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    FLUGBLATT vs. "WINDKRAFT"/ Stoppt dieses Milliardengrab - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 06.07.04 12:39:28 von
    neuester Beitrag 30.03.05 06:17:57 von
    Beiträge: 354
    ID: 877.390
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     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 06.07.04 12:39:28
      Beitrag Nr. 1 ()
      Was haben wir gegen Windkraft?



      Wer sich bisher nicht näher mit dem Thema befaßt hat, steht
      vielleicht Windkraftgegnern mit Unverständnis gegenüber. Die
      Vorteile der Windkraft als regenerativer Energiequelle scheinen
      allzu einleuchtend, Argumente betroffener Anwohner dagegen
      kleinlich und kurzsichtig.
      Dieser Irrtum hat einen guten Grund: Fast alle im Umlauf befindlichen
      Informationen über Windenergie haben ihren Ursprung
      bei Herstellern von Windturbinen, Betreibern von Windparks
      sowie Umweltschutzverbänden und politischen Kräften,
      die die Windkraft aus ideologischen Gründen propagieren.
      Warum wir, die wir weder die Nutzung erneuerbarer Energien
      hemmen noch die Interessen der Energiekonzerne vertreten
      wollen, dennoch die Windkraft ablehnen, läßt sich kurz in einem
      Satz sagen:
      Windkraft ist keine Alternative.
      In Deutschland gibt es das „Erneuerbare Energien Gesetz“
      EEG, das die örtlichen Energieversorgungsunternehmen verpflichtet,
      Strom aus Windkraftanlagen in ihr Netz einzuspeisen
      und zu vergüten. Die festgelegten Vergütungssätze
      übersteigen den Marktpreis für Strom um ein Mehrfaches.
      Es gilt das merkwürdige Prinzip, neue Energiequellen umso
      stärker zu fördern, je weniger effektiv sie arbeiten. Zusätzlich
      gewährt der Staat zur Errichtung von Windkraftanlagen
      günstige Darlehen.
      Diese Gesetzeslage hat dazu geführt, daß
      Windkraftanlagen auch an Orten finanziell
      noch rentabel sind, an denen
      sie ökologisch längst keinen
      Sinn mehr machen. Dies ist praktisch überall in Deutschland
      der Fall.
      Anders als normale Bauvorhaben genießen Windkraftanlagen
      eine baurechtliche Privilegierung. Selbst in Landschaftsschutzgebieten,
      in denen aus optischen Gründen
      nicht einmal eine Hütte genehmigungsfähig wäre, dürfen
      Windkraftanlagen von beliebiger Höhe errichtet und dafür
      sogar Wald gerodet werden.
      Die bisherige Bilanz ist miserabel.
      Aus Zahlen des Bundesverbandes Windenergie läßt sich
      errechnen, daß Windräder in Deutschland (umgerechnet
      auf die Nennleistung) nur 77 Tage pro Jahr Strom erzeugen,
      während sie die restlichen 288 Tage stillstehen.
      Leider dreht sich ein Windrad unvorhersehbar im Takt
      des Windes. Eine dezentrale Versorgung (z. B. eines
      Dorfes) ist mit Windkraft nicht möglich. Windkraftanlagen
      müssen ins Verbundnetz eingebunden sein, damit andere
      Kraftwerke die Schwankungen ausgleichen können.
      Doch das funktioniert sehr unbefriedigend:
      Die trägen Kraftwerke halten eine Reserve für plötzliche
      Schwankungen vor, denn niemand kann zuverlässig vorhersagen,
      wann eine Windkraftanlage Strom liefert und
      wann nicht. In der Praxis bedeutet das, daß zum
      Ausgleich einer Windböe im Wärmekraftwerk Dampf
      abgelassen wird. Die zur Dampferzeugung genutzte fossile
      oder nukleare Energie bleibt in diesem Moment ungenutzt.
      Ein bedeutender Teil der unstetig erzeugten Windenergie
      geht also innerhalb der Reserve unter. Nur ein
      Bruchteil wird tatsächlich so verwendet, daß eine Einsparung
      anderer Energieformen stattfindet.
      Eine Studie der Deutschen Verbundgesellschaft schätzt den im
      Verbund nutzbaren Anteil der Windenergie auf 3 bis 7 % der
      installierten Nennleistung. Dies entspricht etwa einem Fünftel
      der winderzeugten Strommenge.
      Wenn einfach die Anzahl erzeugter Kilowattstunden in eine Einsparung
      von CO2 umgerechnet wird (wie es die Windkraftindustrie
      tut), ist das blanker Unfug. Leider werden diese falschen
      Zahlen von der Presse ungeprüft übernommen. Auch für den
      Nachweis eingesparter Treibhausgase (wie im Kyoto-Protokoll
      gefordert) müssen diese Zahlen herhalten. Dabei hat niemand
      durch fundierte Messungen festgestellt, ob bisher überhaupt
      CO2 durch Windkraft eingespart wird.
      Auch die Energiebilanz ist sehr schlecht, weil ja zum Bau der
      mächtigen Windkraftanlagen eine Menge Energie verbraucht
      wird. Bis ein Windrad im deutschen Binnenland so viel sinnvoll
      verwertete Energie erzeugt hat, wie zu seiner eigenen Herstellung
      aufgewandt wurde, können 20 Jahre vergehen. Die Hersteller
      nennen deutlich kürzere Zeiten, weil sie von Ertragswerten
      eines optimalen Standortes ausgehen, Verluste bei Umwandlung
      und Weiterleitung ignorieren und Probleme der
      Netzeinbindung als schon gelöst annehmen.
      Die 13.000 Windkraftanlagen in Deutschland decken laut offizieller
      Rechnung 4 Prozent unseres Gesamtstromverbrauchs.
      Unter Berücksichtigung der genannten Einschränkungen
      liegt ihr Anteil jedoch unter 1 Prozent.
      Windkraftbefürworter zählen gern alle regenerativen
      Energiequellen zusammen, um eine bessere Quote
      vorzutäuschen. Der Löwenanteil entfällt
      dabei freilich auf die Wasserkraft, die in
      Deutschland schon lange vor Verabschiedung
      des EEG erfolgreich
      genutzt wurde.
      Selbst wenn in einem optimierten Netz tatsächlich jede erzeugte
      Kilowattstunde beim Verbraucher ankäme, oder wenn
      die Windkraft außerhalb des Verbundnetzes verwendet würde
      (z. B. zur Produktion von Wasserstoff), wäre Windkraft auf dem
      freien Markt zu teuer. Wenn Anbieter trotzdem von erzielbaren
      Gewinnen sprechen, ist das eigentlich falsch:
      Mit Windkraft wird im ökonomischen Sinne kein Gewinn erzielt,
      sondern Geld umverteilt. Der vermeintliche Erfolg der Windkraft
      beruht ausschließlich auf planwirtschaftlichen Maßnahmen.
      Müßte sich Windkraft auf dem freien Strommarkt behaupten,
      wäre in Deutschland niemals auch nur eine einzige Windkraftanlage
      errichtet worden.
      Die Bevölkerung muß leiden.
      Angesichts dieser vernichtend schlechten Bilanz müssen die
      vielen negativen Auswirkungen von Windkraftanlagen nicht
      toleriert werden. Die Windkraft nützt ganz wenigen Menschen
      und schädigt alle anderen.
      _ Windkraftanlagen beeinträchtigen nachhaltig das Landschaftsbild.
      Sie stören aufgrund ihrer Flügelbewegung deutlich
      mehr als Hochspannungs- oder Mobilfunkmasten. Da
      Windkraftanlagen sehr hoch sind (teilweise über 130 Meter)
      und auf Anhöhen errichtet werden, sieht man sie auch noch
      aus großen Entfernungen. Nachts sind in Generatorhöhe
      rote Blinklichter zu sehen.
      _ Häßliche Hochspannungsmasten werden durch Windkraftanlagen
      nicht überflüssig. Oft werden sogar zur Anbindung
      von Windparks neue Leitungen gebaut, die dann auf die
      (nur selten erreichte) Spitzenlast ausgelegt sein müssen.
      _ Für den Bau von Windkraftanlagen werden große Naturflächen
      dauerhaft versiegelt. Für eine einzige Windkraftanlage
      neuerer Bauart werden fast 1000 Kubikmeter Stahlbeton in
      den Boden eingebracht, die auch nach einem späteren Abbau
      der Anlage dort verbleiben.
      _ Die unmittelbaren Anwohner leiden durch stroboskopartige
      Lichteffekte und einen unangenehmen Geräuschpegel, der
      an ein entfernt vorbeifliegendes Flugzeug erinnert - je nach
      Windaufkommen auch nachts.
      _ Immobilien in der Nachbarschaft von Windrädern verlieren
      drastisch an Wert und werden dadurch schwer verkäuflich.
      _ Das Vorhandensein von Windkraftanlagen wirkt sich negativ
      auf das Fremdenverkehrsaufkommen aus, weil Windräder
      den Erholungswert einer Region verschlechtern.
      _ Fahrer und Fußgänger auf nahegelegenen Straßen müssen
      im Winter mit Eiswurf von den Rotoren rechnen.
      _ Windkraftanlagen beeinträchtigen an bestimmten Standorten
      die Vogelflugrouten. Zugvögel werden von den Rotoren
      der Windkraftanlagen zerstückelt.
      _ Ein Blitzeinschlag in eine Windkraftanlage zerstört nicht nur
      die Anlage selbst, sondern kann auch zu Bränden in der
      Umgebung führen. Da übliche Drehleitern nur 30 Meter
      hoch ausfahrbar sind, ist die Feuerwehr gegen Windradbrände
      machtlos.
      _ Der Bau von Windkraftanlagen führt in Dörfern und Gemeinden
      zu sozialem Unfrieden, weil viele Menschen unter
      etwas zu leiden haben, das nur wenigen Leuten finanzielle
      Vorteile bringt.
      Neuerdings werden vermehrt Windparks im Offshore-Bereich
      geplant, also einige Kilometer außerhalb der Küsten im freien
      Meer. Der Wind weht dort gleichmäßiger als auf dem Land. Von
      einer Belästigung menschlicher Anwohner ist nicht auszugehen.
      Allerdings erfordern Offshore-Anlagen einen noch höheren
      Aufwand zur Errichtung, weil ihre Fundamente unter Wasser
      gebaut werden müssen, und weil Unterseekabel ans Festland
      gelegt werden müssen. Ob die Bilanz der Offshore-Anlagen
      besser ausfällt, darf daher bezweifelt werden.
      Jeder ist betroffen.
      Jeder Steuerzahler sollte sich bewußt machen, daß für den Bau
      von Windkraftanlagen Steuergelder aus rein ideologischen
      Gründen verschleudert werden.
      Jeder Stromkunde muß wissen, daß er mit jeder Kilowattstunde
      konventionellen Stroms auch sinnlose Windkraftanlagen mitfinanziert.
      Nicht nur die Ökosteuer hat zur Verteuerung des
      Stroms beigetragen, sondern auch die Einspeisung "alternativer"
      Energie zu marktfremden Festpreisen. Sogenannte Öko-
      Strom-Angebote sind übrigens Etikettenschwindel, weil ihr
      geringer Aufpreis nicht annähernd die wahren Mehrkosten
      erneuerbarer Energien deckt.
      Jeder umweltbewußte Mensch sollte erkennen, daß ihm aus
      politischem Kalkül mit der Windkraft eine Alternative vorgegaukelt
      wurde, die in Wirklichkeit nichts taugt. Die Suche nach
      lohnenden Energiealternativen wird dadurch zusätzlich erschwert.
      Die Frage von Sinn oder Unsinn des Atomausstiegs ist auch
      unter Windkraftgegnern umstritten. Einig sind wir uns aber in
      der Überzeugung, daß keine Zahl von Windrädern in Deutschland
      jemals ein Atom- oder Kohlekraftwerk ersetzen können
      wird.
      Nur wenige profitieren.
      Dem Umweltschutz nutzt die Windkraft überhaupt nicht. Von
      der derzeitigen Förderpolitik profitieren zuerst die Hersteller von
      Windkraftanlagen. Dann gibt es Betreiberfirmen, die eigenverantwortlich
      Windkraftanlagen errichten. Das Geld hierzu erhalten
      sie von Investoren, denen sie hohe Renditen versprechen.
      Schließlich verdienen auch noch die Grundbesitzer (meist
      Landwirte) mit, die ihre Felder für die Aufstellung von Windrädern
      verpachten. Dies bringt ihnen ein beträchtliches monatliches
      Zusatzeinkommen.
      Die Energieversorgungsunternehmen müssen jede Kilowattstunde
      winderzeugter Energie zum staatlich festgelegten Phantasiepreis
      vergüten. Dem steht kein angemessener Nutzen
      durch die gelieferte Windenergie entgegen, weil der unregelmäßig
      erzeugte Windstrom im Verbund nur schwer verwertbar
      ist. Der Fehlbetrag wird auf den Strompreis umgelegt, den der
      Endverbraucher zu zahlen hat. Zusätzlich wird der Bau von
      Windkraftanlagen vom Staat durch zinslose Darlehen gefördert.
      Die Politik hat versagt.
      Das Einspeisegesetz wurde bereits unter der Kohl-Regierung
      verabschiedet. Die Schröder-Regierung hat es noch weiter
      ausgebaut und damit einen neuen Boom ausgelöst.
      Bei Rot-Grün zielt die Windkraftförderung darauf ab, eine Alibi-
      Alternative zur Kernkraft zu etablieren und rein rechnerisch die
      Auflagen des Kyoto-Protokolls einzuhalten. Union und FDP tun
      sich schwer damit, den Kurs der Regierung zu kritisieren, weil
      sie einst selbst den Grundstein für die heutige Fehlentwicklung
      gelegt haben. Nur sehr langsam kommt eine Diskussion darüber
      in Gang.
      In der FDP gibt es einzelne Politiker, die das Problem richtig
      erkannt haben. Die Union hat einen Gesetzentwurf zur Reform
      des EEG vorgelegt, der aus unserer Sicht aber noch nicht weit
      genug geht.
      Seitens der Bundesregierung ist nicht mit einer schnellen Änderung
      der Lage zu rechnen. Der Koalitionsvertrag zählt noch immer
      den Ausbau der Windenergie zu den politischen Zielen,
      nun aber vermehrt im Offshore-Bereich.
      Wir können etwas tun.
      Auf regionaler Ebene kann man als Bürger direkt gegen Windkraftprojekte
      vorgehen. Aufgrund der Privilegierung reicht das
      einfache Veto einer Kommune zwar nicht aus, jedoch zeigen
      Bürgerproteste durchaus Wirkung. Etliche verhinderte Windkraftprojekte
      belegen dies.
      Wo sich eine Gemeinde geschlossen gegen Windkraftanlagen
      stellt, werden auch keine gebaut. Die Behauptung mancher
      Bürgermeister, aufgrund der Privilegierung könne die Gemeinde
      sich nicht wehren, ist eine faule Ausrede.
      Mit der Zahl der Protestbewegungen mehrt sich auch die Sensibilität
      der Bevölkerung für das Thema. Ich bin mir sicher, daß
      das EEG in seiner heutigen Form früher oder später verschwinden
      wird. Bis es so weit ist, müssen wir aber wachsam bleiben
      und uns wehren.
      Andreas Beitinger
      Februar 2003
      www.windkraftgegner.de

















      _ Häßliche Hochspannungsmasten werden durch Windkraftanlagen
      nicht überflüssig. Oft werden sogar zur Anbindung
      von Windparks neue Leitungen gebaut, die dann auf die
      (nur selten erreichte) Spitzenlast ausgelegt sein müssen.
      _ Für den Bau von Windkraftanlagen werden große Naturflächen
      dauerhaft versiegelt. Für eine einzige Windkraftanlage
      neuerer Bauart werden fast 1000 Kubikmeter Stahlbeton in
      den Boden eingebracht, die auch nach einem späteren Abbau
      der Anlage dort verbleiben.
      _ Die unmittelbaren Anwohner leiden durch stroboskopartige
      Lichteffekte und einen unangenehmen Geräuschpegel, der
      an ein entfernt vorbeifliegendes Flugzeug erinnert - je nach
      Windaufkommen auch nachts.
      _ Immobilien in der Nachbarschaft von Windrädern verlieren
      drastisch an Wert und werden dadurch schwer verkäuflich.
      _ Das Vorhandensein von Windkraftanlagen wirkt sich negativ
      auf das Fremdenverkehrsaufkommen aus, weil Windräder
      den Erholungswert einer Region verschlechtern.
      _ Fahrer und Fußgänger auf nahegelegenen Straßen müssen
      im Winter mit Eiswurf von den Rotoren rechnen.
      _ Windkraftanlagen beeinträchtigen an bestimmten Standorten
      die Vogelflugrouten. Zugvögel werden von den Rotoren
      der Windkraftanlagen zerstückelt.
      _ Ein Blitzeinschlag in eine Windkraftanlage zerstört nicht nur
      die Anlage selbst, sondern kann auch zu Bränden in der
      Umgebung führen. Da übliche Drehleitern nur 30 Meter
      hoch ausfahrbar sind, ist die Feuerwehr gegen Windradbrände
      machtlos.
      _ Der Bau von Windkraftanlagen führt in Dörfern und Gemeinden
      zu sozialem Unfrieden, weil viele Menschen unter
      etwas zu leiden haben, das nur wenigen Leuten finanzielle
      Vorteile bringt.
      Neuerdings werden vermehrt Windparks im Offshore-Bereich
      geplant, also einige Kilometer außerhalb der Küsten im freien
      Meer. Der Wind weht dort gleichmäßiger als auf dem Land. Von
      einer Belästigung menschlicher Anwohner ist nicht auszugehen.
      Allerdings erfordern Offshore-Anlagen einen noch höheren
      Aufwand zur Errichtung, weil ihre Fundamente unter Wasser
      gebaut werden müssen, und weil Unterseekabel ans Festland
      gelegt werden müssen. Ob die Bilanz der Offshore-Anlagen
      besser ausfällt, darf daher bezweifelt werden.
      Jeder ist betroffen.
      Jeder Steuerzahler sollte sich bewußt machen, daß für den Bau
      von Windkraftanlagen Steuergelder aus rein ideologischen
      Gründen verschleudert werden.
      Jeder Stromkunde muß wissen, daß er mit jeder Kilowattstunde
      konventionellen Stroms auch sinnlose Windkraftanlagen mitfinanziert.
      Nicht nur die Ökosteuer hat zur Verteuerung des
      Stroms beigetragen, sondern auch die Einspeisung "alternativer"
      Energie zu marktfremden Festpreisen. Sogenannte Öko-
      Strom-Angebote sind übrigens Etikettenschwindel, weil ihr
      geringer Aufpreis nicht annähernd die wahren Mehrkosten
      erneuerbarer Energien deckt.
      Jeder umweltbewußte Mensch sollte erkennen, daß ihm aus
      politischem Kalkül mit der Windkraft eine Alternative vorgegaukelt
      wurde, die in Wirklichkeit nichts taugt. Die Suche nach
      lohnenden Energiealternativen wird dadurch zusätzlich erschwert.
      Die Frage von Sinn oder Unsinn des Atomausstiegs ist auch
      unter Windkraftgegnern umstritten. Einig sind wir uns aber in
      der Überzeugung, daß keine Zahl von Windrädern in Deutschland
      jemals ein Atom- oder Kohlekraftwerk ersetzen können
      wird.
      Nur wenige profitieren.
      Dem Umweltschutz nutzt die Windkraft überhaupt nicht. Von
      der derzeitigen Förderpolitik profitieren zuerst die Hersteller von
      Windkraftanlagen. Dann gibt es Betreiberfirmen, die eigenverantwortlich
      Windkraftanlagen errichten. Das Geld hierzu erhalten
      sie von Investoren, denen sie hohe Renditen versprechen.
      Schließlich verdienen auch noch die Grundbesitzer (meist
      Landwirte) mit, die ihre Felder für die Aufstellung von Windrädern
      verpachten. Dies bringt ihnen ein beträchtliches monatliches
      Zusatzeinkommen.
      Die Energieversorgungsunternehmen müssen jede Kilowattstunde
      winderzeugter Energie zum staatlich festgelegten Phantasiepreis
      vergüten. Dem steht kein angemessener Nutzen
      durch die gelieferte Windenergie entgegen, weil der unregelmäßig
      erzeugte Windstrom im Verbund nur schwer verwertbar
      ist. Der Fehlbetrag wird auf den Strompreis umgelegt, den der
      Endverbraucher zu zahlen hat. Zusätzlich wird der Bau von
      Windkraftanlagen vom Staat durch zinslose Darlehen gefördert.
      Die Politik hat versagt.
      Das Einspeisegesetz wurde bereits unter der Kohl-Regierung
      verabschiedet. Die Schröder-Regierung hat es noch weiter
      ausgebaut und damit einen neuen Boom ausgelöst.
      Bei Rot-Grün zielt die Windkraftförderung darauf ab, eine Alibi-
      Alternative zur Kernkraft zu etablieren und rein rechnerisch die
      Auflagen des Kyoto-Protokolls einzuhalten. Union und FDP tun
      sich schwer damit, den Kurs der Regierung zu kritisieren, weil
      sie einst selbst den Grundstein für die heutige Fehlentwicklung
      gelegt haben. Nur sehr langsam kommt eine Diskussion darüber
      in Gang.
      In der FDP gibt es einzelne Politiker, die das Problem richtig
      erkannt haben. Die Union hat einen Gesetzentwurf zur Reform
      des EEG vorgelegt, der aus unserer Sicht aber noch nicht weit
      genug geht.
      Seitens der Bundesregierung ist nicht mit einer schnellen Änderung
      der Lage zu rechnen. Der Koalitionsvertrag zählt noch immer
      den Ausbau der Windenergie zu den politischen Zielen,
      nun aber vermehrt im Offshore-Bereich.
      Wir können etwas tun.
      Auf regionaler Ebene kann man als Bürger direkt gegen Windkraftprojekte
      vorgehen. Aufgrund der Privilegierung reicht das
      einfache Veto einer Kommune zwar nicht aus, jedoch zeigen
      Bürgerproteste durchaus Wirkung. Etliche verhinderte Windkraftprojekte
      belegen dies.
      Wo sich eine Gemeinde geschlossen gegen Windkraftanlagen
      stellt, werden auch keine gebaut. Die Behauptung mancher
      Bürgermeister, aufgrund der Privilegierung könne die Gemeinde
      sich nicht wehren, ist eine faule Ausrede.
      Mit der Zahl der Protestbewegungen mehrt sich auch die Sensibilität
      der Bevölkerung für das Thema. Ich bin mir sicher, daß
      das EEG in seiner heutigen Form früher oder später verschwinden
      wird. Bis es so weit ist, müssen wir aber wachsam bleiben
      und uns wehren.
      Andreas Beitinger
      Februar 2003
      www.windkraftgegner.de



      Servus
      der
      Regierungswechsel
      Avatar
      schrieb am 06.07.04 13:13:06
      Beitrag Nr. 2 ()
      Was Du wolle...????

      Also lieber Atomkraft ???

      JEDE Energiegewinnung hat Nachteile für Mensch und die Natur. Also kann hier hier nur um ein Abwägen gehen. Und da
      überwiegen bei der Winderergie deutlich die Vorteile.

      Insofern ist u.a. der Vergleich mit Hochspannungsmasten und Mobilfunkmasten (???) schwachsinnig.

      Aber das gilt leider für die meisten Deiner Beiträge (s. "Balkan").
      Avatar
      schrieb am 06.07.04 13:15:08
      Beitrag Nr. 3 ()
      #1,

      Was haben wir gegen Windkraft?

      Antwort: NICHTS. Oder kennst Du ein Argument dagegen?:confused:
      Avatar
      schrieb am 06.07.04 13:16:27
      Beitrag Nr. 4 ()
      Atomkraft ist umweltfreundlich.

      Hier wird keine Co2-Verpestung der Luft betrieben....


      Auch Du hast, daß neue AKW in Finnland mitfinanziert.
      Das ist bitter für einen "Grünen".

      Europa lebe hoch:)


      Servus
      der
      Regierungswechsel
      Avatar
      schrieb am 06.07.04 13:28:33
      Beitrag Nr. 5 ()
      Atomkraft ist umweltfreundlich.


      Du solltest mal die Gegend um Tschernobyl besuchen.
      Da sieht es heute noch sehr wirtlich und "umweltfreundlich" aus.

      Dort würdest Du Dich sicher ganz wohl fühlen.:laugh::laugh::laugh:

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      Avatar
      schrieb am 06.07.04 13:28:45
      Beitrag Nr. 6 ()
      In der Praxis bedeutet das, daß zum
      Ausgleich einer Windböe im Wärmekraftwerk Dampf
      abgelassen wird.


      Das ist eigentlich der Kernsatz jeder grünen Maßnahme.

      Rettet den Froschlaich.

      ;
      Avatar
      schrieb am 06.07.04 13:31:59
      Beitrag Nr. 7 ()
      @Regierungswechsel

      Ich nehme an Deine Villa steht direkt neben einem oiptisch schönen AKW, das natürlich super umweltfreundlich ist ( na gut, so lange kein Störfall auftritt oder kein psychopatischer Islamist es in die Luft jagt:rolleyes: ).
      Da wohn ich lieber im Windpark. Jeder von denen ist optisch reizvoller als ein Gaskraftwerk, AKW oder anderes und allemal besser als Wasserkraft, die zwar billiger ist als Windkraft und besser nutzbar, tatsächlich jedoch schädlichen Einfluß auf das (umliegende) Ökosystem und den Wasserkreislauf hat.
      Avatar
      schrieb am 06.07.04 13:41:28
      Beitrag Nr. 8 ()
      Soso lachenderElch,

      ich nehme an Du hast diese Umweltverschmutzung, mittels Windkrafträder noch nicht aus unmittelbarer Nähe gesehen.
      Nach spätestens 1/2 Jahr bist Du krankenhausreif, wegen psychosomatischer Störungen.


      Immer diese schwachsinnige Vergleich mit Tschernobyl, die Technik und die oberflächlichen Sicherheitsbestimmungen, waren damals schuld. In Russland wird der Umweltschutz auch bei anderen Sachen, nicht so manisch betrieben, wie bei uns.

      Unsere SIEMENS-TECHNIK ist sicher!


