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    Immobilien ohne Wertzuwachs - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 27.05.04 15:58:54 von
    neuester Beitrag 06.06.04 20:11:23 von
    Beiträge: 10
    ID: 864.661
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      schrieb am 27.05.04 15:58:54
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hallo Leute,

      sicherlich ist eine schöne Immobilie immer noch ein wichtiger Bestandteil der Geldanlage und sicherlich werden in einigen Wachstumsregionen die Immobilienpreise noch steigen. Aber: Ein wichtiger Aspekt ist jedoch, dass man stetts einen Horizont hat, der die letzten 50-60 Jahre betrachtet und somit ist man von der Inflation geblendet. Haushalte in den 70ern und 80ern waren verwöhnt wenn ihre Immobilie sich innerhalb von einigen Jahren an Wert verdoppelt hatten. Daher empfehle ich jedem mal die entsprechen Kapitel von Roger Bootle zu lesen, in seinem Buch "Das Ende der Inflation" oder ganz aktuell nur auf Englisch "Money for Nothing".

      Viele Grüsse
      BF
      Avatar
      schrieb am 27.05.04 16:45:05
      Beitrag Nr. 2 ()
      Wie wird denn in dem Buch das Ende der Inflation begründet?

      Die Zinsen steigen doch schon wieder und die Preise auch. Was Immobilien angeht, haben wir es mit einem Überangebot in Deutschland zu tun und dass die nachwachsende Generation kleiner wird und aufgrund sehr hoher Steuerlasten wenig Kapital bilden konnte. Folglich fällt einfach die Nachfrage in Deutschland geringer aus und das drückt auf die Preise.

      Wie erklärt der Autor seine Behauptung?
      Avatar
      schrieb am 28.05.04 19:57:29
      Beitrag Nr. 3 ()
      Hallo,

      also zunächst ist es ein allgemeiner Fehler, dass die Leute stetts die letzten 50-60 Jahre als Zeithorizont haben. Unterhalte dich mal mit einem Laien über Immobilien, der wird sagen: "ja das war immer so".
      Ich bin kein Experte für Immobilien aber mich interessiert eine volkswirtschafliche Betrachtung. Betrachtest du die Inflationszahlen der letzten Monate war diese für Deutschland teilweise bei 0,9%! Betrachtet man noch die Fehlerquote bei der Berechnung ist man doch schon dem deflationären Bereich sehr Nahe. Die Realzinsen waren daher die letzten Monate sehr hoch auch wenn das kaum einer bemerkt und nur auf die nominalen Zahlen schaut. Auch das Thema Deflation war nie so gefragt wie zuvor. Dazu gibt es sogar eine aktuelle Studie vom IWF und einen Kommentar des Verbandes deutscher Banken.
      Dein Argument, dass Preise wieder steigen ist mit vorsicht zu geniessen. Öl ist vielleicht teurer, aber gab es vor 8 Jahren einen Videorekorder für 40€? Einen DVD-Player heute schon. Schau dir den Preiskampf bei Lebensmitteln an, ich erinnere mich an Werbung, "der Kasten Wasser für 1 €". Auch die Rabattschlacht bei Automobilen ist ein gutes Beispiel.
      Ich kann jedem nur empfehlen das Buch zu lesen, habe es leider derzeit selbst nicht im Haus. Werde es mir aber besorgen.
      Viele Grüsse
      BF
      Avatar
      schrieb am 29.05.04 08:57:33
      Beitrag Nr. 4 ()
      Hallo, Mr. BA!

      Und wie oft im Jahr kaufst Du Dir einen Videorecorder?

      Und wie oft im Jahr gehst Du tanken?

      Oder wie oft im Jahr bezahlst Du Deine Wasser- Stromrechnung?

      Die Inflation ist da, wo das Geld ausgegeben wird, nicht bei elektronischen Artikeln, die man vielleicht einma im Jahr kauft, wenn es hoch kommt.
      Avatar
      schrieb am 03.06.04 10:26:19
      Beitrag Nr. 5 ()
      @ Mr. BA

      Nur mal so zum Nachdenken....

      Inflationsrate im Mai bei 2,5%


      "Die Inflation kehrt langsam wieder zurück", so schreibt die FRANKFURTER ALLGEMEINE SONNTAGSZEITUNG und auch viele andere Zeitungen. Denn die Inflationsrate im Euro-Raum betrug im Mai 2,5%, im April lag sie bei 2%. Grund dafür sind vor allem die stark gestiegenen Ölpreise.




      Kommentar - von Dr.Rainer Zitelmann
      Kommt die Inflation wieder?


