checkAd

    Sudan - alle schauen weg? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 22.05.04 14:38:16 von
    neuester Beitrag 13.07.04 10:19:20 von
    Beiträge: 22
    ID: 862.744
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 448
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 22.05.04 14:38:16
      Beitrag Nr. 1 ()
      sudan
      „Bitte lassen Sie uns nicht allein!“
      Im Sudan herrscht ein brutaler Bürgerkrieg. Milizen töten und vergewaltigen im Auftrag der Regierung, die Bevölkerung flüchtet in den benachbarten Tschad. Droht ein Genozid? Bericht aus einem Land am Abgrund
      Von Hans Christoph Buch



      Der Sudanese Bilal Abdulkarim Ibrahim wollte seine Töchter gegen verwaltigende Milizen verteidigen. Die Soldaten schossen ihm in schulter und Bein. Dann flüchtete er in den Tschad alle Fotos: Francesco Zizola/Magnum/Agentur Focus
      Es ist die heißeste Jahreszeit im N’djamena, der Hauptstadt des Tschads. 29 Grad Celsius bei der Landung am Flughafen um vier Uhr früh. Tagsüber klettert das Thermometer auf über 50 Grad. „Das Wetter wird oben entschieden, genau wie die Politik“, sagt Omar, der Nachtwächter des Novotels. „Die Flüchtlinge aus dem Sudan sind eine Plage für unser Land“, fügt er ungefragt hinzu, während er herabgefallene Blätter aus dem Schwimmbecken fischt. „Der Osten des Tschads ist staubtrocken und bitterarm, und die Menschen dort haben selbst nicht genug zu essen. Die Vertriebenen aus Darfur sind unsere Vettern, aber sie kommen bewaffnet über die Grenze, mit Frauen, Kindern und diesen Tierherden, die alles kahl fressen, vermutlich gehen sie nie wieder weg – inschallah!“
      Das in der Sahelzone gelegene Tschad gehört mit seinen knapp acht Millionen Einwohnern zu den ärmsten Ländern Afrikas, die Hauptstadt N’djamena, früher Fort Lamy, sieht aus wie ein Wüstencamp. Glühend heißer Wind treibt Staub durch die Straßen, Lastwagen, Landrover und Jeeps fahren zwischen Ministerien, Botschaften und Büros von Hilfsorganisationen hin und her. Wir machen uns auf die Reise ins Grenzgebiet zum Sudan: Dort tobt ein unerklärter Krieg zwischen sudanesischen Milizen und der schwarzafrikanischen Bevölkerung, wobei unklar ist, wer den ersten Schuss abgefeuert hat und welche Ziele die Kriegsparteien verfolgen.
      Es ist nicht leicht, einen Platz in einem der Hilfsflüge zu ergattern; prominente Politiker, VIPs genannt, haben Vorrang, oder die Maschinen bleiben wegen technischer Pannen am Boden.
      Stundenlanges Warten auf der Piste hat das Flugzeug aufgeheizt; im Innern ist es heiß wie in einem Hochofen, und die Passagiere – zwei italienische Entwicklungshelfer und eine deutsche Mitarbeiterin von Caritas International – fächeln sich mit Faltblättern Luft zu. Noch heißer ist es bei der Landung in Abéché. Um dem Gluthauch zu entkommen, suchen wir unter dem Heck der Beechcraft Schutz, während eine Transall der französischen Luftwaffe mit apokalyptischem Donnern auf der Piste niedergeht.
      Seit dem Einfall libyscher Truppen in den siebziger Jahren ist französisches Militär hier stationiert. Am Rand des Flugfelds wächst ein zerzauster Kameldornbaum, in dessen löchrigem Schatten sich die Vertreter örtlicher Hilfsorganisationen drängen. Der für die Betreuung zuständige Sprecher des Welternährungsprogramms ist nicht dabei, also schließen wir uns der deutschen Caritas-Mitarbeiterin an. Sie kommt aus Freiburg und hat dasselbe Ziel: die Flüchtlingslager entlang der Grenze zu besuchen, um sich ein Bild von der Lage der Vertriebenen zu machen, das nicht auf bloßem Hörensagen, sondern auf persönlichem Augenschein beruht.
      Doch das ist leichter gesagt als getan, denn vorher sind administrative Genehmigungen einzuholen, ohne die der Aufenthalt im Grenzgebiet illegal und doppelt gefährlich ist: Reporter, die unangemeldet einreisen, werden als Spione verhaftet und verhört, abgeschoben oder ausgewiesen. Philippe, Büroleiter eines katholischen Hilfswerks namens Secadev, das mit der Caritas kooperiert, weckt den Ortskommandanten aus seiner Siesta. Der schickt uns weiter zum Polizeichef, der uns zum Gouverneur bringt, welcher uns schließlich bei Einbruch der Dämmerung in seinem Palast empfängt, einem leeren Repräsentationsraum mit vom Wind bewegten Vorhängen, verstaubten Teppichen und einem überlebensgroßen Porträt des Staatspräsidenten, unter dem der Gouverneur sich auf einer Art Thron niederlässt.
      Der Polizeichef holt eine Taschenlampe, und im tanzenden Lichtkegel zeigt der Gouverneur uns die Lage der Provinz Ouaddai auf der Landkarte, die sich immer wieder unter seinen Händen zusammenrollt. Die Grenze mit dem Sudan sei über tausend Kilometer lang und deshalb schwer zu kontrollieren, erläutert er, während ein Bediensteter lauwarme Limonade ausschenkt. Die sudanesische Regierung halte sich nicht an den kürzlich vereinbarten Waffenstillstand; bei der Verfolgung von Flüchtenden seien die Reitermilizen wiederholt auf tschadisches Gebiet vorgedrungen, um Vieh zu rauben und grenznahe Dörfer zu plündern; letzte Nacht hätten Janjaweeds bei Koulbous die Grenze überschritten, wie Radio France gemeldet habe.
      „Wenn ein Milizionär stirbt, kräht kein Hahn nach ihm“
      Wer sind die Milizen, und in wessen Auftrag handeln sie?
      „Die Janjaweeds nennen sich Araber“, sagt der Gouverneur, „aber sie sind keine. Es sind bewaffnete Reiter, hellhäutige Sudanesen, Zivilisten und Armeeangehörige, die in offiziellem Auftrag morden, stehlen und vergewaltigen, um die ortsansässige Bevölkerung aus Darfur zu vertreiben. Die sudanesische Regierung lügt, wenn sie behauptet, sie wisse von nichts, und gleichzeitig verspricht, die Übergriffe zu unterbinden. Das sind leere Worte, um Zeit zu gewinnen und vollendete Tatsachen zu schaffen vor Beginn der Regenzeit, die das gesamte Gebiet unpassierbar machen wird.“ Nach einer kurzen Pause fügt der Gouverneur hinzu: „Wir haben nichts gegen unsere sudanesischen Brüder, ich war kürzlich in Khartoum als Mitglied einer Verhandlungsdelegation, und ich frage Sie: Wenn in Darfur wirklich Frieden herrscht, wie die sudanesische Regierung beteuert – warum kommen dann immer mehr Flüchtlinge über die Grenze?“
      „Und was verspricht sich das Regime in Khartoum vom Einsatz der Milizen?“


