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    DIE PARKETTBÖRSE STIRBT NICHT! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 03.03.00 19:59:23 von
    neuester Beitrag 04.03.00 07:30:33 von
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      schrieb am 03.03.00 19:59:23
      Beitrag Nr. 1 ()
      Fingerspitzengefühl für den besten Preis
      Durch den Wertpapierhandel per Computer ist auf dem Börsenparkett Ruhe eingekehrt
      Früher haben sich die Börsenhändler vor den Schranken der Kursmakler gedrängelt. Heute ist es auf dem Parkett ruhig geworden. Der Börsenhandel erfolgt weitgehend per Mausklick am Computer.

      Von Klaus Dieter Oehler, Frankfurt

      Fidel Helmer ist zuversichtlich. ,,So schnell stirbt das Parkett nicht``, sagt der Leiter des Wertpapierhandels der Privatbank Hauck & Aufhäuser. Die Börse sei ein ideales Kommunikationszentrum, nirgendwo sonst würden Informationen so schnell die Runde machen. Doch die Runde ist deutlich kleiner geworden. Und wenn es nach dem Willen der großen Spieler im internationalen Börsenhandel geht, dann wird in zwei bis drei Jahren der Börsensaal zum Kommunikationszentrum, in dem kein Handel mehr stattfindet. Vielmehr sollen sich dort dann Interessierte an großen Schautafeln oder Bildwänden darüber informieren können, wie die Börse funktioniert. Die Großbanken haben ihre Händler schon vom Parkett abgezogen. Sie sitzen nun in großen, unpersönlichen Handelsräumen vor dem Computer, blicken gleichzeitig auf ein für den Laien unüberschaubares Gewirr von Abkürzungen und Zahlen.

      Die ,,Kommunikation`` findet per Telefon statt - mit dem Nachteil, dass man immer nur die Informationen erhält, die der jeweilige Gesprächspartner weitergibt. Wenn ein Kurs rauf oder runter geht, blinkt es. Dann müssen in Sekundenschnelle Entscheidungen getroffen werden. Das Geschäft an sich hat sich nicht geändert - auch wenn die Besucher auf der Galerie heute nur noch selten am Geschehen erkennen können, ob es sich um einen ganz normalen Handelstag handelt oder ob gerade ,,die Post abgeht``.

      Vor zwei, drei Jahren, sah das noch anders aus. Da drängelten sich die Händler der Banken vor den Kursmaklerschranken, riefen aufgeregt durcheinander, hörten schnell zwischendurch auf die Stimme aus dem unverzichtbaren Handy, um sich gleich wieder an den Makler zu wenden und mitzubieten.

      An besonders hektischen Tagen war das Gedränge so dicht, dass man sich auch mal blaue Flecken holen konnte. Heute inszenieren dies die verbliebenen Händler nur noch, wenn sie von einem der zahlreichen Fernsehteams darum gebeten werden. Immer mehr Fernsehsender haben die Börsenberichterstattung für sich entdeckt, N-TV sendet fast ununterbrochen live. Doch selbst den TV-Leuten bleibt oft nichts anderes übrig, als einen Blick auf den Computer zu werfen, auf dem die neuesten Kursbewegungen ,,real-time``, ohne zeitliche Verzögerung, abgebildet werden. ,,Von mir, an dich`` - diese klassischen Worte, die im Grunde nichts anderes bedeuten, als dass ein Aktienpaket den Besitzer wechselt, sind nur noch vereinzelt zu hören. Seit Anfang der neunziger Jahre hat sich der Börsenhandel verändert, die Elektronik hat den Händlern auf dem Parkett einen großen Teil ihrer Arbeit abgenommen. Wo früher noch alle Aufträge erst mündlich abgeschlossen wurden, dann auf kleinen Zetteln bestätigt und später ordentlich ins Auftragsbuch eingetragen wurden, da reicht heute ein Mausklick aus. Es ist paradox - während immer mehr Menschen Spaß am Börsenspiel finden, wird es auf dem Parkett immer ruhiger. Für Fidel Helmer bedeutet die zunehmende Elektronisierung des Aktienhandels jedoch noch längst nicht das endgültige ,,Aus`` für die klassische Parkettbörse. Und selbst in den Großbanken, die sich voll auf den Computer konzentrieren, greifen die Händler noch immer auf die Dienste der ,,realen`` Börsianer zurück. Dann nämlich, wenn die Bank Geschäfte machen will, die sie nicht elektronisch abwickeln kann. Da ihre eigenen Leute nicht mehr auf das Parkett dürfen, engagieren sie so genannte Freimakler, freie Finanzdienstleister, die dann direkt mit den amtlichen Kursmaklern verhandeln. Dabei geht es nicht mehr um die Aktien der großen Unternehmen, von denen täglich viele tausende Papiere den Besitzer wechseln, sondern um solche Werte, die ,,wenig Liquidität`` haben. In diesen Nischen sieht auch Helmer die Zukunft der Parkettbörse. Wenn Angebot und Nachfrage nach Aktien einer Firma zu klein sind und in der Fülle der Daten auf den Computern untergehen, sind die Händler vor Ort näher dran. Nach Einschätzung der Regionalbörsen ist der elektronische Handel sogar für rund 95 Prozent aller in Deutschland gehandelten Aktien nicht optimal geeignet.

