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    Das "ominöse" Aufgeld bei Hebel-Zertifikaten – die Spielwiese der Emittenten - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 25.04.04 18:46:56 von
    neuester Beitrag 01.10.04 18:16:50 von
    Beiträge: 12
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      schrieb am 25.04.04 18:46:56
      Beitrag Nr. 1 ()
      von Jochen Steffens

      Immer noch geht der Fehlglaube um, Zertifikate stellen eine Medium dar, dass den Basiswert genau abbildet und bei dem "Manipulationen" wie bei den Optionsscheinen über die Volatilität nicht möglich sind. Damit werben zum Teil auch die Emittenten.

      Das ist ein weit verbreiteter Irrtum. Denn die Emittenten haben sehr wohl die Möglichkeit, den Kurs zu "manipulieren". Dazu ein Beispiel:

      Der Kurs eines Hebel-Zertifikats wird wie folgt berechnet: (Basiswert-Strike)* Bezugsverhältnis.

      Ich habe ein sehr konservatives Long Zertifikat auf den Dax als Beispiel genommen.

      Wir unterstellen einen Basispreis im Dax von 4122 Punkten (aktueller Kurs). Das Zertifikat hat einen Strike bei 2692 Punkten und ein Bezugsverhältnis von 0,01. Wenn man vom aktuellen Kurs 4122 Punkten (Basiswert) den Strike 2692 Punkte des Zertifikats abzieht, verbleibt ein Wert von 1430.

      Diesen Wert muss man mit dem Bezugsverhältnis, in diesem Fall 0,01 Mal nehmen, daraus ergibt sich 14,30 Euro, das sollte der Briefkurs des Zertifikates sein.

      Leider stimmt diese Rechnung so nicht ganz (obwohl sie häufiger so beschrieben ist und manch einer wird sich gewundert haben, wieso er bei seiner Rechnung einen anderen Wert als den getaxten herausbekommen hat)

      Bei den Zertifikaten gibt es noch eine weitere Variable, über die nicht so gerne geredet wird (hat man den Eindruck): das Aufgeld. Und dieses Aufgeld ist seltsamen und unerklärlichen Schwankungen grds. zu Gunsten des Emittenten unterworfen. Bei dem genannten Schein betrug es gestern zum Beispiel noch 0,9 %, heute nur noch 0,03 %. Ein eklatanter Unterschied, besonders für den Kursverlauf.

      Die tatsächliche Berechnung lautet nämlich: ((Basiswert + Aufgeld) – Strike)*Bezugsverhältnis.

      Das Aufgeld ist eine Prozentzahl, die vom Basiswert berechnet wird.

      Ein Aufgeld von 1 % bedeutet, der Basiswert erhöht sich um 1 %

      Bei 4122 Punkten ist 1 % = 41,22.

      Bei einem Aufgeld von 1 % lautet nun die Rechnung wie folgt: (4122 (Basiswert)+41,22 (Aufgeld))–2692 (Strike) *0,01 Bezugesverhältnis) = 14,7122 Euro (Briefkurs).

      Auf den tatsächlichen Verlauf von gestern zu heute angewendet: Gestern stand bei diesem Schein das Aufgeld bei 0,9 % und heute bei 0,03 %

      Bei = 0,9 % ergibt sich daraus 14,67 Euro Briefkurs

      Bei = 0,03 % ergibt sich daraus 14,31 Euro Briefkurs

      Das ist ein Unterschied von 2,52 %. Das heißt Anleger hätten noch 2,52 % mehr Gewinn mit diesem Schein erwirtschaften können.

      Ich habe schon häufiger bei den verschiedenen Emittenten nachgefragt, aber entweder ist kein Emittent bereit oder sie können mir einfach nicht erklären, wie sich das ominöse Aufgeld genau berechnet. Ich bin mir, solange man mir nicht das Gegenteil beweist, sicher, dass das Aufgeld die Spielwiese der Emittenten ist.

      Zu Lasten der Investoren ...
      Avatar
      schrieb am 25.04.04 19:01:37
      Beitrag Nr. 2 ()
      Wer ist Jochen Steffens ?

      Außerdem hat der gute Mann vergessen, daß auch ein Zertifikat oder Wave ein Aufgeld haben muß und zwar in Abhängigkeit der Restlaufzeit und eines Zinssatzes.

