Zhou zitiert.

      Auf die Frage, ob von dieser Aussage geschlossen werden könne, dass die PBOC eine weitere Liberalisierung des Yuan-Wechselkurses erwägt, antwortete der Sprecher mit den Worten: "Absolut nicht". Die Aussage über ein "mehr marktbestimmtes Handelsystems" habe sich auf den Devisenmarkt bezogen und nicht auf die Devisenpolitik der Zentralbank, erläuterte der Sprecher. Derzeit ist der Yuan effektiv mit einem Wert von 8,277 USD an den Dollar geko
      Avatar
      schrieb am 20.04.04 09:13:35
      Beitrag Nr. 55 ()
      Kostenexplosionen wohin das Auge reicht !!!

      Was hat die weltweite Aktien- und Immobilienblase mit der Energienachfrage in China zu tun? Sehr viel wenn Sie mich fragen, denn wie wir in den letzten Jahren eindrucksvoll gesehen haben sind die Zusammenhänge oft so komplex verstrickt,

      dass man schon einiges an Recherche und Phantasie braucht um alle Faktoren erkennen und gewinnbringend danach handeln zu können.

      In meiner letzten Kolumne beschrieb ich, dass die Investitionsnachfrage in China während der ersten zwei Monate dieses Jahres um 55 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen ist.

      Doch das Geld für diese massive Expansion stammt nicht von China allein, sondern wurde von ausländischen Kapitalanleger[n und Investoren bereitgestellt, die aufgrund des billigen Geldes in den USA überall auf der Welt nach einer Möglichkeit suchen, die Renditen zu steigern. Damit sind die Chinesen nicht unbedingt eigenverantwortlich für ihre Blase, sondern könnten dafür Herrn Greenspan bzw. Sir Printalot, wie er umgangssprachlich genannt wird danken. Sicher hat Greenspan damit erreicht, dass das Wachstum in den USA stabil blieb, doch scheint er sich der globalen Konsequenzen seiner kurzfristigen Politik selbst nicht bewusst zu sein. Wie sonst könnte man es sich erklären, dass er in den letzten Monaten vehement vor einem Zusammenbruch der beiden Hypothekenriesen Fannie Mae und Freddie Mac gewarnt hat, der bei einem Zinsanstieg nicht auszuschließen ist.

      Der US Kongress reagierte sofort und verabschiedete noch letzter Woche ein Papier, welches die Verstaatlichung dieser beiden Institutionen vorsieht. Denn die Eigenkapitaldecke dieser beiden Unternehmen ist bezogen auf ihr fast 4000 Mrd. USD großes Hypothekenportfolio und 1000 Mrd. USD an Absicherungsderivaten mit jeweils knapp über 20 Mrd. USD minimal.

      Ein großes Problem liegt aber auch darin, dass es China versäumt hat die Zinsen aus Angst vor einem wirtschaftlichen Einbruch zumindest ein wenig höher zu setzen. Die dauernde Erhöhung der Mindestreserven bringt bei so einer akuten Investment-Bubble nicht sehr viel. Doch jetzt ist es fast zu spät, denn wenn man jetzt die Zinsen anheben würde, dann würde der Kapitalmarkt vermutlich äußerst gereizt reagieren und zusammenbrechen, denn dieser ist zumindest auf dem Festland mit einem KGV von etwa 40 für einen Emerging-Market extrem überzockt. Die Notenbank hätte dann ungewollt auf Jahre hinweg ihr Vertrauen verloren. Doch genau dieses Vertrauen verhindert letztlich den völligen Staatsbankrott, der übrigens nicht nur in China sondern in jeder Volkswirtschaft, die mit einer Zentralbank an der Spitze und einem einzig durch zukünftige Steuereinnahmen gedeckten Geldstandard (im Gegensatz zu einem Goldstandard) arbeitet.

      Überall wohin das Auge reicht werden neue Kapazitäten geschaffen. Dabei spielen vor allem die ehemaligen Staatsbetriebe eine große Rolle, denn diese arbeiten oft immer noch sehr ineffizient und defizitär, werden aber von den lokalen Behörden weiterhin unterstützt, um das Problem der Arbeitslosigkeit nicht aufkommen zu lassen.

      Doch die Importkapazitäten sind längst ausgeschöpft und die Nachfrage nach Rohstoffen führt zu einem erheblichen Anstieg der Rohstoffpreise. Dieser Anstieg ist mittlerweile so stark geworden, dass man in China bereits von einer beschleunigten Inflation sprechen könnte.

      Andy Xie China-Ökonom von Morgan Stanley spricht bereits davon, dass die Inflation in China zurzeit bei etwa 7-8 % liegen könnte. Dagegen melden die Staatsstatistiker nur einen Anstieg von maximal 3 % (Glaube keiner Statistik die Du nicht selbst gefälscht hast). Ein Zinsniveau von 3-4 % ist damit auf Dauer schädlich, denn der Markt wird bei steigender Inflation einen Risikoausgleich fordern. Entgegenwirken könnte man nur indem man den Kapazitätsausbau stoppt, oder indem man darauf wartet, bis die ersten Unternehmen unter der Last der Kostensteigerungen zusammenbrechen, ohne ihnen neuen Kredit zu gewähren. Bei der letzten wöchentlichen Staatsanleihenauktion in China wurden von Anleihen im Wert von 20 Milliarden RMB nur 1,79 Milliarden RMB verkauft. Angesichts der Budgetdefizite der chinesischen Regierung ist dieser Umstand äußerst gefährlich.

      Am deutlichsten werden diese Engpässe an den Stromausfällen, die momentan in nahezu jedem Unternehmen Chinas ein Problem darstellt. Die Elektrizitätsnachfrage steigt mit 15 % p.a. über dem langfristigen Trend von 8 % p.a. Demgegenüber steht eine Kapazitätsausweitung von 10 %

      Ein Großteil der Energienachfrage ist zyklischer Natur und auf die Investitionsprojekte der lokalen Regierungen zurückzuführen, die entgegen der staatlichen Absichten die Blase weiter anheizen. Lokale Behörden haben im Vergleich zum Vorjahr 70 % mehr investiert als letztes Jahr.

      Schließlich investiert China mittlerweile 43 % seines BIP-Volumens, dass ist nicht durchzuhalten. Die hohen Energiekosten macht doch viele Projekte unrentabel und verschärft das Problem mit den Problemkrediten.


      Das entscheidende dürfte sein, dass das Wirtschaftswachstum damit auch an seine Grenzen stößt. Das Energieloch wird in diesem Jahr bereits etwa 2,4 % des BIP betragen, welches durch Importe ausgeglichen werden muss und dieses Defizit steigt zurzeit mit 70 % p.a. an.


      Theoretisch sind die Aktien der Versorger auf lange Sicht damit die Hauptprofiteure der ganzen Misere. Vielleicht gibt es ja bald einige Aktien mit Atomenergieprojekten. Sollten die Preisfestsetzungen den Gewinn stark drücken sollte man dies auf jeden Fall zum massiven Einstieg in diesem Sektor nutzen. Die Frage ist nur, wie stark wird der Gewinn kurzfristig leiden und wie tief kann die Bewertung noch sinken? Aber der Energiesektor bleibt in jedem Fall einer der interessantesten von allen.
      Avatar
      schrieb am 20.04.04 09:26:38
      Beitrag Nr. 56 ()
      20.04. 08:04
      Erzeugerpreise steigen im März um 0,3 %

      Der Index der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte lag im März 2004 um 0,3% höher als im März 2003. Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilt, hatte die Jahresveränderungsrate im Februar 2004 noch bei – 0,1% und im Januar 2004 bei + 0,2% gelegen. Im Vergleich zum Vormonat ist der Index im März 2004 um 0,6% gestiegen.
      Avatar
      schrieb am 20.04.04 09:55:47
      Beitrag Nr. 57 ()
      .
      sehr interessanter Artikel - bitte vor allem die Grafiken auf Seite 3 und 4 beachten !!!


      (folgender Artikel liegt nur im pdf-Format vor)
      http://www.goldseiten.de/ansichten/ruehl-2004_1.pdf
      Avatar
      schrieb am 20.04.04 10:37:39
      Beitrag Nr. 58 ()
      .
      ohne Worte..............

      Avatar
      schrieb am 20.04.04 10:58:59
      Beitrag Nr. 59 ()
      Gibt China die Yuan-Dollar-Bindung auf?

      Die Volksrepublik China erwägt offenbar (doch) ernsthaft, die feste Bindung des Yuan an den amerikanischen Dollar aufzugeben. Die Nachrichtenagentur dpa-AFX zitierte heute einen hohen Regierungsbeamten. Dieser sprach von einem neuen Wechselkurssystem, das flexibler sein werde und die ökonomischen Bedingungen besser widerspiegeln solle. Vor einigen Tagen hatte bereits Finanzminister Jin Renqing laut über ein verändertes Wechselkursregime nachgedacht.

      Der Yuan ist derzeit fest an den US-Dollar gebunden; 8,3 Yuan sind ein Dollar. Vor allem von Seiten der USA war diese Regelung in den letzten Monaten stark angegriffen worden. Der Yuan, so die Kritiker, liege weit unterhalb seines fairen Wertes. Auf diese Weise gelinge es China, seine Exporte künstlich zu befördern, während die großen Abnehmerstaaten wie die USA "ausbluten" würden. In China selbst befürchtet man nun zunehmend, dass der niedrige Yuan-Außenwert auch die Gefahr einer Überhitzung der Binnenwirtschaft fördern könne.
      Avatar
      schrieb am 20.04.04 11:11:39
      Beitrag Nr. 60 ()
      ZEW-Indikator erneut gesunken - Konjunkturzuversicht schwindet
      [20 Apr 2004 - 11:08]

      Mannheim, 20. Apr (Reuters) - Die Konjunkturaussichten für Deutschland haben sich einer Umfrage zufolge im April weiter verschlechtert.

      Der Saldo der Konjunkturerwartungen in der monatlichen Umfrage des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) unter Finanzmarktexperten sank auf 49,7 von 57,6 Punkten im März, wie das ZEW am Dienstag mitteilte. Von Reuters befragte Volkswirte hatten im Schnitt mit einem Anstieg auf 58,0 Zähler gerechnet. Die aktuelle Situation der Wirtschaft schätzen die Experten kaum verbessert ein, der entsprechende Index stieg nur um 0,2 Zähler auf minus 72,5 Punkte.

      "Der Optimismus bei den Finanzanalysten weicht den Realitäten, die weitere Konjunkturerholung in diesem Jahr ist noch nicht gesichert", erklärte ZEW-Chef Wolfgang Franz. Zum verhalteneren Konjunkturausblick dürften neben den jüngst enttäuschenden Wirtschaftsdaten auch die schwache Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt und der steigende Ölpreis beigetragen haben.

      Auch das Konjunkturbarometer für die Euro-Zone gab im April nach, der Wert sank um 5,2 Punkte auf 59,1 Zähler.

      Das ZEW befragt monatlich gut 300 Analysten und institutionelle Anleger zu ihren mittelfristigen Erwartungen zu Konjunktur, Zinsen, Aktien- und Wechselkursen. Der Saldo der Konjunkturerwartungen gibt die Differenz der positiven und der negativen Einschätzungen für die Wirtschaftsentwicklung auf Sicht von sechs Monaten wider.
      Avatar
      schrieb am 20.04.04 11:36:15
      Beitrag Nr. 61 ()
      von Addison Wiggin

      Als die Spekulationsblase am Aktienmarkt im März 2000 platzte und das wirkliche monetäre Chaos begann

      Bis März 2000 hat die amerikanische "Wunderwirtschaft" die Welt beeindruckt. Die Welt war neidisch auf sie. Aus Übersee strömte das Kapital nur so in die USA, da die Investoren einen Teil des Kuchens abhaben wollten. Ok, 6 % nahezu risikolose Rendite – die man mit US-Staatsanleihen erzielen konnte – war niedrig, aber doch nicht zu niedrig. Damals war sowohl die Inflationsrate als auch die Dividendenrendite sehr niedrig ... und der Dollar stieg noch.


      Aber als sich der Bullenmarkt bei den US-Staatsanleihen fortsetzte und die Renditen immer tiefer in den Keller drückte, da brauchte man neue und phantasievolle Wege, um die "Idioten von ihrem Geld zu trennen". Da traten die Helden der amerikanischen Zentralbank auf den Plan – mit einer Handvoll von sogenannten "Lösungen".

      Es gab zunächst einmal den berühmt-berüchtigten "Greenspan Put" – das war die implizite Garantie der Fed, die Zinsen niedrig zu halten. Das half mit, die Renditen der US-Staatsanleihen weiter zu drücken. Scharfsinnige Spekulanten wussten, was sie tun mussten ... sie liehen sich von der Regierung billiges Geld zum offiziellen Leitzins von 1 %, und dann liehen sie es der Regierung zurück, zu 5 %, 4 % oder 3 %. Das absolute Rendite-Niveau war irrelevant – solange man sich günstiger finanzieren konnte, als man Geld verlieh.

      Auch die Mächtigen in Japan und China hatten ihren Finger im Spiel. Japan und China hingen davon ab, dass der allmächtige amerikanische Konsument ihre Produkte kaufen würde – und die asiatischen Zentralbanker entschieden, dass sie kein Interesse am Bankrott ihrer besten Kunden hätten. Aber genau das wäre passiert, wenn der Dollar eingebrochen wäre. Deshalb waren es Japan und China, die nach einem bizarren Plan Billionen von Yen und Renminbi gegen Dollar eintauschten ... egal, was für eine Rendite sie damit erzielen konnten.

      Diese Woche scheinen sich diese "Umstände" zu ändern. Die japanische Wirtschaft wächst wieder, und in China läuft sie regelrecht heiß – was offensichtlich die Bereitschaft dieser beiden Länder zur Stützung des Dollars verringert. In Amerika sollen sich Inflation, Unternehmensgewinne und Lage am Arbeitsmarkt "verbessern" ... obwohl ich mich über die neue Definition einer "Verbesserung" wundere. Wenn sich die Lage der US-Wirtschaft wirklich verbessern sollte, dann würde Greenspan nicht mehr lange an Leitzinsen von 1 % festhalten können, sagen sich die Kleinanleger, und deshalb verkaufen sie lieber ihre Bestände an US-Staatsanleihen.

      Wird Greenspan die Leitzinsen erhöhen? Ja. Wann? Ich habe nicht die leiseste Ahnung. Aber vielleicht rückt das Ablaufdatum des "Greenspan Put" näher ... und es scheint, dass die asiatischen Zentralbanken ihre Interventionen am Devisenmarkt vielleicht aufgeben würden. Wenn diese Verzerrungen beseitigt sind, dann wird der Markt frei sein, sich wieder rein auf die Renditen zu fokussieren.

      Was dann folgen wird – das kann man nur erraten. Stellen Sie sich vor, der Dollar sei ein Zirkustiger, der nach Afrika geschickt wird, um in der Savanne zu leben. Plötzlich muss der verwöhnte Zirkustiger mit seinen wilden Cousins in Wettbewerb treten, um etwas zu essen zu bekommen ... und seine wilden Cousins sind dünner, hinterhältiger und stärker. Vergleichbar ist es mit dem Dollar: Der muss dann mit Währungen in Wettbewerb treten, mit denen man vier oder fünf Mal so hohe Zinsen erhalten kann.
      Avatar
      schrieb am 20.04.04 11:42:06
      Beitrag Nr. 62 ()
      dazu passt nochmals meine erneute "Empfehlung"



      http://www.finanzbuchverlag.de/buecher/detail.php?toshow=250" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">
      http://www.finanzbuchverlag.de/buecher/detail.php?toshow=250
      Avatar
      schrieb am 20.04.04 15:46:49
      Beitrag Nr. 63 ()
      Goldkongress – nutzen Sie Gold zur Vermögenssicherung

      von Jochen Steffens

      Am Samstag war ich auf dem Gold-Kongress in München. Ich muss sagen, Kompliment! Ein wirklich rundum interessanter und gelungener Kongress. Auch wenn mir der überwiegende Teil der Thematik bereits bekannt war, führte diese auf 9 Stunden verdichtete Informationsflut zu neuen interessanten Denkansätzen.

      So fiel mir zum Beispiel auf, dass ich noch nie auf die Risiken einer Seitwärtsbewegung bei gleichzeitiger Inflation hingewiesen habe. Sicherlich auch, weil es für die Amerikaner ein wesentlich dringenderes Thema ist, als für uns Europäer. Aber trotzdem, ich will es nachholen:

      Während einer langjährigen Seitwärtsbewegung wird der langfristig orientierte Anleger keine größeren Gewinne erwirtschaften können. Steigt gleichzeitig die Inflationsrate, wird sein Vermögen durch die Inflation an Kaufkraft verlieren, so dass er unterm Schritt sogar Verluste macht.

      So gesehen können Börsen auf zwei Arten ihre Übertreibungen abbauen. Einmal auf die bekannte Weise über normale Kursverluste und auf der anderen Seite durch Inflation. Dafür muss die jährliche Inflationsrate lediglich über der jährlichen Wachstumsrate der Indizes notieren. In diesem Fall kann es sogar passieren, dass Sie während inflationärer Phasen selbst bei steigenden Börsen eine Vermögungsminderung durch Kaufkraftverlust erleiden. Sie haben dann zwar mehr Geld in der Geldbörse, können dafür aber weniger kaufen. Ob man sich da noch über Kursgewinne freut?

      Die Lösung ist natürlich einfach, zumindest im Zusammenhang mit der Thematik des Kongresses – "Gold". In einem waren sich die Vortragenden einig, Gold aber auch Silber und andere Rohstoffe werden in den nächsten Jahren die interessantesten, weil sichersten Anlagemöglichkeiten im Bereich der Vermögenssicherung sein (nicht unbedingt im Bereich der Vermögensbildung).

      Aber auch einige warnende Worte waren zu vernehmen. So wurde von zwei Seiten darauf hingewiesen, dass Gold in seiner zu erwartenden langjährigen Aufwärtsbewegung durchaus längere Phasen der Schwäche durchmachen wird, die teilweise sogar länger als ein Jahr andauern können. Ob wir uns gerade in einer solchen Schwächephase oder nur einer kurzen Konsolidierung befinden, ist natürlich immer erst im Nachhinein zu klären. Generell wurden als wichtige Unterstützungs- und Kaufzonen die bekannten Kursniveaus von 360 Dollar und sogar 340 Dollar diskutiert.

      Charttechnisch ist die 360 Dollar Marke meines Erachtens die interessantere Unterstützung. Zuvor müsste der Goldpreis jedoch erst einmal nachhaltig unter die 390 Dollar-Marke fallen. Ansonsten ist eine Seitwärtsbewegung zwischen 390 Dollar und 430 Dollar das wahrscheinlichste Szenario. Langfristig sind aber Kurse unter 400 grundsätzlich Kaufkurse, darin waren sich alle einig.

      Zurück zum Kongress:

      Für mich interessanter, weil neu, war der Vortrag über Goldexploration. Fragen, die ich mir noch nie gestellt hatte, (wobei ich mich frage warum eigentlich nicht) wurden beantwortet. So zum Beispiel, wie Goldvorkommen überhaupt entstehen – wie Goldvorkommen entdeckt werden, wie man sie abbaut und auf was man dabei achten muss. Die für die Börse vielleicht wichtigste Schlussfolgerung: die bekannten Golderzreserven sollen nur noch weniger als 10 Jahre reichen. Aus diesem Grund, und im Zusammenhang mit dem steigenden Goldpreis wird nun mehr Risikokapital in die Goldexploration fließen, so dass Goldexplorationsfirmen eine ganz interessante Sache werden könnten.

      Eins noch:

      Beim Militär misst man die Stärke der Armee an der Qualität des Essens, frei nach dem Motto: So schlechter die Verpflegung, um so besser die Armee. Bei Kongressen scheint das anders zu sein. Ein Kongressteilnehmer bemerkte, während er genüsslich sein Essen verzehrte, er habe die Erfahrung gemacht, dass die Qualität eines Kongresses in Korrelation zu der Qualität des warmen Bufetts stände. So besser das Bufett, desto besser der Kongress. So gesehen muss es ein wirklich guter Kongress gewesen sein.
      Avatar
      schrieb am 20.04.04 17:44:04
      Beitrag Nr. 64 ()
      Kohlepreise klettern - China, Australien,Indonesien reduzieren
      20.04.04

      International wird vorrangig der Preisentwicklung von Öl großes Augenmerk geschenkt. Aber neben diesen ist die Kohle einer der wichtigsten Naturresourcen und diese machen eine Preissteigerung durch ( und haben sie wohl noch vor sich ), das die des Erdöls in den Schatten stellt.
      Vor allem in diesem Jahr wird es zu einer Preisexplosion kommen, da große Exportnationen wie Australien, Indonesien und vor allem China ihre Exportvolumen reduzieren werden und es dadurch zu einer Verknappung kommen wird. Vor allem China hat arge Probleme den inländischen Markt abzudecken. Einerseits begründet in der großen Nachfrage durch die Industrie und andererseits durch mangelnde Technologien, wiederholten Unfällen sowie einem mangelhaften Transportsystemen.
      Es wird davon ausgegangen, das sich in diesem Jahr der Kohlepreis pro Tonne auf dem Weltmarkt im Durchschnitt um 50 % erhöhen wird.
      Avatar
      schrieb am 20.04.04 21:39:09
      Beitrag Nr. 65 ()
      Geht der Welt das Öl aus?
      Experten warnen vor einem Ende des Ölzeitalters
      20.04.04


      In den jüngsten Wochen und Monaten ist der Ölpreis stark gestiegen. Experten äussern die Ansicht, dies sei vielleicht ein Vorgeschmack auf ein Zeitalter der Ölknappheit.

      «Untergangspropheten», entrüsten sich Wallstreet-Analysten und Ökonomen. Prophezeiungen, dass der Welt das Öl ausgehe, habe es immer wieder gegeben. Aber die Öffentlichkeit ist, vielleicht wegen des Anstiegs der Benzinpreise, über die Energie-Zukunft zunehmend besorgt. Und in jüngster Zeit sind auffallend viele Bücher erschienen, die vor einem baldigen Ende des Ölzeitalters warnen*.

      Der Höhepunkt der weltweiten Ölproduktion, der «Hubbert`s Peak», werde vielleicht noch vor Ende des laufenden Jahrzehnts erreicht, glauben Experten wie Colin Campbell und Kenneth Deffeyes. Möglicherweise sei der Höhepunkt sogar bereits überschritten. Die Folgen seien bereits spürbar, schreibt Campbell: Eine der ersten sei der US-Einmarsch in Irak. Denn weil die USA bis 2020 zu 90% von importiertem Öl abhingen, sei der Zugang zu billigem Öl eine Priorität der amerikanischen Politik.
      Hubbert und die Glocke

      «Hubbert`s Peak» ist nach King Hubbert benannt, einem Ingenieur des Energiekonzerns Shell. Er sagte 1956 voraus, die US-Ölproduktion erreiche zu Beginn der 70er-Jahre ihren Höhepunkt und nehme dann rasch ab - was genau so geschah. Die meisten Experten zeigen sich einig, dass die Ölförderung eine Glocken-Kurve beschreibt: Wenn der Höhepunkt (Peak) erreicht ist, nimmt die Produktion rapide und immer schneller ab, bevor sie am Schluss sanft ausläuft. Der Höhepunkt wird im Allgemeinen dann erreicht, wenn etwa die Hälfte aller vorhandenen Ressourcen aufgebraucht sind. Wann ist der Höhepunkt der Ölförderung erreicht? Optimisten glauben, dass der kritische Punkt, an dem die Nachfrage die Produktionskapazität übersteigt, erst in 40 oder 50 Jahren eintreten wird, oder vielleicht sogar erst im nächsten Jahrhundert. «Wenn es ein Problem geben sollte, dann nicht wegen des vorausgesagten Kapazitätshöhepunkts, sondern aus politischen Gründen», sagt Daniel Yergin, Präsident der Firma Cambridge Energy Research Associates. Die US-Regierung publizierte im November 2002 eine Schätzung, die viele Kommentatoren zur Ansicht verleitet hat, das Öl werde noch mindestens 95 Jahre reichen. Aber diese Zahlen sind umstritten. In Wirklichkeit seien fast 90% aller Vorkommen, die je auf der Welt existierten, schon entdeckt, schreibt Campbell. Die US-Regierung beziffert die ultimativen Reserven auf 3900 Mrd. Fass, Campbell schätzt sie nur auf 1800 Mrd. Fass. Neu zu entdecken seien nur noch 200 Mrd Fass. Der jährliche Weltverbrauch beträgt heute 29 Mrd. Fass. Selbst wenn man 500 Mrd. zusätzlich fände, wird dies laut Campbell den Höhepunkt nur um zehn Jahre verzögern.
      Mehr verkaufen als entdecken

      Die Zahlen über die bereits nachgewiesenen und mit heutiger Technologie wirtschaftlich ausbeutbaren Reserven (siehe Tabelle) sind ebenfalls unzuverlässig. Die Schätzungen der Produktionsländer sind oft politisch gefärbt. Im Fall der Mitglieder der Organisation der Erdöl exportierenden Länder (Opec) liegt dies daran, dass von diesen Zahlen ein Stück weit die Förderquote abhängt. Auch der jüngste Skandal um die Reserven von Royal Dutch/Shell (siehe Kasten) hat die Ungewissheiten in ein neues Licht gerückt. Bereits letzten Oktober schlugen Forscher der schwedischen Universität Uppsala Alarm. Die weltweiten Ölreserven würden weit überschätzt, heisst es im «Uppsala-Protokoll», und das Ende des Ölzeitalters sei viel näher als geglaubt. Die Ölkonzerne sind jedenfalls nervös. Auf zehn Fass Öl, die sie verkaufen, kommen im Mittel nur vier Fass, die sie neu entdecken. Seit 1983 wird jedes Jahr mehr Öl verbraucht als neu entdeckt. Der Höhepunkt der Öl-funde wurde bereits vor 1965 erreicht. Einzige Rettung scheint der Mittlere Osten zu sein: In Saudi-Arabien, Kuwait und den Vereinigten Arabischen Emiraten ist der Höhepunkt noch etwa 20 Jahre entfernt. Die Ölkonzerne haben deshalb die US-Regierung seit langem bedrängt, ihnen besseren Zugang zum Mittleren Osten zu verschaffen. «Die Regierung Bush scheint sich dies zu Herzen genommen zu haben», schreibt Buchautor Paul Roberts.

      Aber der Mittlere Osten ist inzwischen auch kein Dorado mehr. Seit jüngstem werden auch die arabischen Reserven ernsthaft angezweifelt. Zwar verfügt die arabische Halbinsel über gewaltige Reserven, aber ihre Ausbeutung wird offensichtlich immer schwieriger und teurer. Das grösste saudische Ölfeld «Ghawar», auf das über die Hälfte der nationalen Produktion entfällt, werde im Unterhalt immer teurer, sagen saudische Quellen. Ähnlich ist die Lage offensichtlich in Oman, wie die «New York Times» berichtete. Falls «Hubbert`s Peak» in ein paar Jahren erreicht werden sollte, oder wenn er bereits erreicht worden ist, dann bedeute dies nicht, dass der Welt das Öl ausgehe, betonen die Warner. Aber unausweichlich bedeute es das Ende des billigen Öls. Wirtschaftlich seien die Folgen fatal. In den letzten 30 Jahren haben die Industrieländer ihre Abhängigkeit vom Öl zwar ein Stück weit vermindert. Aber zumindest die US-Wirtschaft baut immer noch auf billiges Öl. «Es ist offenkundig, dass bis zum Ende des Jahrhunderts neue billige Energiequellen gefunden werden müssen, wenn wir unseren Lebensstandard aufrechterhalten wollen», schrieb vor kurzem der Forschungsdirektor der Federal Reserve Bank (Notenbank) in Atlanta. Veränderungen akzeptiere der Mensch erst, wenn er muss.
      Avatar
      schrieb am 20.04.04 21:56:55
      Beitrag Nr. 66 ()
      WASHINGTON --Die US-Geschäftsbanken sind nach den Worten von Fed-Chairman Alan Greenspan auf etwaige Zinsanstiege vorbereitet. Zwar sei der Anteil der Hypothekenkredite am gesamten Kreditportfolio der Banken höher als vor Beginn der Zinssenkungen 2001, doch hätten sie die damit zusammenhängenden Risiken gut bewältigt.
      Der Bankesektor handhabe die Zinsrisiken angemessen, erklärte Greenspan am Dienstag ausweislich seines Manuskripts für eine Rede vor dem Bankenausschuss des Senats. Obwohl einige Banken im Falle steigenden Zinsen unzweifelhaft Probleme bekommen dürften, scheine sich die Branche insgesamt der Zinszyklen bewußt gewesen zu sein, was unnötige Risiken vermieden haben dürfte. Zu kurzfristigen Zinsentwicklungen äußerte sich der Fed-Chairman nicht.
      Diese Aussagen wurden offenbar von den Investoren als Zeichen für eine bevorstehende Zinserhöhung gewertet. Die Kurse an der Wall Street und der Technologiebörse Nasdaq sowie die Kurse von US-Anleihen tendierten danach deutlich leichter.

      20.04.2004, 21:06
      Avatar
      schrieb am 21.04.04 09:25:49
      Beitrag Nr. 67 ()
      Dem Bund brechen die Einnahmen weg

      Im März sind die Einnahmen der Länder und des Bundes kräftig gefallen. Experten erwarten, dass der Minus-Trend andauert - und dass Finanzminister Eichel seine Prognosen revidieren muss.

      Berlin - Hans Eichel wird wohl ein paar unangenehme Fragen beantworten müssen, wenn er am Mittag vor die Presse tritt. Denn im Vergleich zum Vorjahresmonat sind die Steuereinnahmen von Bund und Ländern im März um 6,9 Prozent gesunken. Der Bund nahm sogar 11,5 Prozent weniger Steuern ein. Das geht aus dem Monatsbericht des Bundesfinanzministerium hervor, der am Mittwoch veröffentlicht wurde.

      Weiter hieß es darin, im ersten Quartal hätten die Steuereinnahmen in Deutschland ohne Gemeindesteuern um 0,4 Prozent unter dem Wert des vergleichbaren Vorjahreszeitraums gelegen. Im ersten Quartal habe der Bund ein Minus von 2,8 Prozent verzeichnet. Für das Gesamtjahr 2004 wird nach bisherigen Planungen aber trotzdem eine Zunahme der Steuereinnahmen des Bundes von 2,7 Prozent angepeilt.

      Experten gehen aber nun davon aus, dass die Herbstprognose für das Gesamtjahr nach unten korrigiert werden muss, falls der Negativtrend im April anhält und der erhoffte Konjunkturaufschwung schwach bleibt oder gar ausfällt. Diese Korrektur könnte schon im Mai anstehen-.

      Probleme mit der Mehrwertsteuer

      Nach Darstellung des Finanzministeriums machen sich auch die im Dezember beschlossenen zusätzlichen Steuersenkungen bemerkbar, die die Schätzer im Herbst noch nicht berücksichtigt hatten. Im Finanzministerium wurde ein Bericht der `Frankfurter Rundschau" bestätigt, wonach die Steuersenkungen "breite Wirkung" entfalteten.

      Bei den Steuern, die allein dem Bund zufallen und im Februar kräftig um 18,8 Prozent zunahmen, habe es im März einen Rückgang um 9,1 Prozent gegeben. Hier machten sich statistische Sondereffekte bemerkbar. Gestiegen seien hingegen die Steuereinnahmen der Länder, vor allem die Erbschaftsteuer mit einem Plus von 13,7 und die Kraftfahrzeug-Steuer mit einem Zuwachs von 13,8 Prozent.

      Die Konjunktur drückt weiterhin die Bilanz. Der "Rundschau" vor allem die Mehrwertsteuer hinter den Erwartungen zurück, was auf eine weiterhin schwache Binnennachfrage deute. Nach einem Plus zu Beginn des Jahres sanken die Einkünfte aus der Steuer um 1,7 Prozent. Die Regierung hatte die für Anfang 2005 anstehende Steuerentlastungsstufe zur Hälfte auf 2004 vorgezogen, um den Konsum zu beflügeln. Die Lohnsteuer hat dem Bericht zufolge rund 4,7 Prozent weniger eingebracht als noch vor zwölf Monaten. Die Körperschaftsteuer habe um 14,3 Prozent zugelegt.
      Avatar
      schrieb am 21.04.04 09:35:27
      Beitrag Nr. 68 ()
      Hongkong: Energieversorger brechen ein
      Hongkong 21.04.04


      Wie wir in der letzten Zeit oft berichteten, hat China arge Probleme mit der Energieversorgung. Der Bedarf ist ungebrochen hoch und man müßte nun annehmen, das die Aktien der entsprechenden Werte klettern. Aber genau das Gegenteil tritt ein.
      Huangeng Power bricht im Augenblick um 5,7 % auf 7,40 HK-$ ein. Dabei befindet sie sich aber immer noch auf einem hohen Niveau.
      Ähnliches Bild bei Beijing Datang. Hier ist der Kursverlust bei 5,9 % auf 6,40 HK-$, wobei man diese schon als Unterstützung ansehen muß.
      Richtig bitter sieht es bei Huadian Power aus. Die Aktie gibt um satte 6 % auf 2,35 HK-$ nach und befindet sich damit im Bereich von Oktober vorigen Jahres.


      Zwar ist wie angesprochen die Energienachfrage groß, aber gleichzeitig klettern die Kohlepreise nach oben. Wie wir gestern mitteilten, werden sie im Inland wahrscheinlich auf über 10 % pro Tonne ansteigen. Auf dem Weltmarkt rechnet man mit einem Anstieg um die 50 %.
      Die Energieunternehmen können nach wie vor die Erhöhungen nur im begrenzten Umfang an die Verbraucher weiterreichen. Hier wird von Seiten des Staates kräftig reglementiert.
      Avatar
      schrieb am 21.04.04 09:57:09
      Beitrag Nr. 69 ()
      ..............................................................................................
      MEGATREND GOLD - das Comeback der Rohstoffe

      die aktuellen Folien zum Vortrag vom Goldkongress 2004 in München



      folgender Artikel liegt nur im pdf-Format vor
      http://www.goldseiten.de/ansichten/mezger-goldkongress2004.p…
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      schrieb am 21.04.04 10:40:46
      Beitrag Nr. 70 ()
      Viel Optimismus beim Dollar


      Nirgendwo sind Trends so wichtig wie an Devisenmärkten. Wer dafür noch eine Bestätigung sucht, bekommt sie beim Euro. ...

      Nirgendwo sind Trends so wichtig wie an Devisenmärkten. Wer dafür noch eine Bestätigung sucht, bekommt sie beim Euro. Jeder noch so kleine Konjunkturindikator, der den Aufschwung in den USA belegt, lässt den Euro weiter fallen. Hingegen blenden die Devisenmärkte die großen und vor allem langfristigen Schwierigkeiten der größten Volkswirtschaft USA, die zuvor den Dollar unter Druck gebracht hatten, aus. Sie passen nicht zu dem Trend, der den Euro auf Talfahrt schickt.

      Die USA wachsen stärker
      und schwungvoller als Euro-Land, und endlich springt auch der Arbeitsmarkt an. Davon profitiert der Dollar. Die guten Quartalsergebnisse der Unternehmen bestätigen, dass der Aufschwung alle Branchen erfasst und seinem Höhepunkt zustrebt. Je mehr Anleger von der amerikanischen Wirtschaftskraft überzeugt sind und auf diesen Zug springen, desto größer ist die Wirkung an den Märkten. Hedge-Fonds, die auf kurzfristige Gewinne spekulieren, verstärken den Effekt. So erklärt sich, dass der Euro in weniger als zwei Monaten gut zehn Cent verliert, ohne dass andere Anlageformen wie Aktien davon profitieren.

      Der einmal in Gang gesetzte Trend verstärkt sich also von selbst. Da ist es zweitrangig, wie aussagekräftig neue Wirtschaftsdaten wirklich sind. Deshalb vermögen selbst gestiegene Umsätze im US-Einzelhandel den Euro auf ein neues Jahrestief zu führen. Sogar vereinzelt schwächere Unternehmensergebnisse und Wirtschaftsdaten vermögen den Trend nicht aufzuhalten, solange dieser von der Anleiheseite Unterstützung findet. Weil der Konjunkturboom nicht mehr lange niedrige US-Leitzinsen von einem Prozent rechtfertigt und die Finanzmärkte auf Zinserhöhungen spekulieren, erhält der Dollar zusätzliche Kraft. Anleger schichten um, weil sie nicht mehr lange von den höheren Zinsen im Euro-Raum profitieren werden. Der Effekt wird noch verstärkt, weil die Europäische Zentralbank eher über niedrigere als höhere Zinsen nachdenkt.

      Probleme, die den Euro von 82 Cent auf knapp 1,30 Dollar katapultiert haben, werden erst dann wieder in den Vordergrund treten, wenn die US-Wirtschaft – wie von vielen Auguren erwartet – zu stottern beginnt. Wettbewerbsdruck, Dumpingpreise, Steuergeschenke der Regierung und eine staatlich betriebene Entspannung auf dem Arbeitsmarkt lassen erahnen, dass der Motor schneller ausgehen könnte als heute vermutet.

      Spätestens dann werden altbekannte Argumente an die Devisenmärkte zurückkehren und den Dollar wieder schwächen. Doch offensichtlich sind die Investoren noch nicht geneigt, diese Risiken – zumindest beim Dollar – zu beachten. Völlig in den Hintergrund gerückt sind wachsende geopolitische Risiken. Sie wurden mit den Anschlägen in Madrid unvermittelt wieder in Erinnerung gerufen und hätten das Risikobewusstsein der Anleger im Euro- wie im Dollar-Raum eigentlich schärfen müssen. Doch weit gefehlt. Denn schnell war klar, dass die Attentate keinen bleibenden Einfluss auf die Realwirtschaft haben werden.

      Geopolitisch verschlechtert hat sich auch die Lage im Irak – und hiervon dürften insbesondere die USA und damit der Dollar betroffen sein. Denn mit der Eskalation stellt sich die Frage, inwieweit der Irak zu einem unkalkulierbaren Risiko für das ohnehin ausufernde Defizit im US-Haushalt wird. Damit werden die langfristigen strukturellen Risiken für den Dollar wieder in den Vordergrund rücken. All das wird den Euro eher stärken als schwächen.

      Dazu passt auch, dass Amerika selbst Interesse an einem schwächeren Dollar hat. Dies bleibt so lange wach, wie das Leistungsbilanzdefizit und die hohe Verschuldung es erfordern. Die USA importieren viel mehr Güter und Dienstleistungen, als sie ausführen, und sind deshalb auf stetige Kapitalzuflüsse aus dem Ausland angewiesen. Ein guter Teil dieser Zuflüsse resultierte in den zurückliegenden Monaten aus Asien. Neben der Bank of Japan haben auch andere asiatische Zentralbanken massiv zur Schwächung ihrer eigenen Währung interveniert, um die Exportchancen ihrer heimischen Unternehmen zu verbessern.

      Den größten Teil der letztjährigen Dollar-Abwertung musste auf Grund dieser Interventionen der Euro tragen. Doch nun zeichnet sich ein Umdenken in Asien ab. Der japanische Yen hat stark gegenüber dem Dollar aufgewertet. Dies lässt vermuten, dass die Notenbanken weniger intervenieren, der Kapitalzufluss in die USA also verebbt. Der Ausgleich der bestehenden Ungleichgewichte in den USA müsste damit über einen sinkenden Dollar erfolgen. Der Euro wird dadurch wieder steigen.

      Investoren wollen von den Problemen mitten in der amerikanischen Wachstumseuphorie jedoch nichts wissen. Erst wenn diese verblasst, werden sie wieder umdenken und auf den Euro setzen.
      Kurzfristige Spekulationen auf Devisengewinne verstärken den Anstieg der US-Währung.
      Avatar
      schrieb am 21.04.04 11:16:47
      Beitrag Nr. 71 ()
      aktuelle Umfrage (Stand 21.04.04)

      Was bringt in 2004 die bessere Performance?


      Aktien.......................... 90.45 % ......729 Stimmen
      Edelmetalle ................. 9.55 % ........77 Stimmen
      Avatar
      schrieb am 21.04.04 12:31:27
      Beitrag Nr. 72 ()
      Weber: «Ich bin unabhängig»
      21. Apr 12:23

      Der neue Bundesbank-Präsident Axel Weber sieht sich als unabhängig von der Politik.
      «Ich hoffe, dass ich die europäische Geldpolitik aktiv mitgestalten kann», sagte er.

      Keine «Kehrtwende» bei Goldreserven

      Zur Verwendung der Goldreserven der Bundesbank wollte sich Weber nicht konkret äußern: Er sehe keine Notwendigkeit für eine «Kehrtwende» der Politik von Ernst Welteke, sagte er lediglich. Ohnehin könne Deutschland im Rahmen des internationalen Goldabkommens nur in «sehr begrenztem Umfang» seine Reserven verkaufen. Weber forderte zugleich, die Bundesbank müsse endlich aus den Schlagzeilen.

      Zur Höhe der derzeitigen Leitzinsen in der Euro-Zone und des Wechselkurses zum Dollar wollte sich Weber aber auf Nachfrage von Journalisten nicht äußern.
      Avatar
      schrieb am 21.04.04 14:21:34
      Beitrag Nr. 73 ()


      Schulden bedrohen Aufschwung, warnt Bond-Guru Bill Gross

      Die Schuldenlast Amerikas dürfte das Wirtschaftswachstum abwürgen, wenn die Federal Reserve Bank beginnt, die Zinsen anzuheben, warnt Bill Gross.
      Der Fondsmanager verwaltet bei der Allianz-Tochtergesellschaft Pacific Investment Management Co. (Pimco) den größten Anleihefonds der Welt.

      "Falls die Zinsen steigen, wird der Schuldendienst für die steigenden Verbindlichkeiten schließlich wehtun", schrieb Gross in seinem monatlichen Marktkommentar. "Die Kreditnehmer müssen real mehr zahlen, und das hat gleichermaßen Auswirkungen auf den Konsum, den Bau und Kauf von Immobilien, die Investitionen der Unternehmen und das Haushaltsdefizit."


      AMERIKA AM ANFANG EINER SCHULDENSPIRALE


      Die Vereinigten Staaten haben von Januar bis März die Rekordsumme von netto 177 Milliarden Dollar aufgenommen, um das Rekord-Haushaltsdefizit zu finanzieren. Der Fehlbetrag dürfte im laufenden Haushaltsjahr auf 521 Milliarden Dollar anschwellen. "500 Milliarden Dollar dürften erst der Anfang sein, wenn wir tatsächlich auf den Mond, zum Mars und noch weiter vorstoßen wollen", schrieb Gross.

      Gross verwaltet den 74 Milliarden Dollar schweren Total Return Fund bei Pimco, der für die vergangenen zwölf Monate auf einen Ertrag von 5,9 Prozent kommt. Gross empfiehlt inflationsgeschützte amerikanische Staatsanleihen, sogenannt TIPS, zum Kauf, sowie andere Anlagen, die von Preissteigerungen profitieren, wie Rohstoffe und Immobilien.

      „DAS SPIEL IST AUS; WENN DIE ZINSEN STEIGEN“

      "Wessen Fehler es auch immer ist - ob Pimco, weil wir die Anleihen kaufen, oder Greenspan, weil er die Verschuldung abgesegnet hat, wir sind an einem Punkt, wo es jede Menge Schulden gibt", schrieb Gross. "Das kann niemand bestreiten."
      Der Fondsmanager führte aus: "Wir sind von Schulden abhängig, wir sind eine finanzbasierte Wirtschaft". Weil eine solche Wirtschaft "von mehr und mehr billigem Geld abhängig ist, um zu florieren, ist das Spiel aus", wenn die Zinsen steigen.
      Avatar
      schrieb am 21.04.04 14:50:58
      Beitrag Nr. 74 ()
      .
      Heute zu Gast bei N-TV Telebörse 22.15 Uhr
      Avatar
      schrieb am 21.04.04 21:37:33
      Beitrag Nr. 75 ()
      ...Kaufchance?


      und nicht vergessen, heute 22.15 Telebörse N-TV: zu Gast Investmentlegende Bill Gross
      Avatar
      schrieb am 21.04.04 22:10:02
      Beitrag Nr. 76 ()
      Avatar
      schrieb am 22.04.04 09:51:55
      Beitrag Nr. 77 ()

      Avatar
      schrieb am 22.04.04 09:53:24
      Beitrag Nr. 78 ()
      Irak-Krieg wird für Washington teurer als erwartet

      Wegen der anhaltenden Kämpfe rechnet Washington für den Militäreinsatz im Irak mit höheren Kosten. Noch vor Ende des Jahres will das Weiße Haus deshalb möglicherweise mehr Geld beim Parlament beantragen.

      Washington - Eine erste Überschlagsschätzung habe ergeben, dass die Entscheidung, 20.000 Soldaten 90 Tage länger im Irak zu belassen, rund 700 Millionen Dollar kosten werde, sagte US-Generalstabschef Richard Myers vor dem Streitkräfteausschuss des Repräsentantenhauses. Derzeit werde geprüft, ob Geld aus anderen Pentagon-Bereichen umgeschichtet werden könne.

      Aus dem Weißen Haus hieß es, möglicherweise werde die Regierung noch vor Ende des Jahres mehr Geld beantragen. Präsidentensprecher Scott McClellan sagte, das Pentagon habe der Regierung versichert, dass die bereitgestellten Mittel zurzeit mehr als ausreichend seien. Aber die Frage werde ständig überprüft. „Es hängt von der Lage am Boden ab", sagte McClellan. "Wir können es uns nicht leisten, im Irak keinen Erfolg zu haben."
      Avatar
      schrieb am 22.04.04 10:05:05
      Beitrag Nr. 79 ()
      IWF sieht Aufschwung durch amerikanisches Defizit belastet
      22.04.04

      Trotz der insgesamt positiven Aussichten für die amerikanische Wirtschaft bestünden zahlreiche Risiken, die schnell einen Strich durch die Prognosen machen könnten, warnt der IWF. Dies seien vor allem die hohen Haushaltsdefizite der amerikanischen Regierung, die zu einem scharfen Anstieg der Kapitalmarktzinsen führten, wenn die Konsolidierung der Staatsfinanzen nicht entschlossener vorangetrieben werde.

