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    80% Trefferquote durch Wahrsagen - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 24.04.04 13:06:43 von
    neuester Beitrag 24.04.04 18:56:18 von
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      schrieb am 24.04.04 13:06:43
      Beitrag Nr. 1 ()
      http://www.wahrsagercheck.de/Aktuelles/Arch_Kronke/arch_kron…

      Warum 80% Trefferquote nicht überraschen können - die Börsenprognosen des Herrn Krönke


      Astrologen brüsten sich häufig damit, dass die Trefferquote ihrer Prognosen besonders hoch sei. Da aber viele astrologische Voraussagen so formuliert sind, dass es nur sehr schwer möglich ist, bei einer einzelnen Prognose exakt zu entscheiden, ob sie denn eingetroffen ist oder nicht , freut sich ein Skeptiker wie ich immer über Fälle, in denen einzelne Protagonisten der Astrologen-Szene prüfbare Prognosen ins Netz stellen. Ein wunderbares Beispiel findet sich auf der Webseite www.astrax.de von Karsten Ferdinand Krönke. Herr Krönke, der außerdem astrologische Beratungen anbietet und dessen „Großes Gutachten“ (Umfang: 35-40 Seiten) für schlappe 1700.- € zu haben ist (!!!!) stellt im Internet seine Börsenprognosen vor und bezichtigt sich selbst einer Trefferquote von sage und schreibe 84%. Im Folgenden wird gezeigt, dass seine auf den ersten Blick äußerst hoch klingende Trefferquote alles andere als überraschend ist.

      Was wird behauptet?

      Herr Krönke behauptet, durch astrologische Analysen Termine berechnen zu können, an denen ein Abwärtstrend an den Börsen beginnt (er gibt auch zusätzlich zu jedem Datum noch einen Zeitraum von 2 bis 5 Tagen an, verwendet diese Daten aber nicht weiter zur Identifizierung von Treffern und Nichttreffern – deshalb sei auch hier auf eine Analyse dieser Daten verzichtet). Auf Basis welcher astrologischen Überlegungen er zu diesen Einschätzungen kommt, wird nicht erklärt, ist aber für die folgenden Auswertungen auch nicht von Belang. Auch gesteht er sich bei seinen astrologisch berechneten Terminen eine Abweichung um einen Tag zu. Die von ihm zur Verifizierung seiner Prognosen herangezogenen Daten beziehen sich dabei für den Zeitraum 1.1.2001 bis 31.1.2002 nur auf den deutschen Aktienindex DAX, ab 1.2.2003 gemeinsam auf die Indizes DAX und DOW JONES. Schauen wir uns im Folgenden seine behaupteten Leistungen mittels der von www.yahoo.de herunter geladenen Indexdaten mal im Detail an.

      Die DAX-Prognosen

      Für den Zeitraum 1.1.2001 bis 31.1.2002 hat Herr Krönke 54 Prognosen abgegeben, von denen er 45 als Treffer betrachtet. Immerhin sind dies ca. 83%! Mancher wird jetzt vielleicht denken, dass dies in einer Zeit fallender Märkte (Dax am 30.12.2000: 6433,89; am 31.1.2002: 5107,61) nicht unbedingt überraschen kann, aber eine Analyse der Indexdaten für den Betrachtungszeitraum zeigt, dass der DAX lediglich an 139 der betrachteten 270 Handelstage* (ca. 51%) mit einem negativen Ergebnis abgeschlossen hat. Allerdings hat Herr Krönke auch nur bei 25 seiner 54 Prognosen (ca. 46%) den “Abwärtstag” im DAX exakt getroffen – bei den restlichen 20 Treffern nimmt er seine „Ungenauigkeit“ von einem Tag in Anspruch. Zählt man die Handelstage im Betrachtungszeitraum, die diesem erweiterten Treffer-Kriterium entsprechen, so erhält man 225 – dies entspricht mit einem Anteil von ebenfalls ca. 83% ziemlich exakt der von Herrn Krönke für sich errechneten Trefferquote und zeigt, dass seine Trefferquote kein Beleg für die Qualität seiner Prognosen darstellen: Durch einfaches Raten wäre diese Quote ebenfalls zu erzielen gewesen. Zur Verdeutlichung, wie das funktioniert finden sie hier die DAX-Stände für den Juni 2001. Sie sehen: Von 21 Handelstagen gab es 11 mit einem negativen DAX, aber 17, die Herrn Krönkes Trefferdefinition erfüllen.

