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    SPD und der Zentralrat der Juden auf Konfrontationskurs - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 18.04.04 18:39:18 von
    neuester Beitrag 21.04.04 07:49:55 von
    Beiträge: 10
    ID: 848.367
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      schrieb am 18.04.04 18:39:18
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      Avatar
      schrieb am 18.04.04 19:48:42
      Beitrag Nr. 2 ()
      ... "deutsches Judentum" :confused:
      Avatar
      schrieb am 18.04.04 20:03:38
      Beitrag Nr. 3 ()
      Will die SPD auch noch den Mossad gegen sich aufbringen? :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 18.04.04 20:21:32
      Beitrag Nr. 4 ()
      Helmut_Kohle, wieso nicht? Gibt`s das nicht?

      Fuller... :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 18.04.04 21:02:42
      Beitrag Nr. 5 ()
      Richtig so.
      Schily wird dem eitlen Spiegel schon zeigen wo die Glocken hängen.:D

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      schrieb am 19.04.04 09:16:22
      Beitrag Nr. 6 ()
      Na, bei Herrn Schily hängen die Glocken jedenfalls ziemlich tief.

      HaDa
      Avatar
      schrieb am 19.04.04 16:45:53
      Beitrag Nr. 7 ()
      wann lesen diese Herren endlich mal die Verfassung: Trennung von Religion und Staat. Lässt man Opfern der Judenverfolgung Geld zukommen ist das nur Recht und Billig. Aber kein Geld für Religionsgemeinschaften und zwar für keine!
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      schrieb am 20.04.04 22:18:03
      Beitrag Nr. 8 ()
      Zwei interessante Artikel aus dem Tagesspiegel:

      Dieser Artikel stand heute in der Zeitung:

      Wie aus Großzügigkeit ein Skandal wird Zum Streit um die staatlichen Fördermittel für jüdische Gemeinden in Deutschland / Von Julius H. Schoeps
      POSITIONEN: ZENTRALRAT DER JUDEN CONTRA UNION DER PROGRESSIVEN JUDEN (1)

      Man möchte nur noch fassungslos den Kopf schütteln über die Art und Weise. wie der Streit zwischen dem Zentralrat der Juden und der „Union progressiver Juden“ ausgetragen wird. Der Zentralratsvorsitzende Paul Spiegel wettert, die Union verbreite „Verleumdungen und unwahre Behauptungen“; diese wiederum wirft Spiegel und seinen Kollegen vor, die 15 liberalen Gemeinden der Union mit ihren zirka 3000 Mitgliedern systematisch auszugrenzen und von staatlichen Fördermitteln fern zu halten.

      Um was geht es? Die in der Union organisierten Gemeinden wollen an der Verteilung der staatlichen Fördermittel beteiligt werden, die dem Zentralrat im Staatsvertrag vom 27. Januar 2003 zugesprochen wurden. Die Union verweist dabei auf Aussagen des Bundesinnenministers und Beschlüsse des Innenausschusses des Bundestages, denen zufolge die jährlichen Zuwendungen dem gesamten jüdischen Leben im Lande zugute kommen sollen – auch den Liberalen, wie es hieß.

      Der Zentralrat hält dagegen: Im Staatsvertrag stehe das so ausdrücklich nicht drin. Spiegel argumentiert, die liberalen Gemeinden sollten Mitglieder in den Landesverbänden werden, dann würden auch sie von den staatlichen Zuwendungen profitieren. Das empfinden die Vertreter der Union progressiver Juden als perfide. Sie haben es ja versucht, doch wurden ihre Anträge abgelehnt.

      Das Problem ließe sich vergleichsweise leicht lösen: durch Aufnahme der liberalen Gemeinden in die jeweiligen Landesverbände in Bayern, Nordrhein-Westfalen oder Niedersachsen. Dann bekämen sie eine angemessene Beteiligung an den Fördermitteln – und als Mitglied im Landesverband automatisch auch Sitz und Stimme im Zentralrat.

      Bei näherer Betrachtung des Konfliktes stellt sich allerdings heraus, dass der Kern des gegenwärtigen Streites nicht so sehr das Geld ist, sondern die folgende knifflige Frage: Wer bestimmt eigentlich, wer ein Jude ist und wer nicht? Für den Zentralrat, der sich auf die Halacha, das jüdische Religionsgesetz, beruft, ist Jude oder Jüdin, wer Sohn oder Tochter einer Jüdin ist. Allein die Halacha habe die Judenheit in den letzten zwei Jahrtausenden innerlich und äußerlich zusammengehalten.