      Höhere Kapitalmarktzinsen hätten auch einen Anstieg der Hypothekenzinsen zur Folge, mit negativen Folgen für die Bauwirtschaft und den privaten Verbrauch. Darüber hinaus berge das hohe Defizit in der amerikanischen Leistungsbilanz - es beträgt inzwischen mehr als 5 Prozent des BIP - die Gefahr eines Kursrutsches des Dollar.

      Sowohl eine ungeordnete Anpassung des Dollar-Kurses und damit einhergehende Turbulenzen an anderen Finanzmärkten als auch ein Anstieg der Kapitalmarktzinsen stellten nicht nur eine Belastung für den amerikanischen, sondern für den Aufschwung der Weltkonjunktur dar.
      Avatar
      schrieb am 22.04.04 10:14:22
      Beitrag Nr. 80 ()
      IWF rügt Amerikas Haushaltsdefizit
      15. April 2004

      Das hohe Haushaltsdefizit in Amerika droht die Kapitalmarktzinsen in die Höhe zu treiben und stellt damit eine Gefahr für den Konjunkturaufschwung nicht nur in den Vereinigten Staaten, sondern in der ganzen Welt dar. Davor warnt der Internationale Währungsfonds (IWF) in seinem neuen Wirtschaftsbericht "World Economic Outlook" und fordert die amerikanische Regierung zu einer "ehrgeizigeren Konsolidierung der Staatsfinanzen" auf.

      In den vergangenen dreieinhalb Jahren habe sich die Haushaltslage in Amerika aufgrund von umfangreichen Steuersenkungen, der Wirtschaftsflaute und "außergewöhnlich hohen Ausgaben" erheblich verschlechtert. Die Geschwindigkeit, mit der sich diese Entwicklung - von einem Überschuß in Höhe von 236 Milliarden Dollar im Jahr 2000 auf einen erwarteten Fehlbetrag von rund 520 Milliarden Dollar in diesem Jahr - vollzogen habe, sei historisch nahezu ohne Beispiel.

      „Risiken für Zinsen, Wachstum und den Dollar“


      Bisher habe der finanzpolitische Impuls zwar Amerika und der Weltwirtschaft einen guten Dienst erwiesen. "Dauerhaft hohe Defizite aber bergen zahlreiche Risiken für Zinsen, Wachstum und den Dollar", sagte Raghuram Rajan, Chefvolkswirt des IWF. Ein Zinsanstieg sei vorgezeichnet, wenn die Investitionstätigkeit der Unternehmen zunehme und sie am Finanzmarkt wieder stärker um das Kapital der Anleger konkurrierten. Das Wachstum in Amerika und dem Rest der Welt könne dadurch im schlechtesten Fall um 3,25 bis 4,25 Prozent gedämpft werden.

      Zweifel an Regierungsplänen

      Der IWF äußert Zweifel an dem Plan der amerikanischen Regierung, das Defizit in den kommenden fünf Jahren zu halbieren. "Diese Prognose beruht auf einer Reihe recht optimistischer Annahmen, so beispielsweise darauf, daß im Zusammenhang mit dem Konflikt im Irak keine weiteren Kosten entstehen und alle Ausgaben, die nicht im Zusammenhang mit Verteidigung und der inneren Sicherheit stehen, streng begrenzt werden", sagte Rajan. Nach Auskunft des Finanzministeriums in Washington hat das Budgetdefizit im März fast 73 Milliarden Dollar betragen. Für die ersten sechs Monate des Haushaltsjahrs, das am 1. Oktober begonnen hat, ergibt sich ein Fehlbetrag von knapp 300 Milliarden Dollar.

      Eine beherzte Rückführung der Defizite sei aus einer Reihe von Gründen notwendig, mahnt der IWF. Ein Zinsanstieg als Folge des großen Kapitalbedarfs der Vereinigten Staaten werde das internationale Zinsniveau erhöhen und zu einer Verdrängung privaten Konsums und privater Investitionen führen - mit nachteiligen Folgen für Produktivität und Wachstum in der ganzen Welt. Darüber hinaus erhöhte sich das Defizit in der amerikanischen Leistungsbilanz, der zu leistende Schuldendienst stiege weiter und "untergrabe den Wert des Dollar". Eine "ungeordnete" Abwertung der Währung sei nicht auszuschließen für den Fall, daß internationale Investoren angesichts der schlechten Finanzlage das Vertrauen in amerikanische Wertpapiere verlören.
      Avatar
      schrieb am 22.04.04 10:23:58
      Beitrag Nr. 81 ()
      .................was macht der Dax ?

      Avatar
      schrieb am 22.04.04 10:25:06
      Beitrag Nr. 82 ()
      Gold-Zertifikate bekommen Konkurrenz

      20. April 2004 Die bei deutschen Anlegern beliebten Gold-Zertifikate bekommen Konkurrenz. Die auf Initiative des World Gold Council entwickelten Gold Bullion Securities (GBS) - mit physischem Gold unterlegte börsengehandelte Wertpapiere - sollen bald auch auf den deutschen Markt kommen. Die Zulassung bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) sei beantragt, sagte Simon Village von GBS am Dienstag in Frankfurt. Mit einem Bescheid rechnet Village in den nächsten Tagen.

      Die den deutschen börsennotierten Fonds (XTFs) ähnlichen Papiere sind zu 100 Prozent mit Gold unterlegt, welches in London von HSBC verwahrt wird. Einem GBS liegt dabei 1/10 Feinunze Gold zugrunde. Die Wertpapiere ermöglichten institutionellen und auch privaten Investoren einen kostengünstigen, sicheren und flexiblen Zugang zum Goldmarkt, erläuterte Village. Eine Mindestanlage ist nicht erforderlich. Die Anteile können jederzeit am Sekundärmarkt gekauft und verkauft werden. Für Liquidität sorgen Börsenmakler. Die Transaktionsgebühren ähnelten denen für Aktien, sagte Village.

      Den Spread beachten

      Wie die Zertifikate bilden die Fondsanteile die Bewegungen des Goldpreises ab. Während jedoch Zertifikate Schuldverschreibungen der sie ausgebenden Bank sind und damit ein Emittentenrisiko bergen, handelt es sich bei dem Fonds um ein ausgegliedertes Sondervermögen. Die Abwicklungsgebühren einer Order hingegen sind grundsätzlich ähnlich. Anleger sollten zudem bei beiden Produkten auf den Unterschied (Spread) zwischen dem An- und Verkaufskurs achten. Bei den GBS wird allerdings zusätzlich eine jährliche Verwaltungsgebühr von 0,3 Prozent berechnet, die in der Regel bei den Zertifikaten fehlt. Village verweist auf den Vorteil des physischen Goldes. Die Zertifikate sind derivative Produkte. "Sie werden aus Bankensicht über Futures und teilweise auch über echtes Gold dargestellt", erklärt Stefan Armbruster von der Deutschen Bank. Damit habe der Anleger allerdings nichts zu tun.

      Umweg über London

      Doch der Goldfonds hat aus deutscher Sicht einen Haken: Interessierte Anleger müssen den Umweg über die Londoner Börse (LSE) nehmen. Denn nur dort und in Australien wird der Fonds bisher notiert. Das bringt für die Investoren höhere Auftragsgebühren mit sich. Zwar haben die als kostengünstig geltenden Direktbroker unterschiedliche Gebührenmodelle, sie verweisen aber auf die für Ausländer hohen Gebühren an der LSE. Village zufolge ist auch eine Börsennotierung an der Euronext (in Euro) geplant. Je nach Anlegerinteresse denke man darüber hinaus noch über andere Börsenplätze nach. Doch auch gerade die Währungsseite gilt es zu beachten. Die Papiere werden in Dollar notiert. "Zertifikate bieten hier den Vorteil, daß man sie variabler und damit auch währungsgesichert ausgestalten kann", meint Stefan Gresse von ABN Amro. Der Wert des bisher für die GBS hinterlegten Goldes liegt bei 757 Millionen Dollar. Das entspricht in etwa 59,3 Tonnen Gold.
      Avatar
      schrieb am 22.04.04 14:48:29
      Beitrag Nr. 83 ()
      US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe schlechter als erwartet
      [22 Apr 2004 - 14:33]


      ERSTANTRÄGE 353.000


      ANMERKUNG: Von Reuters befragte Volkswirte hatten für die
      Berichtswoche im Schnitt mit 340.000 Erstanträgen auf
      Arbeitslosenhilfe gerechnet.
      Avatar
      schrieb am 22.04.04 15:59:19
      Beitrag Nr. 84 ()
      22.04. 15:11
      US-Erzeugerpreise steigen stärker als erwartet


      Die Erzeugerpreise sind im März gegenüber dem Vormonat um 0,5% und damit stärker als erwartet gestiegen. Volkswirte hatten nur mit einem Anstieg um 0,3% gerechnet. Die Erzeugerpreise in der Kernrate ohne die volatilen Preise für Nahrungsmittel und Energie, zogen gegenüber dem Vormonat um 0,2 % an. Hier hatten Hier hatten Analysten einen Zuwachs von 0,1% erwartet.
      Avatar
      schrieb am 22.04.04 17:23:47
      Beitrag Nr. 85 ()
      Pekings Wahlkampfgeschenk für Bush

      Von Andreas Lorenz, Peking

      Seit zehn Jahren ist die chinesische Währung an den Dollar gekoppelt. Für den Wahlkämpfer George W. Bush ein Ärgernis: Der Wechselkurs erlaubt es China, billig in die USA zu importieren. Nun reagiert Peking erstmals auf den Druck aus Amerika.

      US-Präsident Bush: Ärger über Wettbewerbsnachteile für amerikanische Firmen

      Peking - Entgegen den offiziellen Beteuerungen, man wolle den Yuan nicht aufwerten, denkt Peking nun doch über eine Korrektur des Wechselkurses nach. Derzeit liegt der Umtauschkurs bei 8,28 für einen Dollar - ein Niveau, das schon lange nicht mehr der Stärke der chinesischen Volkswirtschaft entspricht.
      "Es scheint, dass die Regierung nun mit den Befürwortern einer Neubewertung übereinstimmt", erklärte Wu Jinglian am Donnerstag auf einem Seminar der "China Europe International Business School" in Peking.
      Wu ist Forscher an einem wissenschaftlichen Institut des Staatsrats und gilt als einflussreicher Regierungsberater.

      Die US-Regierung hatte in den letzten Monaten immer wieder von Peking gefordert, die feste Bindung zum Dollar aufzuheben, weil der Yuan stark unterbewertet sei. Da der gegenwärtige Wechselkurs chinesische Exporte in die USA billig mache, würden Tausende von Arbeitsplätzen gefährdet, klagte Washington. Zuletzt hatte Vizepräsident Dick Cheney auf seinem Besuch in Peking verlangt, den Yuan aufzuwerten.

      Technische Hilfe von den Amerikanern

      Inzwischen lägen "die Positionen beider Seiten ziemlich eng beieinander", erklärte Wu. Was bislang nicht bekannt war: Ein US-Expertenteam des Finanzministeriums arbeitet derzeit mit chinesischen Fachleuten, um "technische Hilfe" bei der "Anpassung des Yuan" zu leisten, berichtete Wu.
      Derzeit muss die Pekinger Zentralbank jeden Tag 300 bis 400 Millionen Dollar aufkaufen, um die feste Wechselkursrate zu halten. Dies hat zu einem enormen Anwachsen der Devisenreserven geführt. Folge: Die Zentralbank hat weniger Möglichkeiten die Geldmenge an die Wirtschaftssituation anzupassen.

      Befürworter der Aufwertung argumentieren, bei teueren Exporten in die USA würden die chinesischen Unternehmen gezwungen, die Qualität der Waren zu verbessern, um konkurrenzfähig zu bleiben.
      Unter Finanzexperten ist das Ansinnen der Amerikaner allerdings heftig umstritten. Eine Aufwertung des Yuan werde Amerikas Probleme auf dem Arbeitsmarkt nicht lösen, wenden sie ein. Zudem würde ein stärkerer Yuan nur den US-Firmen schaden, die in China billig für den amerikanischen Markt produzieren.

      Finanzfachleute in Peking gehen davon aus, dass die chinesische Regierung die Angelegenheit äußerst vorsichtig angehen wird. Möglich ist, die Schwankungsbreite sachte zu vergrößern. Denkbar ist auch, den Yuan nicht mehr allein an den Dollar, sondern gleichzeitig auch an den japanischen Yen und den Euro zu binden.
      Avatar
      schrieb am 22.04.04 19:53:39
      Beitrag Nr. 86 ()
      Avatar
      schrieb am 22.04.04 21:23:48
      Beitrag Nr. 87 ()
      Avatar
      schrieb am 22.04.04 23:35:28
      Beitrag Nr. 88 ()
      Seuchen
      Lebt Sars wieder auf?


      22. April 2004 Eine besiegt geglaubte Seuche scheint doch noch nicht ausgerottet: Erstmals seit dem Ende der Sars-Epidemie in China im vergangenen Sommer sind in Peking und der Ostprovinz Anhui wieder zwei Fälle der lebensgefährlichen Lungenkrankheit bekannt geworden.

      Etwa 250 Menschen wurden unter medizinische Beobachtung gestellt. Fünf haben nach amtlichen Angaben Fieber entwickelt. Die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua berichtete am Donnerstag, bei einer 20jährigen Krankenwester des Jiangong-Hospitals in der chinesischen Hauptstadt seien mehrere Sars-Tests positiv ausgefallen.

      Gesundheitsalarm in Peking

      Chinas Behörden berichteten der Hongkonger Regierung ferner den Verdachtsfall einer Frau aus Anhui, wie die örtliche Zeitung „Ming Pao“ berichtete. Die Frau war bei einem Besuch in Peking wegen einer Lungenentzündung in demselben Krankenhaus behandelt worden und hatte Kontakt zu der Krankenschwester. Die Tests sind in ihrem Fall offensichtlich nicht so eindeutig wie bei der 20jährigen, so daß Chinas Behörden den Fall bislang nicht öffentlich gemacht haben.

      Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Peking konnte den Verdachtsfall in Anhui noch nicht bestätigen. In Peking sind 171 Menschen, die Kontakt zu der Krankenschwester hatten, unter medizinischer Beobachtung gestellt worden. In Anhui sollen mehr als 80 Menschen isoliert worden sein, wurde der Hongkonger Regierung nach offiziell unbestätigten Berichten mitgeteilt.


      774 Tote durch Sars-Epidemie

      Die Lungenkrankheit war Ende 2002 erstmals in Südchina in Erscheinung getreten und hatte sich von dort in 28 Länder verbreitet.
      Nach WHO-Angaben sind damals 8098 Menschen an Sars erkrankt und 774 Menschen gestorben. Der Ausbruch der Krankheit und die Quarantänemaßnahmen hatte das öffentliche Leben in China, wo allein 349 Menschen ums Leben kamen, vor einem Jahr weitgehend lahm gelegt. Die chinesische Hauptstadt war damals besonders schwer betroffen.
      Avatar
      schrieb am 22.04.04 23:59:46
      Beitrag Nr. 89 ()
      Buchempfehlung
      Paul Krugman: Der große Ausverkauf. Wie die Bush-Regierung Amerika ruiniert. Campus-Verlag, Frankfurt 2004, 280 Seiten, 21,90 Euro.





      http://www.amazon.de/exec/obidos/tg/stores/detail/-/books/35…
      Avatar
      schrieb am 23.04.04 09:23:15
      Beitrag Nr. 90 ()
      Japan Banken: Anleger um faule Kredite besorgt
      Tokyo 23.04.04 Die Anleger von japanischen Banken sind am Freitag über die aktuelle Situation der faulen Kredite besorgt. Ein kritischer Bericht über die anhaltenden Schwierigkeiten notleidender Kredite aus Seiten der Regierung führte zu zusätzlicher Skepsis. Dies bewog die Anleger aus den Bankentiteln auszusteigen, die am Freitag deutlich einbüßten. Während der Gesamtindex um über 1% zulegen konnte, verlor der japanische Bankenindex 1,4% an Wert.
      Avatar
      schrieb am 23.04.04 09:58:58
      Beitrag Nr. 91 ()
      Korrekturen bei Gold und Silber keine Trendwende!

      von unserem Korrespondenten Addison Wiggin in Baltimore

      Ach, wie sich der Wind drehen kann. Es ist noch keine 6 Monate her, da warnten die Feld-Gouverneure noch vor einem bedenklichen "Rückgang der Inflationsrate". Die Deflation sei der Feind, sagten sie uns, und es müsse alles im Kampf gegen die Deflation genutzt werden. Inflation oder Tod – das schienen sie zu sagen. Aber jetzt sagte Greenspan in seiner Rede: "Deflation ist nicht länger eine Bedrohung".

      Aber Gold und Silber schienen davon nicht sehr erfreut zu sein. Der HUI-Index der Minenaktien ist das erste Mal seit Oktober 2003 unter die Marke von 200 Punkten gefallen, ein Tagesverlust von fast 7 %. Silber ist ebenfalls sehr deutlich gefallen.

      Jetzt gibt es kein Deflationsproblem mehr, aber dafür ein Inflationsproblem. "Genauso wie vor drei Jahrzehnten steigende Ölpreise für die USA ein Problem waren, so sind jetzt steigende Energie- und Rohstoffpreise für die chinesische Volkswirtschaft ein Problem", erklärt die New York Times. Die Politiker in Peking werden wahrscheinlich genauso wenig wie ihre Gegenstücke in Washington `Spekulationsblase` rufen – aber sie geben immerhin offen zu, dass ihre Volkswirtschaft überhitzt sei, und sie versuchen, die Flammen zu kühlen. Das Problem ist: Wer bezahlt den Preis dafür?"

      Hier beim Investor`s Daily haben wir ja eigentlich immer damit gerechnet, dass sich ein Wiederbeleben der Inflation auch beim Goldpreis wiederspiegeln wird. Aber das war nicht der Fall: Der Goldpreis ist deutlich gefallen ... bedenken Sie, dass er am 1. April noch bei 427 Dollar stand! Warum?! Auch der Silberpreis ist deutlich gefallen, obwohl er doch eigentlich von einer Wiederbelebung der Inflation profitieren sollte.

      "Bewegungen wie diese sind nicht nur normal, sondern trivial", meint mein alter Freund Doug Casey. "Diese Preisbewegungen haben offensichtlich vielen Leuten Angst gemacht, besonders denen, die erst spät in diesen Markt eingestiegen sind, und die fragen sich jetzt, ob die Kursverluste das Ende des Bullenmarktes für die Edelmetalle eingeläutet haben."

      "Meiner Ansicht nach sollte dieser Kursrückgang außer Daytrader ohne Stop Loss niemandem Sorgen bereiten. Ich glaube, dass uns in den nächsten Jahren beim Gold (und Silber!) ein Bullenmarkt von historischen Proportionen bevorstehen wird ..."
      22. April 2004
      Avatar
      schrieb am 23.04.04 10:02:03
      Beitrag Nr. 92 ()
      .......................................................
      Avatar
      schrieb am 23.04.04 10:39:48
      Beitrag Nr. 93 ()
      23.04. 10:01
      China: Rüge an die USA

      Chinas Vize-Premierministerin Wu Yi hat sich über protektionistische Tendenzen in der Außenhandelspolitik der Vereinigten Staaten beklagt. Bei einem Treffen in Washington legte die Politikerin dar, der freie Handel sei keine Einbahnstraße; die USA müssten wie China Sorge dafür tragen, dass er funktioniere. Durch Zollschranken und rigide Kontrollen bei der Ausfuhr von Hochtechnologie würden die Vereinigten Staaten ihren Handelspartner China bewusst diskriminieren.

      Wu Yis Klage steht im Zusammenhang mit einer breiten Debatte in den Vereinigten Staaten über das ausufernde Handelsbilanzdefizit gegenüber China. In diesem Zusammenhang werden dort von vielen Politikern noch weitere protektionistische Maßnahmen gefordert. Wu Yi spielte auch auf das WTO-Verfahren der Amerikaner gegen Steuerbegünstigungen für die Chipproduktion in China an. Sie bemerkte, es gehöre mehr dazu, den Export in ihr Land zu beleben, als dem Handelspartner einseitige Vorwürfe zu machen.
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      schrieb am 23.04.04 13:49:37
      Beitrag Nr. 94 ()
      .



      Wir sehen eine Flat-Korrektur wie im Bilderbuch, a und b dreiteilig, c fünfteilig. Wenn die 5 so lang wird wie die 1, dann landen wir bei ca. 450 $ in 1 - 3 Monaten.












      Hier die Korrektur etwas genauer:
      (Chart 2 - Gold 8h)
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      schrieb am 23.04.04 15:02:26
      Beitrag Nr. 95 ()
      Rothschild
      quittiert den Goldmarkt


      WOLFRATSHAUSEN (GoingPublic.de) - Mit dem Ausscheren der altehrwürdigen Schweizer Rothschild-Bank aus dem Goldmarkt werden viele Fragen aufgeworfen. Fest steht nur, daß die offizielle Stellungnahme kaum mehr als ein Witz ist.
      Rund 261 Jahre Historie, in denen die Schweizer den Goldmarkt dominiert haben, sind angeblich an ihr Ende gelangt. Von offizieller Seite hieß es, man ziehe sich zurück, weil – mehr oder minder – im Geschäft mit Goldtrading und -hedging etc. nicht mehr genug zu verdienen sei. Zweifel sind angebracht. Zieht sich Volkswagen aus dem Autogeschäft zurück, weil es gerade schlechter läuft? Immerhin erhalten Banken volumenabhängige Transaktionsgebühren, kein Pappenstiel bei durchschnittlich über 40 Mio. gehandelten Unzen täglich.
      Nicht nur Ferdinand Lips, über Jahre hinweg selbst an der Spitze der Rothschild-Bank, bevor er Privatbankier wurde, meldete seine Skepsis an, um es vorsichtig zu formulieren. Vielmehr sehe es danach aus, daß sich die Rothschild-Bank in volle Deckung begebe, bevor es zu einem Crash der Papierwährungen kommt und damit das gesamte Weltwährungssystem in Frage gestellt werden müsse.
      Die Bank selbst stand in den letzten Jahrzehnten an der Spitze der Goldpreismanipulation. Auch galt sie als treibende Kraft hinter den Hedging-Aktionen der Goldminen. Der Rückzug könnte ein Anzeichen dafür sein, daß man den Markt nicht mehr kontrollieren möchte – oder kann. Sollte jemals wieder ein Währungssystem auf Goldstandard ins Leben gerufen werden, könnte Rothschild federführend wirken. Schließlich sind sie rechtzeitig ausgeschieden, und wer weiß, ob sie die derzeitigen Edelmetallpreise nicht zum Aufbau von Beständen nutzen, anstatt zu versuchen, das gelbe Metall weiterhin auf künstlich gedrücktem Niveau zu halten.
      Das entscheidende Kriterium ist nicht die Inflation selbst, sondern die Inflationswahrnehmung bei den Menschen. Da die offiziellen Statistiken nicht ihr Papier wert sind, müssen die Zentralbanken auf die „gefühlte Inflation“ achtgeben. Bis heute hat noch jede Papierwährung ihren inneren Wert konsequent angestrebt (Null), abgesehen von der D-Mark – sie wurde rechtzeitig durch den Euro abgelöst. Der US-Dollar hat seit Beginn des 20. Jahrhunderts 95 % an Wert eingebüßt, und es kann kein Zweifel bestehen, daß er auch die letzten 5 % seines Weges gehen wird. Die Asiaten experimentierten schon im 13. und 14. Jahrhundert mit Papiergeld, doch allesamt endeten sie in einer Hyperinflation. Daß die Welt später einen Goldstandard hatte, kam schließlich nicht von ungefähr.
      Vergessen werden darf deshalb nicht, daß die derzeitigen Verkäufe von Zentralbankgold schließlich auch irgendwo landen. Nämlich in Asien, unter anderem. Das Epizentrum der Goldbestände verschiebt sich nach Osten. Wenn 1,3 Mrd. Chinesen zunehmend wohlhabender werden, werden sie kaum in den Papier-Dollar anlegen wollen – auch aus anderen Motiven sowie ihrer Erfahrung mit der Vergangenheit (siehe Absatz zuvor). Neben diesem gibt es sicher noch ein Dutzend anderer Gründe für einen höheren Goldpreis. Der Rothschild-Bank ist die Geschichte zu heiß geworden. Vielleicht haben sie noch die Kurve gekriegt, vielleicht war es aber auch schon nicht mehr ganz freiwillig. Früher oder später wird man es genauer wissen.
      Die Kolumne erscheint in Zusammenarbeit mit dpa-AFX.
      Avatar
      schrieb am 23.04.04 15:41:46
      Beitrag Nr. 96 ()
      @ option63

      sehr informativ deine Arbeit hier !!!
      DANKE

      José
      Avatar
      schrieb am 24.04.04 20:49:32
      Beitrag Nr. 97 ()
      Hut ab!!

      einer der besten Threads die ich bis jetzt hier gelesen habe.

      Wenn sich diese Internetseite auf diesem Niveau bewegen würde, hätten die Mod´s ein paar Probleme weniger.

      Super

      didi58
      Avatar
      schrieb am 24.04.04 21:54:23
      Beitrag Nr. 98 ()
      China bleibt auf Staatsanleihen sitzen

      Wie die Website des chinesischen Schatzamtes ( China Government Securities Depository Trust & Clearing ) bekannt gab, werden die vom chinesischen Staat angebotenen Anleihen kaum noch gekauft.
      Bei einer der letzten wöchentlichen Auktionen wurden von Anleihen im Wert von 20 Milliarden RMB nur 1,79 Milliarden RMB verkauft. Der Rest blieb unverkäuflich. Lediglich die einjährigen Anleihen wurden nachgefragt. Der Staat ist in immer größeren finanziellen Schwierigkeiten.


      Wie zu erfahren war, will Premier Wen Jiabao bei seinem Deutschlandbesuch Anfang Mai deutsche Investitionen anlocken. Insbesondere der deutsche Mittelstand soll ermuntert werden, noch massiver in China zu investieren.
      Die zurückgehenden ausländischen Direktinvestitionen bereiten der Regierung erhebliche Sorgen, es gab vor einigen Wochen bereits eine Krisensitzung des Kabinetts. Der Staat ist auf den nie versiegenden Zufluß ausländischen Kapitals angewiesen, jede längere Unterbrechung würde den Staatshaushalt und vor allem die verschuldeten Banken binnen Wochen kollabieren lassen.
      Kurzfristig kann die Regierung noch auf ihre Devisenreserven von ca. 320 Milliarden Dollar zurückgreifen, die es normalerweise aber immer dafür verwendet, die durch faule Kredite belasteten vier großen Staatsbanken am Leben zu erhalten.
      Avatar
      schrieb am 24.04.04 22:29:45
      Beitrag Nr. 99 ()
      Kondratieffzyklen. Die langen Wellen der Konjunktur

      Die Marktwirtschaft kennt keinen absolut gleichförmigen Verlauf. Konjunkturelle Boom- und Rezessionsphasen wechseln - scheinbar mehr oder weniger regelmäßig - miteinander ab. Jeder hat Erfahrungen mit kurzen und mittleren Wirtschaftszyklen. Im Volksmund wechseln sich sieben gute mit sieben schlechten Jahren ab. In der Marktwirtschaft treten aber auch lange Wellenbewegungen auf. Der Russe Nikolai Kondratieff stellte 1926 seine These von langen Schwankungen auf. Die Weltkonjunktur bewegt sich seit Beginn der Industrialisierung in 50 bis 60-jährigen Zyklen. Diese langen "Kondratieff"-Wellen unterteilen sich in zwei unterschiedliche Entwicklungsperioden, eine positive und eine negative Phase. Diese beiden Phasen werden nochmals unterteilt. Die positive in die Erholung und den Aufschwung. Die negative in den Abschwung und die Flaute. Publikationen die sich mit Kondratieff beschäftigen sprechen auch vom Frühling (Erholung), Sommer (Aufschwung), Herbst (Abschwung) und Winter (Flaute).



      Nach Kondratieff`s These folgt die Weltwirtschaft einer treppenförmigen Entwicklung. Ihr fundamentaler Trend zeigt über die Jahrzehnte hinweg deutlich nach oben. Dies entspricht auch dem langen Wachstumstrend von Wirtschaft und Unternehmen von durchschnittlich etwa sieben Prozent. Die Phasen beschleunigten und verlangsamten Wachstums führen über ausgeprägte Schwankungen von Generation zu Generation, erfassen jedoch nicht alle Regionen in jedem Zyklus gleichermaßen. Sturm und Drangperioden folgen lange Reinigungskrisen. Ein Aufschwung fällt stets zusammen mit bahnbrechenden Erfindungen. Je nachdem, welche Forschungs- und Entwicklungsergebnisse die Produktivität in der Wirtschaft verbessern oder gar revolutionieren, erleben wir einen immensen Wachstumsschub. Aufgrund dieser technischen Durchbrüche beginnt ein kräftiger Investitionsboom. Über kürzere Konjunkturschwankungen hinweg, gewinnt der Aufschwung ständig an Kraft. 25 bis 30 Jahre später lässt die Dynamik wieder nach. In wenigstens der Hälfte dieser Zeit sorgt der Aufschwung dafür, dass die Unternehmen mit weitaus größeren Steigerungsraten - als dem langjährigen Durchschnitt (7 Prozent) - wachsen können. Viele Unternehmen weisen 15, 20 oder mehr Prozent an jährlichen Wachstumsraten - im optimalen Fall über zehn bis 15 Jahren - auf. Diese Dynamik überträgt sich auf die Bewertungen der Wirtschaftsunternehmen. Die Aktienmärkte erleben jahrelang steigende Kurse. Eine Hausse oder auch einen sogenannten sekundären Bullenmarkt. Kurzfristige Rückschläge entpuppen sich lediglich als Finanzkrisen, sie haben keine nachhaltig negativen Auswirkungen auf den Konsum und den Konjunkturaufschwung. Am Ende des Aufschwunges weist das klassische Bewertungsinstrument - Kurs/Gewinn-Verhältnis - Werte von nahe 20 und mehr aus. Zu den Pioneerunternehmen haben sich viele, viele Nachahmer gesellt, der scharfe Wettbewerb lässt Überkapazitäten entstehen und die Gewinne schrumpfen. Die Phase des Abschwungs wird eingeläutet. Sind es anfangs geplante Rationalisierungen und Kostensenkungen, führen diese in einem gesättigten Konsumentenmarkt zur "Zwangs"-Zerstörung von Kapazitäten und Arbeitsplätzen. Firmenpleiten und hohe Arbeitslosigkeit sind vorprogrammiert. Die Aktienmärkte haben schon lange den Rückwärtsgang eingeschlagen. Geht man Anfangs bei diesen Rückschlägen, lediglich von Finanzkrisen aus, wird den Marktteilnehmern erst einige Zeit später klar, dass es sich um eine Wirtschaftkrise handelt. Über lange Zeit tendieren die Börsen ab- und seitwärts. Die Dauer und die Höhe der Kursrückgänge nehmen Ausmaße an, die sich zum Ende des Aufschwungs niemand vorstellen und erklären kann. Alte Indexhöchststände werden erst nach 15 und mehr Jahren erreicht. Man spricht von einer jahrelangen Baisse bzw. einem sekundären Bärenmarkt. Im Konjunkturabschwung beginnt in der Wirtschaft ein normaler Ausleseprozess. Viele Unternehmen verschwinden von der Bildfläche. Innovativ denkenden Unternehmen und solche die finanziell gut ausgestattet sind, stellen die Basis für den nächsten Boom dar. Vor der Trendwende und einer neuen Aufschwungphase sind Aktienbewertungen auf ein Niveau gefallen, bei dem sich das reale Kurs/Gewinn-Verhältnisse im einstelligen Bereich (7 bis 9) errechnet. Erst jetzt ist eine gesunde Basis für einen neuen langjährigen Bullenmarkt geschaffen.

      Bullen- und Bärenmärkte - ein Gesetz der Wirtschaft

      Die Historie zeigt, Bullen- und Bärenmärkte wechseln sich ab. Die Regelmäßigkeit macht es deutlich, es ist keine Zufallsfindung! In Verbindung mit den oben erläuterten Kondratieffzyklen handelt es sich um eine Tatsache, ein Gesetz der Börse und Wirtschaft.



      Die Grafik macht den Unterschied zwischen Primär- und Sekundärtrend deutlich. Dies untermauert mit Kondratieff`s Thesen über lange Konjunktur- und Wirtschaftszyklen lässt erahnen, dass erfolgreiche Anlagestrategien in Bullenmärkten anders aussehen als in Bärenmärkten.

      Strategien in Bullen- und Bärenmärkten

      Das Wissen um den Primärtrend von Wirtschaft und Börse, lässt uns immer wieder hören: "Langfristig ist die Aktie die beste Anlageform!" oder Kostolany`s viel zitierte Aussage: "Kaufen Sie Aktien, nehmen Sie Schlaftabletten und wachen Sie nach vielen Jahren vermögend auf". Grundsätzlich ist diese Aussage korrekt. Allerdings zeigen die Grafiken über den Primär- und die Sekundärtrends, dass der Begriff "langfristig" - im Zusammenhang mit profitablen Aktienfondsanlagen - je nach Wirtschaftszyklus, unterschiedlich interpretiert werden kann.

      Bullenmarkt

      Angenommen wir befinden uns in einem Zyklus wirtschaftlichen Aufschwungs. Die Wirtschaft boomt und die Börse befindet sich in einem deutlich erkennbaren Bullenmarkt.

      Milliardenschäden durch Naturkatastrophen, Ängste wegen kriegerischen Auseinandersetzungen, Attentate auf bekannte Persönlichkeiten oder Währungsspekulationen in nicht ausgeprägten Wirtschaften sorgen immer wieder für crashartige Rückgänge an den Aktienmärkten. Aber weder die Ereignisse selbst, noch die Vermögensvernichtung durch die Kursrückgänge können der robusten Wirtschaft etwas anhaben. Sie boomt mit kurzen Unterbrechungen einfach weiter. Diese sogenannten Finanzkrisen kommen stets unverhofft und stellen für den gerade gemachten Neueinstieg an den Börsen einen äußerst unglücklichen Einstiegszeitpunkt dar. Da sich nach Finanzkrisen jedoch stets die positiven Wirtschaftszahlen durchsetzen, müssen Sie als Neueinsteiger gar nicht so lange warten, bis Sie - für die Bereitschaft Kursrisiken zu akzeptieren - belohnt werden. Nach spätestens zwei Jahren haben Sie Ihr eingesetztes Kapital wieder auf dem Konto. Nach spätestens sieben Jahren können Sie meist eine zweistelligen Rendite erwarten. Langfristig heißt in einem Bullenmarkt, dass Sie bereits mit Zeiträumen von sieben und/oder mehr Jahren eine hohe Wahrscheinlichkeit für eine erfolgreiche Aktienfondsanlage haben. Die beste Anlagestrategie ist die Kostolanystrategie (Buy & Hold) - Kaufen, liegen lassen und vermögend werden. Die beiden folgenden Grafiken zeigen zwei klassische Bullenmärkte und ihre Verläufe.



      Bärenmarkt

      Die weit gefasste Definition eines Bärenmarktes beinhaltet den Zeitraum, den die Börse benötigt, bis die alten Indexhöchststände wieder erreicht sind. Enger gefasst, sprechen wir von der Zeit, bis wieder ein nachhaltiger Aufwärtstrend beginnt, der Bärenmarkt also in einen Bullenmarkt umschlägt. Dies führt in der weiter gefassten Definition dazu, dass es zwischen den beiden Sekundärphasen sich überschneidende Kalenderjahre gibt.

      Nach langen Jahren des Konjunkturbooms folgt immer eine - mehr oder weniger - schmerzliche Konsolidierungsphase. Der Zyklus des wirtschaftlichen Abschwungs. Die Börse nimmt die wirtschaftliche Entwicklung voraus und bewertet sie in einem deutlich erkennbaren Bärenmarkt.

      Rezession und Wirtschaftskrise sorgen für Umsatz- und Gewinnrückgänge, welche an der Börse sehr schnell eine erste große Kurskorrektur einläutet. Ein großer Verkaufsdruck führt zu einer ersten Übertreibungsphase nach unten. Diese Übertreibung wird in den darauf folgenden Monaten durch steigende Kurse korrigiert. Da die wirtschaftliche Konsolidierung nie in so kurzer Zeit abgeschlossen ist und die positiven Signale aus den Unternehmen ausbleiben, setzt die Börse ihre Bärenjagd fort. Die Analyse verschiedener Bärenmärkte zeigt, dass die wirtschaftliche Wende und damit ein dauerhafter Kursanstieg erst nach zehn und mehr Jahren - gerechnet ab dem Höchststand - möglich ist. War der Neueinstieg im Bullenmarkt nur sporadisch als unglücklicher Einstiegszeitpunkt zu bezeichnen, stellt sich das im Hoch, bzw. im Beginn des Bärenmarktes als sehr lang andauerndes Unglück dar. Die Kostolanystrategie muss 15 bis 25 Jahre ausharren bis die alten Kursstände erreicht sind. Dazwischen werden die Nerven stark strapaziert. Kursverluste von 60 bis zu 85 Prozent lassen einen schnell den Glauben an die Wirtschaft und den Primärtrend verlieren. Die Gefahr des vorzeitigen Ausstiegs ist über viele Jahre latent. Aber was ist vorzeitig? Wenn der Bärenmarkt rechtzeitig erkannt wird ist der Ausstieg – selbst mit Verlust – immer noch die bessere Strategie. Wenn Sie den Bärenmarkt aussitzen, müssen Sie sehr viel mehr Zeit mitbringen, muss es Ihre Lebenssituation erlauben und vor allem Ihre eigene Disziplin ermöglichen. Im Extrem haben Sie nach zwei Jahren bis zu 80% Verlust. Nach sieben Jahren liegen Sie immer noch nahe dem Tiefststand. Zweistellige Rendite und damit ein langfristiger Zeitraum im Bärenmarkt werden erst mit Anlagehorizonte von 30 und mehr Jahren erzielt.

      Buy & Hold ist in einem Bärenmarkt nicht von Erfolg gekrönt. Akzeptable Ergebnisse werden ausschließlich mit Fonds die auf einen absoluten Ertrag setzten erzielt. Mit Aktienfonds ist eher ein mittelfristiges Trendfolge- /Timingmodell oder das langfristige Nutzen des Cost-Average Effekts erfolgreich.


      Ob Bullen- oder Bärenmarkt - Börsenentwicklungen die fünfzehn Jahre oder länger anhalten, prägen die Investoren, deren Berater und die Medien. Börsenbewegungen bzw. -trends die über solch lange Zeiträume die Regel waren, setzen sich im Unterbewusstsein aller Marktteilnehmer fest, sie scheinen auf Dauer ihre Gültigkeit zu halten. Die Gefahr der Fehleinschätzung zukünftiger Wirtschafts- und Börsenentwicklungen nimmt vor allem zum Ende von Bullenund Bärenmärkte extrem zu.
      Avatar
      schrieb am 25.04.04 13:16:03
      Beitrag Nr. 100 ()
      US- Staatsverschuldung: Schuldenlimit

      In regeImässigen Abständen wurde in der Vergangenheit in den USA das Schuldenlimit der Staatsverschuldung den Gegebenheiten, sprich dem wahren Schuldenstand, angepasst.

      Hier ein Überblick:
      Avatar
      schrieb am 25.04.04 18:53:42
      Beitrag Nr. 101 ()
      ......und Inflation wird immer mehr zum Thema.


      Autobranche fürchtet wegen Stahlpreis Krise
      Sonntag 25. April 2004, 15:24 Uhr




      OBERPFAFFENHOFEN (dpa-AFX) - Die Preisexplosion auf dem Stahlmarkt macht der Autoindustrie nach einem Bericht der "Automobilwoche" schwer zu schaffen. Wie die Zeitschrift in ihrer neuen Ausgabe berichtet, hätten bereits fünf Autozulieferer in Deutschland Insolvenz anmelden müssen, weil sie die Preissteigerungen nicht an die Automobilhersteller weitergeben konnten. Autohersteller und Zulieferer befürchten Lieferengpässe in der zweiten Jahreshälfte.
      "Die Lage ist dramatisch", sagt Horst Kuschetzki,
      der Vorstandschef des Scharnierspezialisten Edscha . Die Stahlpreisentwicklung habe das Potenzial, jedes Glied der Prozesskette in Schwierigkeiten zu bringen. In den oft mehrjährigen Verträgen der Stahlverarbeiter mit ihren Abnehmern seien oft keine Nachverhandlungsklauseln vorgesehen.

      Nach Angaben des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) haben sich die Preise innerhalb eines halben Jahres je nach Sorte um bis zu 50 Prozent erhöht. Für den Sommer hätten die Hersteller weitere Erhöhungen im zweistelligen Bereich angekündigt.Insgesamt seien langjährige Höchststände bei den Preisen erreicht worden. Hintergrund sei die anhaltend hohe Nachfrage aus Südostasien, der ein begrenztes Angebot an Rohstoffen gegenüberstehe./ra/DP/he
      Avatar
      schrieb am 25.04.04 22:21:11
      Beitrag Nr. 102 ()
      Edelmetalle: Spekulanten lassen Silber und Platinmetalle abstürzen

      Massive Verkäufe spekulativer Anleger haben in der vergangenen Woche zu einem Einbruch bei den Notierungen für Silber, Platin und Palladium geführt. Diese Verkäufe haben gerade erst begonnen und werden weiter die Kurse belasten.


      Gold koppelt sich ab

      Beim Gold erwarten Marktteilnehmer eine Handelsspanne zwischen 390 $ und 405 $ je Unze und damit eine fortgesetzte Abkoppelung von der extrem negativen Entwicklung bei den anderen Edelmetallen. Am Freitag schloss der Goldpreis in New York bei 396 $ je Unze, 4 $ tiefer als eine Woche zuvor.

      Der starke Dollar ist weiterhin die Hauptbelastung für das gelbe Metall. Auftrieb erhielt der Greenback von guten US-Konjunkturdaten und der zunehmenden Erwartung einer bevorstehenden Zinswende in den USA. Vorübergehend notierte Gold sogar unter 390 $ je Unze.

      Dieses Niveau nutzten Anleger wieder für Käufe, die sich trotz des Kollapses der Notierungen bei Silber und den Platinmetallen bis zum Freitag fortsetzten. Berichte über eine steigende physische Nachfrage in Indien und im Fernen Osten wurden in der vergangenen Woche aber zunächst noch aufgewogen durch Meldungen, dass die norwegische Zentralbank ihre restlichen Goldreserven in Höhe von 16 Tonnen verkauft habe.
      Avatar
      schrieb am 25.04.04 22:55:39
      Beitrag Nr. 103 ()
      George Bush und Alan Greenspan - Schlaflose Nächte in Washington

      von Marc Faber


      Zurzeit schlafen George Bush und Alan Greenspan nicht besonders gut. Wie man erwarten konnte ist der Krieg in Irak eine Katastrophe, wobei die Vereinigten Staaten es tatsächlich fertig gebracht haben, die politisch und ethnisch zersplitterte Bevölkerung zu vereinigen, die nun gemeinsam gegen die amerikanischen Besatzungstruppen kämpfen. Die Vereinigten Staaten haben zwar eine absolute Kontrolle des Luftraumes und der Meere der Welt, aber auf dem Land sind ihre Streitkräfte offenbar so inkompetent, dass sie nicht einmal überschaubare Wüstenstädte beherrschen können. Und je mehr Truppen sie nach Irak schicken werden, desto stärker wird sich die irakische Bevölkerung gegen die Besatzung auflehnen. Somit steht der außenpolitische und militärische Eingriff in Irak ganz oben auf der Liste der großen geschichtlichen Misserfolge. US-Notenbankchef Greenspan hat auf einer ganz anderen Ebene ein ähnliches Problem. Seit dem Jahr 2000 hat er mit seiner höchst expansiven Geldpolitik verzweifelt versucht durch Kurssteigerungen an der Börse und Preiserhöhungen am Immobilienmarkt den Konsum der Haushalte dank einer wachsenden Verschuldung künstlich zu fördern. Das ist Greenspan auch weitgehend gelungen, aber dieser Konsum, der ausschließlich durch eine Finanz- und Sachwertinflation belebt wurde, hat nicht nur eine begrenzte Lebensdauer, sondern er hat auch damit die Ungleichgewichte in der Wirtschaft wesentlich vergrößert. Begrenzt ist dieser durch eine wachsende Verschuldung der Haushalte ermöglichte Konsum durch die Entwicklung der Zinssätze. Sobald die Kapitalmarktzinsen nicht mehr fallen, sondern sich stabilisieren oder steigen werden, dürfte der überhitzte Immobilienmarkt unter Druck kommen und den positiven Einfluss von einer zunehmenden Anzahl der Beschäftigten überwiegen. Mit anderen Worten, Herr Greenspan und seine absurde Geldpolitik stehen in einer Sackgasse die durch ein wirtschaftliches Paradox begrenzt wird: Je stärker sich die reale Wirtschaft erholt - "real" im Sinne steigender Kapitalinvestitionen und einer wachsender Anzahl der Beschäftigten, die zu inflationsbereinigten Einkommenserhöhungen führen - desto stärker dürften die Zinsen steigen und die Inflation am Immobilienmarkt, die den Verbrauch seit dem Jahr 2000 künstlich stimulierten, untermauern.

