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    Das sagt ein Beamter :"viele sind faul und manche korrupt" - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 05.05.04 17:07:54 von
    neuester Beitrag 06.05.04 08:59:07 von
    Beiträge: 27
    ID: 855.981
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      schrieb am 05.05.04 17:07:54
      Beitrag Nr. 1 ()
      Erfahrungsbericht

      "Faul und sogar korrupt"

      Ich bin Beamter geworden, weil meine Eltern mir immer gesagt haben, dass das ein sicherer Job ist. Außerdem habe ich ein stark ausgeprägtes Gerechtigkeitsgefühl. Ich finde es ist sehr wichtig, dass Dienstleistungen am Bürger ordnungsgemäß abgewickelt werden. Willkür darf es in einer Verwaltung nicht geben. Daran wollte ich mitwirken. Nach 20 Jahren bin ich desillusioniert. Ich habe zu viele Beamte erlebt, die faul sind. Manche sind sogar korrupt.

      Wir haben zum Beispiel einen Kollegen im Bauamt. Der verschwindet um die Mittagszeit immer in den Archivkeller. Dort hat er sich eine Ecke eingerichtet, in der liegt eine Matratze mit Wolldecke und Kissen. Der Kollege macht das Licht aus und haut sich erst mal für ein Stündchen hin - regelmäßig. Im Bauamt weiß das jeder. Die Leute machen Witze über den Mann. Aber niemand unternimmt was. Auch der Vorgesetzte nicht. Es nützt ja doch nichts. Der Mann ist Beamter - auf Lebenszeit.

      Ebay-Geschäfte während der Dienstzeit
      Ich habe noch nie erlebt, dass jemand wegen solcher Vergehen entlassen wurde. Auch mir sind die Hände gebunden. Ich habe eine Untergebene, die nur noch arbeitet, wenn man ihr konkrete Anweisungen gibt, was sie tun soll. Von allein rührt sie keinen Finger. Stattdessen wickelt sie ihre umfangreichen Ebay-Geschäfte während der Dienstzeit ab. Wenn sie nicht im Internet surft, quatscht sie mit Kolleginnen oder führt Privatgespräche am Telefon. Aber ich werde die gute Frau nicht los. Sie ist in der Behörde bekannt, war schon überall. Keiner will sie haben, nun ist sie bei mir gelandet, und ich muss sehen, wie ich mit ihr fertig werde. Das geht nur noch über Befehl und Gehorsam.

      Ich habe schon manchmal gedacht, man müsste eine Geisterabteilung schaffen und sie mit den Leuten besetzen, die keiner mehr haben will. Da kämen bestimmt 50 Mitarbeiter zusammen. In unserer Stadtverwaltung arbeiten insgesamt 700 Leute. Ein Kollege verkauft während der Dienstzeit Handys. Sein Vorgesetzter drückt beide Augen zu - denn auch ihm hat der Kollege eins verkauft. Zu Sonderkonditionen, versteht sich. Das ist sowieso eine dubiose Abteilung. Die feiern während der Dienstzeit Partys.

      Nicht den Hauch eines schlechten Gewissens
      Ein anderer Kollege kommt jeden Morgen pünktlich ins Amt und stempelt um sieben Uhr seine Karte ab. Dann fährt er wieder nach Hause. Er frühstückt mit seiner Familie und fährt die Kinder zur Schule. Um halb neun, also wenn die Öffnungszeit im Rathaus beginnt, ist er wieder da. Dann sitzt er am Schreibtisch und liest Zeitung. Wenn nichts los ist, geht er in die Stadt, macht Besorgungen. Der Kollege hat nicht den Hauch eines schlechten Gewissens. Im Gegenteil. Er prahlt sogar vor Bekannten und Verwandten damit, was er für einen lauen Job hat.

      Und dann gibt es noch einen Kollegen im Ordnungsamt, der während der Dienstzeit viel für seinen Sportverband arbeitet. Als sein Vorgesetzter ihn darauf ansprach, ließ der Beamte ihn auflaufen. "Was wollen Sie? Das ist ein Ehrenamt. Das müssen Sie unterstützen."

