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    (Wie es Euch gefällt) Professor bevorzugt die Folter - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 13.05.04 08:15:00 von
    neuester Beitrag 17.05.04 14:50:23 von
    Beiträge: 11
    ID: 859.231
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      schrieb am 13.05.04 08:15:00
      Beitrag Nr. 1 ()
      Wäre das differenziert genug? Allerdings sollte sich eigentlich in der ehrenwerten Professorengilde mindestens ein oder zwei weitere finden lassen, die ihren Kollegen nicht einfach im Regen stehen lassen und sich ihm tapfer anschließen.

      Da dies - wie es scheint - aber mit einem schmerzlichen Verlust von den fetten Töpfen verbunden zu sein scheint, könnte die bestehende Neigung - sich solidarisch zu zeigen - gemindert und geschwächt werden, ist doch bekannt, daß Professoren - und hier ist der Plural auf jeden Fall angebracht - es durchaus mit fetten Töpfen zwecks Absahnung haben.

      Andererseits wäre der Vorteil, daß es nur einen verkommenen Professor gibt, der sich für Federn und Teeren in moderner Ausführung erbauen und erwärmen kann, auch nicht von der Hand zu weisen, wenn es eben im Hintergrund nicht berechtigte Zweifel gebe würde.

      Also, lesende und studierende Studenten: In welcher grandiosen Doktorarbeit wird verschämt oder unverschämt vom Nutzen bestimmter Mittel für den Fortschritt der Menschheit geschrieben, nachgedacht oder der Nutzen lobend erwähnt.


      Und noch eins: Wolfssohn ist natürlich ein Jude und seit Jahren als Hardliner bekannt. Offensichtlich steht er zu nahe an den Praktiken der Regierung Sharon, so daß er keineswegs der Maischberger in die Falle gelaufen ist, sondern er ihr offensichtlich sein Herz geöffnet hat. Bekannt ist schließlich: Wessen Herz voll, dessen läuft der Mund über. Ein jüdisches Problem kann man mitnicht kaum ausmachen, eher die zu tiefe Nähe zu den fragwürdigen Praktiken eines Regimes.

      Ach ja. Und nicht wenige heulen wegen der funktionierenden poltischen Correctness. Aber bitte daran denken, wenn der Kopf faul ist, wird´s gefährlich.


      Und zum Schluß: die Erwartung, daß der Thread wieder geöffnet wird, weil eben keine plumpe Verallgemeinerung, ist ziemlich hoch. Wer hat Stammheim gebaut, wer hat perfide Foltermethoden "erfunden", praktiziert und sicherlich erforscht, verfeinert und effizienter gemacht? Da muß im Hintergrund sehr viel Energie darauf verwendet worden sein, um das System Stammheim etablieren zu können.
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      schrieb am 13.05.04 08:56:30
      Beitrag Nr. 2 ()
      #1, bettner

      Ich halte es auch für besonders bedenklich, daß so etwas jetzt von der "intellektuellen" Schicht kommt.
      Während - oder vielleicht besser mit Hilfe - des kalten Krieges konnte sich so etwas ähnliches wie Demokratie in der westlichen Welt etablieren. Möglicherweise ist es aber damit bald vorbei.
      Und all diejenigen, die so etwas befürworten, sollten Orwell lesen. Darin steht nämlich, wohin so etwas führt.

      Ja, ja schöne neue Welt...
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      schrieb am 13.05.04 09:48:22
      Beitrag Nr. 3 ()
      dann ist wohl der liebe professor unkündbar und wird weiter bei der bundeswehr als aufpasser hängen bleiben
      Avatar
      schrieb am 13.05.04 10:08:51
      Beitrag Nr. 4 ()
      INGSOC
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      schrieb am 13.05.04 11:15:06
      Beitrag Nr. 5 ()
      München, 7. Mai 2004

      Betrifft: Mein Interview in "Maischberger", n-tv, 5. Mai 2004


      Viele Reaktionen auf mein Interview zeigen mir, dass es mir offenbar nicht gelungen ist,

      1) meine wissenschaftlich-theoretischen Überlegungen klar genug von den tagespolitischen Ereignissen und Bildern aus dem Irak und Guantanamo zu trennen,

      2) meine grundsätzliche und moralische Verurteilung sadistischer Racheakte und Folterungen (zum Beispiel Irak, Guantanamo) zweifelsfrei zu verdeutlichen.