      Servus
      der
      Regierungswechsel
      Avatar
      schrieb am 06.07.04 13:49:03
      Beitrag Nr. 9 ()
      @Regierungswechsel
      Könntest Du bitte wallsteetonline("Wirtschaft"-forum nicht "Wirtschaft"/CSU-Stammtisch!) verlassen, wenn man Deine threads anschaut wird einem richtig schlecht:(
      Avatar
      schrieb am 06.07.04 13:49:05
      Beitrag Nr. 10 ()
      Genau, das sieht man gerade bei dem Desaster der Straßenbahn-Züge von Siemens, die wegen technischer Mängel und Einsturzgefahr der Dachkonstruktionen in keiner deutschen Großstadt mehr fahren dürfen.:laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 06.07.04 13:59:46
      Beitrag Nr. 11 ()
      Gibt es außer persönlichen Diffamierungen seitens der Öko-Terroristen-Fans auch sachliche Gegenargumente gegen den schlüssigen Vortrag aus #1?

      Speziell eine fachliche Stellungnahme zu der von mir in #6 hervorgehobenen Passage würde mich interessieren.

      ;
      Avatar
      schrieb am 06.07.04 14:00:19
      Beitrag Nr. 12 ()
      Ich bin nicht grundsätzlich gegen Windkraft oder alternative Energien. Aber derzeit ist Windkraft leider nur Geldverbrennung und Landschaftsverschandelung aus ideologischen Gründen. Tut mir zwar leid für die Öko-Sektierer ab so siehts nun mal aus.:(
      Avatar
      schrieb am 06.07.04 14:08:05
      Beitrag Nr. 13 ()
      ich nehme an Du hast diese Umweltverschmutzung, mittels Windkrafträder noch nicht aus unmittelbarer Nähe gesehen.

      Ich habe 5 Stück ca. 1km entfernt und war noch nie im Krankenhaus. :confused: Mach ich was falsch? :D
      Avatar
      schrieb am 06.07.04 14:11:40
      Beitrag Nr. 14 ()
      Hallo Fuller81,

      ja, das sind schwere symptome bei Dir.

      Du nimmst gewisse Umwelteindrücke verfälscht war. Du bist schon längst in einem Hospital.




      Servus
      der
      Regierungswechsel
      Avatar
      schrieb am 06.07.04 14:12:17
      Beitrag Nr. 15 ()
      ...macht ja nix, wenns dann dochmal hochgeht so ein Siemens AKW sinds garantiert die zu hohen Lohnkosten in Deutschland schuld und die Gewerkschaften. So einen Schwachsinn habe ich noch nie gehört...völlig unreflektiert.
      Es mag sein, dass die Warscheinlichkeit für eine Supergau in Deutschland geringer ist, aber er ist möglich. Hoffentlich wirds keinen Gau geben, der das beweist.
      Aber die gleichen blöden Sprüche gab es auch, als das Stromnetz im Norden der USA zusammengebrochen ist. Hier in Deutschland mit unserer Technik kann das nicht passieren.
      Bis man feststellen musste, wie marode unser eigenes Stromnetz mittlerweile ist.
      Es zeugt von ideologischer Arroganz zu behaupten das sowas in Deustchland nicht passieren kann.
      @ Regierungswechsel... bist Du eigentlcih schon dem Gartenzwergzüchterverein beigetreten oder hast Du Deine Mitgliedschaft erst gerade beantragt?
      Avatar
      schrieb am 06.07.04 14:13:59
      Beitrag Nr. 16 ()
      Bin auch dafür, diese Landschaftsverschandler wieder abzubauen.
      Eventuell frei werdende Gelder in die Wasserstofftechnik investieren, um unabhängiger vom Öl zu werden.
      Avatar
      schrieb am 06.07.04 14:15:52
      Beitrag Nr. 17 ()
      @Fuller
      "All Ding ist Gift", pflegte schon Paracelsus zu sagen.

      Will heißen:
      Bei manchen fällt die eine oder andere Krankheit mehr nicht mehr ins Gewicht.

      ;
      Avatar
      schrieb am 06.07.04 14:21:42
      Beitrag Nr. 18 ()
      #16
      ...und den Wasserstoff mit Atomenergie produzieren???
      Macht nur Sinn, wenn man ein sinnvolles Netz aus regenerativen Energiegewinnungsmethoden aufbaut.

      Da gebe ich den Kritikern hier sogar recht...es macht wenig Sinn Windkraft so zu nutzen wie im Moment. Aber sie wird zum Beispiel herrvorragend dazu dienen können ( in Kombination mit anderen regenerativen Energien und auch fossilen ) zum Beispiel Wasserstoff zu produzieren, der dann auch für ein unabhängiges dezentrales Stromnetz genutzt werden kann. Mit Stromdownload ( und -upload bei Mehrproduktion ). Entsprechende Technologien sind zwar noch im Präentwicklungsstadium, aber durchaus vielversprechend.
      Avatar
      schrieb am 06.07.04 14:29:46
      Beitrag Nr. 19 ()
      #18

      Da scheint mir doch mehr Ideologie als Sachkenntnis drin zu sein.

      Wenn ich schon "Präentwicklungszustand" höre, gleichzeitig aber Vokabeln wie "vielversprechend", dann weiß ich schon aus welcher Ecke so ein beitrag kommt.

      "Vielversprechend" und leider erst im "Präentwicklungsstadium" sind auch Ananasplantagen in Alaska.

      Meine Frage in #11 steht immer noch. Aber bitte nur Experte antworten. Keine "zuversichtlichen" "Prä-Experten"

      ;
      Avatar
      schrieb am 06.07.04 15:00:35
      Beitrag Nr. 20 ()
      ...gut das Wort "Präentwicklungsstadium" ist eine Eigenschöpfung von mir:rolleyes:
      Wir nehmens ja sehr genau...ich habe letztes Jahr ein Buch über Wasserstofftechlogie und dezentrale Stromnetze gelesen, was mich natürlich nicht zum Experten macht. Einige der Ansätze waren überzeugend. Und "Präentwicklungszustand" habe ich deshalb geschrieben, weil einiges nicht über den Zusatnd einer Idee hinweggekommen ist, einiges im Labormaßstb läuft, man aber von einer, sagen wir "kundenspezifischen" Entwicklung noch weit entfernt ist, weil dafür schon ein Auftrag eines Stromerzeugers vorliegen müsste. Die werden wohl erst dann kommen, wenn man auch von seiten konservativen Regierungen bergreift, dass wir nicht drum rumkommen.

      zu 11:
      Ist schon richtig, zur Zeit der Nutzen der Windenergie noch gering ist und alte Gaskraftwerke im Hintergrund die Stromspitzen ausgleichen müssen. Bedauerlich sind die Subventionen die in den Bereich fließen und die Kräfte des Marktes untergraben. Sonst wäre die gesammte Technologie vielleicht sogar schon billiger geworden.
      Avatar
      schrieb am 06.07.04 15:34:50
      Beitrag Nr. 21 ()
      #20

      Sehr gut, lachenderElch. Der letzte Satz deines ersten Absatz verrät aber schon wieder mehr Ideologie, denn woher willst du wissen, was konservertive Regierungen tun müssen oder sollen , da noch nicht einmal Wissenschaftler etwas fundiert zu diesem Zukunftsthema sagen können? Was ich sagen will: Es gab auch früher schon immer sehr gute Bücher mit guten Ideen und Projekten. (s. z. B. Jules Verne, Da Vinci etc. ) aber nur weniges Erdachte konnte dann tatsächlich (meist auch viel später als erwartet) durchgeführt werden. Will sagen, nicht alles und sei es auch theoretisch wissenschaftlich so toll und schlüssig dargestellt, erweist sich später, wenn es um die praktische Realisierung geht, auch praktikabel und Nützlich. Das beste ist immer, man läßt den Markt entscheiden und läßt Politker so es geht außen vor. Dann setzen sich Innovationen (S. technologische Revolution 19. und 20. Jahrhundert) am Schnellsten durch. "Regierungen" braucht man dazu eigentlich überhaupt nicht.

      Zu #11 bzw. #6. Danke für die Antwort. Mir ging es darum, da ich kein Elektroingenieur bin, dass Jemand speziell diesen einen Satz bestätigt oder verwirft. Also es wird tatsächlich, wenn zuviel Strom durch Windkraftwerke da ist, Dampf, sprich Energie woanders wieder einfach sinnlos abgelassen? Wenn dies so ist, dass dafür an anderer Stelle wieder kruzfristig Energie verschwendet wird, wenn es mal Wind gibt, ist der Windkraftzirkus ja tatsächlich ein energetischer Flop.
      Man ist ja von Politikern, wenn sie sich in die Wirtschaft einmischen, einiges gewöhnt, aber so einen Unsinn hätte ich selbst unseren Öko-Terroristen nicht zugetraut.

      ;
      Avatar
      schrieb am 06.07.04 17:01:59
      Beitrag Nr. 22 ()
      #21
      Im Grunde sollte der Markt ja entscheiden, aber die ersten Stromnetze waren auch städtische/staatliche und ebenso die ersten Telefonnetze. Hätte sich der Staat gar nicht eingemischt, würden die USA möglicherweise heute noch ein Entwicklungsland sein. Manchmal braucht es halt einen gewissen Stein des Anstosses.
      Ausserdem sind ja die die es erforschen könnten/sollten die Stromversorger, die natürlich den Anspruch ahben ihre AKWs möglichst lange zu nutzen. Lässt man da den Markt entscheiden, so werden wir auch in 50Jahren noch AKWs ahben. Ich möchte das persönlich nicht. Mal abgesehen vom Gefahrenpotenzial eines Supergaus, welches nur Menschen leugnen können die Null Ahnung von Technik besitzen oder die ideologisch beeinflusst sind, gibt es da auch das Problem von strahlenden Abfällen, die irgendwo endgelagert werden müssen. Ich schlage da immer vor, wer gerne AKWs will, der soll auch den strahlenden Müll in seinem Keller lagern. Andererseits kann auch hier weiter geforscht werden. Weg von der Keernspaltung, die eben nur schwer kontrollierbar ist, hin zur Kernfusion, die eine wirklich saubere Alternative darstellen kann. Auch eine solche Energiegewinnung ist denkbar. Doch für all solche Dinge muß wie für jede Forschung ein staatliches Budget existieren. Ist ja bei der Biotechnologie und Nanotechnologie auch so und keiner brüllt: "Der Markt muß es richten". Zur Zeit verschlingt diese Forschung nur scheinbar sinnlos Geld und führt zu keinen Gewinnen. Irgendwann kann es, muß es aber nicht, anders aussehen. Also soviel mal zu Ideologien, die gibt es immer aus verschiedenen Richtungen.
      Meiner Meinung nach zeugt es von ziemlich falscher Ideologie grundsätzlich alles abzulehnen, was mit regenerativen Energien zu tun hat und der Atomenergie die Lobby zu reden. Was hier einige gerne so propagieren. Die Windenergie steckt noch in den Kinderschuhen, denen sie aber entwachsen kann und hoffentlich wird. Letztendlich ist eine nutzbare und ökologisch sinnvolle Energiequelle.
      Die momentane Effizienz ist halt recht gering, aber gerade an diesen Punkten sollte geforscht werden.
      Avatar
      schrieb am 06.07.04 19:16:42
      Beitrag Nr. 23 ()
      @lachender Elch: Mir ist noch nie jemand begegnet, der grundsätzlich etwas gegen Energiegewinnung aus regenerativen Quellen wie Wind und Sonne hat. Ich kann mir zum Beispiel sehr gut vorstellen, dass man in ca. 20 - 30 Jahren gute Verfahren entwickelt, um damit wie schon hier angesprochen Wasserstoff zu erzeugen. Dieser Wasserstoff wird dann allerdings wohl benötigt, um nach dem Ölzeitalter eine alternative Energiequelle zu haben, die unsere Mobilität sichert. Für die Stromerzeugung wird es höchstwahrscheinlich auch dann keine grössere Rolle spielen, jedenfalls nicht, wenn rationale ökonomische Argumente dafür entscheidend sind.

      Im Moment wird aber ein völlig schwachsinnige Subventionierung betrieben von Stromerzeugung durch ökonomisch unsinnige Anlagen von Windparks und noch schlimmer völlig schwachsinnige Photovoltaik-Anlagen, deren Produktion vermutlich mehr Energie braucht als sie je erzeugen, und vermutlich mehr CO2 ausstösst, als wenn man deren Strom durch eine alte Dreckschleuder eines Braunkohlekraftwerkes erzeugen würde. Da wird einer Öko-Lobby Geld in den Arsch geblasen, das im Endeffekt der Verbraucher in Form von überteuerten Stromrechnungen bezahlen muss.
      Von diesem Geld wird aber kein Cent in die Forschung gesteckt!! Perverserweise werden die staatlichen Forschungsgelder zur Weiterentwicklung alternativer Energiegewinnung immer weiter gekürzt!!

      Die einzige regenerative Energiequelle, mit der sich in absehbarer Zeit grössere Mengen an Strom zu vernünftigen Preisen erzeugen lassen, ist meiner Meinung nach (neben der längst praktizierten Wasserkraft) die Geothermie. Dafür werden aber nur ein paar Peanuts an Forschungsgelder ausgegeben.

      Auch wenn es viele Leute (noch) nicht wahrhaben wollen: Ab der Jahre 2010 brauchen wir in ganz Europa eine ganze Menge neuer leistungsfähiger Kraftwerke für die Stromproduktion. Es wird die Wahl bestehen, entweder die Luft verpestende Dreckschleudern von Kohlekraftwerken zu bauen, oder neue Atomkraftwerke zu bauen.
      Da unsere aktuelle Regierung nicht den geringsten Plan hat, wie die zukünftige Stromerzeugung in Deutschland aussehen soll, und bei der deutschen Bürokratie der Neubau eines Kraftwerkparkes mindestens 10 Jahre dauert, wird es darauf hinauslaufen, dass alle Länder um uns herum neue Atomkraftwerke bauen, und wir den Strom teuer einkaufen.

      Das wird dann ein grandioser Sieg für Trittin und seine Kumpels. Die Öko-Mafia hat dicken Reibach gemacht, jede Menge Arbeitsplätze gehen Deutschland verloren, und die Verbrauchen dürfen die weltweit höchsten Strompreise bezahlen, wodurch noch einmal zigtausende Arbeitsplätze abwandern werden. Tolle Aussichten!
      Avatar
      schrieb am 06.07.04 20:37:13
      Beitrag Nr. 24 ()
      Ich möchte das persönlich nicht. Mal abgesehen vom Gefahrenpotenzial eines Supergaus, welches nur Menschen leugnen können die Null Ahnung von Technik besitzen oder die ideologisch beeinflusst sind, gibt es da auch das Problem von strahlenden Abfällen, die irgendwo endgelagert werden müssen. Ich schlage da immer vor, wer gerne AKWs will, der soll auch den strahlenden Müll in seinem Keller lagern.

      Wie wär es die in einem Salzstock zu lagern, die seit über 100 Millionen Jahren unverändert unter der deutschen Erde lagern?

      PS: Was genau ist deiner Meinung ein Supergau und war Tschernobyl ein Supergau?

      PPS: Was passiert, wenn sich Terroristen auf andere Energieversorger wie Wasserstaudämme oder Raffinerien stürzen würden. ;)
      Avatar
      schrieb am 06.07.04 21:00:59
      Beitrag Nr. 25 ()
      regierungswechsel
      wenn ich Deine Postings so lese, hättest Du wohl ähnliches geschrieben, damals, als die erste Dampflok fuhr und Dich ängstlich hinter dem Zaun versteckt, damit Dich dieses Eisengetüm nicht mit Stiel und Stumpf verschlingt :D
      Avatar
      schrieb am 06.07.04 21:19:47
      Beitrag Nr. 26 ()
      #24
      Wo immer man den strahlenden Müll lagert, vorher fährt er erstmal durch Deutschland, bietet ein weiteres Anschlagsziel und strahlt fröhlich. Was machen wir, wenn Deine glorreichen weit unter der Erde liegenden Lagerstätten erschöpft sind? Bringen wir den Schrott dann in den Weltraum? Wirklich weitsichtig;) Naja ist ja erst...irgendwann, sollen sich wohl unsere Enkel Gedanken drüber machen...

      Tschernobyl war doch schon ein gutes Beispiel dafür wie risikoarm und sauber die Atomenergie ist.

      Äh ja und was genau ist so schlimm, wenn ein Damm von Terroristen gesprengt würde. Ein paar Leute sterben, die Landschaft ist verwüstet, aber man kann schon wenn das Wasser versickert und verdunstet ist an diesen Plätzen leben, kann diese wieder bebauen etc. Wo soll das Problem liegen?
      Avatar
      schrieb am 06.07.04 21:27:04
      Beitrag Nr. 27 ()
      Puhvogel
      in Gundremmingen wird das größte Atommülllager entstehen. Die Folge davon ist, dass nicht nur das Grundwasser unter dem Lager erwärmt wird, sondern auch die Erde. Wer kann heute abschätzen, was das langfristig bedeuten kann.

      Erinnere Dich an den Sommer letzten Jahres. Französische AKWs mußten wegen der Hitze runtergefahren und zusätzlich von außen gekühlt werden. Kürzlich wurde wegen eines Sturms in Frankreich oder war es England so viel Dreck angeschwemmt, dass die Kühlung nicht mehr gewährleistet war, d. h. das AKW mußte kurzfristig auch runtergefahren werden.

      Ich frage mich, wollt ihr AKW-Befürworter so etwas nicht lesen oder übersteigt es euren Horizont?
      Avatar
      schrieb am 06.07.04 21:28:16
      Beitrag Nr. 28 ()
      PS: OHU in Bayern hatte auch Probleme wegen der Hitze, man nahm eine Erwärmung der Isar um 3 Grad in Kauf!
      Avatar
      schrieb am 06.07.04 21:34:32
      Beitrag Nr. 29 ()
      Simonis will regenerative Energien kräftig ausbauen

      Kiel (dpa/lno) - Schleswig-Holstein will die Stromerzeugung aus regenerativen Energien kräftig steigern. Bis 2010 sollen 50 Prozent des Stroms aus Windkraft kommen, kündigte Ministerpräsidentin Heide Simonis (SPD) am Freitag vor dem Landtag in Kiel an. Bisher sind es 25 Prozent. Am eingeschlagenen Kurs in der Energiepolitik wolle das Land nichts ändern, erläuterte Simonis. Sie setze weiter auf Energieeinsparung, Steigerung der Effizienz und den Ausbau natürlicher Energien.

      dpa/regioline vom 18.06.2004 11:40


      Also ich finde das klasse und ich kann mir beim besten willen nicht vorstellen was dagegen spricht!
      MfG
      ILK
      Avatar
      schrieb am 06.07.04 22:01:52
      Beitrag Nr. 30 ()
      Nr. 1
      Sehr richtig
      Avatar
      schrieb am 06.07.04 23:05:28
      Beitrag Nr. 31 ()
      " In der Praxis bedeutet das, daß zum
      Ausgleich einer Windböe im Wärmekraftwerk Dampf
      abgelassen wird."

      Da kann kann man sich als Physiker nur mit pisamäßigem Grauen abwenden und sich fragen, wer hierzulande alles eine Wahlberechtigung hat. :mad:
      Avatar
      schrieb am 06.07.04 23:11:27
      Beitrag Nr. 32 ()
      Übrigens muss auch, wenn ich jetzt das Licht aus mache, Dampf in einem Kraftwerk abgelassen werden! :laugh:

      Lächerlicher gehts wirklich nimmer mehr, ihr rechten Experten.
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 10:51:03
      Beitrag Nr. 33 ()
      Die Zahl der Salzstöcke in Deutschland ist so groß, da werden sicher die förderbaren Uranvorräte der Welt nicht ausreichen, um die zu füllen.
      Nach http://www.hamburger-bildungsserver.de/welcome.phtml?unten=/…

      "Gorleben allein hat ein Volumen von 80 km³. Von einem Kernkraftwerk mit einer elektrischen Leistung von 1.300 MW fallen jährlich etwa 582 m³ konditionierte Betriebsabfälle und Wiederaufarbeitungsabfälle an." 582 m³ sind genau
      0,000000582 km³ oder ein Hundertmillionstel des Volumens, das dürfte für 3 oder 4 Jahre halten. ;)

      Salzstöcke haben im übrigen den Vorteil, dass sie keinen Kontakt zum Grundwasser haben, denn ansonsten wären sie aufgelöst.

      Ansonsten freut mich der robuste Umgang der WO-User mit Menschenleben (abgesehen davon, das da auch ein Chemiewerk der Flutwelle im Wege stehen kann) und die völlige Verkennung der möglichen Folgen eines Umkippen der Atmosphäre durch den Treibhauseffekt. Was ist wohl schlimmer? Ein Tschernobyl (das übrigens nicht mal ein GAU war) oder ein "Day after tomorrow", so übertrieben der Film auch im Zeitablauf sein möge?

      Wenn ein Atomkraftwerk runtergefahren wird, weil die Flüsse nicht mehr genügend Wasser halten, dann ist das richtig, das gilt aber auch für viele konventionelle Kraftwerke. Die Windkraftanlage standen in letztem Sommer aber auch nur still, was sehr viele Anlagenplaner in die finanzielle Bredouille gebracht hat.

      Unser aller Bundesminister Trittin lässt den Atommüll schon dezentral und offen einsehbar/beschiessbar an allen Atomkraftwerken "zwischen"-lagern, weil er die Auseinandersetzung mit den Demonstranten aus dem schwarzen Block scheut. Er überlässt das schön den bösen Konservativen, was man neudeutsch "nachhaltig" nennt.

      Die Strahlenbelastung abseits eines Castortransporters und das weiß auch so mancher Demonstrant, ist eigentlich wenig , ansonsten hätten die einen Castor-Transporter sicher nicht erstürmt. Tot umgefallen ist der jedenfalls nicht, schwer möglich bei einer max. Dosisleistung von Größenordnungen von Mikrosievert/h . :D

      Die Diskussionen über Windkraft sind hier oft geführt worden. Ich halte die Windkraft schon für sinnvoll, speziell wenn man den Nationalpark Wattenmeer damit zustellen würde, schon weil die Stromerzeugungskosten in guten Lagen nicht sooo weit weg sind von anderen Energieträgern. Allerdings wäre es mehr als wünschenswert, wenn in großem Massstab Energie gespeichert werden könnte, und sei es mit Wasserstoff. Aber wenn in der Realität Dänemark in windstarken Tagen seinen Strom für bares Geld an Vattenfall verkaufen muß, dann kann ich die neue Zurückhaltung der Dänen schon verstehen.

      Großindustrielle Photovoltaik zur Erzeugung von Strom ist für mich kompletter Irrsinn , während das Thema Solarthermie hier in D völlig vernachlässigt wird. Da ist offenbar ganz Menge an Lobbyismus am laufen.

      Ich wohne aber lieber neben einem AKW als neben einem Windpark, und wer Gegenteiliges behauptet wohnt in Süddeutschland oder im windanlagenfreien Berlin und kennt Windparks nur aus dem Fernsehen.

      Hier noch ein paar interessante Links. Über die Qualität der Seite (ob Propaganda oder ehrlicher Versuch) kann ich noch nicht sagen, bloß stehen da einige interessante Tabellen drin.

      http://www.sturmlauf.de/windstrom.html

      http://www.sturmlauf.de/stromerzeuger.html
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 10:58:48
      Beitrag Nr. 34 ()
      .puuuh..

      Ich wohne aber lieber neben einem AKW als neben einem Windpark, und wer Gegenteiliges behauptet wohnt in Süddeutschland oder im windanlagenfreien Berlin und kennt Windparks nur aus dem Fernsehen


      ich wohne im Norden..und würde lieber ohne son AKW leben...
      ..

      wer hat da einen Vogel??:laugh::D
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 11:00:40
      Beitrag Nr. 35 ()
      Wie schafft man es bloß, soviel Biomasse auf engstem Raum unterzubringen wie in diesem Thread hier?

      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 11:16:41
      Beitrag Nr. 36 ()
      @AdHick: Wenn Du so ein Experte bist, dann klär uns doch mal auf, wie sich das mit Regelenergie und Ausgleichsenergie verhält, und welche Auswirkungen der Ausbau der Windkraft darauf hat? Ausserdem darfst Du uns gerne erklären, welche Netzausbaukosten auf uns zukommen dadurch, dass die Windenergie an der Nordsee produziert wird, die dafür notwendige Regelenergie in Form von Pumpspeicherkraftwerken in der Schweiz steht, aber der Strom im Ruhrgebiet verbraucht wird?

      Da ich nicht wirklich eine vernünftige Antwort erwarte, stelle ich hier mal einen ganz guten und trotzdem für Laien einigermassen verständlichen Text zu der Problematik rein, der letztes Jahr in der FAZ erschienen ist.




      Zuverlässigkeit des Energienetzes
      Die Sicherheit der Stromversorgung leidet unter der Windkraft
      Konventionelle Dampfkraftwerke übernehmen die Reserveleistung

      Von Georg Küffner



      04. Juli 2003 Stromausfälle sind in Deutschland äußerst selten. Meist handelt es sich um kurze Unterbrechungen, die man nur deshalb registriert, weil der häusliche Elektrowecker stehengeblieben ist. Länger andauernde Schwarzzeiten sind hierzulande die Ausnahme, und wenn sie dann doch auftreten, häufig die Folge des übers Land ziehenden Göttervaters Zeus, der mit Donner und vor allem Blitz die Statistik durcheinanderbringt. Mit einer durchschnittlichen jährlichen Unterbrechungszeit von 15 Minuten (je Kunde) liegt Deutschland im oberen Bereich der Rangskala bei der Zuverlässigkeit des Stromnetzes. Da stehen etwa die Norweger und Italiener deutlich länger im Dunkeln. So bleiben südlich der Alpen die Steckdosen in den Haushalten und Industriebetrieben - aufsummiert übers Jahr - mehr als drei Stunden trocken.

      Daß es in Deutschland in absehbarer Zeit zu ähnlichen Zuständen kommen wird, ist kaum zu erwarten. Doch sind Abstriche bei der Netzsicherheit möglich: Im Zuge der Liberalisierung des Strommarktes ist die Bereitschaft der Kraftwerks- und auch der Netzbetreiber gesunken, in die Infrastruktur zu investieren. Und daran wird sich so lange nichts ändern, wie keine verläßlichen Aussagen über die ins Auge gefaßte Regulierung des Energiemarktes und eine geplante staatliche Regulierungsstelle vorliegen. Weiter wird die Investitionsbereitschaft davon abhängen, welchen Stellenwert die Verbändevereinbarung künftig haben wird, in der man (auf freiwilliger Ebene aller Beteiligten) die Modalitäten der Netznutzung festgeschrieben hat.

