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    Bernd Niquet: Liquidität fließt nicht ! - 500 Beiträge pro Seite | Diskussion im Forum

    eröffnet am 01.03.00 13:15:58 von
    neuester Beitrag 02.03.00 17:56:04 von
    Beiträge: 11
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      schrieb am 01.03.00 13:15:58
      Beitrag Nr. 1 ()

      Gerade in den letzten Tagen haben wir eine ganz deutlich asynchrone Bewegung der Aktienmärkte erlebt. Am Freitag der Dow schwach und die Nasdaq gut, gestern hingegen genau das Umgekehrte. Entscheidend hierfür, so hört man von den Analysten und so liest man es in der Presse, sind Umschichtungen der Anleger, deren Liquidität von einem in das andere Segment - und wieder zurück - fließt.

      Diese Sichtweise ist natürlich ziemlich falsch und erinnert eher an den Astronomieunterricht in der Vorschule ("Jeden Morgen geht die Sonne von neuem auf ..."), denn an die Allokation von Milliardenvermögen.

      Richtig ist vielmehr:

      1) Die Anleger schichten ihre Bestände nicht um, sie versuchen (!) es vielmehr nur. Denn könnten sie tatsächlich umschichten, dann müsste es überhaupt nicht derart große Preisveränderungen geben, wie wir sie gegenwärtig erleben.

      Betrachten wir als Beispiel eine Neuemission, bei der 5 Millionen Aktien zum Kurs von jeweils 100 Euro emittiert werden. Wollen nun die Anleger jedoch 10 Millionen Aktien halten, so wird ihnen das niemals gelingen. Nun setzt der Preismechanismus ein, der durch ein Hochbieten des Kurses viele Anleger von ihrer ursprünglichen Absicht, diese Aktie besitzen zu wollen, wieder abbringt.

      Der Kurs wird dabei so hoch steigen, bis der Markt ein Gleichgewicht gefunden hat, indem der Kurs exakt die Haltung der Anleger widerspiegelt, genau die emittierte Anzahl von 5 Millionen Stücke im Besitz zu halten.

      Und selbst wenn dabei der Kurs auf 500 oder sogar auf 1000 Euro steigen würde, so fließt netto nicht ein einziger (!) Euro neu in den Markt. Und der Grund hierfür liegt darin, dass jedem Kauf, bei dem der Käufer Bargeld "auf den Tisch legen" muss, immer ein gleichhoher Verkauf gegenübersteht, mit dem der Verkäufer schließlich den Markt wieder verlässt.

      2) Aus diesen Überlegungen kann man sofort einem weiteren - und viel entscheidenderen - Missverständnis der Funktion von Märkten die Zähne ziehen:

      Oft wird behauptet, die Märkte könnten gegenwärtig überhaupt nicht fallen, da eine derart große Liquidität auf Seiten der Anleger vorhanden ist. Auch diese Betrachtung ist natürlich irrig: Denn selbst wenn sich der Kurswert aller deutschen Aktien von einem Tag auf den anderen halbieren würde, dann hätte dies überhaupt (!) keinen Einfluss auf die Liquidität.

      Bleiben noch zwei weitere Punkte, die ich jedoch erst morgen ausführlich behandeln werde:

      3) Entscheidend in Hinsicht auf die Liquiditätssituation der Märkte ist nicht das Verhalten der Anleger, sondern ausschließlich das der Notenbank. Wobei ich jedoch auch hier eher skeptisch hinsichtlich der direkten Einwirkung bin.

      4) Entgegen konventioneller Weisheit zeigt sich aus all dem, dass Liquidität zwar Liquidität heißt und auch vieles vermag, nur eines nicht: Liquidität fließt nicht!

