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    Krank - der Kampf um den Milchpreis - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 23.05.04 21:25:37 von
    neuester Beitrag 13.07.17 16:46:34 von
    Beiträge: 43
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      Avatar
      schrieb am 23.05.04 21:25:37
      Beitrag Nr. 1 ()
      2 Artikel zum gleichen Problem:

      1.
      Kampf um den Milchpreis verschärft sich
      Nach Aldi will nun auch Lidl weniger zahlen
      Anke Springer

      BERLIN, 21. Mai. Der Kampf zwischen Lebensmittel-Discountern und Molkereien um den Milchpreis geht in eine neue Runde. Nachdem Aldi die Einkaufspreise bereits um etwa einen Cent je Kilogramm gesenkt hat, will nun auch der Branchenzweite Lidl den Preis weiter drücken. Gut zwei Cent weniger als Aldi will die Einzelhandelskette nach Angaben der Lebensmittelzeitung zahlen. Der Deutsche Bauernverband (DBV) sieht die Schuld für den Preisrückgang bei Molkereien wie Müller Milch, Campina und der Milch-Union Hocheifel, "die den Landwirten mit ihren Niedrigpreisforderungen in den Rücken fallen", sagte der DBV-Referatsleiter für Milch, Rudolf Schmidt. Anfangs hätten Aldi und Lidl noch öffentlich erklärt, sie seien bereit, bei einheitlichem Milchpreis etwas mehr zu zahlen. Da einige Molkereien jedoch ausgeschert seien, habe sich die Preisspirale weiter nach unten bewegt.

      Abhängigkeit von Discountern

      "Das Problem ist unlösbar. Der Einzelhandel braucht nur abzuwarten, die Preise fallen von selbst", sagte der Abteilungsleiter für Milch bei der Zentralen Markt- und Preisberichtsstelle für Erzeugnisse der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft (ZMP), Erhard Richarts. Ziel der Molkereien sei, unbedingt einen Kontrakt mit einem der beiden Lebensmitteldiscounter zu bekommen. Aldi und Lidl teilten sich als Abnehmer fast die Hälfte des Milchmarktes. Darüber hinaus gebe es nur noch etwa zehn weitere Unternehmen im Einzelhandel , die den Landwirten ihre Produkte abnähmen. Außerdem müssten die 100 deutschen Molkereien auch mit der Konkurrenz aus dem Ausland um den Zuschlag kämpfen, sagte Erharts. Je Kilogramm Milch erhalten die Bauern zurzeit im Schnitt 27,7 Cent, 4,3 Cent weniger als 2001.

      2.

      Aldi, Lidl und mehr

      In schlechten Zeiten sind vor allem zwei Dinge gefragt: Effizienz und aggressives Marketing. Aldi, Lidl, Saturn und Media Markt machen dem deutschen Einzelhandel vor, wie das geht.
      Von Norbert Sturm


      Milchbauern wollen an diesem Montag vor der Aldi-Zentrale in Essen gegen die ihrer Ansicht nach existenzgefährdende Milchpreis-Politik des Discounters protestieren. Aldi versucht angeblich, den Einkaufspreis für Milch und verwandte Produkte um zehn Prozent zu drücken. Eine ruinöse Strategie, sagen die Landwirte.

      Der Protest wird aber schon allein wegen der Milch-Überschüsse kaum etwas bewirken. Wo 20 Prozent mehr produziert als nachgefragt wird, sinken eben die Preise. Für Aldi selbst ist der Aufstand Gold wert. Denn die Schlagzeilen darüber weisen den Discounter wieder einmal als Preisbrecher aus und dieses Image lockt mehr Kunden an als das im Handel sonst übliche schaumäßige Gefeilsche um Rabatte.

      Aldi ist kein Einzelfall. Auch andere Discounter müssen sich über mangelnde Kundschaft nicht sorgen. Sie wachsen, und das gegen den Markttrend. Die Branche schrumpft, die Großflächenmärkte können dagegen immer wieder zulegen. Seit Wegfall des Rabattgesetzes und Aufhebung enger Ladenschlusszeiten teilt sich der deutsche Einzelhandel immer stärker in prosperierende Discounter und in ums Überleben kämpfende Fachgeschäfte und Warenhäuser.
      Avatar
      schrieb am 23.05.04 21:29:55
      Beitrag Nr. 2 ()
      ich bin ja durchaus ein Anhänger der Marktwirtschaft, aber dieser Preiskampf ist für mich einfach nur pervers.

      Für gute Milch, von der ich weiß, dass sie ohne Hormone und ähnliche Beigaben von gesunden Kühen produziert wurde, da zahl ich gerne mehr. Und zwar nicht 2 ct. mehr, sondern gern auch 20 ct. pro Liter, das kostet dann im Monat vielleicht 2 Euro - für die Gesundheit.

      Aber ein derart ruinöser Wettbewerb bei Lebensmitteln...?? Erscheint völlig abstrus, zumal die Leute mit Sicherheit nicht in einen anderen Laden fahren, weil dort die Milch 2 ct. weniger kostet, das ist allein die Zeit nicht wert, vom Sprit usw. mal abgesehen. :mad:

      Für mich noch ein Grund, um Aldi und Lidl einen großen Bogen zu machen.
      Nicht der Preis zählt, sondern der Wert.
      Avatar
      schrieb am 23.05.04 22:23:24
      Beitrag Nr. 3 ()
      Tja.
      Pervers ist das richtige Wort. Aber leider ist die Milch
      nur exemplarisch. Und es zeigt den Deutschen Weg ....
      .... einen von vielen in die falsche Richtung.
      2 (zwei) Cent sparen und darüber wundern, das
      der Bauernhof verschwindet und allenfalls große
      Agrarfabriken übrigbleiben, die zwar nicht schlimmm,
      aber nicht gewollt sind. Der Deutsche "Normal"-Bauer
      wird zum Almosenempfänger und Landschaftspfleger.
      Übrigens ist die Milch nur ein Beispiel für das
      was da abgeht. Lidl hat nur noch 30 % Artikel aus
      Deutscher Produktion im Sortiment. Tendenz fallend.
      Und den Verbraucher interessiert es nicht und merkt
      erst wenn auch sein Arbeitsplatz weg ist, das die
      Gurken von Lidl auch aus der Türkei waren und die billigen
      Socken irgentwo in Asien hergestellt wurden.
      Und wenn er es mal kapiert und arbeitslos ist,
      geht er nach Aldi oder Lidl, weil er sich die 2 Cent
      Mehrpreis für die Milch nicht mehr leisten kann.
      Die Spirale hat sich schon zu lange gedreht.
      Und Geiz ist geil und das schlimme ist, der Deutsche
      Michel ist auch noch stolz darauf, geizig zu sein.
      Pisa kommt 30 Jahre zu spät. :cry:
      Avatar
      schrieb am 23.05.04 22:32:21
      Beitrag Nr. 4 ()
      Heutzutage kennen die Leute von allem den Preis und nicht den Wert.
      OSCAR WILDE
      englischer Schriftsteller
      16.10.1856 - 30.11.1900
      Avatar
      schrieb am 23.05.04 23:17:23
      Beitrag Nr. 5 ()
      Streicht die Agrarsubventionen in der EU und lasst den Markt leben. Angebot und Nachfrage werden wie in jeder anderen Branche den richtigen Preis dann finden.

      Das dann auch Höfe sterben werden ist völlig korrekt und sicher hart für die Betroffenen. Aber was nutzt ein Subventionsfass ohne Boden, bei welchem dann die Arbeitsplätze in anderen Branchen kaputtgehen um die einen zu erhalten?

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      Avatar
      schrieb am 24.05.04 11:45:57
      Beitrag Nr. 6 ()
      #1

      Schon mal was von Marktwirtschaft gehört ?

      Kein Bauer wird gezwungen zu solchen Preisen zu verkaufen !

      Wenn die sich alle einig wären und einfach nicht mehr an Aldi bzw Lidl zu derart niedrigen Preisen liefern würden, dann wäre die Sache ruckzuck erledigt.

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 24.05.04 13:32:02
      Beitrag Nr. 7 ()
      zu # 6 Blue Max

      WO gibt es Weltweit in der Agrarwirtschaft MARKTWIRTSCHAFT, das wir doch Weltweit Subventioniert:cry:

      Nur machen außer den Deutschen die anderen (z. B.Frankreich) ihre Bauer NICHT kaputt.
      siehe Thread: Arme Bauern!------ Wasser schon teurer als Milch
      Avatar
      schrieb am 24.05.04 15:36:41
      Beitrag Nr. 8 ()
      #7

      In Neuseeland zu 100% Marktwirtschaft.

      Und in D bzw Europa meint man sich leisten können zu müssen, dass ein Bauer in den Bergen von einer Hand voll Kühe leben kann.

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 24.05.04 18:14:44
      Beitrag Nr. 9 ()
      natürlich führt Überproduktion zu sinkenden Preisen. Ich bin auch kein Freund der alten Form von Agrarsubventionen, wobei die Richtung ja seit neuestem stimmt, dass man eher solche Landwirte fördern will, die umweltschonend arbeiten, so dass der "Wert" einer Sache gefördert wird, der im Preis keinen Ausdruck findet....

      Aber dennoch ist es eine Perversion, dass der Preis für die Milch, der ohnehin schon historisch niedrig ist, für 2 ct., die keinem Menschen irgendetwas nützen, noch weiter gedrückt werden soll....:mad:..womit natürlich auch Kritik an den Bauern - Molkereien geübt wird, die auf diese Erpressung eingehen....

      ...aber eben auch an den Verbrauchern, die für diese 2 ct. mitverantwortlich sind, weil sie NUR noch auf den Preis achten.

      Das gleiche gilt ja für Eier und viele andere Grundnahrungsmittel, deren Wert überhaupt nicht mehr im Preis sich widerspiegelt. Wir sollten froh sein, dass sie so billig sind, dass man sich noch sehr viel anderen Luxus leisten kann. Aber das wird nicht ewig so bleiben - und schon gar nicht, wenn man dann auch noch Wert auf umweltfreundliche Produktionsweise legt.

      Für 10 ct. weniger kaufen Leute Eier, die aus purer Quälerei so billig sind. Für 2 Euro weniger kaufen sie Spielzeug, das aus irgendwelchen Straflagern stammt, wie viele davon regen sich zeitgleich über "Folterpraktiken" im Irak auf....

      Und so weiter....
      Avatar
      schrieb am 24.05.04 18:26:29
      Beitrag Nr. 10 ()
      #9 xylophon,

      da stimme ich Dir voll zu.
      Avatar
      schrieb am 24.05.04 18:29:56
      Beitrag Nr. 11 ()
      Die Bauern jammern immer als erste, machen zum Großteil den Chemiewahn mit, kassieren EU-Subventionen, beschäftigen rumänische Landarbeiter für einen Lohn der einem die Scham ins Gesicht treibt und kippen ihre Jauche und Nitrate ins Grundwasser.

      Die reichsten und fettesten mit sind die Bauern !

      Von denen geht schon keiner pleite, Beweis: Hier gibts nur 3-4 Nachnamen bei den großen Höfen und Mischformen daraus mit Bindestrich dazwischen. Funkt`s?

      Ich kaufe gerne bei Aldi, schliesslich sind bestimmt nicht die Discounter an den Zuständen hier schuld, sondern unser Goldendes Kalb Gewinnwachstum.
      Avatar
      schrieb am 24.05.04 18:30:00
      Beitrag Nr. 12 ()
      ...wenn man einen Buchstaben weglässt, kommt übrigens ein netter Verleser raus, der mir eben passiert ist (und mich an Kindertage erinnert hat, wo es bei Bettlägerigkeit dieses leckere Essen manchmal mit Zucker und Zimt gab):

      Krank - der Kampf um den Milchreis.....