      So klar wie der Zusammenhang zwischen Strommarktliberalisierung und einer "schwächelnden" Versorgungssicherheit in Deutschland momentan ist, so eindeutig ist der Unterschied zur Energiekrise in Kalifornien zu Beginn des Jahres 2001, als es dort zu stundenlangen Stromausfällen kam. Zwar wurde auch der kalifornische Strommarkt liberalisiert, aber nur unzureichend. Während man bei der Einspeisung des Stroms in das Netz durch die Kraftwerksbetreiber die Preise freigegeben hatte, hielt man die von den Verbrauchern zu zahlenden Preise konstant. Als dann die Stromgestehungskosten - aufgrund unterlassener Investitionen - stiegen und gleichzeitig der Strombedarf durch energiehungrige Computer wuchs, war das Chaos komplett.

      Doch nicht nur diese "liberalisierungsinduzierten" Auswirkungen auf den Strommarkt - und damit indirekt auf die für die Produktion und die Verteilung der Elektrizität zuständige Technik - sind enorme Herausforderungen für ein zuverlässig funktionierendes Strommanagement. Es wird zudem immer schwieriger, die rapide ansteigende Leistung der hierzulande massenhaft aufgestellten Windräder in das Stromnetz störungsfrei zu integrieren. Weil elektrischer Strom nicht in nennenswertem Umfang gespeichert werden kann, muß bei einer unregelmäßig anfallenden und schwer voraussehbaren Produktion permanent dafür gesorgt werden, daß der anfallende Windstrom auch stets im Netz "untergebracht" werden kann. Und umgekehrt müssen in windstillen Zeiten konventionelle Kraftwerke die Stromlücke ausfüllen.

      Diese Regelungsaufgabe haben in Deutschland - aufgeteilt in vier Zonen - die Netzbetreiber RWE Net, Eon, EnBW und Vattenfall Europe übernommen: eine Leistung, die bei der Kalkulation der Netznutzungs-Preise deutlich zu Buche schlägt und die künftig teurer werden wird. Durch das Aufstellen weiterer Windräder wachse der Bedarf an sogenannter Regelenergie, die zudem deutlich teurer sei als etwa Grundlaststrom, heißt es bei den vier Netzbetreibern.

      Welche Aufgabe hat die Regelenergie, und wie wird sie bereitgehalten? Nicht nur im europäischen UCTE-Verbundnetz (Union of the Coordination of Transmission of Electricity), sondern bis hinunter zu den kleinsten Regelzonen ist die auf 50 Hertz festgelegte Netzfrequenz ein entscheidender Indikator für Zuverlässigkeit. Abweichungen zwischen der Stromerzeugung und dem -verbrauch führen zu Frequenzschwankungen; sie sind daher grundsätzlich nicht zu vermeiden. Diese Frequenzschwankungen müssen jedoch eng begrenzt werden, um Störungen oder gar einen großflächigen Netzzusammenbruch zu verhindern. Diese Aufgabe übernimmt die permanent vorgehaltene Regelenergie, die man nach Primär-, Sekundär- und Minutenreserve unterscheidet. Dabei dient die Primärreserve, die von allen europäischen Netzbetreibern solidarisch betrieben wird, der augenblicklichen Stabilisierung des Netzes. Sie wird automatisch aktiviert, zuständig ist dafür der Frequenzleistungsregler der Turbine. Die Sekundärregelleistung löst die Primärreserve ab, sorgt für den Ausgleich zwischen Stromangebot und -nachfrage und stellt die Frequenzabweichung auf Null zurück (Leistungsfrequenzregelung). Für die Steuerung ist ein automatisch sich aktivierender, zentraler Regler zuständig. Die Minutenreserve wird benötigt, wenn es innerhalb einer Regelzone zu größeren Leistungsbilanzstörungen kommt, die von der Sekundärreserve allein nicht ausgeglichen werden können. Hier sind die Reaktionszeiten so groß, daß manuell eingegriffen werden kann, um Speicher-, Pumpspeicher-Kraftwerke oder Gasturbinen anwerfen zu können.

      Während man sich das schnelle Anfahren einer Wasserturbine noch anschaulich vorstellen kann, fällt das sekundenschnelle Bereitstellen von Regelenergie bei einem Dampfkraftwerk schon schwerer. Klassischerweise wird dazu die Anlage "angedrosselt": Durch das teilweise Schließen eines Ventils wird die Leistung des Kraftwerks reduziert. Die Anlage fährt dann nicht im optimalen Wirkungsgradbereich. Sie verbraucht mehr Brennstoff und produziert damit auch mehr Kohlendioxyd als unter Volllast. Um Reserveleistung vorhalten zu können, muß das Kraftwerk also deutlich unterhalb seines maximalen Leistungsvermögens betrieben werden.

      Eleganter, aber deutlich aufwendiger ist die kurzzeitige Inanspruchnahme von Dampfströmen, die nicht direkt für den Antrieb des Generators verwendet werden. Durch kurzzeitiges Absperren von Dampfentnahmen - etwa zum Vorwärmen des Kesselspeisewassers - kann die Leistung des Generators schnell um einige Prozent erhöht werden. Doch das funktioniert nicht länger als zwei bis drei Minuten. Danach müssen die Dampfentnahmen wieder geöffnet werden, soll der Wasser-Dampf-Kreislauf nicht nachhaltig gestört werden. Auch hier gilt: Da die Leistungssteigerung nicht vom Himmel fällt, muß für das Inanspruchnehmen der Regelenergie mehr "eingeheizt" werden. Während bei dieser Steuerungsvariante der zusätzliche Brennstoffbedarf nach der "Auslieferung" der Regelleistung anfällt, muß man beim Androsseln der Kraftwerke in Vorleistung gehen.

      Das Aufstellen weiterer Windräder bewirkt einen wachsenden Bedarf an Regelleistung. Heutige Windräder sind meist nicht regelbar. Sie liefern stets die maximal aus dem Wind zu holende Strommenge in das Netz. Und das auch in Zeiten, zu denen der Stromverbrauch rund um die Windräder gering ist, so daß der erzeugte Strom in andere Netze weitergeleitet werden muß. Dabei entstehen hohe Energieverluste. Aus der Sicht der Netzbetreiber haben die Windgeneratoren auch den großen Nachteil, nichts zum Abdecken von Leistungsdefiziten beitragen zu können, womit sie auch nichts zur Stabilisierung der Netzfrequenz hinzufügen. Doch ist die Liste der Klagen über Windräder damit noch nicht am Ende: Windgeneratoren produzieren auch keine Blindleistung. Anlagen, die mit Asynchrongeneratoren ausgestattet sind, verbrauchen sogar diese Blindleistung, die dazu benötigt wird, die für den Transport der elektrischen Energie notwendigen elektrischen und elektromagnetischen Felder aufzubauen. Blindleistung spielt aber auch eine wichtige Rolle bei der Führung der Netze. Sie sollte daher möglichst in der Nähe der Verbraucher bereitgestellt werden, andernfalls verursacht sie Energieverluste für den Transport und das Absenken der Spannung.

      Soll das heute erreichte hohe Niveau der Versorgungssicherheit erhalten bleiben, wird man, wie Jürgen Schloß von "Siemens Power Transmission and Distribution" sagt, trotz des durch die Liberalisierung ausgelösten Preisdrucks in den nächsten Jahren in den Ausbau des Netzes und der Regeltechnik investieren müssen. Welche Herausforderungen hier anstehen, zeigt der Plan der Bundesregierung, die Leistung der in Deutschland aufgestellten Windräder von derzeit 12 000 Megawatt bis zum Jahr 2020 auf 30 000 Megawatt erhöhen zu wollen. Und da der Großteil der neu hinzukommenden Windräder vor der Küste von Nord- und Ostsee aufgestellt werden soll und sie damit weit von den großen Verbrauchszentren an Rhein, Ruhr und Main entfernt liegen, wird diese Aufgabe nicht einfacher.

      Für die Umweltwirkung der Windkraft ist entscheidend, mit welchem Kraftwerkspark das Mehr an Regelleistung zu Verfügung gestellt wird. Das sind heute vor allem Kohlekraftwerke, die durch die Anpassung der Stromproduktion an die angebotene Windleistung vermehrt in den Teillastbereich gedrängt werden. Damit steigen der energiebezogene Brennstoffverbrauch und die Kohlendioxydemission. Obwohl es interessant wäre, der durch Windstrom erreichten Umweltentlastung den durch das Bereithalten von Regelleistung sich füllenden "Ökorucksack" gegenüberzustellen, hat sich bisher niemand ernsthaft an diese Arbeit gewagt. Eine leider nur qualitative Abschätzung hat Professor Werner Leonhard vom Institut für Regelungstechnik der TU Braunschweig vorgelegt: "Es zeigt sich, daß bereits bei einem Windenergieanteil von weniger als 15 Prozent der Lastenenergie nennenswerte Regelverluste zu verzeichnen sind, indem sich der Brennstoffverbrauch und die Emissionen an anderer Stelle unbemerkt erhöhen." Was er unter "nennenswert" versteht, war Leonhard nicht zu entlocken. Doch scheint ein Wert zwischen 20 und 30 Prozent für den untersuchten Windanteil von 15 Prozent recht realistisch zu sein. Steigt die Windleistung über dieses Maß, wird der Ökorucksack schwerer, und die vermeintlichen Vorteile der Windkraft schrumpfen weiter. Erst wenn dieser Zusammenhang genau untersucht ist, sollten weitere Milliarden in den weiteren Ausbau von Windrädern gesteckt werden.

      Text: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 01.07.2003, Nr. 149 / Seite T1
      Bildmaterial: AP

      http://www.faz.net/s/RubBAD1D33F5DD546C195CD083CB3B82FEE/Doc…
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 11:23:18
      Beitrag Nr. 37 ()
      Die aktuellen Preiserhöhungen der deutschen Stromversorger werden vom Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) als Abzocke bezeichnet.
      BEE-Sprecher Milan Nitzschke: „Die Informationen der Energiewirtschaft stecken voller Lügen. Schon in diesem Jahr haben die Energiekonzerne ihren Kunden mindestens 15% zuviel für die sogenannte EEG-Umlage in Rechnung gestellt. Jetzt ist es an den Stromverbrauchern und der Strompreisaufsicht, dieses Geld zurückzufordern.“ Auch bei einem weiter steigenden Anteil erneuerbarer Energien würden dann die Kosten im Jahr 2004 nicht mehr, sondern eher weniger werden.
      Absurd sei auch die Darstellung, der Bedarf an Regelenergie für Windkraftanlagen würde zu Kostensteigerungen führen. Nitzschke: „Regelenergie für Windkraft spielt praktisch keine Rolle. Trotz steigender Windstrommenge ist der Bedarf an Primärregelenergie in den letzten zwei Jahren heruntergegangen. Inzwischen sind Prognosemodelle in der Lage, die Windstromerzeugung so genau vorherzusagen, dass der Regelenergiebedarf minimiert wird.“
      Die mit Abstand größte Menge Regelenergie werde im RWE-Netz eingesetzt - dort wo im Verhältnis :rolleyes::rolleyes:die wenigsten Windkraftanlagen stehen. Kosten könnten hier nach Ansicht des BEE jederzeit gespart werden. Stattdessen zeige die aktuelle Erhöhung der Netzentgelte, dass der Regelenergiemarkt ein Selbstbedienungsladen der Stromkonzerne sei. ........
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 11:27:05
      Beitrag Nr. 38 ()
      ..oder ebenso zu den angeblich nötigen Veränderungen bei der regelenergie..

      man sollte nicht immer alles glauben was die Stromkonzerne gerne vorpredigen..

      www.eeg-aktuell.de/ezfilemanager/ downloadtemp/Hintergrund_Regelenergie.pdf
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 11:44:46
      Beitrag Nr. 39 ()
      @zimtzicke: Und was sagt uns das, dass die Primärregelenergie zurückgegangen ist?
      Und wie sieht es mit der Sekundärregelenergie aus? Und wie mit der Minutenreserve und vor allem der Stundenreserve?

      Warum redet der nette Herr von der Windkraftlobby wohl nur von der Primärregelenergie?

      Frag ihn mal nach der Stundenreserve! Die ist meines Wissens der entscheidende Knackpunkt bei der Windenergieproduktion. Da er die Stundenreserve wie im Moment üblich wahrscheinlich nicht zur Regelenergie zählt, hat der gut labern.

      Lass dich ruhig weiter von den Windkraftlobbyisten verarschen!
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 11:57:45
      Beitrag Nr. 40 ()
      @zimtzicke: Der in #38 angegebene Link funzt nicht. :(

      Hätte mich ja wirklich mal interessiert, was dieser Lobbyist dazu schreibt.

      Wenn du dich für das Thema wirklich interessierst, gebe ich Dir mal einen Tipp: Du hast recht, man sollte nicht alles glauben, was die Stromkonzerne schreiben, genausowenig wie man alles glauben sollte, was die Windkraftlobbyisten schreiben (den Aktionären der ganzen Windparkbetreiber ist das ja wohl schon schmerzlich genug klar geworden). Man sollte lesen, was beide schreiben, und sich dann noch die Mühe machen, was die halbwegs unabhängigen Leute von den Unis z.B. in Aachen, Karlsruhe und Stuttgart dazu schreiben.
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 12:01:18
      Beitrag Nr. 41 ()
      flitztass,

      die Diskussion über die Regelenergie entzündete sich doch an dem Satz
      In der Praxis bedeutet das, daß zum
      Ausgleich einer Windböe im Wärmekraftwerk Dampf
      abgelassen wird.


      Auch du wirst doch zugeben, dass
      - eine Windbö immer nur ein Windrad betrifft
      - davon allenfalls die Primärregelenergie betroffen ist.

      Was die Stundenreserve angeht: Die ist vor allen durch die AKWs so hoch, die bekanntlich auch dann mit Volllast gefahren werden müssen, wenn gar kein Strom benötigt wird (weil ein Hochfahren Tage dauert).
      Die zunehmende Nutzung der Windenergie kann tatsächlich auch zu einem Anstieg der Stundenreserve führen, die aber durch An- und Abschalten von schnell regelbaren Kraftwerken (wie Wasserkraft) ausgeglichen werden kann. Zu einem erhöhten Verbrauch an Primärenergie führt dies nicht - allenfalls zu höheren Kosten.
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 12:08:44
      Beitrag Nr. 42 ()
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 12:24:53
      Beitrag Nr. 43 ()
      1. Fakt ist, das Vogelmixer unwirtschaftlich sind. Sonst müssten sie ja nicht subventioniert werden.
      Oder?

      2. Mich würde eine "Umweltbilanz" interessieren, die aussagt, wieviel Energie in so einen Mixer insgesamt investiert wird und wieviel verwertete Energie er produziert. Mich macht stutzig, dass so etwas m. W. noch nicht veröffentlicht wurde. Oder?
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 12:56:32
      Beitrag Nr. 44 ()
      zu 1: Falsch..

      zu 2 : Solarkollektoren verbrauchen mehr energie zur herstellung als sie liefern..
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 13:07:45
      Beitrag Nr. 45 ()
      Schön dass sich die gesamte technische Board-Elite, der von mir hervorgehobenen Passage widmet und schon viele nützliche Beiträge da sind. Ich bin ja kein Elektrotechniker und kann da inhaltlich nichts zu sagen.

      Danke flitztass für deinen sachlichen Artikel. #36 von Herrn Küffner. Wie zu erwarten war, gibt es aber in diesem Board noch bessere Experten, die natürlich alles besser wissen.

      @rv
      Noch eine Frage zu #41

      Wenn die Stundenreserve von AKWs schon so hoch ist, dass sie alles ausgleicht, wozu braucht man dann überhaupt den sporadischen Mini-Strom von ungeregelten Windrädern? Glaubst du wirklich, dass man mit sporadischer Windkraft AKWs ersetzen kann? Woher nimmst du die zum Ausgleich zusätzlich notwendigen Wasserkraftwerke? Welche Umweltbelastungen entstehen dadurch?

      ;
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 13:13:25
      Beitrag Nr. 46 ()
      # 42
      Ich bin ja technischer Laie, aber die Hoffnung deines Autors, dass man eine Windböe im 5-Minuten-Bereich vorhersagen kann, und dies gleichzeitig noch technisch und ökonomisch brauchbar zu verarbeiten ist, teile ich nicht. Das war doch mehr Wunschdenken, was da im zweiten Teil erzählt wurde.

      ;
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 13:14:39
      Beitrag Nr. 47 ()
      Semikolon,

      wenn in Schleswig Holstein heute bereits 25 % der gesamten Energie mittels regenerativer Energien gewonnen wird, dann kann man wohl nicht mehr von sporadischen Mini strom sprechen, oder?
      MfG
      ILK
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 13:19:19
      Beitrag Nr. 48 ()
      @Ilk2000 #47

      1) Was verstehst du unter "regenerativen" Energien?
      2) Kommt diese Aussage von einem Stromerzeuger/Netzbetreiber oder aus einem Fraktionszimmer einer bestimmten Partei?

      ;
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 13:21:56
      Beitrag Nr. 49 ()
      Semikolon...wenn Du den Artikel auf das "Verarbeiten" einer 5Min-Böe reduzierst, dann hast Du ihn sicherlich nicht verstanden..:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 13:26:45
      Beitrag Nr. 50 ()
      # 45

      Windkraft brauchen nur die Idiologisch verblendeten.
      Sie beruhigen ihr Gewissen damit, dass sie etwas für
      die Umwelt getan haben, auch wenn es ökonmischer Wahnsinn ist.
      Untersuchungen von Windkraftanlagen haben ergeben, dass im Jahresmittel
      nur 10 % der instalierten Leistung (Quelle Der Spiegel) wirklich erzeugt wird.
      Leider aber auch dann wenn die
      Energie garnicht benötigt wird (z.B.: Nachts) !

      In 10 Jahren weden wir 1.000.000 Schrottwindräder in
      der Natur rumstehen haben und der Verbraucher wird die Zeche zahlen.
      Tritt ihn (die Grünen) geniest dann seine fette Pension !
      Ein ökonomischer Wahnsinn.

      Aber es wird noch schlimmer kommen.
      In den nächsten 10 - 20 Jahren müssen viele Kohle und
      Kernkraftwerke ersetzt werden.
      Tritt ihn (Grüne) favorisiert Gaswerke (wegen der Ökobilanz)

      Nur doof, dass in 20 Jahren alle Gasfelder in Europa erschöpft (ausgebeutet) sind !
      Unseree Stromwirtschaft wird dann zu 50 % abhängig von Gaslieferungen aus Russland sein.
      Und wie die mit der Natur umgehen ... dann schon
      lieber neue Deutsche Atomkraftwerke - sauber - günstig - zuverlässig - sicher !
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 13:28:05
      Beitrag Nr. 51 ()
      @Ilk2000 #47

      Nochmals: Es geht hier ausschließlich um Windkraftnutzung in der derzeitigen Form (sporadisch auftretende Windenergie wird zu Phantasiepreisen zu Lasten des Stromkunden in das allgemeine Netz eingespeist). Und genau auf dieses bezog sich meine Aussage mit der "sporadischen Mini-Strom".
      Wasserkraft, Müllverbrennung und andere "regenerative" Energiegewinnungsformen waren hier nicht gemeint.

      ;
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 13:32:41
      Beitrag Nr. 52 ()
      Semikolon,

      Pressemitteilung
      veröffentlicht am: 05.04.2002
      Energiestaatssekretär Wilfried Voigt: Anteil regenerativer Energien verdoppeln
      Energiestaatssekretär Wilfried Voigt hat heute (6. April) auf der Informationsveranstaltung "Nutzung erneuerbarer Energien im Kreis Herzogtum Lauenburg" die Bedeutung der erneuerbaren Energien für Schleswig-Holstein herausgestellt. "Sowohl die Europäische Union wie auch die Bundesregierung haben sich bei den regenerativen Energien eine Verdopplung zum Ziel gesetzt. Schleswig-Holstein leistet dazu seine Beitrag", sagte Voigt und verwies darauf, dass die Windenergie in diesem Jahr bereits 25 Prozent des schleswig-holsteinischen Stromverbrauchs abdecke.

      Voigt erklärte, dass neben der Windenergie nun auch die Energieträger "Solarenergie" und "Biomasse" verstärkt zum Einsatz kommen sollten. Daher begrüße er die Bildung einer Arbeitsgruppe "Regenerative Energien" im Rahmen des EU-Programms "LEADER+" für die Entwicklung ländlicher Räume, die sich verstärkt der Nutzung der erneuerbaren Energien zuwenden will und die Ziele von EU und Bundesregierung wirkungsvoll unterstützt.

      Die Rahmenbedingungen für ein derartiges Engagement seien gut: Erneuerbare-Energien-Gesetz, Biomasseverordnung, Solar- und Biomasseförderung durch Bundes- und Landesprogramme bildeten einen entscheidenden Hintergrund. Dabei seien die Projekte am interessantesten, die ohne oder mit wenig Förderung auskämmen, sagte Voigt: "Derartige Projekte ziehen dann schnell weitere nach sich." Den Veranstaltern - Kreis Herzogtum Lauenburg, der AG Erneuerbare Energien (LEADER +) und Eurosolar - sagte Voigt die weitere Unterstützung der Landesregierung zu.


      Verantwortlich für diesen Pressetext:
      Herbert Schnelle, Ministerium für Finanzen und Energie
      Düsternbrooker Weg 64, 24105 Kiel, Tel: 0431/988-3919
      Fax: 0431/988-4176, E-Mail:pressestelle.mfe@landsh.de
      Absender: Ministerium für Finanzen und Energie
      Kontakt: pressestelle@fimi.landsh.de
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 13:36:37
      Beitrag Nr. 53 ()
      @ Zimtzicke.

      Semikolon...wenn Du den Artikel auf das " Verarbeiten" einer 5Min-Böe reduzierst, dann hast Du ihn sicherlich nicht verstanden..


      Dann bin ich jetzt aber begierig, deine Erklärung zu hören. Da du ja genau weißt, dass ich etwas nicht verstanden habe, wird es dir doch sicher leicht fallen, mir und eventuell anderen auf die Sprünge zu helfen.

      Bitte stelle deine Erklärung in Zusammenhang mit den gegenteiligen Aussagen aus dem Artikel von flitztass. Es interessieren genau die Punkte, welche unterschiedlich bewertet werden. Und stelle bitte heraus, was derzeit Faktenstand ist, und was einfach nur "vermutet" oder mit gewissen Wahrscheinlichkeiten "erwartet" wird.

      Danke schon mal.

      ;
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 13:43:29
      Beitrag Nr. 54 ()
      ..steht doch eiegntlich alles erklärlich und verständlich in dem von mir geposteten Artikel..

      und wenn ich das Gefühl hätte, das Du ein wirkliches interesse und nicht eine vorgefasste Meinung hättest, würde ich mich ggf dieser fleissarbeit unterziehen...:laugh::D

      ZZ:cool:
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 13:45:44
      Beitrag Nr. 55 ()
      @ ; #45

      Meine Bemerkung zu den AKWs hast du aber gründlich missverstanden:

      Der Anteil der Stundenreserve an der Gesamtkapazität muss so hoch sein, weil die AKWs nichts zum Ausgleich der tageszeitlichen Verbrauchsschwankungen beitragen können. Die müssen nämlich Tag und Nacht mit Volllast durchlaufen.

      Mit ,,sporadischer" Windkraft kann man tatsächlich nicht die Grundlast abdecken - wohl aber den Einsatz fossiler Brennstoff in Heizkraftwerken drastisch reduzieren. Insbesondere Gaskraftwerke, die schnell hochgefahren werden können und einen großen Teil der Stundenreserve abdecken, werden dann geringer ausgelastet - was sich angesichts steigender Erdgaspreise nicht unbedingt im Strompreis niederschlagen muss.
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 13:47:04
      Beitrag Nr. 56 ()
      ...#50

      alles klar..:laugh::rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 13:48:46
      Beitrag Nr. 57 ()
      lieber neue Deutsche Atomkraftwerke - sauber - günstig - zuverlässig - sicher ! :rolleyes::rolleyes:

      von wegen günstig und sauber..:rolleyes::p
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 13:50:01
      Beitrag Nr. 58 ()
      @Ilk2000 #52

      Danke für den Text, es wird auf jeden Fall nun sprachlich klarer, dass du die Windenergie meinst und nicht die Summe aller sog."regenerativen" Energien.

      Hier stellt sich die Frage, wo die 25% gemessen wurden. Am Entehungsort, bzw,. bei der Einspeisung, wenn gerade keine Flaute war, oder beim Endverbraucher, der ja ständig nach seinen Bedürfnissen unabhängig von der Windstärke Strom braucht.

      Vermutlich wurde der eingespeiste Strom (auch der der garnicht benötigt wurde und zum Teil auch in den Leitungen verloren ging oder auch in anderen Regionen verbraucht wurde) einfach addiert und dann einfach in Relation zum Jahresverbrauch des Bundeslandes SH gesetzt. Auch wurden sicher die hunderten Windjammer in der Kieler Woche vorher noch mit dazu addiert.

      Aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren.

      ;
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 14:01:15
      Beitrag Nr. 59 ()
      Danke rv (#55) für die Klarstellung, es hat weitergeholfen.

      Aber ist dann das Herunterfahren der Gaskraftwerke (wenn Wind bläst) nichts anderes als das erwähnte "Dampf ablassen"?
      Geht so etwas im Gaskraftwerk so schnell und umweltverträglich bzw. ohne größere Energieverschwendung in diesen Karftwerken?
      Und wie ist diese Aussage zu bewerten, dass Kraftwerke bei solchen Aktionen ihren optimalen Wirkungsgrad verlassen müssen?



      @Zimtzicke, #54

      Schade, dass du eher Vorurteile pflegen willst und du dich nicht sachlich an der Diskussion beteiligen willst, aber ich werde es überleben.

      ;
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 14:04:06
      Beitrag Nr. 60 ()
      @rv: Ich habe mich zu diesem Satz vom "Dampfablassen bei einer Windböe" gar nicht geäussert. Natürlich ist das eine starke Vereinfachung der Realität, aber das ist nun mal ein übliches Stilmittel, wenn jemand versucht, eine schwierige Materie einem Laien zu vermitteln. Immer wenn ich einen Artikel irgendwo lese über ein Gebiet, in dem ich mich sehr gut auskenne, finde ich solche Sätze, die stark vereinfacht sind. Ich finde es müssig, darüber auch nur ein Wort zu verlieren.

      Das Problem mit der Regelenergie besteht nun mal, und ist einem Laien leider oft schwer zu vermitteln.