      Harter Job in der Anti-Korruptions-Gruppe
      Am Schlimmsten sind die, die ihre Hand aufhalten. Ich habe mal in einer Anti-Korruptions-Gruppe gesessen. Harter Job. Man wird als Nestbeschmutzer beschimpft. Und die Kollegen versuchen, einem was am Zeug zu flicken. Korruption ist schwer zu beweisen. Eine Mitarbeiterin, die früher in der Führerscheinstelle saß, ist dort weg, weil sie es nicht mehr ausgehalten hat. Sie sagt, es sei üblich, den Leuten ihre Führerscheine gegen Cash früher wieder auszuhändigen.

      Ich habe auch mal daran mitgewirkt, ein Bauamt zu durchforsten und die Arbeitsabläufe effektiver zu gestalten. Als wir fertig waren, dauerte die Entscheidung über einen Bauantrag nur noch zehn statt 100 Tage. Wir waren ganz stolz. Dann traf ich einen Freund, der Architekt ist. Der sagte mir: "Weißt du, das hat auch früher nur zehn Tage gedauert - war alles eine Frage des Preises."

      Das System verleitet zur Faulheit
      Ich habe viele Freunde in der freien Wirtschaft. Einige zittern um ihre Jobs, lassen sich nicht krankschreiben, schieben Überstunden wie verrückt. Ich bin inzwischen dafür, das Berufsbeamtentum abzuschaffen. Das System verleitet zur Faulheit. Wer keinen Druck hat, der strengt sich nicht an. Das klingt hart. Aber so ist es.


      © stern "Beamtentum abschaffen", fordert dieser Staatsdiener. Er will anonym bleiben
      Avatar
      schrieb am 05.05.04 17:13:05
      Beitrag Nr. 2 ()
      #1 von webmaxx

      Was meinst Du, wieviele User hier bei W.O. Beamte oder im öffentlichen Dienst beschäftigt sind ?
      Ich möchte es nicht wissen !:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 05.05.04 17:13:43
      Beitrag Nr. 3 ()
      webmaxx: Was willst Du eigentlich mit Deinen ständigen Anti-Beamten-Threads?
      Schwarze Schafe gibts nicht nur bei den Beamten!
      Avatar
      schrieb am 05.05.04 17:15:33
      Beitrag Nr. 4 ()
      #3 von AttiMichael

      Völlig richtig.
      Bloß wir alle bezahlen Beamte.
      Avatar
      schrieb am 05.05.04 17:21:53
      Beitrag Nr. 5 ()
      #3 AttiMichael

      das "Anti-Beamten-"Threads (Zitat) könnte man doch eigentlich nur einem schlechten Gewissen zuordnen...;)

      Mir geht es - nur und ausschließlich - um das kranke und krebsartig wuchernde System in diesem Land - das auch mit Zinstricksereien, Schattenhaushalten und Schönfärberei nicht mehr in den Griff zu kriegen, geschweige denn weiterhin bezahlbar ist

      Freilich: Gelegenheit macht Diebe... und: Wie der Herre, so´s Gescherre:mad:

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      Avatar
      schrieb am 05.05.04 17:25:54
      Beitrag Nr. 6 ()
      Aber für alle interessierten Beamten hier - da habe ich ein ehernes Gesetz ausgegraben:

      "Handle - oder du wirst behandelt !"

      Will sagen: Wenn ihr nicht bald - im Sinne einer gesunden Selbsregulation und -hygiene beginnt, bei euch Ordnung zu schaffen, wird das marode System hinweggefegt....