      Ich bedauere, wenn ich mich missverständlich ausgedrückt haben sollte.



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      schrieb am 13.05.04 18:50:08
      Beitrag Nr. 6 ()
      Ein weiterer "Folterer", der bekannte Herr Professor Baring - beliebt bei Talksshows auf N-TV. Ein Oberfolterer - sozusagen.

      Man müsse dem Volk ordentlich zusetzen, damit es die Reformen (die für die Wirtschaft nötig seien) annehme und danach müsse man dem Volk Hoffnung geben. Ein beinahe religiöses Programm, schließlich kostet Hoffnung keinen Cent, im Gegensatz zu Arbeitslosengeld.

      Man sieht, so tief sinkt dieser Professor nicht; er setzt auf die natürlichen Mechanismen der Marktwirtschaft.

      Im übrigen ein windelweiches Statement vom Professor Folterknecht! Sadistische Racheaktionen ala Al Kheida lehnt er ab! Keine Stellungnahme zum Thema, ob man nicht selber ein bißchen die Terroristen foltern darf, was er bei Maischberger ja schließlich bejaht, beinahe gefordert hat, der Herr Professor Weichei. Wird er damit durchkommen? Schau mer mal!
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      schrieb am 17.05.04 11:17:11
      Beitrag Nr. 7 ()
      Ich habe heute wieder einen "Folter"-Professor im WWW ertappt:

      Prof. Brugger: Gute Folter, böse Folter

      www.jura.uni-hannover.de/material/10581.php


      Zu diesen Fundamentalgewissheiten gehört nämlich: Ein Rechtsstaat foltert nicht. Aber davon ist die aufgeklärte Gesellschaft von heute offenbar ähnlich schwer zu überzeugen wie im Jahr 1806 der aufgeklärte Herrscher Max Joseph von Bayern. Dessen Zustimmung zur Abschaffung der Folter erreichte der große Strafrechtslehrer Anselm Ritter von Feuerbach, der Vater des Philosophen Ludwig Feuerbach, nur mit großer Mühe. Beim Souverän von heute, dem Volk, müssen Politiker und Strafrechtswissenschaftler dieselbe Mühe aufwenden – das zeigen die vielen Leserbriefe dieser Tage in den deutschen Zeitungen. Der Souverän muss immer wieder von neuem überzeugt werden.

      Folter und Rechtsstaatlichkeit schließen sich aus. Doch die Werber für ein bisschen Folter operieren mit Beispielen, die darlegen sollen, dass der totale Folterverzicht eine Ungerechtigkeit sei gegenüber Verbrechensopfern. Die Werber für ein bisschen Folter tun so, als gebe es geradezu eine demokratische Pflicht zum Foltern, wenn sich dabei die Chance auftut, Opfer zu retten. Sie sehen in der Folter einen praktischen Anwendungsfall des Satzes: Opferschutz geht vor Täterschutz. So reden sie von ganz neuen Herausforderungen, denen der Staat sich stellen müsse. Und sie verkennen, dass Folterer schon immer so geredet haben. Schon im Altertum wurde gefoltert, um an Informationen zu kommen. Jede Diktatur der Geschichte hat das Foltern echter oder vermeintlicher Saboteure und Staatsfeinde damit begründet, dass man so viel größeres Unheil, dass man so also Anschläge verhindern oder entschärfen könne. Die Gefahr für unbestimmt Viele durch das Foltern Einzelner zu beseitigen – mit solcher Begründung haben sich Kolonialherren, Gewaltherrscher und die Inquisitoren seit jeher gerechtfertigt. Das ist nicht neu. In der Bibel redet schon der Hohepriester Kaiphas so: „Es ist besser für Euch, es stirbt ein einzelner Mensch, als dass das ganze Volk zugrunde geht.“ Neu ist nur, dass man auch im demokratischen Deutschland so zu reden beginnt.

