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    British Energy AKW-Aktie - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 06.05.04 15:37:30 von
    neuester Beitrag 06.05.04 20:52:54 von
    Beiträge: 4
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      schrieb am 06.05.04 15:37:30
      Beitrag Nr. 1 ()
      Die Aktie ist in London immer sehr volatil

      junge Welt vom 13.04.2004

      Ausland
      AKW zu teuer
      Neoliberale Nebenwirkung: Großbritannien steht möglicherweise vor dem erzwungenen Atomausstieg
      Klaus Schramm

      Ein 7,6 Milliarden Euro teures Rettungspaket der Londoner Regierung für den in Schwierigkeiten geratenen Atomkonzern British Energy (BE) liegt derzeit auf Eis. Denn die gewaltige Finanzspritze wird gegenwärtig von der Brüsseler Bürokratie der Europäischen Union blockiert. Ausgerechnet dem von seinesgleichen vielgepriesenen europäischen Musterknaben neoliberaler Wirtschaftspolitik, Großbritanniens Premierminister Tony Blair, wird von EU-Vertretern »ungesetzliche Staatshilfe« vorgeworfen.

      Mehr als zehn Jahre lang schien die Auseinandersetzung um die Atomenergie in Europa in einer Hängepartie, einem ewigen Patt, festgefahren zu sein, obwohl schwerwiegende Reaktorkatastrophen in der Vergangenheit die Gefährlichkeit dieser Technologie deutlich gemacht hatten. Vor 25 Jahren ereignete sich in Block 2 des Atomkraftwerks Harrisburg im US-Bundesstaat Pennsylvania der bis heute schwerste Atomunfall des Westens. Aufgrund des Kühlwasserverlustes schmolz am 28. März 1979 die Hälfte des Reaktorkerns, und es kam zudem zu einer schweren Wasserstoffexplosion. Unter dem Eindruck der Ereignisse von Harrisburg stieg damals zunächst Österreich aus der Atomkraft aus.


      Nach der verheerenden Reaktorkatastrophe von Tschernobyl im Jahre 1986 folgte Italien dem österreichischen Beispiel. Schweden hatte bereits per Volksabstimmung 1980 den Atomausstieg beschlossen. Allerdings ohne Konsequenzen, auch wenn der schwedische Reichtag 1997 dieses Votum bestätigte. Denn Vattenfall, der staatliche schwedische Energiekonzern – der sich durch Fusionen inzwischen zu einem der vier den deutschen Strommarkt beherrschenden Multis entwickelt hat – erwies sich bislang als mächtiger und setzte weiter auf Atomstrom. Weder Harrisburg noch Tschernobyl, weder der Druck von Umweltschützern und diversen »grünen« Parteien vermochten zu verhindern, daß die dominanten Atomstromkonzerne zahlreicher europäischer Staaten weiter an der hochriskanten und scheinbar profitablen Technologie festhielten. So verhielt es sich auch in Deutschland.


      Doch offenbar kommt nun unerwartet Bewegung in die verhärteten Fronten. Und dies ausgerechnet als Spätfolge neoliberaler Wirtschaftspolitik, die in Großbritannien von der »Eisernen Lady« Margaret Thatcher (konservative britische Premierministerin 1979 – 1990) fanatisch durchgesetzt und unter dem Sozialdemokraten Tony Blair auf die Spitze getrieben wurde. Im Vereinigten Königreich wurde auch die Energiewirtschaft weitergehend privatisiert als in anderen europäischen Staaten: Während die Atomenergie beispielsweise in Deutschland auch unter der Koalition aus Sozialdemokraten und Grünen weiterhin mit jährlich 1,2 Milliarden Euro subventioniert wird, muß sich der britische Konzern und AKW-Betreiber BE mit der Konkurrenz zunehmend kostengünstigerer Gaskraftwerke herumschlagen. Andererseits wiederum mußte BE mehr als marktüblich an die halbstaatliche BNFL (British Nuclear Fuels Ltd.) für die Zwischenlagerung abgebrannter Brennelemente bezahlen. Zur Kompensation übernahm BNFL die Verpflichtung zur »Endlagerung«, ohne diese in Rechnung zu stellen.


      Jeder vermeintliche Rechnungsbetrag – wie beispielsweise die bilanzmäßigen Rückstellungen der deutschen AKW-Betreiber – ist angesichts der Zeiträume, die ein Endlager gesichert werden müßte, eine Luftbuchung. Zudem ist weltweit bisher nirgendwo ein Endlager genehmigt, und jede auch nur halbwegs realistische Einberechnung der Kosten für die zukünftige Bewachung des radioaktiven Mülls ließe den Preis für Atomstrom auf eine Höhe fern jeglicher Konkurrenzfähigkeit emporschnellen.


      Doch mit dieser britischen Nullbuchung, die EU-Gesetzen widerspricht, scheint Tony Blair nicht durchzukommen. Drei Monate vor der endgültigen Entscheidung der EU über diesen Fall wurde nun ein Bericht veröffentlicht, der vorläufige Befunde der EU über eine »ungesetzliche Staatshilfe« bestätigt und die Unvereinbarkeit der 7,6-Milliarden-Stütze mit EU-Recht bejaht.


      Mit der Veröffentlichung dieses Berichts ist der Umweltschutzorganisation Greenpeace ein Coup gelungen. Denn diese von Greenpeace in Auftrag gegebene Expertise ist nicht nur zum exakt richtigen Zeitpunkt veröffentlicht worden, sondern praktisch unangreifbar. Der von den Umweltschützern präsentierte Autor, Professor Gordon MacKerron, ist Vorsitzender des britischen Regierungskomitees für Atommüllfragen. Und das Hauptargument der Studie ist mangelnde Wirtschaftlichkeit und nicht etwa irgendwelche atomrechtliche Fragen oder die Einschätzung der Gefährlichkeit von Atomenergie. So kann nun gerade das, was einst der Atomenergie zum Aufstieg verhalf, nämlich die massiven staatlichen Subventionen, ihren Untergang beschleunigen. Zumindest das Abschalten von acht britischen Atomkraftwerken, die von BE betrieben werden, sowie der BNFL-Plutoniumfabrik Sellafield, ist in greifbare Nähe gerückt.


      -----------------------
      Adresse: http://www.jungewelt.de/2004/04-13/008.php
      Avatar
      schrieb am 06.05.04 18:59:35
      Beitrag Nr. 2 ()
      Falls es jemand nicht wissen sollte: die "Junge Welt" ist ein linksradikales Hetzblatt.
      ;)
      Avatar
      schrieb am 06.05.04 20:51:14
      Beitrag Nr. 3 ()
      ... Der Fall Großbritanniens ist besonders interessant. Dort haben die Privatisierung und Deregulierung der Stromwirtschaft am frühsten eingesetzt, und dort wurde am ehesten klar, dass sich die Atomkraft in einer freien Markwirtschaft nicht rechnet. Obwohl die Atomkraft seit Jahrzehnten massiv subventioniert wird, kann das EVU British Energy nicht mehr zum Marktpreis Strom erzeugen und muss mit Steuergeldern gerettet werden, da das Unternehmen jährlich rund 1 Million Euro Verluste macht. Der freie Markt hat nämlich gezeigt, dass es Überkapazitäten auf dem britischen Strommarkt gibt. ...

      Quelle:

      http://www.sonnenseite.com/fp/archiv/Art-Umweltpolitik/4495.…
      Avatar
      schrieb am 06.05.04 20:52:54
      Beitrag Nr. 4 ()
      #2 Bin gespannt wie die Quelle Sonnenseite.de bewertet wird.


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