      Vor den Kämpfen in der Provinz Darfur fliehen sudanesische Frauen in den Tschad
      „Sie kosten nichts, sind niemandem zur Rechenschaft verpflichtet und nirgendwo offiziell registriert. Wenn ein Janjaweed verwundet wird oder stirbt, kräht kein Hahn nach ihm.“
      Der Gouverneur kommt aus der Hauptstadt des Tschads und ist seit vier Jahren in Abéché stationiert. Um Loyalitätskonflikte zu vermeiden, werden alle leitenden Funktionen mit Auswärtigen besetzt. Es dauert lange, bis der Polizeichef den Managerkoffer des Gouverneurs gefunden hat, aus dem dieser, zwischen Banknoten und Dokumenten, eine arabisch bedruckte Karte hervorzieht, auf die er mit goldenem Füllfederhalter seinen Namen schreibt: „Haroun Saleh, Gouverneur du Ouaddai“.
      Am nächsten Tag brechen wir in aller Frühe auf. Der Landrover ist voll gepackt mit Trinkwasser und Lebensmitteln, hauptsächlich Keksen; dazwischen eine mit Diesel gefüllte Tonne, die bei jeder Unebenheit des Bodens gegen die Wagendecke schlägt. Im Grenzgebiet gibt es weder Tankstellen noch Geschäfte, es gibt kein Wasser und keinen Strom – ganz zu schweigen von Hotels oder Restaurants. Issah, der Chauffeur, sieht aus wie ein Tuareg; außer Französisch und Arabisch spricht er mehrere afrikanische Sprachen. Wie er sich ohne Straßenschilder und Wegmarkierungen orientiert, bleibt sein Geheimnis. Einziger Anhaltspunkt sind nebeneinander herlaufende oder sich überkreuzende Reifenspuren, die irgendwann in andere Richtungen abbiegen.
      Wir fahren durch die mit Felstrümmern übersäte Savanne. Links und rechts der Piste stehen Dornbüsche und Krüppelakazien, an denen von Kindern gehütete Esel und Ziegen knabbern. Die Wüste sieht biblisch aus: ein Schatten spendender Baum ist ein Labsal, hier, wo nur selten ein Auto vorüberfährt und jede Panne lebensgefährlich ist. Der Boden ist aufgeheizt wie eine Kochplatte, und unter dem Sand liegt eine wasserundurchlässige Tonschicht, die das Land bei Regen in einen See verwandelt oder in zähen Morast, in dem die mit Hilfsgütern beladenen Lastwagen stecken bleiben. Ouaddai-Dörfer, kreisrunde Lehmhütten mit Strohdächern, Pferde und Kamele stieben bei der Annäherung des Autos in Panik davon.
      Nach dreistündiger Fahrt kommt das Lager Kounoungo in Sicht: 500 in Reih und Glied aufgebaute Zelte mit dem Aufdruck des Flüchtlingshilfswerks UNHCR, die mehr als 5.000 Menschen Obdach bieten, hauptsächlich Frauen, Kindern und Greisen. Viele Männer im wehrfähigen Alter haben sich den Zaghawa-Rebellen angeschlossen oder wurden von Janjaweed-Milizen umgebracht. Ihre Familien, die in der Zeltstadt untergekommen sind, haben das Schlimmste überstanden, sie werden medizinisch betreut und mit Lebensmitteln und Wasser versorgt, wenn auch nur unzureichend, und sie haben ein Dach über dem Kopf. Außerhalb des Lagers warten noch einmal so viele Flüchtlinge, die seit Tagen, Wochen, Monaten in der Savanne umherirren, ohne Wasser und Lebensmittel unter sengender Sonne in einer der vermutlich menschenfeindlichsten Regionen der Welt.
      Rinder und Pferde sind auf der Flucht verendet oder wurden von Janjaweeds gestohlen, nur Esel und Ziegen haben den langen Marsch überlebt. Die Flüchtlinge verkaufen ihr letztes Vieh – die Tiere sind für Nomaden Lebensversicherung und Sparkonto zugleich. Mit dem mageren Erlös bezahlen sie die Mitfahrgelegenheit in einem Bus oder auf der Pritsche eines Lastwagens, der sie vor dem Lagertor absetzt, wo sie zunächst vergeblich auf Einlass warten.
      Vor der Aufnahme ist eine bürokratische Prozedur zu absolvieren, die sich lange hinziehen kann. Die Neuankömmlinge werden von Flüchtlingskomitees der tschadischen Regierung registriert, um sicherzustellen, dass sie keine Einheimischen sind, die von der Gratisausgabe von Lebensmitteln profitieren wollen. Familienzugehörigkeit, Herkunft und Namen werden sorgfältig überprüft. Erst wenn diese Hürden genommen sind, bekommen sie vom UNHCR Plastikfolien, Wasser und Nahrung zugeteilt. Bis dahin vergeht viel Zeit. Die Flüchtlinge leiden Hunger und Durst, während vor ihren Augen mit Lebensmitteln beladene Lastwagen in das Lager hinein- und wieder herausfahren. Von den Hilfsgütern fällt wenig für sie ab: Nur Säuglinge und schwangere Frauen, Alte und Kranke werden mit Milchpulver und proteinhaltigen Keksen versorgt, die selbst ein Gesunder nur mit Mühe kauen kann.
      Als wir aus dem Auto steigen, kommen von allen Seiten Flüchtlinge auf uns zu. Zuerst Kinder, dann Frauen in leuchtend bunten Gewändern, zuletzt die Männer, von denen einer, ein grauhaariger Alter im langen Kaftan, fließend englisch spricht. Er ist Lehrer von Beruf und trägt einen Kugelschreiber in der Brusttasche. Er heißt Yakub Abdallah und stammt aus einem Dorf im Innern von Darfur. Berittene Janjaweed-Milizen hätten die Hütten angezündet und seine blinde Mutter getötet, weil sie nicht schnell genug weglaufen konnte, erzählt er. Ein Antonow-Flugzeug der sudanesischen Luftwaffe habe mit Schrapnells gefüllte Bomben abgeworfen und die Fliehenden unter Beschuss genommen.
      Yakub Abdallah gehört zum Volk der Zaghawas und hat Englisch und Arabisch unterrichtet; sein Freund Adam Mussah ist 45 Jahre alt, Schuldirektor vom Stamm der Fur. Er bestätigt Yakubs Angaben: Der Krieg in Darfur habe 1984 begonnen mit Viehdiebstählen und Überfällen, bei denen 800 Dörfer zerstört und viele Angehörige des Fur- und Zaghawa-Volks massakriert worden seien. 1989 habe Präsident Baschir Frieden mit ihnen geschlossen und die Bewohner von Darfur aufgerufen, ihre Waffen abzugeben. Als Wiedergutmachung für das erlittene Unrecht habe er ihnen eine Eisenbahnladung mit dem Grundnahrungsmittel Zucker geschickt, aber die Aufständischen hätten, durch Schaden klug geworden, den Zucker gegen Waffen eingetauscht.
      Fliegen kriechen in die Nasenlöcher der Kinder
      „Unsere Brunnen und Felder werden mit Chemikalien vergiftet, ganz Darfur ist ein einziges Massengrab. This is genocide!“ Mit diesen Worten beschließt Adam Mussah seinen Bericht. „Bitte lassen Sie uns nicht allein!“
      Es ist schwer, ein Gefühl dafür zu entwickeln, wem und was man glauben soll. Es sind immer nur Männer, die das Wort ergreifen, die meisten sind Lehrer von Beruf – der Kugelschreiber am Revers ist ihr Statussymbol. Die Berichte stimmen fast wörtlich überein. Die Beurteilung der Lage wird zusätzlich dadurch erschwert, dass die Not nicht dramatisch sichtbar ist.