      Dies liegt daran, dass das elektronische Handelssystem Xetra erst ab einem gewissen Umsatz effektiv arbeitet. Wenn der Computer zu einem bestimmten Preis, den der Kunde vorgegeben hat, keinen Partner findet, wird der Auftrag einfach nicht ausgeführt. Auf dem Parkett kann man dagegen noch miteinander reden, notfalls treten sogar die Makler als Kontrahenten auf. Selbst bei mittelgroßen Unternehmen, die im M-Dax notiert werden, werden in manchen Monaten noch immer mehr als 50 Prozent der Aufträge über das Parkett abgewickelt. Und auch am Neuen Markt wird nur jeder dritte Auftrag ausschließlich per Computer ausgeführt. Für Kleinanleger kann es sogar Vorteile haben, wenn der Auftrag auf dem Parkett ausgeführt wird - was man seiner Bank übrigens vorschreiben kann. ,,Als Kursmakler müssen wir uns bemühen, mit Fingerspitzengefühl den besten Preis gerade für Kleinkunden herauszuholen und abrupte Kursausschläge zu vermeiden``, sagt Dieter Heinemann, der als amtlicher Kursmakler für die Pharma- und Chemieaktien in Frankfurt zuständig ist.

      Je mehr Firmen an die Börse drängen, desto unübersichtlicher wird das Geschäft. Daher müssten sich die Banken künftig stärker auf bestimmte Werte oder Branchen konzentrieren. Hauck & Aufhäuser etwa hat noch sechs Händler an der Frankfurter Börse - und schon die müssen insgesamt 3000 Aktien ständig im Blick haben. Schnell wird ein Auftrag auf den Weg geschickt, eines der 1500 bis 2000 Geschäfte, die die Händler der Privatbank an einem ganz normalen Börsentag für ihre meist vermögende Kundschaft abwickeln, zwischen 200 und 300 Millionen Mark ,,Umsatz`` bedeutet das. Ob Elektronik oder der direkte Kontakt von Händler zu Makler - der Ablauf für die Börsianer bleibt der gleiche. Morgens gegen 8 Uhr kommt Fidel Helmer in sein Büro, wie seit 34 Jahren.

      Schnell wirft er einen Blick in die Tageszeitungen, schaltet seinen Computer ein und greift zum Telefonhörer. Dort erfährt er dann, welche Gerüchte kursieren oder welche Nachrichten von börsennotierten Aktiengesellschaften neu im Markt sind. Dann fragt er bei den Kundenberatern der Bank nach, welche Aufträge von privaten oder institutionellen Kunden bereits eingegangen sind, und entwirft einen ,,Schlachtplan`` für den Tag. Eine Stunde später ertönt der Startschuss auf dem Parkett. Heute wie gestern kommt es aufs Tempo an - wer zuerst erkennt, welche Kurse rauf oder runter gehen, hat einen Vorsprung. Selbst wenn es nur wenige Cents sind, die man gewinnen kann - die Menge macht`s. Um sich diesen Vorsprung zu sichern, muss man schnell sein und gut informiert. Und Informationen, so Helmer, bekommt man nun mal an der Börse am schnellsten.
      Avatar
      schrieb am 04.03.00 07:30:33
      Beitrag Nr. 2 ()
      Insbes die SKONTROFUEHRUNG / MARKET MAKING fuer die bald 10000 Auslandsaktien sind in stark wachsendes RIESENGESCHAEFT mit RIESENZUKUNFT, und koennen nie ganz ohne MENSCHEN abgewickelt werden, da diverse Entscheidungen getroffen werden muessen.

      Das sieht der Markt noch nicht, wird er aber bald, also vorwaerts Berl Effekten etc. !!!!


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