      Mit anderen Worten, eine sich verbessernde Wirtschaft wird steigende Zinsen mit sich bringen und daher eine negative Wirkung auf den unter Rekordschulden stöhnenden amerikanischen Konsumenten ausüben. Das Paradox besteht deshalb, weil die beste Chance für Greenspan und seiner Geldpolitik den Konsum weiter durch ultra tiefe Zinssätze zu beleben nur in einer sich abschwächenden realen Wirtschaft liegt bei der die Zinsen entweder gleich bleiben oder sogar noch weiter fallen könnten. Interessant ist es, dass seit dem verkünden besserer Beschäftigungszahlen vor zehn Tagen, Zinsen auf Obligationen stark gestiegen sind, während Aktien von Wohnbaugesellschaften und Kreditinstitute eingebrochen sind.
      .................................................................................................................................................
      Avatar
      schrieb am 25.04.04 23:07:24
      Beitrag Nr. 104 ()
      Eichel fehlen 15,8 Milliarden Euro im Etat
      Bundesbank, Maut, Arbeitsmarkt, Wachstum: CDU-Experte Austermann befürchtet neuen Schuldenrekord



      Steht Hans Eichel vor einem neuen Schuldenrekord?


      Berlin - Die Bundesrepublik steuert auf ein neues Rekorddefizit zu. Nach derzeitigen Erkenntnissen wird Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) für das laufende Jahr vermutlich neue Schulden in Höhe von über 45 Milliarden Euro aufnehmen müssen - im aktuellen Etat ist die Nettokreditaufnahme mit 29,3 Milliarden angeben. Berechnungen des CDU-Haushaltsexperten Dietrich Austermann und der WELT zeigen, dass sich bereits jetzt Haushaltslöcher von 15,8 Milliarden Euro auftun. Im letzten Jahr war Eichel mit einer Neuverschuldung von 38,6 Milliarden Euro am bisherigen Minusrekord, den -Finanzminister Theo Waigel 1997 mit knapp 40 aufgestellt hatte, vorbeigeschrammt.
      Avatar
      schrieb am 26.04.04 09:04:47
      Beitrag Nr. 105 ()
      ................

      ............................................Dax...
      Avatar
      schrieb am 26.04.04 09:38:52
      Beitrag Nr. 106 ()
      TAGESVORSCHAU/26. April 2004


      07:00 CH/Kühne & Nagel International AG, Ergebnis Q1, Schindellegi

      08:00 DE/Puma AG Rudolf Dassler Sport, Ergebnis Q1, Herzogenaurach

      10:00 DE/ifo Institut für Wirtschaftsforschung,
      Geschäftsklimaindex April
      PROG: 95,0
      zuvor: 95,4


      10:00 DE/Schering AG, Ergebnis Q1, Berlin

      15:30 EU/EZB, Ausschreibung Haupt-Refi-Zinstender

      16:00 US/Neubauverkäufe März
      PROG: +0,4% gg Vm
      zuvor: +5,8% gg Vm


      19:00 US/Treasury, Auktion 3- und 6-monatiger Schatzwechsel


      Außerdem im Laufe des Tages zu erwarten:

      - DE/Balda AG, Ergebnis Q1, Bad Oeynhausen
      - JP/Nissan Motor Co Ltd, Jahresergebnis, Yokohama
      - US/Electronic Data Systems Corp (EDS), Ergebnis
      Avatar
      schrieb am 26.04.04 11:46:34
      Beitrag Nr. 107 ()
      Rohöl steigt nach Attentaten

      Die versuchten Anschläge auf das irakische Ölabfertigungs-Terminal in Basra haben die Terminhändler wieder nervös gemacht. Gestern hatten drei Teams von Selbstmord-Attentätern mit Bomben den Hafenbereich zu erreichen versucht, von dem aus 80 Prozent der irakischen Öl-Exporte abgewickelt werden. Nachdem die Terroristen von Armee-Einheiten gestoppt wurden, konnte der Betrieb gegen Nachmittag wieder aufgenommen werden.

      Wie ein Broker gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters ausführte, rechne man nun aber mit weiteren Anschlägen auf die Öl-Infrastruktur im Irak. In den nächsten Wochen könnten etwa Tanker und Pipelines zu neuen Zielen werden. Es sei jetzt ein klares Vorhaben der Attentäter, den Ölsektor zu beschädigen.

      In Singapur kletterte der Preis für leichtes Rohöl um 22 Cents auf 36,86 Dollar, nachdem am Morgen bereits ein Niveau von 36,89 Dollar erreicht wurde.
      Avatar
      schrieb am 26.04.04 12:31:47
      Beitrag Nr. 108 ()
      WALL STREET

      Von Thomas Hillenbrand, New York, 26.04.04

      Alles wird teurer

      Die Wall Street ist nervös, weil US-Notenbankchef Alan Greenspan in Reaktion auf die anziehenden Preise demnächst die Zinsen erhöhen könnte. Doch mit der Inflation kehrt auch die Hoffnung auf steigende Gewinne in den Markt zurück.

      Preiserhöhungen für die ganze Produktpalette

      New York - Alles wird teurer. Drei dürre Jahre lang konnten es sich US-Unternehmen nicht erlauben, die Preise zu erhöhen. Doch seit die Wirtschaft anzieht, ist Schluss mit den Nullrunden. Kaffee wird teurer. Die Stadt New York erhöht den Basispreis für Taxifahrten. Sogar Spam kostet demnächst mehr - nein, nicht diese Schrott-E-Mails, die gibt es leider weiterhin frei Haus. Die Rede ist von dem glibberigen Büchsenfleisch gleichen Namens - dessen Hersteller Hormel hat Preiserhöhungen für seine ganze Produktpalette angekündigt.

      Nachdem der Preisverfall (Deflation) lange das Thema Nummer eins war, ist jetzt die Inflation zurück. Für die Wall Street heißt dies, dass die Phase der niedrigen Leitzinsen von derzeit noch einem Prozent wohl früher als erwartet vorbei sein wird. Vergangene Woche hat Alan Greenspan, der Präsident der Federal Reserve, vor dem US-Senat gesprochen. Der Notenbanker gab zu Protokoll, dass "es den Anschein hat, dass ein Klima existiert, in dem sich ein Inflationsdruck auf breiter Front aufbauen könnte". Außerdem sagte der Fed-Chef, die US-Notenbank werde handeln, wenn es notwendig sei. Autsch.

      Abruptes Ende der Party?

      Experten gehen davon aus, dass die Leitzinsen vielleicht schon im August steigen könnten. Bisher hatten Fed-Beobachter nicht vor dem Frühling 2005 mit einer Zinserhöhung gerechnet. Vor allem Anleihehändlern macht diese Entwicklung zu schaffen. Grund für ihre zunehmende Nervosität sind die derzeit an der Wall Street äußerst beliebten carry trades, Wertpapiergeschäfte auf Pump. Das Ganze funktioniert folgendermaßen: Der Leitzins der Fed beträgt ein Prozent. Die Rendite einer zehnjährigen US-Staatsanleihe liegt bei 4,45 Prozent. Wenn man sich kurzfristig Geld leiht und dafür Zehnjährige kauft, macht man einen schönen Schnitt. Es sei denn, irgendein Notenbanker meint plötzlich, die Zinsen erhöhen zu müssen - dann kommt die ganze Kalkulation durcheinander.

      Entsprechend kursiert ein Horroszenario: Sollte die Fed überraschend handeln - etwa schon im Mai - dann müssten sehr viele Leute sehr schnell sehr viele Anleihen verkaufen. In der Folge fielen die Bondkurse und die Renditen stiegen. Dadurch würden Konsumentenkredite und Hypotheken schlagartig teurer. Die hoch verschuldeten US-Verbraucher bekämen finanzielle Probleme. Und der Wirtschaftsaufschwung, der auf der bisher ungebrochenen Kauflust der Amerikaner fußt, ginge in die Grütze. Sehr wahrscheinlich ist dieser Lauf der Dinge aber nicht - die Notenbank wird den Finanzmärkten wohl genügend Zeit lassen, ihre Positionen glattzustellen, um eine Panik zu vermeiden.

      Zahltag für Verbaucher

      Entscheidender ist, dass sich Greenspan äußerst positiv zu den wirtschaftlichen Aussichten geäußert hat. In der derzeitigen Quartalssaison sieht es ohnehin blendend aus: 248 Unternehmen des Standard & Poor`s 500 Index haben bereits Zahlen gemeldet, das durchschnittliche Gewinnplus lag bei 12,5 Prozent. Diese Woche folgen weitere 136 S&P-Firmen darunter McDonald`s, Boeing und Dupont (siehe Kasten). Und auch für die nächsten Quartale sieht es nicht schlecht aus. Viele Unternehmen sind wieder in der Lage, steigende Kosten an die Verbraucher weiterzugeben. Greenspan: "Es ist ziemlich eindeutig, dass die Fähigkeit der Unternehmen, Preise festzusetzen, allmählich wieder hergestellt wird." Das verspricht für die Zukunft steigende Umsätze und Gewinne.

      Der ahnungslose Mr. Greenspan

      In den vergangenen Monaten gab es Preiserhöhungen vor allem auf dem Rohstoffmarkt. Deshalb merkte der Normalverbraucher wenig von der anziehenden Inflation, falls er nicht zufällig gerade einige Tonnen Aluminiumblech kaufte. Es gab zwar schon länger alarmierende volkswirtschaftliche Daten, wie den Chicago PMI, der am Freitag wieder veröffentlicht wird. Aber wer verfolgt die schon.

      Inzwischen ist die Inflation jedoch im Supermarkt angekommen und dem Konsumenten schwant Übles. Es wird in den kommenden Wochen interessant sein, ob sich der Preisanstieg negativ auf die Kauflust der Amerikaner auswirkt. Diese Woche wird es erste Hinweise geben, wenn gleich zwei Forschungsinstitute ihre Indizes zum Konsumentenvertrauen veröffentlichen.

      Eine Zinserhöhung wäre für die hoch verschuldeten amerikanischen Haushalte eine zusätzliche Belastung. Alle sind sich sicher, dass die Fed demnächst handelt.
      Alle bis auf einen. Als Alan Greenspan nach seiner gewohnt kryptischen Rede vor dem Senat gefragt wurde, ob seine Ausführungen auf einen baldigen Anstieg der Leitzinsen hindeuteten, sagte der Fed-Chef: "Ich weiß es nicht."
      Avatar
      schrieb am 27.04.04 11:27:47
      Beitrag Nr. 109 ()
      Öl
      Opec denkt an Änderung des Preisbandes

      27. April 2004 Die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) erwägt nach den Worten ihres Präsidenten Purnomo Yusgiantoro die Einführung eines neuen Preisbandes. “Wir prüfen ein neues Preisband“, sagte Yusgiantoro am Dienstag. Ob dieses im Bereich von 28 bis 32 Dollar je Faß (159 Liter) liegen wird, wie indonesische Haushaltspolitiker vorgeschlagen haben, wollte der Opec-Präsident nicht mit Bestimmtheit sagen.

      Allerdings räumte er ein, daß die Opec von einer Erhöhung des Preisbandes keine Schäden für die Weltwirtschaft erwartet. „Die Opec hält 32 bis 34 Dollar pro Faß weltwirtschaftlich für vertretbar“, sagte Yusigiantoro. Der Ölpreis-Index der Opec lag am Freitag bei 32,58 Dollar.

      Aktuell liegt das Preisband bei 22 bis 28 Dollar, wobei der tatsächliche Korbpreis für Opec-Öl dieses Bereich seit Ende vorigen Jahres überschreitet. Zudem ist der sogenannte Preisbandmechanismus, in dessen Rahmen das Kartell, das rund ein Drittel des Öls auf den Weltmärkten fördert, auf Unterschreitungen des Preisbandes mit Förderkürzungen und auf Überschreitungen mit Fördersenkungen reagiert, seit längerem ausgesetzt. Venezuela hatte am Vortag angekündigt, es werde eine Heraufsetzung des Opec-Preisbandes um 2 Dollar vorschlagen.
      Avatar
      schrieb am 27.04.04 11:43:21
      Beitrag Nr. 110 ()
      Konjunktur
      Wirtschaftsforscher erwarten weniger Wachstum


      27. April 2004 Die deutsche Wirtschaft löst sich nach Einschätzung der sechs führenden Wirtschaftsforschungsinstitute nur langsam aus der Stagnation. Die Institute gehen in diesem und im nächsten Jahr nur von 1,5 Prozent Wachstum aus. Sie revidierten damit ihre Herbstprognose von 1,7 Prozent nach unten.

      Trotz günstiger Voraussetzungen für einen kräftigen Aufschwung werde sich der Zuwachs ohne Einfluß der höheren Zahl an Arbeitstagen 2004 sogar nur um 0,9 Prozent bewegen. „Bei dieser Entwicklung ist allenfalls im kommenden Jahr mit einem leichten Anstieg der Beschäftigung zu rechnen“, heißt es in dem Gutachten. Die Arbeitslosenzahl bleibe aber über der Vier-Millionen-Grenze. Der private Konsum bleibe schwach.

      Die Neuverschuldung werde 2005 bei etwa 3,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes liegen und damit das vierte Mal nacheinander die Defizitgrenze des Europäischen Stabilitätspaktes überschreiten. Uneins sind die Institute über die Gegenmaßnahmen. Die Mehrheit plädiert jedoch für einen harten Sparkurs. Finanzminister Hans Eichel (SPD) hatte zugesagt, das Defizit 2005 wieder unter drei Prozent zu drücken.



      ...Dax...................................................Edelmetalle...
      Avatar
      schrieb am 27.04.04 13:05:56
      Beitrag Nr. 111 ()
      Die persönliche Goldreserve und die wohl beste Altersvorsorge

      Wir erleben Zeitgeschichte! Live! Ungeschnitten! Was wir in der letzten Dekade des alten Jahrhunderts und in den ersten Jahren des neuen Jahrtausends erlebt haben, ist Weltgeschichte! Wir haben das Ende des grössten Börsenbooms aller Zeiten erlebt. Innerhalb von 2 Jahren wurden 2.000 Mrd. US$ an Vermögen und 15.000 Mrd. US$ an Aktienkapital vernichtet!

      "Das Schicksal der Weltwirtschaft hängt vollkommen vom Aktienmarkt ab, dessen Steigerung wiederum
      von etwa 50 Aktien abhängt, wovon die Hälfte der Unternehmen noch nie einen Gewinn gemacht hat!"
      - Paul Volker (2000) -

      Die globale Staatsverschuldung hat eine Dimension erreicht, die weder unsere Generation noch die kommenden Generationen je werden tilgen können.
      Als Beispiel nehmen wir die Schweiz. Die Gesamtschulden der Schweiz betragen rund 300 Mrd. Schweizer Franken. Würden wir heute die Ausgaben auf dem heutigen Stand einfrieren und nehmen wir weiter an, dass jeder Schweizer Bürger, egal welchen Alters, zu seinen "normalen" Steuern noch 1.000 CHF bezahlen würde, wären die Schulden der Schweiz frühestens in 150 Jahren abgetragen!

      Art der Schulden

      Höhe
      Staatsschulden USA
      34.000 Mrd. US$
      Schulden der privaten Haushalte USA
      875 Mrd. US$
      Staatsschulden Deutschland
      1.380 Mrd. EUR
      Staatsschulden Schweiz
      300 Mrd. CHF

      Im Frühsommer 2003 rollte ein Streik- und Demonstrationswelle über ganz Europa hinweg. Einige hunderttausend Arbeitnehmer beteiligten sich an dieser Aktion. Grund dieser Protestaktion waren die geplanten Reformen beim Rentensystem. Der scheinbar allmächtige Staat wurde aufgefordert, ein Wunder zu vollbringen! Aus leeren Kassen sollten auf wundersame Weise wieder Füllhörner werden. Es ging bei dieser Aktion nicht mehr nur um eine Umverteilung innerhalb des Wohlfahrtstaates oder die Umsetzung eigener Interessen zulasten Anderer, sondern zum ersten mal wurde der organisierte Widerstand gegen ökonomische, aber bitter Wahrheiten geprobt. (Mehr dazu im "Das Greenspan Dossier", von Roland Leuschel und Claus Vogt)

      Der Wohlfahrtsstaat nähert sich langsam aber sicher dem Punkt, wo die einst in weiter Ferne liegenden Zahlungsversprechen zu ganz akuten Problemen werden. Mit neuen Versprechungen und Lügen lassen sich die unbezahlten Rechungen vergangener Sünden nicht mehr tilgen!
      Der Zorn derer, die den einstigen Versprechungen und Lügen erst jetzt auf die Schliche kommen sind ist, wie könnte es anders sein, groß. Betrogen und Alleinegelassen geht der Bürger auf die Strasse und fordert das Unmögliche, das Unbezahlbare!

      Die Sozialsysteme bedeuten in ihrer gegenwärtigen Form den Staatsbankrott!
      (aus "Das Greenspan Dossier", von Leuschel/Vogt)

      Die Zeiten, in denen Politiker ihre Karrieren mit ökonomischen Versprechungen und Lügen gründeten, die sie ja dann doch nicht halten konnten, gehören der Vergangenheit an!
      Wir müssen uns zukünftig auf Proteste und Demonstrationen, auf Streiks und Unruhen gefasst machen:

      - Crash der Sozialsysteme

      - Crash der inneren Sicherheit

      - Crash des Arbeitsmarktes


      Die Zeiten des ewigen Wachstums sind vorbei. Die Zeiten des schönen Scheins verblasst. Wir sind am Ende des Weges angekommen. Wer in den kommenden Jahren das Rentenalter erreichen wird, muss sich damit abfinden, mit deutlich weniger als einem Viertel dessen auszukommen, was uns heute noch von der Politik versprochen worden ist. Auf staatliche Zahlungsversprechungen sollte sich der zukünftige Rentner lieber nicht verlassen.

      Ob die Politik sich je wird zu einer offenen Diskussion zu diesem Thema durchringen ist zu bezweifeln. Wir werden mit wütenden Protesten der Betrogenen zu rechnen haben. Eine negative Eigendynamik ist nicht auszuschliessen.
      Der angebliche Ausspruch von J.M. Keynes: "Langfristig sind wir alle tot!" ist eher ein schwacher Trost!
      Eine wichtige Rolle spielen die Zentralbanken. In der Vergangenheit waren sie Garanten für steht’s willkommene Zuschüsse zu den staatlichen Budgets. Das dem nicht so ist, müssen nun einige Länder auf schmerzhafte Weise zur Kenntnis nehmen.
      Die Eigenständigkeit der Zentralbanken ist schon seit einiger Zeit nur noch ein schönes Märchen!

      "Es war einmal...". Die Notenbank-Chefs sind heute zu Befehlsempfängern der Regierungen degradiert und haben nur noch die Pflicht, entsprechende Weisungen der Politik auszuführen. Zentralbank-Präsidenten werden nach dem Parteibuch ausgewählt. Kritische Köpfe sind unangenehm und sind womöglich nur Störenfriede.

      Mit dem Eintritt der Anglo-Amerikanern und Angelsachsen in die Führungsetagen der Banken, vor allem in der Schweiz, begann der unaufhaltsame Abstieg eines einst blühenden Edelmetall-Handelsplatzes. Es wäre allerdings falsch, wenn man den Niedergang nur in dieser Tatsache sehen würde. Es war wohl eher eine allgemeine Führungsschwäche in den Banken, die zu dieser fatalen Tendenz geführt hat. Es lag in der Natur der Sache, dass dann in weiteren Schritten, unter dem Deckmantel der Globalisierung, sämtliche Handelsbücher nach New York übersiedelten. Von einstmals über 100 Edelmetall-Market-Makern (1985) blieben am Schluss noch gerade mal 15 (2004) übrig.

      Mit der Konzentration des Goldhandels, dem verschwinden des physischen Goldhandelsplatzes in Zürich und den Gold-Ausleihungen der Zentralbanken begann eine zwei Dekaden andauernde Baisse der Edelmetalle. Alleine in Südafrika verloren in dieser Zeit 500.000 Arbeiter ihren Arbeitsplatz.

      Der schon einmal zitierte J.M. Keynes behauptete: "Gold ist ein barbarisches Relikt!" Getreu diesem Credo zogen die Weltbank und der IWF gegen das Gold ins Feld. Als dann 1990 nur noch die Schweiz das Fähnlein des Goldes hochhielt, war es an der Zeit auch diese letzte Bastion noch zu nehmen. Unter dem Deckmantel der humanitären Hilfe wurde der Schweizer Bevölkerung 1992 vorgegaukelt, dass ein Beitritt zur Weltbank und zum IWF unabdingbar sei! Dass dabei aber unsere Währung die Golddeckung verlieren würde, wurde tunlichst verschwiegen.

      Mit der Total-Revision der Bundesverfassung verschwand dann unsere Golddeckung endgültig. SNB-Präsident Meyer prägte das Unwort des Jahrhunderts: "Unnögtige Goldreserven" und das Parlament beschloss den Verkauf von 1300 t Gold.
      Doch nicht nur die Schweiz verkaufte ihr Gold. Auch andere europäische Zentralbanken verkauften ihr Gold. Wie man heute weiss, zu Schleuderpreisen.

      Land

      Umfang

      Average Price
      Belgien
      450 to

      334,00 US$/oz
      Großbritannien
      750 to

      269,65 US$/oz
      Niederlande
      400 to

      333,65 US$/oz
      Schweiz
      1.200 to

      363,30 US$/oz

      Ganz zu Schweigen von den Ländern, die durch den IWF zum Verkauf gezwungen wurden! Uruguay, Argentinien, Peru uvm.

      Wir haben schon mehrfach auch auf die Ausleihungen der Zentralbanken hingewiesen. Die publizierten Zahlen von GFMS und WGC sind politisch motiviert und wurden durch Frank Veneroso eindrücklich wiederlegt.

      Wir gehen davon aus, dass die Zentralbanken bei folgendem Szenario ab 2006 Gold kaufen müssen!!!:
      1. Die Nachfrage steigt um 3 %
      2. Das Angebot sinkt um 100 to
      3. Die Zentralbanken gleichen das Defizit mit Ausleihungen aus!

      Dass in der Medienberichterstattung immer nur von den Verkäufen die Rede war, ist ein sicheres Indiz dafür, dass der Markt bewusst manipuliert wurde und wird.
      Es ist eine alte Weisheit: Wo verkauft wird, wird auch gekauft! Doch wer sind die Käufer? Käufer sind: Indien, China, Russland, Iran, Taiwan, Japan. Das Gold geht nach Osten!

      Gold geht dahin wo in Zukunft die Macht sein wird!
      - Ferdinand Lips -

      Es ist unbestritten, dass die Länder in Asien im Dollars schwimmen. Mit jedem Tag, an dem der Dollar an Wert einbüsst, verlieren diese Länder riesige Beträge an Volksvermögen.
      Bis jetzt haben sie geschwiegen. Man will ja schliesslich seine Ware in den USA verkaufen! Doch wie lange noch?

      Japan hat in diesem Frühjahr laut darüber nachgedacht, einen Teil seiner Währungsreserven in Gold anzulegen. Hört die Signale! Wenn Japan nur 10 % seiner Währungsreserven in Gold anlegen würde, wäre dies eine Nachfrage von annähernd 6.000 to! Wenn jeder Japaner 1 % seiner Ersparnisse in Gold anlegt, generiert dies eine Goldnachfrage von 14.000 to! Der Goldmarkt in China sollte bis im Sommer 2004 liberalisiert sein! Das generiert eine Nachfrage von zusätzlich 600 to bis Ende Jahr!



      Wie soll nun der Anleger und Investor auf diese o.e. Fakten reagieren?

      • Mit den Gewinnen aus seinen Anlagen sollte er physisch Gold kaufen!
      • Barren in der Grösse von 100 g und 250 g oder 1 oz!
      • So bleibt er flexibel und kann bei Bedarf diese kleinen Barren auch problemlos wieder verkaufen.

      Diese Barren dienen n i c h t der Spekulation! Sie sind als eine langfristige Anlage gedacht! Größere Barren (500 g und 1 kg) eignen sich nur für Anleger und Investoren die über ein Portefeuille von mehr als 5 Mio. Euro verfügen.


      Welche Münzen eignen sich als Goldanlage?

      Ideal sind Münzen in der Grösse von 1 oz und ¼ oz. ½ oz und 1/10 oz haben sich, und das zeigt die Erfahrung der letzten Jahre, nicht als Anlage-Münzen geeignet.

      Die Hit-Parade:
      1. Wiener Philharmoniker
      2. Nugget
      3. Lunar Serie
      4. US Eagle
      5. Double Eagle 20 $ (Die Münzen mit der grössten Preisstabilität !)
      6. Maple Leaf
      7. Kruger Rand

      Zu einer langfristigen Anlage gehört zwingend auch Silber! In Barrenform und Münzen!
      Auch hier gilt, wie bei Gold, nicht alles auf einmal kaufen, sondern in Lots von 2 – 5.000,- Euro, Schweizer Franken oder US-Dollar.

      Zu empfehlen sind hier:
      • 250 g Barren (z.B. gegossen)
      • 500 g Barren (z.B. gegossen)
      • Maple Leaf in Silber (übrigens die einzige Silber-Münzen mit 999,9 Feinheit!)
      • US-Eagle
      • Kookaburra
      • Lunar Serie

      Auch bei Silber gilt: mit physischem Silber lässt sich nicht spekulieren! Richten Sie ein Metall-Konto bei Ihrer Bank ein und "handeln" Sie über dieses Konto!

      Platin und Palladium sind keine idealen Metalle für private Anleger und Investoren !

      Wenn Ihnen diese Metalle gefallen, kaufen Sie 3 – 10 oz in Münzen- oder Barrenform für Ihr persönliches Museeum! Das war’s!




      Als eine gute Ergänzung zu Ihrem Anlage-Portefeuille empfehle ich Ihnen auch Sammler- oder numismatische Münzen! Warum? Jede Münze ist zugleich auch ein Stück Kulturgeschichte!

      Nach Jahren des Preiszerfalls haben Sammler- oder numismatische Münzen Boden gefunden und die Preise beginnen wieder zu steigen.
      • Schweizer Goldmünzen 10-Franken, 20-Franken und vor allem 100-Franken!
      • Schweizer 5-Franken 1850–1928
      • Peru, Kuba, Oman u.v.m.
      • Deutschland ausgesuchte Stücke 5, 10 und 20 Mark
      • USA Double Eagle (½, 2, 5, 10 und 20 $)

      Bevor Sie sich zum Kauf einer solchen Münze entscheiden, lassen Sie sich von uns, ZPMO Edelmetalle & Münzen AG, beraten!

      Euro-Sammler-Münzen in Gold, Silber und Cu-Ni sind keine Anlage! Euro-Münzen sind ein Zeitdokument!
      Euro-Münzen sind ideale Geschenke für junge Sammler und der Beginn einer schönen und interessanten Sammlung!

      Bevor Sie Edelmetalle physisch kaufen, lassen Sie sich umfassend beraten!
      Avatar
      schrieb am 27.04.04 13:37:56
      Beitrag Nr. 112 ()
      .
      Alles im griff auf dem sinkenden Schiff?


      alle Meldungen vom 27.04.04


      Wirtschaftsforscher kritisieren Reformhickhack

      Die sechs führenden Wirtschaftsforschungsinstitute rechnen auch in diesem Jahr nicht mit einem deutlichen Aufschwung. Laut ihrem Gutachten wird die Arbeitslosenzahl über der Vier-Millionen-Grenze verharrren. Und Berlin wird wohl in 2005 die Defizit-Grenze erneut brechen.


      Al-Qaida wollte Zehntausende mit Giftgas töten

      Jordanien hat nach eigenen Angaben gigantische Terroranschläge der Qaida vereitelt. Im Fernsehen wurden jetzt Bekenntnisse inhaftierter Islamisten ausgestrahlt. Der als Drahtzieher verschiedener Attentate gesuchte Mussab al-Sarkawi beauftragte die Männer demnach mit Giftgas- und Sprengstoffanschlägen.


      Beschäftigte wittern "zweiten Fall Mannesmann"

      Wut unter den Aventis-Mitarbeitern: Nach der überraschenden Kehrtwende ihres Managements im Kampf gegen den französischen Konkurrenten Sanofi-Synthélabo fühlen sich die Beschäftigten betrogen. Die Abwehr, so ihr Verdacht, sollte nur den Preis in die Höhe treiben - und die Millionenabfindungen der Top-Manager.


      700 Chinesen unter Quarantäne
      Nach dem neuerlichen Ausbruch der Lungenseuche Sars, haben die chinesischen Behörden allein in der Hauptstadt 600 Menschen unter Quarantäne gestellt. Auch in der ostchinesischen Provinz Anhui stehen etliche Einwohner unter medizinischer Beobachtung.


      BETTELBRIEF VOM DEKAN

      Die Studenten eines Masterstudiengangs an der Fachhochschule München bekamen ungewöhnliche E-Mails. Die Dekane des Fachbereichs pumpen die angehenden Wirtschaftsingenieure energisch um Geld an - denn ohne Spenden sehen sie für den Studienbetrieb schwarz.


      FINANZCHAOS IM ASTA

      Dem Asta der Universität Duisburg-Essen ist der Haushalt um die Ohren geflogen, und das gleich mehrmals. Eine halbe Million Euro Schulden haben die Studentenvertreter inzwischen aufgetürmt.


      "Nur um das Gehalt dieser Schweine zu bezahlen"

      Sogar die reichste Hochschule der Welt plagen Geldsorgen. In Harvard meutern Professoren, Studenten und Spender gegen die Mondgehälter der Uni-Vermögensmanager - bis zu 35 Millionen Dollar pro Jahr.




      ....und wie sieht die Zukunft aus???


      "Ein Drittel der Jungen droht abzurutschen"
      Bis zu sechseinhalb Stunden am Bildschirm


      Schon mit sechs Jahren den eigenen Fernseher im Kinderzimmer, den ganzen Tag Videospiele und Internet - "Medienverwahrlosung" nennt das der Kriminologe Christian Pfeiffer und ruft Eltern wie Schulen auf, energisch gegenzusteuern. Besonders große Sorgen machen Experten sich über Desinteresse und Gewaltbereitschaft der Jungen.
      Avatar
      schrieb am 27.04.04 13:56:32
      Beitrag Nr. 113 ()
      Industriestaaten planen Öl-Notstand
      Weltvorräte schwinden schneller als erwartet, warnen britische Experten

      Von Michael Hollmann, 27.04.04

      Das schwarze Gold wird immer knapper und damit teurer. Die Hoffnung auf Niedrigpreise können sich die Hauptkonsumenten in den westlichen Ländern endgültig abschminken, ergab ein Bericht der britischen Marktforschungsfirma Douglas-Westwood über die Weltölversorgung.
      Die hohen Rohölpreise sorgen zunehmend für böses Blut. Die Weltwirtschaft wäre in den vergangenen Jahren mindestens um einen halben Prozentpunkt im Jahr mehr gewachsen, hätte sich das Schwarze Gold seit Mitte 2001 nicht so stark verteuert, klagt die Internationale Energie-Agentur, energiepolitisches Sprachrohr der Industriestaaten. Die Hoffnung auf eine Rückkehr zu den Niedrigpreisen kann sich der Westen einer neuen Studie zufolge aber abschminken.
      Ganz im Gegenteil: Weitere Teuerungen dürften programmiert sein, weil Kraftwerke, Unternehmen und Haushalte die Ölvorräte rasanter denn je absaugen. Davor warnt die britische Marktforschungsfirma Douglas-Westwood in ihrem Bericht zur Weltölversorgung 2004 bis 2050. Die Nachfrage sei im Jahr 2003 um 2,6 Prozent und damit stärker als erwartet geklettert. Angeheizt wird die Entwicklung durch China, wo der Kraft- und Brennstoffverbrauch angesichts von stark zunehmenden Pkw-Verkäufen und Engpässen bei der Stromerzeugung in die Höhe schießt.

      Ölförderung geht in vielen Ländern bereits zurück

      »Die vermuteten Weltölreserven reichen aber kaum aus, um die derzeitige Produktion über das Jahr 2020 hinaus aufrecht zu erhalten«, erläutert der Chefautor der Studie, Dr. Michael Smith. Der Wissenschaftler geht davon aus, dass das Weltsozialprodukt bei einer Wachstumsrate von einem Prozent per anno noch bis 2016 ungestört wachsen kann. »Doch dann erreicht die Förderung ihren Zenit«, so Smith.
      Von den 99 wichtigen Förderländern weltweit hätten nur 31 einen ausreichenden Spielraum für eine Erweiterung ihrer Produktion, die wichtigsten davon sind Russland, Aserbaidschan, Kasachstan und der Irak. In 52 Ländern, darunter auch die USA, geht die Förderung bereits zurück. Smith hält einen nachhaltigen Preisauftrieb am Rohölmarkt für garantiert, wenn der Höhepunkt überschritten worden ist.

      Unerschlossene Reserven werden immer weniger

      Die Rückstufung der bestätigten Reserven durch den Multi Shell wird der Studie zufolge kein isolierter Einzelfall bleiben. Die Konzerne hätten immer mehr Schwierigkeiten, die geförderten Mengen durch neue unerschlossene Reserven zu ersetzen. »Die Entdeckungen werden weniger.
      Auch die für 2003 und 2004 vorhergesagte Öl-Schwemme ist bislang nicht eingetreten«, sagt Smith. Zuwächse lassen sich dem Experten zufolge noch in der Offshore-Förderung in Meerestiefen von 500 Metern erzielen. Das Gesamtbild ändere sich dadurch aber nur marginal. Mit viel Glück werde die Tiefseeförderung ihren Anteil an der Weltproduktion noch von vier auf zehn Prozent steigern können, bevor die Quellen allmählich versiegen.
      Auf die Regierungen in den Importländern kommen damit schwierige Zeiten zu. Denn den Marktforschern zufolge entwickeln sich die erneuerbaren Energien nicht schnell genug, um die Rückgänge in der Ölversorgung Da ist absehbar, dass die strategische Bedeutung des schwarzen Goldes gerade gegen Ende des Öl-Zeitalters noch einmal drastisch zunimmt. Zunehmende Konkurrenz beobachtet Smith schon jetzt in Fernost, wo Japan und China sich um die Vorräte Russlands reißen.
      Avatar
      schrieb am 27.04.04 14:31:43
      Beitrag Nr. 114 ()
      Ein Rebell ohne Ahnung

      von unserem Korrespondenten Addison Wiggin

      Die Schweinwerfer der versammelten Autos erhellen das Kliff. Tief unten peitscht die Brandung gegen die Felsen, und die Gischt schäumt weiß. Aber die zusammengekommenen Teenager achten nicht auf das Meer ... ihre Augen sind auf den dunklen Weg gerichtet, der von ihrer Zusammenkunft wegführt. Sie wissen, dass irgendetwas Großes erscheinen wird, aber sie wissen nicht, was ...

      Um die Ecke kommen zwei Autos gerast, deren Maschinen röhren, und ihre Scheinwerfer durchschneiden die Dunkelheit. Als diese Wagen den Weg lang heizen, tritt die Menge zurück, sie hält ihren Atem an, wie gelähmt. Unser Held, Sir Alan Greenspan, befindet sich in einem Wettrennen gegen die Inflation; derjenige, der vor der Klippe zuletzt bremst, ist der Gewinner. Das ist ein halsbrecherisches Spiel, und die zukünftigen Aussichten Amerikas hängen von diesem Ergebnis ab.

      Greenspan hat das Gaspedal voll durchgetreten. Er pusht die Wirtschaft so hart und schnell, wie er es kann. Er versucht verzweifelt, aus dem Motor noch ein bisschen mehr herauszuholen. Er braucht Wachstum und er braucht Arbeitsplätze – und bevor er die nicht hat, kann er nicht bremsen.

      Aber die Inflation holt auf. Und sie holt nicht nur auf; auch sie beschleunigt. Und wenn Greenspan zu früh bremst, dann wird er seine Anhänger enttäuschen.

      Letzte Woche wurden die US-Produzentenpreise für März vermeldet – diese stiegen auf Monatsbasis um 0,5 %, und gegenüber dem entsprechenden Vorjahreswert um 6 %.

      " Go, Alan, go!" schreien seine Anhänger. Und auch der Aktienmarkt feuert ihn an. Aber am lautesten schreiben die amerikanischen Hausbesitzer. Sie singen und tanzen ... denn dank Greenspan sind sie reich.

      Alles, was wir tun können, ist zu hoffen, dass diese Episode dem richtigen Drehbuch folgen wird: Dass Greenspan im allerletzten Moment anhalten wird, und dass die Inflation sich in den Tod stürzen wird. Aber wir sollten uns daran erinnern, dass unser Held kein James Dean ist; es ist Alan Greenspan – ein Rebell ohne Ahnung.
      Avatar
      schrieb am 27.04.04 18:40:35
      Beitrag Nr. 115 ()
      Zu den Verlierern an der Börse gehörten in den letzten Wochen die Rohstoffaktien. Während sie in den Jahren 2002 und 2003 noch zu den Top-Performern zählten, führen sie nun die Liste der Loser an. Insbesondere Gold- und Silberaktien mussten kräftig von ihren Hochs abgeben. Die Edelmetalle litten vor allem deshalb unter Abgabedruck, weil man an der Börse eine Zinserhöhung in den USA fürchtet. Steigende US-Zinsen schwächen den Kurs des Euros und verteuern für Europäer den Kauf von physischem Gold, das ja traditionell in Dollar abgerechnet wird. Zugleich zeigen anziehende Zinsen den scheinbaren Nachteil einer Anlage in Gold auf: Das »Metall der Könige« sieht zwar schön aus, wirft aber keine Zinsen ab; je höher das Zinsniveau, desto unattraktiver wird also ein Investment in Gold.
      Diese Argumentation ist zwar richtig, aber nicht vollständig. Denn neben dem Faktor »Zinsen« spielen auch »Angebot und Nachfrage« eine wichtige Rolle. Mit einem Angebotsdefizit von 1.000 Tonnen jährlich und einer wachsenden Nachfrage ist Gold eine Mangelware. Und eben dies ist es, was den Goldpreis über kurz oder lang wieder zum Steigen bringen sollte.

      Ähnlich sieht es bei Nickel, Kupfer und vielen anderen Rohstoffen aus. Fachleute schätzen, dass zum Beispiel die Kupfernachfrage im Jahr 2004 das Angebot um 350.000 Tonnen übertreffen wird. Für das darauf folgende Jahr wird sogar ein Defizit von 600.000 Tonnen erwartet. Die chinesische Kupfernachfrage dürfte 2004 um zwölf Prozent und im Folgejahr sieben Prozent steigen, wobei eine leichte Abkühlung der chinesischen Wirtschaft bereits berücksichtigt ist.
      Und auch der Ölpreis haussiert. Was noch im Vorfeld des Irak-Krieges an der Börse für regelrechte Horrorszenarien sorgte, scheint nun keinen mehr zu interessieren: der Ölpreis notiert seit Wochen über 3o Dollar je Barrel. Und das Ende der Preisspirale dürfte noch nicht erreicht sein.

      Rohstoffexperten erwarten beim Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) Preise von 40 Dollar je Barrel. Der WTI-Preis bestimmt sich über die Versorgungssituation in Nordamerika, gibt also im Gegensatz zum Brent-Preis - der sich stärker am Korbpreis der Opec orientiert - am ehesten über die fundamentale Situation auf dem Ölmarkt Auskunft.
      Die US-Rohölbestände liegen nur knapp über der kritischen Grenze von 270 Millionen Barrel; daher dürfte der Rohölpreis auch in den kommenden Monaten kaum unter Druck geraten.

      Olaf Hordenbach
      Chefredakteur
      Avatar
      schrieb am 28.04.04 11:40:59
      Beitrag Nr. 116 ()
      Dienstag, 27. April 2004 15:03


      Plus 100 Prozent mit Gold-Fonds

      „Jetzt ist eine gute Zeit, um in Gold-Fonds einzusteigen“,

      meint Martin Siegel, Fondsmanager des PEH-Q-Goldmines (WKN 986 366). DER FONDS.com fragte ihn, warum und wollte sein Erfolgsrezept wissen. Siegels PEH-Q-Goldmines ist mit einem Plus von 165, 1 Prozent über drei Jahre der zweitbeste Fonds über alle Kategorien in der Morningstar-Statistik.
      DER FONDS.com: Wie geht es an den Goldmärkten weiter?

      Martin Siegel: Wir befinden uns nach wie vor in einem Aufwärtstrend. Die Schulden der Haushalte und Banken weltweit sind nicht in den Griff zu bekommen. Außerdem sind jetzt schon erhebliche Probleme bei den Sozialsystemen sichtbar. Die Versicherungssysteme werden Pleite machen. Die größten Probleme hat derzeit Japan, gefolgt von Europa und den USA. Das alles macht Gold sehr attraktiv.

      DER FONDS.com: Im Januar ging es aber steil bergab.

      Siegel: Das war eine Reaktion auf die Gewinne des letzten Jahres. Die Kurse der Goldminen fielen dabei um bis zu 30 Prozent. Doch der Aufwärtstrend bleibt erhalten. Daran ändert auch der Ausverkauf in der vergangenen Woche nichts. Nun stabilisieren sich die Kurse wieder, darum ist jetzt ein idealer Einstiegszeitpunkt.

      DER FONDS.com: Wie viel Potenzial haben Gold-Fonds?

      Siegel: 2004 kann der Goldpreis auf 480 bis 500 Dollar pro Unze steigen. Derzeit steht er bei 398 Dollar. Langfristig sehe ich ihn sogar bei 600 Dollar. Goldminenaktien können damit in diesem Jahr um 50 bis 100 Prozent zulegen. Das gleiche gilt für Gold-Fonds.
      Avatar
      schrieb am 28.04.04 11:54:10
      Beitrag Nr. 117 ()


      Interessanterweise befinden sich aktuell nicht nur die meisten Aktienmärkte am Scheideweg, auch die Anleihen und der Dollar machen charttechnisch den Anschein, an wichtigen Punkten angelangt zu sein, wobei die charttechnische Implikation in diesen beiden Fällen eher in Richtung Trendwechsel zeigt. Als Beispiel für diese Beobachtung ist in nebenstehender Graphik der Kursverlauf des Euro gegenüber dem US-Dollar seit Anfang 2000 abgetragen. Einerseits wird ersichtlich, daß das momentane Niveau von 1,185 ziemlich exakt auf dem Aufwärtstrend seit Anfang 2002 liegt. Zugleich entspricht dieses Niveau einer charttechnischen Unterstützung, welche sich aus den beiden Kursspitzen des Jahres 2003 ableiten läßt. Erfahrungsgemäß sind solche Kreuzungen wichtiger technischer Trends Ausgangspunkte für nachhaltige Bewegungen. Allerdings besagt das Anlaufen eines solchen Kreuzungspunktes noch nichts darüber, in welche Richtung es von da ab weitergeht. Unseres Erachtens ist die Wahrscheinlichkeit für einen Anstieg des Euros gegen den Dollar höher als umgekehrt.
      Avatar
      schrieb am 29.04.04 08:34:09
      Beitrag Nr. 118 ()
      Donnerwetter, das hätt ich nicht gedacht !

      von Hansruedi Ramsauer

      Wer hätte nicht gerne gewusst, was morgen sein wird, die Welt wäre um vieles einfacher und unser Leben berechenbarer. Nicht zuletzt bei den Finanzmärkten versuchen sich Tausende von Experten. Stars werden geboren, wenn wieder einmal eine Prognose eintrifft. Dass diese „Treffer“ sich nur selten wiederholen lassen, wissen nicht zuletzt jene, welche sich blind auf diese Experten verlassen haben. Dies ist aber noch kein Grund, die Flinte gleich ins Korn zu werfen, denn Trends lassen sich durchaus prognostizieren, auch wenn auf der Zeitachse gewisse Spielräume bestehen. So wissen wir mit absoluter Sicherheit, dass dem „Suff“ der Kater folgt, oder anders formuliert, die Zukunft ist immer ein Produkt der Vergangenheit. Dabei zeigen sich die immer wieder kehrenden Muster von Boom und Bust, Angst und Gier, Katzenjammer und Euphorie. Alles verläuft somit in Zyklen. Ein Zyklus hat dabei gerade seinen Tiefpunkt erreicht, so meint zumindest Alan Greenspan, der Zins-Zyklus.

      Wohl wissend um der Gefahren von steigenden Zinsen angesichts der historisch unerreichten Schulden privater wie öffentlicher Haushalte, beschwichtigt uns der FED-Chef, dass die Banken die kommenden Risiken im Griff hätten. Nehmen wir diese Aussage als gegeben hin, kommt gleich die erste Frage auf: Wohin wurde das Risiko verlagert? Die Anleihenmärkte geben darüber Aufschluss. Die Emissionsvolumen sind in Zeiten sinkender Zinsen und steigender Anleihenpreise förmlich explodiert. Nicht die Banken müssten somit die Risiken steigender Zinssätze tragen, sondern die Investoren, nur scheinen diese vom angekündigten, drohenden Unheil nichts zu merken. Zumindest wurden die Märkte bis dato noch nicht von einer Verkaufswelle überspült. Dafür gibt es mehrere Gründe:

      * Die meisten Investoren haben die Anlagepolitik ihrer Gelder an die Banken delegiert, welche für das Investieren bezahlt werden und nicht für das Hochfahren der Cashquote.
      * Die Versicherungen und Pensionskassen sind auf eine Minimalverzinsung angewiesen. Verkauft der verantwortliche Vermögensverwalter die Anleihen, muss er die Gelder in andere lukrative Anlagen investieren, die Frage ist nur, welche?
      * Die Masse der Kleinanleger reagiert immer erst nachdem der Markt reagiert hat, der klassische Kontraindikator.

      Interessant dabei ist zu beobachten, dass die Gläubiger die Anleihen (noch) nicht verkaufen, potenzielle Hauskäufer den Wink von Greenspan aber durchaus verstanden haben. So stiegen die Verkäufe von neuen Häusern in den USA im März um 8.9 % gegenüber dem Vormonat. Eine clevere Sache, sofern die Immobilienpreise nicht ins Rutschen kommen, was aber gemäss einer Untersuchung der Bank für internationalen Zahlungsausgleich zu befürchten ist: Twin peaks in equity and housing prices?