      Im Camp Forchana, Tschad, wartet ein Flüchtling auf Wasser
      Anders als während der Hungersnöte in Äthiopien oder Somalia begegnet man hier nicht Menschen, die an wandelnde Skelette erinnern. Die Flüchtlingsfrauen aus Darfur sind bunt gekleidet, und die Männer strahlen eine Würde aus, die durch Hunger und Armut noch nicht gebrochen ist. Nur in den Nasenlöchern der Kinder herumkriechende Fliegen und mit Plastikfetzen und Stoffresten behängte Dornbüsche, unter denen sich zehnköpfige Familien zusammendrängen, deuten auf eine Katastrophe hin. Die meisten Flüchtlinge sind unterernährt, viele haben Husten und Durchfall. Es gibt keine Latrinen. Nach Einsetzen der Regenzeit sinken die Temperaturen nachts bis auf fünf Grad, immer größer wird die Zahl derer, die an Bronchitis und Tuberkulose erkranken.
      Guéréda, ein kleiner Ort im Grenzgebiet zum Sudan. Früh um sieben machen wir dem Sultan der Zaghawas unsere Aufwartung. Er residiert in einem Lehmpalast, in Sichtweite eines Lebensmitteldepots des World Food Program (WFP), ein riesiges Zelt, bis unters Dach mit aufeinander gestapelten Säcken gefüllt. Der Sultanspalast ähnelt einem Bauerngut: Im Innenhof rattert eine Maschine, die Hirse drischt, nur der mit Teppichen ausgelegte Empfangsraum, vor dessen Betreten man die Schuhe ausziehen muss, weist auf den hohen Rang des Gastgebers hin.
      Mohammed Bakhil Hagar ist das traditionelle Oberhaupt des Zaghawa-Volks, aber er hat keinerlei politische Macht, nur eine symbolische und religiöse Funktion. Er sitzt unter gekreuzten Lanzen und Schwertern auf einem erhöhten Thron; an der Wand hängt ein Lederharnisch, über und über beschrieben mit Suren aus dem Koran, die den Träger vor Dolchen und Gewehrkugeln schützen sollen. Der Dialog ist mehr als einseitig – selbst die Führer der Roten Khmer waren gesprächiger als der Fürst des Zaghawa-Volks. Auf Fragen mag er nicht antworten, erst nach hartnäckigem Insistieren sagt er in barschem Ton: „Wenn Sie etwas über Darfur wissen wollen, müssen Sie selbst dorthin fahren.“
      Der Sultan habe Angst, etwas Falsches zu sagen, meint Emmanuel, der örtliche Mitarbeiter der katholischen Hilfsorganisation Secadev, später. „Es ist unhöflich, ihm direkte Fragen zu stellen, denn er hat keine Erfahrung im Umgang mit Reportern, die in seinen Augen Spione sind.“ Als traditioneller Herrscher sitze der Mann zwischen allen Stühlen und werde von der Regierung des Tschads ebenso misstrauisch beäugt wie von lokalen Behörden und rivalisierenden Clans – nicht zu vergessen die Machthaber im Sudan. „Der Sultan verlässt niemals seinen Palast.“ Mit diesem Satz bringt Emmanuel die Sache auf den Punkt: „Er weiß alles, aber er sagt nichts!“
      Touloum, Tiné, Bahai: Der Besuch der Flüchtlingslager entlang der sudanesischen Grenze gleicht dem quälend langsamen Abstieg durch verschiedene Kreise der Hölle. In Touloum sind 6.000 Flüchtlinge in Zelten untergebracht, noch einmal so viele hocken apathisch in der kochend heißen Savanne, warten darauf, registriert und ins Lager aufgenommen zu werden. Einer von ihnen ist Mohammed Harun, 48, ein Zaghawa-Bauer, dem eine aus einer Antonow abgeworfene Bombe den Fuß abriss. Er zeichnet mit der Krücke den Fluchtweg in den Sand, den er auf einem Esel reitend zurückgelegt hat. Sein Freund Abdallah Mahmud, 29, wurde von einer Kugel ins Bein getroffen. Die Wunde ist schlecht verheilt. Beim Angriff der Milizen wurden sechs Mitglieder seiner zehnköpfigen Familie getötet, unter ihnen ein Säugling, und der einzige Unterschied war, dass die Janjaweeds diesmal nicht zu Pferde, sondern mit Pick-up-Trucks in das grenznahe Dorf einfielen.
      Aber auch die in Zelten untergebrachten Flüchtlinge sind ihres Lebens nicht sicher. 400 Gramm Sorghum, 50 Gramm getrocknete Bohnen und angereicherter Mais sowie 20 Gramm Speiseöl beträgt die Lebensmittelzuteilung pro Tag und Person, aber derzeit fehlt das Speiseöl zum Kochen. Und statt der notwendigen 15 Liter werden nur 5 Liter Wasser pro Familie zugeteilt, weil die Vorräte erschöpft und die Pumpen ausgefallen sind. Trotzdem kein Klagen, junge Mütter mit Kindern auf dem Arm, die stundenlang in der prallen Sonne anstehen, nehmen schweigend und dankbar die von Hilfsorganisationen verteilten Plastikplanen und Wasserbehälter in Empfang.
