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    Geschlossene Fonds - lose Sammlung interessanter Artikel - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 24.06.04 16:10:39 von
    neuester Beitrag 01.04.09 17:08:35 von
    Beiträge: 218
    ID: 873.762
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      schrieb am 24.06.04 16:10:39
      Beitrag Nr. 1 ()
      Ich will hier interessante Artikel rund um geschlossene Fonds sammeln.

      - Schiff, Immobilien, Energie, Medien, VC etc.
      - Themen Rentabilität, Steuern, Zweitmarkt ..

      Wer will macht mit.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 24.06.04 16:13:25
      Beitrag Nr. 2 ()
      Aus der FTD vom 24.6.2004
      Portfolio: Eine zweifelhafte Geschäftsidee
      Von Peter Moser

      Geschlossene Fonds, die am Zweitmarkt der Düsseldorfer Börse erfolgversprechend gelistet sein wollen, brauchen ein positives Rating der Scope Group. Das Ganze funktioniert wie eine Zwickmühle - nur andersrum.

      Die kurze, aber bewegte Firmengeschichte der Berliner Scope Group, vormals FondScope, fußt auf der Geschäftsidee, zwischen geschlossenen Fonds Vergleichbarkeit herzustellen. Sperrige und intransparente Kommanditbeteiligungen sollen seziert, einzelne Qualitätskriterien bewertet und schließlich gewichtet wieder zu einem Gesamtergebnis zusammengesetzt werden. Mit diesem Verfahren will Scope "das Verhältnis von prognostizierter Rendite und deren Eintrittswahrscheinlichkeit" ermitteln. Die kürzliche Betriebsaufnahme eines Marktplatzes für Fondsbeteiligungen an der Düsseldorfer Börse auf der Grundlage von Scope-Ratings kommt dem Ritterschlag gleich. Eine Reihe von Auffälligkeiten lässt jedoch erhebliche Zweifel aufkommen.

      FondScope wurde im Jahr 2000 als Wagniskapital-finanzierter Startup aus der Taufe gehoben. Im Juli 2002 ging das Unternehmen wegen fehlender Anschlussfinanzierung in die Insolvenz. Neu strukturiert und personell abgespeckt startete FondScope in die zweite Runde, seit Januar 2004 gibt es die Scope Group als Holding von fünf Tochter-GmbHs mit den Aufgaben Akquisition, Analyse und Vermarktung.

      Eine Begleiterscheinung dieses Werdegangs war offenkundig das Problem, den hohen Aufwendungen der einzelnen Unternehmungen entsprechende Einnahmen gegenüberzustellen. Dass dies nicht immer unter Wahrung der für ein Analysehaus gebotenen Neutralität möglich war, wird aus einigen Begebenheiten deutlich.

      So betont Scope in einer Mitteilung vom Januar 2004, dass die Unternehmensstatuten jegliche Verflechtung der Gesellschaft mit Emissions- und Vermittlungsaktivitäten verböten. Nur wenige Zeilen weiter unten gibt Scope die Auflösung der Kooperation mit der Vertriebsgesellschaft fts bekannt - ergo gab es solche Verflechtungen mit Vermittlungsaktivitäten. Ein Initiator, die Münchner Cinerenta, nahm dies bereits im Dezember 2003 zum Anlass, gegen negative Äußerungen im Rahmen einer Veröffentlichung des Analysehauses wegen Wettbewerbsverzerrung eine einstweilige Verfügung zu erwirken.

      Bedenkliche Versprechungen

      Heute tritt die Scope Group gemeinsam mit einer Vertriebsfirma namens Finanzoptimierung.de als Discountbroker in Erscheinung. Das Unternehmen verspricht dem Zeichner 100 Prozent Rabatt, falls er auf jegliche Beratungsleistung verzichtet und seine Investitionsentscheidung selbstständig trifft. Bei diesem Angebot stimmen zwei Umstände nachdenklich: 100 Prozent Rabatt, damit ist der Verzicht auf das übliche Agio zum Glossar... gemeint. Mit dieser Aussage wird verschleiert, dass es bei Vertriebsleistungen für geschlossene Fonds stets auch interne Provisionsflüsse gibt, auf die der Broker natürlich nicht verzichtet. Außerdem ist der Rabatt teuer erkauft: Die Beratungsleistung eines Vertriebsprofis geht stets auch mit einer Beraterhaftung einher. Der Zeichner wird hier aufgefordert, auf dieses Sicherheitsnetz zu verzichten. In der Summe kann dies schwerlich als seriös bezeichnet werden. Die gedachte Rolle der Scope Group in diesem Verbund ist unschwer zu entschlüsseln: Scope-Rating statt Beratung.

      Ob damit der Zeichner zum Glossar... gut fährt, ist zu bezweifeln, denn es gibt auffallend große Diskrepanzen zwischen den Analysen der Scope Group und anderen Marktkennern. So attestiert Scope etwa dem Immobilienfonds Wölbern Deutschland 1 eine hohe Prognosesicherheit und ein geringes Risikopotenzial. Der renommierte Fondsanalyst Stefan Loipfinger warnt hingegen vor diesem Beteiligungsangebot und hält gerade die Prognoserechnung für besonders problematisch.

      Mit der Geschäftsaufnahme der Gefox, der Zweitmarktplattform für geschlossene Fonds an der Düsseldorfer Börse, hat die Scope Group endlich einen starken Akquisitionskanal erschlossen, denn die Teilnahme eines Beteiligungsproduktes an Gefox setzt die Ermittlung des so genannten Fair Values durch die Scope Group voraus. Bewertet werden im Einzelnen die Kategorien Prognosesicherheit, Chancenpotenzial, Risikopotenzial, Fungibilität und Prospektierungsqualität. Die Höchstnote für Fungibilität zum Glossar... gibt es stets dann, wenn das Produkt an der Gefox gelistet ist. So kann eine eigentlich mittelmäßige Beteiligung alleine durch den durchaus kostspieligen Rating-Vorgang auf ein Spitzenniveau gehebelt werden.

      Die Festsetzung eines Richtwertes für Fondsbeteiligungen ist angesichts regelmäßig weit auseinander klaffender Einschätzungsunterschiede ein fragwürdiges Unterfangen. Selbst wenn der Scope Group keinerlei Eigeninteressen zu unterstellen sind, bleibt dennoch der Vorwurf der Scheingenauigkeit. Andere Zweitmarktplätze weisen konkrete Kauf- und Verkaufsangebote aus. Somit bestimmen Angebot und Nachfrage den Preis. Der Zugang zum Zweitmarkt durch das Nadelöhr Scope-Rating ist jedenfalls kein glücklicher Weg.

      © 2004 Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 27.06.04 10:24:44
      Beitrag Nr. 3 ()


      Charts der Seefahrt - Eine Bestenliste der Schiffsbeteiligungen erleichtert die Preisermittlung im Zweitmarkt

      Mit zweistelligen Renditen und der attraktiven Tonnagesteuer, die seit Einführung am 1. Januar 1999 Anlegern nahezu steuerfreie Erträge garantiert, haben die Initiatoren von Schiffsfonds im vergangenen Jahr 2,33 Milliarden Euro eingesammelt - eine Rekordsumme. Ein entscheidender Nachteil der geschlossenen Fonds konnte allerdings bisher nicht befriedigend ausgeräumt werden: Marktpreise für den Wert von Anteilen vor Ende der Laufzeit zu ermitteln.

      Wegen der langen Bindung, die zum Teil mehr als 20 Jahre betragen kann, ist das Manko einer fehlenden neutralen Taxierung bei Beteiligungen an Schiffsfonds besonders akut. Wurden früher die Fonds nach acht bis zehn Jahren aufgelöst, betragen die Laufzeiten inzwischen durchschnittlich 15 Jahre und mehr. Wesentlicher Grund dafür ist der Wechsel in der Besteuerung nach 1999.

      Nach der Studie "Marktanalyse der Beteiligungsmodelle" von Stefan Loipfinger stiegen die Zweitmarktumsätze insgesamt, also Immobilien-, Medien-, Windkraft-, Schiffsfonds und andere, von 55,7 auf 132,8 Millionen Euro von 2002 bis 2003. Schiffsfinanzierer ermittelten bei Umfragen einen Bedarf von rund 25 Prozent.

      Die Nachfrage ist groß, und Argumente für einen Ausstieg gibt es genug. Vor allem die angestiegene Zahl von Scheidungen sowie die Folgen von Arbeitslosigkeit werden genannt, wenn es um die Trennung von Anteilen geht. Häufig gehen diese - mit hohen Abschlägen - an die Initiatoren zurück.

      Spezielle Börsen für das Zweitmarktgeschäft wie die Gefox in Düsseldorf oder die Hamburger DAI konnten sich bisher nicht durchsetzen. Unter anderem wegen der hohen Kosten, die für eine neutrale Analyse anfallen.

      Eine viel versprechende Initiative für Schiffsfonds-Anteile startet in diesem Herbst der Hamburger Finanzdienstleister Salomon & Partner. Als erste Gesellschaft in Deutschland wollen die Hamburger einen liquiden Zweitmarkt speziell für Schiffsbeteiligungen unter der Marke Maritim Invest installieren. Basis hierfür ist ein in der Branche anerkanntes Bewertungssystem, das aktuelle Verkehrswerte für Schiffsbeteiligungen ermitteln kann. Salomon & Partner verfügt über eine der umfangreichsten Datenbanken für Schiffsbeteiligungen in Deutschland. Aus dieser Datenmenge wird die Bestenliste Maritim Invest 100 gefiltert, die Schiffsbeteiligungen der führenden Emissionshäuser mit nachweislich positiver Leistungsbilanz und transparenter Informationspolitik enthält. Die Maritim Invest 100 stellt gleichzeitig die Ankaufskurse des Fonds Maritim Invest dar, der ausschließlich Zweitmarktanteile enthält. Gelistet werden bisher nur Schiffe bis zu einem Alter von zehn Jahren. Maritim Invest 100 wird permanent überarbeitet, ergänzt und quartalsweise veröffentlicht. Ferner wird die mittelfristig zu erwartende Wertentwicklung angegeben, die eine Einschätzung von Maritim Invest zur Kurstabelle darstellt (siehe Pfeile in der Tabelle). Neben technischen Daten und Charterentwicklung wird vor allem auch das jeweilige Schiffsalter berücksichtigt.

      Frank Moysich, Geschäftsführer von Salomon & Partner, sagt: "Wir kaufen für den Fonds Beteiligungen an Gesellschaften, die nachweislich seit geraumer Zeit gute Ergebnisse erwirtschaften und deren Fremdmittel bereits in nennenswerter Größenordnung zurückgeführt wurden." Nach diesen Kriterien würden dann die besten hundert Werte ermittelt. Neben der umfangreichen Analyse der Schiffsbeteiligungen sei die Qualität adäquater Partner von Bedeutung. "Bekanntlich spielt der Reeder beim Erfolg einer Schiffsbeteiligung eine ähnliche Rolle wie der Standort einer Immobilie." Darüber hinaus sei bekannt, dass bei Schiffen, die günstig eingekauft wurden und in den ersten Jahren mindestens ihre Regeltilgungen erbringen, kaum wirtschaftliche Schwierigkeiten zu erwarten seien.

      Die Hitliste von Maritim Invest gibt so dem Anleger, der verkaufen will oder muss, einen realen Wert seiner Beteiligung an. Karl-Heinz Möller

      Artikel erschienen am 27. Juni 2004

      http://www.wams.de
      Avatar
      schrieb am 29.06.04 15:44:14
      Beitrag Nr. 4 ()
      Fondsanlegern drohen Steuernachzahlungen

      Anfangsverluste sollen schneller ausgeglichen werden

      HANDELSBLATT, 24.6.2004 rrl DÜSSELDORF. Anlegern, die in geschlossene Fonds investiert haben, drohen Steuernachzahlungen. Der Grund: Die Einkommensteuerreferenten des Bundes und der Länder planen eine Verwaltungsanweisung, derzufolge die in einem geschlossenen Immobilienfonds erzielten Gewinne innerhalb von 30 Jahren die Anfangsverluste übersteigen müssen (Totalüberschuss). Anderenfalls geht der Fiskus davon aus, dass der Anleger gar keinen Gewinn erzielen wollte, sondern es nur auf die Steuervorteile abgesehen hat. Dann spricht die Finanzverwaltung von Liebhaberei und verlangt die Nachzahlung der wegen der Anfangsverluste entgangenen Steuern. Bis jetzt gilt noch, dass ein Immobilienfonds-Anleger einem Immobilienkäufer gleichgestellt ist und den Totalüberschuss erst nach 100 Jahren erreichen muss.

      Falls die Referenten die 30-Jahre- Frist in ihrer Sitzung vom 30.6. bis 2.7. beschließen, befürchtet der Verband Deutscher Makler, dass sie dadurch Zehntausende Anleger auf Grund von Steuernachzahlungen in die private Insolvenz treiben.

      Gefährdet sind Zeichner von Fonds, die die Sonderabschreibungen (Sonder-AfA) nach dem Fördergebietsgesetz für Immobilieninvestition in Ostdeutschland nutzten und dadurch die Anfangsverluste oft weit über 100 Prozent trieben. Bis Ende 1996 betrug die Sonder-AfA 50 Prozent auf die Anschaffungskosten, bis Ende 1998 40 Prozent auf Modernisierungsaufwendungen. Über Anzahlungsmodelle wurden noch 1999 Sonder-AfA-Fonds platziert.

      Karl Hamberger, Partner der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young (E & Y) befürchtet, dass die Sonder-AfA - anders als bisher - einbezogen wird, wenn die Zeit bis zum Erreichen des Totalüberschusses berechnet wird.

      Anfangsverluste um und über 100 Prozent können Anleger auch heute noch erreichen, indem sie Fondsanteile mit einem Kredit finanzieren und die Finanzierungskosten geltend machen.

      Außer Gefahr ist ein Fondszeichner, wenn vor Erlass der Verwaltungsanweisung bereits ein bestandskräftigen Bescheid für den Fonds vorliegt. Dieser werde im Anschluss an die in der Regel nach drei Jahren durchgeführte Betriebsprüfung erteilt, erläutert E & Y-Steuerberaterin Katrin Ullmann. Dabei wird gleichzeitig auch das steuerliche Ergebnis für Anleger festgestellt, die Anteile auf Pump gekauft haben.
      Avatar
      schrieb am 29.06.04 17:27:24
      Beitrag Nr. 5 ()
      Neues vom Schiffsbeteiligungsmarkt

      Wieder vertragen - nun dürfen sie wieder! War der furchterregende K.O.-Prankenschlag in Form einer Einstweiligen Verfügung gegen das neue Emissionshaus OwnerShip durch den Marktriesen HCI ("MarHot" 09/04) doch nur als „Streicheleinheit“ gemeint? Jedenfalls haben sich die ehemaligen Kollegen mit anwaltlichem Beistand und einvernehmlichem „Anstand“ nun doch noch relativ schnell und zügig wieder vertragen. Zwar nach wie vor wortkarg, doch so ist das nach solchen Affären ja üblich, haben sich HCI und OwnerShip auf folgende Verlautbarung geeinigt: „HCI, Thomas Wenzel und die OwnerShip Emissionshaus GmbH haben die zwischen ihnen bestehende rechtliche Auseinandersetzung einvernehmlich beigelegt. Herrn Wenzel und OwnerShip ist es nunmehr gestattet, zukünftig Anteile an Schiffsfonds für die Schiffe der britischen Reederei Graig und/oder der türkischen Reederei Yardimci anzubieten und/oder zu bewerben und/oder derartige Schiffsfonds aufzulegen.“ Wie in "MarHot" 09/04 berichtet, hatte das Graig-Objekt bereits seit Ende 2003 im Hause HCI, als Wenzel dort noch in Amt und Würden Geschäftsführer gewesen war, als Angebot vorgelegen. In dem Zusammenhang sei betont: Der Name des zweiten Gesellschafters von OwnerShip, Olaf Pankow, auch ein ehemaliger Geschäftsführer bei HCI, findet in der Einigung keine Erwähnung, war somit wohl nicht „Anstoß erregend“ für HCI gewesen. Pankow hatte HCI bereits vor einem Jahr verlassen. (PS. +++ see hard copy +++)

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      schrieb am 01.07.04 09:33:35
      Beitrag Nr. 6 ()
      RE: Anlegerschutzverbesserungsgesetz

      Schwacher Sieg für die Initiatoren

      Die Mitglieder des Finanzausschuss des Bundestags haben sich geeinigt: Im neuen Anlegerschutzverbesserungsgesetz gibt es keine Genehmigungsfiktion. Hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) innerhalb von 20 Tagen keine Bedenken gegen die Auflegung des jeweiligen Fonds geäußert, gilt er demnach noch nicht als genehmigt.

      Allerdings soll die Bafin verpflichtet werden, innerhalb von 20 Tagen definitiv über die eingereichten Prospekte zu entscheiden. Was passiert, wenn die Bafin diese Frist nicht einhält, ist noch nicht bekannt. Damit wurde den Wünschen der Emissionshäuser nur zum Teil entsprochen. Sie hatten mehr Planungssicherheit und die Genehmigungsfiktion gefordert. Das Gesetz soll morgen vom Bundestag verabschiedet werden. Dann muss noch der Bundesrat zustimmen, womit jedoch gerechnet wird.

      Der Hintergrund: Mit dem Anlegerschutzverbesserungsgesetz setzt die Regierung die EU-Richtlinie gegen Marktmanipulation am Kapitalmarkt um. Es sieht unter anderem die Einführung einer gesetzlichen Prospektpflicht für geschlossene Fonds vor. Sie soll jedoch nicht wie ursprünglich geplant in diesem Jahr eingeführt werden, sondern erst zum 1. Juli 2005. Die Prospektpflicht entfällt zudem, wenn der Preis der angebotenen Beteiligung über 200.000 Euro liegt. Die ursprünglich geplante Grenze lag bei 50.000 Euro.

      DER FONDS.com 30.06.04 al
      Avatar
      schrieb am 01.07.04 14:11:30
      Beitrag Nr. 7 ()
      eFonds24 verdreifacht Umsatz im 1. Halbjahr 2004
      01.07.2004

      Die eFonds24 GmbH wird auch 2004 weiter wachsen. Das Unternehmen platzierte im 1. Halbjahr 3.332 Beteiligungen mit 80,7 Mio. Euro Eigenkapital an geschlossenen Fonds und konnte damit den Vorjahreswert in Höhe von 1.071 Beteiligungen mit 24,7 Mio. Euro mehr als verdreifachen.

      �eFonds24 steigert die Qualität und Effizienz in der Fondsvermittlung� führt Alexander Betz, Geschäftsführer der eFonds24 GmbH, als Erfolgsfaktor an. Deshalb nutzen immer mehr Vertriebspartner und Emittenten die Dienstleistungen von eFonds24. Während im 1. Halbjahr 2003 noch 214 Vertriebspartner Beteiligungen über eFonds24 platzierten, sind es in 2004 schon 618 aktive Vermittler. Bereits über 200 Emittenten bieten ihre Fonds über die Plattform an und profitieren so von der hohen Marktdurchdringung von eFonds24.

      Für das Geschäftsjahr 2004 erwartet eFonds24 eine Umsatzsteigerung von 147,6 Mio. Euro in 2003 auf etwa 250 Mio. Euro Eigenkapital.

      eFonds24 unterstützt mit ihrem Service- und Plattformangebot alle wichtigen Geschäftsprozesse in der Vermittlung geschlossener Fonds. So werden alle Neuemissionen neutral auf dem Marktplatz gelistet und die Emissionsunterlagen bereitgestellt. Ein Team erfahrener Fondsspezialisten steht allen angeschlossenen Vermittlern vertriebsunterstützend zur Verfügung. Die Abwicklung der Zeichnungsscheine lässt sich online verfolgen und die Provisionsauszahlung erfolgt über eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft als Treuhänderin.

      eFonds24 führt ferner eine Bestandsverwaltung aller vermittelten Fonds mit Angaben über die realisierten Ergebnissen und einer elektronischen Archivierung der wesentlichen Dokumente wie Geschäftsberichte. Der Vertriebspartner kann darüber hinaus die Fondsportfolios seiner einzelnen Kunden auswerten. Die Emittenten sehen über einen individuellen Plattformzugang transparent die Umsätze der Vertriebspartner. Sie können außerdem selbst Meldungen und Veranstaltungsangebote auf der Plattform einstellen sowie die Nachfrage nach ihren Fonds im Vergleich zum Wettbewerb auswerten. (hh)

      ---

      Anmerkung K1:

      Die Steigerungsrate ist beeindruckend, im Verhältnis zum Volumen des Gesamtmarktes ist der Anteil aber recht bescheiden.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 02.07.04 12:10:18
      Beitrag Nr. 8 ()
      ftd.de, Fr, 2.7.2004, 11:37
      Immobilienfonds von Nachzahlungen befreit

      Entwarnung für Anleger von geschlossenen Immobilienfonds: Eine drohende Steuer-Rückzahlung für Alt-Fälle in Milliardenhöhe ist vom Tisch. Die geplanten Änderungen im Steuerrecht sollen nicht rückwirkend gelten.


      Das Bundesfinanzministerium teilte in Berlin mit, dass die geplante deutliche Verkürzung der für die Steuersparmodelle wichtigen "Liebhaberei"-Frist nicht rückwirkend gelten soll. "Fonds, die in der Vergangenheit aufgelegt wurden, müssen sich keine Sorgen machen", sagte eine Sprecherin. Es würden keine Nachzahlungen fällig. Die Beratungen zu der Anweisung seien aber noch nicht abgeschlossen.

      Anbieter und Investoren geschlossener Immobilienfonds hatten befürchtet, dass die Verwaltungsanweisung zur Fristverkürzung auch rückwirkend für ältere "offene" Anlagen gilt, deren Steuerbescheide noch nicht rechtskräftig sind. In diesem Fall hätten zehntausende Anleger die früher gewährten Steuererstattungen an den Fiskus zurückzahlen müssen. Betroffen wären vor allem Fonds für den sozialen Wohnungsbau sowie für Immobilien in den neuen Ländern, die auf Jahre kaum Aussichten auf Gewinne haben. Diese Anlagen würden dann als "Liebhaberei" ohne Gewinnerzielungsabsicht eingestuft.


      Bisher wird von Immobilienbesitzern ein "Totalüberschuss" ihrer Investitionen nach spätestens 100 Jahren verlangt - die Summe aller Steuerergebnisse muss dann positiv sein. Diese Frist soll nun bei neuen geschlossenen Immobilienfonds auf 30 Jahre verkürzt werden. Sollte der Fonds also nach 30 Jahren unterm Strich immer noch rote Zahlen schreiben, liegt aus Sicht der Behörden keine Gewinnerzielungsabsicht vor. Die Anlage wäre "Liebhaberei" und ein privates Hobby. Steuervorteile müssten rückgängig gemacht werden.


      Geschlossene Immobilienfonds waren wegen der Steuersparmodelle vor allem in den 90er Jahren in Ostdeutschland eine gefragte Anlage. Der Boom hatte aber auch zu unzähligen Investitionsruinen geführt. Anleger konnten ihre Verluste jedoch von der Steuer absetzen. Dem Fiskus sind die Steuerschlupflöcher seit längerem ein Dorn im Auge
      Avatar
      schrieb am 02.07.04 15:20:55
      Beitrag Nr. 9 ()
      Schiffsfonds werden zunehmend renditeorientiert konzipiert

      02.07.2004

      Von Dr. Martin Witt, Geschäftsführer der Scope Group

      Die Schifffahrt boomt. Die Orderbücher der Reedereien sind prall gefüllt und ein Abschwung ist nicht in Sicht. Im Gegenteil: Die Charterraten erreichen immer neue Rekordstände. Seit 2003 bewegen sie sich nach oben, abzulesen am "Howe Robinson Containership Charter Index" des Londoner Schiffsmaklers Howe Robinson. Der Index legte in den vergangenen eineinhalb Jahren um über 200 Prozent zu. Von einer Überhitzung keine Spur, sagen Experten. Noch im Frühjahr 2002 war von dem fulminanten Aufschwung so wenig zu spüren, dass Hermann Ebel, Chef der Hansa Treuhand, die "Containerchip Association"initiierte - als Solidarfonds, um beschäftigungslose Tonnage aus dem Markt zu nehmen und die Reeder finanziell zu unterstützen.

      Motor des aktuellen Wachstums ist China. Das Reich der Mitte hat sich zum fünftgrößten Exportland der Welt entwickelt. Zugleich steigt in China wie Indien der Bedarf an Rohstoffen, Stahl und Kohle. Etwa 70 Prozent des weltweiten Güterverkehrs werden heute über den Seeweg transportiert, der Großteil der Flotten ist in Asien unterwegs.

      Großes Potenzial bei Containerschiffen

      Besonders hohes Potenzial sehen Experten für Containerschiffe. Howe Robinson prognostiziert einen Anstieg der Charterraten allein in diesem Jahr um insgesamt 20 bis 30 Prozent.

      Der Containerschiff-Verkehr hat sich bisher etwa alle sieben bis acht Jahre verdoppelt. Ein Trend, der sich nach Ansicht des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) aus Bremen weiter fortsetzen wird. In den kommenden Jahren liegen die Prognosen des ISL bei rund plus acht Prozent per annum. Der französische Schiffsmakler Barry Rogliano Salles hält ein jährliches Wachstum von sogar knapp elf Prozent auf Sicht von drei Jahren für möglich.

      Nachfrage nach Rohöl- und Produkte-Tankern wird steigen

      Im Trend liegen die Riesen unter den Containerschiffen � die Pana-, Post- und Super-Post-Panamaxe mit ihren Ladekapazitäten von jenseits der 4.000 Standard-Containern (TEU = Twenty-Foot-Equivalent-Unit). Hier sah man in den vergangenen eineinhalb Jahren das größte Wachstum. Der Mangel an Panamax-Neubauten wird sich nun auch positiv auf die Charterraten der Größenklassen unter 4.000 TEU durchschlagen.

      Weiter steigen wird die Nachfrage nach modernen Rohöl- und Produkte-Tankern. Grund ist das so genannte gesetzlich verankerte "Phasing-out" der Einhüllentanker aus Umweltschutz-Gründen. Bis spätestens 2015 müssen in schnellen Schritten alle einwandigen Tanker aus dem Verkehr gezogen und durch doppelwandige ersetzt werden. Seit 2001 greift der strenge Generationenwechsel nach der "IMO-Regel 13G". Allerdings ist die Charterrate bei Rohöl-Tankern schwankungsanfälliger als bei anderem Transportgut. Reduziert die OPEC die Fördermengen, sinken zeitgleich auch die Raten, die sehr sensibel auf Angebot und Nachfrage reagieren.

      Schiffe auf Platz zwei bei Geschlossenen Fonds

      2003 steckten deutsche Privatinvestoren 2,2 Milliarden Euro in den Bau von über 270 Containerschiffen, Frachtern oder Tankern. Schiffe liegen damit nach Immobilien auf Platz zwei der Geschlossenen Fonds. In der Vergangenheit waren die Schiffsfonds in erster Linie als Steuerspar-Modelle konzipiert: So lassen sich die anteiligen Kosten für den Erwerb des Schiffes als Verlust steuerlich geltend machen und mit anderen Einkünften verrechnen. Beliebtes Konzept war, während der Laufzeit in die so genannte Tonnagebesteuerung zu wechseln, die unabhängig vom erwirtschafteten Gewinn anfällt und nach der Größe des Laderaums berechnet wird. Diese Pauschalbesteuerung ist so gering, dass Ausschüttungen nahezu steuerfrei vereinnahmt werden können.

      Die Tonnagesteuer war dem Bundesfinanzministeriums immer wieder ein Dorn im Auge und auf der Liste der Streichungen zu finden. Seit vergangenem Jahr herrscht Klarheit: Die Tonnagesteuer bleibt erhalten, allerdings steht den Initiatoren ein Wechsel von der Gewinn- in die Tonnagebesteuerung nicht mehr offen. Das Kombimodell läuft aus. Bei Schiffen, die noch vor 2006 angeschafft sind bzw. deren Herstellung vor diesem Datum begonnen wurde, gilt als Übergangsregelung altes Recht. In allen anderen Fällen muss mit Beginn der Laufzeit das Modell feststehen: entweder Gewinn- oder Tonnagebesteuerung.

      Reine Tonnagesteuer-Fonds im Kommen

      Infolge dessen verlagert sich das Gewicht bei Geschlossenen Schiffsfonds zunehmend auf die Konzeption als reine Tonnagesteuer- und damit renditeorientierte Fonds.

      Ein reiner Tonnagesteuer-Fonds ist zum Beispiel der "Schiffsportfolio Global II", den die Deutsche Bank zusammen mit dem Hamburger Emissionshaus Nordcapital platziert. Er investiert in sieben Containerschiffe unterschiedlicher Größenklassen. Mindest-Zeichnungssumme sind hier 10.000 Euro plus 5 Prozent Agio. Die durchschnittliche Auszahlung wird auf 9,5 Prozent jährlich veranschlagt.

      Charterverträge unter die Lupe nehmen

      Nachdem die Einnahmequelle aller Schiffsfonds die Charterrate ist, gilt es, den Chartervertrag genauestens unter die Lupe zu nehmen. Eine Faustregel für die Erstcharter ist: je 1000 TEU sollte ein Vertrag über mindestens ein Jahr Festcharter bestehen. Fonds mit großen Schiffen über 6000 TEU haben dementsprechend meist langfristige Charterverträge über acht bis im Einzelfall sogar 12 Jahre. Dies schafft eine verlässliche Rechengrundlage für die Rendite, die dann aber natürlich deutlich unter derjenigen bei einer kurzer Anfangscharter von zwei bis drei Jahren liegt. Entscheidend ist im zweiten Fall die Anschlusscharter. Liegt die Anfangscharter auf hohem Niveau über den Marktpreisen, sollte die Folgecharter konservativ prospektiert sein.

      Schiffsbeteiligungen sind unternehmerisch und dadurch mit Risiken verbunden:

      · Schiffe erzielen nur dann die prospektierten Chartereinnahmen, wenn sie regelmäßig ausgelastet sind. Missmanagement der Reederei oder mangelnde Wartung können zu höheren Betriebskosten, als im Prospekt angegeben, führen.

      · Der Ruf, die Erfahrung und die Bonität des Charterers sind ebenso entscheidend wie die des Emissionshauses. Die Leistungsbilanz gibt Aufschluss über Erfolge und Misserfolge der Vergangenheit.

      · Das investierte Kapital ist oft 15 oder sogar 20 Jahre lang gebunden. Die Hansa Treuhand hat im vergangenen Jahr immerhin ein verbindliches Rückgaberecht von Beteiligungen bei zum Beispiel bei Arbeitslosigkeit, Pflegebedürftigkeit und Erwerbsminderung eingeführt.

      · Nach Ergebnissen von Finanztest streichen Vermittler und Finanzvertriebe als Verkäufer der Fonds bis zu 25 Prozent des Anlegerkapitals ein. Auch hier gilt: Das Preis-Leistungs-Verhältnis muss stimmen.

      Maximal ein Drittel des Gesamtdepots in Geschlossenen Fonds

      Die Assetklasse "Geschlossene Fonds" ist als Portfolio-Beimischung zu sehen. Ihr Anteil sollte unter dem Aspekt der Risikostreuung maximal ein Drittel des Gesamtdepots betragen. Bei Schiffsfonds sollte eine Diversifizierung über verschiedene Schiffstypen und -größen erfolgen. Dachfonds streuen das Risiko über ihr Investment in verschiedene Zielfonds. Hier ist allerdings die doppelte Gebührenstruktur " auf Fonds- und Dachfondsebene " zu beachten. (hh)
      Avatar
      schrieb am 04.07.04 10:03:37
      Beitrag Nr. 10 ()
      Immobilienfonds

      Wenn die Bank verliert

      Ein überraschendes Gerichtsurteil hilft geprellten Immobilienfonds-Anlegern

      Von M.-L. Hauch-Fleck

      Als sich Michael Pflaumer am Montag vergangener Woche auf den Weg zum Bundesgerichtshof (BGH) machte, hegte der Anwalt wenig Hoffnung für die Mandanten seiner Kanzlei. Der Jurist der Stuttgarter Kanzlei Grossmann & Haas vertrat ein Ehepaar aus Ditzenbach. Und über deren Fall sollten die BGH-Richter an diesem Tag entscheiden.

      Die beiden Anleger hatten 1992 für umgerechnet 54 053,79 Euro drei Fondsanteile der Wohnungsbaugesellschaft Stuttgart (WGS) erworben und diesen Kauf per Kredit finanziert. Zu diesem Geschäft hatte sie in ihrer Wohnung ein Vermittler überredet. Der hatte ihnen auch gleichzeitig den Kredit aufgeschwatzt und versprochen, das Darlehen zahle sich durch die Erträge aus dem Immobilienfonds wie von allein ab. Eigenes Geld sei nicht nötig.

      Dann aber passierte, was auch bei anderen Immobilienfonds immer wieder vorkam: Die Mieten flossen spärlicher als ursprünglich versprochen, die Mietgarantien stellten sich als wertlos heraus, weil die Gesellschaften, die dafür geradestehen sollten, schnell pleite waren. Baumängel trieben die Instandhaltungskosten in die Höhe. Weil sich Zusicherungen des Vermittlers als leere Versprechen erwiesen, die Bank aber weiter auf den Zinszahlungen bestand, widerrief das Ehepaar den Darlehensvertrag, stellte die Zinszahlung ein und klagte auf Rückabwicklung des Geschäfts. Das OLG Frankfurt, Außenstelle Darmstadt, wies die Klage ab.

      Noch am Montagmorgen, auf der Fahrt zum Gericht in Karlsruhe, waren die Anwälte der Bank bester Dinge, dass auch die BGH-Richter nicht anders entscheiden würden. Schließlich hatte das oberste Gericht in den vergangenen Jahren praktisch alle Anlegerklagen gegen Banken, die mit unseriösen Immobilien- und Immobilienfonds-Verkäufern zusammengearbeitet haben, abgeschmettert.

      Am späten Nachmittag aber war die Überraschung perfekt - und die Stimmung der Bankjuristen im Keller. Denn am Montag vergangener Woche hat der II. Senat des BGH nicht allein zugunsten des hessischen Ehepaares entschieden, sondern völlig überraschend "die Rechtslage für die Banken eklatant verschlechtert", wie Rechtsanwalt Christofer Hebel von der Stuttgarter Kanzlei Moosmayer einräumt, der Banken vertritt.

      Tatsächlich können jene Kreditinstitute nun ernste Probleme bekommen, die mit solchen Fondsvermittlern zusammengearbeitet haben, die ihre Kunden täuschten oder in ihrer Wohnung zur Unterschrift überredeten. Genau wie jene Banken, die Fondstreuhänder ohne Vollmacht als Vertragspartner akzeptierten und das Verbraucherkreditgesetz nicht wirklich ernst genommen haben.

      Für all diese Fälle haben die BGH-Richter jetzt den Anlegern, die auf wertlosen Fondsanteilen und hohen Kreditschulden sitzen, erstmals eine realistische Chance eingeräumt, sich aus ihrem Schuldenturm zu befreien: Sie müssen ihre Kredite nicht mehr zurückzahlen und haben sogar Anspruch auf Rückzahlung eines Teils ihrer Zinsen.

      So wie das Ehepaar aus Ditzenbach. Das durfte laut BGH-Spruch den Darlehensvertrag tatsächlich widerrufen, weil es in einer Haustürsituation zum Vertragsabschluss überredet worden war. In diesem Fall gilt für den Kreditvertrag wie für jeden anderen Vertrag auch, dass man innerhalb von zwei Wochen davon zurücktreten kann. Über dieses Recht müssen Verbraucher allerdings ausdrücklich und schriftlich belehrt werden, sonst besteht dieses Recht sogar zeitlich unbefristet. Genau das aber hatte die Bank in ihrem Darlehensvertrag vergessen.

      Der fehlende Hinweis kommt sie jetzt teuer zu stehen. Die Bank, so der BGH, hat nicht nur keinen Anspruch auf Rückzahlung des Darlehens, sie muss den Darlehensnehmern sogar all die Zinsen zurückzahlen, die nicht durch Fondserträge finanziert wurden. Im Gegenzug hat das Kreditinstitut nur Anspruch auf die oft weitgehend wertlosen Fondsanteile.

      Die Betroffenen sind auf einen Schlag ihre Schulden los

      Häufig hatten Banken die Darlehensverträge mit Treuhändern abgeschlossen, ohne dass diese überhaupt Vollmachten vorgelegt hatten. Auch diese Geldhäuser müssen ihre Kredite abschreiben. Die rechtliche Konsequenz ist nach den vom II. Senat aufgestellten "allgemeinen Rechtsgrundsätzen für die Abwicklung kreditfinanzierter Fondsbeteiligungen" dieselbe wie beim vergessenen Widerruf: Der Kreditnehmer ist mit einem Schlag seine Schulden los und hat unter Umständen sogar einen Anspruch auf einen Teil der an die Bank gezahlten Zinsen. Die Bank ihrerseits muss sich mit dem Fondsanteil begnügen.

      Ihre Darlehen in den Wind schreiben müssen zudem jene Geldhäuser, die die Vorschriften des Verbraucherkreditgeschäfts nicht wirklich ernst genommen und nicht alle tatsächlich anfallenden Kreditkosten angegeben haben. Dazu zählen etwa Bearbeitungsgebühren, die Zinsen über die gesamte Vertragslaufzeit oder Tilgungsersatzleistungen wie Prämien für Lebensversicherungen. Solche Verträge sind nach dem Verbraucherkreditgesetz nichtig. Sind die Darlehen allerdings ausgezahlt, sieht das Gesetz eine "Heilung" dieses Gesetzesverstoßes vor. Dann bleibt der Vertrag gültig, seiner Bank muss der Kunde aber nur noch einen Zins von vier Prozent zahlen.

      Die Banken müssen ihre Kredite wohl abschreiben

      Obwohl bei vielen Verträgen die Kosten nicht korrekt ausgewiesen sind, sahen die Kreditinstitute in diesem Punkt keinerlei Gefahr. Ihr Argument: Sie hätten das Geld stets tatsächlich ausgezahlt.

      Das sieht der II. Senat unter seinem Vorsitzenden Richter Volker Röhricht anders. "Eine Heilung durch Auszahlung des Kredits ... ist nicht eingetreten, weil der Kredit nicht an den Anleger, sondern an die Fondsgesellschaft geflossen ist", haben die Karlsruher Richter laut BGH-Pressemitteilung entschieden. Auch in diesem Fall gibt es für die Banken kein Pardon: Sie haben keinen Anspruch mehr auf Rückzahlung des Darlehens.

      Damit hat der II. Senat den Kreditinstituten so ziemlich jede juristische Möglichkeit verbaut, sich weiter der Verantwortung dafür zu entziehen, dass mit ihrer tatkräftigen Hilfe Zigtausende Klein- und Mittelverdiener von skrupellosen Geschäftemachern in den finanziellen Ruin getrieben worden sind. "Das ist ein erdrutschartiger Erfolg der Anleger geschlossener Immobilienfonds!", jubelt Michael Pflaumer. Seine Reaktion am Montagabend war entsprechend: "Wir haben erst einmal drei Flaschen Schampus getrunken", gesteht der Jurist.

      Zum Feiern ist nicht nur ihm zumute. Seit Montag herrscht in den Kanzleien aller Anleger-Anwälte Hochstimmung.

      Das Urteil der Karlsruher Richter hat aber nicht nur die Vertreter der Betroffenen elektrisiert. Bisher war der BGH für seine eher bankenfreundliche Linie bekannt. Kein Wunder also, dass dieses neue Urteil nun auch an den unteren Gerichten zu denken gibt, die vorher dem BGH gefolgt sind.

      Bereits einen Tag nach dem Karlsruher Urteil habe das Oberlandesgericht Nürnberg einen Anleger-Prozess vertagt, berichtet der Anwalt Reiner Fuellmich. Die Begründung des Vorsitzenden Richters: Er müsse erst einmal auf das schriftliche Urteil aus Karlsruhe warten.

      Auffällig unauffällig hingegen verhalten sich die Banken. Ihre Sprachregelung in der Öffentlichkeit: Ohne eine genaue juristischen Prüfung des Urteils könne man über die konkreten Folgen für die Kreditinstitute gar nichts sagen.

      Dieses Abwiegeln ist durchaus verständlich. Die Ertragslage vieler Banken, Volksbanken und Sparkassen ist nach wie vor nicht rosig. Bei den Fondskrediten aber geht es bei Einzelnen von ihnen um viel Geld. Ein Institut aus Süddeutschland soll mehr als 10.000 Betroffenen den Kauf von Fondsanteilen finanziert haben - mit einer Kreditsumme von damals angeblich mehreren hundert Millionen Mark. Für diese muss die Bank nun möglicherweise umgehend zusätzliche Rückstellungen bilden. Das Bilanzrecht schreibt nämlich vor, dass "bei einem anhängigen Musterprozess die Wahrscheinlichkeit eines Prozessverlustes auch bei der Bildung von Rückstellugen für mögliche Parallelfälle zu berücksichtigen ist". Bis Anfang vergangener Woche war dieses Risiko noch äußerst gering.

      Das ist nun für alle Banken anders. Da sie in Karlsruhe mit Pauken und Trompeten verloren haben, müssen sie alle ihre entsprechenden Fondskredite wohl auf null abschreiben. Zu den Banken, die zeitweilig besonders aktiv im Geschäft mit geschlossenen Immobilienfonds waren, gehören auch die Berliner Bankgesellschaft und die Commerzbank.

      Genaue Zahlen, wie hoch der Abschreibungsbedarf für die Branche voraussichtlich ist, gibt es nicht. Doch selbst Bankenanwalt Hebel hält es für möglich, "dass es bei einigen Banken durchaus schon an die Substanz geht". Der auf Wirtschaftsstrafrecht spezialisierte Anwalt Volker Gallandi, der sich in zahlreichen Fachpublikationen kritisch mit BGH-Rechtsprechung in Sachen Schrottimmobilien auseinander gesetzt hat, rechnet mit mehr als zehn Milliarden Euro, eine Schätzung, auf die auch das Fachblatt KapitalMarkt intern kommt. "Von diesen Beträgen könnte durchaus das eine oder andere Kreditinstiut in arge Bedrängnis geraten", heißt es in der neuesten Ausgabe.

      Dazu könnten einige Volksbanken in Baden-Württemberg gehören. Die hätten, so der Tübinger Anlegeranwalt Stefan Frisch, in den neunziger Jahren teilweise "Summen, die für sie beträchtlich sind", als Kredit an Zeichner der WGS-Fonds gewährt.

      Im letzten Augenblick über den Tisch gezogen

      Dass das Urteil bankenintern denn auch keineswegs so ruhig aufgenommen wird wie öffentlich behauptet, zeigen die Reaktionen der betroffenen Institute. Selbst jene, die bislang jegliche Vergleichsverhandlungen abgelehnt hätten, böten jetzt an, die Darlehenssumme um 10 bis 20 Prozent zu reduzieren, berichten Anwälte aus allen Teilen der Republik.

      Im Akkordtempo haben Anwalt Pflaumer und seine Kollegen deshalb Briefe an ihre 6.000 Mandanten eingetütet, um sie vor diesen Angeboten zu warnen. Denn unterschreiben sie einen entsprechenden Vertrag, verzichten sie automatisch auf alle weiteren Forderungen. Von dem jüngsten Urteil des BGH könnten sie dann nicht mehr profitieren. So wie die Stuttgarter Advokaten arbeiten alle Anwaltskanzleien auf Hochtouren, die Fondszeichner betreuen. Sie wollen verhindern, dass ihre Mandanten im letzten Augenblick doch wieder über den Tisch gezogen werden. Die gravierenden finanziellen Probleme, die sich aus dem Urteil für einige Kreditinstitute ergeben könnten, kümmern sie dabei herzlich wenig. Nahmen nicht auch die Geldhäuser ungerührt den finanziellen Ruin der Anleger in Kauf?

      "All die Banken, die geglaubt haben, der XI. Senat wird es schon richten, haben jetzt halt Pech", bringt Wirtschaftsjurist Gallandi die Stimmung vieler Advokaten auf den Punkt.

      Nach der Arbeitsteilung des BGH war bisher der XI. Senat, der so genannte Bankensenat, in der Regel die letzte Instanz für geprellte Anleger. Dort aber scheiterten sie regelmäßig. Ganz gleich, was die Anwälte der Anleger auch an Gesetzesverstößen der Banken vortrugen - bei ihren Urteilen ließen sich die Richter des XI. Senats nicht beirren. So erklärten sie etwa selbst solche Darlehensverträge für gültig, die von Treuhändern unterzeichnet waren, deren Vollmacht nach dem Rechtsberatungsgesetz nichtig war. Damit war den Klägern der Weg zur Rückabwicklung des Kredits, wie ihn jetzt der II. Senat ermöglicht hat, versperrt.

      Zwei BGH-Senate auf Kollisionskurs

      Selbst ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) hat der XI. Senat unter seinem Vorsitzenden Richter Gerd Nobbe quasi unterlaufen - zugunsten der Banken. Ende 2001 hatte das Luxemburger Gericht eindeutig bestätigt, dass für Erwerber einer Immobilie, die zu Hause zur Unterschrift unter den Darlehensvertrag überredet wurden, das Widerrufsrecht nach dem Haustürwiderrufsgesetz gilt. Das war bis dahin unter deutschen Juristen umstritten.

      Viele Betroffene und ihre Anwälte glaubten damals an einen großen Sieg. Schließlich waren die meisten Anleger tatsächlich zu Hause zur Unterschrift überredet worden. Doch sie hatten die Rechnung ohne Nobbe und Kollegen gemacht.

      Großzügig gestand der XI. Senat in der Folge den Käufern zwar das Widerrufsrecht zu. Doch mittels eines juristischen Kniffs sorgten die Richter gleichzeitig dafür, dass kein Anleger dieses Recht nutzen konnte. Sie verfügten, dass die Anleger den gesamten Kredit auf einen Schlag zurückzahlen müssten, einschließlich marktüblicher Zinsen. Für die Besitzer von Schrottimmobilien, die meist nur noch einen Bruchteil des dafür aufgenommen Darlehens wert sind, ist das aber ein Ding der Unmöglichkeit. Ihre Hoffnung, sich doch noch aus der Schuldenfalle zu befreien, konnten sie damit begraben.

      Fein raus waren die Banken - allen voran die HypoVereinsbank aus München. Die hatte in den neunziger Jahren nach eigenen Angaben rund 100.000 solcher Darlehen mit Hilfe von Strukturvertrieben an den Mann gebracht. Hätte der XI. Senat damals eine Rückabwicklung wie jetzt der II. Senat ermöglicht, hätte die Hypo-Bank ernsthaft gewackelt.

      "Die Rechtsprechung des XI. Senats war dem Ruf und dem Ansehen des BGH insgesamt abträglich", sagt Knut Werner Lange, Juraprofessor an der Universität Witten. Sein Kollege Peter Derleder von der Universität Bremen sieht das ähnlich: "Der XI. Senat hat sich verrannt." Derleder, der als Richter am Oberlandesgericht auch praktisch mit dem Problem Schrottimmobilien konfroniert ist, glaubt, dass "die übrigen BGH-Senate zum Teil mit größtem Befremden sehen, dass sich der XI. Senat in Rechtspositionen eingebunkert hat, bei denen jede Einzelfallgerechtigkeit ausgeschlossen ist".

      Dass dies mit Sicherheit für den II. Senat gilt, hat dessen Vorsitzender in der mündlichen Verhandlung ungewöhnlich deutlich gemacht.

      In der Wertung des Urteils waren sich Banken- und Anlegeranwälte nach der Sitzung denn auch so einig, wie es Juristen nur äußerst selten sind. "Der II. Senat geht wirklich auf Konfrontationskurs zum XI. Senat", sagt Bankenanwalt Hebel. Für Udo Reifner, den Leiter des Hamburger Instituts für Finanzdienstleistungen, sind die Motive für diese "Kriegserklärung" völlig deutlich: "Der II. Senat hat sich gesagt, wir sind doch keine Bananenrepublik." Ähnlich beurteilt das auch Rechtsanwalt Volker Gallandi. "Der II. Senat ist nicht besonders verbraucherfreundlich", stellt der Jurist klar. "Er wendet, im Gegensatz zum XI. Senat, nur Gesetze plausibel an."

      Wirklich jubeln können deshalb auch vorerst nur die Fondsanleger. Für all jene aber, die von Vermittlern völlig überteuerte Wohnungen und die dazugehörigen Kredite im Rahmen so genannter Erwerbermodelle angedreht bekommen haben, geht die Zitterpartie erst einmal weiter. Denn für diese Fälle ist nach wie vor der XI. Senat des Bundesgerichtshofs zuständig.

      Womöglich aber gibt es auch hier noch Hoffnung für die Betroffenen. Voraussichtlich im Herbst entscheidet der Europäische Gerichtshof darüber, ob die Rechtsprechung des XI. Senats nicht gegen das Europarecht verstößt. Und da gibt es in Luxemburg offenbar zunehmend Zweifel. Die deutschen Banken, so scheint es, müssen sich auf schwierigere Zeiten einstellen.

      (c) DIE ZEIT 24.06.2004 Nr.27
      Avatar
      schrieb am 09.07.04 16:46:52
      Beitrag Nr. 11 ()
      fondslux – neue Datenbank für Beteiligungsmodelle geht an den Start

      08.07.2004

      Weit über 3.000 geschlossene Fonds sind zum Starttermin in fondslux angelegt. Das ist vor allem für Vermögensverwalter, Steuerberater, Vertriebe, Rechtsanwälte und interessierte Privatanleger eine einzigartige Informationsquelle für die Produkte des ungeregelten Kapitalmarktes. Allerdings ist die Datentiefe derzeit noch unterschiedlich, was in der mühevollen Pionierarbeit begründet ist, die fondslux leistet. Im Idealfall kann neben den wichtigsten Eckdaten zum Fonds auch ein Soll-Ist-Vergleich für die wirtschaftlichen Erfolge der Vergangenheit abgerufen werden. Der Bestand wird laufend erweitert und gepflegt.

      Das größte Einzelsegment in der Datenbank bilden die geschlossenen Inlandsimmobilienfonds. Gut 1.200 Angebote sind aktuell erfasst. Knapp dahinter liegen die Schiffe, die mit rund 1.100 Beteiligungen den Markt derzeit am vollständigsten abbilden dürften. Der Rest verteilt sich auf über 350 Auslandsimmobilienfonds und deutlich mehr als 500 sonstige Beteiligungsobjekte. Für Mark Hülk, Geschäftsführer der fondslux GmbH, ist damit innerhalb eines guten Jahres die bislang mit Abstand umfangreichste Datenbank geschaffen worden. Allerdings gibt es noch viel zu tun, um sowohl die Anzahl der Angebote als auch die Tiefe der Daten weiter zu vervollständigen: „Da die Leistungsbilanzen zahlreicher Anbieter nur äußerst dürftige Informationen enthalten, ist es sehr mühsam, aktuelle und historische Daten aus den Emissionsprospekten und den Geschäftsberichten herauszuarbeiten.“

      Zahlreiche Eckdaten zum Investitionsobjekt selbst hinterlegt

      Inhaltlich werden in fondslux zahlreiche Eckdaten zum Investitionsobjekt selbst hinterlegt. Bei den Immobilien liefern beispielsweise Angaben zu Standort, Nutzungsart und -fläche wertvolle Informationen. Schiffsbeteiligungen werden durch Angaben zu Typ, Kapazität, Ausstattung und Vercharterung charakterisiert.

      Am interessantesten ist die Gegenüberstellung der laufenden Ergebnisse, insbesondere der Ausschüttungen, der steuerlichen Ergebnisse, des Fremdkapitalstandes und der Liquiditätsreserve. Dadurch lassen sich am besten die Wirtschaftlichkeit der Investition und die Einhaltung der Initiatorenversprechungen erkennen. Für die Rubrik „Mittelherkunft und Mittelverwendung“ werden die Soll- und Ist- Zahlen ebenfalls aus den Leistungsbilanzen und anderen Informationsquellen seitens der Emittenten entnommen. Mark Hülk weist darauf hin: „Unsere Aufgabe liegt allerdings nicht darin, die Angaben der Initiatoren und Emittenten auf ihren Wahrheitsgehalt zu kontrollieren.“ Er sieht in fondslux erstmals eine konkrete Basis für die Generierung von Benchmarks und ähnlichem gegeben. Das sind auch die Informationen, mit deren Hilfe zum Beispiel Prof. Dr. Franz-Joseph Busse vom INFINANZ - Institut für Finanz- und Investitionsmanagement weitere Erkenntnisse zur Optimierung des Portfoliomanagements gewinnen will.

      Um die Datenbank zu nutzen, können Interessenten einen Abonnementvertrag zum Jahrespreis von 950 Euro abschließen. Dazu der Geschäftsführer: „Faktisch gibt es damit für 2004 einen entgeltfreien Zugang, denn der Vertrag wird bereits jetzt für 2005 geschlossen. fondslux macht dieses Startangebot, weil die Daten noch nicht durchgehend in der angestrebten Tiefe vorhanden sind. Somit profitiert der Nutzer schon heute von der weiteren Entwicklung der Datenbank.“ (hh)



      Quelle: FONDS professionell
      http://www.fondsprofessionell.de
      http://www.fondslux.de
      Avatar
      schrieb am 09.07.04 17:06:42
      Beitrag Nr. 12 ()
      Na das ist ja mal wieder ein völlig uneigennütziges und unabhängiges Fachgremium, dass sich da eingefunden hat.

      Gruß Kickaha
      Avatar
      schrieb am 11.07.04 12:32:29
      Beitrag Nr. 13 ()


      WAMS.de
      Konzerne trennen sich vom Beton
      Immobilien großer Dax-Unternehmen sind gefragte Objekte für geschlossene Fonds. Bei der Qualität kommt es auf das flexible Nutzungspotenzial an


      von Michael Oehme

      Geschlossene deutsche Immobilienfonds bieten Investoren derzeit wieder ein reichhaltiges Sortiment von Anlageobjekten. Nach einer Phase, in der das Angebot zunehmend knapp wurde, hat nun vor allem der Verkauf von Gebäuden durch die Deutsche Telekom für einen neuen Schub gesorgt. Aber auch BMW, die Post, Siemens, Commerzbank und Deutsche Bank folgen dem Beispiel und trennen sich von ihren Bestandsimmobilien. Das läuft unter der Devise Konzentration auf das Kerngeschäft und verschönert nebenbei die Bilanzen der Verkäufer. Für potenzielle Anleger gilt jedoch, die Angebote genau zu prüfen.

      Der internationale Immobilienmakler Jones Lang LaSalle erwartet für die kommenden Jahre ein Outsourcing-Potenzial von geschätzten 150 Milliarden Euro. Ein kleiner Teil davon wird in geschlossenen Fondskonzepten landen. Für den Anleger bestechend sind dabei die bekannten Namen, langfristige Mietverträge und gepflegte Objekte.

      Manche Kritiker befürchten allerdings, dass sich die Unternehmen aus guten Gründen von ihren Objekten trennen und den Einstieg durch Mietverträge weit über dem üblichen Mietniveau unattraktiv machen.

      Warum trennen sich Deutschlands Konzerne überhaupt von ihrem "Betongold"? Zum einen sind im Zuge der Umsetzung der Kreditvorgaben - Stichwort Basel II - zahlreiche Unternehmen gehalten, ihre Bilanzkennzahlen zu optimieren, um ein möglichst gutes Rating zu erzielen. Vor diesem Hintergrund trennen sich die Unternehmen von Anlagevermögen wie Immobilien und mieten diese langfristig zurück ("Sale-and-lease-back"). Dies erhöht die Liquidität und vergünstigt Refinanzierungen. Zudem können die Mietzahlungen auch noch als Betriebsausgaben abgesetzt werden.

      Sinnvoll ist das Abstoßen von Immobilien aber auch, um sich ganz auf das Kerngeschäft zu konzentrieren. "Die Rendite einer Immobilie liegt je nach Qualität zwischen fünf und zehn Prozent. Jede Verzinsung im Kerngeschäft eines Unternehmens sollte deutlich darüber liegen", meint Diego Fernández Reumann, Vorstandsvorsitzender der Sireo Real Estate Asset Management GmbH, einem Joint Venture von Deutscher Telekom, Morgan Stanley Bank und der Corpus Immobiliengruppe. Folgerichtig vermarktet sein Unternehmen gerade eine Vielzahl an Telekom-Immobilien in Deutschland. Gefahren kann Fernández Reumann dabei nicht entdecken: "Wir sehen keine Überschwemmung des Marktes mit Immobilien aus den Beständen der deutschen Großunternehmen."

      Anbieter wie die Münchener DCM Deutsche Capital Management AG gehen dennoch sehr selektiv bei der Auswahl der Objekte vor: "Allein die recht geringe Anzahl der durch unser Haus realisierten Projekte zeigt, dass wir nach eingehender Prüfung nur wenige Objekte für geeignet halten", meint DCM-Vorstand Karl-Heinz Marske.

      Das Problem liege dabei weniger in der eigentlichen Vermietungsphase als in den Chancen auf einen möglichen Anschlussvertrag. Auch der mögliche Verkauf in 15 oder 20 Jahren zu dann marktgerechten Konditionen und die Realisierung von möglichen Wertsteigerungen bergen Risiken. Denn im Gegensatz zu anderen Immobilienfonds bieten Sale-and-lease-back-Konzepte zumeist Garantien über fünfzehn Jahre. Dann sind die verkaufenden Unternehmen nicht mehr länger an die jeweilige Immobilie gebunden.

      Standorte und Eigenschaften der im Fonds befindlichen Objekte sollten daher auch für andere Nutzer interessant sein. "Für uns kommen ausschließlich Telekom-Immobilien in Betracht, die zwei Kriterien erfüllen: Drittverwendungsfähigkeit und marktgerechte Mieten", sagt Thomas Engels, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Falk Capital AG in München. Drittverwendungsfähigkeit bedeute dabei insbesondere keinen "Stand-alone-Standort" wie den Platz auf der grünen Wiese. Für Anleger kann es im Einzelfall sogar sinnvoll sein, dem Fondsobjekt einen Besuch abzustatten. Dabei heben die Anbieter gerade im derzeit recht schwierigen Immobilienmarkt die guten Einkaufsmöglichkeiten heraus und schätzen die guten Mieterbonitäten. Etwas differenzierter beurteilt Sireo-Chef Fernández Reumann die Situation: "Wir sehen, dass die möglichen Szenarien, also die Chancen und Risiken einer Anschlussvermietung, manchmal umfassender aufgezeigt werden sollten." Er muss es wissen, immerhin ist er am Verkauf der Telekom-Immobilien maßgeblich beteiligt gewesen.

      Wieder anders stuft Reumann Neubauten wie die T-Online-Konzernzentrale ein, die von der DCM AG als Fonds aufgelegt wurde. "Neu errichtete Immobilien wie das Headquarter von T-Online in Darmstadt besitzen eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass eine anlegergerechte Anschlussvermietung möglich ist", meint Reumann. Hierfür spreche auch, dass sich die Telekom über viele Jahre an den Standort gebunden und auch bereits Mietoptionen für die Zeit nach der ersten Mietdauer von 15 Jahren ausgesprochen hat. Aber derartige Fonds sind Mangelware.

      Investoren sind demnach gut beraten, die neuen Objekte auf Fonds-Tauglichkeit zu testen. Für den Verkauf der Immobilien haben Deutschlands Konzerne nachvollziehbare Gründe. Ganz offensichtlich kommen auch nicht die schlechtesten Immobilien zuerst auf den Markt - sondern immer gleich eine Fülle zu beurteilender Anlagen. Wie in jedem Portfolio befinden sich im Bestand aber sowohl geeignete wie auch weniger gute Immobilien.

      Diejenigen Objekte, die sich in geschlossenen Immobilienfonds wiederfinden, sollten in jedem Fall nicht vorrangig per Mietrendite und Mietsicherheit bewertet werden. Wichtig sind variable Nutzungskonzepte, die nicht nur auf die Belange des Verkäufers - beispielsweise der Telekom - zugeschnitten sind. Objekte auf der grünen Wiese jedenfalls erfüllen diese Voraussetzungen nicht, da eine Wertsteigerung des Objektes zweifelhaft ist. Diese ist aber entscheidend für den Erfolg des Fonds.

      Artikel erschienen am 11. Juli 2004

      © WAMS.de 1995 - 2004
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      schrieb am 17.07.04 09:24:25
      Beitrag Nr. 14 ()
      Ansturm auf Schiffsfonds

      16. Juli 2004 Die Plazierung von Schiffsbeteiligungen unter deutschen Anlegern ist auf einem Höhepunkt angekommen. Nach dem Rekordvolumen im vergangenen Jahr mit einem plazierten Eigenkapital in der Größenordnung von 2,3 Milliarden Euro sei für dieses Jahr mit einer Konsolidierung auf dem hohen Niveau zu rechnen, erwartet Holger Glandien, Generalbevollmächtigter des Hamburger Emissionshauses Münchmeyer Petersen Capital (MPC) und verantwortlich für dessen Schiffsfondsgeschäft.

      In den kommenden Jahren sollte sich dann das Volumen auf einem niedrigeren Niveau einpendeln. Harald Christ von dem ebenfalls unter den Marktführern zu findenden Hamburger Emissionshaus HCI hält dagegen zwar ein steigendes Volumen auch in den kommenden zwei Jahren für möglich. Allerdings dürften die Zuwachsraten geringer ausfallen als zuletzt, meint er.

      Der Markt zeigt deutliche Überhitzungserscheinungen

      Nach vorsichtigen Schätzungen sollen inzwischen etwa 30 Prozent der Schiffe auf den Weltmeeren mit deutschem Anlegergeld finanziert worden sein. Bei der sogenannten Chartertonnage - also Schiffen, die nach Bedarf gebucht werden und deshalb von der Nachfrage nach Transportkapazitäten abhängig sind - soll der Anteil sogar schon rund 75 Prozent betragen.

      Angesichts solcher Dimensionen machen sogar schon Anbieter von Schiffsbeteiligungen erste Überhitzungserscheinungen aus. " Das ist jetzt eine Phase, in der man sich auch mal zurückhalten muß" , sagt Glandien mit Blick auf die Preisentwicklung von neuen und gebrauchten Schiffen. Er weiß inzwischen von Containerschiffen zu berichten, die für 28 Millionen Dollar bestellt und für die inzwischen 39 Millionen Dollar geboten werden, weil die Werftkapazitäten auf Jahre hinaus ausgebucht sind. " Wie hoch muß eine Charterrate sein, damit es einem Beteiligungsmodell nicht das Genick bricht?" fragt Gladien angesichts solcher Sprünge bei den Eingangspreisen. Zumal gleichzeitig bedacht werden muß, daß die Erträge von Containerschiffen im Vergleich zu Öltankern oder Kombischiffen stärker schwanken, also die Risiken höher sind.

      Gefahr von Fehlschlägen nimmt zu

      Weil Containerschiffe den Schwerpunkt von Schiffsbeteiligungen bilden - sie machen 60 Prozent des Plazierungsvolumens aus -, hat das Geschehen bei den Schiffspreisen unmittelbaren Einfluß auf die Rendite der Anleger. Das ist vor allem deshalb bemerkenswert, weil sich der Schiffsfonds derzeit mitten im Wandel vom Steuerspar- zum Renditemodell befindet, welcher spätestens 2007 abgeschlossen sein muß. Für diesen Zeitpunkt hat der Gesetzgeber den Wegfall des bislang praktizierten " Kombi-Modells" vorgesehen. Dann wird es nicht mehr möglich sein, erst die steuerlichen Verlustzuweisungen zu verwirklichen und später die dank der Tonnagesteuer weitgehend steuerfreien Renditen zu genießen. Vielmehr müssen die Anleger zu Beginn ihres Engagements entscheiden, ob sie die Verlustzuweisungen wollen; dann unterliegen die laufenden Erträge aus dem Schiffsbetrieb über die folgenden zehn Jahre aber der normalen Besteuerung. Oder sie nutzen ausschließlich die Vorteile der Tonnagesteuer. Da dies eine Pauschalsteuer ist, die sowohl bei Gewinnen wie auch bei Verlusten im Schiffsbetrieb anfällt, bekommt die Rendite der Schiffsbeteiligung ein völlig neues Gewicht. Vor diesem Hintergrund nimmt das Angebot an Schiffsfonds, die auf die Effekte der Tonnagesteuer abzielen, langsam, aber stetig zu.

      Da der enorme Vertriebserfolg von Schiffsfonds aber unweigerlich Trittbrettfahrer anzieht, die gut verkaufen können, aber wenig vom Schiffahrtsgeschäft verstehen, erhöht sich derzeit auch die Gefahr von Fehlschlägen. Vor einer Anlageentscheidung empfiehlt der MPC-Generalbevollmächtigte Glandien deshalb immer einen Blick auf die Leistungsbilanz des Emissionshauses. Auch ein Blick auf die Kalkulation sei angesichts des aktuellen Geschehens am Markt entscheidend. Ob diese solide sei, habe zwar viel mit " Bauchgefühl" zu tun. Allerdings reiche zuweilen schon ein Blick auf die historische Entwicklung der Charterraten, um völlig überdrehte Schiffsbeteiligungen zu identifizieren. " Wenn sich die Charterrate gerade am höchsten Punkt befindet, sollte das nicht linear in der Prognose fortgeschrieben sein" , empfiehlt er. Auch die Höhe der Verschuldung des Schiffes nach dem Ende der Festcharter sollte unbedingt geprüft werden. Daran läßt sich ablesen, welche Charterrate für Schiffsbetrieb, Kapitaldienst und Ausschüttungen benötigt wird und ob dazu im Vergleich die prognostizierte Rate realistisch ist.

      Grafik: http://www.faz.net/imagecache/{C5C93376-116C-4FBE-82F0-9D8CA…

      Text: sfu., Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.07.2004, Nr. 164 / Seite 19
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      schrieb am 17.07.04 11:09:51
      Beitrag Nr. 15 ()
      Zur USD-Entwicklung: Thread: Volkswirte beunruhigt über gesunkene Nettokäufe von US-Papieren
      Steigende Zinsen & ein weiterhin sich abschwächender USD sind für viele geschlosene Beteiligungen DER Renditekiller. Der BoJ scheint das Geld zur Intervention vorläufig ausgegangen zu sein. Wer springt für die Asiaten ein und finanziert das US-Leistungsbilanzdefizit?
      Avatar
      schrieb am 22.07.04 10:41:17
      Beitrag Nr. 16 ()
      Die WELT; 22.07.2004, von Leo Fischer

      Schiffsfonds sind tot, es leben die Schiffsfonds

      Klassisches Steuersparmodell mutiert zum Renditeobjekt - Nur wenige Angebote mit hohen Verlustzuweisungen. Das Steuersparmodell Schiffsfonds ist tot. Dies jedenfalls möchten die Schiffsfondsanbieter immer wieder glauben machen. Der Schiffsfonds habe sich zum Renditeobjekt gewandelt.

      Düsseldorf - In der Tat: Viele Initiatoren und Vertriebe haben sich in den letzten Monaten bewusst für die Auflegung des reinen Tonnagesteuerfonds als Renditefonds entschieden. Er bietet keine Verlustzuweisungen in der Investitionsphase, dafür aber fast steuerfreie Ausschüttungen in der Betriebsphase.

      Nachdem sich die Hansa Treuhand und die Norddeutsche Vermögen schon vor Monaten grundsätzlich für den Tonnagesteuerfonds als Zukunftskonzept bekannt haben, folgten inzwischen weitere Initiatoren mit Tonnagesteuerfonds. Allerdings ohne sich wie Hansa oder Norddeutsche, vom Kombimodell zu verabschieden, das in den ersten drei Jahren Verlustzuweisungen bietet und anschließend nach dem Wechsel zur Tonnagesteuer praktisch steuerfreie Ausschüttungen. König & Cie, Atlantic und MPC haben inzwischen ihre ersten Tonnagesteuerfonds aufgelegt, HCI kündigt für September ihren ersten Tonnagesteuerfonds an.

      Der Tonnagesteuerfonds von Atlantic wird im Exklusiv-Vertrieb von der Vermittlungsfirma Brenneisen Capital vertrieben, die bislang Kombimodelle verkaufte. "Wir haben alle Szenarien durchgerechnet und sind letztlich zu dem Schluss gekommen, dass sich auf Grund der hohen Ertragskraft im Fall der MS Jacky Rickmers das Kombimodell nicht mehr lohnte", bemerkt Manfred Brenneisen, der Chef des Finanzdienstleistungsunternehmens. Der Not gehorchend, nicht dem Steuerspar-Trieb der Anleger, entschied man sich für den Tonnagesteuerfonds.

      "Die Kombimodelle lassen sich aber immer noch besser verkaufen als die Tonnagesteuerfonds", heißt hinter vorgehaltener Hand in zahlreichen Vertrieben, aber zitieren lassen möchte man sich so nicht. Noch ist es nicht allen Initiatoren und Vertrieben so gut wie den Banken gelungen, Anleger auf die Ertragsorientierung einzuschwören.

      Kombifonds mit Steuervorteilen in der Investitionsphase können nur noch im Rahmen einer Übergangsregelung aufgelegt werden: Schiffe, die vor dem 1.1.2006 angeschafft wurden (oder deren Bau davor begonnen wurde), dürfen zuerst die negativen Steuerergebnisse nutzen und dann - aber spätestens im Jahr 2007 - zur Tonnagesteuer wechseln. Weil jedoch seit Anfang 2004 monatsgenau abgeschrieben werden muss, lohnen sich Kombifonds kaum noch.

      "Mit jedem Monat, der ins Land zieht, verliert der Kombifonds an Attraktivität", konstatiert Torsten Teichert, der Vorstandschef der Lloyd Fonds AG: "Die MT Green Point rechnet sich deshalb als Kombifonds, weil das Schiff bereits im Februar 2004 übernommen wurde." Es stehen also bis zum Wechsel zur Tonnagesteuer noch 35 Abschreibungsmonate zur Verfügung. Bei der MS Mozart, die von der Hansa Treuhand als Tonnagesteuerfonds konzipiert wurde, sind es nur 25, weil das Schiff erst im Dezember vom Fonds übernommen wird. Für Steuersparer werden auch die rekordhohen Charterraten zum Handicap. "Die hohen Einnahmen drücken das negative Betriebsergebnis beim Suezmax Flottenfonds von ursprünglich prognostizierten 30 auf 20 Prozent", konstatiert Tobias König, Chef von König & Cie. Vor dem Hintergrund hoher Charterraten und von Monat zu Monat sinkender Abschreibungen wird es also kaum noch neue Kombifonds geben. "Die Zukunft gehört dem Tonnagesteuerfonds", glaubt auch HCI-Chef Harald Christ. Für Anleger, die an negativen Steuerergebnissen interessiert sind, wird es also höchst Zeit und es lohnt sich nicht, auf das Jahresendgeschäft zu warten. Die steuerorientierten Anleger haben längst entsprechend disponiert. Der Verkauf von Schiffsfonds, früher ein klassisches Jahresendgeschäft, boomte bereits im ersten Halbjahr - nicht zuletzt auf Grund der letzten Kombimodelle.

      Teilweise können Anleger mit den derzeitigen Angeboten bereits ihren Verlustbedarf für die Jahre 2005 und 2006 decken. Wer zum Beispiel beim Fonds MT Cape Balboa oder der Titan Glory die Tranche für das Jahr 2005 zeichnet, sichert sich für das kommende Jahr ein negatives Steuerergebnis von 42 und 47 Prozent.

      Allerdings sollten Anleger bedenken, dass beim Übergang zur Tonnagesteuer die stillen Reserven offen gelegt und beim Verkauf des Schiffes oder des Kommanditanteils durch den Anleger nachversteuert werden müssen. Das kann im Extremfall dazu führen, dass am Ende von den anfänglichen Steuervorteilen nichts übrig bleibt. Es sei denn, der Anleger ist zum Zeitpunkt der Nachversteuerung der stillen Reserven aus dem Arbeitsleben ausgeschieden und befindet sich in einer niedrigeren Progression.
      Avatar
      schrieb am 23.07.04 09:33:01
      Beitrag Nr. 17 ()
      Medienfonds droht ein Nein vom Fiskus

      Die Anbieter von Filmfonds werden zunehmend nervös. Denn die Gefahr, dass Finanzämter die Steuerkonzepte der Fonds kippen, ist gewachsen. Geschieht dies, verlieren Tausende Anleger die üppigen Steuervorteile, derentwegen sie sich an einem Filmfonds beteiligt haben. Damit sind auch die von den Anbietern versprochenen hohen Renditen Makulatur. Der Absatz der Fonds bricht bereits weg. Der Grund: Seit gut einem Jahr segnen die Finanzämter die Steuerkonzepte von Filmfonds nach Branchenangaben nicht mehr verbindlich ab.

      Dass der Fiskus bereits sicher geglaubte Steuervorteile nachträglich aberkennt, erlebte Ende März der Initiator Ideenkapital AG. Das Finanzamt habe entgegen vorheriger Angaben die geplanten steuermindernden Anfangsverluste nicht anerkannt, erfuhren die 4 600 Kommanditisten des Fonds Mediastream IV. Sie hatten rund 145 Mill. Euro in den Fonds eingezahlt. Die Konsequenz beschreibt Ideenkapital-Sprecher Axel Pollheim so: "Im schlechtesten Fall wird die Rendite nach Steuern von 12,06 auf etwa vier Prozent jährlich nachgeben." Er kündigt an: "Wir wollen den Anlegern in der nächsten Woche einen neuen Lösungsvorschlag unterbreiten." Den ersten Vorschlag nahmen die Gesellschafter Ende Mai nicht an. Der sah vor, diesen so genannten Vermarktungsfonds in einen Produktionsfonds umzuwandeln (siehe unten). Das Problem: Auch für die neue Lösung garantiert niemand die avisierten Steuereffekte.

      Gerd Krämer, Rechtsanwalt in der Koblenzer Kanzlei Schulte-Wissermann, stellt deshalb fest: "Den meisten von mir vertretenen Anlegern ist die Umstrukturierung zu wacklig. Sie erwägen, auf Rückabwicklung zu klagen." Ideenkapital wie auch Vermittler sollen haften, weil sie angeblich nicht genug über die steuerlichen Risiken aufgeklärt haben.

      Ideenkapital weist diese Forderung zurück. "Es wird keine komplette Rückabwicklung des Fonds geben. Die Gelder sind prospektgemäß investiert worden. Für steuerliche Risiken können wir ebenso wie alle anderen Anbieter keine Haftung übernehmen", sagt Pollheim.

      Nachdem die Probleme von Ideenkapital bekannt geworden waren, beeilten sich andere Initiatoren zu versichern, dass ihren Fonds derlei nicht widerfahren könne. Allen voran schritt Andreas Schmid, Chef der Vip-Gruppe, einer der Marktführer. "Wir haben keine Probleme mit dem Finanzamt. Das Finanzamt München II hat die vollen Verluste für den aktuellen Vip 4 Medienfonds bestätigt." Das bedeutet aber nicht, dass den Beteiligten an diesem Produktionsfonds die steuermindernden Verluste schon sicher sind. Der Fonds hat lediglich einen positiven Vorprüfungsbescheid. Was das bedeutet, erläutert Christof Schmidt, Steuerfachanwalt bei der Münchener Kanzlei Heussen Rechtsanwälte: "Das Vorprüfungsverfahren ist eine Stellungnahme des Betriebsstättenfinanzamtes zur voraussichtlichen Behandlung des Fonds. Die nachfolgende Steuerveranlagung ist nicht an das Ergebnis des Vorprüfungsverfahrens gebunden."

      Fondsanalyst Stefan Loipfinger hält die steuerliche Konstruktion des Vip-Fonds, die so ähnlich auch von anderen Initiatoren gewählt wird, für "sehr gewagt". Ihm sei zu Ohren gekommen, dass sich die Finanzverwaltung daran störe, dass auf der einen Seite die Herstellungskosten sofort als Verluste geltend gemacht werden könnten, auf der anderen Seite aber bereits vorhandene, jedoch noch nicht an den Anleger ausgezahlte Einnahmen erst später zu Steuerzahlungen führten, sagt Loipfinger. Beim Vip-Fonds funktioniert dies so: Die Produktionskosten erzeugen einen Anfangsverlust. Ein Teil der aus Lizenzzahlungen der Filmvertriebe bestehenden Einnahmen fließen dem Anleger aber erst bei der Auflösung des Fonds zur Tilgung eines Darlehens zu. Dieses Darlehen muss der Zeichner zwingend aufnehmen, um einen Teil seiner Einlage zu finanzieren. Es senkt seine Bareinlage und treibt die Verlustzuweisung damit auf 175 Prozent.

      Auch Uwe Boll, als Filmproduzent, -regisseur und Inhaber des Anbieters Bolu GmbH stolz auf seine vielen Talente, präsentierte flugs den positiven Vorprüfungsbescheid für seinen Fonds Nr. 6 einen Vermarktungsfonds. Damit wirbt Boll das Geld ein, das er braucht, um einen Film, dessen Produktion Zeichner des dritten Fonds finanziert haben, in die Kinos zu bringen. Warum bei ihm gut gehen soll, was bei Ideenkapital misslang, begründet er so: "Wir haben einen echten Vermarktungsfonds." Will heißen: Mit dem Filmvertrieb werden keine fixen Lizenzgebühren vereinbart werden.

      Was ihm wie allen anderen Initiatoren fehlt, ist eine verbindliche Auskunft des Finanzamtes, dass das gewählte Steuermodell allen Vorschriften entspricht. Ob die Rechnung mit dem Fiskus aufgeht, wissen Fondsanleger deshalb erst, wenn die Betriebsprüfung nach drei oder vier Jahren abgeschlossen ist. Folglich wird sich die Nervosität bei Anbietern wie Anlegern so schnell nicht legen.

      Handelsblatt; 22.07.2004; Reiner Reichel
      Avatar
      schrieb am 23.07.04 11:44:13
      Beitrag Nr. 18 ()
      Auszug aus der Zeitschrift Portfolio

      Falk Fonds kann seine Ausschüttungen für 2004 nicht halten.

      Begründung: Die Leerstandsraten in den sieben wichtigsten Büroimmobilienmärkten (HH,B D,K,F, S und M) sind auf Rekordstand von 11%!!!! gestiegen. Schlimmste Krise seid dem 2. Weltkrieg.

      Während neu aufgelegte Objekte (die Telekomteile die es mittlerweile von allen Seiten auf dem Markt gibt!!!) noch Vollvermietung haben, können sich gebrauchte dem Markt nicht entziehen (schade eigentlich, dass die neuen auch bald gebraucht sind).

      Und das ist erst der Anfang.

      Gruß Kickaha
      Avatar
      schrieb am 25.07.04 22:34:57
      Beitrag Nr. 19 ()
      @kickaha (#18)

      11% Leerstand sind ziemlich heftig - insbesondere wenn man bedenkt, dass das ein Durchschnittswert ist... gibt also einige, die noch mehr haben.


      Conti scheint mir im Zweitmarkt in der Tat recht umtriebig zu sein:

      Marktführer im Zweitmarkt für Schiffe: 13 Millionen Euro in elf Monaten

      Bereits ein knappes Jahr, nachdem Conti seinen Zweitmarkt für Schiffsfonds gestartet hat, kann der Münchener Initiator für Schiffsbeteiligungen eine erfreuliche Bilanz ziehen. 13,3 Millionen Euro beträgt das seit August vergangenen Jahres gehandelte Volumen, das sind gut eine Million Euro pro Monat. Und das in einem Markt, dem Schwachpunkte in der Wiederveräußerbarkeit von Fondsanteilen nachgesagt werden.

      Dazu Oliver Lewark (siehe Foto), Leiter Conti-Zweitmarkt: „Die Nachfrage nach Anteilen aus geschlossenen Schiffsfonds ist bei uns weitaus größer als das Angebot. Dennoch konnten wir innerhalb der letzten elf Monate 325 Einzelfälle erfolgreich zum Abschluss bringen und sind damit Marktführer“.

      Conti verhandelt im Auftrag von Käufer und Verkäufer und geht ganz individuell auf deren Bedürfnisse ein, macht den Transfer somit für beide Seiten nachvollziehbar.

      Es gibt fünf Hauptmotive für die Abgabe von Anteilen: Vermögensumstrukturierung und Entschuldung, finanzielle Schwierigkeiten sowie Scheidung und Vererben. Der durchschnittlich erzielte Wiederverkaufswert liegt bei rund siebzig Prozent, es wurden aber auch schon Erlöse von bis zu hundertzwanzig Prozent erreicht.

      Abnehmer sind zum großen Teil Privatpersonen und institutionelle Einrichtungen, die bereits gute Erfahrungen mit Schiffsbeteiligungen gemacht haben. Hauptanreiz ist für sie, die Anlage zu einem reduzierten Prozentsatz zu erwerben, während sich die Ausschüttungen auf hundert Prozent berechnen.

      Die höchsten Umsätze am Conti-Zweitmarkt erzielten Schiffe mit einer Staukapazität von 1.800 und 3.000 Standardcontainern (TEU), wohingegen Frachter von 2.700, 3.600 und 5.750 TEU den stabilsten Anlegerstamm stellten. Hier war der Wunsch nach Veräußerung am geringsten.

      Seit Gründung 1970 sind bei Conti bisher 40.200 Beteiligungen mit einem Eigenkapitalanteil von gut zwei Milliarden Euro gezeichnet worden.
      Avatar
      schrieb am 26.07.04 00:15:26
      Beitrag Nr. 20 ()
      @19 K1

      ist ja klar, dass die 1800 und 3000er besonders gerne verkauft werden, das waren ja auch die, die jedesmal voll eins auf`s Dach bekommen haben.

      Entsprechend den Zahlen vom Hansaforum (2001) waren die BV1800er die Schiffe, die am allerübelstens bei jeder Kaskade eingebrochen sind (und die es aufgrund der üblicherweise kurzen Charterratenvereinbarungen richtig zerlegt hat). Dieses Größensegment hat der Leistungsbilanz der Conti auch ganz schön zu schaffen gemacht.

      Ich bin übrigens gerade dabei unsere älteren Beteiligungen (1992 -1995) zu untersuchen, warum die so gut gelaufen sind. Dabei ist mir aufgefallen, dass die 2800 und 3500 Schiffe damals deutlich teurer im EK waren als heute (Wechselkurs damals 1,60 DM/USD - also ungefähr wie jetzt - nur mit dem Unterschied, dass damals die Zinsen hoch waren. )

      Was bei der Entschuldung wirklich massgeblich!!!!! zu Buche geschlagen hat, war der dann einsetzende starke Anstieg des USD (weniger Geld für Ausschüttungen nötig) und das Fallen der Zinsen. Das hat dazu geführt, dass die Schiffe zum Teil bereits nach 7-8 Jahren lastenfrei waren.

      Wenn ich mir den Markt heute anschaue geht`s leider in die entgegengesetzte Richtung (wobei ich durchaus der Meinung bin, das der USD kurfristig nochmals bis auf 1,10 oder 1,08 steigen kann). Und das wird dem Markt keine Freude machen (mit Ausnahme der wenigen wirklich günstigen und konservativen Beteiligungen, die derzeit auf dem Markt sind).

      Das Thema mit der "Interessenvertretung" der deutschen Anleger find ich spannend. Darüber hab ich auch schon einpaar mal nachgedacht. Immerhin stellen deutsche Anleger den Großteil der weltweiten Containerflotte. Dadurch müsste sich gemeinschaftlich eigentlich eine gigantische Lobby (z.B. für Preissicherheit oder ähnliches) gegen den Rest des Marktes aufbauen lassen (zum Beispiel, wenn darüber diskutiert wird, welche Schiffe überhaupt noch eine Beschäftigung bekommen, wenn der Marktmal schlecht ist). Ich kann mir das aber in der Form so nicht so richtig vorstellen, weil dadurch die Produkte auch transparenter werden würden und man die "Guten" und die "Schlechten" (was immer da auch bedeuten mag), wie bei der Versicherung auch, an den Kostensätzen relativ einfach entlarven könnte (und das wollen diese Marktteil nehmer sicherlich nicht in der Form)

      Viele Grüße

      Kickaha

      P.S. Bin ab Mittwoch in meiner zweiten Heimat und melde mich deshalb für die nächsten 3 Wochen ordnungsgemäß ab.:D
      Avatar
      schrieb am 02.09.04 08:38:35
      Beitrag Nr. 21 ()
      Bundesregierung will Kapitalanleger verjährungsrechtlich schlechter stellen als "normale"
      Verbraucher 01.09.2004

      Die Bundesregierung verwehrt Kapitalanlegern weiterhin die verjährungsrechtliche Gleichstellung
      mit "normalen" Verbrauchern. Dies ergibt sich aus ihrer soeben veröffentlichten Gegenäußerung
      zur Stellungnahme des Bundesrats zum Entwurf des "Gesetz zur Anpassung von
      Verjährungsvorschriften an das Gesetz zur Modernisierung des Schuldrechts". Damit erteilt die
      Bundesregierung der Prüfbitte des Bundesrats zur Harmonisierung des Verjährungsrechts im
      Bereich des Kapitalmarktrechts erneut eine Absage.

      Der Bundesrat wollte im Anpassungsgesetz die Gleichstellung von Anlegern mit sonstigen
      Verbrauchern erreichen. "Dies zeigt die in Wirklichkeit anlegerfeindliche Haltung der
      Bundesregierung", kritisiert der Tübinger Rechtsanwalt Andreas W. Tilp. "Dort, wo Anlegerschutz
      wirklich effektiv verbessert werden kann, wie jetzt beim Anpassungsgesetz im Verjährungsrecht,
      wird gemauert " vermutlich wegen der guten Lobbyarbeit der Banken. Dies zeigt, dass die vielen
      Ankündigungen von so genannten "Anlegerschutzverbesserungsgesetzen" tatsächlich nur
      kosmetischen Aktionismus darstellen."

      Verstoß gegen EU-Recht

      Derzeit belaufen sich die Verjährungsfristen für Haftungsansprüche von Anlegern auf einheitlich
      maximal drei Jahre, auch wenn diese noch gar keine Kenntnis von ihrem Anspruch haben. Damit
      sieht der Gesetzgeber deutlich kürzere Verjährungsfristen vor, als in der im Bürgerlichen
      Gesetzbuch (BGB) verankerten allgemeinen Schadenersatzverjährungsregelung. Nach den
      Paragrafen 195 und 199 des BGB gilt seit 1. Januar 2002 als Regelverjährung: zehn Jahre falls
      der Geschädigte keine Kenntnis von seinem Anspruch hat, bei Kenntnis dagegen drei Jahre.
      Rechtsanwalt Tilp: "Dass weiterhin ausgerechnet in allen Anleger- und damit Verbraucher
      schützenden Gesetzen Verjährungsregelungen enthalten sind, die wesentlich schlechter sind als
      die des BGB, ist anlegerfeindlich. Zumal die vorgesehenen Fristen gegen das
      EU-Gemeinschaftsrecht verstoßen, wie ein von unserer Kanzlei eingeholtes Rechtsgutachten von
      Prof. Dr. Hans-W. Micklitz, Experte für Europarecht an der Universität Bamberg, belegt. Damit
      macht sich die Bundesrepublik haftbar für Ansprüche von Anlegern in unabschätzbarer Höhe."

      In nationalen Gesetzen müssen EU-Richtlinien so umgesetzt werden, dass dem
      Gemeinschaftsrecht größtmögliche Wirksamkeit verliehen wird. "Die verjährungsrechtliche
      Diskriminierung von Anlegern gegenüber "normalen" Verbrauchern lässt aber die schützende
      Funktion von EU-Anlegerschutz-Richtlinien leer laufen", so Tilp. "Die kapitalmarktrechtlichen
      Verjährungsvorschriften sind deshalb den allgemeinen Regeln des BGB anzupassen." (hh)

      Quelle: FONDS professionell
      Avatar
      schrieb am 14.09.04 09:31:49
      Beitrag Nr. 22 ()
      Fondszeitung: Advocatus diaboli bei Geschlossenen Fonds


      Mindestens einmal im Jahr kommen sie zusammen, stellen Fragen und dürfen entscheiden: die Gesellschafter. Lange Schlangen vor dem Saal, weil die Damen und Herren am Empfang Vollmachten überprüfen.

      Dass Gesellschafterversammlungen gerade von Fonds in Schieflage gut besucht sind, liegt nicht nur an dem gesteigerten Interesse der Anleger. Wo Probleme auftauchen, lassen sich Rechtsanwälte nicht erst lange bitten, sondern stehen auf der Matte.

      Davon wissen Dr. Görlich, IBV, Ideenkapital und die Initiatoren der WGS-Fonds ein Lied zu singen. Wo sonst, wenn nicht auf Gesellschafterversammlungen, kommen Anwälte direkt mit potenziellen Mandanten in Kontakt? Wenn ihnen dann auch noch die Adressen der Anleger in die Hände fallen, kommt die Kundenakquise richtig ins Rollen.

      Interessengemeinschaften von Anwälten und Vermittlern

      In Teamarbeit lässt sich dieses Vorhaben am einfachsten umsetzen. Deshalb gründen Anwälte zusammen mit ehemaligen Vermittlern Interessengemeinschaften.

      Beispiel WGS-Fonds. Einige dieser geschlossenen Immobilienfonds der beiden Initiatoren Klaus Neuschwandner und Thomas Fegert gingen in die Insolvenz. Um Rechtsanwalt Christian-H. Röhlke formierte sich der Verein "Pro Anleger" mit dem Ziel, die Öffentlichkeit "über bestimmte Gesellschaften und Vermittler sowie weitere nützliche Hinweise und Links zu anderen Homepages zu informieren".

      So verfährt auch der Aktionsbund Aktiver Anlegerschutz, der sich neben den Immobilienfonds der Bankgesellschaft Berlin auch auf die Dr. Görlich-Fonds eingeschossen hat. Bislang noch nicht mit dem erhofften Erfolg, was
      die angekündigte Absetzung von Fondsgeschäftsführungen betrifft. Aber
      die Mitgliederzahl steigt, und mit ihr auch die Einnahmen der Interessengemeinschaft.

      Junge Rechtsanwälte haben es am Markt schwer

      Gerade junge Rechtsanwälte haben es auch nicht leicht, sehen sie sich doch immer größerer Konkurrenz ausgeliefert. Mehr als 120.000 Anwälte arbeiten heute in Deutschland. Vor zehn Jahren war es etwa die Hälfte. Wer die juristische Ausbildung erfolgreich hinter sich gebracht hat, merkt spätestens bei Gründung einer eigenen Kanzlei, dass ihm während des Studiums und Refeendariats eines nicht vermittelt wurde: die Kundengewinnung.