      In der Juristenzeitung meinte vor drei Jahren ein Heidelberger Rechtsprofessor namens :eek:Winfried Brugger, dass die völkerrechtlichen Verbote jeglicher Folter zum Beispiel in der Europäischen Menschenrechtskonvention sich vorrangig gegen autoritäre und totalitäre politische Systeme richten. Soll heißen: Die bösen Folterer sitzen in Afrika und Lateinamerika; Folter in Europa dagegen ist gute Folter – weil sie sparsam und zielgerichtet und nur zum Wohl von Verbrechensopfern eingesetzt wird. Brugger plädiert für ein regelrechtes Recht auf Folter. So wird die Folter zu einer Pflichtaufgabe des Staates: Das Opfer oder seine Angehörigen können vom Staat verlangen, dass er den echten oder vermeintlichen Täter der Folter unterzieht, um so möglicherweise das Opfer zu retten. Der Professor bedauert die „eminent starken Widerstände“ gegen eine partielle Aufhebung des Folterverbots, die „vermutlich in der Erfahrung des Dritten Reiches“ wurzeln, „das nach wie vor einen langen und düsteren Schatten auf Themen wie Folter wirft und das Ergebnis differenzierungslos vorherbestimmt“.

      Das klingt so, als hätten die Nazis eine ansonsten durchaus vernünftige Verhörmethode diskreditiert. Zu den Schandtaten der Nazis zählt demnach auch, dass man ihretwegen sich in Deutschland nicht unvoreingenommen über Folter unterhalten könne. Der Professor stellte deshalb ein paar Kriterien auf, die sicherstellen sollen, dass die Folterei, wenn man sie wieder einführt, nicht ausartet.

      Solche Kriterien für ein Foltern mit angeblich Maß und Ziel gab es freilich auch schon 1937. Damals einigte sich das Reichsjustizministerium mit der Gestapo über „verschärfte Vernehmungen“ wie folgt: 25 Stockhiebe auf das nackte Gesäß von kommunistischen Hoch- und Landesverrätern, Bibelforschern und Saboteuren seien mit Strafgesetzbuch und Strafprozessordnung vereinbar. Der Bericht eines Oberstaatsanwalts zu dieser Vereinbarung vom 4. Juni 1937 zeigt die Perversität des Versuchs, Folter mit den Mitteln der Justiz zu domestizieren: Es solle, so heißt es dort, ein Einheitsstock bestimmt werden, um jede Willkür bei den Stockhieben auszuschalten.

      Wer heute in ganz bestimmten Extrem- und Ausnahmefällen für Folter oder (nur vermeintlich unverfänglicher) für verschärfte Vernehmungsmethoden eintritt, meint es gut. Als einst die Folter in den Strafprozess eingeführt wurde, war das auch gut gemeint: Der Inquisitionsprozess war nämlich bemüht, die alten und auf Aberglauben gegründeten Beweismittel, also Gottesurteil und Zweikampf, durch vernunftgemäße Beweismittel zu ersetzen. Der Inquisitionsprozess war auch ängstlich bemüht, richterlichen Irrtum und richterliche Willkür durch eine genaue Regelung der Erfordernisse, also durch eine gesetzliche Beweistheorie, auszuschließen...


      insofern war die Mehrzahl im Thread-Titel "Professoren bevorzugen die Folter" wohl nicht ganz falsch...
      Avatar
      schrieb am 17.05.04 11:27:13
      Beitrag Nr. 8 ()
      Prof. Wolffson hat dementiert.
      Man sollte so human sein, und sein Dementi akzeptieren.
      Trotzdem wird mir Angst&Bange wenn ich sehe, wohin die ganze Sache läuft.

      Ich kann nur hoffen, dass Amerika die Kraft findet, seine Folterer zur Verantwortung zu ziehen.
      Und da schließe ich Bush, Rumsfeld u.A. ausdrücklich mit ein!
      Avatar
      schrieb am 17.05.04 13:42:43
      Beitrag Nr. 9 ()
      Bei Lafontain :eek: warte ich noch auf das Folter-Gutheißungs-Dementi...
      Avatar
      schrieb am 17.05.04 14:32:21
      Beitrag Nr. 10 ()
      Diese windelweiche Stellungnahme des Professors soll ein Dementi sein? Er sagt bloß nichts mehr zu dem Thema und gibt ansonsten nur allgemeines Blabla wieder.

      Köstlich und beschämend, was der 2. Herr Professor von sich gibt!
      Avatar
      schrieb am 17.05.04 14:50:23
      Beitrag Nr. 11 ()
      GFSF (Gute Folter Schlechte Folter):eek::rolleyes:


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