      Ein Liberaler wiederum kann mit dem halachischen Prinzip wenig anfangen. Er ist der Ansicht, dass die Thoragesetze nicht ewig sind und an die jeweiligen Gegebenheiten angepasst werden müssen. In den liberalen Gemeinden herrscht auch ein anderes Selbstverständnis als in einer orthodoxen. Zum Beispiel sitzen Männer und Frauen in den Gottesdiensten gleichberechtigt nebeneinander. Der Nachweis einer jüdischen Mutter ist wie bei den Orthodoxen obligatorisch, daneben ist aber auch eine Konversion zum Judentum möglich, vorausgesetzt, das zuständige Rabbinergericht stimmt zu. Dieses Verfahren erkennen orthodoxe Rabbiner nicht an.

      Für helle Empörung bei der Union sorgt seit letztem Wochenende Paul Spiegels Äußerung, das „liberale Selbstverständnis“ der Union habe „wenig“ mit der Gedankenwelt des Rabbiners Leo Baeck zu tun; Baeck war einer der Mitbegründer der „World Union for progressive Judaism“ und ist in der jüdischen Welt nach wie vor hoch angesehen. Rabbiner Albert Friedländer, Leo Baecks Schüler und Dekan des Leo-Baeck-College in London, hat dem Zentralratspräsidenten deshalb vorgeworfen, er verbreite „Geschichtslügen“. Das ist insofern pikant, als der Zentralrat mit großem Brimborium alljährlich einen LeoBaeck-Preis vergibt. Wie man hört, denken die Nachkommen Leo Baecks in den USA jetzt darüber nach, ob sie dem Zentralrat die Benutzung des Namens Leo Baeck untersagen.

      Die Bundesregierung und die deutschen Botschaften in Washington und London werden bereits mit Protestschreiben bombardiert. Deutschland, heißt es, sei einst die Heimat des liberalen Judentums gewesen, eine deutsche Regierung dürfe sich nicht zum Instrument einiger Zentralratsfunktionäre machen lassen. Sie habe zwar in Religionsangelegenheiten Zurückhaltung zu üben, könne aber durchaus in einem Streit die Rolle des Schiedsrichters übernehmen – zumal dann, wenn es um die gerechte und nachvollziehbare Verteilung öffentlicher Gelder geht.

      Im Gespräch mit Paul Spiegel am Mittwoch sollten Kanzler Schröder und Innenminister Schily darauf drängen, dass eine für alle Seiten befriedigende Lösung gefunden wird. Einfach wird das nicht sein, aber es ist notwendig, eine Klärung herbeizuführen. Schaden ist genug angerichtet worden.

      Der Autor ist Leiter des Moses Mendelssohn Zentrums für europäisch-jüdische Studien in Potsdam.
      Ergänzung: Und war bis zur letzten Woche auch Stellvertretender Vorsitzender der jüdischen Gemeinde zu Berlin. Von diesem Amt ist er zurückgetreten, wobei die Gründe wohl noch nicht öffentlich sind.

      Dies wird in der morgigen Ausgabe stehen (per Homepage schon lesbar):

      Nur der Zentralrat vertritt die Juden
      Der Alleinvertretungsanspruch des Dachverbandes muss bestehen bleiben Von Paul Spiegel

      Die Union Progressiver Juden in Deutschland wirft dem Zentralrat Diskriminierung vor. Regierungskreise sehen im Staatsvertrag die Verpflichtung zur Berücksichtigung der „Union“. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Wiefelspütz spricht dem Zentralrat den Alleinvertretungsanspruch ab. Aus den USA kommen Vorwürfe der „Geschichtslüge“ und „Manipulation“.

      Wenn Professor Julius H. Schoeps davon spricht, dass man angesichts der Diskussion nur noch „fassungslos den Kopf schütteln kann“, dann stimme ich in diesem Punkt mit ihm überein. Der mit der Bundesregierung geschlossene Staatsvertrag hat als Partner den öffentlich-rechtlich anerkannten Zentralrat, der seit mehr als 50 Jahren das organisierte Judentum in Deutschland repräsentiert. Aus der Vorstellung, das gesamte Judentum in Deutschland fördern zu wollen, nunmehr einen Anspruch für den Bundesverband der Union Progressiver Juden aus dem gleichen Staatsvertrag ableiten zu wollen, kommt einer Quadratur des Kreises gleich. Weder ist die Union Progressiver Juden Mitglied des Zentralrats noch ist sie explizit als Staatsvertragspartner genannt.