      An diesem Tag ist James Morris nach Touloum eingeflogen, der Präsident des Welternährungsprogramms, der als Leiter einer hochrangigen UN-Delegation das für Journalisten gesperrte Kriegsgebiet in Darfur besucht hat und, unter einem Kameldornbaum stehend, die Presse informiert. Morris ist ein korpulenter Mann; er trägt ein Polohemd mit dem Logo eines Golfclubs und berichtet mit schleppendem Südstaatenakzent, was er in Darfur gesehen hat: zerstörte Dörfer und Flüchtlinge, die selbst in Lagern nicht vor Überfällen der Janjaweeds sicher seien. „Politik der verbrannten Erde, ethnische Vertreibung bis hin zum Genozid“, murmelt Morris mit stockender Stimme und hält sich an dem mit Dornen gespickten Baumstamm fest. Nicht nur die Vertriebenen, auch viele humanitäre Helfer sind physisch ausgelaugt und am Rande des Nervenzusammenbruchs.
      Eine andere Tragödie spielt sich im 80 Kilometer entfernten Grenzort Tiné ab. In der Hoffnung auf Wasser und Lebensmittel kampieren Abertausende von Flüchtlingen außerhalb der Stadt, inmitten von Exkrementen und Müll. Der Gestank ist unerträglich, und die wie eine Wok-Pfanne gewölbte Hochebene ist, so weit das Auge reicht, mit Tierkadavern übersät, Esel zumeist, die in der Hitze verwesen, während zu Skeletten abgemagerte Rinder und Ziegen an Plastiktüten herumknabbern. Schakale und Hyänen lebten nur im Süden des Tschads, sagt Issah, unser Chauffeur. Für Geier sei die Wüste zu heiß.
      Eine Mutter, die ihr kleines Kind auf dem Arm trägt, erzählt, die letzte Essenszuteilung habe Ende März stattgefunden, zum Wasserholen müsse sie fünf Stunden durch die Savanne laufen, nachts, wenn Schlangen und Skorpione unterwegs sind, tagsüber sei der Fußmarsch zu anstrengend. Das Wasser ist verschmutzt. Um den Hunger der Familie zu stillen, muss sie Wurzeln und Wildfrüchte kochen, die Magenbeschwerden und Durchfall verursachen.
      Ein paar hundert Meter weiter liegt die neuerbaute Luxusvilla des Staatspräsidenten Idriss Déby, der von hier aus Mitte der achtziger Jahre seinen Siegeszug zur „Befreiung“ des Tschads antrat; schräg gegenüber steht eine aufwändig renovierte Moschee, deren Mullah sich nicht um seine Glaubensbrüder kümmert und die Versorgung der Flüchtlinge westlichen Hilfsdiensten überlässt. Dabei ist der Bürgerkrieg in Darfur, dessen Gefechtslärm nachts nach Tiné herüberdringt, kein Religionskonflikt wie im Südsudan. Hier sind alle Beteiligten Muslime.
      Sechzig Kilometer weiter nördlich, in Bahai, ist ein einziger Arzt für die Versorgung Tausender Flüchtlinge zuständig, von denen viele zu entkräftet sind, um den Weg zur Krankenstation zu schaffen. Camilo Valderrama, 47, kommt aus Kolumbien, hat vorher in Liberia gearbeitet und ist seit zwei Monaten hier. „Dreißig Prozent der Vertriebenen sind unterernährt, fünfzig Prozent haben Durchfall, und jeden Tag beseitigen wir über hundert Tierkadaver“, sagt der Arzt, der nur über einen begrenzten Vorrat an Medikamenten verfügt und den Flüchtlingsfrauen die elementarsten Regeln der Gesundheitsvorsorge vermitteln will: Trennung von Gesunden und Kranken, Händewaschen und einfachste Hygiene – ohne sauberes Wasser natürlich ein frommer Wunsch.
      „Warum hat sich die Sterberate im letzten Monat verzehnfacht? Was war die häufigste Todesursache“, fragt Camilo die im Schatten eines Pavillons wartenden Flüchtlingsfrauen, während ein sudanesischer Lehrer seine Worte auf Arabisch übersetzt. „Wasser ist Gold, und sauberes Wasser ist ein Diamant“, erläutert er und zündet sich eine Zigarette an. Camilo ist Kettenraucher. Nur durch ständige Zufuhr von Nikotin erträgt er das Elend. Weiter nördlich, in Cariari, sagt Camilo, sei es noch schlimmer, weil sich niemand um die Versorgung der Flüchtlinge kümmert. Auf der Fahrt dorthin habe er eine im achten Monat schwangere Nomadenfrau in der Savanne aufgelesen; ohne sein Eingreifen wäre Djamila jetzt schon tot. Nun ruht die Frau unter einer dünnen Decke im Schatten der Krankenstation, beim Anblick des Arztes versucht sie vergeblich, sich aufzurichten. „Ein schwerer Fall von Anämie“, sagt Camilo, während sie stöhnend auf ihr Lager zurücksinkt. „Djamila wird ihr Baby verlieren, und ich bin nicht sicher, ob sie selbst überleben wird!“
      Das letzte Bild bei der Abfahrt aus Tiné ist ein sterbender Esel in der Wüste. Er wendet mühsam den Kopf zu dem Auto, das neben ihm hält. Ein Beben durchläuft die zum Gerippe abgemagerte Brust. Dann ist er tot.