      Ich sehe schon manche Konzeptionäre geschlossener Fonds jubeln, die sich durch die jüngsten Zahlen bestätigt fühlen werden, in ihren Prospekten mit Inflationsannahmen von 2,5% und mehr zu kalkulieren. Damit ich nicht missverstanden werde: Ich halte von solchen "optimistischen" Berechnungen nichts, weil ich es für angemessen halte, konservativ und zurückhaltend zu prognostizieren. Und dennoch glaube ich, dass wir alle - ganz unabhängig von solchen Tagesfragen - wieder stärker über das Thema Inflation nachdenken sollten.
      "The Death of Inflation. Surviving and Thriving in the Zero Era" - unter diesem Titel erschien 1996 ein viel beachtetes Buch, das 1997 in Deutschland im Campus-Verlag mit einem Vorwort von Deutsche-Bank-Chefvolkswirt Norbert Walter unter dem Titel "Das Ende der Inflation" erschien. Die These des Buches: Durch den verschärften Wettbewerb im Zeitalter der Globalisierung sei die Inflation langfristig keine Gefahr mehr - eher müsse man sich mit der Gefahr der Deflation befassen. Im dritten Kapitel schreibt der Autor Roger Bootle auch ausführlich über die Entwicklung der Immobilienpreise unter der Überschrift: "Werden die Immobilienpreise jemals wieder steigen?" Das Gespenst der Deflation bestimmte die Debatte in den vergangenen Jahren immer wieder einmal - zuletzt sehr intensiv im vergangenen Jahr. Die stark rückläufigen Inflationsraten - besonders auch in der Euro-Zone - schienen Bootles Thesen zu bestätigen.
      Doch nun erschien als Buch kürzlich der "Anti-Bootle": Roland Leuschel und Claus Vogt haben im FinanzBuch-Verlag ein Werk über die Rückkehr der Inflation geschrieben: "Das Greenspan Dossier. Wie die US-Notenbank das Weltwährungssystem gefährdet. Oder: Inflation um jeden Preis." Die These der Autoren: Die immense Staatsverschuldung der USA, aber auch anderer Länder, werde dauerhaft von den Regierungen so gelöst werden, wie in der Geschichte bislang jedes Mal dieses Problem gelöst worden sei, nämlich durch eine Inflation. Schon jetzt, so die Autoren, gebe es eine inflationäre Entwicklung, die sich in den offiziellen Statistiken nur deshalb nicht ausdrücke, weil diese beispielsweise die Preisentwicklung bei Immobilien oder Aktien nicht berücksichtigten. Die Autoren empfehlen übrigens nicht den Kauf von Immobilien, sondern vor allem den Kauf von Rohstoffen, insbesondere jedoch von Gold.
      Wer hat Recht - Bootle oder Leuschel? Auf welches Szenario sollte sich der Anleger einstellen? Die Bekanntgabe der Geldentwertungsrate von 2,5% hat die Diskussion in den Medien eher wieder in Richtung "Inflation" verstärkt. In den USA ist die zunehmende Attraktivität der Treasury Inflation Protected Securities (TIPS) ein deutliches Anzeichen dafür, dass die Zahl derer, die an eine Rückkehr der Inflation glaubt, wächst (das Steigen des Goldpreises seit einigen Jahren ist ein weiteres Indiz).
      Sollte eine Inflation wieder kommen, wird dies den Immobilien nützen - so eine verbreitete These, die insbesondere natürlich von Vertretern der Immobilienbranche gerne vorgebracht wird. Ganz falsch ist diese These auch nicht. Meine Meinung ist jedoch: Fast überall auf der Welt hat die Inflation der Immobilienpreise längst stattgefunden - in einigen Ländern und Märkten dürften wir demnächst sogar auf dem Höhepunkt einer Immobilien-Inflation angelangt sein. Das gilt nicht nur für den Markt der Einfamilienhäuser in Großbritannien, in den USA, in Holland oder in Spanien, sondern es gilt auch für die Büroimmobilienpreise, insbesondere in den USA. Deutschland steht, zumindest im Wohnimmobilienbereich, noch recht gut da - die Preise sind hier bekanntlich eher zurückgegangen als angestiegen.
      Wer mit einer allgemeinen und sehr starken Geldentwertung rechnet, der sollte beim Erwerb von Immobilien die Zinsen möglichst lange festschreiben. Warum ich dies rate? Weil eine Inflation eben keineswegs nur positiv für Immobilien ist. Lasten hohe Hypothekendarlehen auf einer Immobilie, kann es für den Anleger eng werden, wenn die Zinsbindung ausläuft. Denn in Zeiten hoher Inflation sind auch die Zinsen entsprechend hoch. Ob die Mieten im gleichen Maß steigen bzw. genau so schnell steigen werden, ist indes fraglich, vor allem bei Wohnimmobilien. Bekanntlich ist auch bei vielen Gewerbe-Mietverträgen die Anpassung an die Inflationsrate begrenzt oder auch nach oben gekappt.
      Mich hat das Buch von Leuschel mehr überzeugt als das von Bootle. Ich bin ganz generell sehr skeptisch gegenüber Büchern, die "Das Ende von..." im Titel tragen. Ich erinnere mich beispielsweise noch an einen viel beachteten und immer wieder zitierten Aufsatz von Francis Fukuyama, einem ehemaligen hohen Beamten des State Department, der 1989, unmittelbar nach dem Zusammenbruch der kommunistischen Regime erschienen war. Sein Titel: "Das Ende der Geschichte". Fukuyamas These lautete, dass der historische Prozess, den wir heute erleben, "nicht allein das Ende des Kalten Krieges oder einer einzelnen Phase der Nachkriegszeit ist, sondern das Ende der Geschichte, der Endpunkt der ideologischen Entwicklung der Menschheit und die universelle Verbreitung der westlichen liberalen Demokratie als endgültige Form menschlicher Herrschaft". Vom damaligen FAZ-Herausgeber Joachim Fest erschien 1991 ein Band über "das Ende des utopischen Zeitalters", in dem dieser die optimistische These wagte, utopische Ideologien gehörten endgültig der Vergangenheit an. So sehr man auch wünscht, dass die Autoren Recht behielten, so wurden ihre optimistischen These doch schon wenige Jahre später widerlegt, und heute würden wohl angesichts der weltweiten Herausforderung durch den Fundamentalismus nur noch wenige diese Thesen vertreten.
      Also: Ich glaube eher, dass sich die Geschichte wiederholt als dass sie irgendwann zu Ende ist. Und zur Geschichte der Weltwirtschaft gehört auch die Geschichte der Inflation. Natürlich kann niemand die künftige Entwicklung mit Sicherheit prognostizieren. Dass aber diesmal alles ganz anders verlaufen wird als bisher stets in der Geschichte - dies erscheint mir zu unwahrscheinlich, als dass ich jemandem empfehlen würde, seine gesamte Anlagestrategie auf dieser Überzeugung aufzubauen.