      Da ich mich mehr mit Risikomanagement beim Stromhandel als mit der Kraftwerkstechnik auskenne, kann ich nicht übermässig viel zu Detailfragen bei einzelnen Kraftwerkstypen sagen, aber deine Aussagen zu AKW`s sind doch ein Widerspruch in sich: Einerseits sagst Du, dass die sehr hohe Stundenreserve hätten, andererseits schreibst du, die müssten immer in Vollast betrieben werden. Beides zusammen kann nicht sein!
      Und deshalb ist die zusätzlich benötigte Regelenergie eben nicht nur sehr teuer, sondern sie verbraucht auch zusätzliche Primärenergie. Für jedes herkömmliche Kraftwerk (egal ob AKW, Kohle, Gas, ...) gibt es eine optimalen Wirkungsgrad, zu dem es gefahren werden sollte, und wenn man es als Reserve für Regelenergie einsetzen will, kann man es nicht immer zum optimalen Wirkungsgrad fahren. Wieviel das ausmacht, darüber wirst Du natürlich sehr unterschiedliche Zahlen finden, je nachdem ob sie von den Stromkonzernen oder der Windstromlobby veröffentlicht werden.

      Die einzige Ausnahme sind da Wasserspeicherkraftwerke, aber die haben eben den grossen Nachteil, dass die hauptsächlich in der Schweiz stehen, während der Windstrom hauptsächlich an der Nordsee produziert wird. Deshalb macht das einen enormen Ausbau des Stromnetzes notwendig, was gerne verschwiegen wird, und in keiner Kostenrechnung auftaucht!
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 14:06:02
      Beitrag Nr. 61 ()
      @ RV

      Ich verweise hier nicht auf die höhe der Stundenreserve,
      sondern darauf das Windkraftanlagen ökonomischer Wahnsinn sind.
      Außerdem habe ich angemerkt, das ich nicht glaube, dass wir ohne neue Atomkraftwerke bis 2020
      auskommen werden.
      Ein weitere Anmerkung war die Abhängigkeit von Russland, weil alle Gasfelder in Westeuropa ausgebeutet sein werden.

      Also:
      lieber neue Deutsche Atomkraftwerke - sauber - günstig - zuverlässig - sicher !


      Siemens entwickelt ja auch ganz dolle Dinger mit Framatome
      :cool:
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 14:11:02
      Beitrag Nr. 62 ()
      @zimtzicke: Danke für den nun korrekten Link in #42. Habe das mal kurz überflogen. Das ist schon lustig, was der da schreibt. Das Argument ist also, dass es z.B. durch die Liberalisierung des Strommarktes soviel Einsparpotential bei der Regelenergie gibt, dass man mit den heutigen Reserven auch in Zukunft auskommt trotz der zusätzlichen Belastung durch Windkraftwerke.

      Da mag er sogar recht haben, aber das ist ja wohl ein äusserst schwachsinniges Argument. Denn eigentlich gibt er damit ja zu, dass man eine ganze Menge Reservekraftwerke braucht zum Ausgleich der Schwankungen bei der Produktion von Windenergie, aber er findet das nicht weiter schlimm, weil ja im herkömmlichen Strommarkt gleichzeitig jede Menge Einsparungen möglich sind.

      Es macht also nichts, wenn die Windkraftanlagen jede Menge Reservekraftwerke notwendig machen. Es gibt ja andere Bereiche, wo man Energie einsparen kann! :laugh:
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 14:24:21
      Beitrag Nr. 63 ()
      codiman, habe ich mit dir geredet? :confused:

      Mein Beitrag bezog sich auf #45 von semikolon.

      Aber wo wir schon dabei sind: Ehe nicht die Abfall-Problematik wenigstens ansatzweise gelöst ist, wird bei uns keine neuen AKWs geben.
      Eins ist allerdings richtig: Die Grundlast können Windkraftwerke nicht abdecken. Dafür werden wir auf absehbare Zeit noch fossile Brennstoffe (z.B. Braunkohle) benötigen.
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 14:34:13
      Beitrag Nr. 64 ()
      @ RV
      Ach so!

      Braunkohle ??????? wie schaffen wir dann denn die verabredete CO2 Bilanz ???? :confused:

      Avatar
      schrieb am 07.07.04 14:40:08
      Beitrag Nr. 65 ()
      ; #59

      Noch einmal zu den AKWs: Ich habe nicht gesagt, dass die AKWs eine hohe Stundenreserve hätten (sie haben nämlich überhaupt keine). Vielmehr habe ich gesagt, dass die notwendige Stundenreserve (die anderweitig erbracht werden muss) u.A. wegen den AKWs so hoch ist.

      Die Gaskraftwerke werden auch ohne Windkraft nur stundenweise zum Abdecken der Stundenreserve genutzt. Wenn es viel Wind gibt, müssen eben weniger Gaskraftwerke laufen.

      Wenn die Windkraft allerdings Teile der Grundlast abdecken soll, müssen Braunkohlekraftwerke in Teillast betrieben werden, was zu Lasten des Wirkungsgrads geht. In den von flitztass geposteten FAZ-Artikel wurden die u.a. dadurch verursachten Verluste bei 15% Windkraft auf insgesamt 20-30% (des Windkraftanteils) geschätzt, wodurch sich die tatsächliche Einsparung an Primärenergie auf 11-12% reduzieren würde.
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 14:42:35
      Beitrag Nr. 66 ()
      @ilk + semi: Ich habe zwar keine Zahlen für Schleswig-Holstein, aber in Gesamtdeutschland beträgt der Energiebedarf pro Jahr etwa 2500 TWh, davon entfallen auf Strom ca. 500 - 600 TWh. Im Jahre 2003 wurde durch Windkraftanlagen 18 TWh ins Stromnetz eingespeist, durch Photovoltaikanlagen übrigens sage und schreibe 0,3 TWh trotz Rekordsommer!

      Somit stammen in Gesamtdeutschland etwa 3 % der Stromerzeugung aus Windkraft, was weniger als 1 % des Gesamtenergiebedarfs ausmacht. Dabei ist eben umstritten, wieviel Primärenergie man wirklich einsparen kann durch die Windkraftanlagen.

      Dass in Schleswig-Holstein 25 % des Stroms aus Windkraftanlagen kommt, kann eigentlich nicht sein. Windkraftanlagen produzieren nämlich im Schnitt in weniger als 20 % der Zeit wirklich Strom. Also würde man selbst dann nicht 25 % der Stromproduktion aus Wind beziehen können, wenn man bei gut blasendem Wind 100 % des Strombedarfs abdecken würde!!

      Es ist aber durchaus möglich, dass in Schleswig-Holstein schon so viele Spargel rumstehen, dass dort bei gut blasendem Wind der gesamte Strombedarf annähernd gedeckt werden kann! Für Gesamtdeutschland kann nämlich theoretisch bei optimalem Wind schon über 20 % des Strombedarfes mit Wind erzeugt werden.
      Das beweist allerdings nur, dass es völlig schwachsinnig ist, noch weitere Windkraftanlagen mit Milliardensubventionen in Schleswig-Holstein zu bauen!
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 14:46:25
      Beitrag Nr. 67 ()
      @ flitztass, #60

      Ein Teil meiner Antwort steht schon in #65.
      Zu einem erhöhten Verbrauch an Primärenergie führt der Einsatz von Windkraft in keinem Fall. Allenfalls geht ein Teil der Ersparnis durch höhere Regelungs- und Leitungsverluste wieder verloren. Gaskraftwerke eignen sich übrigens hervorragend zum Abdecken der Stundenreserve!
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 14:47:28
      Beitrag Nr. 68 ()
      Aber wenn wir weniger Windkraftanlagen haben brauchen wir auch weniger Gaskraftwerke.
      Ist doch logisch!
      Also könnte man diese teure Energieform ( zusätzliche Gaskraftwerke wenn kein Wind weht, je mehr Windräder, desto mehr Gaskraftwerke) durch eine "Grundlastenergie" wie beispielsweise ein Atomkraftwerk ersetzen !;)
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 14:52:01
      Beitrag Nr. 69 ()
      Codiman,

      auch das ist ein Irrtum.
      Die vorhandenen Gaskraftwerke müssen bei Wind nur weniger laufen.
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 15:06:01
      Beitrag Nr. 70 ()
      @flitztass #66

      SH wird vermtulich auch nur ein Bruchteil des Gesamtstrombedarfs benötigen. Aber 25 % erscheint dennoch hoch. Deine Erklärung kommt meiner Vermutung nahe.

      Gilt diese Aussage (Windkraftanlagen produzieren nur 20% der Zeit Strom) auch für die Küstengebiete? Bläst der Küstenwind nicht regelmäßiger? Hier und gerade in SH, meint man, könnten sich ja Windkraft noch am Praktischten erweisen.

      @rv, #65
      die Sache mit der Stundenreserve und den AKWs hast du ja schon in #55 klargestellt. Ich war ja nicht der einzige, der dich da mißverstanden hatte.

      Also Gaskraftwerke fährt man innerhalb Stunden hoch und wieder runter?
      Wenn das so ist, dann stelle ich es mir nauch wieder problematisch vor, wenn der Wind (bei konstantem Strombedarf) gerade dann abbricht, wenn das Gaskraftwerk hochgefahren ist.
      Oder wenn gerade zu Stromspitzenbedarfszeiten kein Wind kommt und der Wind aber Nachts wie irr durchbläst.
      Kann man auf Wind im Grundlastbereich denn überhaupt bauen, bzw. ist es sinnvoll überhaupt diese Braunkohlekraftwerke in Reserve (also außerhalb des optimalen Wirkungsgrades) zu halten? Es gibt ja auch mal selbst aufm Meer mehrtägige oder noch längere Flauten. (Hatte selbst Kolumbus ja dieses Problem.)

      ;
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 15:09:40
      Beitrag Nr. 71 ()
      Das ist falsch !

      Je mehr Windkraftanlagen laufen, desto mehr Gaskraftwerke müssen vorgehalten werden.

      Ziel soll ja sein, dass wir durch "regenerative Energien" "Fossile Energien " ersetzen, also ganz platt Windkraftanlgen sollen Kohlkraftwerke möglichst Atomkraftwerke ersetzen.

      Werden nun ganz viele neue Windkraftanlagen aufgestellt, die dann ein Atomkraftwerk ersetzen können, muss, für
      den Zeitraum indem es wenig Wind gibt, genug Kraftwerksleistung vorgehalten werden um den Ausfall zu kompensieren.
      Das geht nur (wie Du schon richtig erkannt hast - sehr gut), mir Gaskraftwerken die schnell zugeschaltet werden können.

      Übrigens es gibt im Sommer auch Fälle wo gar kein Wind bläst.Also es Windstill ist. Für diesen Fall muss auch genug Kraftwerksleistung vorgehalten werden.
      Sonst gehen die Lichter aus .
      Also schaffen wir praktisch ein redundantes System schön, aber sehr teuer für den Verbraucher.

      Umweltminister Trittin interessiert das nicht, er verdient ja ganz ordentlich als Minister,
      die dummen Proleten haben Pech, wählen eh nicht grün.
      So ist das in Deutschland. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 15:12:32
      Beitrag Nr. 72 ()
      ; nur ganz kurz:

      Gaskraftwerke werden nicht ,,in Stunden" hochgefahren, sondern ,,stundenweise" genutzt. Das ist ein kleiner, aber feiner Unterschied.

      Kurzfristige Windschwankungen gleichen sich i.W. statistisch zwischen Windkraftanlagen aus; auch wenn das mal nicht vollständig der Fall ist, hat das nichts mit der Stundenreserve zu tun (die doch laut flitztass das Hauptproblem ist).
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 15:19:06
      Beitrag Nr. 73 ()
      @codiman,

      Das Problem mit der Flaute löst man wie früher auf See. Da mußte dann gerudert werden.
      Ans Windrad kommen dann nach Stillegung der AKW Laufräder. Millionen von Arbeitslosen haben wir ja jetzt schon und bis dahin kommen noch mehr dazu.
      Außerdem ist dann Kühnast und Schmidt auch zufrieden. So ein paar Stunden Laufradtraining am Tag ist gesund und gut für die Figur und die Deutschen sind ja eh zu dick.

      ;
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 15:20:27
      Beitrag Nr. 74 ()
      codiman,

      so weit sind wir noch längst nicht, dass bei Vollast aller Windanlagen alle Gaskraftwerke abgeschaltet werden müssten. Vielmehr kann man bei längerfristigen Starkwindphasen auch schon trägere Kraftwerke herunterfahren. Es muss also kein einziges Gaskraftwerk gebaut werden, weil zusätzlich(!) Windstrom zur Verfügung steht.
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 15:38:55
      Beitrag Nr. 75 ()
      @rv: Habs gesehen, das mit den AKW`s als Stundenreserve war offenbar ein Missverständnis.

      Dass sich Gaskraftwerke hervorragend eignen als Minuten- und Stundenreserve, ist zwar richtig, wird aber wohl nicht praktiziert, weil Gaskraftwerke viel zu teuer sind. In der Praxis werden wohl eher Braunkohlekraftwerke auf Teillast gefahren.

      Ich habe mal einen Vortrag gehört über eine Studie der Unis Karlsruhe und Stuttgart, in der versucht wurde, den Wert des Windstroms abzuschätzen für die Energieversorger abzuschätzen. Sprich, was würde der Betrieb des sonstigen deutschen Kraftwerkparkes zur Deckung der Nachfrage ohne Windanlagen kosten, und was kostet er mit Windkraftanlagen. Die kamen auf einen Wert von 1,2 Cent/KWh, und behaupteten, dass die Windkraft hauptsächlich Braunkohlekraftwerke ersetzt, die Produktionskosten von ca. 1,6 Cent/KWh haben, wobei eben ein Teil wieder für die Regelenergie draufgeht (das entspräche übrigens auch etwa den geschätzten 30 % aus dem FAZ-Artikel). Dabei sind allerdings keine zusätzlichen Kosten für den in Zukunft notwendigen Ausbau des Netzes berücksichtigt. Die werden in Milliardenhöhe geschätzt!

      Ich weiss nicht, ob man das im Netz irgendwo findet, aber ich weiss, dass das eingesetzte Simulationstool PERSEUS heisst. Vielleicht hat ja jemand Lust, mal danach zu suchen.

      Das beantwortet auch die Frage von Semi: Gaskraftwerke kann man in wenigen Sekunden hoch und runter fahren. Sie sind deshalb (neben den Wasserspeichern) diejenigen Kraftwerke, mit denen sehr kurzfristige Schwankungen ausgeglichen werden. Gaskraftwerke sind aber in den Betriebskosten ganz schön teuer, was viele Leute unterschätzen.
      Für Stundenreserve (also hoch- und runterfahren innerhalb ca. grob einer Stunde) wird deshalb eher ein deutlich billigeres Braunkohlekraftwerk auf Teillast gefahren.

      So wurde mir das jedenfalls von den Leuten erklärt, die Kraftwerkseinsatzplanung machen. Ist wie gesagt nicht mein Spezialgebiet, aber einen Ingenieur, der sich mit sowas auskennt, scheint es hier nicht zu geben.
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 16:04:46
      Beitrag Nr. 76 ()
      Das liegt ja eher nur daran, dass Windkraft immer noch so einen vernichtend kleinen Anteil an der Stromproduktion ausmacht.
      Und das sich kurzfristige Windschwankungen wegmitteln ist wohl eher Wunschdenken. Da braucht nur eine Kaltfront aus NW von der Nordsee zu kommen. Die Grafiken wird er sich samt Quelle wohl auch nicht aus dem Haar geschmiert haben.
      http://www.sturmlauf.de/windstrom.html#Anchor_Wirtschaftlich…

      Es gibt meines Wissens auch keinen Grund, warum man bei AKWs die Leistung nicht runterreglen könnte: Einfach einen Regelstab zwischen die Brennstäbe schieben, dann bricht die Kernspaltung in dem betreffenden Brennstab zusammen.

      Vermutlich lässt man das aus Sicherheitsgründen oder aus Effiziensgründen. Die Franzosen kommen jedenfalls problemlos mit 80 % Strom aus Atomkraft zurecht, die Litauer sogar mit einer PEV Anteil der Kernkraft von 40 %. Das Rad muß ganz offensichtlich nicht neu erfunden werden.

      @Zicke: Zick, Zick *auf den Kopf tätschel* :D
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 16:11:01
      Beitrag Nr. 77 ()
      ...ppuuh, der Vogel:rolleyes::laugh:

      Warum hat Frankreich wohl einen so hohen Atomstrom -anteil??

      Schon mal an die militär. Nutzung gedacht??

      Und warum bauen die keine neuen AKW?s,:rolleyes::rolleyes:

      Weil Gas wohl doch billiger ist..;)
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 16:14:04
      Beitrag Nr. 78 ()
      :rolleyes::eek:..und bei der Regelung eines Akw`s musst Du wohl noch einiges dazulernen..

      Weißt Du wieviel tage ein kontrolliertes runterfahren braucht??...Rat mal..
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 16:14:47
      Beitrag Nr. 79 ()
      @ flitztass,

      erst mal danke für die Erläuterungen.

      Mir ist allerdings neu, dass Braunkohlekraftwerke als Stundenreserve genutzt werden. Macht das Sinn, den billigen Braunkohlestromkapazität nur teilweise und ineffizient zu nutzen?

      Soweit ich weiß, lassen sich übrigens moderne Kohlekraftwerke recht schnell hochfahren, so dass man sie für die Stundenschwankungen auch hoch oder runterfahren könnte. Aber ich bin kein Kraftwerkstechniker...
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 16:23:35
      Beitrag Nr. 80 ()
      @ puhvogel, #76

      Tatsächlich kann sich Frankreich den hohen Kernenergieanteil nur durch den europäischen Verbund leisten. In Zeiten niedrigen Verbrauchs funktioniert es nur, wenn das Ausland den überschüssigen Strom abnimmt.
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 16:48:08
      Beitrag Nr. 81 ()
      @rv: Da wäre ich mir nicht so sicher, ob Frankreich ein Problem hätte, wenn es keine Abnehmer für ihren Atomstrom gäbe. Ich kenne weder den genauen Anteil an Atomstrom in Frankreich, noch genaue Daten zu Frankreich allgemein, weil es in Frankreich keinen liberalisierten Markt gibt, und die EDF immer noch ein Monopol hat.
      Aber ein Kernkraftanteil von 60 % dürfte sicher absolut kein Problem sein, denn so extrem sind die Schwankungen im Verbrauch nicht, wie man z.B. in den Graphiken aus dem ganz guten Link von Puhvogels #76 sehen kann.

      Ausserdem kann man selbstverständlich auch Atomkraftwerke mit unterschiedlicher Last fahren (wie eigentlich jeder letztes Jahr während der Hitzewelle hätte mitbekommen können), auch wenn Oberschlaumeier Zimtzicke hier andere belehren will, dass dem nicht so sei. Es gibt einen grossen Unterschied zwischen der Drosselung eine AKW und dem Runterfahren. Allerdings ist es natürlich nicht gerade sehr wirtschaftlich, ein AKW gedrosselt zu fahren, aber immer noch um ein vielfaches billiger als Strom aus Windkraft!!

      Umgekehrt wird ein Schuh daraus: Wenn Deutschland mal keinen Strom aus Frankreich mehr importieren kann, dann gehen hier die Lichter aus. Als in Deutschland mal 2 Kernkraftwerke unplanmässig ausgefallen sind, und Frankreich aus welchen Gründen auch immer fast keinen Strom mehr geliefert hat, ist der Strompreis an der EEX auch schon mal auf das zigfache des normalen Niveaus explodiert!!
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 16:55:02
      Beitrag Nr. 82 ()
      flitztass, danke für Deine persönliche Einschätzung:p..

      ggf bin ich dass..may be:rolleyes:..aber zumindest schlau genug um zu wissen, dass Atomstrom nur deswegen so billig ist, weil die Endlagerung und die versicherungstechnische Seite z.B. eines Gau`s ausgeklammert werden..

      Würde man das reinrechnen, dann wäre es eben sogar erheblich teurer...
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 17:02:27
      Beitrag Nr. 83 ()
      Es ist erschreckend, wie viel Unwissenheit als auch ideologische Verbohrtheit hier bei einigen mitschwingt.
      Die Windkraft zu verteufeln, heißt nichts anderes, als ein Maschinenstürmer zu sein. Es ist vielmehr die Frage, wie läßt sie sich ökonomisch sinnvoll einsetzen?
      Diese Frage stellt sich die Politik in Deutschland nicht. Deshalb bauen wir WKA´s in Gebiete mit wenig Wind und lassen dafür indirekte Subventionen (Festpreise für Versorger) zahlen, damit sich die Anlagen für Steuerabschreiber (und nur die finanzieren fast ausschließlich diese Anlagen) lukrativ werden. Damit werden Lobbygruppen versorgt, die sich dann wieder mit Parteispenden bei den Politikern bedanken.
      Es ist richtig, in Richtung Windkraft zu forschen. Regenerative Energien werden zukünftig eine größere Rolle spielen, und es ist gut, darauf vorbereitet zu sein.
      Jetzige massenhaft erbaute WKA´s bringen uns keinen Schritt weiter, im Gegenteil, sie vermindern den Konsum der Bevölkerung, da die Versorger die Preise auf den kleinen Mann umlegen müssen. Wenn denn die Anlagen 20 Jahre halten (wovon ich nicht überzeugt bin), dann brauchen wir in dieser Zeit keine kWh Strom aus Windenergie. Niocht zur Grundlast, weil da selbst rv zugeben muß, dass sich die Windkraft dafür nicht eignet, aber auch nicht zur Spitzenlast, weil der Wind sich eben nicht vorschreiben läßt, gerade von 6.00 Uhr bis 8.30 Uhr und von 16.00 bis 18.30 Uhr zu wehen, sondern das ganz unabhängig von den Zeiten der größten Energienachfrage tut.Man ganz davon zu schweigen, dass der Wind auch noch aus der richtigen Richtung kommen muß, sonst sinuskurvenartiger Verlauf.
      Daraus folgt, dass Windenergie auf absehbare Zeit onshore in Deutschland keinen sinnvollen Betrag zur Versorgung mit Elektroenergie leisten wird, und deshalb auch die Ausstellung von Anlagen für diesen Zweck nicht subventioniert werden darf.
      Da Windkraft nunmal naturgegeben zeitlich unterschiedlich anfällt, muß man das bei der Nutzung bedenken. Wir brauchen aber nicht nur elektrische Energie, die Zukunft der Fahrzeugfortbewegung liegt wahrscheinlich in der Brennstoffzelle. WKA´s könnten helfen, Wasserstoff zu produzieren, dieser müßte nicht groß transportiert werden, wenn man diesen dann vor Ort tanken könnte. Eine derartige Technologie (Sicherheit usw.) zu besitzen, würde Deutschland einen riesigen Wettbewerbsvorteil sichern. Das Geld stecken die Grünen aber lieber in Projekte, wo ihre Klientel heute schon das fette Geld machen kann, völlig ökologisch korrekt, versteht sich.

      Aber bevor das die Leute wirklich verstehen, wird noch eine ganz lange Zeit vergehen. Und ob es rv jemals versteht, davon bin ich nicht überzeugt.

      Was AKW´s angeht, es ist nicht Aufgabe des Staates, diese zu bauen, sondern die Rahmenbedingungen dafür festzulegen. Wenn Versorger dann der Meinung sind, dass es für sie ökonomisch sinnvoll ist, ein Neues zu errichten, so hat das der Staat in meinen Augen nicht zu verbieten, sondern nur Auflagen zu gestalten, die der Erbauer bzw. Betreiber einzuhalten hat. Und es ist eine große Dummheit zu glauben, dass der Versorger das AKW nur an der westlichen Seite der Oder bauen kann. Baut er an der östliche Seite, sind die Auflagen geringer, die Steuern verlieren wir, die Arbeitsplätze auch, die mögliche Umweltbelastung vergrößert sich aber. So viel Dummheit kann sich Deutschland einfach nicht leisten.
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 17:03:26
      Beitrag Nr. 84 ()
      ft,

      ich hatte mich auf den von Puhvogel angegebenen Anteil von 80% bezogen.
      Das kann nur gut gehen, wenn überschüssiger Strom zu Niedriglastzeiten ins Ausland abgegeben wird. Soweit ich mich erinnere, hat dies mit zum Zusammenbruch des italienischen Netzes im letzen Jahr beigetragen (das war ja in den Nachtstunden passiert).

      Übrigens bekommt man eine ganz gute Zusammenstellung mit statistischen Daten hier:

      http://www.iee.tu-clausthal.de/Skripten/Onlineskripte/S8819K…

      Daraus geht z.B. hervor, dass der Anteil von Strom aus Erdgas von derzeit ca. 10% (2001 9%) bis 2020 auf 20% ansteigen soll. Das würde die Probleme mit der Stundenreserve beheben.
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 17:22:33
      Beitrag Nr. 85 ()
      Es ist erschreckend, wie realitaetsfern manche Leute argumentieren.

      Es geht nicht darum, ob wir Windkraft brauchen in dem Sinne, dass der Bedarf nicht anders gedeckt werden kann, sondern es geht um das Einsparen fossiler Brennstoffe - einerseits für den Klimaschutz (obwohl es bei steigenden Temperaturen vielleicht auch mehr Wind gibt), andererseits zur Schonung der Ressourcen. Und da spart jede kWh eingespeister Windstrom 2-3 kWh fossile Primärenergie.

      Für die AKWs muss der Staat in der Tat die Rahmenbedingungen festlegen. Dazu gehört es auch, dass er aus der Subventionierung der Kernenergie aussteigt und sichere Lösungen für die Endlagerung von den Betreibern einfordert.
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 17:36:46
      Beitrag Nr. 86 ()
      Oh Gott, rv: Die Einsparung fossiler Brennstoffe ist minimal, marginal, fast nicht messbar! Weißt Du, wie lange es dauern, ein Kohlekraftwerk hochzufahren? Und was man einspart, wenn man es in Teillast fährt? Es wird eher Strom ins Erdreich abgegeben, bevor man dort regelt.
      Hast Du Dich mal gefragt, wieviel mehr fossile Brennstoffe allein durch den wirtschaftlichen Aufschwung in China und Indien verbrannt werden? Da willst Du im Ernst mit deutschen Windmühlen gegenhalten? :laugh: Woher kommt wohl der (geplante) wirtschaftliche Aufschwung der neuen EU-Länder? Brauchen die dafür keinen Strom? Wir könnten durch Stromexporte von diesem Aufschwung profitieren, aber nein, wir sind ja die Guten auf der Welt. Wenn Du Dein Geld für diesen Irrsinn ausgeben willst (Du willst ja auch die GEMA-Abgabe auf Rechner...), dann bitte, aber lasse anderen die Möglichkeit, das nicht mizumachen. Und die Chinesen werden sich von Dir auch nicht ein besseres Leben verbieten lassen, auch keinen höheren Stromverbrauch!