      In der Provinz Darfur beobachtet ein Widerstandskämpfer das Hauptquartier der Regierungsarmee
      „Vor den Menschen sterben die Tiere“, sagt Pater Joël, der uns in seinem Haus in Abéché empfängt. Es ist seit Tagen die erste Mahlzeit, die nicht nur aus Wasser und Biskuits besteht. Der Jesuitenpater betreut versprengte Christengemeinden an der 1.500 Kilometer langen Ostgrenze des Tschads, er hat Freunde unter den Mullahs und wird von seiner muslimischen Umgebung respektiert. „Schreiben Sie auf, was Sie gesehen haben, und sagen Sie die Wahrheit über die Flüchtlinge! Kürzlich war eine hoch gestellte Persönlichkeit hier, der Mann ist Christ. Er behauptete, es gäbe kein Flüchtlingsproblem in Darfur!“
      Im Vorzimmer des hochrangigen Vertreters einer westlichen Supermacht, der, so die Vereinbarung, anonym bleiben soll, laufen rund um die Uhr Nachrichten von CNN, als sei die Botschaft mit dem Sender verkabelt. An der Wand hängt ein Evakuierungsplan mit der Aufforderung, im Fall eines Angriffs Geheimdokumente zu vernichten und alle Türen offen zu lassen, damit kein Botschaftsangehöriger im Innern des Gebäudes eingeschlossen wird. Daneben ein Poster mit Gebrauchsanweisungen zum Nachladen einer Beretta, wie sie James Bond zum Töten benutzt. Trotz der Sicherheitsmaßnahmen ist die Atmosphäre zivil und entspannt.
      „Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht“, sagt der Diplomat. „Die gute Nachricht ist, dass Darfur kein zweites Ruanda ist. Ich weiß, wovon ich rede, denn ich war lange in Kigali stationiert.“ Er zeigt auf eine großflächige Landkarte, die neben Farbfotos des Außenministers und des amtierenden Präsidenten über seinem Schreibtisch hängt. „Die schlechte Nachricht ist, dass es sich um den schlimmsten Konflikt im heutigen Afrika handelt. Ethnische Vertreibung – kein Völkermord, aber nah daran!“
      Die Verbrechen werden mit dem Völkermord in Ruanda verglichen
      Der Diplomat zwingt sein zuckendes Knie zur Ruhe und erläutert anhand der Landkarte, dass der in der Sahelzone liegende Osten des Tschads ein ökologisches Krisengebiet und zugleich Schauplatz einer Katastrophe sei. Das fragile Gleichgewicht sei schon jetzt zerstört durch zu viele Menschen, zu wenig Wasser und zu viel Vieh – und somit auch der innere Frieden des Vielvölkerstaats. „Arabischstämmige Milizen morden, plündern, stehlen und vergewaltigen in Komplizenschaft mit der sudanesischen Armee, die ihnen Waffenhilfe leistet, während die Regierung in Khartoum die Augen verschließt und angeblich von nichts weiß. In der Provinz Darfur leben rund zwei Millionen Menschen, von denen 800.000 aus ihren Dörfern vertrieben worden sind und seit Monaten schutzlos umherirren. 110.000 Flüchtlinge haben die tschadische Grenze überschritten, und mindestens 10.000 Männer und Frauen, Kinder und Greise wurden von Janjaweeds massakriert oder verschleppt.“