      Wichtig ist aber auch, den guten Ruf zu wahren oder vielmehr sich einen guten Ruf zu erarbeiten. Je besser das Image und je größer die Erfolge und Tragweite der errungenen Urteile, desto höher steigen Bonität und Lukrativität der Klienten. Doch wenn die Kundenakquise bereits einen Gutteil der Arbeitszeit abzieht, bleibt um so weniger für die eigentliche Juristerei.

      Das einst so strikt einzuhaltende Werbeverbot für Rechtsanwälte ist im Laufe der Zeit aufgeweicht worden. Mittlerweile besteht fast nur noch die Beschränkung, dass in einem Schreiben nicht um ein konkretes Einzelmandat geworben werden darf. Auch aggressive Werbemaßnahmen sind untersagt. Legitim ist dagegen Marketing im kleinen Stil.

      Direktakquise im Internet und auf Versammlungen greift um sich

      Doch viel effektiver als Kooperationsbekundungen in Briefen a là "veranstaltet mit freundlicher Unterstützung von xy" ist die Direktakquisition. Sie erfolgt gezielt etwa in Anlegerforen – oder dann eben doch per Schreiben an Investoren. Dies vor allem an, wenn bereits ein konkretes Problem vorliegt, zu dem sich die Anwälte als Experten ausgeben können.

      Im günstigsten Fall können die Kanzleien bereits auf erfolgreich verhandelte Fälle verweisen. Referenzen in Form von bereits erstrittenen Rechtsprechungen sind wichtig. Aber auch anlegerfreundliche Urteile und gegebenenfalls ein drohender Ablauf von Klagefristen helfen bei der Argumentation gegenüber potenziellen Kunden. Die Kanzleien setzen immer stärker auf effektive Öffentlichkeitsarbeit und bedienen sich professioneller Zielgruppenanalyse.

      Woher kommen die Anlegeradressen?

      Immer häufiger sind Rechtsanwälte auch auf Gesellschafterversammlungen anzutreffen. Dort können sie in direkten Kontakt mit Klienten in spe treten. Das ruft zunächst schon mal den Unmut der Initiatoren hervor. Dem Ärger schließt sich auch noch Verwunderung an, wenn sich etwa im Fall der Berliner Bankgesellschaft die Tochter IBV nicht erklären kann, wie eine opponierende Interessengemeinschaft an die Adressen der Anleger kommt.

      Den Vertretern der Interessengemeinschaften geht es darum, Vollmachten von Anlegern zu bekommen und ihre Stimmen zu sammeln, um auf der nächsten Gesellschafterversammlung möglicherweise die Geschäftsführung zu kippen und aus den eigenen Reihen neu zu besetzen.

      Es kommt auf den Einzelfall an. Auf Verjährungsfristen hinzuweisen ist nicht nur legitim, sondern letztendlich auch hilfreich und notwendig, um Anleger zu sensibilisieren. Einen leichten Beigeschmack bekommt die Sache dann, wenn die Information der Selbstdarstellung untergeordnet wird, die Intention der Mitteilung für den Leser offensichtlich in der reinen Kundenakquisition besteht.

      Sammelklage als Problem

      Empfiehlt die Kanzlei allen Anlegern eine Sammelklage, wird es sogar problematisch. Denn wer pauschal behauptet, die Interessen einzelner Gesellschafter ließen sich in einer Sammelklage besser vertreten, als wenn der Anleger auf eigene Faust Schritte unternimmt, verschweigt die Risiken einer Sammelklage, die sich oft über Jahre zieht.

      Und was tun, wenn dann die Verjährungsfristen für eigene Klagen abgelaufen sind? Selbst wenn zwei Anleger den selben Fonds über einen und den selben Vermittler gezeichnet haben, so können sie dies aus unterschiedlichen Intentionen vollzogen haben. Die Interessen gegenüber den Haftungspflichtigen müssen nicht identisch sein, sind es in den meisten Fällen wohl auch nicht. Das zeigen allein die vielen Beiträge geschädigter Anleger in Online-Foren. Sie kommen mitunter zu völlig verschiedenen Schlussfolgerungen, was die Vorgehensweise betrifft. Auch hier gilt: Es ist im Einzelfall zu entscheiden.

      W:0 News / Fondszeitung
      Avatar
      schrieb am 14.09.04 12:38:06
      Beitrag Nr. 23 ()
      Schade eigentlich, dass die Anleger immer erst dann kommen, wenn`s zu spät ist.

      Gruß Kickaha
      Avatar
      schrieb am 16.09.04 18:45:44
      Beitrag Nr. 24 ()
      Steuersparmodelle: Großer Frust

      Die Steuervorteile für Medienfonds stehen auf der Kippe, die Ausschüttungen an Anleger bleiben hinter den Prognosen zurück. Und trotzdem ist der Bann der Fonds ungebrochen.


      Zeichentrickserie Mission Odyssey: Wann die Anleger ihr Geld zurückbekommen, ist ungewiss
      Die Odyssee begann 2000. Geplant war, dass Odysseus auf Reise geht, im Fernsehen. Stattdessen wurde es eine Irrfahrt für 1600 Anleger. Der tapfere Grieche sollte als Zeichentrickmann in einer TV-Serie zu Heldentaten gegen Zyklopen, Sirenen und Zentauren aufbrechen und den Anlegern des Medienfonds Berlin Animation Film (BAF) in acht Jahren eine jährliche Rendite von 10,9 Prozent erkämpfen. Das versprach die Prognoserechnung des von der Dresdner Bank vertriebenen Fonds. Die Produktion verzögerte sich aber. Nicht nur bei Odysseus, auch bei sieben weiteren Streifen des Fonds. Keine Heldentaten. Dafür eine erste frustrierende Niederlage für die Investoren: Statt der geplanten 58,5 Prozent ihrer Einlage erhielten sie 2002 keinen Cent. Es wurde auch nicht besser: Bis heute hat es keine Ausschüttung gegeben.

      Kommendes Jahr sollten die Anleger den Rest ihrer Investition zurückbekommen. „Das ist unrealistisch“, räumt selbst BAF-Manager Volker Baas ein. Die Anleger könnten dann allenfalls auf eine erste Ausschüttung hoffen. Wann sie ihr Geld zurückerhalten, ist ungewiss. Vier Anleger haben die Nase voll und zogen gegen die Dresdner Bank vor das Landgericht Frankfurt am Main. Ihr Vorwurf: Arglistige Täuschung der Investoren, denn der Prospekt sei unrichtig. Sie wollen ihr Geld sofort zurück – insgesamt 311 000 Euro. Die Dresdner Bank will das nicht kommentieren. Jetzt muss das Gericht entscheiden. Anfang Dezember beginnt die Verhandlung.

      Der Frust bei Medienfondsanlegern ist groß. Die wenigsten Fonds halten, was die Initiatoren in ihren Verkaufsprospekten vorrechneten. Bei den einen Fonds sind die Ausschüttungen geringer, als versprochen; bei anderen fallen Steuervorteile weg. Der Verlierer ist der Investor. Er muss mit ansehen, wie sein Investment den Bach runtergeht. Denn aussteigen kann er nicht, das Geld ist auf Jahre gebunden. Die Anteile lassen sich kaum verkaufen.

      Anlegern gehen die Augen über

      Dabei hört sich zu Beginn alles so gut an. Finanzvermittler säuseln ihren Kunden ins Ohr, wie einfach und lukrativ so ein Filmfonds sei. Sie zeigen Hochglanzbilder der Hollywoodprominenz, die Erfolg und Glamour verheißt. „Herr der Ringe“, Teil 3, kennt jeder, brachte elf Oscars, ist ein Film eines Fonds. Oder „Terminator 3“ mit Arnold Schwarzenegger. Oder „I, Robot“ mit Will Smith – alles berühmte Filme, finanziert von deutschen Privatinvestoren. Mit nur einer Unterschrift kann der Anleger dabei sein, raunt der Vertreter. Und dann noch die sagenhaften Steuervorteile. Denn der Anleger könne die Investition von seinem zu versteuernden Einkommen abziehen.

      Es geht, erzählt der vermeintliche Finanzexperte, sogar noch besser: Wer einen Teil seines Investments per Kredit finanziert, tanzt den Fiskus noch raffinierter aus. So rechnet der Münchner Initiator LHI in seinem neusten Fonds Kaledo II mit einer steuerlich abziehbaren Summe von 160,7 Prozent der Barinvestition. Der Münchner Initiator VIP, der unter anderem den bald in den Kinos anlaufenden Klamaukfilm „Sieben Zwerge – Männer allein im Wald“ produziert, plant für Fonds VIP 4 mit 175,63 Prozent. Initiator Hannover Leasing setzt noch eines drauf: Dort sollen es 190 Prozent sein.

      Den Anlegern gehen bei diesem Zahlenfeuerwerk die Augen über. Ohne sich die komplizierten Verkaufsprospekte genau anzusehen, unterschreiben sie. Die Anziehungskraft der Filmfonds ist ungebrochen. Initiator VIP hat für seinen vierten Fonds innerhalb von fünf Monaten 100 Millionen Euro eingesammelt. Geplant hatte er laut Prospekt mit mindestens fünf Millionen Euro. Insgesamt werden Anleger dieses Jahr etwa 1,6 Milliarden Euro in Filmfonds investieren, schätzt der Fondsanalyst Stefan Loipfinger.

      Gefahr keine Theorie

      Die Steuervorteile ziehen bei Anlegern mehr als alle anderen Versprechen. 122 Prozent beim Fiskus abziehbare Verluste prognostizierten die Initiatoren im Schnitt für die im vergangenen Jahr verkauften Fonds. Tendenz bei den diesjährigen Fonds steigend. Dabei ist gerade die Steuer der größte Wackelfaktor in der Rechnung. Der Anleger unterschreibt mit seinem Beitritt zum Fonds einen Wettschein aufs Finanzamt. Denn zum Zeitpunkt der Zeichnung ist offen, ob die Beamten das Steuerkonzept abnicken und der Anleger sein Steuerplus behalten darf. Entscheiden die Finanzbeamten dagegen, kommen Anleger aus dem Investment nicht mehr raus. Sie müssen die Steuervorteile zurückzahlen, plus sechs Prozent Zinsen im Jahr.

      Die Gefahr ist keine ferne Theorie, das erste Steuerkonzept eines Medienfonds ist Anlegern gerade um die Ohren geflogen. 4676 Investoren hatten in den Filmfonds Mediastream IV des Düsseldorfer Initiators Ideenkapital investiert. Der Fonds sollte zwölf Prozent mit der Vermarktung des Will-Smith-Films „I, Robot“ und Streifen mit den Hollywoodstars Ben Stiller und Gene Hackman einspielen. Und vor allem sollten die Anleger 131 Prozent ihrer Einlage beim Fiskus absetzen können. Vertriebschef Michael Wilke prahlte: „Wir haben eine schriftliche Bestätigung vom Finanzamt, dass unser Konzept dem Gesetz entspricht.“ Das Dokument sei für das Amt zwar rein juristisch nicht bindend, aber es sei ein Indiz für die Sicherheit des Fonds.

      Die Fondsmanager überschätzten ihr Konzept. Die Beamten verweigerten die hohen Steuervorteile in der Vorprüfung. Dort durchleuchten die Steuerbeamten Fonds nach groben Fehlern. Mediastream IV fiel unangenehm auf. Die Rendite des Fonds schnurrt damit laut Ideenkapital auf etwa 3,4 Prozent zusammen. Und es kann noch schlimmer kommen. Vermarkten sich die Filme nicht so gut, wie im Prospekt angenommen, geht es mit der Rendite weiter bergab. Das ganze Investment kann ins Minus kippen.

      Grünes Licht erst nach der Betriebsprüfung

      Mediastream-IV-Anleger wollen sich das nicht gefallen lassen. Sie haben den Koblenzer Anwalt Gerd Krämer von der Kanzlei Schulte-Wissermann angeheuert. Er verhandelt noch mit Ideenkapital. Sein Kollege Georg Brenner sagt aber: „Die Reaktionen des Initiators waren enttäuschend.“ Die Anwälte wollen vor Gericht ziehen. Ideenkapital, so ihr Vorwurf, habe nicht ausreichend über die Risiken aufgeklärt.

      Die Konkurrenz ging sofort in Distanz zum Düsseldorfer Initiator. „Die VIP-Gruppe hat sich bewusst nicht dem fantasiereichen Schielen nach Steuervorteilen angeschlossen“, sagt Andreas Schmid, Vorstand des Münchner Initiators VIP. Ein dickes Steuerplus bieten die VIP-Fonds laut Prospekt dennoch. Aber immerhin kann Schmid für den im vergangenen Jahr vertriebenen Fonds VIP 3 die vorläufige Absegnung vom Finanzamt München vorlegen. Den ersten Durchlauf beim Amt haben zum Beispiel auch Konkurrent Uwe Boll mit seinem Fonds Boll 6 und die LHI mit ihren Fonds Kaledo 1 überstanden.

      Vorrunde geschafft – aber damit ist noch nichts gewonnen. Denn endgültig grünes Licht geben die Finanzbeamten erst nach der Betriebsprüfung. Und die steht zwei bis drei Jahre nach Start des Fonds an. „Es wird richtig spannend“, sagt Analyst Loipfinger. Denn die Steuervorschriften sind vage (siehe Kasten: Wette auf das Amt). Welche Fonds ihnen entsprechen werden, wissen heute nicht mal die Beamten. Ein hoher Ministerialbeamter: „Es gibt Unschärfen, wir können noch nicht sagen, was gehen wird.“ Das werde erst in den kommenden zwei Jahren mit Bund- und Ländervertretern besprochen. Für die heutigen Fondsanleger kann dies ein Fiasko bedeuten.

      Anleger ist letztes Glied in der Reihe

      Schwere Zeiten für Fondsanleger. Zumal der Filmmarkt hochriskant ist. Welcher Streifen die Zuschauer in die Kinos lockt, ist schwer abzusehen. Selbst Filme mit Arnold Schwarzenegger floppten an den Kinokassen. Außenseiterfilme dagegen wie der Halbstarkenfilm „The Fast and the Furious“ von Mediastream I wurden überraschend zu Kassenschlagern. Die Anleger von Mediastream I haben 67,8 Prozent ihrer Einlage zurückerhalten.

      Nicht jeder Erfolg an der Kinokasse kommt beim Anleger an. Er steht als letztes Glied in der Reihe der Profiteure. Vor ihm verdienen Kinos, Filmstudios, Vermarktungsfirmen und meist auch der Initiator. So hat der Münchner Initiator Hollywood Partners mit den Filmen „Tango“ und „Quills – Macht der Besessenheit“ zwei Oscars abgeräumt. Große Ehre, wenig Freude für die Anleger. Schon 2001 sollten sie 87 Prozent ihres Investments ausgeschüttet bekommen. Bis heute seien nur Minisummen geflossen, klagen Anleger. Kein Kommentar von Hollywood Partners.

      Die meisten Fonds bleiben hinter ihren Prognosen zurück. Der Odysseus-Fonds BAF ist nur einer. Etwa 50 Prozent hinter Plan liegen die Fonds 11 und 12 des Anbieters Victory, so Chef Franz Landerer. Der Juniorfonds von Victory hat erst sieben Prozent ausgeschüttet, obwohl er seit 2000 läuft. Wenn Anleger diese Zahlen betrachten, muss ihnen klar sein: Anders als bei einer Anleihe gibt es kein Laufzeitende mit einer Rückzahlung des Kapitaleinsatzes. Erst wenn der Fonds mehr als 100 Prozent ausgeschüttet hat, haben die Investoren vor Steuern verdient.

      Gefahren im klein Gedruckten der Verträge

      Victory ist jetzt selbst „in einer schwierigen Situation“ und pumpt die Anleger der Fonds 18 bis 22 an. „Um den Verpflichtungen weiterhin nachkommen zu können, benötigen wir zusätzliche Finanzierungsmittel“, heißt es in einem Schreiben. Fünf Millionen Euro wird der Fonds durch Kürzung der Ausschüttungen abziehen. Mit fünf Jahren Verspätung soll das Geld dann endlich an die Anleger fließen. Für die Kunden ein wenig lukratives Geschäft. Für das Darlehen will das Unternehmen nur Zinsen von etwa einem Prozent pro Jahr zahlen.

      Wackelige Steuern, ein undurchsichtiger Markt – und im klein Gedruckten der Verträge warten häufig weitere Gefahren. Beliebter Schminktopf für die Rendite: Es wird mit optimistischen Verwertungseinnahmen der Filme gerechnet. Als Faustformel gilt in der Branche: Über etwa sieben Jahre erwirtschaftet ein durchschnittlicher Film 140 Prozent der Produktionskosten. Arbeitet der Fonds mit Garantien, muss konservativ mit weniger gerechnet werden. Denn auch Garantien kosten Geld. Die meisten Anbieter rechnen trotzdem mit 160 Prozent und mehr. Analyst Loipfinger: „Medienfonds sind zu einem schwer kalkulierbaren Risiko geworden.“

      ALEXANDRA KUSITZKY

      07.09.2004

      Eine Story aus der WirtschaftsWoche Nr. 38/04
      Avatar
      schrieb am 20.09.04 07:02:11
      Beitrag Nr. 25 ()
      hier findet sich ein Überblick über geschlossene Wertpapierfonds (Closed-end funds)
      http://www.feix.net/diht.html" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.feix.net/diht.html

      Formen und Inhalte geschlossener Wertpapierfonds

      1. Bedeutung im Rahmen der Investmentanlagen

      Geschlossene Wertpapierfonds bieten im Vergleich zu offenen Fonds zusätzliche Vor- aber auch Nachteile. Sie bereichern besonders für den international orientierten Investor das Anlagespektrum. Für deutsche Anleger spielen geschlossene Wertpapierfonds wegen der steuerlichen Behandlung zur Zeit nur in Randgebieten der Kapitalanlage eine Rolle. Um die Benachteiligung ausländischer Kapitalanlagegesellschaften zu beenden, muß sich dies im Rahmen der EG-Harmonisierung in den nächsten Jahren ändern.



      1.1 Geschlossene Investmentfonds als ausländische Fondsvariante



      International und besonders im angelsächsischen Raum stehen geschlossene Wertpapierfonds gleichberechtigt neben den offenen Fonds. Tochtergesellschaften deutscher Großbanken treten hier auch als Fondsmanager geschlossener Fonds auf. So werden z.B. diverse "Germany-Funds" und "Europe-Funds" an Wallstreet und in London notiert. Außer in den Hauptmärkten USA und Großbritannien gibt es auch an vielen anderen Börsen geschlossene Wertpapierfonds (z.B. Korea, Taiwan, Thailand, Tschechien), die jedoch für lokale Anleger gedacht sind.



      1.2. Internationaler Stellenwert



      Das Fondsvolumen der über 1200 weltweit existierenden geschlossenen Wertpapierfonds wird auf $ 200 Mrd. geschätzt. Bei speziellen Anlagegebieten wie z.B. Emerging Markets, Biotechnologie oder auch einzelnen Entwicklungsländern nehmen die geschlossenen Fonds im internationalen Vergleich einen höheren Stellenwert ein als offene Fonds.



      1.3 Fehlende offizielle Zulassung in Deutschland



      Mit wenigen Ausnahmen sind geschlossene Wertpapierfonds in Deutschland bisher nicht zum Vertrieb zugelassen und somit steuerlich benachteiligt. Irreführend ist hierbei, daß mehr als 30 geschlossene Aktienfonds im Freiverkehr an deutschen Börsen gehandelt werden. Die drastische Besteuerung gilt aber auch für diese Fonds, sofern sie im Inland gehalten werden.



      2. Wesensmerkmale geschlossener Wertpapierfonds



      2.1 Fondsgesellschaften als börsennotierte Unternehmen



      Im Gegensatz zu den in Deutschland durch Kapitalanlagegesellschaften vertriebenen Fondsanteilen werden die Anteile geschlossener Fonds ebenso wie Aktien anderer Unternehmen an einer Börse notiert oder zumindest im Freiverkehr gehandelt. Die amerikanische und auch international übliche Bezeichnung für geschlossene Fonds ist Closed-end Funds im Gegensatz zu den mit den deutschen Fonds vergleichbaren (offenen) Mutual Funds. Als Investment Trusts werden die in London notierten und von den britischen Aufsichtsbehörden reglementierten geschlossenen Fonds bezeichnet. Für die offenen Fonds ist in Großbritannien die Bezeichnung Unit Trusts üblich. Nutzen die Fonds die fehlende Reglementierung und die sonstigen Vorteile sogenannter Steuerparadiese, wie z.B. auf den Kanalinseln oder den Bahamas spricht man von Offshore-Funds, die aber durchaus ebenfalls börsennotiert sind.



      2.2 Rechtsstatus des Fondsanlegers als Aktionär



      Closed-end Funds und Investment Trusts werden in der Rechtsform einer Aktiengesellschaft geführt. Als Anteilinhaber eines geschlossenen Fonds hat der Anleger vergleichbare Rechte wie die Aktionäre anderer Unternehmen in dem Land, in dem der Fonds seinen Sitz hat. Von besonderer Bedeutung ist das Stimmrecht in Hauptversammlungen. Zusammen mit anderen Aktionären kann der Anleger z.B. die Umwandlung in einen offenen Fonds, die Auflösung des Fonds oder den Rückkauf eigener Aktien beschließen.



      2.3 Begrenzung der Anteilscheine bei der Emission und Wegfall des Ausgabeaufschlags



      Im Rahmen einer Erstemission (IPO - Initial Public Offering) emittiert der geschlossene Fonds eine feste Anzahl von Aktien, z. B. 10 Millionen Stück zu $ 10 plus einer Verkaufsgebühr von 3 %, die an die vermittelnden Broker fließt. Den Erlös von $ 100 Mio. investiert der Fonds gemäß den im Verkaufsprospekt erläuterten Anlagegrundsätzen. Nach Abschluß der Emissionsphase werden die Fondsaktien i.d.R an einer Börse notiert. Beim Handel fallen dann nur noch die börsenüblichen Spesen an.



      2.4 Abgrenzung zu offenen Fonds



      Geschlossene Wertpapierfonds



      · sind Aktiengesellschaften

      · haben keinen Ausgabeaufschlag

      · Kurswert schwankt in Abhängigkeit von Angebot und Nachfrage und weicht vom inneren Wert ab

      · können Kredite aufnehmen und damit ihre Performance hebeln

      · haben ein stabiles Anlagekapital, können nicht in der Baisse (Hausse) zum Verkauf (Kauf) gezwungen werden

      · weisen i.d.R. eine günstigere Kostenstruktur (Managementgebühren u.s.w.) als offene Fonds auf

      · können mit einem Discount gekauft werden





      3. Handel mit Fondsaktien an der Börse



      Im Gegensatz zu den in Deutschland gängigen offenen Fonds werden Closed-end Funds und Investment Trusts ebenso wie Aktien an der Börse gehandelt. Dies bedeutet, daß sich ihr Verkaufswert nach Angebot und Nachfrage richtet und im Regelfall vom Inventarwert abweicht.



      3.1 Der "Net Asset Value" als innerer Wert der Fondsanteile



      Vergleichbar mit der Errechnung des Rücknahmepreises bei den in Deutschland üblichen offenen Investmentfonds wird bei geschlossenen Fonds der Net Asset Value (NAV) errechnet. Man addiert hierzu alle Vermögensgegenstände des Fonds, substrahiert eventuelle Verbindlichkeiten und dividiert das Ergebnis durch die Zahl der umlaufenden Anteile.

      Der NAV entspricht dem inneren Wert eines Fondsanteils und kann als Maßstab für die Leistung des Fondsmanagements herangezogen werden. Er zeigt im Zeitablauf die Entwicklung der im Fonds enthaltenen Anlagen.



      3.2 Discount und Prämie als Differenz zwischen Net Asset Value und Börsenkurs.



      Liegt der Kurs der Fondsanteile über dem NAV, zahlen Käufer eine Prämie (Aufgeld). Notiert der Kurs der Fondsanteile unter dem NAV, können die Anteile mit einem Discount (Abschlag) erworben werden. Beträgt z.B. der NAV eines Fonds $ 10 und der Börsenkurs $ 8, so hat der Fonds einen Discount von 20 %. NAV und Prämie werden von den Fondsgesellschaften zumeist wöchentlich ermittelt und können im Wall Street Journal (siehe Anlage) und der Financial Times verfolgt werden. Discounts und Prämien schwanken im Zeitablauf sowohl bei einzelnen Fonds als auch im Durchschnitt aller Fonds erheblich. Aktuell liegt der Discount eines an Wallstreet gehandelten und in internationale Aktienmärkte investierenden Closed-end funds, der keine Besonderheiten aufweist, meist zwischen15% und 20%.



      Die Existenz von Prämien und Discounts ist mit der Hypothese effizienter Märkte nur schwer vereinbar und Gegenstand zahlreicher wissenschaftlicher Untersuchungen. Vielfach lassen sich erhebliche Abweichungen vom NAV bereits fondsspezifisch erklären. So wurden z.B. Fonds, die in Korea investierten, mit Prämien von über 100 % gehandelt, weil sie für Ausländer die einzige Möglichkeit darstellten sich in diesem Markt zu engagieren. Fonds, die zu einem großen Teil in nicht börsennotierte Wertpapiere investieren, weisen als Risikoabschlag dagegen oft Discounts von 30 % und mehr auf. Die Performance des Fonds in der Vergangenheit hat ebenfalls einen Einfluß: Fonds, die sich beständig schlechter als ihre Benchmark entwickeln, weisen höhere Discounts auf als die Outperformer. Prämien und Discounts schwanken auch mit der allgemeinen Marktstimmung. Während viele Emerging Markets Fonds zu Beginn des Jahres 1994 im Rahmen der Begeisterung für Anlagen in diesen Ländern noch Prämien aufwiesen, verzeichneten die gleichen Fonds drei Monate später bereits Discounts von oft mehr als 20 %.



      Als vielleicht wesentlichster Grund für die Existenz von Discounts und Prämien läßt sich jedoch die Ignoranz der Anleger gegenüber dem inneren Wert ihrer Anlage anführen. Sie verfolgen nur den Börsenkurs nicht aber den NAV. So kommt es zu dem Phänomen, daß zwei an Wallstreet notierte und in Thailand investierende Fonds seit Mitte 1997 durchschnittliche Prämien von ca. 70 % und 35 % aufweisen. Gleichzeitig werden in London und Bangkok entsprechende Fonds mit Discounts von 20 bis 30 % gehandelt.



      Weiterführende Informationen über Closed-end funds lassen sich im Internet in englischer Sprache finden unter http://www.icefi.com und unter http://www.trustnet.co.uk/it/general/ . Bei TrustNet finden sich auch die NAV´s sowie Kurs-/Discount-grafiken von über 500 Closed-end funds und Investment Trusts (Siehe Grafik in der Anlage). Einen ersten Überblick in deutscher Sprache gibt http://www.feix.net.



      3.3 Bedeutung von Discount und Prämie im Börsenhandel



      Der NAV ist die zentrale Größe zur Bestimmung eines "fairen" Marktpreises geschlossener Fonds. Professionelle Marktteilnehmer kalkulieren bei der Kursfindung mit einer marktüblichen Abweichung vom NAV. Hierbei spielen neben den bereits genannten Gründen für die Discounts und Prämien viele andere Kriterien eine Rolle: Wie sind die Chancen, den Fonds in einen offenen Fonds umzuwandeln? Welche Großaktionäre hat der Fonds? Welche Discounts haben vergleichbare Fonds? Wie kann man Engagements hedgen?



      Große Abweichungen vom inneren Wert lassen sich bei geschlossenen Wertpapierfonds durch direkte oder zeitliche Arbitrage profitabel nutzen. Hierbei können eingegangene Positionen z. B. durch Leerverkäufe oder Derivate abgesichert werden.





      4. Beteiligung an geschlossenen Wertpapierfonds



      4.1 Steuerliche Behandlung ausländischer geschlossener Investmentfonds



      Grundlage für die Besteuerung ausländischer Investmentfonds für den deutschen Anleger ist das Auslandsinvestmentgesetz. Mit wenigen Ausnahmen verfügen die geschlossenen Wertpapierfonds weder über eine Vertriebszulassung in Deutschland noch einen steuerlichen Vertreter. Werden in Deutschland nicht registrierte Auslandsfonds gehalten, müssen versteuert werden

      die gesamte Ausschüttung

      90 % der erzielten Kurgewinne eines Jahres

      erzielte der Fonds in einem Jahr keinen Gewinn, sind 10 % vom Kurswert zu versteuern.

      Beim Verkauf des Fonds wird eine Steuer von pauschal 20 % des Kurswertes erhoben.



      In USA, aber auch bereits im europäischen Ausland, werden Closed-end Funds wie Aktien besteuert. Werden die Fonds im Rahmen der Harmonisierung des europäischen Rechts den deutschen Publikumsfonds gleichgestellt, sind Kursgewinne nach Ablauf der Spekulationsfrist steuerfrei. Durch den Kauf geschlossener Fonds über Auslandskonten vermeiden "steuerunehrliche" Anleger bereits heute die negativen Konsequenzen.



      4.2 Steuerbegünstigung für börsennotierte Fondsaktien über Dachfonds



      Die steuerliche Benachteiligung des deutschen Anlegers bei geschlossenen ausländischen Investmentfonds wird von einigen Kapitalanlagegesellschaften dadurch umgangen, daß sie offene Fonds anbieten, die wiederum in Closed-end Funds und Investment Trusts investieren. Die Erträge dieser bisher nur in Luxemburg aufgelegten Dachfonds werden steuerlich genauso behandelt wie bei den in Deutschland üblichen Investmentfonds.





      Rainer Feix, Anlage- und Vermögensberatung, D-61350 Bad Homburg, Gluckensteinweg 3d
      Avatar
      schrieb am 20.09.04 09:26:40
      Beitrag Nr. 26 ()
      @Max Stirner

      Der Artikel #25 behandelt "geschlossene Fonds" (in Form von AGs, Trusts etc.). Diesen fehlt im Unterschied zu den hier im Thread hauptsächlich behandelten geschlossenen Fonds (in Form von GbR, KG etc.) die Mitunternehmerschaft bzw. (bei geschlossenen Immobeteiligungen, LV-Beteiligungen) steuerliche Relevanz. Sie sind daher aus steuerlicher Sicht für deutsche Anleger i.d. Regel wenig interessant.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 30.09.04 12:09:22
      Beitrag Nr. 27 ()
      Goldener Herbst für Steuersparer

      GbR-Fonds verringern die Belastung durch den Fiskus. Den Herbst erkennt man in Deutschland an der Farbe der Blätter und an dem Bedürfnis der Anleger, etwas für oder besser gesagt gegen die persönliche Steuerlast zu tun. Daher steht das vierte Quartal bei Banken, Finanzvertrieben und Anlegern regelmäßig unter dem Motto "Steuersparen". Das größte Problem dabei: Das Finanzamt schiebt immer mehr Modellen einen Riegel vor.

      OLIVER MENSCHING HANDELSBLATT, 29.9.2004 Und bei vielen Modellen resultiert der anfängliche Steuervorteil zudem in einem zukünftigen echten Verlust. So haben Schiffsfonds schon lange die Seite gewechselt und sind ins Renditelager gesegelt. Nur noch Medienfonds bieten dem Anleger Verlustzuweisungen von 100 %, allerdings bei hohen steuerlichen und wirtschaftlichen Risiken.

      In den letzten Jahren hat sich jedoch eine neue Gattung der steueroptimierten Fonds etabliert, die sich in diesem Jahr nun anschickt, zu breiter Berühmtheit zu gelangen: GbR-Fonds. Praktisch gesehen handelt es sich hier um (Fonds-)Vermögensverwaltungen, die z.B. in Investmentfonds oder auch direkt in Rentenpapiere investieren. Damit liegt der größte Vorteil auf der Hand: Anders als bei Hollywoodfilmen und Hochseetankern können Anleger und Berater die Chancen und Risiken von Investmentfonds gut einschätzen.

      Bei der steuerlichen Behandlung beruhen diese geschlossenen Fonds auf den einschlägigen Gewinnermittlungsvorschriften für GbRs (Gesellschaften bürgerlichen Rechts), wonach das steuerliche Ergebnis nach einer Einnahmen-/Überschuß-Rechnung ermittelt wird. Dadurch werden die Investitionen eines GbR-Fonds in Investmentfondsanteile bzw. festverzinsliche Wertpapiere im ersten Jahr zu ca. 100 % aufwandswirksam, was ein negatives steuerliches Ergebnis von ca. 100 % der Einlage bedeutet. In den Folgejahren wird jeweils ein neutrales steuerliches Ergebnis angestrebt. Ein steuerlicher Ertrag soll bei diesen Produkten erst am Ende der Fondslaufzeit realisiert werden.

      Natürlich stellt sich auch hier die Frage der steuerlichen Sicherheit, denn jede steuerorientierte Kapitalanlage ist dem Fiskus erst einmal verdächtig. Allerdings ist ein durchdachtes Sparkonzept auch politisch wünschenswert, und um nichts anderes handelt es sich hier. Wird am Ende der Laufzeit ein Gewinn erzielt, haben sowohl der Anleger als auch der Fiskus etwas davon. Und dass Investmentfonds eine Gewinnerzielungsabsicht haben ist anerkannt. Eine so genannte nachgelagerte Besteuerung ist z.B. auch das Konzept, welches der Neuregelung zur Besteuerung der Alterseinkünfte ab 2005 zugrunde liegt.

      Allerdings sollte der Anleger drauf achten, dass alle steuerrechtlichen Vorschriften für Steuersparmodelle beachtet wurden. So sagt der Fiskus deutlich, dass er nur solche Steuermodelle anerkennt, die auch ohne Steuervorteil Sinn machen. Oder anders gewendet: Der Endkunde darf sich nicht wegen des Steuervorteils für ein konkretes Produkt entscheiden. Problematisch könnten daher GbR-Fonds sein, die nur in Geldmarktfonds oder ähnliche quasi-sichere Instrumente investieren, da diese wegen der praktisch nicht vorhandenen Fungibilität der Beteiligung und der langen Laufzeit der Fonds ohne Steuervorteil wirtschaftlich nicht wirklich Sinn machen würden. Damit liegt auf der Hand, dass hier der Steuervorteil im Vordergrund steht, womit diese Investitionen zugleich der Gefahr der Nichtanerkennung durch die Finanzverwaltung ausgesetzt sind. Ein Investor sollte daher nur Produkte in Betracht ziehen, denen es gelungen ist, mehrere Anlageklassen zu integrieren und damit eine sinnvolle Vermögensverwaltung zu schaffen.

      Ebenfalls wichtig ist der Ausschluss der Haftung über die Einlage hinaus, was z.B. durch eine GbR-Innengesellschaft sichergestellt werden kann.

      Sind alle Punkte erfüllt, handelt es sich bei den GbR-Fonds aber um die sicherste und vor allem wirtschaftlich aussichtsreichste Möglichkeit, seine Steuerlast zu optimieren.

      Oliver Mensching ist Wirtschaftsprüfer in Hamburg.

      Handelsblatt Nr. 189 vom 29.09.04 Seite c02
      Avatar
      schrieb am 02.10.04 10:16:08
      Beitrag Nr. 28 ()
      Billig-Billig-Anleger feilschen um Provisionen

      Der Vertrieb geschlossener Immobilienfonds ist für Anlageberater in der Regel ein lukratives Geschäft. Sieben oder acht, manchmal auch zehn Prozent der Summe, die ein Anleger in einen Fonds investiert, streicht der Vermittler ein. Doch die besten Zeiten haben viele Berater vermutlich bald hinter sich. Internet-Discount-Vertriebe ködern Anleger mit deutlich niedrigeren Provisionen.
      Die Folge: Die Margen der klassischen Berater geraten unter Druck - ein Trend, der die ohnehin höchst umstrittene Qualität der Leistung vieler Berater weiter verringern könnte.

      "Wir stellen das gesamte Provisionssystem in Frage", sagt Hubertus Blei, Geschäftsführer der Profi Fonds-Discount GmbH & Co. KG im fränkischen Thurnau. Profi Fonds-Discount (der Umsatz lag 2003 in zweistelliger Millionenhöhe) vertreibt über das Internet geschlossene Fonds, ging im Januar 2002 an den Start und beschert Anlegern eine Provisionsersparnis von 5% plus x bezogen auf das eingezahlte Eigenkapital. "Wir benötigen 3 bis 5% Provision, alles andere geht an den Anleger zurück", so Blei. Um in den Genuss solcher Schnäppchen zu kommen, zahlt der Anleger auf andere Art: Er erhält keine Beratung und unterschreibt eine Erklärung, mit der er den Discounter von jeglicher Haftung befreit.
      Sechs Mitarbeiter sind bei dem fränkischen Unternehmen damit beschäftigt, die monatlich mehr als 3.000 Anfragen zu bearbeiten. "Wir nehmen alle Fonds aller etablierten Initiatoren auf", sagt Blei. Das heißt, ein Interessent kann grundsätzlich jeden Fonds über Profi Fonds-Discount zeichnen. Allerdings klappt das nur, wenn es Blei gelingt, über einen Vertriebs-Pool oder den entsprechenden Initiator den Kauf der Beteiligung abzuwickeln.
      Genau da liegt aber mitunter das Problem. Initiatoren wie Jamestown, Köln, wehren sich mit Händen und Füßen gegen die Vertriebs-Discounter. "Wir können es nicht erlauben, dass sich Kunden bei einem Dienstleister, mit dem wir eine Vertriebsvereinbarung haben, beraten lassen und dann übers Internet zeichnen, um 0% Agio zu bekommen", sagt Jamestown-Geschäftsführer Markus Derkum. Jamestown bilde seine Vertriebspartner systematisch fort ("Das sind keine Spaßveranstaltungen, sondern da wird richtig geackert."), damit sie für etwaige Detailfragen von Anlegern gewappnet seien. Discounter, die keine Beratung bieten, dürften davon nicht auch noch profitieren. Also versuche Jamestown, denjenigen Vertrieben, die mit Discountern zusammenarbeiten, auf die Schliche zu kommen. "Wir machen dann schon mal Blindzeichnungen", so Derkum. Auf diese Weise könnten diejenigen, die sich an die Spielregeln der Kölner nicht halten, ermittelt werden. Die bekommen dann Abmahnungen oder gleich die Kündigung geschickt.

      "Beratung ist Einflussnahme!"

      Solches Vorgehen lässt Blei völlig kalt. "Es gibt rechtlich keine Handhabe dagegen, dass wir geschlossene Fonds vertreiben", sagt er. Sobald ein Initiator eine Vertriebsvereinbarung etwa mit einem Maklerpool abgeschlossen habe, reiche ihm, Blei, der Kontakt zu diesem Pool. Er selbst brauche eine Vereinbarung mit dem Initiator dann nicht mehr - eine Sichtweise, die von der Rechtsprechung bislang offenbar gedeckt ist.
      Blei zweifelt ohnehin daran, dass die von Initiatoren und Anlagevermittlern oftmals ins Feld geführte Beratungsleistung viel taugt. "Bei geschlossenen Fonds ist Beratung mit subjektiver Einflussnahme gleichzusetzen", sagt er. Also lehnt Profi Fonds-Discount jegliche Beratung ab. "Dennoch gibt es bei uns ein deutliches Mehr an Informationen für die Entscheidungsfindung des Anlegers", betont Blei. "Wir stellen alle Leistungsbilanzen und Ratings zu den Produkten ins Internet. Welcher Berater macht das denn heute?" Blei räumt ein, dass dieses Verfahren größere Selbstständigkeit des Anlegers voraussetzt, und nimmt die überdurchschnittliche Zeichnungssumme seiner Kunden von 50.000 EUR als Hinweis darauf, dass sie schon wissen, was sie tun.

      So billig die Angebote von Discountern wie Profi Fonds-Discount, Dima24.de oder Finanzoptimierung.de auch daherkommen, so mickrig ist ihr Anteil am Vertriebskuchen bislang. Fondsanalyst Stefan Loipfinger schätzt ihren Anteil auf unter 1%, geht aber davon aus, dass auch viele klassische Vertriebler mit Discount verkaufen - eine Einschätzung, die Hans-Peter Walter-Kugler, Vermögensberater aus Altusried, teilt. "Viele Vermittler gehen mit dem Agio unter dem Druck der Discounter auf bis zu 2,5% runter", schätzt er. Dafür, so argumentiere die Branche, bekomme der Anleger Beratung - und das, wenn’s sein muss, über die gesamte Laufzeit des Fonds. "Die Kunden stehen auch Jahre nach dem Kauf noch auf der Matte, weil sie Fragen zu Geschäftsberichten oder zur Deklaration von Sonderbetriebsausgaben haben", sagt Walter-Kugler.
      Der Vermögensberater aus dem Allgäu hält die üblichen Provisionssätze von sieben oder acht Prozent für gerechtfertigt, wenn der Vermittler den Kunden auch wirklich berät. Das setzt aus seiner Sicht zwingend voraus, die Fondsprospekte zu lesen und selbst zu analysieren. "Das tun die meisten Berater aber vermutlich nicht", glaubt er. "Die ganz große Masse schaut nur auf die Analysen von GUB oder Scope." Zu wenig für eine fundierte Anlageberatung, meint er, denn: "Keine Analyse ist interessenfrei." Also müsse sich der Vermittler schon selbst ein Bild von den Produkten machen, die er vertreibe. Für eine Erstberatung rechnet Walter-Kugler zwei Stunden. "Unterschrieben ist dann aber noch nichts." Zum Abschluss komme es frühestens beim zweiten Termin.

      Zwei Stunden setzt auch Reinhard Schutte, Geschäftsführer des Strukturvertriebs Bonnfinanz (Eigenkapital-Jahresumsatz 2003: rund 70 Mio. EUR), für eine Erstberatung an. Knapp 1.100 Vertriebler stehen in Diensten von Bonnfinanz. Sie erhalten Provisionen von 6 bis 9,5% und verlassen sich bei ihren Beratungsgesprächen auf das Urteil der Zürich Vertriebs GmbH. Die prüft für Bonnfinanz alle vertriebenen geschlossenen Fonds. Die Beratungsqualität wird laut Schutte mit Hilfe der obligatorischen Gesprächsprotokolle von Kundengesprächen dokumentiert. Unseriöse Berater filtere Bonnfinanz zum Beispiel dadurch heraus, dass nur Hauptberufler Vertriebspartner sein können. Zudem seien die meisten Bonnfinanz-Partner Ein-Mann-Betriebe, die sich gar nicht leisten könnten, schlecht zu beraten oder schlechte Produkte zu verkaufen. Dass es in der Branche auch Akteure gibt, die verkaufen, was zwar nicht gut sein muss, dafür aber am meisten Provision bringt, schließt Schutte nicht aus. In aller Regel aber fielen Fonds mit auffällig hohen Provisionen von 14 oder 16% bei Bonnfinanz raus, "wegen zu hoher Weichkosten".

      Neues Provisionssystem?

      Und wie sieht die Zukunft des Fondsvertriebs aus? "Die Qualität der Beratung und vor allem in der Kundenbeziehung wird den Ausschlag geben", glaubt Markus Lang, Marketingleiter der Real I.S., München. Hohe Qualität könnten Banken ebenso bieten wie spezialisierte Finanzvertriebe. Mit Discountern hat die Real I.S. nichts am Hut. "Dies ist mit der Philosophie unseres Hauses nicht vereinbar", so Lang.

      Walter-Kugler rechnet mit einer zunehmenden Bedeutung der Discounter und traut ihnen zu, ihren heutigen Anteil zu verdoppeln. Bedrohlich sei das für die Anlagevermittler aber nicht. Zudem prophezeit er der Branche ein neues Provisionsmodell, das den Discountern das Leben schwer machen könnte. In fünf bis zehn Jahren werde der Vermittler bei Vertragsabschluss mit dem Anleger deutlich weniger Provision bekommen. Die Folge: Der Vorteil der Discounter schrumpft. Im Gegenzug werde es eine jährliche Entschädigung für den Aufwand geben, den ein Vermittler mit der dauerhaften Betreuung der Zeichner geschlossener Fonds hat - eine Leistung, die Discounter bislang nicht bringen.

      Quelle: Immobilien Zeitung, Ausgabe Nr. 20/2004
      Avatar
      schrieb am 02.10.04 10:35:35
      Beitrag Nr. 29 ()
      Maritime Industrien: Schiffsfonds sind derzeit besonders verführerisch

      "Platzierung in Rekordzeit", "Ausverkauft", "Bestmarken bei eingeworbenem Kapital und Ausschüttungen" - die deutschen Schiffsfinanzierer melden nur noch Superlative. Doch die Hoffnung auf hohe Rendite lässt viele Anleger leichtsinnig werden.


      Immer mehr Anleger investieren ihr Geld in Schiffsfonds, desillusioniert vom Aktienmarkt und in der Hoffnung auf hohe Nach-Steuer-Renditen. Die erfolgsverwöhnte Branche darf deshalb 2004 auf einen neuen Verkaufsrekord hoffen. Deutsche Emissionshäuser finanzieren Containerschiffe oder Tanker mit so genannten Ein-Schiffs-Gesellschaften. Private Investoren zeichnen Anteile an den Fonds, die das Geld als Eigenkapital für Schiffe nutzen. Das Fondskapital macht 30 bis 40 Prozent des Gesamtpreises eines Schiffes aus. Der Rest kommt von - meist ebenfalls deutschen - Banken, besichert durch Schiffshypotheken.

      Die so finanzierten Schiffe werden dann an internationale Linien-Reedereien verchartert, sprich vermietet. Die Charterraten liegen derzeit auf Rekordhöhe. Davon profitieren Anleger über die Ausschüttungen. "Ich rechne damit, dass das Eigenkapital in diesem Jahr noch mehr wird", sagt Jürgen Dobert, einer der bekanntesten Analysten der Branche. Im letzten Jahr sammelten die Unternehmen rund 2,3 Mrd. Euro an Eigenkapital für Schiffsprojekte ein.

      Zyklische Märkte sind schwierig

      Dank der 1999 eingeführten Tonnagesteuer können die Ein-Schiff-Reedereien ihre Gewinne fast steuerfrei verbuchen. Sie müssen nur eine extrem niedrige Pauschalsteuer zahlen, die sich nach der Größe des Schiffs richtet. Der tatsächliche Gewinn ist unerheblich. Die meisten Schiffe sind auf mehrere Jahre im voraus verchartert. Damit, so argumentieren die Emissionshäuser, sind die Einnahmen des Fonds und die Ausschüttungen für die Anleger langfristig gesichert.

      Die Schifffahrtsmärkte sind aber extrem zyklisch. Wird der Welthandel plötzlich schwächer, gibt es Transportraum im Überfluss und die Preise dafür fallen ins Bodenlose. Dann könnten Charterer auch nicht mehr bereit sein, die in Boomzeiten vereinbarten hohen Raten weiter zu zahlen. Noch vor zwei Jahren konnten viele Fonds gerade die Bankschulden tilgen. Für Ausschüttungen war kein Geld da, weil die Märkte nach dem 11. September 2001 zusammengebrochen waren.

      Wichtige Informationen im Prospekt

      Außerdem werden manche Schiffe zu überhöhten Preisen an die Fonds verkauft, warnt Experte Dobert. Das gilt gerade für die Second-Hand-Tonnage. Viele Reeder finden es inzwischen wirtschaftlich attraktiv, ihre Schiffe an einen deutschen Fonds zu verkaufen und dann zurückzuchartern. Weil der Reeder auf diese Art seine Liquidität steigern will, sind sowohl Verkaufspreis als auch Charterrate höher als marktüblich. Das geht so lange gut, wie der Reeder zahlen kann. Fällt er als Charterer aus und versucht der Fonds, das Schiff woanders unterzubringen, fangen die Schwierigkeiten an.

      Vielen Anlegern ist der Blick in das Emissionsprospekt zu mühsam. Dabei verbergen sich hier wichtige Informationen: Rechnet der Fonds mit weiter steigenden Charterraten, obwohl diese heute schon auf Rekordhöhe sind? Zu welchem Preis ist das Schiff gekauft worden? Wie wird das Währungsrisiko kalkuliert? Dem Anlegerschutz-Verbesserungsgesetz zufolge müssen Emissionshäuser ihren Prospekt ab Mitte 2005 erst der Wertpapieraufsichtsbehörde BaFin vorlegen. Davon sollten sich kritische Anleger aber nicht zu viel versprechen, warnt Jürgen Dobert. Der Behörde bleibe wohl keine Zeit, den Prospekt gründlich durchzusehen oder gar die Rendite-Prognosen zu prüfen.

      © 2004 Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 10.10.04 23:35:07
      Beitrag Nr. 30 ()
      Zahlen zu Geschlossenen Fonds 2003

      Die Bedeutung der geschlossenen Fonds als Anlageform
      ist in Deutschland auch im Jahr 2003
      gewachsen. Nach einer “Marktanalyse der Beteiligungsmodelle
      2004” des Wirtschaftsjournalisten
      Stefan Loipfinger stieg das Gesamtvolumen von
      9,05 Milliarden Euro im Vorjahr auf 10,37 Milliarden
      Euro. Damit profitierten die geschlossenen Fonds
      neben ihren guten Renditeaussichten auch davon,
      dass Investmentprodukte wie Rentenfonds (8,82
      Milliarden Euro) oder Aktienfonds (3,67 Milliarden
      Euro) derzeit eher schwer zu verkaufen sind.
      Geschlossene Fonds werden also für immer mehr
      Anleger zu einer attraktiven Alternative im Portfolio,
      zumal auch Banken und Sparkassen stark in den
      Vertrieb geschlossener Fondsprodukte eingestiegen
      sind.
      Bereits die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass
      die Initiatoren geschlossener Fonds die Herausforderung,
      die der Kapitalmarkt bietet, angenommen
      haben. Neue Beteiligungsformen werden entwickelt,
      wobei die tatsächliche wirtschaftliche Rendite die
      entscheidende Rolle spielt. Mit hoher Wahrscheinlichkeit
      wird der Anteil geschlossener Fonds am
      gesamten Anlagemarkt also auch in den kommenden
      Jahren wachsen.
      So stieg im Jahr 2003 auch die durchschnittliche
      Zeichnungssumme pro Kopf von 110 Euro auf 126
      Euro pro Bundesbürger. Historisch hat sich das
      kumulierte Volumen damit auf 131 Milliarden Euro
      Anlegerkapital beziehungsweise auf 272 Milliarden
      Euro Fondsvolumen erhöht. Die durchschnittliche
      Zeichnungssumme fiel von 41.081 Euro im Vorjahr
      auf 37.468 Euro pro Kopf. Dieser Rückgang bedeutet
      zugleich, dass mehr Anleger gewonnen wurden,
      um das Gesamtvolumen zu realisieren. Laut Studie
      von Stefan Loipfinger haben demnach 276.770
      Zeichner Geld in Beteiligungsmodelle investiert –
      ein neuer Rekord.
      Dank der Rekordsumme beim Fremdkapitalanteil in
      Höhe von 55,2 Prozent stieg das von geschlossenen
      Fonds finanzierte Gesamtvolumen 2003 um knapp
      ein Fünftel auf 23,19 Milliarden Euro und damit auf
      den höchsten Stand seit dem Rekordjahr 1986.
      Bei der Zeichnerstruktur konnten Unternehmer und
      Selbständige mit einem Anteil von nunmehr 23,1
      Prozent den stärksten Anstieg verbuchen. Beim
      Altersanteil lag erneut die Altersklasse der 51- bis
      60-jährigen mit 28,8 Prozent vorn. Auch der Anteil
      der Frauen, die einen geschlossenen Fonds zeichneten,
      steigt weiter – im vergangenen Jahr auf mittlerweile
      36,6 Prozent.
      Avatar
      schrieb am 15.10.04 11:30:10
      Beitrag Nr. 31 ()
      Sind Fonds mit gebrauchten Lebenspolicen eine tickende Zeitbombe?
      14.10.2004

      Von Stephan Schwarzbach, blackbrook experience consulting

      In einem Beitrag zu geschlossenen Fonds mit gebrauchten Lebenspolicen beschäftigt sich Stephan Schwarzbach, Geschäftsführer des Berliner Beratungsunternehmens blackbrook experience consulting, nicht nur mit den unterschiedlichen Konstrukten, die es bei diesen Fonds gibt, sondern auch mit der Frage einer potentiellen Gefahr, die bisher von vielen Marktteilnehmern unterschätz wird.

      Seit mehreren Jahren sind gebrauchte Policen, die in einem Fonds zusammengeführt sind, der Renner, wenn es um eine scheinbar renditeträchtige Geldanlage bei vergleichsweise hoher Sicherheit geht. Üblicherweise hat der Kunde dabei die Wahl, ob er sich an US-amerikanischen Policenfonds beteiligt oder an Fonds, die mit deutschen bzw. britischen Policen gefüllt sind.

      Der Unterschied zwischen den Fonds liegt vereinfacht dargestellt darin, dass die US-Policen in der Regel reine Risikopolicen sind. Meist wurden die Versicherungen auf hohe Summen abgeschlossen und für den Kunden, der sich für den Verkauf seiner Police entscheidet, ist diese Absicherung nun nicht mehr nötig, z.B. weil er es auf andere Art zu erheblichem Wohlstand gebracht hat und die Familie bei Tod des Versorgers allein durch das Vermögen entsprechend abgesichert wäre. Diese Risikopolicen haben oft keine feste Laufzeit, sondern sind lebenslang abgeschlossen. Der Kunde kann jederzeit kündigen, verliert damit dann allerdings seiner bisher bezahlten Beiträge. Verkauft er seine Police an einen dritten, übernimmt der Käufer die weitere Beitragszahlung, zahlt dem Verkäufer eine bestimmte Summe aus und hofft � so makaber es klingt � dass die versicherte Person möglichst schnell verstirbt, um dann die Versicherungssumme ausbezahlt zu bekommen. Die Aufgabe des Käufers liegt nun darin, die individuelle Lebenserwartung möglichst genau zu berechnen und die Summe, die dem Verkäufer ausbezahlt werden soll, in ein für alle Parteien attraktives Verhältnis zu stellen.

      Bei US-Policen hängt alles von einem guten Settlement ab

      Bei deutschen bzw. britischen Policen handelt es sich in der Regel um klassische Kapitalpolicen bzw. solche, die mit UWP-Fonds (Unitised With Profit-Fonds) hinterlegt sind und eine garantierte Mindestverzinsung bieten. Für den Verkäufer einer solchen Police ist es interessant, vom Käufer eine höhere Summe zu erhalten, als die, welche er vom Versicherungsunternehmen bei vorzeitigem Rückkauf erhalten würde. Speziell bei den deutschen Policen, die einen festen Ablaufzeitpunkt haben, ist somit für den Investor klar, zu welchen Zeitpunkt er spätestens sein Geld erhält und was die Mindestrendite seines Investments sein wird. Diese kann sich noch verbessern, wenn die versicherte Person vor Ablauf der Police verstirbt und/oder die Kapitalmärkte eine bessere Entwicklung nehmen als ursprünglich erwartet. Bei den britischen Policen ist oftmals kein Endalter vorgesehen (oder Endalter 100), d.h. es handelt sich von der Konstruktion um eine Mischung aus dem US-amerikanischen Modell und dem deutschen Modell.

      Gemäß der Konstruktion aller drei Policentypen ist die US-Version die chancen- aber auch die risikoreichste, denn es hängt alles davon ab, wie gut das Settlement (die Beurteilung der individuellen Restlaufzeit einer Police) erfolgt ist. Das deutsche Modell ist als das sicherste zu betrachten, denn der Ablaufzeitpunkt steht fest und es wird eine Mindestverzinsung geboten, die bei entsprechend alten Verträgen teilweise 4 Prozent beträgt. Auf der anderen Seite sind Ausreißer nach oben nicht zu erwarten, da insbesondere aufgrund der Kapitalmarktentwicklung der vergangenen Jahre und der gesetzlichen Anlagevorschriften bei der klassischen Lebensversicherung viele Versicherer eine geringe Aktienquote bei der Anlage der Kundengelder aufweisen. Die Briten liegen quasi dazwischen.

      Erste Probleme bei Briten � noch manch böse Überraschung wird folgen

      Interessanterweise gab es in der jüngsten Vergangenheit ausgerechnet bei den als so erfahren eingeschätzten Briten die ersten gravierenden Probleme in Bezug auf das Langlebigkeitsrisiko der versicherten Personen. Ein nicht unerheblicher Teil der Policen ist nämlich falsch bewertet worden, d.h. die Verkäufer ihrer Policen leben länger als angenommen. Dies wirkt sich natürlich deutlich auf die Rendite aus und damit auf die zu erwartende Rendite eines Investors, der in einen Fonds mit solchen Policen investiert. Laut Meinung verschiedener angesehener britischer Unternehmensberatungen ist dabei bisher nur die Spitze des Eisbergs zu sehen und es würde nicht verwundern, wenn hier noch manch unangenehme Überraschung entstehen wird. Ausgerechnet die US-Fonds dagegen, die eigentlich das höchste Risiko besitzen, haben im Durchschnitt betrachtet für ihre Anleger bisher das Beste Ergebnis erzielt. Hier scheint das Settlement bisher deutlich besser funktioniert zu haben.

      In letzter Konsequenz ist für den Anleger (und natürlich auch den Berater, der ihm diese Produkte verkauft) bei diesen Fonds daher besonders darauf zu achten, dass die Fonds eine erfahrene Settlement-Gesellschaft besitzen, bzw. von einer solchen beim Einkauf der Policen beraten wurden. Auch dies stellt natürlich keine Gewähr für eine zukünftige herausragende Rendite dar. Aber durch genaue Analyse der einzelnen Produkte und natürlich auch eine Streuung auf verschiedene Produkte lassen sich böse Überraschungen für den Anleger vermeiden, der ausschließlich in einen Fonds mit Gebrauchtpolicen investiert hat, der sich im Nachhinein als tickende Zeitbombe erwiesen hat. (hh)
      Avatar
      schrieb am 20.10.04 19:54:15
      Beitrag Nr. 32 ()
      Venture Capital

      Ich möchte auf folgenden Thread hinweisen

      http://www.wallstreet-online.de/ws/community/board/threadpag…
      Avatar
      schrieb am 24.10.04 14:07:32
      Beitrag Nr. 33 ()
      Kaufinteressenten verzweifelt gesucht

      Geschlossene Immobilienfonds lassen sich schwer zu Geld machen - und wenn, dann meist mit Verlust

      von Christina Anastassiou

      Wer seinen Anteil am geschlossenen Immobilienfonds Brockhaus-Zentrum Leipzig der DB Real Estate abgeben möchte, wird schwerlich einen Käufer finden. "Handel ausgesetzt", meldet der hauseigene Online-Marktplatz des Frankfurter Initiators, auf dem Investoren ihre gebrauchten Fondsanteile verkaufen können.

      Der 1994 aufgelegte Fonds hat seinen steuerlichen Totalüberschuß bisher nicht erreicht. Seine Situation dürfte vielen Anlegern, die in der Nachwende-Euphorie in ostdeutsche Immobilienfonds investiert haben, bekannt vorkommen: Sparen für den Schuldenabbau anstelle von Ausschüttungen, Leerstand. Die Frage ist also: Wie werde ich Anteile an geschlossenen Immobilienfonds los, vor allem solcher mit Ost-Objekten?

      Zweitmarktexperte Mark Hülk: "Spätestens wenn eine Fondsgesellschaft mit Objekten in den neuen Ländern nicht ausschütten kann oder sogar geleistete Ausschüttungen wieder einkassiert, sind ihre Anteile nicht mehr verkäuflich." Der Geschäftsführer der Beteiligungs-Datenbank Fondslux hält die meisten Ostdeutschland-Fonds der Initiatoren DG Anlage, Falk, Konzepta und Wert-Konzept für unverkäuflich. Einige Einzelhandels- und Hotelfonds mit schwarzen Zahlen dürften sich aber versilbern lassen.


      Grundsätzlich können Anleger geschlossene Immobilienfonds vor Ende ihrer bis zu 25jährigen Laufzeit besser verkaufen als andere unternehmerische Beteiligungen. Braucht der Investor Geld, kann er seine Fondsanteile auf drei Wegen feilbieten: an Internet-Marktplätzen wie DAI und Gefox, über spezielle Zweitmarktfonds, die nur in gebrauchte Immobilien-Beteiligungen investieren, und über die Initiatoren.

      So hat der DAI Zweitmarkt an der Hamburger Börse rund 1700 Immobilienfonds gelistet, davon ein Drittel mit ostdeutschen Objekten. Der Makler sucht Käufer und vermittelt bei der Preisfindung. Kaufpreise sollten in zwei bis drei Wochen entstehen. Dafür erhält DAI von beiden Parteien je 2,5 Prozent des Preises, aber mindestens 250 Euro. Natürlich gibt es Ladenhüter. Geschäftsführer Alex Gadeberg: "Fonds mit westdeutschen Problemobjekten lassen sich mit einem Preisabschlag immer noch verkaufen, während ähnliche Beteiligungen aus den neuen Bundesländern unverkäuflich sind."

      Fondsanalyst Stefan Loipfinger hält das Konzept prinzipiell für vernünftig, sieht aber gewissen Verbesserungsbedarf: "Nur DAI stellt die Kurse, und das birgt einen Interessenkonflikt. Denn die Hamburger kaufen auch Fonds für den Eigenbestand."

      Ein anderes Modell hat die zum Jahresanfang gestartete Plattform Gefox an der Börse Düsseldorf. Bislang können Anleger dort drei Fonds von 2004 handeln. Doch wer verkauft seinen Anteil so schnell und setzt seine Steuervorteile aufs Spiel? Börsenvorstand Detlef Irmen: "Wir rechnen frühestens nach drei Jahren mit einem nennenswerten Handel." Voraussetzung für das Listing ist eine Bewertung der Berliner Rating-Agentur Scope. Ein teures Vergnügen für den Initiator - das Listing kostet je nach Größe des Fonds einmalig mindestens 15 000 Euro und jährlich ab 10 000 Euro.

      Das Modell hat Kritiker. Dietmar Schloz, Geschäftsführer der Münchener Hypo-Vereinsbank-Tochter H.F.S.: "Wenn die Börse Düsseldorf das Gefox-Konzept nicht überarbeitet, ist es in meinen Augen zum Scheitern verurteilt. Die Listinggebühren sind zu hoch, und es ist der falsche Ansatz, nur neue Fonds aufzunehmen."

      Schloz` Haus betreibt einen Zweitmarktfonds, der 831 Anteile an 53 Fonds von zwölf Initiatoren bis Ende 2003 gekauft hat. Die Hälfte der Fonds enthält ostdeutsche Objekte. Der Zweitmarktfonds zahlt pro Anteil im Schnitt 59 Prozent des Nominalkapitals. Investitionskriterien sind ein aussagekräftiger Geschäftsbericht sowie die Größe des Initiators. Offiziell sind 60 Prozent der Investments hauseigene Beteiligungen. Zusätzlich enthält der Zweitmarktfonds BBV-Fonds, die die ehemalige Hypo-Bank vertrieben hat. Strenggenommen erhöhen sie den Anteil der familiären Geschäfte.

      Der Ankauf hauseigener Fonds birgt einen Interessenkonflikt für jeden Betreiber eines Zweitmarktfonds. Denn er sollte eigentlich den Anlegern seiner alten Anteile gute Preise bieten, will aber gleichzeitig seinen Zweitmarktfonds-Anlegern satte Ausschüttungen bescheren. Dafür muß er billig einkaufen - daran sollte der Verkäufer denken.

      Der Zweitmarktfonds von Martin Schmälzle aus Korntal-Münchingen investiert in eigene Anteile, während die Düsseldorfer IFB Beteiligungs GmbH ausschließlich deutsche und US-Fremdfonds kauft. Erstere müssen mindestens 6,5 Prozent und letztere ab acht Prozent ausschütten.

      IFB-Geschäftsführer Christoph Würden: "Wir versuchen, den Verkauf der Objekte voranzutreiben und realisieren damit die Differenz zwischen günstigem Einkauf und eigentlichem Wert." Auch die Münchener IC Immobilien Holding plant für Ende November einen Zweitmarktfonds - mit eigenen und fremden Anteilen, die jährlich unabhängig bewertet werden.

      Auch auf den Plattformen von DB Real Estate und Jamestown können Anleger hauseigene Fonds veräußern. Letzterer nennt einen Preis, den er selbst zahlen würde - am ersten Werktag jedes Monats.

      Es gibt also eine gewisse Auswahl. Hülk: "Anleger sollten ihre Anteile immer dem Gesamtmarkt anbieten und nicht nur einem Interessenten. Auf der sicheren Seite ist er, wenn er den Fonds neutral bewerten läßt." Sonst könnte er über den Tisch gezogen werden.

      Clevere Anleger verkaufen erst nach zehn Jahren. So unterstellt das Finanzamt nicht, der Anleger hätte den Fonds nur wegen der Steuervorteile gezeichnet, wolle spekulieren oder gewerblich mit Grundstücken handeln. Dann nämlich könnte der Fiskus kassieren.

      Artikel erschienen am 24. Oktober 2004
      Avatar
      schrieb am 26.10.04 18:09:16
      Beitrag Nr. 34 ()
      32 Fonds im Visier der BaFin

      Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Bonn, prüft derzeit in „zirka 32 Fällen“, ob geschlossene Fonds unerlaubte Finanzkommissionsgeschäfte betreiben. Das geht aus der Antwort der BaFin auf einen Fragenkatalog von Cash. hervor. Es sind somit noch mehr Fonds von einem Verbot und der Rückabwicklung bedroht, als die von Cash. und DFI-Gerlach-Report bislang recherchierten 20 Angebote mit einem Investitionsvolumen von zusammen rund 700 Millionen Euro.

      Hintergrund: Wer in eigenem Namen für fremde Rechnung in Finanzinstrumente (Wertpapiere, Aktien und ähnliches) investiert, betreibt ein Finanzkommissionsgeschäft und benötigt die Erlaubnis der BaFin, die nur bestimmten Institutionen erteilt wird. Wenn die Erlaubnis nicht vorliegt, kann die BaFin das Geschäft untersagen und die sofortige Abwicklung des Fonds anordnen. Zuletzt hatte die BaFin auch Fonds in der üblichen Rechtsform der GmbH & Co. KG untersagt, die formal auf eigene Rechnung investieren und damit erhebliche Unruhe in der Branche ausgelöst.

      Entwarnung gibt es nur für „Schiff-, Film oder Immobilienfonds“, die „überschüssige Liquidität als Zwischenanlage in Geldmarktfonds oder anderen kurzfristigen Wertpapieren parken“, so die schriftliche Antwort von BaFin-Sprecherin Sabine Lautenschläger. Dies sei nicht zu beanstanden. „Demgegenüber betreiben Fonds, die in Ihrer Geschäftsausrichtung auch die Anlage in Finanzinstrumenten vorsehen, das Finanzkommissionsgeschäft“, teilt Lautenschläger weiter mit.

      Damit sind grundsätzlich alle geschlossenen Fonds im Visier der BaFin, bei denen die Investition zum Beispiel in Wertpapiere oder Investmentfonds konzeptioneller Bestandteil ist. Um welche Fonds es sich bei den „zirka 32 Fällen“ handelt und ob darunter auch bereits platzierte Angebote sind, geht aus dem Schreiben nicht hervor.
      Avatar
      schrieb am 26.10.04 18:38:10
      Beitrag Nr. 35 ()
      Da fallen mir einige Fonds ein, die einen Teil Ihrer Gelder in Wertpapieren anlegen. Der letzte Flugzeugleasingfonds der HFS war auch so ein Teil.

      Gruß Kickaha
      Avatar
      schrieb am 27.10.04 08:59:33
      Beitrag Nr. 36 ()
      Will nicht sagen, daß mir diese Entwicklung gefällt, aber wenn es so kommt wird es viele arme Menschen vor einem grossen Fehler bewahren, welche z.B. in VCH Investieren wollten. Leid tut es mir für die Hypo und Dreba weil hier ausnahmsweise mal Banken innovativ waren und der freie Markt aufgesprungen ist.

      Wäre wohl der zweite Fall nach evtl. den US-Policen, wobei ich hier noch Hoffnung habe, wo Willkür über Steuergesetzgebung siegt.

      Poor Germany, Investitionssicherheit für Alle :(

      Gruß Jo1
      Avatar
      schrieb am 27.10.04 11:31:24
      Beitrag Nr. 37 ()
      Anleger von Auslandsimmobilienfonds müssen mit Nachteilen rechnen


      Nach zu erwartenden Steuerverschlechterungen in Österreich und Holland könnten auch andere Länder auf die Idee kommen, Einnahmen aus beschränkt Steuerpflichtigen internationalen Investoren zu generieren.

      Steuervorteile. Auslandsimmobilienfonds erfreuen sich seit Jahren großer Beliebtheit. Neben der Möglichkeit international zu streuen und attraktive Renditen zu generieren spielt auch die Steuer eine entscheidene Rolle. So müssen in den begehrtesten Investitionsländern die Erträge nur im jeweiligen Belegenheitsland versteuert werden. In Deutschland findet eine Besteuerung nur im Rahmen des Progressionsvorbehalts statt. Je nach individueller Steuersituation ergeben sich daraus interessante Steuervorteile.

      Österreich . Wie in den meisten Ländern müssen deutsche Anleger bei Immobilienfonds mit Objekten in Österreich dort grundsätzlich eine Steuererklärung abgeben. Neben dem Zeitaufwand entstehen den Anlegern dadurch auch Kosten. Deshalb nutzen viele Anleger die Möglichkeit, innerhalb des Freibetrages zu bleiben. Denn wer in 2004 weniger als 3.640 Euro Einkommen in der Alpenrepublik erzielt, muss keine Steuern bezahlen und damit normalerweise auch keine Steuererklärung abgeben.

      Große Freude verbreitete sich deshalb bei den Initiatoren von Österreich-Immobilienfonds, als am 6. Mai 2004 der österreichische Nationalrat das Steuerreformgesetz 2005 beschloß. Danach wurde der Freibetrag ab 1. Januar 2005 auf sagenhafte 10.000 Euro angehoben. Auch für darüber liegende Einkommen wurden die fälligen Steuern reduziert.

      Angedachte Korrekturen . Das österreichische Finanzministerium hat nun aber überraschend einen Änderungsentwurf zur Steuerreform 2005 eingereicht. Danach sollen beschränkt steuerpflichtige Personen wie die deutschen Anleger von Österreich-Immobilienfonds einen geringeren Steuerfreibetrag von nur noch 2.000 Euro erhalten.

      Aus der geplanten Erhöhung wird nun vermutlich eine deutliche Reduzierung. Seriöse Initiatoren wie beispielsweise Blue Capital empfehlen deshalb für ihren aktuell angebotenen Fonds eine Beteiligung von maximal 35.000 Euro, sofern Anleger die gesamte Laufzeit steuerbefreit bleiben wollen.

      Niederlande . Ebenso überraschend ist nun eine Steueränderung in den Niederlanden geplant. Nach der vor einigen Jahren beschlossenen Steuerreform mussten deutsche Anleger von Holland-Immobilienfonds bis zu einer Steuerlast von 217 Euro keine Abgaben entrichten. Das bedeutete bei der Annahme eines fiktiven Ertrages von vier Prozent der Bemessungsgrundlage und einem Steuersatz von 30 Prozent, dass Beteiligungssummen von etwa 15.000 Euro steuerfrei blieben.

      Jetzt soll die Steuerfreigrenze von 217 auf 40 Euro reduziert werden. Folglich müssen nun auch Kleinanleger mit einer Versteuerung im Land der Tulpen rechnen. Der Ertrag sinkt damit um rund 1,2 Prozentpunkte jährlich.

      Ergebnis . Sowohl der österreichische als auch der niederländische Fiskus haben die deutschen Anleger als Einnahmequelle erkannt. Jeder der also heute einen Immobilienfonds mit Objekten in diesen Ländern zeichnet, muss mit entsprechenden Nachteilen kalkulieren.

      Auch betroffen sind Konstruktionen mit Betriebsstätte in diesen Ländern wie zum Beispiel das Angebot von Lloyd Fonds mit gebrauchten englischen Lebensversicherungen.

      Über fondstelegramm.de ...
      Avatar
      schrieb am 29.10.04 09:42:12
      Beitrag Nr. 38 ()
      Es geht in dem Text zwar um offene Fonds, der Bezug zu den geschlossenen Fonds dürfte aber klar sein.

      Immobilienfonds im Teufelskreis

      Viele offene Immobilienfonds haben den Trend zu europäischen Büroobjekten verschlafen. Jetzt wollen sie in Deutschland massiv verkaufen und im Ausland einsteigen – vielerorts zu spät.

      Wer ist der Nächste? Nachdem die Chefetage der Deka-Fondsgesellschaft wegen Managementfehlern im Umgang mit dem Deka-Immobilienfonds gehen musste, stehen die ebenfalls angeschlagenen Konkurrenten stark unter Druck. Zwar tut die Branche die Deka-Misere noch als bedauerlichen Einzelfall ab, aber die Fondsverantwortlichen sind zunehmend nervös. Die Krisensitzungen häufen sich, ebenso die Durchhalteparolen.

      Allein auf die maue Konjunktur können sich die Fondsgesellschaften nicht herausreden. Hatten sie die Immobilienfonds den Anlegern doch als krisenfestes Investment empfohlen, während es 2002 an der Börse krachte. Die 28,6 Milliarden Euro, die aktienscheue Anleger in 2002 und 2003 in offene Immobilienportfolios pumpten, flossen allerdings bisweilen in die falschen Kanäle. Allzu oft erwiesen sich deutsche Immobilien als Flops, was die Renditen zum Teil unter Tagesgeldniveau drückte.

      Alarmiert von der flauen Performance, liefen den Immobilienfonds zuletzt massenhaft die Anleger weg. Sie zogen Milliardenbeträge ab. „Anders als noch in den Neunzigerjahren, in denen viele Privatanleger über zehn und mehr Jahre investierten, wollten 2001 und 2002 die institutionellen Investoren ihr Geld nur so lange in Immobilienfonds parken, bis sich der Aktienmarkt wieder erholt hatte“, sagt Norbert Müller, Leiter Capital Markets Germany beim Maklerkonzern Jones Lang Lasalle.

      Trend hält an

      Weitere Mittelabflüsse können sich die Fondsgesellschaften aber nicht leisten, da vielen die Liquidität auszugehen droht. Um frisches Kapital anzuwerben, versprechen sie nun bessere Renditen mit Investments in Auslandsimmobilien.

      Auf den ersten Blick wirkt diese Idee nicht falsch. Schließlich schnitten europäisch ausgerichtete Immobilienfonds in den vergangenen zwölf Monaten deutlich besser ab als die Portfolios mit Schwerpunkt Deutschland. So hängte der beste Europa-Fonds KanAm Grundinvest (ISIN: DE0006791809) mit einem Plus von 7,0 Prozent den besten Deutschland-Fonds WestInvest 1 klar ab, der nur 3,0 Prozent zulegte. Die Manager des KanAm Grundinvest investierten bereits 2002 in den Pariser und Londoner Markt, als die Renditen noch über denen in Deutschland lagen. Schon zu diesem Zeitpunkt war aber absehbar, dass sich der Renditevorsprung nicht ewig halten wird, denn seit 2001 gingen die Quadratmeterpreise wieder in die Knie.

      Dieser Trend hält immer noch an: In London, einem der wichtigsten Büromärkte Europas, sanken die Mieten 2003 um 8,6 Prozent. Kaum eine europäische Metropole blieb im vergangenen Jahr von Preisrückgängen verschont. Besonders bedenklich: Nach einer Studie von Atis Real beherrschen deutsche Investoren inklusive der offenen Immobilienfonds bereits die Hälfte des Käufermarkts in Paris. Einheimische Interessenten haben sich dagegen längst eingedeckt und bilden nur noch ein Viertel der Nachfrage nach Büroimmobilien. Auch in London zogen sich britische Investoren wegen sinkender Renditen zurück, während Käufer aus dem Ausland nach wie vor reges Interesse zeigen.



      Selbst in den Chefetagen der Fondsgesellschaften herrscht Skepsis, ob mit Auslandsimmobilien ein schneller Turnaround zu schaffen ist. „Nicht wegen der höheren Renditen, sondern um das Anlagerisiko zu senken, investieren wir in London oder Paris“, sagt Michael Kremer, Vorsitzender der Geschäftsführung von DB Real Estate. Anders als die kleineren deutschen Märkte wie Frankfurt hingen die Immobilienpreise und -mieten in den großen europäischen Metropolen nicht vom Wohlergehen einzelner Branchen ab.

      Angesichts dieser wenig euphorischen Aussichten ist es umso unverständlicher, warum etwa Portfolios wie der iii Fonds Nr. 1 nicht schon Ende der Neunzigerjahre die Chance nutzten, die bis dahin maximal erlaubten 20 Prozent des Kapitals in europäische Märkte zu investieren. In dieser Phase stiegen die Renditen dort noch, die Preise waren halbwegs erschwinglich. Erst als mit dem Vierten Finanzmarktförderungsgesetz im Januar 2002 offene Immobilienfonds unbegrenzt im Ausland investieren durften, begann die Branche umzudenken.

      Das richtige Timing ist nicht das einzige Problem der Fondsmanager: Angesichts schwindender Barreserven und weiterhin starker Mittelabflüsse ist unklar, wo das Geld für neue Investments herkommen soll. Finanziell noch halbwegs gut ausgestattete Anbieter wie DB Real Estate denken über neue Kredite nach. Kaufen auf Pump ist für die Branche aber kein Allheilmittel, da viele Fonds schon so tief in der Kreide stehen, dass weitere kreditfinanzierte Käufe ein Hasadeurspiel wären. Flops im Ausland könnten einigen notleidenden Fonds dann den Rest geben. Letztlich wird den offenen Immobilienfonds nichts anderes übrig bleiben, als renditeschwache deutsche Immobilien zu veräußern. Damit hat die Branche längst begonnen. Die Dresdner-Bank-Tochter Degi verkaufte seit Dezember vergangenen Jahres 64 der 140 Immobilien des Degi Grundwertfonds, der derzeit zu etwa 80 Prozent in Deutschland investiert ist. Nur zwei Objekte stammten aus dem Ausland.

      Lücke füllen

      Damit nicht genug. Der Ausverkauf deutscher Immobilien wird branchenweit weitergehen. Die stärksten Einschnitte plant der krisengeschüttelte DekaImmobilienfonds: Von aktuell 72,6 Prozent soll der Deutschlandanteil auf 50 Prozent bis spätestens 2007 schrumpfen. Ohne neue Kredite und Mittelzuflüsse müsste die Deka deutsche Immobilien im Wert von gut einer Milliarde Euro veräußern. Selbst wenn die Fondsgesellschaften nur einen Teil der Auslandsinvestitionen aus Verkäufen finanzieren, ginge dies nicht spurlos am deutschen Immobilienmarkt vorbei. Schon jetzt gehen die Preise zurück, am dramatischsten in 1b-Lagen und bei kleineren Objekten. Gerade diese Kategorie steht auf den Verkaufslisten der Immobilienfonds ganz oben.

      In Frankfurt, dem größten deutschen Büroimmobilienmarkt, ist dieser Negativtrend am stärksten zu spüren. In der Mainmetropole stehen derzeit 1,9 Millionen Quadrameter Bürofläche leer. Dem gegenüber steht nur ein Umsatz von 206 000 Quadratmetern. Noch im Jahr 2000 war der Flächenumsatz 2,5-mal so groß wie der Leerstand. Offene Immobilienfonds entwickeln sich 2004 fast zum Totalausfall. Hatten die Fonds 2003 noch einen Anteil von 37,8 Prozent an den Büroimmobilienkäufen, brach die Quote im ersten Halbjahr 2004 auf 9,7 Prozent ein.

      Wer soll die Lücke füllen? Die von den Fondsgesellschaften viel beschworenen ausländischen Investoren, die diese Immobilien übernehmen sollen, warten in Ruhe ab, bis die Fondsaltlasten noch billiger werden. Von den US-Opportunity-Fonds wie Fortress Investment ist jedenfalls kein Hilfe zu erwarten, da sie sich primär auf dem deutschem Wohnimmobilienmarkt tummeln, der bei offenen Immobilienfonds keine nennenswerte Rolle spielt.

      Blieben ausländische Finanzkonzerne und Pensionskassen. Die werden die Restposten der Immobilienfonds aber kaum zu deren Buchwerten kaufen; weitere Abwertungen sind daher wahrscheinlich. Solche Korrekturen drücken die Performance der Fonds, was weitere Anleger verschrecken wird. Ein Teufelskreis.

      Quelle Wirtschaftswoche 25.10.04
      Avatar
      schrieb am 29.10.04 15:25:17
      Beitrag Nr. 39 ()
      Steuer-Streit um Erbbau-Immobilienfonds

      Berlin - Regierungskoalition und Opposition ringen weiter über ein konsequenteres Vorgehen gegen Steuerschlupflöcher, um Milliardenausfälle für die öffentlichen Haushalte zu vermeiden.

      Im Finanzausschuß des Bundestages gab es jüngst unter anderem Streit um Steuersparmodelle bei Immobilienfonds. Hier werden Grundstücke im Wege des Erbbaurechts erworben und alle Erbbaurechtszinsen im Voraus oder einmalig gezahlt.

      Bei solchen Konstruktionen werden alle Erbbaurechtszinsen im Jahr der Leistung sofort als Werbungskosten steuerlich abgezogen. Nach Meinung der rot-grünen Koalition führt dies zu starken Steuermindereinnahmen. Daher soll der Zinsabzug nun auf die Laufzeit des Erbbaurechts gleichmäßig verteilt werden. Manche Fondsanbieter haben solche Konstruktionen mit weiteren Steuervorteilen aus denkmalgeschützten Immobilien verknüpft. ru/dpa


      www.welt.de Artikel erschienen am Fr, 29. Oktober 2004
      Avatar
      schrieb am 02.11.04 10:44:36
      Beitrag Nr. 40 ()
      Erbbauzins-Fonds vor dem Aus

      Der Bundestag hat eine Neuregelung der Erbbauzinsvorauszahlungen beschlossen. Nach den neuen Vorschriften sollen Erbbauzinszahlungen, die für mehr als fünf Jahre im Voraus geleistet werden, auf den Zeitraum verteilt werden, für den die Vorauszahlungen gelten. Bisher waren diese Zahlungen sofort in voller Höhe abzugsfähig. Entgegen den Erwartungen der Initiatoren von Erbbauzins-Fonds soll die Neuregelung nicht erst am 1. Januar 2005 in Kraft treten, sondern bereits rückwirkend zum 1. Januar 2004. Anders als die Initiatoren sieht die Bundesregierung bei der rückwirkenden Änderung keinen Bruch des Vertrauensschutzes: „Die Gesetzesvorlage ist auf dieses Problem hin untersucht worden und das Justizministerium hat grünes Licht gegeben“, so ein Sprecher der Hamburger Finanzbehörde zu DER FONDS.com.

      Für die Anbieter der drei Erbbauzins-Fonds kommt es nun darauf an, wie der Bundesrat entscheidet, denn der muss die Gesetzesvorlage noch absegnen. „Wir rechnen damit, dass der Bundestag (Anm. K1: gemeint ist wohl der Bundesrat) zustimmt. Die Initiative für diese Gesetzesänderung ging ja teilweise von den Bundesländern aus“, so der Sprecher der Hamburger Finanzbehörde.

      Am stärksten betroffen ist der Falk-Fonds 80 Premium Ertragswertfonds . Bei Falk Capital hatte man darauf vertraut, dass der Gesetzgeber die Neuregelung zum 1. Januar 2005 einführt. HGA Capital hatte sich dagegen beim HGA Capital Stuttgart Air Cargo-Fonds ein Hintertürchen offen gelassen und den Fonds mit einer Option konzipiert: Erst zum 30. November dieses Jahres sollte entschieden, ob Erbbauzinsvorauszahlungen geleistet werden sollen oder nicht. Zudem war der Fonds ohnehin mit einem vergleichsweise geringen steuerlichen Anfangsverlust von 30 Prozent kalkuliert. Beim Pluswertfonds 133 hatte das Emissionshaus Hahn bereits Anfang September reagiert und das Fondskonzept überarbeitet.

      DER FONDS.com 01.11.04 cl
      Avatar
      schrieb am 03.11.04 21:22:25
      Beitrag Nr. 41 ()
      Filmfonds mit Garantie versprechen oft zuviel

      Anbieter locken Investoren mit Sicherheitskonzepten - Von angemessener Rendite kann keine Rede sein

      von Leo Fischer

      Düsseldorf - Man glaubt sich in die Welt der Derivate versetzt. Da ist von "Garantiefonds" die Rede, von "Protektion plus" oder von einem "Sicherheitskonzept". Doch hier handelt es sich nicht um Aktienfonds, die sich nach dem Platzen der Spekulationsblase nur noch mit ausgeklügelten Garantien verkaufen lassen. Es sind Filmfonds, die zu diesem Mittel der Verkaufsförderung greifen.

      Dabei können diese Investments auf hohe Steuervorteile verweisen, die sonst keine Produktlinie der Steuersparmodelle zu bieten hat. Anleger können 100 Prozent des Einsatzes als negatives Steuerergebnis von ihrem sonstigen steuerpflichtigen Einkommen absetzen. Und wenn der Anteilserwerb teilweise mit Fremdkapital finanziert wird, kommen sogar Verlustquoten von 170 bis 180 Prozent zustande. Doch offenbar sind die Anleger mit solchen Steuervorteilen allein nicht mehr in Filmfonds zu locken.

      Renditen können die Filmfonds, die in den letzten Jahren aufgelegt wurden, nicht bieten. Einige wie Hannover Leasing ("Herr der Ringe") oder die VIP-Gruppe (Charlize Theron für die beste schauspielerische Leistung im Film "Monster") konnten wenigstens mit einem Oscar für Schlagzeilen sorgen, auch wenn der Anleger davon wenig hat. Von den in den letzten zehn Jahren aufgelegten Filmfonds haben gerade fünf Produkte Anlegern über Ausschüttungen wenigstens den Einsatz zurückgebracht, von einer angemessenen Rendite kann keine Rede sein.

      Gewiß, hier ist noch nicht aller Tage Abend, und die Fonds können theoretisch noch nachweisen, daß sich das Investment auch wirtschaftlich gelohnt hat. Aber vor dem Hintergrund des bislang fehlenden Erfolgsnachweises ist es verständlich, daß sich die Anbieter von Filmfonds durch Garantien gegenseitig überbieten wollen.

      Den Vogel schießt dabei die Münchner VIP Beratung für Banken AG ab, die mit einer bankunterlegten Sicherheit von 115 Prozent wirbt. Diese Zusage und die selbst gewählte Bezeichnung Garantiefonds müssen beim Anleger den Eindruck erwecken, daß ihm der Einsatz plus 15 Prozent Wertzuwachs sicher sind. Aber die Garantie bezieht sich nur auf das Kommanditkapital, nicht auf den Einsatz des einzelnen Anlegers. Rinke Medien Consult (rmc), die sich auf die Analyse von Filmfonds spezialisiert hat, errechnete, daß diese Garantie lediglich 80 Prozent der Bareinlage ausmacht. Doch das kann der Anleger nicht erkennen, er wird auch im Prospekt darauf nicht aufmerksam gemacht. Andreas Schmid, der Chef von VIP hält dagegen: "Im Worst-Case-Szenario, wenn alle Filme floppen würden, wären nur acht Prozent der Einlage verloren."

      Die Deutsche Medienkapital, neuer Anbieter von Filmfonds, garantiert beim ersten Fonds 90 Prozent des Kommanditkapitals. Eine Garantie von 90 Prozent gibt auch die DCM bei ihrem neuen Filmfonds IMF IV. Da die Deutsche Medienkapital nur mit Eigenkapital, der IMF IV auch mit einer Anteilsfinanzierung arbeitet, die an die Bank zurückgezahlt werden muß, ist der Garantiegehalt beim IMF IV höher zu veranschlagen als beim Fonds Deutsche Medienkapital.

      "Eine Garantie kann sich auf das Kommanditkapital, das Filmbudget und die Bareinlage des Anlegers beziehen", erläutert Kristina Frieß, Projektleiterin bei rmc. "Nur eine Garantie, die sich auf die Bareinlage bezieht, sagt dem Anleger etwas", so Frieß weiter.

      "There is no free lunch, das gilt auch für die Garantien bei Filmfonds", meint Josef Lautenschlager, Finanzvorstand des Initiators Equity Pictures. "Die Garantien werden durch höhere Vertriebsgebühren, die den Fonds von den Filmstudios in Rechnung gestellt werden, finanziert", erläutert Lautenschlager. Equity Pictures beteiligt sich an Filmen, die über Vorabverkäufe 80 Prozent der Produktionskosten sicher haben, ohne aber darüber Garantien zu geben.

      "Eine Erlösabsicherung dieser Art ist der marktübliche Standard", erläutert Michael Oehme, Vorstand des Verbands Deutscher Medienfonds, gleichgültig, ob diese in eine Bankgarantie gekleidet wird oder nicht." Das heißt: Mehr garantiert im Grunde keiner.

      Garantien lassen sich allein dadurch aufblähen, daß die Laufzeit verlängert wird. Weil der VIP 4 bis 2014 läuft, also zwei bis drei Jahre länger als die Konkurrenzangebote, zinst sich die Garantie bis auf 115 Prozent auf. Extrem nutzten die leasingähnlichen Angebote diesen Trick, sie haben eine Laufzeit bis 2020. Immerhin ein Filmfondsinitiator hat begriffen, daß die unterschiedliche Bezugsgröße der Garantien den Anleger verwirren: "Ich werde meine Garantien im nächsten GFP-Fonds transparenter darstellen", kündigt David Groenewold, Filmproduzent und Filmfondsinitiator an.

      Artikel erschienen am Do, 4. November 2004
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      schrieb am 24.11.04 12:11:12
      Beitrag Nr. 42 ()
      Last Exit Hamburg

      Der Verkauf von Beteiligungsmodellen boomt wie nie zuvor. Vor allem in den letzten beiden Monaten des Jahres sind geschlossene Immobilienfonds, Schiffsbeteiligungen, Windkraftfonds und Medienfonds gefragt. "Wenn das Jahresendgeschäft, das rund 40 Prozent des Jahresumsatzes bringt, normal läuft, ist mit einem neuen Absatzrekord zu rechnen", glaubt Stefan Loipfinger, Herausgeber des Fondstelegramms, der seit Jahren die Absatzzahlen für Beteiligungsmodelle ermittelt.

      Von Leo Fischer

      Längst haben die geschlossenen Fonds das Schmuddelimage abgelegt, das ihnen viele Jahre anhaftete. Die Transparenz wurde durch ausführlichere Prospekte, Prospektprüfungsgutachten und aussagefähige Leistungsbilanzen erheblich verbessert. Immer noch ungelöst ist indes das Problem der langen Laufzeiten und des vorzeitigen Ausstiegs, falls die persönliche Situation des Investors dies erforderlich machen sollte. Wer in einen geschlossenen Fonds investiert, bindet nicht nur sich selbst möglicherweise bis ans Lebensende, sondern auch die Erben. Denn es gibt keinen funktionierenden firmenübergreifenden Zweitmarkt.