      Kleines Quiz: Welcher Buchstabe fehlt???
      Avatar
      schrieb am 24.05.04 18:33:01
      Beitrag Nr. 13 ()
      11: Konsumenten wie Du führen aber dazu, dass sich die Strategie der Discounter durchsetzt....

      Und anderen Kriterien als der Preis kaum noch ne Rolle spielen....
      Zum Glück gibt es auch eine Gegenbewegung, in vielen Supermärkten gibt es jetzt eigene Bio-Marken, etwas teurer, aber dafür geb ich gern Geld aus. Im Monat kostet mich das vielleicht 10 Euro, wenn es hoch kommt (eher 5). Als ob das irgendwem weh täte.
      Avatar
      schrieb am 24.05.04 18:42:08
      Beitrag Nr. 14 ()
      Das tut zB der Oma aus dem Altersheim weh, die vielleicht E80 Taschengeld hat, jetzt gehen für Praxisgegühr und Medikamente auch noch der letzte Groschen drauf oder dem Sozialamtkunden, der spätestens eine Woche vor Monatsende noch genau 0 in der Tasche hat.

      Als Aldi neu war sah es noch so aus daß die Leute abfällig die Nase grümpft haben und jetzt sind sie Nr 1!
      Durch die Weitergabe des Preisdrucks beim Einkauf an uns, die Käufer. Ist doch eine ehrliche Geschichte, Abzocke und Verarsche der ehrlichen Verbraucher gibt es genug...

      Letzlich kann man doch nicht die Zustände an den Symptomen bekämpfen, unsere Politiker verscherbeln uns und da gilt es draufzuschlagen!
      Avatar
      schrieb am 24.05.04 20:08:50
      Beitrag Nr. 15 ()
      Wenn die Leute nach billigen Waren verlangen, dann darf oder muss man auch billige Arbeitskräfte verlangen!
      Avatar
      schrieb am 24.05.04 20:56:51
      Beitrag Nr. 16 ()
      da kommen sicher etliche Dinge zusammen

      - Profitmaximierung der Discounter
      - das Schaffen von "Werbeargumenten", indem man immer unüberbietbar am Billigsten anbietet
      - finanzieller Druck der Konsumenten

      es stimmt, daß es unsinnig ist, bei der Milch um ein paar Cent zu geizen, und den Qualitätsaspekt unbeachtet zu lassen.

      Aber wer erkennt schon die Qualtitätsunterschiede von Aldi-Milch im Vergleich zu anderen Großhändlern ?
      Und wer weiß schon was über die Produktionsbedingungen zu denen Aldi & Co. produzieren lassen ?

      Der zunehmende finanzielle Druck auf wachsende Teile der Bevölkerung wird die in den Wohlstandsjahren gewachsene Sensibilität für Öko-Umwelt-Fairtrade-ect. -Produkte wieder schwächen, denn wenn es hart kommt, ist sich jeder selbst der Nächste. Das heißt: So billig wie möglich einkaufen, die finanziellen Resourcen schonen wo man kann.

      Und dann noch die Prioritäten bei den Ausgaben.
      Es ist unbestreitbar sinnvoller, für qualitativ gehobene Nahrung mehr auszugeben, aber Nahrung wird eben stark als Fixkostenanteil betrachtet - und da wird gespart beim Cent, ähnlich wie beim Benzin, obwohl es kaum was einbringt.

      Umgekehrt ist für idiotischen Luxusschwachsinn wie die ganze Händy-Manie samt Klingeltönen ect. immer genug Geld da.

      Aber an so einem idiotischen Händy bemessen nunmal viele ihren eigenen Stellenwert und ihr Gefühl von Lebensqualität, und man "freut" sich wirklich darüber - viel mehr, als über Milch von glücklichen Kühen, die immer gleich weiß aussieht, praktisch gleich schmeckt, und zudem wenig prestigeträchtig am Frühstückstisch ins Müsli oder den Kaffee gekippt wird.
      Avatar
      schrieb am 24.05.04 21:16:33
      Beitrag Nr. 17 ()
      Denali: in ein paar Jahren wirste vielleicht Bundespräsident. So ähnlich hat Köhler es auch gesagt und Recht hatte er.

      Nur zum Benzin geb ich Dir nicht Recht. Da tank ich auch immer billig - zum Beispiel Montag morgens, nach dem Wochenende, da sind die Preise meist deutlich unter denen vom Freitag bei uns - das zahlt sich auf Dauer schon aus...wie auch der eine Cent, den die freie billiger ist als die Markentankstelle.

      Aber mein Auto ist mir auch weniger wichtig als mein Körper oder der der Familie. Und bei "Ja"-Produkten oder wie diese ganze Handelsmarken sich nennen, da weiß ich absolut nicht, welcher Produzent dahintersteht, zu welchen Bedingungen er produziert, mit welchen "Streckmitteln" - und ob es nicht 2 Monate später schon wieder ein ganz anderer ist, dem ich mehr oder noch viel weniger vertrauen würde....