      Atomkraft muß nicht mehr subventioniert werden, keine Frage. Und was die Entsorgung angeht, ja, da sollten Konzepte, die auch praktikabel sind, eingefordert werden. Aber Realismus sollte dabei schon erhalten bleiben!
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 17:53:46
      Beitrag Nr. 87 ()
      reailitaetsnah,

      hast du überhaupt die bisherige Diskussion mitbekommen?

      Die Netz- und Regelungsverluste machen laut dem von ft geposteten Windenergie-kritischen Artikel aus der FAZ 20-30% aus. Ein Windenergieanteil von 10% würde also den Primärenergieeinsatz zur Stromerzeugung um 7-8% verringern. Ganz so marginal ist das doch wohl nicht!?

      Niemand hat hier behauptet, Windenergie wäre ein Allheilmittel. Wenn wir überhaupt unsere Energieversorgung langfristig (d.h. über 50-100 Jahre wenigstens) sicherstellen können, dann nur mit einer Kombination von vielen Maßnahmen. Die Förderung der Windenergie ist eine davon.

      Was hat das mit der GEMA-Abgabe auf Rechner zu tun?
      Da wurde viel Wind um etwas gemacht, was erst alle für eine neue Steuer hielten, die die Wirtschaft kaputt macht. Ich bin nicht für neue Abgaben, aber mir ist es lieber, 10 Euro mehr für meinen PC zahlen zu müssen, als für jede nicht an den Urheber bezahlte Kopie mit einem Bein im Gefängnis zu stehen (dahin geht nämlich die Tendenz in den USA - und die Medienkonzerne versuchen, das auch hier durchzusetzen). Hast du schon mal was von DRM gehört?
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 18:23:38
      Beitrag Nr. 88 ()
      Das amerikanische Recht ist nicht mit unserem vergleichbar. Und wenn ich keinen Urheberschutz verletze, zahle ich auch nichts. Mit einem Kugelschreiber kann ich geistiges Eigentum vervielfältigen. Kugelschreiberabgabe? Wo soll das hinführen? Und das mit dem Gefängnis ist ja wohl auch einfach mal nur übertrieben.
      Primärenergieeinsatz, dann rechne mal bitte noch die Energie dazu, die für die Errichtung der WKA´s gebraucht wird, die Entsorgung (die Flügel sind Sondermüll!), usw. Dann wirst Du sehen, dass WKA´s zur Zeit völlig sinnlos sind!
      Langfristig, da sind wir uns einig, könnte das durchaus anders sein (vergleiche mein erstes Posting). Es geht nicht darum, die Windkraft zu verteufeln, sondern sie sinnvoll einzusetzen. So sollte die Forschung in Windkraft durchaus intensiviert werden, die Aufstellung der Anlagen (über Testanlagen hinaus) zum jetzigen Zeitpunkt allerdings nicht. Das wissen auch die Grünen, aber die Lobbyisten wollen heute Geld mit der Aufstellung verdienen, die Parteispender heute ihr zu versteuerndes Einkommen senken, darum geht es in Wirklichkeit.
      Bei Bush erkennen die Leute die vorgeschobenen Gründe für den Irakkrieg. Bei WKA´s sind dieselbe Leute blind. Im Grunde ist es aber nichts anderes. Lobbyisten benutzen Politiker für Ihre persönliche Bereicherung.
      Streichst Du den Verlustvortrag bei der Errichtung von WKA´s, sondern läßt die Investition über die Zeit der Nutzung abschreiben, ist Windenergie trotz Mindestabnahmepreis tot. Frag doch mal einen Experten, warum Auslandsfonds bei uns nicht laufen, trotz höherer versprochener Renditen.
      Hier geht es genausowenig um die Umwelt wie der USA im Irak um die Befreiung seiner geknechteten Bevölkerung!
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 18:50:19
      !
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      Avatar
      schrieb am 07.07.04 19:00:54
      !
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      Avatar
      schrieb am 07.07.04 19:02:23
      Beitrag Nr. 91 ()
      rn,

      ich kann dir da teilweise folgen. Ob die gesamte Energiebilanz von WKAs wirklich so schlecht ist, wie du es darstellst, kann ich nicht beurteilen; ich habe aber meine Zweifel.

      In einem Punkt machst du allerdings einen Denkfehler:
      Die Abschreibungshengste zahlen so oder so die Steuern nicht. Wenn sie ihr Einkommen hier nicht abschreiben können, bringen sie das Geld ins Ausland. Es geht also nur darum, sinnvolle Investitionen zu finden, in die man das Geld lenken kann. Lange Zeit war das der Wohnungsbau - das ist (nicht nur) aus demografischen Grnden vorbei.

      Ohne Subventionen wäre übrigens nie ein AKW gebaut worden.

      rv. ;)
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 19:09:28
      Beitrag Nr. 92 ()
      Um zum Thema zurückzukommen: Ich muss da Realitätsnah vollkommen recht geben. Ich hatte in meinem ersten Posting hier in #23 ja ähnliches geschrieben. Mir ist noch nie jemand begegnet, der grundsätzlich etwas gegen erneuerbare Energien hat. Die Mär von den bösen Stromkonzernen und den bösen Atomstromlobbyisten, die die Ausbreitung erneuerbarer Energien verhindern wollen, ist eine typische linke Verschwörungstheorie. Stromkonzerne wollen Geld verdienen, und wenn sich das Geld mit erneuerbaren Energien verdienen lässt, dann sind die sofort dabei.
      Das Problem ist nur, dass das in absehbarer Zeit nicht funktioniert, und jeder der darauf hinweisst, wird einfach beschimpft.

      rv, Du bist und bleibst halt doch ein linker Ideologe. Zu deiner Milchmädchenrechnung, dass 10 % Windenergieanteil den Einsatz von Primärenergie um 7-8 % verringern würden: Die stimmt so beileibe nicht. Bis jetzt hast Du nur die Regelenergie berücksichtigt. Wenn Du aber eine Gesamtrechnung aufstellen willst, musst du auch den Bau, Rückbau etc. berücksichtigen, was ja bei Kernkraftwerken auch immer mitgerechnet wird. Warum kostet denn die Produktion von einer KWh Windstrom ca. 7 Cent und damit ein Vielfaches herkömmlicher Energiequellen?? Wofür müssen denn diese 7 Cent ausgegeben werden??
      Ich verrate es Dir: Im Wesentlichen für Beton und Stahl und dessen Transport. Und wie hoch ist der Energieanteil bei Kosten für Beton, Stahl und Transport? :rolleyes:

      Und wie ich schon sagte, muss auch das Netz stark ausgebaut werden, kostet nochmals etliche Milliarden. Auch da ist ein Anteil an Energiekosten zu berücksichtigen.
      Ich wage sogar zu bezweifeln, ob bei einer kompletten Ökobilanz für Windenergie noch ein positiver Effekt übrigbleibt. Bei Photovoltaik ist der garantiert negativ!

      Mit diesen Milliardenkosten, die da der Volkswirtschaft aufgebrummt werden, könnte man ein Vielfaches an Primärenergieverbrauch einsparen, wenn man die sinnvoller einsetzen würde, z.B. auch für die Weiterentwicklung regenerativer Energien mit echten Zukunftschancen wie z.B. Geothermie oder auch Herstellung von Wasserstoff mit Hilfe von Wind und Sonne. Kurzfristig viel mehr erreichen könnte man allerdings, wenn man auch nur ein Bruchteil dieses Geldes in die Modernisierung herkömmlicher Kraftwerke und in Massnahmen zur Förderung von Geräten mit sinkendem Verbrauch investieren würde!

      Aber die Forschungsausgaben werden eher gekürzt statt erhöht!

      Und die Subventionierung durch das EEG ist sogar so pervers, dass man umso mehr Geld bekommt, je unwirtschaftlicher die Produktion von Strom ist. Damit schafft man den tollen Anreiz, dass sich Forschung und Entwicklung in Methoden zur wirtschaftlichen Energiegewinnung mit erneuerbaren Energien gar nicht mehr lohnt.

      Von den Milliarden für die versteckte und offene Subventionierung von Windstrom und Photovoltaik profitiert nur eine gewisse Klientel der Öko-Lobby, einige Kapitalbesitzer über ihre Steuerabschreibungsmodelle, und übrigens auch die bösen Stromkonzerne! Aber das war schon immer das Problem bei linken Ideologen: Sie meinen es eigentlich gut, aber im Endeffekt erreichen sie das genaue Gegenteil, von dem eigentlich das Ziel sein sollte.

      Wie teuer uns die falsche Energiepolitik zustehen kommt, kann man an den Börsenpreisen für Strom ablesen. Im Jahre 2001 kostete der Jahresfuture Base noch ca. 23 Euro/MWh.
      Der Future für 2010 wurde heute an der EEX mit 38,91 Euro notiert.
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 19:11:37
      Beitrag Nr. 93 ()
      Zum Glück war ja jetzt beim dritten und vermutlich finalem #89, das ich jetzt in kurzer Reihenfolge sah, ein Smilie dran.

      ;
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 19:33:45
      Beitrag Nr. 94 ()
      @semi: Tja, manche User hier haben halt Möglichkeiten, die Du und ich nicht haben. ;)
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 19:36:32
      !
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      Avatar
      schrieb am 07.07.04 19:44:51
      Beitrag Nr. 96 ()
      ..hier mal was zu den seltsamen Aussagen zur Energiebilanz...

      Verfasser sunni:

      Die Energiebilanz von Windkraftanlagen ist eigentlich kein Streitpunkt
      mehr. Nur unter Laien, die wenig bis gar keine Kenntnisse von der
      Thematik haben, wird noch kolportiert, dass Windkraftanlagen eine
      schlechte Energiebilanz hätten. Darüber hinaus gibt es eine kleine
      Gruppe von Zeitgenoosen, die aus unterschiedlichen Gründen bewusst
      Falschmeldungen und Tatsachenverdrehungen über (Wind-)Energie
      unters Volk streuen.

      Das Statistische Bundesamt hat sich von den Aussagen der Seite
      www.windkraftgegner.de distanziert:

      Herr Schweinert, Statistisches Bundesamt vom 08. 10. 2003:
      ???Die Anwendung dieser makroökonomischen Daten [gemeint ist die
      "Rechnung" von Herrn Höppner] auf einen speziellen Fall (hier:
      Produktion von Windkraftanlagen) ist jedoch aus unserer Sicht nicht
      zulässig. Darüber hinaus hat das Statistische Bundesamt selbst keinerlei
      Berechnungen bezüglich einer energetischen Amortisation von
      Windkraftanlagen durchgeführt.“


      Zur Herstellung jeglichen Industriegutes werden Rohstoffe benötigt, die
      mit Energieaufwand hergestellt werden müssen. Für jeden Rohstoff lässt
      sich eine relativ objektive Energiebilanz erstellen, da die einzelnen
      Prozessschritte genau bekannt sind. Deshalb kann man immer dann eine
      Energiebilanz für ein Gut – also auch für Windkraftanlagen - erstellen,
      wenn bekannt ist, aus welchen Grundsubstanzen (Metall, Beton,
      Kunststoff, usw.) es besteht.

      Für die Bearbeitung der Materialien und den Transport zum
      Aufstellungsort wird weitere Energie benötigt, zum Beispiel in
      Form von Strom und Treibstoff. Auch diese Energiebeträge lassen
      sich gut abschätzen.

      Somit ergibt sich ungefähr folgende Energie-Bilanz, die am Beispiel
      einer Enercon 1,8 Megawatt-Anlage gerechnet ist (nachfolgende Zahlen
      entstammen einer Untersuchung der Universität Essen im Auftrage des
      Bundesverbandes Windenergie und sind hier genauer nachzulesen:
      www.ag-energie.org/Energ_Amortbilanz_wka.pdf ,
      Angaben in kWh Primärenergie, bzw. Megajoule, MJ):


      Materialverbrauch:

      Stahl: (200 to = 1,556 Mio kWh), Kupfer: (8 to = 110.000 kWh),
      Kunststoff: (12 to = 266.000 kWh), Beton: (220 to = 606.000 kWh)

      Transport: (200 km = 225.000 kWh)
      Summe: ca. 2,7 Mio kWh

      An einem Küstenstandort erzeugt diese Anlage pro Jahr ca. 3,9 Mio kWh
      Strom pro Jahr, was einem Primärenergieeinsatz von rund 11,5 Mio kWh
      im konventionellen Kraftwerk entspricht. (Ein konventionelles Kraftwerk
      (Kohle-, Atom-) benötigt zur Produktion einer kWh Strom wegen seines
      miserablen Wirkungsgrades bis zu 3 kWh Primärenergie.) Ein
      Binnenlandstandort bringt mit ca. 3,1 Mio kWh deutlich weniger
      Stromerzeugung (knapp 9 Mio kWh Primärenergie). Dies entspricht somit
      einer energetischen Amortisation zwischen 2,8 und 3,6 Monaten
      (2,7: 11,5 x 12 bzw. 2,7: 9 x 12).

      Rechnen wir ruhig noch einmal 200 Prozent für Energie erfordernde
      Prozesse hinzu, die in dieser Aufstellung eventuell nicht berücksichtigt
      sind, so liegen wir in der Energierückzahlzeit (energetische Amortisation)
      noch deutlich unter einem Jahr, also ein krasser Gegensatz zu den
      immer wieder behaupteten 20 Jahren starrköpfiger Windenergiegegner.

      Genauso wenig wie es unter Autofahrern einen Streit darüber geben
      kann, ob ein bestimmtes Modell nun ca. 6,5 Liter/100 km oder vielleicht
      doch eher 130 Liter/100 km Treibstoff verbraucht, kann es hier einen
      Dissens über die tatsächliche Energiebilanz einer Windkraftanlage geben,
      wenn man auch nur den Schimmer einer Ahnung hat!

      Oben genannte Zahlen werden zudem auch durch unabhängige Quellen
      gedeckt. So ist es problemlos überprüfbar, ob für die Herstellung und
      Bearbeitung einer Tonne Stahl Energie in der Größenordnung von 8.000
      kWh – wie oben vorausgesetzt - benötigt wird, ebenso die anderen Zahlen.

      Die Forschungsstelle für Energiewirtschaft e. V. (Universität München)
      ermittelt zum Beispiel für die Erzeugung einer Tonne Formstahl einen
      Energieaufwand von 23.224 MJ, was 6451 kWh entspricht (1 kWh = 3,6
      MJ) [http://www.ffe.de/download/gabie/metalle.pdf], Seite 33). Somit ist
      in der Windenergiestudie auch der Energieaufwand für die Bearbeitung
      enthalten. Die gleiche Quelle benennt den Aufwand für Kupferdraht (0,6
      mm) mit 46.680 MJ/to (12.967 kWh/to, FFE, Seite 106). Wiederum ein
      Wert, der unter dem der Windenergiestudie liegt.

      Die Forschungsstelle für Energiewirtschaft (www.ffe.de) gibt weiterhin für
      Normal- und Schwerbeton Werte von 657 MJ/to (182,5 kWh/to) und 950
      MJ/to (263,9 kWh/to) an, abermals Werte, die sich gut mit der Studie
      decken. Kunststoffe rangieren zwischen 47.000 MJ/to (13.055 kWh/to)
      und 140.000 MJ/to (38.890 kWh/to). Der Wert der Wind-Studie liegt im
      Mittelfeld dieser Angaben.

      Ein weitere, sehr übersichtliche Energiebilanz von Windkraftanlagen der
      Typen Enercon E-40 und E-66 findet sich bei der Universität Kassel, aus
      der hier abschließend zitiert sei:

      ???Geht man von einer Lebensdauer der Windkraftanlagen von 20 Jahren
      aus, so beträgt die Amortisationszeit für die hier bilanzierten Anlagen bei
      dem in folgender Tabelle aufgeführten Jahresnettoertrag 6,2 (E-40) bzw.
      6,1 Monate (E-66). Hieraus ergibt sich ein Erntefaktor von 38 bzw. 39,
      d.h. die Anlagen können in 20 Jahren 38 bzw. 39mal soviel Energie
      erbringen, wie zu ihrer Herstellung benötigt wurde.

      An sehr günstigen Standorten an der Küste können sogar
      Amortisationszeiten von 2,6 Monaten und Erntefaktoren von bis zu 92
      erreicht werden.“ http://www.uni-kassel.de/~abelz/Windkraft/Kap7.html.

      Es zeigt sich also, dass Aussagen von Windenergiegegnern hinsichtlich
      der Energieamortisation von Windkraftanlagen von ca. 20 Jahren keiner
      Überprüfung standhalten und nicht das Papier wert, auf dem sie gedruckt
      sind.

      Bedauerlich nur, dass derartiger Unsinn immer wieder in die
      Öffentlichkeit gezerrt wird, in dem Versuch, weniger gut informierte
      Bürger für dumm zu verkaufen.

      Was die Wirtschaftlichkeit von Windkraftanlagen angeht, müssen
      wir davon ausgehen, dass eine Windkraftanlage auch im Binnenland
      bereits wirtschaftlich ist, wenn man die durch Windstrom vermiedenen
      Umweltschäden in die Rechnung mit einbezieht.

      Windkraftgegner "übersehen" nämlich gern, dass die herkömmliche
      Erzeugung von Strom aus fossilen und nuklearen Quellen -
      Umweltschäden zur Folge hat, die sich in der Größenordnung von
      Milliarden Euros bewegen, die jedoch in der Stromrechnung nicht
      auftauschen, weil die Verursacher dafür nicht zur Kasse gebeten
      werden.

      Ein immer größerer Teil des Bruttoinlandproduktes muss dafür
      aufgeswendet werden, diese Schäden zu beseitigen.

      Die einfache Formel "die Investition in Windenergie schwächt die
      Volkswirtschaft" stimmt so nicht. Im Gegenteil, die wirtschaftlichen
      Vorteile der Windenergie sind nicht zu leugnen. Die Leidtragenden
      sind in erster Linie die Aktionäre der großen Energieversorger, die
      durch die Windenergie ihre Rendite geschmälert sehen und aus
      diesem Grunde viele Hebel in Bewegung setzen um das Vordringen
      der Windnergie zu behindern. Schade, dass sich auch Jounalisten
      dafür hergeben, die an den Haaren herbei gezogenen Argumente
      der Energieversorger gegen die Windenergie zu verbreiten.

      Es ließe sich noch sehr viel zu diesem Thema sagen, doch ich
      möchte es erst einmal dabei bewenden lassen.
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 19:51:55
      Beitrag Nr. 97 ()
      @semi: Ich habe auch schon genügend Prospekte von Fonds für Windkraftanlagen gesehen. Du hast zwar Recht, dass die typische Klientel keine Superreichen sind, sondern eher grün angehauchte Durchschnittsanleger, aber "Abschreibungshengste" sind das schon. Alle diese Fonds sind nur dann rentabel, wenn durch die hohen anfänglichen Abschreibungen der Fiskus kräftig mitbezahlt. Durch diese günstigen Abschreibungsmöglichkeiten entstehen eben dem Staat nochmals zusätzliche Kosten, die auch oft verschwiegen werden, ebenso wie die verbilligten Kredite der KfW, die auch nie gerechnet werden.

      Dass die Anleger trotzdem meist in die Röhre schauen, weil die Windkraftanlagen viel weniger erwirtschaften als in den Prospekten der Lobbyisten steht, das ist nochmals ein anderes Thema.
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 19:53:42
      Beitrag Nr. 98 ()
      #93 nochmal (Schreibfehler der alten Version bitte ich zu entschuldigen)

      @rv #89

      Es sind nicht "nur" sondern vor allem keine " Abschreibungshengste" , die in Deutschland eh kein Einkommen versteuern, die in Windkraftprojekte investieren.

      Gerade in diesem Anlage-Sektor engagieren sich viele umbeweltbewußte Bürger der Mittelchschicht, die gewiß nie ihr Geld in ein Steuerparadies bringen würden.

      Ich sende dem Verfasser dieser Aussagen gerne mehrere Anlageofferten von " WKAs" zu, aus der selbst ein Finanz- Laie sofort erkennt, dass sie aufgrund des Mindestanlagebetrags und der Prospektausrichtung gewiß nicht auf seine gemeinten hypothetischen " Abschreibungshengste, die so oder so nie Steuern zahlen und ihr Geld sonst ins (steuerfreie) Ausland bringen würden", gerichtet sind.

      ;



      P.S: Bitte an Moderatoren um Streichung von altem #93
      Gleiches Recht für alle.
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 20:10:29
      Beitrag Nr. 99 ()
      @Flitztass,

      Man kann nun spekulieren, was ein user rv mit "Abschreibungshengste" meint oder nicht, aber sicher sind die WKA-Anleger auf die die Emmitenten zielen, und deren Prospekte ich habe, und mit denen ich in Kontakt stehe, keine Leute, die ihr Geld eh sonst ins wohl noch günstigere "Ausland" transferieren würden, wie ja #89 suggerieren will. Aber vermutlich haben wir ihn wieder falsch verstanden.

      ;
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 20:10:45
      Beitrag Nr. 100 ()
      @zimtzicke: Der Verfasser "sunni" schreibt also im Diskussionsforum der Arbeitsgemeinschaft Energie am Gymnasium Bad Essen, dass es ein Auftragsgutachten des Bundesverbandes Windenergie gibt, das zum Ergebnis kommt, dass Windkraftwerke eine extrem positive Energiebilanz aufweisen!

      Wenn die zu diesem Ergebnis kommen, da wage ich natürlich nicht zu widersprechen! :laugh:
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 20:14:12
      Beitrag Nr. 101 ()
      flitztass, besser so..:laugh:

      hättest wohl auch kaum was dagegen zu halten..
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 21:06:37
      Beitrag Nr. 102 ()
      @zimtzicke: Hab mir nun doch mal kurz die Mühe gemacht, nach Zahlen zu suchen, wieviel Material denn beim Bau von Windkraftanlagen verbraucht wird. Hab zum Beispiel in einem Geschäftsbericht folgendes gefunden:

      2003 war das größte Investitionsjahr
      in der Geschichte der WEB
      Windenergie AG. Insgesamt wurden
      27 Windkraftanlagen in der
      zeitgemäßen „Megawatt-Technologie“
      errichtet. ....
      In den beiden errichteten „Großwindparks“
      Wörbzig und
      Altentreptow in Deutschland wurden
      insgesamt 19.440 m³ Schotter
      und 13.962 m³ Beton verbaut. In
      Summe wurden dabei 68.536 Tonnen
      Baumaterial und 6.627 Tonnen
      Stahl und Anlagenteile umgesetzt.


      http://www.windkraft.at/downloads/GFB_2003.pdf, S. 10.

      Das gäbe also für den Bau der Anlage schon mal mehr als 2000 Tonnen Baumaterial. Und das ist ja sicher nur ein Teil dessen was man für eine vernünftige Ökobilanz rechnen sollte.

      Deine Gymnasiasten und das Auftragsgutachten rechnen aber nur mit gerade mal insgesamt 200 Tonnen Beton, während ein Windparkbauer stolz damit wirbt, dass er ein Vielfaches davon verbaut! :laugh:

      Da wird also mit haarsträubend falschen Zahlen gerechnet. Wahrscheinlich haben die beispielsweise sowas wie ein Fundament einfach mal auf die Schnelle vergessen. :laugh:

      Aber auch Du darfst mir ebenso wie rv gerne erklären, wie denn die Kosten von 7 Cent/KWh (+weitere versteckte Kosten) für Windstrom zustande kommen?? Was ist denn daran so schrecklich teuer ausser den Kosten für die Erstellung der Anlage, sprich den Kosten für Beton, Stahl und Transport?
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 21:32:32
      Beitrag Nr. 103 ()
      Nachrechnen ist immer intelligenter als kopieren, dazu noch ohne Quellenangabe. Klarer Punkt für flitztass!
      Aber auch die Angabe des Windkraftgegners in dem anderen Forum mit 10 Jahren halte ich für nicht richtig, das widerum dürfte einfach mal zu hoch angesetzt sein. Wenn man sich dort in der Mitte trifft, dürfte man der Realität wohl am nächsten sein.
      Im übrigen wollte ich Dein #23 nicht kopieren, wir haben in der Tat zu diesem Thema fast identische Meinungen.
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 21:46:05
      Beitrag Nr. 104 ()
      und hier was Kopiertes:

      "...Ende der 80er hatten die USA die Hälfte der installierten Windkraft weltweit. Dass die USA die Führerschaft abgegeben haben, liegt daran, dass Ronald Reagan die von seinem Vorgänger Jimmy Carter initiierten Programme hat auslaufen lassen - oder vielleicht eher: voll auflaufen lassen, wie viele der verbitterten Amerikaner sagen würden, die zusehen mussten, wie der keimenden Windindustrie in den USA Mitte der 80er der Boden entzogen wurde.

      Seitdem hat sich die Windindustrie nach Dänemark und - seit Einführung des Energieeinspeisegesetzes im Jahre 1990 (d.h. von der CDU/FDP!) - nach Deutschland verlagert. Heute stehen drei Viertel der weltweit installierten Kapazitäten in Europa. Die Amerikaner können mit den Europäern in Sachen Windenergie überhaupt nicht mehr mithalten, weshalb sie auch dazu übergegangen sind, die Technologie durch Wirtschaftsspionage zu klauen: Enercons E-40, die meistverkaufte Anlage der Welt, darf in den USA nicht verkauft werden.

      Die neue dänische Regierung hat angekündigt, bis 2004 die Subventionen für Windenergie zu streichen. Damit wiederholt sie die Fehler der Reagan-Regierung. So dürfte Deutschland noch ein Weilchen als Windenergie-Land Nummer Eins gelten, und das, obwohl Deutschland gar kein besonders guter Standort für Windenergie ist (Frankreich und Großbritannien beispielsweise haben weit mehr Potential). Insgesamt wurde im Jahre 2002 in Deutschland 18% mehr "grüner" Strom als im Vorjahr erzeugt. Dabei hat Deutschland ohnehin nicht viel Auswahl, denn Öl hat das Land sowieso kaum, und die deutsche Kohle ist so teuer, dass sie ohne Subventionen nicht auskommen könnte. Und während der Wind in Frankreich und Großbritannien kostenlos weht, kosten die Anlagen schon. Und immer mehr von ihnen kommen aus Deutschland.
      Craig Morris leitet Petite Planète Übersetzungen. "
      www.heise.de/tp
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 21:46:51
      Beitrag Nr. 105 ()
      Was regt Ihr Euch so auf?
      Habe ich irgendwo etwas zur Energiebilanz gesagt?
      Ach ja, in #89:
      ,,Ob die gesamte Energiebilanz von WKAs wirklich so schlecht ist, wie du es darstellst, kann ich nicht beurteilen; ich habe aber meine Zweifel."

