Mannesmann-Skandal der Steuerzahler soll 50 Milliarden zahlen - 500 Beiträge pro Seite

[Kastor]

Jetzt soll der Steuerzahler 50 Milliarden zahlen
Neuer Mannesmann-Skandal

Von JOHANNES MARTEN


Milliarden-Deal: Die Chefs von Vodafone und Mannesmann Chris Gent (links) und Klaus Esser im Februar 2000



Müssen jetzt alle deutschen Steuerzahler für den Milliarden-Deal um Mannesmann zahlen?
200 Milliarden Euro hat die Übernahme des deutschen Traditionsunternehmens durch Vodafone vor vier Jahren gekostet.

25 Millionen Euro Abfindungen kassierten Manager nach dem Mega-Geschäft, davon Ex-Mannesmann-Boss Klaus Esser allein 16,5 Millionen Euro.


Hintergründe

Mannesmann-Prozess: Freispruch für alle Manager?
Mannesmann-Prozess wegen 30-Mio-Abfindung

Kaufen sich die
Bosse frei?
Mannesmann-Prozess – Was gibt
es da zu lachen?


Er und seine Kollegen müssen sich dafür derzeit vor Gericht verantworten. Jetzt gibt es neuen Wirbel um die spektakuläre Übernahme im Jahr 2000: Vodafone will laut „Tagesspiegel“ Buchverluste aus dem Geschäft abschreiben, sie also mit Gewinnen verrechnen und so seine Steuerlast drücken. Der deutsche Fiskus müsste dadurch Einnahmeausfälle bis zu 50 Milliarden (!) Euro hinnehmen!

Hintergrund: Vodafone-Boss Chris Gent und Mannesmann-Chef Esser hatten sich auf dem Höhepunkt des Börsenbooms eine monatelange Übernahmeschlacht geliefert, die Kurse der Aktien in die Höhe getrieben.

Nach „Tagesspiegel“-Informationen wurde die Mehrheit der Anteile nach der Übernahme von den Briten in Luxemburg geparkt, dann an die deutsche Vodafone GmbH verkauft. Der Wert des Aktienpakets wurde dort mit 146,9 Milliarden Euro verbucht – das entspricht 309 Euro pro alte Mannesmann-Aktie.

Doch dann rauschten die Börse-Kurse nach unten. Ein Jahr nach der Übernahme setzte Vodafone den Wert der Aktien auf nur noch je 200 Euro fest.

Der Konzern macht nun bei den Finanzbehörden in Düsseldorf auf diesen Buchverlust „Teilwertabschreibungen“ geltend. Sollte er sich damit durchsetzen, würde es den Staat mit Steuerausfällen von bis zu 50 Milliarden Euro belasten.

Bei Politikern herrschte gestern Empörung. Der Chef des Bundestags-Wirtschaftsausschusses Rainer Wend (SPD) zu BamS: „Dass die Mannesmann-Übernahme nach der Millionen-Euro-Abzocke durch Herrn Esser jetzt auch noch auf Kosten aller Steuerzahler finanziert werden soll, ist ein unglaublicher Skandal.“

Es stelle sich die Frage, ob die Bewertung der Mannesmann-Aktien nicht schon zu hoch gewesen sei. „Nur deshalb ist der Wertverlust auf 200 Euro je Aktie ja so gravierend“, betonte Wend.

Vize-FDP-Chef Rainer Brüderle sagte, es zeige sich „wieder einmal, dass Elefantenhochzeiten volkswirtschaftlich nicht immer sinnvoll sind. Dass jetzt die Steuerzahler den Mannesmann-Deal teilweise zahlen sollen, mag rechtlich möglich sein. Zum Imagegewinn von Top-Managern trägt es sicherlich nicht bei.“

Der stellvertretende CDU-Chef Christoph Böhr bezeichnete den Fall als „Schlag ins Gesicht des Mittelstandes, der um sein Überleben kämpfen muss. Die Großindustrie pokert, die kleinen Leute zahlen die Zeche“. Die Abschreibung sei aber nur durch die rot-grüne Steuerreform aus 2000 möglich, betonte Böhr.

Das Finanzministerium in Berlin sprach von einem „befremdlichen Vorgang“, kündigte eine Prüfung durch die Finanzverwaltung an. „Die ganze Sache hat ganz klar einen sehr faden Beigeschmack“, so ein Sprecher. Es könne nicht sein, dass „am Ende der deutsche Steuerzahler dieses Geschäft bezahlen soll – inklusive der Tantiemen und Abfindungen für die beteiligten Manager“.

[big_mac]

nicht schon wieder ein thread

[goldmist]

Es könne nicht sein, dass „am Ende der deutsche Steuerzahler dieses Geschäft bezahlen soll – inklusive der Tantiemen und Abfindungen für die beteiligten Manager“.

ach wie niedlich

[kniebeisser]

Das Thema ist schon durch:

Thread: Vodafone fordert Steuerersparnis von 50 Milliarden Euro