      Da lob ich mir das, was seine Herkunft nicht verleugnet.
      Avatar
      schrieb am 25.05.04 08:24:54
      Beitrag Nr. 18 ()
      Bio-, Öko-, Land-, Alpen- Milch ....
      Wie wollen wir den Kram nennen, den die Verbraucher
      wollen?
      Heute hat der "Städter" keinen Bezug mehr zur Landwirtschaft. Und wenn ich die Parolen lese, die oben
      einer schrieb, dass unsere Landwirte nur Subventions-
      empfänger sind und quasi als Dank die Umwelt vergiften,
      so mögen die Leute, die so einen Müll verbreiten sich
      mal auf einen Hof begeben und sich mit einem Landwirt unterhalten oder gar einen Tag mitarbeiten.
      Zum Thema "Bio":
      Schon mitbekommen, dass der Markt für Biomilch im Grunde
      gar nicht mehr existiert ? Die so gepriesene Milch ist
      nicht mehr mit "Mehrwert" zu verkaufen und damit nicht
      rentabel. Dann die Geschichte mit den Freilandeiern,
      oben angesprochen. Funktioniert nicht. Technisch nicht
      und ökonomisch und ökologisch schon gar nicht.
      Schon mal einen Freilandbetrieb gesehen ?
      Nix mit 50 gesunde Hühner auf grüner Wiese. Dreck, Krankheiten und Mortalität ! Die werbewirksame Mache
      von Aldi-Nord, keine Käfigeier mehr zu verkaufen, ist
      seit letzter Woche vom Tisch. Der Verbraucher entscheidet
      nach Preis, und da gab es heftige Umsatzeinbrüche bei
      Aldi, weil die preiswerteren Eier fehlten. Und wenn ich
      hier lese, wie geschimpft wird, wenn Osteuropäer für wenig
      Geld hier arbeiten, so zähle ich folgendes auf:
      1. die Deutschen sind zu faul oder sich zu fein dafür,
      die Arbeit zu machen.
      2. Mehr können die Landwirte meist nicht zahlen, aus
      bekannten Gründen.
      3. Es zwingt niemand irgentjemanden, diese Arbeit zu tun.

      Diese Unkenntnis vieler Umstände ist leider weit verbreitet. Bedenkt! Nirgendwo auf der Welt sind die
      Umweltstandarts und Tierschutzgesetz so stark wie in D.

      Ist der Deutsche Bauer weg, könnt Ihr Euch überlegen
      wo Ihr noch Lebensmittel kauft, in die man genussvoll reinbeissen kann. 7 von 10 noch existierenden landwirtschaftlichen Brieben
      werden das nächste Jahrzehnt nicht erreichen. Hier sterben
      Höfe, die seit vielen Jahrhunderten das Land ernährt haben.

      Laster,
      dem dieser Staat so zu Hals heraushängt ! :(:(:(
      Avatar
      schrieb am 25.05.04 11:03:28
      Beitrag Nr. 19 ()
      316

      Wirklicher Luxus ist, auf so etwas wie ein Handy verzichten zu können ! Ich zB habe gar keins... ;)
      Avatar
      schrieb am 25.05.04 11:15:11
      Beitrag Nr. 20 ()
      #18

      "...Heute hat der " Städter" keinen Bezug mehr zur Landwirtschaft. Und wenn ich die Parolen lese, die oben
      einer schrieb, dass unsere Landwirte nur Subventions-
      empfänger sind und quasi als Dank die Umwelt vergiften,
      so mögen die Leute, die so einen Müll verbreiten sich
      mal auf einen Hof begeben und sich mit einem Landwirt unterhalten oder gar einen Tag mitarbeiten."

      Im Vergleich zu anderen Berufen, die nach mittelalterlcihen Methodne arbeiten bekommen die Bauern viel zu viel an Subventionen. Dorfschmiede, Hufschmide, Fassmacher - alles Berufe die längst ausgestorben sind, nur die Bauenr scheinen unter Denkmalsschutz zu stehen.
      Wenn jede Berufsgruppe derart geschützt würde, würden wir noch heute Autos von Hand zusammen nageln.

      Und das die Landwirtschaft wesentlich an der Vergiftung der Umwelt beteiligt ist, ist nun einmal ein Fakt!


      "...Zum Thema " Bio" :
      Schon mitbekommen, dass der Markt für Biomilch im Grunde
      gar nicht mehr existiert ? Die so gepriesene Milch ist
      nicht mehr mit " Mehrwert" zu verkaufen und damit nicht
      rentabel. ..."

      Wird ja auch völlig überteuert verkauft. Und ausserdem bescheissen viele mit falschen Etiketten !

      "...Dann die Geschichte mit den Freilandeiern,
      oben angesprochen. Funktioniert nicht. Technisch nicht
      und ökonomisch und ökologisch schon gar nicht.
      Schon mal einen Freilandbetrieb gesehen ?
      Nix mit 50 gesunde Hühner auf grüner Wiese. Dreck, Krankheiten und Mortalität ! Die werbewirksame Mache
      von Aldi-Nord, keine Käfigeier mehr zu verkaufen, ist
      seit letzter Woche vom Tisch. Der Verbraucher entscheidet
      nach Preis, und da gab es heftige Umsatzeinbrüche bei
      Aldi, weil die preiswerteren Eier fehlten. Und wenn ich
      hier lese, wie geschimpft wird, wenn Osteuropäer für wenig
      Geld hier arbeiten, so zähle ich folgendes auf:
      1. die Deutschen sind zu faul oder sich zu fein dafür,
      die Arbeit zu machen.
      2. Mehr können die Landwirte meist nicht zahlen, aus
      bekannten Gründen...."

      Welche Gründe sollen das denn sein ? Geiz, Gier oder Unfähigkeit ?

      "...3. Es zwingt niemand irgentjemanden, diese Arbeit zu tun...."

      Es sollte auch neimand gezwungen werden, die Bauern via Steuern und Subventionen fürstlich zu alimentieren oder deren überteuerte Produkte zu kaufen. Qualitativ gleich gute Milch aus Polen kostet ein Fünftel !


      "...Diese Unkenntnis vieler Umstände ist leider weit verbreitet. Bedenkt! Nirgendwo auf der Welt sind die
      Umweltstandarts und Tierschutzgesetz so stark wie in D...."

      Di sind in der ganzen EU genau so stark !

      "...Ist der Deutsche Bauer weg, könnt Ihr Euch überlegen
      wo Ihr noch Lebensmittel kauft, in die man genussvoll reinbeissen kann. 7 von 10 noch existierenden landwirtschaftlichen Brieben
      werden das nächste Jahrzehnt nicht erreichen. Hier sterben
      Höfe, die seit vielen Jahrhunderten das Land ernährt haben.
      ..."