      ZEIT-Grafik
      Zum Abschied überreicht er einen Computerausdruck – die Rede des amerikanischen Delegationsleiters Richard S. Williamson bei der Genfer Sitzung der UN-Menschenrechtskommission, die sich Ende April nur zu einer verhaltenen Verurteilung Sudans durchringen konnte. Ohne Namen zu nennen, geißelt Williamson die Halbherzigkeit der Europäer und vergleicht die ethnische Vertreibung in Darfur mit den Killing Fields in Kambodscha und dem Völkermord in Ruanda.
      Der sudanesische Botschafter im Tschad ist mit dieser Sichtweise nicht einverstanden. Hassan Bechir Abdulwahab trägt ein weißes Gewand mit Turban und empfängt den Besucher mit orientalischer Höflichkeit. Er war vor Öffnung des Eisernen Vorhangs in Prag stationiert und fuhr von dort nach Weiden in die Oberpfalz zum Einkaufen. Bechir liebt Deutschland und ging als zahlungskräftiger Kunde bei Mercedes in Sindelfingen ein und aus. „Europa versteht uns besser als Amerika“, sagt er und schiebt eine Silberschale mit Datteln herüber. „Ihr trinkt Tee mit uns und hört zu, was wir zu sagen haben. Die Amerikaner sind daran nicht interessiert. Sie wollen uns ihren Willen aufzwingen durch Diktat, anstatt einen Dialog zu führen.“
      Bechir winkt einem folkloristisch gekleideten Diener, der süßen Pfefferminztee einschenkt. Der Botschafter lehnt sich zurück und erklärt, die Regierung in Khartoum wolle freundschaftliche Beziehungen zu den USA. Sie sei Washington in jeder Hinsicht entgegengekommen: Durch die Auslieferung des Terroristen Carlos und durch frühzeitige Hinweise auf Osama bin Laden, dessen Firma im Sudan Straßen gebaut habe. Anstatt die Hinweise ernst zu nehmen, hätte das Pentagon als Vergeltung für den Bombenanschlag von Nairobi eine Medikamentenfabrik in Khartoum zerstört und die zugesagte Wiedergutmachung nie bezahlt. Dabei habe die sudanesische Regierung mit Terroristen nichts im Sinn – im Gegenteil. Den fundamentalistischen Heißsporn Turabi habe sie politisch kaltgestellt. Der Botschafter sagt, dass er ihn persönlich kenne: Achmed Turabi sei ein anerkannter Experte für islamisches Recht, aber statt sich auf Gelehrsamkeit zu beschränken, predige er Hass und habe sich durch seinen Fanatismus selbst ins Gefängnis gebracht. Der Mann sei verrückt!
      „Und was sagen Sie zu den Menschenrechtsverletzungen im Westsudan?“
      Bechir beugt sich vor und zündet sich eine Zigarette an. „In Darfur lebten zahlreiche Ethnien friedlich nebeneinander: Zaghawa, Fur, Massalit und andere. Letztes Jahr zettelten die Zaghawas einen Aufstand gegen die Zentralregierung an, unterstützt durch Waffen und Soldaten aus dem Tschad. Dessen Staatschef Déby ist unser Freund, denn er kam mit sudanesischer Hilfe an die Macht. Aber die tschadische Armee wird von Zaghawas dominiert, die in Darfur einen separaten Staat errichten wollen. Sie glaubten, der Moment zum Losschlagen sei gekommen, als unsere Regierung, als Zeichen ihres guten Willens, Waffenstillstand schloss mit den Rebellen im Südsudan. Um den Friedens prozess zu stören, griffen die Zaghawas Polizei- und Militärposten an.“ Die sudanesische Regierung sei verpflichtet, die nationale Souveränität zu verteidigen, und die Armee habe den Aufstand niedergeschlagen. „Falls es dabei zu Menschenrechtsverletzungen kam, bedauern wir dies und haben unsere Bereitschaft erklärt, UN-Beobachter und Hilfsorganisationen nach Darfur einreisen zu lassen. Trotzdem wird Sudan als Schurkenstaat verteufelt und in den Medien an den Pranger gestellt!“
      Große Politik ist nicht das Anliegen von Père Georges, einem Jesuitenpater, der seit 36 Jahren im Tschad lebt und arbeitet. Er trägt ausgelatschte Sandalen, Malaria oder Hepatitis hat seine Haut gelb gefärbt. 1984 bis 1986 hat er eine katastrophale Dürre miterlebt, in der die Bauern Haus und Hof verließen und ihre Kinder im Busch aussetzten, weil sie weder Wasser noch Nahrung fanden. Zehn Jahre zuvor hatte ein Bürgerkrieg zwischen Nord und Süd das Land in feindliche Lager geteilt; wer die unsichtbare Front überschritt, wurde verdächtigt, ein Kollaborateur oder Verräter zu sein.
      „Stammesfehden haben hierzulande Tradition, denn alle ethnischen Gruppen haben alte Rechnungen miteinander zu begleichen“, sagt der Pater, der uns in N’djamena, im Büro des Erzbischofs, unter einem Papst-Poster gegenübersitzt. „Nicht nur Polizei und Armee, auch die Nachbarstaaten Sudan und Libyen mischen in undurchsichtiger Weise mit. Es geht um die Verteilung immer knapper werdender Ressourcen, und für Nomaden ist Viehdiebstahl kein Verbrechen, sondern eine Frage der Ehre. Die Zaghawas sind ein altes Kriegervolk. Bevor sie in Darfur rebellierten, haben Zaghawa-Söldner in der Zentralafrikanischen Republik einen dem Tschad genehmen Putschoffizier namens Bozizé an die Macht gebracht. In letzter Zeit aber nehmen die Verteilungskämpfe immer bestialischere Formen an, und was derzeit an der sudanesischen Grenze passiert, sprengt den Rahmen der üblichen Banditentätigkeit und ist offener Krieg. Passen Sie auf sich auf!“
      Vor der Reise zu den Flüchtlingscamps hatte uns der Botschafter eines mit der Bundesrepublik befreundeten Landes in N’djamena ins Gebet genommen. Er hielt einen druckreifen Vortrag über die geopolitische Bedeutung des Sudans als größtem Flächenstaat Afrikas, am Kreuzungspunkt von Anglophonie und Frankophonie, arabischen Ölstaaten und fundamentalistischem Islam. Da es sich angeblich um Christen handele, unterstützten die USA John Garangs Rebellenarmee, die Demokratie nur für Nordsudan fordere, im Süden aber diktatorisch regiere. In Wahrheit gehe es um Ölvorkommen und Bodenschätze, die nicht bloß im Südsudan, sondern auch in Darfur vermutet würden: deshalb die von Washington angestrebte Internationalisierung des Konflikts mit dem Fernziel der Aufteilung des Sudans. Eine perfekte Verschwörungstheorie, die nur einen Schönheitsfehler hat: Die ethnische Vertreibung aus Darfur ist keine Erfindung von CNN. Es gibt sie wirklich.
      (c) DIE ZEIT 19.05.2004
      Avatar
      schrieb am 22.05.04 14:50:27
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hallo Eddy,