      Man kann es nicht oft genug betonen: Bei den Zuwendungen aus dem Staatsvertrag handelt es sich um Bundesfördermittel, die ausschließlich für die satzungsgemäßen Aufgaben des Zentralrats auf Bundesebene Verwendung finden. Eine Förderung einzelner jüdischer Ortsgemeinden oder Landesverbände, gleich welcher religiösen Ausrichtung, ist aus diesen Mitteln grundsätzlich ausgeschlossen. Sie partizipieren am Dienstleistungsangebot des Zentralrats. Wäre das anders, würde es dem verfassungsrechtlichen Hoheitsanspruch der Länder in Fragen der Religionsangelegenheiten widersprechen.

      Widersprüchlich mutet die Vorstellung einzelner Parlamentarier an, dass der Zentralrat keinen Alleinvertretungsanspruch zu erheben habe. Gleichwohl soll andererseits gerade der mit dem Zentralrat geschlossene Staatsvertrag nach parlamentarischem Empfinden das „gesamte Judentum“ umfassen. Man wird sich schon entscheiden müssen.

      Befremdlich wird die Argumentation, wenn angesichts von 2000 Mitgliedern der liberalen Gemeinden und mehr als 100 000 organisierter Juden im Zentralrat von einer „wachsenden Bedeutung der liberalen Juden“ und zu würdigenden Integrationsarbeit gesprochen wird. Zumal auch liberale Gemeinden über den jeweiligen Landesverband dem Zentralrat angehören. Die mehr als 70 000 integrierten Zuwanderer in den Zentralratsgemeinden erfahren hier offensichtlich keine Würdigung.

      Wenn Professor Schoeps feststellt, dass Kern des Streites nicht „Geld“ sei, sondern Fragen des jüdischen Religionsgesetzes, kann dies in die Irre führen. Alle Richtungen des Judentums richten sich heute nach dem halachischen Abstammungsprinzip. Danach ist Jude, wer von einer jüdischen Mutter geboren wurde oder zum Judentum vor einem Rabbinatsgericht konvertiert ist. In dieser Frage gibt es zwischen Zentralrat und Union keinerlei Meinungsverschiedenheiten. Der Zentralrat finanziert seit Jahren sowohl ein orthodoxes, wie auch ein liberales Rabbinatsgericht, um Konvertierungen durchzuführen.

      Schließlich melden sich amerikanische Reformjuden in der Diskussion zu Wort, die bisher wenig Sachkenntnis und noch weniger Sensibilität im Umgang mit den Problemen und Besonderheiten des wachsenden Judentums in Deutschland gezeigt haben. Es ist eben keine „Geschichtslüge“, wenn festgestellt werden muss, dass das heutige Judentum in Deutschland bei allen Anstrengungen und Erfolgen noch weit von dem entfernt ist, was es vor 1933 war. Wenn allerdings das Progressive Judentum von Rabbiner Robert Jacobs als „wesentlicher Bestandteil des demokratischen Deutschlands nach der Nazi-Diktatur“ bezeichnet wird, dann hat dies angesichts von 2000 Mitgliedern der Union Progressiver Juden wenig mit den Realitäten zu tun. Es ist zudem eine Verkennung der tatsächlichen politischen Verhältnisse in Deutschland, wenn in Protestschreiben von amerikanischen Juden davor gewarnt wird, dass die „deutsche Regierung zum Instrument einiger Zentralratsfunktionäre“ wird.

      Obwohl die Diskussion grundsätzliche Meinungsverschiedenheiten hinterlassen hat, bekräftigt der Zentralrat seine Bereitschaft zu einer Lösung des gegenwärtigen Konflikts. Voraussetzung dafür ist die Anerkennung der bestehenden Strukturen des Zentralrats und sein Anspruch ein Dachverband zu sein, in dem alle in Deutschland bestehenden jüdischen Gemeinden ihren Platz haben oder ihn dort finden können.