      Bernd Niquet, Dienstag, 29. Februar 2000

      Feed-back und Diskussion: Im angeschlossenen Board bei www.wallstreet-online.de oder über: b.niquet@wallstreet-online.de

      Bernd Niquet, KEINE ANGST VORM NÄCHSTEN CRASH - Warum Aktien als Langfristanlage unschlagbar sind, Campus-Verlag, Frankfurt/M., New York 1999, 269 Seiten, kartoniert, 49,80 DM, ISBN 3-593-36293-7. Bestell-Link: http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3593362937/buchervonberndni

      Avatar
      schrieb am 01.03.00 14:25:27
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hallo,
      mal abgesehen von der falschen Argumentation besitzen die Anleger offensichtlich zusätzlich ein extremes Kurzzeitgedächtnis. Vor gerade einmal eindreiviertel Jahren wurde ähnlich argumentiert:
      Asienkrise usw. haben es nicht geschafft, die Kurse zu drücken. Was also soll denn noch geschehen ... Nein, nein, die Liquidität ist einfach zu stark ...
      Ab Juli 1998 gaben die Kurse dann um bis zu 40 % nach. Sie ignorierten die "Liquidität" einfach :-)))

      Gruß josef blumenthal
      Avatar
      schrieb am 01.03.00 16:54:30
      Beitrag Nr. 3 ()
      Endlich mal ein wahres Wort. Seit langem predige ich im
      Bekanntenkreis über den Unsinn, der von anscheinend kompetenten
      Marktbeobachtern regelmässig so verzapft wird, und freue mich daher,
      hier die Klarstellung endlich mal relativ offiziell zu lesen. Mit dem
      "Unsinn" meine ich Aussagen wie:

      -Es ist noch Liquidität vorhanden, die in den Aktienmarkt strebt...
      Das mag sein, aber bis auf Neuemmissionen kann der Aktienmarkt eben
      keine Liqidität aufnehmen.

      -Die Marktteilnehmer ziehen Liqudität aus dem Aktienmarkt ab (und
      stecken diese z. B. in den Rentenmarkt)...
      Dies ist meines Erachtens ein so simpel primitiver wie gefährlicher
      Gedankenfehler, da natürlich die Gesamtheit der Anleger nicht einen
      einzigen Euro aus dem Aktienmarkt "abziehen" kann (Dividenden
      natürlich ausgenommen). Mit solchen Aussagen wird folgende äußerst
      simple Tatsache verschleiert: Das Vermögen der Gesamtheit der Anleger
      steigt um die Summe aller Dividendenzahlungen, und sinkt um die Summe
      aller Neuemissionen, das Ergebnis ist vermutlich momentan negativ.
      Die Höhe der Kurse hat selbstverständlich keinerlei Einfluß auf die
      Menge Geld, die die Gesamtheit aller Anleger in der Tasche (oder
      sonst wo, jedenfalls zur Verfügung) hat. Wo sollte auch im
      Endeffekt "neues" Geld herkommen? Und wenn die Kurse dauernd steigen,
      hat das die Logik des Kettenbriefs: auch damit werden schliesslich scheinbar alle reich, oder?
      Allerdings haben durch steigende Kurse viele das Gefühl, viel Geld zu
      haben, das aber nicht ausgegeben werden kann, und daraus folgt so
      einiges, aber das haben Sie, Herr Niquet, ja schon trefflich
      kommentiert.

      Wohlgemerkt geht es mir um Expertenkommentare, und ich finde es von
      extremer Wichtigkeit, allen Laien klarzumachen, dass man aus dem
      Aktienmarkt als Marktteilnehmer keine Liqidität abziehen kann (global
      betrachtet). Kann man dies den Experten bitte immer wieder nahelegen?