      @Robert_Reichschwein

      Was meinst Du warum es unserer Nation nicht gerade berauschend geht? Weil es immer noch die Mehrheit, denen man irgendwas erzählen kann und die glauben es.

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      schrieb am 03.06.04 10:33:19
      Beitrag Nr. 6 ()
      Deflation ... daß ich nicht lache! :laugh:

      Glaube nie einer Stastistik, die Du nicht selber gefälscht hast! ;)
      Avatar
      schrieb am 03.06.04 16:54:03
      Beitrag Nr. 7 ()
      Hi,

      der Artikel von Dr. Rainer Zitelmann hat mir sehr gut gefallen. Trotzdem warne ich davor anzunehmen, dass sich die Inflations-Geschichte der letzten 50 Jahre wiederholen wird.
      Aber das Greenspan Dossier werde ich demnächst auch lesen.
      Danke für den guten Beitrag!
      Grüsse
      BF
      Avatar
      schrieb am 04.06.04 10:07:51
      Beitrag Nr. 8 ()
      Inflationen und Deflationen gab es seit der Beginn der Geschichtsschreibung. Warum sollte jetzt plötzlich alles anders werden?

      Ansonsten haben wohl beide Bücher Recht - aber jedes zu seiner Zeit ;)
      Avatar
      schrieb am 06.06.04 11:46:57
      Beitrag Nr. 9 ()
      @christopherm

      Also das kann ich leider nicht so stehen lassen! Das Preisniveau von 1914 war nur etwa doppet so hoch wie das von 1750. Im Zweiten Weltkrieg hingegen gab es innerhalb bvon nur wenigen Jahren eine Preisverdoppelung! Vgl dazu "The Value of the Pound 1750-1998", von der Bank of England, ein sehr interessanter Artikel mit tollen Charts.
      Daher kann ich mich nur wiederholen: Den größten Teil der gesamten Inflation der letzten 250 Jahre, fand in den letzten Jahrzehnten statt. Die Zeit vorher war vielmehr durch Preisstabilität oder gar kurze deflationre Phasen gekennzeichnet.
      Und daher ist die Frage gerechtfertig: Warum sollte es die nächten 50 Jahre so weitergehen und warum sollten sich Immobilen entsprechend der letzten 30 Jahre entwickeln?
      Gruss
      BF
      Avatar
      schrieb am 06.06.04 20:11:23
      Beitrag Nr. 10 ()
      @Mr.BA:

      Danke für den Artikel, werde ich mir anschauen.

      Du kannst Dir ja mal die Themen

      John Law und das Papiergeld in Frankreich
      Assignaten in Frankreich
      Der Confederate-Dollar in den USA
      Die Kipper und Wipper in Deutschland
      Die Schinderlinge in Deutschland
      Münzwesen im späten Römischen Reich

      anschauen, um nur einige Beispiele für deutliche Geldentwertungen vor 1914 zu haben.

      Gruß,

      christopherm


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