      DAX und DOW gemeinsam

      Seit dem 1.2.2002 betrachtet Herr Krönke nun DAX und DOW gemeinsam, bzw. bewertet die Treffsicherheit seiner Prognosen indem er die Bewegungen beider Indizes als Beleg anführt. Für den von mir hier betrachteten Zeitraum (1.2.2002 bis 31.7.2003) wurden 76 Prognosen erstellt, von denen 60 (79%) als Treffer gewertet wurden (die auf seinen Internetseiten doppelt zu findende treffsichere Prognose zum 31.7.2002 wurde natürlich nur einfach gezählt). Die von Herrn Krönke als Belege für seine Prognoseteffer angegebenen Daten lassen sich dabei nach 10 unterschiedlichen „Treffertypen“ klassifizieren (die Zahlen in Klammern geben die Häufigkeit bei der Verwendung als Trefferindikator an):

      * Typ A: DAX und DOW fallen am prognostizierten Termin (29)
      * Typ B: DAX und DOW fallen am prognostizierten Termin +- 1 Tag (14)
      * Typ C: DAX fällt, DOW steigt am prognostizierten Termin (3)
      * Typ D: DAX fällt, DOW steigt am prognostizierten Termin +- 1 Tag (2)
      * Typ E: DAX fällt, DOW Feiertag am prognostizierten Termin (1)
      * Typ F: DAX steigt, DOW fällt (!!)am prognostizierten Termin +- 1 Tag (1)
      * Typ G: DAX fällt einen Tag vor dem DOW (DAX-Termin prognostiziert) (4)
      * Typ H: DAX fällt zwei Tage vor dem DOW (DAX-Termin prognostiziert) (1)
      * Typ I: DOW fällt einen Tag vor dem DAX (DAX-Termin prognostiziert) (1)
      * Typ J: DOW fällt einen Tag vor dem DAX (DOW-Termin prognostiziert) (4)

      Wertet man den Betrachtungszeitraum nach allen hier beschriebenen Trefferkonstellationen aus, so findet man an sage und schreibe 358 der betrachteten 377 Handelstage (das entspricht ca. 95%) mindestens eines dieser Trefferkriterien erfüllt. Dass Herr Krönke mit seiner eigenen Trefferquote von etwa 80% weit unter diesem Wert liegt hat einen einfachen Grund: Für 10 seiner 16 als nicht zutreffend bewerteten Prognosen hätte er nach einer der obigen Typisierungen durchaus einen Treffer buchen können (z.B. am 10.9.2002 und 12.11.2002 nach Typ D). Zählt man diese, von ihm nicht erkannten, „Treffer“ zu seinen 60 erkannten hinzu, erhält man eine Trefferquote von ca. 92% … … die auch hier wieder ziemlich genau der erwarteten Trefferquote bei einfachem Raten entspricht. Auch hierfür habe ich einen Beispielmonat (Mai 2002) hier im Detail ins Netz gestellt ...

      Fazit

      Ob man überhaupt durch astrologische Analysen Börsenbewegungen voraussagen kann oder nicht - darüber mag es verschiedene Meinungen geben - Herrn Krönkes Fähigkeiten auf diesem Gebiet sind aber schlichtweg nicht vorhanden!!

      * Für die Woche um den 11.9.2001 waren keinerlei Daten bei www.yahoo.de erhältlich. Hier wurde lediglich der von Herrn Krönke angegebene Wert benutzt (und als Treffer gewertet).