      Auch das ist Basisdemokratie!
      Avatar
      schrieb am 05.05.04 17:28:24
      Beitrag Nr. 7 ()
      #6 von webmaxx

      Sehe ich anders.
      Was meinst Du, aus welchen Berufsgruppen sich der deutsche Bundestag zusammensetzt ?
      Die werden sich wohl kaum selbst abschaffen !
      Avatar
      schrieb am 05.05.04 17:28:43
      Beitrag Nr. 8 ()
      Wenn nicht bald etwas in Richtung Entbürokratisierung und weniger Korruption passiert gibt keiner mehr zu Beamter zu sein. Zu gefährlich. :D
      Avatar
      schrieb am 05.05.04 17:34:37
      Beitrag Nr. 9 ()
      #1,

      das ist doch seit Jahrzehnten bekannt.

      Wenn man nicht nach marktwirtschaftlichen Grundsätzen arbeiten muß und die Firma eigentlich nicht richtig pleite gehen kann; daß hat schon seine `Vorteile.;)
      Avatar
      schrieb am 05.05.04 17:37:44
      Beitrag Nr. 10 ()
      #7 Tribun - warum ziehst du nur falsche Schlüsse?

      Basisdemokratisch besagt: Die kleinen, Subalternen mucken endlich - mit Hilfe ihrer Vertretung - gegen unsinnige und überflüssige Verordnungen, Ausführungsbestimmungen und auch Vorgesetzte auf, machen sinnvolle Gegenvorschläge und führen diese auch (in einem begrenzten Zeitraum alternativ zu Vergleichszwecken) durch.

      Das Besser soll gewinnen, der Bessere per Punktesystem z. B. aufsteigen - auch finanziell.
      Avatar
      schrieb am 05.05.04 18:21:23
      Beitrag Nr. 11 ()
      "Völlig richtig.
      Bloß wir alle bezahlen Beamte"

      Als Sozialhilfeempfänger bezahlst Du Beamte nicht, sondern kannst froh sein, dass Dir Beamte Geld zukommen lassen. :laugh:


      Mann, Mann, seid Ihr krank in der Birne! :cry:
      Avatar
      schrieb am 05.05.04 18:27:20
      Beitrag Nr. 12 ()
      Beamte sind Lohndiener des Volkes. Sollte zumindest so sein.:)
      Avatar
      schrieb am 05.05.04 18:41:20
      Beitrag Nr. 13 ()
      #11 Tschakka
      "Als Sozialhilfeempfänger bezahlst Du Beamte nicht, sondern kannst froh sein, dass Dir Beamte Geld zukommen lassen."



      Könnte dir jetzt explizit nachweisen, daß über den Verwaltungsaufwand, die Verschuldung, den Kapitaldienst und die Mehrwertsteuer auch
      Sozialhilfeempfänger dieses Monstrum Staat mitfinanzieren

      Aber du glaubst mir das ja auch so
      ;)
      Avatar
      schrieb am 05.05.04 18:46:19
      Beitrag Nr. 14 ()
      webmaxx

      glaub ich Dir. Somit finanziert sich ja der Beamte auch ganz von allein. :laugh: Na dann ists ja alles gar nicht so schlimm.

      Übrigens: Wenn ich mir so durchlese, was der Beamte in diesem Artikel alles so an Stationen durchlaufen hat, scheint er entweder wahnsinnig gefragt gewesen zu sein oder eher das Gegenteil stimmt. :confused:
      Avatar
      schrieb am 05.05.04 18:53:31
      Beitrag Nr. 15 ()
      Tschakka - nur in Einem irrst du:
      Es i s t schlimm!

      Ansonsten liegen wir in der Anamnese und Diagnostik ziemlich nah beieinander -
      warum willst du nur meine "Zins-Diät" nicht anerkennen?:laugh:
      Avatar
      schrieb am 05.05.04 18:57:46
      Beitrag Nr. 16 ()
      webmaxx

      ich würde Deine Zinsideen sofort wählen, wenn ich könnte. Würde mir massig Geld sparen.