      Einen neuen Versuch, einen initiatorübergreifenden liquiden Zweitmarkt für geschlossene Fonds zu etablieren, unternimmt jetzt die Deutsche Fondsbörse Hamburg, die bereits seit 1998 einen so genannten Follow-up-Markt betreibt, an dem rund 1500 geschlossene Fonds notiert werden. Zusätzlich zu diesem hat die Börse in der Hansestadt nun als weiteres Marktsegment ein so genanntes Premiumsegment geschaffen. Dieses soll die Hamburger Fondsbörse auf eine breitere Basis stellen und dem Zweitmarkt, der bisher eher zu zufallsbedingten Kursen führte, zum Durchbruch verhelfen.

      Das Premiumsegment, an dem zunächst 87 Fonds, davon hauptsächlich Schiffsfonds, notiert werden, zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass es eine Ausführungsgarantie für Kauf- und Verkaufsaufträge durch die Maklergesellschaft Deutsche Fondsbörse Hamburg Beteiligungsmakler gibt. Diese übernimmt gleichsam die Funktion eines Market-Makers, wie er von den Aktienbörsen her bekannt ist. Das heißt: Die Maklergesellschaft verpflichtet sich, künftig die im Premiumsegment notierten Fonds zu einem festgelegten Mindestpreis zu kaufen. Aber auch die Initiatoren können als Market-Maker für ihre Fonds auftreten. Steht der Verkäufer nicht unter Zeitdruck, seine Anteile verkaufen zu müssen, kann er mögliche höhere Angebote abwarten, der Mindestpreis bleibt ihm garantiert. "Damit geht die Zeit der Schnäppchenjäger auf Kosten der Verkäufer zu Ende", begrüßt Carsten Lucht, Sprecher des Verbands geschlossener Fonds (VGF), das neue Projekt. Zunächst beschränkt sich der Premiummarkt allerdings auf nicht ganz 90 ausgesuchte Schiffsfonds der drei Hamburger Emissionshäuser Hansa Treuhand, HCI und König& Cie. Diese drei Initiatoren waren an der Konzeption des neuen Zweitmarktmodells auch maßgeblich beteiligt und unterstützten das Projekt.

      "Schiffe sollen die Speerspitze der Hamburger Fondsbörse bilden", meint Hermann Ebel, Vorstand der Hansa Treuhand. In der Tat ist Hamburg prädestiniert für den Zweitmarkt der Schiffsfonds. Acht der zehn größten Emissionshäuser für Schiffsbeteiligungen kommen aus der Hansestadt. Zwei Drittel des 2003 eingesammelten Eigenkapitals für Schiffsfonds gingen an hiesige Emissionshäuser. Ein weiterer Grund für das Übergewicht von Schiffsbeteiligungen ist die Einführung der Tonnagesteuer. Der Wert einer Schiffsbeteiligung, die lange Zeit als Inbegriff des Steuersparens durch Verlustzuweisung galt, ließ sich für einen Zweiterwerber früher nur relativ schwierig ermitteln, da die persönliche Verlustzuweisung nur derjenige erhielt, der die Beteiligung ursprünglich gezeichnet hatte.

      Durch die Einführung der Tonnagesteuer steht heute jedoch die renditestarke Anlage im Mittelpunkt. Dadurch werden neue Anlegergruppen für unternehmerische Beteiligungen angesprochen, die früher ausschließlich in Aktien oder Investmentfonds investiert haben. "Diese neue Anlegergruppe ist gewohnt, ihr Investment bei Liquiditätsbedarf jederzeit verkaufen zu können", sagt Ebel. Anders als an der Zweitmarktplattform der Düsseldorfer Börse, Gefox, die im November 2003 startete, werden in Hamburg keine Listinggebühren erhoben. Auch fallen keine Kosten für die in Düsseldorf obligatorischen vierteljährlichen Analysen von Scope an. Bei einer erfolgreichen Transaktion zahlen Käufer und Verkäufer jeweils 2,5 Prozent des Handelspreises als Maklercourtage, mindestens 250 Euro pro Partei. Der Hamburger Zweitmarkt ist damit wesentlich kostengünstiger als der Düsseldorfer, wo derzeit zwei Fonds gelistet werden. Die Hamburger hoffen, den Umsatz an der Deutschen Fondsbörse im kommenden Jahr von 20 Mio. Euro (2004) auf 40 Mio. Euro verdoppeln zu können. Damit wäre das Potenzial noch nicht einmal annähernd ausgeschöpft. "Würden nur zwei Prozent des in geschlossenen Fonds investierten Eigenkapitals jährlich den Besitzer wechseln, käme der Zweitmarkt auf ein jährliches Handelsvolumen von 1,5 Mrd. Euro", schätzt Analyst Loipfinger.

      FINANCIAL TIMES Deutschland Nr. 229 vom 23.11.2004, Seite 24
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      schrieb am 16.12.04 11:53:27
      Beitrag Nr. 43 ()
      Falk Capital steht am Abgrund
      Hohe Mietgarantiezahlungen und schleppendes Neugeschäft bringen Fondsinitiator in Existenznöte

      München - Die Krise am deutschen Immobilienmarkt könnte bald ein erstes prominentes Opfer fordern: Die Falk Capital AG ist durch hohe Mietgarantieverpflichtungen und ein schleppendes Neugeschäft in ihrer Existenz bedroht. Um eine Insolvenz abzuwenden, soll eine neue Gesellschaft gegründet werden. Dazu ist die Zustimmung der Anleger erforderlich.

      Falk Capital ist einer der führenden Anbieter geschlossener Deutschland-Immobilienfonds. Wegen hoher Leerstände mußte das Unternehmen in diesem Jahr nach Informationen der WELT rund 14 Mio. Euro für Mietgarantien aufwenden. Falk-Vorstand Thomas Engels spricht offiziell von "mehr als zehn Mio. Euro". Im nächsten Jahr rechnet das Unternehmen mit Mietgarantiezahlungen in Höhe von mindestens fünf Mio. Euro für die vier Falk-Fonds 71, 72, 74 und 75. Falk Capital garantiert Anlegern für fünf Jahre die Zahlung der Mieterträge für den Fall, daß keine Vermietung in erwartetem Umfang oder zu den prospektierten Mietpreisen erfolgt. Engels macht die Krise am deutschen Immobilienmarkt für die Probleme verantwortlich. Leerstände durch Mieterinsolvenzen könnten - wenn überhaupt - nur zu niedrigeren Mieten abgebaut werden.

      Zudem ist das Neugeschäft eingebrochen. Der auf Erbpacht-Basis konzipierte Falk-Fonds 80 ist bisher nur zu 50 Prozent plaziert, eine Folge der rückwirkenden Gesetzesänderung zu Erbbauzinsvorauszahlungen. Falk hat nicht - wie andere Anbieter - Erbpacht-Fonds umkonzipiert. Vielmehr will der Initiator vor Gericht klären lassen, ob die Gesetzesänderung überhaupt rückwirkend zum 1. Januar 2004 in Kraft treten kann.

      Um eine Insolvenz zu verhindern, sollen sämtliche Unternehmensabteilungen der Falk-Gruppe, die das Neugeschäft generieren, in die noch zu gründende Bayerische Fondskonzepte AG übertragen werden. Das neue Unternehmen soll geschlossene Fonds im Bereich erneuerbare Energien und für Gewerbeimmobilien in Ost- und Mitteleuropa sowie Nordamerika auflegen. Entscheidend dafür ist aber die Zustimmung von zwei Drittel der im Falk-Zinsfonds engagierten Anleger. Die Abstimmungsfrist laufe bis zum bis zum 12. Januar 2005, sagt Engels.

      Falk Capital hatte den Zinsfonds aufgelegt, um Kapital zur Vorfinanzierung von Immobilienankäufen zur Verfügung zu haben. In diesem Jahr erzielten Anleger Zinserträge von acht Prozent. Von den eingesammelten 58 Mio. Euro stehen derzeit nur neun Mio. Euro - gerade einmal 15,5 Prozent - als liquide Mittel zur Verfügung. Stimmen die Anleger den Sanierungsplänen von Engels nicht zu, wird der Falk-Fonds 80 zerschlagen. An die Anleger verteilt werden könnten dann maximal die vorhandenen liquiden Mittel. Für den unabhängigen Fonds-Analysten Stefan Loipfinger ist diese Lösung jedoch immer noch besser als der Wechsel auf eine ungewisse Zukunft des neuen Fonds-Unternehmens. rhai


      Artikel erschienen am Mi, 15. Dezember 2004

      www.welt.de
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      schrieb am 07.01.05 11:49:26
      Beitrag Nr. 44 ()
      Deutschem Büromarkt fehlen Impulse

      Institutionelle Investoren wollen mehr Geld in Immobilien anlegen, kaufen aber lieber im Ausland. Auf dem europäischen Büroimmobilienmarkt scheint das Schlimmste überstanden. Nach vier Jahren rückläufiger Nachfrage, sinkenden Mieten und stetig steigenden Leerstandsquoten könnte das neue Jahr die lang erhoffte Trendwende bringen. Soweit die gute Nachricht. Die schlechte Nachricht: In Deutschland dürfte die Erholung noch mindestens ein Jahr länger auf sich warten lassen.

      ANNE WIKTORIN HANDELSBLATT, 7.1.2005 DÜSSELDORF. Dabei steigt gleichzeitig das Interesse vor allem deutscher institutioneller Anleger, also Banken, Versicherungen und Pensionskassen, am Immobilieninvestment. Wie eine aktuelle Studie der Bad Homburger Feri Institutional Management GmbH unter den 116 bedeutendsten institutionellen Anlegern ergab, planen mehr als 60 Prozent der Befragten eine Ausweitung des Immobilienanteils am Gesamtvermögen. "Die Immobilienanlage wird vor allem wegen ihrer geringen Volatilität geschätzt", erläutert Feri-Geschäftsführer Hartmut Leser das wieder steigende Interesse der Großanleger. Mit anderen Worten: Das Investment ins Betongold verspricht zwar nicht die höchsten, im Vergleich zu Aktien aber doch stabile Renditen - und das bringt Ruhe ins Depot.

      Als Indiz für den kurz bevorstehenden Aufschwung des deutschen Immobilienmarktes sieht der Anlageexperte diesen Trend indes nicht: "Das Interesse unserer institutionellen Kunden richtet sich in erster Linie auf das Immobilieninvestment im Ausland."

      Für die Skepsis gegenüber einem Investment im eigenen Land gibt es gute Gründe. "Es fehlt in Deutschland immer noch der zündende Marktimpuls", urteilt Thomas Beyerle, Chefanalyst der Degi, Immobilienfondstochter der Allianz- Dresdner-Gruppe. "Zwar haben sich die Vermietungsumsätze im vergangenen Jahr insgesamt stabilisiert", berichtet der Experte, und wertet dies als durchaus positives Signal. Bei näherer Betrachtung indes erweise sich, dass es sich dabei vor allem um Flächentausch handelt. "Kurzfristig werden Neuanmietungen eher zum Zweck der Rationalisierung und nicht zur Flächenerweiterung getätigt." Die Folge: Das Angebot an kurzfristig verfügbarer Bürofläche erhöhte sich auch im Jahr 2004 noch einmal, die Leerstandsquoten stiegen und liegen in den fünf so genannten deutschen Immobilienhochburgen - Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg und München - durchschnittlich bei gut zwölf Prozent (siehe Tabelle). DIP Deutsche Immobilien- Partner, ein Verbund von acht bundesdeutschen Maklerhäusern, beobachtet daher einen sich weiter verschärfenden "Druck zur Aussonderung nicht mehr marktfähiger Bürobestände" und einen nach wie vor harten Wettbewerb um Büromieter, der die Mieten an allen Standorten weiter unter Druck setzt.

      "Das große Sorgenkind ist nach wie vor Frankfurt am Main", sagt Helge Scheunemann, Chef des Deutschland-Research bei Immobilienberater Jones Lang Lasalle (JLL) in Hamburg. In der Bankenmetropole wurde im vergangenen Jahr ein Drittel weniger Bürofläche nachgefragt als 2003. Entsprechend viele Quadratmeter stehen - nicht nur in den Hochhäusern - am Main leer: nach DIP-Angaben stieg die Leerstandsquote von knapp 14 auf aktuell mehr als 17 Prozent an. "Verlierer sind dabei, übrigens nicht nur in Frankfurt, Bestandsobjekte, die heutigen Anforderungen an ein modernes Bürogebäude nicht mehr genügen, und Objekte in Randlagen", beobachtet Beyerle. "Triple-A-Gebäude an Triple-A-Standorten werden hingegen zu den Gewinnern zählen, auch wenn sie derzeit noch leer stehen." Überhaupt hat der Analyst den Glauben an die Widerstandskraft des deutschen Finanzzentrums keineswegs verloren. Frankfurt sei Deutschlands dynamischster Büromarkt: Gemessen am Büroflächenbestand werden hier im zehnjährigen Mittel mehr Büroquadratmeter neu vermietet als anderswo in Deutschland. "Deshalb verkraftet die Stadt auch höhere Leerstandsraten als kleinere Büromärkte." Überdies sei die Mainmetropole mit München der "einzige deutsche Bürostandort von internationaler Bedeutung".

      Ob indes schon im kommenden Jahr mehr ausländisches Kapital als bisher nach Deutschland fließen wird, ist unter den Experten durchaus umstritten. Zwar sind sich alle Beobachter einig, dass der Trend zum grenzüberschreitenden Immobilieninvestment ungebrochen ist. Auch zeigen die Aktivitäten insbesondere anglo-amerikanischer Investoren, allen voran der großen Fonds, die im vergangenen Jahr große deutsche Wohnimmobilienportfolien erworben haben, dass auch der hiesige Immobilienmarkt durchaus Investmentchancen bietet. Dennoch sei, so Robert Orr, JLL-Europa-Chef, der Anteil grenzüberschreitender Investitionen in Deutschland im europäischen Vergleich noch immer unterdurchschnittlich. Wenn der Anteil ausländischen Kapitals auf den deutschen gewerblichen Immobilienmärkten steige - und das werde er zweifellos, ist der Brite überzeugt -, "dann wird dies eher eine Folge der Tatsache sein, dass Großbritannien, aber auch Frankreich oder Schweden aufgrund sinkender Renditen an Attraktivität verlieren." Frühestens 2006, da sind sich die Auguren einig, soll es aber auch auf den deutschen Büromärkten wieder aufwärts gehen.

      Handelsblatt Nr. 005 vom 07.01.05 Seite 30
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      schrieb am 14.01.05 23:14:01
      Beitrag Nr. 45 ()
      Scope rechnet mit stabilen bis steigenden Charterraten für Containerschiffe
      13.01.2005

      Positiver Ausblick für 2005 • Trendwende in 2006 erwartet • zunehmende Volatilität der Chartermärkte • Bankenvertrieb von Schiffsbeteiligungen nimmt massiv zu • hohe Platzierungsergebnisse für 2005 prognostiziert • Verkauf von Schiffen wird bedingt empfohlen • Interessenkonflikt von Emissionshäusern absehbar

      „Die Charterraten für Containerschiffe werden in 2005 voraussichtlich ihr hohes Niveau halten können. Nach einer langen Aufwärtsbewegung erwarten wir die Trendwende in 2006", prognostiziert Senior Analyst Steffen Möller von der Ratingagentur Scope. In den vergangenen Jahren war eine durch den steigenden Welthandel motivierte Nachfrage auf eine durch die limitierten Produktionskapazitäten der Werften gleichbleibende Angebotssituation getroffen. In der Folge sind die Charterraten überdurchschnittlich schnell gestiegen. „Mit diesen Zuwachsraten ist in den nächsten Jahren nicht mehr zu rechnen. Insbesondere China baut derzeit massiv neue Werftkapazitäten auf, welche kontinuierlich neue Tonnage auf den Markt bringen. Eine deutliche Entspannung der Angebotssituation und ein Nachgeben der Charterraten wäre die Konsequenz", begründet Möller.

      Nach Aussage des Analysten ist ein weiterer wichtiger Trend festzustellen. Der stetig steigende Anteil von Chartertonnage an der Gesamtkapazität führt zu einer steigenden Volatilität des Chartermarktes für Containerschiffe. Die Folge ist, dass bereits geringe Veränderungen der Angebots- oder Nachfragesituation große Auswirkungen auf die Charterraten haben können. Längere Phasen auf ausgeglichenem Niveau werden somit immer unwahrscheinlicher. Die im Wesentlichen zu den Chartermärkten korrelierenden Schiffseinkaufspreise haben die Aufwärtsbewegung der Charterraten mit vollzogen. Zusätzlich angetrieben wurden die Preise durch die weiterhin hohe Nachfrage von deutschen Emissionshäusern. Hierfür ist die zunehmende Akzeptanz von Schiffsbeteiligungen als renditeorientierte Kapitalanlage und das damit einhergehende Interesse von deutschen Großbanken verantwortlich, die in den vergangenen drei Jahren ihre Platzierungsergebnisse jedes Jahr mehr als verdoppelt haben (gesamt rund 1,3 Mrd. Euro).

      Für den Markt der Schiffsbeteiligungen in Deutschland prognostiziert Scope für das Jahr 2005 ähnlich hohe Platzierungszahlen, wie bereits 2003 und 2004 realisiert wurden. Beschaffungsprobleme sieht Steffen Möller in dem durch den starken Nachfrageüberhang geprägten Markt nur bedingt: „Zwar haben die meisten Emittenten ihre Angebotspalette für 2005 bereits vor ein bis zwei Jahren geordert, ob das bei der derzeitigen Nachfragesituation reicht ist jedoch fraglich. Initiatoren, die die nachgefragten Volumina nicht abdecken können, werden sich wohl auf dem überhitzten Markt für Secondhand-Schiffe umsehen müssen."

      Im Zuge dieser Marktentwicklungen empfiehlt Scope Fondseignern, den Verkauf ihrer Schiffe in Erwägung zu ziehen. „Die derzeitige Marktsituation wird für Verkäufer lange nicht so günstig sein wie Ende 2005", urteilt Steffen Möller. „Wir befinden uns jetzt in einem Nachfrageüberhang und die Trendwende bahnt sich an. Anleger sollten den günstigen Zeitpunkt nutzen und sich für einen vorzeitigen Verkauf einsetzen", so Möller weiter. Dies gilt insbesondere für ältere und kleinere Einheiten. Es vollzieht sich bereits jetzt ein Wechsel hin zu größerer Feeder- Tonnage.

      Scope bezieht sich mit der Verkaufsempfehlung jedoch ausschließlich auf Fondsobjekte, die bereits zur Tonnagesteuer optiert haben und sich nicht in einer Festcharter befinden. Da Schiffsbeteiligungen in der Regel in USDollar abgewickelt werden, sollten die Fondseigner jedoch bedenken, dass der äußerst ungünstige Wechselkurs den Verkaufserlös erheblich schmälern kann.

      Die betroffenen Emissions- und Managementgesellschaften sieht Scope in dieser Situation einem Interessenkonflikt ausgesetzt. „Den Emissionshäusern entgehen bei einem vorzeitigen Exit wichtige zukünftige Verwaltungseinnahmen. Auf der anderen Seite bietet sich die Situation an, Underperformer aus der Leistungsbilanz verschwinden zu lassen und wichtige Kundengelder für Reinvestitionen frei zu bekommen. Denn den größeren Profit machen die Häuser nach wie vor in der Emissions- und nicht in der Betriebsphase", erklärt Steffen Möller.

      Eine Investition in Schiffsbeteiligungen kann sich laut der Scope Group auch weiterhin als lohnenswert erweisen. Aus Sicht der Anleger ist die Investition dann wirtschaftlich sinnvoll, wenn die momentan erzielbare hohe Erstcharter die Mehrausgaben beim Kauf des Schiffes über die Fondslaufzeit mehr als kompensiert und die Anschlusscharter, die Finanzierung und der Verkaufserlös weiterhin konservativ kalkuliert sind.

      Die Einschätzungen der Scope Group beruhen auf der kontinuierlichen Analyse der Charterratenmärkte und der Schiffseinkaufspreise. Der Anlageerfolg von Investmentprodukten steht im Kontext zu den Märkten, in die sie investieren. In der Konsequenz sieht die Scope Group die Notwendigkeit zur Beobachtung der Zielmärkte der einzelnen Kapitalanlagen, ihren volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen und deren Wechselwirkungen im internationalen Kontext.

      Quelle: FONDS professionell
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      schrieb am 23.01.05 12:19:25
      Beitrag Nr. 46 ()
      Geht zwar nicht nur um Geschlossene Fonds, aber der Spruch "Der beste Schutz ist doch noch immer der gesunde Menschenverstand" trifft auch hier zu...


      Gier macht private Investoren blind

      Dank üppiger Renditen sahnen dubiose Berater am Grauen Kapitalmarkt ab. Ein aktueller Fall

      von Heino Reents

      Die Offerte klingt zu schön, um wahr zu sein: Mit der stillen Beteiligung am Lizenzerlös einer Internet-Kasino-Kette können sich Anleger angeblich astronomische Renditen sichern. Für die Mindesteinlage von 2500 Euro verspricht die in Hannover ansässige Vertriebsfirma Casmaker allein im ersten Geschäftsjahr monatliche Ausschüttungen bis zu 391 Euro. Und nach vier Jahren können es bis zu 1563 Euro sein - monatlich, versteht sich.

      "Bei einem solchen Angebot würde ich sehr vorsichtig sein und lieber die Finger davon lassen", warnt Klaus Nieding, Präsident des Deutschen Anlegerschutzbundes. Solche Renditeversprechungen seien ein Zeichen von großer Unseriosität. Auch Markus Straub von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) hält nicht viel von der Beteiligung an Internet-Kasinos: "Solche Renditen können doch gar nicht funktionieren." Doch leider mache "die Gier viele Anleger immer noch blind".

      Aber die Auswahl an dubiosen Geldanlagen ist nach wie vor groß, und entsprechend hoch ist die Zahl der Opfer. Jährlich versickern zwischen 20 und 30 Milliarden Euro im sogenannten Grauen Kapitalmarkt, schätzt der Deutsche Anlegerschutzbund.

      Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen geht sogar von rund 40 Milliarden Euro aus. Unter Grauem Kapitalmarkt versteht man allgemein den Bereich der Geldanlage, der nicht von Banken, Sparkassen und Versicherungen oder der mit ihnen verbundenen Unternehmen bedient wird. Die dort tätigen Anbieter unterliegen kaum einer Kontrolle. Deshalb gibt es auch keine genauen Zahlen, weil die Dunkelziffer sehr hoch ist. Zum einen, weil viele Opfer den Gang zur Polizei aus Scham scheuen, zum anderen "weil viele Anleger auch Schwarzgeld in solche Kapitalanlagen versenkt haben", sagt SdK-Vorstand Straub.

      Ob das Unternehmen Casmaker, das die Firmengruppe Digital Media mit Sitz auf den Niederländischen Antillen vertritt, nun eindeutig betrügerische Absichten hat, läßt sich derzeit schwer beurteilen. Tatsache ist, daß neben der SdK auch die Stiftung Warentest Casmaker und Digital Media auf ihre Warnliste gesetzt hat. Das Angebot sei "abenteuerlich" und mit hohem Risiko verbunden, schreibt die Stiftung Warentest.

      Mike Hansch, nach eigenen Angaben Direktor von Casmaker, kann die Aufregung um die hohen Renditeversprechungen nicht verstehen. "Das sind sogar noch konservative Schätzungen", sagt der 30jährige, räumt aber auf Nachfrage ein: "Wir gehen mit hohen Zahlen in die Werbung, schließlich wollen wir die Anteile auch verkaufen." Anleger hätten im November rund 50 Euro ausgezahlt bekommen, im Dezember seien es 78 Euro gewesen, berichtet Hansch und begründet das mit "Anlaufschwierigkeiten".

      40 Millionen Euro will das Unternehmen insgesamt einsammeln und wirbt dazu unter anderem in halbseitigen Zeitungsanzeigen. "Ungefähr 20 Millionen Euro haben wir schon zusammen. Wir brauchen das Geld der Anleger, um das Marketing anzuschieben", sagt Hansch. Seinen Angaben zufolge erhalten Anleger über eine stille Beteiligung einen Teil der Erlöse von 80 staatlich konzessionierten Internet-Kasinos. Und weil die Kasinos in Steueroasen wie den Niederländischen Antillen ansässig sind, würden nach Abzug der Verwaltungskosten rund 80 Prozent der Netto-Spielerlöse ausgeschüttet.

      Doch erhebliche Zweifel bleiben: Anleger zahlen ihren Anteil auf ein Konto der Postbank Hannover. Empfänger ist aber nicht die Firma Casmaker oder Digital Media, sondern Mike Hansch persönlich. Außerdem ist unter derselben Adresse in Hannover und der fast identischen Telefonnummer auch eine Partnervermittlung namens Charisma-Hannover zu finden - Geschäftsführer ist ein Herr Mike Hansch.

      "Stille Beteiligungen kommen im Grauen Kapitalmarkt sehr häufig vor", sagt Simone Kämpfer von der Staatsanwaltschaft Düsseldorf, die eigens eine Schwerpunktabteilung zur Bekämpfung der Wirtschaftskriminalität gegründet hat. "Schwerpunkte liegen dabei im Immobilien- und Glücksspielbereich", sagt die Staatsanwältin.

      Doch das sind nicht die einzigen Maschen, die zur Zeit Hochkonjunktur haben: "Inhaberschuldverschreibungen und Unternehmensanleihen sind gerade ebenfalls ein aktuelles Thema", sagt Thomas Bieler, Finanzexperte bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Die Angebote der Wohnungsbaugesellschaft Leipzig-West und die DM Beteiligungen AG Düsseldorf seien aktuell beispielsweise mit Vorsicht zu genießen. Denn die Eigenemissionen unterliegen wie die hergebrachten Beteiligungen keiner wirksamen staatlichen Kontrolle.

      Das Gesetz schreibt nur vor, einen Verkaufsprospekt vorzulegen. In Anbetracht der mageren Zinsen bei Tages- und Festgeldkonten der Banken und Sparkassen seien solche Angebote verlockend. "Das Trügerische ist dabei: Die Produkte werden als eine Art festverzinsliche Anlage verkauft, sind aber nichts anders als ein Kredit für die Firma", warnt Bieler. Im Fall der Insolvenz des Emittenten kann es für den Anleger zum Totalverlust kommen.

      Eine andere Betrugsform sind die außerbörslichen Aktienemissionen. Dabei verkaufen Investoren Anteile an einer Firma mit der Aussicht, daß schon in kurzer Zeit die Aktie an der Börse eingeführt werde. Es wird versprochen, daß dadurch die Preise für die Papiere in die Höhe schnellen und sich somit das eingebrachte Kapital deutlich vermehre. Obwohl dies nur in den allerwenigsten Fällen eintritt, gibt es genügend Privatinvestoren, die auf die großmündigen Versprechungen hereinfallen.

      "Der beste Schutz ist doch noch immer der gesunde Menschenverstand", appelliert SdK-Vorstand Straub und fordert die Beteiligten auf, wachsamer zu sein. Als Benchmark solle die Rendite der Bundesanleihe dienen. "Alles was darüber liegt, ist stets mit zusätzlichem Risiko verbunden."

      Anlegerschützer Nieding sieht dagegen einen anderen Ansatz: "Eine Kompetenzbündelung der Justiz ist bitter nötig." Er fordert deshalb eine bundeseinheitliche Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Kapitalmarktstraftaten. "Und wenn das nicht geht, zumindest eine Bündelung auf Länderebene. Die bestehenden Gesetze seien durchaus ausreichend, sie müßten nur angewandt werden. Um Anlagebetrügern Paroli zu bieten, sei eine bessere personelle und finanzielle Ausstattung der Verfolgungsbehörden dringend notwendig. "Ich höre es von den Ermittlungsbehörden immer wieder: Die Täter fahren Ferrari und wir nur Tretroller", sagt Nieding und ergänzt: "Es gibt kaum noch große Fälle, die vor Gericht landen."

      Ein solcher Fall wurde im September vergangenen Jahres in Gießen vor Gericht verhandelt. Sieben Angeklagte wurden wegen Betrugs und Untreue zu mehrjährigen Haftstrafen und hohen Geldstrafen verurteilt. Sie hatten gestanden, mehr als 5800 Anleger um rund 35 Millionen Euro geprellt zu haben.

      Die Angeklagten hatten den Anlegern sogenannte stille Beteiligungen verkauft und hohe Zinsgewinne bis zu 14 Prozent versprochen. Anstatt Gewinne zu erwirtschaften, steckten die Männer das Geld in teure Werbeaktionen und bereicherten sich am Ende selbst. Rund 22 000 Anleger sollen betroffen sein. 5800 Geschädigte hatten geklagt. Der Schaden soll sich nach Polizeiangaben auf rund 90 Millionen Euro belaufen.

      Artikel erschienen am 23. Januar 2005

      © WAMS.de 1995 - 2005
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      schrieb am 26.01.05 10:01:25
      Beitrag Nr. 47 ()
      Soviel zum Thema Windenergie. Wer jetzt immer noch glaubt, daß damit der Königsweg beschritten wurde, dem ist nicht mehr zu helfen. Vielmehr wurde hier ganz offiziell der Beweis erbracht, daß dieser ganze Firlefanz nur eine mißratene Ausgeburt der verbohrten Ideologie unserer grünen Staatskaputtmacher ist.

      Und es ist eine ausführliche Darstellung, weshalb wir seit Jahren von Windfonds abraten. Und auch niemals welche vermittelt haben. Heute wären manche unserer Kollegen froh, wenn sie nicht nur auf den kurzfristigen Umsatz geschielt hätten ...

      Hier der Artikel, erschienen im Spiegel 4/05:

      ***************************

      ENERGIEPOLITIK

      Windige Rechnungen

      Von Frank Dohmen und Michael Sauga

      Die Ergebnisse einer von der Bundesregierung in Auftrag gegebenen Studie über den Ausbau der Windkraft sorgen für gewaltigen Wirbel: Der von Rot-Grün propagierte Ökostrom wird für die Verbraucher wohl deutlich teurer als bisher vermutet.

      Eigentlich war bereits alles geregelt. Über Monate hatten sich Vertreter der Bundesregierung, der großen Stromkonzerne und der Windkraftbranche zusammengerauft, um den schwelenden Streit über Sinn oder Unsinn eines weiteren Ausbaus der Windenergie zu beenden.

      Eine wissenschaftliche Studie sollte entstehen. Ein Werk unter Federführung der bundeseigenen Agentur für Energie (dena), das frei von jeder Ideologie wichtige Fragen beantworten sollte: Ist die von der Bundesregierung geplante Menge an zusätzlichem Windstrom überhaupt noch zu verkraften? Welche Kosten entstehen? Welche Technik muss eingesetzt werden, um den Ökostrom einzuspeisen? Welche Auswirkungen hat der Windstrom auf die Energieversorgung in Deutschland?

      Renommierte wissenschaftliche Institute wie das Deutsche Windenergie-Institut (DEWI) oder das Energiewirtschaftliche Institut zu Köln (EWI) wurden verpflichtet, hochkarätige externe Gutachter mit der Prüfung der Ergebnisse betraut. Als sich die Vertreter der Energiewirtschaft und der Windbranche vergangenen Montag trafen, sollte es eigentlich nur noch um Formalien gehen: die Verabschiedung einer Zusammenfassung, die dann der Öffentlichkeit präsentiert werden sollte.

      Doch das Treffen führte zum Eklat. Statt der weitgehend fertigen Untersuchung zuzustimmen, berichten Teilnehmer, forderten die Vertreter der Windkraftbranche eine redaktionelle Überarbeitung. Ohne sie, ließen sie die Runde wissen, werde man einer Veröffentlichung der Studie nicht zustimmen.

      Das wohl mit gutem Grund: Denn was die Wissenschaftler auf 490 Seiten über die Windkraft und ihren Ausbau zusammengetragen haben, ist wenig schmeichelhaft für das ökologische Vorzeigeprojekt der rotgrünen Koalition. Die Diskussion über die dem SPIEGEL vorliegende Studie könnte die ohnehin angeschlagene Windkraftbranche in weitere Turbulenzen bringen.

      Da hilft es auch wenig, dass der grüne Bundesumweltminister Jürgen Trittin im Chor mit den Vertretern der Windkraftbranche noch vor der Veröffentlichung der Untersuchung vor "Fehlinterpretationen" der Ergebnisse warnt. Die Zahlen und Aussagen werfen heikle Fragen auf, selbst wenn peinlichst darauf geachtet wurde, dass jede Seite ihre Position mit Rückgriff auf das Gutachten noch öffentlich vertreten kann.

      Um die von der Bundesregierung bis zum Jahr 2015 geplante Ökostrommenge überhaupt in das deutsche Stromnetz einspeisen zu können, wäre laut Studie nämlich ein weiterer finanzieller und technischer Kraftakt notwendig.


      845 Kilometer gewaltiger Hochspannungstrassen müssten in den nächsten Jahren für 1,1 Milliarden Euro gebaut werden, um die in der gesamten Republik aus dem Boden schießenden Windparks eingliedern zu können.


      Trotz erheblicher Investitionen in verbesserte Techniken können Risiken für die Stromversorgung nicht vollständig ausgeschlossen werden.


      Die durch Windenergie eingesparte Menge des klimaschädigenden Gases CO2 könnte mit anderen Maßnahmen billiger erreicht werden.


      Die Kosten, die Verbraucher für den Ökostrom bezahlen müssen, liegen deutlich höher als bisher angenommen. Nur für die von der Bundesregierung geplante Steigerung der Windstrommenge von 2003 bis 2015, heißt es in der Studie, summieren sich die "Netto-Zusatzkosten" auf 12 bis 17 Milliarden Euro. Die Investitionen für das Netz und die Förderung des Altbestandes sind darin nicht einmal enthalten.


      Die Aussagen der Studie treffen die Windkraftbranche in einer ohnehin kritischen Situation. Landauf, landab wächst der Widerstand der betroffenen Bevölkerung gegen die zunehmende Verspargelung der Landschaft. Und auch jene, die mit der Windenergie verdienen wollen, sind zunehmend enttäuscht. Kapitalanleger müssen zur Kenntnis nehmen, dass Gewinnprognosen von Windparkbetreibern und Anlagenbauern sich teilweise als zweifelhaft herausstellen. Einige Unternehmen, die noch vor kurzer Zeit als Hoffnungsträger gefeiert wurden, mussten inzwischen herbe Rückschläge einstecken.

      Zudem warnen immer mehr Wissenschaftler, Politiker und Unternehmenslenker vor einem möglichen Irrweg in der Energiepolitik. "Wir riskieren", so vergangene Woche der Präsident des Bundesverbandes der Industrie, Jürgen Thumann, "den Blackout bei der Stromversorgung, wenn wir mit der Förderung der erneuerbaren Energien so weitermachen." Solche Kritik könnte durch die dena-Untersuchung neue Nahrung erhalten.

      Denn nach den von den Wissenschaftlern erhobenen Daten wird sich die Windstrommenge in Deutschland durch die gesetzlichen Fördermaßnahmen der rot-grünen Koalition in den kommenden Jahren weiter dramatisch erhöhen. Von rund 23 Terrawattstunden (2003) soll die eingespeiste Windstrommenge auf mehr als 77 Terrawattstunden im Jahr 2015 hochschnellen. Das wären über 16 Prozent des Stromverbrauchs in Deutschland.

      Neben weiteren Spargelstangen an Land sollen sogenannte Offshore-Anlagen in Nord- und Ostsee zu der geplanten Steigerung beitragen. Doch der Anschluss der Windparks birgt offenbar Gefahren.

      Im Jahr 2003, heißt es in der Studie, hat der unkalkulierbare Windstrom bereits zu erheblichen Sicherheitsrisiken geführt. Besonders in windstarken Wintermonaten hätten "großflächige Spannungseinbrüche und Netzfehler auftreten können", die zu erheblichen "Risiken für die Versorgungssicherheit des deutschen und europäischen Stromverbundes" geführt hätten.

      Die Windkraftbranche und Bundesumweltminister Trittin glauben, solch gravierende Gefahren in Zukunft vermeiden zu können. So seien die Einspeiseregelungen bereits geändert worden. Zusätzlich sollen weitere technische Maßnahmen im Stromnetz und an den eigenen Anlagen für Sicherheit sorgen. Ob das jedoch rechtzeitig und in ausreichendem Umfang gelingt, ist noch offen. Ab 2015 zumindest, so das dena-Papier, könnten nach einer vorübergehenden Stabilisierung in einigen Netzgebieten wieder kritische Situationen eintreten. Wenig schmeichelhaft sind auch die Aussagen zu einem immer wieder als Hauptgrund für die Förderung der Windenergie genannten Argument: der Verringerung des Treibhausgases CO2.

      Der Ausstoß des Klimakillers wird durch die Vermeidung von fossilen Brennstoffen wie Kohle, Gas oder Öl zwar erheblich reduziert. Dieser Effekt, heißt es in der Studie, ließe sich auch durch andere technische Maßnahmen erreichen - allerdings wesentlich billiger. Beispielsweise wenn alte Kraftwerke modernisiert würden und sich ihr Wirkungsgrad dadurch erhöhte.

      Und so warnte Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement vergangene Woche ganz unverhohlen vor weiteren Experimenten in der Energiepolitik. Seit Monaten schon liegt Clement mit seinem Regierungskollegen Trittin im Clinch über den weiteren Ausbau der Windkraft. Gestützt auf die Ergebnisse der Studie, meldete Clement nun auch öffentlich Zweifel an. Die Kosten für Ökostrom, so der Minister, würden von heute 1,4 Milliarden Euro auf 5,4 Milliarden Euro im Jahr 2015 steigen. Man müsse sich fragen, so Clement, ob Deutschland sich das leisten kann.

      Die Replik Trittins ließ nicht sehr lange auf sich warten. Clement, polterte der Umweltminister, habe wohl mit falschen Zahlen operiert. Tatsächlich zeige das Gutachten der dena, dass ein weiterer Ausbau der Windenergie zu verträglichen Kosten machbar sei. Die Haushalte würden mit maximal einem Euro pro Jahr belastet.

      Die Beschwichtigungen des Umweltministers sind ähnlich irreführend wie die Zahlen seines Kontrahenten. Tatsächlich wachsen die gemäß Energie-Einspeisegesetz (EEG) zu zahlenden Vergütungen an die Windparkbetreiber laut Studie von jährlich rund 2,1 Milliarden Euro (2003) auf rund 5,4 Milliarden Euro im Jahr 2015.

      In dieser Summe enthalten ist jedoch auch der Marktpreis für die entsprechende Strommenge. Er muss von der Fördersumme abgezogen werden, um die Mehrkosten von Windstrom gegenüber konventionellem Strom zu ermitteln. Andere Kosten müssen addiert oder auch abgezogen werden. Beispielsweise der Mehraufwand für Regel- und Reserveenergie in windschwachen Zeiten, der von den großen Stromkonzernen auf die laufenden Stromkosten umgelegt werden kann.

      Und genau das haben die Verfasser der Studie in einem aufwendigen Modell unter Berücksichtigung verschiedener Szenarien über die Entwicklung der künftigen Rohstoffpreise (Gas, Kohle oder Öl) getan.

      Das Ergebnis: Nur für den Windstrom, der in Anlagen produziert wird, die ab 2003 noch zusätzlich gebaut wurden, müssen die Verbraucher ab 2015 zwischen 1,4 und 2,1 Milliarden Euro mehr bezahlen als für herkömmlichen Strom.

      Für einen normalen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von etwa 4000 Kilowattstunden kämen laut Studie Mehrkosten für den zusätzlichen Windstromausbau zwischen 15,40 Euro und 19 Euro zusammen. Diese Beträge stellen jedoch nur den "unteren Rand" dar, "da die indirekten Kosten", die aus der Förderung anderer regenerativer Energien und der bereits 2003 bestehenden Windräder resultierten, "nicht berücksichtigt sind". Rechnet man auch sie hinzu, ergibt sich für einen Normalhaushalt eine jährliche "Erhöhung der Strombezugskosten" ab 2015 zwischen rund 36 und knapp 44 Euro für alle regenerativen Energien.

      Solche Berechnungen sind von den zum Teil sehr unterschiedlichen Zahlen, die von der Ökostrom-Lobby und den Grünen bisher genannt wurden, weit entfernt. Sie unterstellen, dass der Preis für konventionellen Strom rapide steigen wird und Ökostrom vielleicht doch irgendwann einmal wettbewerbsfähig werden könnte.

      Genau hier liegt das Problem. Statt offen zu sagen, welche Schwierigkeiten und Risiken der eingeschlagene Energiekurs bergen und welche Kosten auf die Bürger wirklich zukommen könnten, wird gemauschelt, getrickst und schöngeredet.

      Dabei gäbe es sicherlich viele Bürger, die bereit wären, Windenergie trotz hoher Kosten zu fördern, um die vorhandene Abhängigkeit von Gas, Kohle und Öl zu verringern. Denn generell ist gegen die Technik nichts einzuwenden. An wirklich windstarken Standorten kann sie einen - wenn wohl auch deutlich geringeren - Beitrag zur Energieversorgung leisten.

      Massive Überförderung und ein ungebremster Ausbau jedoch bergen Risiken und verursachen milliardenschwere Kosten, die in der dena-Studie erstmals dokumentiert sind. Ob sich solche Erkenntnisse jedoch auch politisch rasch niederschlagen werden, ist zweifelhaft.

      Zwar will Wirtschaftsminister Clement die Daten der Studie nutzen, um den geplanten Ausbau der erneuerbaren Energien deutlich bescheidener ausfallen zu lassen als bisher geplant. Als unwahrscheinlich jedoch gilt, dass er den Versuch noch in dieser Legislaturperiode startet.

      Denn über den Kontrahenten Clement und Trittin sitzt einer, der einen neuen Grundsatzkonflikt zwischen Ökonomie und Ökologie im heraufziehenden Dauerwahlkampf der nächsten Monate auf jeden Fall vermeiden will: Bundeskanzler Gerhard Schröder. Er wünscht in dieser Sache möglichst Stille, Windstille.
      Avatar
      schrieb am 26.01.05 10:52:13
      Beitrag Nr. 48 ()
      @WilhelmOttGmbH

      der Thread ist eher für die Sammlung von Artikeln gedacht, denn für Grundsatzdiskussionen, ob man sein Geld nun besser mit Medienfonds oder mit Windkraftfonds verbrennt ;)

      Grüße K1

      ----


      Regierung setzt Reeder unter Druck

      Die Bundesregierung hat die deutschen Reeder aufgefordert, ihre Schiffe rascher als bisher wieder unter heimischer Flagge fahren zu lassen. Die Schiffseigner liegen hinter ihren Zusagen zurück.

      Sie seien ihrer Zusage, bis Ende 2005 mindestens 100 Schiffe zurückzubringen, bisher nur unzureichend nachgekommen, kritisierten Verkehrsminister Manfred Stolpe und Wirtschaftsminister Wolfgang Clement am Dienstag in Bremen.

      Clement kündigte auf der 4. Nationalen Maritimen Konferenz der Bundesregierung an, Berlin wünsche auch nach 2005 von den Reedern mehr Engagement bei der Rückflaggung. Auch Bundeskanzler Gerhard Schröder sagte an die Adresse der Reeder: "Sie müssen nachliefern." Die Reeder seien sich "durchaus bewusst, dass ihre Zusage noch nicht erfüllt ist", sagte der Chef der Deutschen Seereederei, Horst Rahe. Er bat die Regierung um Verständnis, dass die Rückflaggung mehr Zeit benötige als vorgesehen.

      "Maritimes Bündnis" vereinbart

      Regierung und Schifffahrtsunternehmen hatten im Mai 2003 in Lübeck ein "Maritimes Bündnis" vereinbart. Die Regierung sagte den Reedern Zuschüsse zur Senkung der Lohnnebenkosten und Erleichterungen bei der Ausbildung von Seeleuten zu. Im Gegenzug versprachen die Schiffseigner, bis Ende 2005 mindestens 100 ausgeflaggte Schiffe wieder in der Heimat anzumelden.

      Deutsche Reeder hatten ihre Schiffe zunehmend unter den Billigflaggen Panamas, Griechenlands oder Zyperns fahren lassen, um Kosten zu sparen. Die Abwanderung führte in den deutschen Küstenbundesländern jedoch zu hohen Steuerausfällen. Vom Boom der maritimen Wirtschaft der vergangenen Jahre konnte der Fiskus daher nur beschränkt profitieren. Seit Mai 2003 seien lediglich etwa 50 Schiffe zurückgeflaggt worden, sagte Clement. "Wir sind ungefähr auf halber Wegstrecke. Ich erwarte, dass die Reeder, wie es hanseatische Art ist, ihre Zusage einhalten."

      Schröder verlangt mehr Entgegenkommen von den Reedern

      Kanzler Schröder erinnerte die Reeder daran, dass der Staat ihnen den Erhalt der Tonnagesteuer zugesagt habe, durch die der gesamte maritime Sektor indirekt subventioniert wird. Dafür könne der Staat mehr Entgegenkommen von den Reedern verlangen. "Aber ich habe verstanden, dass man für die Rückflaggung etwas mehr Zeit braucht", sagte Schröder. Die maritime Wirtschaft in Deutschland sei deutlich im Aufwind, sagte Clement. Allein 2004 sei der Containerverkehr in deutschen Häfen um zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr gewachsen. Die Branche beschäftigte direkt und indirekt 300.000 Menschen, davon etwa 20.000 auf den Werften, die sich konsolidiert hätten. Allerdings liefen die staatlichen Schiffbaubeihilfen - zwischen Oktober 2002 und Dezember 2004 flossen den Werften mehr als 270 Mio. Euro zu - Ende März endgültig aus. Den Verlust der Beihilfen müssten die Schiffbauer durch eine Stärkung ihrer Innovationskraft wettmachen. "Wir steigen um auf die Innovationsförderung", sagte Clement. Dafür stelle die Regierung 2005 etwa 15 Mio. Euro bereit.

      Für einen europäischen Werftenverbund sei die Zeit noch nicht reif, bekräftigte Clement. "Dass wir langfristig eine europäische Strategie brauchen, ist vernünftig", sagte der Wirtschaftsminister. "Aber dafür brauchen wir Partner, die in Bestform sind. Das sind sie noch nicht." Potenzielle französische Partner wie die Staatswerft DCN oder der maritime Teil des Rüstungskonzerns Thales müssten erst privatisiert und konsolidiert werden, "bevor es eine Partnerschaft unter Gleichen" geben könne, sagte Clement. Den Streit mit Umweltminister Jürgen Trittin über die Vertiefung von Elbe und Weser hat Clement wohl für sich entschieden: "Die Elbe-Weser-Vertiefung kommt", sagte Clement. Trittin hatte zuvor kritisiert, dass die Vertiefung unnötig sei, wenn zugleich der Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven zum deutschen Tiefseewasserhafen ausgebaut werde. Der Ausbau Wilhelmshavens wird von der Bundesregierung nachhaltig unterstützt.

      FTD vom 26.1.2005
      Avatar
      schrieb am 26.01.05 11:02:30
      Beitrag Nr. 49 ()
      Habe die aktuelle Warnliste "Grauer Kapitalmarkt" vom Finanztest wenn es jemand interessiert bitte bm mit mail adresse, ist ein bischen lang zum reinstellen :)

      ist sogar der AWD drauf, gefällt mir :D

      Gruß Jo1
      Avatar
      schrieb am 26.01.05 13:04:53
      Beitrag Nr. 50 ()
      Hallo Jo,

      schick mal, bin gespannt, ob`s was neues gibt :D.

      Gruß Kickaha
      Avatar
      schrieb am 26.01.05 15:02:29
      Beitrag Nr. 51 ()
      Liebe Anlegerkolleginnen und -kollegen!

      Ein Bekannter von mir würde gerne mittels gebrauchter Fondsanteile in Immobilien investieren. Leider geben die "Marktplätze" nicht viel her und bilden nur einen Bruchteil des Marktes ab. Wer von Euch einen solchen Anteil besitzt und gerne zu Bargeld machen möchte, kann mir gerne eine Nachricht zukommen lassen, ich stelle gerne den Kontakt zum Kaufinteressenten her. Keine Angst, das kostet Euch nichts. Ich werde vom Käufer in Naturalien (=gutes Abendessen) bezahlt...!

      Gruß
      Globalvision
      Avatar
      schrieb am 28.01.05 10:05:09
      Beitrag Nr. 52 ()
      Policenfonds erobern den Beteiligungsmarkt

      2004 platzierte die deutsche Beteiligungsbranche 10,33 Milliarden Euro, 30 Prozent mehr als im Vorjahr, teilt das Analysehaus Scope mit. Wie 2003 floss das meiste Geld in Immobilien- und Schiffsfonds. Dennoch sank ihr Marktanteil. Aufsteiger waren Policenfonds, die ihren Marktanteil fast verdoppelt haben.

      Immobilienfonds sammelten mit 3,87 Milliarden Euro mehr als ein Drittel des gesamten Platzierungsvolumens ein. Ihr Marktanteil schrumpfte jedoch um 7,6 Prozentpunkte. Größter Anbieter von Immo-Fonds ist wie im Vorjahr der Hamburger Initiator Münchmeyer Petersen Capital (MPC), der mit einem Platzierungsvolumen von 436,6 Millionen Euro einen Marktanteil von 11,27 Prozent ergatterte. Auf Platz 2 liegt Jamestown mit 317,9 Millionen Euro und einem Marktanteil von 8,21 Prozent, der dritte Platz geht an GAF Geno mit 274,42 Millionen Euro (7,09 Prozent).

      Das zweitgrößte Marktsegment bilden Schiffsfonds, die mit 2,48 Milliarden Euro rund 24 Prozent des gesamten Platzierungsvolumens einsammelten. Obwohl das 20,5 Prozent mehr als im Vorjahr sind, ist ihr Marktanteil um einen Prozentpunkt gesunken. Der größte Schiffsfondsanbieter ist HCI mit einem platzierten Eigenkapital von 364,25 Millionen Euro und einem Marktanteil von 14,7 Prozent, auf Platz 2 liegt MPC mit 355,35 Millionen Euro (Marktanteil: 14,34 Prozent). Drittplatzierter ist Conti mit einem Marktanteil von 7,75 Prozent und 192,17 Millionen Euro platziertem Eigenkapital.

      Fonds für gebrauchte Lebensversicherungen setzten ihr Wachstum trotz der Verunsicherung über die steuerliche Behandlung von US-Policenfonds in 2004 fort: Mit 1,06 Milliarden Euro hat sich das Platzierungsvolumen gegenüber 2003 mehr als verdreifacht. Ihr Anteil am Gesamtmarkt kletterte von 5,5 auf 10,24 Prozent. Größter Anbieter in diesem Segment ist HVB mit einem Platzierungsvolumen von 179,89 Millionen Euro und einem Marktanteil von 17,07 Prozent.

      DER FONDS.com 28.01.05 cl
      Avatar
      schrieb am 03.03.05 09:39:39
      Beitrag Nr. 53 ()
      Mittwoch, 2. März 2005 17:05
      Finanzierung im Ausland birgt Risiken

      Initiatoren geschlossener Fonds sollten Zinsersparnisse aus Fremdwährungs-Finanzierungen lieber in Rücklagen stecken als mit ihnen die Ausschüttungen aufzustocken, meint Fondsanalyst Stefan Loipfinger. Viele Emissionshäuser würden bevorzugt auf die Fremdfinanzierung in Schweizer Franken zurückgreifen, weil die Zinsen in der Schweiz um rund 1,5 Prozentpunkte niedriger seien als hier zu Lande. Bei Deutschland-Immobilienfonds beispielsweise hätten die Initiatoren damit die durchschnittliche Anfangsausschüttung seit 1998 von 4,9 auf 6,5 Prozent gesteigert. Je nach Fremdkapitalquote könne die Ausnutzung des günstigen Zinsniveaus in der Schweiz die jährlichen Ausschüttungen um bis zu 2 Prozentpunkte pushen, so Loipfinger. Er hält es dagegen im Interesse der Anleger für sinnvoller, aus der Zinsersparnis Rücklagen für eventuelle Währungsrisiken zu bilden.

      Die Fremdfinanzierung geschlossener Fonds in anderen Währungen kann bei ungenauen Prospektangaben zudem zum Problem für die Initiatoren werden, so Loipfinger. Üblicherweise werde in den Prospekten für den weiteren Verlauf der Kursentwicklung ein gleich bleibender Umrechnungskurs unterstellt. Sollte für die Anleger ein Schaden aus der Fremdfinanzierung entstehen, würden findige Anwälte sofort nach Haftungsansprüchen suchen. Das Argument der unrealistischen Prognose könnte dabei auch Richter überzeugen, meint der Fondsanalyst.

      Ein weiteres Problem der Fremdfinanzierung in anderen Währungen sieht er bei der Beleihung der Fondsobjekte. Im Extremfall könnten bereits kurzfristige Schwankungen der Währungskurse den Fonds in die Bredouille bringen. Loipfinger nennt folgendes Beispiel: 85 Prozent eines fiktiven Fondsvolumens von 100 Einheiten werden in den Kauf einer Immobilie investiert, 60 Prozent des Fondsvolumens werden als Kredit in Schweizer Franken aufgenommen. Gemessen am Kaufpreis von 85 Einheiten liegt der Beleihungswert bei 71 Prozent. Wegen des Währungsrisikos halte die Bank die Beleihungsgrenze niedriger als bei einer Finanzierung in Euro, so dass die Beleihungsobergrenze bereits fast erreicht sei. Sollte der Schweizer Franken kurzfristig einen Sprung nach oben machen, werde die finanzierende Bank sofort weitere Sicherheiten fordern. Seien diese nicht kurzfristig zu beschaffen, drohe die Zwangsverwertung.

      INFO: Das Fondstelegramm wird von Stefan Loipfinger (36) herausgegeben. Der gelernte Bankkaufmann und Betriebswirt arbeitet seit 1994 als freier Wirtschaftsjournalist vom bayrischen Rosenheim aus.

      DER FONDS.com 02.03.05 cl
      Avatar
      schrieb am 11.03.05 10:27:28
      Beitrag Nr. 54 ()
      Roulette mit Schweizer Franken

      Von Beatrix Boutonnet und Stefan Loipfinger Seit Hans Eichel die Steuerschraube immer fester anzieht, achten auch die Anleger geschlossener Immobilienfonds verstärkt auf die Rendite.

      Dieser Umschwung im Kaufverhalten der Investoren ist für die Fondsinitiatoren nicht ganz so einfach zu bewältigen, wie es oft den Anschein hat. Prospekte mit neuen Schlagworten sind schnell gedruckt. Doch geht es an die Konzipierung der Fonds, so treibt die Sieben-Prozent-Hürde manchem Initiator die Schweißperlen auf die Stirn.

      Besonders den seit jeher nicht so renditeträchtigen und nun durch die Baisse am Markt gebeutelten Deutschlandfonds bleibt oft nur das Tuning - das Drehen an verschiedenen Stellschrauben, um die Ausschüttung schönzurechnen. Dass immer mehr Initiatoren zu solchen Tricks greifen, zeigt ein Blick auf die durchschnittliche Anfangsausschüttung in den zurückliegenden Jahren. Von 1998 bis 2004 ist sie bei Deutschland-Immobilienfonds von 4,9 auf 6,5 Prozent gestiegen - und das trotz der schlimmsten Immobilienkrise der Nachkriegszeit, wie Experten die momentane Marktlage einstufen. Diese Entwicklung ist daher nicht auf günstigere Immobilienpreise zurückzuführen. Vielmehr nutzen viele Initiatoren gerne das günstige Zinsniveau jenseits der Landesgrenzen. So bauen sie bei den Krediten eine Finanzierung in Schweizer Franken ein, um den dort bestehenden Zinsvorteil für sich zu nutzen. Die dadurch entstandene Zinsersparnis reduziert die laufenden Ausgaben beim Fonds und ermöglicht so eine höhere Ausschüttung für die Anleger. Ein Punkt bleibt dabei allerdings oft außen vor: Durch die Einbeziehung einer Fremdwährung in die Finanzierung kommt ein zusätzliches Währungsrisiko in die Fondskonstruktion. Der Finanzkniff funktioniert nämlich nur, solange der Kurs des Schweizer Franken gegenüber dem Euro nicht deutlich steigt. In der Prognoserechnung wird normalerweise für den Verlauf der Kursentwicklung ein gleich bleibender Umrechnungskurs unterstellt. Das heißt, es wird angenommen, dass zum Beispiel der aktuelle Kurs von 1,55 Schweizer Franken pro Euro auch die nächsten zehn oder 20 Jahre so bleiben wird. Die jährliche Zinsersparnis von etwa 1,5 Prozentpunkten bliebe in diesem Fall vollständig für die Ausschüttung oder zur Substanzbildung übrig. Je nach Höhe des Fremdkapitalanteils kann so bei einer vollständigen Finanzierung in Schweizer Franken die Ausschüttung leicht um jährlich zwei bis drei Prozentpunkte nach oben gedreht werden. Um die Anleger zu beruhigen, wird oft ein kleiner Teil der Zinsersparnis in eine Währungsrücklage eingestellt. Dadurch soll das Risiko aus der Frankenfinanzierung abgepuffert werden. Meist handelt es sich dabei um Rücklagen um die zehn Prozent. Doch das ist deutlich zu niedrig angesetzt. Kaufmännisch-vorsichtig müsste eigentlich die gesamte Zinsersparnis als Rücklage eingestellt werden, um Anlegern im Schadensfall helfen zu können. Damit aber wäre der kosmetische Effekt dahin. Dabei könnten sich die Fondsinitiatoren durchaus schlau machen. An den gut funktionierenden Devisenmärkten kann auch heute schon ein Kurs für die Zukunft fixiert werden. Es gibt also einen festen Umrechnungskurs zwischen Schweizer Franken und Euro für einen bestimmten Zeitpunkt. So beträgt der Abschlag bei einem Jahr 206 Basispunkte. Statt 1,5400 Euro beträgt der Wert in einem Jahr nur noch 1,5194 Euro. Oder anders ausgedrückt: Heute kostet der Franken 0,6494 Euro und in einem Jahr 0,6582 Euro. Es müssen also 1,35 Prozent mehr aufgewendet werden. Doch bei Fremdwährungsdarlehen gibt es neben der Kursentwicklung noch ein weiteres Problem. So können auch durch kurzfristige Kursausschläge über die Beleihungsobergrenzen hinaus schnell substanzielle Schwierigkeiten entstehen. Ein Beispiel: Von einem Fondsvolumen von 100 werden 85 in den Kauf einer Immobilie gesteckt. Der Fonds nimmt 60 Prozent seines Volumens als Kredit in Schweizer Franken auf. Die Beleihung liegt also, gemessen am reinen Immobilienkaufpreis von 85, bei 71 Prozent. Da die Bank wegen des Währungsrisikos einen Puffer in die Beleihungsobergrenze einbaut, ist das Objekt schon fast bis zum Maximum finanziert. Sollte nun der Franken kurzfristig einen Sprung nach oben machen, wird die finanzierende Bank sofort Zusatzsicherheiten fordern. Sind diese kurzfristig nicht beschaffbar, droht die Zwangsverwertung. Auch die Haftungsfrage, sollte es zu einem Schadensfall kommen, ist nicht unerheblich. Das Argument der unrealistischen Prognose kommt sicherlich schnell aufs Tapet, ist doch in den Prospekten normalerweise kein Hinweis darauf enthalten, dass die Prognoseannahmen nicht den Marktgegebenheiten zum Zeitpunkt der Prospektierung entsprochen haben. Zitat: "Oft bleibt nur das Drehen an verschiedenen Stellschrauben, um die Ausschüttung schönzurechnen "

      provided by GENIOS...

      FINANCIAL TIMES Deutschland Nr. 49, Seite 24
      Avatar
      schrieb am 17.03.05 21:40:48
      Beitrag Nr. 55 ()
      Handelsblatt: Medienfonds fallen Steuersenkungsplänen zum Opfer
      17.03.2005

      ...

      Schedulen-Besteuerung für Medienfonds

      Die geplanten Steuersenkungen müssen nach den Worten des Kanzlers gegenfinanziert werden, schreibt das Handelsblatt. Kernstück der Gegenfinanzierung, so die Wirtschaftszeitung, soll eine geänderte Besteuerung von Film-, Medien-, und Viedeogame-Fonds sein. Medienfonds dienen zumeist der Finanzierung großer Filmprojekte. Die risikoreiche Anlage bietet Anlegern daber auch die Möglichkeit, durch Verluste die eigene Steuerlast zu senken. Denn wer Filme produziert, darf im Jahr der Produktion alle Kosten als Verlust geltend machen. Anleger, die sich als Kommanditisten an einem Fonds beteiligen, können so Verlustanteile bis zu einer Höchstgrenze von 51.500 Euro bei Ledigen und 103.000 Euro bei Verheirateten mit anderen Positiven Erträgen verrechnen (§2 Abs. 3 EStG). Nach Angaben des Handelsblatts, das sich auf Koalitionskreise bezieht, soll für die so genannten Medienfonds künftig eine Schedulen-Besteuerung gelten. Das heißt, Verluste die in dem Fonds erzielt werden, dürfen steuerlich nur noch mit Gewinnen aus dem gleichen Fonds verrechnet werden. Alleine durch diesen Schritt, so die Rechnung der Bundesregierung, könnten dem Staat pro Jahr rund zwei Milliarden Euro zusätzlich zufließen. Fonds bei denen es nicht in erster Linie um Erzielung von Verlusten geht, sollen jedoch nicht von der Einschränkung betroffen sein, so das Handelsblatt in seinem Bericht.

      Großes Risiko ohne Steuervorteil

      Dennoch wird die Einführung der Schedulen-Besteuerung so manchen Anleger verschrecken. Denn ob ein Fonds nach den vorprogrammierten Verlusten am Laufzeitanfang überhaupt Gewinne macht, ist äußerst fraglich. Das Risiko bei Medienfonds ist hoch. Ob ein Film flopt oder ein Erfolg wird, hängt von einer Reihe unterschiedlicher Faktoren ab, die ein Laie oft gar nicht einschätzen kann. Gingen die Investitionen der Anleger einmal verloren, blieb ihnen, zumindest bisher, der Trost des Steuervorteils.
      Avatar
      schrieb am 21.03.05 20:00:26
      Beitrag Nr. 56 ()
      wenn ich mir den aktuellen Nachbarthread zu Apollo anschaue, dann hoffe, ich das es bald noch viel mehr entsprechende Mitteilungen, bzw. Gesetze geben wird, damit diese unendliche Geldvernichtung auf Staatskosten endlich aufhört.

      Gruß Kickaha
      Avatar
      schrieb am 23.03.05 14:09:07
      Beitrag Nr. 57 ()
      CFB: Geschäftsführer angezeigt

      Die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Kapitalanlagebetrugs gegen die drei Geschäftsführer der Commerz Fonds Beteiligungsgesellschaft (CFB). Die Münchener Kanzlei Rotter Rechtsanwälte hat Strafanzeige gegen das Emissionshaus erstattet. Die Angaben im Fondsprospekt des CFB-Fonds 144 „Westfalenstadion“ vom März 2003 seien in sachlicher und rechtlicher Hinsicht unvollständig und irreführend gewesen, so Klaus Rotter, Partner der Kanzlei. Dafür sollen sich nun Siegfried Ley, Gunter Ress und Rolf-Dieter Müller von CFB verantworten.

      „Im Verkaufsprospekt wurde die Bilanz von Borussia Dortmund zum 30.06.2002 gezielt aufpoliert“, so Rotter. Zudem seien wesentliche Angaben zur Eigenkapitalquote, den liquiden Mittel und dem Jahresüberschuss des bereits zum damaligen Zeitpunkt wirtschaftlich schwer angeschlagenen Fußballvereins verschwiegen worden. Diese Angaben seien jedoch für die Fondszeichner von erheblicher Bedeutung gewesen. Rotter: „Die Zeche haben nun die zu Recht sehr verärgerten Fondsinhaber gezahlt.“ Der Anwalt sieht jedoch sehr gute Chancen, sich gegen die Prospektverantwortlichen der CFB zu wehren und die dabei entstandenen Schäden ersetzt zu bekommen.

      Zum Hintergrund: Der Stadionfonds ist zu 94 Prozent an der Westfalenstadion Dortmund GmbH & Co. KG beteiligt, deren Hauptmieter der Bundesligaverein Borussia Dortmund ist. Mitte Februar drohte dem finanziell angeschlagenen Verein endgültig die Insolvenz; die Gläubigerbanken stimmten jedoch in letzter Minute dem von der Beratungsfirma Rölfs Partner und dem BVB-Management ausgearbeiteten Sanierungsplan zu. Das Konzept sieht einen Teilverkauf der Anteile an der Westfalenstadion Dortmund GmbH & Co. KG vor und eine Verschiebung der geplanten Ausschüttungen für 2005 und 2006 in die Folgejahre. Die Anleger haben dem Konzept bei der Gesellschafterversammlung am 14. März zugestimmt.

      INFO: Die Kanzlei Rotter Rechtsanwälte wurde 1998 gegründet und wird von den beiden Partnern Klaus Rotter und Bernd Jochem geführt. Nach eigenen Angaben ist sie eine der führenden deutschen Kanzleien für Kapitalanlegerschutz.

      DER FONDS.com 23.03.05 kj
      Avatar
      schrieb am 24.03.05 11:51:43
      Beitrag Nr. 58 ()
      Falk-Manager angezeigt

      Die Münchener Kanzlei Leipold hat die Chefetage der Falk-Gruppe mit einer Flut von Strafanzeigen überschwemmt. Rechtsanwalt Michael A. Leipold wirft den Verantwortlichen Untreue, Betrug und Kapitalanlagebetrug sowie möglicherweise Bankrott und Insolvenzverschleppung insbesondere beim Falk Fonds 80, 76 und dem Falk Zinsfonds vor. Zudem will die Kanzlei im Rahmen einer Feststellungsklage gerichtlich prüfen lassen, ob die Beschlüsse der außerordentlichen Gesellschafterversammlung des Falk Fonds 80 nichtig sind. Leipold: „Die Umsetzung der Beschlüsse wäre für unsere Mandanten fatal.“

      Angezeigt wurden die Vorstände der ehemaligen Falk Capital AG Helmut W. Falk, Thomas Engels und Thilo Köhler, die Geschäftsführer der ehemaligen Falk Asset Management GmbH Stefan Demske und Hans Voß, die Geschäftsführer des Treuhänders Prometa Paul Dieter Stock, Hans Gottfried Strohm, Ekkehart Reinelt und den Geschäftsführer der Falk Financial Marketing GmbH Peter Stingl.

      Der Münchener Fondsinitiator Falk Capital ist Ende 2004 durch eine rückwirkende Gesetzesänderung und die schwierige Lage am deutschen Immobilienmarkt in eine Existenz bedrohende Situation geraten. Das Unternehmen ist auf geschlossene Immobilienfonds in Deutschland und Nordamerika spezialisiert, insgesamt wurden Fonds mit einem Volumen von rund 3 Milliarden Euro platziert. Kein einziger Fonds läuft inzwischen noch planmäßig.

      Um den Gang zum Insolvenzrichter zu verhindern, wurde Ende Januar die Beratungsfirma Rölfs Partner beauftragt, einen Sanierungsplan zu entwickeln. Diesem Konzept haben die Anleger auf der Gesellschafterversammlung Anfang März zugestimmt.

      Der Sanierungsplan von Rölfs Partner sieht unter anderem den Erhalt der Immobilienbewirtschaftung und des Fondsmanagements von Falk Capital vor.

      DER FONDS.com 24.03.05 al
      Avatar
      schrieb am 24.03.05 19:00:38
      Beitrag Nr. 59 ()
      Die CFB-Manager gehören nicht nur wegen falscher Prospektberatung vor dem Kadi sondern auch wegen der kapitalvernichtenden Empfehlung zur Annahme des Sanierungskonzeptes "Borussia Dortmund". Was sind die Fakten ?? Wäre der Sanierungsvorschlag abgelehnt worden, wären die CFB 144 Anteilseigner zu 95% Besitzer von Deutschlands größtem Stadion geworden für schlappe 38 Mio €.(Differenz Fonds Kapital abzüglich 56 Mio € vorhandene Sicherheitsleistung vom BVB) Was wäre die Folge ??? Borussia wäre pleite .... die deutsche Fußballliga / und der DFB hätten ein Extragesetz geschaffen auf Druck der Massen, eine neue "Borussia" wäre "schuldenfrei" neu und schnell wie Phoenix aus der Asche entstanden und der Spielbetrieb wäre weiter gegangen. CFB 144 hätte die Stadionmiete von jetzt nicht eintreibbaren 16 Mio/a auf 8 Mio/a gesenkt und die Anteilseigner hätten jährliche Gewinne von 20% auf "unendliche Zeiten" eingefahren.
      Hätte, hätte, hätte.......
      Was lernen wir ?
      1. Kleverle Rauball ist ein excellenter Volksverdummer;er hat es sogar geschafft, vermeintlich intelligente Anleger aufs Kreuz zu legen.

      2. Niebaum, Meier, Rauball = dicke Kumpel & Roelfs = Mafia
      3. Die CFB/CLI gehört ebenfalls zu diesem Verbund.
      4. Die CFB 144 Anteilseigner sind nun wirklich unglaublich dämlich - Verzicht auf einen TOP Stadionbesitz wegen irgendwelcher fragwürdiger Sanierungskonzepte - und vereinsduseliger Gefühlsverrenkungen.
      5. Beim BVB wird das Elend unverändert weiter gehen.
      6. Der endgültige Schnitt = CFB/CLI kauft Anlegern für 50% der Einlage ihre Anteile zurück und macht dann selber das große Geschäft, folgt in 2006 oder spätestens 2007

      Resumee: Deutschland, Deine blöden Anleger, Du armes.
      Ich bitte um qualifizierte Kommentare.
      Avatar
      schrieb am 25.03.05 12:19:01
      Beitrag Nr. 60 ()
      @gogo
      der Thread von K1 ist dafür nicht geeignet, weil er eine andere Ausrichtung hat, aber vielleicht machst Du einen Thread zum BVB hier auf?

      Viele Grüße und Frohe Ostern


      Kickaha
      Avatar
      schrieb am 26.03.05 18:59:59
      Beitrag Nr. 61 ()
      @gogo02

      RE: CFB Fonds

      sehe ich grundsätzlich auch so. Mach doch mal einen Thread dazu auf ist ja keine so ganz nebensächliche Sache. (Wie kickaha bemerkt sollte der Thread hier weniger der Diskussion sondern mehr der Informationssammlung dienen).

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 26.03.05 19:04:15
      Beitrag Nr. 62 ()
      Medienfonds suchen Ausweg aus Steuer-Dilemma

      Pläne der Bundesregierung könnten Branche stark zusammenschrumpfen lassen - Dämpfer durch Initiative in Hessen

      von Leo Fischer

      Düsseldorf - Den Medienfonds wird wieder einmal das Todesglöckchen geläutet. Jüngster Anlaß dafür sind die Pläne der Bundesregierung zur Gegenfinanzierung der Entlastungen bei den Unternehmensteuern. Die Film-, Medien- und Videospiel-Fonds sollen ihre hohen Steuervorteile verlieren, um die Senkung der Körperschaftssteuer von 25 auf 19 Prozent auszugleichen. "Die Branche wird auf zehn Prozent ihres jetzigen Volumens schrumpfen", orakelt Stefan Loipfinger, Herausgeber des Fondstelegramms und kritischer Analyst der geschlossenen Fonds, vor allem der Filmfonds.

      Die hohen steuerlichen Verluste der Filmfonds - 100 Prozent des Kommanditkapitals und bei Fremdfinanzierung bis zu 180 Prozent des Bareinsatzes des Anlegers - sind seit Jahren umstritten, vor allem, weil damit auch teure Hollywood-Produktionen subventioniert werden. Film20, der Lobby-Verband der deutschen Filmhersteller, propagiert deshalb das Sale-and-Lease-Back-Konzept, nach dem die Steuervorteile nur dann gewährt werden sollen, wenn ein Minimum des Geldes in die Herstellung deutscher Filme fließt. Dies würde allerdings eine Aushebelung des derzeit gültigen Medienerlasses bedeuten, der die Steuervorteile an die Herstellung des Films knüpft. Zudem würde das Tor zu weiteren Subventionen aufgestoßen, ist die Befürchtung von Finanzminister Hans Eichel.

      Zu diesem Themenkomplex fand am 16. März ein Gespräch zwischen Initiatoren von Filmfonds, Vertretern von Film20 und des Kanzleramts statt. Bundeskanzler Gerhard Schröder machte das Thema zur Chefsache und gründete eine Arbeitsgruppe. Für Ende April war ein weiteres Treffen des Arbeitskreises vereinbart, aber das ist eigentlich obsolet geworden, wenn die Steuervorteile für Filmfonds ohnehin total gestrichen werden sollen.

      Einen Dämpfer erhielt die Idee des Sale-and-Lease-Back bereits durch eine Gesetzesinitiative des Landes Hessen zur Verringerung steuerlichen Mißbrauchs und Umgehungen, das sich gegen das Konzept im Bereich Immobilien richtet. Kommunen verkaufen ihre Immobilien und mieten sie dann zurück, für den Anleger ergeben sich daraus auf Grund des Bewertungsabschlags Vorteile von 35 Prozent bei der Erbschaftssteuer. Die Initiative enthält auch einen Vorschlag, den sogenannten Portfoliofonds die Basis zu entziehen. Diese Fonds legen in unterjährige Wertpapiere an und können auf Grund ihrer Rechtsform (gewerblich geprägte Gesellschaft bürgerlichen Rechts) die Aufwendungen für den Erwerb der unterjährigen Wertpapiere zu 100 Prozent als steuerliche Verluste geltend machen.

      Konkrete Maßnahmen sind gegen die Filmfonds noch nicht sichtbar. Mit Sicherheit wird die Opposition schon aus prinzipiellen Gründen die Gegenfinanzierungsvorschläge von Schröder so nicht akzeptieren. Das läßt die Initiatoren und die steuerorientierten Anleger hoffen. Ohnehin werden die in diesem Jahr aufgelegen Filmfonds ungeschoren davon kommen. Im Gespräch ist unter anderem eine sogenannte Schedulenbesteuerung. Doch das ist ein aller Hut. Diese bedeutete nichts anderes als eine Wiederbelebung des umstrittenen (und wahrscheinlich verfassungswidrigen) Paragraphen 2b Einkommensteuergesetz. Danach dürfen sogenannte Verlustzuweisungsgesellschaften die steuerlichen Verluste nicht mit anderen Einkünften verrechnen, sondern lediglich mit Gewinnen aus den Filmfonds selbst - und da sieht es ja ausgesprochen mau aus.

      Die als sehr erfinderisch geltend Branche macht sich bereits Gedanken, wie man solchen Attacken begegnen könnte. Die Idee: Man kombiniert einen Filmfonds mit einem Fonds, der sichere Gewinne verspricht, etwa einem Wertpapierfonds. Die steuerlichen Verluste aus dem Filmfonds führen dann beim Anleger zu steuerfreien Einnahmen aus dem Wertpapierfonds. Es gäbe damit auch ein Nachfolgeprodukt für den Portfoliofonds, der nicht nur durch die Hessen-Initiave bedroht ist. Auch die Finanzverwaltung will diese Fonds nicht mehr. Rund 3,5 Mrd. Euro soll die Streichung der Steuervorteile für die Filmfonds bringen - eine sehr unsolide Gegenfinanzierung. Denn bei einem akquirierten Eigenkapital von rund einer Mrd. Euro im vergangenen Jahr dürften die Steuerausfälle für 2004 - wenn nur Anleger mit Spitzensteuersatz gezeichnet haben - 420 Mill. Euro ausmachen, argumentiert der Verband Deutscher Medienfonds, dem die Filmfonds-Initiatoren angehören.

      Zwar reichen die Finger einer Hand, um die Filmfonds aufzuzählen, die in den vergangenen zehn Jahren den Anlegern über Ausschüttungen den Einsatz zurückgebracht haben. Aber steuerpflichtig sind alle Ausschüttungen, auch wenn sie nur den Rückfluß des ursprünglich eingesetzten Kapitals ausmachen. "Jeder Cent, der an den Anleger zurückfließt, ist voll steuerpflichtig", sagt Rechtsanwalt Christof Schmidt, Beirat beim Verband Deutscher Medienfonds. Endgültig sind die Steuerausfälle also nur, wenn es überhaupt keine Rückflüsse gäbe. Aber das ist auf Grund der heute üblichen bankunterlegten Garantien unwahrscheinlich. Auch Rückflüsse, die aus Garantien stammen, sind voll steuerpflichtig.

      Artikel erschienen am Sa, 26. März 2005
      © WELT.de 1995 - 2005
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      schrieb am 29.03.05 13:39:03
      Beitrag Nr. 63 ()
      Insolvenzantrag: Falk Capital zieht die Konsequenzen
      29.03.2005

      Aufgrund der zum 31. März 2005 drohenden Zahlungsunfähigkeit hat Helmut W. Falk als persönlich haftender Gesellschafter für die Falk Capital KG, die Falk Development KG sowie die Falk Financial Marketing KG einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens beim zuständigen Amtsgericht in München gestellt. Das geht aus einer Mitteilung des Unternehmen hervor.

      Zwar hätten die Gesellschafter der geschlossenen Immobilienfonds des Münchner Fondsinitiators mit ihrem positiven Votum zum Fortführungskonzept am 2. März 2005 die Grundvoraussetzung für eine Fortführung der Falk Gruppe geschaffen, so die Falk-Verantwortlichen. Die ebenfalls erforderliche Zustimmung im Kreise der finanzierenden Banken habe allerdings nicht erreicht werden können. Obwohl eine Mehrheit im Bankenkreis die Umsetzung des Konzepts habe stützen wollen, sei es nicht möglich gewesen, alle Banken zu den erforderlichen Finanzierungsbeiträgen zu bewegen.

      Bis auf Weiteres habe allerdings die Bewirtschaftung der Immobilien sämtlicher Falk-Fonds durch die Falk Asset Management KG gesichert werden können. Dies soll nach Angaben der Falk-Leute zunächst mit dem Bankenkreis am 12. April 2005 nochmals erörtert werden, um den betroffenen Fondsanlegern im unmittelbaren Anschluss im Rahmen von Anlegerversammlungen eine aktuelle Information zur Situation ihrer Fonds geben zu können.

      Dabei dürften unter anderem die von der Münchner Rechtsanwaltskanzlei Leipold gestellten Strafanzeigen (siehe Link) gegen die gesamte Führungsmannschaft des ehemals unter Falk Capital AG firmierenden Unternehmens eine Rolle gespielt haben. Die Kanzlei mit Sitz in Grünwald bei München hatte vergangene Woche Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft München I gegen die Vorstände der ehemaligen Falk Capital AG Helmut W. Falk, Thomas Engels und Dr. Thilo Köhler, sowie gegen Geschäftsführer von ehemaligen Tochterunternehmen wie auch gegen Treuhandgesellschaften eingereicht. Darin wurde den in leitender Position handelnden Mitgliedern der Falk Gruppe Untreue, Betrug und Kapitalanlagebetrug, sowie möglicherweise Bankrott und Insolvenzverschleppung vorgeworfen. (hh)

      Quelle: FONDS professionell
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      schrieb am 01.04.05 20:39:05
      Beitrag Nr. 64 ()
      Geschönte Prognoserechnungen

      Geschlossene Fonds nutzen zahlreiche Stellschrauben, damit die erwartete Rendite höher aussieht - Schwachpunkt Wiederanlageprämisse

      von Leo Fischer

      Düsseldorf - Geschlossene Fonds müssen tun, was den Investmentfonds schlicht verboten ist: Prognosen über die für die Anleger relevanten Parameter wie Ausschüttungen und Rendite abzugeben. Investmentfonds dürfen allenfalls mit der Vergangenheits-Performance werben, aber nur mit dem klaren Hinweis, daß daraus keine Schlußfolgerungen für die Zukunft abgeleitet werden dürfen. Prognosen über die Entwicklung der Chartereinnahmen eines Schiffsfonds, die Mieteinnahmen eines geschlossenen Immobilienfonds oder die Einnahmen eines Windkraftfonds über die nächsten zehn oder 15 Jahre sind mit vielen Unsicherheitsrisiken behaftet. Die wirtschaftliche Entwicklung läßt sich nun einmal nicht sicher vorhersagen. Auf der anderen Seite erwartet der Anleger vom Initiator eines Schiffsfonds zum Beispiel Prognosen darüber, wie sich die Einnahmen des Schiffes und damit die Ausschüttungen entwickeln und mit welchem Verkaufserlös des Schiffes am Ende der Fondslaufzeit zu rechnen ist.

      Daß viele Anbieter von geschlossenen Fonds dazu neigen, das Investment eher ein bißchen zu positiv darzustellen, ist eine Binsenweisheit. "Es gibt zahlreiche Stellschrauben, um die Prognoserechnung eines geschlossenen Immobilienfonds zu schönen," konstatiert Analyst Stefan Loipfinger, Herausgeber des "Fondstelegramms". Einer von vielen Tricks: Es wird mit einer überhöhten Inflationsrate kalkuliert. Denn damit steigen auch aufgrund der Indexierung die prognostizierten Mieteinnahmen und Ausschüttungen. Bei Schiffsfonds wird zuweilen in der Prognoserechnung so getan, als wenn die derzeit rekordhohen Charterraten auch nach Ablauf der Erst- und Festcharter noch zu erzielen wären.

      Aber auch wenn die Annahmen realistisch sein sollten, sind die daraus abgeleiteten Renditen in der Regel viel zu hoch. Obwohl die Interne Zinsfußmethode (IRR) mathematisch korrekt ist, bietet sie die Möglichkeit, die Rendite zu schönen. Der Stuttgarter Oberstaatsanwalt Hans Richter äußerte sogar auf einer Veranstaltung des Informationsdienstes "Direkter Anlegerschutz" die Meinung, daß die Werbung mit einer Rendite, die nach der IRR ermittelt wird, den Tatbestand des Kapitalanlagebetrugs erfüllt, wenn sie allein verwandt wird - ohne ergänzende Angaben wie die Höhe der Ausschüttungen sowie das jeweils gebundene Kapital.

      Wie die Rendite geschönt werden kann, zeigt das Beispiel des im vorigen Jahr plazierten Filmfonds Kaledo II, der mit einer Renditeprognose nach Steuern von 7,1 Prozent warb. Ohne den Hinweis darauf, daß sich diese lediglich auf das gebundene Kapital bezieht, muß ein Anleger, der 100 000 Euro einzahlt, davon ausgehen, daß ihm jährlich etwas über 7000 Euro nach Steuern als Ertrag zufließen. Tatsächlich erhält er jedoch jährlich 328 Euro (siehe Tabelle).

      Der interne Zins bezieht sich immer nur auf das tatsächlich gebundene Kapital. Weil der Anleger im Kaledo II bereits zum 31. Dezember 2004 seine Steuergutschrift von 47 390 Euro auf seine Bareinlage von 62 100 Euro erhalten hat, sind nur noch 14 700 Euro investiert. Aber auch auf dieser Basis weist der interne Zinsfuß einen erhöhten Wert auf. Nicht die Ausschüttung bringt die Rendite, sondern die fest vereinbarte Abschlußzahlung nach Verkauf der Filmrechte am Ende der Fondslaufzeit.

      Ein weiterer entscheidender ökonomischer Schwachpunkt ist die Wiederanlageprämisse. Die IRR unterstellt, daß die Mittelrückflüsse aus der Ursprungsinvestition wieder zu dem hohen internen Zinsfuß von 7,1 Prozent anlegt werden können. Würden die Ausgaben für die Investition und die Einnahmen daraus nach der Kontokorrentmethode ermittelt, wie sie von Banken für die taggenaue Tilgungsverrechnung bei Hypothekendarlehen verwendet wird, ergäbe sich lediglich eine Verzinsung des tatsächlich gebundenen Kapitals von 2,6 Prozent.

      Daß die Renditerechnung nach der IRR fast von allen geschlossenen Fonds praktiziert wird, ist Heinz Gerlach, Herausgeber des Informationsbriefes "Direkter Anlegerschutz" zu verdanken. Er erklärte die IRR Ende der 80er Jahre - "in gutem Glauben", wie er betont -, als das Non-Plus-Ultra. Heute kämpft Gerlach mit demselben Engagement gegen die IRR, weil sie die Möglichkeit biete, den Anleger mit überhöhten Renditeangaben zu täuschen.

      Aber jede Methode der Renditedarstellung läßt sich dazu mißbrauchen, zumal wenn sie allein angewandt wird. Etwa wenn ein Schiffsfonds mit mehr als zehn Prozent jährlichen Ausschüttungen wirbt, aber verschweigt, daß am Ende der Fondslaufzeit das Schiff nur noch Schrottwert hat, die Ausschüttungen also auch die Rückzahlung des Kapitals enthalten. Das deckt die IRR auf, die in diesem Fall lediglich eine Rendite von 7,57 Prozent ausweist. Nach der Kontokorrentmethode ohne Wiederanlagehypothese schrumpft sie allerdings auf lediglich 4,15 Prozent.

      Artikel erschienen am Sa, 2. April 2005

      © WELT.de 1995 - 2005
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      schrieb am 01.04.05 21:22:47
      Beitrag Nr. 65 ()
      Brokerchannel 13/05

      Falk meldet Insolvenz an, nicht alle Banken spielen mit.

      30.03.2005 Die Gesellschafter der Geschlossenen Immobilienfonds des Münchner Fondsinitiators Falk Capital hatten mit ihrem positiven Votum zum Fortführungskonzept am 2. März.2005 die Grundvoraussetzung für eine Fortführung der Falk Gruppe geschaffen.

      Die ebenfalls erforderliche Zustimmung im Kreise der finanzierenden Banken konnte allerdings nicht erreicht werden. Obwohl eine Mehrheit im Bankenkreis die Umsetzung des Konzeptes stützen wollte, war es nicht möglich, alle Banken zu den erforderlichen Finanzierungs-Beiträgen zu bewegen. Auf Grund der zum 31.03.2005 drohenden Zahlungsunfähigkeit hat Helmut W. Falk als persönlich haftender Gesellschafter deshalb für die Falk Capital KG, die Falk Development KG sowie die Falk Financial Marketing KG einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens bei dem zuständigen Amtsgericht in München gestellt.

      Die Unternehmensleitung bedauert es sehr, dass das im Interesse der Anleger und des Bankenkreises entwickelte Konzept keinen umfassenden Zuspruch erhalten hat.

      Gesichert werden konnte allerdings bis auf weiteres die Bewirtschaftung der Immobilien sämtlicher Falk-Fonds durch die Falk Asset Management KG. Dies soll zunächst mit dem Bankenkreis am 12. April 2005 nochmals erörtert werden, um den betroffenen Fondsanlegern im unmittelbaren Anschluss im Rahmen von
      Avatar
      schrieb am 11.04.05 17:18:37
      Beitrag Nr. 66 ()
      Neuer Index für Charterraten HARPEX

      Der Schiffsmakler Harper Petersen & Co. bietet einen neuen Index für die Charterraten von Containerschiffen an. Der Harpex ist in acht Teilindizes unterteilt, die sich nach der Mindestgeschwindigkeit und Ladefähigkeit (von 750 bis 5.200 Tonnen) der zugrunde liegenden Schiffe voneinander unterscheiden. Im Gegensatz zu anderen Indizes werde der Harpex jährlich neu nach Schiffsanzahl und kostendeckenden Raten gewichtet, erläutert Jens Mahnke, Geschäftsführer von Harper Petersen & Co. Damit solle gewährleistet werden, dass der Index die wachsende Durchschnittsgröße der Containerschiffsflotte berücksichtigt.

      In die Berechnung des neuen Index fließen alle am weltweiten Containermarkt berichteten Zeitcharterabschlüsse einer Kalenderwoche ein, die eine definierte Mindest- und Maximaldauer aufweisen. Diese liegt je nach Größenklasse zwischen 3 und 48 Monaten, teilt der Schiffsmakler mit. Für jede Schiffsklasse werde daraufhin ein Indexwert ermittelt, der den Abstand zur Basisrate und die Veränderung zur Vorwoche ausweist. Die Basisrate liegt bei 1.000 Indexpunkten pro Schiffsklasse; sie soll die Kosten des Kaufs, der Finanzierung und des Schiffsbetriebs abdecken. Darüber hinaus wird jede Woche ein Gesamtindex ermittelt.

      Der Harpex-Index wurde in Zusammenarbeit mit Ökonomen, Schifffahrtsexperten und Wissenschaftlern des Fachbereichs Seefahrt der Fachhochschule Oldenburg entwickelt und erstellt. Er basiert auf einem Datenpool der bis ins Jahr 1986 zurückreicht. „Unser Anspruch ist es, den Chartermarkt repräsentativ und anhand nachvollziehbarer Kriterien darzustellen“, so Mahnke. Die Dynamik auf dem Containermarkt sei bemerkenswert, da sie bereits seit drei Jahren anhalte.

      Die Hanseatische Capitalberatungsgesellschaft (HCI), der größte Schiffsfondsanbieter auf dem deutschen Markt, steht der Einführung des neuen Index sehr positiv gegenüber. „Da der Harpex auf Zeitcharterverträgen basiert und die Größe der Schiffe berücksichtigt, kann er den Markt sehr viel realistischer darstellen als andere Indizes“, sagt Olivier Erpelding, Projektleiter im Bereich Konzeption bei HCI. Zudem sei der Index sehr sinnvoll für die Bewertung der Charterraten bei der Entwicklung eines neuen Fonds. Dabei stützt sich Erpelding vor allem auf die Analyse der Charterraten aus den vergangenen zehn Jahren und leitet daraus die zukünftigen Erwartungen ab. HCI hat seit 1985 rund 365 Schiffsfonds auf den Markt gebracht.

      INFO: Der in Hamburg und London ansässige Schiffsmakler Harper Petersen & Co. wurde 1943 gegründet und verfügt nach eigenen Angaben über langjährige Erfahrung in der Befrachtung von Containerschiffen. Harper Petersen & Co. ist Makler für eine Flotte von 151 Vollcontainerschiffen mit einer Tragfähigkeit von 1.000 bis 8.200 Tonnen.

      DER FONDS.com 11.04.05 kj
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      schrieb am 15.04.05 10:21:54
      Beitrag Nr. 67 ()
      Alle Verlustzuweisungen sind gefährdet�
      14.04.2005

      Vor existenzbedrohenden Haftungsrisiken für Finanzdienstleister warnt Heinz Gerlach, Herausgeber von �Direkter Anlagerschutz�, in der jüngsten Ausgabe seines Informationsdienstes. Auf Grund der von Regierung und Opposition geplanten �Abschaffung der Steuersparmodelle� sieht Gerlach Finanzdienstleister in der Pflicht, Kunden nicht nur über das steuerliche Anerkennungsrisiko von Beteiligungsmodellen zu informieren, sondern diese Aufklärung auch entsprechend zu dokumentieren.