      Es scheint also klar zu sein, die Zinsen werden steigen, schon rein mathematisch ist nicht mehr viel Platz nach unten vorhanden. Die Risiken sind grösser als die Chancen und trotzdem halten sich die Reaktionen in sehr engen Grenzen. Logisch ist dies nicht nachzuvollziehen und keiner wird, wenn es soweit ist, mehr sagen können „Donnerwetter – das hätt ich nicht gedacht!“

      Aber nicht nur die Investoren werden von steigenden Zinsen betroffen sein, sondern auch die öffentlichen Haushalte und die Unternehmen. Steigende Kapitalkosten führen automatisch zu sinkenden Gewinnen, sofern die Kosten nicht an die Konsumenten weitergegeben werden können. Davon ist angesichts der privaten Ueberschuldung nicht auszugehen, umso mehr als auch der Staat die Kosten des steigenden Schuldendienstes an die Bürger weitergeben muss: Das Resultat sind dementsprechend steigende Steuern, Abgaben und Gebühren.

      Bei diesem gefährlichen Gemisch darf auch das Öl nicht vergessen werden, dessen Preis trotz allen Bemühungen und Versprechungen seitens der USA nicht sinken will.

      Es ist somit nicht schwierig eine Aussage über die zukünftigen Trends an den Märkten zu machen, angesichts der historisch tiefen Zinsen und den astronomisch hohen Schulden. Wann die Märkte reagieren werden, hängt aber von den Menschen ab und diese handeln nicht logisch sondern emotional, wie die Geschichte nur allzu oft bewiesen hat. Mehr lesen Sie dazu im Buch von Charles P. Kindleberger „Manien, Paniken und Crashs“.
      Avatar
      schrieb am 29.04.04 08:40:55
      Beitrag Nr. 119 ()
      Hallo,

      und was sagt die fundamentale Seite? Man muss doch die wirtschaftlichen Indikatoren miteinbeziehen? Ich denke, dass es heute nach Veröffentlichung der US-Daten ziemlich turbulent zugehen wird. Immerhin wird ein gutes BIP erwartet und weniger Arbeitslosenanträge. Dazu die Aussagen in fast jedem Bericht mit der Erwartung, dass in USA die Zinsen erhöht werden sollen. Andererseits wurden schon oft genug enttäuschende Daten veröffentlicht....

      Es kann natürlich sein, dass der Markt all dies schon eingepreist hat und dass trotz Veröffentlichung von in der Erwartung liegenden Daten den Euro kurz unter die 1,18-Marke schicken werden und danach eine Seitwärtsbewegung (1,18xx - 1,20xx)stattfinden wird, bis die Terrorängste, Haushaltsdefizit usw. wieder in den Vordergrund treten und so dem Euro wieder zur Stärke verhelfen.

      Wir werden sehen...


      Gruss Yeusch
      Avatar
      schrieb am 29.04.04 08:43:47
      Beitrag Nr. 120 ()
      China erschüttert die asiatischen Märkte
      Hongkong 29.04.04


      Derzeit erschüttert China die asiatischen Märkte. Aber nicht nur diese, sondern auch die internationalen Rohstoffmärkte. Sämtliche Preise, wie Stahl, Kupfer, Gold, Zink ect. brechen ein.
      Deutlich hat die chinesische Regierung klar gemacht, dass das derzeitige Wachstum mit allen Mitteln abgebremst werden muss, da eine Überhitzung droht. Dieser Erkenntnis wurde heute noch einmal von Verantwortlichen aus Regierungskreisen klar gemacht.
      Die Peoples Bank of China hat angekündigt, sämtliche Kreditgeschäfte auf das wirklich Notwendige zu reduzieren. Wir hatten bereits berichtet, das die Bank Inspekteure durch das Land schickt, welche die vorgegebenen Richtlinien überprüft und alle unnötigen Investitionsausgaben stoppen. Weiterhin wird über eine Zinserhöhungen nachgedacht.
      Diese Maßnahmen gehören zu einem ganzen Paket was die Regierung durchsetzen will, um so das Wachstum auf bis zu 7 % für dieses Jahr zu drosseln. Das hat heute massive Auswirkungen auf die asitischen Börsenplätze.
      Avatar
      schrieb am 29.04.04 09:00:58
      Beitrag Nr. 121 ()
      Der Faktor Zeit

      Für Investoren besteht einer der wesentlichen Erfolgsfaktoren darin, langfristige Entwicklungen rechtzeitig zu erkennen und zutreffend einzuschätzen. Offenbar mangelt es aber den allermeisten Menschen an einem Sinnesorgan diesbezüglich.

      Nicht nur die Nutzer derivativer Finanzinstrumente wissen um den entscheidenden Einfluß des Faktors Zeit auf den Börsenerfolg, auch der ursprünglich zynisch gemeinte Ausspruch von Lord Keynes: Langfristig sind wir alle tot läßt sich tatsächlich kaum ernsthaft
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      bestreiten. Letztlich dürfte der Sinn nicht nur unseres Börsendaseins wohl darin bestehen, die Zeit bis zum Unausweichlichen einigermaßen sinnvoll zu nutzen.

      Mittelmäßige Geister verurteilen gewöhnlich alles, was über ihren Horizont geht.
      François VI. Duc de La Rochefoucauld (1613-1680), Schriftsteller

      La Rochefoucaulds Warnung ist mehr als berechtigt. Nur weil wir unfähig sind, etwas wahrzunehmen, bedeutet das nicht, daß es nicht existiert. Das Tückische in diesem Zusammenhang ist, daß langfristige Bewegungen kurzfristig entweder als Stillstand erscheinen, oder von heftigen Schwankungen überlagert werden.
      Avatar
      schrieb am 29.04.04 10:04:46
      Beitrag Nr. 122 ()
      .
      Gold 3 Jahreschart



      Dax 3 Jahreschart

      Avatar
      schrieb am 29.04.04 10:20:56
      Beitrag Nr. 123 ()
      Gold- Entwicklung im Vergleich zum Dax [gelbe Linie) in %

      Avatar
      schrieb am 29.04.04 10:48:25
      Beitrag Nr. 124 ()
      Interview mit Dr. Kurt Richebächer, ehemaliger Generalbevollmächtigter und Chefvolkswirt der Dresdner Bank und heutiger Herausgeber von "The Richebächer Letter".

      Der frühere FED-Chef Paul Volcker sagte einmal über ihn: "Manchmal denke ich, die Aufgabe der Notenbanker besteht darin, zu beweisen, daß Kurt Richebächer irrt." - Gelungen ist es ihnen bis heute nicht.


      Smart Investor: Herr Dr. Richebächer, wie beurteilen Sie die hedonische Methode der Qualitätsbereinigung in Preis- und Wachstumsstatistiken?
      - Richebächer: Während die tatsächlichen Computerverkäufe von 1997 bis 2000 lediglich von 79,6 Mrd. auf 109,3 Mrd. US-$ zulegten, stiegen sie nach hedonischer Bereinigung von 102 Mrd. auf mehr als 290 Mrd. US-$. Es macht schon Sinn, die Inflationsrate vom nominalen Wachstum abzuziehen, aber überhaupt keinen Sinn macht es, auf diese Weise Phantomwachstum zu erzeugen. Das ist absoluter Blödsinn. Ökonomisch ist allein entscheidend, was kostet es und was bringt es an Geld.

      Smart Investor: Über die Jahre öffnet sich die Schere zudem sichtbar...
      - Richebächer: Die USA haben es mittlerweile ja eingesehen, und anläßlich der letzten Benchmark Revision wurde das Bureau of Economic Analysis angewiesen, den Ausweis hedonischer Wachstumsraten bei den Computern zu unterbrechen - die Zeitreihe ist nicht mehr vorhanden. Zusätzlich tragen die Tabellen der BIP-Statistik inzwischen einen Hinweis, der ausdrücklich davor warnt, aus den Kettenindices (Chained Dollars) etwa im Bereich der Computer den Beitrag zum BIP ableiten zu wollen.

      Smart Investor: Sind Sie generell gegen eine Qualitätsbereinigung bei technischen Produkten?
      - Richebächer: Sehen Sie, selbst beim Auto bin ich ja gezwungen, die heutige Qualität zu kaufen, eine Verbesserung, die mir aber nichts bringt, denn ich kann die vielen PS ja gar nicht ausfahren. Der statistische Großangriff auf die Inflationsrate hat in den USA 1995 begonnen. Dahinter steckt Greenspan, der eine massive Reduktion der Inflation forderte und die niedrige Inflationsrate zur Schlüsselgröße seiner Geldpolitik machte.

      Smart Investor: Wie sah dieser statistische Großangriff aus?
      - Richebächer: Das ist ja nicht nur die Hedonik, die heute bei 20% aller Produkte wirksam wird. Zusätzlich werden saisonale und qualitative Bereinigungen vorgenommen, aber auch die Substitution wirkt preisdämpfend: Güter mit ungewöhnlichen Preissteigerungen werden einfach aus der Statistik genommen. Zudem werden Lebensnotwendigkeiten wie Gesundheitsfürsorge und Nahrung künstlich nach unten gerechnet. Der Konsumentenpreisindex wird als Folge deutlich zu niedrig ausgewiesen, er legt sicher über 2 % zu, wahrscheinlich sogar eher 3 %.

      Smart Investor: Mit entsprechenden Auswirkungen auf das reale BIP?
      - Richebächer: Die ganze BIP-Statistik ist gewaltig verfälscht. Die Produktion, Computer und Software werden künstlich aufgebläht. 90 % aller Revisionen, die natürlich nicht so im Lichte der Öffentlichkeit stehen, erfolgen nach unten - das hat Methode. Das tatsächliche Wachstum liegt eher bei 2% als bei 4%, wir haben Stagnation. Im Ganzen werden alle Zahlen in Amerika frisiert.

      Smart Investor: Haben Sie dennoch einen Favoriten unter den Statistiken?
      - Richebächer: Am ehesten sollte man auf die Entwicklung der verfügbaren Einkommen achten. Sie waren zuletzt nominal +0,6% und im Kettenindex +/- 0%. Allerdings wird auch hier gefälscht - Stichwort: fiktive Mieteinkünfte für Hausbesitzer.

      Smart Investor: Wollen die USA durch diese Tricksereien Kapital anlocken?
      - Richebächer: Es ist einfach das Bedürfnis der Amerikaner anzugeben, besonders gegenüber dem sklerotischen Europa. Damit haben sie erreicht, daß Leute wie der Daimler-Chef Schrempp unzählige Milliarden nach Amerika geschickt haben (um Chrysler zu kaufen; Anm. d. Red.). Das traf genau den europäischen Minderwertigkeitskomplex, in dem die Deutschen bekanntlich Spitzenklasse sind.

      Smart Investor: Wie schätzen Sie die weitere Entwicklung ein?
      - Richebächer: Eine so kranke, eine so kaputtgemachte Volkswirtschaft - wie die amerikanische - hat es noch nie in der industriellen Geschichte gegeben. Amerika steht vor dem Bankrott, mit allen Auswirkungen eines Zusammenbruchs des amerikanischen Finanzsystems - die Leute haben das nicht ansatzweise verstanden. Die ganze ökonomische Diskussion in Amerika ist auf niedrigstem Niveau, die makroökonomische Diskussion vollkommen tot. Zu meiner Zeit hatten die Bankvolkswirte noch objektive Meinungen, die waren zwar nicht immer richtig, aber jedenfalls mußten sie damit keine Aktien verkaufen.



      Das Interview führte: Ralph Malisch,
      aus Zeitschrift "SmartInvestor", Ausgabe April 2004
      Avatar
      schrieb am 29.04.04 15:41:01
      Beitrag Nr. 125 ()
      Gold - intraday

      Avatar
      schrieb am 29.04.04 15:43:06
      Beitrag Nr. 126 ()
      US-BIP schlechter als erwartet


      Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der USA ist saisonbereinigt im ersten Quartal 2004 um 4,2% gewachsen, was unter den Schätzungen der Experten liegt, die mit einem Wachstum von rund 5% gerechnet hatten.
      Avatar
      schrieb am 29.04.04 16:19:21
      Beitrag Nr. 127 ()
      aktuell:

      Der Help Wanted Index ist auf 39 zurückgegangen. Erwartet wurde der Help Wanted Index mit 41 nach zuvor 40.
      Avatar
      schrieb am 29.04.04 17:18:52
      Beitrag Nr. 128 ()
      Vergleich Goldentwicklung 70iger Jahre und aktuell,

      oder - was noch kommen könnte....





      Avatar
      schrieb am 29.04.04 22:59:51
      Beitrag Nr. 129 ()
      Avatar
      schrieb am 29.04.04 23:32:29
      Beitrag Nr. 130 ()
      # 128 Hallo option,

      ein Super- chart, vielen Dank. Genau diese Überlagerung habe ich immer gesucht aber nicht gefunden. Habe mir deswegen diese Darstellung selbst auf Millimeter-Papier
      aufgezeichnet -wie altmodisch-komme aber zu etwa dem gleichen Bild und vermutlich zu der gleichen zukünftigen Einschätzung. Wäre schön, wenn Du diesen Chart v.Zeit zu Zeit aktualisieren könntest. Vielen Dank auch für die vielen anderen interessanten Berichte.

      Gruß Looe
      Avatar
      schrieb am 30.04.04 09:27:10
      Beitrag Nr. 131 ()
      Das wirtschaftliche Chinabeben geht weiter
      Peking 30.04.04


      China`s State Council gereift jetzt durch. Laut ``Xinhua`` wurde festgelegt, das keine neuen Projekte im Bereich von Stahl, Zink sowie Zement genehmigt werden. Weiterhin sollen alle bereits laufenden Investitionsprojekte neu überprüft werden. Das wurde laut Xinhua in einem Rundschreiben an alle zuständigen Bereiche herausgegeben.
      Bereits im Februar hatte das State Council Arbeitsgruppen in die Provinzen geschickt, um vor allem Invstitionstätigkeiten zu überprüfen. Denn es sind vor allem die lokalen Provinzen, welche sich bisher kaum an die Anweisungen der Zentralregierung hielten.

      Alle Projekte für dieses Jahr, ausgenommen landwirtschaftliche, ökologische pädagogische und Gesundheits- und Wissenschaftsprojekte, sollen grundsätzlich überprüft werden. Alle die einen hohen Wasser-, Energie- sowie Rohstoffverbrauch nach sich ziehen sind laut Xinhua zu stoppen.
      Investitionen wie auch Bankkredite werden für die nächsten acht Monate auf das nötigste heruntergefahren, so die Vorgaben.

      Gestern hatte Chinas Ministerpräsident Wen Jiabao eindringlich auf das Abkühlen des Wirtschaftswachstumes gedrängt.
      Und schon gehen neue Befürchtungen um, dass eine Abschwächung den asiatischen Raum in Mitleidenschaft ziehen.
      Avatar
      schrieb am 30.04.04 09:44:53
      Beitrag Nr. 132 ()
      Enttäuschungen an allen Fronten
      Handelstag: Donnerstag, 29. April 2004

      Die Wall Street bleibt in der Defensive. Schlechte Prognosen von einigen Technologiewerten drückten gestern den Markt weiter nach unten. Hinzu kam, daß die vorläufigen Zahlen für das erste Quartal beim BIP-Wachstum mit einem Plus von 4,2 % weit unter den Erwartungen von 5 % blieben. Und auch eine anziehende Inflation signalisierte den Börsianern wieder, daß die Notenbank bald an Zinserhöhungen denken wird.

      So gab es unter dem Strich bei allen großen Indizes Verluste zu verzeichnen. Der Dow Jones gab dabei um 0,68 % ab, während sich der S&P 500 um 0,76 % verschlechterte. Beide schlossen damit auf dem niedrigsten Stand seit dem 26. März. Der Nasdaq Composite mußte 1,55 % abgeben. Am ärgsten traf es die kleinen Werte aus dem Russell 2000. Hier betrug das Minus 1,7 %.

      Und auch das Verhältnis Gewinner zu Verlierer war mit 1 zu 3 wieder auffallend negativ. Hinzu kam., daß mit 1,86 Mrd. gehandelten Aktien 26 % mehr Stücke die Besitzer wechselten als im Durchschnitt der letzten drei Monate. Dies ist ein Fakt, der die Börsianer schon lange beschäftigt, daß an schwachen Tagen die Umsätze anziehen, während in positiven Zeiten ein eher durchschnittlicher bis dünner Handel herrscht. Das wird klar als Warnsignal aufgefaßt.
      Avatar
      schrieb am 30.04.04 10:00:45
      Beitrag Nr. 133 ()
      .
      Kaufkraft des Dollar im 20. Jahrhundert

      Avatar
      schrieb am 30.04.04 11:34:13
      Beitrag Nr. 134 ()
      Eurozone:
      Jährliche Inflationsrate steigt im April auf 2,0%
      - Vorabschätzung

      30.04.04 11:01

      LUXEMBURG (dpa-AFX) -
      Die Inflation im Euroland ist im April überraschend deutlich angezogen.

      Die jährliche Inflationsrate betrug 2,0 Prozent nach 1,7 Prozent im März, teilte das Europäische Statistikamt Eurostat am Freitag in einer Vorabschätzung mit.
      Von AFX News befragte Volkswirte hatten mit einem Anstieg auf 1,9 Prozent gerechnet.
      Die Teuerungsrate hat damit die von der Europäischen Zentralbank (EZB) festgesetzte Warnschwelle von zwei Prozent erreicht. Die EZB spricht von Preisstabilität bei einer Inflationsrate von "unter, aber nahe 2,00 Prozent".

      Bei anziehender Inflation wird der Spielraum der
      Zentralbank für mögliche Zinssenkungen geringer. Derzeit beträgt der wichtigste Leitzins der EZB 2,00 Prozent.
      Avatar
      schrieb am 30.04.04 13:09:31
      !
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      Avatar
      schrieb am 30.04.04 14:14:29
      Beitrag Nr. 136 ()
      Achtung - nur für "Schnäppchenjäger"

      Börsengang von Google


      Betreut wird der Börsengang von Morgan Stanley (NYSE: MWD - Nachrichten) und Credit Suisse First Boston. Nach dem IPO könnte Google nach Einschätzung von Analysten eine Marktkapitalisierung von rund 20 Mrd. Dollar ! aufweisen.

      Im vergangenen Jahr verdiente das Unternehmen 105,6 Mio. Dollar und setzte dabei 961 Mio. Dollar um. Ein Jahr zuvor lag der Gewinn bei 99,7 Mio. Dollar, obwohl lediglich 347 Mio. Dollar erlöst wurden.Werbeerlöse machten 2003 rund 95 Prozent der Einnahmen aus.
      Avatar
      schrieb am 30.04.04 15:14:22
      Beitrag Nr. 137 ()
      TABELLE-Konsumausgaben im März gefallen

      Washington, 30. Apr (Reuters) - Das US-Handelsministerium
      hat am Freitag in Washington für die Entwicklung der
      persönlichen Einkommen und Ausgaben im März folgende
      saisonbereinigte Daten veröffentlicht:

      Persönliche Einkommen........ + 0,4
      Verfügbare Einkommen.......... + 0,4
      Pers. Konsumausgaben........ + 0,4

      privates Einkommen, Prognose:...... 0.4%


      Pers. Konsumausgaben....... + 0,1%

      Pers. Konsumausgaben, Prognose:...... 1%


      Der Dollar tendiert seit der Veröffentlichung 14.30 schwächer, Gold stärker.
      Avatar
      schrieb am 30.04.04 18:38:18
      Beitrag Nr. 138 ()
      .
      ohne Worte

      Avatar
      schrieb am 01.05.04 12:18:26
      Beitrag Nr. 139 ()
      Euro am Sonntag - aktuelles Heft 18/04 ab Sonntag 02.05.04

      Deutschlands stärkste Aktien

      Sie laufen und laufen und laufen – und so richtig merkt es kaum einer. Eine ganze Reihe deutscher Aktien steht auf Allzeithoch. Und bei manchen ist das noch lange nicht das Ende

      Weitere Themen:

      EU-Erweiterung
      Der Sprung in den Osten
      Ihre Erweiterung haben sie schon hinter sich: DAX-Konzerne wie Allianz, MAN oder Henkel haben sich schon vor Jahren in den neuen EU-Ländern etabliert. Wie sie ihr Geschäft im Osten jetzt ausbauen wollen

      Daimler
      Das Problem hinter Schrempp
      Wenn er Moral hätte, würde er zurücktreten. Doch um Moral geht es im Geschäftsleben selten. Und der angeschlagene Daimler-Boss ist nicht mal das wahre Problem des Konzerns, sondern sein Aufsichtsrat

      China
      Alles außer Kontrolle?
      Der Bewunderung folgt Skepsis und Sorge. Chinas Wirtschaft wächst zu schnell. Bekommt Peking dieses Problem nicht in den Griff, droht der Kollaps. Einen Vorgeschmack bekommen Börsianer derzeit

      Hotels
      Reiche reisen wieder
      Während es in der New Yorker High Society als schick gilt, sich eine Hotelsuite samt Service zu kaufen, schicken die Unternehmen ihre Mitarbeiter wieder in die Welt. Folge: Mit der Hotelbranche geht`s bergauf
      Avatar
      schrieb am 01.05.04 14:48:17
      Beitrag Nr. 140 ()
      @option63

      großes Lob an Dich für Deine Arbeit.
      Da wirds einem ja "himmelsangst",wenn man das alles so liest!
      Werde Deinen Thread zu "meinen persönlichen Favoriten"
      hinzufügen !

      Gruß
      Elskea
      Avatar
      schrieb am 01.05.04 15:29:11
      Beitrag Nr. 141 ()
      Staatsverschuldung Deutschland am 01.05.04 15.20 Uhr



      ...............1 352 927 680 572 €........................................2186 €....................................16392 €


      zur sich selbst aktualisierenden Schuldenuhr

      http://www.miprox.de/Schuldenuhr.html
      Avatar
      schrieb am 01.05.04 16:51:40
      Beitrag Nr. 142 ()
      ...................................................Der Teufelskreis der Schulden..................................................






      Etappen auf dem Weg zur Staatskrise

      Aufbau der Schulden: Wenn ein Staat keine oder geringe Schulden hat, kann er jahrzehntelang Schulden aufbauen, ohne dass dies fühlbare Folgen für die Bürger hat. Außer den eigentlichen Staatsausgaben können auch die Zinsen aus neuen Schulden bezahlt werden. Die Bürger gewöhnen sich an überhöhte Staatsausgaben. Deutschland 1955-1995.
      Reformstau: Die Zinsen können nicht mehr aus der Neuverschuldung bezahlt werden, sondern allgemeine Steuermittel werden eingesetzt. Folge sind staatliche Sparprogramme, Steuererhöhungen und härtere Verteilungskämpfe. Schwarzarbeit breitet sich aus. Reformen, die Geld kosten, unterbleiben. Wechselnde Regierungen versuchen sich an demselben Problemen. Deutschland heute.
      Der geschwächte Staat: Finanzierungsprobleme führen dazu, dass einige Gesetze nur noch auf dem Papier stehen; dem Staat entgleitet teilweise die Kontrolle. Aus verbreiteter Schwarzarbeit entwickelt sich eine komplette Schattenwirtschaft. Zudem wird das staatliche Gewaltmonopol durch mafiose Strukturen ausgehöhlt. Italien in den 80er Jahren.
      Finanzkrise: Die ausländischen Gläubiger der Staatsanleihen zweifeln, ob die laufenden Anleihen pünktlich und vollständig zurückgezahlt werden können. Die Zinsen schießen in die Höhe, Währung und Börsenkurse stürzen ab. Argentinien 2001/2002.
      Wirtschaftskrise: Die Störung greift auf die private Wirtschaft über. Konkurswelle, Massenentlassungen. Deutschland Ende der 20er Jahre.
      Staatskrise: Gigantische Einnahmeausfälle machen es dem Staat unmöglich, seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Verelendung des Teils der Bevölkerung, der sein Einkommen vom Staat bezieht: Rentner, Beamte, Soldaten, Arbeitslose, die Beschäftigten im Gesundheitswesen. Begünstigt werden radikale, autoritäre politische Strömungen. Zunehmende Bereitschaft zur Anwendung von Gewalt nach innen und außen. Deutschland Anfang der 30er Jahre; Russland Mitte der 90er Jahre.
      Avatar
      schrieb am 01.05.04 19:02:24
      Beitrag Nr. 143 ()
      @option

      ich habe mir aus einem deiner früherern postings dieses statement heraugesucht:

      Eine so kranke, eine so kaputtgemachte Volkswirtschaft - wie die amerikanische - hat es noch nie in der industriellen Geschichte gegeben. Amerika steht vor dem Bankrott, mit allen Auswirkungen eines Zusammenbruchs des amerikanischen Finanzsystems - die Leute haben das nicht ansatzweise verstanden. Die ganze ökonomische Diskussion in Amerika ist auf niedrigstem Niveau, die makroökonomische Diskussion vollkommen tot. Zu meiner Zeit hatten die Bankvolkswirte noch objektive Meinungen, die waren zwar nicht immer richtig, aber jedenfalls mußten sie damit keine Aktien verkaufen.

      welche auswirkung hätte ein kollaps der amerikanischen finanzwirtschaft auf die welt? was würde aus dem goldpreis werden, der ja in $ ausgegeben wird? was passiert mit den größten gläubigern der usa, wie japan zum beispiel? falls die usa in eine mega-krise rutschen, was passiert dann mit japan?
      wie würdest du dich vor einem solchen szenario schützen?
      der € müßte doch regelrecht gen norden explodieren, oder?
      Avatar
      schrieb am 02.05.04 10:54:11
      Beitrag Nr. 144 ()
      Mag sein das die amerikanische Volkswirtschaft kaputt und krank ist.Ich kann es nicht beurteilen,weil ich noch nie drüben war.Sollte es jedoch so sein,dass das ganze Finanzsystem kollabiert wird es Europa Japan und ganz Asien härter treffen als Amerika selbst.Für Deutschland wäre es möglicherweise den CO Schlag für Jahrzehnte Exporte usw.Die Spirale dreht sich bei uns jetzt schon nach unten obwohl die Weltwirtschaft wieder wächst.Bei einer richtigen Krise wären wir schnell bei 10 Millionen Arbeitslosen.Wie sich dann die Spirale dreht weiss wohl jeder.Wer die Kontrolle über die Rohstoffe hat kann es auch mal richtig Crashen lassen und praktisch wieder von null anfangen.In die Röhre würden die Gläubiger gucken.Amerika kann nur kaputt gehen wenn es Unruhen im eigenen Land geben würde.Und soweit wird es nicht kommen.
      Avatar
      schrieb am 02.05.04 10:54:33
      Beitrag Nr. 145 ()


      ..............1 353 080 305 002 €...............................................2186 €.......................................16394 €.......



      seit dem Posting gestern um 15.20 Uhr erhöhte sich der Schuldenstand um ca: ***152 Millionen Euro*** !!!



      ......und die Uhr läuft weiter:

      http://www.miprox.de/Schuldenuhr.html
      Avatar
      schrieb am 02.05.04 11:35:10
      Beitrag Nr. 146 ()
      .
      Deutschland wird im Jahr 2015 zahlungs- und politikunfähig, weil sich dann die Verschuldung auf knapp 10 Billionen DM erhöht hat.

      Eine vernichtende Analyse, die so noch nicht in der Öffentlichkeit wahrgenommen wurde. Und während so mancher im Publikum nachdachte, ob die beiden jungen Wirtschaftler (Philipp Schuller und Peer Ederer) nicht überzogen hätten, bestätigte Bundesfinanzminister Hans Eichel in seiner Laudatio diese Zahlen. In einem Anflug von Ehrlichkeit meinte er: Die SPD sei so tief im Keller, daß sie es sich leisten könne, die Wahrheit zu sagen.
      Ja, Deutschland werde politikunfähig, wenn wir so weitermachen, räumte Eichel ein...... Er sieht den drohenden Crash, und der kommt nicht erst in der Generation der Urenkel, sondern übermorgen, irgendwann zwischen 2010 und 2015."
      Avatar
      schrieb am 02.05.04 12:03:09
      Beitrag Nr. 147 ()
      Was mir am meisten Sorgen macht ist Deutschland selbst.
      Weltfinanzkrise Kollaps hin oder her, kommen muss er irgendwann.Überall sind mal Grenzen gesetzt.Nach jedem Gewitter kommt Sonnenschein.Doch wie es sich bei uns zur Zeit entwickelt dürfte das Gewitter sehr lange dauern wobei bei anderen längst wieder die Sonne scheint z.B.Japan China USA.Schlimm bei uns ist das heruntergewirtschaftete Schulsystem.Normaler Untericht kaum noch möglich.Der Kanzler kann noch 50 Milliarden in Bildung reinstecken so lange es keine Ordnung und Disziplin gibt wird sich an der Sache nicht viel ändern.Die überalterte Gesellschaft.Die ganzen Lobbyvereine
      Gewerkschaften Ärtzte,Wirtschaftsverbände und und und.Bei mir in der Firma und nicht nur bei mir auch bei meiner Frau ist es ähnlich,es wird Krank gefeiert was das Zeug hält.
      Ich hab einen Nachbar der bei mir in der Firma arbeitet war schon X mal Krank geschrieben in den letzten 15 Jahren.Zuletzt fast 6 Monate obwohl er nach wenigen Wochen schon fit war.Die meisten drehen es so das es 4-6 Wochen jährlich sind.Ich Wette. 80% ist geschumelt.Wenn es kracht ist das Chaos perfekt.Jeder von denen will seinen Job retten.Generalstreiks usw.Keine demokratische Regierung wird in der Lage sein solch Zustände nochmal auf die Reihe zu kriegen.
      Avatar
      schrieb am 02.05.04 12:49:44
      Beitrag Nr. 148 ()
      Die persönliche Goldreserve als die wohl beste Altersvorsorge


      Die globale Staatsverschuldung hat eine Dimension erreicht, die weder unsere Generation noch die kommenden Generationen je werden tilgen können. Die Sozialsysteme bedeuten in ihrer gegenwärtigen Form den Staatsbankrott!
      (aus " Das Greenspan Dossier" , von Leuschel/Vogt)

      - Crash der Sozialsysteme

      - Crash der inneren Sicherheit

      - Crash des Arbeitsmarktes

      Die Zeiten des ewigen Wachstums sind vorbei. Die Zeiten des schönen Scheins verblasst. Wir sind am Ende des Weges angekommen. Wer in den kommenden Jahren das Rentenalter erreichen wird, muss sich damit abfinden, mit deutlich weniger als einem Viertel dessen auszukommen, was uns heute noch von der Politik versprochen worden ist. Auf staatliche Zahlungsversprechungen sollte sich der zukünftige Rentner lieber nicht verlassen.

      Höhe
      Staatsschulden USA
      34.000 Mrd. US$

      Staatsschulden Deutschland
      1.350 Mrd. EUR

      Dann gibt es noch Richard Russell. Er machte in den USA die technische Analyse mit so genannten Elliott-Wellen populär. Der 79-jährige Analyst sieht die Aktien in neue Tiefen stürzen und sorgt mit einem bizarren Zahlenspiel für Furore: Dow und Gold werden sich in einigen Jahren bei 3 000 treffen. Mit anderen Worten, damit kein Leser einen Schreibfehler vermutet: Der Dow-Jones-Index drittelt sich danach auf 3 000 Punkte, der Goldpreis notiert dann gut siebenmal höher bei 3 000 Dollar je Unze.



      ..................Gold (blau) im 5 Jahresvergleich zum Dax (rot) in %...............................................Gold (blau) im 5 Jahresvergleich zum Dow Jones (rot) in %

      ................


      ..................Gold (blau) im 5 Jahresvergleich zur Nasdaq (rot) in %...........................................Gold (blau) im 5 Jahresvergleich zum Nikkei (rot) in %

      ................
      Avatar
      schrieb am 02.05.04 13:11:54
      Beitrag Nr. 149 ()
      @pinto

      du spielst wohl in puncto rohstoffe wie erdöl/erdgas etc. auf den irakeinsatz der usa?

      deine these, deutschland würde durch den kollaps der amerikaner, KO gehen, kann ich nicht so ganz nachvollziehen, auch im hinblick auf die deutschen exporte. der größte handelspartner der brd ist frankreich (und umgekehrt natürlich auch). Deutsche exporte konzentrieren sich eher auf Europa als auf die usa, ganz besonders wird es durch die osterweiterung verdeutlich. In den osten gehen schon jetzt mehr deutsche exporte, als in die usa. Auch wird ein schwacher $ im €-Raum kaum währungsrisiken hervorrufen.
      was asien betrifft, fakt ist nun mal, die größten gäubiger angeführt durch japan, china, korea sitzen dort. die haben ja unsummen in amerikansiche renditepapiere investiert.

      du schreibst etwas von 10 millionen arbeitslosen in der brd, haben wir denn nicht schon jetzt inzw. 7-8 millionen arbeitslose? viele menschen fallen aus der statistik heraus, weil sie in irgnedwelchen staatlichen massnahmen beschäftigt werden, kindererziehungsurlaub und weißt der kuckuck etc. etc. etc., da noch ein millionen herr von scheinasylanten etc. neulich war im stern zu lesen , dass sich zum beispiel alleine "offiziell" ca. 300.000 moslems illegal aufhalten würden, die behördlich geduldet werden, dann stelle ich mir einfach die frage, von was leben die denn?

      deine vermutung man kann so einfach crashen lassen und ganz easy als ob nix gewesen wäre, von vorne anfangen, ohne selbst darunter zu leiden, kann ich so ganz nicht stehen lassen, denn gerade die us-menschen werden ganz besonders darunter leiden! auch die abhängigkeiten zu den fossilen-rohstoffen wird im rahmen des technologischen fortschritts, durch andere energieträger ersetzt. hast du schon etwas von fusionsreaktoren gehört?
      Avatar
      schrieb am 02.05.04 13:19:36
      Beitrag Nr. 150 ()
      @pinto

      warum werden dann diese spaßgesellen nicht entlassen? was ist das für eine arbeitsmoral? solche leute sind doch zu nix zu gebrauchen!

      @option
      bekomme ich denn noch eine antwort von dir auf mein posting 143?

      desweiteren
      du schreibst deutschland wäre hoch verschuldet, ist diese verschuldung jedoch nicht durch die wiedervereinigung bedingt? schau dir doch einen stinknormalen chart an, wie die verschuldung nach 90 hochgeschossen ist!

      und was nützt dir ein goldpreis, wenn der in $ gemessen wird?eine währung die doch im crash wertlos wird. kannst du hierzu eine stellung nehmen?
      Avatar
      schrieb am 02.05.04 13:27:57
      Beitrag Nr. 151 ()
      @ alle,

      dieser Thread soll mehr oder minder eine Artikel bzw. Faktensammlung (sh. Threadtitel) sein.
      Da es schon fast "Gesetz" ist, dass das Niveau hier bei WO bei persönlichen Meinungsäußerungen abzurutschen droht, bitte ich, hier überwiegend im Sinne einer Artikel und Faktensammlung zu posten.
      Trotzdem vielen Dank für das rege Interesse und eure Beteiligung. :)

      option63
      Avatar
      schrieb am 02.05.04 14:02:37
      Beitrag Nr. 152 ()
      HLoew
      Auch vor dem Irak Krieg hatten die USA die Kontrolle über große Teile der Rohstoffe usw.Ich habe zwar nur Deutschland erwähnt weil mir auch in Zukunft nichts weiteres übrig bleibt als hier zu leben.Aber natürlich wird es die anderen europäischen
      Staaten im Falle einer Weltwirtschaftskrise genau so treffen.Da spielt es keine Rolle wie groß die Handelsbeziehungen zwischen Frankreich und D. sind.Letztendlich werden die Rohstoffpreise das Wirtschaftswachstum und Wohlstand bestimmen.Da haben weder Deutschland noch Frankreich was zu melden.Die einzigen in der Welt sind die USA und Russland mit ihren großen Reserven im eigenen Land.
      Avatar
      schrieb am 02.05.04 14:05:44
      Beitrag Nr. 153 ()
      option63
      Es ist nun mal so das man vom Thema wegkommt weil es zu viele Meinungsverschiedenheiten gibt.Man kann nicht über Themen und Fakten reden bevor man sich in den Ursachen nicht einig ist.
      Avatar
      schrieb am 02.05.04 14:35:27
      Beitrag Nr. 154 ()
      option63
      Vielen Dank,dass Du dir so viel Zeit nimmtst für all die Statistiken und Prognosen.Wer hätte schon so viel Zeit
      Fachpresse und andere Informationsquellen jeden Tag umzuwälzen.Ich vermute auch schlimmes die nächsten 10 Jahre. Der Wohlstand ist keine Einbahnstrasse.Irgendwann müssen wir auch umdrehen.
      Avatar
      schrieb am 02.05.04 15:35:17
      Beitrag Nr. 155 ()
      @option
      also ein kurzes statement bezogen auf die fragestellung hätte ich schon von dir mal erwartet. fass dich kurz, ich erwarte kein roman und ja tolle arbeit machste , auch ein ganz dicker lob von mir! :-)


      @pinto

      kurzfritig mag es richtig sein, aber was nützt dir ein preis in $ für saudi-öl, wenn der wert des $ im falle eines finaziellen kollaps wenig wert ist? davon wird doch €-raum
      als erstes profitieren! Langfristig wird sich Europa mittels des technologischen Fortschritts von fossilen Energieträgern lösen müssen, dann wird der preis dieser produkte keine rolle mehr spielen, da diese nicht mehr gebraucht/nachgefragt werden.
      Avatar
      schrieb am 02.05.04 16:55:16
      Beitrag Nr. 156 ()
      @ HLoew
      schau mal in deinen Briefkasten

      @ pinto
      a) Man kann ! "über über Themen und Fakten reden bevor man sich in den Ursachen nicht einig ist."

      aber b) bitte ich dich zu respektieren, dass dieser Thread zu allererst eine Artikel und Faktensammlung ist und kein Diskussionsthread. Solltest du das Bedürfnis nach Diskussionen um diese oder ähnliche Themen haben, dann ist es das beste, wenn du einen eigenen Diskussionsthread eröffnest.
      Avatar
      schrieb am 02.05.04 18:28:05
      Beitrag Nr. 157 ()
      option63
      Ok,ich werde mich raushalten.Zusammengefasst.Europa wird im Gegensatz zu Amerika immer die A....karte ziehen.Auf die wichtigsten Rohstoffe sind wir noch mindestens 15-20Jahre angewiesen und bei denen machen die Amis die Preise egal ob schwacher oder starker Dollar.
      Avatar
      schrieb am 02.05.04 18:34:38
      Beitrag Nr. 158 ()
      düber den preis läßt sich ja richtigerweise immer streiten, ich dachte beim erdöl bestimmt die opec über den preis und nicht die amis?
      Avatar
      schrieb am 03.05.04 10:58:04
      Beitrag Nr. 159 ()
      @ alle,

      da hier einige der Meinung sind, ihre persönlichen Ansichten über das Thema des Threads (Artikelsammlung) zu stellen, werde ich mich hier mehr und mehr zurückziehen.
      Durch Erfahrung hier bei WO weiß ich, dass dadurch das Niveau im Laufe der Zeit abnimmt bis hin zu persönlichen Beleidigungen, immer wieder aufgenommenen Streitigkeiten um Formulierungen, persönliche Ansichten etc.. Darauf hab ich einfach keine Lust.
      Wichtiges werde ich teilweise, eher unregelmäßig noch posten, nebenher werde ich mich aber um andere Dinge kümmern. (unter anderem um den Aufbau einer Internetseite mit ähnlichem Thema. Die Adresse gebe ich hier bekannt.)
      Themen der Euro am Sonntag stelle ich ebenfalls noch für geraume Zeit Samstags in diesen Thread.

      option63
      Avatar
      schrieb am 03.05.04 11:10:41
      Beitrag Nr. 160 ()
      Wissenswertes über Öl


      (Artikel im PDF-Format)
      http://www.markt-daten.de/Download/Wissenswertes-Oel.pdf
      Avatar
      schrieb am 03.05.04 11:59:50
      Beitrag Nr. 161 ()
      Buffett erwartet Inflation und Dollar-Schwäche


      Der amerikanische Investment-Guru Warren Buffett sieht einen unleugbaren Trend zu steigenden Zinsen und einer anziehenden Inflation.
      Es sei nur noch nicht klar, ob dieser Anstieg sich sprunghaft oder kontinuierlich vollziehen werde; man müsse aber in jedem Fall mit ersterem rechnen. Inflation sei ein schwer zu bewältigendes Phänomen, das sich aus sich selbst nähre, wenn es erst einmal um sich gegriffen habe.

      Als bedenklichen Trend sieht Buffett auch das Handelsbilanzdefizit der USA an. Er rechne stark damit, dass es dadurch in näherer Zukunft zu Verwerfungen an den internationalen Finanzmärkten kommen könne. In jedem Fall werde es den US-Dollar weiter unter Druck bringen. Seine eigene Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway habe deshalb Fremdwährungspositionen im Umfang von 12 Milliarden Dollar aufgebaut. Investiert worden sei in Währungen von fünf großen Auslandsmärkten. Daneben könne man sich demnächst auch den Kauf eines großen Unternehmens in Deutschland, Frankreich oder Großbritannien vorstellen.
      Avatar
      schrieb am 03.05.04 16:52:05
      Beitrag Nr. 162 ()
      # 159 Hallo option 63

      Kann Deine Entscheidung zwar verstehen, würde es aber sehr bedauern.Trotzdem vielen Dank für die bisher geleistete Informationsarbeit.

      Gruß Looe
      Avatar
      schrieb am 03.05.04 19:30:36
      Beitrag Nr. 163 ()
      Ab heute bin ich nur noch stiller leser.Ich hoffe das Du noch weiter machst.
      Gruß pinto!
      Avatar
      schrieb am 04.05.04 09:25:07
      Beitrag Nr. 164 ()
      Ferdinant Lips - Gold und Silber als Jahrhundertchance - Gold bei 3000 - 5000 und Silber 150 - 200 Dollar

      zum Artikel (PDF-Format)
      http://www.goldtrend.de/pdf/Ferdinand-Lips.pdf


      Buchempfehlung
      .
      http://www.amazon.de/exec/obidos/tg/stores/detail/-/books/39…
      Avatar
      schrieb am 04.05.04 10:34:53
      Beitrag Nr. 165 ()
      .
      Deutschland wird im Jahr 2015 zahlungs- und politikunfähig,
      weil sich dann die Verschuldung auf knapp 5 Billionen Euro erhöht hat.

      Eine vernichtende Analyse, die so noch nicht in der Öffentlichkeit wahrgenommen wurde. Und während so mancher im Publikum nachdachte, ob die beiden jungen Wirtschaftler (Philipp Schuller und Peer Ederer) nicht überzogen hätten, bestätigte Bundesfinanzminister Hans Eichel in seiner Laudatio diese Zahlen. In einem Anflug von Ehrlichkeit meinte er: Die SPD sei so tief im Keller, daß sie es sich leisten könne, die Wahrheit zu sagen.
      Ja, Deutschland werde politikunfähig, wenn wir so weitermachen, räumte Eichel ein...... Er sieht den drohenden Crash, und der kommt nicht erst in der Generation der Urenkel, sondern übermorgen, irgendwann zwischen 2010 und 2015."
      Avatar
      schrieb am 04.05.04 11:03:23
      Beitrag Nr. 166 ()
      Zitat:
      "Am effizientesten könnte China sein Verschuldungsproblem durch den Kauf von Gold lösen, welches zur Sicherung der Passiva der Zentralbank dienen könnte. Sollte der Goldpreis im Zuge einer Finanzkrise in den USA bis auf 1000 USD laufen, so wären die Probleme im Binnenmarkt Chinas nahezu vollständig gelöst."
      Avatar
      schrieb am 04.05.04 11:51:04
      Beitrag Nr. 167 ()
      @ 165, option63

      Das hoert sich sehr interessant an.

      Die Quelle haette ich wahnsinnig gern ...?


      mfg,
      mh
      Avatar
      schrieb am 04.05.04 15:14:50
      Beitrag Nr. 168 ()
      Gold intraday

      Avatar
      schrieb am 04.05.04 22:59:23
      Beitrag Nr. 169 ()
      Rohöl steigt auf 13-Jahres-Hoch

      Steigende Nachfrage und eher niedrige Bestände haben die Ölpreise heute deutlich weiter nach oben befördert. In New York kletterte der Rohöl-Juni-Future 77 Cents nach oben auf ein neues 13-Jahres-Hoch von 38,98 Dollar. Unverbleibes Benzin (Juni) zog ebenfalls nach und stieg 4,4 Cents auf 1,31 Dollar; den höchsten Stand, seit der Kontrakt 1984 am dortigen Handelsplatz eingeführt wurde.

      Nicht nur die Furcht vor Terroranschlägen im Irak drückt derzeit die Notierungen nach oben, sondern auch die Angebotspolitik der OPEC-Staaten, die rund ein Drittel des weltweiten Bedarfs abdecken. Dort hatte man noch letzten Monat die Förderquoten trotz absehbar steigenden Bedarfs um 4 Prozent reduziert.

      Händler gehen inzwischen davon aus, dass die Notierungen in den kommenden Wochen durchaus die Schallmauer von 40 Dollar pro Barrel durchbrechen könnten. Noch zu Wochenbeginn lag der Juni-Future bei lediglich 34,13 Dollar.
      Avatar
      schrieb am 05.05.04 02:42:30
      Beitrag Nr. 170 ()
      DEVISEN
      Euro vor dem Comeback/amerikanisches Handelsbilanzdefizit auch 2004 auf Rekordhoch

      Schonend bereitet Notenbankchef Greenspan die Märkte auf eine Zinserhöhung vor. Doch schon bald dürfte die Phantasie aus dem Greenback weichen und der Euro wieder deutlich anziehen, sagen Experten der Deutschen Bank.