      verschone uns mit so nebensächliche Dinge! Die Kampa und Schröder haben uns gesagt das es sehr wichtig ist sich über Herr Filbinger aufzuregen, weil dieser vor 59 Jahren im Krieg ein Urteil gesprochen hat das ihm bis heute nicht leid getan hat!

      Und jetzt kommt du mit so einen unwichtigen Völkermord daher; wo doch im Irak oder in Palistina jeden Tag ein paar Leute warum auch immer sterben!

      Also sei so lange still bis der erste blöde Amerikaner sich da unten im Sudan einmischt und dann reiten wir, wie immer, auf die Fehler der Amerikaner herum!:laugh:

      Es ist doch besser wenn die anderen die Dummen sind!:cry:


      Schröder und Fischer haben beschlossen das uns der Sudan am Arsch vorbei gehen.:rolleyes:



      Gruß Albatossa


      P.S.: Und hast du schon das Attentat (Ohrfeige) auf Schröder womöglich vergessen!:mad:
      Avatar
      schrieb am 22.05.04 15:17:53
      Beitrag Nr. 3 ()
      Albatossa: Wundervoll !

      Gerade eben wieder gelesen, daß die stolzen Israelis wieder ein Kleinkind durch Kopfschuß liquidiert haben.... und es kümmert überhaupt niemanden mehr !! Niemand geht von der Friedensbewegung auf die Strasse - weder rot noch grün noch PDS !! Sicher habt ihr recht, wenn die freien und die christlichen noch fehlen in der Aufstellung, doch wenn ich später mal gefragt werde: Warum hast Du nichts dagegen unternommen..... - Dann werde ich zugegeben: Ja - ich habe ebenfalls versagt, obwohl ich es gewußt habe !!

      Und die jetzige Regierung kümmert sich um die Vergangenheitsbewältigung um von den wahren Problemen abzulenken !

      Es kotzt mich an !!
      Avatar
      schrieb am 22.05.04 15:26:26
      Beitrag Nr. 4 ()
      Nicht zu vergessen, dass die viel zu sehr damit beschäftigt sind andern mit ihren nassen, klammen und schmierigen Händen tiefer in die Taschen zu greifen, um ihre Unfähigkeit mit dem Geld anderer Leute zu finanzieren.

      Die deutschen Schafe lassen diese Vernichter aber weiterhin ungeniert das Land mit ihrem Irrsinn überziehen. Somit ist der Sudan näher als ihr denkt...
      Avatar
      schrieb am 22.05.04 20:10:26
      Beitrag Nr. 5 ()
      arabische milizen = moslems.
      an ca 124 stellen in der welt machen friedliebende moslems krieg gegen christen.
      wann merkt ihr endlich, dass das nicht alles islamisten sein können.

      Trading Spotlight

      Anzeige
      Nurexone Biologic
      0,4360EUR +6,34 %
      Die bessere Technologie im Pennystock-Kleid?!mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 22.05.04 20:35:54
      Beitrag Nr. 6 ()
      Solange es nicht gegen die Amis geht, interessiert sich bei uns in Deutschland überhaupt niemand dafür. Nur politische Themen , wo man der Opposition eine reinwürgen kann (wie zuletzt das Thema Filbinger) sind von politischen Interesse, da es ja um den Machterhalt in Deutschland geht und der geht über alles.
      Avatar
      schrieb am 25.05.04 11:47:43
      Beitrag Nr. 7 ()
      Avatar
      schrieb am 25.05.04 11:51:07
      Beitrag Nr. 8 ()
      Und nu haben die auch noch Ebola :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 25.05.04 12:09:24
      Beitrag Nr. 9 ()
      Der Thread war überfällig!

      #2 - Klasse, besser kann man es nicht formulieren!

      Und wo sind die Medien? Wenn mal erwähnt, dann nur als Randnotiz! Zum Kotzen diese Doppelmoral in unserem schönen Land.
      Avatar
      schrieb am 25.05.04 12:14:45
      Beitrag Nr. 10 ()
      #2

      Das "Attentat" auf Schröder kommt ja auch schon diesen Freitag vor Gericht.