      Darauf hatte bereits am 24. März 2005 die Kölner Rechtsanwaltskanzlei Klumpe, Schroeder & Partner, die unter anderem Initaitoren von geschlossenen Beteiligungsmodellen vertritt, in einer Sonderausgabe ihres hausinternen Newsletters hingewiesen. Die Anwälte sehen dabei nicht nur Handlungsbedarf auf Grund der Regierungserklärung von Bundeskanzler Gerhard Schröder vom 17. März 2005, in der die Regierung zur Gegenfinanzierung geplanter steuerlicher Entlastungen die Kappung der Verlustzuweisungen bei �Steuersparfonds� wie Medien- und Windkraftfonds sowie den Kombi-Modellen bei Schiffsbeteiligungen angekündigt hatte.

      Auch auf Grund der Gesetzesinitiative des Landes Hessen, wonach den so genannten �Portfoliofonds� der sofortige Verlustabzug untersagt werden soll, hatten die Juristen zu entsprechenden Maßnahmen geraten. �Wir sind der Auffassung und raten unseren Mandanten dazu, im Zweifel neben dem allgemeinen Hinweis auf generell immer mögliche Veränderungen insbesondere im Bereich der Steuergesetzgebung ab dem Bekanntwerden konkreter Tendenzen auch konkrete Risikohinweise im Prospekt aufzunehmen�, heißt es im Newsletter der Kölner Rechtsanwälte dazu.

      Nach den gleichen Grundsätzen ergebe sich bei entsprechender Konkretisierung solcher Tendenzen auch die Verpflichtung von ergänzenden Informationen über den Prospektinhalt hinaus, etwa durch eine Prospektneuauflage oder Prospektergänzung beziehungsweise ein entsprechendes Beiblatt oder zumindest durch ergänzende mündliche Erläuterungen. Und dabei müsse eben in diesem Zusammenhang stets die Frage der Nachweisbarkeit des Erteilens solcher Zusatzinformationen im Auge gehalten werden muss.

      CHORUS GmbH reagiert mit Prospektergänzung

      �Gestern (13. April 2005) hat der erste Initiator, die Münchener CHORUS GmbH, für ihren Medienfonds ApolloProMovie 2. KG eine von jedem neu beitretenden Anleger zu unterschreibende Prospektergänzung in den Druck gegeben�, erklärt dazu weiter Heinz Gerlach, die unter anderem folgenden Warnhinweis enthalte:

      �Aufgrund zahlreicher Presseberichte (zum Beispiel Handelsblatt vom 11. April 2005) und Erklärungen der Regierung ist von Änderungen der steuerlichen Rahmenbedingungen für Beteiligungsfonds auszugehen. Dabei ist auch eine Rückwirkung, zum Beispiel wie verlautbart auf den Stichtag 18. März 2005, grundsätzlich nicht ausgeschlossen.�

      Aus Gerlachs Sicht sollten Finanzdienstleister ihre Kunden daher ab sofort im Vertrieb von Geschlossenen Fonds und Beteiligungsgesellschaften mit Verlustzuweisungen unbedingt über das steuerliche Anerkennungsrisiko nachweisbar aufklären � auch wenn der Fonds vor dem 18. März 2005 aufgelegt worden sei. (hh)

      Quelle: FONDS professionell
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      schrieb am 21.04.05 09:44:19
      Beitrag Nr. 68 ()
      Mitteilung von efonds24 :

      VERLUSTABZUGSBEGRENZUNG:
      Ein neuer § 15 b EStG würde gemäß Entwurf die Verrechnung von Verlusten nur noch mit der selben Einkunftsquelle, nicht jedoch mit anderen Einkünften erlauben. Voraussetzung wäre, das der Fonds mehr als 10% Verluste bezogen auf das eingesetzte Eigenkapital aufweist.

      VERTRAUENSSCHUTZ:
      Im Rahmen einer Übergangsregelung würde die Neuregelung jedoch NICHT für Fonds gelten, für die der Außenvertrieb vor dem 18.03.2005 begonnen hat und deren Anleger vor dem 01.10.2005 beigetreten sind. Achtung: 2006er Tranchen von Kombi-Modellen dürften betroffen sein, weil der Beitritt erst in 2006 erfolgt.

      Das BMF begründet die Überlegungen damit, dass durch die Verlustabzugsbeschränkung Steuermindereinnahmen von ca. 2,5 Mrd. EUR vermieden werden. Leider wird dabei nicht ergänzt, dass dies lediglich der Liquiditätseffekt aus der verhinderten Steuerstundung ist und die Finanzverwaltung über die gesamte Laufzeit des Fonds keinerlei Mehreinnahmen realisiert. Ferner würden künftig die Steuerzahlungen auf die positiven Ergebnisse der regelmäßig auf Totalüberschuss konzipierten Fonds entfallen, die in Folge einer derartigen Neuregelung nicht mehr emittiert werden.

      Den vollständigen Entwurf des BMF finden Sie bei Interesse auch online bei eFonds24:
      https://www.efonds24.de/dok/BMF_15b.pdf

      Tja, das wäre das "AUS" der Medienfonds.

      SOM
      Avatar
      schrieb am 21.04.05 10:07:26
      Beitrag Nr. 69 ()
      @SOM

      danke für den Artikel, wer die URL sucht (der Link unten funzt nicht): http://www.efonds24.de/dok/BMF_15b.pdf

      Wenn ich es richtig verstehe sind die Wind/Solar/Bio etc. Fonds nicht Zielrichtung der Gesetzgebung sondern hauptsächlich die Medien- und Wertpapierhandelsfonds. Ich bin mal gespannt wie da die Abgrenzung läuft.

      Den im Text genannten Begriff "Steuerstundungsfonds" finde ich im übrigen recht passend.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 21.04.05 10:15:25
      Beitrag Nr. 70 ()
      Korrektur zu #69: Es scheinen wohl alle Fonds (auch Immobilien) Zielrichtung zu sein !?
      Avatar
      schrieb am 21.04.05 10:41:34
      Beitrag Nr. 71 ()
      RE: Medienfonds

      ich war gestern auf der Vorpremiere vom neuen Montranus I Film "Die Dolmetscherin". Es war der zweite Fondsfilm nach dem Kassenschlager "Die Bourne Verschwörung". Abgesehen davon, daß ich den Film ziemlich langweilig fand stehen solche Gesellschaften wie Hannover Leasing vor einem ziemlich großen Problem.

      Man hat gerade im April einen Fersehproduktionsfonds aufgelegt und will im Sommer Montranus III bringen.
      Im Prinzip kann man beide Prospekte in die Tonne drücken.
      Sowohl für die Initiatoren als auch für den Vertrieb dürfte eine Umsetzung das Gesetzesvorhabens weitreichende wirtschaftlich negative Folgen haben.
      Damit wird eine Branche übernacht ausgelöscht. Ich bin beim besten Willen kein Befürworter der Medienfonds...aber länger bemessene Übergangszeit muss auch hier möglich sein.

      SOM
      Avatar
      schrieb am 21.04.05 10:55:41
      Beitrag Nr. 72 ()
      Es sind alle Fonds betroffen bei denen Gesellschafter entweder Einkünfte erzielen aus:

      1.) Gewerbebetrieb
      2.) Land- und Forstwirtschaft
      3.) Selbständiger Tätigkeit
      4.) Vermietung und Verpachtung
      5.) Sonstige Einkünfte

      Ausdrücklich ausgenommen von der Regelung sind lediglich:

      Fonds, die mit der "Steuerfreiheit ihrer Renditen" werben sowie Venture-Capital/ Private-Equity-Fonds, aber auch Fonds, die in gebrauchte Lebensversicherungen investieren und gewerblich tätig sind. (siehe Seite 4-6 der "Formulierungshilfe" zum "Entwurf eines Gesetzes zur Verbesserung der steuerlichen Standortbedingungen" des BMF vom 15.04.05)
      :cry:
      Avatar
      schrieb am 21.04.05 11:51:01
      Beitrag Nr. 73 ()
      Gilt auch für Kapitalanlageimmobilien die nach dem 18.03 gezeichnet wurden.

      Gruß Kickaha
      Avatar
      schrieb am 21.04.05 21:51:13
      Beitrag Nr. 74 ()
      Hallöle,

      heisst das, dass jetzt alle Wind- und Solar- und Biofonds (da gewerblich)nackt dastehen ?
      Wer ist denn dann noch bereit, dieses "Ökorisiko" einzugehen ? Wenn das die Grünen erfahren..............
      Der Steuervorteil war doch das einzige Argument zur Aktzeptanz des wirtschaftlichen Risikos dieser Unternehmungen. Das soll noch einer kapieren.......

      Also, wenn gewerbliche Lebensversicherungsfonds nicht davon betroffen sind, suche ich wirklich die Logik. Was ist bei dieser gewerblichen Aktivität denn anders als bei gewerblichen Wertpapierfonds ?
      Kann mir da einer eine Antwort geben ??????
      gogo02
      Avatar
      schrieb am 22.04.05 11:32:27
      Beitrag Nr. 75 ()
      Führungswechsel
      bei Interlife

      Mit Gründung der A.G.I. GmbH haben Wolfram Lange und Wolfram Willburger zum 1. März die Geschäftsführung der Interlife Management GmbH niedergelegt. Neuer Geschäftsführer ist Manfred Schoeller.

      Zeitgleich mit der Niederlegung ihres Amtes gaben die beiden Geschäftsführer auch ihre Gesellschaftsanteile ab. Sie hielten jeder 15 Prozent an der Interlife Management GmbH. Alleiniger Gesellschafter ist nunmehr Manfred Schoeller, der die Gesellschaft allerdings zeitnah abwickeln will. Die beiden aktuellen Interlife-Fonds, der Life Reward Fund II plus und Life Reward Fund II safe, bleiben im Management von Willburger und Lange. Die Emissionsverantwortung ist auf ihre neu gegründete A.G.I. GmbH Finance Management übergegangen, ebenso die US-Tochtergesellschaft Interlife America. Alter und neuer Geschäftsführer der US-Dependence: Stefan Hofer, zurzeit noch Berater der Settlement Gesellschaft Life Partners Holding in Texas. Für den Life Reward Fund I von Interlife gibt es einen Geschäftsbesorgungsvertrag zwischen der Interlife Mangement und der A.G.I. Das Geschäftsfeld der A.G.I. soll künftig nicht in der Fondsverwaltung und -emission liegen, sondern in Service- Leistungen für Dritte. Insbesondere das Bonding von LV-Zweitmarktpolicen und die Vermittlung gebondeter Policen soll der künftige Schwerpunkt sein. Auf der Basis des Geschäftsbesorgungsvertrages mit Schoeller und nach Verabschiedung eines entsprechenden Gesellschafterbeschlusses sollen nicht nur die noch zur Investition ausstehenden etwa zwei Millionen US-Dollar des Life Reward Fund I in gebondete Policen investiert, sondern auch die schon eingekauften nachträglich gebondet werden.

      Quelle: Fondszeitung vom 21.4.2005

      täusch ich mich, oder ist das der Schoeller von Scope?
      Avatar
      schrieb am 29.04.05 07:12:39
      Beitrag Nr. 76 ()
      Die Namen der "Heuschrecken"

      "Einen ehrlichen Mann kann niemand in die Knie zwingen", singt die Deutsch-Soulband "Superpunk" und SPD-Chef Franz Müntefering hatte das auch mal geglaubt. Seitdem aber im kuscheligen Deutschland der Wind des Kapitals rauer weht, weiß er es besser und geißelt daher seit Wochen den Kapitalismus, wann wo er nur kann. "Manche Finanzinvestoren verschwenden keinen Gedanken an die Menschen, deren Arbeitsplätze sie vernichten. Sie bleiben anonym, haben kein Gesicht, fallen wie Heuschreckenschwärme über Unternehmen her, grasen sie ab und ziehen weiter. Gegen diese Form von Kapitalismus kämpfen wir." O-Ton Franz Müntefering, Mitte April 2005.

      Auch Ex-Manager Edzard Reuter stellt sich auf Müntes Seite
      Die "Macht des Kapitals" ist dem Arbeiterkind Müntefering nicht geheuer. Und nicht nur ihm. Die mehr oder weniger pauschale Kapitalismuskritik ist in Frankreich genauso zu hören wie in Italien. Hierzulande bekommt der SPD-Vorsitzende außer Buhrufen aus allen Ecken auch Applaus aus allen Ecken. Der ehemalige Daimler-Chef Edzard Reuter etwa sagte dem "Kölner Stadt-Anzeiger": "Es gibt schreckliche Beispiele in der Managerkaste. Furchtbare Menschen, die in ihrer Gier sämtliche Verantwortung beiseite gelassen haben. Das ist eine Erscheinung des modernen Kapitalismus in einer globalisierten Finanzwelt."
      Wer oder was aber genau die skrupellosen Heuschrecken sind, die über die Industrielandschaften ziehen und sie abgrasen blieb bisher im Dunkeln. So weit raus wollte sich Franz Müntefering nun doch nicht aus dem Fenster hängen. Jedenfalls fühlten sich eine Reihe deutscher Unternehmenslenker auf den Schlips getreten und wie sich nun herausstellt: zu Unrecht. Denn Müntefering meinte eigentlich ganz andere Firmen, wie aus einer internen Argumentationshilfe hervorgeht, die diese "Heuschreckenfirmen" beim Namen nennt - das von der Planungsgruppe der SPD-Bundestagsfraktion erstellte Hintergrundpapier "Marktradikalismus statt sozialer Marktwirtschaft - Wie Private Equity-Gesellschaften Unternehmen verwerten", liegt stern.de vor.

      Im Visier: US-Investment-Gesellschaften
      Dabei nimmt die SPD die Finanzinvestoren, Firmen oder auch Personen, mit großem Vermögen ins Visier, hauptsächlich solche aus den USA. Wie der stern in seiner Ausgabe vom 17. April berichtet hat, gehören diesen Investoren mit rund 5000 Firmen und etwa 400.000 Angestellten mittlerweile zu den größten Arbeitgebern Deutschlands. Ihr vorgehen folgt dabei einem gängigen Muster: Private-Equity-Gesellschaften suchen sich die "Schmuckstücke einer Branche heraus" (Thomas Middelhoff), kaufen sich ein, schließen oder veräußern diejenigen Unternehmensteile, die sie für unpassend halten und verkaufen den Rest oder bringen ihn an die Börse.

      Im Mittelpunkt der SPD-Kritik steht dabei offenbar die amerikanische Beteiligungsgesellschaft KKR. 1999 etwa übernahm sie zusammen mit der US-Bank Goldman Sachs den Elektronik- und Geldautomatenhersteller Siemens Nixdorf. Mitte 2004 wurde Siemens-Nixdorf an die Börse gebracht. Von dem Erlös durch den Börsengang in Höhe von 350 Millionen Euro blieben der Firma selbst aber nur 125 Millionen, den Rest von 225 Millionen steckten KKR und Goldman Sachs ein. In den Jahren zwischen Übernahme und Börsengang ließen sich die Gesellschafter zudem Beteiligungen von 160 Millionen Euro auszahlen. Die von KKR und Goldman Sachs erzielte Rendite durch den Deal liegt zwischen 20 und 30 Prozent - eine übliche Höhe in dem Geschäft.

      Ein anderes Opfer von KKR: Der Hersteller von Kommunikationsprodukten, Tenovis, vormals Telenorma. Noch Ende 2002, das Unternehmen war gerade durch KKR übernommen worden, verzichteten die Mitarbeiter auf 12,5 Prozent ihres Lohnes um ihre Arbeitsplätze für mindestens ein Jahr zu retten. Im Sommer 2003 aber entließ Tenovis kurzerhand fast die Hälfte der Mitarbeiter. Parallel dazu baute KKR ein kompliziertes Finanzgeflecht auf, in dessen Folge Telenorma umbenannt wurde. Weitere Folge der Finanzjongliererei auf höchsten Niveau: Durch Briefkastenfirmen, Kreditbeschaffungen und ablösungen, Mietzahlungen sowie Millionen-Honorare für KKR-Berater wurde Tenovis wie eine Zitrone ausgequetscht einziger Profiteur: KKR.
      Auch Haim Saban unter den Heuschrecken-Firmen
      Das SPD-Papier nennt viele weitere Heuschrecken: konkret auch die Beteiligungsgesellschaft WCM, die Klöckner übernommen hatte und daneben die Private-Equity-Firmen Apax, BC Partners, Carlyle, Advent, Permira, Blackstone, CVC und auch Saban Capital, Noch-Eigentümer von Prosieben Sat1. Die Opfer der großen Aufkäufer: Neben Siemens Nixdorf und Tenovis, Rodenstock, Autoteile Unger, Debitel, Celanese und Dynamit Nobel.

      Prominente Unterstützung bekommt der SPD-Chef nun aus der eigenen Partei: Überraschenderweise schwenkte am Donnerstag auch Wirtschaftsminister Clement auf Müntes Heuschrecken-Linie ein. Der SPD-Vize: "Es sind Finanzinvestoren unterwegs, die sind allein auf die Ausbeutung betrieblicher Vermögen aus."

      http://www.stern.de/politik/deutschland/539759.html?nv=hp_st
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      schrieb am 29.04.05 14:42:43
      Beitrag Nr. 77 ()
      Den Gesetzentwurf für den §15b in der Fassung vom 26.4.2005 gibt es übrigens hier zum Download: http://www.mcfonds.net/doc/15b_Regierungsentwurf.pdf

      Grüße K1

      Endzeitstimmung bei Steuersparfonds
      von Detlev Landmesser

      Helle Aufregung bei den Anbietern geschlossener Fonds: Dass Hans Eichel die Verrechnung von Verlusten deutlich begrenzen will, war bekannt. Jetzt soll es aber eine extrem kurze Übergangsfrist geben.
      Stichtag ist nun der 4. Mai. "Steuerpflichtige, die vor dem 5. Mai 2005 einem Steuerstundungsmodell beitreten, dessen Außenvertrieb bereits vor dem 18. März 2005 begonnen hat, genießen Vertrauensschutz", heißt es in dem überraschend verschärften "Entwurf eines Gesetzes zur Verbesserung der steuerlichen Standortbedingungen".

      Im Klartext: Wer in einen geschlossenen Fonds, etwa aus der Medien-, Schiffs- oder Windkraftbranche nach dem 4. Mai einsteigt, soll nur noch sehr begrenzt in den Genuss kommen, dort entstandene Verluste mit Einkünften zu verrechnen. Im bisherigen Gesetzentwurf war noch der 30. September als Stichtag vorgesehen.

      Die Neuregelung hat gute Chancen: Immerhin hat das Unionslager grundsätzliche Zustimmung zu Eichels Plänen signalisiert, die Verlustzuweisungsmodelle zu bekämpfen.

      Verzweifelte Vertriebsoffensive
      Die Anbieter dieser Fonds, die vergeblich gegen den Gesetzentwurf Sturm gelaufen waren, haben bereits verzweifelte Vertriebsoffensiven gestartet. So bietet etwa der Fondsvermittler dima.24 ab sofort eine rund um die Uhr erreichbare Service-Hotline bis einschließlich Mittwoch an.

      Der Gesetzentwurf stuft alle Anlageformen als "Steuerstundungsmodelle" ein, deren steuerlich relevante Verluste zehn Prozent des eingesetzten Eigenkapitals übersteigen. "Liegt ein Steuerstundungsmodell vor, sollen die Verluste nur noch mit Gewinnen desselben Modells aus anderen Jahren verrechnet werden dürfen", erläutert Hans Heuser vom Fachblatt "Fonds professionell".

      "Nicht übereilt handeln"
      Anlegern, die in den kommenden Tagen Post oder E-Mails von den Anbietern erhalten, rät er zur Vorsicht: "Jetzt übereilt und nur aus Steuergründen in ein Fondsmodell einzusteigen, könnte sich rächen. Interessierte sollten das Modell genau auf seine Wirtschaftlichkeit hin prüfen. Schließlich ist der Steueraspekt nur eine Seite der Medaille", erklärt der Fondsexperte.

      Denn längst nicht alle Investoren haben mit Steueroptimierungsmodellen positive Erfahrungen gemacht. Generationen von Bundesliga-Fußballern oder Anleger in Ost-Immobilienfonds wissen ein Lied davon zu singen. Schließlich hat der Fiskus auch bisher keineswegs immer mitgespielt, wenn es um die Anrechnung der Verlustzuweisungen ging. Ein wichtiger Knackpunkt ist dabei die Gewinnerzielungsabsicht – ist diese bei einem Modell nicht zu erkennen, bleibt der Anleger auf seinen Verlusten sitzen.
      © boerse.ard.de
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      schrieb am 02.05.05 23:45:52
      Beitrag Nr. 78 ()
      IC Gruppe startet mit erstem Zweitmarktfonds

      02.05.2005

      Die IC Gruppe hat mit dem „IC Fair Value“ ihren ersten Zweitmarktfonds aufgelegt. Bei dem Fonds handelt es sich um eine gewerblich geprägte Personengesellschaft, die in Zweitmarktanteile geschlossener Immobilienfonds investiert, so die IC Gruppe. Der Schwerpunkt der Investitionen liege mit 75 Prozent in Deutschland. Maximal 25 Prozent könnten in Kapitalgesellschaften mit Immobilien in Europa, den USA und Kanada investiert werden. Ziel sei der Aufbau eines breit diversifizierten Portfolios. Deshalb soll die maximale Beteiligung an einer Immobilie maximal zehn Prozent und die Beteiligung an einem Zielfonds nicht mehr als 15 Prozent der Bilanzsumme betragen.

      Neuartiges Fondskonzept

      Laut der IC Gruppe realisiere der Fonds „IC Fair Value“ ein neuartiges Fondskonzept. Der Fonds strebe an, dass rund zehn Prozent der Bilanzsumme von der Treuhandkommanditistin IC Beteiligungs-Treuhand GmbH als Liquiditätsreserve vorgehalten werden. Die Liquiditätsreserve diene dem Ankauf der Beteiligungen von Anlegern, die ihre Anteile zurückgeben möchten. Dabei müsse der Kaufpreis mindestens 90 Prozent des inneren Werts, der jährlich ermittelt wird, betragen. „Nicht selten treten Umstände auf, die einen Anleger dazu bewegen, sich von seiner Beteiligung vorzeitig zu trennen“, sagt Gerhard Krall, Geschäftsführer der IC Immobilienfonds GmbH. „Ähnlich wie bei einem offenen Immobilienfonds haben Anleger dank des hohen Anteils der Liquiditätsreserve die Möglichkeit, ihre Anteile flexibel zurückzugeben. Bei einem Anteil der Liquiditätsreserve von mehr als zehn Prozent ist der Treuhänder sogar zur Rücknahme der Anteile verpflichtet.“

      Mindestbeteiligung von 10.000 Euro

      Die vorgesehene Gesamtinvestition des Fonds beträgt nach IC-Angaben 100 Millionen Euro. Bezogen auf die Bilanzsumme der Gesellschaft soll die Fremdfinanzierung nicht mehr als 50 Prozent betragen. Kapitalerhöhungen seien aber bei entsprechender Beschlussfassung der Gesellschafterversammlung möglich. Die prognostizierte Ausschüttung liege bei jährlich sechs Prozent des Nominalkapitals, erstmals anteilig für das Jahr 2005. Insgesamt strebe die IC Gruppe einen wirtschaftlichen Erfolg von acht bis zehn Prozent jährlich an. Der wirtschaftliche Erfolg erfasse sowohl die Ausschüttungen als auch die Wertveränderungen. Die Mindestbeteiligungssumme beträgt laut IC Gruppe 10.000 Euro zuzüglich fünf Prozent Agio.

      Günstige Marktsituation nutzen

      „Der deutsche Immobilienmarkt gilt derzeit unter vielen Fachleuten als unterbewertet“, so Krall. Diese günstige Marktsituation wollen wir für unser Portfolio nutzen.“ Im Rahmen der Investitionen müssen die Gesellschaften daher klar definierte Transparenz-Grundsätze erfüllen. „Voraussetzung dafür, dass sich der IC Fair Value an einer Fondsgesellschaft beteiligt, ist die regelmäßige Vorlage eines testierten oder bescheinigten Jahresabschlusses“, erklärt Krall weiter. „Darüber hinaus erfolgt eine Bewertung der Immobilien durch unabhängige Sachverständige.“ Grundsätzlich biete der Erwerb von Anteilen an bestehenden geschlossenen Immobilienfonds den Vorteil, dass bereits Erfahrungswerte über die Entwicklung der Fondsobjekte vorliegen. „Der Zielfonds wird intensiv geprüft und bewertet. Dies wird insbesondere durch die hohen Transparenzmaßstäbe ermöglicht. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass der "Fair Value" faire Kaufpreise im Sinne seiner Anleger bezahlt“, sagt Krall.

      http://www.fondsprofessionell.de/redsys/newsText.php?endDate…
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      schrieb am 06.05.05 10:05:36
      Beitrag Nr. 79 ()
      Ära der Steuersparfonds beendet
      Bundeskabinett schränkt Verrechnungsmöglichkeiten von Verlustvorträgen ab sofort ein

      von Leo Fischer

      Düsseldorf - Für die Initiatoren steuersparender Fondskonzepte sind die schlimmsten Befürchtungen Realität geworden. Das Bundeskabinett hat am Mittwoch dem Entwurf eines Gesetzes zur Verbesserung der steuerlichen Standortbedingungen zugestimmt und damit auch der umstrittenen Stichtagsregelung für die Abschaffung der Verlustzuweisungen. Sollte der Gesetzentwurf nun auch noch die parlamentarischen Hürden meistern, würde dies die unmittelbare Beschränkung der steuermindernden Verrechnung von Anfangsverlusten aus Steuersparfonds gegen andere Erträge des Anlegers bedeuten. Begünstigt sind nach dem Willen der Bundesregierung nämlich nur noch Beteiligungen, denen der Investor vor dem 5. Mai beigetreten ist.

      Konkret soll mit der Gesetzesinitiative ein Paragraph 15 b in das Einkommensteuerrecht eingeführt werden. Dieser beschränkt die steuerlichen Anfangsverluste bei sogenannten Steuerstundungsmodellen, denen Anleger im Rahmen eines vorgefertigten Konzepts beitreten, auf zehn Prozent der Beteiligung. Höhere Verluste können nicht mehr wie bisher mit anderen Einkünften verrechnet werden, sondern nur noch mit den Einkünften aus derselben Quelle.

      Vor allem die kurze Übergangsfrist hatte Empörung in der Branche ausgelöst. Nach der ursprünglichen Vertrauensschutzregelung sollten die Anleger bis zum 30. September Zeit haben, Steuersparmodelle zu zeichnen, wenn diese vor dem 18. März in den Außenvertrieb gegangen sind. Ende vergangener Woche sickerte dann durch, daß der Stichtag für die Zeichnung auf den 4. Mai, den Tag der Kabinettsentscheidung, vorgezogen werden solle. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es indes nicht. Erst unmittelbar nach der Verabschiedung des Gesetzentwurfes durch das Kabinett erhielten die Betroffenen durch eine Veröffentlichung auf der Webseite des Bundesfinanzministeriums Gewißheit. Offenbar hatten sich die Verantwortlichen gesorgt, das bevorstehende Ende der Steuersparära könne einen nie gekannten Absatzboom bei den Verlustzuweisungsmodellen und damit entsprechende Steuerausfälle verursachen.

      Aber auch so sorgten die Spekulationen um die künftige steuerliche Behandlung für einen wahren Ausverkauf. Ulrich Ritter, Vertriebsleiter bei der Vermittlungsfirma Brenneisen AG, etwa spricht von "panikartigem" Zeichnen. Dabei seien "nicht so sehr die rein steuerorientierten Filmfonds, sondern die letzten Kombischiffsfonds, die in den nächsten Jahren zur Tonnagesteuer wechseln", gefragt gewesen. Und auch Dirk Schildwächter, Geschäftsführer des Schiffsfondsinitiators Gebab, machte ganz neue Erfahrungen: "Es gab ein Hauen und Stechen um die letzten Anteile und Drohungen enttäuschter Anleger, als wir erklären mußten: Wir sind ausverkauft." Für fast 26 Mio. Euro zeichneten die Anleger allein bei der Gebab seit den Gerüchten um eine vorgezogene Übergangsfrist. Sogar 30 Mio. Euro zeichneten die Investoren beim Filmfonds GFP II, der ebenfalls ausplaziert wurde. "In fünf Tagen haben wir unseren geplanten Jahresumsatz getätigt", erklärt Filmproduzent und Filmfondsinitiator David Groenewold.

      "Die Chancen auf eine günstigere Übergangsregelung sind durch die Verabschiedung des Gesetzentwurfes stark gesunken", meint zwar Stefan Loipfinger, Herausgeber des Fondstelegramms. Gänzlich abfinden will sich die Branche mit der als willkürlich empfundenen Frist aber noch nicht. "Wie werden in jedem Fall weiterplazieren", erklärt beispielsweise Andreas Schmid, Chef des Marktführers unter den Filmfondsinitiatoren VIP. Er hofft, daß die Fristenregelung a la Eichel im Bundesrat keine Billigung findet. "Wir werden aber allen Kunden bei einer außerordentlichen Gesellschafterversammlung die Rückabwicklung und damit die Erstattung des Geldes anbieten, wenn das Gesetz doch so verabschiedet wird." Auch Jürgen Salamon, der Chef des Schiffsfondsinitiators Dr. Peters, hat die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben. Die beiden eigentlich geplanten Kombifonds (zwei Doppelhüllentanker) wird er nun als Tonnagesteuerfonds auf den Markt bringen. "Aber sicherlich werden wir uns die Option offen lassen, bei Änderung der Fristen das Konstrukt noch in ein Kombimodell zu überführen, wenn es sich noch für unsere Anleger rechnet."

      Unterdessen hat Bundesfinanzminister Hans Eichel bereits verlauten lassen, daß eine Arbeitsgruppe im Bundeskanzleramt Vorschläge erarbeite, wie die deutsche Filmwirtschaft nach den geplanten Beschränkungen bei Steuersparfonds künftig gefördert werde.

      Artikel erschienen am Fr, 6. Mai 2005

      © WELT.de 1995 - 2005
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      schrieb am 06.05.05 21:10:29
      Beitrag Nr. 80 ()
      Handelsblatt Nr. 087 vom 06.05.05 Seite 33

      Zweierlei Maß: Was Würstchenbuden von Windrädern unterscheidet

      Die Kantinenköche Müller, Meier und Schulz machen sich nebenberuflich selbstständig. Sie gründen "Die Würstchenbude KG", kaufen einen komplett eingerichteten Imbisswagen, zum Teil auf Kredit, und mieten einen Stellplatz. Morgens wird in der Kantine gekocht. Abends werden Würstchen verkauft. Am Morgen sind sie Angestellte und bekommen Lohn, im Finanzamtsdeutsch "Einkünfte aus nichtselbstständiger Arbeit" genannt, von denen ihr Arbeitgeber Lohnsteuer abführt.

      REINER REICHEL, DÜSSELDORF HANDELSBLATT, 6.5.2005 Am Abend sind sie Selbstständige und erzielen "Einkünfte aus Gewerbebetrieb". Und weil das Geschäft nicht gleich rund läuft, sind diese Einkünfte im ersten Jahr negativ. Sie teilen diesen Verlust entsprechend ihren Eigenkapitalanteilen auf. So mindert jeder sein steuerpflichtiges Einkommen und bekommt vom Finanzamt eine Steuererstattung.

      Ein einfaches Prinzip, das die Bundesregierung bei geschlossenen Fonds künftig durchbrechen will. Wenn sich etwa GmbH-Geschäftsführer, die ein Mehrfaches der Gehälter der Kantinenköche beziehen, an einer Windanlagen KG beteiligen, soll die Verlustverrechnung begrenzt werden. Maximal zehn Prozent Verlust, bezogen auf die Fondseinlage, sollen sie steuermindernd geltend machen dürfen. Ist der Verlust höher, soll er vollkommen - also nicht nur der Rest - mit späteren Gewinnen aus dieser Windpark-Beteiligung verrechenbar sein.

      Wieso soll die Windpark KG nun anders als die Würstchenbude KG behandelt werden? Man kann es nur vermuten. Die Kantinenköche gründen die KG selbst. Die GmbH-Geschäftsführer beteiligen sich an einer bereits durch einen Dienstleister gegründeten KG. Der Dienstleister lässt die Beteiligungen mit Hilfe eines Prospektes von Vertretern einwerben. So wird die KG zum geschlossenen Fonds. Mit solchen geschlossenen Fonds haben Finanzminister schlechte Erfahrungen gemacht, weil die in den Prospekten avisierten Gewinne oft nicht erwirtschaftet wurden. Die anfänglichen Steuerausfälle wurden damit nicht durch spätere Mehreinnahmen kompensiert. Verluste gab es aber auch bei den Anlegern: Denn die Steuerrückerstattungen für 100 Prozent Anfangsverlust, wie sie Film- und Windparkfonds bieten, reichen selbst bei Spitzenverdienern nicht aus, um ihre Einlage zu ersetzen.

      Die Folgen des geplanten Gesetzes: Wer unternehmerische Risiken durch die Möglichkeit der sofortigen vollen Verlustverrechnung abfedern will, muss selbst die Initiative ergreifen. Er muss Gleichgesinnte suchen und kann dann die Beteiligungsverträge ausarbeiten lassen. Und wenn er in eine Branche investiert, von der er nichts versteht - wer ist schon Film- oder Windkraftexperte - dann lässt er sich von Fachleuten beraten. Auf diese Weise werden allerdings niemals Publikums-KGs mit mehreren hundert Anlegern zustande kommen, die zweistellige Millionenbeträge investieren. "Für Superreiche bleibt so ein individuell gestaltetes Steuersparmodell möglich. Den GmbH-Geschäftsführern wird es verwehrt", sagt Christof Schmidt, Medienfondskonzeptionär bei Heussen Rechtsanwälte.

      Die GmbH-Geschäftsführer können die mageren zehn Prozent steuermindernde Anfangsverluste auf die Bareinlage nur erhöhen, indem sie ihre Anteile per Bankkredit finanzieren. Die Banken werden dafür zusätzliche Sicherheiten verlangen - und die Anleger hoffentlich nicht ihr Eigenheim verpfänden, um Steuern zu sparen.

      Oder die Fondsanleger verzichten auf Anfangsverluste, indem sie in einen US-Immobilienfonds investieren. Dann fließt noch mehr Geld als bisher an deutschen Finanzämtern vorbei, denn die Einkünfte aus dieser Beteiligung kassiert der amerikanische Fiskus.

      provided by GENIOS...

      Handelsblatt Nr. 087 vom 06.05.05 Seite 33
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      schrieb am 20.05.05 23:05:18
      Beitrag Nr. 81 ()
      Steuersparer auf dem falschen Fuß erwischt

      Fiskus erkennt auch bei Kombi-Schiff-Fonds nicht automatisch die bislang übliche Verlustzuweisung an

      von Leo Fischer

      Düsseldorf - Auf dem falschen Fuß erwischt wurden durch den Gesetzentwurf zum neuen 15b Einkommensteuergesetz, der den sogenannten Steuerstundungsmodellen die Verrechnung von steuerlichen Verlusten verbietet, auch die Initiatoren von Schiffsfonds, die sich aufgrund der Tonnagesteuer eigentlich gelassen zurücklehnen könnten. Denn zahlreiche Fonds hatten für ihre Kombimodelle Tranchen für 2006 geplant, die sie dann auch bis zum 4. Mai plazierten. Bis zu diesem Termin mußten Anleger aufgrund der kurzen Schonfrist (Vertrauensschutz) gezeichnet haben.

      Aber die Tranchen 2006 fallen entgegen der herrschenden Meinung unter den Steuerberatern der Schiffsfondsinitiatoren nach Ansicht der Finanzverwaltung unter den Geltungsbereich des 15b, wenn dieser denn so Gesetz werden sollte. Darauf wies Hans-Jürgen Weiland von der Finanzbehörde Hamburg auf einer Fachtagung zum Thema Schiffsfonds hin, zu der Euro-pan, die zur Gruppe des Analysehauses Scope gehört, nach Bad Homburg eingeladen hatte.

      Dort ging es vor allem um die hohen Schiffspreise und die haussierenden Chartermärkte, aber das besondere Interesse galt dem künftigen 15b, über den Weiland referierte. Offenbar mit dem Segen und in Abstimmung mit den höchsten Stellen der Finanzverwaltung. Weiland ist bei Tagungen dieser Art wegen seiner klaren Worte ein gern gesehener Gast, wird aber wegen seiner harten Linie gegenüber den Schiffsfonds von den Initiatoren gefürchtet.

      Nach dem geltenden Gesetzentwurf würden die Tranchen 2006, gleichgültig ob sie bereits im Januar oder just am 4. Mai gezeichnet wurden, nur noch Verluste von maximal zehn Prozent bieten, die dann mit anderen Einkünften des Anlegers verrechnet werden können. Allerdings hatte Weiland auch eine gute Nachricht. Daß Anleger und Initiatoren für die Tranchen 2006, die teilweise schon 2004 aufgelegt wurden, Vertrauensschutz genießen müßten, leuchtet offenbar auch dem Fiskus ein.

      Weil im Gesetzgebungsverfahren keine Korrektur mehr möglich ist, wenn der Zeitplan eingehalten werden soll, will die Finanzverwaltung im Wege eines Erlasses die Zeichner der Tranchen 2006 (und auch 2007), in den Genuß der alten Verlustregelung kommen lassen. Wie so oft geschieht es auch in diesem Fall, daß eigentlich schon vor Verabschiedung eines Steuergesetzes klar ist, daß es durch einen Erlaß teilweise außer Kraft gesetzt werden muß. Das war beim berühmt-berüchtigten 2b (Fallenstellerparagraph) nicht anders.

      Allerdings: Niemand kann die Hand dafür ins Feuer legen, daß ein solcher Erlaß kommt und daß er die Tranchen 2006 und 2007 von der Anwendung des Gesetzes auch ausnimmt. Eine gewisse Unsicherheit bleibt also. Die Tranchenlösung war von einigen Initiatoren gewählt worden, um die steuerlichen Verluste zu hebeln.

      In einem anderen Punkt konnte Weiland - auch hier sprach er offenbar mit Rückendeckung aus Berlin - Entwarnung geben. Nach dem vom Kabinett verabschiedeten Gesetzentwurf müssen die Fonds bis zum 17. März in den Außenvertrieb gegangen sein, wenn sie den bis zum 4. Mai beigetretenen Zeichnern noch die vollen Verluste bieten sollen. Dieser Stichtag dürfte im Gesetzgebungsverfahren auf den 4. Mai festgelegt werden, so Weiland.

      Das werden einige Initiatoren und Anleger mit großer Erleichterung registrieren. Denn bei einigen Fonds - vor allem Filmfonds - waren Zweifel aufgetaucht, ob der Außenvertrieb wirklich vor dem bislang geltenden Stichtag 17. März begonnen hatte. Zweifelsfrei hat der Außenvertrieb begonnen, wenn ein Zeichner, der mit dem Initiator weder verwandt oder verschwägert ist, dem Fonds durch eine rechtsgültige Unterschrift beigetreten ist. Nicht erforderlich ist, daß auch schon Geld geflossen ist. Der Außenvertrieb kann aber auch mit den Rundschreiben an die Vertriebsbeauftragten begonnen haben, das könnte manchmal eine Auslegungssache der Finanzverwaltung sein. Beim 15b spielt dies aber nun keine Rolle mehr, denn die Verkaufsrekorde in den Tagen zwischen dem 28. April und dem 4. Mai liefern genügend Beweise, daß der Außenvertrieb vor dem 4. Mai begonnen hatte.

      Geendet hat der Außenvertrieb indes nicht endgültig am 4. Mai. Einige Filmfondsinitiatoren vertreiben weiter, weil sie insgeheim auf eine Verlängerung der Schonfrist, in der die Zeichner beigetreten sein müssen, auf Ende Juni erhoffen. Bis dahin haben Anleger, ein Rücktrittsrecht.

      Daß der 17. März als Stichtag für den Beginn des Außenvertriebs nicht zu halten ist, war eigentlich völlig klar, vermutlich auch dem Gesetzgeber. An diesem Tag gab Bundeskanzler Gerhard Schröder die Regierungserklärung ab, in der er die Senkung des Körperschaftsteuersatzes von 25 auf 19 Prozent bekanntgab. Dabei deutete er auch vage an, er könne sich durchaus vorstellen, daß diese Maßnahme durch eine Kürzung der Verlustverrechnung gegenfinanziert werden könnte.

      Artikel erschienen am Sa, 21. Mai 2005 © WELT.de 1995 - 2005
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      schrieb am 07.06.05 12:57:11
      Beitrag Nr. 82 ()
      Handel mit Schiffsbeteiligungen belebt sich
      7. Juni 2005 - FAZ

      Ein funktionierender Zweitmarkt für Anteile an Schiffsfonds rückt erstmals in greifbare Nähe. Nach dem enormen Wachstum dieser Anlageklasse in den vergangenen drei Jahren ist zum einen das Interesse am Ankauf von schon plazierten Schiffsbeteiligungen gestiegen. Zum anderen sind in den vergangenen Monaten mehrere Zweitmarktmodelle und -fonds entstanden, die inzwischen für zahlreiche Beteiligungen einen Preisvergleich möglich machen. Bislang war eine faire Bewertung die größte Schwachstelle beim Handel mit Schiffsbeteiligungen. "Das Verständnis in der Anlegerschaft wächst, daß KG-Anteile fungibel sind", faßt Jürgen Wollny, Geschäftsführer bei dem Hamburger Fondsinitiator Nordcapital, die jüngste Entwicklung zusammen.

      Nordcapital hat im April die vorläufig jüngste Handelsplattform für Schiffsbeteiligungen ins Leben gerufen. Auf ihr werden zunächst erst einmal die eigenen Fonds notiert und über ein Auktionsverfahren gehandelt. Das Unternehmen beansprucht dabei für sich, Informationen zu den einzelnen Beteiligungen anzubieten, die über das bislang übliche Maß hinausgehen. "Transaktionen unter Marktniveau sind wegen der hohen Transparenz praktisch nicht mehr möglich", verspricht Wollny. Ein ähnliches Modell bietet bereits der Fondsinitiator Norddeutsche Vermögen an.

      Neben diesen von Fondsanbietern selbst initiierten Marktplätzen haben auch die Hamburger und die Düsseldorfer Börse den Handel mit geschlossenen Fonds als Geschäftsmodell entdeckt. So findet sich an der Fondsbörse Hamburg inzwischen schon eine stattliche Anzahl an Preisstellungen für Schiffs- und Immobilienfonds. Keine große Hilfe ist dagegen noch die Fondsplattform Gefox der Düsseldorfer Börse. Diese tritt zwar unter den Zweitmärkten für geschlossene Fonds am lautstärksten auf. Allerdings ist derzeit dort kein einziger Schiffsfonds im Angebot.

      Parallel zu den entstandenen Zweitmärkten gehen Fondsinitiatoren wie Salomon & Partner und HTB Schiffsfonds, die sich auf den Handel mit Schiffsbeteiligungen spezialisiert haben, zunehmend aktiv mit Preisangeboten auf Privatanleger zu. Wie lohnend ein Preisvergleich vor diesem Hintergrund sein kann, macht das Beispiel eines Nordcapital-Anlegers deutlich, das Wollny gern zum besten gibt. Dieser habe seine Anteile zu 87 Prozent des Nominalwerts vom Ersteinkauf an einen Zweitmarktfonds verkauft. Zeitgleich hätte er aber über die Nordcapital-Plattform 105 Prozent erzielen können. Solche Spannen seien unter anderem auch der Grund, weshalb Nordcapital selbst auf dem Zweitmarkt aktiv geworden sei: "Wenn der Eindruck entsteht, daß man nur mit hohen Verlusten aus unseren Beteiligungen herauskommt, belastet das den Erstverkauf."

      Hoch fallen derzeit noch die Kosten aus, die mit einem Handel von Schiffsbeteiligungen verbunden sind. Diese liegen bei der Nordcapital-Plattform für Käufer und Verkäufer bei 2,5 Prozent des Kaufpreises. Die Fondsbörse Hamburg verlangt darüber hinaus noch ein Prozent für den Treuhänder der gehandelten Fonds.

      Den entscheidenden Schub bekam der sich belebende Zweitmarkt nicht zuletzt durch den Wandel der Schiffsbeteiligung vom Steuerspar- zum Renditemodell in den vergangenen Jahren. Inzwischen verdienen Anleger ihr Geld vor allem dank der sogenannten Tonnagesteuer, die eine nahezu steuerfreie Ausschüttung zuläßt, während die Möglichkeit der Verlustzuweisungen spätestens 2006 ausläuft. Das vereinfacht auch die steuerliche Handhabbarkeit während der Laufzeit der Beteiligung.
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      schrieb am 11.06.05 20:37:33
      Beitrag Nr. 83 ()
      Ist ein Bißchen "Eigenwerbung" der NV dabei, aber ich denke es ist eine ganz interessante Replik, die auch die Entwicklung der Assetklasse geschlossenen Fonds aufzeigt.

      Pionier mit Erfahrung: 30 Jahre Norddeutsche Vermögen

      Erfolgsgeschichte im Mittelstand: Am 12. Juni 2005 feiert die Norddeutsche Vermögen Gruppe ihr dreißigjähriges Jubiläum. 1975 als Emissionshaus für Schiffsbeteiligungen gestartet, hat die Norddeutsche Vermögen den Markt der geschlossenen Fonds mit aufgebaut und über dreißig Jahre maßgeblich geprägt. Eine ebenso unternehmerische wie persönliche Leistung: Unter der Leitung des Inhabers Dr. Bernd Kortüm entstand eine breit aufgestellte Unternehmensgruppe mit einem Investitionsvolumen von 5,57 Milliarden Euro, 1.200 Mitarbeitern und insgesamt 144 platzierten Fonds.

      Hamburg, 9. Juni 2005. Die Gründungsidee der Norddeutschen Vermögensanlage GmbH & Co. KG war ebenso einfach wie überzeugend: Interessierte Anleger sollten unkompliziert in attraktive unternehmerische Beteiligungen investieren können. Ein visionäres Konzept mit durchschlagendem Erfolg. Am ersten Schiffsfonds des Emissionshauses, dem 1975 aufgelegten 51.000 tdw Massengut-Frachter MS „Lutz Jacob“, beteiligen sich insgesamt 316 Anleger. Eine gute Wahl: Investoren erzielten bis zum Verkauf des Schiffes 1991 eine durchschnittliche jährliche Rendite von 59,8 Prozent auf das eingesetzte Kapital (berechnet nach IRR, der Methode des internen Zinsfußes).

      Aus dem einstigen Pionier im Markt der geschlossenen Fonds entwickelte der Inhaber der Unternehmensgruppe Dr. Bernd Kortüm mit Geschick einen der erfahrensten und erfolgreichsten Initiatoren von geschlossenen Beteiligungen in Deutschland. Die Ursprünge als Schiffsexperte hat das Hamburger Emissionshaus dabei schnell hinter sich gelassen. Schon 1976 wird der erste geschlossene Immobilienfonds aufgelegt, 1999 kommt der erste Private Equity Fonds dazu. Insgesamt 144 Beteiligungen hat das Emissionshaus seit seiner Gründung initiiert; rund 1,9 Milliarden Euro verteilt auf 41.500 Zeichnungen investierten Anleger in die Beteiligungskonzepte des Unternehmens.

      30 Jahre Fondskonzepte: „Nicht jede Mode mitgemacht“

      Der Markt der geschlossenen Fonds hat sich seit der Gründung rasant entwickelt, 2004 sammelte die Branche rund 12,85 Milliarden Euro Eigenkapital bei Anlegern ein. Und laufend kommen neue unternehmerische Konzepte auf den Markt. Nicht jede der als Fonds angebotenen Geschäftsidee kann jedoch halten, was sie verspricht. „Gerade in den Gründertagen der geschlossenen Fonds standen die unbegrenzten steuerlichen Abschreibungen manches Mal stärker im Fokus als die Erträge, die mit einer Geschäftsidee realistischerweise erzielt werden können“, erinnert sich Kortüm an Fondskonstruktionen, die damals unter dem Begriff „Schneeschieber für Nigeria“ berüchtigt waren. Einen ähnlich riskanten Run erlebte die Branche noch einmal zu Beginn der neunziger Jahre, als die Regierung Immobilieninvestments in den neuen Bundesländern mit hohen Abschreibungen belohnte. Getrieben von hohen Steuerspar-Anreizen setzten zahlreiche Unternehmen und Anleger zu unüberlegt auf Ost-Fonds. Auch hier hat die Realität mit den zumeist hohen Erwartungen überwiegend nicht mithalten können.

      Insgesamt konnten sich nur wenige Anbieter dauerhaft am Markt behaupten. „Wir sind noch heute stolz darauf, dass wir seit unseren Anfangstagen bei allen Konzepten auf seriöse Kalkulationen und realistische Erträge für den Anleger gesetzt haben“, erklärt Kortüm den langfristigen Erfolg der Unternehmensgruppe. Als unabhängiges Emissionshaus hat sich Kortüm bis heute die Freiheit bewahrt, bei den Entscheidungen über Fondskonzepte allein nach Qualitäts- und Renditegesichtspunkten abzuwägen. Und so macht die Norddeutsche Vermögen auch weiterhin nicht jede Mode mit. „Wir wollen nicht in jedem Segment die ersten, sondern mit unseren Fonds die Besten sein“, so Kortüm.

      Vom Abschreibungsmodell zum Renditemotor

      Die Zeiten hoher Verlustzuweisungen sind für die Branche der geschlossenen Fonds mittlerweile vorbei. Seit 1985 der Paragraph 15 a des Einkommenssteuer-Gesetzes die Abschreibungen auf 150 Prozent und zwischenzeitlich auf unter 10 Prozent der Investitionssumme begrenzte, wird immer wieder das Ende der unternehmerischen Beteiligungen ausgerufen. Doch die guten Konzepte schafften den Sprung von Steuervorteil zur Rendite. Heute spielen die so genannten Verlustzuweisungen für den Großteil der Fondsbranche kaum eine Rolle mehr. Renditeorientierte Konzepte dominieren schon länger das seriöse Angebot.

      Eine gute Konzeption ist jedoch immer nur die Basis. Ohne ein erfahrenes Management lassen sich keine Erträge erwirtschaften. „Gerade Schiffsbeteiligungen arbeiten in einem sehr volatilen Markt“, gibt Kortüm ein Beispiel aus seiner Unternehmenspraxis. „Krisen wie 1998 bis 1999 oder 2001 bis 2003 wechseln sich immer rascher ab mit extremen Boom-Märkten, wie wir es zurzeit im Schiffsbereich sehen. Wer hier nicht vorsichtig kalkuliert und frühzeitig das Schiff entschuldet, sitzt beim nächsten Abschwung finanziell schnell auf dem Trockenen“.

      Das erfolgreiche Management der Beteiligungen hat der Norddeutschen Vermögen nicht nur treue Anleger, sondern auch den Respekt der Branche eingetragen. So wählten in einer Umfrage der FAZ Sonntagszeitung von 2003 die Emissionshäuser selbst die Norddeutsche Vermögen auf den ersten Platz. Das Analysehaus FondsMedia bescheinigte den Schiffen des Emissionshauses 2003 einen Performancevorsprung von 56 Prozent über dem Markt.

      Transparenz und Verantwortung

      Mittlerweile haben sich geschlossene Fonds als Investmentklasse etabliert. Die heutige Akzeptanz sieht Kortüm auch als Erfolg von seriösen Anbietern wie der Norddeutschen Vermögen. „Gerade bei geschlossenen Fonds sind die Anleger in den letzten Jahrzehnten aufgeklärter und immer anspruchsvoller geworden“, konstatiert Kortüm. Eine Entwicklung, die sein Unternehmen seit jeher aktiv fördert. Seit den siebziger Jahren mit transparenten Leistungsbilanzen und ausführlichen Emissionsprospekten, aktuell mit Marktinitiativen wie dem unternehmenseigenen Zweitmarkt für geschlossene Fonds oder dem FondsMedia PortfolioIndex, der für mehr Vergleichbarkeit unter den Angeboten sorgen soll.

      Aktuelle Ansätze wie das Anlegerschutzverbesserungsgesetz (AnSVG) und seine umfänglichen Vorschriften zur Prospektierung, die im Juli dieses Jahres in Kraft treten, bringen aus Kortüms Sicht wenig. Geschlossene Fonds seien auch heute noch kein Anlageprodukt für Kleinsparer, sondern für erfahrene Anleger, die ihr Risiko selbst einschätzen und auch tragen können. „Die geplante rein formale Prüfung von Fondskonzepten ist Augenwischerei. Der beste Anlegerschutz sind und bleiben kritische Investoren“, ist Kortüm überzeugt. Dennoch begrüßt er die Idee, die hinter dem Gesetzesvorstoß steckt. „Als professioneller Anbieter sind wir immer daran interessiert, den Schutz vor unlauteren Angeboten zu verbessern. Wer nichts zu verstecken hat, braucht sich vor mehr Transparenz auch nicht zu fürchten.“

      Finanzieren, Projektieren, Managen: Der Aufbau der Gruppe

      Damals wie heute gilt: Das Geschäft mit den unternehmerischen Beteiligungen basiert vor allem auf Vertrauen. „Investoren müssen sich darauf verlassen können, dass ihr Geld mit unternehmerischem Geschick angelegt und mit Blick auf den langfristigen Anlageerfolg verwaltet wird“, erklärt Kortüm das Unternehmensprinzip der Norddeutschen Vermögen. „Für uns bedeutet dies auch eine klare Verpflichtung auf die Entwicklung der fachlichen Kompetenz im eigenen Haus.“ Begleitend zu jedem neuen Fondsbereich baute das Emissionshaus entsprechend auch die Kompetenzen in den Bereichen Treuhandschaft, Immobilienkonzeption und -verwaltung, Schiffsmanagement und Private Equity aus. Mittlerweile sind aus diesen Fachabteilungen selbständige Geschäftsbereiche entstanden, die auch eigene Projekte verfolgen. So bereedert die Norddeutsche Reederei H. Schuldt neben den Fondsschiffen auch eine eigene Flotte, insgesamt 61 Containerfrachter werden hier aktuell gemanagt. Und so realisiert der Immobilienentwickler Norddeutsche Grundvermögen aktuell vier prominente Bürogebäude in Hamburgs City: Das strenge Konzept des Foster-Schülers André Poitiers in den Großen Bleichen 10, den kühnen Entwurf des Mailänder Architekten Antonio Citterio im Neuen Wall 59, die Avantgarde für Hamburgs City mit dem neuen Sitz der Unternehmensgruppe Norddeutsche Vermögen an der Rolandsbrücke 4 sowie die Projektentwicklung Bahnhof Altona Shopping.

      Insgesamt kommt die Unternehmensgruppe heute auf ein Investitionsvolumen von 5,57 Milliarden Euro, das entspricht umgerechnet stolzen 186 Millionen Euro investiertem Kapital pro Unternehmensjahr. Rund 100 Mitarbeiter kümmern sich in der Hamburger Unternehmenszentrale an der Rolandsbrücke 4 um die Kunden und Anleger. Weitere 1.100 Mitarbeiter, von Kapitän bis Crew, sind rund um die Welt auf den Containerschiffen im Einsatz.

      Von Dortmund an die Elbe: Eine ungewöhnliche Karriere

      Der Weg zum Inhaber eines großen Emissionshauses und zum urhanseatischen Beruf des Reeders ist für einen Westfalen sicher ungewöhnlich. Der 1942 in Dortmund geborene Kortüm studierte zunächst Betriebswirtschaft in Frankfurt, Zürich und Köln. Im Anschluss arbeitete er mit einem Lehrauftrag an der Universität von Manila, bevor er sich – zunächst mit einem Unternehmen für Wirtschafts- und Finanzberatung – in Deutschland selbständig machte. 1976 trat der promovierte Wirtschaftswissenschaftler in die Geschäftsführung der Norddeutschen Vermögensanlage ein.

      Neben dem geschäftlichen Erfolg engagiert sich Kortüm in bester hanseatischer Tradition und aus großem persönlichen Interesse auch für zahlreiche soziale Projekte in der Region. Der passionierte Hochsee-Segler unterstützt zum Beispiel den 1903 von Albert Ballin gegründeten Hamburgischen Verein Seefahrt mit dem Sponsorschiff „Norddeutsche Vermögen Hamburg“ ebenso großzügig wie das -Projekt „Fortuna“ des Vereins Mignon, bei dem behinderte und nicht behinderte Kinder beim Segeln gemeinsame Erfahrungen machen und Erfolge erleben können.

      Die Unternehmensgruppe im Überblick:

      Norddeutsche Vermögen Holding: gegründet 1995 als Dach der operativen Gesellschaften
      Norddeutsche Vermögensanlage: gegründet 1975
      Hamburger Vermögensverwaltung: gegründet 1978
      Norddeutsche Grundvermögen: gegründet 1988
      Hamburger Grundstücksverwaltung: gegründet 1988
      Norddeutsche Reederei H. Schuldt: entstanden aus der 1989 gegründeten Norddeutsche Reederei und der 1868 gegründeten Reederei H. Schuldt, 2000 Zusammenschluss der beiden Unternehmen, 2002 Umfirmierung zum heutigen Namen
      Norddeutsche Private Equity: gegründet 1999
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      schrieb am 16.06.05 23:22:34
      Beitrag Nr. 84 ()
      Görlich-Fonds gehen in neues Management über

      DFMG will die Verwaltung komplett übernehmen - Aracon stellt Strafanzeige gegen Fondsinitiator Görlich

      Berlin - Die DFMG Deutsche Fonds Management GmbH will die Verwaltung der 83 noch laufenden Immobilienfonds von Dr. Görlich übernehmen. Wolfgang Görlich zählte zu den größten Anbietern geschlossener Immobilienfonds in Deutschland. Er mußte im Mai 2003 wegen des Stopps der Anschlußförderung im sozialen Wohnungsbau Insolvenz anmelden.

      Die DFMG ist ein Gemeinschaftsunternehmen von Röver & Partner sowie der Gestrim Deutschland. Das Berliner Wirtschaftsprüfungsunternehmen Röver hat sich mit rund 160 Mitabeitern unter anderem auf geschlossene Fonds spezialisiert und betreut ein Fondsvolumen von rund fünf Mrd. Euro. Gestrim ist eines der größten in Europa agierenden Dienstleistungsunternehmen im Immobilienmanagement. Die Gesellschaft gehört zur drittgrößten französischen Bank Caisse d`Epargne. "Die Dr. Görlich Fonds sind nur ein erster Schritt. Ziel ist es, eine Fondsmanagement Gesellschaft aufzustellen, die in wenigen Jahren zu den Marktführern in Deutschland gehört", sagte DFMG-Geschäftsführer Björn Franke.

      Ein Schwerpunkt der Tätigkeit werde darin bestehen, Fondsgesellschaften, die durch den Wegfall der Anschußförderung in Schieflage geraten sind, zu sanieren. Die DFMG will dazu die bisherigen Mitarbeiter von Görlich übernehmen und durch weitere Spezialisten von Röver und Gestrim ergänzen. Die Gesellschafter jedes einzelnen Görlich-Fonds müssen der Übernahme der Geschäftsführung allerdings noch zustimmen. "Als initiatorenunabhängiger Fondsverwalter verstehen wir uns als Anwalt der Anleger", erklärte Franke.

      Zugleich wurde bekannt, daß die Aracon AG gegen Wolfgang Görlich Strafanzeige erstattet hat. Die Aracon AG, ein ebenfalls auf die Sanierung geschlossener Immobilienfonds spezialisiertes Unternehmen in Berlin, wirft Görlich vor, von einem Treuhandkonto bei der Aareal Bank in Dublin Gelder "in erheblichem Umfang" auf eigene Firmenkonten transferiert zu haben. "Etwa vier Mio. DM lassen sich bisher nachweisen", heißt es in einer Pressemitteilung. Es seien Kontoauszüge aufgetaucht, die dies belegen würden. Auf dem Treuhandkonto waren die liquiden Mittel der Fonds für Instandhaltungsmaßnamen vorgehalten worden. Die Staatsanwaltschaft bestätigte auf Nachfrage den Eingang der Strafanzeige.

      "Das ist ein alter Hut", sagte Görlich dazu der WELT. Ein erstes Verfahren wegen Untreue in gleicher Sache sei nach Ermittlungen und Vernehmungen bereits im April 2005 eingestellt worden. Es habe lediglich Darlehen von dem Treuhandkonto an die Görlich GmbH gegeben, von denen neben den Zinserträgen "jeder Pfennig" zurückgeflossen und an die einzelnen Fonds verteilt worden sei, erklärte Görlich. 60 bis 70 Fonds seien an den "Treuhandpool" angeschlossen gewesen. Laut Aracon würden noch 38 Fonds Ansprüche geltend machen. Vor diesem Hintergrund erklärte die DFMG, man werde nach Übernahme der Fonds-Geschäftsführungen dem Thema Treuhandpool so schnell wie möglich nachgehen. Die Aracon befürchtet wiederum, daß sich Görlich auf dem Wege der DFMG-Übernahme der Verantwortung entziehen könnte.

      Görlich hatte - vor allem in den 90er Jahren - über 300 geschlossene Immobilienfonds mit einem Volumen von rund vier Mrd. Euro bei über 20 000 Anlegern plaziert. Seine Spezialität waren Fonds, die die Steuervorteile des sozialen Wohnungsbaus nutzten. Die Fonds früherer Jahre boten oft mehr als 100 Prozent Verlustzuweisung. Neue Steuergesetze und der Wegfall der Anschlußförderung bedeuteten jedoch das Aus. ru

      www.welt.de Artikel erschienen am Fr, 17. Juni 2005
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      schrieb am 16.06.05 23:25:12
      Beitrag Nr. 85 ()
      Branchenblatt DFI-Report an die Konkurrenz verkauft

      Frankfurt/Main - Die Branche der Anlageberater und Vermittler verliert einen bedeutenden Newsletter: Der DFI-Report wird Ende des Monats zum letzten Mal in der gewohnten Form erscheinen. Die Hamburger Cash-Medien AG hat ihr Frankfurter Tochterunternehmen an den Konkurrenten Kapital-Markt intern (KMI) verkauft. Die sechs Mitarbeiter des DFI-Reports haben offenbar ihre Kündigung erhalten.

      Mit dem Verkauf des DFI-Reports sei "eine wichtige Maßnahme zur Konsolidierung und Stärkung des Kerngeschäfts umgesetzt" worden, schreibt Cash-Vorstandsvorsitzender Dieter Jansen in einer Presseerklärung. Der Cash-Gruppe werden seit mehreren Jahren finanziellen Schwierigkeiten nachgesagt. In dem der WELT vorliegenden Konzernabschlußbericht 2003 vermerkten die Wirtschaftsprüfer: Der Fortbestand der Gesellschaft sei bedroht, "aufgrund der Verluste der vergangenen Jahre, der angespannten Liquidität sowie auch der vollständigen Aufzehrung des Konzerneigenkapitals". Hingewiesen wird auf einen "nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag von 520.000 Euro". Ferner heißt es: Die Gesellschaft sei darauf hingewiesen worden, "daß sowohl die Annahme der Unternehmensfortführung wie auch die Insolvenzantragspflicht laufend und zeitnah zu prüfen ist".

      Ob der DFI-Report als eigenständiges Produkt fortgeführt wird, erscheint ungewiß. Offenbar gibt es Überlegungen, DFI-Report "in den Branchenbrief Kapital-Markt intern zu integrieren." In jedem Fall werde ein Konzentrationsprozeß in der Berichterstattung über den "grauen Kapitalmarkt" spürbar, kommentiert Stefan Loipfinger im "Fondstelegramm" die Übernahme.

      Der DFI-Report war 1988 von Heinz Gerlach gegründet worden. 1994 hatte der heutige Herausgeber des "Anlegerschutz-Report" seine Anteile an Bertelsmann verkauft, die den Newsletter wiederum im Jahr 2000 an die Cash-Gruppe veräußerten. ru

      www.welt.de Artikel erschienen am Fr, 17. Juni 2005
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      schrieb am 21.06.05 11:29:45
      Beitrag Nr. 86 ()
      20. Juni 2005 - THB
      Ziel sind faire Preise für Schiffsfonds aus "zweiter Hand"

      Seit wenigen Wochen präsentiert die Hamburger Nordcapital-Gruppe eine Handelsplattform, auf der Anleger Schiffsfondsanteile über ein Auktionsverfahren – analog zum bekannten Ebay-Handel kaufen und verkaufen können. Zunächst sind nur Fonds aus eigenem Hause im Angebot - doch dies könnte sich in Zukunft ändern.

      "Bislang erschwerten mangelnde Informationen zur Fondsentwicklung eine faire Preisfindung beim Handel mit Schiffsbeteiligungen", erläutert Jürgen Wollny, Geschäftsführer der Nordcapital Treuhand, den Hintergrund. Schließlich fließen in die Bewertung eines Schiffsfondsanteils verschiedenste Prognosen und Detailinformationen ein, wie beispielsweise Fondslaufzeit, Währungsentwicklungen, Schiffsbetriebskosten, Charterraten, Einsatztage und der Verkaufspreis des Schiffes. Der Zweitmarkt-Handel beschränkt sich daher auf wenige Insider. Hier solle die neue Zweitmarktplattform von Nordcapital neue Maßstäbe setzen: Erstmals ermögliche ein internetgestützter Handel größtmögliche Transparenz über die Preisfindung und den Bietvorgang selbst. Entstanden sei ein liquider Zweitmarkt, der Investoren marktgerechte Preise biete.

      Mit dem Fondsrechner lassen sich verschiedene Kauf- und Verkauf-Szenarien anhand realer Ist-Daten der Fonds berechnen, entweder der maximal zu zahlende Preis bei einer bestimmten Renditeerwartung oder andersherum die zu erwartende Rendite bei einem bestimmten Kaufpreis. Eine Kursliste zeigt, zu welchen Preisen die Beteiligungen in der Vergangenheit gehandelt wurden. Und eine Handelsliste macht schließlich das Höchstbietverfahren, in dem Fondsanteile gekauft und verkauft werden, sichtbar.

      In einem sich entwickelnden Markt, wie dem Zweitmarkt für geschlossene Fonds, wird diese Transparenz zum Wertbildungsfaktor: Der Verkaufsprozess selbst ist mitentscheidend für die Höhe des Kaufpreises. "Transaktionen unter Marktniveau sind aufgrund der hohen Transparenz praktisch nicht mehr möglich", so Wollny.

      Das zeige ein aktuelles Beispiel: Ein Anteil des Fonds "E.R. Durban" wurde am 10. Juni auf die Plattform für 108 Prozent des Nominalwertes gehandelt. Ein Zweitmarktfonds hat einem Anleger desselben Schiffsfonds vor wenigen Tagen für dessen Anteil nur 71 Prozent bezahlt. Solche enormen Spannen seien auch ein Grund, weshalb Nordcapital selbst auf dem Zweitmarkt aktiv geworden ist: Denn Anleger reagieren nur aufgrund mangelnder Information über alternative Handelsplattformen auf solche niedrigen Angebote.

      Immer noch herrsche der Eindruck vor, man könne nur mit hohen Verlusten aus Schiffsbeteiligungen herauskommen. "Das belastet den Erstverkauf. Doch das Verständnis in der Anlegerschaft wachse, dass KG-Anteile fungibel sind", so Wollny. Verkauft wird meist aus persönlichen Gründen (Scheidung, Erbschaft, etc.) oder auch zur Portfolio-Optimierung. Kaufinteressenten sind häufig zufriedene Schiffsfonds-Anleger, die ihr Engagement aufstocken wollen.

      Die Plattform ist auch eine Antwort auf die gestiegene Bedeutung des Zweitmarktgeschäfts. So führte die Nordcapital Treuhand im Jahr 2004 Zweitmarkt-Transaktionen mit einem Volumen von rund 5,5 Mio. Euro für die Investoren der Gruppe erfolgreich durch. In diesem Jahr wird sich das Handelsvolumen voraussichtlich verdoppeln. Seit dem Start des Sekundärmarktes Mitte April 2005 wurden über die Plattform (www.sekundaermarkt.de) bereits Fondsanteile mit einem Volumen von rund 4,6 Mio. Euro gehandelt. Der durchschnittliche Kaufpreis lag bei rund 100 Prozent des Nominalwertes und damit deutlich höher als beispielsweise Angebote von Zweitmarkt-Fonds.
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      schrieb am 23.06.05 18:18:35
      Beitrag Nr. 87 ()
      Steuerpolitik

      Experten begraben Steuersenkung für Unternehmen

      23. Juni 2005

      Die beim Job-Gipfel von Regierung und Union vor drei Monaten vereinbarte Senkung der Unternehmenssteuern ist gescheitert. SPD, Grüne und Union konnten sich am Donnerstag nicht über die Senkung des Körperschaftsteuersatzes und eine Reform der Erbschaftsteuer einigen. Das teilten Vertreter beider Seiten nach Abschluß der Expertengespräche mit.

      Die Finanzexperten von Union und SPD, Heinz Seiffert und Jörg-Otto Spiller, zeigten sich am Donnerstag schon nach ersten Verhandlungen äußerst skeptisch, doch noch zu einer Verständigung kommen zu können. Seiffert sagte, auch die neuen Vorschläge von SPD und Grünen zur Gegenfinanzierung der Absenkung des Körperschaftsteuersatzes auf 19 von 25 Prozent erfüllten die Anforderungen der Union bei weitem nicht. Spiller warf CDU und CSU hingegen vor, keinerlei Bereitschaft zu zeigen, eine Verständigung zu suchen. Auch in den Gesprächen über die erbschaftsteuerlichen Erleichterungen bei der Betriebsübernahme erwarteten beide Seiten keine Annäherung.

      Entscheidende Berichterstatter

      Merkel und Stoiber auf dem Weg ins Kanzleramt
      Seiffert und Spiller sind Berichterstatter ihrer Fraktionen für den Steuerbereich. Diese Fachleute stellen in der Regel die entscheidenden Weichen für mögliche Kompromisse. Fällt ihr Votum negativ aus, besteht so gut wie keine Chance mehr auf eine Einigung im Bundestag. Diese wäre aber Voraussetzung dafür, daß das Vorhaben noch in der laufenden Legislaturperiode vor der geplanten Neuwahl im Herbst verwirklicht werden könnten.

      Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) sowie die Vorsitzenden von CDU und CSU, Angela Merkel und Edmund Stoiber, hatten sich auf dem so genannten Job-Gipfel im März auf eine Senkung der Unternehmenssteuern verständigt. Die Union ging allerdings zu der von der Regierung später vorgelegten Gegenfinanzierung deutlich auf Distanz. Kritik daran gab es auch von den Grünen.

      Finanzierungslücke von mehr als einer Milliarde

      Seiffert sagte, selbst wenn die Union jede politische Kritik an den Vorschlägen der rot-grünen Koalition beiseite lasse und sie akzeptierte, fehlten zu einer vollständigen Gegenfinanzierung noch weit über eine Milliarde Euro. Darin sei sogar ein Zugeständnis enthalten, eine Selbstfinanzierung in gewisser Höhe zu akzeptieren. Weitere Vorschläge hätten aber weder die SPD noch die Grünen gemacht.

      Nach Berechnungen des Bundesfinanzministeriums würde die Steuersenkung für Kapitalgesellschaften und Gesellschaften mit beschränkter Haftung die Kassen des Staats mit etwa fünf Milliarden Euro belasten. Die Koalition plant deshalb, die Steuern auf Dividenden anzuheben, Steuersparmodelle über Medien-, Video-, Film- und Schifffonds zu schließen und Verrechnungsmöglichkeiten zwischen Mutter- und Tochtergesellschaften einzuschränken. SPD und Grüne rechnen zudem damit, daß durch die Steuersenkung wieder mehr Konzerne ihren Gewinn im Inland versteuern.

      Spiller sagte, die Union habe in den Gesprächen der Berichterstatter jeden Vorschlag der Koalition zur Gegenfinanzierung abgelehnt, ohne jedoch eigene zu unterbreiten. Grüne und SPD hätten das Gespräch ja ohnehin nur gesucht, um so die Position der Union im Bundesrat auszuloten: „Doch da ist kein Hoffnungsschimmer erkennbar.”

      Text: FAZ.NET
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      schrieb am 06.07.05 14:54:32
      Beitrag Nr. 88 ()
      Kann mir jemand Informationen zur Regulierung von geschlossenen Fonds in Ländern wie USA, Schweiz oder England geben? Ich müsste z. B. wissen, ob es dort eine Prospektpflicht für solche Fonds gibt, ob sie einer staatlichen Überwachung unterliegen oder der Markt sich selbst reguliert...
      Vielleicht weiß ja jemand, wo ich mich am besten informieren kann.

      Danke!
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      schrieb am 11.07.05 18:39:21
      Beitrag Nr. 89 ()
      Bafin: Die Initiatoren haben nicht aufgepasst

      „Bisher konnten wir erst 35 Prospekte gestatten. Viele Initiatoren haben die Vorgaben der Vermögensanlagen-Verkaufsprospektverordnung nicht erfüllt, weil sie sich an dem IdW S4-Standard orientiert haben“, sagt Anja Neukötter von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin). Dieser entspreche aber nicht den gesetzlichen Vorgaben. Das Regelwerk vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IdW) enthält die Grundsätze einer ordnungsgemäßen Beurteilung von Kapitalanlage-Prospekten. Das IdW will noch in diesem Monat eine überarbeitete Version des 2000 eingeführten IdW S4-Standards herausbringen.

      Neukötter führt die geringe Genehmigungsquote bei den Fonds auch auf das Verhalten der Emissionshäuser zurück: „Wir haben viele Initiatoren bereits vor einigen Wochen auf bestehende Mängel in den Prospekten hingewiesen. Sehr viele haben aber erst in Ende Juni einen Prospekt eingereicht oder in den letzten Tagen ihren Prospekt überarbeitet. Hätten die Anbieter zeitnah reagiert, wäre unsere Gestattungsquote höher gewesen“, so Neukötter zu DER FONDS.com.

      Auch eine frühere Veröffentlichung des Auslegungsschreibens zur Prospektpflicht hätte die Genehmigungsquote kaum erhöht: „Dieses Schreiben behandelt einerseits Fragen, über die wir die Anbieter schon informiert haben, und andererseits ausgewählte Sonderfälle, die nicht jeden Anbieter gleichermaßen betreffen." Die späte Veröffentlichung des Schreibens begründet Neukötter mit dem langwierigen Abstimmungsprozess mit dem Bundesfinanzministerium. Zudem hätten sich diese Fragen erst im Rahmen der Vorprüfungen ergeben und seien vorab nicht absehbar gewesen. Erstaunlich sei zudem die Unkenntnis einiger Anbieter. So habe es selbst heute noch diverse Anfragen gegeben, ob ein Fonds ohne genehmigten Prospekt vertrieben werden dürfe.

      Zum Hintergrund: Seit Juli dürfen nur noch geschlossene Fonds vertrieben werden, deren Prospekte von der Bafin genehmigt wurden. Von 190 eingereichten Verkaufsprospekten hat die Bafin bislang 151 bemängelt und nicht genehmigt. Laut Neukötter hätten vor allem die ersten der eingereichten Prospekte teils gravierende Mängel aufgewiesen: „Anfangs hatten viele Anbieter Schwierigkeiten, beispielsweise beim Chance-Risiko-Verhältnis. Viele haben nicht sauber gearbeitet und diesen Sachverhalt nicht in einem gesonderten Abschnitt schlüssig dargestellt." so Neukötter.

      INFO: Mit dem Anlegerschutzverbesserungsgesetz setzt die Regierung die EU-Richtlinie gegen Marktmanipulation am Kapitalmarkt um. Es sieht unter anderem die Einführung einer gesetzlichen Prospektpflicht für geschlossene Fonds vor.

      DER FONDS.com 05.07.05 cl
      Avatar
      schrieb am 11.07.05 18:43:34
      Beitrag Nr. 90 ()
      10. Juli 2005 - Welt am Sonntag
      Preisdifferenzen am Zweitmarkt

      Anteile geschlossener Fonds sind besser handelbar als früher. Doch Anleger sollten Vor- und Nachteile der Verkaufswege genau gegeneinander abwägen

      Für Thomas Radtke* aus Stuttgart war der 17. Juni ein Glückstag: Der 40jährige Banker hat seine 100 000-Euro-Beteiligung am Containerschiff "E. R. Shanghai" für 131,3 Prozent, sprich 131 300 Euro, über eine Online-Handelsplattform versteigert. Der im April gegründete Deutsche Sekundärmarkt der Hamburger Nordcapital funktioniert so ähnlich wie das Auktionshaus Ebay - der Meistbietende erhält den Zuschlag. Radtke: "Ein paar Minuten vor dem Ende haben sich die Bieter gegenseitig hochgeschaukelt."

      Der Banker ist kein Einzelfall. Galten geschlossene Fonds vor Ende der Laufzeit früher als fast unverkäuflich, kommt der Handel mit gebrauchten Anteilen in Schwung - zumindest bei Schiffs- und Immobilienfonds. 2000 wechselten gerade mal 556 Beteiligungen den Besitzer, und im laufenden Jahr dürften es 4000 werden - jeweils ohne Dunkelziffer. Das schätzt Zweitmarktexperte Mark Hülk, Geschäftsführer der Beteiligungs-Datenbank Fondslux.

      Viele Verkäufer brauchen Bares, weil sie sich scheiden lassen oder ihren Job verloren haben. Andere wollen ihre Erbschaft zu Geld machen, und Anleger wie Radtke schichten ihr Portfolio um.

      Sie haben mehrere Anlaufstellen im Zweitmarkt. Es gibt neutrale Handelsräume im Internet, nämlich die Fondsbörse Deutschland der Börse AG in Hamburg sowie die Plattform Gefox der Börse Düsseldorf. Außerdem können Anleger sich an Online-Marktplätze ihrer Initiatoren wenden oder versuchen, mit einem Zweitmarktfonds ins Geschäft zu kommen. Das sind geschlossene Fonds, die in gebrauchte Schiffs- oder Immobilienanteile investieren.

      Die Frage nach dem Königsweg läßt sich kaum beantworten. Gegenwärtig kann sich der Verkauf auf der Plattform des jeweiligen Initiators lohnen. So beobachten die Verantwortlichen bei Nordcapital bisweilen recht stattliche Preisdifferenzen im Vergleich zu Zweitmarktfonds.

      Diese lassen sich erklären. Folgen doch auf Second-Hand-Anteile spezialisierte Fonds und Initiatoren unterschiedlichen Interessen. Fondslux-Chef Hülk: "Ein Zweitmarktfonds muß günstig einkaufen, um eine möglichst gute Rendite für seine Anleger zu erzielen. Es liegt auf der Hand, daß er nicht die höchsten Preise zahlt."

      Was Dietmar Scholz für seinen Zweitmarktfonds bestätigt. "Wir versuchen, keinen Verkäufer zu übervorteilen. Auf der anderen Seite hat ein Anleger mehrere Alternativen und muß nicht an den Zweitmarktfonds verkaufen", sagt der H.F.S.-Geschäftsführer.

      Dagegen stört Matthias Brinckman, geschäftsführender Gesellschafter bei Salomon & Partner, der reine Blick auf den Preis: "Der Kurs ist nicht das einzige Kriterium - die Abwicklungs- und Beratungsqualität sind ebenso wichtig." Beim Zweitmarktfonds Maritim Invest sei beides gegeben.

      Während ein spezialisierter Fonds günstig einkaufen will, nutzen Emissionshäuser ihre Plattformen zu Marketingzwecken. Lockt doch die Argumentation, ein neuer Fonds sei problemlos wieder verkäuflich, zusätzliche Anleger.

      Eine erfolgreiche Versteigerung wie im Falle von Thomas Radtke hat jedoch eine Kehrseite - einen Käufer, der womöglich zuviel für den Fonds bezahlt hat. In Boomzeiten sind stolze Preise zu rechtfertigen. Aber der nächste Einbruch kommt bestimmt.

      "Kunden kaufen über die Plattformen oft zu teuer ein. Unsere Zweitmarktfonds würden für einen Anteil nicht 130 Prozent ausgeben", sagt Roman Teufl, Geschäftsführer der HTB Hanseatische Schiffsfonds. Brinckmann von Salomon & Partner erwartet, daß Plattform-Verkäufer beim nächsten Einbruch der Schiffahrtsmärkte niedrigere Preise erzielen werden. Sein Haus kalkuliere indes langfristig: "Unsere Kurse werden auch bei einem vorübergehenden 20prozentigen Marktrückgang nicht unter unsere heutigen Bewertungsergebnisse fallen."

      Nordcapital will einer Überhitzung bei den Auktionen vorbeugen. Jürgen Wollny, geschäftsführender Gesellschafter, kommentiert zwar keine Preisvorstellungen einzelner: "Aber wir stellen mit unserem Fondsrechner genug Informationen zur Verfügung, um zu verhindern, daß diese zuviel bieten." Mit dem Werkzeug könne der Anleger Preis- und Rendite-Szenarien errechnen.

      Der Vergleich zeigt: Derzeit springt auf Marktplätzen oft mehr für den Veräußerer heraus. Ein Nachteil der Plattformen sind jedoch die Gebühren. Nordcapital nimmt von beiden Seiten 2,5 Prozent des Verkaufspreises, und bei Jamestown zahlt der Käufer einen zehnprozentigen Aufschlag. Bei Zweitmarktfonds fallen derlei Kosten nicht an. Sie wickeln Übertragungen schneller ab, und einige von ihnen kaufen Anteile verschiedener Anbieter im Paket. Was bequem für den Anleger ist.

      Der Investor hat also die Wahl. Fragt er einen Vertriebler um Rat, sollte er aber wissen, daß dieser oft drei bis fünf Prozent Provision für jeden Verkäufer kassiert, den er an Zweitmarktfonds vermittelt. Ob Provision oder nicht - der Anleger fährt am besten, wenn er mehrere Varianten durchrechnet.


      * Name von der Redaktion geändert

      von Christina Anastassiou
      Avatar
      schrieb am 14.07.05 16:24:48
      Beitrag Nr. 91 ()
      Initiatoren sammeln weniger Geld ein

      In den ersten sechs Monaten dieses Jahres haben die deutschen Emissionshäuser 5,7 Milliarden Euro Eigenkapital platziert. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Analysehaus Scope Group. Damit sammelten die Initiatoren 12 Prozent weniger Geld ein als im ersten Halbjahr 2004. Als Grund nennt Scope die Verunsicherung im Markt, die durch die Diskussion über die Einschränkung der Verlustverrechnung und die Einführung der Prospektprüfung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht ausgelöst wurde. Für die Berechnung haben 70 der 124 etablierten Emissionshäuser ihre Daten zur Verfügung gestellt, die restlichen Marktdaten hat Scope hochgerechnet.

      Vor allem in den vier großen Segmenten Immobilien-, Schiffs-, Medien- und Policen-Fonds sei das platzierte Eigenkapital gesunken, heißt es von Scope. Laut Umfrage zählen Medienfonds zu den größten Verlierern. Sie haben mit einem platzierten Eigenkapital von 326,35 Millionen Euro satte 43,5 Prozent weniger Geld eingesammelt als im ersten Halbjahr 2004. Schiffsfonds verbuchten mit Zuflüssen von 1,52 Milliarden Euro ein Minus von 20,1 Prozent und Immobilienfonds platzierten mit 2,23 Milliarden Euro 18,8 Prozent weniger Geld. Policenfonds warben 737,36 Millionen Euro bei den Anlegern ein, 16,8 Prozent weniger als im Vorjahr.

      Zu den großen Gewinnern im ersten Halbjahr 2005 zählen Private-Equity- und Leasing-Fonds. Letztere sammelten mit 188,98 Millionen Euro satte 141,4 Prozent mehr Geld ein als in den ersten sechs Monaten 2004. Noch besser lief es nur für Private-Equity-Fonds, die mit 550,74 Millionen Euro enorme 228,9 Prozent mehr Eigenkapital einsammelten.

      Trotz des gesunkenen Eigenkapitalvolumens in den vier großen Segmenten, werden die Geschäftsaussichten überwiegend als gut beurteilt. Rund 75 Prozent der Emissionshäuser und 53 Prozent der Vermittler bezeichnen ihre Lage und die Aussichten als sehr gut bis gut, heißt es von Scope. Der Geschäftsklima-Index liege damit bei 144 Punkten. Grundsätzlich gilt: Liegt das Stimmungsbarometer über 100 Punkten, ist das ein Zeichen für positive Geschäftsaussichten, liegt der Index darunter, ist die Stimmung negativ. Maximal kann er 200 Punkte erreichen.

      INFO: Die Scope Group analysiert und bewertet Kapitalanlagen, Emissions- und Managementgesellschaften sowie Zielmärkte und Provider. Das in 2000 gegründete Unternehmen umfasst 45 Mitarbeiter und ist international in Deutschland, Großbritannien und den Vereinigten Staaten vertreten.

      DER FONDS.com 14.07.05 al
      Avatar
      schrieb am 15.07.05 14:19:48
      Beitrag Nr. 92 ()
      Dossier: Fondsanbieter drängen an die Börse

      von Katrin Berkenkopf und Herbert Fromme, Köln

      Der Anbieter geschlossener Fonds, Lloyd Fonds, prüft den Gang an die Börse. Bislang ist das Emissionshaus MPC Capital das einzigte börsennotierte Fondshaus.

      "Der Gedanke ist mir nicht fremd. Ich richte mich darauf ein, dass auch wir mittelfristig mehr Eigenkapital brauchen", so Vorstandschef und Mitinhaber Torsten Teichert. Allerdings gebe es noch keinen Zeitplan für einen solchen Schritt. Alternativ biete sich der Einstieg von Private-Equity-Investoren an.

      Für Anbieter geschlossener Fonds wird ein Börsengang zunehmend attraktiv. "Eigenkapital wird in den nächsten Jahren zum kostbaren Gut für Emissionshäuser, weil die Aufgaben einen höheren Kapitaleinsatz erfordern", sagte Teichert. "Wer 1 Mrd. Euro platzieren will, muss für 3 bis 4 Mrd. Euro Projekte einkaufen. Einige Millionen Eigenkapital reichen da nicht aus." Die Fondshäuser sammeln Kapital für Schiffe, Immobilien oder Zweitverwertung von Lebensversicherungen bei Privatanlegern. Ihre eigene Kapitalausstattung ist meist mager.

      Die Milliarden-Schwelle im Platzierungsvolumen erreichte 2004 zum ersten Mal das Emissionshaus MPC Capital mit 1,1 Mrd. Euro. Die Hamburger sind bislang das einzige börsennotierte Fondshaus. Andere stehen in den Startlöchern. HCI will innerhalb der nächsten zehn Monate, möglicherweise sogar schon im Herbst, an die Börse. Ziel ist wie bei MPC Capital eine Notierung im MDax. Das Papier sei sowohl für private wie für institutionelle Investoren interessant, meint Vorstandschef Harald Christ. 2004 verkaufte sein Unternehmen für 635 Mio. Euro Fondsanteile.

      Expansion ins Ausland

      Mit dem erwarteten Erlös, zu dem Christ sich noch nicht äußern will, soll die weitere Expansion auch ins Ausland finanziert werden. Akquisitionen sind ebenfalls möglich. Nach Informationen aus Finanzkreisen sollen deutlich über 50 Prozent der HCI-Anteile über die Börse verkauft werden. Erwartet wird ein Aufschlag auf den Kurs der MPC-Aktie. HCI, das seine Erträge bislang zu 80 Prozent aus Schiffsfonds generiert, will vor allem bei Immobilienfonds zulegen, um die Abhängigkeit von der Schifffahrt zu reduzieren. Im Vergleich zu anderen Branchen seien die Fondshäuser wegen ihrer Transparenz bei Leistungsbilanzen und Veröffentlichungen im Vorteil, meinte Teichert, dessen Firma vergangenes Jahr 191 Mio. Euro einwarb.

      "Ein Emissionshaus muss heute schon sehr transparent und investorenfreundlich sein", sagte er. "Ich glaube nicht, dass viele börsennotierte Unternehmen noch transparenter sind als wir." Dies biete sich vor allem für Firmen an, die nicht Ableger von Banken oder Reedereien und damit unabhängig sind. Zwar sind auch unter derzeitigen Gesellschaftern von Lloyd Fonds Reedereien und Schiffsmakler. Die Form der AG, in der das Unternehmen seit 2001 organisiert ist, gewähre aber größtmögliche Handlungsfreiheit für das Management, so Teichert.

      Seine Firma habe sich genügend Projekte gesichert, um in den nächsten beiden Jahren jeweils bis zu 250 Mio. Euro Eigenkapital zu platzieren.

      Aus der FTD vom 15.07.2005
      © 2005 Financial Times Deutschland
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      schrieb am 25.07.05 10:02:12
      Beitrag Nr. 93 ()
      Geschlossene Immobilienfonds -- Erwachen aus Renditeträumen
      -- Viele Beteiligungen schütten weniger aus als prognostiziert / Auslandsfonds nach wie vor beliebt / Umdenken in der Branche

      Bei den Fondsmanagern kehrt allmählich der Optimismus zurück. "Langsam geht es aufwärts", meinen die Initiatoren geschlossener Immobilienfonds.

      "Wir bemerken, dass die Nachfrage nach Gewerbeflächen leicht steigt", sagt Frank Schaich, Vorstand der IC Immobilien Holding. Man registriere zum Beispiel eine leicht erhöhte Nachfrage nach Büros in München, bestätigt Claus Hermuth, Vorstandsvorsitzender des Verbandes geschlossene Fonds.

      Mancher Kritiker kontert: "Tiefer können die Mietpreise auch nicht mehr fallen." Selbst wenn der Immobilienmarkt sich erholen würde, die anvisierten Mieteinnahmen werde man vielfach nicht mehr erreichen, warnt Lutz Mackebrandt, Geschäftsführer der Unternehmensberatung KCC Kreitz& Collegen Immobilien Consult.

      Steuerdebatte schreckt ab

      Die Krise am deutschen Gewerbeimmobilienmarkt hat bei den geschlossenen Fonds ihre Spuren hinterlassen und viele Anleger getroffen. Im vergangenen Jahr summierte sich das in Deutschland-Fonds investierte Kapital auf mehr als 63 Milliarden Euro. Mackebrandt schätzt, dass 70 bis 80 Prozent der Fonds ihre prognostizierten Renditen nicht erreichen. "Im günstigsten Fall fällt die Ausschüttung etwas geringer aus, im schlimmsten Fall müssen die Investoren Geld nachschießen", so der Sanierungsberater.

      Auch Schaich vermutet, dass angesichts der Krise am Gewerbeimmobilienmarkt noch einige Fonds Probleme bekommen könnten. Prominentestes Beispiel ist derzeit wohl das Münchner Emissionshaus Falk Capital. Das Insolvenzverfahren wird voraussichtlich Anfang August eröffnet. Etwa 30 000 Anleger sind an den Fonds der Falk-Gruppe beteiligt. "Manche Investoren geraten durch die finanziellen Probleme ihrer Beteiligungen auch privat in ein finanzielles Desaster", sagt Mackebrandt.