      Diese Erkenntnis scheint mir auch für Politiker wichtig,
      die unsere Rentensystem teilweise auf Aktien umstellen wollen, und
      damit auf höhere Renditen hoffen. Haben sie begriffen, dass höhere
      Renditen auch hier nur durch einen Generationenvertrag zustande
      kommen würden, dass nämlich die Rente letztlich genauso gut von den
      dann jungen Leuten durch Aktienkauf gezahlt werden würde?
      Avatar
      schrieb am 01.03.00 17:45:19
      Beitrag Nr. 4 ()
      Herr Blumenthal,
      Sie haben aus meiner Sicht völlig Recht. Ich erinnere mich noch an einen Artikel aus der Börse-Online, den ich auch in meinem letzten Buch "Keine Angst ..." zitiert habe, in dem auf den hohen Bestand an Sicht- und Terminguthaben hingewiesen wurde - mit der Behauptung: Wenn das erst einmal alles in den Markt geflossen ist ...
      Doch diese Argumentation ist natürlich nicht nur theoretisch falsch, sondern auch praktisch, weil die Liquidität im Zeitablauf natürlich immer größer wird. (Signifikante Geldmengenschrumpfungen hat es nur in den 30er Jahren gegeben!) Und dann könnten ja Aktien überhaupt nicht mehr sinken, was jedoch in der Asienkrise doch passiert ist. Oder, es wäre das perpetuum mobile erfunden, was jedoch ebenso unmöglich ist.
      Und aermel: Wir haben ja wirklich schon eine gespentische Übereinstimmung - ganz besonders auch hinsichtlich unseres Generationenvertrages: Denn wenn die umlagefinanzierte Rente aufgrund unserer demographischen Katastrophe kippt, dann werden natürlich auch die Aktiensparer Probleme bekommen, ihre vielen Aktien dem spärlichen Nachwuches erfolgreich verkaufen zu können. Doch glücklicherweise ist das ja noch Jahrzehnte entfernt ...
      Avatar
      schrieb am 02.03.00 09:41:29
      Beitrag Nr. 5 ()
      Die zunehmende Liquidität entsteht, wie wir es im Moment sehen, durch die Bereitschaft immer breiterer Schichten Ihr Geld in die Aktienmärkte und insbesondere die profitablen High Tech Märkte zu investieren. Ich kann es durch mein Anlegeverhaltn sowie meines gesamten Freundeskreises bestätigen, daß größere Mengen Geld zur Verfügung steht, um dieses in Aktien anzulegen.

      Was nun? Warten bis der von allen heraufbeschwörte Kurseinbruch kommt oder trotzdem investieren ? Viele haben ja Anfang Dezember schon das Handtuch geworfen und beschlossen "ich warte auf eine Korrektur".
      Also Liquidität ist ausreichend vorhanden und wird immer weiter aufgebaut zumindest in den Kreisen, die ich kenne. Dieses Geld muss weg!
      Und es ist ja wohl etwas kurzsichtig zu behaupten, daß das Generationsproblem auch bei den Aktienmärkten als Gefahr anzusehen ist. Hier haben einige Leute das Prinzip der Aktien nicht verstanden.
      Ich zahle ja etwas für Gewinne die produziert werden (bei manchen werden im Moment die zukünftigen gehandelt). Wenn in 50Jahren eine BASF soviel Dividende zahlt wie sie heute kostet (durchaus realistisch) dann wird man Aufgrund mangelnder Bevölkerung diese Aktie unterm Enstiegspreis (dem vor 50Jahren) hergeben müssen.
      Herzlichen Glückwunsch meine Herren! Kauft Euch Brot in Konserven, damit Ihr Euren Altersruhestand gesichert habt!

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      Avatar
      schrieb am 02.03.00 09:58:41
      Beitrag Nr. 6 ()
      Der Begriff Liquidität ist wohl nicht im volkswitschaftlichen Sinn in Verknüpfung mit der Geldmenge M3 o.ä. gemeint. Offenbar verstehen Börsenfachleute darunter, daß Geld von einer anderen Anlageform in Aktien fließt.

      Bsp. 1: Ein Sparbuch mit gesetzlicher Kündigungsfrist wird aufgelöst und dafür werden Aktien gezeichnet. In diessem Fall nimmt ja wohl die Liqidität in Form von M3 ab, da Aktien im Gegensatz zum Sparbuch darin nicht auftauchen.

      Bsp. 2: Finanzierungsschätze des Bundes werden an den Bund zurückgegeben und dafür Aktien gezeichnet. Hier passsiert wohl von der Geldmenge M3 überhaupt nichts, da beide Anlageformen nicht erfasst werden. Trotzdem steckt nun mehr Geld in Aktien als vorher.

      Oder liegt bei meinen Überlegungen ein Denkfehler vor?
      Avatar
      schrieb am 02.03.00 12:11:24
      Beitrag Nr. 7 ()
      Die Diskussion verwundert mich.