      Unlängst hatte das Analysehaus Morningstar weltweit 60 Fondsmanager nach ihrer Einschätzung zum künftigen Wechselkursverhältnis befragt. Demzufolge gehen die institutionellen Investoren davon aus, dass der Dollar auf mittlere Sicht nicht mehr von Zinsspekulationen profitieren wird. Sie führen hier als Argument insbesondere die wirtschaftlichen Ungleichgewichte in den USA wie etwa das Haushalts- und Leistungsbilanzdefizit an.

      Zwar rechnet auch die Deutsche Bank damit, dass die US-Notenbank spätestens im August den Leitzinssatz anheben wird, räumt zinspolitischen Schritten allerdings nicht die entscheidende Bedeutung im Wechselkursverhältnis ein. "Wir gehen davon aus, dass den hohen außenwirtschaftlichen Ungleichgewichten in den USA diesmal die entscheidende Rolle bei der Findung der künftigen Wechselkurse zufällt. Zum Jahresende sollte der Dollar damit deutlich schwächer notieren als zur Zeit", schreibt Ulrich Beckmann in seiner jüngsten Analyse vom Research Büro Frankfurt der Deutschen Bank.

      Zustimmung erhält der Experte vom Londoner Kollegen Thomas Meyer. Solange das hohe Leistungsbilanzdefizit in den USA nicht zurückgehe, bleibe der Dollar unter Druck. "Das ist die Lektion aus der letzten Baisse", zitiert das "Handelsblatt" den Experten. Der US-Dollar befinde sich derzeit lediglich in einer Phase der Zwischenerholung wie es sie auch in der Baisse zwischen 1985 und 1995 gegeben habe. Die zuletzt reihenweise guten Konjunkturdaten können Mayer nicht überzeugen. "Investoren werden einsehen, dass sie für US-Anlagen einen zu hohen Preis zahlen", zeigt sich der Europa-Chefvolkswirt der Deutschen Bank überzeugt.

      Auch fundamentale Gründe für jüngste Erholung des Dollar

      Nach Einschätzung der beiden Deutsch-Banker könnte der seit 2002 zu beobachtende Abwärtstrend des Dollar bis 2006 anhalten. Korrekturphasen während dieses langfristigen Trends habe es in der Vergangenheit mehrfach gegeben. Dabei dürfte die jüngste Erholung des Greenback allerdings nicht nur als rein technische Gegenbewegung interpretiert werden.

      Vielmehr werde die jüngste Zwischenkorrektur von fundamentalen Daten gestützt, wie man sie vor wenigen Monaten noch nicht erwartet hätte. Dazu zählt der Experte Michael R. Rosenberg von der Deutschen Bank unter anderem die zuletzt wieder angewachsenen Nettokapitalzuflüsse aus dem Ausland und das infolge eines stärkeren Exportwachstums etwas gefälliger ausgefallene US-Handelsdefizit. Letzteres scheine sich bei monatlichen Zwischenwerten von 40 bis 42 Milliarden Dollar "stabilisiert zu haben".

      Die "Schlüsselfrage" lautet nach Ansicht Rosenbergs, "ob und wenn ja, in welchem Ausmaße die Einfuhren letztlich stärker wachsen werden als die US-Exporte". Sollten US-Importe und US-Exporte in den kommenden zwölf Monaten genauso stark ausfallen wie in den zurückliegenden zwölf Monaten, dürfte das durchschnittliche monatliche Handelsbilanzdefizit binnen Jahresfrist nur moderat von derzeit 41 Milliarden Euro auf 44 Milliarden Euro ansteigen. Dies werden die Märkte dann allerdings als "nicht allzu belastend" einstufen. Damit könnte die die Korrektur des Dollar womöglich deutlich längern andauern als es bei einer typisch technischen Korrektur der Fall ist.

      Die Erholung des Dollar könnte in diesem Jahr dagegen von relativ kurzer Dauer sein, wenn - wie in einem zweiten Szenario unterstellt - Exporte und Importe der Vereinigten Staaten eher dem "historischen Entwicklungsmuster" folgen sollten. Dann nämlich, so die Berechnungen Rosenbergs, könnte das monatliche, durchschnittliche Handelsbilanzdefizit auf bis zu 50 Milliarden Dollar ansteigen und damit in 2004 den Rekordwert von rund 600 Milliarden Dollar erreichen. Auch ein möglicher Anstieg der Kapitalzuflüsse könnte den dann ausgeweiteten Fehlbetrag im Außenhandel nicht kompensieren.

      Auf mittel- bis langfristige Sicht bleibt allerdings auch Rosenberg dem Dollarkurs gegenüber pessimistisch eingestellt, da spätestens im kommenden Jahr mit einer "kräftigen Ausweitung" des US-Handelsbilanzdefizits zu rechnen sei.
      Avatar
      schrieb am 05.05.04 11:13:22
      Beitrag Nr. 171 ()
      ....................................Euro/Dollar intraday

      ....................
      Avatar
      schrieb am 05.05.04 12:04:13
      Beitrag Nr. 172 ()
      ...................Der Dollar (gegenüber internat. Währungskorb) auf dem Weg nach unten

      3-Tageschart
      Avatar
      schrieb am 05.05.04 19:29:26
      Beitrag Nr. 173 ()
      "Nach dem Fed-Statement sind die Zinsspekulationen in den Hintergrund und die strukturellen Probleme des Dollar wieder in den Vordergrund gerückt ", sagte ein Händler gegenüber Reuters.
      Avatar
      schrieb am 05.05.04 20:02:29
      Beitrag Nr. 174 ()
      Die 2. Jahreshälfte lässt nichts Gutes erwarten

      Avatar
      schrieb am 05.05.04 22:38:42
      Beitrag Nr. 175 ()
      Warum Gold? - Geldentwertung in Deutschland

      Avatar
      schrieb am 05.05.04 23:33:41
      Beitrag Nr. 176 ()
      Institute: Bis 2008 fehlen bis zu 80 Milliarden Euro

      Aufgrund schwacher Konjunktur und Steuereinnahmen wird sich das staatliche Defizit in den nächsten vier Jahren erheblich schneller ausweiten als bisher erwartet.


      Wie die WirtschaftsWoche erfuhr, rechnen die sechs führenden Wirtschaftsforschungsinstitute für den Finanzplanungszeitraum 2005 bis 2008 mit einem Fehlbedarf von „bis zu 80 Milliarden Euro“. Alfred Boss, Finanzexperte vom Kieler Institut für Weltwirtschaft und Mitglied im Arbeitskreis Steuerschätzung, sagte der WirtschaftsWoche, schon im kommenden Jahr drohe eine „gesamtstaatliche Defizitquote von bis zu vier Prozent“. Auch das Bundesfinanzministerium geht nach Informationen des Magazins nicht mehr davon aus, die Maastricht-Kriterien im kommenden Jahr einhalten zu können. „Deutschland verletzt auch 2005 den Europäischen Stabilitätspakt“, sagte ein Mitarbeiter Eichels der WirtschaftsWoche.
      Avatar
      schrieb am 06.05.04 07:54:53
      Beitrag Nr. 177 ()
      Öl über 40 Dollar im Sommer"

      Der Ölpreis eilt von Rekord zu Rekord. boerse.ARD.de sprach mit Arnd Hildebrandt, einem ausgewiesenen Experten der Finanz- und Rohstoffmärkte über die weitere Entwicklung des "Schwarzen Goldes"


      boerse.ARD.de: Herr Hildebrandt, bereits in unserem letzten Gespräch im Dezember haben Sie einen steigenden Ölpreis vorrausgesagt. Was sind die Gründe für den aktuellen Schub?

      Hildebrandt: An dem großen Bild hat sich nicht viel geändert. In den vergangenen Jahren ist wegen des niedrigen Ölpreises nur unzureichend in neue Vorkommen investiert worden. Während die Saudis Öl für zwei bis drei Dollar pro Barrel aus dem Boden holen können, kostet es in einigen schwierigen Förderregionen 25 bis 28 Dollar ein Barrel Rohöl zu fördern. Die Ölpreise müssen viel höher sein, damit es sich für die Unternehmen überhaupt lohnt, in das Wagnis Ölsuche zu investieren. Die Ölunternehmen schwimmen im Geld und zahlen hohe Dividenden. Das macht deutlich, dass in der Vergangenheit nicht genug nach neuen Quellen gesucht wurde. Somit bleibt das Angebot erst einmal beschränkt.

      boerse.ARD.de: Wie beurteilen Sie den Einfluss der Saudis?

      Hildebrandt: Der saudische Ölminister hat im Februar ganz klar zu erkennen gegeben, dass die Opec keinen Lageraufbau in den Industrieländern will. Damit sind die Verbraucherländer wesentlich schlechter auf den kommenden Winter vorbereitet als in früheren Jahren.

      boerse.ARD.de: Der amerikanische Journalist und Entdecker des "Watergate"-Skandals Bob Woodward hat vor kurzem schwere Vorwürde erhoben. Die Saudis wollten kurz vor der Präsidentschaftswahl ihren Ölhahn aufdrehen, um den Ölpreis zu drücken damit George W. Bush die Wiederwahl zu sichern. Halten Sie da für realistisch?

      Hildebrandt: Das kann ich mir nicht vorstellen. Vielmehr braucht Saudi-Arabien einen hohen Ölpreis, um seinen ausufernden Haushalt überhaupt noch finanzieren zu können.

      boerse.ARD.de: Die USA verfügen über eine sogenannte Strategische Erdölreserve, die eigentlich für Notzeiten gedacht ist. Könnte Bush nicht versuchen, einen Teil davon auf den Markt zu bringen, um den Ölpreis kurz vor der Wahl zu drücken?

      Hildebrandt: Das wird er nicht wagen. Vielmehr befinden sich die USA in einer militärisch schwierigen Lage. Sie müssen einen großen Vorrat halten, um militärisch überhaupt noch handlungsfähig zu sein.

      boerse.ARD.de:Wie sehen sie die weitere Entwicklung des Ölpreises?

      Hildebrandt: Kurzfristig ist der Markt sehr überkauft. Viel spekulatives Geld ist in den Ölmarkt geflossen, so dass ich mir einen Kursrückgang von vier bis sieben Dollar vorstellen kann. Doch das sollte nur eine kurze Episode sein. Im Sommer rechne ich mit einem Ölpreis von über 40 Dollar bei der wichtigsten US-Ölsorte, das entspräche einen Preis für die Nordseesorte Brent von knapp 40 Dollar. Damit das eintritt, darf nicht die geringste Störung des labilen Ölmarktes eintreten. Ansonsten wird der Ölpreis noch viel höher steigen. Die Analysten kommen kaum noch nach, ihre Prognosen anzuheben. Das ist eine wirklich peinliche Angelegenheit.
      Avatar
      schrieb am 06.05.04 12:23:31
      Beitrag Nr. 178 ()
      Deutsche Industrie erhielt im März unerwartet weniger Aufträge
      [06 May 2004 - 12:00]


      Berlin, 06. Mai (Reuters) - Die deutsche Industrie hat im März bei einem unterdurchschnittlichen Umfang an Großaufträgen überraschend weniger Aufträge erhalten als im Februar.

      Der Auftragseingang habe zum Februar saisonbereinigt um 0,7 Prozent abgenommen, teilte das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (BMWA) am Donnerstag in Berlin auf Basis vorläufiger Daten mit. Die Bestellungen aus dem Inland nahmen um 0,5 Prozent ab, die Auslandsorders um 0,9 Prozent. Alleine die Hersteller von Investitionsgütern verbuchten einen Auftragszuwachs, während alle anderen Gütergruppe weniger nachgefragt wurden.

      Das Ministerium erklärte, bei den Daten sei mit einer Aufwärtskorrektur zu rechnen. Von Reuters befragte Analysten hatten im Schnitt mit einem Anstieg des Auftragseingangs um 0,7 Prozent gerechnet <G7MAY> , nachdem die Firmen im Februar einen Order-Anstieg um 0,5 Prozent verbucht hatten.

      Das Auftragsvolumen im März lag nach Reuters-Berechnungen auf Basis von Bundesbank-Daten 5,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Der Auftragseingang in der Industrie ist ein wichtiger Frühindikator für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland, die aber wegen Großaufträgen stark schwanken kann. Im weniger schwankungsanfälligen Zwei-Monats-Vergleich Februar/März zu Dezember/Januar nahm das Auftragsvolumen um 0,4 Prozent ab.

      Die gesamten Bestellungen aus dem In- und Ausland im März bei den Herstellern von Investitionsgütern stiegen im März um 0,7 Prozent zum Februar. Dabei legten die Auslandsorders um 2,0 Prozent zu, während die Bestellungen aus dem Inland um 0,8 Prozent abnahmen. Allerdings verbuchten Investitionsgüterhersteller in Ostdeutschland 10,6 Prozent weniger Aufträge, während in Westdeutschland ein Plus von 1,6 Prozent verzeichnet wurde.

      Die Vorleistungsgüterproduzenten in Deutschland erhielten insgesamt 2,0 Prozent weniger Aufträge, Konsumgüterproduzenten 1,7 Prozent weniger als im Vormonat. Die westdeutsche Industrie erhielt insgesamt 0,4 Prozent weniger Aufträge, die ostdeutsche Industrie 4,5 Prozent weniger.
      Avatar
      schrieb am 06.05.04 12:57:56
      Beitrag Nr. 179 ()
      Ich hab Schuld...

      Avatar
      schrieb am 06.05.04 13:36:04
      Beitrag Nr. 180 ()
      Buffett hält wenig von Google-Aktien, Hedge Fonds und dem Dollar

      Hugh!, Warren Buffett hat wieder einmal gesprochen. Und alle Anleger haben wie immer aufmerksam zugehört. Schließlich gilt der Chef der Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway als erfolgreichster Investor aller Zeiten.

      Seine Anlageerfolge bedingen, daß kein anderer Börsen-Guru so viel Gehör findet wie er. Seine hohe Wertschätzung zeigt sich auch daran, daß am Wochenende fast 20.000 Aktionäre zur Hauptversammlung der von ihm geführten Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway pilgerten.

      Google-Aktien keine Alternative für Buffett

      Interessanterweise eignet sich der 73-Jährige dank seines legendären Rufes sogar als Vorbild für die erfolgreiche Gilde der Internet-Unternehmer - und daß, obwohl er den Aktien aus dieser Branche im Regelfall wegen deren hoher Bewertung wenig abgewinnen kann. Dennoch haben sich die Gründer der Internet-Suchmaschine Google beim geplanten Börsengang ihrer Firma darauf berufen, ihr Börsen-Dasein im Sinne der Buffett-Philosophie zu gestalten.

      Für diese Wertschätzung hat sich Buffett am Wochenende zwar artig bedankt und Google eine famose Geschäftsidee zugebilligt. Zwischen den Zeilen ließ er aber durchblicken, daß für ihn ein Kauf der Google-Aktien nicht in Frage kommt, da die Titel vermutlich auch zu einem famosen Preis an die Börse gebracht würden.

      Diese Vorbehalte haben aber auch mit seiner allgemein vorsichtigen Haltung gegenüber Börsenneulingen zu tun. Seine Grundsatzüberlegung lautet dabei wie folgt: „Normalerweise überlegen sich die Unternehmen genau, wann sie an die Börse gehen. Und in der Regel wählen sie dabei den Zeitpunkt aus, wann sie den höchsten Preis erzielen können und nicht den besten Zeitpunkt für die Anleger.“

      Der Dollar hat bei Buffett weiter schlechte Karten

      Auch ansonsten übte Buffett vor allem Kritik. Unter anderem wiederholte er seine Warnungen vor einer zu großen Euphorie mit Blick auf die Branche der Hedge Fonds. Seiner Ansicht werden werden die meisten Anleger, die jetzt viel Geld in diese Produkte pumpen, letztlich keine Freude daran haben. Für ihn handelt es sich dabei um eine Modewelle, die er wegen der hohen Gebühren, welche Hedge Fonds typischerweise kassierten, nicht ganz nachvollziehen kann.

      Reserviert gibt sich der nach Multimilliardär auch weiterhin bezüglicher der Aussichten des Dollar. Sein diesbezüglicher Pessimismus basiert auf dem wachsenden Handelsbilanzdefizit und seiner Einschätzung, daß die amerikanische Notenbank die Zinsen zu niedrig halte, woraus sich wiederum Inflationsgefahr ableiten lasse. Vor diesem Hintergrund habe er zuletzt sein Engagement in Währungen außerhalb des Dollar zuletzt noch einmal deutlich aufgestockt.
      Avatar
      schrieb am 06.05.04 15:01:04
      Beitrag Nr. 181 ()
      .

      Gold vs Öl: positive Korrelation von Öl mit Gold

      Eine Methode, den Wert des Goldes abzuschätzen, ist die positive Relation von Gold- und Ölpreisen. Hier haben die Ölkrisen von 1973/74 und 1979/80 die enge Beziehung aufgezeigt.

      Ferdinand Lips erwähnt in seinem US-Bestseller "Gold Wars" die Möglichkeit, daß die US-Inflation der Grund für die Ölpreisausschläge gewesen sein könnte, und nicht, wie viele fälschlicherweise denken, die Ölpreissteigerungen Ursache für die Inflation gewesen sind. Es gab schon vor dem ersten Ölpreisschock Inflationstendenzen in den USA. Ferner wurden die ölproduzierende Länder in Petro-Dollars bezahlt, welche mit der Zeit überrascht festgestellt haben, daß ihre Öl-Dollars immer mehr an Wert verlieren. 1973 und 1979 erhöhten sie deshalb die Ölpreise um die amerikanische Inflation zu kompensieren. Anschließend investierten die OPEC-Staaten diese Petrodollars sofort in ihre Infrastruktur und Gold.

      Lips gibt in seinem neuen Buch einen bestätigenden Hinweis für das sinkende Vertrauen der ölexportierenden Länder in das Fiat-Money-System seit den 70er Jahren, indem er Timothy Green zitiert:

      "Andere Zentralbanken kauften ebenfalls Gold, einschließlich Japan, Taiwan, Indonesien und die OPEC-Länder (Saudi-Arabien, Iran, Irak, Libyen, Katar, Oman usw.). Singapur war gleichfalls als großer Käufer am Markt aktiv, doch tauchte dies nie in offiziellen Statistiken auf."

      Es darf Ursache nicht mit Wirkung verwechselt werden. Sicherlich hatten die Ölpreissteigerungen erhebliche Wirkungen auf die Inflation und liessen diese (erst recht) explodieren, jedoch könnte die Kern-Ursache der US-Inflation nicht die zwei Ölpreissteigerung gewesen sein, sondern eben eine überproportionale Kredit- bzw. Geldmengenausweitung. Wenn die USA einen stabilen Dollar gefördert hätten (kann mit Gold als Währungsgrundlage hervorragend "erzwungen" werden), wäre es nie zu den dramatischen Ölpreissteigerungen gekommen, die nicht nur weltweite Finanzsysteme und Unternehmen erschüttert haben, sondern auch ganze Volkswirtschaften (insbesondere ärmere Länder) für Jahre kollabieren liessen.

      Gold bewies in dieser Zeit einmal mehr seine "ehrlichen" Charaktereigenschaften als Werterhaltungsmittel wie die Wirtschaftsgeschichte beweist. Die 1970er Jahre zeigten eindrucksvoll das willkürliche Potential von Inflationen, welche Regierungen nicht mehr im Stande waren zu kontrollieren. Allein Gold konnte in dieser Zeit an Wert zulegen, jedoch konnte sich die dannzumalige Bevölkerung nur vereinzelt gegen die politisch-ideologisierte Inflation schützen, da die Ereignisse den gutgläubigen Mensch "über Nacht" aus seinem "nichts-ahnenden, kindlich-naiven Schlaf" rissen. Der Goldpreis explodierte innerhalb weniger Tage, während weltweit Volkswirtschaften jahrelang implodierten.

      Zwischen 1946 und 1971 lag der Ölpreis relativ stabil unterhalb der 5-Dollar-Marke und zeigte wenig Volatilität, wie Abbildung 1 grafisch verdeutlicht. Seit 1971 jedoch, als das letzte Band zwischen Währungen und Gold von Präsident Nixon zerschnitten wurde, kam es zwei Jahre später zu den bekannten Ölpreisschocks der 70er Jahre. Von 1972 bis heute nahm die Ölpreis-Volatilität erhebliche Ausmaße an. Adam Hamilton beschreibt die plötzlichen Schwankungssprünge des Ölpreises seit 1973 wie folgt:



      Abbildung 1: Rohöl- (linke Skala) und Goldpreis (rechts) 1946-2000 in nominalen USD

      Zwischen 1946 und 1994 lag die positive Korrelation von Gold mit Öl bei 0.93. Innerhalb von nur fünf Jahren (1995 - 2000) sank diese auf 0.07, wie der Abbildung 1 zu entnehmen ist. Einen wichtigen Hinweis für den Einsturz dieser seit Jahrzehnten hoch positiven Korrelation, findet Hamilton bei der starken Kreditexpansion der Geldmenge M3.

      Als Alan Greenspan am 5. Dezember 1995 das Verhalten der Investoren an der Börse mit "irrational exuberance" beschrieb, erstarrte die Welt gebannt. Die Worte vom "irrationalen Überschwang" wurden rasch zum meistzitierten Ausspruch des amerikanischen Notenbankchefs. Robert Shiller veröffentlichte im Jahr 2000 das gleichnamige Buch, in welchem er die US-Aktienspekulationsblasenentwicklung ausführlich beschreibt. Nach der Rede von Greenspan reagierten die Finanzmärkte direkt: In Japan fiel der Nikkei-Index um 3,2%, der DAX rutschte um vier Prozentpunkte ab, der Londoner FTSE-Index lag mit 4% im Minus, und der Dow Jones notierte mit 2,3% niedriger. "Warum fiel die Reaktion so heftig aus? Manche interpretierten die Äußerung als die Ankündigung einer restriktiven Geldpolitik des Fed." Das hat sich jedoch als krasse Fehlinterpretation erwiesen, denn die Geldmengenproduktion der Federal Reserve nahm in der Folge nicht ab, sondern (ein weiteres mal) überproportional stark zu, wie Abbildung 2 zeigt.



      Abbildung 2: Geldmengenwachstum M3 in Mrd. USD (linke Skala) und
      Wachstum des Aktienindex S&P 500 in Indexpunkten (rechten Skala) 1959 - 2000

      In den meisten (entwickelten) Ländern der Welt gibt es einen historisch engen Zusammenhang zwischen der Geldmenge M3 und Aktienmärkten, wie Abbildung 2 mit dem S&P 500 als Beispiel-Aktienindex veranschaulicht. In der Zeit von 1959 bis 1994 war in den USA die Geldmenge M3 mit dem S&P 500-Aktienindex mit 0,92 korreliert. Zwischen 1995 und 2000 ist die positive Korrelation auf 0,99 angestiegen: "A credit bubble is born."

      Hamilton sieht nun folgenden Zusammenhang:

      "Gold ist der sensibelste Barometer für Inflation, und das schon seit den Anfängen der Menschheitsgeschichte. ...Gold kündigt immer Fiat-Währungsprobleme (Inflation, oder Entwertung wie es in der Vergangenheit bezeichnet wurde) im Voraus an, indem es dramatisch an Wert gewinnt. Viele brillante Analysten, darunter auch das Gold Anti-Trust Action Committee, stellen die Hypothese auf, dass die US-Regierung ihre Tätigkeit den Goldpreis zu unterdrücken 1995 aufnahm. Indem der Goldpreis in US-Dollars künstlich gekappt wird, würde die Finanzgemeinde dem rücksichtslosen Wachstum im US-Geldangebot und den Inflationsdaten blind gegenüberstehen, und wäre getäuscht, indem sie annimmt, dass die US-Wirtschaft in einem viel besseren Zustand wäre wie das M3-Wachstum alleine nahelegen würde."

      Um sich den "Preis" dieser Aktienmarktblase mit Hilfe ein wenig Phantasie annähernd vorstellen zu können, sollte eine Milliarde USD (1.000.000.000) als 1.000 Meter hoher Turm aneinandergestapelter 100 USD-Scheinen betrachtet werden.

      In folgender Abbildung 3 ist der Gold-Öl-Quotient auf der linken Skala wiedergegeben (orange Linie). Das durchschnittliche Verhältnis dieser beiden Rohstoffe lag zwischen 1946 und 2000 bei ca. 15:1. Von 1972 bis 2000 lag der Durchschnitt bei 16,86 (schwarze mittlere Linie) und zwischen 1980 und 2000 erhöhte sich der Quotient auf 17,65. Im Jahr 2000 brach dieser auf 9,21 ein. Bei einem Goldpreis von $345 und Öl bei $29 konnte der Quotient aktuell (Ende Juni 2003) auf 11,9 aufholen.



      Abbildung 3: Gold-Öl-Quotient 1946 - 2000 in nominalen und realen US-Dollar

      Die Betrachtung der Vergangenheit zeigt, dass jedes Mal wenn der Quotient unterhalb von 10 gesunken ist, dieser wieder auf mindestens 15 scharf anzog. Somit gibt es drei Möglichkeiten, wie der historische Durchschnitt wieder erlangt werden kann: Entweder sinkt der Ölpreis oder der Goldpreis steigt. Oder beides. Die blau gestrichelte Linie zeigt den linearen Trend des Gold-Öl-Verhältnisses, und deutet auf einen stetig zunehmenden Wert von Gold gegenüber Öl hin.

      Es gibt erste Indizien dafür, dass Öl in den kommenden Jahren sogar knapper als in den 1970er Jahren werden könnte. Obwohl sich Ölpreispreisprognosen schwierig gestalten, dürfte die fundamentale Ausgangslage für eine steigende Ölpreistendenz als günstig eingestuft werden. Stimulierende Impulse gehen nach Untersuchungen von Steven Craig (Elliotwaves International) vornehmlich von der Produktionsseite aus. Die weltweit tiefen Explorations- und Erweiterungsinvestitionen der Ölindustrie in den letzten Jahren und das Versiegen vieler Ölquellen in den USA und in der Nordsee sprechen für eine tendenzielle Angebotsverknappung. In der Sowjetunion ist die Förderung rückläufig. Gleichzeitig bleibt die Ölnachfrage robust. Die guten Wachstumsperspektiven in den asiatischen und lateinamerikanischen Schwellenländern und in West-Europa, die fortschreitende Öffnung des Ostblocks und der steigende Bedarf der Dritten Welt dürften höhere Preise in der Zukunft bewirken.

      Die Bevölkerung von China und Indien zusammen zählen mehr als 33% der Gesamt-bevölkerung. Eine Industrialisierung nur in diesen beiden Ländern in den nächsten Jahren würde eine starke Nachfrage nach Öl auslösen dürfen. Die USA verbrauchten gemäss Hamilton im Jahr 2000 etwa 33% des Gesamtangebots an Öl. Das weltweite Angebot an Gold ist seit Jahren konstant, wenn nicht sogar stagnierend. Öl-Analysten schätzen, dass die Öl-Produktion der OPEC-Staaten (exklusiv Saudi-Arabien, welche noch große Ölreserven im Boden besitzen sollen) bereits mit einer Kapazitätsauslastung von 95% fördern.
      Avatar
      schrieb am 06.05.04 15:15:09
      Beitrag Nr. 182 ()
      .
      George Bernard Shaw (1856-1950)

      "Sie haben die Wahl zwischen der natürlichen Stabilität des Goldes und der Ehrlichkeit und Intelligenz der Politiker. Und mit dem Respekt für diese Herren, rate ich Ihnen solange das kapitalistische System besteht, das Gold zu wählen."



      Howard Buffett, Vater von Warren Buffett :), prophezeite schon 1948:

      "Infolge der wirtschaftlichen Stärke der USA kann es lange dauern, bis das Ende des Papiergeldexperiments erreicht ist. Aber wenn dieser Tag kommt, dann wird unsere dannzumalige Regierung wahrscheinlich finden, dass ein Krieg im Ausland klüger ist als eine Auseinandersetzung im eigenen Land. Dies war auch der Ausweg für die Papiergeldwirtschaft Hitlers und anderer. Wenn die menschliche Freiheit überleben soll, dann gibt es keine wichtigere Herausforderung, als den Kampf um die Wiedereinführung von ehrlichem Geld zu gewinnen, sprich die Wiedereinführung der Goldwährung. Nur so sind wir sicher, dass uns allen die Früchte unserer Arbeit erhalten leiben."
      Avatar
      schrieb am 06.05.04 20:53:35
      Beitrag Nr. 183 ()


      Hält Buffett Edelmetalle weiterhin für attraktiv?

      Ich habe kein Anzeichen dafür gesehen, daß er die 129 Millionen Unzen Silber verkauft hat, die er Ende der neunziger Jahre kaufte. Angesichts seiner Geduld könnte er diese Position meines Erachtens für unbestimmte Zeit halten, da die zugrundeliegenden Fundamentaldaten für Silber auf lange Sicht weiterhin günstig sind. Es ist interessant, daß Sie diese Frage aufwerfen, denn Buffetts Käufe haben sich in den letzten Jahren häufig auf Wertpapiere im Rohstoffsektor konzentriert. Er hat beträchtliche Anteile an Öl- und Erdgaspipelines sowie eine äußerst große Beteiligung am größten Öl- und Erdgasproduzenten Chinas, PetroChina, erworben. Er geht davon aus, daß es in den nächsten Jahren in der ganzen Welt zu kritischen Engpässen bei Rohstoffen kommen wird, wodurch die Gleichgewichtspreise für diese Güter steigen werden. Und da stimme ich mit ihm überein.

      Von Jack Dierdorff und Karyn McCormack, BusinessWeek Online

      06. Mai 2004
      Avatar
      schrieb am 06.05.04 21:15:46
      Beitrag Nr. 184 ()
      ........................Neuerscheinung



      Erscheinungsdatum: Mai 2004
      ISBN: 3922669557
      Avatar
      schrieb am 07.05.04 10:00:28
      Beitrag Nr. 185 ()
      [/url]


      Wütender Greenspan greift Bush-Regierung an


      Der US-Notenbankchef kritisiert harsch die Finanzpolitik der US-Regierung. Das Loch im Haushalt gefährde die wirtschaftliche Stabilität des Landes, sagte Alan Greenspan. Lösungsvorschläge bot er allerdings nicht an.

      Washington - Das riesige Haushaltsdefizit der USA ist nach Worten des amerikanischen Notenbankchefs Alan Greenspan ein "erhebliches Hindernis" für die langfristige wirtschaftliche Stabilität. Das Haushaltsloch, das in diesem Jahr schätzungsweise auf 4,25 Prozent des Bruttoinlandsprodukts steigen wird, bereite ihm noch größere Sorgen als das ebenfalls riesige US-Handelsbilanzdefizit, sagte Greenspan am Donnerstag vor einem Bankenkongress.

      Das Problem steigere sich noch, so Greenspan, weil nun die geburtenstarken Jahrgänge der "Babyboomer-Zeit" in den Ruhestand gingen. Der Fed-Chef regte zur Entlastung der Sozialkassen eine Kürzung der Ansprüche künftiger Rentner und eine Anhebung des Rentenalters an. Konkrete Vorschläge zur Sanierung des Haushalts machte der Notenbank-Präsident allerdings nicht.

      Greenspan vermied es ebenfalls, in seiner Rede Hinweise auf die Geldmarktpolitik der Fed zu geben. Am vergangenen Dienstag hatte der Offenmarktausschuss der Notenbank beschlossen, die Leitzinsen unverändert zu lassen, deutete aber eine kommende Zinserhöhung an.
      Avatar
      schrieb am 07.05.04 16:23:21
      Beitrag Nr. 186 ()
      .
      Hallo,

      hab ja vorige Woche angekündigt, dass ich aus bestimmten Gründen eine Website eröffne, welche in etwa die Weiterführung dieses Threads hier sein soll + fiktives Musterdepot.
      Hab gestern mal die Startseite als ersten Entwurf "gebaut". Möchte nicht eine weitere der üblichen Finanzseiten (vor allem im Design) hinzufügen.
      Im Inhalt schon gar nicht. ;)
      Wie denkt ihr über diesen erten Entwurf - optisch. (Möchte noch ein paar Infos in die erste Site einbauen)

      Schreibt mal per pn, wenn ihr Lust oder Vorschläge macht.
      Avatar
      schrieb am 07.05.04 16:58:01
      Beitrag Nr. 187 ()
      achso, hier noch der Link:

      http://www.owtinvest.de


      :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 07.05.04 19:15:31
      Beitrag Nr. 188 ()
      Ölwerte sind günstiger als Goldaktien


      Investments im Rohstoffbereich sind zur Zeit groß in Mode. Dabei denken viele Anleger besonders an Gold- und Edelmetallaktien. Ölaktien werden dabei häufig vergessen, obwohl teilweise Schnäppchen-Preise locken.

      Am Freitag stieg der Ölpreis am amerikanischen Markt erstmals sein 14 Jahren über 40 Dollar je Barrel (159 Liter). Beim Öl treibt der Wirtschaftsboom in Asien die Nachfrage an. Gleichzeitig wurde in den vergangenen Jahren nur wenig Geld in die Suche nach neuen Ölvorkommen gesteckt. Weltweit geht der Ausstoß der derzeit aktiven Ölfelder zurück; ständig muss Ersatz gesucht und gefunden werden, um die Förderung nicht absinken zu lassen.

      Der amerikanische Konzern ExxonMobil hatte im Februar eine alarmierende Schätzung veröffentlicht. Danach wird sich die Öl- und Gasproduktion ohne neue Vorkommen in den kommenden elf Jahren halbieren. Und dass, obwohl die Nachfrage nach Öl und Gas in diesem Zeitraum um rund ein Drittel steigen soll. Eine gewaltige Lücke tut sich dabei auf. Ein steigender Verbrauch trifft also auf ein relativ konstantes Angebot - der Preisdruck nach oben bleibt erhalten.

      Gold ist anders

      Die Angebots- und Nachfrage-Situation beim Gold unterscheidet sich vom Öl. Seit etlichen Jahren ist die Nachfrage nach Gold höher als die Förderung. Nach den Regeln der Marktwirtschaft hätte der Goldpreis demnach deutlich höher sein müssen. Neben den Notenbankverkäufen wurde die anhaltend hohe Goldnachfrage in erster Linie durch die Wiederverwertung von Altgold gedeckt.

      Auf Grund des jahrelangen Preisverfalls bis Ende der Neunziger Jahre haben viele Goldminen ihre Produktion eingestellt. Denn die hohen Förderkosten der Goldminen lagen in vielen Fällen unterhalb der auf dem Markt erzielbaren Preise. Es ist sehr aufwändig, eine einmal geschlossene Goldmine wieder in Gang zu setzen. Daher ist es kurzfristig praktisch unmöglich, die Neuproduktion deutlich zu steigern. Auch hier stehen also die Zeichen weiter auf Preiserhöhung.

      Aktien mit Gewinn-Hebel

      Sowohl Gold- als auch Ölaktien würden langfristig überproportional von einem steigenden Öl- und Goldpreis profitieren. In beiden Branchen spielen die Förderkosten und die Aufwendungen für die Suche nach neuen Öl- und Goldvorkommen eine große Rolle.

      Ein Rechenbeispiel: Ein Ölunternehmen hat Kosten von 25 US-Dollar, um ein Barrel Rohöl zu suchen und zu fördern. Liegt der Ölpreis bei 30 US-Dollar, verdient das Unternehmen also 5 Dollar je Barrel. Steigt der Ölpreis um die Hälfte von 30 auf 45 Dollar, steigt der Gewinn ebenfalls um 15 Dollar je Barrel - er vervierfacht sich auf 40 Dollar. Somit profitiert das Unternehmen überproportional stark von einem Ölpreisanstieg. Genauso wirkt der Gewinn-Hebel bei Gold-Unternehmen.

      Die Faustregel lautet: Je höher die Such- und Förderkosten eines Unternehmen sind, desto stärker reagiert die Aktie auf einen steigenden, aber natürlich auf fallenden Öl- und Goldpreis. Der Hebel funktioniert dabei auch in der Gegenrichtung und kann natürlich auch entsprechend steil in die roten Zahlen führen.

      Sollte die Annahme steigender Preise zutreffen, eröffnen sich also verlockende Gewinnmöglichkeiten für Öl- und Goldaktien. Dabei spricht einiges dafür, Ölaktien vorzuziehen. Im Gegensatz zu Öl wird Gold nicht wirklich "verbraucht". Teilweise wird es natürlich zu Schmuck verarbeitet, lässt sich aber immer wieder zurück gewinnen. Genau das macht den Goldmarkt unberechenbar. Es ist nicht klar, wie viel des schon vorhandenen Goldes bei steigenden Gold-Preisen auf den Markt geworfen würde. Im Gegensatz dazu sind Lagerbestände des "schwarzen Goldes" gerade verschwindet klein.

      Öl-Aktien günstig bewertet

      Außerdem weisen die Anteilsscheine der internationalen Ölproduzenten nach Reuters-Daten im Durchschnitt ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von gerade einmal 14 auf, während die Aktien der Goldförderer im Durchschnitt ein KGV von 33 haben. Noch deutlicher ist der Unterschied bei der Dividendenrendite. Goldunternehmen kommen hier auf knapp 0,8 Prozent. Bei Ölunternehmen ist die Dividendenrendite dagegen mehr als dreimal so hoch - nämlich knapp 2,6 Prozent.
      Avatar
      schrieb am 08.05.04 15:35:42
      Beitrag Nr. 189 ()
      Die Preise von Gold/Silber/Platin am Bankschalter

      (mit Suchfunktion)

      http://bullion.bytewurm.de/
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 20:55:06
      Beitrag Nr. 190 ()
      CDU innerhalb von 16 Jahren das Land ruiniert und hoch verschuldet - und jetzt? verantwortungslos, dumm und dreist

      Operation "Giftpille"

      Angela Merkel treibt die Regierung mit einer Zermürbungsstrategie vor sich her: Offiziell predigt die CDU-Chefin Zusammenarbeit und Konsens. In Wahrheit setzt sie auf Obstruktion.[Doch neue Umfragen zeigen, dass sich immer mehr Wähler mit Abscheu abwenden.

      So aufgekratzt wie am vergangenen Dienstag war die Stimmung im Konferenzraum neben Angela Merkels Büro lange nicht mehr. Genüsslich präsentierte Merkels Sprecherin Eva Christiansen in der morgendlichen Beraterrunde die Presselage. Die Schlagzeilen waren verheerend für die Regierung. "Rot-Grün droht Koalitionskrise", hieß es. "Agenda Zick-Zack", zitierte Christiansen aus der "Bild"-Zeitung, und alle lachten. "Da brodelt es aber", sagte Merkel zufrieden, "bei denen steckt der Wurm drin."

      Die CDU-Vorsitzende durfte sich doppelt freuen, weil die Union nicht unwesentlich zum miserablen Erscheinungsbild der Regierung beigetragen hat - etwa beim Ringen um das Zuwanderungsgesetz. Den schwelenden Streit zwischen Bundesinnenminister Otto Schily und den Grünen befeuerten die Unionsunterhändler nach Kräften. "Mit Schily wären wir schnell einig", stichelte Bayerns Innenminister Günther Beckstein.

      Seit der verlorenen Bundestagswahl vom Herbst 2002 legt es die Opposition darauf an, Rot und Grün zu spalten. Nach außen geht es stets um die Sache: ein effizientes Gesundheitssystem, mehr Dynamik auf dem Arbeitsmarkt, weniger Gängelung der Bürger. In Wahrheit aber trachtet die Union danach, den Gegner mit immer neuen Zumutungen und Nachforderungen in Schwierigkeiten zu bringen.

      In vertraulicher Abstimmung mit CSU-Chef Edmund Stoiber erhob Merkel die destruktive Spielweise zur Strategie.
      Eine offene Blockade, wie sie der frühere SPD-Chef Oskar Lafontaine gegen Ende der Regierung Kohl praktiziert hatte, wäre über vier Jahre nicht durchzuhalten. "Unsere Mitglieder werden das nicht mitmachen", befand die oberste Christdemokratin.

      Intern aber huldigt sie, gestützt auf die Dominanz im Bundesrat, dem Prinzip Obstruktion. Und so verfolgt Merkel hinter ihrem patriotischen Pathos des "Wir-wollenmehr-für-Deutschland-tun" eine raffinierte Zermürbungsstrategie: Die Regierung soll sich verschleißen, aber nicht vor Ablauf der Legislaturperiode stürzen.

      Wie gut ihr das Doppelspiel derzeit gelingt, konnte Merkel vergangene Woche beim Regierungschaos um Sparpakete, Steuererhöhungen und Schulden besichtigen. Wieder einmal präsentierte sich das Schröder-Kabinett als Stolpertruppe, die nicht einmal einen ordentlichen Haushalt aufstellen kann. Wieder einmal war republikweit die Lieblingsparole der Union zu hören: Die können es nicht.

      Dabei hat die Oppositionsführerin seit Monaten kräftig dazu beigetragen, die staatlichen Finanznöte zu verschärfen. Während sie in ihren Sonntagsreden gar nicht eindringlich genug Haushaltskonsolidierung und Subventionsabbau anmahnen kann, schaltet sie umgehend auf stur, wenn die SPD tatsächlich Vergünstigungen wie die Eigenheimzulage abschaffen will. Dann gilt die eigentlich ja geforderte Modernisierung ihren Leuten als "versteckte Steuererhöhung", als "Konjunkturkiller" oder "Buchhaltertrick" - und wird im Bundesrat kassiert.

      Die Varianten wechseln, das Spiel bleibt dasselbe: Was immer die Regierung vorschlägt, stets signalisiert die Union ihr grundsätzliches Einverständnis, um dann bei den Verhandlungen über das klein Gedruckte umso wirksamer Sand ins Getriebe zu streuen:


      · Das Regierungskonzept, die Altersbezüge stufenweise stärker und die Rentenbeiträge geringer zu besteuern, hatte CDU-Finanzexperte Friedrich Merz noch im vergangenen Herbst als "den einzig richtigen Weg" gelobt. Vor 14 Tagen dann lehnte die Union das Gesetz im Bundestag ab, weil sie der Regierung "nicht die Hand für ihre verkorkste Rentenpolitik reichen" wolle, so CSU-Vize Horst Seehofer.

      · Die organisierte Schwarzarbeit zu bekämpfen halten auch die Unionschristen für eine der wichtigsten Aufgaben am Arbeitsmarkt. Vergangene Woche aber stimmte sie gegen das entsprechende Gesetzesvorhaben der Koalition, weil es "in einseitiger Art und Weise auf repressive Maßnahmen" setze.

      · Zum Plan von Wirtschaftsminister Wolfgang Clement, Pressefusionen zu erleichtern, signalisierte die CDU/CSU-Führung zunächst "grundsätzliche Zustimmung", so ein interner Vermerk Ende letzten Jahres. Mehrfach besserte Clement seine Entwürfe zudem nach. Trotzdem lehnten die zuständigen Unionspolitiker vergangene Woche das ganze Vorhaben als "nicht zielführend und falsch" ab.
      Die CDU-Chefin knüpft an die "Sonthofen"-Strategie des einstigen CSU-Vorsitzenden Franz Josef Strauß an. Auf einer Klausurtagung seiner Partei hatte Strauß 1974 angekündigt, er wolle den damaligen Kanzler Helmut Schmidt durch destruktive Politik weich opponieren.


      Merkels "Sonthofen light" ist indes subtiler. Besonders bewährt hat sich das Manöver, Rot-Grün ein Thema aufzunötigen, über das die Koalition zerstritten ist.

      So trieb die Union in der vergangenen Woche bei den Verhandlungen um ein neues Zuwanderungsgesetz einen tiefen Keil in die Regierung: Vor Beginn der Gespräche hatten sich die CDU/CSU-Unterhändler über einen geeigneten Vorstoß verständigt: Auf einem karteikartengroßen Zettel notierten sie einen "Vorschlag zur Regelung der von Bundesminister Schily vorgeschlagenen Sicherungshaft".

      Der war zwar nicht ernst gemeint, aber darauf kam es nicht an: Die Grünen kochten vor Wut, Schily wand sich. Immerhin hatte der Innenminister die Sicherungshaft für mutmaßliche Terroristen in einem SPIEGEL-Gespräch als Erster ins Gespräch gebracht: "Wenn wir sie nicht abschieben können, ist es im Extremfall möglicherweise notwendig, sie für eine Weile in Haft zu nehmen"

      Mit ähnlichen Winkelzügen ist es der Union gelungen, den ganzen Verhandlungen ihren Stempel aufzudrücken. Mit einem Katalog von 128 Forderungen war sie vor einem Jahr in die Gespräche gezogen, darunter zahlreiche Ansinnen, wie etwa die Neuregelung des Staatsangehörigkeitsrechts, über die zunächst nicht geredet werden sollte. Wenn die Koalition sich mal wieder entgegenkommend zeigte, konnte die Opposition aus ihrem Vorrat nachlegen.


      Die jüngste Verhandlungsrunde endete wie gewünscht. Während SPD und Grüne öffentlich übereinander herfielen, redete über die Verweigerungstaktik der Union kaum jemand. Nun musste der Kanzler das Problem an sich ziehen. Am Freitag hieß es, Gerhard Schröder wolle klären, "ob und gegebenenfalls unter welchen Bedingungen ein Konsens zum Zuwanderungsgesetz zu erreichen ist".

      Kaum weniger erfolgreich führten CDU und CSU immer wieder einen Spielzug vor, den Sozialdemokraten halb empört, halb bewundernd als "Giftpillen"-Taktik bezeichnen: Erst werden in das Verhandlungsergebnis jede Menge Kompromisse eingebaut, von denen man genau weiß, dass viele Wähler darin Zumutungen sehen. Und dann hagelt es Kritik.

      Prototyp einer solchen Falle: die Praxisgebühr. Dass die Patienten für den Arztbesuch zehn Euro pro Quartal zahlen müssen, erschien selbst vielen Unionsanhängern im vergangenen Jahr als Bruch mit der eigenen Sozialstaatstradition. Trotzdem setzten CDU und CSU die Gebühr durch, weil sie bei der SPD-Stammklientel noch viel unpopulärer ist. Entsprechend vernichtend fiel das öffentliche Echo aus, nachdem das Gesetz zu Jahresbeginn eingeführt worden war. "Bild" schäumte über "Gebühren-Abzocker". Gesundheitsministerin Ulla Schmidt, die sich in den Verhandlungen bis zuletzt gegen die Unionsforderung gewehrt hatte, stürzte in den Umfragen ab.