      Insgesamt existieren in Deutschland schätzungsweise 100 bis 120 Initiatoren, die geschlossene Immobilienfonds auflegen. Die Zahl der Anbieter stagniert. Derzeit traut sich kaum ein neuer Initiator mit deutschen Immobilienfonds an den Markt, so der Fondsexperte Stefan Löwer.Dazu sei die Lage noch zu schwierig. Auch bei den Anlegern macht sich offenbar mittlerweile Skepsis breit. Im vergangenen Jahr investierten noch erstaunlich viele Sparer in Deutschland-Fonds: Insgesamt sammelten die Emissionshäuser 2,21 Milliarden Euro ein. Die vorderen Plätze belegte dabei die in München ansässige Alcas. Das Unternehmen erhielt von den Anlegern 257 Millionen Euro; bei Debis DaimlerChrysler Services waren es immerhin noch 170 Millionen Euro. In den ersten Monaten dieses Jahres hat sich die Investierfreudigkeit der Anleger aber abgeschwächt. Bei der Ratingagentur Scope Group schätzt man, dass die erreichte Zeichnungssumme bei den Deutschland- und den Auslandsfonds zusammen um fast 20 Prozent niedriger ausfällt als im Vorjahreszeitraum.

      Vor allem die Debatte über das Streichen der Steuervorteile habe abgeschreckt, glauben Experten. Mittlerweile ist man in der Branche sicher, dass nach einer Bundestagswahl im Herbst noch bestehende Steuervorteile für diese Beteiligungen endgültig abgeschafft werden. Und mancher ist darüber sogar erleichtert: "Das ist gut so", urteilt etwa Schaich. Dann stehe endlich die Werthaltigkeit der Immobilie im Vordergrund. Auch die Tatsache, dass Projekte in erster Linie aus Steuerspargründen realisiert worden seien, habe sicher zu Problemen bei einigen Fonds geführt, meint der Experte. In Zukunft komme es vor allem auf die wirtschaftliche Tragfähigkeit an.

      In der Branche hat allerdings schon ein Umdenken eingesetzt. "Neu aufgelegte Fonds sind sicher solider konstruiert als die Beteiligungen von vor zehn Jahren", sagt etwa Mackebrandt. Auch Fondsexperte Löwer stellt fest: "Die Initiatoren agieren anders als vor der Krise. Sie setzen zum Beispiel seit einiger Zeit mehr auf lange Laufzeiten bei den Mietverträgen." Ist ein Objekt für die nächsten zehn bis 15 Jahre an ein Unternehmen wie die Telekom vermietet, lasse sich so ein Fonds besser verkaufen, urteilt er. Ob das auch immer gut für die Anleger sei, bezweifelt Löwer allerdings. Denn selbst der längste Mietvertrag laufe irgendwann aus.

      Relativ begehrt von den Anlegern sind nach wie vor Auslandsfonds. "Ganz oben auf der Beliebtheitsskala rangieren USA- und Kanada-Fonds", sagt Verbandschef Hermuth. Vermutlich auch wegen der steuerlichen Vorteile. So besteht zwischen diesen Ländern und Deutschland ein Doppelbesteuerungsabkommen (DBA), wonach die Einkünfte zunächst ausschließlich im Anlageland besteuert werden. In den USA sind Einkünfte bis zu einer Höhe von 3100 Dollar steuerfrei. Für höhere Erträge zahlt der Anleger einen Steuersatz von zehn bis 35 Prozent. Diese Einkünfte unterliegen in Deutschland zwar dem so genannten Progressionsvorbehalt. Doch erhöht sich der Steuersatz des in Deutschland errechneten zu versteuernden Einkommens damit nur minimal.

      Mancher vergisst angesichts der Steuervorteile wiederum, dass solche Investitionen auch Gefahren bergen. In Ländern wie den Vereinigten Staaten können die Renditen zwar höher ausfallen, doch der Markt dort birgt auch größere Risiken - er ist volatiler als der deutsche. Hinzu kommen die Währungsschwankungen. Diese Unwägbarkeiten blendet aber mancher Investor derzeit aus.

      Süddeutsche Zeitung vom 23.07.2005 Seite 27 (Region Deutschland)
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      schrieb am 04.08.05 17:28:48
      Beitrag Nr. 94 ()
      Private Equity schwimmt im Geld

      Die außerbörslichen Beteiligungsgesellschaften können sich vor Geldern kaum noch retten. Angesichts zum Teil hoher zweistelliger Renditen stehen Investoren wie Pensionsfonds, Versicherungen und vermögende Privatleute bei den großen Private-Equity-Häusern derzeit Schlange.

      Dem amerikanischen Finanzinvestor Blackstone haben die Anleger bis dato insgesamt rund 12,5 Milliarden Dollar für einen neuen Fonds zugesagt, ist in Finanzkreisen zu hören. Damit würde die New Yorker Investmentgesellschaft die erst vor kurzem aufgestellten Rekorde der Konkurrenten Goldman Sachs Capital Partners und Carlyle überflügeln und sich den Titel des weltgrößten Private-Equity-Fonds zurückerobern.

      Günstiges Zinsumfeld

      Allerdings sei der Fonds noch nicht geschlossen, hieß es in Finanzkreisen. Blackstone-Sprecher John Ford wollte sich zu dem neuen Fonds nicht äußern. Blackstone gehört mit einem Imperium von 75 Unternehmen in Europa und Nordamerika zu den größten Beteiligungsgesellschaften der Welt. In Deutschland hat sich die Gesellschaft unter anderem den Chemiehersteller Celanese gegriffen - die hierzulande größte Übernahme eines börsennotierten Unternehmens durch einen Private-Equity-Fonds.

      Beteiligungsgesellschaften übernehmen mit einer Mischung aus Fondskapital und Schulden ganze Unternehmen, versuchen, deren Wert zu steigern, und verkaufen sie nach einigen Jahren weiter. Das derzeit günstige Zinsumfeld heizt dieses Geschäft an und lockt immer mehr Wettbewerber. Nach Schätzungen des Forschungsinstituts Private Equity Intelligence werden diese Fonds 2005 die Rekordsumme von 200 Milliarden Dollar einwerben.

      2 Billionen Euro Vermögen

      Schon heute verfügen die 6000 Beteiligungsfonds der Welt nach Angaben der Beratungsgesellschaft Avida Advisers über ein verwaltetes Vermögen von 2 Billionen Euro, mehr als doppelt soviel wie die zunehmend als Wettbewerber auftretenden Hedge-Fonds. Auch in Europa laufen die Finanzinvestoren derzeit eifrig mit dem Klingelbeutel umher.

      CVC, die vor kurzem von Eon den Meßtechnikhersteller Ruhrgas Industries gekauft hat, sammelt mehr als 5,5 Milliarden Euro ein. Und Terra Firma, die vor einigen Monaten mit der ebenfalls von Eon für 7 Milliarden Euro erstandenen Immobiliengesellschaft Viterra die bislang größte deutsche Private-Equity-Übernahme gestemmt hat, bereitet sich Marktgerüchten zufolge nach nur anderthalb Jahren auf den nächsten Fonds im Volumen von 4 Milliarden Euro vor.

      Zahlreiche Übernahmen

      Ein nicht unerheblicher Teil der neuen Fondsgelder wird wohl nach Deutschland fließen. „Wir haben hier rasch expandiert - das ermutigt uns, noch aktiver zu werden”, hatte Blackstone-Gründer Stephen Schwarzman im Februar dieser Zeitung gesagt. Weil immer mehr Fonds um immer weniger Übernahmeobjekte rangeln, könnten ähnlich wie in Amerika auch hier bald große börsennotierte Unternehmen ins Visier der Finanzinvestoren geraten. „Ich kann mir das gut vorstellen, daß bald auch ein Dax-Unternehmen erworben wird”, sagte Michael Boltz, für Deutschland zuständiger Director der britischen Beteiligungsgesellschaft Electra Europe, die am Montag ihren zweiten Fonds im Volumen von 1,25 Milliarden Euro bekanntgab. Den Dax hat Electra aber nicht auf dem Radarschirm, sie konzentriert sich auf Unternehmenswerte bis zu 400 Millionen Euro.

      Von der Größenordnung einer Celanese, die für 3,1 Milliarden Euro über die Ladentheke ging, ist manches Dax-Unternehmen gar nicht weit entfernt. Als Kandidaten werden häufig nicht eng auf ein Geschäftsfeld konzentrierte Konzerne wie MAN, Linde oder TUI genannt. Bei der Münchener MAN sind angeblich bereits mehr als 15 Prozent der Aktien im Besitz von Hedge-Fonds. Boltz erwartet in Deutschland bis zum Jahresende zahlreiche Übernahmen durch Private Equity. „Im zweiten Halbjahr wird noch vieles zum Abschluß kommen.” Auch aus der Wagniskapitalszene gibt es hierzulande Lebenszeichen: Die Branchengröße Wellington gab bekannt, ihren neuen Fonds im Volumen von 150 Millionen Euro nun endgültig geschlossen zu haben.

      Quelle: F.A.Z., 26.07.2005, Nr. 171 / Seite 21
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      schrieb am 05.08.05 13:53:42
      Beitrag Nr. 95 ()
      Finanzinvestoren - Die neue Wirtschaftsmacht
      Von Daniel Schäfer

      06. Juli 2005 Johannes Huth könnte durchaus als Investmentbanker durchgehen: Nadelstreifenanzug, festzementierter Scheitel und ein smartes Lächeln auf den Lippen. Und in der Tat stammt der 45 Jahre alte Manager Huth aus der Finanzbranche: Er ist Europa-Chef der Fondsgesellschaft Kohlberg Kravis Roberts & Co. (KKR).

      Doch er ist mehr als das: Huth ist verantwortlich für rund 40.000 Arbeitnehmer in Deutschland, mehr, als so mancher Dax-Konzern beschäftigt. Denn KKR ist eine Beteiligungsgesellschaft und sammelt Unternehmen wie andere Briefmarken.

      Außerbörsliches Beteiligungskapital liegt im Trend

      Den wohl größten Mischkonzern Deutschlands hat Huth binnen weniger Jahre zusammengekauft, unter seinen Fittichen sind oder waren Unternehmen wie die Autowerkstattkette Auto-Teile-Unger, der Lizenzgeber des Grünen Punktes, das Duale System Deutschland, der Kassenautomatenhersteller Wincor-Nixdorf und der Triebwerksbauer MTU.

      Huth liegt im Trend. Außerbörsliches Beteiligungskapital (Private Equity) hat in den vergangenen Jahren in Deutschland nach Konzernabspaltungen, Familienunternehmen und börsennotierten Gesellschaften gegriffen und sich zu einem der großen Arbeitgeber gemausert. Nach Zahlen des Bundesverbands Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften beschäftigten von Private Equity finanzierte Unternehmen allein im vergangenen Jahr 638.000 Mitarbeiter. Der Umsatz lag bei 114,4 Milliarden Euro.

      Smarte, harvardgeschulte Manager

      An die smarten, harvardgeschulten Manager, die dem Vorstand die Marschrichtung des Unternehmens vorgeben, werden sich deutsche Arbeitnehmer gewöhnen müssen. Denn obwohl sich die Buyout-Investitionen - also zu einem Großteil fremdfinanzierte Unternehmenskäufe unter Beteiligung des Managements - der ausländischen Fonds im vergangenen Jahr auf rund 20 Milliarden Euro verdoppelt haben, offenbart der Blick in die Statistik immer noch Nachholbedarf.

      Während in Deutschland gerade einmal gut 0,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts in außerbörsliches Beteiligungskapital investiert sind, ist es in Großbritannien das Achtfache. Auf der Insel ist schon fast jeder fünfte Arbeitnehmer des privaten Gewerbes in seinem Unternehmen mit Private Equity in Berührung gekommen. Das erstreckt sich über alle Branchen. Was nun in Deutschland passiert, geschah bei den Briten schon vor zwei Jahrzehnten: Unternehmen stoßen ihre Randbereiche ab, gestalten sich neu und machen sich damit fit für den Wettbewerb.

      Studien: Private Equity schafft Arbeitsplätze

      Herrscht nun also das Zittern vor den neuen Herren? Das erscheint nicht notwendig, denn Private-Equity-Fonds trimmen die erworbenen Unternehmen zwar auf Rendite, aber oft ist eben nicht ein Arbeitsplatzabbau der Schlüssel zum Erfolg. Glaubt man unterschiedlichen, zumeist allerdings von den Verbänden der Branche in Auftrag gegebenen Studien, so schafft Private Equity im Durchschnitt mehr neue Arbeitsplätze, als abgebaut werden. Denn das Ziel ist es häufig, den Unternehmen durch eine Expansion ins Ausland oder einen Ausbau des Vertriebs zu mehr Wachstum zu verhelfen und dadurch den Wert zu steigern. Sozusagen als Nebenprodukt davon fallen dann Arbeitsplätze ab.

      Die von Beteiligungskapital finanzierten Unternehmen kreieren dabei offenbar auch sehr viel schneller Stellen als die übrige Privatwirtschaft. In Großbritannien beispielsweise habe die Wachstumsrate in den vergangenen fünf Jahren im Schnitt 20 Prozent jährlich betragen, behauptet der britische Branchenverband BVCA. Traditionelle Unternehmen hätten ihre Belegschaft dagegen nur um 0,6 Prozent jährlich aufgestockt.

      Vernachlässigte Mauerblümchen zum blühen bringen

      Fragt man die Private-Equity-Manager, dann fallen ihnen natürlich auch nur die Positivbeispiele ein. Als Paradebeispiel wird stets Wincor-Nixdorf bemüht. Unter Siemens noch eher ein vernachlässigtes Mauerblümchen, blühte es unter der Obhut von KKR auf: 3.000 Arbeitsplätze wurden geschaffen, davon 1.100 im Inland. Ein anderer Kronzeuge für die These vom Stellenaufbau ist der PVC-Hersteller Vinnolit, den der amerikanische Finanzinvestor Advent übernommen und mit der Investition in eine neue Chemiefabrik zahlreiche Arbeitsplätze geschaffen hat.

      Und vor allem unterhalb des Radarschirms der großen angelsächsischen Fonds finden sich zahlreiche Beispiele. Auf den Mittelstand spezialisierte Beteiligungsgesellschaften wie Odewald & Companie, Capiton oder die Deutsche Beteiligungs-AG schnappen sich häufig Familienunternehmen, denen die finanzielle Puste ausgegangen ist, und hauchen ihnen neues Leben ein, indem sie bei der internationalen Expansion unterstützt werden.

      Einstieg des Investors nicht immer ein Segen

      Doch der Einstieg eines Finanzinvestors muß wahrlich nicht immer ein Segen für das Unternehmen sein. Aktuell zeigt dies der Fall des Badarmaturenherstellers Grohe, wo die Belegschaft dafür bluten muß, daß die Texas Pacific Group und CSFB offenbar den Kaufpreis mehr als ausgereizt haben. Das Traditionsunternehmen will nun einen Teil der Produktion ins Ausland verlagern und bis 2006 bundesweit mehr als 1240 Arbeitsplätze streichen. Auch KKR geht mitunter nicht gerade zimperlich vor: Bei dem Hersteller von Telekommunikationsausrüstungen Tenovis, der mittlerweile an den amerikanischen Konkurrenten Avaya verkauft wurde, schraubte der Finanzinvestor die Zahl der Beschäftigten binnen fünf Jahren von 8000 auf 5400 herunter - obwohl die Beschäftigten auf 12,5 Prozent ihres Lohnes verzichtet hatten.

      Doch trotz dieser Auswüchse sorgt Private Equity bei den erworbenen Unternehmen meistens für einen neuen Schwung. Denn schließlich können sie die von den Investoren verlangte zweistellige Rendite nur erreichen, wenn sie das Unternehmen nach einigen Jahren zu einem höheren Wert wieder verkaufen. Und so wachsen Unternehmen mit Beteiligungskapital meistens auch schneller als traditionelle Betriebe. Das liegt zum einen daran, daß sich Private Equity natürlich am liebsten die Rosinen herauspickt, also die Unternehmen, die ohnehin das größte Potential haben. Zum anderen aber macht Private Equity aus Angestellten Unternehmer. Denn die Führungskräfte des erworbenen Unternehmens erhalten meistens ein paar Prozent des Kapitals. Dadurch steigt ihr Ansporn immens, die Unternehmen voranzubringen, denn der Inhalt ihres eigenen Geldbeutels steht auf dem Spiel. Wenn man so will, ist das ein simples Gier-Modell. Und damit gelingt es den Fonds, sehr gute Manager für ihre Unternehmen zu gewinnen.

      Die größten und aktivsten Private-Equity-Fonds stammen zwar aus dem Ausland, deren Protagonisten aber häufig nicht. Johannes Huth ist dafür abermals ein Beispiel. Genauso aber Heiner Rutt, der für die amerikanischen Carlyle-Fonds in Deutschland nach Unternehmen Ausschau hält. Oder auch Thomas Krenz, der für die britische Fondsgesellschaft Permira den deutschen Markt beackert. Nach gescheiterten Anläufen mancher Fonds in den neunziger Jahren hat sich mittlerweile die Erkenntnis durchgesetzt, daß eine intime Kenntnis Deutschlands wichtig ist, um hier Geschäfte zu machen.

      Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung
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      schrieb am 05.08.05 14:01:05
      Beitrag Nr. 96 ()
      Private Equity - 5,5 Milliarden Euro in wenigen Monaten

      Die britische Beteiligungsgesellschaft CVC Capital Partners, die am Donnerstag im Bieterverfahren um Ruhrgas Industries zum Zuge gekommen ist, scheint mit ihrem neuen Fonds gleich zwei Rekorde zu brechen. Nicht nur wird der vierte Fonds laut Marktgerüchten mit einer Größe von mehr als 5,5 Milliarden Euro den Titel des größten europäischen Private-Equity-Fonds für sich reklamieren können. Die Gelder könnten überdies in der rekordverdächtigen Zeit von viereinhalb Monaten eingesammelt werden, denn wie zu hören ist, soll der Fonds bereits Anfang Juli geschlossen werden. Allerdings ist die Halbwertszeit neuer Spitzenwerte in der vor Geldern überschäumenden Private-Equity-Branche dieser Tage nur sehr gering: Erst Ende Mai hatte BC Partners einen neuen Europafonds im Volumen von 5,5 Milliarden Euro geschlossen und Permira (5,1 Milliarden Euro) überrundet.

      Mit dem nunmehr vierten Fonds werde die ehemalige Citigroup-Tochtergesellschaft wieder mehr in klassische Produktionsunternehmen investieren, sagte Steven Koltes, Deutschland-Chef von CVC, dieser Zeitung. "Wir haben eigentlich keine Branchenschwerpunkte. Aber es hat sich so ergeben, daß im dritten Fonds kein einziges Unternehmen aus dem Produzierenden Gewerbe ist", erläutert Koltes. Der 2001 aufgelegte Fonds hatte ein Volumen von 4,4 Milliarden Dollar.

      Langfristiger Investor

      CVC gehört zu den größten Beteiligungsgesellschaften Europas. Daß sie einstmals der Wagniskapitalzweig der Citigroup war, läßt sich nur noch aus dem Namen herleiten - Citicorp Venture Capital. Im Jahr 1993 aber übernahmen fünf Partner, darunter auch Koltes, das Unternehmen von der Bank. Vier Fonds und eine Abkehr vom Wagniskapitalgeschäft später erhält CVC in Deutschland eine zweifelhafte Ehre - der Name taucht auf der "Heuschrecken"-Liste von Franz Müntefering auf. In das einfach gestrickte Muster dieser Argumentation paßt die Gesellschaft freilich nicht, schon allein, weil sie hierzulande bereits seit fast 20 Jahren mit einem Büro in Frankfurt aktiv ist. "Wir behalten die Unternehmen hierzulande im Durchschnitt sieben Jahre lang", hebt Koltes hervor. Doch nicht nur in Deutschland sei CVC langfristig engagiert: In zwölf europäischen Ländern sei die Gesellschaft bereits seit mehr als zehn Jahren präsent. Im Gegensatz zu anderen großen Finanzinvestoren suchen Koltes und seine Mannschaft nicht nur nach den riesigen Übernahmebrocken, sondern geben sich auch mit mittelgroßen und kleineren Unternehmen ab. So investiere CVC mit den Geldern eines Fonds in 25 bis 40 Unternehmen statt der branchenüblichen 10 bis 15. Bei Großübernahmen verbündet sich die Gesellschaft auch gerne einmal mit anderen Fonds - so geschehen bei der Übernahme der italienischen Seat Pagine Gialle, wo CVC mit drei Partnern zusammenarbeitet. In Deutschland hat CVC neben dem Neuzugang Ruhrgas Industries fünf Unternehmen im Portfolio - eine bunte Mischung von Toilettenhäuschen (Dixi) bis hin zu Druckfarben (ehemals BASF Drucksysteme, in Xsys umbenannt).

      Auch Ista vom Eon-Konzern gekauft

      Eon verdankt CVC nicht nur die Übernahme von Ruhrgas Industries. Vor zwei Jahren hat der Finanzinvestor bereits die ehemalige Viterra Energy Services für 845 Millionen Euro von dem Energiekonzern gekauft. Der in Ista AG umbenannte Dienstleister für die Erfassung und Abrechnung von Energie- und Wasserverbrauch ist ein erklärter Börsenkandidat für 2006 oder 2007. "Mit Techem gibt es bereits einen börsennotierten Konkurrenten. Es gibt also schon Investoren, die das Geschäftsmodell gut verstehen." Bis dahin will Koltes das Geschäft noch durch kleinere Zukäufe in Europa abrunden. "Wir schauen uns um." Auch Xsys, die im vergangenen Jahr aus BASF Drucksysteme und ANI Printing hervorging, sieht Koltes als denkbaren Börsenkandidaten - allerdings erst in ein paar Jahren. Dagegen solle der Autozulieferer Metzeler aus Lindau, den CVC bereits seit dem Jahr 2000 besitzt, gegen Ende 2007 verkauft werden.

      Einen größeren Verkauf hat CVC gerade hinter sich: Der Industriegetriebehersteller Flender aus Bocholt wurde für 1,2 Milliarden Euro an Siemens abgegeben - trotz großen Interesses von Finanzinvestoren. Die Kauflust der Industrieunternehmen bereitet Koltes aber keine Sorgen. "Wir sind gegenüber den Strategen wettbewerbsfähiger als noch vor 10 Jahren." So sei es für Strategen schwerer, das Management auf ihre Seite zu ziehen. Zudem sei Private Equity im Gegensatz zu strategischen Bietern nicht auf Synergien aus, die einen Arbeitsplatzabbau nach sich zögen.

      Quelle: da., 16.06.2005
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      schrieb am 08.08.05 18:21:04
      Beitrag Nr. 97 ()
      Treuhänderisch gehaltene Vermögensgegenstände, Übertragung

      FinMin Baden-Württemberg 27.6.2005, 3 - S 3806/51

      Für die erbschaft- und schenkungsteuerrechtliche Behandlung einer vom Treugeber vorgenommenen Übertragung von Ansprüchen aus einem Treuhandverhältnis gilt das Folgende:

      Schenkungsgegenstand und dessen Bewertung

      Gegenstand der Zuwendung ist der Herausgabeanspruch des Treugebers nach § 667 BGB gegen den Treuhänder auf Rückübereignung des Treuguts. Hierbei kommt es ausschließlich auf die Zivilrechtslage an und nicht darauf, wem nach wirtschaftlicher Betrachtungsweise das Treugut nach § 39 Abs. 2 AO zuzurechnen ist (vgl. BFH-Urteil vom 25.1.2001, II R 39/98, BFH/NV 2001 S. 908 = SIS 01 66 21).

      Der Herausgabeanspruch ist als Sachleistungsanspruch aus einem gegenseitigen Vertrag (hier: Treuhandvertrag) mit dem gemeinen Wert zu bewerten. Eine Bewertung mit dem Steuerwert des Gegenstands, auf den sich der Anspruch richtet, kommt nicht in Betracht, weil es sich nicht um einen einseitigen Sachleistungsanspruch i.S. von R 92 Abs. 2 ErbStR handelt.

      Keine Steuerentlastungen nach §§ 13 a, 19 a ErbStG

      Bei Übertragung von Ansprüchen aus einem Treuhandverhältnis, bei dem als Treugut in §§ 13 a, 19 a ErbStG aufgeführtes Vermögen gehalten wird, können die Steuerentlastungen dieser Vorschriften nicht gewährt werden.

      Der Herausgabeanspruch z.B. bei einer Kommanditbeteiligung stellt keine Beteiligung an der Personengesellschaft dar, sodass sein Erwerb nicht als begünstigtes Vermögen i.S. von § 13 a Abs. 4 Nr. 1, § 19 a Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 ErbStG behandelt werden kann. Es ist nicht möglich, für die Anwendung der §§ 13 a, 19 a ErbStG den Schenkungsgegenstand abweichend von seiner zivilrechtlichen Einordnung als Sachleistungsanspruch durch einen Rückgriff auf die wirtschaftliche Zuordnungsregelung des § 39 Abs. 2 AO als eine Beteiligung an der Personengesellschaft zu behandeln. Die ertragsteuerliche Zuordnung des Treuguts beim Treugeber ist insofern unbeachtlich.

      Schlussbestimmung

      Bei vor dem 1.7.2005 begründeten Treuhandverhältnissen ist dieser Erlass erst auf Erwerbe anzuwenden, für die die Steuer nach dem 30.6.2006 entsteht.

      Dieser Erlass ist im Einvernehmen mit den obersten Finanzbehörden des Bundes und der anderen Länder ergangen.

      Quelle: http://www.sis-verlag.de/050729/rsve/053115.HTM
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      schrieb am 08.08.05 18:43:42
      Beitrag Nr. 98 ()
      Ministererlass bedroht Steuervorteile bei geschlossenen Immofonds [Anmerkung K1: Und noch viel mehr die der Schiffsfonds]
      08.08.2005

      Ein Erlass aus dem Finanzministerium in Stuttgart bedroht die günstigere Besteuerung im Erbschafts- und, vielleicht noch wichtiger, im Schenkungsfalle bei geschlossenen Fonds. Darauf weist der Berliner Steuerberater Daniel Ziska von der GPC Unternehmer- und Steuerberatungsgesellschaft AG hin. Zum Hintergrund erklärt Ziska, dass die erbschaftsteuerlichen Vorteile von geschlossenen Fonds vor allem in zwei Punkten liegen:

      1. Die Vermögenswerte im Fonds werden oft mit niedrigeren Werten als den Verkehrswerten angesetzt. Das gilt speziell für Immobilien, die mit dem steuerlichen Grundbesitzwert berücksichtigt werden.

      2. So genannte gewerbliche Fonds, wie Schiffs- oder teilweise auch Containerfonds, werden zunächst normal steuerlich bewertet. Dann wird jedoch ein „Rabatt“ von 35 Prozent abgezogen (Ansatz mit 65 Prozent) und auch bei entfernteren Verwandten oder ohne Verwandtschaftsverhältnis ein günstigerer Steuersatz gewährt. Auch gilt für das ganze steuerliche Betriebsvermögen ein Freibetrag von 225.000 Euro.

      „Das ist derzeit geltendes Recht, an dem auch eine Verwaltungsanweisung nicht rütteln kann“, so Ziska. Daher setze die Verwaltung nun an ganz anderer Stelle an. Da die meisten KG-Beteiligungen nicht direkt, sondern über einen Treuhänder gehalten werden, stelle sich das Finanzministerium Baden-Württemberg auf den Standpunkt, dass eine treuhänderisch gehaltene KG-Beteiligung keine KG-Beteiligung, sondern ein „Sachleistungsanspruch gegenüber dem Treuhänder“ sei. Daher könnten auch nicht die genannten Vorteile gelten, vielmehr sei der Anteil mit dem Verkehrwert zu bewerten, kein Abschlag oder Freibetrag zu gewähren und der normale Steuersatz anzuwenden.

      Dies soll für Schenkungs- und Erbschaftsfälle von Fondsanteilen gelten, bei denen das Treuhandverhältnis nach dem 30. Juni 2005 begründet wurde, und zwar in uneingeschränkter Form, also sofort, sowie für alle anderen Beteiligungen, also alle bestehenden Beteiligungen, für Erbschaften und Schenkungen mit einer Übergangsfrist von einem Jahr, also nach dem 30. Juni 2006.

      „Leider betrifft das nicht nur Kunden, die im schönen Baden-Württemberg beheimatet sind“, so Ziska. Denn es sei ein Erlass, der im Einvernehmen mit den anderen Ländern und dem Bundesfinanzministerium ergangen sei. Daher empfiehlt der Steuerberater bei KG-Beteiligungen, die seit dem 1. Juli abgeschlossen wurden, dem Kunden eine Direktbeteiligung zumindest anzubieten. Allerdings müsse man dabei auch auf die Nachteile hinweisen:

      o Verlust der Anonymität, da man als Beteiligter im Handelsregister veröffentlicht wird und

      o leicht höherer Aufwand bei erstmaliger Beteiligung und Übertragung, da notarielle Unterschriftsbeglaubigungen von Nöten sind. (hh)
      Quelle: FONDS professionell
      Avatar
      schrieb am 08.08.05 18:47:19
      Beitrag Nr. 99 ()
      Raubkopierer bedrohen Medienfonds

      (DER FONDS) Das wichtigste für einen Medienfonds ist die Auswahl erfolgreicher Filme, meint Raimund Franken, Geschäftsführer des Consulting-Unternehmens Rinke Medien Consult (RMC). Aber selbst gute Filme seien keine Garantie für hohe Erlöse. DER FONDS.com sprach mit Rinke über Raubkopierer, Rückflüsse und Regelungen zur Offenlegung der Erlöse.

      DER FONDS.com: Die jüngst veröffentlichten DVD-Umsätze von Dreamworks („Shrek 2“) und Pixar („Die Unglaublichen“) blieben hinter den Erwartungen zurück. Über 90 Prozent der neuen Kinofilme sind bereits vor dem Kinostart im Internet zu finden. Steht die Filmbranche bald vor dem Aus?

      Raimund Franken: Ich denke nicht. Die Meldungen von Dreamworks und Pixar sind ein Jammern auf hohem Niveau. Die Verkaufszahlen sind noch immer recht ordentlich.

      DER FONDS.com: Wie gefährlich sind Raubkopierer für die Branche?

      Franken: Man muss diese Entwicklung ernst nehmen. Ich hoffe allerdings, dass die Filmindustrie aus den Fehlern der Musikbranche gelernt hat. Gegen diejenigen, die sich gelegentlich privat einen Film brennen, kann sie wahrscheinlich nicht viel ausrichten. Aber sie muss ihre Vorgehensweise gegen die gewerblichen Raubkopierer verschärfen. Außerdem ist es wichtig, im Internet umfassende legale Angebote mit vernünftigen Geschäftsmodellen zu schaffen, um Filme herunter zu laden. Das haben die Musikanbieter verschlafen.

      DER FONDS.com: Welchen Einfluss hat diese Entwicklung auf Filmfonds?

      Franken: Durch die Entwicklung des Heimkinomarktes gibt es ein viel größeres Vermarktungspotenzial für Filme als noch vor einigen Jahren. Der Heimkinomarkt ist in einigen Ländern inzwischen doppelt so groß wie der Kinomarkt. Hohe Umsätze der DVD-Version eines Filmes können also erheblich zu den Gesamterlösen beitragen. Das wichtigste für einen Fonds bleibt jedoch die Auswahl erfolgreicher Filme. Aber selbst die sind keine Garantie.

      DER FONDS.com: Warum?

      Franken: Die Erlöse, die tatsächlich im Fonds ankommen, hängen von den Recoupments ab, die der Fondsinitiator mit den Filmvertrieben vertraglich vereinbart hat. Diese Verträge regeln die Reihenfolge der Verteilung der Einspielergebnisse des Films. Bei manchen Verträgen bekommen die Fonds trotz hoher Umsätze nur wenig Geld ab.

      DER FONDS.com: Ein Anleger sollte also besonders auf diese Verträge achten?

      Franken: Das kann er gar nicht. Diese Vereinbarungen werden zumeist nach der Auflegung des Fonds geschlossen und stehen daher nicht im Prospekt. Die grundsätzlich vorgesehenen Vertragsklauseln sind häufig nicht einmal auf Anfrage beim Fondsbetreiber erhältlich.

      DER FONDS.com: Wie weit verbreitet sind ungünstige Verträge?

      Franken: Die Medienfonds-Branche lernt dazu.
      (Anmerkung K1: soso ;-) ) Bei etablierten und entsprechend erfahrenen Fondsinitiatoren sind die Vereinbarungen normalerweise in Ordnung. Ich würde es allerdings begrüßen, wenn es eine generelle Regelung zur Offenlegung gäbe. Darin sollte erklärt werden, wie sich die prospektierten variablen Erlöse aus den ursprünglich geplanten Einspielergebnissen ableiten lassen. Dann kann man erkennen, welchen Brutto-Erlös ein Film erzielen muss, damit der Fonds den geplanten Netto-Erlös erzielt. Sind die Brutto-Planungen viel zu hoch, lässt sich daraus schließen, dass die angesetzten Netto-Erlöse kaum realisierbar sein dürften.

      INFO: Raimund Franken (54) arbeitet seit 1994 als Geschäftsführer für Rinke Medien Consult (RMC). Er ist zuständig für die Beratung von Unternehmen, Banken und Beteiligungsgesellschaften, die ins Mediengeschäft einsteigen wollen. Zudem erstellt er Gutachten über die Entwicklung der Medien- und Kommunikationswirtschaft und gibt Seminare. Franken absolvierte bei der Dresdner Bank in Köln eine Ausbildung zum Bankkaufmann. Bereits 1974 gründete er noch während seines Studiums der Betriebswirtschaftslehre das Medieninformationszentrum Köln e.V., für das er bis 1980 die Geschäfte führte. Anschließend arbeitete er als geschäftsführender Gesellschafter der Atlas-Film-Verleih-Gruppe, bis er 1994 zu RMC wechselte.

      08.08.05 as
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      schrieb am 09.08.05 12:12:36
      Beitrag Nr. 100 ()
      Ministererlass bedroht Steuervorteile bei geschlossenen Immofonds

      Ein Erlass aus dem Finanzministerium in Stuttgart bedroht die günstigere Besteuerung im Erbschafts- und, vielleicht noch wichtiger, im Schenkungsfalle bei geschlossenen Fonds. Darauf weist der Berliner Steuerberater Daniel Ziska von der GPC Unternehmer- und Steuerberatungsgesellschaft AG hin. Zum Hintergrund erklärt Ziska, dass die erbschaftsteuerlichen Vorteile von geschlossenen Fonds vor allem in zwei Punkten liegen:

      1. Die Vermögenswerte im Fonds werden oft mit niedrigeren Werten als den Verkehrswerten angesetzt. Das gilt speziell für Immobilien, die mit dem steuerlichen Grundbesitzwert berücksichtigt werden.

      2. So genannte gewerbliche Fonds, wie Schiffs- oder teilweise auch Containerfonds, werden zunächst normal steuerlich bewertet. Dann wird jedoch ein „Rabatt“ von 35 Prozent abgezogen (Ansatz mit 65 Prozent) und auch bei entfernteren Verwandten oder ohne Verwandtschaftsverhältnis ein günstigerer Steuersatz gewährt. Auch gilt für das ganze steuerliche Betriebsvermögen ein Freibetrag von 225.000 Euro.

      „Das ist derzeit geltendes Recht, an dem auch eine Verwaltungsanweisung nicht rütteln kann“, so Ziska. Daher setze die Verwaltung nun an ganz anderer Stelle an. Da die meisten KG-Beteiligungen nicht direkt, sondern über einen Treuhänder gehalten werden, stelle sich das Finanzministerium Baden-Württemberg auf den Standpunkt, dass eine treuhänderisch gehaltene KG-Beteiligung keine KG-Beteiligung, sondern ein „Sachleistungsanspruch gegenüber dem Treuhänder“ sei. Daher könnten auch nicht die genannten Vorteile gelten, vielmehr sei der Anteil mit dem Verkehrwert zu bewerten, kein Abschlag oder Freibetrag zu gewähren und der normale Steuersatz anzuwenden.

      Dies soll für Schenkungs- und Erbschaftsfälle von Fondsanteilen gelten, bei denen das Treuhandverhältnis nach dem 30. Juni 2005 begründet wurde, und zwar in uneingeschränkter Form, also sofort, sowie für alle anderen Beteiligungen, also alle bestehenden Beteiligungen, für Erbschaften und Schenkungen mit einer Übergangsfrist von einem Jahr, also nach dem 30. Juni 2006.

      „Leider betrifft das nicht nur Kunden, die im schönen Baden-Württemberg beheimatet sind“, so Ziska. Denn es sei ein Erlass, der im Einvernehmen mit den anderen Ländern und dem Bundesfinanzministerium ergangen sei. Daher empfiehlt der Steuerberater bei KG-Beteiligungen, die seit dem 1. Juli abgeschlossen wurden, dem Kunden eine Direktbeteiligung zumindest anzubieten. Allerdings müsse man dabei auch auf die Nachteile hinweisen:

      o Verlust der Anonymität, da man als Beteiligter im Handelsregister veröffentlicht wird und

      o leicht höherer Aufwand bei erstmaliger Beteiligung und Übertragung, da notarielle Unterschriftsbeglaubigungen von Nöten sind. (hh)

      Quelle: www.fondsprofessionell.de
      Avatar
      schrieb am 09.08.05 12:32:37
      Beitrag Nr. 101 ()
      Doppelt hält besser (schau mal auf #98) ;) Diskussion zu dem Thema im Thread: Treuhandkommanditist oder Handelsregistereintrag
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      schrieb am 03.09.05 19:17:40
      Beitrag Nr. 102 ()


      Filmfonds verlieren Steuervorteile
      Fiskus verwehrt Victory-Media-Fonds Verlustzuweisungen
      - CDU will Modell abschaffen

      von Leo Fischer

      Düsseldorf - "Die Abschaffung steuerlicher Verluste bedeutet den Tod der Filmfonds", prophezeit Analyst Stefan Loipfinger. An den vorgezogenen Bundestagswahlen scheiterte der Paragraph 15b, mit dem Rot-Grün die Verrechnung von steuerlichen Verlusten beenden wollte. Eine CDU-geführte Bundesregierung will aber mit Wirkung 2006 die Steuersparfonds abschaffen. Doch vielleicht bedarf es gar nicht solcher finanzpolitischer Maßnahmen, um den Filmfonds den Todesstoß zu versetzen. Denn bei einigen früher aufgelegten Filmfonds brennt es lichterloh.

      Daß Einnahmeprognosen bei Filmfonds reine Kaffeesatzleserei bedeuten, wurde sogar aus dem Kreis der Initiatoren bestätigt. Und die Fonds, die tatsächlich ihren Anlegern über Ausschüttungen ihren Einsatz zurückbrachten - von einer Rendite gar nicht zu sprechen - lassen sich an den Fingern einer Hand abzählen. Und ein Filmfondsinitiator, der im Laufe von mehr als zehn Jahren bei einigen Fonds dieses Kunststück fertigbrachte, die Victory-Gruppe, erlebt nun ein Fiasko: Das Finanzamt München hat die steuerlichen Verluste der Victory-Media-Fonds 2 bis 6 nach einer Betriebsprüfung zum größten Teil aberkannt.

      Der Attraktivität von Filmfonds für Anleger in hoher Steuerprogression liegt darin, daß 100 Prozent der Kommanditbeteiligung als steuerlicher Verlust geltend gemacht werden können. Wenn der Anteilserwerb teilweise mit Fremdkapital finanziert wird, schnellt diese Quote auf 170 bis 180 Prozent der Bareinlage hoch.

      Das Schicksal der Victory-Fonds kann auch noch anderen Filmbeteiligungen drohen. Denn sicher sind die von den Finanzämtern im Emissionsjahr zugewiesenen Verluste erst, wenn die Betriebsprüfung feststellt, daß diese zu Recht gewährt wurden. Und das geschieht in der Regel erst vier bis fünf Jahre nach der Auflegung der Fonds. Vor allem bei Fonds, die nach dem Medienerlaß vom 5.8.2003 konzipiert wurden, besteht das Risiko, daß die Betriebsprüfung in einigen Fällen die steuerlichen Verluste streicht.

      Der verschärfte Medienerlaß fordert nämlich für die Nutzung von Verlustzuweisungen den anlegerbestimmten Fonds. Das heißt: Die Anleger müssen über einen Beirat, dem keine dem Initiator nahestehende Person angehören darf, über den Filmstoff, das Budget, die Schauspielerbesetzung und die Drehorte mit entscheiden. Diese Vorschrift hat die Branche wider Erwarten reibungslos umgesetzt. Ob wirklich kein Haar in der Suppe zu finden ist, entscheidet der Betriebsprüfer.

      Der Marktführer der letzten Jahre, VIP, wird die erhoffte Sonderkonjunktur des letzten Jahrsendgeschäfts kaum nutzen können: Die Commerzbank, über deren Tresen VIP rund drei Viertel der fast 400 Mio. Euro Kommanditkapital des VIP 4 im Jahr 2004 eingesammelt hat, stellte den Vertrieb der aktuellen VIP-Fonds (5 und 6) ein. Die Entscheidung fiel, nachdem Heinz Gerlach, Herausgeber des Branchendienstes "Direkter Anlegerschutz", der Commerzbank die eklatante Zielverfehlung früherer VIP-Fonds vorgehalten hat. Die tatsächlichen Erträge des VIP 3 entsprächen zwei Prozent der Prognosen. VIP-Chef Andreas Schmid weist als Erklärung darauf hin, daß sich der Drehbeginn der Filme "nach hinten verschoben" habe.

      Eine erhebliche Zielverfehlung mußte auch die Chorus-Gruppe den Kommanditisten der in den Jahren 1999 bis 2001 plazierten Apollo Medial-Fonds 1 bis 5 gestehen. Der Münchner Initiator läßt die Anleger aber nicht im Regen stehen, sondern hat eine Restrukturierung aller fünf Fonds in die Wege geleitet, die das Ziel hat, den Anlegern den Einsatz zurückzahlen zu können - unter Berücksichtigung der anfänglichen Steuervorteile. Der Initiator selbst verzichtet auf Forderungen und Managementgebühren von zwölf Mio. Euro. Bei einigen der betroffenen Fonds wähnten sich die Anleger auf der sicheren Seite, weil angeblich eine Erlösausfallversicherung über einen Londoner Broker abgeschlossen worden war. Doch eine solche Versicherung gibt es überhaupt nicht. Auch andere Initiatoren wie Cinerenta sind auf diesen Humbug hereingefallen.

      Artikel erschienen am Sa, 3. September 2005

      www.welt.de
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      schrieb am 19.09.05 23:09:08
      Beitrag Nr. 103 ()


      Was Leistungsbilanzen dem Anleger sagen - und was nicht
      Erst bei der Auflösung wird abgerechnet:
      Laufende Ausschüttungen eines Fonds bedeuten nicht automatisch eine gute Rendite

      von Christoph Kahl

      Berlin - Die Bedeutung von Leistungsbilanzen geschlossener Fonds ist jüngst wieder in das Blickfeld der kritischen Fachöffentlichkeit geraten. Ein aktueller Anlaß ist der Entwurf eines neuen Prüfstandards (IDW ES 4) durch das Institut der Wirtschaftsprüfer. Dort wird gefordert, daß ein Fondsinitiator im Rahmen von Emissionsprospekten Angaben über bisher von ihm initiierte Fonds machen soll.

      "Es ist darzustellen", so fordert der Entwurf, "ob und in welchem Umfang sich Angaben bei bereits durchgeführten Vermögensanlagen der jüngeren Vergangenheit bestätigt haben". Einschränkend heißt es dabei allerdings, "Vermögensanlagen, die bereits vor längerer Zeit beendet wurden, brauchen nicht in die Aufstellung einbezogen zu werden". Leider wird nicht definiert, was mit "längerer Zeit" gemeint ist. Sind dies fünf Jahre - oder vielleicht zehn oder mehr?

      Dies ist von Bedeutung, weil gerade die bereits beendeten Fonds die höchste Aussagekraft über die Leistungsfähigkeit eines Initiators haben. Die Informationen über bereits aufgelöste sind sogar wichtiger als die über noch laufende Fonds.

      Dazu ein Beispiel: Wer heute beispielsweise im Rahmen einer Sale-and-Lease-back-Transaktion das Firmengebäude eines bedeutenden Unternehmens erwirbt und einen Mietvertrag über 15 Jahre abschließt, der wird aller Voraussicht nach die kommenden 15 Jahre eine gute Leistungsbilanz für diesen Fonds veröffentlichen können, weil er mit einem stabilen Cash flow aus der Vermietung an einen bonitätsstarken Mieter rechnen kann. Doch wird es ihm auch gelingen, nach Auslaufen des Mietvertrages eine Vermietung zu ähnlichen Konditionen zu erzielen? Ist das Objekt drittverwendungsfähig, wenn der Mieter ausziehen sollte? Und vor allem: Zu welchem Preis kann er die Immobilie in der Zukunft verkaufen? Die letzte Frage bestimmt ja ganz entscheidend, ob der Anleger sein eingesetztes Eigenkapital zurückerhält oder nicht.

      Leider werden von Laien nicht selten die laufenden Ausschüttungen eines Fonds mit der Rendite verwechselt. Die laufenden Ausschüttungen sind jedoch nur eine Komponente der Rendite. Wie gut ein Immobilien-Investment wirklich war, zeigt sich erst am Schluß, beim Verkauf der Immobilie. Deshalb sind Leistungsbilanzen, die zwar belegen, daß die Ausschüttungen regelmäßig in der prognostizierten Höhe erfolgen, jedoch nur bei wenigen oder gar keinem Fonds das "Endergebnis" nach Auflösung aufweisen können, nur von eingeschränkter Aussagekraft. Gerade jüngst hat man die Insolvenz eines großen Anbieters geschlossener Immobilienfonds erlebt, bei dem die Leistungsbilanz auf den ersten Blick überhaupt nicht erkennen ließ, wie es um viele Fonds bestellt war.

      Der Anleger sollte also genauer hinschauen und insbesondere fragen, wie viele der in der Vergangenheit aufgelegten Fonds wieder erfolgreich aufgelöst wurden - und mit welchem Ergebnis für die Anleger. Bei Fonds, die noch nicht aufgelöst wurden, sollte der Anleger neben den Ausschüttungen auch auf die am Zweitmarkt erzielten Preise schauen. Denn in diesen Preisen spiegelt sich in der Regel der Wert der Beteiligung am besten wider. Deshalb wäre es sinnvoll, wenn das IDW bei den "Angaben über durchgeführte Vermögensanlagen" vom Initiator auch die Vorlage von aussagefähigen Zahlen über am Zweitmarkt erzielte Transaktionen und Preise verlangen würde.

      Im übrigen sollte jeder Initiator verpflichtet werden, uneingeschränkt über alle bereits aufgelösten Fonds Rechenschaft abzulegen - ohne ein Hintertürchen offen zu lassen, daß es weniger seriösen Anbietern ermöglicht, dem Anleger gerade diese wichtigen Informationen vorzuenthalten.
      Avatar
      schrieb am 22.09.05 10:43:41
      Beitrag Nr. 104 ()
      BMF beschließt gewerbliche Einstufung von US-Policenfonds
      22.09.2005

      Um die seit über einem Jahr geführte Auseinandersetzung zur steuerlichen Einstufung von US-Policenfonds hat das Bundesfinanzministerium (BMF) anlässlich einer kürzlich stattgefundenen Sitzung der Länderreferenten und Abteilungsleiter der obersten Finanzbehörden im September einen vorläufigen Schlussstrich gezogen. Demnach werden alle US-Policenfonds im Zweitmarkt Lebensversicherungen gewerblich eingestuft – also auch solche, die im Rahmen der Emissionsprospekte vermögensverwaltend konzipiert wurden.
      Der Bundesverband Vermögensanlagen im Zweitmarkt Lebensversicherungen e. V. (BVZL) wird diese Entscheidung auf Basis der aktuellen Informationslage keinesfalls akzeptieren und die Auseinandersetzung mit den Finanzbehörden gegebenenfalls auf dem Rechtsweg fortsetzen. „Der Inhalt dieses Beschlusses trägt stark willkürliche Züge und widerspricht den von der Finanzverwaltung selbst aufgestellten Grundsätzen zur Abgrenzung von gewerblicher und vermögensverwaltender Tätigkeit“, so Jörg Weidinger, Steuerexperte und Beirat des BVZL.
      „Wir haben zuverlässige Informationen“ so Weidinger weiter, „dass die Länderreferenten sich zunächst mehrheitlich für eine vermögensverwaltende Einstufung der Policenfonds ausgesprochen hatten, diese Entscheidung dann jedoch von den Abteilungsleitern wiederum revidiert wurde“.
      Einen offiziellen BMF-Erlass in dieser Sache wird es nicht geben, statt dessen ist damit zu rechnen, dass die Länderfinanzministerien die Oberfinanzdirektionen über den Sachstand in Kenntnis setzen und die Oberfinanzdirektionen entsprechende Verfügungen erlassen werden.
      „Ganz offensichtlich ist sich die oberste Finanzbehörde über die steuerlichen Konsequenzen ihrer Entscheidung nicht im Klaren, sonst hätte man sich dieses Eigentor nicht geschossen“ resümiert Weidinger, denn für die Anleger resultieren aus dieser Regelung bei Zustandekommen auch Vorteile, die in den ursprünglichen Fondskonzepten gar nicht vorgesehen waren. (gp)

      Quelle: FONDS professionell
      Avatar
      schrieb am 27.09.05 01:15:45
      Beitrag Nr. 105 ()
      Fiskus geht weiter gegen Steuersparmodelle vor

      Prozesskostenfonds-Verluste vor Gericht

      Der Fiskus setzt sein rigides Vorgehen gegen Steuersparmodelle fort. Jüngstes Opfer sind Prozesskostenfonds.

      Diese Gesellschaften finanzieren Gerichtsverfahren, in denen es um Geld geht. Gewinnt der gesponserte Kläger, bekommt der Fonds einen Teil des Geldes. Lukrative Klagen suchen Initiatoren wie Juragent oder Prozessgarant aus und erhalten dafür vorab ein Honorar.

      Diese Anfangskosten, denen noch keine Erträge gegenüberstehen, sollten Anlegern laut Plan der Initiatoren steuermindernde Verluste von 80 bis 90 Prozent ihrer Einlage bescheren.

      Doch daraus wird nichts. Laut Oberfinanzdirektion Münster müssen die Kosten als Aktiva in der Bilanz angesetzt und über die meist sechsjährige Laufzeit der Fonds abgeschrieben werden (auf Bundesebene abgestimmte Verfügung vom 22. Juli 2005, S 2170 - 118 - St 12 - 33).

      Das heißt: Die hohen Anfangsverluste sind passé. Anleger müssen gar damit rechnen, dass ihr Finanzamt nach einer Prüfung des Fonds bereits erhaltene Steuererstattungen zurück will.


      Quelle: Wirtschaftswoche Nr. 34 vom 18.08.2005 Seite 087
      Avatar
      schrieb am 05.10.05 21:39:52
      Beitrag Nr. 106 ()

      .
      Emissionshäuser im Börsenfieber
      Gleich drei Anbieter geschlossener Fonds drängen auf den Aktienmarkt

      von Leo Fischer

      Düsseldorf - Die Initiatoren geschlossener Fonds profitierten in den letzten Jahren von den negativen Erfahrungen vieler Anleger mit Aktien. Ohne die dreijährige Baisse nach dem Hype im Jahr 2000 wäre der Rekordabsatz an geschlossenen Fonds in den letzten Jahren kaum denkbar. Aber auch den Kursaufschwung und die verbesserte Börsenstimmung wissen die Emissionshäuser für sich zu nutzen. Wenn HCI seinen Börsengang hinter sich hat, stehen weitere Kandidaten aus dem Spektrum bereit. Bereits Ende Oktober will Lloyd Fonds an die Börse und auch Rothman & Cie befindet sich in den Startlöchern.

      Vorbild ist MPC Capital, die im September 2000, als sich die Begeisterung für Neuemissionen schon deutlich abgekühlt hatte, noch den Sprung an die Börse schaffte. Drei Jahre nach dem Going Public avancierte MPC zum Marktführer unter den Initiatoren von geschlossenen Fonds, im Jahr 2004 konnte das Hamburger Unternehmen diese Position mit einem akquirierten Eigenkapital von über einer Milliarde Euro behaupten. "Nach dem Börsengang verfügten wir über ausreichendes Eigenkapital, um auch große Fondsobjekte einzukaufen", erläutert MPC-Vorstand Ulrich Oldehaver.

      Das ursprünglich als Schiffsemissionshaus gestartete Unternehmen, das aber von vornherein eine breite Produktpalette plante, finanzierte mit dem Erlös aus dem Börsengang vor allem die weitere Expansion im Segment Immobilienfonds. Heute umfaßt die Produktpalette außerdem Private Equity sowie britische und deutsche Policenfonds. "Vor allem bei Schiffsfonds und Immobilienfonds ist zur Vorfinanzierung der Objekte eine hohe Kapitalkraft erforderlich", erläutert Oldehaver. Bei Private Equity- und Policenfonds wird dagegen zuerst das Geld bei den Anlegern eingesammelt und dann investiert.

      Ähnlich wie MPC kommt auch der Börsenneuling HCI aus dem Bereich der Schiffsbeteiligungen - beide haben dort noch ihren Schwerpunkt. Auch HCI setzt in Zukunft verstärkt auf die in Deutschland führende Produktlinie geschlossene Immobilienfonds. Harald Christ, Vorstandschef der HCI: "Wir verbessern durch die Emission unsere Eigenkapitalausstattung für die Vorfinanzierung von Investitionsobjekten und sichern unser Wachstum insbesondere im Segment Immobilien." Allerdings: Nur ein Viertel des Aktienerlöses fließt dem Unternehmen zu. Auch HCI ist mittlerweile breit aufgestellt, das Unternehmen bietet wie MPC Private Equity-Fonds und Policenfonds an.

      Auch Torsten Teichert, der Vorstandsvorsitzende der nächsten Börsenaspiranten Lloyd Fonds kündigt an: "Der Börsengang dient der Finanzierung des dynamischen Wachstums, der Vorfinanzierung künftiger Anlageobjekte und der Diversifikation in neue Produktlinien." Die Verbesserung der finanziellen Basis schlägt in jedem Fall positiv zu Buche. Aber ist die Börsennotierung nicht auch mit erheblichen Nachteilen verbunden - gerade für ein Emissionshaus?

      "Ein Börsengang ist für uns keine Option", so Werner Großekämper, Geschäftsführer der Norddeutsche Vermögen. "Wir können es uns leisten, auch eine Zeitlang keinen neuen Schiffsfonds auf den Markt zu bringen, wenn uns die Preise für Schiffe zu hoch erscheinen." Ein börsennotiertes Unternehmen steht unter ständigem Druck, Wachstum zu zeigen. Die Börse straft einen Rückgang im Plazierungsvolumen sofort ab, auch wenn eine Zurückhaltung bei der Auflegung neuer Fonds auf Grund der Marktlage und aus Anlegersicht angemessen ist.

      "Aber gerade eine Verbreiterung der Produktpalette, die durch den Börsengang erst ermöglicht wird, schützt vor Absatzschwächen bei einer Produktlinie." meint Lloyd Fonds-Chef Teichert. Das Portfolio seines Unternehmens umfaßt inzwischen neben Schiffsbeteiligungen - ursprünglich einziges Standbein - auch regenerative Energien, britische Zweitmarkt-Kapitallebensversicherungen und Immobilienfonds.

      Der Trend, die Fondspalette auszuweiten, ist überall anzutreffen, unabhängig davon, ob ein Börsengang geplant ist oder nicht. Vor wenigen Wochen erst legte König & Cie, wie MPC, HCI und Lloyd Fonds als reines Schiffsemissionshaus gestartet, seinen ersten Private Equity-Fonds auf. Die Norddeutsche Vermögen, ebenfalls als Schiffsfondsinitiator gegründet, bietet derzeit ihren ersten Auslandsimmobilienfonds an.

      Artikel erschienen am Do, 6. Oktober 2005

      © WELT.de 1995 - 2005
      Avatar
      schrieb am 27.10.05 16:50:21
      Beitrag Nr. 107 ()
      [posting]13.523.878 von K1 am 24.06.04 16:10:39[/posting]Ein kritischer Beitrag zum Thema Besteuerung (aus: Geldanlage-Brief Nr. 20 v. 21.10.05)

      Geschlossene Fonds auf dem Weg ins steuerliche Abseits?
      Letzte Chance für Steuersparfonds?
      von Ulrich Rieck, Steuerberater bei VRT Linzbach

      Der designierte Finanzminister Peer Steinbrück hält sich derzeit noch bedeckt, wie er die erheblichen Haushaltslöcher stopfen will, um die europäischen Stabilitätskriterien in Zukunft wieder erfüllen zu können. Mit großer Wahrscheinlichkeit an den Kragen gehen wird es aber den Abschreibungs- und Steuersparkünstlern.

      Spitzenverdiener lieben geschlossene Fondskonzepte, insbesondere wenn sie erhebliche Steuersparpotentiale eröffnen. Derartige Steuerspar-Möglichkeiten eröffnen sich grundsätzlich auf zwei Wegen: Entweder erhalten die Zeichner von geschlossenen Fonds im Zeichnungsjahr so genannte Verlustzuweisungen aufgrund von (Sonder)abschreibungen auf die getätigten Investitionen. Diese Verluste können sie dann mit ihren übrigen Einkünften verrechnen und so die aktuelle Steuerlast mindern. Oder aber der Initiator schafft es, die Erträge weitgehend ohne Steuerbelastung zu generieren; dann kann der Zeichner zwar seine Jahressteuer nicht drücken, hat aber dafür in der Zukunft keine oder nur geringe zusätzliche steuerpflichtige Erträge aus seiner Kapitalanlage zu versteuern.

      Verlustzuweisungsgesellschaften ganz oben auf der Streichliste
      Bereits im Frühjahr 2005 hatten sich die großen Parteien auf das Aus für die Verlustzuweisungsmodelle verständigt. Zur gesetzlichen Umsetzung kam es dann aus den bekannten Gründen nicht mehr. Dieses Konzept dürfte Peer Steinbrück nun schnellstens aufgreifen, droht doch zumindest in diesem Punkt kein Streit im Koalitionspoker. Wohl ab dem Jahr 2006 werden Anleger dann die ihnen durch einen geschlossenen Fonds vermittelten Verlustzuweisungen nicht mehr mit anderen positiven Einkünften verrechnen dürfen. Das Jahr 2005 wird daher für die Vertreiber geschlossener Steuersparfonds noch mal höchst interessant sein.

      Welche Konzepte sind jetzt noch interessant?
      Der Immobilienfonds ist der Kassenschlager unter den geschlossenen Fonds. Größere Verlustzuweisungen sind hier seit dem Auslaufen der Ostförderung aber kaum mehr zu holen. Bei Auslandsimmobilienfonds kann oftmals aufgrund der jeweils mit Deutschland bestehenden Doppelbesteuerungsabkommen eine weitgehende Steuerfreiheit der Erträge erreicht werden. Geschlossene Immobilienfonds werden daher auch in Zukunft ihren Abnehmer finden. Anlagen in ausländische Immobilien sollten angesichts der teilweise überhitzten Immobilienmärkte allerdings wohl erwogen sein.
      Schiffsfonds und Lebensversicherungsfonds werden von der Streichung der Verlustverrechnung kaum betroffen sein. Beide Konzepte setzen nicht auf Verlustzuweisungen, sondern auf steuerfreie Erträge. So sind bei Schiffen durch die so genannte Tonnagesteuer laufende Erträge und Wiederverkauf des Schiffes fast steuerfrei. Allerdings dürften auch die Preise für Containerschiffe ebenso wie die Charterraten das Ende der Fahnenstange fast erreicht haben. Der überaus volatile Markt könnte durchaus einen Einbruch erleben und damit die Renditekalkulation über Bord werfen.

      Filmfonds im Visier der Behörden
      Vor dem Aus stehen hingegen Medienfonds. Ihre Verlustzuweisungen liegen häufig über der Zeichnungssumme. Das „stupid german money“ dürfte Hollywood bald ausgehen, denn ohne Steuereffekt dürften sich Medienfonds angesichts der erheblichen Risiken nicht rechnen. Filmfonds, die ihren Anlegern nicht nur Verluste versprachen, sondern zugleich Kapitalgarantien gewährt haben, stehen zudem derzeit wegen Steuerhinterziehung im Visier der Behörden. Anlegern drohen im Einzelfall erhebliche Steuernachzahlungen.
      Auch Wertpapierhandelsfonds haben keine Zukunft. Ihnen muss man jedoch als Ökonom keine Tränen nachweinen, denn realwirtschaftlicher Nutzen war vom Hin- und Herhandeln festverzinslicher Papiere im steuerlichen Nirwarna eh’ nicht zu erwarten. Anders sieht das bei Leasingfonds aus, die als Kapitalsammelstellen fungieren. Anlaufverluste können hier aus Abschreibungen und Fremdkapitalzinsen resultieren. Die Nachsteuer-Rendite von Leasingfonds dürfte daher ab 2006 sinken.

      Jetzt noch zugreifen?
      Wer dieses Jahr noch unter Steuergesichtspunkten in ein Verlustzuweisungsmodell investieren möchte, sollte besonders genau hinschauen und die bisherige Leistungsbilanz des Anbieters prüfen. Denn schließlich müssen in 2005 auch noch die letzten Ladenhüter unters Anlegervolk gebracht werden. Auch zweistellige Nachsteuerrenditen sollte niemand erwarten.

      Fazit: Der wahrscheinliche Wegfall der Verlustzuweisungsmodelle ab dem Jahr 2006 wird der Transparenz am Kapitalmarkt zweifellos zugute kommen. Geschlossene und offene Fondskonzepte werden noch stärker als bisher in Konkurrenz treten und sich nach den allein maßgeblichen Kriterien messen müssen. Und die sind und bleiben nun mal Rendite, Risiko und Liquidität der Kapitalanlage.

      Quelle: http://www.geldanlage-brief.de/archiv-aktuell.php,ric,steuer
      Avatar
      schrieb am 28.10.05 22:28:50
      Beitrag Nr. 108 ()
      Geschlossene Fonds: Wenn Initiatoren an den Stellschrauben drehen
      von Markus Gotzi

      Rendite, Rendite, Rendite - seitdem geschlossene Immobilienfonds ohne Steuervorteile auskommen müssen, wetteifern die Anbieter mit hohen Ausschüttungen um Anleger. Je höher der Wert, desto besser.

      Sieben Prozent Ausschüttung klingt schöner als sechs Prozent. Doch der Fonds mit dem angeblich höheren Ergebnis ist keineswegs die rentablere Kapitalanlage. Die Initiatoren können an zahlreichen Stellschrauben drehen, um hier oder dort noch ein zehntel oder gar ein halbes Prozent herauszukitzeln und die Zahl nach oben zu rechnen.

      Besser werden die Angebote dadurch nicht - und das gilt nicht nur für Immobilienfonds, sondern genauso gut für Schiffsfonds und ähnliche Kapitalanlagen. Für die Anleger bedeutet es, dass sie statt der erhofften Einnahmen Briefe vom Initiator bekommen, in denen er mit fadenscheinigen Argumenten die Schuld für die Fehlkalkulation bei anderen sucht. Dabei lassen sich beim Studium der Prospekte unsichere Zahlenkonstruktionen enttarnen. Das zu erkennen, sind nicht nur Experten in der Lage, sondern mit ein bisschen Übung auch Laien.

      Kaufpreis und Miete

      Ob das Fondsobjekt günstig oder viel zu teuer eingekauft wurde, lässt sich mit Hilfe der Mieteinnahmen herausfinden. Dazu muss der Kaufpreis durch die Jahresnettomiete geteilt werden, das Ergebnis ist der so genannte Einkaufsfaktor. Mit diesem kann darauf geschlossen werden, ob das Objekt günstig oder teuer erworben wurde. Größer als 18 sollte der Faktor selbst bei Top-Immobilien in erstklassigen Lagen nicht sein. Dieser bringt noch eine Bruttorendite von 5,5 Prozent - das ist der Kehrwert des Kaufpreisfaktors. Weil für so eine niedrige Rendite kaum jemand die Risiken einer unternehmerischen Beteiligung auf sich nimmt, werden typische Objekte in Deutschland zu einem Faktor zwischen zwölf und 15 eingekauft.

      Aber auch ein vermeintliches Schnäppchen kann viel zu teuer sein. Sind die Mieteinnahmen verlockend hoch, sollte das ein Warnsignal sein. Hohe Mieten treiben den Kaufpreis. Das ist nicht selten bei Sale-and-lease-back-Geschäften der Fall. Dabei verkaufen Firmen ihre Immobilien, nutzen sie aber weiter. Eine marktunüblich hohe Miete können sie verschmerzen, denn ihre Gewinne beim Verkauf sind um ein vielfaches größer. Laufen die Mietverträge aus, wird ein Fonds mit solchen Objekten zum Sorgenkind. Kaum anzunehmen, dass Nachmieter bereit sind, ähnlich viel zu zahlen. Ob eine Miete realistisch ist, kann der Anleger mit wenigen Telefonaten bei Gewerbeimmobilienmaklern in der jeweiligen Stadt herausfinden.

      Finanzierung

      Ein geschlossener Immobilienfonds wird nicht alleine über das Kapital der Anleger finanziert. Mindestens die Hälfte stammt aus Bankdarlehen. Zurzeit sind die Zinsen für Immobilienkredite günstig. Im Schnitt zahlen die Fonds für ein Darlehen mit zehnjähriger Zinsbindung fünf Prozent. Nur Optimisten gehen davon aus, dass die Konditionen nach Ablauf der Festschreibung ebenso günstig sein werden. Im langfristigen Mittel der vergangenen 20 Jahre kosteten Baudarlehen knapp acht Prozent. Vorsichtig kalkulierende Initiatoren berücksichtigen daher bei der Anschlussfinanzierung einen Zinssatz nahe den Durchschnittskonditionen. So konservativ sind längst nicht alle Anbieter. Sie gaukeln dadurch den Anlegern gleichbleibend hohe oder sogar steigende Ausschüttungen vor.

      Beliebt, um die Ergebnisse zu beeinflussen, sind auch Währungsdarlehen in Schweizer Franken oder sogar in japanischen Yen. Die Zinsen in der Schweiz sind rund 1,5 Prozentpunkte niedriger als in Deutschland. In Japan kostet Geld derzeit so gut wie gar nichts. Betriebswirtschaftlich macht es Sinn, günstige Währungsdarlehen aufzunehmen. Leider vernachlässigen viele Initiatoren das Risiko aus dieser Kreditkonstruktion. Steigen Franken oder Yen höher als geplant, kann trotz Tilgung die Kreditsumme im Vergleich zum Euro anwachsen. Anleger sollten daher darauf achten, ob Initiatoren ausreichend Rücklagen für die Währungsspekulation bilden.

      Tilgungsaussetzungen

      Jeder Häuslebauer ist bestrebt, seine Baufinanzierung so schnell wie möglich zu tilgen. Das sollte auch bei geschlossenen Fonds der Fall sein - ist oft jedoch nur Theorie. Zahlreiche Fonds tilgen ihre Fremddarlehen in den ersten Jahren gar nicht oder nur minimal. Auf diese Weise werden die Ausschüttungen künstlich aufgebläht. Weil die Fondsanbieter in der Regel gleichzeitig Kredite mit einem Damnum, also mit einem Aufgeld aufnehmen, um sich niedrigere Zinsen zu sichern, ist der Darlehensstand nach Ablauf der Zinsfestschreibung manchmal höher als zu Beginn der Laufzeit. Seriöse Initiatoren tilgen ihre Darlehen von Beginn an, und zwar mit mehr als nur einem Prozent.

      Inflationsrate

      Mieten von Gewerbeimmobilien sind indexiert: Steigt die Inflationsrate, steigen die Mieten. Darin liegt die Inflationssicherheit von geschlossenen Immobilienfonds begründet. Die Wertsteigerungsquote 2004 bewegte sich zwischen einem und zwei Prozent. 2005 lag sie bisher im Durchschnitt bei 1,8 Prozent. Davon lässt sich so mancher Anbieter jedoch nicht beeindrucken und kalkuliert mit Inflationsraten von 2,5 und mehr Prozent. Die Differenz erscheint auf den ersten Blick nicht relevant. Weil spätere Mieten jedoch Grundlage sind für ein Verkaufsszenario, verfälschen selbst minimale Abweichungen den Verkaufserlös bis zu einem Drittel.

      Ausschüttungen

      In den Unterlagen zu erkennen sind auch Ausschüttungen aus Liquiditätsreserven. Manche Fonds zahlen von Beginn an hohe Erträge, obwohl die Immobilie noch gar nicht fertig ist. In der Regel bedienen sich diese Fonds aus der Liquiditätsreserve, der Anleger bekommt also sein eigenes Geld zurück. Wenn Miet- und Zinseinnahmen abzüglich aller laufenden Kosten niedriger sind als der ausgeschüttete Betrag, handelt es sich um dieses Modell.

      Ebenso problematisch können fehlende Rücklagen sein. Jeder Hauseigentümer weiß, dass spätestens nach zehn Jahren die ersten teuren Reparaturen drohen. Bei Gewerbeimmobilien stehen Sanierungen und Verschönerungsarbeiten noch früher an, spätestens bei einem Mieterwechsel. Fondsinitiatoren vernachlässigen das Thema gern, weil Rückstellungen zu niedrigeren Ausschüttungen führen. Verantwortungsvolle Anbieter berücksichtigen entsprechende Reserven. Noch wichtiger ist dieses Thema im Ausland, zum Beispiel in den USA. Dort verlangen Mieter umfangreiche Umbauten oft auch dann, wenn sie ihren Vertrag lediglich verlängern. Fondsinitiatoren müssen daher hohe Reserven bilden, um die Wünsche ihrer Mieter erfüllen zu können.

      Weiche Kosten

      Beim Immobilienkauf fallen Maklercourtage, Grunderwerbsteuer, Notar- und Gerichtskosten an. Da bilden geschlossene Immobilienfonds keine Ausnahme. Zusätzlich zu diesen bei allen Immobiliengeschäften üblichen Ausgaben kommen auf die Fondszeichner noch weitere zu. Sie bezahlen für die Konstruktion, für die Immobilien- und Mieterverwaltung, für die Bereitstellung von Fremddarlehen und für den Vertrieb. Diese Positionen sind berechtigt, denn ihnen stehen Leistungen gegenüber, die bezahlt werden müssen. Je nach Angebot können die Ausgaben jedoch erheblich differieren und auch aus dem Ruder laufen. Manche Anbieter verlangen bis zu 15 Prozent der Gesamtinvestition und damit deutlich zu viel. Sparsamen Initiatoren reichen weniger als zehn Prozent, einschließlich des üblichen Agios in Höhe von fünf Prozent des Kommanditkapitals.

      ftd.de, 07:15 Uhr
      © 2005 Financial Times Deutschland, © Illustration: ftd.de
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      schrieb am 09.11.05 16:15:01
      Beitrag Nr. 109 ()
      Branche steht vor einem Umsatzrekord
      von Markus Gotzi

      Sie bereiten sich auf ein Rekordjahr vor - die Anbieter geschlossener Fonds: Branchenkenner Stefan Loipfinger rechnet mit einem Gesamtumsatz in Höhe von 14,7 Mrd. Euro, das wären knapp 2 Mrd. Euro mehr als 2004.

      Eine dicke Scheibe vom Kuchen werden sich Initiatoren von Medienfonds abschneiden. Doch das Ende der Steuervorteile naht, sie stehen auf den Streichlisten von SPD und CDU.

      Überhaupt reagieren die Finanzbehörden unwirsch auf Steuersparmodelle. Dass sie keinen Spaß verstehen, belegt der Fall des Initiators VIP, in den vergangenen Jahren Marktführer unter den Medienfondsanbietern. Firmenchef Andreas Schmid wurde wegen Fluchtgefahr verhaftet. Vorwurf der Staatsanwaltschaft: Betrug und Steuerhinterziehung. Im Mittelpunkt der Ermittlungen steht das Garantiemodell der VIP-Medienfonds, bei dem das Geld der Anleger nicht komplett in Produktionen floss, sondern zur Absicherung der Rückzahlungsgarantie auf Festgeldkonten. "Hätten die Anleger das gewusst, wären sie dem Fonds niemals beigetreten", vermutet die Staatsanwaltschaft.

      Keine Zurückhaltung bei Anlagen
      Ein reines VIP-Problem oder ein Thema, das die gesamte Branche betrifft? Auch Karsten Mieth, Geschäftsführer der Chorus-Gruppe und Initiator der Apollo-Medienfonds, war zunächst verunsichert und verzögerte den Druck des aktuellen Verkaufsprospektes. Inzwischen jedoch liegen die Unterlagen vor. "Die Garantiestruktur an sich ist nicht in der Schusslinie, sondern nur die besondere Anwendung durch VIP", sagt er. "Wir fühlen uns auch deshalb sicher, weil die Betriebsprüfung unseres ersten Fonds mit Bankschuldübernahme kürzlich ohne Beanstandungen abgeschlossen wurde", sagt Mieth. Die Probleme des ehemaligen Marktführers würden das Apollo-Geschäft nicht beeinträchtigen. Weder Vermittler noch Kunden seien verunsichert. Auch Initiator Alcas hat keine Zurückhaltung der Anleger festgestellt. "Das Geschäft läuft, als sei nichts geschehen", sagt Pressesprecherin Kirsten Steiner.

      Vielleicht ist es diese letzte Gelegenheit, die für die Sorglosigkeit verantwortlich ist. Vielleicht halten sich aber auch mehr potenzielle Kunden zurück als von den Anbietern öffentlich geäußert. Weil mit VIP der bislang größte Anbieter nun vom Markt verschwunden ist, hat Analyst Stefan Loipfinger seine Umsatzschätzungen bei Medienfonds für 2005 nach unten korrigiert: Von zunächst 3 Mrd. Euro Eigenkapital auf 2,5 Mrd. Euro - immerhin 1 Mrd. Euro mehr als im Vorjahr. "Ein Strohfeuer, denn ab 2006 bricht das Geschäft komplett ein", prophezeit Loipfinger. Ohne Steuervorteile traut er den Initiatoren nur noch 200 Mio. Euro jährlich zu.

      Ähnlich dürfte das Geschäft mit New-Energy-Fonds verlaufen. Die letzten Verlustzuweisungen trieben den Umsatz auf 350 Mio. Euro, ein Plus von 90 Mio. Euro gegenüber 2004. Ohne die bisherigen Steuervorteile geht es aber bei Windkraftparks und Solaranlagen ab 2006 ebenfalls abwärts.

      Geschlossene Immobilienfonds dagegen werden langfristig zu den Gewinnern zählen. Selbst auf den deutschen Märkten prognostiziert Loipfinger kontinuierlich steigende Investitionen. Im Jahr 2007 geht er von 3 Mrd. Euro Eigenkapital aus, 2004 waren es 2,2 Mrd. Euro. "Offene Fonds, bislang die Preistreiber in den Bieterverfahren, wechseln auf die Verkäuferseite, wodurch sich interessante Kaufgelegenheiten für Initiatoren geschlossener Fonds ergeben werden", sagt Loipfinger.

      Gute Aussichten für Auslandsfonds
      Auch die Anbieter von Auslandsimmobilienfonds haben Aussicht auf umsatzstarke Jahre. Sie sammeln von Jahr zu Jahr mehr Geld ein, 2007 geschätzte 4,2 Mrd. Euro und damit 1,2 Mrd. Euro mehr als 2004. Zahlreiche Anbieter nutzten die aktuell hohen Preise, um Immobilien mit Gewinn zu verkaufen. Bei dem niedrigen Dollarkurs drängt sich eine Wiederanlage der Fremdwährung den Fondsinvestoren geradezu auf.

      Raketenhaft gestiegen ist 2005 das Geschäft mit Londonfonds. Nachdem die Initiatoren MPC und IVG im vergangenen Jahr eine Marktlücke entdeckt hatten, zogen in diesem Jahr zahlreiche Konkurrenten nach und kaufen sogar Immobilien mit Objektrenditen unter sechs Prozent.

      Gesunken sind auch die Ertragsmöglichkeiten in Osteuropa. Mehr als 6,5 Prozent sind in Prag und Budapest kaum noch realistisch. Kein Wunder, dass erste Anbieter bereits in der Slowakei, in Rumänien oder in der Ukraine suchen.

      Während Initiatoren von Immobilienfonds von fetten Jahren träumen, ist der Gipfel bei Schiffsbeteiligungen 2005 erreicht. Zwar ist es den Anbietern gelungen, den Wegfall der Verlustzuweisungen mit weitgehend abgabenfreien Ausschüttungen auf Grund der pauschalen Tonnagesteuer zu kompensieren. In den vergangenen Jahren sind Schiffspreise und Charterraten jedoch gleichermaßen gestiegen, so dass die Renditen trotz hoher Einnahmen nur selten die Sechs-Prozent-Marke übersteigen. Sinken die Raten, geht die Rechnung nicht mehr auf.

      Aus der FTD vom 09.11.2005
      © 2005 Financial Times Deutschland, © Illustration: AP, ftd.de
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      schrieb am 09.11.05 22:58:41
      Beitrag Nr. 110 ()
      Wenn der Herr Loipfinger mal erklären könnte - bitte mit stichhaltigen Argumenten - warum die Anlage in geschlossene deutsche Immobiliefonds (z.B. Büroimmobilien) anders verlaufen sollte als in offene deutsche Immobiliefonds (Deka,iii, etc. die benefalls sehr Bürolastig sind) wäre ich ihm dankbar.

      Wenn die Fonds, egal welcher Koleur, im selben Marktsegment anlegen, dann werden sie in der Regel auch das selbe Schicksal erleiden. Nur mit dem Unterschied, dass der offene Fonds evtl. schneller verkauft werden kann.

      Gruß Kickaha
      Avatar
      schrieb am 12.11.05 15:55:12
      Beitrag Nr. 111 ()
      Steinbrück: Steuerschlupfloch Medienfonds wird geschlossen
      Das neue Gesetz soll rückwirkend gelten,und zwar ab dem 11. November 2005.


      Die rot-grüne Bundesregierung war zuvor mit diesem Vorhaben gescheitert

      Berlin - Das neue Kabinett werde dies in seiner ersten Sitzung beschließen, sagte der SPD-Politiker am Samstag in Berlin. Dabei gelte als Stichtag nicht das Datum der Kabinettssitzung, sondern das Datum des gescheiterten Gesetzentwurfs der scheidenden Regierung. Demnach soll es Neuanlegern ab dem 11. November 2005 nicht mehr möglich sein, Einkünfte aus anderen Quellen steuersparend mit Verlusten aus Medienfonds zu verrechnen. Die Frage des Bestandsschutzes sei geprüft worden und habe ergeben, daß ein solcher Weg gangbar sei, sagte Steinbrück weiter.

      Die rot-grüne Bundesregierung war in dieser Woche mit dem Vorhaben gescheitert, die Lücke umgehend zu schließen. Im so genannten Umlaufverfahren hatte Umweltminister Jürgen Trittin (Grüne) den Entwurf von Finanzminister Hans Eichel (SPD) gestoppt. Ohne den eiligen Schritt gegen die Steuersparmodelle dürfte es nach Einschätzung von Experten im Finanzministerium bis zum Ende des Jahres noch einmal zu einem Ansturm auf die Fonds kommen. Durch die angestrebte Neuregelung könnte der Staat im nächsten Jahr rund 550 Millionen Euro zusätzlich einnehmen. Bereits 2008 sollen dadurch etwa 2,14 Milliarden Euro in die Kassen des Staats fließen. WELT.de/rtr

      Artikel erschienen am Sa, 12. November 2005

      © WELT.de 1995 - 2005
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      schrieb am 14.12.05 19:40:33
      Beitrag Nr. 112 ()
      Medienfonds in der Klemme

      (DER FONDS) Der Paragraph 2b hat noch kurz vor seiner Ablösung durch den Paragraphen 15 Opfer unter den Medienfonds gefunden. Wie Fondsanalyst Stefan Loipfinger in seinem aktuellen Fondstelegramm berichtet, stehen bei den Emissionshäuser Alcas und Lighthouse Rückabwicklungen an.

      Ursache war die Absicht des Finanzamts München III, diese Fonds hinsichtlich des Paragraphen 2b unter die Lupe zu nehmen. Kommt 2b zur Anwendung, können die Anleger ihre Anfangsverluste nicht mit positiven Einkünften aus anderen Quellen verrechnen. Der Vorwurf des Finanzamtes: Es sei mit Steuervorteilen geworben worden, indem ein Vertrieb mit Hervorhebungen darauf hinwies, dass das Ende der Steuersparmodelle schneller als erwartet komme – nach Paragraph 2b ist Werbung mit Steuerverlusten verboten.

      In der vergangenen Woche hatten die Einkommensteuerreferenten der Länder und des Bundes bereits über die Anwendbarkeit von Paragraph 2b in solchen Fällen diskutiert. Nach Aussagen Loipfingers ist die Sitzung jedoch ergebnislos auf Januar 2006 vertagt worden.

      Der Geschäftsführung des Alcas Medienfonds 171 wurde die steuerliche Unsicherheit zu groß, weshalb der Fonds rückabgewickelt werden soll. Auch hier droht der Vorwurf der Werbung mit Steuervorteilen.

      Lighthouse will jenen Anlegern, die ebenfalls Sorge um ihrer Steuervorteile haben, ein Sonderkündigungsrecht einräumen, dass bis morgen per Einverfahren in den Gesellschaftervertrag eingetragen werden soll.

      LHI will auf Nummer sicher gehen, und hat mit den US-Studios ausgehandelt, dass der Fonds theoretisch auch noch Mitte des kommenden Jahres rückabgewickelt werden kann – wenn Genaueres feststeht.

      Allerdings könnten gerade die Rückabwicklungsklauseln zu neuen Problemen mit dem Finanzamt führen. Sie waren schon beim ersten Versuch, den Paragraphen 15b im Mai dieses Jahres einzuführen, von den Emissionshäusern vorgesehen, um steuersparwillige Anleger vor bösen Überraschungen zu schützen. Eine genau solche Überraschung gab es zuletzt bei Hannover Leasing, denen das Finanzamt für den Moratim II eben jene Rücktrittsmöglichkeit ankreidete. Auch hier stehen die Steuervorteile somit zur Disposition. Die Filmfonds stecken in der Klemme.

      14.12.05 ch
      Avatar
      schrieb am 26.12.05 18:04:06
      Beitrag Nr. 113 ()
      Message from the CEO (Christmas Event Organizer): Dr. J. Christus v. Bethlehem:

      Also Kinder, ich bin jetzt im Urlaub. Aller Voraussicht nach bin ich bis Weihnachten wieder da, aber die Vorbereitungen darauf sollten natürlich jetzt schon loslaufen:

      Status: Wie Weihnachten 2005 im Internet gezeigt hat, heißt Weihnachten nicht mehr Weihnachten, sondern X-mas, also muss der Weihnachtsmann entsprechend auch ab jetzt X-man heißen!

      Da X-mas 2006 quasi schon vor der Tür steht, wird es spätestens im Oktober höchste Zeit, mit der Weihnachtsvorbereitung zu beginnen - Verzeihung, ab Oktober ist es höchste Zeit, mit dem Weihnachts-roll-out zu starten und die Christmas-Mailing- Aktion just in time vorzubereiten.

      Hinweis: Die Kick-Off-Veranstaltung (früher 1. Advent) für die nächstjährige SANCROS (Santa Claus Road Show) findet bereits am 27. November 2006 statt.

      Daher wurde das offizielle come-together des Organizing Commitees unter Vorsitz des CIO (Christmas Illumination Officer) abgehalten.

      Erstmals haben wir ein Projekt-Status-Meeting vorgeschaltet, bei dem eine in Workshops entwickelte to-do-Liste und einheitliche Job Descriptions erstellt wurden. Dadurch sollen klare Verantwortungsbereiche, eine powervolle Performance des Kundenevents und optimierte Geschenk-Allocations geschaffen werden, was wiederum den Service-Level erhöht und außerdem hilft, X-mas als Brandname global zu implementieren. Dieses Meeting diente zugleich dazu, mit dem Co-Head des Global Christmas Markets (früher Knecht Ruprecht) die Ablauforganisation abzustimmen, die Geschenk-Distribution an die zuständigen private-Schenking-Center sicherzustellen und die Zielgruppen klar zu definieren. Erstmals sollen auch sog. Geschenk-Units über das Internet angeboten werden.

      Die Service Provider (Engel, Elfen und Rentiere) wurden bereits via conference call virtuell informiert und die core-competence vergeben. Ein Bündel von Incentives und ein separates Team-Building-Event an geeigneter location sollen den Motivationslevel erhöhen und gleichzeitig helfen, eine einheitliche corporate culture samt identity zu entwickeln.

      Der Vorschlag, jedem Engel einen coach zur Seite zu stellen, wurde aus Budgetgründen zunächst gecancelled. Stattdessen wurde auf einer zusätzlichen Client Management Conference beschlossen, in einem testmarket als Pilotprojekt eine Hotline für kurzfristige Weihnachtswünsche einzurichten, um den added value für die Beschenkten zu erhöhen. Durch ein ausgeklügeltes Management Information System (MIST) ist auch benchmark-orientiertes Controlling für jedes private-Schenking-Center möglich.

      Nachdem ein neues Literaturkonzept und das layout-Format von externen Consultants (Osterhasen Associates) definiert wurde, konnte auch schon das diesjährige Goldene Buch (Golden Book Release 2005.1) erstellt werden. Es erscheint als Flyer, ergänzt um ein Leaflet und einen Newsletter für das laufende updating. Hochauflagige lowcost-giveaways dienen zudem als teaser und flankierende Marketingmaßnahmen. Ferner wurde durch intensives brainstorming ein Konsens über das Mission Statement gefunden.

      Es lautet: "Let s keep the candles burning" und ersetzt das bisherige "Frohe Weihnachten".

      X-man hatte zwar anfangs Bedenken angesichts des corporate redesigns. Er akzeptierte aber letztlich den progressiven Consulting-Ansatz, auch im Hinblick auf das Shareholder-Value, und würdigte das Know-how seiner Investor-Relation-Manager.

      Na dann, merry X-mas!

      Mit freundlichen Grüßen / Best Regards
      Avatar
      schrieb am 02.01.06 16:38:03
      Beitrag Nr. 114 ()
      Sehr geehrter Herr Wegemann,


      Ihre Frage beantworte ich Ihnen gerne. Jedoch bitte ich um Ihr Verständnis dass ich gerne wissen möchte, was der Grund für Ihre Frage ist.


      Mit freundlichen Grüßen
      Avatar
      schrieb am 06.01.06 18:24:27
      Beitrag Nr. 115 ()
      Die Süddeutsche Zeitung veranstaltet eine Abstimmung zum Atomausstieg :D (natürlich nicht repräsentativ).

      Achtung: Eure Stimmen werden nur mitgezählt, wenn ihr nach der ersten Abstimmung noch einmal abstimmen.

      Der zweite Stimmzettel, der euch dann beim zweiten Mal auf dem Bildschirm angeboten wird, enthält zwei zusätzliche Felder als Code, um Mehrfachastimmung zu verhindern.

      Die Buchstabenkombinataion aus dem linken Feld muss dann in das rechts stehende Leerfeld übertragen werden (das kann kein automatisches Programm).

      Aber seht selbst.

      http://www.sueddeutsche.de/app/service/voting/do/index.html/…
      Avatar
      schrieb am 30.01.06 08:33:21
      Beitrag Nr. 116 ()
      Fondsbörse Deutschland: Umsatzexplosion im Zweitmarkthandel mit geschlossenen Fonds
      23.01.2006

      Die Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler AG zieht eine positive Bilanz des Jahres 2005 im Zweitmarkthandel mit geschlossenen Fonds: Insgesamt wurden im vergangenen Jahr an der Fondsbörse Deutschland geschlossene Fonds im Wert von 42,4 Millionen Euro gehandelt. Das entspricht einer Umsatzsteigerung von 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

      Die Fondsbörse Deutschland blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Insgesamt wurden 2005 geschlossene Fonds im Wert von 42,4 Millionen Euro an der Fondsbörse Deutschland gehandelt, 80 Prozent mehr als im Vorjahr. 221 verschiedene Fonds von 35 Emissionshäusern wechselten den Besitzer. Die Zahl der Geschäftsabschlüsse belief sich auf insgesamt 1.085. Knapp drei Viertel des Handelsvolumens entfielen auf Immobilienfonds (31,5 Millionen Euro) und rund ein Viertel auf Schiffsbeteiligungen (10,9 Millionen Euro). Der Umsatzanteil des erst im November 2004 neu geschaffenen Premium-Segments lag 2005 bereits bei knapp 25 Prozent. Alex Gadeberg, Vorstand der Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler AG, sagt: „Die Fondsbörse Deutschland hat bei den Anlegern weitreichende Akzeptanz gefunden. Die Umsatz- und Kursentwicklung 2005 zeigt deutlich die steigende Nachfrage von Verkäufern wie Käufern nach einem neutralen und liquiden Zweitmarkt.“

      Durchschnittskurs: Schiffe übertreffen Immobilien

      Der Durchschnittskurs aller gehandelten Fonds lag 2005 bei rund 53,4 Prozent. Schiffsbeteiligungen erzielten dabei mit einem durchschnittlichen Verkaufspreis von 92,1 Prozent der Einlagesumme deutlich mehr als Immobilienfonds mit durchschnittlich 40,1 Prozent. Den Kurssieger 2005 lieferte jedoch kein Schiffs-, sondern ein Immobilienfonds: Für einen Anteil am RWI WestFonds 25 zahlte ein Anleger im Dezember 280 Prozent des Nominalkapitals. Investitionsobjekt des 1971 aufgelegten Fonds ist ein Düsseldorfer Büro- und Dienstleistungszentrum.