      Na und ? Wir brauchen im 21. Jahrheundert keine Bauern mehr, die meinen von ihren 5 Kühen auf der Alm leben können zu müssen.

      Wegen der Milliarden an Subventionen, die die Bauern in den letzten Jahrzehnten verschlungen haben, haben sich in D viel zu viele uneffektive Betriebe künstlich am Leben erhalten können.
      In Neuseeland, wo es keinen Cent an Subventionen für Bauern gibt, sind alle landwirtschaftlichen Betriebe rentabel.

      Und wie gesagt, bei Dorfschmieden, Hufschmieden, Fassmachern usw hat es keinen gestört, dass diese veralteten Berufe in D ausgestorben sind.

      Die Zeit der Extrawürste für die Bauern ist vorbei !

      :mad::mad::mad:
      Avatar
      schrieb am 25.05.04 11:15:45
      Beitrag Nr. 21 ()
      ich behaupte:
      jeder politiker, der nicht dafür ist alle subventionen um den gleichen prozentsatz (giesskannenprinzip) zu kürzen vertritt die interessen von irgend einem konzern oder verband, hat dort einen mehr oder weniger offenen beratervertrag, bekommt also kohle und ist damit korrupt
      Avatar
      schrieb am 25.05.04 11:19:43
      Beitrag Nr. 22 ()
      #21

      Mir geht dieses Gerede von den prozentualen Kürzungen von Subventionen auf den Geist.

      Etwas, dass überflüssig, unnütz und einfach nur teurer Luxus ist, sollte überhaupt nicht mehr vom Steuerzahler gezahlt werden !

      Deshalb weg mit allen Subventionen - und zwar sofort.

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 25.05.04 17:13:16
      Beitrag Nr. 23 ()
      Mein Eindruck war immer, das vor allen Dingen die Zwischenhändler die Subventionen abgegriffen haben. Und Blue Max kann durchaus recht haben, das bei einem Subventionsabbau jede Menge Schieflagen aufgelöst werden. Die ganzen dämlichen und tierquälerischen Tiertransporte nach Italien und zurück werden ja auch subventioniert. Wozu eigentlich?

      Das mit den rumänischen Sklaven war aber gut. :rolleyes: Die Bauern haben schon alleine ihre 100 Stunden Woche.
      Avatar
      schrieb am 25.05.04 17:38:27
      Beitrag Nr. 24 ()
      #23

      Weil man dann zweimal Subventionen abgreifen kann, in D für den Export von den Tieren, und in Italien nochmal für das Schlachten von importierten Tieren.
      Avatar
      schrieb am 25.05.04 19:14:34
      Beitrag Nr. 25 ()
      Blue Max hat weitestgehend Recht.

      Wenn schon über Neuseeland berichtet wurde, kann ich auch mal ein Beispiel aus Namibia nennen.

      Eine mir bekannte Farmerin hat dort eine 5.000 ha - Farm.
      Früher hielt sie dort mehrere hundert Rinder.

      Zu den Kosten:

      Ställe - nicht notwendig, da das Vieh das ganze Jahr über frei auf dem Farmland weidete.

      Ein Farmarbeiter erhält einen gesetzlichen Mindestbarlohn von 2,20 Nam-Dollar ( ca. 0,28 € ) pro Std.

      Das Fleisch war von anerkannt höchster Qualität (keine Hormone, keine Pillen).

      Ab und zu Verluste durch Raubwild.

      Man würde denken, die Frau ist in ein paar Jahren reich.

      Pustekuchen - sie hat das Farmen eingestellt, der EU sei Dank, da die EU-Bauern auf Teufel komm heraus subventioniert bzw. vor Importen geschützt werden.
      Freier Markt? Wieso denn? Unsere armen Bauern!!!

      Inzwischen leben auf dem Farmgelände ausschließlich Wildtiere.

      Den Lebensunterhalt verdient sich meine Bekannte mit Tourismus (Gästefarm).

      Hauptsache, den Bauern hier geht`s gut und sie können am Sonntag mit dem Daimler und billigem Diesel zur Kirche fahren.
      Avatar
      schrieb am 25.05.04 20:06:04
      Beitrag Nr. 26 ()
      "Hauptsache, den Bauern hier geht`s gut und sie können am Sonntag mit dem Daimler und billigem Diesel zur Kirche fahren."
      Warum nicht Daimler und warum billiger Diesel ?
      Aber erstmal melken, da liegt Ihre alle noch auf`m Kissen
      und abends wieder innen Stall und Ihr inne Kneipe.

      Sorry, aber Ihr werdet es noch bereuen, die Bauern
      fallen zu lassen. Für das beschissene und verfahrene
      System können die nix.

      Fragt mal die Eltern, was die von den Bauern halten.


      Sag ich doch, Stadtparolen.
      Wenn der Bauer soviel Subventionen auf Eure Kosten
      abzockt, werdet doch Bauer.
      Avatar
      schrieb am 25.05.04 20:20:57
      Beitrag Nr. 27 ()
      was habt ihr denn gegen preiswerte Milch?

      Nur weil bio draufsteht das doppelte bezahlen?

      naja, wer so doof ist.
      Avatar
      schrieb am 25.05.04 20:22:13
      Beitrag Nr. 28 ()
      an 25 möchte ich mal anknüpfen, was Nr. 18 betrifft, der genauso auch von Freiherr von Heeremann geschrieben sein könnte (Öko will keiner, den Tieren geht es bei Intensivhaltung doch auch gut und anders können die Tiere doch heute gar nicht mehr überleben....:rolleyes: )

      Das ist die Welt, wie sie sich - und Politikern - die Großbauern und ihre Lobbyisten gern einreden wollen. Tatsache ist aber, dass es durchaus "widerstandsfähige Rassen" gibt, deren Fleisch dann vielleicht etwas spärlicher ausfällt als bei einem hochgezüchteten Ochsen oder Schwein oder das nur 5 Eier weniger im Monat legt als ein Batterie-Huhn oder das nur 2/3 der Milch gibt, die die hochgezüchtete Turbo-Kuh bringt.