      Das es da beim Emi nicht immer sauber zugeht, ist doch nun wirklich hinlänglich bekannt:laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 25.04.04 20:00:06
      Beitrag Nr. 3 ()
      Nabend,
      vielleicht kommen "Ungereimtheiten" dadurch zustande dass das Aufgeld nicht täglich neuberechnet wird sondern wie bei den open End Zertis der Finanzierungslevel, zb. der DB alle 30 Tage angepasst wird.
      Das Aufgeld ist doch auch nix anderes als das, was sich Finanzierungskosten bei den XXL´s nennt.

      *************

      @kg34, hab zufällig bei x-market die Indikationsberechnung der DB gefunden:


      Frankfurt, 26. Oktober 2001
      Deutsche Bank AG, ausserboersliche Aktienindex-Indikationen
      Ab sofort errechnet das X-markets-Team der Deutsche Bank AG ab 8 Uhr morgens, also bereits vor
      Börseneröffnung, einen Dax-Indikator. Und nicht nur das: Auch nach 20 Uhr, wenn an der Frankfurter Börse
      Feierabend ist, wird der neue Indikator weitere zwei Stunden errechnet. Auf dessen Basis können Anleger dann
      außerhalb der Börsenzeiten Optionsscheine, Zertifikate und Diskont-Zertifikate der Deutschen Bank direkt über den
      Emittenten kaufen und verkaufen.
      Für eine möglichst exakte Berechnung werden folgende Faktoren beachtet:
      · Wie haben sowohl der Dow Jones-, der S&P 500-, der Nasdaq100- als auch die asiatischen Indizes zuvor
      geschlossen und wie stark ist deren Korrelation zum errechneten Index?
      · Wie haben sich die amerikanischen Futures nach dem Schluß des Handels in den USA entwickelt? Viele US
      Unternehmen präsentieren nach Börsenschluß in Amerika Unternehmenszahlen, die dann noch Einfluß auf die
      Berechnung der Futures haben.
      · Welche Kurs-Signale kommen von den diversen außerbörslichen Handelssystemen?
      · Welche Kursentwicklung vollzogen die ADR’s, auf die in den USA gelisteten europäischen Aktien?
      · Welche Nachrichten kamen nach Börsenschluß und könnten die Märkte bewegen?
      · Inwieweit beeinträchtigen neue politische Ereignisse den Gesamtmarkt?
      Doch nicht nur der DAX steht im Blickpunkt der Investoren: Die Index-Entwickler der Deutschen Bank haben auch
      den Nemax 50 und den Dow Jones Euro STOXX 50 im Visier. Auch auf den Dow Jones Industrial Average, den
      Nasdaq-100, S&P 500 und den Nikkei 225 werden vom X-markets-Team Indikatoren errechnet; damit steht Anlegern
      eine Indikation für die Entwicklung dieser Indizes zur Verfügung, während Amerikaner und Japaner noch schlafen
      (siehe Zeiten unten).
      Sowohl Preisfeststellung als auch Indikation sind jederzeit transparent auf der Internetseite www.xavex.de, im
      Videotext ARD Seite 785, NTV Teletext 203, VWD RC3 Seite 3001 und auf Reuters unter DBDAX zu verfolgen.
      Aktienindizes, auf die Indikationen veröffentlicht werden:
      INDEX DAX NEMAX50 DJ E STOXX50 DOW JONES NASDAQ100 S&P500 NIKKEI225
      Zeitraum 08:00-09:00
      und
      20:00-22:00
      08:00-09:00
      und
      20:00-22:00
      08:00-09:00
      und
      17:30-22:00
      08:00-15:30 08:00-15:30 08:00-15:30 08:00-22:00
      Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne unter 069 / 910 38808 zur Verfügung.
      Mit freundlichen Grüßen,
      Thorsten Michalik

      Gruß :)
      Avatar
      schrieb am 25.04.04 20:16:58
      Beitrag Nr. 4 ()
      Von "Spielwiese" zu sprechen, sollte man sich erst erlauben, wenn man http://www.deriva.de/we_do/hebel.pdf verstanden und die Preise unter Anwendung der (richtigen) Theorie überprüft hat.
      Avatar
      schrieb am 25.04.04 20:20:24
      Beitrag Nr. 5 ()
      Auerdem sollte man nicht vergessen, den richtigen Basispreis zu verwenden. Bei manchen Datenbank hinkt die Anpassung manchmal ein wenig hinterher.