      Aber ich eben vielleicht doch noch einen Tick realistischer eingestellt als Du :kiss:
      Avatar
      schrieb am 05.05.04 18:58:25
      Beitrag Nr. 17 ()
      #11 von Tschakka

      Stimmt, Sozialhilfeempfänger zahlen ja keine Steuern.:laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 05.05.04 19:00:03
      Beitrag Nr. 18 ()
      Tribun

      zumndest sollte der Anteil der Steuern nicht ins Gewicht fallen, sonst sollten wir mal die Höhe Deiner Sozialhilfe prüfen lassen :kiss:
      Avatar
      schrieb am 05.05.04 19:02:20
      Beitrag Nr. 19 ()
      #18 von Tschakka

      Meisterlein,
      ich bekomme keine Sozialhilfe.:cool: :D
      Aber ich freue mich immer, Leute wie Dich zu unterstüzen.
      Hab eben ne soziale Ader.
      ;)
      Avatar
      schrieb am 05.05.04 19:09:48
      Beitrag Nr. 20 ()
      Tribun

      wenn Du Dich doch freust (nicht mich, sondern) Beamte zu unterstützen, was soll dann das Geschrei? :D

      Hauptsache, es gibt wieder ein Thema (natürlich immer das gleiche), um wieder einmal ohne jede Differnezierung drauf zu kloppen.

      Ach noch was: Beamte sind (manchmal) auch Mörder, Diebe, Vergewaltiger, Schläger und und und ...

      Wenn ich es recht überlege, sollten diese liebenswerten Charakterzüge auch in dem ein oder anderen sonstigen Berufsstand vertreten sein. Aber ein solcher Thread würde ja keinen Hund hinterm Ofen hervorrufen, wenn er sich mit Verkäufern, Architekten usw. befassen würde :laugh:

      Wieder so ein Zeichen, der überragenden Intelligenz hier. :cry:
      Avatar
      schrieb am 05.05.04 19:13:52
      Beitrag Nr. 21 ()
      # 20

      An Verkäufer und Architekten zahle ich freiwillig.
      Beamten leben von unseren Zwangsabgaben. Paßt mir der Verkäufer oder Architekt nicht in den Kram, wechsel ich Sie. Dies ist bei Beamten leider nicht möglich.

      Das wars von meiner Seite.
      Vergnüglichen Abend noch.;)
      Avatar
      schrieb am 05.05.04 23:23:10
      Beitrag Nr. 22 ()
      Da beschweren sich einige immer darüber, dass in den Parlamenten zu viele Beamten sitzen, Mal ne kleine Gegenfrage:
      Warum engagieren sich Vertreter anderer Berufsgruppen nicht in der Politik? Vom Unternehmer über den IT-Spezialisten bis hin zum Handwerker?
      Ich freue mich auf konstruktive Antworten! :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 06.05.04 06:35:31
      Beitrag Nr. 23 ()
      #22


      Die anderen haben keine Zeit!

      Die müssen für ihr Geld arbeiten!


      :p
      Avatar
      schrieb am 06.05.04 07:06:08
      Beitrag Nr. 24 ()
      perkins

      ja, die müssen hier posten und andere wichtigere Dinge tun. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 06.05.04 08:25:32
      Beitrag Nr. 25 ()
      Tschakka! Es geht darum, dass einige, deren Faulheit und Korruption an die Öffentlichkeit dringen, den ganzen Berufsstand in Verruf bringen. Seht Ihr Beamten das denn nicht ein? Ein paar schmarotzen auf Steuerzahlers Kosten und der Rest wird mit in Sippenhaft genommen.
      Wenn die Beamten, bzw. deren Vertreter gegen solche Leute hart vorgehen würde, gäbe es ganze Gerede nicht.
      Avatar
      schrieb am 06.05.04 08:43:44
      Beitrag Nr. 26 ()
      #22,

      vielleicht weil sich viele nicht mit den Parteien identifizieren können. Weil die Parteien ein Sumpf geworden sind, den kaum jemand durchblickt.
      Avatar
      schrieb am 06.05.04 08:59:07
      Beitrag Nr. 27 ()
      viva

      akzeptiert!

      Sollte aber auch mal bei anderen Berufen eingefordert werden.


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