      © Michael Kunkel, September 2003
      Avatar
      schrieb am 24.04.04 13:17:31
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hab mal eine Studie über den Einfluss des
      Wetters auf die Kursentwicklung gesehen.

      Das Ergebnis war, dass bei sonnigem Wetter
      an den Haupthandelsplätzen, New York, London,
      Frankfurt, Tokio auch die Tendenz der Kurs-
      entwicklung eher freundlich war, und zwar
      recht deutlich.

      Manchmal gibt es auch ganz einfache Ursachen
      für komplexe Vorgänge.
      Avatar
      schrieb am 24.04.04 13:27:00
      Beitrag Nr. 3 ()
      >Manchmal gibt es auch ganz einfache Ursachen für komplexe Vorgänge.<

      Wie beim einfachen Beispiel: Dem Bett als gefährlichstem Aufenthaltsort des Menschen - weil die meisten Sterbenden den Tod im Bett finden.
      Avatar
      schrieb am 24.04.04 14:25:25
      Beitrag Nr. 4 ()
      Womit Andre Kostolanys Rat sich nach
      dem Kauf von Wertpapieren für einige
      Jahre schlafenzulegen, nicht ganz
      ungefährlich ist.
      Avatar
      schrieb am 24.04.04 14:35:04
      Beitrag Nr. 5 ()
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      schrieb am 24.04.04 16:21:57
      Beitrag Nr. 6 ()
      @Brokateur für so manche Investmentbank ist das kein "komplexer Vorgang". Sie wissen oftmals schon mit einer ziemlich hohen Trefferquote welche Emission "baden geht"- und trotzdem bringen sie solche Firmen an die Börse. Vergessen wir nicht, es sind die PLEITEN-AG´s die die Wirtschaft enorm anheitzen.

      Durch deren sinnlose Investitionen werden Firmen gestützt die (zumeist) jahrzehntelang auf dem Markt bestehen. Diese sind das Innenleben der Wirtschaft, sie gilt es zu füttern. Viele Anleger(besonders bei WO) beschäftigen sich mit AG´s,(mich nicht ausgenommen) die man eigentlich links liegen sollte- ausser,- man möchte zocken!

      Meine Erfahrungen mit Aktien sind bitter-süß über all die Jahre. Trotzdem verfalle auch ich immer wieder mal der "archaischen Gier" manchmal geht das gut, öfters jedoch hat das unangenehme Folgen.

      Prognosen sind Unsinn. Eine Prognose jedoch ist immer richtig: Kaufe, wenn die Kurse unten sind. Verkaufe wenn sie oben sind. Wann sie oben sind, das muß Jeder für sich entscheiden.

      Ob nun Börse, Briefmarken, Gold, Mode, oder edler Wein: Das Muster ist immer dasselbe. Es ist die Gier nach dem Besonderen oder die Gier nach Geld.

      André Kostolany muß das erkannt haben, als er sagte, Aktien kaufen(unten)(Blue Chips) und liegen lassen. Eine höhere Rendite jedoch wird die nächsten Jahre kaum zu erzielen sein als das (Weltwirtschafts-Wachstum).
      Avatar
      schrieb am 24.04.04 16:44:38
      Beitrag Nr. 7 ()
      Was man gerne ausser Acht lässt, ist die Tatsache,
      dass Unternehmen genau wie lebende Organismen
      nur eine begrenzte Lebenszeit haben.

      Von 10.000 neugegründeten Unternehmen wird höchstens
      eines 100 Jahre alt.
      Avatar
      schrieb am 24.04.04 18:56:18
      Beitrag Nr. 8 ()
      Das mit der begrenzten Lebenszeit gilt natürlich auch für den Anleger - was die meisten Börsengurus gerne vergessen, wenn sie auf die langfristigen Entwicklungen von blue chips hinweisen. Hätte ich mit 20 einen Bruchteil des Geldes gehabt, das ich jetzt einsetze, mir wäre wesentlich wohler heutzutage :p


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