      Den Höchstpreis bei den Schiffsbeteiligungen erzielte ein Anteil am 3.534-TEUContainerschiff MS Lütjenburg, der im September für 200 Prozent der Einlagesumme den Besitzer wechselte. Das MS Lütjenburg war 1994 vom Hamburger Emissionshaus Hansa Treuhand platziert worden. Den Grund für das erfreuliche Kursniveau sieht Gadeberg in der Bieterkonkurrenz am Zweitmarkt der Fondsbörse Deutschland: „2005 erwarben 136 Anleger Fondsanteile über die Fondsbörse Deutschland. Rund drei Viertel davon waren Privatinvestoren. Die Zahl der gelisteten Interessenten ist mehr als drei Mal so hoch. Entsprechend groß ist der Wettbewerb der Kaufinteressenten bei rentablen Gebrauchtfonds. Der Vorteil für die Verkäufer: Sie profitieren aufgrund steigender Kurse.“

      Ausblick: Handelsvolumen steigern und Premium-Partner gewinnen

      Auch 2006 will die Fondsbörse Deutschland ihren Erfolgkurs fortsetzen. Neben der weiteren Steigerung des Handelsvolumens soll der Zweitmarkt an der Fondsbörse Deutschland auf eine breitere Basis im Markt gestellt und weitere Käufer- und Verkäuferschichten erschlossen werden. Gadeberg: „Neue Premium-Partner zu gewinnen und die Betreuungsqualität weiter zu verbessern sind Ziele für 2006. Wir wollen Verkäufern und Käufern eine noch intensivere Betreuung als bisher bieten. Im Jahresverlauf haben wir unser Team bereits von fünf auf zehn Mitarbeiter verdoppelt. Weitere Einstellungen sind geplant.“

      Quelle: FONDS professionell
      Avatar
      schrieb am 30.01.06 08:35:11
      Beitrag Nr. 117 ()
      Scope gibt Platzierungsergebnisse der Geschlossenen Fonds für 2005 bekannt
      19.01.2006

      Die unabhängige deutsche Ratingagentur Scope Group veröffentlicht die ersten Ergebnisse ihrer Jahresstudie zur Entwicklung der Eigenkapitalbeteiligungen bei Geschlossenen Fonds. Demnach legte der Gesamtmarkt erneut um ein Prozent auf 10,4 Milliarden Euro zu. Nach Meinung von Scope stellt jedoch der weitgehende Verlust steuerlicher Vorteile Teile der Branche im Jahr 2006 vor erhebliche Herausforderungen. Mit einem platzierten Eigenkapitalvolumen von 10,4 Milliarden Euro im vergangenen Jahr konnten die Geschlossenen Fonds ihr sehr gutes Vorjahresergebnis (10,3 Milliarden Euro) noch einmal leicht übertreffen, so die Scope-Studie. „Diese Entwicklung ist insbesondere vor dem Hintergrund der ganzjährigen Diskussion um die Abschaffung steuerlicher Verlustzuweisungen und der tatsächlichen Einführung des §15 b EStG äußerst positiv zu werten“, sagt Frank Heimsaat, Geschäftsführer der Analyse Geschlossene Fonds, zu den Ergebnissen.

      Immobilienfonds verlieren leicht

      Für wenig Überraschung sorgen die Platzierungen in den beiden größten Segmenten: Immobilienfonds konnten insgesamt knapp 3,4 Milliarden Euro Anlegergelder akquirieren und verzeichneten damit einen Rückgang von rund zwölf Prozent im Vergleich zu 2004 (3,9 Milliarden Euro). Scope wertet diesen Rückgang eher als Angebots- denn als Nachfrageproblem. Hohe Qualität wurde in der Regel auch zügig verkauft, heißt es.

      Schifffonds profitieren von Steuerdiskussion

      Genau entgegengesetzt verbesserte sich fast in gleichem Maße das Platzierungsergebnis der Schiffsfonds. Mit 2,8 Milliarden Euro wurde rund 13 Prozent mehr Eigenkapital als im Vorjahr von Anlegern gezeichnet. „Das Segment Schiffe hat offensichtlich von der Diskussion um die Abschaffung der steuerlichen Verlustzuweisungen und den bis Mitte des Jahres steigenden Märkten profitiert“, sagt Heimsaat. Durch die Bestätigung der Tonnagebesteuerung seien diese Fonds auch künftig für Anleger sehr attraktiv.

      LV-Sekundärmarktfonds auf dem Vormarsch

      Das erreichte Eigenkapitalvolumen von 1,4 Milliarden Euro im Bereich LV-Sekundärmarktfonds ist nach Ansicht von Heimsaat dagegen erstaunlich. „Dieser Zugewinn von rund 32 Prozent zum Vorjahr ist im Wesentlichen auf die Platzierung zweier großvolumiger Fonds durch ein deutsches Kreditinstitut zurückzuführen, die allein fast 600 Millionen Euro ausmachten. Die gewerbliche Einstufung der US-Policenfonds, die realistische Einwertung des Langlebigkeitsrisikos und die gestiegenen Einkaufspreise der US-Lebensversicherungspolicen stellen jedoch Herausforderungen dar, die es Initiatoren künftig erschweren werden, Angebote mit ansehnlichen Renditen auf den Markt zu bringen“, so Heimsaat weiter.

      Medienfonds büßen ein

      Im Bereich Medienfonds wurden die Entwicklungen im vergangenen Jahr wesentlich durch die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen gegen einen der größten Fondsanbieter in diesem Segment, womit die Münchner VIP-Gruppe gemeint sein dürfte, sowie durch die Diskussion um die Abschaffung der Verlustzuweisungen geprägt, so Scope. Infolge der rückwirkenden Einführung des §15 b EStG waren einige Initiatoren gezwungen, ihre Angebote rückabzuwickeln. Dies zeigt sich laut Scope auch im Platzierungsergebnis des Segments, welches mit einer Milliarde Euro knapp 20 Prozent gegenüber 2004 eingebüßt hat.

      Private Equity-Fonds die Gewinner 2005

      Parallel zur Entwicklung der Börsen konnten Private Equity-Fonds stark zulegen und gehören laut Scope-Studie mit einem Wachstum von fast 120 Prozent bei einer realisierten Zeichnungssumme von 1,1 Milliarden Euro zu den Gewinnern des vergangenen Jahres Energie- und Leasingfonds haben sich im Vergleich zum Vorjahr leicht verbessert, stellen aber weiterhin nur einen geringen Anteil am Gesamtmarkt. Die letzten Windkraftfonds mit hohen Verlustzuweisungen verkauften sich überdurchschnittlich gut. Ein deutlicher Trend im Bereich der Erneuerbaren Energien weist nach Ansicht von Scope in Richtung Photovoltaik und Biogas.

      Trendwende bei Geschlossenen Fonds

      Ähnlich hohe Platzierungen wie im letzten Jahr erwartet die Ratingagentur in 2006 vorerst nicht. „Das vergangene Jahr kommt einer Trendwende für die Entwicklung der Geschlossenen Fonds gleich“, sagt Heimsaat. „In dem Maße, in dem steuerliche Vorteile in den Hintergrund treten, wird sich der Geschlossene Fonds nicht nur unter Renditegesichtspunkten mit anderen Assetklassen am Kapitalanlagemarkt messen lassen müssen, sondern es werden auch Aspekte wie die Handelbarkeit der Anteile und die Servicequalität des Anbieters die Anlageentscheidung wesentlich beeinflussen.“,

      Methodik der Scope-Jahresstudie Geschlossene Fonds

      Die Auswertung des Platzierungsvolumens stellt einen Auszug aus der Scope-Jahresstudie „Geschlossene Fonds“ dar. An Unternehmen, die in den letzten drei Jahren einen oder mehrere Geschlossene Fonds aufgelegt und öffentlich vertrieben haben, wurde ein ausführlicher Fragebogen versandt. Bei der Datenauswertung und damit der Darstellung des laut Scope-Definition relevanten Marktes wurden 131 Unternehmen und circa 500 Fonds berücksichtigt. Unzureichende oder lückenhafte Angaben wurden auf Basis vorliegender Daten, mündlich übermittelter Aussagen, öffentlich zugänglicher Informationsquellen und Angaben maßgeblich beteiligter Vertriebspartner sowie der Markterfahrung der Analysten durch Näherungswerte ergänzt.

      Um Doppelzählungen (zum Beispiel bei mehrjährigen Emissionsphasen) auszuschließen, wurden alle Angaben mit den Ergebnissen der Vorjahre abgeglichen. Scope betrachtet ausschließlich Public Placements. Private Placements, die grundsätzlich nicht öffentlich vertrieben werden, liegen damit außerhalb der Betrachtungen. Die Zahlen der Studie verstehen sich exklusive Agio und inklusive Gründungskapital und stiller Beteiligungen. Die vollständige Jahresstudie veröffentlicht Scope in ihrem „Jahrbuch Geschlossene Fonds 2005/2006“, das im Februar erscheint. (rmk)



      Quelle: FONDS professionell
      Avatar
      schrieb am 02.02.06 09:03:48
      Beitrag Nr. 118 ()

      .
      Fonds geht Immobilien-Nachschub aus

      Plazierungsvolumen sackt auf Tiefstand - Zuwächse nur bei Beteiligungen in Großbritannien und Tschechien

      Berlin - Gemessen am Umsatz war 2005 ein schlechtes Jahr für Anbieter geschlossener Immobilienfonds. 5,25 Mrd. Euro Eigenkapital und ein Fondsvolumen von 11,4 Mrd. Euro stehen nach Erhebungen des Fondsanalysten Stefan Loipfinger für letztes Jahr zu Buche. Der Rückgang im Vergleich zu 2004 beträgt fast ein Viertel.

      Wichtigster Grund für die schlechteste Plazierungsleistung der letzten zehn Jahre war laut Loipfinger der schleppende Nachschub an Immobilien. Die durchaus vorhandenen Objekte mit langfristigen Mietverträgen und bonitätsstarken Mietern waren allerdings derartig umworben, daß ihr Wert um ein bis zwei Jahresmieten stieg. Vor allem ausländische Investoren bieten nach wie vor enorme Summen, weil sich in Verbindung mit den günstigen Fremdkapitalzinsen und einem hohen Leverage-Effekt international interessante Renditen darstellen lassen. Geschlossene Fonds können da nicht mithalten, schon gar nicht, wenn auf für Anleger riskantes "Tuning" der Ausschüttung (zum Beispiel Finanzierung in Fremdwährung) verzichtet wird.

      Selbst große Anbieter wie Geno Asset Finance oder DB Real Estate waren nicht in der Lage, ihre Pläne für 2005 umzusetzen. DB Real Estate hatte sich mit 450 Mio. Euro einzusammelndem Eigenkapital das höchste Plansoll der Branche gesetzt - aufgelegt wurde aber gar kein geschlossener Immobilienfonds.

      Die Liste der "Plazierungsmeister" 2005 hat die gleichen Spitzenreiter wie im Vorjahr: MPC und Jamestown. Beide büßten jedoch kräftig an Umsatz ein; MPC mußte beim Eigenkapital ein Minus von 95 Mio. Euro wegstecken und erreichte noch 364 Mio. Euro (Gesamtvolumen: 676 Mio. Euro), US-Spezialist Jamestown sammelte 299 Mio. Anlegergeld ein (minus 20 Prozent). Jamestown erreichte sein Ergebnis mit nur einem plazierten Fonds. Mehr ließ die gerade in den USA schwierige Objektbeschaffung nicht zu.

      Zu den wenigen Gewinnern des Immobilienfonds-Jahres 2005 zählt die Deutsche Capital Management (DCM). Mit 287 Mio. Euro Eigenkapital und 630 Mio. Euro Fondsvolumen gelang das beste Ergebnis der Unternehmensgeschichte. 239 Mio. Euro Eigenkapital wurden dabei für Deutschland-Fonds eingesammelt (2004: 79 Mio. Euro). Auch das ist eine Entwicklung gegen den Trend, denn ansonsten verloren Deutschland-Fonds weiter an Anleger-Gunst: 1,53 Mrd. Euro beim Eigenkapital (minus 30 Prozent) und 3,2 Mrd. Euro Fondsvolumen (minus 37 Prozent) bedeuten absoluten Minusrekord in Loipfingers Statistik. Als wesentlicher Grund für die spärlich sprudelnden Anleger-Gelder wird die Falk-Pleite genannt. Noch ein Trend bei den Deutschland-Fonds: Die Steuervorteile, von denen sich in der Vergangenheit viele Anleger blenden ließen, sind auf 18 Prozent geschrumpft, die Anfangsausschüttungen dagegen auf 6,8 Prozent geklettert.

      Zwar sind Auslandsfonds bei deutschen Immobilienfondsanlegern immer noch die beliebteste Gattung, ohne Umsatzrückgänge ging es jedoch auch in diesem Segment nicht ab: USA minus 34 Prozent (keine Objekte), Niederlande mehr als halbiert (hohe Leerstände, deswegen teilweise verminderte Ausschüttung), Österreich minus 32 Prozent (kein neuer Mammut-Fonds). Mit 495 Mio. Euro Eigenkapital (Volumen: 1,06 Mrd. Euro) zeigen Großbritannien-Fonds im Auslands-Segment dagegen satte Zuwächse. Loipfingers Begründung: Ein noch "unverbrauchter" Markt, steuerliche Freibeträge bei Erst-Zeichnungen. Der zweite Gewinner: Tschechien, wo allein Sachsenfonds 78 Mio. Euro der insgesamt 110 Mio. Euro Eigenkapital investierte.

      Kein gutes Haar läßt Loipfinger als neu aufgelegten Dubai-Fonds: Bei der Analyse fielen bislang sämtliche Angebote durch. Anleger trugen dennoch rund 160 Mio. Euro für die Immobilien im Wüstensand zusammen. maw


      Artikel erschienen am Do, 2. Februar 2006
      Avatar
      schrieb am 15.02.06 19:08:49
      Beitrag Nr. 119 ()
      Tag zusammen,

      Heute kam der Projektbrief zum EKT Windpark Trandeiras. 2005 war stärker als das Vorjahr und wir liegen über der Prognose!! Voraussichtlich wird im Sommer eine Ausschüttung von 12% möglich sein. Das ist 2% mehr als im Prospekt prognostiziert!!! #freu# Energiekontor macht schon tolle Parks.
      Avatar
      schrieb am 21.02.06 14:45:42
      Beitrag Nr. 120 ()
      Neuverhandlungen des Doppelbesteuerungsabkommens mit den Vereinigten Arabischen Emiraten
      Nach Artikel 30 des Abkommens vom 9. April 1995 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den Vereinigten Arabischem Emiraten zur Vermeidung der Doppelbesteue­rung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen und zur Belebung der wirtschaftlichen Beziehungen ( BGBl. 1996 II S. 518) tritt das Abkommen 10 Jahre nach sei­nem Inkrafttreten am 10. August 2006 außer Kraft. Die zuständigen Ministerien der Bundesregierung haben beschlossen, das Abkommen mit den Vereinigten Arabischen Emiraten nicht zu verlängern, sondern neu zu verhandeln. Deutschland wird den Vereinigten Arabischen Emiraten vorschlagen, noch im 1. Halbjahr 2006 mit Neuverhandlungen zu einem Doppelbesteuerungsabkommen zu beginnen. (gp)

      Quelle: FONDS professionell
      Avatar
      schrieb am 28.02.06 09:59:32
      Beitrag Nr. 121 ()
      Fondsbörse Deutschland kooperiert mit führenden Vertriebspools
      28.02. 7:35

      Die Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler AG wird zukünftig mit führenden Vertriebspools für geschlossene Fonds kooperieren. Die Maklergesellschaft für den Zweitmarkthandel an der Fondsbörse Deutschland und die Vertriebspools von Bit Treuhand AG, Brenneisen Capital AG, Jung, DMS & Cie. Pool GmbH und UK-CONSULT AG haben am Freitag, den 24. Februar 2006, einen Kooperationsvertrag unterschrieben. Inhalt der Vereinbarung ist, dass die Berater der Vertriebspartner ihre Kunden auf den Handel mit geschlossenen Fonds an der Fondsbörse Deutschland aufmerksam machen.

      Die Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler AG kooperiert ab sofort mit den Vertriebspools von Bit Treuhand AG, Brenneisen Capital AG, Jung, DMS & Cie. Pool GmbH und UK-CONSULT AG. Die Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler AG erhofft sich von der Kooperation einen breiteren Zugang zu neuen Anlegerschichten. Über die den Pools angeschlossenen Vertriebspartner erhalten deren Kunden jetzt einen direkten Zugang zu dem neutralen und unabhängigen Zweitmarkt der Fondsbörse Deutschland. So können zum Beispiel Anleger, die aufgrund von Scheidung, Insolvenz oder Erbschaft ihre Beteiligung veräußern müssen, oder Investoren, die wegen einer Portfolioumschichtung verkaufen wollen, jederzeit über die Fondsbörse Deutschland handeln, zu marktgerechten Preisen.

      Der Kurs für eine Beteiligung bestimmt sich allein durch Angebot und Nachfrage. Alex Gadeberg, Vorstand der Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler AG sagt: "Durch die Kooperation erschließen wir neue Anlegerschichten und können gleichzeitig den Service für Anleger ausbauen." Gadeberg weiter: "Unsere Partner übernehmen die optimale Beratung und wir die reibungslose Abwicklung des Zweitmarkthandels."


      Kooperationspartner mit großen Erwartungen

      Die Kooperationspartner der Beteiligungsmakler setzen hohe Erwartungen in die Zusammenarbeit. Norbert Hanf, Vorstand der Brenneisen Capital AG sagt: "Wir sind nach Prüfung verschiedener Alternativen zu dem Ergebnis gekommen, dass der Handel von Zweitmarktanteilen über ein Tochterunternehmen der Börsen AG Hamburg und Hannover sowohl Verkäufern und Käufern als auch beratenden Finanzdienstleistern ein Höchstmaß an Professionalität bietet.

      Außerdem können wir unseren Kunden so die Ermittlung eines fairen Preises für ihre angebotene Beteiligung gewährleisten." Auch Peter Sissovics, Vorstand der UK-CONSULT AG, freut sich über die Kooperation und erklärt: "Geschlossene Fonds im Zweitmarkt zu kaufen oder zu verkaufen bedarf einer qualifizierten Beratung durch einen versierten Endkundenberater und eines funktionierenden Zweitmarkts. Beides bietet die Kooperation." Helmut Schulz-Jodexnis von der Jung, DMS & Cie. AG, geht es besonders um das Vertrauensverhältnis zwischen Berater und Anleger. Er sagt: "Der Berater muss als Vertrauensperson des Kunden die Chance haben, ihm den Ausstieg aus der nicht fungiblen Beteiligung zu realisieren und das zu fairen Bedingungen." Jan Bäumler, Mitglied des Vorstands der Bit Treuhand AG, ergänzt und sagt: "Wir setzen große Erwartungen in die Zusammenarbeit - insbesondere, weil hier ein nicht durch private Interessen beeinflusster sondern neutraler, transparenter und unabhängiger Zweitmarkt für geschlossene Fonds besteht."

      Info:
      Die Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler AG betreut seit Anfang 2000 den Handel mit geschlossenen Fonds an der Fondsbörse Deutschland, seinerzeit noch unter dem Namen DAI Zweitmarkt GmbH. Die Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler AG gehört zur Gruppe der BÖAG Börsen AG Hamburg/Hannover, der Betreiberin der Plattform. Die Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler AG handeln an der Fondsbörse Deutschland geschlossene Fonds. Derzeit sind über die Handelsplattform rund 2.000 geschlossene Fonds handelbar. Weitere Informationen zur Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler AG finden Sie im Internet unter www.zweitmarkt.de
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      schrieb am 28.02.06 10:10:22
      Beitrag Nr. 122 ()
      Schiffsfonds vor tiefen Einschnitten
      von Katrin Berkenkopf

      Die Schiffsfondsbranche steht vor grundlegenden Veränderungen: Es gibt immer mehr Emissionshäuser und immer weniger gute Projekte. Das führt zu Druck auf die Kostenstrukturen und schmälere die Vertriebsmargen.

      Dies sagt der Hamburger Reeder Claus-Peter Offen. Für den klassischen Vertriebsweg durch unabhängige Vermittler könnte dies das Aus bedeuten. Mit knapp 3 Mrd. Euro eingeworbenem Kapital lagen Schiffsfonds im vergangenen Jahr auf Rekordniveau. Experten sind sich sicher, dass dieses Volumen nicht zu halten ist. "2004 und 2005 waren absolute Ausnahmejahre", sagt Fondsanalyst Stefan Loipfinger.

      Fondshäuser sammeln Kapital von Anlegern in geschlossenen Fonds und finanzieren damit den Neubau oder Ankauf von Schiffen. Diese werden an internationale Linienreedereien verchartert, aus den Einnahmen generiert der Fonds seine Ausschüttungen.

      Die Schifffahrtsmärkte, insbesondere Containerschiffe, die von deutschen Anlegern besonders gern finanziert werden, haben in den vergangenen Jahren einen Boom erlebt. Die Fonds haben daran gut verdient. Aber auch die Taschen der Charterer sind prall gefüllt. Gleichzeitig können sie von den Banken zu niedrigen Zinsen Geld leihen. Deshalb ist es unattraktiver geworden, Schiffe von deutschen Finanzierern einzuchartern, statt sie selbst zu kaufen.

      "Wir müssen ehrlich sein, das System ist sehr, sehr teuer", sagte Martin Smith, Geschäftsführer der Norddeutschen Vermögen, auf einem Forum des Fachmagazins "Marine Money". "Deshalb hat das System in seiner derzeitigen Form keine Zukunft."

      Hohe weiche Kosten und abgekühlte Märkte

      "Die Charterer vergleichen natürlich die Kosten. Und im Moment sind die Fonds einfach teurer als das Eigenkapital", sagt Claus-Peter Offen. Er gehört zu den so genannten Trampreedern. Deren Schiffe fahren nicht unter eigener Flagge, sondern für die Charterer. Einen Teil der Frachter finanziert er selbst, einen Großteil gemeinsam mit Emissionshäusern über Fonds.

      Das Problem der klassischen Schiffsfonds sind die hohen weichen Kosten, insbesondere die für den Vertrieb. "Der Verkauf über Vermittler ist zu teuer. Die Fondshäuser müssen den Vertrieb ins eigene Haus holen oder verstärkt mit Banken zusammenarbeiten", sagt ein internationaler Schifffahrtsexperte, der anonym bleiben will. Nur dann wären die Fonds weiter wettbewerbsfähig.

      Die Schiffsfinanzierer haben noch ein weiteres Problem: Die Märkte sind seit dem vergangenen Sommer stark abgekühlt. Große Fusionen wie die Übernahme von CP Ships durch Hapag-Lloyd haben für Verunsicherung gesorgt. Eine große Zahl neuer Schiffe wird in den nächsten zwei Jahren ausgeliefert, gleichzeitig ist nicht klar, ob die Nachfrage nach Transportraum weiter so wächst wie bisher.

      Claus-Peter Offen rechnet für diesen Zeitraum mit einer Überkapazität von zwei bis vier Prozent. Weitere Schiffe will deshalb im Moment keiner bestellen, die Aufträge für Werften sind Anfang dieses Jahres drastisch eingebrochen. Und selbst wenn die Linienreedereien doch noch Schiffe über deutsche Häuser finanzieren, sind sie nicht mehr gewillt, die bei den Anlegern so beliebten langfristigen Charterverträge abzuschließen.

      Konkurrenz wird härter

      Die Konkurrenz wird deshalb härter. "Wir stehen vor großen Herausforderungen", sagt Christian von Oldershausen vom Emissionshaus HCI, das erst im Oktober an die Börse gegangen ist. Man müsse überlegen, wie weiteres Wachstum im Bereich Schifffahrt auch außerhalb des klassischen Fondsgeschäfts zu gewährleisten sei.

      Von Oldershausen sieht die börsennotierten Unternehmen im Kampf um die Schiffe im Vorteil. Sie seien nicht nur in der Lage, sondern geradezu gezwungen, Projekte mit niedrigeren Margen und geringeren Ausschüttungen für Anleger zu akquirieren, um Präsenz am Markt zu zeigen. Traditionelle inhabergeführte Emissionshäuser könnten da ins Hintertreffen geraten.

      "Das Geschäft wird sich auf größere Emissionshäuser und Reedereien konzentrieren", erwartet Offen. Die könnten es sich auch leisten, Projekte vorzufinanzieren, für die es noch keine Beschäftigung bei einem Charterer gibt. Mit dem ebenfalls börsennotierten Fondshaus MPC plant er einen Flottenfonds, über den sich Anleger an mehreren neuen Schiffen, die nur teilweise schon verchartert sind, beteiligen können. Dadurch würde eine bessere Risikostreuung erreicht, so Offen.

      "Wenn das eingeworbene Kapital künftig nur noch bei 1,5 Mrd. Euro liegt, kann die Branche damit auch noch gut leben", meint Fondsexperte Loipfinger. An ein Ende der Schiffsfonds glaubt er nicht. Dafür sei der Bedarf an Schiffen auch langfristig zu groß.

      Aus der FTD vom 28.02.2006
      © 2006 Financial Times Deutschland, © Illustration: FTD; CP Ships
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      schrieb am 02.03.06 13:20:47
      Beitrag Nr. 123 ()
      @ K1

      heuchlerischer kann eine Pressemeldung/Stellungnahme ja wohl kaum sein, oder?

      Wenn diejenigen, die am allermeisten von der Marktentwicklung partizipiert haben sich heute hinstellen und hohe Kosten anmahnen.

      Die Jungs haben vielmehr Angst vor den neuen Emissionshäusern, weil dort zum Teil eine ganz andere Kultur gepflegt wird und die Kalkulationen viel schlanker sind.

      Wenn eine Emisssion mit 80, 100 oder 200 Mio. € mit genau denselben Prozentsätzen durchkalkuliert ist wie Beteiligungen mit 10 Mio. € Volumen, dann stimmts halt nicht mehr. Insbesondere auch die Kostensätze für Gründungs- und Beratungskosten, Mittelverwendung etc.

      Und das Szenario das dort beschrieben wird ist genau das, wovor wir im Nachbarthraed Thread: Wie die richtige Schiffsklasse finden ? schon seit Monaten warnen. Aber hätte man das den Anlegern vor 6 Monaten gesagt, dann hääte vielleicht der eine oder andere keinen Containerriesen und auch keinen Suezmaxtanker der innerhalb eine Jahres zum x-ten mal den Eigentümer mit Aufschlag gewechselt hat.

      Ich denke, dass vor allem den Großen mit Ihrem immensen Kostenapparat Druck entsteht.

      Mal schauen, wie die AG`s dann noch Ihre Gewinne für die Aktionäre sichern wollen, wenn der Markt "soooooo" schwer wird (oder war das schon die Ankündigung von fallenden Dividenden?) :D.

      Viele Grüße

      Kickaha
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      schrieb am 02.03.06 15:24:26
      Beitrag Nr. 124 ()
      :)
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      schrieb am 03.03.06 09:26:12
      Beitrag Nr. 125 ()
      Zweitmarkt als Zukunftssicherung

      Von Lutz Knappmann

      Die Beteiligungsbranche ist im Umbruch. Nach dem Wegfall der Steuerprivilegien zählt auch für geschlossene Fonds nur noch die Rendite. Eine wachsende Rolle spielen dabei Zweitmärkte wie die Hamburger Fondsbörse Deutschland. Sie verzeichnet deutlich steigende Umsätze - und hofft ihre Rolle als "Notausstieg" abzulegen.

      Hamburg - Ein Wechselbad der Gefühle erlebten Anbieter und Käufer geschlossener Fonds im vergangenen Jahr. Das Hickhack um die steuerliche Behandlung der Beteiligungsmodelle verunsicherte viele Anleger - sorgte aber auch für eine Schlussverkaufsstimmung, die der Branche das beste Ergebnis seit 1998 bescherte. 10,52 Milliarden Euro flossen 2005 in die Beteiligungsmodelle, nach 10,33 Milliarden Euro im Vorjahr. Der größte Teil des Geldes entfiel - wie gewohnt - auf Immobilienfonds (32,4 Prozent) und Schiffsfonds (26,3 Prozent).

      Seit dem 11. November 2005 sind die Steuervorteile der Fonds weitgehend Geschichte. Verlustzuweisungen aus Beteiligungen, die nach diesem Stichtag gezeichnet wurden, dürfen de facto nur noch mit Gewinnen aus demselben Fonds verrechnet werden. So sieht es der neue Paragraf 15 b des Einkommensteuergesetzes vor.

      Mit dem Wegfall der Steuerprivilegien steht die Branche 2006 vor vollkommen neuen Herausforderungen, denn für die Anleger zählt letztlich nur noch die Rendite. "Die Frage der Existenzberechtigung steht damit im Raum", so Florian Schoeller von der Fondsratingagentur Scope. "Verbleiben genug Vorteile, um die Nachteile aufzuwiegen?"

      Die Nachteile geschlossener Fonds als Renditemodelle sind schwerwiegend. Denn aufgrund ihrer Konstruktion sind sie höchst illiquide. "Sie sind nicht börsentäglich verfügbar und können nicht jederzeit abgestoßen werden", schreibt Schoeller in einer Studie. "Weder Anbieter noch Makler stellen einen fairen und nachhaltigen Rückkaufkurs." Das einmal investierte Geld bleibe zum Teil über Jahrzehnte gebunden.

      Zudem seien die Fonds wenig transparent. Nach der Platzierung "reduziert sich der Informationsfluss auf ein Minimum", kritisiert der Fondsexperte. "In Folge ist der offene und direkte Handel beinahe unmöglich." Gerade dieser Aspekt ist allerdings für die Akzeptanz der Beteiligungsmodelle als Renditebringer entscheidend. "Da muss die Branche etwas tun", so der Experte.

      Handelsplattformen wie die Hamburger Fondsbörse Deutschland wittern daher Morgenluft. Dort ist mittlerweile beispielsweise der Handel mit Anteilen von rund 2000 geschlossenen Fonds möglich. "Bei rund 90 Prozent unserer Kunden ist dabei der Renditeaspekt ausschlaggebend. Steuerliche Vorteile spielen keine entscheidende Rolle", sagt Alex Gadeberg, Vorstand der Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler AG, im Gespräch mit manager-magazin.de. "Deshalb freuen wir uns, dass die geschlossenen Fonds nun stärker renditeorientiert arbeiten."

      Der Wandel des Marktes lässt sich an der Geschäftsentwicklung der Hamburger Makler ablesen. "2005 haben wir nominal rund 42,4 Millionen Euro umgesetzt, 80 Prozent mehr als im Vorjahr. Und seit Jahresbeginn 2006 liegen wir bereits bei rund 19 Millionen", so Gadeberg. Mehr als ein Fünftel des Umsatzes entfiel dabei auf das so genannte Premium-Segment, das Fonds von mittlerweile neun ausgewählten Initiatoren umfasst. Die Fallzahlen sind freilich nach wie vor klein. Insgesamt rund 1000 Deals wurden im vergangenen Jahr über die Börsenplattform abgewickelt.

      Noch hat sich der Zweitmarkt nicht vollkommen als alltägliche Handelsplattform für geschlossene Fonds etabliert, sondern dient häufig als Notausstieg. "Wir gehen davon aus, dass ein relativ großer Teil der Verkäufer finanziell unter Druck steht", so Gadeberg. Auch bei Krisenfällen wie der Pleite verschiedener Falk-Fonds klingelt bei den Hamburgern häufig das Telefon. Doch ob die besorgten Anleger, die ihre absturzbedrohten Anteile losschlagen wollen, tatsächlich einen Käufer finden, ist nicht unbedingt sicher.

      Die Liquidität der Fonds auf dem Zweitmarkt ist qualitätsabhängig. "Die gut laufenden Fonds sind sehr liquide", berichtet Gadeberg. "Bei einem guten Schiffsfonds ist es nicht ungewöhnlich, dass auf einen Anteil sechs Kaufinteressenten kommen." In Krisenfällen sieht das Verhältnis häufig etwas anders aus.

      Doch die Makler sind optimistisch, ihr Geschäft in den kommenden Jahren kräftig auszubauen. Mittlerweile kooperiert die Fondsbörse deshalb auch direkt mit einer Reihe von Fonds-Vertriebsgesellschaften, um damit mehr Kunden an den Zweitmarkt zu locken.

      Konkurrenz bekommen die Hamburger mittlerweile auch aus dem Internet: Die Fondsplattform Efonds24 ermöglicht ihren Kunden in Zusammenarbeit mit der US-Bank Lehman Brothers und der Meridian10 GmbH den Handel mit rund 100 Schiffsfonds. Hinzu kommen eine reihe von Zweitmarktfonds und emittenteneigenen Handelsplattformen.

      Für die Zukunft der Beteiligungsbranche dürfte der Erfolg dieser Zweitmärkte eine zentrale Rolle spielen. "Die Zeiten der einfachen Erfolge sind vorbei", konstatiert Scope-Experte Schoeller. "Der Mut zu mehr Transparenz ist eine Grundvoraussetzung für die Weiterentwicklung der Geschlossenen Fonds zu einer Anlageklasse, die auf gleicher Augenhöhe mit den Etablierten agieren kann."

      Quelle: http://www.manager-magazin.de/geld/geldanlage/0,2828,403853-…
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      schrieb am 07.03.06 18:07:45
      Beitrag Nr. 126 ()
      Neue Zeitrechnung

      Verlustzuweisungen für den Fiskus stellen Immobilienfonds, Schiffs- und Windkraftfonds zwar nicht mehr in Aussicht. Dafür locken jetzt aber andere attraktive Steuervorteile.

      Zweimal Schlussverkauf in einem Jahr? Das hat es für Anleger geschlossener Beteiligungsmodelle noch nie gegeben. Die erste Schnäppchenjagd fand Anfang Mai vergangenen Jahres statt. Auslöser war die Ankündigung, dass Anleger Steuersparfonds mit Verlustzuweisungen spätestens bis zum 4. Mai 2005 beitreten müssten, um die roten Zahlen mit Arbeitslohn und anderen Einkünften verrechnen zu können. Steueroptimierer griffen kräftig zu. Im Juni hieß es dann aus der Bundespolitik: April, April. Alles blieb beim Alten – zumindest vorerst. Im September verdichteten sich schließlich die Anzeichen, dass das Verrechnungsverbot doch noch kommen sollte, und zwar zum Stichtag 11. November 2005. Erneut setzte Ausverkaufsstimmung ein.

      Rekord. Eines bewirkten diese chaotischen Rahmenbedingungen: Die Fondsbranche verzeichnete die zweitbesten Umsatzzahlen ihrer Geschichte. Nach einer aktuellen Marktanalyse des Rosenheimer Fondsexperten Stefan Loipfinger investierten Privatanleger vergangenes Jahr rund 12,3 Milliarden Euro in geschlossene Immobilien-, Medien- und Schiffsfonds sowie andere Modelle, nur knapp 500 Millionen Euro weniger als im Rekordjahr 2004.

      Doch obwohl das Verkaufsargument Verlustzuweisung für die Steuer nun endgültig passé ist, erwartet Loipfinger auch für dieses Jahr „mindestens 10,8 Milliarden Euro Anlegerkapital“. Kein Wunder, denn für private Investoren sind geschlossene Beteiligungsmodelle auch ohne hohe rote Zahlen steuerlich interessant. Bei ausländischen Immobilienfonds etwa, die jenseits der Grenzen besteuert werden, winken hohe Freibeträge und günstige Sätze. In Deutschland unterliegen die laufenden Einnahmen allerdings dem Progressionsvorbehalt.

      Auch Schiffs-, New-Energy- oder Lebensversicherungsfonds bieten beachtliche Steuervorteile. Zwar sind die guten Zeiten für die Anbieter von Medienfonds, die stets die höchsten Verlustzuweisungen in Aussicht stellten, endgültig vorbei. Erbschaft- und schenkungsteuerlich bieten sie aber noch interessante Vorteile.

      Bei der Wahl eines Fondsangebots sollten aber wichtige Regeln beachtet werden. Auch die geplanten Änderungen bei der Erbschaft- und Schenkungsteuer sowie die von der Bundesregierung angekündigte Abschaffung der Spekulationsfrist von 2007 an muss bei der Investitionsentscheidung einbezogen werden.

      Schiffsfonds. Von der großen Nachfrage der Investoren profitierten 2005 insbesondere Schiffsfonds. Rund ein Drittel des gesamten Anlegerkapitals wanderte in diese Beteiligungen. Dabei profitieren Investoren schon länger nicht mehr in erster Linie von hohen Verlustzuweisungen, sondern von der günstigen Tonnagesteuer.

      Wer dieses Jahr in Schiffsfonds investieren will, sollte jedoch berücksichtigen, dass die Charterraten bis Juni 2005 auf ein gigantisches Rekordhoch stiegen und seither nachgeben. Konnten 2003 – zum absoluten Tiefststand – für ein Frachtschiff mit 1700 Containern maximal 6000 Dollar pro Tag als Rate vereinbart werden, waren es Mitte 2005 bis zu 30 000 Dollar. Trotz dieses hohen Niveaus konnten bis zu dreijährige Charterverträge vereinbart werden.

      Derzeit liegen die Raten für diese Schiffsgröße bei rund 20 000 Dollar pro Tag für einjährige Verträge. Sie bewegen sich damit immer noch über dem durchschnittlichen Niveau der letzten zehn Jahre. „Dennoch sollten Investoren bedenken, dass sie es mit einem extrem volatilen Markt zu tun haben“, sagt Peter Schürmann vom Schiffsfondsanalysehaus Huneke in Münster.

      Quelle: http://www.capital.de/sr/100002662.html?mode=print
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      schrieb am 08.03.06 07:32:37
      Beitrag Nr. 127 ()
      02.03.06 - Zehn DG-Anlage-Fonds so gut wie pleite?

      Immobilien Zeitung berichtet in der aktuellen Ausgabe über die gegen die DGA und DZ Bank eingelegten Klagen wegen Prospekthaftung

      In den 80er und 90er Jahren gehörte die DG Anlage GmbH (DGA) mit einem platzierten Investitionsvolumen von 2,5 Mrd. EUR zu den ganz Großen im Geschäft mit geschlossenen Immobilienfonds. 60 Angebote brachte das Unternehmen, das einst mit der DG Bank (später DZ Bank) verbandelt war, auf den Markt. Das ist lange her. Seit 2001 gibt es keine neuen DGA-Fonds mehr – dafür aber jede Menge Ärger mit solchen, die schlecht laufen. Zehn Produkte sind so mies dran, dass ihnen nach Einschätzung des Anlegeranwalts Ulrich Kaminski, Bonn, die Insolvenz droht.

      Der Gründer der Initiative Fonds-dg beruft sich auf Informationen aus den Rechenschaftsberichten der Fonds mit den Nummern 17, 26, 27, 30, 32, 34, 35, 36, 39 und 41. In denen warnt die DGA vor der Möglichkeit von Illiquidität, Insolvenz und Totalverlust für die Anleger. Diese Szenarien könnten nur mit Hilfe von Stützungsmaßnahmen verhindert werden, heißt es weiter. Dazu gehören nach den Worten von DGA- Geschäftsführer Karl-Heinz Schneider etwa Änderungen der Nutzungskonzepte, Stundungs- und Rangrücktrittsvereinbarungen mit den Gläubigerbanken, das Umstellen der Finanzierungen und Objektverkäufe.

      Die Gesellschafter der DGA, also die DG Immobilien Management GmbH, hätten seit 2000 bereits einen dreistelligen Millionenbetrag eingesetzt, um Fonds zu stabilisieren.

      Gläubiger BAG Hamm schweigt

      Die Managementgesellschaft gehört zur Unternehmensgruppe der Bank AG Hamm (BAG), die 1987 mit der Maßgabe gegründet wurde, sich um Problemkredite der zum Bundesverband der Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) gehörenden Geldinstitute zu kümmern. Große Teile der DGA-Fonds-Kredite dürften längst vom ehemaligen Hauptgläubiger DG/DZ Bank an die BAG übergeben worden sein. Eine Auskunft dazu gibt es bei den Hammer Bankern ebenso wenig wie eine Antwort auf die Frage, in welcher Größenordnung die DGA-Fonds bei den Problembewältigern des BVR in der Kreide stehen. Umso zuversichtlicher ist DGA-Geschäftsführer Schneider. Für alle gefährdeten Fonds würden Sanierungsgutachten erstellt, sagt er. „Nach derzeitiger Einschätzung kann eine Sanierung der Fondsgesellschaften in allen Fällen die bestehenden Probleme beseitigen.“ Kaminski hat daran großen Zweifel. Er beziffert das Eigenkapitalvolumen, das die Anleger der zehn schwer angeschlagenen Fonds bereits verloren haben, auf 586 Mio. EUR. Der DGA wirft er vor, die Immobilienmärkte vor allem in den 90er Jahren viel zu optimistisch eingeschätzt zu haben. So habe der in den Jahren
      1995/1996 aufgelegte Fonds Nr. 39, der von der Hamburger G.U.B. mit +
      + bewertet worden war, inzwischen Verluste von gut 101 Mio. EUR
      eingefahren. Das Investitionsvolumen hatte seinerzeit bei 118,1 Mio.
      EUR gelegen. Die Immobilien, in die rund 80 Mio. EUR investiert worden waren, stünden mittlerweile nur noch mit rund 20 Mio. EUR in den Büchern. „Die Wertberichtigungen bewegen sich insgesamt sicher in Milliardenhöhe“, sagt der Jurist, der viele Jahre als Finanzdienstleister tätig war.
      Schneider begründet die Probleme vieler seiner Fonds mit dem „seit Jahren negativen Marktumfeld für Gewerbeimmobilien in Deutschland“.
      Besonders betroffen seien Fondsgesellschaften, die in den 90er Jahren in Gewerbeimmobilien in Berlin und den neuen Bundesländern investierten. Eine Darstellung, die Kaminski so nicht gelten lässt.

      Er ist seit gut einem halben Jahr mit DGA-Fonds befasst und verweist unter anderem darauf, dass die Angebote mitunter einen exorbitant hohen Weichkostenanteil von 35% gehabt hätten. Zudem wirft er dem DGA- Management vor, Mitte der 90er Jahre neue Berlinfonds mit sehr optimistischen Kalkulationen aufgelegt zu haben, während zeitgleich den Anlegern bereits laufender Fonds von Problemen auf dem Immobilienmarkt der Hauptstadt berichtet worden sei. Vor dem Hintergrund dieses von Kaminski als Täuschung gewerteten Verhaltens hat er beim Landgericht Frankfurt am Main gegen die DGA und die seinerzeit hauptsächlich finanzierende DG/ DZ Bank 97 Klagen wegen Prospekthaftung eingereicht. Dabei geht es um acht der gefährdeten Fonds. Die von Kaminski vertretenen Anleger klagen auf Rückabwicklung und Rückzahlung der Einlagen und auf Schadenersatz für verlustig gegangene Ausschüttungen. Erste Mandate hat auch die Bremer Kanzlei Hahn, Reinermann & Partner. Sie betreffen die Fonds Nr. 32 und 34.

      Dass die Probleme der überwiegend von Volks- und Raiffeisenbanken vertriebenen DGA-Fonds bei weitem nicht nur Ostprodukte betreffen, zeigt ein Blick in die letzte veröffentlichte und obendrein miserable Leistungsbilanz des Jahres 2000. So zählten seinerzeit neben vier US- Fonds auch Angebote mit Immobilien in den westdeutschen Städten Hamburg, Stuttgart, Frankfurt am Main, Oberursel und Saarbrücken zu denen, die ihre Ausschüttungsprognose zumeist weit verfehlten.

      Zahlreiche Fonds bescherten ihren Anlegern zwar die seinerzeit dominanten Steuervorteile, ausgeschüttet haben sie jedoch nie.
      Andersherum erfüllten Ostfonds mit Objekten in Stralsund, Magdeburg, Weimar, Erfurt oder Suhl durchaus die Erwartungen und übertrafen sie mitunter sogar. Von den Schwierigkeiten ist die ganze Palette der Immobilientypen betroffen. Von Büros über Kaufhäuser und Hotels bis zu Seniorenresidenzen ist alles dabei. Leerstände, Betreiberpleiten und/oder niedrigere Mietsätze als geplant sind die entscheidenden Ursachen.




      Miserable Leistungsbilanz

      An der Ausschüttungsmisere hat sich bis heute nicht viel geändert.
      Nur 22 der 60 Immobilienfonds leisteten nach Angaben Schneiders im Jahr 2005 überhaupt Auszahlungen an Anleger, die meisten davon weniger als prognostiziert. Trotz aller Vermietungsprobleme steht nach seinen Worten aber nur ein Objekt komplett leer.

      Und wie geht es nun weiter? Die DGA hat ihr Geschäft vom Initiieren geschlossener Fonds auf das Sanieren derselben verlegt. Dabei wird es wohl bleiben, zumal Schneider die Einstellung des Neugeschäfts mit dem Wegfall der Sonder-AfA begründet. Die Kaminski-Klagen weist er erwartungsgemäß zurück, auch wenn die Klageschriften noch gar nicht eingegangen seien. Wenn es bei den Vorstößen des Anwalts um die Frage der Prospekthaftung gehe, dann entbehre das jeder Grundlage, sagt der DGA-Chef.

      Anders der 62-jährige Anwalt: „Wir werden außerordentliche Versammlungen der Anleger einberufen lassen“, kündigt er an. Die Mobilisierung der Geschädigten sei für Fondsinitiatoren erfahrungsgemäß das Unangenehmste. Bei den Klagen glaubt er das Interesse vieler Volks- und Raiffeisenbanken hinter sich. Die hätten zwar DGA-Fonds vertrieben, sich aber von der Initiatorin oftmals nicht richtig informiert gefühlt. „Die hoffen, dass durch die Klagen Klarheit geschaffen wird“, so Kaminski. In Einzelfällen hätten sich
      Volks- und Raiffeisenbanken mit DGA-Fonds-Geschädigten bereits auf Abfindungen verständigt. Sie gingen auf Fälle in den 90er Jahren zurück, in denen etwa auch deutlich über 60-Jährigen DGA-Fonds als langfristige und sichere Anlage für ausgelaufene Lebensversicherungen verkauft worden seien. Kaminski: „Ein echter Banker hat mit so etwas ein Problem.“

      Quelle: Immobilien-Zeitung Ausgabe 6/2006 vom 2.3.2006
      Avatar
      schrieb am 18.03.06 11:03:38
      Beitrag Nr. 128 ()
      Schwarze Schafe auf der grünen Weide

      Grauer Kapitalmarkt: Fragwürdige Emittenten von Aktien, Anleihen und Genussrechten reiten auf der Nachhaltigkeitswelle - hohe Weichkosten oder mangelnde Transparenz sind Warnzeichen
      VDI nachrichten, Dortmund, 17. 3. 06, mav - Solaraktien stürmen einen Kursgipfel nach dem anderen, auf Windaktien scheint die Sonne, auch andere Umweltwerte erfreuen die Anleger. Das ruft die Trittbrettfahrer auf den Plan: Sie wollen den Glanz der Erneuerbaren Energien und Grünen Geldanlagen auf ihre eigenen, teilweise dubiosen Angebote strahlen lassen.

      Nach eigener Aussage handelt es sich um eine "international ausgerichtete Beteiligungsgesellschaft, die sich auf Investments im Bereich Erneuerbare Energien spezialisiert hat." Auf ihrer Internetseite, unter der Rubrik "Öffentliche Stimmen", veröffentlicht sie reichlich Zitate des Bundesumweltministeriums. Und hinter der Gesellschaft stecken, so wirbt sie, "europäische Marktkenner" und "erfolgreiche Partner" in den USA.

      Die Gesellschaft, die auch in Düsseldorf eine Zweigstelle betreibt, bietet deutschen Anlegern insgesamt 2 Mio. Vorzugsaktien zu je 7 $ an. Dabei ist das Unternehmen an keiner Börse gehandelt. Ein heißes Investment, das gut gehen muss für den Anleger, eigentlich sogar für den ganzen Planeten - zumindest, wenn die Werbung auf der Internetseite stimmt: "Investments in Erneuerbare Energien bedeutet mehr als nur Dividenden und Profit: Sie bedeuten auch Investitionen in eine bessere Zukunft. Unsere aller Zukunft." So lockt die Bluestar New Energy Inc. Investoren.

      Dass das Unternehmen, es soll an der feinen New Yorker Park Avenue residieren, für "unser aller Zukunft" Gutes bewirkt, kann getrost bezweifelt werden. Denn der theoretische Unternehmenswert beläuft sich bereits auf 70 Mio. $ - eine stolze Summe für ein erst im April 2004 gegründetes Unternehmen. Auf die Frage, wie sich der Ausgabewert der jetzt angebotenen Aktien errechne, hat Bluestar-Chef Michael Ernst nicht viel zu sagen: Kein Kommentar. Auch wer die Stammaktien der Bluestar hält, will er nicht verraten. Bluestar teilt aber mit, man habe sich an zwei Erneuerbare-Energie-Firmen beteiligt.

      Doch Präzises ist wiederum nicht zu erfahren. Ernst: "Über die genaue Höhe der investierten Gelder wurde mit den Zielunternehmen Vertraulichkeit vereinbart." Für die ersten Finanzierungsrunden sind jedoch, gibt er zu, in die beiden Beteiligungen nur Gelder "in sechsstelliger Größenordnung" geflossen. Und welche erfahrenen Strategen stecken hinter all`` dem? Ernst nennt ungern Namen und verweist nebulös auf ein "Netzwerk von Finanzierungsspezialisten, Business Angels und Risikokapital-Kennern". Ein Herr habe zudem "exzellente Kontakte zur RWTH Aachen und zur AGIT".

      Wie bereits 2002 boomt die Branche Grünes Geld. Vielfach zu recht, denn für Energie wie Öl, Kohle, auch Atomkraft wird die Zeit knapp. Doch der Anleger profitiert nur, wenn sein Geld bei den richtigen Unternehmen landet. Volker Pietsch, der Leiter des Deutschen Instituts für Anlegerschutz (DIAS) in Berlin, warnt die Anleger vor Abzockern.
      Fortsetzung von Seite 1
      VDI nachrichten, Dortmund, 17. 3. 06, mav - Solaraktien stürmen einen Kursgipfel nach dem anderen, auf Windaktien scheint die Sonne, auch andere Umweltwerte erfreuen die Anleger. Das ruft die Trittbrettfahrer auf den Plan: Sie wollen den Glanz der Erneuerbaren Energien und Grünen Geldanlagen auf ihre eigenen, teilweise dubiosen Angebote strahlen lassen.

      Als fragwürdig schätzt er z. B. die Hamburger EECH ein. Die EECH steht auch auf der DIAS-Warnliste. Sie hat eine Solaranleihe angeboten, danach eine Windkraftanleihe. Pietsch über die Solaranleihe: "Wer den langen Emissionsprospekt liest, erfährt auch etwas über die Bedenken der Wirtschaftsprüfer der EECH. Für das Geschäftsjahr 2003 konnte nach externer Bilanzprüfung der Nachweis über ein Guthaben in der Türkei in Höhe von rund 280 000 € nicht geführt werden." Auch die Aufwendungen für Start und Erweiterung des Geschäftsbetriebes in Höhe von 1,95 Mio. € seien den Prüfern fragwürdig erschienen.

      Bisher hat die EECH die Zinsen für ihre Solar-Anleihe brav an die Anleger überwiesen. Eine Garantie für die Zukunft? Das findet Pietsch nicht: "Allgemein gilt: Eine solch wundersame Geldvermehrung schließt grundsätzlich den dringenden Verdacht eines Schneeballsystems nicht aus. Solche Systeme brechen unweigerlich in sich zusammen, wenn kein neues Geld neuer Anleger zur Verfügung steht".

      Auch bei geschlossenen Fonds sollten die Anleger Vorsicht walten lassen. Der derzeit angebotene "Biogasprojekt Metacon Kraftwerk-Fonds Nr. 1" von der Metacon Projektentwicklungsgesellschaft mbH aus Berlin etwa weist erstaunliche "Weichkosten" auf. Das sind Kosten für den Vertrieb des Fonds, die Gründungs- und die Finanzierungskosten. Für den Metacon Kraftwerk-Fonds Nr. 1 wurden insgesamt 609 000 € an Weichkosten berechnet, stolze 26 % der Gesamtinvestitionssumme. Auf das eingesetzte Eigenkapital bezogen, errechnet sich sogar eine Quote von sagenhaften 67 %.

      Eine Art Posse liefern sich zurzeit zwei Gesellschaften, die auch "grünes" Geld abfischen: Ecomares und Caviar Creator. Ecomares plant Aquakulturen, Caviar Creator will Fischzuchten aufbauen, um am Kaviar zu verdienen. Hauptfigur im Streit der beiden Unternehmen ist Angelina Ovcharik, Ehefrau des Caviar-Creator-Vorstands Frank Schaefer und nach eigenen Angaben "Gründerin, einzige legitimierte Aktionärin und einziges Mitglied des Board of Directors der Ecomares Inc./Las Vegas". Kraft dieser Funktion, so sieht sie es, habe sie Ende 2005 eine neue Geschäftsführung der Tochtergesellschaften der Ecomares Inc. in Deutschland eingesetzt.

      Die neue Geschäftsleitung habe sich dann mit Hilfe eines Schlüsseldienstes in die Büroräume der Ecomares Verwaltungs GmbH in Kiel begeben. Sie habe die Geschäftsführung ausgewechselt, weil "heftige interne Streitigkeiten in der früheren Geschäftsführung der Ecomares Gruppe die Handlungsfähigkeit des Unternehmens bedrohten", so Ovcharik. Das Unternehmen sei nicht mehr in der Lage, seinen finanziellen Verpflichtungen nachzukommen. Bei 2700 Aktionären seien durch den Vertrieb von "nicht legitimierten" Aktien 16 Mio. € eingeworben worden.
      Schwarze Schafe auf der grünen Weide

      Fortsetzung von Seite 2
      VDI nachrichten, Dortmund, 17. 3. 06, mav - Solaraktien stürmen einen Kursgipfel nach dem anderen, auf Windaktien scheint die Sonne, auch andere Umweltwerte erfreuen die Anleger. Das ruft die Trittbrettfahrer auf den Plan: Sie wollen den Glanz der Erneuerbaren Energien und Grünen Geldanlagen auf ihre eigenen, teilweise dubiosen Angebote strahlen lassen.

      Angela Borowski, Pressesprecherin der Ecomares Group Deutschland, weist Ovchariks Darstellung entschieden zurück. "Es wird hier auf abenteuerliche Weise versucht, unser Unternehmen zu diskreditieren. Dazu laufen Ermittlungen." Die deutsche Ecomares habe ihre Anleger informiert, dass sie sich keine Sorgen machen müssten, so Borowski. Angelina Ovcharik sei 2003 kurzzeitig ("drei Minuten") Boarddirektorin der Ecomares Inc. in den USA gewesen, meint Borowski. Für Anleger ist das Firmengeflecht schwer zu durchblicken. Ecomares hatte etwa Büroräume von Caviar Creator bezogen, auch darüber gab es Krach. Wenn Firmen solche Streitigkeiten ausfechten, leidet ihr eigentliches Geschäft. Ein Verlierer steht dabei fest: der Anleger. JÖRG WEBER

      Anlegerschützer warnen vor Abzockern

      Firmengeflechte für Anleger schwer durchschaubar

      http://www.vdi-nachrichten.com/vdi_nachrichten/aktuelle_ausg…
      Avatar
      schrieb am 11.04.06 16:07:17
      Beitrag Nr. 129 ()
      Neue Aragon Beteiligung: Größter deutscher Vertrieb für geschlossene Fonds geplant
      11.04.2006

      Die Aragon Aktiengesellschaft hat mit sofortiger Wirkung 60 Prozent der Gesellschaftsanteile der BIT Treuhand AG vom Vorstandsvorsitzenden Dirk Porath und Hans-Christian Dose erworben. Die beiden im Unternehmen aktiven Gesellschafter und Vorstände Jan Bäumler und Sascha Sommer sind weiterhin sowohl als Anteilseigner als auch als Vorstände an Bord. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Die Zahlung erfolgt jedoch über mehrere Jahre verteilt, so die Aragon AG in einer Corporate-Mitteilung zur Akquisition. Damit könne die Beteiligung aus dem vorhandenen Barbestand beziehungsweise aus zukünftigen Cashflows bezahlt werden kann.

      Dienstleistungsspektrum der BIT AG

      Die 2002 gegründete BIT Treuhand AG ist ein unabhängiges Handelshaus für geschlossene Fonds/Beteiligungen und beschäftigt aktuell rund 20 Mitarbeiter an den Standorten Frankfurt/Main und Neuwied. BIT fokussiert sich ausschließlich auf das B2B Geschäft und stellt den Vertriebspartnern das gesamte Spektrum geschlossener Fonds zur Verfügung, unter anderem Kapitalanlagen aus dem Schiffs-, Immobilien, Private-Equity-, Medien- und Renewable-Energy-Bereich. Dadurch können die angeschlossenen Vertriebspartner alle am Markt angebotenen Geschlossenen Fonds vermitteln, ohne mit den einzelnen Initiatoren eine eigene Vertriebsvereinbarung treffen zu müssen. Wichtige Produktpartner sind beispielsweise MPC, KGAL/ALCAS, HCI, Lloyd Fonds, Atlantic und König & Cie.

      Ideale Ergänzung für das Aragon-Portfolio

      Für die Aragon AG sei diese Akquisition ein weiterer wichtiger Schritt hin zu einem umfassenden, breit diversifiziertem Finanzvertriebs-Konzern, heißt es in der Mitteilung weiter. Anders als die meisten Finanzvertriebe ist Aragon nicht mit einer einzigen Marke, sondern über verschiedene Tochtergesellschaften mit jeweils eigenem Management, eigener Strategie und einem eigenem Marktauftritt aktiv.

      Börsenunabhängigkeit der BIT-Erträge

      Ein expliziter Vorteil der BIT-Beteiligung ist nach Ansicht der Aragon AG die Börsenunabhängigkeit der Erträge aus dem Geschlossenen-Fonds-Bereich, denn die meisten geschlossenen Fonds hätten eine negative oder gar keine Korrelation zu den weltweiten Aktienmärkten. Während die Aragon-Tochter Jung, DMS & Cie. schwerpunktmäßig im Investmentfondsbereich aktiv ist, verfüge man nun mit BIT über einen der Top-3-Vertriebe in Deutschland im Segment der geschlossenen Fonds, der besonders nachhaltig und konstant einen Umsatz- und Ergebnisbeitrag liefern soll. Auch oder gerade dann, wenn die Kapitalmärkte einmal nicht en vogue sein sollten, so Aragon.

      BIT bündelt die Aktivitäten im Bereich Geschlossene Fonds im Konzern

      Zukünftig sollen alle Konzernumsätze in geschlossenen Fonds und Beteiligungen bei BIT gepoolt werden. Alle bei den Konzerngesellschaften angeschlossenen Vertriebspartner würden dadurch zukünftig von noch besseren Einkaufskonditionen, erweitertem Serviceangebot und noch mehr Innovationskraft profitieren, heißt es in der Meldung von Aragon. Aragon könne zudem durch diese Kompetenzbündelung attraktive Synergien sowohl bei BIT als auch bei den bereits vorhandenen Gesellschaften realisieren und die Profitabilität somit nochmals deutlich steigern. BIT plant, inklusive der nun über BIT laufenden Umsätze der Schwestergesellschaft Jung, DMS & Cie. 2006 rund 260 Millionen Euro Eigenkapital zu platzieren. Dadurch soll ein EBT von rund einer Million erwirtschaftet werden.

      Versteckte Potentiale nutzen

      Großes Absatzpotential liege insbesondere auch bei den Vertriebspartnern der Jung, DMS & Cie. AG, die noch keine geschlossenen Fonds vermitteln, heißt es weiter. Bei der BIT AG sorgen rund 300 aktive Vertriebspartner für den Produktumsatz bei geschlossenen Fonds, bei der Jung, DMS &; Cie. AG rund 700. Bei Jung, DMS & Cie. sind insgesamt jedoch mehr als 7.000 freie Finanzdienstleister angeschlossen, von denen die meisten geschlossene Fonds noch nicht einsetzen würden und sich auf Investmentfonds beschränkten. Allein aufgrund der Größe der Jung, DMS & Cie. AG schlummere hier das Potential, mittelfristig der größte Vertrieb für geschlossene Fonds in Deutschland zu werden, so Aragon. Dafür müsse es gelingen, einen Teil der bisher inaktiven Makler von den Vorteilen der geschlossenen Fonds zu überzeugen.

      Expansion im Visier

      Neben dem konsequenten Ausbau des Serviceangebotes für die bestehenden Partner, der Aktivierung der JDC-Makler, der Gewinnung neuer Vertriebspartner und einer Steigerung des Absatzes je Partner soll zukünftig auch weiteres Wachstum durch die Expansion nach Österreich und in die Schweiz erzielt werden. Auch hier würden sich nach Ansicht von Aragon interessante Synergien mit Aragon Schwestergesellschaften ergeben. Ebenfalls ein wichtiges Standbein in der Expansionspolitik sei der Ausbau des Absatzkanals „Banken und Vermögensverwalter“ unter der Leitung von BIT-Vorstand und Gesellschafter Sascha Sommer. (rmk)

      Quelle: FONDS professionell
      Avatar
      schrieb am 11.04.06 17:21:21
      Beitrag Nr. 130 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.161.579 von K1K1 am 11.04.06 16:07:17So formiert sich die Konkurrenz:

      Efonds versus BUK (neudeutsch für Brenneisen und UK) versus BIT/DMS/VCH...

      Immer mehr Häuptlinge und immer weniger Indianer und jeder nimmt ein wenig Spread.

      Gruß Kickaha
      Avatar
      schrieb am 11.04.06 19:52:29
      Beitrag Nr. 131 ()
      Fast alle Solarfonds liegen über der Prognose :):):):)

      Sehr geehrter Gesellschafter,

      als Anlage übersende wir Ihnen eine Auswertung mit den Stromerträgen des 1. Quartals 2006.


      Die Anlagen haben den extremen Winter gut überstanden. Der
      Durchschnittsertrag des 1. Quartals 2006 liegt mit 164,1 kWh/kWp nur knapp unter dem 1. Quartal 2005 (167,4 kWh/kWp).
      Es zeigte sich, dass der Schnee bei aufgeständerten Anlagen mit kurzen Modulflächen schneller abrutscht als bei Dachflächenanlagen. Bei Dachanlagen mussten wir teilweise erhebliche Ertragseinbußen feststellen.

      Die Gesellschafterversammlung ist für Juni geplant. Die Einladung hierzu und die Unterlagen zum Jahresabschluss 2005 gehen Ihnen bis spätestens Anfang Mai zu.

      Mit sonnigen Grüßen

      Gehrlicher Solar Management GmbH
      Avatar
      schrieb am 01.06.06 21:57:37
      Beitrag Nr. 132 ()
      EU-Direktive bereinigt den grauen Kapitalmarkt - Gewinner auf der Bankenseite

      Berlin - Mit einer neuen Richtlinie für Finanzinstrumente will die EU den Kapitalmarkt in Europa harmonisieren - und könnte dabei zahlreiche Initiatoren geschlossener Fonds und freie Vermittler die Existenz kosten. Konsequenzen, die dem Bundesfinanzministerium nicht unwillkommen sind. "Jetzt bietet sich die Möglichkeit, schwarze Schafe vom Markt zu entfernen und den Ruf des Finanzstandorts Deutschland zu verbessern", sagt ein leitender Beamter.

      Mit der "Markets in Financial Instruments Directive" (Direktive für Finanzmarktinstrumente - Mifid) will die EU einheitliche Kapitalmarktvorgaben in allen Mitgliedsstaaten schaffen. Bis zum 31. Januar 2007 muß die Richtlinie in allen Staaten in nationales Recht umgewandelt sein. Entscheidend für die geschlossenen Fonds ist eine Passage der Richtlinie: "Anteile an Personengesellschaften, die an einem Kapitalmarkt gehandelt werden können, sind als Wertpapiere anzusehen."

      Noch vor einigen Jahren hätte dieser Satz niemanden in der Branche gerührt. Doch inzwischen haben die Initiatoren zusammen mit Regionalbörsen wie Hamburg und Düsseldorf Zweitmärkte geschaffen, an denen Anteile geschlossener Fonds handelbar sind. "Durch den Zweitmarkt sind die Fonds in den Begriff Wertpapier hineingewachsen", bestätigt Eric Romba, Geschäftsführer des Verbands der geschlossenen Fonds.

      Bankenlobbyisten würden eine strikte Auslegung der Mifid verlangen, heißt es im Bundesfinanzministerium. Ihr Argument: Durch die EU-Direktive könnte fragwürdigen Beteiligungsangeboten der Garaus gemacht und die Zeit eines weitgehend unregulierten grauen Kapitalmarkts endlich zum Schutz der Anleger beendet werden. Allerdings hätten die Banken nicht nur altruistische Motive, glaubt ein Ministeriums-Mitarbeiter. Fallen geschlossene Fonds unter die EU-Direktive, würden nur die bankeigenen Fondsgesellschaften und einige Großanbieter überleben. Allein die geforderte Eigenkapitalausstattung in Höhe von 2,5 Mio. Euro könnten viele kleine Initiatoren nicht stemmen. Hinzu kommen umfangreiche Berichtspflichten.

      "Wird die Mifid streng ausgelegt, müßten 85 Prozent der Initiatoren ihr Geschäft einstellen", sagt auch Stefan Loipfinger, Herausgeber des Branchendienstes Fondstelegramm.de. Das Angebot an neuen Beteiligungsmodellen würde hingegen in weit geringerem Umfang geschmälert werden. Loipfinger: "Vielleicht kommen 30 Prozent weniger Fonds in den ersten Jahren an den Markt." Größer sei der Anteil der vielen kleinen Initiatoren am Gesamtangebot nicht.

      In der Existenz bedroht sind auch die meisten unabhängigen Vermittler. Werden geschlossene Fonds als Wertpapiere deklariert, müßten die Berater sich unter die Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) stellen. Kleinere Berater seien kaum in der Lage die Anforderungen zu erfüllen, glauben Experten im Ministerium. Die Banken könnte dies nur freuen. Nach Berechnungen Loipfingers konnten die Geldinstitute ihren Marktanteil im Vermittlungsgeschäft von 41,7 Prozent in 2002 auf 57,3 Prozent im vergangenen Jahr steigern. Bei einer konservativ mit fünf Prozent veranschlagten Provisionsgebühr, hätten die Banken bei einem Plazierungsvolumens von insgesamt 12,85 Mrd. Euro mindestens 368,15 Mio. Euro vereinnahmt. Ohne die Konkurrenz der freien Vermittler wären es mindestens 642,5 Mio. Euro gewesen. rhai

      www.welt.de
      Avatar
      schrieb am 02.06.06 20:14:21
      Beitrag Nr. 133 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.913.799 von K1K1 am 01.06.06 21:57:37Was ist hiervon zu halten?? Ist ein "kleiner Anbieter".

      1. Bürger-Solarprojekt Realschule Herbolzheim

      Das nächste Bürgerprojekt entsteht im Rahmen der SolarZertifikate durch die
      "Carpe Sol, Kaiserstuhl Solar GmbH & Bürgerkraftwerk KG" auf der Realschule
      Herbolzheim und wird in ca. 8 Wochen an das Netz gehen. Bitte teilen Sie
      Ihr Interesse an einer "Beteiligung" mit an Post@KaiserstuhlSolar.de


      Damit das Solarkraftwerk gebaut werden kann, wird von Bürgern Kapital zur
      Verfügung gestellt. Das Kraftwerk erzeugt dann in Ihrem Auftrag Ihren
      "eigenen" Solarstrom in der Größenordnung von jährlich ca. 800 kWh pro 1000
      Euro Kapital. Sie erhalten hierüber ein Zertifikat und können über die Höhe
      des Kapitals bestimmen, wieviel kWh an umweltfreundlichen Solarstrom Sie
      erzeugen möchten.


      Die Zertifikatsgeber erhalten eine feste jährliche Ausschüttung von 10 %
      und eine Verzinsung von 2 - 11 % jährlich, entsprechend dem nachfolgenden
      "Rückführungsplan". Eine vernünftige Investitionsmöglichkeit zu Gunsten der
      Umwelt und der Ressourcenschonung mit einer raschen Rückführung des Geldes.
      Die Zertifikate können auch z.B. gut an Kinder verschenkt werden. Jede aus
      unerschöpflichen Energiequellen erzeuge kWh schont die endlichen Reserven.
      Die Verwirklichung steht unter dem Motto: "Geben Sie Ihrem Geld einen Sinn
      - Erzeugen Sie bei guter Rendite Ihren eigenen Solarstrom"

      |----------+----+----+----+----+----+----+----+----+----+----+----+----+----+-----|
      | Jahr | Bj.| 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 |
      |----------+----+----+----+----+----+----+----+----+----+----+----+----+----+-----|
      | Zins | 2 %| 2 %| 2,5| 3 %| 3,5| 4 %| 4,5| 5 %| 6 %| 7 %| 8 %| 9 %| 10 | 11 %|
      | | | | % | | % | | % | | | | | | % | |
      |----------+----+----+----+----+----+----+----+----+----+----+----+----+----+-----|
      Auszahlun| | 10 | 10 | 10 | 10 | 10 | 10 | 10 | 10 | 10 | 10 | 10 | 10 | 11,6|
      g | | % | % | % | % | % | % | % | % | % | % | % | % | % |
      ----+----+----+----+----+----+----+----+----+----+----+----+----+-----|
      Avatar
      schrieb am 06.06.06 11:03:04
      Beitrag Nr. 134 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.162.948 von kickaha am 11.04.06 17:21:21das Thema BUK hat sich auch schon wieder erledigt. UK wird abgewickelt.

      Gruß
      Avatar
      schrieb am 06.06.06 11:14:06
      Beitrag Nr. 135 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.963.422 von kickaha am 06.06.06 11:03:04das Thema BUK hat sich auch schon wieder erledigt. UK wird abgewickelt

      Das ging schnell, gell ;)
      Avatar
      schrieb am 08.06.06 12:21:34
      Beitrag Nr. 136 ()
      Der Pool "Beteiligungsgesellschaft Neuer Wall" stellt ebenfalls ihre operative Tätigkeit ein. :confused:

      Ich kann ja verstehen, dass der Markt schwieriger wird, aber die Zahl der Unternhemensabgänge und "Fusionen" ist schon sehr interessant.

      Gruß Kickaha
      Avatar
      schrieb am 14.06.06 17:10:44
      Beitrag Nr. 137 ()
      GEFOX - Die Handels- und Informationsplattform für Geschlossene Fonds
      Der Betrieb der Handelsplattform für geschlossene Fonds GEFOX wurde
      bis auf weiteres eingestellt.

      Die Gründe liegen in der mangelnden breiteren Akzeptanz der
      Fondsinitiatoren, die gestellten Transparenzanforderungen zu erfüllen
      und ein Listing auf einem unabhängigen, regulierten Zweitmarkt zu
      unterstützen.

      Wir bitten um Ihr Verständnis.

      ----

      Meinung K1: Die Gefox war von Anfang an auf Grund ihrer hohen Listinggebühren und der fehlenden kritischen Masse zum scheitern verurteilt. Wie es besser geht zeigt die Fondsbörse Hamburg, da steigen die Umstätze stetig.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 15.06.06 23:54:42
      Beitrag Nr. 138 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 22.111.883 von K1K1 am 14.06.06 17:10:44Rückschläge für Scope
      Börse Düsseldorf schließt Handelsplattform Gefox - Bulwien/Gesa will Kooperation beenden

      von Richard Haimann

      Berlin - Der Ratingagentur Scope brechen zwei Geschäftsfelder weg, auf die das Berliner Unternehmen einst gebaut hatte: Die Börse Düsseldorf hat ihre Gefox-Plattform für den Zweitmarkthandel mit Anteilen geschlossener Fonds eingestellt; Scope hatte die Fonds bewertet. Die Bulwien/Gesa AG will zudem mit der Agentur nicht länger beim Rating offener Immobilienfonds kooperieren.

      Statt dessen will Bulwien/Gesa mit der früheren Scope-Analystin Alexandra Merz und einem dritten Gesellschafter ein eigenes Rating für offene Fonds aufbauen. Merz hatte die Ratingagentur im Mai nach einem Zerwürfnis mit Scope-Chef Florian Schoeller verlassen. Zwischen Scope und Bulwien/Gesa werde derzeit verhandelt sagt Scope-Sprecherin Claudia Vogl-Mühlhaus

      Von Fondsgesellschaften verlautet, es gebe in der Branche wenig Interesse an einer weiteren Zusammenarbeit mit Scope. "Wir würden eine Bulwien-Merz-Kooperation begrüßen, weil dieses Paar über den nötigen Immobiliensachverstand verfügt", sagt ein Manager. Neun Fondsanbieter hatten bisher Lizenzverträge mit Scope abgeschlossen. Sollten diese beendet werden, dürfte die Ratingagentur etwa eine halbe Mio. Euro an Umsatz verlieren.

      Das wäre keine gute Nachricht für die Ratingagentur, die im Frühjahr in Finanzprobleme geraten war. Die Situation war so ernst, daß einigen leitenden Mitarbeitern in beiderseitigem Einverständnis die Gehälter verspätet gezahlt wurden. Im Mai kündigte Scope-Chef Schoeller eine Kapitalerhöhung über 500 000 Euro an. Den größtenTeil des Geldes wollte er aus eigenen Mitteln zuschießen. "Die Kapitalerhöhung ist noch nicht abgeschlossen, aber voll im Zeitplan", sagt Sprecherin Vogl-Mühlhaus.

      Durch die Schließung der Gefox-Handelsplattform entstehen Scope Umsatzeinbußen in Höhe eines fünfstelligen Eurobetrags, schätzen Fondsinitiatoren. Die Börse Düsseldorf hatte die Plattform Ende 2003 eröffnet. Nur vier geschlossene Fonds wurden gelistet. Die "mangelnde Akzeptanz der Initiatoren" habe zum Mißerfolg geführt, sagt Börsensprecher Steffen Pörner. Dabei habe es "auch Widerstände gegen die verpflichtenden Analysen" durch die Ratingagentur Scope gegeben.

      Fondsanalyst Stefan Loipfinger sieht als Grund vor allem "die extrem hohen Gebühren". Pro Listing eines Fonds verlangte die Regionalbörse 70 000 Euro. Für die laufende Notierung und die vierteljährliche Analyse jedes Fonds durch Scope sollten Initiatoren jedes Jahr weitere 20 000 Euro zahlen. Anfang des Jahres reduzierten die Börse und Scope ihre Forderungen. Die Listinggebühr wurde auf 5000 Euro abgesenkt, für die laufende Notierung und Analyse eines Fonds sollten pro Jahr noch 8000 Euro anfallen. Doch auch damit kam Gefox bei den Initiatoren nicht an.

      Anders ist die Situation bei der "Fondsbörse Deutschland". Auf dieser Plattform der Börse Hamburg sind rund 1900 geschlossene Fonds gelistet. Für die Initiatoren fallen keine Kosten an. Es gibt keine Ratingverpflichtung. Kay Homann, stellvertretender Geschäftsführer der Börse Hamburg: "Wir verdienen nur an den Transaktionsgebühren."

      Artikel erschienen am Fr, 16. Juni 2006

      www.welt.de
      Avatar
      schrieb am 05.07.06 13:30:37
      Beitrag Nr. 139 ()
      Ist doch interessant, wie sich bei fast allen Medienfonds -einer nach dem anderen- das Anlegerkapital in "nichts" auflöst ... Wer ist der nächste?

      Victory-Mediafonds: Anlegern droht Nachschusspflicht

      05.07.2006

      Nach Auffassung von Rechtsanwalt Joachim Kleefeld von der Münchner Anlegerschutzkanzlei Mattil & Kollegen haben Anleger der Victory-Mediafonds keine Rückflüsse mehr zu erwarten. Im Falle einer Insolvenz drohe ihnen sogar eine Nachschusspflicht hinsichtlich der bereits erhaltenen Ausschüttungen, die tatsächlich eine Einlagenrückgewähr und keine erwirtschafteten Renditen darstellten, so Kleefeld. Ob die Anleger außerdem noch eine nachträgliche Aberkennung der Verlustzuweisungen und somit Steuernachzahlungen zu befürchten haben, bliebe abzuwarten.

      Hintergrund der aktuellen Einschätzung im Fall der Victory Medienfonds ist nach Angaben von Kleefeld eine außerordentlichen Gesellschafterversammlung. Dabei hätten sich die Verdachtsmomente um die Verantwortlichen der Victory-Medienfonds erhärtet, so der Rechtsanwalt. Wegen verschiedener Vorwürfe ermittelt die Staatsanwaltschaft Augsburg seit Herbst des vergangenen Jahres gegen den Initiator und Victory-Chef Franz Landerer. Landerer war auf der Gesellschafterversammlung persönlich anwesend und musste sich laut Kleefeld zahllosen Vorwürfen aufgebrachter Anleger und engagierter Anlagevermittler stellen.

      „Die Anleger mussten nicht nur erfahren, dass sie mit falschen Garantieversprechen in den Anlageprospekten getäuscht wurden, sondern dass außerdem dringende Verdachtsmomente bestehen, dass die eingeworbenen Gelder nicht ordnungsgemäß investiert und abgerechnet wurden“, sagt Kleefeld. Den Anlegern sei auf der Gesellschafterversammlung erzählt worden, die Fonds hätten eine Forderung in zweistelliger Millionenhöhe gegen eine „dubiose“ Firma namens „Global“, mit Sitz in Amsterdam, deren Muttergesellschaft wiederum auf den niederländischen Antillen ansässig sei. „Der Verdacht, dass es sich hierbei um eine reine Briefkastenfirma handelt, liegt nahe“, so der Rechtsanwalt. Er nimmt an, dass es Verflechtungen der Victory-Verantwortlichen mit der besagten Gesellschaft gibt. Auch italienische Geschäftspartner seien in das Firmengeflecht verstrickt.

      Die Geschäftsführung habe die außerordentliche Gesellschafterversammlung einberufen, um die ahnungslosen Anleger zu einem Verzicht auf alle Ansprüche gegen die Firma Global zu bewegen. Dank zahlreicher Gegenstimmen sei dies gerade noch verhindert worden. Joachim Kleefeld: „Die Victory-Geschäftsführung hat jegliches Vertrauen bei den Anlegern verspielt. Angesichts der Verschleierungstaktik ist dies wenig verwunderlich. Bis zum heutigen Tag ist diese nicht einmal dazu bereit, Anlegern ordnungsgemäß Akteneinsicht zu gewähren.“

      Die im Jahr 1991 gegründete Victory Media Gruppe hatte bis zum Jahre 2003 nach eigenen Angaben über 350 Millionen Euro Kapital von Anlegern eingesammelt, um damit Realfilme, Serien und Zeichentrickfilme (zum Beispiel „Willy Wühlmaus“, „Julius Cäsar“) zu produzieren. An den insgesamt 24 Fonds sind nach Angaben von Rechtsanwalt Kleefeld etwa 8000 Anleger beteiligt. (rmk)

      Quelle: FONDS professionell
      Avatar
      schrieb am 23.07.06 15:41:37
      Beitrag Nr. 140 ()
      Als Anfänger auf dem Gebiet Schiffsbeteiligungen fand ich den
      Report von DB Research zur Containerschifffahrt als eine gute Übersicht und lesenswert (veröffentlich April 06):

      http://www.dbresearch.de/PROD/DBR_INTERNET_DE-PROD/PROD00000…

      Frage mich jetzt ob eine Beteiligung über den Zweitmarkt empfehlenswert ist (z.B. Maritim Invest) und wo man gute Analysen dazu findet.

      R.T.
      Avatar
      schrieb am 27.07.06 16:14:32
      Beitrag Nr. 141 ()
      Emissionshaus für Immobilien-Zweitmarktfonds gegründet

      Mit der RIG Real Invest Gesellschaft für Zweitmarktemissionen mbH, Hamburg, ist ein neues Emissionshaus für Immobilien-Zweitmarktfonds gegründet worden. Die mit 50% am Gesellschaftskapital beteiligte Salomon & Partner Invest GmbH & Co. KG, Hamburg, bringt ihre Kenntnisse auf dem Gebiet der Konzeption und Gestaltung von Zweitmarktfonds aus dem Schiffahrtsbereich in die Real Invest ein. Die ebenfalls mit 50% beteiligte HIH Hamburgische Immobilien Handlung GmbH, Hamburg, stellt der Real Invest ihr umfassendes Immobilien Know-How zwecks Bewertung der Immobilien-Fondsanteile zur Verfügung.

      Real Invest wird Anteile an bereits laufenden geschlossenen Immobilienfonds ankaufen und daraus renditeorientierte und auf Werthaltigkeit ausgelegte geschlossene Immobilien-Zweitmarktfonds zusammenstellen. Die Real Invest-Zweitmarktfonds werden in Konzeption und Gestaltung an die bereits etablierten und sehr erfolgreichen Maritim Invest Fonds anschließen. Der Ankauf für den ersten Zweitmarktfonds wird in Kürze beginnen. Verkaufswilligen Fondsinhabern wird durch die von Real Invest erstellten professionellen Analysen und Bewertungen schnell ein fairer Kaufpreis für ihre Fondsanteile angeboten werden. Die Platzierung des ersten Immobilien-Zweitmarktfonds der Real Invest wird im Rahmen eines Private Placements erfolgen und ist für den Herbst 2006 geplant.

      Ein Vorteil der von Real Invest angebotenen Zweitmarktfonds liegt in der breiten Risikostreuung, die durch die Vielzahl der Fondsimmobilien bewirkt wird. Mit dem Ankauf von Anteilen an geschlossenen Immobilienfonds trägt Real Invest zu der Steigerung der Liquidität von Fondsanteilen bei und bietet verkaufsbereiten Fondsinhabern eine schnelle und sichere Verkaufsmöglichkeit.

      Zur Geschäftsführung wurden Wolf-Dieter Ruch (57), vorher Geschäftsführer der M.M.Warburg & CO Fondsvertrieb und Gerald Kehrbaum (39), vorher Geschäftsführer der Salomon & Partner Immobilien Invest, berufen.

      Über Salomon & Partner
      Das 1990 gegründete Hamburger Unternehmen Salomon & Partner entwickelt innovative Beteiligungskonzepte im Bereich Schiffe und Immobilien. Die Gesellschafter von Salomon & Partner bringen über 30 Jahre Erfahrung in Konzeption und Management von geschlossenen Fonds mit. Sie haben insgesamt fünf Emissionshäuser aufgebaut, die sich heute unter den ersten Adressen dieser Branche befinden. Zuletzt wurde unter der Marke Maritim Invest das erste Emissionshaus für geschlossene Zweitmarkt-Schiffsfonds erfolgreich am Markt etabliert.

      Über HIH Hamburgische Immobilien Handlung
      Die HIH ist ein Unternehmen im Verbund mit der Warburg Gruppe und betreibt Immobilieninvestment- und Dienstleistungsaktivitäten. Im Property Management werden Immobilien mit einem Volumen in Höhe von 3,5 Milliarden Euro verwaltet. Im Asset Management wird für institutionelle und anspruchsvolle private Investoren ein Immobilienvermögen von etwa 2,4 Milliarden Euro gemanagt.

      Quelle: RIG - Real Invest
      Avatar
      schrieb am 30.07.06 15:35:15
      !
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      Avatar
      schrieb am 02.08.06 16:14:15
      Beitrag Nr. 143 ()
      Geschlossene Fonds: Deutliche Verknappung des Angebots
      02.08.2006

      Nach den aktuellen Ergebnissen des „Geschäftsklima-Index Geschlossene Fonds“ der deutschen Ratingagentur Scope hat sich das Geschäftsklima nach der gedämpften Stimmung des ersten Quartals im Laufe des zweiten Quartals aufgehellt und ist sogar freundlicher als nach dem Frühjahr/Frühsommer 2005. Knapp 80 Prozent der Initiatoren gehen mit guten Erwartungen ins dritte Quartal und planen nach der Zurückhaltung im ersten Halbjahr nun Neuemissionen – vielfach in neuen Segmenten oder mit innovativen Produkten. Etwa ein Viertel aller Neuemissionen sind nach den Erhebungen von Scope im Bereich „Immobilien Ausland“ geplant, gefolgt von den Segmenten „Schiffe“ sowie „Immobilien Inland“. Trotz der zunehmenden Fondsplatzierung über Bank- oder andere Großvertriebe geben sich überraschenderweise auch die Freien Vermittler optimistischer. 60 Prozent der an der Umfrage teilnehmenden Vermittler beginnen das dritte Quartal mit positiven Erwartungen – und dies, obwohl zwei Drittel die Gefahr weiter sinkender Margen im Vertrieb von Geschlossenen Fonds sehen.

      Hohe Objektpreise verringern Fondsangebot um fast ein Drittel

      Das Fondsangebot im Markt der Geschlossenen Fonds – bezogen auf die Anzahl der Fonds – hat sich im ersten Halbjahr 2006 um knapp 27 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum verringert. Während die Initiatoren im ersten Halbjahr 2005 insgesamt rund 170 Fonds emittierten, nahm das Produktangebot in diesem Jahr auf gerade einmal 124 Fonds im Betrachtungszeitraum Januar bis Anfang Juli ab. Das Fondsvolumen der Neuemissionen verringerte sich leicht unterproportional um knapp 20 Prozent von 9,6 Mrd. Euro im ersten Halbjahr 2005 auf 7,7 Mrd. Euro im ersten Halbjahr dieses Jahres.

      Der Grund für die deutliche Verknappung des Angebots liegt nach Aussage von Frank Heimsaat, Leiter der Analyse, „in der in vielen Bereichen schlechteren Verfügbarkeit preislich interessanter und qualitativ hochwertiger Objekte.“ Im Geschlossenen Immobilienfonds-Bereich zeigte sich dies in einer Verringerung des angebotenen Fondsvolumens um fast 34 Prozent im 1. Halbjahr 2006.

      Der Angebotsrückgang ist in fast allen Segmenten festzustellen. Nach der den Markt prägenden Sonderkonjunktur bei Schiffsfonds im vergangenen Jahr lässt sich im 1. Halbjahr 2006 lediglich in den Bereichen LV-Sekundärmarkt- und Erneuerbare Energien eine Ausweitung des Produktangebotes beobachten. Bei Energiefonds ist mit der höheren Fondsanzahl allerdings ein erheblich geringeres Investitionsvolumen verbunden. Die Konzentration auf Bereiche wie Photovoltaik und Biomasse anstelle der großvolumigen Windparks sorgte für einen Volumen-Rückgang bei neu emittierten Energiefonds um über 60 Prozent.

      Gemessen an der Fondsanzahl sind Schiffsfonds in diesem Halbjahr zwar auf dem Rückzug (-36 Prozent). Das initiierte Fondsvolumen blieb dagegen weitgehend konstant. Im wesentlichen ist dies auf die Emission zweier großvolumiger Flottenfonds eines marktführenden Initiators zurückzuführen. Rückläufiges Angebot ist ebenfalls im noch zum Jahresanfang boomenden Segment Private-Equity festzustellen. Im ersten Halbjahr dieses Jahres gab es lediglich 10 Neuemissionen mit einem Fondsvolumen von 400 Mio. Euro, während im ersten Halbjahr 2005 bereits 17 Fonds mit einem Gesamtvolumen von 560 Mio. Euro neu angeboten wurden.

      „Die nachlassende Entwicklung im Gesamtmarkt hat sich bereits abgezeichnet“, meint Heimsaat. „Durch den massiven Verlust von Steuervorteilen zählt nun einzig das Rendite-Risikoverhältnis der Produkte. Das Angebot muss sich bei steigenden Objektpreisen natürlicherweise begrenzen, da Fonds auf Basis hochpreisiger Objekte nach Einrechnung der üblichen Fondsnebenkosten eine zu geringe Rendite aufweisen, um Absatz zu finden und deshalb erst gar nicht aufgelegt werden.“

      Für jedes Quartal gibt die Ratingagentur Scope die Ergebnisse ihres „Scope-Geschäftsklima-Index Geschlossene Fonds“ bekannt. Die Resultate basieren auf einer Umfrage unter Emissionshäusern und Vermittlern von Geschlossenen Fonds. Diesmal haben sich 60 der befragten Initiatoren und 150 der befragten Finanzvermittler an der Erhebung beteiligt. Darüber hinaus hat Scope erstmals die Zahl der Neuemissionen untersucht und Trends im Markt für Geschlossene Fonds analysiert. (eg)

      Quelle: FONDS professionell
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      schrieb am 24.08.06 10:50:45
      Beitrag Nr. 144 ()
      Regierung geht gegen neue Steuersparmodelle vor

      Rückwirkend zum 1. Januar 2006 soll der Fiskus die Verluste aus geschlossenen Fonds nicht mehr akzeptieren.

      BERLIN. Die Bundesregierung hat gestern ein Steuersparmodell gestoppt, das sie im vergangenen Herbst bei der Formulierung eines Gesetzes zur Verlustverrechnung übersehen hatte. Beabsichtigt ist, dass die Finanzämter die Verluste aus neuen geschlossenen Fonds bereits rückwirkend ab dem 1. Januar 2006 nicht mehr akzeptieren. Dies hat das Kabinett gestern mit dem Jahressteuergesetz 2007 beschlossen.

      Gegen die Rückwirkung protestieren bereits Rechtsanwälte der betroffenen Banken. Ein Gutachten der Düsseldorfer Unternehmensteuerexpertin Johanna Hey bezeichnet es als verfassungswidrig, die Steuerstundung für das gesamte Jahr 2006 nicht zuzulassen: Allenfalls ab dem Datum des Kabinettsbeschlusses, also ab gestern, könne der Fiskus die Gesetzesänderung durchsetzen, heißt es in dem Gutachten.

      Dem widerspricht die Bundesregierung. "Selbstverständlich hat das Bundesfinanzministerium diese Frage in verfassungsrechtlicher Hinsicht geprüft, mit dem Ergebnis, dass die vorgesehene so genannte unechte Rückwirkung verfassungsrechtlich zulässig ist", sagte die Parlamentarische Staatssekretärin Barbara Hendricks (SPD). Nach ständiger Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts, so Hendricks, könnten Investitionen, die allein der Steuervermeidung dienten, "keinerlei Vertrauensschutz genießen". Zudem habe der Gesetzgeber Ende vergangenen Jahres "hinreichend deutlich gemacht", dass er Steuerstundungsmodelle nicht akzeptiere.

      Nach der Kabinettsvorlage würden dem Staat allein aus den bisher bekannt gewordenen fünf Fonds für 2006 Steuereinnahmen von 685 Mill. Euro entgehen, wenn die Rückwirkung nicht verwirklicht werde. Die betroffenen Fonds, die unter anderem von der Deutschen Bank und einer australischen Bank angeboten werden, enthalten für den Anleger allerdings in der Regel eine Rückzahlungsklausel für den Fall von Gesetzesänderungen.