      Die Verfechter des Eintrittsgelds taten so, als hätten sie mit der ganzen Sache nichts zu tun. Der nordrhein-westfälische CDU-Vorsitzende Jürgen Rüttgers behauptete gar, "am Chaos um die Praxisgebühr" sei "allein die Bundesregierung schuld". Ministerin Schmidt habe "beispiellos versagt" und müsse zurücktreten.

      Klar, dass Angela Merkel den Kompromiss noch heute als einen ihrer großen Erfolge einstuft. "Die CDU hat in den Gesprächen Schlimmstes verhindert" und ihre Positionen "teilweise durchsetzen können", verkündete sie süffisant.

      Mit einer ähnlichen Konsensfinte hatten CDU und CSU in der vergangenen Legislaturperiode bereits die Riester-Rente torpediert. Erst forderten die Unionspolitiker in den Kompromissrunden so viele Ausnahmen und Sonderregelungen, dass die neue Privatvorsorge zu einem bürokratischen Ungetüm geraten musste. Danach beklagte die Opposition, durchaus plausibel, die Regierung habe ein "bürokratisches Monstrum" geschaffen.

      Das jüngste Beispiel ist die geplante Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe, das so genannte Hartz-IV-Gesetz. Auch wenn das Projekt zum Reformpaket des VW-Personalvorstands und Kanzlerhelfers Peter Hartz zählt - eigentlich, so beteuert CSU-Chef Stoiber, handle es sich dabei um einen "eigenen Vorschlag" der Union.

      Bereits in der vergangenen Legislaturperiode hatte die Opposition in der Tat entsprechende Anträge ins Parlament eingebracht. Anschließend handelten ihre Ländervertreter in einer Expertengruppe monatelang die wichtigsten Gesetzesdetails aus. Und schließlich entwickelte der hessische Ministerpräsident Roland Koch jenes Konsensmodell, nach dem künftig Kommunen und Arbeitsämter ihre Langzeitarbeitslosen gemeinsam in Job-Centern betreuen sollen. Das Konzept, jubelte Unionschefin Merkel nach einem nächtlichen Allparteienkompromiss im vergangenen Dezember, "trage die Handschrift der Union" und werde "Wachstum möglich machen".

      Doch dann zeichnete sich ab, dass die vermeintliche Patentlösung aus dem Vermittlungsausschuss in der Praxis jede Menge Schwierigkeiten bereiten wird. Von "Software-Problemen" war die Rede, von einem "administrativen Super-GAU" und von "Maut II".

      Damit möchte die Opposition lieber nicht in Verbindung gebracht werden - und tut nun so, als wäre sie schon immer dagegen gewesen. Scheinheilig verhöhnen Unionspolitiker die von ihnen wesentlich mitgestalteten Hartz-IV-Regeln als "völlig unausgereift" oder "undurchführbar".
      Und Verhandlungsführer Koch ruft die bundesdeutschen Kommunen offen zum Boykott des geplanten Gesetzes auf: "Die Kommunen sollten der Bundesregierung sagen, wir werden abseits stehen."

      Merkel will das Vorhaben inzwischen am liebsten "um ein Jahr verschieben". Ein kühl kalkulierter Vorschlag: Startet die Reform nämlich erst im Jahr 2006, würden die unvermeidlichen Anfangsschwierigkeiten in die Vorphase des nächsten Bundestagswahlkampfes fallen.

      Wie weit sich die Blockadestrategie in Wählerstimmen ummünzen lässt, bleibt einstweilen offen. In der Sonntagsfrage liegt die Union zwar anhaltend nahe 50 Prozent. Doch nur ein Drittel der Bürger traut CDU und CSU zu, dass sie besser regieren würden als Rot-Grün.

      Kein Wunder, dass Angela Merkel über ihre Obstruktion nicht reden mag, schon gar nicht öffentlich. Mit Unschuldsmiene beteuert sie: "Wir sind die konstruktivste Opposition, die es jemals in der Geschichte der Bundesrepublik gegeben hat."
      Avatar
      schrieb am 10.05.04 09:13:03
      Beitrag Nr. 191 ()
      sorry, trotz Firewall, Virenscanner, Patch hab ich massive Schwierigkeiten
      Avatar
      schrieb am 12.05.04 14:09:23
      Beitrag Nr. 192 ()
      "Der Euro wird wieder steigen"

      Absicht oder nicht: Die Politik tut derzeit alles, um den Euro zu schwächen. boerse.ARD.de sprach mit Folker Hellmeyer, Chef-Analyst und Devisenexperte bei der Bremer Landesbank, über die "Erfolgschancen".


      Folker Hellmeyer



      boerse.ARD.de: Die europäische Gemeinschaftswährung befindet sich seit Wochen im Abwärtstrend - heute erreichte sie beinahe wieder den 1999er Einführungskurs von 1,1789 Dollar. Als Grund wird auch das "Dauerfeuer" von Politikern gegen den Euro-Stabilitätspakt genannt. Wie beurteilen sie diese Bestrebungen?

      Hellmeyer: Ich halte gar nichts davon. Vielmehr sollten die Politiker ihre Hausaufgaben machen. Noch immer werden nicht genug Reformanstrengungen unternommen, um die Staatsfinanzen in Ordnung zu bringen. So ist es kein Wunder, dass die Unternehmen wenig investieren und die Verbraucher sich mit ihren Ausgaben zurück halten.

      boerse.ARD.de: Wird das zu einer weiteren Euro-Aufweichung führen?

      Hellmeyer: Ich halte die derzeitige Euro-Schwäche nur für eine kurzfristige technische Korrektur im langfristigen Aufwärtstrend gegenüber dem US-Dollar. Möglicherweise fällt der Euro noch bis 1,17 oder 1,15 US-Dollar. Aber dann erwarte ich, dass der Euro wieder zulegt.

      boerse.ARD.de: Woher nehmen Sie ihren Optimismus für den Euro?

      Hellmeyer: In der Euro-Zone herrscht eine große Stabilität. Die Daten zur deutschen Handelsbilanz haben das erst heute morgen wieder verdeutlicht. Im Gegensatz zu den USA sind wir nicht vom Import von Kapital abhängig. Die USA brauchen täglich fast zwei Milliarden US-Dollar, um ihre Wirtschaft am Laufen zu halten. Die USA sind politisch isoliert und ähneln einem "Kapital-Junkie". Wenn man sich die Konjunkturdatendaten genauer anschaut, ist die Wirtschaft dort inflationär aufgebläht. Statistischen Manipulationen sind Tür und Tor geöffnet.

      boerse.ARD.de: Haben Sie ein Beispiel dafür?

      Hellmeyer: Die jüngsten Arbeitsmarktdaten, die einen Stellzuwachs von 288.000 ausgewiesen haben, beweisen das. 270.000 der neu geschaffenen Stellen sind allein auf Grund eines statistischen Modells entstanden. Mit der wirklichen Entwicklung in der Wirtschaft hat das nichts zu tun.

      boerse.ARD.de: Vor einigen Monaten haben Sie ein Kursziel für den von 1,35 bis 1,40 US-Dollar ausgegeben. Sehen Sie das immer noch so?

      Hellmeyer: Ich habe keinen Grund, meine Prognose zu ändern. Der Dollar wird bald wieder fallen. Selbst wenn die US-Notenbank Fed die Zinsen anheben sollte. Denn solch ein Schritt würde zu großen Verwerfungen in der stark verschuldeten US-Wirtschaft führen. Noch immer liegt der Leitzins bei nur einem Prozent und damit unterhalb der durch statistische Tricks viel zu niedrig ausgewiesenen Inflationsrate. Das wird nicht ewig so weitergehen können.
      Im Gegensatz dazu verfolgt die Europäische Zentralbank eine solide Politik der ruhigen Hand.
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      schrieb am 12.05.04 14:54:31
      Beitrag Nr. 193 ()
      US-Außenhandelsdefizit im März auf Rekordhoch

      Bilanz im Handel mit Waren und Dienstleistungen (in Milliarden) März - 45,96$ Vergleich Februar - 42,12$

      Von Reuters befragte Volkswirte hatten für den
      Berichtsmonat ein Außenhandelsdefizit von 42,60 Milliarden Dollar prognostiziert.
      Avatar
      schrieb am 13.05.04 15:42:59
      Beitrag Nr. 194 ()
      Wirtschaftsdaten USA der letzten 24 Stunden



      - US-Außenhandelsdefizit schnellt auf neuen Rekord

      - US-Einzelhandelsumsätze fallen stärker als erwartet

      - US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe höher als erwartet (sollten ja eigentlich fallen, wenn man den monatlichen Zahlen Glauben schenkt, - ein weiteres Zeichen, dass die monatlichen Befragungen mit ihren fantastischen Stellenzuwächsen `frisiert` werden)

      - USA: Erzeugerpreise über den Prognosen



      Sieht so ein nachhaltiger nachhaltiger Aufschwung aus ???
      Avatar
      schrieb am 13.05.04 20:19:44
      Beitrag Nr. 195 ()
      13.05.2004
      GBS die neuen Goldfonds
      FundResearch

      Bald können Anleger in einen börsengehandelten Goldfonds investieren, so die Experten von "FundResearch".


      Sicherheit und niedrige Kosten stünden dabei im Vordergrund. Goldfonds dürften jedoch eine höhere Rendite abwerfen.

      Mit Sicherheits- und Kostenaspekten gehe man auf Kundenfang. Tatsächlich biete der Fonds gegenüber dem direkten Kauf von Gold deutliche Vorteile: Erstens müsse sich der Besitzer nicht um die kostspielige Aufbewahrung und Versicherung des Edelmetalls kümmern. Der GBS-Goldschatz sei bei der HSBC-Bank in London gebunkert, wo er jederzeit innerhalb weniger Tage ausgelöst werden könne.

      Zweitens würden auch die Kosten für Privatanleger beim Kauf von physischem Gold in der Regel deutlich höher liegen. So gebe es zwischen dem An- und Verkauf von echtem Gold bis zu sieben Prozent Differenz. Da würden 0,3 Prozent Managementgebühr, die für GBS jährlich aufgebracht werden müssten, tatsächlich sehr gering anmuten. Zusätzlich würden noch Ordergebühren anfallen.
      Avatar
      schrieb am 13.05.04 23:42:08
      Beitrag Nr. 196 ()
      Chatmitschnitt mit Martin Siegel, Fondsverwalter

      http://www.goldseiten.de/content/chat/mitschnitte/siegel-200…
      Avatar
      schrieb am 14.05.04 00:55:18
      Beitrag Nr. 197 ()





      Während in der Amtszeit von SPD die Schulden um 18% erhöht wurden, trieb unsere jetzige großmäulige Blockade- CDU die Schulden um 115% !!! allein von 1990 bis 1998 in die Höhe. Eine Basis, auf der sich aufbauen läßt. Die jährlichen Zinsen dafür betragen deshalb fast 40% der Bundesausgaben. :mad: Oder anders: ohne die enormen Zinszahlungen dank des riesigen CDU-Schuldenberges hätten wir heute jährlich knapp 100 Milliarden mehr zur Verfügung - sprich einen Haushaltsüberschuss.
      Wenn ich mir die heutigen Wahlprognosen ansehe, dann weiß ich, dass der Wähler nicht nur nichts gelernt hat, ich spreche ihm sogar nahezu jede Form von Intelligenz ab.


      Avatar
      schrieb am 14.05.04 09:01:51
      Beitrag Nr. 198 ()
      Jeder weiss, woher die Schulden der CDU kommen. Man sollte nicht so tun, als ob man mal eben so ein Land aufkaufen und sanieren kann ohne zu investieren.

      Keiner weiss, was passiert wäre, wenn wir die DDR nicht übernommen hätten. Vielleicht hätten wir da noch mehr Geld für die Sicherheit ausgeben müssen. Man kann in dem Zusammenhang auch an Bürgerkrieg denken.

      Nicht so voreilige Schlüsse ziehen.

      --------
      Unsere Roten Freunde haben jedenfalls noch große Klappe und der einzige, der ein bisschen Ahunung von Finanzen hatte (Oskar) feuerte man bei Zeiten.
      Nun besinnt man sich auf seine Worte. Es ist aber leider zu spät. :mad:

      Gruss
      Freund_1
      Avatar
      schrieb am 14.05.04 10:35:06
      Beitrag Nr. 199 ()
      wo sind denn die tollen "Investitionen" ???

      Ich kann nichts erkennen von Investitionen, eher von Fehlinvestitionen und Geldern, welche in dunkle Kanäle geflossen sind. Ökonomisch wurde in den 90gern nahezu alles falsch gemacht, was falsch zu machen ging. Fehler wurden massiv mit neuen Krediten zugedeckt. Heute tragen wir das Resultat dieser Politik.
      Gut finde ich allerdings, dass auch (besser vor allem) die Schmalspurdenker mittragen.

      Wer Oscar wirtschaftlichen Sachverstand zuspricht, na denne...:laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 14.05.04 11:58:22
      Beitrag Nr. 200 ()
      Zinslast vor und nach Amtsantritt der CDU



      .........................1980.........................................................................2000
      .........2 Jahre vor Amtsantritt.................................. 2 Jahre nach Amtsantritt
      ....................der CDU ................................................................. der CDU
      Avatar
      schrieb am 14.05.04 12:13:54
      Beitrag Nr. 201 ()
      Union weiter auf Blockadekurs, oder: wie mache ich ein Land kaputt.

      Die Union hat mit ihrer Mehrheit im Bundesrat gleich mehrere rot-grüne Projekte auf Eis gelegt. Bei den Rentenplänen legte die Länderkammer Einspruch ein, der Vermittlungsausschuss wird wegen der Rentenbesteuerung und dem Arbeitslosengeld II angerufen.
      Das Reformprojekt von Ministerin Ulla Schmidt (SPD) soll künftige Rentenzuwächse weiter bremsen, um die Beitragssätze stabil zu halten. Dazu werden die Renten künftig weniger stark als die Löhne steigen.

      Das Gesetz zur Besteuerung von Alterseinkünften wird im Vermittlungsausschuss landen. Unmittelbar vor der Bundesratssitzung verständigten sich die Ministerpräsidenten der unionsregierten Länder mit CDU-Chefin Angela Merkel darauf, dem Regierungsentwurf in der Länderkammer nicht zuzustimmen.

      Im Vermittlungsverfahren will die Union gegen die Abschaffung von Steuervorteilen für Lebensversicherungen angehen, wie es aus Teilnehmerkreisen hieß. Außerdem will sie mehr Altersvorsorgeprodukte in die steuerliche Absetzbarkeit einbeziehen als die Regierung und in Verfahrensfragen auf Vereinfachungen pochen. Bei den von der rot-grünen Koalition festgeschriebenen einheitlichen Tarifen für Männer und Frauen soll es dagegen bleiben.

      Der Bundestag hatte das Gesetz vor zwei Wochen verabschiedet. Es sieht eine schrittweise Steuerbefreiung der Rentenbeiträge ab 2005 vor. Dafür sollen nach und nach bis 2040 immer mehr Rentner Steuern zahlen. Die Neuregelung der Rentenbesteuerung war vom Bundesverfassungsgericht verlangt worden. Ursprünglich hatte die Unions-Fraktionsspitze angekündigt, das Gesetz ohne Änderungen in der Länderkammer passieren zu lassen.

      Auch im Streit über die Zuständigkeit für das geplante neue Arbeitslosengeld II wollen die CDU/CSU-geführten Länder den Vermittlungsausschuss anrufen. Ziel sei es, das von Rot-Grün beschlossene Gesetz zur Umsetzung der Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe zu überarbeiten, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Volker Kauder, der dpa. Die Union will die Kommunen stärken.
      Avatar
      schrieb am 14.05.04 13:17:40
      Beitrag Nr. 202 ()
      Artikel vom März 2004 - wichtige Punkte extra hervorzuheben habe ich sein gelassen, denn der Artikel ist lesenswert vom ersten bis zum letzten Wort


      8.3.2004 von F. William Engdahl Zeitfragen

      Die US-Wirtschaft steckt in Schwierigkeiten
      Die meisten Zeitungen sind zurzeit voll von Meldungen über eine zunehmende Erholung der amerikanischen Wirtschaft nach einer dreijährigen Rezessions- und Stagnationsphase. Präsident Bush spricht von einem stetigen Wachstumsschub. Der Chef der Zentralbank, Alan Greenspan, sagt mehr oder weniger das gleiche. Die Aktien an der Wall Street steigen auf Grund des erhofften Booms. Nüchterne Realität ist allerdings, dass die amerikanische Wirtschaft nur künstlich am Leben erhalten wird. Die Bush-Regierung tut alles in ihrer Macht stehende, um bis zu den Wahlen im November die Illusion einer Erholung zu nähren, die man ebenso gut als «virtuelle Erholung» bezeichnen könnte.

      In den bisher üblichen Rezessionsphasen nach dem Krieg reduzierten die Unternehmen ihre Schulden, entliessen Arbeiter und taten alles, um ein besseres Verhältnis von Schulden und Einnahmen zu schaffen. Private Haushalte haben in einer normalen Rezession üblicherweise ihre Schulden reduziert und weniger ausgegeben. Hier handelt es sich aber nicht um eine normale Rezession. Die Situation ist alarmierend und hat nichts mit einer normalen Erholungsphase zu tun. Erstmals seit der grossen Depression im Jahre 1930 erhöhen amerikanische Familien ihre privaten Schulden während und nach dem sogenannten Ende der Rezession, die im November 2001 offiziell verkündet worden war. Statt der üblichen Phase des Sparens und der Vorsicht bei Geldgeschäften haben sich die Familien in Rekordhöhe verschuldet. Seit dem Zusammenbruch des Dot.Com-Marktes im März 2001 hat die Zentralbank Greenspans die grösste Konsumentenverschuldungsorgie der Weltgeschichte gefördert.

      Die Schulden der Haushalte wachsen und Stellen gehen verloren
      Seit dem Ende des Jahres 2000 ist die Verschuldung der Privathaushalte von 70% des Bruttosozialprodukts auf heute 82% hochgeschnellt. Im April 2003 belief sich die Summe der Schulden aller privaten Haushalte aus Kreditkäufen, Hypotheken und anderen Schulden (auf Autos, Kreditkarten usw.) auf 9,3 Billionen Dollar. Das ist ein gewaltiger Anstieg. Der Grossteil der Schulden stammt aus Hypotheken auf Liegenschaften und damit zusammenhängenden Kreditaufnahmen. Hier sind die Gesamtschulden auf über 7 Billionen Dollar gestiegen. Das bedeutet eine Pro-Kopf-Verschuldung von 25000 Dollar - für jeden Mann, jede Frau und jedes Kind. Allein die durchschnittlichen Schulden, die aus Kreditkartenforderungen stammen, belaufen sich auf 12000 Dollar und die Zinsen, die hierfür an die Banken entrichtet werden müssen, liegen bei über 14% pro Jahr.

      Solange das Familieneinkommen steigt, können weitere Schulden gemacht werden. Aber das Gegenteil ist heute in den USA der Fall. Im letzten Jahr stiegen die Einkommen offiziell um 2%. Die individuellen Schulden sind jedoch um nahezu 10% angestiegen. Schulden für Autos, Kreditkarten und ähnliches sind zum ersten Mal auf 2 Billionen Dollar angestiegen. Die Schulden der Privathaushalte, einschliesslich der Hypothekarschulden, stiegen im Jahr 2003 um 925 Milliarden Dollar, während Löhne und Gehälter lediglich um 190 Milliarden Dollar zunahmen. Die Amerikaner versinken in Schulden, um die Wirtschaft am Leben zu erhalten. Eine Umfrage ergab, dass 28% der Amerikaner ihre Schulden als das grösste Problem betrachten. Nur niedrigste Zinsen haben diese gefährliche Situation so lange möglich gemacht. Aber das kann nicht ewig dauern. Bush hofft darauf, dass es wenigstens bis zu den Wahlen im November hält.

      Um einen Zusammenbruch der US-Wirtschaft nach dem Absturz der Informationstechnologie-Branche zu verhindern, senkte Greenspan die Zinsen mehr als 13mal auf einen absoluten Tiefstand von 1%, das erste Mal in 43 Jahren. Dies ermutigte Familien dazu, neue oder grössere Häuser zu erwerben. Das wiederum führte zu einem Preisanstieg für Immobilien. Im vergangenen Jahr stiegen die Immobilienpreise für bereits gebaute Häuser landesweit um 14%, für Neubauten um 18%.

      Während die persönlichen Schuldenberge wachsen, ist das Einkommen zur Tilgung der Schulden nicht gestiegen. Seit dem Zusammenbruch der Aktienmärkte und der Rezession des Spätjahres 2001 ist das Bruttosozialprodukt der Vereinigten Staaten insgesamt um 7,2% gestiegen. Im gleichen Zeitraum stiegen Löhne und Gehälter lediglich um 2%, unter Berücksichtigung der Inflation sogar nur um 0,6%; also beinahe gar nicht. Dennoch sind die persönlichen Schulden explodiert. Solch eine Situation hält nur so lange, bis die Menschen nicht mehr in der Lage sind, Schulden aus Autokäufen, Kreditkarten oder Hauserwerb zu tilgen.

      Am 28. Januar hat Greenspan nochmals eine Rede gehalten und versprochen, die Zinsen nicht so bald wieder zu erhöhen. Trotzdem besteht er darauf, dass sich die Wirtschaft in einer gesunden Erholungsphase befinde. Wenn die wirtschaftliche Erholung gesund ist, warum steigen die Zinsen dann nicht auf Normalniveau? Die Antwort kann nur sein, dass es sich nicht um eine gesunde Erholung der Wirtschaft handelt. Einige Ökonomen nennen es die zweite grosse Depression, deren ernsthafte Auswirkungen nur durch die extrem niedrigen Zinsen und durch die gewaltigen Defizitausgaben der Bush-Regierung verschleiert werden, verbunden mit der fortgesetzten Bereitschaft von Japanern und Chinesen, für Hunderte von Milliarden Dollar US-Staatsanleihen zu kaufen, um das Defizit der Bush-Regierung zu finanzieren, was den Amerikanern selbst nicht möglich ist.

      In ganz Amerika verschwinden Arbeitsplätze im Rekordtempo. Offiziell sind seit 2001 etwa 2,7 Millionen Arbeitsplätze verlorengegangen. Inoffiziell beläuft sich diese Zahl nach Aussage eines früheren Ökonomen der amerikanischen Notenbank auf 7 Millionen. Ganze Industriezweige gehen auf Grund von Billigimporten aus China, Indien oder Mexiko verloren. Chinesische Textil- und Möbelimporte sind in den letzten zwei Jahren so gewaltig angestiegen, dass ganze Bereiche der Vereinigten Staaten zu industriellen Geisterstädten werden. Und nicht nur Arbeitsplätze von Arbeitern, sogenannte «blue-collar-jobs» gehen verloren. In den letzten 18 Monaten haben wichtige US-Banken und grosse Firmen zu einem Bruchteil der bisherigen Kosten ganze Bereiche ihrer Datenverarbeitung und dazugehörige Dienstleistungen nach Indien oder anderswohin ausgelagert («outsourcing»). Zum ersten Mal sind damit auch hochbezahlte Arbeitsplätze im Bereich der «white-collar-jobs» wie Softwareprogrammierer, Ingenieure oder Buchhalter betroffen.

      Aber man sagt doch, die Arbeitslosigkeit würde sinken. Das kommt darauf an, wie man zählt. Das amerikanische Ministerium für Arbeit zählt nur jene als Arbeitslose, die sich aktiv um eine Beschäftigung bemühen. Hat man es aufgegeben, eine Arbeit zu suchen, dann verschwindet man auch aus der Statistik. Hunderttausende von Arbeitslosen haben sich auf diese Art in Luft aufgelöst. Somit liegt die offizielle Arbeitslosenrate lediglich bei 5,6%.

      Die Regierung hat unterschiedliche Masse für Arbeitslosigkeit. Zählt man Unterbeschäftigte, die einen Ganztagesjob annehmen würden, würde man ihnen einen anbieten und diejenigen, die es aufgegeben haben, Arbeit zu finden, mit dazu, dann läge die Gesamtarbeitslosigkeit in den Vereinigten Staaten bei 10,9% und nicht bei den in den Schlagzeilen gemeldeten 5,6%. Und dies zitiert nur die offiziellen Angaben der US-Regierung (Table A-12, «Alternative Measures of Labor Underutilization»). Allerdings werden diese Zahlen nie in der Presse publiziert. Unabhängige Ökonomen schätzen die wirkliche Anzahl sogar noch bedeutend höher. Und selbst wenn man andere offizielle Messinstrumente zur Schaffung neuer Arbeitsplätze verwendet, ist deren Zahl geringer als nach jeder Rezessionsphase seit dem Zweiten Weltkrieg.

      Jene Amerikaner, die in den vergangenen drei Jahren glücklich einen neuen Arbeitsplatz gefunden haben, hatten zumeist nicht das Glück, eine bessere Stelle zu finden. Eine neue Studie des Economic Policy Institute stellte fest, dass Wirtschaftszweige, die neue Arbeitsplätze schaffen, im Durchschnitt 21% weniger zahlen als jene Wirtschaftsbereiche, die die Zahl der Arbeitsplätze kürzen. In der Autoindustrie in Michigan gehen gutbezahlte Arbeitsplätze in Produktion und Konstruktion verloren, während neue Arbeitsplätze in der Gesundheitsfürsorge und ähnlichen Bereichen 26% weniger Lohn bringen. Immer mehr Amerikaner sind dazu gezwungen, Teilzeitarbeitsplätze anzunehmen, und das oft ohne Krankenversicherung und ähnliche Leistungen. Etwa 4,8 Millionen Menschen arbeiten teilzeitbeschäftigt, weil keine Ganztagsstellen zur Verfügung stehen.

      Der dramatischste Wandel zeigt sich im ständigen Rückgang von Arbeitsplätzen in der Industrie seit dem Jahre 2000. Die US-Fabriken haben einen neuen Rekord aufgestellt und in 42 Monaten in Folge Arbeitsplätze abgebaut. Was heute als Aufschwung angepriesen wird, heisst nichts anderes, als dass die amerikanische Industrie nahe am Rande einer Depression mit nur 76% ihrer Kapazität arbeitet. Die Waren werden statt dessen in Asien hergestellt. Die asiatischen Zentralbanken, besonders diejenigen Chinas und Japans, unterstützen wiederum den US-Markt, ihren grössten Absatzmarkt, indem sie Regierungsanleihen und anderes mit ihren riesigen Dollarüberschüssen aus diesem Handel aufkaufen. Der Effekt ist die Schaffung neuer Arbeitsplätze. Aber nicht Arbeitsplätze in Amerika, wo sie allmählich verschwinden, sondern in Asien. Die Angelegenheit ist ein ziemlich heisses politisches Eisen geworden.

      Platzt die Eigenheim-Seifenblase?
      Angesichts einer tatsächlichen Arbeitslosigkeit von nahezu 11% und Löhnen, die stagnieren oder sogar sinken, ist es nicht überraschend, dass einige Familien Probleme mit dem Überleben haben. Die Zahl bankrotter Haushalte ist auf einem Rekordhoch. Und nun zeigen sich zum ersten Mal Anzeichen dafür, dass die Familien trotz tiefster Zinsraten seit 43 Jahren Probleme bekommen, ihre Hypothekarzinsen zu zahlen. Heute ist das Verhältnis von privaten Schulden zu persönlichem Vermögen auf einem einmaligen Höchststand von 22,6%. Viele Familien sind gezwungen, zwei oder drei Jobs anzunehmen, um ihre Rechnungen zahlen zu können, insbesondere die Kosten der Hypotheken auf ihrem Haus.

      Die Preise für Häuser sind in den letzten drei Jahren dramatisch angestiegen, da niedrige Zinsen die Banken dazu verleitet haben, selbst Familien mit hohen Risiken Geld zu verleihen. Staatliche oder halbstaatliche Agenturen wie Fannie Mae oder Freddie Mac verlagern das Risiko des Geldverleihs örtlicher Banken auf den amerikanischen Steuerzahler. Über hundert Jahre lang verliehen US-Banken Geld für den Hauskauf auf Grund sehr konservativer Regeln, die es erforderlich machten, einen beträchtlichen Anteil - üblicherweise 25-30% der Hypothekarschuld - bar zu bezahlen und zu belegen, dass die Familie über zusätzliche Sicherheiten oder Vermögenswerte verfügte, die den Wert des neuen Heims überstiegen und im Falle von Zahlungsschwierigkeiten absicherten. Mit neuen Finanzierungsinstrumenten und staatlichen Garantien verleihen die Banken heute ohne überhaupt eine gründliche Kreditprüfung durchzuführen. In einigen Fällen erreichen die Kredite 125% des Wertes des Eigenheims. Ausserdem plant der amerikanische Kongress ein Gesetz zu verabschieden, «The Zero Down Payment Act of 2004», das bestimmten Käufern erlauben würde, Immobilien ohne einen Cent Eigenkapital zu erwerben. Das ist ein Spiel mit dem Feuer.

      Dass der Verkauf von Eigenheimen im Jahre 2003 alle Rekorde brach, ist kein Wunder angesichts von Zinssätzen von 5,7% für Hypotheken mit 30 Jahren Laufzeit, dem niedrigsten Wert seit 43 Jahren. Da noch kein Ende von Alan Greenspans grosszügiger Kreditpolitik absehbar ist, werfen die Banken den Eigenheimkäufern billige Kredite nur so nach. Das Problem liegt darin, dass sich mit stetigem Wachstum der Arbeitslosenzahlen und stagnierenden Löhnen ein Ende der künstlichen Eigenheim-Kauf-Blase offensichtlich abzeichnet.

      In Colorado Springs, einem der wirtschaftlich stärksten Gebiete im Staat Colorado, haben die Zwangsversteigerungen - ein Vorgang, bei dem die Bank oder die Regierung das Haus ohne Bezahlung in Besitz nimmt -, innerhalb eines Jahres um 21% zugenommen und stehen auf einem 12-Jahres-Hoch. Die Region hat seit 2001 ungefähr 9000 hochbezahlte Stellen in der Informationstechnologie-Branche verloren. Portland/Oregon hat die höchste Zwangsversteigerungsrate im Land, und allein in diesem Gebiet befinden sich jeden Monat 50000 Leute mit der Bezahlung ihrer Hypotheken im Rückstand. Gewöhnlich ist der Grund dafür der Verlust des Arbeitsplatzes. Landesweit befinden sich die Zwangsversteigerungen auf dem höchsten Stand seit der grossen Rezession in den frühen 1970er Jahren.

      Selbst dort, wo die Preise für Eigenheime am stärksten gestiegen sind, geraten viele Familien in Schwierigkeiten. Das hängt damit zusammen, dass die Vermögenssteuer in den Städten auf dem Marktwert der Eigenheime erhoben wird. In Seattle, der Heimat von Microsoft und einem der stärksten Eigenheimmärkte des Landes, sind Pensionäre dazu gezwungen, ihre schon lang in ihrem Besitz befindlichen Eigenheime zu verkaufen, weil die örtliche Vermögenssteuer zu stark gestiegen ist, um sie von ihren Pensionen finanzieren zu können.

      Familien mit zu grossen Schulden haben nur drei Möglichkeiten: das Einkommen zu erhöhen, mehr Geld aufzunehmen oder zahlungsunfähig zu werden und Privatkonkurs anzumelden. Konkursanmeldungen befinden sich auf einem nie dagewesenen Höchststand. Die Zinsen jedoch verbleiben auf einem historisch niedrigen Stand. Wenn die Zinsen wieder zu steigen beginnen, und das müssen sie bald einmal, und sei es nur, um den Fall des Dollars zu stoppen, befürchten Ökonomen eine Flut neuer Konkurs-und Zahlungsunfähigkeitserklärungen bei Hypotheken, weil die Familien nicht mehr in der Lage sind, die steigenden Zinsen zu zahlen. Dies wiederum würde eine neue Welle von Arbeitslosigkeit, Betriebsschliessungen, Lohnkürzungen und Wertverfall bei Aktien auslösen. Das Problem ist diesesmal, dass die Vereinigten Staaten bereits alle Möglichkeiten, die bei der Bekämpfung einer normalen Rezession zur Verfügung stehen, ausgeschöpft haben.

      Greenspans Notenbank hat die Zinsen bereits so weit wie nie zuvor gesenkt. Der Verlust von Arbeitsplätzen hat Rekordausmasse erreicht, und Familien haben Kredite in Rekordhöhen aufgenommen. Vermutlich wird es noch eine grosse Ausgabewelle geben, wenn die amerikanischen Familien im April dieses Jahres ihre Steuerrückzahlungen auf Grund der Steuerreform des letzten Jahres erhalten.

      Das ist eine explosive Mischung. Es ist vorprogrammiert, dass die Zeit nach den Wahlen im November eine der dramatischsten in der US-Wirtschaftsgeschichte sein wird. Die Notenbank, das Federal Reserve, wird dann versuchen, wie verrückt Dollars zu drucken, um den Kollaps in den Griff zu bekommen. Die Auswirkungen der neuen US-Wirtschaftskrise werden weltweit zu spüren sein - sie wird die Welt etwa zur gleichen Zeit treffen, wenn die ersten alarmierenden Anzeichen für das Überschreiten der Höchstfördermenge für Erdöl und dessen Folgen für die Welt spürbar werden.
      Avatar
      schrieb am 14.05.04 14:49:01
      Beitrag Nr. 203 ()
      Washington, 14. Mai (Reuters) - Die Lagerbestände der Industrie- und Handelsunternehmen in den USA sind im März im Vergleich zum Vormonat um 0,7 Prozent gestiegen und damit stärker als von Analysten erwartet.

      :cool:
      Avatar
      schrieb am 14.05.04 14:54:48
      Beitrag Nr. 204 ()
      Die US-Verbraucherpreise waren im April um 0,2 (Prognose 0,3) Prozent gestiegen. In der von den Märkten besonders beachteten Kernrate - ohne Energie- und Lebensmittelpreise - war das Plus mit 0,3 Prozent aber deutlich höher als von Analysten :p mit 0,2 Prozent erwartet ausgefallen.
      Avatar
      schrieb am 15.05.04 14:10:41
      Beitrag Nr. 205 ()
      Heft 20/04 16.05.2004


      Tollhaus Deutsche Bank

      Der Fall Postbank war keineswegs die erste Blamage der Bank. Das Flaggschiff der deutschen Finanzbranche schlingert seit Jahren. Nun ist offenbar aber auch noch ein Machtkampf in der Chefetage entbrannt
      ab 16.05.2004 im Handel

      Greenspan und die Z-Frage

      Die US-Wirtschaft boomt, der Ölpreis steigt. Die damit wachsende Inflationsgefahr wird der Notenbankchef mit Zinserhöhungen bekämpfen. Wie die Börsen in der Vergangenheit auf Zinszyklen reagierten, wie es dieses Mal werden könnte

      Sicherheitsfirmen - Profiteure des Terrors

      Die US-Präsidentenwahl wirft ihre Schatten voraus: Die Angst vor neuen Anschlägen wächst, und die Anbieter von Sicherheitstechnik hoffen auf neue Aufträge. Das treibt ihre Kurse

      Infineon - Automann als Ausputzer

      Unruhe im Vorstand, Zoff mit der IG Metall und Gerüchte über den Verkauf der Speicherchip-Sparte lassen das DAX-Unternehmen nicht zur Ruhe kommen. Viel Arbeit für den neuen Chef Wolfgang Ziebart

      Emerging Markets - Die Ängste sind übertrieben

      Die Ängste sind übertrieben
      Die Zinswende in den USA, die wirtschaftliche Abkühlung in China und nationale Faktoren belasten die Schwellenmärkte. DWS-Fondsmanager Thomas Gerhardt sagt dazu im EURO-Interview, dass die Korrektur aber nicht lange anhalten werde
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      schrieb am 15.05.04 14:12:11
      Beitrag Nr. 206 ()
      :)
      ps: unten stehendes Posting bezieht sich auf die Euro am Sonntag, erscheint morgen, am 16.04.04
      :)
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      schrieb am 16.05.04 10:30:03
      Beitrag Nr. 207 ()
      Krankenhäusern droht Konkurs

      15. Mai 2004
      Die 2221 Krankenhäuser in Deutschland brauchen in den kommenden vier Jahren dringend Fremdkapital in Milliardenhöhe, um vom Konkurs verschont zu bleiben.Der Investitionsbedarf ist dermaßen hoch, daß sich der Kreditbestand der Krankenhäuser bis zum Jahr 2010 verdreifachen wird. Die jährliche Mehrbelastung stiege dadurch von derzeit 500 Millionen auf dann zwei Milliarden Euro an.
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      schrieb am 16.05.04 11:00:54
      Beitrag Nr. 208 ()
      LALA-land bald abgebrannt ???

      (posting eines users bei goldseiten.de)


      vielleicht ziehen sich die amerikaner bald aus dem irak zurück und der ölpreis wird auf 25 $ gedrückt ???
      "öl reicht für 400 jahre, hauptsache die dummen araber werden net zu gierig"

      wir können durchaus nochmal eine scheinblüte hier in LALA-land erleben

      die börsen steigen stark, internet-aktien sind wieder in und die ganzen pessimisten und schwarzseher, börsenbären usw haben wieder notorisch falsch gelegen

      "steigende inflation ist gut für dollar und aktien und schlecht für gold" LALALA

      ALLES wird zum Kasino völlig losgelöst von allen fundamentalfaktoren und getrieben von den derivate-märkte wo die "grossen" die indikatoren legen und alle als trendfolger auspringen ...

      ALLES ist hier noch möglich in LALA land


      aber wer steht eigentlich hinter LALA- land und sorgt dafür das alles so bleibt ????

      früher hatten wir den irak/iran krieg damit das öl bilig bleibt und die saudiprinzen natürlich, wenn sich amerika heute aus dem irak zurückzieht, werden über kurz oder lang alle prowestlichen regierungen dort wie dominosteine kippen

      wenn dann die westlichen soldaten zurückkommen um die ölversorgung zu sichern, wird mann und maus um jedes haus dort kämpfen, dafür ist jetzt gesorgt ...

      die antiwestlichen kräfte haben mit dem irakkrieg den amerikaner eine falle gestellt, und die sind darauf hereingefallen, man vergleiche das mit der komfortablen situation des westens im iran/ irak krieg

      wer hat alles interesse an dieser gefährlichen situation:

      nur osmana bin laden ???

      die wahrheit ist doch, wer vorteile aus dieser situation zieht, könnte sich wie das who is who der reichen und mächtigen lesen

      die antiwestlichen kräfte umfassen nicht nur die araber sondern auch
      chinesen, russen usw.

      und der feind sitzt doch im eigenen haus, die mächtigen kräfte hinter den westlichen zentralbanken wollen ihren weg zur uneingeschränkten (finanz)-weltherrschaft vollenden und dies geht nur auf dem boden von grossen katastrophen

      im endeffekt wer ist an der erhaltung des status quo interessiert ??
      klaus müller und lieschen klein

      und wer hilft ihnen dabei:

      kanzler schröder und sein eichel ( wenn es nicht so traurig wäre müsste man wirklich lachen )

      was blüht uns auf diesem weg:

      ein beispiel:
      die ehemalige sovietunion hatte über 25000 taktische nuklearsprengköpfe, die generalen mit 100$ monatslohn unterstanden,
      von den chemischen und biologischen waffen ganz zu schweigen
      ( wieviel milliarden $ waren am kauf solcher waffen interessiert ??? )

      wir müssen uns doch mal darüber klar werden das im antiwestlichen lager keine hohlbirnen vom schlage schröder sitzen sondern wirklich gewissenlose, intelligente strategen, die für die erreichung ihrer ziele auch einige millionen tote in kauf nehmen

      für die araber sind die millionen muslime in europa von zentraler bedeutung, diese zum radikalen islam zu führen indem ihnen der westen als unmoralisch, verlogen vorgeführt wird und das westliche finanzsystem als betrug dargestellt wird

      um diese ziele zu erreichen wird auch vor dem einsatz maximaler mittel nicht zurückgeschreckt, wenn der passende zeitpunkt gekommen ist

      in den geschichtsbüchern könnte dann stehen:
      nach dem anscheinenden sieg des westlichen systems kam wenige jahre später der völlige zusammenbruch ...

      zumindestens in den ersten phasen decken sich die interessen der antiwestlichen kräfte mit den interessen der internationalen hochfinanz, wer danach die oberhand behält ???

      jetzt wären wir wieder da warum wir gold und silber ( physikalisch )
      besitzen sollen, nicht um grosse gewinne in LALA-land damit zu machen, sondern um etwas zu haben was auch wert hat wenn LALA-land abgebrannt ist ...

      (dies sollte man im hinterkopf behalten, wenn es wieder mal beschissen um den goldpreis steht, damit man vorbereitet ist was alles auf uns zukommen könnte)
      Avatar
      schrieb am 16.05.04 21:32:02
      Beitrag Nr. 209 ()
      Die Mehrheit der amerikanischen Aktien- und Anleiheninvestoren hat eine unheilvolle Zukunft vor
      sich. Das einzige, was noch höher als die Spannungen
      im Mittleren Osten ist, ist der Erdölpreis.
      Währenddessen stellt mittlerweile auch in den USA die
      breite Presse die Wiederwählbarkeit des Präsidenten in
      Frage.

      Sie denken, ich spreche von der aktuellen Situation?
      Nein, ich habe von 1979 gesprochen ... aber die
      Parallelen zu 2004 sind unabstreitbar. Präsident
      George W. Bush ist ganz bestimmt aus einem anderen
      Holz geschnitzt als der damalige Präsident Jimmy
      Carter, aber die Probleme, die Amerika in den späten
      1970ern hatte – steigende Schulden, langsames Wachstum
      und ein explosiver Mittlerer Osten – sind wieder da.

      Es scheint so, als ob es keine Problem gäbe, das
      Washington nicht mit Steuergeldern wegwischen könnte.
      Aber genauso wie es Grenzen dafür gibt, wieviel Erdöl
      wir aus der Erde holen können, gibt es auch Grenzen
      dafür, wieviel Geld sich die USA leihen können, ohne
      eine wirtschaftliche Krise zu verursachen. Eine
      Regierung verdient schließlich kein Geld. Sie kann nur
      auf 2 Wege an Geld kommen: Durch Steuern oder durch
      Schuldenmachen. Und dieses Jahr wird die US-Regierung
      voraussichtlich 500 Milliarden Dollar neue Schulden
      machen. Und trotz dieser besorgniserregenden Tatsache
      gehen der Präsident und der Kongress weiterhin neue
      Verpflichtungen ein. Da sind die 100 Milliarden – und
      mehr – Dollar, die für das amerikanische Engagement im
      Irak bezahlt werden müssen. Und die 14 Milliarden
      Dollar für den "Krieg gegen den Terror". Und in diesem
      Umfeld will Bush die Steuern senken und die Wirtschaft
      ankurbeln. Und dann sind da noch die Zinskosten für
      all diese Schulden.

      Die amerikanischen finanziellen Verpflichtungen sind
      so groß, dass sie kein reines Fantom sind. Man kann es
      so beschreiben: Das jährliche amerikanische
      Haushaltsdefizit entspricht ungefähr dem Wert der
      gesamten Güter und Dienstleistungen, die Kanada in
      einem Jahr produziert.
      Es gibt Prognosen,
      die für das Ende dieses Jahrzehnts ein jährliches
      US-Haushaltsdefizit von 1 Billion Dollar PRO JAHR
      sehen – dank des "Kanonen-UND-Butter-Kurses".

      Vor gar nicht langer Zeit argumentierten die
      Volkswirte so: Staatsschulden seien nicht so wichtig,
      da das Geld ja dem eigenen Volk geschuldet würde. Das
      ist bei den USA nicht mehr der Fall. Von den 3
      Billionen ausstehenden Staatsanleihen halten die
      Ausländer mehr als die Hälfte. Mit anderen Worten: Der
      Rest der Welt – von dem ein Großteil auf die
      amerikanische Lebensart neidisch ist – finanziert die
      amerikanischen Sozialausgaben, die Zinsausgaben der
      US-Regierung und sogar die amerikanischen
      Verteidigungsausgaben.

      Wenn die Ausländer ihre US-Staatsanleihen verkaufen
      würden, dann würde das den Dollar abstürzen lassen und
      den Anleihenmärkten fallende Kurse bringen. Amerika
      ist mittlerweile so abhängig vom ausländischen Geld –
      besonders von dem der ausländischen Zentralbanken –
      geworden, dass es ohne dieses Geld nicht wüsste, wie
      zu überleben.

      Militärisch gesehen ist die Macht der USA
      unangefochten ... aber dennoch sind die USA
      wirtschaftlich verwundbar. Das Ausland hält
      US-Vermögensanlagen im Wert von 8 Billionen Dollar –
      darunter 13 % aller US-Aktien und 24 % aller
      US-Unternehmensanleihen. Und die Ausländer haben die
      Möglichkeit, diese Investments langsam aber sicher
      abzustoßen. Und ich glaube, dass genau das im letzten
      Jahr passiert ist.

      Eins scheint sicher: Angesichts einer gesamten
      amerikanischen Schuldenlast (Staat, Unternehmen,
      Verbraucher), die 4 Mal so groß ist wie das
      Bruttoinlandsprodukt, werden diese Schulden nicht
      zurückbezahlt werden können. Es ist wahrscheinlich
      sicher zu sagen, dass sich kein Imperium seit dem
      Römischen in einer so bestürzenden Ausgangslage
      befand.

      Die amerikanische Schuldenblase ist so groß geworden,
      dass es nur noch einen Ausweg gibt – den Dollar zu
      inflationieren und die realen Zinskosten damit zu
      verringern. Um das zu tun, darf die Fed die Zinsen
      nicht erhöhen.