      Aber wie heißt es in Nr. 1 so schön: es gibt eine Überproduktion.
      Wir brauchen also nicht die Turbo-Kuh. Wir brauchen nicht das Hormon-Schwein. Außer natürlich, wir wollen weiter für gutes Essen nahezu kein Geld ausgeben.

      Und genau deshalb bin ich zwar nicht für einen vollständigen Subventions-Abbau, aber für eine Umlenkung der Subventionen bei gleichzeitiger Reduzierung.
      Subventionen sind dafür da, dass das, was sich im Preis nicht widerspiegelt (also Verbrauch von Landschaft, Verschmutzung der Umwelt usw. ) ausgeglichen werden kann. Das ist im Prinzip ein richtiger Gedanke, weil sonst die größte Drecksau, die am rücksichtslosesten wirtschaftet, sich am Markt durchsetzt.

      Aber die Subventionen in der alten Form fördern letztlich das, was keiner braucht: in Europa wurden die Großbauern, die ihre Produkte fabrikartig herstellen, besonders gefördert. Und damit zugleich die Landwirtschaft in vielen Regionen der Erde ruiniert, besonderen Dank an Namibiamichael für sein Beispiel.




      Dann noch eine Anmerkung zur 18: dass die Bio-Produkte keiner will, da ist wohl doch der Wunsch der Vater des Gedanken. Bei Rewe, wo ich kaufe, wird Monat für Monat die Regalgröße ausgebaut und in sehr viele Einkaufswagen sieht man zumindest einzelne Bio-Produkte. Trotz des Preises, weil es den Leuten das wert ist. Und das ist auch richtig so. Als ob ausgerechnet bei dem gespart werden müsste, was wir täglich in uns reinstecken und was zum Teil sogar in unseren Körper eingebaut wird.

      Und deshalb geht der Vorwurf aus Nr.1 natürlich an alle Beteiligten: an Aldi und Lidl, weil sie diesen ruinösen Wettbewerb mitbegründet haben. An die Bauern, die bereit sind, immer weiter mitzumachen bei dieser Spirale, statt sich auf die Qualität zu besinnen. Und natürlich auch an die in Nr.18 angesprochenen Verbraucher, für die der Preis das einzige Kriterium ist....

      Bei manchen Leuten hat man ja den Eindruck, dass sie für 10 ct. weniger sogar bereit wären, von Sklaven hergestellte Produkte zu erwerben (die Bedinungen der Herstellung in der 3. Welt unterscheiden sich zum Teil aber schon jetzt nicht wesentlich davon) und wenn man noch 20 ct. sparen würde, dann dürfte der Druck auf die Sklaven auch erhöht werden, indem jeden Abend der Leistungsschwächste von ihnen erschossen wird. Es muss ja nicht auf der Ware stehen, dann wäre es wohl in Ordnung....:mad:
      Avatar
      schrieb am 25.05.04 20:23:06
      Beitrag Nr. 29 ()
      @ Lasterofzaster:
      Dass kaum einer Bock hat früh morgens im Schweinestall herumzuturnen ist unbestritten.
      Ebenso wenig möchte kaum einer ein paar hundert Meter unter der Erde nach Kohle buddeln.

      Trotzdem sind die Bauernsubventionen genauso Unfug wie die Subventionen für die Steinkohle, und das seit Jahrzehnten.

      Wenn der Bauer soviel Subventionen auf Eure Kosten abzockt, werdet doch Bauer.


      Wenn ich mal nen 6er im Lotto hab` , dann überleg` ich mir tatsächlich, Bauer zu werden, schon wegen der Krankenversicherung.
      Avatar
      schrieb am 25.05.04 20:27:55
      Beitrag Nr. 30 ()
      ..ich bin in meinem Beruf ganz zufrieden, aber im Alter kann ich mir durchaus vorstellen, mehr auf dem Land zu leben und eigene Produkte anzubauen, aus Mutters Garten kenn ich das ganz gut.

      Und Bauer kann ich schon deshalb nicht werden, weil bis vor kurzem nur die Riesenhöfe überhaupt Überlebenschancen hatten, wegen der Art der Subventionierung - und so einen kann ich mir nicht leisten....:D
      Und will es auch gar nicht, weil ich ja gegen diese Subventionsart bin und bleibe, da würde ich mir ja ins eigene Fleisch schneiden.
      Avatar
      schrieb am 25.05.04 20:45:49
      Beitrag Nr. 31 ()
      Das mit der Bio-Milch ist leider in der Tat so.
      Das gute Zeug wird zum großen Teil zu normalen
      Preisen an die Molkereien geliefert. Einfach zu wenig
      Absatz. Was einige Bauern dazu zwingt, wieder
      konventionell zu produzieren.
      Der Anteil der Bioproduktkäufer soll (weiss nicht woher
      die Zahl kommt), soll ca. 2 % liegen.
      Wenn man die Leute fragt, ob sie für Ökoprodukte
      mehr bezahlen würden, sagen sie natürlich alle "sisi", aber die meistens tuns nicht.

      Da fällt mir ein:
      Wo ist eigentlich "Kühe" ?
      Avatar
      schrieb am 25.05.04 20:52:30
      Beitrag Nr. 32 ()
      31 ist ja mal ohne Wut geschrieben, daher auch mal eine sachliche Antwort.

      Wenn das so ist - wie gesagt, mein Eindruck ist anders - dann sollten die Bauern sich gerade darum bemühen, wieder etwas für die Vermittlung des wahren Satzes "Lebensmittel haben einen Wert" zu investieren, statt sich auf solche Preiskämpfe einzulassen, wie in Nr. 1 geschildert. Dafür ist aber auch etwas Solidarität vonnöten.