      Bei dem S-Bahnschubser von Hamburg hat die Justiz dagegen alle zeit der Welt...
      Avatar
      schrieb am 25.05.04 14:07:01
      !
      Dieser Beitrag wurde vom System automatisch gesperrt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an feedback@wallstreet-online.de
      Avatar
      schrieb am 25.05.04 14:23:16
      Beitrag Nr. 12 ()
      http://de.news.yahoo.com/040525/286/41rrt.html

      Wer wirklich etwas tuen will, sollte an UNICEF spenden !

      :(
      Avatar
      schrieb am 25.05.04 14:25:18
      Beitrag Nr. 13 ()
      UNICEF ruft zu Spenden für Kinder im Sudan auf
      Köln (dpa) - Das UN-Kinderhilfswerk UNICEF hat dringend zu Spenden für die Kinder im West-Sudan aufgerufen. In den improvisierten Flüchtlingslagern in der Region Darfur sei bereits jedes fünfte Kind akut mangelernährt, teilte UNICEF am Freitag in Köln mit. Aufgrund ihres schlechten allgemeinen Gesundheitszustandes überlebten viele nicht. Schon Anfang Mai seien in einem Lager mit 1700 Flüchtlingen nahe der Ortschaft Kailek in Süd-Darfur jeden Tag fünf bis sieben Kinder an Erschöpfung und Infektionskrankheiten gestorben.

      In Darfur geht die Regierung seit gut einem Jahr mit Hilfe arabischer Milizen gegen die schwarzafrikanische Bevölkerung vor. Zwei Rebellenbewegungen kämpfen hier für mehr Autonomie und einen größeren Anteil am Reichtum des Landes. Knapp eine Million Menschen haben nach Schätzung von Hilfsorganisationen Zuflucht in von Regierungstruppen kontrollierten Camps im Westen des Sudan gesucht.

      UNICEF-Spendenkonto: 300 000 Sozialbank Köln (BLZ 370 205 00) Stichwort: Sudan oder: Spendentelefon 0137/300.000 sowie im Internet: www.unicef.de.

      :(
      Avatar
      schrieb am 25.05.04 14:31:00
      Beitrag Nr. 14 ()
      #2....Klasse Beitrag, der genau ins Schwarze trifft. Die rot-grüne Bundesregierung, die selbsternannte "Friedensmacht", kümmert sich einen Dreck darum, wieviel im Sudan abgeschlachtet werden. Denn eine Diskussion darüber würde verdeutlichen, wie sehr man die Amerikaner dazu benötigen würde. Und wie kann man ausgerechnet jetzt, wo eine Wahl ansteht und es gegen die Amerikaner zu wettern gilt, auch noch sie um Hilfe bitten?
      Avatar
      schrieb am 25.05.04 14:32:52
      Beitrag Nr. 15 ()
      @13 BlueMAx

      Besser ist es, gleich UNICEF-Fördermitglied zu werden!!!!


      https://www.unicef.de/spe/spe_17.php
      Avatar
      schrieb am 25.05.04 15:30:45
      Beitrag Nr. 16 ()
      Und dieses Diskussionsforum ist ein Spiegelbild unserer Gesellschaft! Da braucht man nur auf die einzelnen Threadbeiträge achten. Auch den Usern hier ist das Elend im Sudan ebenso wenig diskussionwürdig. Da gibt es "wichtigeres"... siehe die wichtigen Threads wie z.B. "Ohrfeige" usw.
      Avatar
      schrieb am 25.05.04 19:47:46
      Beitrag Nr. 17 ()
      Ich würde gerne mal eine Stellungnahme der Vertreter der sogenannten "Friedensmacht" zu diesem Thema haben!
      Avatar
      schrieb am 25.05.04 22:38:13
      Beitrag Nr. 18 ()
      Ich frage mich, was diese unsäglichen Hetzereien sollen?

      Die Probleme sind bedauerlich, müssen aber vor Ort von den Betroffenen, bzw. von den Nachbarstaaten gelöst werden.

      Es kann nicht sein, dass deutsche Soldaten für alle Feindseligkeiten dieser Erde zuständig sind. Nach 2 Weltkriegen hat kein deutscher Soldat im Ausland was zu suchen. Aus Afghanistan und vom Balkan gehören sie schnellstens abgezogen.
      Avatar
      schrieb am 26.05.04 10:40:12
      Beitrag Nr. 19 ()
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,301500,00.html

      UNO und Bundestag beschäftigen sich jetzt auch damit. Na endlich !
      Avatar
      schrieb am 12.07.04 14:38:00
      Beitrag Nr. 20 ()
      Das Problem ist noch immer nicht gelöst.

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 13.07.04 10:03:31
      Beitrag Nr. 21 ()
      #14

      Eine glatte Lüge! :mad:

      Die Bundesregierung wirbt seit Wochen gemeinsam mit den USA bei den anderen Verbündeten für ein Waffen- und Öl-Embargo gegen die Suadanesische Regierung.

      Gleichzeitig setzt sich Fischer bei dieser Regierung dafür ein, die Hilfslieferungen durchzulassen.
      Die Tasache, dass sich das Regime über die Deutsche Forderung echauffiert, wurde in einem anderen Thread bereits "genüsslich" zitiert.

      Dort unten krepieren Hunderttausende auf erbärmlichste Art und Weise.
      Und einige hier haben nichts besseres zu tun, als dieses Elend für ihr politisches Süppchen auszuschlachten.

      Wie widerlich!:mad:
      Avatar
      schrieb am 13.07.04 10:19:20
      Beitrag Nr. 22 ()
      @21 DBrix

      Ach wie süß. Sind die Sozen jetzt auch endlich auf den Sudan aufmerksam geworden? Da lässt sich doch bestimmt die eine oder andere Stimme für Rot/Grün gewinnen. Bleibt dran ihr Gutmenschen, wie man an den Posting-Daten sieht, ist das ja euer UREIGENES Thema...


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Sudan - alle schauen weg?