      Ihr habt Eure Zweifel an einem Gutachten der Uni Essen,
      ich habe meine Zweifel an Euren Rechnungen.


      Jetzt habe ich aber auch mal nachgerechnet:

      Selbst wenn der Herstellungsaufwand tatsächlich 10 mal so hoch wäre wie in dem Gutachten angenommen, wäre die Energiebilanz nach 2,5 Jahren positiv (und nicht wie im Gutachten errechnet nach 2,9 Monaten).

      Selbst die Windkraftgegner-Site http://huegelland.tripod.com/dergrossebluff2.htm
      kommt zu dem Schluss:
      Neben dem Energieaufwand für Bau, Betrieb und Abriß beeinflussen vor allem bei den alternativen Energieformen noch die Jahresnutzung und die Lebensdauer die aufgeführten Kennzahlen. So liegt die energetische Amortisationszeit, bezogen auf den Aufwand an Primärenergie für den Bau bis zur Inbetriebnahme, für Steinkohlenkraftwerke bei etwa 0,13 Jahren, für Kernkraftwerke bei 0,08 Jahren und für Windkraftwerke bei 0,5 Jahren Leistungsbetrieb.

      Das passt eher zu dem Gutachten der Uni Essen als zu euren Rechnungen.
      Aber vielleicht findet ihr ja auch da einen Rechenfehler...
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 22:47:11
      Beitrag Nr. 106 ()
      Das Thema, was denn nun "Abschreibungshengste" sind, die in WKAs investieren, wenn sie nicht gar ihr Geld ins Ausland transferieren, scheint mir in diesem Thread immer noch nicht ausreichend beleuchtet zu sein.

      Ich bitte mal die Aussagengeber um fundierte Infos, wie sich die WKA-Investoren zusammensetzen und was die durchschnittliche Anlagesumme (pro Investor) ist.

      ;
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 23:02:22
      Beitrag Nr. 107 ()
      ;

      Die Abschreibungsmöglichkeiten für WKAs sollen doch in jedem Fall Investitionsgelder in eine staatlich erwünschte Richtung lenken.
      Ob das gesamtwirtschaftlich und ökologisch tatsächlich von Nutzen ist - darüber gehen die Meinungen ja offenbar noch auseinander.

      Mich würde aber auch interessieren, wie hoch die durchschnittliche Investitionssumme ist. Ich selbst hab dazu keine Informationen.
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 23:47:12
      Beitrag Nr. 108 ()
      Nur kurz zu #102

      Die "energetische Amortisationszeit" ist bei allen konservativen Kraftwerken negativ.

      Ein Kohlekraftwerk zB verpulvert, je länger es läuft, bei seinem teils niederschmetternden Wirkungsgrad, immer mehr nicht wieder zu bringende Primärenergie (hauptsächlich) durch seine Kühltürme (AKWs dito).
      Es ist quasi ein (vereinfacht) PrimärEnergievernichter.
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 00:03:01
      Beitrag Nr. 109 ()
      AdHick,

      negative Amortisationszeiten:
      Davon würde ich auch träumen. Das würde bedeuten, dass das Kraftwerk sich schon amortisiert hat, bevor es gebaut ist.

      Du meinst eine negative Energiebilanz. Wenn man den Brennstoff mitrechnet, kommt bei Wärmekraftwerken weniger Nutzenergie heraus, als Brennstoff reingesteckt wird (nur 30%-40%, bezogen auf die eigesetzte Energie von 100% also -60%-70%); eine energetische Amortisation ist also nie möglich. Demgegenüber liegt die Energiebilanz von Windkraftwerken (wenn man den Rechnungen verschiedener unabhängiger Institutionen eher glauben kann als flitztass) bei 20 ahren Laufzeit bei 3000%-8000%, d.h. die Amortisationszeit liegt bei 3-8 Monaten.
      Normalerweise wird aber der Brennstoff der Wärmekraftwerke nicht mitgerechnet, sondern nur die eingesetzte Energie zum Kraftwerksbau. Dann ist die Energiebilanz von Wärmekraftwerken erheblich besser als die von Windkraftwerken; dann erhält man Amortisationszeiten von wenigen Monaten.
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 00:11:48
      Beitrag Nr. 110 ()
      Mir ist nicht ganz klar, ob ich jetzt um die Ecke denke (ist spät).
      Gemeint ist, es amortisiert sich nicht nur nicht (primärenergiemäßig), sondern macht sogar das Gegenteil.

      Gruß ;)
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 08:12:24
      Beitrag Nr. 111 ()
      Dem widerspreche ich nicht: Weil ein Wärmekraftwerk eine negative Energiebilanz hat, kann es sich niemals (energetisch) amortisieren.

      Es hat also gar keine energetische Amortisationszeit, auch keine negative.

      Allerdings (wie schon gesagt): Üblicherweise berücksichtigt man bei der Berechnung der Energiebilanz/Amortisationszeit die Brennstoffe nicht.
      Bei Windkraftwerken wäre es vollends unsinnig, die ,,verbrauchte" Windenergie einzurechnen (der Wirkungsgrad liegt da auch nur bei ca. 30%) - der Rest erwärmt die Luft; das tut der Wind allerdings auch, wenn er durch Bäume und andere Hindernisse ,,verbraucht" wird.

      Der Hauptunterschied ist: Kohle- und Gas-Kraftwerke verbrauchen unwiederbringliche Ressourcen und verursachen schädliche Emissionen, was bei Windanlagen (abgesehen von den nach konservativen Rechnungen 30% Steuerungsverlusten und dem energetischen Herstellungsaufwand) nicht der Fall ist. Bezogen auf Kohlendioxid und fossilen Ressourcen ist die Bilanz bei WKAs also (zumindest nach den meisten Rechnungen) deutlich positiv, bei Verbrennungskraftwerken ist sie negativ.
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 09:33:39
      Beitrag Nr. 112 ()
      @ RV
      Kohle- und Gas-Kraftwerke verbrauchen unwiederbringliche Ressourcen und verursachen schädliche Emissionen,
      unwiedersprochen, deswegen ist es auch dumm immer mehr Windkraftanlagen aufzustellen,
      die dann mit teuren Gaskraftwerken gegenkompensiert werden müssen, die dann auch noch wertvolle Ressourcen verpulvern
      (Die es , ich wiederhole mich, in Europa bald garnicht mehr gibt).

      Atomkraftwerke verursachen keine schädlichen Emissionen.
      Siemens entwickelt zur Zeit mit der französischen FRAMEATOM
      Atomkraftwerke die auf dem neusten Stand der Technik sind.

      Ich persönlich bin nach 10 Jahren Gegnerschaft wieder ein befürworter der Atomenergie geworden.
      Mehrer Gründe sprechen dafür:
      1. Alternative Energien können unseren mittelfristigen Energiebedarf nicht decken
      (Windkraftanlagen sind entgegen den hier geworfenen Nebelgranaten Ineffizent).
      2. Ein großer Teil alter Kohle- Gas- und Ölkraftwerke muss mittelfristig ersetzt werden.
      3. Neuste Atomkraftwerke sind noch sicherer und noch wirtschaftlicher geworden.
      4. Niedrige Energiepreise
      5. Unabhängigikeit vom Ausland
      6. Keine Emissionen.
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 09:36:44
      Beitrag Nr. 113 ()
      zu #109,

      selten soviele falsche Aussagen gelesen wie in diesem Posting..:eek::rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 09:38:58
      Beitrag Nr. 114 ()
      @ 110 Ich weiss ja aus welcher Ecke es kommt.:laugh::laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 09:42:19
      Beitrag Nr. 115 ()
      ..Jo, bei dir auch..

      so dass ich garnicht weiß, ob man sich die mühe machen sollte , was zu Urankosten, ènstehenden Emissionen von AKWs ,angebl. ineffizienten WKA etc zu schreiben:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 10:16:27
      Beitrag Nr. 116 ()
      ..deswegen nur mal paste/copy..:rolleyes:



      Derzeit werden verstärkt Anstrengungen unternommen, die Kosten der Kernenergie, - unter Ansatz der "tatsächlichen" Kosten -, neu zu berechnen. Zählt man die bislang von den Steuerzahlern aufgebrachten Subventionsgelder (knapp 40 Mrd. Mark), die voraussichtlichen Abbruchkosten (nur der ostdeutschen Reaktoren) und die Beseitigung der Umweltschäden des Wismut-Uran-Lochs (rd. 30 Mrd. Mark), so kommen hier Beträge zusammen, die eine wirklich wirtschaftliche Nutzung von Kernenergie in Frage stellen. Hierbei noch unberücksichtigt sind künftige Kosten der "Endlagerung"; Castortransporte und sonstige mögliche Umweltbeeinträchtigungen. Dass sich die heimische Kohleförderung nur mit extremen staatlichen Subventionen aufrecht erhalten läßt, ist lange bekannt.

      "Das Argument der CO2-freien Atomenergie entpuppt sich als eine nicht haltbare Behauptung. Dies beweist ein Blick auf andere Formen der Energieerzeugung. Vergleicht man die spezifischen (auf die Kilowattstunde Strom bezogenen) CO2-Emissionen aus Atomkraftwerken mit alternativen Systemen wie der Stromeinsparung, der Kraft-Wärme-Kopplung oder der regenerativen Energiesysteme, zieht Kernenergie eindeutig den Kürzeren. Die Windenergie und das Stromsparen liegen unter Berücksichtigung der vorgelagerten Prozeßkette mindestens um den Faktor zwei niedriger als die Kernkraft.

      Besonders gut schneiden Energiesysteme ab, die gleichzeitig Wärme und Strom bereitstellen. Diese sogenannten Kraft-Wärme-gekoppelten Anlagen erzielen, wenn die bei der Stromerzeugung anfallende Wärme zur Beheizung von Wohn- und Geschäftshäusern eingesetzt wird einen doppelten Einspareffekt, weil sie den Betrieb von Öl- bzw. Gasheizungen weitgehend überflüssig machen. Schreibt man den Kraft-Wärme-gekoppelten Anlagen die damit verbunden CO2 Einsparungen gut, erreichen sie rein rechnerisch sogar Minuswerte bei der Bilanzierung der auf die Kilowattstunde bezogenen.

      Während die Betreiber nach wie vor die Mär vom billigen Atomstrom verbreiten, sieht die Wirklichkeit ganz anders aus. Alternative Stromgestehungssysteme vom Sparen über Kraft-Wärme-gekoppelte Anlagen bis hin zu den regenerativen Energiesystemen sind schon heute wesentlich billiger
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 10:39:09
      Beitrag Nr. 117 ()
      #113

      Gegenüber "alternativen System wie der Stromeinsparung ... zieht Kernernergie eindeutig den Kürzeren."

      Sellten so gelacht.


      Hast du noch mehr solcher Kalauer Zimtzicke?

      ;
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 10:43:46
      Beitrag Nr. 118 ()
      Ja Semi-Kolon


      Dein inhaltvolles #114....:laugh::rolleyes:

      Sellten so gelacht. :laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 10:46:17
      Beitrag Nr. 119 ()
      codiman,

      kann es sein, dass Du nach 10 Jahren arbeitslosigkeit endlich wieder einen job, und zwar bei Siemens, bekommen hast?
      MfG
      ILK
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 11:12:15
      Beitrag Nr. 120 ()
      @Zimtzicke

      Wann ist denn mal wieder dein nächster Stammtisch eures Öko-Revoluzzer-Vereins, wo ihr solche Schenkelklopfer wie in #113 vorträgt?

      Ich würde gerne mal dabei sein, wenn wieder einer was vom "Saren, Sparen und nochmal sparen" als bestes und vor allem alternatives Energiekonzept referiert.

      Meine Öko-Sandaletten stehen startbereit.

      Mit sparsamen alternativen Grüßen

      ;
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 11:18:02
      Beitrag Nr. 121 ()
      ..ne, voher muss ich noch zu so einem "Streitgespräch" inner Schenke.


      ..Thema: Wie begegne ich adäquat unliebsamen Argumenten :Saren, Sparen und nochmal sparen:rolleyes::rolleyes: .., Unterthema: ....und dies halbwegs fehlerfrei..

      Sellten so gelacht.
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 11:21:28
      Beitrag Nr. 122 ()
      @rv und co: Es steht euch unbenommen, jeden Unsinn aus irgendwelchen Auftragsgutachten der Windbranche zu glauben, und darüber zu jubeln, wenn auch irgendwo ein Windkraftgegner mal die Zahlen glaubt und abschreibt, aber ich rechne lieber selbst, und nachdem ich mir nochmal angesehen habe, was Zimtzicke da reingestellt hat, stellen sich mir immer mehr die Haare zu Berge.

      Ich zitiere nochmal:

      Materialverbrauch:

      Stahl: (200 to = 1,556 Mio kWh), Kupfer: (8 to = 110.000 kWh),
      Kunststoff: (12 to = 266.000 kWh), Beton: (220 to = 606.000 kWh)

      Transport: (200 km = 225.000 kWh)
      Summe: ca. 2,7 Mio kWh

      An einem Küstenstandort erzeugt diese Anlage pro Jahr ca. 3,9 Mio kWh
      Strom pro Jahr, was einem Primärenergieeinsatz von rund 11,5 Mio kWh
      im konventionellen Kraftwerk entspricht. (Ein konventionelles Kraftwerk
      (Kohle-, Atom-) benötigt zur Produktion einer kWh Strom wegen seines
      miserablen Wirkungsgrades bis zu 3 kWh Primärenergie.) Ein
      Binnenlandstandort bringt mit ca. 3,1 Mio kWh deutlich weniger
      Stromerzeugung (knapp 9 Mio kWh Primärenergie). Dies entspricht somit
      einer energetischen Amortisation zwischen 2,8 und 3,6 Monaten
      (2,7: 11,5 x 12 bzw. 2,7: 9 x 12).


      Dass 220 Tonnen Beton eine haarsträubende Annahme sind, habe ich schon versucht zu erläutern. Dann schauen wir uns mal die weiteren Zahlen an. Windenergieerzeuger sind bekannt für ihre Übertreibungen. Anleger (habe selbst welche im Bekanntenkreis) können ein Lied davon singen!

      Nun zu den weiteren Zahlen:

      Laut Bundesverband Windenergie gab es 2003 in Deutschland
      eine installierte Leistung von 14,6 GW.

      http://www.wind-energie.de/informationen/zahlen-zur-windener…

      Wenn man dann deren Zahlen zur Stromproduktion ansieht, dann kommt schon mal die erste Verarschung. Unter

      http://www.wind-energie.de/informationen/zahlen-zur-windener…

      wird eine Graphik zur Stromproduktion angegeben, allerdings nicht die tatsächliche, sondern die potentielle (100% Windjahr, 98% Verfügbarkeit), wobei die dann auf 27 TWh für 2003 kommen. Dummerweise war die tatsächliche Stromeinspeisung in 2003 nur etwa 18 TWh, und damit erzeugte eine durchschnittliche Anlage etwa 1200 Stunden unter Vollast Strom. Die Rechnung geht natürlich davon aus, dass eine 1,8 MW-Anlage 3,9 GWh produziert, also fast doppelt so viele Stunden läuft!!
      Vielleicht gibt es ja irgendwo einen solchen Standort, aber seriös ist eine solche Rechnung beileibe nicht.

      Dann kommt aber erst noch der nächste Clou. Die errechneten (vermutlich viel zu niedrigen) 2,7 GWh Energie zum Bau der Windkraftanlage werden nicht mit den (viel zu hohen) 3,9 GWh verglichen, sondern mit fiktiven 11,5 GWh, die ein veraltetes Kohlekraftwerk an Primärenergie bräuchte, um die gleiche Strommenge zu produzieren.

      Fast schon ein Musterbeispiel, wie man ein Auftragsgutachten so hinbiegt, damit das rauskommt, was man gerne hätte.

      Aber es bleibt natürlich auch einem rv (angeblich selbst Wissenschaftler) unbenommen, solchen Rechnungen mehr Glauben zu schenken, als denjenigen, die sich auch ein wenig auskennen, und sich mal die Mühe machen, diese Zahlen zu hinterfragen.
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 11:33:27
      Beitrag Nr. 123 ()
      @rv: Habe mir jetzt mal noch deine Quelle aus #102 angesehen, wen Du da als "Windkraftgegner" zitierst:

      Einen Artikel eines Herrn Prof. Dr.-Ing. Heinz Kottowski-Dümenil, erschienen in

      http://www.nationeuropa.de/heft/beitrag.php3?beitrag=1520. :rolleyes:

      Wenn das die Quellen sind, die Du für besonders seriös hältst, na dann!
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 11:43:22
      Beitrag Nr. 124 ()
      filztass,

      ich weiß nicht genau, warum Du vieles anderes so einfach als Unsinn abtust, denn was du hier postest entspricht ja auch nicht unbedingt der Realität.

      bei den von dir zitierten windparks Wörbzig und altentreptow bist du auf einen Betonverbrauch von über 2000 to gekommen. wenn ich 24 wka (9 in Wörbzig und 15 in altentreptow ) nehme und eine Verbrauch von 13962 to habe, dann komme ich jedenfalls nicht auf über 2000 to pro anlage, oder wie siehst Du das?

      Außerdem ist das sicher auch überall verschieden, wenn ich mir die anlagen in meinem umkreis ansehe, so stehen sie auf einem betonsockel, bei denen ich mir beim besten willen nicht vorstellen kann wie da 2000 to hineinpassen sollen. wäre an dieser stelle mal schön zu wissen, welchem rauminhalt 2000to beton entsprechen, vielleicht kann ja jemand weiterhelfen
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 11:55:26
      Beitrag Nr. 125 ()
      Sorry, ilk, aber lesen und rechnen scheint nicht gerade deine Stärke zu sein. Ich sprach von mehr als 2000 Tonnen Baumaterial. Auf was kommst Du denn bei deiner Rechnung, wenn da 68.536 Tonnen
      Baumaterial angegeben sind? :rolleyes:

      Und was Beton angeht, steht da was von 13.962 m³ Beton, woraus Du 13.962 to machst. Du weisst aber schon, dass es einen Unterschied zwischen Kubikmeter und Tonnen gibt, und dass Beton etwas schwerer als Wasser ist, oder? :rolleyes:

      Ich weiss ehrlich gesagt nicht genau, wieviel Tonnen Beton für eine Windkraftanlage benötigt werden, ist mir auch egal. Ich kann aber definitiv erkennen, dass die Zahl von 220 Tonnen um ein Vielfaches zu niedrig ist!

      Du darfst aber gern weiter deinen Gurus von der Windkraftlobby jede Zahl glauben, sei Dir unbenommen. :kiss:
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 12:07:34
      Beitrag Nr. 126 ()
      Libe Zimtzicke,

      jetzt sei mal nicht immer so zickig, wenn man schon mal einen kopierten Beitrag von dir so lobt, wie ich.

      Mir ist auch klar, dass ich zuweilen verschwendierisch mit Buchstaben umgehe und dass dies gar nicht so zu deiner einspargewohnte Alternativen-Seele paßt. Also bitte behalte das "l" das ich zuviel einsetzte und häkel dir von mir aus einen Schal daraus.

      Auch wollte ich nur mal anmerken, dass du schon wieder zu lange den PC anhast. Spare hier doch mal ein bisschen.

      Wenn nur du allein den PC und Monitor drei Stunden abschaltest, sparst du damit bereits 1 Stunde Laufzeit eines Windkraftwerkes im Nennbetrieb oder 410 Kubikmeter Wasser eines Wasserkraftwerkes oder 0,3 KG Steinkohle oder 0,0045 Gramm angereichertes Uran.

      Siehe hier:
      http://www.fh-bochum.de/fb3/eglab/solar/stromversorgung.html…

      ;
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 12:16:30
      Beitrag Nr. 127 ()
      Liber Semikolon...

      richtig lesen und zitieren:

      Da steht : Für ein KW/h : 2,5 qm Rotorfläche einer 500 KW-Wka

      ...da verheiz mal lieber adäquat..1,1 kG Kohle...das riecht man erstens...und zweitens qualmt es besser..:D

      oder genieße 0,0045 angereichertes :eek: Uran..:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 12:25:47
      Beitrag Nr. 128 ()
      @ Zimtzicke,

      Du bist ja immer noch online. Gerade jetzt, wo kaum Wind bläst. Jetzt aber mal ran an das alternative Energiekonzept, das die AKWs ersetzen soll: Aus mit deiner Kiste!!! Mindestens für die nächsten 8 Stunden, damit es sich lohnt.

      Zu deiner Korrektur:
      Ich habe es bewußt verkürzt wiedergegeben (SPAREN ist angesagt, so wie du ja auch zuweilen die Quellen deiner beliebten copy und paste-Beiträge wegläßt) ich ließ ja auch beim Wasserkraftwerk weg, dass es sich auf ein Meter Fallhöhe bezog. Indem ich die Quelle mit angab, konnte ja jeder Interessierte den vollständigen Text lesen. Ich wollte also nichts verheimlichen, wenn du das meinst.

      Wieviel qm Rotorfläche hat denn ein AKW so? Das stand ja auch nicht dabei.
      Bitte jetzt aber nicht mehr antworten: PC abschalten und SPAREN.

      Bis später dann.

      ;
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 12:29:03
      Beitrag Nr. 129 ()
      Sorry, meinte bei der Frage nach der Rotorfläche natürlich das durchschnittliche Windkraftwerk, nicht AKW. Weiß das Jemand?

      Zimtzicke ist ja leider jetzt off und SPAREN.

      ;
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 12:34:18
      Beitrag Nr. 130 ()
      Wieviel qm Rotorfläche hat denn ein AKW so? :eek:

      brauchen die nun auch noch Rotoren zum Kühlen??:laugh::D
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 12:35:16
      Beitrag Nr. 131 ()
      filztass,

      ja sorry, da heabe ich in der eile des Gefechts etwas durcheinandergewirbelt.

      Aber trotzdem, gehen wir mal bei 220 to Beton von ca. 200cm³ aus. Hast Du mal ein Loch gesehen in das 200m³ passen? Das erscheint mir als Sockel für ein Windrad durchaus angemessen zu sein. wenn Du es nicht weißt wieviel Beton man für einen Sockel braucht, woher nimmst Du dann das Wissen, das 220 to definitiv zu wenig sind?
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 12:38:01
      Beitrag Nr. 132 ()
      ft, #120

      nein, seriös kam mir diese Quelle in #102 nicht vor. (In dem kurzen Text waren einige offensichtliche Fehler. Ich habe sie nur als Beispiel für eine von Windgegnern publizierte Rechnung angegeben).

      Jetzt reitest du also auf dem Gutachten der Uni Essen herum, wo sehr viel weniger Beton angenommen wurde, als in deinem Beispiel verbaut wurde. Das Gutachten kann fehlerhaft sein (ich habe es weder erstellt noch bestellt), aber könnte es nicht sein, dass die ,,Essener" Anlage einen Stahlmast hat, während ,,Deine" Anlage einen Betonmast hat?

      Der häufig angegebene Erntefaktor von bis zu 80 bezieht sich auf einen optimalen Standort und ist möglicherweise in der Praxis kaum erreichbar. Aber selbst ein Erntefaktor von nur 20 würde bedeuten, dass Bau, Betrieb und Abbau einer WKA nur 5% der erzeugten Energie verschlingt.

      Jedenfalls sind Behauptungen einer allenfalls ausgeglichenen, möglicherweise sogar negativen Energiebilanz absurd. Was ich an diesbezüglichen Rechnungen gesehen habe, war haarsträubend.

      Eine Zusammenstellung der energetischen Amortisationszeiten und Erntefaktoren (auch für Solarenergie) findet sich übrigens (leider ohne Rechnungen) auf der Site des Institutes für Elektrische Energietechnik der TU Berlin :
      http://emsolar.ee.tu-berlin.de/allgemein/enamort.html.
      Auch dort kommt man für WKAs je nach Standort und Anlage auf Erntefaktoren zwischen 11 und 90.

      Das vielleicht auch für dich unverdächtige Schweizer Bundesamt für Energie errechnet für Windenergie einen Erntefaktor von 40-80 (was natürlich nicht an Wasserkraft mit einem Faktor von 180 herankommt), Quelle: http://www.energie-schweiz.ch/imperia/md/content/energiepoli…

      Ich habe jetzt noch eine sehr ausführliche Examensarbeit an der TU-Berlin (mit allen Daten zum Nachrechnen) gefunden, in der verschiedene Studien mit verschiedenen Berechnungsverfahren verglichen werden:

      http://www.ewiger-fuhrmann.de/downloads-und-links/TU_Berlin.….

      Dort kommt man zu Erntefaktoren zwischen 25 und 116.
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 12:39:09
      Beitrag Nr. 133 ()
      ..aber nur zur Info:

      zB eine E66 von Enercon hat eine "überstrichene Fläche " von ca 3850 qm...:)
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 12:52:20
      Beitrag Nr. 134 ()
      ;

      Du solltest deine Beiträge zu diesem Thema lieber als Satire Kennzeichnen.

      Bei deiner Spar-Anregung ging es um eine kWh. Auch du solltest ausrechnen können, dass dafür eine 500kW-WKA im Nennbetrieb etwa 7 Sekunden braucht (und nicht, wie du ,,bewusst verkürzt" schreibst, eine Stunde).
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 12:55:35
      Beitrag Nr. 135 ()
      @rv

      Zu der Frage von gestern:
      Zum Thema Durchschnittsanlagen werde ich noch einmal schauen, ob ich ein aussagekräftigen Artikel finde. Meine eigenen Erfahrungen sind sicher nicht repräsentativ.

      Aber zu der Mindest-Anlage: Ich habe jetzt gerade zwei typische Beteiligungs-Prospekte vorliegen. Der eine verlangt eine Mindestanlage von lediglich 2000.- Euro und der andere sieht 10.000.- Euro Mindestanlage vor.
      Man kann daraus schon absehen, an welche Zielgruppe es sich wendet. Es wäre schön, wenn du zukünftig bei diesbezüglichen Äußerungen ("Abschreibungshengste" etc.) mal etwas differenzierten könntest. Gerade Jemand, der ein legales Steuersparmodell in Deutschland zeichnet, hat nicht vor, sein Geld unbedingt sonst ins Ausland zu schaffen oder sonst irgendwie dem Fiskus trickreich vorzuenthalten.

      ;
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 13:05:43
      Beitrag Nr. 136 ()
      @rv #131

      Ich habe die Sprachregelung der Quelle übernommen. Dort steht eine Stunde und die zusätzliche Angabe der Rotorfläche. Und ich habe die Quelle beigefügt, damit spitzfindige Besserwisser von mir aus drin rumstochern können.