      Früher gab es mal einen Spruch, der sinngemäß hieß: "ein guter Bauer hat reiche Kinder". (er selbst wird nicht reich, sondern bewirtschaftet das Land so, dass seine Kinder bildlich "die Ernte einfahren" für dessen gute Arbeit....). Heute gibt es sehr viele reiche Bauern, die keine reichen Kinder haben werden.
      Avatar
      schrieb am 25.05.04 22:13:35
      Beitrag Nr. 33 ()
      "Wut" ist da wohl nicht der richtige Ausdruck.
      Wie hier die Bauern in einigen Postings runtergemacht
      wurden ist einfach falsch. Da wird eine ganze Berufsgruppe
      über einen Kamm gezogen. Wie so oft. Und das nervt.
      Da werden einige Vorurteile von erkennbar "Nichtkennern"
      mit Parolen verbreitet, :mad::mad::mad:.
      Die Bildzeitung lässt grüßen.

      Die Politik hat gerade in der Landwirtschaft vieles
      falsch gemacht. Die Teilbereiche der Landwirtschaft,
      in die der Staat, die EU, oder noch schlimmer vor
      Jahren die EWG mal nicht herumgefummelt hat, haben sich nach den Prinzipien der freien Marktwirtschaft selbst geregelt.
      Und das ist o.k. so.

      Die Politiker haben gerade in dem Bereich Landwirtschaft
      unglaublichen Murks gebaut. Ich kann mich daran erinnern,
      das Landwirte Geld bekamen, wenn sie Obstbäume fällten, heute bekommen sie Zuschüsse, wenn sie Obstbäume
      pflanzen. Hätte man sie nur gelassen, wie sie wollten und
      alles wäre gut. Ohne Belastungen für den Steuerzahler.

      Aber wir können das Rad nicht zurückdrehen.

      Auch den Bauern gefällt das alles garnicht. Viele
      kommen sich heute vor wie Almosenempfänger, obwohl sie
      sehr hart arbeiten. Natürlich gibt es auch reiche Bauern,
      richtig, aber selbst die sehen heute ihre Felle schwimmen.

      Wenn ich die Frau Künast höre, die die "Kleinbäuerlichen" und die am besten noch als "Öko-Betriebe" haben möchte, frage ich mich, ob die Frau eigentlich ausserirdisch ist.

      Unser Dorf hat noch 31 Landwirte und 4 nebenberufliche
      Bauern. Nach den Prognosen wird es in ein paar Jahren
      nur noch 5 geben, alle mit einigen hunderten ha, und selbst die werden es schwer haben. Meine Heimat wird sich verändern, nicht zum Vorteil. Und was machen die Bauern die
      aufgeben ? Die meisten sind so verschuldet, das selbst
      der Verkauf der Höfe nicht reichen wird. Käufer von
      Land sind übrigens hier nur Leute, die Kies oder Bauland verkaufen konnten und dem Eichel nicht das Geld schenken wollen, also wiederanlagen müssen ..... und die Kirchen. (Und das finde ich schon
      krass. Aber das ist ein anderes Thema.)
      Avatar
      schrieb am 25.05.04 23:21:35
      Beitrag Nr. 34 ()
      Zum thema Landwirtschaft fallen wieder 2 Dokus ein. Bei einer ging es um den Beamtenstaat und der Autor sagte in etwa folgendes: Das preußische Landwirtschaftsministerium in den 1860er Jahren ( zuständig für ein Gebiet, mit etwa der selben grösse, wie die heutige BRD), hatte einen Minister und 8 Beamte. Die meisten Landkreise haben heute mehr Leute, die für Landwirtschaft zuständig sind.
      In der anderen ging es um Landwirte in SachsenAnhalt, die dank Subventionen nicht in der Lage sind Land langfristig zu pachten( und damit sowas wie Sicherheiten für Kredite zu bekommen), denn die Eigentümer haben Angst die nächste Subventionsanhebung aus Brüssel, Flächenbeihilfen heisst die( wenn ich mich richtig erinnere), zu verpassen. Die Eigentümer sind das Land, die Kirchen und andere Landwirte.
      Dazu fällt mir dann noch, für einen Bauern ist es nicht wichtig den besten Zeitpunkt für saat und Ernte zu kennen, sondern den Abgabezeitpunkt für Anträge nach Brüssel.
      Avatar
      schrieb am 26.05.04 00:53:12
      Beitrag Nr. 35 ()
      Um auf das Thema zurückzukommen:

      Es ist wirklich pervers, wenn ein Liter Mineralwasser
      teuerer ist, als ein Liter Milch.
      Ich habe neulich im Supermarkt eine Kiste Mineralwasser zurückgegeben. Ich dachte, die 8 Plastikflaschen, a 0,5 Liter würden 6o Cent zusammen kosten. Dabei kostete jede
      Flasche 60 Cent (ohne Pfand). Begründung der Verkäuferin:

      Das ist ganz besonderes Minieralwasser, das hat die 16-fache Menge Sauerstoff. Ich: Wenn ich normales Leitungswasser kräftig schüttle, hole ich den Faktor 20 raus! :laugh:

      Da Problem, das die Politik durch immere größere Höfe schafft, ist folgendes:

      In der Krise zeigt sich, dass kleine Betriebe deutlich effektiver mit ihren Äckern umgehen und bei Extrem-Wetterlagen oft durch Handarbeit noch retten können, was auf Großbetrieben abgeschrieben wird.

      Einige Extrem-Wetterereignisse auf der Nordhalbkugel und wir werden feststellen, dass unsere Politiker es versäumt haben, die Agrar-Überschüsse so einzulagern, dass wir eine Hungersnot verhindern können.