      Banken schaffen aus ihren Einlagen Geld, indem sie Kredite vergeben. Aus dem eingezahlten Einlagen sind Guthaben plus Kreditsumme geworden. Da der Kredit für Zahlungen an andere genutzt wird, die wiederum daraus Einlagen bilden können, kann hierüber eine erhebliche Geldschöpfung, also Liquiditätsschöpfung erzielt werden.

      Werden nun Aktien beliehen, nehmen auch die Aktien bei steigenden Kursen an der Schöpfung von Geld, also von Liquidität, teil, und werden zum Perpetuum Mobile, solange der Schuldendienst geleistet werden kann. Wer sich Sorgen macht, es könnten plötzlich alle Aktien verkauft werden (Kettenbriefproblem), der muß sich auch wegen der Geldschöpfung aus Einlagen bei der Bank Sorgen machen.

      Der Gegenwert der Aktien ist natürlich Vereinbarungssache, also willkürlich. Es gibt kein Gesetz dafür, daß das KGV bei 5, 10 oder 100 stehen müsse oder es überhaupt ein KGV geben müsse, denn Aktien kauft man ja auch nicht wegen der Dividende, sondern wegen ihres ideellen Wertes (Kursphantasie). Man kann also über steigende Aktienkurse über Effektenkredite Liquidität schaffen. Der Gegenwert zum Geld, die Warenmenge, wird bereichert um einen wachsende Zahl hochpreisiger Aktien. Wenn dies auch noch das Wirtschaftswachstum stimuliert (z.B. Geld wird leichter an junge Unternehmen gegeben, steuerfreier Status langfristig gehaltener Aktien -> subventionierte Schaffung von Kapital, Dienstleistungen um Aktie wachsen), werden auch fundamental die Werte geschaffen, die mit hohen Aktienkursen vorweggenommen wurden.
      Avatar
      schrieb am 02.03.00 13:15:40
      Beitrag Nr. 8 ()
      Hallo allerseits,

      den obigen Ausführungen des Herrn Niquet folge ich in vollem Umfang. Meiner Meinung nach wird jedoch „lediglich“ der Begriff Liquidität falsch verwendet. Wenn Analysten und die Presse Aussagen treffen, daß Liquidität in den Markt hinein bzw. zwischen den Marktsegmenten hin- und herfließt dann sind diese Aussagen falsch. Viel wichtiger ist doch aber, was damit gemeint ist. Ich denke „Liquidität fließt in den Markt“ ist einfach nur als Synonym für eine höhere Nachfrage nach Aktien zu verwenden. Die Auswirkungen dieser erhöhten Nachfrage kennen wir alle. Wenn es demnächst heißen wird die Liquidität fließt aus dem Aktienmarkt ist denke ich eine sinkende Nachfrage gemeint, welche zu niedrigeren Kursen führt. Also für mich „nur“ eine falsche Verwendung der Liquidität. Für Analysten und Medien der Börsenbranche find ich diese falsche Verwendung allerdings wirklich sehr schwach. Wenn ich mit meiner Meinung falsch liege sagt es mir bitte.

      Aloha, d.
      Avatar
      schrieb am 02.03.00 14:31:01
      Beitrag Nr. 9 ()
      Indexer, Beispiel 1:

      Herr A löst sein Sparbuch auf, und kauft (zeichnet nicht nur) dafür Aktien. Was passiert? Herr A ist sein Geld los, die Liqidität hat sich bei Herrn A verringert, er hat dafür die Aktien. Aber wo ist sein Geld? Bei Herrn B, der die Aktien verkauft hat. Auf dessen Sparbuch.

      Das ist damit gemeint, dass die Liqidität nicht fließt: Herr A und B gemeinsam haben vorher und nachher genau gleich viel Geld verfügbar.

      Also meines Erachtens liegt bei Indexer schon ein Denkfehler vor. Dasselbe bei Winsler: Wenn jemand Geld in Aktien "anlegt", hat jemand anders das Geld dann "in der Hand". Winsler schreibt: "Dieses Geld muss weg". Ja wohin geht es denn bitteschön, wenn ich es einem Aktienverkäufer gebe?