      Des weiteren (un ein ewiges Thema): Es gibt Rundungsfehler beim Kurs: Angenommen Dax-Turbo 4.000; Indexstand: 4.125; Ergibt 12,50; könnte aber genaus bei 4.124,50 und 4.125,49 rauskommen.

      Zudem wissen wir doch gar nicht, auf welche Basis (Kasse oder Future) gerechnet wird.

      Last but not least: Die Geschwindigkeit der Kursanpassung. Schaut euch mal RT-Quote von Scheinen in Stuttgart und Frankfurt an. Auf meinem bis dauert es fast 2 sekunden länger, bis due Dtaen in FWB dem Stuttgarter Kurs entsprechen.

      Zu Jochen Steffens: Kolumnist beim Investor-Verlag (Rentrop)

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      Avatar
      schrieb am 25.04.04 20:29:16
      Beitrag Nr. 6 ()
      @kosto1929,
      du rechnest in #1 mit der korrekten Definition des Begriffes "Aufgeld". "Aufgeld" wird aber lax auch als Synonym für den "Zeitwert" verwendet (Scheinpreis - innerer Wert). Und der Zeitwert ist für KO-Scheine ein aussagekräftigerer Wert, denn er ändert sich nur sehr langsam mit dem Basiskurs. Grund: Das Delta von KO-Scheinen ist sehr nahe 1.
      Avatar
      schrieb am 25.04.04 20:46:34
      Beitrag Nr. 7 ()
      Ruft bei der Dt.Bank an, die erklären einem alles bis ins Detail.;)...Man kann das Aufgeldspiel allerdings auch zu seinem Vorteil nutzen. Die Anleger übern Tisch zu ziehen kann sich auch keiner leisten, dafür ist die Konkurrenz zu groß.
      Avatar
      schrieb am 25.04.04 21:03:45
      Beitrag Nr. 8 ()
      hahaha:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 25.04.04 21:10:57
      Beitrag Nr. 9 ()
      Bei den Zertifikaten gibt es noch eine weitere Variable, über die nicht so gerne geredet wird (hat man den Eindruck): das Aufgeld. Und dieses Aufgeld ist seltsamen und unerklärlichen Schwankungen grds. zu Gunsten des Emittenten unterworfen. Bei dem genannten Schein betrug es gestern zum Beispiel noch 0,9 %, heute nur noch 0,03 %. Ein eklatanter Unterschied, besonders für den Kursverlauf.

      Hat irgendjemand jemals behauptet, daß das Aufgeld (ich meine jetzt NICHT den Zeitwert) bei Basiskursveränderungen unverändert bleibt?

      MMn hat Herr Steffens keine Ahnung, was aber nicht heißen soll, daß die Preisung der KO-Scheine nicht kritikwürdig sei...
      Avatar
      schrieb am 30.09.04 20:53:00
      Beitrag Nr. 10 ()
      @1,
      Da ist was dran, erlebe ich selber gerade:
      CG9FSJ, gekauft zu 1,11 bei einem Dow-Stand von 10226, heute 1,21 bei 10070.

      Müßte eigentlich bei 1,26 stehen.:mad:
      Avatar
      schrieb am 30.09.04 21:18:15
      Beitrag Nr. 11 ()
      Wieso denkst du dass es bei 1,26€ stehen muss?

      Ich hoffe doch sehr, dass du DOW (in Dollar) und CG9FSJ ( in Euro) berücksichtigt hast und nicht einfach Milchmädchen alike 10226-10070=156 >>>+0,15€ also 1,11+0,15=1,26 gerechnet hast.

      sondern :
      10226-10070=156
      156/1,23=126 >>>1,11 + 0,126=1,23 und Spread.



      UNWISSENHEIT SCHÜTZT VOR STRAFE NICHT !!!

      Eigentlich ein Abklatsch des gesammten Threads. keine Ahnung von OS aber die bösen Emis müssen für eigene Fehler als Sündenbock herhalten....


      :look:
      Avatar
      schrieb am 01.10.04 18:16:50
      Beitrag Nr. 12 ()
      Warum ist er dann bei 10186 1,11 wert?

      Der Spread ist schon eingerechnet.:rolleyes:


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