      Hoffentlich kommen solche Zeiten nicht wieder.

      mfg
      thefarmer
      Avatar
      schrieb am 26.05.04 01:51:37
      Beitrag Nr. 36 ()
      Die Existenz einer Bezeichnung wie `Bio-Produkt` (=Elite-Produkt und/oder = Nicht-artifizielles Nahrungsmittel) impliziert schon das ganze Dilemma.

      Wie hieß noch der SciFi-Roman, wo den Menschen diese grünen Streifen zum Essen gegeben wurden und was war das?


      Jedenfalls stellt der Bauer entweder Unmengen her, egal wie ekelhaft es auch ist, oder er versorgt eine wohlhabende Schicht mit Elite-Produkten, hier darf er sich das Öko-Mäntelchen überwerfen. Der Rest der Menschheit interessiert den Bauern traditionell doch einen Dreck - außer als Abnehmer. Doch drückt er gerne in Brüssel und neuerdings wohl auch in Börsenboards gern auf die Tränendrüse. Im Börsenboard! Wo an der Börse es nur darum geht irgendwo einen cent rauszuquetschen, beklagt sich der Bauer übers Preisbewusstsein, das ist ein HAMMER! Und findet auch noch Zustimmung, ja, wir zahlen gerne mehr, lieber armer Bauer, bestimmt ist die Milch dann auch besser und morgen können wir auch noch Milch kaufen.

      LOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOL

      So, bitte, stell Qualität her und vermarkte es, dann wird auch der Bauer seinen Schnitt machen. Ich Städter suche beispielsweise nur ein oder zwei Metzger auf, weil die nur von bestimmten Höfen wo korrekt gehalten und geschlachtet wird, Fleisch verkaufen. Hätte ich allerdings ein paar Kinder könnte ich mir das nicht leisten und in der Fußgängerzone hängen Leute rum die Hundefutter aus dem bösen Aldi fressen weil sie keine Mark zuviel haben.

      Armer Bauer!


      Unpopulärer Einwurf : Es gibt wahrscheinlich einfach zu viele Menschen auf der Welt. Die Phrase "Gleiches Recht für Alle" wird immer eine Phrase bleiben. Sie existiert, um den paar % dekadenten Reichen, "uns" also, das christlich-zerquälte Gewissen zu beruhigen ?


      Mal ne andere Frage:

      viel schlimmer, wieso is`n das Bier eigentlich so teuer geworden?
      Avatar
      schrieb am 26.05.04 08:24:56
      Beitrag Nr. 37 ()
      robbe_III:

      Jahr 2022 - die überleben wollen / das Zeug hieß Soilent green

      Gruß
      Avatar
      schrieb am 26.05.04 08:30:36
      Beitrag Nr. 38 ()
      Gründsätzlich kann doch jeder auf gute und teuere Produkte zurückgreifen!

      ...
      Vergleichbar?
      war wäre wenn jeder nur noch die billigeren Autos aus Korea kaufen würde!(haben doch die selbe Qualität und viel Garantie!). Wie schnell würden "unsere" Herstelle ein vergleichbares kostenbewußteres Produkt auf dem Markt bringen!
      Avatar
      schrieb am 26.05.04 09:07:24
      Beitrag Nr. 39 ()
      ..dies ist eine Börsenboard. Aber auch hier schreiben - überwiegend - Menschen.

      Und als Mensch bin ich zum Beispiel nicht bereit, jede Art von Preisdrückerei mitzumachen. Weder auf Kosten der Leute, die jetzt leben (wie in dem überspitzten Ende meines vorigen Beitrags, den leistunsschwächsten zu erschießen) - noch auf Kosten der Zukunft. Deshalb brauchen wir eine Landwirtschaft, die überleben kann. Ein Bauer muss nicht reich werden können, wenn der Markt es nicht hergibt. Aber er muss eine Chance haben, zu überleben.

      Und als Mensch bin ich auch nicht bereit, irgendwelches Zeug in mich oder meine Familie reinzustopfen, von dem ich nicht weiß, was da alles von einem unbekannten No-Name-Hersteller drin untergebracht wurde....
      Avatar
      schrieb am 26.05.04 11:12:55
      Beitrag Nr. 40 ()
      xylo!

      als die BSE Kriese nach Deutschland kam wollten "alle" sog. Bioprodukte; nach umfragen waren sie sogar bereit mehr dafür auszugeben!
      Und wer macht immer mehr Läden auf?
      Avatar
      schrieb am 26.05.04 11:22:46
      Beitrag Nr. 41 ()
      #39

      Deshalb brauchen wir eine Landwirtschaft, die überleben kann. Ein Bauer muss nicht reich werden können, wenn der Markt es nicht hergibt. Aber er muss eine Chance haben, zu überleben.

      genau das ist aber das Problem mit der Subvention!
      Die einen Zocken ab wo`s geht und die anderen geben Ihren Hof auf !!

      krypo
      (ehemaliger Nebenerwerbslandwirt mit einer 70 Std. Woche und von meiner Lohnsteuer wurden die Großbauern subventioniert ):mad:
      Avatar
      schrieb am 26.05.04 20:51:25
      Beitrag Nr. 42 ()
      41 - danke, dies von jemandem "vom Fach" zu hören, freut mich besonders.

      Wobei zumindest die Presse ja berichtet, die jetzige Umstellung des Subvenionssystems solle eher den Kleinen zugute kommen und die von Dir genannten Verzerrungen beseitigen.
      Avatar
      schrieb am 13.07.17 16:46:34
      Beitrag Nr. 43 ()
      Wir haben mittlerweile auch die Kurse von Milch die an der CME gehandelt werden bei uns abrufbar:

      https://www.wallstreet-online.de/rohstoffe/milchpreis

      Auch die Futures für die nächsten Monaten könnt ihr bei uns abrufen, um dann auch die Entwicklung für die nächsten Jahre einschätzen zu können:

      https://www.wallstreet-online.de/rohstoffe/milchpreis/future…


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