      Die Zinsen müssten gar nicht stark steigen, um zu
      einem Kollaps der mit Schulden überladenen Wirtschaft
      zu führen. Das letzte Mal, dass die Fed die Zinsen
      erhöhte (1999 bis 2000) führte das schließlich zu
      einem Kollaps am Aktienmarkt und einer folgenden
      Rezession. Heute ist die US-Wirtschaft noch erheblich
      abhängiger von Preissteigerungen bei Immobilien,
      Aktien, Anleihen. Deshalb würde ein starker
      Zinsanstieg eine ernste Deflation in
      Papier-Vermögensanlagen bringen.

      Die Schulden werden ausgeweitet werden, bis keine
      neuen Geldgeber mehr gefunden werden können. Dann wird
      die Regierung auf die Fed zurückgreifen, und diese
      wird die Haushaltsdefizite der US-Bundesregierung
      finanzieren. Diese monetäre Inflation würde praktisch
      einen Bullenmarkt beim Gold, Silber und den Rohstoffen
      allgemein garantieren."...
      Avatar
      schrieb am 17.05.04 09:33:29
      Beitrag Nr. 210 ()
      Avatar
      schrieb am 17.05.04 09:36:34
      Beitrag Nr. 211 ()
      Ölpreise
      Anstieg der Ölpreise ruft ungute Erinnerungen an Ölschocks wach



      16. Mai 2004 Der scharfe Anstieg der Ölpreise erhöht die Nervosität an den Finanzmärkten. Viele Anleger befürchten, daß höhere Energiepreise die Inflation anheizen. Das könnte die Notenbanken, allen voran die amerikanische Fed, zwingen, ihre Leitzinsen früher und stärker anzuheben als bisher erwartet - mit negativen Folgen für das Wachstum der Weltwirtschaft. Fachleute weisen darauf hin, daß in den vergangenen 50 Jahren fast alle Rezessionen in Amerika von einer Kombination von steigenden Ölpreisen und einer Straffung der Geldpolitik eingeleitet wurden. Viele Anleger befürchten, daß es jetzt zu einer ähnliche Kombination kommt - und beeilen sich, ihre Portefeuilles durch Abbau von Risiken darauf einzustellen.
      Avatar
      schrieb am 18.05.04 09:04:05
      Beitrag Nr. 212 ()
      Wie Inflation die Anleger schröpft

      Inflation zerstört Kapital. Der folgende Verlaufsvergleich zwischen dem inflationsbereinigten Dow Jones Index und seiner „Normalversion“ verdeutlicht diese Erkenntnis auf drastische Art und Weise. Im Nachkriegsbullenmarkt, der bis Mitte der 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts anhielt, lassen sich kaum Unterschiede zwischen beiden Kursverläufen aufzeigen. Der Bärenmarkt zwischen 1966 und 1982 hingegen, der mit stark steigenden Inflationsraten aufwartete, lieferte ein Kontrastbild.

      Während die „Normalversion“ des Dow einen wenig dramatischen Verlauf nahm, der im großen und ganzen seitwärts gerichtet war, spiegelt die inflations-bereinigte Version die Brisanz der Situation wider. Real fiel der Dow Mitte des Jahres 1982 auf das Niveau der späten 40er Jahre zurück; die Gewinne des Nachkriegsbullenmarktes hatten sich verflüchtigt.

      Wer für die kommenden Jahre mit einem ähnlichen Verlauf wie zwischen 1966 und 1982 rechnet, der sollte sich nicht damit beruhigen, dass der Dow die meiste Zeit seitwärts gelaufen ist. Investoren, die 1966 auf den Dow Jones gesetzt hatten, konnten erst 1995 – nach knapp 30 Jahren - für pari verkaufen . Ein für inflationäre Seitwärtsmärkte geeignetes Investitionsvehikel ist Gold .
      Avatar
      schrieb am 18.05.04 09:28:41
      Beitrag Nr. 213 ()
      Domino-Effekte können zum totalen Blackout an den Börsen führen

      Artur P. Schmidt und Markus R. Ginsig 18.05.2004


      Jeder Markt hat seine eigenen Gesetzmäßigkeiten. Zu diesen gehört, dass es nach einem Crash normalerweise Jahrzehnte dauert, bis sich ein ähnlicher Bubble wiederholt. Paradoxerweise liegen an der Nasdaq aktuell die Kurs-/Gewinn-Verhältnisse wieder über 80 und die Aktienkäufe auf Kredit übersteigen sogar die Rekordmarke vor dem Crash 2000. Ein abermaliger Vertrauensverlust dürfte die USA jedoch in eine Depression stürzen, von deren Konsequenzen sich Amerika, ähnlich wie Japan in den 90er Jahren, erst wieder nach 10 bis 15 Jahren erholen dürfte. Die Alarmzeichen an den Börsen stehen trotz der aktuellen Konjunkturerholung auf dunkelrot. Wegen der zunehmenden Inflationsgefahren, der Schwäche des US-Dollar und dem damit verbundenen Rückgang der Ausländerkäufe bei US-Staatsanleihen werden die US-Zinsen in naher Zukunft zu steigen beginnen. Hinzu kommt, dass der durch eine ausufernde Überschuldung aufgeblähte US-Immobilienmarkt, die geringen Volatilitäten, der starke Optimismus sowie hohe Insiderverkäufe an den Aktienmärkten zu äußerster Vorsicht mahnen.






      Vieles deutet darauf hin, dass die Finanzmärkten gerade das Auge des Hurricane verlassen und sich auf einen Baisse-Markt zubewegen, der sich in den kommenden Monaten zu einem "Perfect Storm" entwickeln kann. Hier gilt es, das neue Phänomen der Millisekundenpleite an den Finanzmärkten zu beachten, d.h. dass Märkte bei extremen Störeinflüssen und internen Systemschwächen in Rekordzeit einbrechen können, wie der gestrige Crash am indischen Aktienmarkt verdeutlichte.


      Weltpaniken und Crash-Situationen


      Der deutsche Medienphilosoph Peter Sloterdijk hat die Weltpanik als das alltägliche Ereignis des 21. Jahrhunderts identifiziert. Auslöser für eine Weltpanik an den Finanzmärkten, die zu einem Mega-Crash führen kann, sind z.B. ein sehr starker Ölpreisanstieg, ein hoher Kursverlust des US-Dollar oder Terroranschläge vom Ausmaß des 11. September. Wenn die amerikanische Währung bereits gegen einen instabilen Euro schwächelt, dann könnte den Märkten bei extremen Störgrößen ein regelrechter Dollar-Crash bevorstehen, der zu einer Kapitalflucht aus Amerika führen würde. Ein Zinsanstieg wäre dann unvermeidbar, wenn der Schuldner USA seine eigenen Schulden refinanzieren muss.





      Dieses Szenario könnte einen Domino-Effekt für die US-Ökonomie zur Folge haben, der eine der größten Kontraktionsphasen der amerikanischen Wirtschaftsgeschichte einleiten würde. Der heute immer mehr ausufernde Handel von Derivaten und Hedge-Fonds könnte ebenfalls einen solchen Effekt herbeiführen. Die heutige Generation der Anleger hat bisher nur Haussephasen an den Weltbörsen und noch nie eine langanhaltende Phase der kreativen Zerstörung erlebt, wie diese der österreichische Ökonom Schumpeter beschrieben hat. Sollte diese kommen, ist kaum ein Anleger strategisch auf diese Situation vorbereitet.


      Die Logik des Misslingens


      Wenn in Folge eines starken Abschwunges der Märkte US-Anleger, die ihre Häuser auf Kredit gekauft haben, diese unter dem Einkaufspreis verkaufen müssen, so verringert sich deren Kaufkraft erheblich. Dies könnte viele Haushalte in den privaten Konkurs treiben.

      Dann wird sich der Kaufrausch der 90er Jahre bitter rächen. Die ausgewiesenen Produktivitätsfortschritte der US-Wirtschaft werden sich als das erweisen, was diese wirklich sind, nämlich Charlie Chaplins Vision der "Modernen Zeiten", bei denen Roboter und Automatisierung eine "Jobless Recovery" anführen, die die Ouvertüre für eine Wirtschaftstragödie bilden wird, deren Höhepunkt in einer bisher nie dagewesenen Massenarbeitslosigkeit kulminieren wird.

      Schuld an dieser Misere sind die heutigen linearen Steuerungsmodelle, die in einer ökonomischen Schönwetterphase entstanden sind, jedoch in einer komplexen Welt mit hohen Volatilitäten, großen Verwerfungen und unbekannten Störgrößen versagen. Fehlende Navigationssysteme führen zu einer Logik des Misslingens, deren finales Ende in einer Schuldenwirtschaft, der Manipulation von Statistiken und letztlich auch in der Arbeitslosigkeit vieler Menschen gipfelt.


      Lenkungs-Cockpits sind ein Muss!


      Bei unerwarteten Störgrößen oder Katastrophen sind die psychologischen Wirkungen auf die Finanzmärkte direkt sichtbar und die Stimmung in der Wirtschaft kann in Echtzeit kippen. Moderne kybernetische Ansätze für die Ökonomie sind in der Lage, die Faktoren Komplexität und Feedback im Rahmen von Modellen zu berücksichtigen.

      So wirken sich beispielsweise die Konsequenzen einer niedrigen Sparquote in Japan in einer schwierigeren Refinanzierung der amerikanischen Staatsdefizite aus, was zu einem starken Anstieg der langfristigen Zinsen führt. Ein anderes Beispiel ist die verspätete Anhebung der Zinsen trotz einer sehr hohen Inflationsrate. Dies führt zu einem Bubble im Bereich der in Anspruch genommenen Kredite, was im Falle eines starken Zinsanstieges Schwierigkeiten im Immobilienbereich sowie bei den Konsumentenkrediten heraufbeschwört.

      Kybernetische Modelle erlauben die Steuerung und Lenkung der Wirtschaft durch eine Navigation und Früherkennung von Risiken wie in einem Flugzeug-Cockpit. Wer will schon in einem Flugzeug sitzen, in dessen Cockpit die Monitore falsche Werte anzeigen.


      Domino-Effekte sind vorhersagbar


      Die heutige Netz-Ökonomie braucht kybernetische Modelle, welche in allen Phasen von Wirtschaftszyklen funktionieren, um Bubbles frühzeitig entgegenzuwirken. Die bisherige Ignoranz gegenüber Systemrisiken führt nicht zu Lösungen, sondern zu vorhersehbaren Domino-Effekten und Katastrophen. Deshalb benötigen wir kybernetische Modellansätze und Lenkungs-Cockpits nicht nur im Management, sondern auch in der Politik, wenn wir überlebensfähige Strategien entwickeln und die Risiken minimieren wollen.

      Stafford Beer, der berühmte britische Managementkybernetiker, hatte vor, ein derartiges Cockpit einst für das Land Chile zu etablieren. Die Ermordung Salvador Allendes durch den von Amerika unterstützten späteren Diktator Pinochet bereitete jedoch dem bereits im fortgeschrittenen Stadium befindlichen Projekt ein jähes Ende. Stafford Beer wollte, dass die Politik nicht mehr durch Wahlzyklen gesteuert wird, sondern durch Wechselwirkungen berücksichtigende Indikatoren, die unabhängig von der jeweiligen Regierungspartei eine wirksame Lenkung eines Staates ermöglichen.


      Wie sicher ist die Zukunft der Arbeitsplätze?


      Wirtschaftliche Erholungsphasen ohne eine genügende Zahl neuer Arbeitsplätze sind das besondere Kennzeichen einer auf Pump finanzierten Ökonomie. Niemand möchte das Risiko eingehen, wenn die Zinsen steigen, auf dem falschen Fuß erwischt zu werden. Dem angeblichen Mangel an qualifiziertem Personal steht heute eine dramatische Verschlechterung der Rahmenbedingungen gegenüber.

      Immer mehr Firmen überlegen sich, im Ausland zu produzieren und verlagern dorthin ihre Standorte. Die Verlagerung von Hightech-Arbeitplätze nach Indien und China ist für Hochlohnländer die ökonomische Höchststrafe, da es die oben erwähnten Krisengefahren verstärken wird. Zukünftig werden jedoch nicht nur Arbeitsplätze sondern durch die neuen wirtschaftlichen Attraktoren auch das Kapital die Hochlohnländer in Nordamerika und Europa verlassen. Dies hat erhebliche Konsequenzen, denn ohne Konsumenten mit Arbeitsplatz gibt es keine Kaufkraft, ohne Kapital gibt es keine neuen Arbeitsplätze und ohne Wirtschaftswachstum keinen Abbau der Staatsschulden, die in den USA mittlerweile das gigantische Ausmaß von 34 Trillionen US-Dollar angenommen haben. Ein ähnliches Szenario gilt auch für Europa, welches ja bekanntlich die Grippe bekommt, wenn Amerika hustet.


      Konsequenzen für Deutschland


      Die Zeiten der hohen Löhne dürften sich in Deutschland definitiv dem Ende nähern. Wo es immer weniger zu verteilen gibt, muss man sich einschränken. Diese Erkenntnis setzt sich erfahrungsgemäß in den reichsten Ländern der Welt am langsamsten durch. Wem es jahrzehntelang zu gut gegangen ist, kann sich nicht vorstellen, welche Einschränkungen noch auf einen zukommen können. Zwar wird langfristig der absehbare, demographisch bedingte Rückgang der Erwerbsbevölkerung den Arbeitsmarkt entlasten, jedoch darf hierbei nicht außer Acht gelassen werden, dass eine rückläufige Erwerbsbevölkerung das Wachstum des Bruttosozialproduktes negativ beeinflusst und im Extremfall sogar zu einer längeren Rezession oder sogar Depression führen kann.

      Die einzige Möglichkeit, hier entgegenzuwirken, ist eine proaktive Zuwanderungspolitik fremder Arbeitskräfte kombiniert mit einer wirksamen Bildungspolitik. Beide Faktoren stellen sicher, dass neue Ideen und Kreativität die Innovationsrate erhöhen. Nur wenn Deutschland im Bereich der Innovationen wieder weltweit eine Führungsrolle übernehmen kann, wird es gelingen, die Phase der kreativen Zerstörung, die vor uns liegt, zu überwinden und gestärkt aus dieser hervorzugehen.
      Avatar
      schrieb am 19.05.04 09:00:19
      Beitrag Nr. 214 ()
      Parallelen zwischen 1968 und 2004


      "Die Märkte sind verwirrt, die Fed ist verwirrt, wir sind verwirrt",
      das hörte ich von meinem Kollegen Addison Wiggin. Er meinte weiter:
      "Gute News sind schlechte News für die Aktien; Inflation ist eine
      schlechte Nachricht für Gold und eine gute Nachricht für den
      Dollar ... natürlich gibt es Erklärungen für alle diese Phänomene.
      Manchmal tun die Märkte das, was sie wollen, und nicht das, was sie
      sollten. Kurzfristig ist das "sollte" irrelevant. Langfristig
      allerdings tendiert das "sollte" dazu, sich durchzusetzen.

      Günstig bewertete Aktien, die steigen sollten, steigen, während teure
      Aktien, die fallen sollten, fallen. Und Währungen, die an keinen
      festen Wert gekoppelt sind, tendieren dazu, relativ zum Goldpreis zu
      fallen. Und das sollten sie auch.

      Vor kurzem allerdings ist der Dollar gestiegen, während der Goldpreis
      gefallen ist. Wird das monetäre Metall bald wieder der sichere Hafen
      sein, von dem man annimmt, dass es das ist? Oder werden die steigenden
      Zinsen ein Problem für das Gold sein?

      Diese Fragen hat John Hathaway, Fondsmanager des "Tocqueville Funds",
      in einem brillanten Essay mit dem englischen Titel "Interest Rates and
      The Death of Gold" (Zinsen und der Tod des Goldes) untersucht.

      Hathaway stellt die Frage: "Wie entwickelt sich der Goldpreis in
      Zeiten steigender Zinsen?" Seine Antwort: "Die allgemeine und
      vielleicht oberflächliche Antwort lautet ( ...), dass sich Gold dann
      schwach entwickelt."

      Hathaway betont, dass die ART UND WEISE, in der die Zinsen steigen,
      viel wichtiger für den Trend des Goldpreises ist als die absolute
      Größe des Zinsanstiegs. Ein Beispiel: Wenn die Inflationsrate noch
      schneller als die Zinsen steigt, dann ist der Goldpreis trotz der
      steigenden Zinsen ein Gewinner.

      Hathaway meint, dass die heutige wirkliche US-Inflationsrate schneller
      steigt als die Zinsen - ein Phänomen, das ihn an das Jahr 1968
      erinnert. Und das war kurz vor Beginn des großen Gold-Bullenmarktes
      der 1970er.

      "Es ist nahe liegend zu sagen, dass ( ...) das Jahr 2004 große
      Parallelen mit dem Jahr 1968 vorweist. Damals hatte der Dow Jones bei
      einem Stand von 1.000 Punkten sein Topp erreicht, und dieses Niveau
      sah er bis 1982 nicht wieder. Die Zinsen standen 1968 bei 5,66 % und
      stiegen bis 1981 auf 16,39 %. Die Erträge mit Aktien und Anleihen
      waren in diesen 14 Jahren schwach. Aber Gold und Goldminen-Aktien
      brachten eine exzellente Performance ein."

      Der Grund dafür ist die Tatsache, dass die Inflation deutlich
      schneller als die kurzfristigen Zinsen stieg. Hathaway: "Ende der
      1970er wurden Anleihen als `Zertifikate der Konfiszierung` beschimpft,
      und wenn man bullish für Amerika gestimmt war, dann war das für das
      eigene Vermögen nicht gesund. Die Idee, dass Aktien positive Renditen
      einbringen könnten, war radikal - und es war sozial riskant, solche
      Thesen bei einer Cocktail-Party zu vertreten."

      Heute werden Aktien weithin verehrt, als Standardinvestment, während
      das Gold nur für merkwürdige Außenseiter etwas ist. "Das Ende von Gold
      als Investment ist ein bisschen näher gekommen", so die Financial
      Times, die die Stimmung des Augenblicks wiedergibt.

      Es stimmt, dass wenige Investoren sich über die Entwicklung der
      Inflation Sorgen machen - während die meisten immer noch daran
      glauben, dass "Aktien langfristig jede andere Anlagekategorie
      schlagen". Vielleicht werden sich die Trends ändern ... vielleicht ist
      2004 das monetäre Zwillingsjahr des Jahres 1968. Wenn das so ist, dann
      sollten Sie sich eine Blume ins Haar stecken, eine Liebeskette um den
      Hals hängen und ein bisschen Gold kaufen.
      Avatar
      schrieb am 20.05.04 15:01:13
      Beitrag Nr. 215 ()
      Wie ist das denn mit den fantastischen monatlichen Zahlen zu vereinbaren??

      Laut dem US-Arbeitsministerium sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der Woche zum 15. Mai um 12.000 auf 345.000 gestiegen. Volkswirte hatten mit 326.000 Erstanträgen gerechnet. Der Vierwochendurchschnitt ist von 336.250 auf 333.500 gefallen. [/B]
      Avatar
      schrieb am 22.05.04 19:09:14
      Beitrag Nr. 216 ()
      Euro am Sonntag ab Sonntag, 23. 05.04 - die Themen:

      Hauptthema:

      Öl-Schock, Zins-Furcht, Terror-Angst:

      Der Ölpreis auf Rekordhoch, die USA vor der Zinswende, die Welt in Terrorangst – das lässt Börsianer zittern. Auch wenn es auf dem Parkett rauf und runter geht, können Anleger sichere Gewinne einfahren.



      Karstadt-Quelle

      Neuer Baustellen-Leiter
      Der Konzern ist in der Krise. Jetzt musste der alte Chef gehen, doch der neue will erst einmal nichts ändern. Trotz der Probleme des Handelsriesen sehen einige Börsianer Phantasie in der Aktie. Zu Recht?

      Medion

      Das Phantom aus dem Pott
      Die Notebooks von Medion kennt jeder, den Chef keiner. Selbst im Geschäftsbericht – kein Bild von Gerd Brachmann. Nur auf der Hauptversammlung tritt der Erfinder des „Aldi-Computers“ einmal jährlich ins Rampenlicht. EURO war dabei. Ein Porträt des Unbekannten

      Indien

      Beben in Bombay
      Eine teuere Wahl: Der Sieg von Indiens Kongresspartei vernichtete an der Börse in Bombay 25 Milliarden US-Dollar. Doch dann verzichtete Wahlsiegerin Sonia Gandhi auf das Amt der Premierministerin, machte den Weg frei für Manmohan Singh, den Architekten der indischen Wirtschaftsreformen. Das beruhigt

      Lebensversicherungs-Fonds

      Welcome, Mister Death
      500 Millionen Euro steckten Anleger seit Jahresbeginn in Fonds, die gebrauchte Lebensversicherungen aufkaufen. Die Investoren verdienen am frühen Tod. Den bisherigen Policen-Inhaber und den Vermittlern bringt der Verkauf immer Gewinn. Wie es funktioniert, welche Fallen es gibt
      Avatar
      schrieb am 22.05.04 19:16:32
      Beitrag Nr. 217 ()
      Das wird in naher Zukunft ein Schlachtfest an den Börsen!!Wartet mal die Wahl ab!!
      Avatar
      schrieb am 23.05.04 19:18:26
      Beitrag Nr. 218 ()
      US Wachstum = Fake :cry:
      Dollar = Inflation :cry:
      Gold = sicher ;)

      mfg
      Tuk
      Avatar
      schrieb am 24.05.04 02:42:39
      Beitrag Nr. 219 ()
      Hallo Option63!

      Erstmal vielen Dank für diesen Thread, sehr interessant und ein dickes Kompliment.

      Als junger Zeitgenosse bin ich von Kriegen und von richtigen Wirtschaftskrisen verschont geblieben und habe deshalb eine Frage:

      Wie stark würde ein US-Wirtschaftscrash die deutsche Wirtschaft tangieren bzw. belasten. Soweit ich mich mal an ein WiWo-Bericht erinnern kann, sind unsere engsten Wirtschaftspartner im Euroraum angesiedelt. Nur die Daxunternehmen erwirtschaften einen Großteil ihrer Umsätze in den USA und diese stellen nur einen geringen Teil der Unternehmenslandschaft und Arbeitgeber in Deutschland dar.

      Kann die progressiv ansteigende Entwicklung der Automobilindustrie in Deutschland (z.B. Brennstoff- und Wasserstofftechnologie) uns nicht von der Ölabhängigkeit lösen? In 5 Jahren sollten alternative KfZ-Motoren im konventionellen Verbrennungsmotormarkt erste Marktanteile gewinnen.

      Die Goldanlage sehe ich pessimistisch. Warum? Steigt der Goldpreis verkaufen die Notenbanken (vor allem die europäischen) einen Teil ihrer Reserven, und davon haben die den ganzen "Keller" voll. Der Markt ist eigentlich zu verwässert. Wo liegt der sichere Hafen? Wo kann ich mein Vermögen sicher anlegen. Alle reden immer von Gold, wie sieht es mit anderen Rohstoffen aus, z.B. Platin, Silber, etc.

      Ich glaube, dass bei einer Weltwirtschaftskrise, die durch Bush und Co. ausgelöst wird, es sich auf dem Bauernhof am sichersten Leben lässt. In Großstädten würde ja Anarchie herrschen, wie im Irak.

      Deswegen:

      Investieren in den Bauernhof.

      Ich kauf mir jetzt schon ein Bauernhof mit ein paar Milchkühen, Ziegen, Schweinen und Hühnern, natürlich gehört dazu noch Agrarland und 1 Pferd (Ersatz für die Benzinschluckenden Traktoren). Vorher sollte ich mit meiner ganzen Verwandschaft Waffen kaufen, damit das Grundstück beschützt werden kann und beim Brot-, Waren- und Tauschgeschäft keiner auf falsche Gedanken kommt.

      Rauf aufs Land!!!!!!!!!

      Nein mal ganz ehrlich. Wie würde es hier aussehen, wenn die Menschen sich kein Sprit mehr leisten können? Die Flugzeuge bleiben auf dem Boden, die Pendler kommen nicht mehr zur Arbeit.... Hamsterkäufe in den Supermärkten?

      Wo endet denn dein Thread?

      Gruß
      Benno
      Avatar
      schrieb am 24.05.04 12:29:23
      Beitrag Nr. 220 ()
      Kapitallebensversicherungen vor dem Aus?

      Hier spricht sich Reiner Will, Geschäftsführer der Versicherungs-Rating-Agentur Assekurata, über die negative Entwicklung der so genannten Überschussbeteiligung bei Lebensversicherungsgesellschaften aus (Anm.: Überschussbeteiligungen lautete in früheren Zeiten der Betrag, den Versicherte über ihrer Garantieverzinsung von 4 % erhielten):

      "Die konnten nicht auf einen Schlag an die Versicherten weitergegeben werden. In den Büchern der Anbieter haben sich also stille Lasten angehäuft, die immer noch abgearbeitet werden. Auch deshalb wird es mittelfristig mit den Überschussbeteiligungen kaum nach oben gehen."


      Da haben wir wieder das alte Problem. Jetzt machen wir mal eine Beispielrechnung. LV-Konzern legt für Klinkenputzer, Verwaltung sowie der unverzinsten Kapitalrücklage bis zu 30 % der einbezahlten Summe zurück.

      Das macht dann als Modellrechnung:

      70 % Investitionsvolumen X Zinssatz von 4 % = 2,75 %
      Zufälligerweise entspricht dieser Betrag der "neuen" Garantieverzinsung.

      Jetzt kommts:

      Aktienquote 1999/00 ca. 20 % Kauf bei DAX 6000-8000 - Verkauf bei 4000-2300 = ca. 7-10 % Verlust seit 2000 (berechnet auf den Gesamtkapitaleinsatz)
      50 % Anleihen mit 4 % = 16.9 % Gewinn seit 2000

      Insgesamt = 2.4 % Rendite p.a.

      Ausgewiesen wird natürlich höher, da die Aktienverluste ja "still" sind. Hinzu kommt, dass die Versicherungen bei DAX 2500-4000 wieder massiv gekauft haben. Der kritische Punkt dürfte bei gestaffelten Käufen wohl irgendwo bei DAX-Stand 3200 liegen. Also aktuell wieder 18 % Gewinn.

      Nehmen wir mal an, die Versicherer haben heute im Schnitt eine Aktienquote, die ca. der Hälfte von 2000 entspricht (aktuelle Zahlen habe ich da leider nicht). Dann haben sie von ihrem "stillen" Verlust bislang nur etwa 2 % abbauen können.

      Es liegen also immer noch 80 % der stillen Verluste ungedeckt in den Büchern.

      Geht der DAX wieder deutlich unter 3000, dann dürften die Versicherungen wieder prozyklisch agieren und Positionen abbauen und neue "stille" Verluste schaffen.

      Bereinigen wir also die "stillen" Verluste auf Sicht von 10 Jahren und rechnen mit einem seitwärts tendierenden Markt.

      8 % / 10 Jahre = 0.8 % p.a.

      Damit ergibt sich eine "wirkliche" Verzinsung von 1.95 % p.a.

      Wer also eine Kapitallebensversicherung abschließt, dem ist nicht mehr zu helfen.

      Nochmal zur Information:

      Kerninflationsrate Deutschland zurzeit 1.1 % (was nützt mir die Kerninflationsrate, wenn ich zur Erhaltung meines Arbeitsplatzes trotzdem tanken muss?)

      Doch da diese Inflation nach Meinung unserer Politiker zu niedrig ist, dürfen wir auf 2-3 % Inflation hoffen. Eigner von Kapitallebensversicherungen sollten ihr Geld also doch lieber gleich aus dem Fenster werfen. Ansonnsten bleibt noch die Hoffnung auf Deflation.

      Deshalb genießen Sie jeden freien Sonntag ( so lange es sie noch gibt) so gut wie es geht. Werfen Sie die konjunkturstützende Benzinkutsche an und fahren Sie ungeachtet der Vernunft mit Vollgas ins Grüne.

      Für ihre zukünftigen Finanzen sollten Sie folgende Maßregeln beachten:

      - Verweisen Sie jeden Vermögensberater des Hauses (ob MLP, AWD, DVB, VfB, FCK oder sonstwas)

      - Kaufen Sie sich eine Risikolebensversicherung bei einer solventen Versicherungsgesellschaft

      - Investieren Sie je nach Risikoprofil ein wenig Geld in Aktien und Immobilien (am besten in aufstrebenden Volkswirtschaften wie zum Beispiel in Asien)

      - Investieren Sie ein wenig Geld in Gold, Silber und anderen Rohstoffen, zum Schutz vor ansteigender Inflation. Vergessen Sie dabei nicht, die zur Ernährung essentiellen Agrarrohstoffe

      Anleger mit begrenztem Eigenkapital können mittels Beimischung von Zertifikaten eine ähnliche Streuung erreichen:

      Hier geht es zu den Möglichkeiten !

      Unter dem Strich werden Sie damit eine bessere Rendite erreichen, wie jene einer Kapitallebensversicherung.

      Verwunderlich ist deshalb der Optimismus bei großen Versicherer-Aktien, die bei "Value" Investoren aufgrund ihres niedrigen KGV`s (Allianz bspw. ca. 11) immer noch hoch im Kurs stehen. Dabei vergessen Investoren aber den Druck auf die äußerst dünne Eigenkapitaldecke (Allianz bei 3 %). Steigen die Zinsen in den nächsten Jahren an und müssen die Verluste vollumfänglich abgeschrieben werden, von einer Besteuerung von Lebensversicherungsanlagen ganz zu schweigen, dann dürfte es ziemlich unangenehm werden.

      Folgen Sie auch hier dem Grundsatz "Kaufen Sie niemals Aktien, von Unternehmen dessen Produkte sie nicht für Gut empfinden". Gerade Lebensversicherungen haben die Allianz groß gemacht. Eine hervorragende Rendite an den internationalen Rentenmärkten haben dem Konzern von den frühen 80er bis Ende der 90er geholfen dort zu stehen wo er heute steht. Diese positiven Einflußgrößen lösen sich nach und nach in Luft auf. Was bleibt ist eine mehr oder weniger gut geführte Großbank mit anliegendem Fondsgeschäft, kaum Eigenkapital und fragwürdigen Risiken.

      Im Zuge einer negativen Kapitalmarktentwicklung wäre die Allianz eine der ersten Großunternehmen aus dem DAX, die potentiell vom Bankrott bedroht wären. Auch wenn sich eine Lösung für die Versicherten ergeben wird (Auffanggesellschaften, Staatsgarantien usw.) , ist es doch höchst spekulativ, dem Eigenkapital der Allianz einen Wert von zurzeit 32 Milliarden Euro (Marktkapitalisierung) beizumessen.
      Avatar
      schrieb am 24.05.04 12:35:03
      Beitrag Nr. 221 ()
      China droht Taiwan mit militärischen Einmarsch

      Das Säbelrasseln von Seiten Chinas gegenüber Taiwan nimmt eine bedrohliche Lautstärke an.
      Hintergrund ist die offizielle Amtseinführung von Chen Shui-bian am Donnerstag. Er ist einer der härtesten Verfechter der Loslösung Taiwans von China. Die amtliche Nachrichtenagentur ``Xinhua`` hat die Drohung eines Eingreifens Chinas mitgeteilt. Die chinesische Regierung akzeptiert unter keinen Umständen eine Unabhängigkeit Taiwans, für sie ist das Land ein Bestandteil vom Festland. China setzt unter Umständen seine Handelsbeziehungen zu den USA, das Wirtschaftswachstum sowie die olympischen Spiele aufs Spiel, um die Bestrebungen zu verhindern.
      Avatar
      schrieb am 24.05.04 13:27:30
      Beitrag Nr. 222 ()
      Green Card
      Der Betrogene



      23. Mai 2004 Willkommen in Deutschland sollte das wohl heißen, als sie Harianto Wijaya die Green Card gaben, jenes Papier, das es ausländischen Computer-Spezialisten erlaubt, hierzulande bis zu fünf Jahren zu arbeiten. Ziemlich feierlich muß es damals in Nürnberg zugegangen sein. Walter Riester, der zu dieser Zeit Bundesarbeitsminister war, überreichte persönlich die grau-grüne Urkunde, die bald darauf zum Ausstellungsstück im Bonner "Haus der Geschichte" avancierte - da war dann sogar der Bundeskanzler dabei, wieder gab es ein Blitzlichtgewitter, die Presseleute drängten sich heran, die Talk-Shows hatten einen neuen Gast.

      In Deutschland, und erst recht in der Bundesregierung, schien man stolz zu sein, daß so einer wie Wijaya nun mithelfen würde, die aufblühende Computer-Branche noch weiter voranzubringen. Und auch der junge indonesische Informatiker war zufrieden: "Ich bin sehr glücklich", sprach er in die Mikrofone.

      Eine enttäuschte Liebe

      Das ist fast vier Jahre her. Inzwischen redet er anders. Wer Hari Wijaya heute in seiner kleinen Kammer in der Rheinisch-Westfälischen Hochschule zu Aachen besucht, bekommt viele Klagen zu hören. Zögernd trennt er sich von seinem Computer, schlüpft auf asiatische Art aus den Hausschuhen in die Straßenschuhe, verabschiedet sich von seinem chinesischen Forscherkollegen und strebt Richtung Mensa. Zu erzählen hat er die Geschichte einer unerfüllten Hoffnung - vielleicht ist es gar nicht übertrieben zu sagen: einer enttäuschten Liebe.

      Denn schon früh, gleich nach seinem Abitur in Medan, einer der größten Städte Indonesiens, hatte er sich nach Deutschland aufgemacht. Die Universitäten in seinem Heimatland, sagt er, seien nicht auf der Höhe der Zeit, und auch an eine amerikanische Feld-Wald-und-Wiesen-Hochschule wollte er nicht; da müsse man nur eine Menge Geld zahlen und lerne nicht viel. Die Universität Aachen aber genießt in Indonesien einen guten Ruf, wohl nicht zuletzt deshalb, weil hier der frühere Präsident Bacharuddin Habibie Ende der fünfziger Jahre Ingenieurwissenschaften studierte.

      Schlechte Erinnerungen an München

      Wijaya folgte diesen Spuren, machte zunächst einen teuren Sprachkurs in München, absolvierte dann das Studienkolleg. Die Deutschen habe er schätzengelernt, sagt Wijaya. Bald hatte er sich daran gewöhnt, daß sie - in seinen Augen - ziemlich ernst und diszipliniert sind und daß es den von ihm bevorzugten klebrigen Reis nicht im Supermarkt, sondern im Asia-Shop gibt.

      Nur an München, an seine Anfangszeit, hat er schlechte Erinnerungen: "Schockiert" sei er damals gewesen, als mancher Vermieter ihm sagte, er wolle keinen Ausländer in seiner Wohnung haben, und als die Ausländerbehörde Einblick in sein Bankkonto verlangte, ein Japaner vor ihm in der Schlange um eine solche Offenlegung aber nicht gebeten wurde. Bis heute will Wijaya nicht einmal Urlaub in München machen: "Ich hatte das Gefühl, die wollen mich da nicht." In Aachen später fühlte er sich dagegen gut aufgenommen; aber da habe er ja auch schon besser Deutsch gesprochen.

      „Ein absoluter Glücksfall"

      Nach neun Studiensemestern schaffte Wijaya das Diplom mit der Note 1,0. Es war die Zeit des IT-Booms, und als er seinen deutschen Freunden ankündigte, in einem Start-up-Unternehmen arbeiten zu wollen, hätten ihn einige tatsächlich ausgelacht - ein solcher Arbeitsplatz sei doch viel zu unsicher. Für Wijaya, den Ehrgeizigen, war das kein Argument: Im August 2000 wurde er der erste Angestellte von AixCom, einem Aachener Unternehmen für Telekommunikationsdienstleistungen - dank der Einführung der Green Card.

      Bevor diese Regelung in Kraft trat, hatten die Arbeitgeber bei den Behörden eigens um eine Genehmigung nachsuchen müssen; dabei war nachzuweisen, daß die Beschäftigung eines ausländischen IT-Fachmanns im öffentlichen Interesse liege, das heißt, daß kein Deutscher für den Posten in Frage komme. Das war eine langandauernde, bürokratische Prozedur.

      Martin Steppler, der Geschäftsführer von AixCom, brauchte aber sofort einen neuen Mann und war darum froh, den Indonesier mit Hilfe der neuen Vorschrift schnell gewinnen zu können. Eine Einarbeitungszeit hatte Wijaya nicht nötig, schließlich ist AixCom eine Ausgründung aus der Universität. "Für mich war das ein absoluter Glücksfall", sagt Steppler.

      Auch ein Computer-Indonesier liest Zeitung

      So ging die Integration voran, die "hochqualifizierte ausländische Fachkraft der Informations- und Kommunikationstechnologie", wie es im Behördendeutsch heißt, trug zur Schaffung neuer Arbeitsplätze bei (zehn Leute arbeiten inzwischen bei AixCom), zahlte Steuern und in die Rentenkasse - und geriet schließlich unter die Räder derjenigen Berliner Politiker, die ihn einst so laut begrüßt hatten.

      Denn eine Green Card gibt es, wie gesagt, höchstens für fünf Jahre. Längst sollte das neue Einwanderungsgesetz an ihre Stelle getreten sein, mit der Option auf eine dauerhafte Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis für Leute wie Wijaya. Aber auch ein Computer-Indonesier liest Zeitung und schaut Fernsehen, merkt, daß die Debatte nicht von der Stelle kommt, er wird immer unruhiger, traut den deutschen Konsenspolitikern und Bürokraten nicht, läßt sich auch von Freunden nicht sagen, er müsse nur Geduld haben, einer wie er werde doch nicht abgeschoben.

      „Früher oder später muß ich ja sowieso weggehen"

      Darum hat Wijaya vor zwei Jahren seine Stelle bei AixCom gekündigt und sich ganz auf seine Promotion konzentriert - aus Angst, nach dem Ablauf der Green Card müsse er Deutschland verlassen, ohne die Arbeit fertiggestellt zu haben. In wenigen Monaten ist sein Rigorosum, dann will er entweder nach Frankreich, um eine weitere Hochschulqualifikation zu erwerben, oder nach Amerika, um in Silicon Valley oder an einem ähnlichen Ort zu arbeiten. "Früher oder später muß ich ja sowieso weggehen", sagt er resigniert.

      Ihm fehle schlichtweg die Perspektive, was er verlangt, ist Planungssicherheit. Eine Familie will er gründen, ein Haus kaufen, ein Auto haben. Erst kürzlich hat er wieder stundenlang vor einer Tür in der Ausländerbehörde Aachen gewartet, dann stellte sich heraus, daß die zuständige Sachbearbeiterin nicht da war. "Das ist doch Zeitverschwendung. Ich weiß gar nicht, welchen Status ich zur Zeit habe", sagt er.

      Eine Nachfrage beim Amt ergibt: Seine Aufenthaltserlaubnis laufe bald ab, könne aber wohl verlängert werden, auch eine neue Green Card könne er durchaus beantragen. Doch der 29 Jahre alte Wijaya empfindet das alles nur als Durcheinander, er ist das Sitzen auf gepackten Koffern leid.

      "Um wettbewerbsfähig zu sein, brauchen wir diese Ausländer"

      Insgesamt haben bisher mehr als 16000 ausländische IT-Fachleute eine Arbeitserlaubnis bekommen, nur etwa 2500 davon waren ausländische Absolventen einer deutschen Hochschule wie Wijaya, etwa hundert sind arbeitslos, fünfhundert sind wieder ausgereist. Weil es weiter kein Einwanderungsgesetz gibt, wurde die Regelung bis Ende dieses Jahres gestreckt, so daß noch immer jeden Monat etwa 160 Green Cards bewilligt werden.

      "Um international wettbewerbsfähig zu sein, brauchen wir diese Ausländer", sagt Stephan Pfisterer vom Bundesverband Bitkom. Doch merkt er an, daß die "strategisch wichtigen Köpfe", die Älteren, Erfahrenen, gar nicht erst nach Deutschland gekommen seien, weil ihr Aufenthalt von vornherein nur befristet gewesen wäre. Um rund zwei Prozent werde die Branche in diesem Jahr wieder wachsen, erwartet Pfisterer. Freilich ohne den Einsatz von Harianto Wijaya. Der bringt das Bruttosozialprodukt bald woanders zum Steigen.
      Avatar
      schrieb am 24.05.04 21:24:02
      Beitrag Nr. 223 ()
      # 221

      hoffentlich wird nichts ernstes daraus -u. es bleibt beim säbelrasseln...

      aber, wenn halt so ein hardliner ans ruder kommt, der taiwan zum hauptthema gemacht hat, siehts imho nicht beruhigend aus:confused:

      und inzwischen "scheissen" andere regierugnen auf usa -denn sie können jetzt ruhig sagen "ihr habts gerade nötig euch einzumischen, ihr heuchler". (und das zurecht)

      cu
      rightnow
      Avatar
      schrieb am 26.05.04 14:40:18
      Beitrag Nr. 224 ()
      Avatar
      schrieb am 26.05.04 14:42:00
      Beitrag Nr. 225 ()
      TABELLE-US-Auftragseingang für langlebige Güter stark gesunken
      [26 May 2004 - 14:33]


      Washington, 26. Mai (Reuters) - Das US-Handelsministerium
      hat am Mittwoch in Washington folgende Zahlen zur Entwicklung
      des Auftragseingangs für langlebige Güter im April
      veröffentlicht:

      APR 2004 MÄR 2004
      (Veränderung gegen Vormonat)
      Auftragseingang
      langlebige Güter - 2,9 vH + 5,7 vH

      ohne Rüstung - 2,4 vH + 6,4 vH

      ANMERKUNG: Von Reuters befragte Analysten hatten für den
      Berichtszeitraum mit einem Minus von 0,2 Prozent gerechnet.
      Avatar
      schrieb am 26.05.04 16:15:27
      Beitrag Nr. 226 ()
      Ridge - USA haben Informationen über neue Terror-Anschläge
      [26 May 2004 - 15:50]


      Washington, 26. Mai (Reuters) - Die USA haben nach den Worten ihres Heimatschutzministers Tom Ridge glaubhafte Informationen über geplante Terror-Anschläge in dem Land in den nächsten Monaten.

      Es habe beunruhigende neue Berichte über geplante Anschläge gegeben, die mit einigen bevorstehenden Großveranstaltungen wie der Präsidentenwahl im November zusammenfallen könnten, sagte Ridge am Mittwoch in mehreren Interviews im US-Fernsehen. "Wir haben einige Berichte von Quellen erhalten, die wir als glaubwürdig einschätzen.Justizminister John Ashcroft und der Chef der US-Bundespolizei FBI, Robert Mueller, haben für 20.00 Uhr MESZ im FBI-Hauptquartier eine Pressekonferenz dazu angekündigt.

      In einem US-Zeitungsbericht hieß es, US-Sicherheitsbehörden verfügten über Informationen, wonach die Extremisten- Organisation El Kaida einen großen Anschlag im Sommer in den USA vorbereitet. Die "Washington Post" berichtete, Geheimdienstinformationen zufolge wolle die Organisation Osama bin Ladens bis zum Labour Day am 6. September einen Anschlag in den USA verüben.

      Ridge hat seit April immer wieder vor Anschlägen in den USA in den kommenden Monaten gewarnt, darunter auch am bevorstehenden verlängerten Wochenende. Am Montag ist der US-Feiertag Memorial Day.

      Die USA machen El Kaida für die Anschläge vom 11. September 2001 verantwortlich, bei denen etwa 3000 Menschen getötet wurden. Seitdem haben die USA die Sicherheitsvorkehrungen massiv erhöht und einen weltweiten Kampf gegen den Terrorismus ausgerufen. El Kaida hat den USA immer wieder mit verheerenden Anschlägen gedroht.
      Avatar
      schrieb am 26.05.04 16:25:14
      Beitrag Nr. 227 ()
      US-Verkäufe neuer Eigenheime unter Prognosen

      Laut dem US-Handelsministerium sind im April die Verkäufe neuer Eigenheime gegenüber dem Vormonat von 1,228 Mio um 11,8% auf saisonbereinigt 1,09 Mio gefallen. Dies stellt die größte Abschwächung seit Januar 1994 dar. Volkswirte hatten einen Rückgang auf lediglich 1,19 Mio erwartet.
      Avatar
      schrieb am 27.05.04 14:39:33
      Beitrag Nr. 228 ()
      TABELLE-Zahl der US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe erneut höher als erwartet:
      [27 May 2004 - 14:33]


      ERSTANTRÄGE 344.000


      ANMERKUNG: Von Reuters befragte Volkswirte hatten für die
      Berichtswoche im Schnitt mit 335.000 Erstanträgen auf
      Arbeitslosenhilfe gerechnet.
      Avatar
      schrieb am 07.06.04 17:50:01
      Beitrag Nr. 229 ()
      Nicht Lady-, sondern Bushkracher fällt mir nur noch ein:


      Psychopath George W. Bush?
      07.06.2004


      Ein bei Capitol Hill Blue am Freitag erschienener Bericht dürfte die schlimmsten Befürchtungen jener, die den US-Präsidenten George W. Bush selbst als einen "fanatischen Gotteskrieger" ansehen, bestätigen.

      Mehrere Angestellte des Weißen Hauses äußerten sich in privaten Interviews gegenüber CHB besorgt über das zunehmend unberechenbare Verhalten und die Stimmungsschwankungen des US-Präsidenten. Sie äußerten wachsende Sorge um Bushs Geisteszustand.

      Bei Treffen mit hochrangigen Mitarbeitern und Regierungsmitgliedern zitiert Bush in einem Atemzug die Bibel und bekommt im nächsten einen obszönen Wutanfall gegen die Medien, Demokraten und andere, die er als "Staatsfeinde" ansieht.

      Mehr und mehr entwickelt Bush anscheinend paranoide Züge. "Es erinnert mich an die Nixon-Zeit", sagte ein langjähriger Berater der Republikanischen Partei, der gute Kontakte im Weißen Haus hat. "Jeder ist ein Feind, jeder ist hinter ihm her. So ist die Stimmung da."