      Das Steuerstundungsmodell lohnte sich nicht allein für Spitzenverdiener, sondern auch zum Beispiel für leitende Angestellte, die ihre Kapitalerträge zum Spitzensteuersatz versteuern müssen: Die Fonds kaufen Wertpapiere auf Kredit. Dem Anleger wird zusammen mit einem Disagio mehr als 200 Prozent Verlust zugewiesen, für die es nach bisherigem Recht sofort eine Steuererstattung geben würde. dri dri

      Handelsblatt Nr. 163 vom 24.08.06 Seite 4
      Avatar
      schrieb am 27.08.06 20:10:44
      Beitrag Nr. 145 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.590.330 von K1K1 am 24.08.06 10:50:45Tja, super - demnächst müssen die Steuerzahler in vorauseilendem Gehorsam erahnen, was die Legislative in der Zukunft (mehrere Monate !) möchte - aber ganz im Ernst: eine windigere Begründung für die Rücknahme/Aufgabe des Vertrauensschutzes habe ich noch nie gehört. Vielleicht denken ja noch einige MdB´ler ähnlich und es gibt Gegenwind im Bundestag...
      Avatar
      schrieb am 02.09.06 20:46:37
      Beitrag Nr. 146 ()
      Habe jetzt nicht alles durchgelesen, kann hier jemand posten wo man neben www.zweitmarkt.de und www.zweithandel.de noch KG Anteile handeln / verkaufen kann?
      Avatar
      schrieb am 05.09.06 07:48:25
      Beitrag Nr. 147 ()
      Transport über See soll teurer werden Schifffahrt: Hohe Treibstoffkosten belasten Containerreeder

      Die weltweite Containerschifffahrt steckt in einem Dilemma. Bei sinkenden Transporteinnahmen, die sich seit dem vergangenen Herbst pro Standardcontainer (TEU) in der Spitze um 20 bis 30 Prozent verringert haben, steigen gleichzeitig die Kosten vor allem für Treibstoff. Jetzt wollen die Reeder bei den Frachtraten eine Trendwende erreichen. "Es gibt einen deutlichen Ergebniseinbruch in der Branche, einige Reedereien schreiben bereits rote Zahlen", sagte der stellvertretende Sprecher der Geschäftsführung von Hamburgs Traditionsreederei Hamburg Süd, Ottmar Gast, dem Abendblatt. Gast geht davon aus, dass sich zumindest auf den voll ausgelasteten Strecken weltweit ein Plus von zehn Prozent durchsetzen lässt. Dagegen rechnet der Bundesverband Groß- und Außenhandel für die "nächsten Monate mit weiter sinkenden Raten". Es sei fraglich, so ein Sprecher, ob sich bei dem Ausbau der Flotten Preiserhöhungen durchsetzen ließen.

      In der Tat ist der Neubauschub gewaltig. "Bis Ende 2008 soll die Hälfte der derzeit eingesetzten Kapazität dazukommen", sagt Gast. 645 Neubauten haben allein deutsche Reeder bestellt. "Mit dem Blick auf mögliche Überkapazitäten wurden viele Transportverträge günstig abgeschlossen, um sich die Kunden zu sichern", sagt Gast. So kam bei den Frachtraten, die die Reeder für den Transport der Boxen erhalten, eine "Spirale nach unten in Gang".

      Doch von zu viel Frachttonnage kann bisher kaum die Rede sein. Noch immer rechnen Experten für den Containertransport mit stetigen Zuwächsen von sieben bis zehn Prozent pro Jahr. "Der Abschwung der Raten ist unbegründet. Die Schiffe sind zum Teil bis zu 98 Prozent voll", sagte der Sprecher des Verbandes Deutscher Reeder (VDR), Max Johns. Schwierig wird es für die Schifffahrt vor allem, weil die Kosten in Bereichen steigen, "auf die wir wenig Einfluss haben", so Gast. So kostet die Tonne Treibstoff heute 300 Dollar statt 150 im Jahr 2004, in Nordamerika werden Lkw und Eisenbahn teurer und auch die Containerproduzenten wollen wegen des teureren Rohstoffs Stahl mehr Geld.

      Für eine Durchfahrt durch den Panamakanal, die jetzt wegen des starken Verkehrs versteigert werden, hat eine Reederei zuletzt 200 000 Dollar auf den Preis von 160 000 Dollar draufgelegt. Und bei den Sicherheitsanforderungen rechnet Gast für die nächsten Wochen mit der Einführung eines elektronischen Siegels, das die Unversehrtheit jeder einzelnen Box anzeigen soll. Auch die Umrüstung von Motoren an Bord, die künftig weniger Emissionen verursachen sollen, wird neue Kosten verursachen. Fazit für Gast: "Die höheren Raten müssen kommen." "Nötig wäre es für viele Reedereien", bestätigt Haspa-Analyst, Christian Hamann. Das sieht der Groß- und Außenhandel anders: "Es gibt immer noch genügend Reeder, die die Container zu den aktuellen Preisen transportieren", heißt es aus Berlin.

      Auch TUI-Chef Michael Frenzel, zu dessen Konzern Hamburgs Hapag-Lloyd zählt, rechnet erst mit höheren Raten, "wenn die Schmerzen bei allen (Reedern) so groß sind, dass wieder Vernunft einkehrt". Neben den Integrationskosten für den Kauf der britisch-kanadischen CP-Ships trugen die hohen Treibstoffkosten bei Hapag-Lloyd zu einen Quartalsverlust von 41 Millionen Euro ein - nach einem Plus von 91 Millionen Euro im entsprechenden Vorjahresquartal.

      Transport über See soll teurer werden
      Immerhin blieb bei HapagLloyd, die zu den effizientesten Reedereien weltweit zählen, das operative Halbjahresergebnis positiv. Auch Gast räumt zwar eine "deutliche Ergebnisverschlechterung" für die größte Oetker-Tochter Hamburg Süd ein, geht aber "nicht von roten Zahlen aus". Seine Antworten auf die Marktlage will er Morgen auch beim Hamburger Logistikkongress Hanselog vorstellen.

      So werde diskutiert, ob künftig die Geschwindigkeit auf See von durchschnittlich 23 Knoten um drei bis vier Knoten gesenkt werden könnte. "Das spart zwischen 20 und 30 Prozent beim Treibstoff", versichert der Hamburg-Süd-Geschäftsführer. Allerdings müsste dann künftig auf das Anlaufen einiger Häfen verzichtet werden, um an anderen Orten wöchentliche Abfahrten garantieren zu können. Das würde dann wieder zu mehr Lkw-Verkehr führen.

      Beim Reederverband setzt man derweil auf einen anderen Effekt, der den "unterbewerteten Markt" stabilisieren könnte. VDR-Sprecher Johns: "Beim Abwracken von Schiffen gibt es bereits einen Stau. Wird der aufgelöst, sinkt die Kapazität der Handelsflotten - und dann steigen auch die Preise."
      Avatar
      schrieb am 26.09.06 08:36:27
      Beitrag Nr. 148 ()
      Dossier Schiffsfonds sammeln weniger ein
      von Katrin Berkenkopf (Hamburg)

      Deutsche Anleger werden 2006 wahrscheinlich nur 2,5 Mrd. Euro in Schiffsfonds investieren. Das ist deutlich weniger als in den beiden Vorjahren, in denen sie sich mit jeweils mehr als 2,9 Mrd. Euro an Schiffen beteiligt haben.

      "Bei manchen Investoren gibt es eine gewisse Zurückhaltung", sagte Christian von Oldershausen, Manager beim Marktführer HCI, auf der Schiffsfinanzierungskonferenz von FTD und Hamburg Messe.

      Mit Schiffsfonds finanzieren Anleger Containerschiffe, Tanker und Massengutfrachter. Die Fonds bringen meistens 30 Prozent bis 40 Prozent des Schiffswertes auf. Den Rest der Neubaukosten oder des Kaufpreises für gebrauchte Schiffe finanzieren Banken gegen Sicherheiten in Form von Schiffshypotheken. Die steuerliche Begünstigung von Schiffsinvestitionen - früher als Abschreibungsmodelle, heute durch die niedrige, pauschalierte Tonnagesteuer - hat deutschen Fonds im Weltmarkt eine führende Stellung als Containereigner gebracht. Sie vermieten die Schiffe weltweit an Container-Reeder, die die eigentliche Transportleistung erbringen.

      Unruhe

      Internationale Container-Reeder betrachten die immer noch hohen Zuflüsse aus Deutschland mit Unruhe. Sie fürchten Überkapazitäten, die trotz des Booms im Welthandel zum Preisverfall für Transportdienste führen könnten. "Ich mache mir Sorgen über die Tonnage, die über die Finanzinvestoren in den Markt kommt", sagte Jorgen Engell, Finanzchef der dänischen AP Möller-Maersk, der Muttergesellschaft der weltgrößten Containerreederei Maersk Line. "Die traditionelle Disziplin der Reeder ist verschwunden."

      Anders als heute hätten Reeder früher im Wesentlichen mit eigenem Geld Schiffe bestellt und die Risiken genau eingeschätzt. Falls der Gütertransport per Container 2006 tatsächlich nur um acht Prozent zulegt, wäre das eine deutliche Abschwächung gegenüber den vergangenen Jahren und sehr viel weniger als der Zuwachs an Schiffsraum bei der Containerflotte.

      "Die Branche muss sich weiter konsolidieren", sagte Engell, dessen Unternehmen 2005 den Konkurrenten P&O Nedlloyd gekauft hatte. Eine Methode der Konsolidierung seien solche Übernahmen, die andere, dass Unternehmen aus dem Markt gedrängt würden und aufgeben müssten. Die Branche sollte sich jedenfalls nicht darauf verlassen, dass Finanzmittel auch in Zukunft so leicht zur Verfügung stehen wie heute. Das Argument der Schiffsfonds, sie könnten die großen Reedereien, die von ihnen Schiffe mieten, flexibler machen, ließ Engell nicht gelten. Wer die Schiffe selbst besitze, könne als Reeder möglicherweise sogar variabler sein in der Flottenplanung. "Schließlich ist es einfacher, ein Schiff zu verkaufen, als aus einem Vertrag mit einem Schiffsfonds auszusteigen." Zumindest bei den großen Schiffen will Maersk den größten Teil als Eigentum behalten.

      Beunruhigung

      Peter Kerr-Dineen vom Londoner Schiffsmakler Howe Robinson sieht die Gefahr, dass der Markt für gecharterte, also gemietete Schiffe zum Jahresende wegen des Überhangs an Tonnage schwächelt. Langfristig sorge aber die Globalisierung für zunehmende Nachfrage. "95 Prozent des internationalen Warenaustausches gehen über See", sagte Kerr-Dineen. Der Seetransport mache nur 0,5 bis 1,6 Prozent des Verkaufspreises von Produkten aus - selbst wenn sie zwischen Asien und Europa verschifft werden.

      Markus Lange, stellvertretender Chef für Schiffsfinanzierung beim weltweit größten Schiffsfinanzierer HSH Nordbank, verlangte von den Fonds mehr aktives Asset-Management. Sie sollten Schiffe verkaufen, wenn die Preise dafür hoch sind. Das sei im Interesse der Anleger.

      Die hohen Provisionen für den Verkauf von Schiffsfonds - die meistens deutlich über zehn Prozent liegen - sowie die "weichen" Kosten der Fonds beunruhigen die Experten. Sie addieren sich in der Regel auf 25 Prozent oder mehr der eingesammelten Investorengelder. "Diese Kosten sind außerordentlich hoch", sagte Jürgen Salamon, Chef der Dortmunder Fondsgesellschaft Dr. Peters. Sie gehört zu den größten Tankerreedern der Welt. Ihre 33 Tanker wurden finanziert von deutschen Schiffsanlegern und Banken.

      Allerdings gebe es kaum eine Möglichkeit, die Provisionssätze zu drücken, sagte Salamon. "Fondsanbieter mit Problemfällen können nur über höhere Provisionen verkaufen." Mit ihnen stehe Dr. Peters im Wettbewerb um die Vertriebskapazität. Salamon sieht auch künftig gute Aussichten, neben Containerschiffen auch Tanker und Massengutfrachter über Schiffsfonds zu finanzieren - vorausgesetzt, für sie gibt es langfristige Charterverträge.

      Aus der FTD vom 26.09.2006
      Avatar
      schrieb am 26.09.06 08:40:47
      Beitrag Nr. 149 ()
      eFonds24 und Meridian 10 werden verschmolzen
      25.09.2006

      Die eFonds AG führt die Aktivitäten von eFonds24 und Meridian 10 zusammen. Unter dem Dach der eFonds AG werden eFonds24 GmbH und Meridian 10 Managementgesellschaft mbH unter einheitlichem Auftritt die gemeinsame Marktbearbeitung im Primär- und Sekundärmarkt weiter forcieren. Dazu trägt eine namhafte Barkapitalerhöhung bei, so dass eFonds AG mit ihrem Sitz in Hamburg mit 100 Millionen Euro Eigenkapital nun über zusätzliche Mittel verfügt, den Bestand im Zweitmarkt erworbener Beteiligungen weiter aufzubauen.

      Das Leistungsspektrum der eFonds AG mit ihren Tochtergesellschaften reicht vom serviceorientierten Vertrieb im Primär und Sekundärmarkt über die marktgerechte Kursstellung mit garantierter Liquidität bis zur nachhaltigen Portfolioverwaltung geschlossener Fonds. eFonds24 ist mit ihrer innovativen Plattform für nahezu alle Emissionshäuser und zahlreiche Vertriebsgesellschaften tätig.

      Zum Vorstand der eFonds AG berief der Aufsichtsrat Alexander Betz, Christoph Baumgärtner und Dr. Kristoffer Blydt- Hansen. eFonds24 GmbH bietet Vertriebsgesellschaften einen umfassenden Service für die objektive Auswahl, kompetente Beratung sowie effiziente Abwicklung und Verwaltung ihres Beteiligungsgeschäfts. abs Fondsplattform GmbH stellt der eigenen Gruppe wie auch weiteren großen Finanzdienstleistern die elektronische Plattform für die Information, Vermittlung, Verwaltung und Zweitveräußerung geschlossener Fonds zur Verfügung.

      Meridian 10 Managementgesellschaft mbH ermittelt mit selbst entwickelten Bewertungsmodellen Verkehrswerte für eine zunehmende Anzahl von Schiffsfonds und geschlossenen Immobilienfonds. In naher Zukunft werden weitere Fondsprodukte hinzu kommen. Auf der eigenen Plattform wie auch bei eFonds24 werden inzwischen Zweitmarktkurse für rd. 250 Schiffsfonds gelistet. In einem bisher weitgehend illiquiden Beteiligungsmarkt wird echte Fungibilität angeboten.

      Die erworbenen Portfolios werden ebenfalls von Meridian 10 verwaltet. Die konzerneigene HCH Hanseatic Maritim GmbH & Co. KG kauft Schiffsbeteiligungen an. Immobilienbeteiligungen werden von der HCH Hanseatic Real Estate GmbH & Co. KG erworben.

      Quelle: FONDS professionell

      Anmerkung K1: efonds24 liegt damit was das Eigenkapital angeht etwas über den beiden großen börsennotierten MPC und HCI.
      Avatar
      schrieb am 26.09.06 12:40:01
      Beitrag Nr. 150 ()
      FTD: EU verschärft Wettbewerb der Reedereien
      Reedereien dürfen künftig keine Preise mehr absprechen. Die 25 EU-Regierungen nickten in Brüssel einstimmig einen entsprechenden Vorstoß der Europäischen Kommission ab.
      Damit werden Absprachen in so genannten Linienkonferenzen ab Oktober 2008 nicht mehr wie bislang vom Kartellrecht freigestellt. Das soll den Wettbewerb fördern und zu niedrigeren Preisen für Frachtdienste führen.

      In Linienkonferenzen treffen Reedereien Vereinbarungen zu Preisen sowie Fahrplänen und der Auslastung von Kapazitäten. Die Mitgliedsstaaten hatten dies 1986 gebilligt, um ruinöse Preiskämpfe zu verhindern.

      Mittlerweile sehen Kommission und Regierungen allerdings keine Notwendigkeit für diese Freistellung mehr. Im Gegenteil, sie erwarten, dass die Öffnung Kunden Vorteile bringen wird. "Die europäische Frachtschiffindustrie wird von dem stärker am Wettbewerb ausgerichteten Markt profitieren, ebenso wie niedrigere Transportpreise und wettbewerbsfähigere Exporte der EU-Wirtschaft nutzen werden", sagte Binnenmarktkommissar Charlie McCreevy.

      Der Ire hatte das Dossier von Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes übernommen. Sie saß früher im Aufsichtsrat der niederländischen Reederei Royal P&O Nedlloyd und wollte Interessenkonflikte vermeiden.

      Linienfrachtdienste spielen in der EU-Wirtschaft eine große Rolle. 40 Prozent des Außenhandels der Union werden über den Seeweg abgewickelt. Die größte Linienkonferenz ist die Far Eastern Freight Conference, die Frachtdienste zwischen Europa und Asien anbietet.

      Um den Übergang zum Wettbewerb zu erleichtern, will die Kommission bis Oktober 2008 Leitlinien dazu veröffentlichen, wie die Reedereien künftig bestimmte Informationen austauschen können, ohne Kartellrecht zu verletzen.

      (c) FTD
      Avatar
      schrieb am 26.09.06 13:56:50
      Beitrag Nr. 151 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.206.317 von h007 am 26.09.06 12:40:01ich glaube nicht, dass dies eine auswirkung auf die bisherigen wirtschaftlichen ergebnisse hat. auch jetzt wird häufig mit kickbacks gearbeitet
      Avatar
      schrieb am 29.09.06 09:34:28
      Beitrag Nr. 152 ()
      Schiffsfondsanbieter suchen neue Felder
      von Katrin Berkenkopf

      Jahrzehntelang haben spezialisierte Anbieter vor allem Containerschiffsfonds verkauft. Die Knappheit an guten Projekten zwingt sie zu Alternativen - doch die neuen Konzepte sind umstritten.

      Sie hängen in vielen deutschen Arbeitszimmern, Büros und Praxen: Fotos von Doppelhüllentankern, Containerschiffen oder Massengutfrachtern. Sie weisen ihre Besitzer als Anteilseigner eines Schiffsfonds aus.

      Fondshäuser sammeln bei wohlhabenden Investoren Geld für Schiffe ein, das private Kapital macht in der Regel rund ein Drittel der Investitionssumme aus. Ergänzt durch Hypotheken von Banken werden damit neue und in zunehmendem Maße auch gebrauchte Schiffe gekauft. Diese werden an internationale Reedereien vermietet.

      Früher profitierten die Investoren dabei von steuerlichen Verlustzuweisungen, so wurde das so genannte KG-Modell zum Erfolg. Heute sind die Fonds wegen der fast steuerfreien Ausschüttungen attraktiv. Im vergangenen Jahr investierten deutsche Anleger fast 3 Mrd. Euro in Schiffsfonds.

      "Ein Platzierungsvolumen auf dem hohen Niveau des vergangenen Jahres ist für 2006 jedoch nicht zu erwarten", sagt Axel Spanholtz, Geschäftsführer des Emissionshauses Atlantic. Das liegt aber nicht an mangelnder Nachfrage der Investoren. Wirtschaftlich sinnvolle Projekte sind rar geworden.

      Robust und leistungsstark

      Um den deutschen Schiffsfinanzierungsmarkt macht sich Markus Lange von der HSH Nordbank aber keine Sorgen. Die Bank ist weltweit der größte Schiffsfinanzierer. Ihr Engagement an Krediten und Hypotheken in diesem Bereich umfasst derzeit inklusive fester Zusagen rund 25 Mrd. Euro. Insgesamt hatten deutsche Banken am Ende des ersten Halbjahres nach einer Erhebung der Fachzeitschrift "Hansa" fast 52 Mrd. Euro an Schiffskrediten ausstehen.

      "Das KG-Modell hat schon so einige Veränderungen erlebt. Es ist ein robustes System, das auf einen sehr gut aufbereiteten Investorenmarkt trifft", sagt Lange. In den vergangenen Jahren hätten fast alle Anleger mit ihren Beteiligungen gute Gewinne eingefahren, deshalb seien sie weiter zu Investitionen bereit.

      Kein anderes System leiste einen vergleichbaren Beitrag zu den weltweiten Bestellungen neuer Schiffe. "Die Vertriebsprovisionen sollten aber von dem Erfolg der Projekte abhängig gemacht werden", fordert der Finanzierungsspezialist.

      Für die Initiatoren ist es schwieriger geworden, geeignete Schiffe zu finden. Die Charterraten, aus denen die Fonds ihre Einnahmen beziehen, sind in den letzten eineinhalb Jahren gesunken, wenn auch immer noch auf hohem Niveau. Gleichzeitig sind neue und gebrauchte Frachter unverändert sehr teuer. "Solche Projekte zu realisieren ist momentan - und voraussichtlich auch mittelfristig - äußerst schwierig", sagt Spanholtz.

      Finanzierung von Hafeninfrastruktur

      Traditionell finanzierte das KG-Modell vor allem Containerschiffe, doch immer mehr Schiffstypen sind im Angebot. Tanker aller Art und Massengutschiffe gehören mittlerweile zum Standard. Anleger haben per Fonds auch schon Transporter für verflüssigtes Erdgas, so genannte LNG-Tanker, und Versorgungsschiffe für Ölplattformen finanziert. Bald soll es die ersten Fonds mit Autofrachtern geben.

      Ein neues Betätigungsfeld könnte sich bei der Finanzierung von Hafeninfrastruktur auftun. In den großen deutschen Häfen bezahlt die öffentliche Hand die Infrastruktur, also etwa Kaimauern und Oberflächenbefestigungen. Die Betreiber müssen etwa für Gebäude, Kräne und Gleise aufkommen. Doch der Kapitalbedarf wächst wegen der Expansion der Häfen schneller, als ihn Städte und Länder finanzieren können.

      Einige Fondshäuser haben schon eingeräumt, sich mit dem Thema zu beschäftigen. "Wir finden das sehr spannend und schauen uns konkrete Projekte an", sagt Ingo Pfeil, Sprecher der Hanseatischen Capitalberatungsgesellschaft. Auch Konkurrent Lloyd Fonds hatte bei seinem Börsengang im Oktober 2005 erklärt, Häfen seien ein mögliches neues Investitionsfeld. Offenbar ist aber noch kein Fonds kurz vor der Platzierung.

      Lange glaubt, dass sich Hafeninfrastrukur grundsätzlich für geschlossene Fonds eignet. An den Investoren sollte es nicht scheitern. "Wer in ein Schiff investiert, wird sich auch für Häfen interessieren." Auf den Zweitmärkten für Fondsanteile gebe es eine "rasante Entwicklung". Das könne dazu beitragen, Fonds mit sehr langer Laufzeit attraktiver zu machen.

      Die Hamburger Buss-Gruppe dagegen hält geschlossene Fonds für ungeeignet. "Das Volumen ist zu groß, bei so einem Projekt kommt man schnell auf 500 Mio. Euro", sagt der geschäftsführende Gesellschafter Johann Killinger.

      Größere Hafenumschlagsunternehmen und Terminalbetreiber könnten die Kosten für die Infrastruktur selbst aufbringen. Mittelständler müssten sich wohl mit Finanzinvestoren zusammentun.

      Hafenanlagen sind enorm im Wert gestiegen, in diesem Jahr gab es bereits mehrere milliardenschwere Übernahmeschlachten um Hafenkonzerne. Private Investoren hätten möglicherweise höhere Renditeerwartungen, das müsse aber nicht zwangsläufig zu höheren Kosten führen, sagt Killinger.

      So seien niedrigere Baukosten als bei öffentlichen Vorhaben zu erwarten. Der Staat gebe seine Verfügungsgewalt über die strategisch wichtigen Häfen damit nicht auf, meint er. Schließlich bleibe das Gelände in seinem Eigentum und werde nur langfristig vermietet.



      ftd.de, 28.09.2006
      © 2006 Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 16.10.06 16:42:21
      Beitrag Nr. 153 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.274.759 von K1K1 am 29.09.06 09:34:28DIE WELT:

      Alternative Energien

      Jedes fünfte Windrad im Norden steht still

      Der Ausbau erneuerbarer Energien stockt: Die Stromnetze können das rapide wachsende Angebot an Windenergie nicht mehr verkraften. Windparks werden immer öfter abgeschaltet - auch bei Starkwind.

      Von Daniel Wetzel

      Berlin - Der auf dem "Energiegipfel" der Bundesregierung angekündigte beschleunigte Ausbau erneuerbarer Energien gerät wegen fehlender Stromleitungen ins Stocken. "Allein in Schleswig-Holstein liegen Windkraft-Projekte im Wert von 300 Millionen Euro auf Eis, weil die Stromnetze nicht da sind", sagte Hermann Albers, Vizepräsident des Bundesverbandes Windenergie (BWE) der WELT.

      Weil die Stromleitungen das rapide wachsende Angebot an Windenergie nicht mehr aufnehmen können, seien die Übertragungsnetzbetreiber gezwungen, Windparks immer öfter abzuschalten, sagte Albers: "An der Westküste Schleswig-Holsteins fällt bereits zehn bis zwanzig Prozent der Jahresleistung weg." Anders ausgedrückt: In Landkreisen wie Dithmarschen oder Nordfriesland steht rein rechnerisch schon heute jedes fünfte Windrad das ganze Jahr über still, weil der Strom nicht mehr abtransportiert werden kann. "Ein ähnlicher Engpass wird sich über kurz oder lang auch in Niedersachsen und Brandenburg ergeben", glaubt Albers.

      Den Windkraft-Betreibern entgehen inzwischen Millionen-Summen, weil sie während der Abschaltungen vom Netzbetreiber auch keine Einspeisevergütung mehr ausgezahlt bekommen. Schon im vergangenen Jahr hatten sie nach Angaben der E.on Netz GmbH deshalb Mindereinnahmen von 1,1 Mio. Euro. In diesem Jahr wurden bislang Kilowattstunden im Wert von mehr als drei Mio. Euro nicht mehr abgenommen, weil das Leitungsnetz überlastet war. "Einige Windparks kommen finanziell bereits in Bedrängnis", weiß Albers: "Dringend benötigte Investitionen in die Erneuerung von Altanlagen werden aus diesem Grund vielerorts verschoben oder ganz abgeblasen."




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      Die E.on AG als der zuständige Netzbetreiber bemüht sich, die nötigen Leitungsmasten zu errichten. Allerdings wird das Unternehmen von Kommunen, die "Elektrosmog" und eine "Verschandelung der Landschaft" befürchten, im Genehmigungsverfahren gebremst. "Manchmal liegen zwischen dem ersten Antrag und dem Baubeginn über zehn Jahre", heißt es bei der E.on Netz GmbH in Bayreuth. Der Konzern ist deshalb inzwischen dazu übergegangen, die ersten Freileitungen mit Temperatur-Sonden auszustatten, weil bei kühlerer Witterung mehr Strom durch die Leitung geschickt werden kann. Diese "Netzoptimierung" kann nach Aussage von Branchenkennern den Kapazitätsengpass allerdings nur für zwei oder drei Jahre mildern.

      Das Problem beschäftigt inzwischen die Bundesregierung. Am Mittwoch kommender Woche verhandelt der Verkehrsausschuss im Bundestag ein "Infrastrukturplanungsbeschleunigungsgesetz". Es soll die Genehmigungsfristen zum Bau neuer Hochspannungsmasten deutlich verkürzen.

      Der Entwurf des Infrastrukturgesetzes stößt jedoch auf Kritik. Er sieht vor, dass Hochspannungsleitungen immer dann unterirdisch verlegt werden müssen, wenn sich die Trasse einer größeren "Siedlungsfläche" auf 800 Meter nähert. Die Netzbetreiber weisen darauf hin, dass die unterirdische Verlegung eines Höchstspannungskabels mit 380 Kilovolt vier- bis zehnmal teurer ist, als der Bau einer herkömmlichen Freileitung. Eine gesetzliche Pflicht zur Erdverkabelung würde also die Netzentgelte verteuern und Stromkosten der Industrie in die Höhe treiben. Auch die Windkraftbranche glaubt nicht, dass das Gesetz den Bau neuer Stromleitungen beschleunigen kann. Es enthalte "Ungereimtheiten" und Kompromissformeln, die die Betroffenen letztlich nur vor die Gerichte treiben werden, befürchtet Windverband-Vize Albers: "Wir sind mit den Netzbetreibern einig, dass der derzeitige Entwurf zum "Infrastrukturgesetz" nicht wirklich das Ziel der schnelleren Umsetzung erreichen wird."

      Artikel erschienen am 14.10.2006
      Avatar
      schrieb am 16.10.06 16:59:13
      Beitrag Nr. 154 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.660.787 von Fondsfonds am 16.10.06 16:42:21auf rund 40 MRD € jährlich schätzt das BKA den Schaden durch dubiose Geschäftemacher...

      ...ist ja nicht so schwer.

      Der Großteil davon wird ja lt. Bundesrechnungshof alleine durch unsere Staatsbediensteten "erwirtschaftet". :laugh:

      Gruß Kickaha
      Avatar
      schrieb am 03.11.06 09:21:15
      Beitrag Nr. 155 ()
      Von den geschlossenen Fonds zu den offenen Fonds...

      Erster offener Schiffsfonds in den Startlöchern

      Containerschiffe sind schwer zu bewerten

      31. Oktober 2006
      Die deutsche Geldanlagebranche dürfte bald um ein neues Produkt reicher sein: Nach Informationen dieser Zeitung plant die Lloyd Fonds AG aus Hamburg, noch in diesem Jahr mit einem offenen Schiffsfonds auf den Markt zu kommen, der Investoren jederzeit einen Ausstieg ermöglicht. Bislang können Investoren nur in Form einer unternehmerischen Beteiligung über geschlossene Fonds in Schiffe investieren. Bei Lloyd Fonds hält man sich zwar noch mit detaillierten Aussagen zurück. Grundsätzlich wird jedoch bestätigt, daß das neuartige Produkt kommen soll. „Derzeit läuft das Antragsverfahren bei der luxemburgischen Genehmigungsbehörde. Wir wollen uns zu den Einzelheiten deshalb erst äußern, wenn die Genehmigung auch vorliegt“, sagt der Lloyd-Vorstandsvorsitzende Torsten Teichert.

      Bei dem Produkt handelt es sich um einen in Luxemburg aufgelegten Fonds über eine Société d'Investissement à Capitale Variable (Sicav). Der Ausgabeaufschlag soll maximal 5 Prozent betragen, die jährliche Verwaltungsvergütung bei 1,5 Prozent liegen. Das Produkt zielt vor allem auf institutionelle Investoren ab; da es zum öffentlichen Vertrieb in Deutschland nicht zugelassen ist, dürfen Banken und Vermittler nicht aktiv Werbung dafür betreiben und es nur eigenen Kunden anbieten, die als qualifizierte Investoren eingestuft sind. Der Verwaltungsrat der Sicav wird paritätisch von Lloyd Fonds und Oppenheim Pramerica besetzt. Diese Gesellschaft beteiligt sich an Schiffahrtsgesellschaften, in die dann die Schiffe eingebracht werden. Für die Auswahl der Objekte ist Lloyd Fonds verantwortlich. Da der Fonds thesaurierend sein soll, erhalten Anleger keine laufenden Ausschüttungen. Allerdings sind die Erträge aus dem Fonds dafür steuerfrei, sofern der Anleger den Fonds länger als ein Jahr hält.

      Liquiditätsbeschaffung schwieriger als bei Aktienfonds

      Der wesentliche Unterschied dieses offenen Fonds zu den üblichen geschlossenen Schiffsfonds ist die tägliche Verfügbarkeit des Geldes - Anleger können also ihre Anteile täglich verkaufen. Genau hierin liegt aber auch einer der Knackpunkte: Während sich die Verwalter offener Wertpapierfonds bei einer verstärkten Rückgabe von Anteilsscheinen durch den Verkauf von Aktien beziehungsweise Anleihen rasch Liquidität verschaffen können, dürfte das bei einem Schiffsfonds schwierig sein - ein Containerschiff verkauft man nicht einfach so an einem Tag.

      Damit ist dieser Fonds den gleichen Risiken ausgesetzt wie offene Immobilienfonds, die genau wegen dieses Problems zu Beginn dieses Jahres in eine Krise gerieten: Geben zu viele Anleger auf einmal ihre Anteile zurück, droht dem Fonds rasch die Liquidität auszugehen. Kenner der Schiffsbranche halten die Gefahr von Liquiditätsproblemen jedoch für gering: Der Markt für Containerschiffe sei transparenter und liquider als der für Immobilien. Dennoch soll es Schutzvorkehrungen geben: Der neue Fonds soll in der Regel 20 Prozent des verwalteten Vermögens in Liquidität vorhalten; zudem sind bei größeren Mittelrückgaben Rückgabefristen vorgesehen.

      Boom im Schiffsmarkt könnte schon vorbei sein

      Auch das zweite Problem eines offenen Schiffsfonds ist dem der offenen Immobilienfonds ähnlich - nämlich die Frage der Bewertung. Während sich der Preis für Wertpapiere rasch an der Börse feststellen läßt, ist das für Schiffe ebenso wie für Immobilien schwieriger - der Wert des Portfolios muß von Experten ermittelt werden. In dem Lloyd-Produkt wird der Wert der Schiffe in einer Kombination von Ertragswert und Marktwert des Schiffes ermittelt. Die Ertragswertkomponente ist dabei von der Charter des Schiffes abhängig und soll auch - ähnlich wie bei offenen Immobilienfonds - dazu beitragen, allzu große Ausschläge bei der laufenden Wertermittlung zu verhindern. Der Wert der im Fonds befindlichen Schiffe wird von der Sicav festgelegt, eine weitere externe Kontrolle findet nicht statt. Allerdings sagen Branchenkenner, daß es um die Bewertung eines Schiffes weniger Streit gebe als um die Bewertung einer Immobilie.

      Die Idee eines offenen Schiffsfonds ist naheliegend, seit die geschlossenen Fonds als Steuersparvehikel ausgedient haben und ihren Anlegern Rendite liefern müssen. Vor allem eröffnet das Produkt nun auch institutionellen Anlegern die Möglichkeit, in den Markt für Schiffe zu investieren. Mit Blick auf die jüngste Marktentwicklung stellt sich allerdings die Frage, ob es für ein Engagement nicht schon zu spät ist, der Boom im Schiffsmarkt also vorbei sein könnte. Nach dem massiven Preisanstieg der vergangenen Jahre muß ein Anleger befürchten, in einen fallenden Markt hineinzukaufen.

      Wertentwicklung nicht von Kapitalmärkten abhängig

      Wie sich die Preise der Schiffe und die Charterraten weiterentwickeln, hängt letztlich von der Entwicklung der Weltwirtschaft und damit der Nachfrage nach Transportkapazitäten ab. Aus portfoliotheoretischer Sicht allerdings sind Schiffe eine gute Ergänzung zu herkömmlichen Investments, da ihre Wertentwicklung kaum mit den Kapitalmärkten korrespondiert - fallen also die Aktienkurse, könnte ein Schiffsfonds zur Stabilisierung des Portfolios beitragen.

      „Schiffsfonds, die zwischen 1996 und 2005 aufgelegt und realisiert wurden, haben im Schnitt eine Rendite von 9,4 Prozent jährlich eingefahren - nach Steuern“, sagt Peter Kastell vom Hamburger Analysehaus Fondsmedia. Dabei hätten selbst die schlechtesten 50 Prozent der Fonds im Schnitt noch 4 Prozent erwirtschaftet. Abzüglich der Liquiditätsprämie rechnet Kastell damit, daß ein offener Schiffsfonds im Schnitt 7 Prozent pro Jahr erwirtschaften kann.

      F.A.Z., 01.11.2006, Nr. 254 / Seite 23
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      schrieb am 03.11.06 21:21:05
      Beitrag Nr. 156 ()
      ftd.de; 30.10.2006

      Wer Immobilienfonds erbt, zahlt ab 2007 mehr Steuern

      Gesetzesvorhaben legen neue Bewertungsregeln fest. Der Fiskus geht derzeit meist leer aus, wenn geschlossene Fondsbeteiligungen an die Nachfolgegeneration vererbt werden.
      Von Robert Kracht

      Immobilienfonds profitieren von einer moderaten Bewertung, wobei im Falle einer Erbschaft die bestehenden Schulden auch noch voll abziehbar sind. Bei gewerblichen Anteilen, etwa an Schiffen oder Versicherungspolicen, Leasinggeschäften sowie Wind- und Solaranlagen, gibt es über den Zusatzfreibetrag und den Bewertungsabschlag attraktive Vergünstigungen. Mit dieser steuerlich positiven Regelung ist es vom nächsten Jahr an voraussichtlich vorbei, denn mehrere Gesetzesvorhaben verschieben die Bewertungsregeln zugunsten des Finanzamts. Betroffen sind Immobilienfonds. Bei dem Investment sorgt ein zeitnaher Ansatz der Erträge dafür, dass kurzfristige Mietanstiege voll auf den Steuerwert durchschlagen. Derzeit ist das noch auf den Durchschnitt von drei Jahren geglättet. Das macht für den einzelnen Fondsanleger allerdings höchstens ein paar Tausend Euro mehr aus, auf die die Schenkungsteuer berechnet wird. Gravierender sind zwei neue Regeln für den Erbfall: Auf Immobilien lastende Schulden gelten derzeit komplett als Nachlassverbindlichkeiten, auch wenn das Objekt nur mit der Hälfte des Verkehrswerts erfasst wird. Künftig sind Kredite nur noch maximal mit dem Steuerwert des Grundstücks absetzbar, negative Fondswerte sind damit passé.

      Ein zweiter Plan sieht vor, dass der Immobilienfonds nicht mehr nur als Erbanteil gilt. Vielmehr erfolgt eine Spaltung in unentgeltliche Übergabe und Verkauf. Auf den einen Teil fällt dann Erbschaftsteuer an, die Rechnung Grundbesitz gegen Schuldübernahme löst ein Spekulationsgeschäft aus. Das gilt immer dann, wenn der Verstorbene seine Fondsanteile vor weniger als zehn Jahren gezeichnet hat. Im Ergebnis zahlt der Erbe dann auf den Nachlass Spekulationsteuer, obwohl der Immobilienfonds lediglich familienintern ohne Geldfluss übertragen wurde. Keine weiteren Nachteile gibt es hingegen bei Treuhandbesitz oder Auslandsfonds. Die werden ohnehin mit dem aktuellen Marktpreis erfasst. Verschlechterungen kann es nicht mehr geben. Ganz andere Probleme kommen auf gewerbliche Fonds zu. Betriebsvermögen soll komplett von der Erbschaft- und Schenkungsteuer befreit werden, wenn der Nachfolger die erhaltenen Fondsanteile anschließend zehn Jahre lang behält und die Gesellschaft nicht vorher liquidiert wird. Noch gravierender ist allerdings, dass ein Großteil der gewerblichen Fonds seine bisherigen Steuerprivilegien ganz verliert. Denn sogenanntes unproduktives Vermögen wie Bankguthaben, Versicherungspolicen, vermietete Schiffe und Immobilien werden wie Privatbesitz eingestuft, Freibetrag und Bewertungsabschlag entfallen.
      Avatar
      schrieb am 11.11.06 13:19:09
      Beitrag Nr. 157 ()
      Optimistisch kalkuliert für eine attraktive Rendite
      von Beatrix Boutonnet

      Bisher waren die Initiatoren von Schiffsfonds erfolgsverwöhnt. Doch Überkapazitäten und sinkende Charter bestimmen derzeit den Schiffsmarkt. Fonds-Anbieter greifen zu Rechentricks, um die Anleger im Boot zu halten.

      Jetzt könnte sich die erste leichte Flaute bei Schiffsfonds ankündigen. Allein im Boomjahr 2005 wurde die stolze Summe von 2,96 Mrd. Euro bei Anlegern eingesammelt. Nach Erhebungen des Brancheninformationsdienstes Fondstelegramm lagen die Halbjahreszahlen für 2006 mit rund 1,2 Mrd. Euro aber schon deutlich hinter dem Vorjahreswert von 1,68 Mrd. Euro zurück.

      Der Grund dafür liegt nur zum Teil in der Abschaffung der Steuervorteile für Beteiligungsmodelle im Herbst vergangenen Jahres. Denn auch der Mangel an attraktiven Objekten trägt zum Umsatzrückgang bei. Die Schiffe sind schlicht zu teuer.

      Die rückwirkend geltende Regelung des Bundesfinanzministeriums hat die Schiffsbeteiligungen ohnehin weniger berührt als Medien- oder New-Energy-Fonds. Die durchschnittliche Verlustzuweisung bei Schiffsfonds lag im vergangenen Jahr nur noch bei rund 43 Prozent.

      Schon damals konzipierten die Initiatoren fast ausschließlich Fonds mit Tonnagebesteuerung. Diese für die Anleger sehr günstige Pauschalbesteuerung ist inzwischen die wohl letzte Steuervergünstigung, die der Fiskus Anlegern bei Beteiligungsmodellen noch gewährt.

      Branche in Bewegung

      Die durch den Wegfall der Steuersparmodelle ausgelöste Marktzäsur hat die gesamte Branche der Beteiligungsmodelle in Bewegung gebracht. Zahlreiche Initiatoren wechseln ihr Betätigungsfeld, neue Anbieter und Modelle kommen auch im Schiffsfondsbereich auf den Markt.

      Diese Mitbewerbersituation wird von den alteingesessenen Initiatoren jedoch entspannt gesehen. "Letztlich bereinigt sich der Markt schnell selbst. Nach ein bis zwei Krisen sind Anbieter mit fehlendem Branchen-Know-how wieder verschwunden", sagt Axel Steffen, Vorstand der Hansa Treuhand.

      Warum Schiffsbeteiligungen trotz sinkender Charterraten immer noch in der Gunst der Anleger stehen, hat viele Gründe. Es ist nicht nur der Duft der großen, weiten Welt, der das Geld fließen lässt.

      Der Schifffahrtsmarkt ist dynamisch, die meisten Rohstoffe und Waren werden über den Seeweg abgewickelt, daher sehen Experten die Situation trotz des heißgelaufenen Marktes und des in den nächsten Jahren stark zunehmenden Angebotes derzeit noch relativ entspannt. Da die Preise aber momentan hoch sind, wird oft sehr optimistisch kalkuliert, um eine attraktive Rendite darstellen zu können.

      Riskantes Spiel

      "Besonders wichtig ist es daher für die Anleger, sich die Objekte und die Prognosestellschrauben genau anzuschauen. Die Entwicklung der Charterraten oder die Anschlusscharter sind besonders wichtige Parameter.

      Sind sie zu hoch angesetzt und verschlechtert sich der Markt, kann das ganze Zahlenwerk schnell in sich zusammenstürzen", sagt Werner Großekämper, Geschäftsführer der Norddeutschen Vermögensanlage. Kommt es zudem zu Nachverhandlungen durch die Reedereien, kann das einem gewagt konzipierten Fonds schnell Probleme bereiten.

      Auch der Dollarkurs spielt eine wichtige Rolle. Da die Charterraten auf Dollarbasis abgerechnet werden, wirkt sich eine Dollarkursschwäche meist sofort in einer Ausschüttungsminderung aus, da diese in Euro gezahlt wird.
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      ftd.de, 08:00 Uhr
      © 2006 Financial Times Deutschland,
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      schrieb am 12.11.06 07:54:40
      Beitrag Nr. 158 ()
      Geschlossene Fonds immer vielfältiger und immer internationaler
      Initiatoren setzen auf den Aufschwung in Deutschland, erobern Asien und kreieren Dachfondskonzepte

      Von Frank Peter Unterreiner

      Die Anbieter geschlossener Immobilienfonds kämpfen gegen die schwindende Marktbedeutung ihrer Produkte. Wurden 2004 noch 5,25 Milliarden Euro Eigenkapital plaziert, waren es 2005 nur noch 4 Milliarden Euro. Für das erste Halbjahr meldet der Fondsjournalist und -analyst Stefan Loipfinger gar nur noch rund 1,8 Milliarden Euro. Doch die Initiatoren sind kreativ, noch nie gab es eine so breite Produktpalette, noch nie war die Zahl der Zielländer größer.

      Warum sind die Zeiten für die Initiatoren von geschlossenen Immobilienfonds so schwer? Weltweit sind private und institutionelle Investoren auf der Suche nach attraktiven Objekten und treiben die Preise in die Höhe. So meldet Cushman & Wakefield für Madrid beispielsweise eine Rendite von 3,75 Prozent für erstklassige Büroobjekte, in New Yorks besten Lagen liegt die Verzinsung entsprechender Investments immer öfter unter 5 Prozent, und auch in Budapest, Prag und Warschau steht inzwischen die 6 vor dem Komma.

      Weltweit sind die Renditen so unter Druck geraten, daß für einen geschlossenen Fonds ein Investment sehr schwierig geworden ist. Denn die Anleger erwarten in der Regel eine Ausschüttung von mehr als 6 Prozent, doch das läßt sich mit Investitionen in sichere, wirtschaftlich und politisch stabile Länder kaum mehr darstellen. In risikoreichere Zielländer - in Moskau sind noch über 9 Prozent Rendite für erstklassige Büroobjekte möglich - können geschlossene Fonds kaum gehen. Also werden immer neue Konstrukte ausgedacht, Projektentwicklungsfonds machten hier den Anfang.

      In manchen Ländern hält auch die Steuer- und Rechtspolitik geschlossene Immobilienfonds von Käufen ab. Den vorerst letzten Rückschlag versetzte die italienische Regierung den Initiatoren von Auslandsfonds. Überraschend strich sie die Steuerfreibeträge für ausländische Investoren. Das Land, das gerade stärker in den Fokus der Initiatoren geschlossener Fonds gerückt war, verliert dadurch erheblich an Attraktivität. Denn die Initiatoren sind verunsichert. Die KGAL stoppte den Vertrieb des Italien-Fonds Nummer 1, Signa Property ist laut Stefan Loipfinger momentan der einzige Anbieter mit einem Italien-Fonds.

      Auch hierzulande haben es die Anbieter schwerer, vernünftige Fonds zu konzipieren. Denn inzwischen sind die Steuervorteile, mit denen Deutschland-Immobilienfonds einst werben konnten, nahezu vollkommen abgeschafft. "Parallel zum konjunkturellen Aufschwung in Deutschland entwickelt sich der Büromarkt positiv", sagt Torsten Teichert, Vorstandsvorsitzender der Hamburger Lloyd Fonds. Das Emissionshaus lancierte kürzlich seinen ersten Deutschland-Immobilienfonds. Investiert wird in drei vollvermietete Bürogebäude in Köln.

      ---

      In China sind mit DBM Fonds Invest und dem Marktneuling Pieper Projektmanagement gleich zwei Anbieter aktiv. DBM plant laut Geschäftsführer Christian Harreiner an touristisch interessanten Standorten Aussichtsräder zu bauen, die aus heutiger Sicht zu Wahrzeichen avancieren könnten. Eines der Riesenräder soll für maximal 72,5 Millionen Euro in Peking errichtet werden.

      HCI Capital wird in Kürze einen Fonds auf den Markt bringen, der seine Mittel weltweit streut. "Insbesondere Wachstumsstaaten wie Brasilien, Indien und China werden bei unserem neuen Growth Fund mit globaler Ausrichtung im Fokus stehen", sagt Geschäftsführer Olaf Fortmann.

      Sachsenfonds legte seinen ersten Australien-Fonds auf. Für 259 Millionen australische Dollar wird das Erbbaurecht am KPMG-House in Melbourne erworben. Doch auch auf der anderen Seite der Erdkugel sind die Renditen nicht mehr berauschend. Sachsenfonds verspricht eine Ausschüttung von 6 Prozent, die bis 2018 auf 6,5 Prozent steigen soll.


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      schrieb am 18.11.06 13:28:11
      Beitrag Nr. 159 ()
      Zweifelhafte Einkaufstouren
      von Markus Gotzi

      In den USA verkaufen die Immobilienentwickler ihre Altfonds mit satten Gewinnen. Objekte für neue Fonds sind aber rar oder zu teuer. So suchen die Initiatoren gleichzeitig nach neuen Strategien und neuen Märkten.

      Es ist noch nicht lange her, da zählte die Gegend um den Bahnhof Saint Pancras in London zu den üblen Vierteln der Stadt: dreckig, laut, billige Hotels. Inzwischen steht der Standort für aufstrebende Bezirke der britischen Hauptstadt.

      Verantwortlich dafür ist der Eurostar, der die Bahnfahrgäste aus Brüssel und Paris ab 2007 bis nach Saint Pancras bringen wird. "Die ideale Lage für Immobilienentwicklungen", sagt David Gibson, Manager des Immobilienportfolios Greater London Fund, einer der drei Zielfonds des neuen IVG-England-Fonds.

      Mit dem Euro Select Balanced Portfolio investieren deutsche Zeichner ab 10.000 £ in eine Mischung aus langfristig vermieteten Gebäuden und Objekten, die saniert, neu am Markt positioniert, vermietet und anschließend mit Gewinn verkauft werden sollen.

      Ein Englandfonds der neuen Generation. Das europäische Investmenthaus IVG hofft auf Rückflüsse von 170 Prozent innerhalb von acht bis zehn Jahren. In der Vergangenheit hatten die Manager der Zielfonds den richtigen Riecher: Die jährlichen Renditen lagen weit im zweistelligen Bereich.

      Den Deutschen zu teuer

      Bislang beteiligten sich deutsche Anleger von Englandfonds in der Regel an einzelnen Gebäuden in den Bürostandorten City of London und West End. Noch 2005 konnten sie dabei mit jährlichen Ausschüttungen zwischen sechs und sieben Prozent rechnen.

      Doch diese Zeiten sind vorbei. Internationale Großinvestoren wie Pensionskassen und institutionelle Immobilienfonds haben die Preise in die Höhe getrieben. Sie kaufen auch zu Renditen um vier Prozent. Das ist den Deutschen zu teuer.

      Der Münchner Anbieter Real I. S. hat daher ein Gebäude in Northampton nördlich von London gekauft. Die Immobilie ist für 20 Jahre an die Barclays Bank vermietet, die prognostizierte Ausschüttung liegt bei sechs Prozent. "Läuft alles wie kalkuliert, können wir das Bürogebäude nach zehn bis zwölf Jahren mit einem netten Gewinn für unsere Kunden wieder verkaufen", sagt Geschäftsführer Andreas Heibrock.

      Neue Märkte erschließen

      In Paris sind Immobilien mit ähnlich langen Mietverträgen sehr gefragt. Das Bankhaus Wölbern vertreibt derzeit einen Fonds mit einem Bürogebäude, das das Wirtschaftsprüfungsunternehmen Ernst & Young mindestens neun Jahre lang als Konzernzentrale nutzen will.

      Die Ausschüttungen für die Anleger liegen bei 5,5 Prozent. "Paris ist teuer, keine Frage. Entscheidend sind aber Lage und Qualität der Immobilie und damit die Aussichten auf attraktive Wertsteigerungen", sagt Wölbern-Vorstandsmitglied Joachim Schmarbeck.

      Er kündigt an, in Kürze neue europäische Märkte zu erschließen. Konkret schauen sich die Wölbern-Einkäufer in Luxemburg und Belgien um. "Dort sind die Renditen 30 bis 60 Basispunkte höher als in Paris", sagt Schmarbeck. In Holland steht das Bankhaus dagegen aktuell auf der Verkäuferseite. Interessenten bieten für ein Portfolio früherer Fondsobjekte mehr als 1 Mrd. Euro.

      In Osteuropa sind internationale Investoren ebenfalls auf Einkaufstour. In der tschechischen Hauptstadt hat kürzlich der Düsseldorfer Anbieter Signa die bislang größte Transaktion getätigt. Er wird aus dem Objekt The Park einen geschlossenen Fonds mit 235 Mio.Euro Investitionsvolumen konzipieren. Bei dem Bürokomplex handelt es sich um sieben Gebäude mit Mietern wie IBM, Sony, Dell, Sun Microsystems, BP und Accenture.

      Die Ausschüttungen sollen anfänglich sechs Prozent betragen. "Für uns zählt neben den erstklassigen Mietern vor allem die wirtschaftliche Prognose", sagt Signa-Geschäftsführer Frank Tölle. Experten des Wirtschaftsforschungsinstituts Feri rechnen bis 2015 jedes Jahr mit mindestens vier Prozent Wachstum.

      Solche Steigerungsraten sind in den USA zwar Utopie, dennoch bleiben Bürogebäude und Einkaufszentren dort sehr begehrt. Davon profitieren derzeit viele deutsche Initiatoren. Sie veräußern Immobilien ihrer Altfonds mit stattlichen Gewinnen für ihre Anleger. Nachteil der starken Nachfrage: Objekte für neue Fonds sind kaum zu bekommen.

      Bereits seit knapp zwei Jahren gehen die Anbieter und ihre Kunden in Amerika daher größere Risiken ein. Bei der Konzeption der neuen Fonds sind die Anbieter sehr kreativ. Die Emissionshäuser MPC und HCI zum Beispiel verteilen das Kapital ihrer Kunden auf eine Reihe von Zielfonds, die wiederum neue Immobilien bauen und alte Gebäude neu entwickeln.

      Der Initiator Ideenkapital aus Düsseldorf verlässt sich bei der Auswahl der Objekte komplett auf das US-Immobilienunternehmen Hines. Bislang ging die Strategie auf: Bereits in der Platzierungsphase des US Portfolio Professional Invest freuten sich die Zeichner über eine höhere Rendite als prognostiziert.

      Auf einen Partner setzen

      Ebenfalls nur auf einen Partner setzt der Darmstädter Initiator US Treuhand. Er finanziert die Immobilienprojekte des amerikanischen Immobilienentwicklers Hillwood aus Dallas in Texas. Für die Anleger ist der Fonds ein Schuss ins Blaue, denn noch ist keine der kommenden Investitionen bekannt. Trotzdem soll sich das Risiko in Grenzen halten.

      "Wir haben den Fonds so konzipiert, dass unsere Anleger vor allen anderen bedient werden. Erst nachdem sie eine Vorzugsausschüttung von 8,2 Prozent erhalten haben, kommen die übrigen Partner zum Zuge", sagt US-Treuhand-Chef Lothar Estein.

      Eine andere Strategie verfolgt der Initiator Jamestown, Marktführer bei US-Immobilienfonds. Er wählt die Projekte selbst aus. "In Frage kommen Grundstücksentwicklungen und Sanierungsobjekte im Südosten der USA", sagt Jamestown-Geschäftsführer Christoph Kahl.

      Für den Co-Invest 4 hat Jamestown schon neun Immobilien erworben, darunter ein Bürogebäude, ein Hotel und ein Grundstück, auf dem ein Ärztezentrum entstehen wird.

      Die Düsseldorfer Commerzbank-Tochter CFB dagegen setzt auf ein einziges Projekt. Anleger finanzieren einen Neubau in Philadelphia. "Wenn das Comcast Center 2007 fertiggestellt ist, wird es mit 297 Metern das höchste Haus der Stadt sein", sagt CFB-Geschäftsführer Günter Ress.

      Partner Liberty Property Trust garantiert, dass die Immobilie rechtzeitig und innerhalb der kalkulierten Kosten fertig wird. Hauptmieter wird das US-Kommunikationsunternehmen Comcast.

      ftd.de, 17.11.2006
      © 2006 Financial Times Deutschland
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      schrieb am 01.12.06 13:40:03
      Beitrag Nr. 160 ()
      Infrastrukturfonds bergen Gefahren

      Die amerikanische Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) hat Investoren und Kreditgeber eindringlich vor den wachsenden Risiken gewarnt, die von Infrastrukturfonds ausgehen. Der hohe Mittelzufluss in diese Fonds habe dazu geführt, dass viele Manager hinter einem begrenzten Angebot an Übernahmezielen herjagten.


      HB FRANKFURT. Gleichzeitig seien Deals im Infrastrukturbereich heute in hohem Maße nicht mit Eigenkapital, sondern mit Krediten finanziert. Dies habe zu einer „Preisblase“ geführt, sagte S&P-Analyst Michael Wilkens. Schätzungen zufolge hätten sich in den Fonds weltweit bis zu 150 Mrd. Dollar angesammelt, die neue Übernahmeziele suchten.

      Im bisherigen Jahresverlauf seien schon über 145 Mrd. Dollar in diesem Sektor investiert worden; dies entspreche einem Zuwachs von 180 Prozent seit dem Jahr 2000. Anzeichen für eine Entspannung des Marktes zeichneten sich nicht ab. In einigen Transaktionen werde das Zwölf- bis 30fache des operativen Jahresgewinns mit Krediten finanziert. Die Kombination aus einer Überbewertung der Flughäfen, Kraftwerke und Autobahnbetreiber und dem hohen Fremdfinanzierungsanteil seien Symptome einer Blase ähnlich der „dot.com“-Übertreibung, so die S&P-Analyse. Infrastrukturfonds sind Teil der Private-Equity-Branche, die zuletzt auch von der Bundesbank wegen der hohen Verschuldung der übernommenen Unternehmen kritisiert worden war.

      Die Ratingagentur Moody’s wies gestern darauf hin, dass das Ausfallrisiko bei Emittenten, die mit Beteiligungskapital übernommen werden, oftmals zunimmt. Bei Unternehmen, die sich schon in Schwierigkeiten befänden, sei das Schadensrisiko dagegen geringer, weil die Fonds hier als Sanierer auftreten würden.

      Quelle: Handelsblatt vom 01. Dezember 2006
      Avatar
      schrieb am 05.12.06 11:22:08
      Beitrag Nr. 161 ()
      die FAZ berichtete kürzlich, das die Deutsche Bank erstmals einen Fonds auflegen will, der in Patente investiert.
      Ist wohl in Deutschland ein Novum, dass sich Privatanlger in Patente und immaterielle Werte über einen geschlossenen Fons beteiligen können

      Gibt es hierzu Meinungen?
      Avatar
      schrieb am 05.12.06 12:33:47
      Beitrag Nr. 162 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.952.696 von hasni am 05.12.06 11:22:08ne ist kein Novum, gibt Patentpool 1-3, investieren in Patente. Totes Geld, denke hier gibts ein saftiges waterloo.

      Gruß vom Bodensee
      Avatar
      schrieb am 11.12.06 14:24:36
      Beitrag Nr. 163 ()
      meine Wölbern-Hollands sind verkauft, suche nach einer soliden Wiederanlage in ein oder zwei geschlossenen Fonds
      Dabei bin ich am überlegen, die Gelder gegenfalls in Zweitmarktanteile zu investieren.

      Meine Frage nun, welche Platformen für Zweitmarktanteile gibt es, welche sind im besonderen zu empfehlen?
      Gibt es bestimmte Anlagen, die im Zweitmarkt besonders günstig sind und besonders empfohlen werden können`?

      Habe in der Vergangenheit einige Zweitmarktanteile von Bankkunden über meine Hausbank erworben, damit gute Erfahrungen gemacht, da ja bei vielen geschlossenen Fonds Verkäufer oft Abstriche machen müssen, wenn sie vorzeitig aus Fonds raus wollen
      Avatar
      schrieb am 11.12.06 20:53:51
      Beitrag Nr. 164 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 26.102.721 von hasni am 11.12.06 14:24:36kontakte mal die deutsche bakn - zweitmarkt

      haben recht interesante angebote
      gruß
      uak
      Avatar
      schrieb am 12.12.06 11:45:05
      Beitrag Nr. 165 ()
      Begrenztes Wachstum

      Viele wünschen sich ein Wachstum um 5 %, um damit neue Arbeitsplätze zu schaffen. Wir möchten das Streben nach Arbeitsplätzen nicht unterbewerten, Arbeit ist für den Menschen sehr wichtig. Wir müssen uns aber andere Wege zu mehr Arbeit suchen, weil 5 % Wachstum bereits in 14 Jahren zu einer Verdoppelung der Wirtschaftsleistung führt.

      In 14 Jahren also:

      Doppelt so viele Autos?
      Doppelt so viele Straßen?
      Doppelt so viele Häuser?

      In 10 Verdoppelungszeiträumen, also in 140 Jahren wären dies eine Vertausendfachung der Wirtschaftsleistung.
      In 140 Jahren also:
      Tausend so viele Autos?...............?

      Es führt kein Weg daran vorbei. Wir müssen neue Wege in die Zukunft der kommenden Generationen finden. Ein Wachstum wird es auf jeden Fall geben. Ein Wachstum in die unerschöpflichen Energiequellen und Rohstoffe. Der Weg in das Solarzeitalter!!!
      Avatar
      schrieb am 15.12.06 14:47:16
      Beitrag Nr. 166 ()
      Vertikale Integration...

      HCI Capital kauft sich mit 25 Prozent bei der Aragon AG ein
      15.12.2006

      Die Hamburger HCI Capital AG, bankenunabhängiges Emissionshaus für geschlossene Fonds und strukturierte Produkte, hat sich mit 25 Prozent und einer Aktie an dem seit November 2005 börsennotierten Finanzvertriebskonzern Aragon AG mit Sitz in Wiesbaden beteiligt. Aragon war erst im Oktober 2005 im Rahmen einer Neustrukturierung der Angermayer, Brumm & Lange Unternehmensgruppe entstanden. Damals wurden die zur Unternehmensgruppe gehörenden Firmen in die zwei Themenholdings Altira (Asset Management) und Aragon (Finanzvertrieb) aufgeteilt. Zur Altira gehört unter anderem die VCH Investment Group und Patriarch, zu Aragon Jung, DMS & Cie. (100%), biw-Bank (51%) sowie Fundmatrix (58%), BIT Beteiligungs- & Investitions-Treuhand AG (60%) und inpunkto finanz GmbH (100%). Ziel ist es, so Aragon, unter einem Dach verschiedene Vertriebsmodelle zu integrieren, ohne dem jeweils einzelnem Vertrieb die eigene Identität zu nehmen.

      Der HCI-Vorstandsvorsitzende Harald Christ sagt: „Diese Beteiligung bringt uns einen weiteren Schritt bei der Stärkung unseres Vertriebs voran. Mit der Aragon AG arbeiten wir seit langem sehr erfolgreich zusammen. Wir sehen durch die Beteiligung die große Chance einer Win-Win-Situation für beide Unternehmen.“ HCI hat die aktuelle Beteiligung zum Preis von 19 Euro je Aktie erworben. Die Aktien wurden mit einer Lock-up-Periode, einer Verkaufsbeschränkung, von vier Jahren übernommen und stammen aus dem Besitz der Angermayer, Brumm & Lange Unternehmensgruppe sowie von Aragon-Vorstand Dr. Sebastian Grabmaier, die nach der Transaktion auch weiterhin die Mehrheit an Aragon halten. Die Wirksamkeit des Vertrages steht unter der aufschiebenden Bedingung, dass die VEM Aktienbank, München, zu deren Gunsten die Verkaufsbeschränkung der Aktien besteht, ihr Einverständnis zur Übertragung der Aktien erteilt, heißt es von Seiten der beteiligten Gesellschaften. Es ist beabsichtigt, die Übertragung der Aktien noch in diesem Jahr durchzuführen.

      Grundlegende Veränderungen

      Nach Meinung beider Unternehmen wird sich der Vertriebsmarkt in den nächsten Jahren aufgrund gestiegener regulatorischer und technischer Anforderungen grundlegend verändern. Antrieb dieser Entwicklung ist insbesondere die Umsetzung wichtiger EU-Richtlinien wie etwa der MiFID. Damit werden nach Ansicht beider Häuser künftig integrierte Beratungsmodelle erfolgreich sein, bei denen der entsprechende Finanzberater über ein Vollsortiment von Finanzprodukten einschließlich strukturierter Bankprodukte und Zertifikate verfügt und die Zugriff auf eine eigene Vollbank als Verwahrstelle ermöglichen.

      Insbesondere Zertifikate und strukturierte Produkte sind aus einer modernen Asset-Allokationsstrategie nicht mehr wegzudenken und werden für freie Finanzberater weiterhin an Bedeutung gewinnen, heißt es weiter. Freie Finanzberater, die keine KWG-Zulassung vorweisen können, müssen sich jedoch unter ein Haftungsdach begeben, um Zertifikate anbieten zu können. Die breit diversifizierte Aragon AG mit den Geschäftsbereichen Retail Sales, Institutional Sales und Banking Services ist der einzige Marktteilnehmer, der aus Sicht der HCI eine relevante und funktionierende Haftungsdachplattform anbietet und somit diese strategische Aufstellung bereits heute aufweisen kann.

      Wunschpartner

      „Mit der HCI haben wir unseren strategischen Wunschpartner an Bord, der die Bedürfnisse der freien Finanzdienstleister versteht und zukünftig nicht nur geschlossene Fonds, sondern auch strukturierte Produkte speziell für freie Finanzberater anbieten wird“, erklärt Dr. Sebastian Grabmaier, Vorstandsmitglied der Aragon AG und Vorstandsvorsitzender der Aragon-Tochter Jung, DMS & Cie. „Die bei den Aragon-Gesellschaften angeschlossenen Vertriebspartner werden insbesondere durch Exklusivprodukte und eine volle Produktpipeline bei geschlossenen Fonds und Zertifikaten von der Partnerschaft profitieren.“

      Zugang zum freien Finazvertrieb gestärkt

      Durch die Beteiligung verstärkt HCI den Zugang zum freien Finanzvertrieb. Zu den wichtigsten Beteiligungen im Aragon-Konzern zählen der Maklerpool Jung, DMS & Cie., einer der größten deutschen Maklerpools, an den mehr als 8.000 Maklerunternehmen und Einzelberater mit zusammen rund 500.000 Privatkunden angeschlossen sind, sowie die BIT Treuhand AG, die zweitgrößte deutsche Plattform für geschlossene Fonds. „HCI setzt seit jeher stark auf den freien Finanzvertrieb und freut sich, mit der Beteiligung an der Aragon AG dieses Bekenntnis klar zeigen zu können und durch das Investment von der Entwicklung dieses Vertriebsmodells profitieren zu können“, sagt Christ.

      Ziel: Einer der größten unabhängigen Finanzvertriebe in Deutschland

      Christian Angermayer, Sprecher der Angermayer, Brumm & Lange Unternehmensgruppe und Vorstand der Aragon fügt hinzu: „Beim Börsengang der Aragon haben wir versprochen, dass wir nichts weniger vorhaben, als mit der Aragon dem Finanzvertriebsmarkt in Deutschland ein neues Gesicht zu geben. Bisher konnten wir große Erfolge erzielen und haben uns auch für die nächsten Jahre viel vorgenommen. Der Vertriebsmarkt in Deutschland befindet sich in einem strukturellen Wandel. Wir sehen uns hier mit einem Eigenkapital von mehr als 35 Millionen Euro, einem erfahrenem Managementteam, jahrelangem Track Record und einer einzigartigen Buy-and-Build Strategie in der Lage, der Schrittmacher dieser Konsolidierung zu sein und langfristig zu einem der größten unabhängigen Finanzvertriebe in Deutschland zu wachsen. Mit unserem neuen Partner sind wir bereit für die nächsten Schritte.“ (rmk)

      Quelle: FONDS professionell
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      schrieb am 22.02.07 12:48:47
      Beitrag Nr. 167 ()
      Geschlossene Fonds im Jahr 2006

      Markt der Beteiligungsmodelle - plaziertes Eigenkapital 2006
      Nur Immobilienfonds gedeihen prächtig
      von Susanne Osadnik

      Fonds im In- und Ausland wachsen um 24 Prozent, auch Private Equity legt weiter zu. Weil der Gesamtumsatz jedoch schrumpft, bringen die Initiatoren jetzt neue Produkte auf den Markt.

      Auch ohne Steuervorteile bleiben Anleger den geschlossenen Fonds treu. Und sie werden immer mutiger: Die australische Macquarie Bank sammelte im Vorjahr allein bei deutschen Anlegern 694 Mio. Euro für einen Private-Equity-Fonds ein - innerhalb von sechs Monaten. Insgesamt kam die Branche auf ein Eigenkapital von 2,28 Mrd. Euro.

      Den Spitzenreiter unter den Beteiligungsmodellen konnte dieses Ergebnis nicht verdrängen. Die Investoren vertrauten den geschlossenen Immobilienfonds im In- und Ausland 4,96 Mrd. Euro an - ein Zuwachs um 24 Prozent seit 2005.

      Auch der Zweitmarkt für geschlossene Fonds scheint sich langsam zu etablieren. Damit haben immer mehr Investoren die Chance, ihre Beteiligung vor der festgelegten Laufzeit zu verkaufen.

      Generell hat die Branche allen Grund zum Feiern: 11,6 Mrd. Euro platziertes Eigenkapital für 2006 sind mehr als erwartet. Durch die Abschaffung der Steuervorteile für Beteiligungsmodelle prognostizierten Fachleute Umsatzeinbußen um zwölf Prozent. Am Ende waren es nur 5,3 Prozent. Der Wegfall der Medienfonds bescherte ein Minus von 1 Mrd. Euro.

      Dazu kamen so viele Fonds-Rückabwicklungen wie nie zuvor. 30 Initiatoren mussten ihre Angebote zurückziehen. Ihre Verkaufsprospekte hatten der Überprüfung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) nicht standgehalten.

      Bedenklicher Fremdkapitalanteil

      Das meiste Kapital wurde erst im zweiten Halbjahr 2006 eingeworben. "Ein großer Teil des Erfolgs geht auf das Konto jener Großinvestoren, die in nicht BaFin-gestattete Fonds investierten", sagt Fondsanalyst Stefan Loipfinger. Ab einer Investitionssumme von 200.000 Euro ist nach dem Anlegerschutzgesetz kein Prospekt mehr nötig und damit auch keine BaFin-Genehmigung.

      Wenn auch die Großinvestoren verstärkt in geschlossene Fonds investierten, blieb ihr Anteil am Gesamtmarkt auf acht Prozent oder knapp 1 Mrd. Euro beschränkt.

      Die Branchengewinner sind nach wie vor die Immobilienfonds. "Getragen wird dieser Erfolg vor allem vom Absatz über den Banktresen", sagt Loipfinger. Doch nicht nur der Vertrieb über die Banken hat mit zum Erfolg beigetragen, sondern auch die Krise der offenen Immobilienfonds und die damit zusammenhängenden Mittelabflüsse.

      "Offensichtlich floss ein Teil des Geldes in geschlossene Immobilienfonds", meint Loipfinger. Vor allem für Anleger in deutsche Modelle könnte das gefährlich werden. Denn der deutsche Immobilienmarkt hat auch 2006 wieder kräftig auf Pump gekauft: Das mit Krediten gehebelte Investitionsvolumen wuchs auf 5,07 Mrd. Euro, das Eigenkapital lag bei 2,12 Mrd. Euro.

      "Der Fremdkapitalanteil liegt jetzt bei bedenklichen 58,1 Prozent", sagt Loipfinger. Der Analyst befürchtet, die Kredite könnten zum Risiko werden, wenn die Mieterträge fallen. Denn die Eigenkapitalrendite lässt sich nur steigern, wenn Zins und Tilgung der Darlehen geringer ausfallen als die Mieterträge.

      Bei den Auslandsimmobilienfonds unterbrachen die US-Fonds ihren dreijährigen Abwärtstrend. Fast jeder dritte Dollar ging an Dauermarktführer Jamestown, der umgerechnet 328,8 Mio. Euro einwarb. "Ein erheblicher Teil dieses Kapitals dürfte aus Rückflüssen der erfolgreich aufgelösten Altfonds stammen", mutmaßt Loipfinger. Der Kölner Initiator hatte Immobilien mit Gewinn verkauft.

      Überraschend ist der Erfolg der britischen Immobilienfonds. Mit 532,2 Mio. Euro sammelten sie 7,5 Prozent mehr ein als im Vorjahr - trotz hoher Preise für Immobilien. "Die Immobilienpreise sind so stark gestiegen, dass die Nettoanfangsrenditen inzwischen unterhalb der sicheren Zinserträge britischer Staatsanleihen liegen", sagt Loipfinger.

      Neben den klassischen Märkten wie den USA, Großbritannien, den Niederlanden und Österreich konnten Anleger 2006 zwischen weiteren 13 Ländern wählen. Auch China war dabei. Michael Kohl vom Wirtschaftsprüfer Ernst & Young warnt jedoch vor der großen Euphorie. "Die Immobilienmärkte in China sind intransparent", sagt Kohl.

      Grundstücke können nicht gekauft, sondern nur gepachtet werden. Die bürokratischen Hürden für Baugenehmigungen sind hoch. Gleichzeitig sieht Kohl enorme Chancen durch den Bauboom: "Alle 30 Tage wird in China eine Fläche in der Größenordnung von Manhattan neu gebaut".

      Auf Schiffsbeteiligungen verzichten

      Auch im Schiffbau liegt China vorn: Von 2005 auf 2006 stieg der Anteil von 10,1 Prozent auf 21,5 Prozent. Der Bedarf an Schiffen als Warentransportmittel ist durch den Boom der asiatischen Wirtschaft gestiegen. Und damit auch ihr Preis.

      Mit hohen Kosten lassen sich aber keine lohnenden Fonds konzipieren. Viele Initiatoren haben daher im Vorjahr auf neue Schiffsbeteiligungen verzichtet. Insgesamt kam die Schiffsbranche auf ein Platzierungskapital von 2,55 Mrd. Euro. Das Fondsvolumen ging um 21,2 Prozent auf 6,27 Mrd. Euro zurück, dank reduzierter Fremdkapitalquote.

      Für den Schiffsexperten Jürgen Dobert ist das eine positive Entwicklung: "Wir haben schon genug Schiffe, die keine Performance bringen." Nach seiner Analyse haben fast 40 Prozent der Schiffsfonds nicht prospektgemäß ausgeschüttet. Nicht überraschend war die Entwicklung bei den Private-Equity-Publikumsfonds: Das eingesammelte Eigenkapital summierte sich auf 2,28 Mrd. Euro. Im Jahr 2003 lag der Betrag noch bei 252 Mio. Euro.

      Selbst die BaFin warnt jetzt: Der Anlagedruck auf die Fonds ist durch hohe Mittelzuflüsse groß, die Zahl der Übernahmeobjekte begrenzt. Zudem lasten immense Schulden auf den Objekten, weil die Übernahmen meistens über Kredite finanziert werden.

      Bescheidener, aber nicht weniger spektakulär ist die Entwicklung des Zweitmarkts für geschlossene Fonds. Die Umsätze stiegen um 40 Prozent, von 300 Mio. Euro auf 411,9 Mio. Euro. Grundsätzlich wird für 2007 mit weiteren Steigerungen gerechnet, denn diverse Zweitmarkt-Plattformen etablieren sich, und mehr Börsen setzen sich damit auseinander.

      Positiv ist auch der Gesamtausblick für dieses Jahr. Entscheidend für einen weiterhin aufstrebenden Markt ist aus Sicht des Fondsexperten Loipfinger die Haltung der Banken als wichtigster Vertriebskanal. "Bisher machten hohe Provisionen die Vermittlung interessant. Gleichzeitig sollte die Angebotsqualität stimmen", sagt Loipfinger.

      Noch nicht abzusehen ist, wie sich die Neueinführung der REITs sowie neue Produkte wie Zertifikate auf die klassischen geschlossenen Fonds auswirken werden. "Theoretisch können mit diesem Vehikel alle möglichen Investitionspakete abgebildet werden", sagt Loipfinger. Und sogar steuerliche Vorteile in sich bergen.

      ftd.de, 21.02.2007
      © 2007 Financial Times Deutschland, © Illustration: ftd.de
      Avatar
      schrieb am 24.03.07 17:21:16
      Beitrag Nr. 168 ()
      Da haben die Dietzenbacher aber Massl gehabt !

      Bei den Gesellschaftern verschiedener DOBA- Fonds wird schon vor eventuellen Klagen verhindert, dass sie untereinander in Kontakt treten.
      Der Geschäftsführer verschiedener DOBA- Fondsgesellschaften verweigert den Kommandististen die Adressen der Beiräte.
      Den Beiräten werden die Adressen der Kommanditisten unter Hinweis auf ‘Datenschutz’ verwehrt. So können die Beiräte nur mit dem Wohlwollen von Doblinger die Gesellschafter Informieren.
      Neben DOBA Berlin-Springpfuhl, der Zins und Tilgung nicht mehr erbringen kann, ist der Fonds DOBA Berlin, Leipzig und Gelsenkirchen, von dem eine bekannte Anlegerschutz-Anwaltskanzlei den Totalverlust der Einlage erwartet, und der Immobilienfonds MTC München und Berlin Rhinstraße betroffen.
      Unzufriedene Anleger des Immobilienfonds DOBA Berlin-Springpfuhl haben ein Forum eingerichtet:
      finance.groups.yahoo.com/group/DOBA-Springpfuhl/
      Avatar
      schrieb am 27.03.07 07:57:46
      Beitrag Nr. 169 ()
      Hallo,

      ein kleiner Hinweis für Interessierte :

      Am 29.03.2007 - Donnerstag - gibts bei der Berliner Börse einen Live-Chat mit zwei Experten zum Thema "Geschlossene Fonds". Wer will, schaut mal rein und quetscht die beiden aus. Da kann man sicher noch die eine oder andere Information rauskitzeln.

      LG
      Kami
      Avatar
      schrieb am 27.03.07 07:59:31
      Beitrag Nr. 170 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.510.950 von Kamikurt am 27.03.07 07:57:46Ooops,

      ganz vergessen - hier gibts mehr Infos :

      http://www.forum.berlinerboerse.de/index.php?showforum=76

      Geht so um 19.00 Uhr los.

      Gruß,
      Kami
      Avatar
      schrieb am 27.03.07 10:33:43
      Beitrag Nr. 171 ()
      Hi Kamikurt,

      danke für den Hinweis. Klingt spannend!
      Avatar
      schrieb am 30.03.07 10:42:44
      Beitrag Nr. 172 ()
      Chatprotokoll ist unter: http://www.forum.berlinerboerse.de/index.php?showtopic=1080&… einzusehen.

      War nicht uninteressant...
      Avatar
      schrieb am 02.05.07 08:27:58
      Beitrag Nr. 173 ()
      Geplante Umwandlung von geschlossenen Fonds in einen REIT...

      IC Immobilien Gruppe kündigt ersten REIT für den Herbst an
      02.05.2007

      Die IC Immobilien Gruppe wird einen REIT auflegen, der als einer der ersten deutschen REITs im Herbst an die Börse gehen soll und auch den Anlegern von geschlossenen Immobilienfonds den Tausch ihrer Beteiligung gegen Aktien eines börsennotierten Real Estate Investment Trust (REIT) ermöglichen wird. Ende vergangener Woche hat die Fair Value KG die Anleger aus derzeit 16 von der IC Immobilien Gruppe verwalteten Immobilienfonds über einen zukünftig möglichen Tausch ihrer Fondsbeteiligung in Aktien der künftigen REIT-AG informiert. Diese werden ihre Entscheidung noch vor dem IPO treffen können. Dadurch wird bereits zum Börsengang ein Portfolio aus bestehenden Beteiligungen an geschlossenen deutschen Immobilienfonds mit einem erheblichen Free Float bestehen, so IC. Die interessierten Gesellschafter erhalten in den kommenden Wochen eine den gesetzlichen Anforderungen entsprechende Zeichnungsinformation, um ihre Entscheidung dann bis voraussichtlich Ende Juni 2007 treffen zu können.

      Neben dem direkten Umtausch der Fondsbeteiligung in Aktien wird die Fair Value Reit AG auch die Möglichkeit eines – ganz oder teilweisen - direkten Verkaufs der Beteiligung eröffnen, allerdings mit einem Abschlag zum Umtauschwert. Dieser Umtauschwert wird auf der Basis aktueller Verkehrswertgutachten zweier unabhängiger Sachverständigenteams ermittelt. Die zukünftige REIT-AG strebt eine mehrheitliche Beteiligung in den jeweiligen Fonds an. Eine vollständige Übernahme aller Anteile oder eine unmittelbare Übernahme der Immobilien ist nicht vorgesehen, die Fondsgesellschaften sollen grundsätzlich erhalten bleiben.

      „Kurz- und mittelfristig soll hierbei die Portfoliostrategie durch aktives eigenes Asset- und Portfoliomanagement akzentuiert und durch gezielte Zukäufe weiter untermauert werden“, erklärt Oscar Kienzle, Vorstandssprecher der IC Immobilien Holding AG. „Aus Zukäufen, Umwandlungen aber auch Verkäufen soll so ein auf Büro- und Logistikimmobilien fokussierender REIT entstehen, dessen deutschlandweites Portfolio nach dem Börsengang eine Marktkapitalisierung von rund einer Milliarde Euro aufweist.“ Der REIT werde dabei zunächst einen Großteil seines Portfolios über Kommanditanteile an geschlossenen deutschen Immobilienfonds halten, die nicht nur aus dem Bereich der IC kommen werden, so Kienzle weiter.

      „Wir sind der Meinung, dass auch private Anleger von den Chancen der neuen Assetklasse der G-REITs profitieren könnten“, erklärt der Vorstandssprecher. Insbesondere bei einem Tausch von Anteilen an einem geschlossenen Fonds in Aktien eines REIT erhalte der Anleger ein sehr viel fungibleres Wertpapier. Die steuerliche Seite sei in vielen Fällen sogar günstiger als bisher, da nur die tatsächlich ausgezahlte Ausschüttung zu versteuern sei. „Ein weiterer Vorteil ist die vergleichsweise größere Risikostreuung durch das Investment in ein breiteres Portfolio“, so Kienzle. „Ergänzend honoriert der Kapitalmarkt derzeit den Zugang zu größeren Immobilienbeständen mit einem Portfoliozuschlag. Dieses Marktumfeld wollen wir für unsere Kunden nutzen.“

      Die IC Immobilien Gruppe ist seit 1988 international als Dienstleister im Immobilienbereich sowie als Initiator von geschlossenen Immobilienfonds tätig. An 11 Standorten in Deutschland und Nordamerika beschäftigt sie derzeit rund 200 Mitarbeiter. Diese betreuen ein Investitionsvolumen von derzeit rund 4,5 Milliarden Euro für etwa 32.000 private und institutionelle Anleger. (rmk)

      Quelle: FONDS professionell
      Avatar
      schrieb am 03.05.07 18:20:49
      Beitrag Nr. 174 ()
      Heute gibts wieder den Expertenchat, diesmal ist das Thema "Anlegerrechte"!

      Um 19 Uhr startet das Ganze unter www.forum.berlinerboerse.de
      Avatar
      schrieb am 11.05.07 10:31:02
      Beitrag Nr. 175 ()
      MMP-Filmfonds,
      ich habe hierzu eine Beteiligung und würde gerne wissen,nachdem der VIP Geschäftsführer immernoch hinter Gitter sitzt, ob jemand Kenntnisse über den MMP Fonds hat, der ja ähnliche Strukturen aufweist!
      Avatar
      schrieb am 12.05.07 19:16:27
      !
      Dieser Beitrag wurde moderiert.
      Avatar
      schrieb am 21.08.07 21:57:48
      Beitrag Nr. 177 ()
      Financial Times Deutschland; Dienstag 14 August 2007

      Entwarnung für geschlossene Fonds/Unternehmenssteuerreform wirkt sich kaum auf Rendite von Beteiligungsmodellen aus

      Von Robert Kracht Ab dem Jahreswechsel stellen Firmen und damit auch gewerbliche Fonds ihre Bilanzen nach veränderten Regeln auf. Anleger müssen ihre erwarteten Erträge aber nicht neu kalkulieren. Geschlossene Fonds sind Personengesellschaften, von der Entlastung bei der Körperschaftsteuer um zehn Prozent haben sie nichts. Im Gegenteil, für ihre Beteiligten gilt bei gewerblichen Gewinnen ab 2008 erstmals die Reichensteuer von 45 Prozent. Gar keine Änderungen bringt die Unternehmenssteuerreform vermögensverwaltenden Immobilien-, Private-Equity- oder Auslandsfonds. Schiffe sind ebenfalls nicht tangiert, hier wirkt unverändert die pauschale Tonnagesteuer. Einfluss auf die Gewinnhöhe haben hingegen geänderte Abschreibungsregeln. Durch den Wegfall der degressiven AfA (Absetzung für Abnutzung) können insbesondere Energiefonds ihre ab 2008 getätigten Investitionen in Solar- oder Windparks nicht mehr so schnell abschreiben. Gleiches gilt für den sofortigen Betriebsausgabenabzug bei geringwertigen Wirtschaftsgütern. Die Kosten müssen künftig viel häufiger über die Jahre gestreckt werden. Damit fallen sowohl die Anfangsverluste als auch die späteren Gewinne geringer aus. Meist merkt der Anleger die Änderungen gar nicht, da er das Anfangsminus sowieso nicht sofort verrechnen darf. Der vom Finanzamt konservierte Verlust fällt nur kleiner aus und mindert in den Folgejahren dann die entsprechend knapperen Gewinne. Dieses Nullsummenspiel über die Laufzeit bringt auch eine Änderung bei der Ansparabschreibung. Hierdurch lässt sich der Steueraufwand von geplanten Investitionen vorziehen, was Leasing- und Energiefonds nutzen. Das gelingt schon für das Geschäftsjahr 2007 kaum noch. Kaum beachtenswert sind die heftig kritisierte Zinsschranke sowie die vielen Änderungen bei der Gewerbesteuer. Fonds können ihren Finanzierungsaufwand weiter voll absetzen. Die unter geänderten Spielregeln gezahlte Gemeindeabgabe können sich die Beteiligten auf ihre Einkommenssteuer anrechnen lassen. Nur auf den ersten Blick unerheblich ist ein neuer Steuersatz von 28,25 Prozent, den Anleger abweichend von der individuellen Progression für ihre Fondseinkünfte beantragen können. Dieser gilt zwar nur für thesaurierte Gewinne und kommt eigentlich nicht in Betracht, weil die Gesellschaften zügig ausschütten. Das könnte sich aber ändern, wenn die Initiatoren umdenken: Extrafonds für Reiche behalten ihre Gewinne ein, tilgen vorrangig Kredite und reinvestieren thesaurierte Erträge. Das hierdurch gesteigerte Gewinnpotenzial muss der Anleger dann statt mit bis zu 45 nur mit 28,25 Prozent versteuern. Dabei kann jeder einzelne Beteiligte in jedem Jahr frei wählen, ob er diese Option nutzen will oder nicht. Diese Aussicht auf ein neues Sparmodell, mit dem Vermögende über Jahrzehnte ihre Altersvorsorge steuerschonend aufbauen können, wird Fondsinitiatoren zu neuen Kalkulationsmodellen motivieren.
      Hamburg

      provided by GBI-GENIOS...

      Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 26.08.07 18:28:52
      Beitrag Nr. 178 ()
      Hallo Anleger,

      kann einer von Euch bitte eine Übersicht der steuerlichen Freibeträge von ausländischen Immofonds einstellen?

      Danke im voraus

      Exlex
      Avatar
      schrieb am 29.09.07 14:43:13
      Beitrag Nr. 179 ()
      manager-magazin.de, 28. September 2007, 13:07 Uhr
      http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,508402,00.…

      BMF BESTÄTIGT

      Supergau für Filmfonds

      Was sich bereits abzeichnete, ist jetzt amtlich: Die Finanzverwaltung ändert die bisher übliche steuerliche Behandlung von Medienfonds. Tausenden Anlegern stehen nachträgliche Steuerzahlungen in Milliardenhöhe bevor.

      Hamburg - Die Stellungnahme des Bundesfinanzministeriums (BMF) gegenüber manager-magazin.de klingt kryptisch. Sie enthält jedoch steuerpolitischen Sprengstoff. Und für tausende Filmfondsanleger bedeutet sie schlichtweg den Verlust bereits sicher geglaubter Rendite.

      "Nach einem Beschluss der obersten Finanzbehörden des Bundes und der Länder kommt es aufgrund der Anwendung der allgemeinen höchstrichterlich bestätigten Grundsätze zum wirtschaftlichen Eigentum bei Medienfonds mit sog. Defeasance-Struktur (= leasingähnliche Gestaltung) zur Zurechnung des Wirtschaftsguts zum Lizenznehmer", schreibt BMF-Pressesprecher Oliver Heyder-Rentsch.

      Nach den Grundsätzen zur periodengerechten Gewinnrealisierung müssten diese Fonds daher auch den Anspruch auf die (Mindest-)Schlusszahlung pro rata temporis über den Zeitraum des Lizenzvertrags gewinnerhöhend aktivieren.

      "Aufgrund dieser Beschlüsse sind den Anlegern solcher Fonds nicht (mehr) die bislang versprochenen Verluste, sondern erhebliche geringere Verluste zuzurechnen", so Heyder-Rentsch weiter. Der prognostizierte Steuerstundungseffekt werde also nicht im geplanten Umfang eintreten.

      Was Heyder-Rentsch beschreibt, trifft die Anleger so genannter leasingähnlicher Medienfonds hart. Für sie kommt es nach Angaben des Fondsanalysten Stefan Loipfinger vom Branchendienst Fondstelegramm.de dadurch zum "steuerlichen Supergau".

      Was ist passiert? Die jahrelang vertriebenen leasingähnlichen Medienfonds wiesen nicht nur die bei Filmfonds üblichen hohen anfänglichen Steuervorteile auf, die daraus resultieren, dass Filmproduktionskosten unter bestimmten Voraussetzungen sofort als Betriebsausgaben abgeschrieben werden müssen. Sie sehen darüber hinaus auch eine von vornherein fest vereinbarte Schlusszahlung an die Anleger vor, die unter anderem die Verkaufserlöse aus den Filmrechten enthält.

      Um diese Schlusszahlung geht es jetzt. Die Finanzverwaltung stand vor der Frage, ob die Zahlung entsprechend dem tatsächlichen Geldfluss erst am Ende der Laufzeit steuerlich wirksam wird, oder ob der Betrag anteilig auf die gesamte Laufzeit des Fonds zu verteilen ist. Die Einkommensteuerreferenten entschieden sich für letzteres.

      Ein verfassungswidriger Eingriff?

      Im Klartext heißt das: Steuern, die von den Anlegern ursprünglich erst auf einen Schlag am Ende der Fondslaufzeit hätten gezahlt werden sollen, müssen jetzt peu à peu während der Fondslaufzeit entrichtet werden.

      Doch damit nicht genug: Laut Fondstelegramm.de soll die Änderung rückwirkend gelten, was Branchenbeobachter für verfassungsrechtlich fragwürdig halten. "Verfassungsrechtliche Bedenken sind nicht erkennbar", schreibt dagegen BMF-Sprecher Heyder-Rentsch gegenüber manager-magazin.de.

      Tausenden Anlegern drohen jetzt hohe Steuernachzahlungen. Dem Staat stehen durch das Vorgehen laut Loipfinger vorgezogene Steuermehreinnahmen in Höhe von mehr als einer Milliarde Euro in Aussicht.

      Laut Fondstelegramm.de zahlten zwischen 1998 und 2005 mehr als 100.000 Anleger rund 5,5 Milliarden Euro in diese Beteiligungsmodelle ein. Hinzu kommt ein Teil der rund 160.000 Anleger, die sich in jener Zeit mit insgesamt 8,7 Milliarden Euro an unternehmerischen Medienfonds beteiligten.

      Lediglich jene Beteiligungen, bei denen schon Betriebsprüfungen durchgeführt wurden, befinden sich laut Fondstelegramm.de bis zum Zeitpunkt dieser Prüfungen auf der sicheren Seite.

      "Wesen der leasingähnlichen Medienfonds war immer, die Steuerlast ans Ende der Laufzeit zu verschieben. Daraus resultierte der größte Teil der Rendite", erläutert Fondsexperte Loipfinger die Auswirkungen für den einzelnen Anleger. "Durch das jetzt beschlossene Vorgehen fällt diese Steuerverschiebung weitgehend weg. Das hat in der Barwertbetrachtung dramatische Folgen."