      Der Autor ist Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland.
      Avatar
      schrieb am 20.04.04 22:29:05
      Beitrag Nr. 9 ()
      Jude
      aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

      Ein Jude ist in erster Line ein Angehöriger des jüdischen Glaubens und der Kultur des Judentums. Aufgrund der Verwobenheit von jüdischem Volk, jüdischem Glaube und jüdischer Tradition und Geschichte greifen ethnische, nationalstaatsorientierte oder religiöse Ansatzpunkte zu kurz, um eine Begriffsdefinition zu versuchen. Im folgenden werden die heute am häufigsten benutzten Definitionen für die Zugehörigkeit zum Judentum kurz aufgezeigt.


      Wer ist Jude

      Traditionell
      Innerhalb der Halakha, der jüdischen Gesetze und Traditionen, werden die Kinder einer jüdischen Mutter als Juden betrachtet. Das ist unabhängig davon, ob der oder die Betreffende den jüdischen Glauben praktiziert, nur jüdischen Gebräuchen folgt oder sich ganz vom Judentum abgewandt hat.

      Außerdem ist Beitritt zum Judentum durch Konversion (Gijur genannt) möglich. Ein einfacher `Glaube` an die jüdische Religion macht einen Menschen jedoch nicht zum Juden.

      Dieses Prinzip wird im Talmud auf die Tora zurück geführt, weswegen man davon ausgehen kann, dass es schon seit Entstehung des Judentums seine Gültigkeit hatte. Dadurch entwickelte sich eine Kultur, die über lange Zeit stabil blieb und eine eigene Identität bewahrte.

      Heute unterscheidet man säkuläre und "religiöse" Juden.


      Neubewertungen
      Seit Mitte des 20. Jahrhunderts sind innerhalb einiger jüdischer Lehrmeinungen, insbesondere in den USA, die Kriterien, ein Jude zu sein, aufgeweicht worden.

      Im Reformjudentum in den USA und im liberalen Judentum Großbritanniens - wird eine einfachere Konversion akzeptiert. Zudem können Kinder eines jüdischen Vaters und einer nichtjüdischen Mutter ebenfalls als Juden angesehen werden, wenn die Kinder jüdisch sozialisiert worden sind.

      Yfaat Weiss (Haifa) referierte auf dem 43. Deutschen Historikertag 2000 in Aachen zum Thema "Das `deutsche Blut` und die Juden. Jüdische Rezeptionen der Nürnberger Gesetze" und sagte (zitiert nach dem Berichtsband, S. 32): „Die Erfahrung, dass ‚jüdisches Blut’ als Grund für die Exklusion aus dem Staatsverband gelten kann, wurde zum jüdischen Trauma. Ihre Verarbeitung manifestiert sich unter anderem im israelischen Naturalisationsverfahren: als Jude gilt hier zum Zwecke der Einbürgerung, der/diejenige, der/die in Deutschland zum Zwecke der Ausbürgerung als Jude galt. Damit gilt für Israel als jüdische Staat nicht die halachische bzw. die religiöse Definition des Judentums, sondern ähnliche Kriterien, wie die vom nationalsozialistischen Staat definierten."

      Diese Abweichung von der traditionellen Sichtweise hat teilweise zu Spannungen mit traditionellen (konservativen, orthodoxen) Juden geführt.


      Etymologie
      Das deutsche Wort "Jude" kommt vom hebräischen yehudi, was soviel wie "Bewohner des Landes Juda" bedeutet. Im Altgriechischen entstand daraus Ιουδαιος (Ioudaios), im Latein Judaeus. Beide Worte können je nach Kontext auch als "Judäer" übersetzt werden.


      Weblinks

      http://www.juden.de/ - Juden in Deutschland
      http://www.chabad.de/ - Chabad Deutschland, Berlin
      http://www.hagalil.com/ - jüdisches Leben in Deutschland
      http://www.liberale-juden.de/ - Union progressiver Juden


      http://de.wikipedia.org/wiki/Jude
      Avatar
      schrieb am 21.04.04 07:49:55
      Beitrag Nr. 10 ()
      Wär ja glattweg mal was Neues, wenn sich unsere Regierung
      mal NICHT von einem Lobbyistenverein aufs Kreuz
      legen lässt.

      Ich wart mal ab, ob sie ihren Kurs tatsächlich durchhalten.
      Kanns mir eigentlich nicht vorstellen.


      derwelsche


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