      Ob deine Berechnung stimmt, kann ich nicht nachvollziehen, da ich weder die Rotorfläche eines Windkraftwerkes kenne, noch mir die Angabe "500KW-Anlage" etwas sagt. Ich sagte schon einmal in diesem Thread, dass ich kein Elektroingenieur bin.

      Auch habe ich Laienhaft den Verbrauch eines PCs und Monitors einfach geschätzt. Bitte falle auch darüber her, wenn es dir Spaß macht.

      Sei aber bitte bei deinen sonstigen Aussagen auch korrekt (s.#132)

      ;
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 13:10:33
      Beitrag Nr. 137 ()
      ..naja....ob das so ohne Absicht war??

      Ich habe es bewußt verkürzt wiedergegeben

      ..Wer wird denn hier aufeinmal so empfindlich...erst gassenhauerisch über andere herfallen die was zum Thema Sparen sagen und dann so sensibel..:laugh::rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 13:23:18
      Beitrag Nr. 138 ()
      ;

      Ich gebe zu, dass ich mich mit ,,Abschreibungshengste" etwas pauschal ausgedrückt habe. Ich kenne allerdings eine ganze Reihe Leute mit mittleren Einkommen, die alles unternehmen, um Steuern zu sparen. Auch brave Beamte haben schon ihre Ersparnisse nach Luxemburg geschafft...
      Trotzdem: Ich nehme diesen Ausdruck und die Aussage, sie würden das Geld sonst ins Ausland schaffen, mit dem Ausdruck größten Bedauerns zurück. ;)


      Du hattest in #123 zwar die Sprachregelung der Quelle übernommen, diese aber sinnentstellend verkürzt.

      Ist die folgende Rechnung so schwer:

      Eine WKA mit 500 kW Nennleistung produziert in einer Stunde 500 kWh. Wenn sie also für 1 kWh eine Stunde lang bei Nennlast 2,5 m² Rotorfläche ,,verbraucht" (was wird da verbraucht?), erzeugt sie die 500 kW mit 750 m² Rotorfläche.
      Um die Zeit auszurechnen, die die gesamte Anlage braucht, ist die Rotorfläche aber irrelevant: Dies sind (nach Dreisatz) 1h/500 = 7,2 Sek.
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 13:23:47
      Beitrag Nr. 139 ()
      @Zimtzicke,

      Jetzt bist du ja noch immer online. Willst wohl nicht dein alternatives Energiekonzept (SPAREN) einhalten?

      Wegen dir müssen wir jetzt wieder ein AKW bauen.


      über andere herfallen die was zum Thema Sparen sagen

      Das siehst völlig du falsch.

      Zum einen habe ich diesen höchst amüsanten Beitrag gelobt zum anderen forderte ich die copy und paste-Redakteurin, die uns diese Stilblüte brachte, höflich auf noch mehr davon zu bringen, soweit ich mich erinnere.


      ;
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 13:27:17
      Beitrag Nr. 140 ()
      sorry, es muss heißen:

      ...erzeugt sie die 500 kW mit 1250 m² ( = 500 x 2,5 m² )
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 13:33:20
      Beitrag Nr. 141 ()
      semi-kolon..klar spare ich...sitze hier und verbrauche kaum Energie bügle nicht, gucke kein TV:D ...renne zB nicht permanent zum Kühschrank und reiße den auf und kontrolliere z.B. die Kühlung der Biervorräte..

      Das siehst völlig du falsch :laugh:
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 13:48:12
      Beitrag Nr. 142 ()
      @rv

      Finde ich gut, dein Statement. Bitte glaube auch mir, dass die Verkürzung unabsichtlich war. Ich sagte schon, dass ich auch bei der Angabe zum Wassrekraftwerk absichtlich aber auch ohne Hintergednaken die angegebene Fallhöhe wegließ. Durch Angabe der (sehr leicht zu lesenden) Quelle denke ich, habe ich mir hier nichts vorzuwerfen. Aber wenn dadurch der Eindruck entstanden ist, ich wollte Windkraft schlecht machen, entschuldige ich mich dafür. Zur Buße könnte ich demnächst mal wieder einen zeichnen.

      Zu deiner Berechnung:

      Hier habe ich mal einen Text aus einem aktuellen Prospekt:

      "Der Anlagetyp NM-82 hat eine elektrische Nennleistung von 1500 Kilowatt. Dadurch ergibt sich ein Verhältnis von Rotorfläche zu Nennleistung von 3,526, so dass bei einem Ertrag von 3.210.000 kWh, also nach einem Sicherheitsbaschlag, etwa 2.140 Vollaststunden zu erwarten sind. Bei 8.760 Jahresstunden ermitteln sich eine durchschnittliche Auslastung von 24,4 % (366kW)."

      Hier hätte ich nun folgende Frage rv. Kannst du anhand dieser Angaben auch ausrechnen, wie schnell sich diese Kilowattstunde produziert bei der angegeben erwarteten durchschnittlichen Auslastung?
      Und was ich auch nicht verstehe, ist der zweite Satz. Wie kommen die plötzlich auf diesen (hier fix erscheinenden) "Ertrag von 3.210.000 kWh"?


      Übrigens: Interessant ist, dass der Schall mit 103,3 dB angegeben ist. Erscheint mir laut, oder?

      ;
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 13:59:38
      Beitrag Nr. 143 ()
      @Zimtzicke, #138

      finde ich echt dufte, wie du dich hier einbringst. Echt stark.
      Und wie du schön Korrektur liest und immer lustige Artikel reinkopierst.
      Wollte ich dir schon immer mal sagen. Jetzt habe ich mich endlich getraut. Mit Sicherheit kannst du nicht nur gut häkeln, sondern siehst auch noch schnuckelig aus. Gell?

      ;
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 14:01:50
      Beitrag Nr. 144 ()
      @RV
      Eine WKA mit 500 kW Nennleistung produziert in einer Stunde 500 kWh. Wenn sie also für 1 kWh eine Stunde lang bei Nennlast 2,5 m² Rotorfläche ,,verbraucht" (was wird da verbraucht?), erzeugt sie die 500 kW mit 750 m² Rotorfläche. Um die Zeit auszurechnen, die die gesamte Anlage braucht, ist die Rotorfläche aber irrelevant: Dies sind (nach Dreisatz) 1h/500 = 7,2 Sek. :laugh::laugh::laugh:

      Nennleistung - Wirkleistung - Scheinleistung - Scheissleistung - Scheiss Theortiker !:laugh::laugh::laugh: (Entschuldigung-Polemik !)

      WKA Betrieb mit Nennleistung bedeutet dass der Wind ideal bläst. Das ist leider nicht der Fall.
      Ein 500 KW/h Anlage hat im Küstengebiet einen Wirkungsgrad von ca. 25 %
      in Süddeutschland von ca. 14 %.
      Das bedeutet, das das tolle WKA an der Küste an 273 Tagen still steht,
      in Süddeutschland an 317 Tagen.
      Toller Wirkungsgrad !
      Nennleistung soll uns suggerieren, das die Leistung rund um die Uhr jeden Tag abgegeben werden kann.
      Das ist nicht der Fall ist!

      Auch wenn ich mich hier wiederhole, leider wird die Windenergie auch zu Zeiten erzeugt, wo sie gar nicht benötigt wird.
      Verblendete meinen, man könne ja die Energie speichern,
      Klar - geht das, zum Beispiel im Pumspeicherkraftwerk,
      Leider sinkt dann der Wirkungsgrad nochmal weiter !
      (Wasser hochpumpen, Wasser runter!)
      So liebe @Zimtzicke, wie sieht es mit den Fakten aus oder kommt wieder
      nur inhaltloses gesülze und Propagandamaterial der WKA - Lobby?
      :laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 14:07:31
      Beitrag Nr. 145 ()
      #137
      erzeugt sie die 500 kW mit 1250 m² ( = 500 x 2,5 m² )

      Es gilt: Leistung x Zeit = Energie !!!

      P.S. Ein Stein beinhaltet auch beträchtliche "kinetische" Energie,
      aber erst wenn er Dir auf den Fuß fällt!!!

      Entsprechend verhält sich das mit einem Windrad, so lange der Wind still steht, gilt die Formel:
      Nennleistung (500kW) x Zeit (0) = 0
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 14:12:37
      Beitrag Nr. 146 ()
      ;

      ok, Schwamm drüber.

      Zunächst zur Lärmbelastung: Die ist vermutlich in 1 m Abstand von den (lauten) Rotorspitzen gemessen. Für die Lärmbelastung am Boden kann das auf keinen Fall gelten; nach meinem subjektiven Eindruck bei realen WKAs sind das vielleicht 60 dB.

      Wie lange man durchschnittlich für eine kWh bei dem Beispiel aus #123 braucht, weiß ich auch nicht (dazu müsste man z.B. genaue Daten über den Standort haben), hier war aber von Nennleistungsbetrieb die Rede - und im Nennleistungsbetrieb erzeugt die WKA eben genau die Nennleistung von 500 kW.

      Noch mal zu deinem Prospekt: Bei dieser Anlage benötigt man für 1kWh Nennleistung 3,5 m² Rotorfläche, also mehr als bei der 500 kW-Anlage. Der folgende so-dass-Satz ist nicht logisch, er ergibt sich nicht (zumindest nicht allein) aus dem vorher gesagten - da fehlen einige Angaben.

      Bei der dort angegebenen Auslastung von 24,4% erzeugt ,,deine" 1,5 MW-Anlage durchschnittlich 366 kW. Damit benötigt sie zur Produktion einer kWh also durchschnittlich 9,8 Sekunden.
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 14:21:50
      Beitrag Nr. 147 ()
      Codiman..zu deinem"Gesülze" mag man ja kaum was sagen..wer so fett schreibt hat es wohl nötig..:p

      Aber da Du scheinbar immer von 100% ausgehst: Läuft ein AKW an 365 Tagen??...oder ein Kohlekraftwerk??

      Da gibt es wohl nie Wartungen, Ausfälle, Abschaltungen etc wegen Überhitzung o.ä.(siehe AKw`s.letztes jahr..

      Fährst Du Dein auto auch zu 100%...oder verkaufst Du es, weil es nur zu ggf 10% der Tageszeit genutzt wird??:laugh::D
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 14:22:40
      Beitrag Nr. 148 ()
      #142

      Willst du mir vielleicht Physikunterricht geben? :confused:

      In Kilowatt wird die Leistung gemessen und nicht die Energie. Und 500 kW Leistung wird mit 1250 m² Rotorfläche geliefert. Was willst du da mit der Zeit?

      Und was hat das mit deinem Stein zu tun? Oder hältst du es für Leistung, den in der Hand zu halten?

      Und was hat die Zeit mit stillstehendem Wind zu tun? Wie groß ist denn die Zeit bei Starkwind?

      Ich hab eher das Gefühl, du solltest noch mal deine Physikbücher rauskramen: 500 kW Nennleistung produzieren in einer Stunde Nennleistungsbetrieb eine Energie von genau 500 kWh.
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 14:25:00
      Beitrag Nr. 149 ()
      Grundsätzlich sollte man sich aber Gedanken machen,
      wie man die(durch WKAs) "erzeugte Energie" speichern kann.
      Zum Beispiel durch Umwandlung in Wasserstoff.
      Bloß lautet hier die Frage :
      a) wie teuer ist dieses Verfahren?
      b) wie hoch ist hier der Wirkungsgrad ?
      c) lohnt sich der technische Aufwand oder ist es gar eine
      Chance, ein Exportschlager ?
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 14:26:57
      Beitrag Nr. 150 ()
      ...zum Thema Lärm...geht ja hier vom Hölzchen zum Stöckchen...bald ist die ganze Litanei der Vorwürfe zu WKA abgekaspert:

      ..Demnach wird der Lärm von Windkraftanlagen immer lauter empfunden, je weniger Wind geht, da bei weniger Wind die Lautentwicklung der Anlage relativ zum Hintergrund immer größer wird.
      Das heißt, dass der Lärm bei geringerer Windstärke lauter wahrgenommen wird.

      Wird ein Mindestabstand von mehreren hundert Metern eingehalten, geht das Windgeräusch von Windkraftanlagen, unter dem allgegenwärtigen Umgebungsgeräusch, unter.


      Durch strenge Genehmigungsverfahren dürfen nur jene Windprojekte errichtet werden, die für die Anrainer praktisch unhörbar sind.
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 14:29:20
      Beitrag Nr. 151 ()
      # 145 :laugh: richtig wenn der Wind bläst !
      Alles andere sind potemkische Dörfer !
      Es geht mir um die Zeit. Deine Nennleistung nützt Dir garnichts ohne Wind.
      Wenn der Umweltminister verkündet er hat 1000.000 Kw Nennleistung
      instaliert, bedeutet das nichts anderes das tatsächlich in Süddeutschland nur 130.000 kw erzeugt werden können.
      Man, bist du so blöd ?
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 14:30:00
      Beitrag Nr. 152 ()
      @rv #143

      So steht es halt da. Vorher steht in zwei Absätzen nur noch etwas über den Hersteller, den Rotordurchmesser, die Gesamthöhe (149,6 m) und die "umstrichene Rotorfläche" = 5.281 qm.

      Für mich sieht das so aus, dass die mit 24,4,% Nennleistungs-Windtagen rechnen und dann produziert die Anlage in der Summe 3.210.000 kWh. Im Prospektext wird hier aber so getan, dass die 3.21000 kWh feststehen und daraus folgt dass man etwa 2140 Vollaststunden (=24,5 %) braucht.

      Die 3.210.000 kWh stehen an anderer Stelle als "Stromertrag laut Gutachten" ermittelt.

      Es ist eine Anlage auf Land (Hohenlohe-Gebiet)
      und sie benötigt 12 m/s Wind (=43,2 Km/h) um die 1500 kW Nennleistung zu erzeugen und schaltet bei 18 m/s ab.

      ;
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 14:32:34
      Beitrag Nr. 153 ()
      P.S. Den vergleich mit dem Stein hasst Du auch nicht kapiert.
      Es tut am Fuß weh, wenn Du den Steinvoher hochgehoben hast und ihn auf den Fuß fallen lässt.
      Genauso ist das mit dem Windrad, es nützt Dir die schönste
      Nennleistung nichts wenn der Wind nicht weht.
      Aber anscheinend tut es Dir auch am Kopf weh, man bist Du ein Clown.:laugh:
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 14:35:17
      Beitrag Nr. 154 ()
      Nur mal so ne Frage:

      "stillstehender Wind"
      "solange der Wind still steht"

      geht das überhaupt?
      Mein sprachliches Verständniss würde diese Fragen verneinen.
      MfG
      ILK
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 14:43:01
      Beitrag Nr. 155 ()
      Aktueller Wind (Bft): Do, 08.07.2004 12:00 MESZ

      Avatar
      schrieb am 08.07.04 14:48:36
      Beitrag Nr. 156 ()
      1 Btf = 0,3 - 1,5 m/s
      2 Btf = 1,6 - 3,3 m/s
      3 Btf = 3,4 - 5,4 m/s
      4 Btf = 5,5 - 7,9 m/s
      5 Btf = 8,0 -10,7 m/s
      6 Btf = 10,8-13,8 m/s
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 14:51:19
      Beitrag Nr. 157 ()
      @codiman, #152

      Sind dieses Zahlen Meter pro Sekunde?

      Wenn ja, produziert "meine" Anlage nach Prospekt derzeit bei 2 m/s gar nichts und bei 3 m/s auch nichts. Oberhalb drei m/s fängt sie erst an: bei 5 m/s siehst man an der Tabelle 200 kW also 13% der Nennleistung von 1500 kW.

      ;
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 14:51:45
      Beitrag Nr. 158 ()
      Heute um 12.00 Uhr lief also kein einziges Windrad mit Nennleistung ! :laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 14:53:29
      Beitrag Nr. 159 ()
      Nein 2 ist in Beaufort = 1,6 -3,3 m/s

      siehe auch Tabelle.
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 15:00:26
      Beitrag Nr. 160 ()
      Jetzt auch klar, codiman,
      die Postings haben sich überschnitten.

      Bei 3 Btf haben wir also im Schnitt (ist dies so zu sehen?) ca. 4 m/s. Nach der mir vorliegenden Tabelle lese ich einen Wert von 100 kW ab, also 7 % der Nennleistung von 1500 kW.

      Zum Haareföhnen für Zimtzickes schöne Frisur wird´s reichen, denke ich, oder rv?

      ;
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 15:19:15
      Beitrag Nr. 161 ()
      #149 @;

      Das erklärt die Sache.

      In dem Gutachten werden natürlich alle Parameter wie Beschaffenheit und Wetterdaten für den Standort, Daten der Anlage etc. berücksichtigt.
      Von dem resultierenden erwarteten Jahresertrag wurde dann zurückgerechnet auf die 24,5% Auslastung und 2140 Volllaststunden (was natürlich idealisiert ist, da auch Teillastunden zum Ertrag beitragen).
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 15:26:58
      Beitrag Nr. 162 ()
      @ codiman

      Und was hat der Stein mit dem Windrad zu tun?

      Soll der Wind den Stein hochheben oder das Windrad runterfallen? Hast du dir schon mal den Fuß an nem Windrad verletzt?

      Windräder mit Steinen zu vergleichen - das ist ja schlimmer als Äpfel mit Tomaten!


      Nee Codiman, wir reden die ganze Zeit über den Betrieb bei Nennleistung - und du redest über Windstille. Sag mal, was soll das eigentlich?

      Ein stillstehendes Gehirn produziert auch nichts, da kann der IQ noch so hoch sein. :D
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 15:29:24
      Beitrag Nr. 163 ()
      @all: Ich habe die Zahlen ja heute schon mal genannt, die kann man auf den Seiten der Windkraftlobby leicht finden.

      Im Jahre 2003 waren 14 GWh Windkraft-Nennleistung installiert, und es wurden etwa 18 TWh Strom eingespeist, im Jahre 2002 waren es 12 GWh Nennleistung und knapp 16 TWh. Das entspricht jeweils etwa 1300 Vollaststunden. Da ein Jahr 8760 Stunden hat, also jeweils etwa 15 %.

      Die Windlobbyisten rechnen aber lieber mit irgendwelchen unrealistischen Wunschdaten von 20 - 25 %.

      @rv: Hab mir kurz deine neuen Quellen angesehen. Vernünftige Zahlen finde ich da leider wenig. In der Arbeit von Studenten aus Berlin stehen zwar viele Zahlen, aber wenig überprüfbare und nachrechenbare. Die sammeln nur alle mögliche Studien der einschlägigen Windlobbyisten, und werten die aus. So rechnen auch die beispielsweise mit der potentiellen Jahresleistung, die sie für 2000 in Deutschland bei 6 GWh Nennleisung mit 11 TWh angeben, also auch deutlich zu hoch!

      Ich halte aber sowieso grundsätzlich den umgekehrten Ansatz für eine Öko-Bilanz für sinnvoller, dass ich mir die Gesamtkosten ansehe, und dann abschätze, wie hoch daran der Energieanteil ist, und da komme ich halt auf eine ganz andere Grössenordnung. Ich lasse mich aber gerne darüber aufklären, wodurch denn die exorbitanten Produktionskosten von Windkraft (ca. 7 Cent/KWh) und die pervers hohen Kosten von Photovoltaik von mehr als 50 Cent/KWh herkommen ausser der eingesetzten Energie für die Produktion der Anlagen. Die Kosten für Arbeitskräfte und die Kosten für Forschung und Entwicklung dürften tendenziell sogar niedriger liegen als bei anderen Kraftwerken, wo man mit 1-3 Cent/KWh auskommt. Also wo kommen die hohen Kosten her? :rolleyes:

      Kernkraftwerke laufen übrigens in der Regel ca. 7000-8000 Betriebsstunden pro Jahr. Auch die stehen also ca. 10 % der Zeit still, allerdings zum überwiegenden Teil durch lange im voraus planbare Wartungsarbeiten, die kein Problem sind, weil man die erstens schön auf den Kraftwerkspark verteilen kann, und zweitens zu Zeiten macht, wenn der Strombedarf niedrig ist (z.B. Ferienzeit).
      Unplanmässige Stillstandszeiten liegen im unteren einstelligen Prozentbereich. Bei Kohlekraftwerken sieht das ähnlich aus, nur werden die eher mal nachts ausgeschaltet, wenn der Bedarf niedrig ist, und kommen deshalb oft auf deutlich weniger Betriebsstunden.
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 15:35:11
      Beitrag Nr. 164 ()
      @RV
      Ein stillstehendes Gehirn produziert auch nichts, da kann der IQ noch so hoch sein.
      Richtig, endlich hast Du es begriffen !:laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 15:49:12
      Beitrag Nr. 165 ()
      ..dass bei WK-Anlagen nie 100 % das Ziel sein können, liegt in der natur der sache und ist Systemimmanent...ergo albern darüber zu streiten....Auto hat auch jeder, obwohl er es zu ggf 5% nutzt..

      ..Zu den Kosten: Die werden ja nie realistisch vergleichbar, solange seitens der KKF-Befürworter die "echten" Kosten negiert werden...siehe Endlagerung und Gau-Versicherung.
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 15:52:36
      Beitrag Nr. 166 ()
      ..dazu schreiben zB die Österreicher:

      Die Kosten für die Erzeugung einer kWh Windenergie in Ostösterreich betragen rund 8-8,5 Cent (bei einem Amortisationszeitraum von 15 Jahren).
      In diesem Preis inbegriffen ist auch der vollständige Abbau der Anlage (Herstellung der "grünen Wiese"). Externe Kosten für die Volkswirtschaft (Umweltbeeinträchtigungen durch Abgase etc.) fallen im Vergleich zur herkömmlichen Energieerzeugung keine mehr an. Würden in den derzeitigen Marktpreisen für Atom- und Kohlestrom die Umweltkosten dieser Erzeugungsformen enthalten sein, wäre die Windenergie schon längst konkurrenzlos billig. ...
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 15:53:59
      Beitrag Nr. 167 ()
      Gau-Versicherung?

      Heißt das heute nicht Landes-Versicherungsanstalt?

      ;
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 16:01:15
      Beitrag Nr. 168 ()
      ft,

      selbst wenn die Berechnungen um 100% überhöht wäre, käme mit der Hälfte immer noch für die meisten Standorte ein Erntefaktor von 20 bis 40 heraus, also eine Energie-Amortisationszeit von 6 bis 12 Monaten (oder ein Anteil der Energie für die Erstellung, den Betrieb und den Abbau von 2,5% bis 5% der erzeugten Energie). Das ist doch auch schon was?

      In allen Quellen war von 25% Auslastung bei guten Standorten z.B. in Küstennähe die Rede; auch bei dem von dir immer wieder zitierten Gutachten aus Essen war ausdrücklich ein Küstenstandort angenommen. 2003 war ein außerordentlich schlechtes Windjahr. Da sind durchschnittlich 15% doch gar nicht so schlecht? Immerhin 60%-75% der meist angenommenen 20%-25%.

      Ich frage mich allmählich, was du hier eigentlich beweisen willst. Willst du mir hier irgend einen Fehler nachweisen? :confused:
      Kannn durch aus sein, dass ich Fehler mache, aber diese Rechnungen stammen nicht von mir.

      Ich hatte mich mit diesen Berechnungen bisher nie beschäftigt. Dazu bin ich erst gekommen, als hier behauptet wurde, unterm Strich käme bei der Windkraft gar nichts heraus (also ein Erntefaktor von etwa 1); dies kam mir doch etwas unglaubwürdig vor. Je mehr ich mich damit beschäftige, desto deutlicher wird, dass diese Aussage ideologisch verblendeter Unsinn ist - auch wenn die Berechnungen der Windkraftlobby möglicherweise etwas überhöht sind.
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 16:09:40
      Beitrag Nr. 169 ()
      ..und wenn man zu den ehrlichen Kosten eines AKW`s dann noch das Risiko eines solchen:rolleyes: bedenkt, so ist es unklar wie jemand klaren Verstandes dafür sein kann..g
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 16:28:22
      Beitrag Nr. 170 ()
      noch mal #160, Energieanteil an den Produktionskosten

      In den Produktionskosten stecken neben den Energiekosten auch Arbeitskosten, die man ja trotz sinkender Reallöhne noch nicht ganz vernachlässigen kann ;) sowie Kapitalkosten; die dürften übrigens bei den Photovoltaik-Anlagen einen sehr großen Teil ausmachen. Weißt du, welchen Kapitaleinsatz eine moderne Fabrik für Fotozellen erfordert? Der Energieanteil ist bei moderner Elektronik eher gering.
      Ich kann das nicht selber nachrechnen, du vermutlich auch nicht. Da vertraue ich doch lieber auf die Berechnungen darauf spezialisierter Fachleute. Quellen hatte ich angegeben - ausführliche Berechnungen stehen wohl nicht im Internet.
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 16:30:05
      Beitrag Nr. 171 ()
      @Zimtzicke,

      Welche Riskien haben denn die Vogelmixer?

      Wenn so ein Rotorblatt abbricht und mitten in eine wandernde Schulklasse rauscht, die sich an der unbedarft an der vor Bau dieses Monstrums unberührten Landschaft und Natur erfreuen wollte, wäre dies doch auch schlimm oder?

      Ein Super-GAU wäre dann, wenn dies an allen zigtausend Mixern gleichzeitig passiert.

      Von der Wahrscheinlichkeit sicher genauso wahrscheinlich wie der GAU im AKW.

      ;
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 16:30:52
      Beitrag Nr. 172 ()
      @rv: Ich habe nicht behauptet, dass die Rechnungen von Dir sind, aber Du kannst ja gerne nochmal nachlesen, wie die Diskussion begann: Du hast einen ziemlich guten Beitrag von realitätsnah in #83 mies gemacht, und da die Behauptung aufgestellt, Ein Windenergieanteil von 10% würde also den Primärenergieeinsatz zur Stromerzeugung um 7-8% verringern.. Das war in der Tat eine Rechnung von Dir, die ich in #90 angezweifelt habe mit dem Hinweis auf die Ökobilanz. Daraufhin ist Dir dann der Superexperte Zimtzicke mit seiner #93 beigesprungen mit einer haarsträubenden Berechnung über die Energiebilanz, die ich dann mal unter die Lupe genommen habe, und nur Fehler, Ungereimtheiten und äusserst dubiose Rechnungsweisen gefunden habe.

      Ich weiss nicht, ob der Erntefaktor 1 ist oder grösser oder kleiner. Ich weiss nur, dass man den Lobpreisungen der Windkraftlobby kein Wort glauben darf, und habe Dir das an etlichen Beispielen belegt (Leugnung des Problems der Regelenergie, Negierung des Problems des Netzausbaus, absurde Berechnungen für ihren Erntefaktor, Verwendung falscher Zahlen, ....) Ich bin mir sicher, dass man viele weitere Schummeleien findet.