      Gesteigert werden die negativen Effekte noch durch eine drohende Nachverzinsung von 6 Prozent, die das Finanzamt erhebt, wenn Steuern nachträglich gezahlt werden. "Vor allem Anleger, die die Steuerzahlung eigentlich im Ruhestand mit dann niedrigerem Steuersatz leisten wollten, kommt die Entscheidung der Finanzverwaltung teuer zu stehen", sagt Loipfinger.

      In den betroffenen Fällen droht die Rendite aus der Beteiligung im Nachhinein von veranschlagten 6 bis 8 Prozent auf vielleicht noch 1 bis 2 Prozent zu sinken, rechnet der Experte vor.

      © manager-magazin.de 2007
      Avatar
      schrieb am 01.10.07 11:31:21
      Beitrag Nr. 180 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 31.785.697 von K1K1 am 29.09.07 14:43:13RE: Supergau

      ich empfinde das jetzt nicht als Supergau. Der Supergau wäre die Aberkennung der steuerlichen Anfangsverluste gewesen.

      Ein Gau ist ist trotzdem.

      SOM
      Avatar
      schrieb am 14.11.07 11:43:26
      Beitrag Nr. 181 ()
      SPIEGEL ONLINE - 10. November 2007, 12:51

      MEGA-POTT-SCHWEMME
      Reedereien verzocken sich mit Öltankern

      Von Joachim Hoelzgen

      Immer mehr, immer gigantischer: Weil sie den Transport von Rohöl für das sicherste Geschäft überhaupt hielten, orderten Reeder weltweit Flotten neuer Tanker - nun gibt es mehr Ölpötte als Öl. Die Geschichte einer Spekulation, die schief ging.

      Hamburg - Der globale Ölmarkt bietet immer neue Überraschungen. Eine der größten davon ist wohl, dass ausgerechnet die Tankerreedereien von der überschwappenden Nachfrage nach dem schwarzen Gold nicht profitieren.

      Im Gegenteil: Den Reedern droht sogar eine schwere Krise, weil sie die Weltmeere mit viel zu großen Flotten neuer Tanker überschwemmen. Weltweit kann gar nicht mehr genug Öl gefördert werden, um die Bäuche der vielen neuen Mega-Pötte aufzufüllen.

      TANKER-BLASE: MEHR ÖLPÖTTE ALS ÖL

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      Weil sie glaubten, dass der Transport von Rohöl das sicherste und profitabelste Geschäft der nächsten Jahre sei, bestellten Reedereien wie Frontline in Oslo, Teekay im kanadischen Vancouver und die Overseas Shipholding Group (OSG) in New York seit 2004 sage und schreibe 522 Neubauten von Öltankern - und starteten so das größte Schiffsbauprogramm, das es auf der Welt bisher gegeben hat.

      Die Reeder waren berauscht, weil 2004 die Nachfrage nach Öl so richtig angezogen hatte - und im Gleichschritt dazu die Frachtraten für Tanker in die Höhe schossen. Supertanker in der Klasse zwischen 200.000 und 320.000 Tonnen brachten den Eignern Spotraten von bis zu 230.000 Dollar täglich ein und schraubten allein bei dem Trio Frontline, Teekay und OSG den Gewinn auf 2,2 Milliarden Dollar hoch - das Dreifache dessen, was die Reedereien noch im Jahr zuvor verdient hatten.

      ERDÖL: RESERVEN, RESSOURCEN, FÖRDERUNG, RAFFINERIEN

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      Die Reeder spielten deshalb die vermeintlich große Karte aus: Auf den südkoreanischen Werften von Hyundai Heavy Industries, Daewoo Shipbuilding und Samsung Heavy Industries konnten die Mammute der Meere gar nicht schnell genug zusammengehämmert und genietet werden.

      Frachtraten sacken weg

      Den 485 Supertankern, die Ende 2006 auf den Ozeanen kreuzten, gesellten sich in diesem Jahr 34 Neubauten hinzu - und auch dieser Höchststand wird bald übertroffen sein. Denn weltweit, so meldet der Branchendienst "Platts Commodity News", befinden sich noch weitere 184 Supertanker in den Auftragsbüchern der Werften. Allein im übernächsten Jahr wird ein Rudel von 67 Stahlgiganten von den Helgen der Schiffsbauer ins Wasser rutschen.

      Rekorde gibt es auch bei den Arbeitspferden des Tankergeschäfts, den sogenannten Suezmaxes, Aframaxes und Panamaxes. Die Suezmax-Tanker können 120.000 bis 200.000 Tonnen Rohöl laden und verkehren vorwiegend von West- und Nordafrika zur US-Ostküste und zum US-Golf. Sie befördern Nordseeöl und bringen russisches Öl aus dem Schwarzen Meer. Ihre Anzahl ist dieses Jahr auf 364 angewachsen - doch zum jetzigen Pulk stoßen bis 2012 noch weitere 140 hinzu.

      Eine Art Tankerinflation braut sich bei den Aframaxes zusammen, mit 80.000 bis 120.000 Tonnen die drittgrößte Tankerklasse. Von ihnen sind zuletzt 60 neue Exemplare ausgeliefert worden, womit ihre Zahl auf 767 angeschwollen ist. Die Werften arbeiten derzeit aber schon an 288 weiteren Ausfertigungen.

      SCHWARZES GOLD: ÖLFÖRDERUNG RUND UM DEN GLOBUS

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      Das Überangebot an Öltankern reißt die die Frachtraten in die Tiefe. Supertanker etwa müssten täglich 45.000 bis 50.000 Dollar an Chartergebühr einfahren, um von da an Gewinn zu machen. Zum Ärger der Tankerbarone sanken die Tagesraten vereinzelt aber schon auf wenig mehr als 16.000 Dollar ab. Den Reedern setzt vor allem der größte Kostenfaktor zu: Der Kauf von Schweröl, das die Tanker als Treibstoff benutzen. Allein davon kostet eine Tonne mittlerweile rund 500 Dollar.

      In den Bilanzen der Großreedereien hinterlässt die Tankerschwemme schon jetzt tiefe Spuren. Bei der Overseas Shipholding Group sind die Frachtraten im letzten Quartal fast um ein Drittel und der Gewinn um 71 Prozent zurückgegangen. Teekay ist noch stärker betroffen. Dort schrumpften die Erträge um 79 Prozent und ließen nur noch einen Gewinn von 17 Millionen Dollar übrig.

      Bei den Norwegern von Frontline, der weltgrößten Reederei im Öltransportgeschäft, überlegt man deshalb, Tanker in wahrhaft boomende Vehikel umzuwandeln: in Massengutfrachter, Bulk Carrier genannt, die Eisenerz und Kohle, aber auch Getreide und Reis verfrachten. Bei ihnen haben die Spotraten wegen des globalen Bedarfs an Grundstoffen Rekordhöhen erreicht: Die größten Massengutschiffe fahren den Betreibern täglich bis zu 131.000 Dollar ein - und auf bestimmten Routen sogar mehr. Damit ließen sich Bulk Carrier regelrecht vergolden - wie vor nicht allzu langer Zeit die Tanker.
      Avatar
      schrieb am 14.11.07 12:01:54
      Beitrag Nr. 182 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.421.071 von Mister.cash am 14.11.07 11:43:26Das gabs mal in Frankreich :D

      Die Revolution (Ölpreis), frisst ihre Kinder. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 02.01.08 11:51:28
      Beitrag Nr. 183 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.421.361 von Jo1 am 14.11.07 12:01:54Heuern für Seeleute steigen stark an

      Mit dem anhaltend starken Welthandel im Rücken war 2007 für die deutsche Seeschifffahrt ein Rekordjahr. So verzeichnete die Handelsflotte erstmals mehr als 3000 Schiffe mit über 60 Millionen BRZ, wie der Verband Deutscher Reeder (VDR) errechnet hat. Auch für 2008 erwarten die Marktforscher von Global Insight, dass das weltweite Transportvolumen um 8,4 Prozent wachsen wird. Mindestens genauso stark dürften die Containermengen zulegen.

      Mit einem Plus von 6,4 Prozent auf 3179 Schiffe habe sich die Flotte in den vergangenen fünf Jahren verdoppelt, so VDR-Hauptgeschäftsführer Hans-Heinrich Nöll. Allein die Zahl der Containerschiffe, die den Schwerpunkt der deutschen Aktivitäten bilden, stieg um 15 Prozent auf 1473 Frachter. Sie transportieren 3,5 Millionen Standardcontainer (TEU). Mit einem Anteil von 38,3 Prozent an der weltweiten Containerschifffahrt konnten deutsche Eigner ihren ersten Platz ausbauen. Insgesamt belegt die deutsche Flotte hinter Griechenland und Japan Platz drei.

      Weiteres Wachstum ist programmiert: Deutsche Reeder haben weltweit 1200 Schiffe für 35,5 Milliarden Euro bestellt. Darunter sind 56 Containerriesen mit einer Kapazität von mehr als 10 000 TEU.

      Der Engpass beim "qualifizierten Bordpersonal" halte jedoch an, sagt Nöll. So kamen nach Angaben der Heuerstelle Hamburg zuletzt bei Kapitänen lediglich 43 Bewerber auf 150 freie Stellen. Bei Nautikern waren es 55 auf 150 Plätze und bei Ingenieuren nur 41 auf 250 Angebote. Die Folge: In Nischenmärkten wie Gas- und Produktentankern sind die Heuern der Seeleute zuletzt um bis zu 20 Prozent gestiegen.
      AP

      erschienen am 2. Januar 2008 Hamburger Abendblatt online
      Avatar
      schrieb am 03.01.08 04:38:35
      Beitrag Nr. 184 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.421.361 von Jo1 am 14.11.07 12:01:54Die Revolution (Ölpreis)(US $), frisst ihre Kinder
      Gut gesagt und alles Gute für, kickaha,k1 , som, you, und alle mit ehrlichen Herzen für das neue Jahr.
      Gruß aus Berlin vom Konzert 9.von B. aus der Lindenoper ,
      macht weiter so.
      p.s Bulker sind noch 12 Mon. in , Tanker sind jetzt 6 Mon. in.

      Achtet auf euch, damit ihr auf die anderen achtet könnt.

      p.s.für "kikaha" K.M. musste ich lesen als junger Mann+verfluchte ihn,heute begreife ich ihn.

      p.s. pearl river konnte jeder damals kaufen.
      Avatar
      schrieb am 05.01.08 18:19:13
      Beitrag Nr. 185 ()
      Wer hat sich mit der Schiffsbeteiligung „Offen Produkten-Tanker Flotte“ von MPC befasst?? Hier geht es um 8 Tankschiffe im Wert von zusammen 357.173.600 US$, die dieses Jahr vom Stapel laufen. Pro Tag und Schiff sind durchschnittliche Einnahmen von 20.850 US$ kalkuliert und die Laufzeit soll 26,25 Jahre betragen.
      Schiffstyp: 8 baugleiche Produkten- / Chemikalientanker mit Doppelhülle mit einer Tragfähigkeit von 36.0080 Tonnen.
      Länge: 186 Meter
      Breite: 27,4 Meter
      Höhe bis Hauptdeck: 17,2 Meter
      Tiefgang: 9,8 Meter
      Bauwerft: Hyundai Mipo Dockyard Co. Südkorea
      Motor: MAN Zweitakt-Kreuzkopf mit 9480 KW bei 127 U/min.
      Dienstgeschwindigkeit beladen: 15,3 Knoten
      Flagge Großbritannien
      Schiffsregister: Deutschland

      Für 90% der Summe werden die Schiffe gekauft, 10% incl. Agio sind Vertriebs- und Verwaltungskosten.

      Kapital in Euro:
      1. Eigenkapital: 110.460.000 Euro (=35,58%)
      Dieses setzt sich zusammen aus:
      a) Reederei Claus-Peter Offen GmbH: 27.200.000 Euro
      b) MPC Capital Vermittlungs GmbH: 160.000 Euro
      c) Kommanditkapital: 77.840.000 Euro
      d) Agio: 5.260.000 Euro

      2. Fremdkapital: 199.960.000 (64,42%)

      Ausschüttungen:
      Ab 2009 = 7,5% steigend bis auf 9,5% in 2023. In 2024 dann 225 = Summe 142,25.
      Dann werden die Schiffe verkauft und es soll noch mal 90,18% ausgeschüttet werden, so dass die Gesamtausschüttung 232,43% betragen soll.

      Wer kennt sich da aus?? Wer hat eine Meinung dazu?????
      Avatar
      schrieb am 05.01.08 18:41:53
      Beitrag Nr. 186 ()
      Sorry, ich meine 16,25 Jahre Laufzeit und 22,5% Ausschüttung in 2023 .
      Avatar
      schrieb am 06.01.08 11:27:25
      Beitrag Nr. 187 ()
      Moin kann mir einer was zu dem TIV Trendinvest umweltfonds sagen.
      Avatar
      schrieb am 08.01.08 22:27:13
      Beitrag Nr. 188 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.951.830 von MdBJuppZupp am 05.01.08 18:19:13Ich bin momentan nicht sicher (müßte in die Prospekte schauen, die ich aber derzeit hier nicht verfügbar habe), aber ich meine, daß die US-Dollar-Prognose "sehr gewagt" ist und daß ein nicht unerhebliches Risiko aus Yen-Finanzierung vorhanden ist. Wenn meine Erinnerung so richtig ist, dann würde ich von diesem Fonds eher die Finger lassen. Es gibt bessere Fonds. Meine persönliche Meinung, keine Empfehlung!
      Avatar
      schrieb am 09.01.08 19:24:39
      Beitrag Nr. 189 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.986.818 von tesafilm2006 am 08.01.08 22:27:13Danke. Die Meinung habe ich jetzt schon mehrfach gelesen und deshalb werde ich nicht zeichnen. Welchen würdest du empfehlen??
      Avatar
      schrieb am 13.01.08 15:34:49
      Beitrag Nr. 190 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.997.455 von MdBJuppZupp am 09.01.08 19:24:39Ich möchte hier eigentlich keine Werbung betreiben, aber wenn Du etwas ordentliches mit Risikostreuung haben möchtest, solltest Du dir mal den "Maritim Equity I" ansehen. Meines Erachtens eine sehr interessante Sache, da keine Ein-Schiffs-Gesellschaft sondern Beetiligung an 8 bis 12 Schiffen verschiedener Größenordnung. Sehr erfahrene Leute (u.a. Dr. Großekämper, ehemals von der Norddeutschen Vermögen), die das betreiben. Kenne den GF seit langem persönlich und habe seit 13 Jahren Erfahrung mit den SChiffen der NV.
      Avatar
      schrieb am 14.01.08 17:19:39
      Beitrag Nr. 191 ()
      DBM Global View

      lt. SPIEGEL 03/2008 hat sich der Bau des Riesenrads in Peking schon verzögert. Die 1. Ausschüttung soll schon ausfallen bzw irgandwann nachgeholt werden.:cry:

      Hat das wirklich jemand 2006 gezeichnet ?? :laugh:
      Avatar
      schrieb am 31.01.08 11:34:45
      Beitrag Nr. 192 ()
      ist EStG §16 ( Freibetrag bei Aufgabe eines Gewerbebeteriebes) bei jeder Beteiligung anwendbar oder gibt es da Ausnahmen bzw. Beschränkungen ?
      Avatar
      schrieb am 08.02.08 14:58:27
      Beitrag Nr. 193 ()
      Feri/Loipfinger: Geschlossene Fonds sammeln 12,6 Milliarden ein – KG Allg. Leasing vor MPC
      08.02.2008

      12,66 Milliarden Euro wurden 2007 an Anlegergeldern am deutschen Markt für geschlossene Fonds akquiriert, was gegenüber dem Vorjahr einen Zuwachs von 8,7 Prozent bedeutet, dies geht aus der aktuellen von Feri Rating & Research und Stefan Loipfinger erstellten „Gesamtmarktstudie der Beteiligungsmodelle“ hervor. Das inklusive Bankkredite finanzierte Fondsvolumen ging laut der Studie jedoch leicht um 1,8 Prozent zurück und lag bei 23,09 Milliarden Euro. Der Grund für diesen Rückgang waren die verstärkt aufgetretenen opportunistischen Dachfonds, die in der Regel ohne Fremdkapital aufgelegt wurden. Das Gesamtmarktvolumen verteilte sich auf insgesamt 881 Produkte von 395 Initiatoren.

      In geschlossene Immobilienfonds und Schiffsbeteiligungen flossen fast zwei Drittel des gezeichneten Eigenkapitals: Ihr Anteil am Gesamtmarkt erreichte zusammen 63,4 Prozent. Es folgen Private Equity Fonds mit einem Anteil von 16,9 Prozent und Spezialitätenfonds mit 10,1 Prozent.

      Die Top Fünf der platzierungsstärksten Initiatoren waren im zurückliegenden Jahr KG Allgemeine Leasing mit 800,5 Millionen Euro, MPC mit 787,7 Millionen Euro, Deutsche Bank mit 744,8 Millionen Euro, HCI Capital mit 637,8 Millionen Euro und IVG Private Funds mit 427,4 Millionen Euro. Die Deutsche Bank gehörte damit auch zu den Aufsteigern des Jahres 2007 und konnte sich mit einem Plus von rund 725 Millionen Euro beim platzierten Eigenkapital gegenüber 2006 in der Spitzengruppe platzieren.

      Zweitmarktumsatz in vier Jahren verdreifacht

      Eine zunehmende Bedeutung hat der Zweitmarkt für geschlossene Fonds. Wurden auf dem Markt für gebrauchte Fondsanteile im Jahr 2003 erst 332,8 Millionen. Euro umgesetzt, so wurde im Jahr 2007 erstmals die Marke von einer Milliarde Euro übersprungen (1.036 Mio. Euro). „Obwohl Umsätze auf dem Zweitmarkt für Schiffsbeteiligungen oftmals im Fokus der Aufmerksamkeit stehen, belegt die Studie, dass nur etwa ein Drittel des Zweitmarktumsatzes mit Schiffsbeteiligungen und zwei Drittel des Umsatzes mit geschlossenen Immobilienfonds gemacht wurde“, Helmut Knepel, Sprecher des Vorstands von Feri Rating & Research.

      Alter der Fondszeichner nimmt stark zu

      Zeichner geschlossener Fonds werden immer älter. Im Jahr 1997 waren erst 16,2 Prozent aller Fondszeichner älter als 60 Jahre. Im Jahr 2007 hat sich dieser Anteil mehr als verdoppelt – 38,6 Prozent der Fondszeichner sind über 60 Jahre. Umgekehrt gilt: Im Jahr 1997 waren noch 25,5 Prozent der Fondszeichner in der Altersgruppe bis 40. Im Jahr 2007 hat sich dieser Anteil fast halbiert – nur 13,8 Prozent der Fondszeichner sind 40 Jahre oder jünger. Dabei gibt es deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Beteiligungsmodellen. So liegt der Anteil der über 60jährigen bei Private Equity Fonds bei 32,4 Prozent, bei Immobilienfonds beträgt der Anteil dagegen 44,1 Prozent. „Die Fondsbranche sollte sich Gedanken machen, wie künftig gezielt auch jüngere Anleger angesprochen werden können“, so Knepel.

      Die bisher von Stefan Loipfinger erstellte „Gesamtmarktstudie der Beteiligungsmodelle“ zum Markt für geschlossene Fonds wird nun künftig von Feri Rating & Research fortgeführt. Loipfinger, der die Studie 14 Jahre lang betreute erklärte anlässlich der Präsentation der aktuellen Studie in München, dass er sich künftig dem Thema der „Non-Profit-Organisationen“ annehmen möchte, um in diesem Bereich für mehr Transparenz zu sorgen. (gp)

      Quelle: FONDS professionell
      Avatar
      schrieb am 10.03.08 11:18:03
      Beitrag Nr. 194 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.309.771 von K1K1 am 08.02.08 14:58:27HCI Capital halbiert Dividende

      Hamburg (dpa) - Der Hamburger Finanzdienstleister HCI Capital will seine Dividende halbieren, nachdem Steuernachzahlungen und die Krise auf den Finanzmärkten das Ergebnis beeinträchtigt haben. Für das abgelaufene Jahr sollen 70 Cent je Aktie ausgeschüttet werden, teilte das Unternehmen am Montag in Hamburg mit. Eine Steuerprüfung habe zu Aufwendungen von 2,6 Millionen Euro geführt; die Entwicklung der Immobilienmärkte in den USA zu weiteren 1,8 Millionen Euro. Deshalb sei der Jahresüberschuss mit 30,6 Millionen Euro unter dem Ziel von 35 Millionen Euro geblieben. HCI konnte jedoch knapp 811 Millionen Euro Beteiligungen platzieren, fast 26 Prozent mehr als im Vorjahr.
      Avatar
      schrieb am 01.06.08 14:17:16
      Beitrag Nr. 195 ()
      Ich hab mal eine allgemeine Frage zur Haftung bei Schifffonds.

      In älteren Prospekten wird dabei nur auf möglichen Totalverlust und eventuelle Rückzahlung der Ausschüttungen bei negativem Kapitalkonto hingewiesen. Und das habe ich auch immer so geglaubt.

      Bei neueren Beteiligungen lese ich öfters Hinweise, das bei Schäden im Ausland ein ausländisches Gericht event die beschränkte Kommanditistenhaftung nach deutschem Recht nicht anerkennt.

      Bei zwei Beteiligungen der GEBAB habe ich jetzt ein Schreiben bekommen, daß jeweils eine Innocent Shareholders´Interest -Versicherung abgeschlossen wurde. Die Begründung ist, daß in den letzten Jahren die Versicherungen im Schadenfall immer öfter gegen die Versicherten anwaltlich vorgehen, um die Versicherungsleistung zu verringern oder ganz zu streichen. Die Folgen kann man sich ja leicht denken. Die Kosten sind nicht sehr hoch, so daß dies kein Problem darstellen dürfte.

      Ich frage mich aber, wie hoch ist wohl das Risiko, daß aus dem einen oder anderem Grund irgentwo auf der Welt gerichtlich Forderungen an und gegen mich als Anleger gestellt werden könnten, von denen ich gar nichts ahne. Sind die Versicherungen im marktüblichem Umfang (wie es so schön in den Emmisionsprospekten steht) wirklich ausreichend?
      In einem Fall einer Havarie eines Dr. Peters Schiffes (November 2002), bei dem ich selber Anlger bin, ist bis heute immernoch nicht endgültig ein Abschluß aller gerichtlichen Verfahren erfolgt.
      Mit der Versicherung selber gab es aber wohl keine Probleme, die unterschiedlichen Verfahren vor ausländischen Gerichten dauern halt so lange.
      Gibt es da schon bekannte Fälle?
      Avatar
      schrieb am 08.06.08 16:31:59
      Beitrag Nr. 196 ()
      Falschberatung oder unternehmerisches Risiko?
      Von Steffen Uttich

      In den guten Zeiten wurde die Anlegerin in der BHF-Bank mit Handkuss begrüßt

      30. Mai 2008 Das Debakel deutete sich über die vergangenen drei Jahre an, kam am Ende aber doch überraschend. Anfang Februar erhielt Mechthild Rumpf in der hessischen Stadt Karben die Mitteilung, dass der Immobilienfonds Deutschland IV nunmehr abgewickelt werde. Von den 100.000 Mark, die sie Anfang der neunziger Jahre in diesen geschlossenen Fonds eingezahlt habe, würde sie um die 500 Euro zurückerhalten.

      Zwar habe der Verkauf der Fondsobjekte 37 Millionen Euro eingebracht, hieß es in dem entsprechenden Brief. Mit diesem Geld könnten aber nur die vom Fonds aufgenommenen Kredite zurückgezahlt werden. Das Eigenkapital sei dagegen nahezu komplett aufgezehrt. „Die haben kein Wort gesagt, dass es sich um eine unternehmerische Beteiligung handelt“, schimpft die Kundin der BHF-Bank, die ihr den Fonds einst empfahl.

      Das Geld sollte das Alter finanzieren

      Der Deutschland IV ist der klassische Fall, wie die Beteiligung an einem geschlossenen Fonds schiefgehen kann. 80 Millionen Mark, also rund 40 Millionen Euro, sammelte die heute zur Privatbank Sal. Oppenheim gehörende BHF-Bank 1993 in ihrer Kundschaft ein. Mechthild Rumpf war mit dabei, weil sie damals mit 750.000 Mark aus einer Erbschaft in die Bank kam.

      „Mein Schwager hatte seine Lehre dort gemacht, und sie machten auch einen überzeugenden Eindruck“, blickt sie zurück. Das Geld sollte ihr später als Rente dienen und deshalb sicher angelegt sein. Der Berater empfahl eine Aufteilung, nach der 400.000 Mark in Anleihen, 250.000 Mark in Aktien und 100.000 Mark in Immobilien fließen sollten. Für die Immobilienseite kam dabei der besagte BHF-Immobilienfonds Deutschland IV zum Einsatz, nicht zuletzt wegen „steuermindernden Verlustzuweisungen“, wie es im Angebot heißt.

      Die Prognosen der Bank traten nicht ein

      Der Fonds umfasste sieben Büroimmobilien - in Düsseldorf, Mannheim, Wuppertal, Dresden, Bautzen sowie zwei Objekte in Berlin. Die Aussagen in den Unterlagen von damals konnten nicht vielversprechender formuliert sein. „Der General-Mietvertrag ist fest abgeschlossen auf die Dauer von 15 Jahren“, heißt es an einer Stelle. „Der Verkäufer ist verpflichtet, das Objekt voll vermietet zu übergeben“, an einer anderen.

      Heute ist in einem Brief der Bank an die Familie zu lesen: „Im Prospekt wurde auf allgemeine Risiken, die Risiken bei der Mietentwicklung und des Wertzuwachses sowie auf das Marktrisiko hingewiesen.“ Tatsächlich erwiesen sich die Prognosen als nicht tragfähig. Wichtige Mieter wurden zahlungsunfähig. Neue Mieter blieben aus. Mitte vergangenen Jahres betrug der Leerstand in den Fondsobjekten schon knapp 30 Prozent. Kurze Zeit später blieb dann nur noch die Abwicklung.

      Werbeträger Mario Adorf als Tischnachbar

      Bevor das Debakel seinen Lauf nahm, zeigte sich die Bank gegenüber der Familie Rumpf durchaus großzügig und galant. Da wurde zum festlichen Abendessen eingeladen - mit dem Schauspieler Mario Adorf als Tischnachbar, der in der Werbung der BHF-Bank eine Hauptrolle spielt. Der damals für das Privatkundengeschäft verantwortliche Vorstand Louis Graf von Zech gab sich auch die Ehre, Mechthild Rumpf mit Handkuss zu begrüßen.

      Als im vergangenen Sommer jedoch klar wurde, dass der Fonds „faktisch abgewirtschaftet“ hatte, wie Familie Rumpf in einem Brief an Graf Zech formulierte, kühlte die Beziehung unmittelbar ab. Erstmals klang der Vorwurf der Falschberatung an. Seither sind die Verantwortlichen telefonisch nicht erreichbar.

      Der Totalverlust des eingesetzten Geldes ist eines der wesentlichen Risiken bei der Geldanlage in geschlossenen Fonds. Immer wieder kommt es zu Zusammenbrüchen. Während sich die meisten Anleger jedoch mit der Situation abfinden, will die hessische Hausfrau die Bankiers in Frankfurt nicht so einfach davonkommen lassen. Einen Trumpf hält sie immerhin in der Hand. Unvorsichtig hatte der damalige BHF-Berater in seinem Angebot aus dem Oktober 1993 schriftlich festgehalten: „Außerdem wurde auf eine defensive Ausrichtung des Anlagekonzepts Rücksicht genommen.“

      Objekte in zweitklassigen Lagen

      Diese Aussage passt eigentlich nicht mit den zweitklassigen Lagen der meisten Objekte im Deutschland IV zusammen. „Defensiv heißt für mich werterhaltend“, sagt die Fondsanlegerin. Doch davon wolle die Bank nichts mehr wissen. „Die genannte defensive Ausrichtung bezog sich auf das Anlagegesamtkonzept hinsichtlich der Streuung in Renten, Aktien und geschlossene Immobilienfonds“, nimmt die Bank zu dem wunden Punkt Stellung. Demnächst wird vor Gericht geklärt, welche der beiden Sichtweisen die richtige ist. Der Abschluss einer Rechtschutzversicherung hat sich in diesem Fall für Familie Rumpf gelohnt: Die Huk-Coburg hat eine Kostenübernahme zugesagt.

      Die Bank selbst geht erst einmal in Deckung. „Der Verkauf der Fondsobjekte ist inzwischen vollzogen, der Erlös an die Investoren überwiesen“, werden Fragen zum Fonds beantwortet. Nein, es liegen noch keine Klagen von Anlegern vor. Nein, Angaben zur Anzahl der betroffenen BHF-Kunden werden nicht gemacht.

      Zusätzlich bringt die Bank dann Kunden wie Mechthild Rumpf zur Weißglut, wenn sie Wert legt auf die Feststellung, freiwillig auf die ihr eigentlich zustehende Verkaufsvergütung von einem Prozent des erzielten Kaufpreises bei der Fondsabwicklung zu verzichten. Die betroffene Kleinanlegerin fühlt sich dadurch nur bestärkt, den Verlust nicht schulterzuckend hinzunehmen. „Es geht mir ums Prinzip“, begründet sie ihre Hartnäckigkeit. „Die sitzen nur auf dem hohen Ross und zeigen kein Empfinden für den Gegenüber.“



      Text: F.A.Z.

      http://www.faz.net/s/RubBD6B20C3D01A48D58DA92331B0A80BC3/Doc…
      Avatar
      schrieb am 23.06.08 12:54:08
      Beitrag Nr. 197 ()
      DAS INVESTMENT) Dienstag, 03. Juni 2008 -

      Der notleidende geschlossene Policenfonds Deutsche Leben 1 vom Hamburger Emissionshaus König & Cie. wird ab sofort komplett abgewickelt. Ende Mai hat die Gesellschafterversammlung (GV) beschlossen, das gesamte Portfolio abzustoßen. Ende April hatte eine GV dies zunächst für zwei Drittel der Policen entschieden.

      Der Fonds, der 2004 platziert wurde, erwarb ein Paket aus 633 Kapitallebens- und Rentenversicherungen vom Zweitmarktanbieter Cash-Life. „In der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres fiel unseren Kontrollsystemen auf, dass sich neben der bereits festgestellten und berichteten schlechteren Entwicklung der laufenden Verzinsung auch die Ablaufrenditen der Policen nicht wie gewünscht entwickeln“, sagt Moritz Dimde, Bereichsleiter Alternative Investments bei König & Cie. „Wir haben dann alle Maschinen gestoppt und einen Aktuar beauftragt, das gesamte Portfolio auch bei den Folgefonds Deutsche Leben 2 und 3 zu analysieren. Dabei zeigt sich, dass bei den auffälligen Policen im Deutsche Leben 1 kein Rückschluss auf bestimmte Versicherer möglich ist. Wir haben sogar Versicherungen mit ein und demselben Tarif im Portfolio, deren Ablaufleistungen sich stark unterscheiden.“

      Das verschärfende Problem ist der Fremdkapital-Hebel: Rund 72 Prozent der 61,1 Millionen Euro Investitionsvolumen kam von Banken und sollte ab 2007 mit Kreditzins 5,15 Prozent zurückgezahlt werden. Sofern keine Policen verkauft würden, drohte im Sommer die Insolvenz. „Nehmen wir den Rückkaufswert bei den Versicherungen zur Grundlage, werden die Anleger voraussichtlich zirka 46 Prozent ihrer Einlage zurückbekommen, hinzu sind Vorteile bei der Einkommensteuer zu rechnen“, so König-&-Cie-Geschäftsführer Johannes Bitter-Suermann. „Wir gehen aber davon aus, dass wir durch den Verkauf ein besseres Ergebnis erzielen und der Gesamtkapitalrückfluss einschließlich Einkommensteuervorteilen im Mittel bei 75 Prozent liegt.“

      Um die Kosten zu reduzieren, verzichtet König & Cie. auf alle Gebühren und bezahlt die externen Beratungsleistungen. Den Anlegern die Gesamteinlage rückerstatten wird das Emissionshaus allerdings nicht. Bitter-Suermann: „Wir sehen insbesondere die Know-how-Partner in diesem Fonds in der Pflicht, deutliche Beiträge bei der Reduzierung der Kosten zu leisten. Der Deutsche Leben 1 ist unser erster Fonds, der nicht performt. Wir ziehen dabei nicht den Kopf ein, sondern tun, was in unserer Macht steht.“ Offen ist noch, ob und wie die Folgefonds betroffen sein könnten - immerhin sind sie ähnlich konzipiert. Ganz sicher ist aber der Name des Investitionspartners: Cash-Life.



      Von: Markus Deselaers
      Kategorie: Geschlossene Fonds
      Avatar
      schrieb am 27.07.08 21:06:46
      Beitrag Nr. 198 ()
      Die Doppelrolle des Initiators
      Das Instrument „Geschlossener Fonds" ist mit nicht vollständig ausräumbaren Interessenkonflikten behaftet, was zum Nachteil der Branche ausschlägt. Kern ist die Doppelrolle des Initiators: Zunächst verkauft er den Anlegern die Beteiligungsgesellschaften samt den darin verpackten Investitionsobjekten wie Immobilien, Schiffen oder Windrädern und ist dann anschließend formal als Dienstleister tätig, der die Geschäfte in der Bewirtschaftungsphase führt. Schon bei Fragen der Gewährleistung des Initiators für fehlerhaft oder verspätete Fertigstellung oder Lieferung von Anlage, Gebäuden oder Schiffen müsste der Initiator als Geschäftsführer gegen den Initiator als Lieferanten oder Dienstleister vorgehen.
      Diese Rolle als angestellter Geschäftsführer im Auftrag der Anleger lädt zudem aufgrund der – nur verliehenen – Kompetenzen zum Missverständnis ein, die Beteiligungsgesellschaft als „eigenes" Unternehmen anzusehen und entsprechend zu verfahren und sich etwa bei finanziellem Stress eigenmächtig zu bedienen. Die gewöhnliche Struktur einer Initiatorengruppe zeigt die starke Versuchung. Neben dem eigentlichen Emissionshaus gehören eine Treuhandgesellschaft und verschiedene Management- und Beratungsgesellschaften als Töchter dazu. Die Beschäftigung der eigenen Unternehmen im Auftrag und auf Rechung der Fonds ermöglicht dann ein scheinbar legales und geräuschloses absaugen des Anlegervermögens. Die große Mehrheit der kleinen und großen Skandale des Beteiligungsmarktes folgt diesem Grundmuster.

      Gegen eine unseriöse oder inkompetente Geschäftsführung können sich die Anleger nur mit Hilfe von entsprechenden Beschlüssen der Gesellschafterversammlung wehren. Die dafür notwendigen Mehrheiten kommen aber nur zusammen, wenn den Anlegern untereinander und – sofern vorhanden – ihren Vertretern in den Bei- oder Verwaltungsräten vernünftige Kommunikationswege zur Verfügung stehen. Für den Fonds-Altmeister Ove Franz (früher Bankhaus Wölbern) ist denn auch diese Kommunikation unter den Anlegern eines der wichtigsten Elemente des Marktes. Indes steht es gerade hier nicht zum Besten. Denn im Normalfall sind die Anleger als Treugeber über den allein im Register eingetragenen Treuhand-Kommanditisten beteiligt und die Treuhandverträge sehen in aller Regel vor, dass der Treuhänder Namen und Adressen der Anleger vertraulich zu behandeln hat. Diese Regel hat durchaus einen vernünftigen Grund: Werden die Adressen bekannt, können sich die Betroffenen nicht vor Angeboten retten. Zudem wollen Vertriebe und Initiatoren ihren Kundenbestand vor der Konkurrenz schützen. Diese Regel kommt aber fast immer auch dann ins Spiel, wenn nicht Außenstehende, sondern die Anleger selbst untereinander in Kontakt treten wollen.

      Der Hintergrund: Solange im Fonds alles glatt läuft, interessiert sich kein Anleger dafür, wer die anderen Anteile hält. Anleger suchen nur dann ernsthaft untereinander Kontakt, wenn irgendetwas nicht planmäßig funktioniert. Da die Geschäftsführung und der dahinter stehende Initiator die Verantwortung für einen offenbar unbefriedigenden Ist- Zustand tragen, ist der direkte Kontakt der Anleger gleichbedeutend mit Kritik und mehr oder weniger gut organisiertem Widerstand. Ob bei der Fundus Fondsverwaltung mit ihren vielen schwachen Fonds oder Axa Merkens: Im Konfliktfall wird das Verlangen der Anleger nach einem gemeinsamen Kontakt – jedenfalls nach den bisherigen Erfahrungen – effektiv blockiert. Wenn dann selbst das naheliegende Kompromissangebot, es dem Treuhänder zu überlassen, die Informationen im Auftrag und auf Rechnung des interessierten Anlegers selbst weiterzugeben, abgelehnt wird, ist wohl klar, dass der Datenschutz nur vorgeschoben wird.
      Auch Dr. Hans-Joachim Chauvel, der vom Initiator (früher IC) zum institutionellen Zweitmarktanleger (IFB AG) mutierte, urteilt kritisch über solche Praktiken: „Das ist eine nicht hinnehmbare Beschneidung der Rechte der Anleger und verweist auf die Lasten der Anleger, wenn die Beteiligung scheitert." Schon von daher seien sie gerade im Krisenfall darauf angewiesen, handlungsfähig zu bleiben. Und das setze eben eine funktionierende Kommunikation voraus. Vor diesem Hintergrund wird die Forderung von Ove Franz verständlich, dass sich jeder Initiator und der zugehörige Treuhänder verpflichten müssen, für offene Kommunikationskanäle zwischen den Anlegern zu sorgen.

      Die Sprachlosigkeit der Anleger wird vor allem dann gefährlich, wenn der Umgang mit den Stimmrechten nicht vertretener Anleger nachteilig geregelt ist. Besonders kritisch ist die nach wie vor verwendete Regelung zu sehen, dass der in der Regel meist sogar rechtlich mit dem Initiator „verbandelte" Treuhänder von den Stimmen der bei den Gesellschafterversammlungen nicht vertretenen Anleger nach eigenem Ermessen Gebrauch macht. Geht man von der üblicherweise eher geringen Präsenz bei den Gesellschafterversammlungen aus, kontrolliert sich die Geschäftsführung bei den entscheidenden Abstimmungen über die Genehmigung der Jahresanschlüsse und die Entlastung der Organe faktisch selbst.
      Diese Missbräuche können sich auch deshalb halten, weil die ultimative Kontrolle durch einen echten Sekundärmarkt fehlt, dessen Preise besser als alles andere die Leistung der Initiatoren bewerten. Geschäftsberichte und Protokolle der Gesellschafterversammlungen sind unentbehrliche Grundlagen für eine Bewertung. Genau diese Informationen versuchen gerade schwache Initiatoren dem offenen Markt vorzuenthalten, zum Schaden für ihre Anleger. „Solche Angebote kommen für unser Haus gar nicht erst infrage", macht Zweitmarkt-Investor Dr. Chauvel den Schaden durch die Informationsverweigerer deutlich. Die Verweigerung der notwendigen Information wird zum KO-Kriterium, das letztlich als Indiz für Schlimmeres gesehen werden muss.

      So ensteht den Anlegern aus der mangelnden Transparenz sogar ein doppelter Schaden: Aktive Investoren werden abgeschreckt und so die Chancen eines Verkaufs verringert. Gerade umsatzarme Märkte sind aber für Verzerrungen anfällig: Von mangelnder Transparenz profitieren neben den schlechten Initiatoren vor allem die Schnäppchenjäger. Die Preisbildung und damit die Bewertungen sind auf den Finanzmärkten immer nur effizient und im Hinblick auf den gegebenen Informationsstand der Marktteilnehmer. Je mehr Geheimniskrämerei gestattet wird, desto größer wird der Spielraum für schwarze Schafe und desto größer wird das Risiko einer Fehlbewertung. Je stärker die geschlossenen Fonds in Konkurrenz zu anderen Instrumenten geraten, desto eher liegt es im Interesse der Branche, hier Abhilfe zu schaffen.
      (Martin Klingsporn)

      http://www.finanzwelt.de/de/tqapp/magazin/default.asp?rq_are…
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      schrieb am 29.07.08 08:29:17
      Beitrag Nr. 199 ()
      Rating
      Verschwiegene Immobilien-AGs
      von Meike Schreiber und Karsten Röbisch
      Die deutschen Immobilienaktiengesellschaften halten relevante Informationen für Anleger zurück, offene Immobilienfonds sind dagegen auskunftsfreudiger. Zu diesem Ergebnis kommt die Ratingagentur Feri in ihrem Transparenzrating.

      "Immobilienaktiengesellschaften fehlt es vor allem bei der Darstellung des Immobilienbestandes an der notwendigen Transparenz", sagte Wolfgang Kubatzki, Immobilienexperte von Feri. "Diese Informationen sind bei Unternehmen, deren Wert sich überwiegend aus dem Immobilienbestand ergibt, absolut erforderlich."

      Die Immobilienaktiengesellschaften erreichten im Test einen Transparenzgrad von durchschnittlich 36 Prozent, offene Fonds dagegen von 62 Prozent. Für das Rating hat Feri die Geschäftsberichte von deutschen, österreichischen und Schweizer Immobilienbestandshaltern mit einer Marktkapitalisierung ab 50 Mio. Euro untersucht. Im Blick standen alle Informationen, die zur Ermittlung des Nettovermögenswerts (Net Asset Value, NAV) wichtig sind. Er gibt den Wert des Immobilienbestands abzüglich der Schulden an und ist ein wichtiger Gradmesser für börsennotierte Gesellschaften. Nachdem deren Kurse 2006 massiv gestiegen waren, brachen sie in den vergangenen zwölf Monaten deutlich ein. Einige Werte wie Vivacon, Colonia Real Estate oder Deutsche Wohnen notierten zeitweise mehr als 80 Prozent unter dem Rekordhoch. Neben der allgemeinen Börsenschwäche sehen die Feri-Experten die Informationsdefizite als Grund für das schlechte Abschneiden. "Wenn die Unternehmen transparenter gewesen wären, hätte es weder nach oben noch nach unten solche Übertreibungen gegeben", sagte Helmut Knepel, Vorstand von Feri. Er bemängelt, dass viele Gesellschaften Details zu den Gebäuden wie Vermietungsquote, Mieteinnahmen oder Verkehrswerte nicht veröffentlichen. Am intransparentesten ist laut Feri Dibag Industriebau.

      Mit knapp 72 von 100 möglichen Punkten schnitt die Polis Immobilien AG am besten ab, deren Gebäude pikanterweise von Feri bewertet werden. Auf den Plätzen folgen Fair Value und Alstria Office. Alexander Dexne, Alstria-Finanzvorstand, ist für Verbesserungsvorschläge offen. "Transparenz ist für uns ein kontinuierlicher Prozess", sagt Dexne. Die Kritik hält er in Teilen aber für überzogen. "Ich glaube, unsere Transparenz ist schon sehr hoch." Alstria lasse die Gebäude viermal im Jahr bewerten und weise Details für jedes Objekt im Anhang des Geschäftsberichts aus.

      Auch Kai Klose, Immobilienexperte bei Dresdner Kleinwort, hält das Urteil von Feri für zu pauschal. "Im Vergleich zu der Situation von vor vier Jahren ist einiges besser geworden", sagt er. So befolgten inzwischen fast alle Gesellschaften die Vorgaben der European Public Real Estate Association (EPRA), die sich für einheitliche Bewertungsstandards einsetzt. "Dadurch sind die Ergebnisse vergleichbarer geworden", sagt Klose. Dennoch sieht auch er bei einigen Firmen Nachholbedarf. "Die Investoren wollen nicht nur den Wert des Portfolios kennen, sondern den Wert der einzelnen Gebäude", sagt Klose. Zudem sei es wünschenswert, zu wissen, welche Annahmen der Gutachter seiner Bewertung zugrunde legt. "Eine externe Bewertung allein reicht nicht aus", so Klose.

      Dass die Gesellschaften an der Börse unter ihrem NAV notieren, ist für Dexne nicht das Ergebnis mangelnder Transparenz. "Dass die Immobilienpreise unter Druck stehen, ist kein Geheimnis. Der Markt übertreibt jedoch", sagt er. Analyst Klose sieht das ähnlich: Ein Rückgang der Immobilienbewertung sei bei einigen Konzernen zwar zu erwarten, Kursabschläge von bis zu 60 Prozent zum NAV seien aber ungerechtfertigt. "Jeder hält die Aktien für günstig, dennoch warten die meisten Investoren noch ab."

      Aus der FTD vom 16.07.2008
      © 2008 Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 29.07.08 17:06:35
      Beitrag Nr. 200 ()
      Platzierungsergebnisse im 1. Halbjahr 2008 hinter Vorjahr zurück

      Enttäuscht haben sich die Initiatoren Geschlossener Fonds überwiegend in einer aktuellen Umfrage von Scope Analysis zu den Platzierungsergebnissen im 1. Halbjahr 2008 geäußert. Nach den Ergebnissen der Erhebung, die durch Hochrechnungen auf Basis der Scope-Fondsstatistiken ergänzt wurde, lag das in den ersten sechs Monaten des Jahres von den Emissionshäusern platzierte Eigenkapital bei 4,49 Mrd. Euro, und damit um 12 Prozent unter dem Volumen, das die Initiatoren im gleichen Vorjahreszeitraum bei den Anlegern einwerben konnten.

      „Die Volatilität an den Finanzmärkten streift nun auch die Branche der Geschlossenen Fonds“, interpretiert Chief Executive Analyst Steffen Möller das aktuelle Platzierungsergebnis. Neben realwirtschaftlichen Faktoren sei auch ein Gutteil Psychologie mit im Spiel. Nachrichten wie die schwachen amerikanischen Wirtschaftsdaten, rückläufige Börsen, der hohe Ölpreis und zunehmende Inflationssorgen häuften sich: „In dieser Kombination ist das für den Anleger schwer verdauliche Kost und führt zunächst einmal zu Zurückhaltung, dies insbesondere bei den Immobilienfonds.“

      Platzierungsergebnisse uneinheitlich und durch Sondereffekte geprägt - Dr. Peters, Nordcapital und Commerz Real mit Spitzenergebnissen

      Wie die Umfrage von Scope Analysis ergeben hat, wurden die Platzierungszahlen zudem durch einige Sondereffekte bestimmt. So waren einige große Player wie US-Treuhand und IVG, die im Vorjahr dreistellige Millionenbeträge platzierten, im 1. Halbjahr 2008 bei Fondssegmenten wie Immobilienfonds nicht oder kaum mit neuen Produkten am Markt vertreten. Der Ausfall derart beträchtlicher Kontingente müsse als Sondereffekt betrachtet werden und erkläre einen Teil des Rückgangs, so Möller.

      Dies konnte auch durch teilweise erheblich verbesserte Platzierungsergebnisse anderer Initiatoren nicht aufgeholt werden. Beispielsweise konnte Nordcapital sein Gesamtjahresergebnis 2007 bereits im 1. Halbjahr des laufenden Jahres auf 120 Mio. Euro verdoppeln. Auch Commerz Real setzte mit 252 Mio. Euro bereits weit mehr ab als im gesamten Jahr 2007. Den Sieg in absoluten Zuwachszahlen der ersten sechs Monate trug die Dr. Peters Gruppe bei der Umfrage davon: Der Initiator sammelte nach eigenen Angaben im 1. Halbjahr 350 Mio. Euro Eigenkapital bei den Anlegern ein. Das bedeutet eine Zunahme von 80 Mio. Euro gegenüber dem Gesamtergebnis des Vorjahres. Nicht nur bei den Initiatoren, auch bei den Fondssegmenten waren uneinheitliche Tendenzen zu beobachten.

      Immobilienfonds litten unter dem Subprime-Effekt und der Abstinenz großer Player – aber neue Fonds für zweites Halbjahr in Vorbereitung

      Mit einem Platzierungsergebnis von 1,57 Mrd. Euro und einem Minus von 34 Prozent gegenüber dem Vorjahreshalbjahr standen die Immobilienfonds unter Druck. In diesem Fondssegment schlug die Verunsicherung der Anleger durch Subprime zu Buche, die sich vor allem auf die Immobilienmärkte richtet. An diesen Rahmendaten wird sich nach Auffassung Möllers zwar kurzfristig kaum etwas ändern: „Trotzdem dürfte es aufgrund zahlreicher gleichlautender Aussagen bei Immobilienfonds zu einer Aufholjagd im zweiten Halbjahr kommen, da Initiatoren, die sich in den vergangenen Monaten zurückgehalten haben, in der zweiten Jahreshälfte mit neuen Produkten kommen wollen.“ Der Rückgang bei Immobilienfonds gegenüber dem 1. Halbjahr wird durch einen Basiseffekt verstärkt. Die früher im Wesentlichen bei Immobilien ebenfalls erfassten Infrastrukturfonds gehen bei Scope Analysis seit Jahresbeginn 2008 in ein separates Fondssegment ein.

      Schiffsfonds haben sich mit einem Platzierungsergebnis von 1,04 Mrd. Euro und einem Rückgang von 12 Prozent gleichlaufend mit dem Gesamtmarkt entwickelt. Eigenen Aussagen zufolge hätte eine Reihe von Initiatoren gerade in diesem Segment gerne mehr Produkte emittiert. Es habe allerdings vielfach an überzeugenden und rentierlichen Objekten gemangelt. Darüber hinaus äußerten sich die Initiatoren unsicher, ob die hohen Einkaufspreise für Schiffe durch die zukünftige Entwicklung der Charterraten gedeckt seien. „Die Stimmungslage bei den Schiffsinitiatoren ist als gedämpft einzuschätzen“, fasst Steffen Möller die Resonanz zusammen. „Viele Emissionshäuser hätten gerne der weiter hohen Nachfrage nach Schiffsmodellen entsprochen, hielten sich aber dennoch zurück. Hier hätte das Platzierungsergebnis deutlich höher ausfallen können.“ Dass es dazu nicht kam, sei aus Sicht des Anlegers aber positiv zu werten.

      Flugzeugfonds waren die Gewinner des 1. Halbjahres - Platzierungsdauer bei attraktiven Modellen weit unterdurchschnittlich - Initiatoren weichen zunehmend auf neue Fondssegmente aus

      Die Gewinner des 1. Halbjahres waren mit großem Vorsprung Leasingfonds – allen voran Flugzeugfonds. In den vergangenen sechs Monaten hat dieses Segment die drittstärkste Platzierungskraft nach Immobilien- und Schiffsfonds entwickelt und 162 Prozent mehr Eigenkapital eingeworben als im gleichen Vorjahreszeitraum. Zu erwarten ist allerdings, dass die Anleger angesichts hoher Treibstoffkosten und unsicherer Perspektiven von Airlines künftig selektiver zugreifen werden als in den vergangenen Monaten. Aus diesem Grund erwartet Scope Analysis, dass sich der hohe Platzierungserfolg im zweiten Halbjahr auf diejenigen Fonds konzentrieren wird, die einen erstklassigen Leasingpartner mit kapitalstarker Eigentümerstruktur und solider Bilanz bieten können. Wie attraktiv Flugzeugleasingfonds für Privatinvestoren im abgelaufenen 1. Halbjahr waren, zeigt die Platzierungsgeschwindigkeit in diesem Segment. Die Produkte waren durchschnittlich in drei Monaten ausplatziert; bei manchen Fonds waren bereits nach zwei Tagen keine Anteile mehr zu erhalten. Zum Vergleich: Die durchschnittliche Platzierungsgeschwindigkeit über alle Segmente hinweg beträgt nach den Statistiken von Scope Analysis etwa neun Monate.

      Der Trend im Markt für Beteiligungsmodelle, neue Assets für das Konzept des Geschlossenen Fonds zu erschließen und damit schwierige Marktbedingungen bei etablierten Segmenten zu überbrücken, dürfte sich im weiteren Jahresverlauf fortsetzen, erwartet Möller. So kamen zunehmend alternative Investments wie Holzfonds in den Vertrieb. Hier bietet sich die grundlegende Struktur dieses Produkts – langfristiger Investmenthorizont sowie eingeschränkte Fungibilität – für die Form des geschlossenen Fonds an. Zunehmend stoßen renommierte Player in dieses Segment vor; diese Bereiche dürften sich daher auch langfristig etablieren können.

      http://geschlossene-fonds.wallstreet-online.de/nachricht/247…
      Avatar
      schrieb am 02.10.08 09:55:38
      Beitrag Nr. 201 ()
      RE: Flugzeugfonds, Virgin ist angeschlagen

      bei dem Flugzeugfonds DS 128 ist jetzt nach nur 9 Monaten Laufzeit
      der Leasingnehmer VIRGIN an den Fonds herangetreten und bittet um eine Stundung und Streckung der der aktuellen Leasingraten und Wartungsvorauszahlungen.

      Grund : hoher Kerosinpreis und Preiskampf in den USA

      Der Fonds plant aber weiterhin eine Ausschüttung in Höhe von 8 % auf US$ Basis für 2008. Da die meisten Anleger bei US$ 1,55 beigetreten sind ergäben sich jetzt auf Euro Basis Ausschüttungen in Höhe von knapp 9 %. Die Ausschüttung kommt aber erst im 1.Q 2009, da kann alles wieder anders sein.

      Gruß,

      SOM
      Avatar
      schrieb am 03.11.08 17:06:09
      Beitrag Nr. 202 ()
      Zahlreiche offene Immobilienfonds wurden geschlosssen:

      29.10.08
      Offene Immo-Fonds in Geldnot
      http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_319432

      31.10.08
      Elf Immo-Fonds schließen
      http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_319816

      Kommentar auf boerse.ard.de:
      http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_319960
      Avatar
      schrieb am 06.11.08 12:55:40
      Beitrag Nr. 203 ()
      Lange Durststrecke erwartet

      Angesichts der in der Finanzkrise gesunkenen Nachfrage nach Anlagen in Schiffs- und Immobilienfonds stellt sich das Hamburger Fondshaus MPC Capital auf eine längere Durststrecke ein. "Wir werden in den kommenden ein, zwei Jahren nicht in der Lage sein, die gleichen Gewinne und Dividenden zu erwirtschaften wie in den Vorjahren", so Firmenchef Axel Schroeder in einem gestern veröffentlichten Reuters-Interview.
      "Das dritte Quartal war eines der schlechtesten der letzten fünf Jahre." Daher werde es für MPC schwierig, die schon zweimal gesenkte Prognose für das Gesamtjahr zu erreichen. MPC leidet darunter, dass verunsicherte Anleger der Börse und alternativen Investments wie den geschlossenen Fonds von MPC den Rücken kehren. "Wir kommen derzeit jede Woche im Schnitt auf platziertes Eigenkapital von 5 bis 12 Mio. Euro, vor der Krise waren es im Schnitt 20 Mio. Euro", sagt Finanzchef Ulf Holländer

      Quelle: FTD (06.11.08)
      Avatar
      schrieb am 06.11.08 15:17:03
      Beitrag Nr. 204 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.852.911 von SOM.you. am 06.11.08 12:55:40Hallo zusammen,

      mit der MPC-Aktie wird man m. E. vermutlich mittelfristig viel mehr Gewinn machen als mit deren Beteiligungen. Die Aktie ist von 77 € auf sage und schreibe 6 € gefallen. Gewinn/Aktie soll angeblich noch 1,34 € betragen; dies würde einem KGV unter 5 entsprechen. Zweifel ist vielleicht angebracht, ob die Zahlen erbracht werden. Trotzdem, wenn der Boden von 6 € hält sieht es nicht schlecht aus. Vorteil: Man kann unabhängig von GF, Beirat oder sonstigen Mitbeteiligten börsentäglich ein- oder aussteigen.

      Gruß
      BennArco
      Avatar
      schrieb am 06.11.08 17:38:14
      Beitrag Nr. 205 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.854.919 von BennArco am 06.11.08 15:17:03BennArco

      Eine längere Durststrecke was den Absatz von geschl. fonds anbelangt wird wohl kommen. Z.Zt. zählt nur Sicherheit und Cash.

      Das mit den Aktien von MPC/Lloyds/ HCI sehe ich auch so. Viel Luft nach unten ist m.E. nicht mehr drin, der Markt übertreibt wohl negativ nach unten. Lieber jetzt Aktíen, als Beteiligungen.
      Avatar
      schrieb am 06.11.08 18:53:29
      Beitrag Nr. 206 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.856.665 von ro4488 am 06.11.08 17:38:14ich würde mich ja für die betroffenen unternehmen sehr freuen, wenns es gewinne und dividenden gibt. sicher wäre ich mir da aber nicht. da ist das schönste kgv dann schnell nicht mehr so schön
      Avatar
      schrieb am 05.12.08 09:38:18
      Beitrag Nr. 207 ()
      Dossier Alle Reeder stehen still
      von Stephan Radomsky, Mark Krümpel und Ulf Brychcy, (Hamburg)

      Die globale Wirtschaftskrise trifft die Seeschifffahrt mit voller Wucht. Preise und Nachfrage brechen ein, gewaltige Überkapazitäten bedrohen die Reeder in ihrer Existenz. Selbst Vorzeigefirmen wie Hapag-Lloyd geraten nun in Schwierigkeiten.

      Nichts rührt sich auf der Hamburger Norderelbe. Träge dümpeln drei Containerschiffe inmitten des Stroms. Die Rümpfe der Frachter strahlen im frischen Anstrich in Blau und Grün. Über den Decks türmen sich die Aufbauten, hoch wie Mehrfamilienhäuser. Kein bisschen Rost befleckt den Stahl, alle drei Schiffe sind so gut wie neu, keines älter als vier Jahre. Trotzdem liegen sie hier, statt zwischen Bergen und Bilbao zu kreuzen.

      Auf den Decks herrscht gähnende Leere, dort wo sich Container wie bunte Legosteine bis knapp unter die Brücke stapeln sollten. Nicht ein einziger Mensch ist vom Ufer aus an Bord zu sehen. Dabei sind die Schiffe keineswegs leer. Mit voller Besatzung ankern sie hier, hoffen auf neue Arbeit und kosten ihre Besitzer Geld. Die drei Frachter, sogenannte Feeder, müssen warten. Darauf, dass sie eine der großen Reedereien anmietet, um Container aus Hamburg in den kleineren Häfen Europas zu verteilen. Darauf, dass der Warenstrom möglichst bald wieder so anschwillt wie in den vergangenen Jahren. Und vor allem darauf, dass die Frachtpreise wieder anziehen.

      Jetzt liegen wieder Containerschiffe still: vor Hamburg, vor Singapur, vor vielen anderen großen Häfen der Erde. Das hat es seit zwei Dekaden nicht mehr gegeben. Kaum eine Branche profitierte in den vergangenen Jahren so von der Globalisierung wie diese. Der boomende Welthandel bescherte Reedern und Schiffbauern volle Auftragsbücher; zeitweise wuchs der Containertransport um 20 Prozent pro Jahr. Aber nun ist es plötzlich vorbei mit der Herrlichkeit: Mit voller Wucht trifft der weltweite Wirtschaftsabschwung die Schiffsbetreiber, verhagelt ihnen das Geschäft. Kaum eine Linienreederei werde im kommenden Jahr Gewinne machen, heißt es in der Branche. "Es wird sicher einige Reeder geben, die das finanziell nicht überleben", erwartet Burkhard Lemper vom Bremer Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL).

      Der erste große Krisenverlierer ist Klaus-Michael Kühne. Keine zwei Monate ist es her, da erwarb der Logistikunternehmer als Anführer eines Hamburger Konsortiums zwei Drittel von Hapag-Lloyd. 1,4 Mrd. Euro müssen Kühne und seine Mitstreiter für die Beteiligung an der Reederei hinblättern, dazu bürdet Alteigner TUI der Schifffahrtstochter noch einmal 2,4 Mrd. Euro Schulden auf. Damals wurde Kühne als Retter gefeiert. Jetzt zeigt sich: Er war zu früh dran, ähnlich wie die Familie Schaeffler mit ihrem Einstieg bei Continental. Würde Kühne den Deal heute abschließen, er bekäme Hapag-Lloyd wohl deutlich billiger. Das Unternehmen steht vor einer Durststrecke.

      Abgeflacht Jahrelang war die Containerschifffahrt der große Profiteur der Globalisierung. Nun aber lässt die Dynamik des Geschäfts stark nach - den Reedern drohen massive Überkapazitäten.

      Abgestürzt Weil die Reeder fürchten, ihre Schiffe nicht mehr voll zu bekommen, akzeptieren sie fast jeden Preis. Der Tarif für Massengut ist seit dem Sommer um mehr als 90 Prozent eingebrochen.

      Wachstumsflaute

      Offiziell machen die Containerreeder auf Optimismus. "Die Schifffahrt hat mehr Erfahrung im Umgang mit Wirtschaftszyklen als jede andere Branche auf der Welt", wiegelt Hapag-Lloyd-Chef Michael Behrendt ab. Doch hinter den Kulissen ist längst klar: Nur wer in den Boomzeiten reichlich Geld zurückgelegt hat, wird die mageren Jahre durchstehen. Gerade kleine Reedereien müssen um ihre Eigenständigkeit fürchten. "Der Konzentrationsprozess wird sich weiter beschleunigen", sagt Detthold Aden, Chef des Bremer Logistikers BLG und Präsident des Seehafen-Verbands ZDS. Denn jetzt geht es an die Reserven; zurzeit schreiben fast alle Anbieter Verluste.

      Am härtesten trifft es die Rennstrecke der globalen Schifffahrt: den Verkehr zwischen Asien und Europa. Die Frachtraten brechen ein, betroffene Reeder sprechen von einem Blutbad. "Auf dem Spotmarkt kostet der Transport eines Containers von Asien nach Europa teilweise nur noch 250 $", sagt Aden. "Normal sind 2500 $."

      Trotz des Preisverfalls lassen die Reeder die Schiffe weiterfahren. Sie müssen ihre hohen Fixkosten decken. Und so nehmen sie fast zu jedem Preis Ware mit. Hauptsache, ein bisschen Deckungsbeitrag kommt rein. Und pokert man zu hoch, macht ein anderer das Geschäft.

      Der Wettbewerb in der weltweiten Containersschifffahrt ist beinhart - nicht erst seit dem Ausbruch der Krise. Um ihre Schiffe möglichst voll zu beladen, neigen Reeder dazu, sich gern gegenseitig zu unterbieten, selbst in guten Zeiten.

      Der ausgeprägte Konkurrenzkampf bescherte den Linienreedern bereits 2006 ein mäßiges Jahr, obwohl der Welthandel da noch bestens lief. Angezettelt wurde der Preiskrieg von Branchenprimus Maersk, der nach der Übernahme des Konkurrenten P&O Nedlloyd verlorene Marktanteile zurückgewinnen wollte. Als die Dänen nach einigen Monaten dazu übergingen, wieder normale Tarife zu verlangen, zogen die Frachtraten zwischenzeitlich wieder an. Und ausgerechnet jetzt verhagelt der Konjunktureinbruch der Branche das Geschäft.

      Dabei wird die weltweite Frachtmenge trotz der Krise auch in diesem Jahr weiterwachsen - nur nicht schnell genug. Machte der globale Containerverkehr 2007 noch ein Plus von zwölf Prozent, werden es in diesem Jahr wohl nur noch acht Prozent sein. Für 2009 rechnet Ökonom Lemper auf Basis der Wirtschaftsprognose des Internationalen Währungsfonds nur noch mit vier Prozent Wachstum. Und das reicht bei Weitem nicht aus, um all die neuen Frachter zu füllen, die auf den Weltmeeren kreuzen sollen.

      Tief gesunken

      1350 Containerschiffe haben die Reeder nach Berechnungen des ISL bestellt - im festen Glauben, dass sich das rapide Wachstum der vergangenen Jahre fortsetzen werde. Allein 2009 werden 470 Frachter mit einer Kapazität von 1,8 Millionen Standardcontainern die Werften verlassen - das sind fast 15 Prozent der bisherigen Weltflotte. "Selbst für das ursprünglich angenommene Wachstum wären diese Kapazitäten zu groß gewesen", sagt Lemper. Nun droht dem Markt ein gewaltiges Überangebot.

      Wie prekär die Lage für die Eigner bereits jetzt ist, zeigt der Absturz der Charterraten. Rund die Hälfte der Container transportieren Linienreeder mit gemieteten Schiffen. Die Leihgebühren haben sich seit dem Frühjahr halbiert, die Frachtraten für Massengut sind seit Juni sogar um mehr als 90 Prozent gefallen. Mittlerweile nehmen die ersten Linienreeder Schiffe außer Betrieb, um nicht noch größere Verluste anzuhäufen. Erst gestern legte Maersk acht Frachter still. Und die Schifffahrtsallianz Grand Alliance, zu der auch Hapag-Lloyd gehört, strich Verbindungen zwischen Asien und den USA zusammen.

      "Wir haben in unserer Branche nie zuvor so schlechte Zeiten gesehen", sagt Ron Widdows, Chef von Neptune Orient Lines (NOL). Der Gewinn der siebtgrößten Reederei der Welt brach im dritten Quartal um 95 Prozent ein. Auch NOL hatte einmal großes Interesse an der Übernahme von Hapag-Lloyd. Doch angesichts der heranziehenden Krise zog sich das Unternehmen aus dem Bieterverfahren zurück - und überließ Hapag-Lloyd den Hamburgern.

      Der Preis, den Kühne und Konsorten für die TUI-Tochter bezahlten, erschien schon damals ziemlich ambitioniert. Hapag-Lloyd wurde mit fast 4,5 Mrd. Euro bewertet. Das entsprach dem siebenfachen Gewinn vor Zinsen und Abschreibungen. Branchenprimus Maersk wurde an der Börse zu diesem Zeitpunkt nur mit dem 2,5-fachen Ebitda bewertet, NOL mit 3,6 - und erst danach begann die Abwärtsspirale richtig.

      Ohne Steuergelder und die Unterstützung der TUI wäre die "Hamburger Lösung", die damals von Politikern enthusiastisch gefeiert wurde, kaum zustande gekommen. Mit fast 500 Mio. Euro beteiligte sich der Hamburger Senat an dem Konsortium, das Hapag-Lloyd nun übernimmt. Auch der TUI-Konzern bleibt noch mit einem Drittel an der Reederei beteiligt. "Mit diesen Eigentümern kann nichts passieren, die werden Hapag-Lloyd notfalls mit weiterem Kapital päppeln", heißt es in Hamburger Finanzkreisen. Aber die neuen Eigentümer müssen sich auf magere Renditen einstellen - wenn nicht gar rote Zahlen.

      Von größeren Einschnitten will bei Hapag-Lloyd zurzeit offiziell niemand etwas wissen. Und doch könnten sie kommen. Erst kürzlich verriet der Koordinator der "Hamburger Lösung", der frühere Finanzsenator Wolfgang Peiner, man habe entsprechende Sparprogramme bereits in der Schublade liegen. Ob es einen Stellenabbau gibt und wie groß er wird, das weiß zurzeit niemand. 2008 werde die Reederei noch ein relativ gutes Ergebnis einfahren, verraten Konzerninsider. Eine Prognose für 2009 will aber niemand von ihnen wagen.

      Aus der FTD vom 05.12.2008
      © 2008 Financial Times Deutschland, © Illustration: FTD.de
      Avatar
      schrieb am 11.12.08 12:16:00
      Beitrag Nr. 208 ()
      Zweitmarkt - Mehr Rechte für die Fonds-Anleger
      von Susanne Osadnik

      Der Bundesgerichtshof hat für den Zweitmarkt für geschlossene Fonds einen richtungsweisenden Beschluss gefasst. Künftig dürfen verkaufswillige Anleger frei über ihre Fondsanteile verfügen und auch an institutionelle Interessenten verkaufen.

      Das Veto eines Initiators bleibt wirkungslos, selbst dann, wenn er sich dieses Recht im Gesellschaftsvertrag gesichert hat. Damit sind die zugrunde liegenden Urteile des Landgerichts und Oberlandesgerichts Bremen rechtskräftig.

      Zur Vorgeschichte: Das Bremer Emissionshaus Hansa Mare hatte 2005 versucht, den Verkauf von Fondsanteilen an den Schiffen MS Mare Lycium und MS Mare Balticum an einen Zweitmarktfonds von Maritim Invest zu verhindern - und die verkaufswilligen Anleger auf einen entsprechenden Passus im Gesellschaftsvertrag aufmerksam gemacht. Danach stand Hansa Mare das Recht zu, die Übertragung der Fondsanteile "aus wichtigen Grund" zu verweigern.

      Die Begründung

      Der Initiator stünde im Wettbewerb mit Maritim Invest. Daraufhin verklagten die Anleger Hansa Mare auf Zustimmung zum Verkauf und bekamen recht. Schon das Landgericht Bremen stellte fest, dass Anleger ein berechtigtes Interesse daran hätten, ihre Fondsanteile frei am Zweitmarkt zu verkaufen.

      Zum einen sei kein wichtiger Grund für die Ablehnung zu erkennen, zum anderen gebe es keine Wettbewerbssituation. Auch die Argumentation, die Interessen der Zweitmarktfonds stünden den Interessen der anderen Anleger entgegen, wies das Gericht als haltlos zurück.

      In zweiter Instanz kam das Oberlandesgericht zu dem Schluss, dass Anleger und Zweitmarktfonds sogar ein gleichgerichtetes Interesse hätten, eine möglichst hohe Rendite aus der Beteiligung zu erzielen. Hinzu käme, dass sich durch institutionelle Käufer ein Zweitmarkt entwickele, der eine bessere Veräußerungsmöglichkeit der Anteile bietet.

      Der zuständige Senat des BGH hat diese Haltung nun bestätigt. Immer wieder versuchen einzelne Initiatoren, Handelshemmnisse aufzubauen, und verweigern die Zustimmung zu Transaktionen. Dazu kommen Regelungen wie Stimmrechtsbegrenzungen oder verankerte Vorkaufsrechte, die verhindern sollen, dass Fondsanteile an Dritte verkauft werden können.

      Branche freut sich über Urteil

      Vor allem das Thema Vorkaufsrecht erhitzt regelmäßig die Gemüter. Denn Anleger müssen den Verkauf ihrer Anteile unter Wahrung von Fristen ankündigen. Somit ist der Initiator über alle Kaufinteressen unterrichtet und kann bei günstigen Angeboten selbst zuschlagen.

      In der Branche kommt das Urteil verständlicherweise gut an. "Jetzt gibt es endlich Rechtssicherheit", sagt etwa HTB-Geschäftsführer Lars Clasen. Clasen legt selbst Zweitmarktfonds auf. Seiner Meinung nach mindern Vorkaufsrechte den Wert eines Fonds. Die Konsequenz daraus war bislang klar: "Deshalb kaufen wir keine Schiffsfonds mit Vorkaufsrecht."

      FTD.de, 11:00 Uhr
      © 2008 Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 11.12.08 18:14:37
      Beitrag Nr. 209 ()
      http://www.perspektive-mittelstand.de/Schiffsfonds-Schiffsbe…

      Waldinvestments stabiler und rentabler als Schiffsfonds oder Schiffsbeteiligungen

      (Perspektive Mittelstand) - Bonn. Seit April dieses Jahres kennen
      die Frachtraten für Seeschiffe nur noch in eine Richtung: abwärts.
      Der Container-Index ConTex sank um über 60 Prozent, der Massengüterindex BDI
      (Baltic Dry Index) fiel sogar um mehr als 90 Prozent.

      Diese Entwicklung trifft Schiffsfonds und Schiffsbeteiligungen massiv,
      litten sie doch bereits im Jahr 2007 unter den sehr hohen Treibstoffpreisen.
      Eine Trendwende bei den Charterpreisen für Schiffsfonds und Schiffsbeteiligungen
      erwarten viele Experten frühestens im Jahr 2010.
      2009 werden eine Vielzahl von Schiffsfonds bestellter oder in Bau befindlicher
      Schiffe ausgeliefert, die den Markt zusätzlich belasten.
      Experten prognostizieren daher für das kommende Jahr eine Zunahme der Containerkapazität um 13 Prozent.
      Besonders hart wird es die Anleger von Schiffsfonds und Schiffsbeteiligungen treffen,
      wenn aktuell auch noch die Schiffskredite verlängert werden müssen.
      Denn die Zinsen für Schiffe werden wegen des deutlich gestiegenen
      Risikos erheblich höher liegen als in den vergangenen Jahren.
      In früheren Jahren galten die Schiffsfonds und Schiffsbeteiligungen
      bei vielen Anlegern als „Cashcow“, mit Renditen im zweistelligen Bereich.
      Bedingt durch das starke Wachstum des Welthandels stieg der BDI für
      Massengüter wie Kohle, Stahl, Getreide um mehrere hundert Prozent.
      Seit April befinden sich jedoch die verschiedenen Indizes, wie der BDI,
      der Harpex-Index oder der Charterraten-Index Howe Robinson im freien Fall.
      Ein Ende ist noch nicht abzusehen, da sind sich die Fachleute einig.
      Denn mit den fallenden Charterraten ist eine deutliche Verteuerung der Kreditkosten für Schiffsfonds verbunden.
      Diese drücken die Renditen von Schiffsbeteiligungen und Schiffsfonds noch zusätzlich.

      Waldinvestments – die Alternative zu Schiffsfonds und Schiffsbeteiligungen

      Deutlich rentabler und stabiler als Schiffsfonds oder Schiffsbeteiligungen zeigen sich dagegen Waldinvestments.
      Der NCREIF-Timberland-Property-Index weist seit 1973 eine
      durchschnittliche jährliche Rendite von rund 14,5 Prozent auf.
      Im Vergleich zum Aktienindex S&P 500 entspricht dies einer um 3,8 Prozentpunkte
      bzw. knapp 35 Prozent absolut höheren Rendite bei einem deutlich niedrigeren Schwankungsrisiko.
      Auch im vergangenen Jahr stieg der Index erneut um 17,45 Prozent.
      Hauptgrund war die hohe Holznachfrage aus den boomenden
      südostasiatischen Staaten und die damit steigenden Waldpreise.
      Einen deutlichen Renditeanstieg bei Waldinvestments prognostiziert auch
      eine Studie des Hamburger Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) und der Berenberg Bank.
      Die Studie „Klimawandel – Strategie 2030“ untersucht die
      vielfältigen Auswirkungen des Klimawandels auf die Wirtschaft.
      Gleichzeitig zeigt sie auf, welche Chancen und Herausforderungen sich daraus für den Waldverkauf ergeben.
      „Der Forstwirtschaft kommt im Zeichen des Klimawandels und der Verknappung fossiler
      Brennstoffe eine neue und erweiterte Dimension zu“, so die Autoren.
      Die Folge: Immer mehr Investoren kaufen Wald, um an dem Aufschwung teilzuhaben.

      Vom Waldkauf profitieren: steigende Nachfrage nach CO2-Zertifikaten und Holz

      Als Konsequenz für die Forstwirtschaft wird prognostiziert:
      „Bei abnehmenden Waldflächen ist aus heutiger Sicht mit einem durchgreifenden Nachfrageanstieg zu rechnen.“
      Nach Ansicht der Experten des HWWI und der Berenberg Bank wird unter
      anderem der Waldverkauf von den klimatischen Veränderungen besonders profitieren.
      Da Wälder das Treibhausgas CO2 binden, gewinnen sie und insbesondere der Schutz des Regenwaldes stark an Bedeutung.
      CO2-Zertifikate für die Aufforstung von Brachflächen und die Erhaltung
      von Regenwald wird Waldbesitzern zusätzliche Einnahmen verschaffen.
      Zum anderen wird die Holznachfrage kontinuierlich zunehmen, während die Verfügbarkeit sinkt.
      In der Folge werden die Holzpreise deutlicher als bisher steigen, so wie es aktuell
      beim Rohölpreis zu erleben ist, und den Waldverkauf boomen lassen.

      „Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass es sich noch stärker lohnen wird,
      Tropenwald zu kaufen“, erklärt Harry Assenmacher, Geschäftsführer von ForestFinance.
      ForestFinance unterhält nachhaltig und FSC-zertifizierte ökologisch bewirtschaftete Mischwälder in Panama.
      Das Unternehmen ermöglicht Privatinvestoren, schon mit geringen Beträgen eigenen Wald zu kaufen.
      ForestFinance garantiert die optimale Pflege, Bewirtschaftung und Verwertung der
      Bäume während der gesamten Rotationszeit. Das tropisch-warme Klima Panamas gewährleistet
      bis zu vier Mal höhere Holz-Erträge als in Deutschland.
      Investoren, die hier Wald kaufen, können doppelt profitieren:
      Von steigenden Grundstückspreisen und vom Verkauf hochwertiger Edelhölzer.
      Zusätzlich werden Regenwälder geschont, CO2 gebunden und artenreiche Mischwälder geschaffen.
      Mehr Informationen finden Sie unter www.forestfinance.de
      Avatar
      schrieb am 11.12.08 19:02:03
      Beitrag Nr. 210 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.189.761 von Merrill am 11.12.08 18:14:37@Merrill

      Werbepostings irgenwelcher Firmen (hier Forestfinance GmbH) bitte auch als solche kennzeichnen.

      Davon abgesehen ist es natürlich völlig abwegig die Ergebnisse von 1973 bis heute (der Waldunternehmen) implizit mit denen der Schiffsfonds aus nur einem Jahr (dem schlechtestens seit langer Zeit) zu vergleichen.

      Das sagt glaube ich schon genug über die (fehlende) Seriösität des Artikels (und der Forest Finance GmbH).

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 11.12.08 22:14:52
      Beitrag Nr. 211 ()
      @K1:

      Schau mal die letzte Zeile: Das steht doch ganz
      explizit, das der Artikel von Forestfinance ist.
      Der Artikel ist also entsprechend gekennzeichnet.

      Ich schätze, der Artikel ist eine Replik auf eine "Studie" im Auftrag des Schiffsfonds-
      Emissionshause "Ownership Emissionshaus GmbH", nach der Schiffsfonds "stabiler als Aktien" performen:
      www.presseportal.de/pm/73592/1302781/ownership_emissionshaus…

      Übrigens war das Jahr 2008 für die ganz überwiegende Mehrzahl der
      Schiffsfonds - noch - nicht schlecht, weil diese Mehrjahres-Charterverträge haben.
      Weitaus wichtiger sind für diese die Mittelfristaussichten.
      Für das nächste Jahr rechnet kein mir bekannter Schifffahrtsexperte
      mit einer Erholung und 2010 wird auch nicht als aussichtsreich eingeschätzt.
      Empfehlenswert ist jedoch für Schiffsfonds-Interessierte sich ggf. Ende 2009
      auf dem Zweitmarkt nach Schiffsfonds-Schnäppchen umzuschauen.
      Avatar
      schrieb am 11.12.08 22:48:53
      Beitrag Nr. 212 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.191.674 von Merrill am 11.12.08 22:14:52Naja, Du hast die erste Zeile des Artikels weggelassen - da steht nämlich:

      Pressemitteilung vom 11.12.2008
      Von: ForestFinance GmbH

      Das "Mehr Informationen finden sie unter.." ist keine Quellenangabe sondern eine Angabe, wo zusätzliche Informationen zu finden sein könnten - dass der komplette Artikel eine Pressemitteilung der FF GmbH ist ergibt sich daraus jedenfalls nicht. Ich denke, man liest einen Artikel auch anders, wenn man weiss, dass es eine Werbebotschaft ist.

      Übrigens war das Jahr 2008 für die ganz überwiegende Mehrzahl der
      Schiffsfonds - noch - nicht schlecht, weil diese Mehrjahres-Charterverträge haben.


      Nun, dieser Auffassung würde ich zustimmen, aber der Artikel spricht ja nicht etwa von den Ergebnissen der Schiffsfonds, sondern bezieht sich suggerierend nur auf die Entwicklung der Charterraten ("...fiel sogar um mehr als 90 Prozent"). Ich denke entweder vergleicht man aussagekräftige, längere Zeiträume miteinander (5, 10 oder noch mehr Jahre) oder man lässt es.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 14.12.08 23:50:43
      Beitrag Nr. 213 ()
      @k1:

      FondsMedia hat einen Renditevergleich von Schiffsfonds und Aktien veröffentlicht.
      Vergleicht man diese mit dem NCREIF-Waldindex, so erhält man folgende Vergleichszahlen:
      In den vergangenen 10 und 20 Jahren betrugen die durchschnittliche Renditen von
      - Schiffsfonds: 5,4 Prozent und 7,8 Prozent.
      - NCREIF-Waldindex: 8,6 Prozent und 14,3 Prozent.

      Insofern stimmt sogar die Überschrift der Pressemitteilung
      Waldinvestments stabiler und rentabler als Schiffsfonds oder Schiffsbeteiligungen“.
      Avatar
      schrieb am 15.12.08 09:39:55
      Beitrag Nr. 214 ()
      Klar der Waldindex hat auch horrende Weichkosten. Das ist mal ein aussagekräftiger Vergleich.

      Habe zwar seit 2003 keinen maritimen Pott mehr angefasst, aber wenn ich mir die Prospekte der Wald- und Agrarfonds so anschaue verfalle ich auch nicht in Jubelstürme.
      Avatar
      schrieb am 08.01.09 18:44:26
      Beitrag Nr. 215 ()
      Na hoffentlich ändern sie mal Ihre "Strategie" auch bei Ihren Abgreifklauseln!!

      Entlassungswelle bei MPC Capital
      (DAS INVESTMENT) Mittwoch, 07. Januar 2009 -

      Jetzt schlägt die Krise auch bei MPC Capital voll durch. Das Emissionshaus entlässt 55 Mitarbeiter, das sind 15 Prozent der Belegschaft. Die Kündigungen sind der erste Schritt eines „Strategieprogramms“, das das Unternehmen durch die Finanzkrise bringen soll.

      „Unsere Branche wird sich 2009 auf Unternehmens- und Finanzierungsseite vielschichtigen Herausforderungen stellen müssen“, so der Vorstandsvorsitzende Axel Schroeder. Insgesamt will MPC in diesem Jahr 10 Millionen Euro einsparen. Der nächste Schritt soll Anfang Februar erfolgen.

      Der derzeitige Personalstand sei an einem platzierten Eigenkapitalvolumen von 1,1 Milliarden Euro plus potenzielles Wachstum ausgerichtet – Zahlen, von denen MPC ebenso wie seine Mitbewerber zurzeit nur träumen kann. Mitte November reduzierte MPC seine Prognose für 2008 auf 600 Millionen Euro. Wie viel tatsächlich platziert wurde, wird noch nicht kommuniziert.

      Die erste Stufe des Programms soll allerdings bereits ausreichen, um bei einem Platzierungsvolumen von 300 Millionen Euro im Jahr kostendeckend zu arbeiten. Als Prognose für 2009 will MPC die Zahl allerdings nicht verstehen, das Platzierungsziel wird erst noch bekannt gegeben.
      Avatar
      schrieb am 23.03.09 14:55:46
      Beitrag Nr. 216 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.334.990 von Ahoi_nohe am 08.01.09 18:44:26update SPEZIAL: US-Treuhandfonds gefährdet
      Montag, 23. März 2009
      FRANKFURT - Der amerikanische Projektentwickler Hillwood ist offenbar durch die Finanzkrise in die Bredouille geraten und hat auch das Emissionshaus US-Treuhand in Mitleidenschaft gezogen. Betroffen ist nach Angaben der US-Treuhand zunächst der Fonds UST XVI Victory Park. An dem Fonds, der ein Eigenkapitalvolumen in Höhe von 180 Millionen Dollar hat, sind 1.734 Anleger engagiert und wurde 2006 platziert.

      Wegen der überragenden Stellung der Hillwood-Gruppe in dem Fonds ist das Eigenkapital gefährdet; Ausschüttungen werde es in keinem Fall geben. Es werde fieberhaft an einem Sanierungskonzept gearbeitet, das in den nächsten Wochen vorgelegt werden soll, heißt es weiter. Die Probleme bei Victory Park hätten aber keine Auswirkungen auf andere Fonds des Hauses, so die Zusicherung der US-Treuhand.
      Eines der Grundelemente des Immobilienkonzepts der US-Treuhand ist die Beteiligung lokaler Partner. Eingeschaltet war in der Vergangenheit immer ein US-Unternehmen, das eine spezielle Expertise in der jeweiligen Immobilien-Nutzungsart aufweisen konnte. Weiterhin managt das Unternehmen das Objekt oder die Projektentwicklung und trägt die Verantwortung für die Realisierung der geplanten Baumaßnahmen und garantiert die Ausschüttungen sowie die Rückzahlung des eingesetzten Kapitals an die deutschen Anleger.

      Nun kann Hillwood, das laut US-Presseberichten zu den zehn bedeutendsten Projektentwicklern des Landes zähen soll, nicht die von den Banken geforderten Nachschüsse leisten, um das Kreditivolumen entsprechend den gesunkenen Immobilienpreisen zurückzuführen, heißt es laut US-Presseberichten weiter.

      Darüber hinaus geriet die Hillwood-Gruppe, die von Ross Perot jun. geleitet wird, offenbar auch durch Spekulationsverluste ihres Anteilsinhabers in die Bredouille: Nach einem Bericht der Zeitung Dallas Morning News und anderer US-Zeitungen, verloren Ross Perot Junior und sein Vater Ross Perot Senior im November letzten Jahres mit dem Hedgefonds Parkcentral Global (Zinsanlagen) Milliardenbeträge.

      Ross Perot Senior, der zu den 400 wohlhabendsten Amerikanern zählt, konnte vor den Verlusten mit Hedgefonds ein geschätztes Vermögen von fünf Miliarden Dollar aufweisen. Er ist auch außerhalb der USA bekannt, als er bei den US-Präsidentschaftswahlen im Jahr 1992 als unabhängiger Kandidat ins Rennen ging und sehr beachtliche 19 Prozent der Stimmen holte.

      portfolio international update 23.03.2009/fle/gcu/maa
      Avatar
      schrieb am 23.03.09 15:02:33
      Beitrag Nr. 217 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.825.926 von brunch68 am 23.03.09 14:55:46Ergänzung:
      In einer Analyse aus 02/06 zu dem Fonds stand:

      Fazit: Die Vorzugsstellung deutscher Anleger aus der Kooperation mit einem US-Partner minimiert die typischen Risiken solcher Projekte. "Victory Park" gilt mit rund 300.000 Quadratmetern und knapp 1 Mrd. $ Investitionsvolumen als großes Projekt. Innerhalb weniger Jahre zahlt der Fonds das Eigenkapital der Zeichner zurück.

      Der Experte für Beteiligungsmodelle Markus Gotzi analysiert einmal monatlich ein Angebot aus dem Sektor geschlossene Immobilienfonds.


      http://www.ftd.de/boersen_maerkte/geldanlage/46227.html
      Avatar
      schrieb am 01.04.09 17:08:35
      Beitrag Nr. 218 ()
      Das wird einige sehr hart treffen.

      31.03.2009
      Steuernachzahlungen für Anleger durch Wegfall von anfänglichen Verlusten - Initiatoren prüfen Klageweg zur Wahrung der Anlegerinteressen


      Die Bayerische Finanzverwaltung diskutiert seit 2007 eine Änderung der steuerlichen Behandlung von Medienfonds. Nun hat sie die Initiatoren mit einer unerwarteten Entscheidung für die in den Jahren 1998 bis 2005 aufgelegten Medienfonds mit Schuldübernahmestruktur konfrontiert:
      Die Finanzverwaltung geht jetzt überraschend davon aus, dass sämtliche Schuldübernahmeverträge von Medienfonds, bei denen die Zahlungsverpflichtungen aus dem Lizenzvertrag (laufende Lizenzraten und Schlusszahlung) durch eine Bank schuldbefreiend übernommen wurden, als so genannte „abstrakte Schuldversprechen“ zu werten sind. Diese Behandlung wird im Ergebnis zu einem Wegfall von anfänglichen steuerlichen Verlusten in größerem Umfang und damit zu erheblichen Einkommensteuernachzahlungen sowie Zinszahlungen für die betroffenen Anleger führen. Auch wenn diese Änderungen hauptsächlich auf leasingähnliche Fonds abzielen, ist derzeit offen, inwieweit auch unternehmerische Medienfonds mit Schuldübernahmen betroffen sind.

      Die Finanzverwaltung weicht mit ihrer radikalen Wende in der steuerlichen Behandlung von Medienfonds von einer jahrelangen Praxis ab, die bestätigt ist durch zahlreiche abgeschlossene Vorprüfungsverfahren und Betriebsprüfungen sowie verbindliche steuerrechtliche Auskünfte der Finanzverwaltung. Die Behörden hatten zudem noch im Juni 2008 nach eingehender Diskussion und Prüfung kommuniziert, dass von einer steuerlich unbedenklichen befreienden Schuldübernahme für die Medienfonds auszugehen sei. Der Diskussionspunkt „abstraktes Schuldversprechen“ konnte daher als erledigt angesehen werden. Umso überraschender und unverständlicher ist es, dass die Thematik wieder aufgegriffen wurde und nunmehr anders ausgelegt wird.

      Die Initiatoren informieren ihre betroffenen Anleger aktuell über diese Entwicklung. Nach den jeweils erfolgten Schlussbesprechungen mit der Betriebsprüfung werden Gesellschafterversammlungen einberufen, um das weitere Vorgehen gemeinsam mit den Anlegern zu beschließen.

      Diese neue Entwicklung wird erhebliche Auswirkungen auf die Anleger haben. Nach Auffassung der Initiatoren ist deshalb eine Klärung durch die Rechtsprechung zur Wahrung der Anlegerinteressen unabdingbar. Die Finanzverwaltung hat bereits angeboten, bis zu einer gerichtlichen Klärung die geänderten Steuerbescheide nicht umzusetzen (Aussetzung der Vollziehung).

      Die Initiatoren bedauern, dass die bereits seit Jahren bestehende Phase der Unsicherheit für ihre Anleger von Medienfonds weiter andauern wird. Die Konzeption dieser Fonds hatten die Initiatoren im Vorfeld eng mit der Finanzverwaltung besprochen. Dabei wurde eine Gestaltung konzipiert, die sowohl den geltenden Rechtsnormen und deren Auslegung entsprach, als auch in den Folgejahren die Zustimmung der Finanzbehörden fand. Es ist nicht akzeptabel, dass steuerliche Rahmenbedingungen immer häufiger zu Lasten der Anleger rückwirkend geändert werden. Die Finanzverwaltung hätte ihre Bedenken viel früher äußern und entsprechende Regelungen erlassen müssen, wenn diese Modelle tatsächlich nicht gewünscht sind.

      Weitere Informationen rund um das Thema medienfonds und damit im Zusammenhang stehende Fragestellungen stellen wir ab Donnerstag unter www.interessengemeinschaft-medienfonds.de für Sie bereit.


      http://www.hannover-leasing.de/hl_3494.htm


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