      Natürlich kann man sagen, es ist nur eine Frage der Namensgebung. (Mr. Diamond) Wichtig ist mir aber: Das Geld, das die Gemeinschaft der Anleger zur Verfügung hat, ist unbeeinflusst durch Kursschwankungen, und lässt sich eben nicht vermehren, auch nicht durch steigende Kurse.

      Und man möge nicht vergessen: Wenn ich durch Aktiengeschäfte "Geld verdiene", welches ich letztendlich für etwas anderes ausgebe oder auf mein Sparbuch lege, dann kommt dieser "Verdienst" immer und ausschließlich von anderen Teilnehmern am Aktienmarkt, ist also immer ein Verlust der großen Anlegergemeinschaft.

      (Natürlich wird die Anlegergemeinschaft durch die Dividenden bereichert, und durch Neuemmissionen erleichtert, diese Effekte kommen zu den obigen Überlegungen dazu.)

      Der erste Absatz von for4zim zeigt deutlich die Problematik des "Lebens auf Pump". Hätte er recht, würde sich ein Gebilde ausbilden, das in sich zusammenfallen müßte, würden die Teilnehmer wirklich ihr Geld brauchen, um sich "was zu essen" zu kaufen. Natürlich ist Geld auch eine abstrakte Größe, aber schließlich haben wir ja wohl die Notenbanken, die darauf achten, dass der "Wert des Geldes" im Rahmen bleibt. Wenn ich also Eur 1000.- auf meinem Sparbuch habe, dann ist das ein doch irgendwie realer Wert, dessen Entwicklung mit der Inflationsrate verheiratet ist. Kaufe ich jedoch dafür eine Aktie, dann ist mein Geld wirklich weg, und wenn ich später mein Geld wieder brauche, muss ich erst jemanden finden, der meine Aktie dann haben möchte, und sein Geld gerade nicht braucht.
      Avatar
      schrieb am 02.03.00 15:45:58
      Beitrag Nr. 10 ()
      Falsch, Aermel, stelle Dir mal vor, alle Menschen wollten schlagartig alle ihre Konten abräumen und dafür etwas kaufen. Erstens, die Banken brechen zusammen, zweitens, es gibt nicht genug Waren und in der Folge Inflation. Das alles mit "realem" Geld. Wo ist also in Wahrheit der Unterschied zur "Zweitwährung" Aktien? Ich sehe keinen.

      Daher sind auch diese Kettenbriefüberlegungen überdramatisierend. Alle ökonomischen Vorgänge bauen darauf auf, daß jeder Verkaufsvorgang mit einer Wertsteigerung verbunden ist, egal ob materiell etwas hinzugefügt wurde oder nicht. Unser ganzes Geldsystem mit der mehrfachen Schöpfung der Kontobestände beruht darauf, daß niemals die Bevölkerung auf die Idee käme, tatsächlich alle Kontobestände zur gleichen Zeit abzurufen. Unsere Ökonomie war schon immer ein Kettenbriefsystem und muß es sein.
      Avatar
      schrieb am 02.03.00 17:56:04
      Beitrag Nr. 11 ()
      aermel trifft aus meiner Sicht völlig ins Schwarze!

      Zu for4zim: Natürlich würden die Banken zusammenbrechen und es Inflation geben. Aber nur, wenn die Leute das Geld bar abheben. Wenn sie es überweisen, dann gibt es zwar Preiseffekte, aber ansonsten passiert überhaupt nichts. Hinterher befindet sich auf die Mark genau so viel Geld im Bankenkreislauf, nur dass es jetzt auf anderen Konten im Haben verbucht wird.

      Und zum ersten Beitrag von for4zim: Werden Aktien auf Kredit gekauft, dann entsteht unter Umständen neues (Giral)-Geld. Das ist richtig. Doch dann ist die zusätzlich Liquidität die Folge (!) der Aktienkäufe und kann nicht mehr als Ursache (!) betrachtet werden.


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