      Bush behauptet, seine Entscheidungen wären "Gottes Wille" und fordert seine Mitarbeiter auf, es jedem "zu besorgen", den sie für einen Gegner der Regierung halten.

      Diese Haltung richtet sich anscheinend auch gegen die eigenen Leute. Mitarbeiter, die Fragen aufwerfen, müssen feststellen, daß ihnen der Zugang zum Präsidenten und anderen hochrangigen Beratern verwehrt wird. Auch Außenminister Colin Powell zählt aufgrund seiner wachsenden Zweifel hinsichtlich des Irakkriegs offenbar nicht mehr zu den "Freunden" des Präsidenten. Der "Rücktritt" des Direktors der CIA, George Tenet, ist Mitarbeitern zufolge ein weiteres Beispiel hierfür.

      "Tenet wollte im vergangenen Jahr aufhören, aber der Präsident hatte seine Unterstützung und wollte nichts davon hören", sagte ein Mitarbeiter. "Das wäre der passende Moment für einen Wechsel gewesen, nicht inmitten einer Wahlkampagne, aber als der Direktor den Präsidenten während der Sitzung am Mittwoch herausforderte, schnitt ihn der Präsident ab, indem er sagte ‚das war`s George. Ich kann Illoyalität nicht hinnehmen. Ich will Deinen Rücktritt und ich will ihn jetzt.`"

      Tenet wurde gestattet "freiwillig" zurückzutreten und Bush informierte seinen Stab am Morgen des Donnerstags darüber. Ein Mitarbeiter sagte, Bush habe die Entscheidung tatsächlich als "Gottes Wille" bezeichnet.

      Andere Mitarbeiter, die Bush als "illoyal" betrachtete, beschimpfte er in Anwesenheit weiterer Angestellter des Weißen Hauses als "verfickte Arschlöcher" und bezeichnete jeden, der ihm nicht zustimmt als "unpatriotisch" oder "anti-amerikanisch".

      Ein Mitarbeiter, der sich bereits nach einem anderen Arbeitsplatz umsieht, sagte: "In dieser Regierung muß man keinen Turban tragen oder Farsi sprechen, um ein Feind der Vereinigten Staaten zu sein. Alles, was man tun muß ist, anderer Meinung als der Präsident zu sein."

      Die Tatsache, daß auch der US-Justizminister strenggläubig ist, führt nicht nur dazu, daß er und Bush sich sehr nahestehen, sondern daß beide von Mitarbeitern als die "Blues Brothers" bezeichnet werden, weil sie "im Auftrag des Herrn unterwegs sind".

      "Der Justizminister steht dem Präsidenten sehr nahe aufgrund der Religion", sagte ein Mitarbeiter. "Sie glauben beide, daß jegliche Handlung im Namen Gottes zu rechtfertigen ist."

      Das Weiße Haus hat auf Anfragen, in denen um einen Kommentar zu dem Bericht gebeten wurde, nicht reagiert.



      Dies ist der Beweis:




      Nov., 5th ist der Verbrecher und weltweite Tourist Nr. 1 endgültig weg und dann erleben wir hoffentlich wieder eine authentische Börse.

      Merke: In den Staaten werden selbst die Aktienkurse von der Regierung vorgegeben, da ist schlichtweg nichts mehr "echt". Alles eine einzige manipulierte Show, die dort abläuft. Begleitet von hochoffiziellen Zahlenverdrehern, Wirtschaftskriminellen in den Unternehmen, wie der Regierung, und der Mafia-Administration um Cheney, dessen Hampelmann und Pausenclown Bush, wie ein völlig geistloser Greenspan!!!!!


      :O
      Avatar
      schrieb am 07.06.04 17:53:28
      Beitrag Nr. 230 ()
      Korrektur zu #229: Terrorist war unten natürlich gemeint! (So klingt´s aber auch nicht schlecht. :laugh: )

      :O
      Avatar
      schrieb am 07.06.04 18:47:08
      Beitrag Nr. 231 ()
      ...das war doch klar, er bietet das typische bild eines alkoholikers mit ausgeprägter selbstüberschätzung und unberechenbarem verhalten.
      cura
      Avatar
      schrieb am 19.06.04 10:04:36
      Beitrag Nr. 232 ()
      @Ehrengarde

      Welche Rolle spielt Rockefeller in der US-Politik ?

      Grüsse vom Skatspieler :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 24.06.04 17:34:52
      Beitrag Nr. 233 ()
      Citigroup: Zinsanhebungen werden Konjunkturdynamik kaum bremsen


      FRANKFURT (Dow Jones-VWD)--Die anstehenden Zinsanhebungen in den USA
      werden nach Einschätzung der Citigroup den gegenwärtigen weltweiten
      Konjunkturaufschwung kaum bremsen. Jürgen Michels, Volkswirt bei der
      Citigroup, sagte am Donnerstag bei einem Pressegespräch in Frankfurt, zwar
      sei wegen der derzeitigen Höchststände bei vielen Indikatoren mit einer
      gewissen Abkühlung der weltwirtschaftlichen Dynamik zu rechnen, insgesamt
      würde die Konjunktur aber weiter gut laufen. An der Spitze der
      Wachstumsentwicklung sieht Michels die USA, für die er für das laufende Jahr
      ein Wirtschaftswachstum von 4,5% und für 2005 von 3,7% vorhersagt.
      Der Citigroup-Ökonom geht dabei davon aus, dass die Federal Reserve bis
      Jahresende die Leitzinsen dreimal um 0,25 Basispunkte auf 1,75% anheben
      wird; nur zum Wahltermin im November hin wird es seiner Einschätzung nach
      keinen Zinsschritt geben. Bis Ende kommenden Jahres sieht Michels eine Fed
      Funds Rate von 3,25%. Danach werde es dann noch weitere Zinsanhebungen in
      Richtung neutraler Leitzinssatz geben. Vor dem Hintergrund seiner
      verhaltenen Zinserhöhungserwartungen erwartet der Citigroup-Experte zudem,
      dass sich die US-Inflation mit 2,4% in diesem und 1,7% im kommenden Jahr
      relativ moderat entwickeln wird.
      Weniger dynamisch als in den USA wird nach Auffassung von Michels die
      weitere Konjunkturentwicklung im Euroraum verlaufen, für dieses und
      kommendes Jahr rechnet er mit Wachstumsraten von 1,8% und 2,0%. Da die
      Inflation sowohl 2004 als auch 2005 im Jahresdurchschnitt unterhalb der
      Stabilitätsnorm der Europäischen Zentralbank (EZB) verharren sollte, rechnet
      Michels auch mit anhaltend niedrigen Zinssätzen. So werde die EZB die
      Leitzinsen bis Ende dieses Jahres unverändert halten und erst im kommenden
      Jahr mit einer Straffung der Geldpolitik beginnen. Doch selbst bis Ende 2005
      erwartet die Citigroup nur einen EZB-Leitzins von 2,50%.
      Ungeachtet der höheren US-Leitzinsen - in deren Sog auch die Renditen
      10-jähriger Treasurys nach Einschätzung von Michels bis Ende 2005 auf 5,60%
      anziehen werden - und des höheren US-Wachstums rechnet die Citigroup für den
      Rest dieses und für das kommende Jahr mit einer tendenziellen Abwertung des
      US-Dollar gegenüber dem Euro, nicht zuletzt vor dem Hintergrund des
      anhaltend hohen US-Leistungsbilanzdefizits. Dabei wird der Euro Ende 2004
      bei 1,27 USD gesehen, bis Ende 2005 bei 1,32 USD. Für den Jahresdurchschnitt
      2006 wird sogar eine weitere Abschwächung auf 1,37 USD erwartet.
      Dow Jones Newswires/24.6.2004/ptr/hab


      Lachhaft! Amis, Michels sehen weiter durch die rosarote Brille. Das böse Erwachen wird GARANTIERT noch folgen! :mad:
      Avatar
      schrieb am 28.06.04 15:14:03
      Beitrag Nr. 234 ()
      Bush muss weg!!!!

      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,306139,00.html
      Mit Stullen zum Präsidenten-Prügeln

      Von Marc Pitzke, New York

      Michael Moores Anti-Bush-Polemik "Fahrenheit 9/11" bricht in den USA alle Kassenrekorde und mobilisiert die Massen mehr, als es jeder Wahlspot bisher konnte - ein böses Omen für den Präsidenten.



      New York - Insgesamt 273 Millionen Dollar haben George W. Bush und John Kerry bisher für den US-Wahlkampf ausgegeben, ein historischer Rekord. Trotzdem ist ihnen nicht gelungen, was der Filmemacher Michael Moore mit schlappen sechs Millionen Dollar und einer Kamera nun geschafft hat: die Leute politisch aufzuwühlen. Washington könnte noch was lernen von dem Provokateur aus der Provinz.

      Sagenhafte 21,8 Millionen Dollar hat Moores cineastischer Bush-Verriss "Fahrenheit 9/11" übers Premieren-Wochenende in Nordamerika eingespielt (knapp 22 Millionen, wenn man den strategischen Frühstart in zwei New Yorker Kinos hinzurechnet). "Fahrenheit 9/11" ist schon jetzt, nach nur ein paar Tagen, der erfolgreichste Dokumentarfilm aller Zeiten, trotz - oder dank? - aller republikanischer Proteste: "Diese Zahlen sprengen einem ja das Hirn", staunte da selbst der Regisseur. "Bush-Bashing", meldete die Nachrichtenagentur Reuters aus Los Angeles, "ist zum populärsten Zuschauersport der Nation geworden".

      Sie kommen mit handgemalten Spruchbändern und selbst geschmierten Stullen, sie stehen Stunden lang Schlange, sie jubeln und brüllen, und vor den Kinos lauern die wackeren Wahlhelfer der Demokraten schon mit ihren Partei-Aufnahmeanträgen: Michael Moore mobilisiert die Massen, wie es kein einziger, teurer TV-Spot Bushs und Kerrys vermochte.

      Und so bewegt die Debattier-Zirkel der US-Hauptstadt diese Woche meist nur eine Frage: Kann es sein, dass dieser schamlose Stänkerer - von links verehrt, von rechts verhasst - diesem Patt-Wahlkampf endlich mal den nötigen Drall in die eine Richtung gegeben hat?


      Die Auflösung dieses Rätsels gibt`s natürlich erst im November, doch schon heute sehen sich beide Seiten gleichermaßen bestärkt: die Demokraten in ihrem "wishful thinking" auf einen Machtwechsel, die Republikaner in ihrer Weiter-so-Bunkermentalität. "Fahrenheit 9/11" räumte nicht nur in den liberalen Hochburgen an der Ostküste ab, sondern auch in den konservativen Käffern des Mittleren Westens, nicht nur in "blauen" Staaten wie Texas, sondern auch in "roten" Staaten wie Kalifornien - und in Wankelwähler-Regionen wie Pennsylvania. Und auf gerade die hat es Moore abgesehen: jene 21 Prozent der Amerikaner, die sich nach jüngsten Umfragen noch nicht festgelegt haben, weder auf Bush noch auf Kerry. Alle anderen dürfte "Fahrenheit 9/11" in ihrer jeweiligen Meinung nur bekräftigen.

      Bedeutet Moores enormer Erfolg aber wirklich, dass die US-Wähler aus ihrer Lethargie aufschrecken? Oder, dass es hier einem Polemiker nur gelungen ist, die alte Anti-Bush-Basis zu kitzeln, deren Crème-de-la-crème sich zur Premierenfeier im so trefflich benannten Restaurant "Leftbank" in Washington traf? So oder so, für den Präsidenten könnte das zu einem Problem werden: "Wähler der Mitte werden nach diesem Film eher zu Kerry tendieren", prophezeit Terry Neal, der politische Chefkorrespondent der "Washington Post". Und: "Fahrenheit 9/11" könnte die scheintote demokratische Basis neu beleben, "vor allem Liberale, die sonst nicht wählen".

      Doch nicht nur das bereitet Bush Kopfschmerzen. Auch die Weigerung der US-Grünen, den Joker-Kandidaten Ralph Nader zu unterstützen, kommt nur John Kerry zu Gute. Der wiederum wagte sich langsam aus dem Off und ließ sich von Hollywood auf einer Fundraising-Gala feiern - ausgerechnet in der Walt Disney Concert Hall, benannt nach dem Gründer des Konzerns, der Moore zuerst den Vetrieb von "Fahrenheit 9/11" verweigerte. Da trällerte Barbra Streisand eine bissige Tirade auf Pentagon-Chef Donald Rumsfeld, Oscar-Chefverleiher Billy Crystal nannte Kerry einen "echten Action-Helden", und die hochkarätigen "Gäste" warfen allein an einem Abend fünf Millionen Dollar in Kerrys Wahlkampfkasse.

      Kein Wunder, dass im Weißen Haus die Nerven inzwischen blank liegen. So blank, dass Bushs PR-Strategen jetzt mit Hitler Stimmung gegen Kerry zu machen versuchen und Bush-Vize Dick Cheney im Senat ausrastete, wo er dem Demokraten Patrick Leahy das F-Wort hinterherrief - und darob trotzig verkündete, er habe sich "hinterher besser gefühlt". Hätte Cheney das im Hörfunk oder im Fernsehen getan, hätte er sich zweifelos eine saftige Geldstrafe wegen Obszönität eingehandelt, wie sie Bushs Medienaufsicht seit Janet Jacksons Busen-Skandal ja verschärft verhängt.

      Der Wahlkampf verkommt zur Farce. Derweil übergibt US-Zivilverwalter Paul Bremer im Irak die Macht an eine von US-Truppen beschützte Übergangsregierung, Terroristen drohen mit der Ermordung weiterer Geiseln und in Washington sorgen immer neue Pentagon-Memos für immer mehr Verwirrung im Folterskandal. Das Gewicht all dieser Bilder lastet schwer auf dem Bush-Messer. Dieser sieht die Wiederwahlchancen des Amtsinhabers nur noch bei 1:2 und empfiehlt demselben, vielleicht einen ebenso cleveren Agigator für seine Sache zu engagieren wie Michael Moore.
      Avatar
      schrieb am 29.06.04 11:30:37
      Beitrag Nr. 235 ()
      USA: Ansehen von Bush auf Tiefststand

      Dienstag, 29. Juni 2004, 9.15 Uhr


      Gut vier Monate vor der Präsidentschaftswahl ist das Ansehen von US-Präsident George W. Bush bei den Wählern auf ein Rekordtief gesunken. Wie aus einer von der „New York Times“ und CBS veröffentlichten Umfrage hervorgeht, billigen nur noch 42 Prozent die Amtsführung des Präsidenten. Dies ist der tiefste Wert seit seinem Amtsantritt im Januar 2001. 51 Prozent gaben an, sie seien mit Bushs Arbeit nicht zufrieden. Die Unzufriedenheit der US-Bürger mit Bushs Irak-Politik ist der Umfrage zufolge größer denn je. 60 Prozent äußerten die Einschätzung, der Irak-Krieg habe sich nicht gelohnt.




      Wenn "der" nicht wiedergewählt wird, dann gnade den Börsen Gott!!!! Dann gibt´s nämlich keinen Support mehr. Kerry wird von reich nach arm umverteilen, die Steuern für Wohlhabende erhöhen, Unternehmenssteuer erhöhen, keine Steuergeschenke mehr an Unternehmen. Und dann sind die ganzen Hedgefonds, die zuvor den Dollar in den Keller traten, nachfolgend den Ölpreis in die Höhe trieben, zur Stelle und jagen den Dow-Jones in den Keller!!! Das wird ein lustiges Bullen-Schlachtfest! :D
      Avatar
      schrieb am 29.06.04 16:17:20
      Beitrag Nr. 236 ()
      Phoenix: Glückwunsch den Lemmingen, die jetzt noch für 15,60 rein sind, weil sie den Gierhals nicht vollgenug bekommen konnten... :laugh: :laugh: :laugh: Die Dinger bracuht jetzt nämlich kein Mensch mehr. :D


      Am 05.11.2004 hat der nachfolgende Verbrecher endgültig fertig - und das ist gut so!





      Dann waren die ganze tagtäglichen US-Manipulationen (Wirtschaft, Wall Street) völlig für´n Arsch - und ´ne "freundliche" E-mail kriegt er von mir als Dreingabe obendrauf! Und anschl. wird an der Börse wieder ein Stück weit Realität einkehren - und Bescheidenheit! Denn Bescheidenheit ist eine Zier! :D
      Avatar
      schrieb am 30.06.04 11:19:11
      Beitrag Nr. 237 ()
      Apropos Stimmung:

      Letztens (siehe auch STERN) ging das Thema um, dass die Situation in Deutschlannd nicht so schlecht sei, wie die Stimmung.

      Offen gesagt: Ich finde es genau andersrum. Die Stimmung, siehe VDax, Börse-Hausse etc., ist viel besser als die wirtschaftl. Situation.

      Nächstes Jahr kommt bsp. die Zahnersatzpflichtversicherung. Macht wieder 8,50 pro Monat (siehe BILD vom Tage). Und bei diesen Belastungen wird es nicht bleiben. Fast jede Woche kommen neue Belastungen auf den Einzelnen zu..., dazu wird wg. der extrem gestiegenen Rohstoffpreise und weltwirtschaftl. Aufschwung auch hier die Inflation anziehen. Dies wird sich wiederum in höheren Transportkosten, Verbraucherpreisen etc. wiederspiegeln. Gleichzeitig hat jeder einzelne aber immer weniger Geld im Portmonnaie. Letztendlich ist die Einführung der 40 Stunden-Woche ja auch nur eine versteckte Lohnkürzung! Und unsere super-tolle Bundesregierung kommt nicht darum, demnächst auch die Unternehmen, die wieder Gewinnen nach Steuern erwirtschaften, mit höheren Steuern zur Kasse zu bitten (da die Bürger nicht die alleinige Last zur Rentenversicherung, Gesundheitsversicherung, Staatsausgaben etc. tragen können).

      Komisch: An der Börse wird doch - so heißt es - die Zukunft gehandelt. Davon ist z. Zt. mit Verlaub aber nichts zu spüren. Im Gegenteil: Die Börse scheint in einem Paralluniversum zu träumen. 2005 wird definitiv schlechter (und zwar für Alle: jeden Einzelnen aber auch Unternehmen) als 2004 - und zwar weltweit! Davon will die Börse aber (noch) nichts hören...



      PS: Das KGV für amerik. Aktien ist wieder so exorbitant hoch, dass es unter den Voraussetzungen (nachlassendes Wachstum, BIP) nicht mehr lange aufrecht zu erhalten sein wird!
      Avatar
      schrieb am 30.06.04 11:39:33
      Beitrag Nr. 238 ()
      Zahnersatzpflichtversicherung


      Eben in BILD nachgelesen. Kostet mind. 8,50, wenn nicht gar 10,- Euro und zwar für Alle (Sozis, Arbeitslose, Studenten....!!!

      Ich frage mich langsam, wie sehr sich das Volk noch ausbeuten lässt? (In DM gerechnet sind das wiederum 20,- DM p.m. = 240,- DM p.a.).

      Wie gesagt: Dabei wird´s nicht bleiben. Und die Bundesregierung kommt letztendlich wg. des sozialen Friedens gar nicht drumrum, auch die Unternehmen höher zu besteuern - ist sozial auch nur gerecht.

      Nächstes Jahr "überrascht" so schnell kein börsennotiertes Unternehmen mehr. Die Zeit der permanent steigenden Kursen läuft definitiv aus, im Gegenteil: nächstes Jahr wird für Alle knallhart! Der Dax kann froh sein, wenn er über die nächsten Jahre das augenblickliche Niveau überhaupt halten wird.

      In Volkswirtschaften, wo der demografische Faktor (Bevölkerunswachstum) seitwärts läuft, ist dauerhaft nicht von steigenden Kursen auszugehen. Das war bislang immer so!
      Avatar
      schrieb am 01.07.04 09:48:02
      Beitrag Nr. 239 ()
      Der Wahnsinn von 1999/2000 ist endgültig zurück - siehe Research in Motion (fast auf ATH!!!!), und wie sie alle heißen. :(


      Die US-Überbewertung liegt im Interesse vieler
      [Von ftd.de, 21:22, 30.06.04]


      Warum gibt eigentlich keiner zu, dass US-Aktien um rund die Hälfte überbewertet sind? Weiteres Thema in diesem Kapital: Mobilfunkbetreiber Virgin Mobile.



      Dass das zumindest absolut betrachtet der Fall ist, ist doch gar nicht zu übersehen. Die US-Marktkapitalisierung liegt im Verhältnis zum nominalen BIP um 53 Prozent über dem Nachkriegsschnitt. Das volkswirtschaftliche KGV liegt um 41 Prozent über dem Nachkriegsschnitt, jedenfalls wenn man mit den bilanziellen Reingewinnen rechnet - was einem ob der sprunghaft gestiegenen positiven Bereinigungen in der offiziellen Statistik keiner verübeln sollte.
      Der S&P 500 notierte im historischen Schnitt mit dem 15fachen abgelaufenen GAAP-Gewinn. Dazu muss man allerdings sagen, dass die Gewinne früher weniger durch Mitarbeiteroptionen und andere Tricksereien verseucht waren. Zum Glück berechnet S&P in mühevoller Detailarbeit den ökonomisch relevanten Kerngewinn je Aktie, um ein wahrheitsgetreueres Bild zu schaffen. Den abgelaufenen Kerngewinn mit 15 multipliziert, wäre der S&P 500 was? Richtig, er wäre um gut die Hälfte überbewertet. Noch schlimmer ist es, wenn man die für dieses Jahr geschätzten Dividenden von durchschnittlich 19,65 $ je Aktie diskontiert. Mit einer Aktienrisikoprämie von drei Prozent gerechnet, wäre der S&P 500 sogar um rund zwei Drittel überbewertet. Das gilt zumindest dann, wenn man unterstellt, dass die Dividenden künftig im Einklang mit dem nominalen BIP wachsen und dass die Bondrenditen das erwartete Wachstum reflektieren.
      Nun lässt sich dagegen einwenden, dass es letztlich auf die relative Bewertung ankommt. Denn wenn andere Aktiva ebenfalls teuer sind, dann muss das eben auch für Aktien gelten. Das stimmt, ohne jeden Zweifel. Nur müssen Broker, Fonds und Investmentbanken ihren Kunden dann aber auch klipp und klar sagen, dass die Kehrseite einer hohen Bewertung eine niedrige zu erwartende Rendite ist. Das diesbezügliche Mitteilungsbedürfnis ist doch ziemlich begrenzt. Kein Wunder, denn jede Transaktion mit einer Aktie, die 15 $ kostet, bringt ceteris paribus 50 Prozent mehr Gebühren als dieselbe Transaktion bei einem Kurs von 10 $.
      Aber nicht nur die Finanzindustrie hat ein Interesse an hohen Kursen. Natürlich gilt das auch für die Firmen selbst - auch deshalb, weil sonst die Mitarbeiteroptionen unter Wasser gerieten. Und es gilt für die US-Regierung, da ein schwerer Kursrückgang eine Rezession auslösen würde - von der Finanzierung der Leistungsbilanz gar nicht zu reden.
      Selbstredend hat auch die Fed ein Interesse an hohen Kursen, und zwar eines, das noch über rein konjunkturelle Erwägungen hinausgeht. Würde sie die Bewertung bemängeln, käme das quasi einer Selbstanzeige gleich. Es ist schließlich kaum kein Zufall, dass die Blase in einer Zeit entstanden ist, in der das jederzeit fällige "money of zero maturity" um gut zwei Fünftel schneller gestiegen ist als das nominale US-BIP.

      Virgin Mobile


      Braucht es eine Jungfrau, um die Fantasie der Anleger zu wecken? Das zumindest dürfte Virgin Mobile hoffen. Nach monatelanger schüchterner Zurückhaltung plant der Mobilfunkbetreiber jetzt, Ende Juli das Londoner Börsenparkett zu betreten. Im Vergleich zum Festland hat die City 2004 bereits eine stattliche Zahl von Börsengängen erlebt. Aber kein IPO hat für große Begeisterung gesorgt. Und weder die zaghafte Reaktion der Anleger auf die Börsengänge von Belgacom und Eircom noch das kraftlose Abschneiden der europäischen Telekombranche in den letzten Monaten lassen auf eine starke Nachfrage nach Virgin-Mobile-Aktien hoffen.
      Doch hat die Börsenaspirantin durchaus ihren Charme. Als virtueller Betreiber benötigt das Unternehmen kaum kapitalintensive Investitionen, weswegen sich die Kapitalflussrechnung sehen lassen kann. Im britischen Telekommarkt berechnen die Netzbetreiber den Wiederverkäufern nur etwas weniger als den Direktkunden. Da die virtuellen Anbieter also kaum über den Preis konkurrieren können, setzen sie auf einen guten Service, einen starken Markennahmen und, dank innovativer Tarifstrukturen, auf spezielle Marktsegmente. Unter allen Wiederverkäufern arbeitet Virgin Mobile wohl am erfolgreichsten. Indem der Anbieter vor allem junge Kunden anspricht, die mit dem Markennamen bereits vertraut sind, und stark auf Prepaid-Dienste setzt, belegte er Nischen, die für die Wettbewerber nur noch schwer zu knacken sein dürften.
      Doch trotz der guten PR-Arbeit von Virgin mögen sich die Anleger schon fragen, wieso sie Richard Branson Geld für seine Pläne in anderen Geschäften geben sollten. Die Virgin-Gruppe verlor ihre Börsen-Jungfräulichkeit 1986, nach einer hochgejubelten Emission, die zwei Jahre später vom Markt genommen wurde. Zwar haben anschließende Platzierungen besser abgeschnitten, besonders die australische Fluglinie Virgin Blue. Dennoch dürften die Investoren die Zukunftsfähigkeit und das Wachstum von Virgin Mobile ganz genau unter die Lupe nehmen.


      Alle Rechte vorbehalten. © FTD
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      schrieb am 06.07.04 14:35:29
      Beitrag Nr. 240 ()
      Das Kapital: Die Q2-Gewinne werden kaum noch überraschen


      Dass die beste aller Welten vorbei ist, zeigt sich auch in der Gewinndynamik. Denn dass die Firmen im S&P 500 die Gewinnschätzungen für das zweite Quartal noch einmal deutlich übertreffen können ist ziemlich unwahrscheinlich. Weitere Themen in diesem Kapital: KarstadtQuelle und US-Hotels.
      Laut First Call sehen die Analysten für das zweite Quartal im Schnitt einen Gewinnzuwachs von 20,8 Prozent im S&P 500 , nach 27,5 Prozent im ersten Quartal. Das ist drin, schon weil die Bruttowertschöpfung der nichtfinanziellen Kapitalgesellschaften in einer ähnlichen Größenordnung gestiegen sein dürfte wie in Q1, als es acht Prozent waren. Indes sollten die Lohnstückkosten inzwischen die Nulllinie gekratzt haben, nachdem sie im ersten Quartal noch um 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr sanken.
      Wegen der geringeren Nettoschulden sollten die Zinskosten zwar gefallen sein. Allerdings sind die Rohstoffkosten laut HWWA im zweiten Quartal um 36,2 Prozent gestiegen, nach 13 Prozent im ersten Quartal. Das beflügelt zwar die Gewinne der Öl- und Grundstofftitel enorm, aber des einen Freud’ ist eben des anderen Leid. Unterdessen hat der handelsgewichtete Dollar im zweiten Quartal nur noch um 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr nachgegeben - nach 8,2 Prozent in Q1.
      Alles in allem dürften die Gewinne also nicht übermäßig überraschen. Und ab dem zweiten Halbjahr wird die Luft schon wegen der Vorjahresbasis dünner. Denn während die Gewinne im zweiten Quartal 2003 noch um 9,5 Prozent zulegten, waren es im dritten schon 21,3 und im vierten 28,3 Prozent.
      © 2004 Financial Times Deutschland



      PS: Der Artikel ist kurioserweise sehr kontrovers zu einem Artikel gleichen Themas in der "Welt", Finanzteil, erste Seite, vom 06.07.04. :confused:
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      schrieb am 07.07.04 15:04:21
      Beitrag Nr. 241 ()
      Start frei für die US-Quartalssaison

      Das lange Warten hat ein Ende. Ab heute geben wieder Unternehmenszahlen den Takt an der Börse an. In den USA startet die Berichtssaison zum abgelaufenen zweiten Quartal. Die Erwartungen sind hoch – zu hoch?


      Den Startschuss gibt traditionell am Abend der Aluminium-Konzern Alcoa. Analysten erwarten, dass sich das Ergebnis je Aktie von 27 Cent vor einem Jahr auf 48 Cent nahezu verdoppelt hat. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) wird bei fast 1,1 Milliarden Dollar gesehen.

      Danach folgt der Internet-Gigant Yahoo mit Zahlen. Auch hier wird mit einer Verdoppelung des Gewinns gerechnet. Analysten prognostizieren einen Gewinn von acht Cent. Beim Umsatz wird ein Plus von 90 Prozent auf 610 Millionen Dollar erwartet.

      Gespannt sind die Analysten vor allem auf den Ausblick der Unternehmen. Bei Alcoa wird eine konkrete Prognose für die Entwicklung des Aluminium-Geschäfts im Flugzeugbau-Bereich erwartet. Dies werde die Entwicklung der Aktie stark beeinflußen, meinen Analysten. Bei Yahoo kommt es auf den Ausblick aufs dritte Quartal an. Die guten Nachrichten von Yahoo, insbesondere die Anhebung der Jahresprognose, ist mittlerweile im Kurs eingepreist. Die Aktie hat seit April von 24 auf 34 Dollar kräftig zugelegt.

      26 Prozent Gewinnsteigerung

      Alcoa und Yahoo sind Beispiele dafür, wie hoch die Erwartungen sind, die Analysten in das zweite Quartal stecken. Nach Schätzungen des Datendiensts Thomson Financial haben die im US-Aktienindex S&P500 vertretenen Unternehmen im zweiten Quartal rund 26 Prozent mehr verdient als im Vorjahreszeitraum.

      Damit würde sich die glänzende Entwicklung im ersten Quartal fortsetzen. In den ersten drei Monaten des Jahres 2004 kletterten die Gewinne der im S&P500 notierten Firmen um 27,5 Prozent. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt liegen die Gewinne der S&P-Firmen auf dem höchsten Stand seit 35 Jahrzehnten.

      Skepsis bleibt

      Trotz der fast schon atemberaubenden Gewinnzuwächse treten die US-Börsen auf der Stelle. Seit Jahresbeginn haben Dow Jones und Nasdaq rund zwei Prozent eingebüßt. " Die Gewinne sind gigantisch, doch die Investoren können es immer noch nicht glauben" , sagt Mike Thompson vom Datendienst Thompson Financial.

      Die Skepsis scheint berechtigt. Viele Prognosen stecken auf wackligen Füßen. Das zeigen die jüngsten Gewinnwarnungen. Am Dienstag hat die Nasdaq-Firma Veritas die Prognose revidiert, am Mittwoch räumte SAP-Konkurrent PeopleSoft ein, dass der Softwarekonzern die Gewinn- und Umsatzerwartungen für das abgelaufene zweite Quartal verfehlen werde.
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 16:23:58
      Beitrag Nr. 242 ()



      Alan lässt und lässt nichts anbrennen. Mit Greenspan keinen Crash.
      Avatar
      schrieb am 21.07.04 12:19:14
      Beitrag Nr. 243 ()
      Euphorie nach Greenspan Rede erstellt am 21.07.2004 12:06
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      Mal der Versuch einer Zusammenfassung:

      In den letzten Wochen sind die Kurse almählich abgebröckelt. Erinnern wir uns nochmals der Gründe:

      * Steigender Ölpreis
      * Verhaltene Erwartungen der Chip-Branche
      * Terrorgefahr
      * Gute Firmenzahlen aber unterhalb der Erwartungen
      * Rückgang im US Konsumentenvertrauen
      * Rückgang im US Immobiliensektor
      * Wieder schlechtere Arbeitsmarktzahlen
      * Allgemein hohes Niveau der Aktienpreise
      * Steigende Zinsen

      Was ist seit gestern anders?

      * Dividende, Sonderdividende und Aktienrückkauf von Microsoft
      * verhalten positive Unternehmens Zahlen
      * Baubeginn von Häusern in den USA um 8% zurückgegangen (Negativpunkt)
      * Rede von Alan

      Vor allem die Rede hat für neuen Optimismus gesorgt: Die Wirtschaft wächst stabil, Inflation ist weit und breit nicht in Sicht etc. etc.

      Eines muss man lassen, er hat seinen Job, die Situation schönzureden, ausgezeichnet im Griff. Es ist seine Aufgabe, die Anleger von einer rosigen Zukunft und die ausländischen Investoren von der Stabilität des Dollars und der US-Wirtschaft zu übrzeugen. Und zwar unbesehen der effektiven Wirtschaftsdaten. Es ist ausserdem sein Job (vielleicht der wichtigste) den US-Konsumente Vertrauen einzuflössen, damit sie bei der Stange bleiben und weiterhin auf hohem Niveau konsumieren, Schulden aufbauen und Geld ausgeben.

      Zumindest bis zu den Wahlen.

      Auf alle Fälle hat die Rede dem Kurszerfall just und exakt auf der GD200 des S&P500 ein vorläufiges Ende gesetzt. Es bleibt nun abzuwarten, wie lange dieser positive Schub anhält. Er kann sich als Eintagsfliege entpuppen oder aber eine neue Aufwärtswelle auslösen. Wir werden sehen.

      Unter dem Strich werden sich die effektiven Daten und Zahlen durchsetzen. Wenn die Greenspan-Rede mal eingepreist ist, wird sich der Blick wieder den Konjunktur- und Unternehmenszahlen zuwenden und den weiteren Verlauf bestimmen.
      Avatar
      schrieb am 21.07.04 16:41:20
      Beitrag Nr. 244 ()
      Wen glaubt das Lügenmaul eigentlich verarschen zu können? :cry:


      Fed: Greenspan liefert optimistischen Ausblick

      1. Bei seiner turnusmäßigen halbjährlichen Anhörung vor dem US-Kongress im Rahmen der Vorstellung des Monetary Policy Reports nutzte US-Notenbankchef Alan Greenspan die Gelegenheit Sorgen um die Inflations- und Konjunkturentwicklung sowie um zinserhöhungsbedingte Belastungen für die Bilanzbilder der Finanzintermediäre, Unternehmen und Haushalte zu zerstreuen.

      Drei Themen: Inflation, Beschäftigung und Bilanzbilder

      2. Inflation: Greenspan führte den Anstieg der Inflation in diesem Jahr auf einen Anstieg der realen Nachfrage und – ganz entscheidend – auf temporäre Faktoren (die Energie- und Rohstoffpreise sowie die Abwertung des US-Dollars) zurück. Der damit einher gehende Anstieg der Kerninflationsrate sei auch durch einen Anstieg der Gewinnspannen mitverursacht worden. Da die hohe Wettbewerbsintensität auf den Gütermärkten die Möglichkeit der Unternehmen begrenze, die Gewinnspannen durch Preiserhöhungen zu steigern, sei der Anstieg der Gewinnspannen aber nicht als Vorbote höherer Inflationsraten in der Zukunft zu interpretieren. Denn die hohe Wettbewerbsintensität sollte die Gewinnspannen wieder schrumpfen lassen. Damit sollten auch die moderat steigenden Lohnstückkosten keine Gefahr für die Preisniveaustabilität darstellen. Der Kostendruck werde zudem durch die immer noch unterausgelasteten gesamtwirtschaftlichen Kapazitäten in Schach gehalten. Risiken für den Inflationsausblick sieht die Fed in erster Linie – terrorbedingt – von Seiten der Ölpreise. Die Deflationsrisiken könnten endgültig ad acta gelegt werden.

      3. Konsum, Investitionsverhalten und Beschäftigung: Die gestiegenen Preise haben die verfügbaren Realeinkommen gesenkt und damit dem Konsum einen Dämpfer verpasst. Dieser Effekt sollte nach Einschätzung Greenspans lediglich kurzlebiger Natur sein. Greenspan zeigte Gründe für das zögerliche Einstellungsund Beschäftigungsverhalten der Unternehmen auf, die im Wesentlichen aus den Nachwirkungen des Investitionsbooms der Neunziger Jahre resultieren, und konstatierte, dass auch in Zukunft mit Vorsicht und Zögerlichkeit bei Neueinstellungen und Investitionen der Unternehmen zu rechnen sei.

      4. Zinserhöhungszyklus und Financial Stress: Greenspan erwartet zwar, dass die Wirtschaft auch einen dynamischer und stärker ausgeprägten Zinserhöhungszyklus – im Falle von Gefahren für die Preisniveaustabilität – verkraften kann. Indem er aber auf die damit verbundenen Unsicherheiten und Risiken hinwies, zeigte er, dass die Fed diese Risiken nicht auf die leichte Schulter nimmt: „As we attempt to assess and manage these risks, we need, as always, to be prepared for the unexpected and to respond promptly and flexibly as situations warrant.” Allerdings mit einer Einschränkung: Sollte das Preisstabilitätsziel gefährdet sein, so würde die Fed sich für die Sicherung der Preisstabilität entscheiden.

      Implikationen für die Geldpolitik

      5. Der Risikomanagementansatz des Chairman spiegelte sich in zwei Sätzen seiner Rede wider. Erstens: „Of course, considerably more uncertainty and hence risk surrounds the behavior of the economy with a more rapid tightening of monetary policy than is the case when tightening is more measured. In either scenario, individual instances of financial strain cannot be ruled out.“ Der Zinserhöhungszyklus sollte damit maßvoll – in Form von 25-Basispunkteschritten – gestaltet werden, nicht zuletzt, weil erhebliche Unsicherheiten über die Wirkungen der Zinserhöhungen auf die Bilanzbilder der Finanzintermediäre, Unternehmen und Haushalte bestehen. Desweiteren wird das FOMC abwarten wollen, ob die schwachen Konjunkturdaten vom Juni nachhaltiger Natur sind oder nicht. Dieser Zinsausblick gilt aber nur, solange von der Inflationsfront keine Gefahren drohen: „We cannot be certain that this benign environment will persist and that there are not more deep-seated forces emerging as a consequence of prolonged monetary accommodation. Accordingly, in assessing the appropriateness of the stance of policy, the Federal Reserve will pay close attention to incoming data, especially on costs and prices.“ Die Ausgestaltung des Zinserhöhungszyklus hängt somit maßgeblich von den (Inflations-) Daten ab.

      FOMC Prognosen

      6. Das FOMC hat seine BIP-Prognosen von Februar für 2004 (yoy-Rate im vierten Quartal) von 4,5-5 % auf 4,5-4,75 % herunterrevidiert (DekaBank: 3,8 %). 2005 erwartet das FOMC ein Wachstum von 3,5- 4,0% (DekaBank: 3,5 %). Die Arbeitslosenquote sollte Q4 2004 bei 5,25-5,5 % (DekaBank: 5,5 %) und Q4 2005 bei 5,0-5,25 % liegen (DekaBank: 5,1 %). Neu am Monetary Policy Report ist, dass die Fed erstmals ihre Prognosen für die Kerninflationsrate bekannt gibt. Die Kerninflationsrate des Preisindex der Persönlichen Konsumausgaben sollte in Q4 2004 bei 1,75-2 % und in Q4 2005 bei 1,5-2,0% liegen. Dies entspricht in etwa einer Kerninflationsrate des CPI von 2,25-2,5 % bzw. 2,0-2,5 %. Diese Inflationsprognosen sollten aber nicht allzu ernst genommen werden, da sie nicht die Prognosen des Board in Washington darstellen, sondern lediglich grobe Schätzungen der Fed-Präsidenten und Gouverneur sind. Wir erwarten für die durchschnittliche Kerninflationsrate des CPI für 2004 und 2005 einen Wert von 1,9 %.

      7. Die Prognosen zeigen, dass die Fed mit zwei „Lücken“ zu kämpfen hat: Erstens, die Kluft zwischen dem gleichgewichtigen Niveau der Arbeitslosenquote von rund 5 % und dem aktuellen Niveau von 5,6 % sollte sich schließen und damit für die Zukunft Inflationsdruck anzeigen. Zweitens, der Grund für die sich schließende Arbeitslosigkeitslücke ist die Kluft zwischen dem neutralen Leitzinsniveau von rund 3,5-5 % und dem aktuellen Leitzinsniveau von 1,25 %. Da die Arbeitslosigkeitslücke bereits enger ist als die Zinslücke, ist klar, dass bei den Leitzinsen erheblicher Zinserhöhungsbedarf vorhanden ist.

      FOMC Call

      8. Aufgrund der Inflationsprognosen und der beschriebenen Risiken sollte die Fed die Leitzinsen am 10. August lediglich um 25 BP auf ein Niveau von dann 1,50 % anheben. Wir erwarten für Ende 2005 ein Leitzinsniveau von 4,25 %. Sollten die (Kern-)Inflationsdaten in den kommenden Monaten enttäuschen, so ist es möglich, dass die Fed nach den Präsidentschaftswahlen im November auch 50- Basispunkteschritte nach oben vornimmt. Aus den Sitzungsprotokollen der Fed der Neunziger Jahre ist zu entnehmen, dass die Fed – wenn möglich – Wahltermine mit (zu starken) Zinsänderungen nicht unnötig politisch aufladen will. Möglich ist weiterhin, dass die Fed im Dezember die Zinsen nicht erhöht, da das Handelsvolumen in diesem Monat saisonal bedingt geringer als im Rest des Jahres ist und Zinserhöhungen damit eine stärkere Wirkung entfalten.

      Die Questions & Answers-Session

      • Energiepreise: Diese stellen laut Greenspan momentan eine der wichtigsten Probleme für das FOMC dar. Der reale Ölpreis sei aber wesentlich geringer als in den Siebziger Jahren. Die Entwicklung der Naturgaspreise bereite da schon mehr Sorgen.

      • China: Es sei davon auszugehen, dass die amtlichen Statistiken nicht immer stimmten. Es sei nicht anzunehmen, dass China Inflation exportiere. Ein „soft landing“ der chinesischen Wirtschaft sei am wahrscheinlichsten.

      • Beschäftigung: Die schwachen Beschäftigungszahlen seien nicht mit einem Anstieg der Anträge auf Arbeitslosigkeit einher gegangen und damit kein Grund zur Beunruhigung.

      • Einzelhandelsumsätze: Die schwachen Einzelhandelsdaten im Juni seien als „soft patch“ zu deuten, würden aber von der Fed genauestens beobachtet.

      • Neutraler Zins: Greenspan wollte sich hier auf keinen Wert festlegen. Der Hinweis Greenspans, dass die Leitzinsen im Zuge des Zinserhöhungszyklus auf ihr neutrales Niveau angehoben werden müssen, impliziert die Frage, wo dieses neutrale Niveau überhaupt liegt. Da der Investitionsboom der Neunziger Jahre mit einer Erhöhung des Kapitalstocks einher ging, sollte damit auch der gleichgewichtige Preis für Kapital gesunken sein. Es ist daher gut möglich, dass die Fed die Leitzinsen nicht auf ein geldpolitisch „neutrales“ Niveau von 4,5 % - wie oft vermutet – anheben muss.

      © GodmodeTrader,
      http://www.finanznachrichten.de/nac...kel-3651136.asp
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      schrieb am 21.07.04 17:24:14
      Beitrag Nr. 245 ()
      Zürich, 21. Juli (Reuters) - Der Dollar hat am Mittwoch,
      beflügelt von einer optimistischen Konjunkturbeschreibung durch
      den Chef der amerikanische Notenbank, Alan Greenspan, weiter
      angezogen und die Marke von 1,25 sfr überschritten.
      Greenspans Äusserungen zur US-Wirtschaftsentwicklung waren
      von Marktteilnehmern als Hinweise auf schneller steigende
      US-Zinsen aufgefasst worden und gaben dem Dollar Auftrieb. Unter
      anderem hatte Greenspan erklärt, die wirtschaftliche Expansion
      bekomme eine breitere Basis und führe zu erkennbaren
      Fortschritten auf dem Arbeitsmarkt. Zudem erklärte der Fed-Chef,
      ein inflationärer Schub in Folge der lange lockeren Geldpolitik
      sei nicht auszuschliessen. Daraus zogen Marktteilnehmer den
      Schluss, dass es das Fed bald einmal eiliger mit Zinserhöhungen
      haben könnte als bisher angenommen.
      Zusätzlich Unterstützung erhielt die US-Devise zeitweise
      durch Berichte über einen angeblichen Atomwaffenfund im Irak,
      den das Innenministerium des Landes aber später dementierte.
      Viele im Markt seien von Greenspans Äusserungen auf dem
      falschen Fuss erwischt worden, sagte ein Händler. Diese
      Marktteilnehmer hätten damit gerechnet, dass sich Greenspan
      zurückhaltender äussern würde und als dies nicht der Fall war,
      Positionen glatt stellen wollen.
      Allerdings, so der Händler weiter, gehe die überwiegende
      Marktmeinung immer noch von einem schwachen Dollar aus.
      Der Dollar notierte gegen 17:15 Uhr bei 1,2578/84
      (Vorabend 1,2368/74) sfr. Der Euro stieg zum Franken ebenfalls und notierte
      bei 1,5357/59 (1,5317/22) sfr. Damit dürfte aus charttechnischer
      Sicher die Widerstandsmarke bei 1,5310 sfr geknackt und der Weg
      bis 1,5380 sfr offen sein, so die Chartexperten der Zürcher
      Kantonalbank.
      ajs/par
      ((Albert Schmieder - Redaktion Swiss Investor News, Tel: +41
      1 631 7324, Fax: +41 1 251 0476, Mail:
      albert.schmieder@reuters.com, Reuters Messaging:
      albert.schmieder.reuters.com@reuters.net))
      Avatar
      schrieb am 07.08.04 08:01:05
      Beitrag Nr. 246 ()
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      .
      .



      hier die aktuelle Staatsverschuldung der USA, durchschnittliches Wachstum in den letzten 6 Monaten: 1,6 Milliarden $ PRO TAG...


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