      Die Windkraftlobby verdient Milliarden, und lebt davon, dass eine Mehrheit von Öko-Gutmenschen nicht hinterfragt, was Sie den Leuten weissmacht, und wie sie eine leicht weiterentwickelte Technik des 16. Jahrhunderts als die Supertechnologie des 3. Jahrtausends verkaufen will.
      Wenn Du deinen Windkraftgurus glauben willst, meinetwegen. Aber eine Diskussion macht mit so jemand halt keinen Sinn. Du willst Dich nicht mit der Problematik beschäftigen, sondern dein Weltbild zementieren. Da kann ich nichts machen.

      Ich hab dich jetzt schon oft genug gefragt, wo denn die hohen Kosten herkommen? Erklär es mir endlich, wenn Du eine bessere Erklärung hast!!

      Dass 2003 ein schlechtes Windjahr war, weiss ich auch. Dumm ist nur, dass es nur noch schlechte Windjahre zu geben scheint. 2002 war ja auch nur marginal besser!
      Und über das Gesamtjahr gesehen 60 - 75 % des langjährigen Mittels in einem schlechten Windjahr findest Du nicht schlecht? Echt klasse, aber es gibt kein Problem damit, dass man jede Menge andere Kraftwerke braucht, um die Windkraftwerke auszugleichen, wenn mal Flaute herrscht, und dass man wegen Windkraft auf kein einziges anderes Kraftwerk verzichten kann, gelle?
      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 16:35:41
      Beitrag Nr. 173 ()
      #168: Nonsense...aber das weißt Du sicher auch..:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 16:46:34
      Beitrag Nr. 174 ()
      @rv#167: Hättest Du meine Postings gelesen, könntest Du dir dein Grinsen ersparen. Ich hatte die Arbeitskosten bereits erwähnt, und behaupte, dass die bei anderen Kraftwerken eher höher sind als bei Windkraftanlagen und Photovoltaikanlagen. Willst Du widersprechen?? Wieviele Leute muss man denn zum Betrieb einer Windkraftanlage beschäftigen?

      Was bitte sind hohe Kapitalkosten? Meinst Du damit Zinsen? Müssen etwa Betreiber von Windkraftanlagen und Photovoltaik-Anlagen höhere Zinsen zahlen als Investoren in ein Kohlekraftwerk?? Auch hier ist eher das Gegenteil der Fall: Wer Photovoltaik-Anlagen baut, bekommt noch verbilligte Kredite der KfW!

      Kann es sein, dass Du mit Kapitalkosten meinst, dass ich halt mit riesigem Aufwand eine grosse Fabrik bauen muss, die die Photozellen herstellt, oder wofür brauchst Du denn das Kapital? :rolleyes:
      Und wenn ich eine riesige Fabrik dafür brauche, muss ich dann in eine ehrliche Öko-Bilanz nicht auch den Primärenergieverbrauch für den Bau dieser Fabrik einbeziehen? :rolleyes:

      Denk mal drüber nach!

      Das sind genau die ganzen Kosten, die von diesen bestellten Gutachtern natürlich alle unter den Tisch gekehrt werden. Vielleicht verstehst Du langsam, warum ich es für sinnvoller halte, die Gesamtkosten zu betrachten, und dann anzuschauen, welcher Anteil davon wohl für Energie draufgeht.
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 16:49:56
      Beitrag Nr. 175 ()
      Gesamtkosten zu betrachten

      Jo, mach das mal bei einem AKW....mit den gesamten Versicherungskosten(und nicht den vom Bund mit übernommenen)..und der Endlagerung für zB 500 jahre..:);)
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 17:15:49
      Beitrag Nr. 176 ()
      Ach Zimtzicke: Ich weiss, dass sich Atomkraftgegner an der Tatsache aufgeilen können, dass man einen Supergau gar nicht versichern kann, ebenso wie man ein Erdbeben nicht versichern kann, und dass man deshalb die "wahren" Kosten schwer kalkulieren kann.

      Lass Dir mal von einem Experten erklären, was denn eine Versicherung eigentlich ist. Dazu müsstest Du aber solche
      Vokabeln wie Risikotransfer, Kollektiv etc. verstehen. Ich werde mir hier nicht die Mühe machen, dies zu versuchen.

      Die erwarteten Kosten eines Supergaus könnte man trotzdem
      berechnen, und ich würde die bei einem Neubau eines modernen AKW vernachlässigbar gering einschätzen.

      Was die Endlagerung angeht, darfst Du gerne mal eine seriöse Rechnung aufstellen. Du würdest feststellen, dass die Kosten sich zwar auf Milliardenbeträge belaufen, aber pro erzeugter Einheit Strom ebenso ziemlich vernachlässigbar sind. Aber Du findest sicher noch ein paar Artikel irgendwelcher Windkraftfans im Internet zum Weiterverbreiten finden, die entweder mit abstrusen Rechnungen oder ohne Quellenangaben einfach mal ins Blaue irgendwelche abstrusen Behauptungen liefern.

      Aber stell Dir vor: Ich kann sogar verstehen, dass viele Leute Angst vor Kernkraft haben, und Risiken z.B. durch abgedrehte Terroristen halte ich durchaus für ein ernsthaftes Problem, mit dem man sich leider beschäftigen muss.

      Allerdings würde man dieses Risiko nicht im geringsten erhöhen, wenn man neue Kernkraftwerke baut, und auch das Risiko eines Supergaus könnte man sicher verringern, wenn man in Deutschland neue Reaktoren bauen würde, anstatt den Strom aus gefährlichen Schrottreaktoren in der Ukraine zu beziehen.

      Aber mit rationalen Argumenten kann man solche Themen in Deutschland leider nicht diskutieren.
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 17:21:06
      Beitrag Nr. 177 ()
      ..da geilt sich keiner dran auf....aber wenn der Bund nicht ab einer gewissen höhe absichern würde, gäbe es gar keine AKW`s..:D
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 17:45:41
      Beitrag Nr. 178 ()
      ..und flitztass,

      wenn Du denkst dass ich nicht die versicherungstechnischen Kniffe kenne, dann biste aufm Holzweg..
      ...
      Als schwerer Unfall gelten alle Unfälle mit mindestens 5 Todesfällen, 10 Verletzten oder 200 evakuierten Personen. Daraus werden dann die Risiken je Einheit Energie errechnet. Jetzt kommt der Trick: Tschernobyl wurde als nicht repräsentativ eingestuft und der Unfall als statistisch nicht verwertbar ausgeklammert.
      Als repräsentativ wurden die westliche Kraftwerken verwendet, die bis jetzt nur ganz wenige Unfälle im Sinne der Statistik hatten. Zehntausende Tote und hundertausende Verletzte und Millionen zum Beispiel durch Evakuierung und Umsiedlung direkt betroffene Menschen wurden nicht eingerechnet! Da wundert es nicht, dass die Autoren die Spätfolgen (die sogenannten latenten Todesfälle) ebenfalls als statistisch nicht erfassbar aus der Rechnung rausgelassen haben. Bei den "severe accidents" ist der "severest accident" nicht dabei.

      Was zu beweisen war: Die Kernkraft ist die sicherste Art der Energieerzeugung, Tschernobyl hat es nie gegeben, und die Erde ist eine Scheibe!:laugh::rolleyes: - Kein Grund also, sich zu sorgen; wir können (sollen) beruhigt weiterschlafen...
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 18:17:27
      Beitrag Nr. 179 ()
      @zimtzicke: Ja, mit Paste und Copy kennst Du dich supergut aus! :laugh:

      Nur mit dem Angeben von Quellenangaben, da hapert es. User, die andere Meinungen vertreten als Du, die werden regelmässig von PolyMod dafür gerügt, aber Du darfst das.

      Aber vielleicht hat PolyMod ja auch die Ausrede, dass er hier nicht mitliest. ;)

      Aber ich will Dir ausnahmsweise mal die Arbeit abnehmen, und die Quelle angeben, aus der Du diesmal kopiert hast:

      http://www.seniorentreff.de/diskussion/archiv7/a91.html

      :laugh:

      Aber da wird dann immerhin die Originalquelle angegeben, über die man sich da aufregt: das PSI-Institut in Villingen. Ja da sitzen natürlich nur Dumpfbacken, die im Vergleich zu Windkraftgurus keine Ahnung haben.
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 19:21:23
      Beitrag Nr. 180 ()
      @ flitztass,

      ich komme erst jetzt wieder dazu, in den Thread zu schauen. Ich hab auch noch anderes zu tun. ;)

      #171,

      Ich hatte sehr wohl registriert, dass du meintest, die Arbeitskosten seien bei WKAs niedriger als bei Kohlekraftwerken - eine Begründung dafür hast du aber auch jetzt nicht gegeben.
      Du denkst offenbar nur an die Betriebskosten. Die liegen bei WKAs vermutich unter 1 Ct/kWh - also wahrscheinlich deutlich niedriger als der Arbeitsanteil bei Kohlekraftwerken oder bei AKWs.
      Wir hatten aber doch von den Erstellungskosten geredet, oder nicht? Die bestimmen fast allein die Stromkosten von WKAs. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass der Anteil der Arbeitskosten da sehr hoch ist.
      Mit Kapitalkosten meine ich Kapitalkosten und keine Energiekosten. (Letztere müssen selbstverständlich über die ganze Produktionskette in der Energiebilanz berücksichtigt werden. Das gilt aber auch für die Arbeitskosten...) Die Solarzellenfabrik muss schließlich vorfinanziert werden. Das gleiche gilt für die WKAs. Dass ausgerechnet du davon ausgehst, das Kapital falle vom Himmel, wundert mich doch etwas.


      #169,

      Dass du nach all den Diskussionen immer noch eine Energiebilanz von ca. 1, erstaunt mich nun doch etwas. Selbst erklärte Windkraftgegner kommen auf einen Faktor 40 (wenn auch mit nicht sehr vertrauenswürdigen Argumenten). Dein einziges Argument ist doch: die Kosten können nur wegen eines hohen Energieanteils so hoch sein. Das ist mir schon ein bisschen zu simpel.

      Noch einmal: Wenn die Ertragskalkulationen der Windkraftlobby um 100% zu hoch wären (und das war auch in dem sehr schlechten Jahr 2003 nicht der Fall) und gleichzeitig die Kalkulation der eingesetzten Energie um 50% zu niedrig, bleibt immer noch ein Erntefaktor von 10-20 übrig. Die Ausbeute (ohne Regelungsverluste) wäre dann eben nicht 98% - 99%, sondern ,,nur" noch 90% - 95%. Darunter wirst du selbst unter den ungünstigsten Annahmen nicht kommen. Unter Einbeziehung der (angeblich) 20%-30% Regelungsverluste kommt man dann immer noch auf 63% - 76%. Im Klartext: Selbst unter den allerungünstigsten Annahmen und bei starken Korrekturen der Berechnungen würden 10% Windkraftanteil an der Stromerzeugung 6,3% - 7,6% der eingesetzten Primärenergie einsparen. Insoweit korrigiere ich meine frühere Aussage (7%-8%). Marginal ist das aber immer noch nicht.
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 19:51:27
      Beitrag Nr. 181 ()
      ..sehe mal wieder bei Wo rein und muss mich doch sehr über das wenig zum Thread passende Posting 176 wundern..

      flitztass, wüßte nicht woher wir uns kennen, dass Du Dir solche Einschätzungen erlauben dürftest...(es sein denn Du hast mehrere Id`s...:rolleyes:

      Und dass der Satz: User, die andere Meinungen vertreten als Du, die werden regelmässig von PolyMod dafür gerügt, aber Du darfst das.

      Unsinn ist, dass beweist ja wohl schon dieser Thread..
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 20:04:15
      Beitrag Nr. 182 ()
      @rv: Und was ist mit dem äusserst dubiosen Faktor 3, mit dem die Windkraftlobbyisten einfach den Stromertrag aus Windkraft in Primärenergie umrechnen, was vielleicht für ein völlig veraltetes Kohlekraftwerk gilt, während eine moderne WKK-Anlage einen Wirkungsgrad von 90 % hat? Und schon senkt sich die dubiose Erntemenge mal wieder um den Faktor 3. Das habe ich auch schon #119 angesprochen, wirst Du aber erst zur Kenntnis nehmen, wenn ich es fünfmal widerholt habe.

      Und wenn ich in einer halben Stunde schon 4 - 5 solcher Klöpse in der Berechnung finde, mit denen die Zahlen heftigst verfälscht werden, wie stark darf man dann wohl extrapolieren, was man noch an Beschiss finden wird, wenn man die Berechnungen mal im Detail auseinandernimmt? :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 20:12:46
      Beitrag Nr. 183 ()
      @zimtzicke: Welche Einschätzung darf ich mir hier nicht erlauben: Dass Du hier ständig mit Copy und Paste Artikel reinkopierst, ohne die Quellen anzugeben? Du meinst, dazu müsste ich Dich persönlich kennen? :rolleyes:

      Für wie bescheuert hältst Du mich? Ist natürlich reiner Zufall, dass man die meisten deiner Textpassagen mit Google recht schnell wörtlich irgendwo findet. :laugh:

      Und dass PolyMod in letzter Zeit andere User des öfteren dazu aufgefordert hat, die Quellen mit anzugeben, kann ich Dir bei Bedarf auch belegen. Kannst ja auch mal den hiesigen Threaderöffner fragen, aber leider wurde der ja mittlerweile gesperrt, vielleicht sogar deswegen, weil er auch oft seine Quellen nicht angibt.

      Ich meine es also nur gut mit Dir, und wollte Dich warnen, dass sowas hier ab und zu gerügt wird.
      Ich bin mir nämlich sehr sicher, dass hier PolyMod aufmerksam mitliest, gelle PolyMod! ;)
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 20:18:34
      Beitrag Nr. 184 ()
      Vielleicht kann ja mal einer der "Experten" hier eklären, wie man die unregelmäßige Leistung der WKA´s sinnvoll in ein Stromnetz einbringen kann.
      Woher bekommt man den Strom, wenn kein Wind weht? Da braucht man ja dann doch wieder eine andere Anlage!
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 20:45:03
      Beitrag Nr. 185 ()
      Boah,100 Postings später. :) Nochmal zur Regelung von AKWs.

      @Zicke: Also physikalisch gibt es kein Problem, die Regelstäbe runterzufahren und damit den Fissionsprozeß zu stoppen. Ohne Neutronen keine Kernspaltung und sooo langsam sind die Neutronen auch wieder nicht nicht. Im Fall von Tschernobyl gab es sinnerweise Regelstäbe mit einer Graphitspitze, die die Kernspaltung beim Einfahren kurzfristig anheizten. Das wäre in etwa so, als würde man ein Feuer mit einem Wassereimer, auf dem Aceton oben schwimmt, löschen wollen.

      Ein Problem könnte eher das schnelle Hochfahren von AKWs sein. Das gut dokumentierte Beispiel Tschernobyl zeigt aber auch, wie schnell so etwas in der Praxis vonstatten ging.
      Das Windkraftanlagen einen "Mindestabstand von mehreren hundert Metern" zu Gehöften einhalten sollen, dafür ist unser Land für Windparks zu dicht besiedelt. Allenfalls auf dem Watt und Lüchow-Danneberg, Parchim (immerhin immer noch 48 Einwohner pro km² oder einer auf 2 Hektar) und Uecker-Randow gibt es solche Gebiete. Tja, und ans Watt und nach Lüchow trauen die Politiker sich offenbar nicht.
      Das Watt hätte noch den Vorteil, dass der Wind verhältnismäßig konstant und stark bläst.

      Da du auf die Versicherung von AKWs herumreitest.
      Wer versichert uns eigentlich vor dem Treibhauseffekt? Oder vor den ganzen Kriegen, die wegen dem Scheiß-Öl geführt wurden und noch geführt werden? Der Treibhauseffekt ist sogar global und nicht lokal wie beim "Super-Gau", wenn man von globalen Hausfrauenpsychosen mal absieht. Energiegewinnung ist nun mal maximal gefährlich.

      @rv: Du willst mir erzählen, die Franzosen exportieren ihre überschüssigen Strom, die gesamte Mittellast in der Nachtzeit ins Ausland, wenn es eh keiner braucht, und überlassen die Kosten für die Kapazitätsbereitstellung der Mittellast zu den Tagestunden den Nachbarn?

      Ich finde generell die obigen Kostenrechnungen recht blöd, weil man immer was rein und rausrechnen kann. Entscheidend ist für mich, dass den Betreibern von Windkraftanlagen offenbar die bisherige staatliche Unterstützung nicht ausreicht. So und nicht anders muß ich die Kursverläufe der NM-Werte, die sich auf Windkraft konzentrieren, zu interpretieren.
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 21:00:46
      Beitrag Nr. 186 ()
      Da ich hier mehrfach angesprochen wurde:

      Es stimmt, dass bei nicht selbst verfassten Texten die Quelle genannt werden sollte - schon damit man nachschauen kann, ob richtig zitiert wurde, vor allem aber, weil man die Glaubwürdigkeit sonst kaum abschätzen kann.
      Bisher habe ich fehlende Quellenangaben allerdings nur bei politischen Texten moniert.

      PolyMod.
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 21:04:05
      Beitrag Nr. 187 ()
      "Kurz" etwas zum Threadtitel und einem tatsächlichen Milliardengrab (die Story ging leider noch weiter).
      Übrigens - zumindest für mich - nicht uninteressant, wie in anderen Foren diskutiert wird.

      "Von: Dr. Gerd Eckert (G.ECKERT@OLN.comlink.apc.org)
      Betrifft:Re: Vergesst CASTOR? Daten und Fakten !

      Newsgroups:de.soc.umwelt
      Datum:1998/03/29
      Oliver Kasper (kasper@uni-muenster.de) schrieb am 25 Mar 98:

      > Nahezu jede neue Technologie wird zunächst skeptisch
      > beurteilt. Das gilt selbstverständlich besonders dann,
      > wenn der Bau enorm hohe Kosten mit sich bringt. Ich kenne
      > jedoch einige Leute, die nach wie vor von der
      > Brütertechnik überzeugt sind.

      Es wird immer Menschen geben, die trotz eindeutiger Fakten nicht
      bereit sind, von ihrer festzementierten Meinung abzuweichen oder
      gar aus anderer Leute Fehler zu lernen. Da ist auch die schlüs
      sigste Argumentation vergeblich. Damit kann ich leben - nicht
      aber mit einer weltweiten Militärdiktatur, die wahrscheinlich
      als einzige Regierungsform ein Mindestmaß an Sicherheit dafür
      gewähren könnte, daß im Rahmen einer internationalen Plutonium-
      wirtschaft kein Spaltmaterial in falsche Hände gerät. "Störfälle",
      die auf menschliches oder technisches Versagen zurückzuführen sind,
      wären dennoch nicht zu vermeiden. Menschen sind eben nicht kompatibel mit der Utopie einer auf Plutonium aufbauenden Energiewirtschaft, und werden es auch nie werden.


      [ Kalkar ]

      > Die Kosten sind aber auch gerade deshalb auf den
      > Steuerzahler abgewälzt worden, weil die Anlage aus
      > politischen Gründen nie in Betrieb genommen wurde.

      Es wurden keine Kosten auf den Steuerzahler "abgewälzt" - der Bau
      des SNR-300 wurde von Beginn an aus Haushaltsmitteln des Bundes
      finanziert! Anno 1970, in der Startphase des Projekts, bezifferte
      Wolf Häfele, dem die wissenschaftliche Leitung oblag, die voraus-
      sichtlichen Kosten zu 500 Mio. DM, korrigierte diese Schätzung
      aber bereits ein Jahr später auf 2 Mrd. DM (vgl. dazu und zum
      folgenden Lit. [1-3]).

      Mittlerweile war der ursprünglich vorgesehene Standort bei Aachen
      wegen der "Möglichkeit von Störfällen" von der Reaktorsicherheits-
      kommission verworfen und stattdessen Kalkar vorgesehen worden. Dort,
      so rechnete der SPIEGEL vor, "wohnen im Umkreis von fünf Kilometern
      weniger als 15000, im Umkreis von zehn Kilometern weniger als 40000
      Menschen."

      Nach einer langen Zeit voll unvorhergesehener technischer Probleme
      und mehreren fehlgeschlagenen Versuchen, das Projekt mit vergleichsweise geringen finanziellen Verlusten zu beenden, waren die veranschlagten Gesamtkosten im Jahre 1980 bereits auf nahezu 4 Mrd. DM
      angestiegen.

      Das ursprüngliche Ziel, einen Konversionsfaktor größer als eins
      (erst dann wird mehr Spaltmaterial erbrütet, als im Reaktor ver
      braucht wird) anzustreben, war zwischenzeitlich aufgegeben worden.
      Auch die ursprünglich veranschlagte Lebensdauer des Reaktors wurde
      auf die Hälfte, nämlich 15 Jahre, reduziert.

      Im August 1982 berichtete die FAZ von einer neuen Kostenberechnung
      des Bundesforschungsministeriums, die nunmehr bei 6 Mrd. DM lag.
      Als Ende Juli 1986 schließlich beschlossen wurde, keine weiteren
      Teilgenehmigungen für den Bau des SNR-300 mehr zu erteilen, beliefen sich die gesamten Projektkosten bereits zu ungefähr 10 Mrd. DM.

      Der Umstand, daß eine Weiterführung des Projekts so spät (aber
      nicht zu spät) doch noch als aussichtslos erkannt wurde, lag zum
      einen sicher in der bitteren Erfahrung des Reakorunglücks in Tschernobyl begründet - in der Erkenntnis, daß technische Systeme, auch
      wenn sie nicht versagen dürfen, dennoch versagen können.

      Insbesondere aber traten bei Probeläufen des Kühlsystems im SNR-300
      unvorhergesehene Komplikationen auf, unter anderem wurde ein Eindringen von Wasser und Undichtigkeiten der Natrium-Vorratsbehälter
      festgestellt. Ebenso wurden Rißbildungen an den Schweißnähten des
      Reaktormantels sowie anderen sicherheitsrelevante Mängel beobachtet.
      Es stellte sich heraus, daß bei Risikoabschätzungen die Wahrscheinlichkeit des Versagens besonders kritischer Anlagenteile, die sich
      prinzipbedingt nicht redundant auslegen lassen, so insbesondere der
      sog. Gitterplatte, die dem Reaktorkern seine Festigkeit verleiht,
      gleich Null gesetzt wurde (nach dem Motto, daß nicht sein kann,
      was nicht sein darf), obwohl auch hier bereits Korrosionsrisse
      festgestellt wurden. Erschwerend kam hier noch hinzu, daß eine
      Überprüfung des Zustands der Gitterplatte nach Inbetriebnahme
      des Reaktors nicht mehr möglich gewesen wäre.

      Vor diesem Hintergrund wäre eine Inbetriebnahme nicht zu ver-
      antworten gewesen, während Versuche, diese und andere Mängel -
      soweit überhaupt möglich - zu beheben, zu weiteren, unkalkulier-
      baren Kostensteigerungen geführt hätten. Doch damit nicht genug:
      Der Betrieb eines Brutreaktors wäre, um die damit angestrebte
      Unabhängigkeit von Uran- und Plutoniumimporten zu erreichen,
      nur in Verbindung mit einer Wiederaufarbeitung "sinnvoll". Die
      Errichtung einer Aufarbeitungsanlage entsprechender Kapazität
      hätte weitere Kosten zur Folge gehabt, die denjenigen des Brü-
      terprojekt wohl kaum nachgestanden hätten.


      > In diesem Zusammenhang von einer Subvention der EVUs zu
      > sprechen, finde ich daher falsch.

      Ich habe nie behauptet, das SNR-300 Projekt wäre eine Subvention
      der EVU gewesen. Ich sprach von der staatlichen Subventionierung
      der Kernenergie.


      > Das die Kernenergie am Anfang stark subventioniert wurde,
      > habe ich nie bestritten. Diese Milliarden sind aber schon
      > lange verbraucht.

      Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Ich frage mich eben nur,
      wo heute die (inflationsbereinigt) entsprechenden Mittel für die
      Förderung regenerativer Energiequellen bleiben. Falls dezentrale
      Kleinanlagen für die Nachwelt nicht repräsentativ genug sein soll-
      ten, könnte man ja alternativ auch ein photovoltaisches Großkraft-
      werk mit dem gleichen Investitionsvolumen, wie es in Kalkar ver-
      braten wurde, errichten. Selbst wenn wir die heutigen Investitions-
      kosten für photovoltaische Großanlagen zugrundelegen (10000 DM/kWp),
      reichen 10 Mrd. DM immerhin für eine elektrische Nennleistung von
      1000 MW. Allerdings ist hier der Erfolg garantiert, und dazu sind
      die Betriebskosten des fertiggestellten Kraftwerks vernachlässigbar.


      > Eben! Gerade deshalb macht es meiner Meinung nach auf
      > wenig Sinn, die _bestehenden_ KKWs sofort abzuschalten.

      Ob es "Sinn" macht, hängt davon ab, in welchem Sinne Du "Sinn"
      definierst. Aus pragmatischen Gründen halte ich es aber für ange-
      bracht, für den Ausstieg eine Zeitspanne vorzusehen, die ohne wirt-
      schaftliche Zäsuren einen gleitenden Ersatz der KKW-Kapazitäten
      durch Einsparung und regenerative Energieerzeugung ermöglicht.
      Diese Zeitspanne dürfte sich im Bereich von fünf bis spätestens
      zehn Jahren bewegen.


      > Die Aufspaltung würde meiner Ansicht nach, wie ich ja
      > bereits des öfteren geschrieben habe, auf eine Enteignung
      > hinauslaufen. Eine solche ist nur dann rechtmäßig, wenn
      > eine angemessene Entschädigung gezahlt wird.

      Und wo ist das Problem? Das Kapital wird von einer zu diesem
      Zweck zu gründenden AG bereitgestellt, an der ich mich aufgrund
      bester Gewinnaussichten wohl auch bereit wäre, zu beteiligen.


      > >und Aufwendungen des BMBF für
      > >nukleare Energieforschung (Kernspaltung und -fusion),
      > >Anlagenbesei- tigung und Risikobeteiligung (875 Mio. DM
      > >in 1996 [2]). Für erneuer- bare Energien und rationelle
      > >Energieverwendung waren im gleichen Jahr 349 Mio. DM
      > >vorgesehen.
      >
      > Stammen beide Werte von dergleichen Quelle?

      Ja. Wenn der Bezug eindeutig ist, muß die Quelle nicht hinter
      jeder Datenangabe erneut genannt werden.


      > Sonst wird immer bemängelt, daß Kosten auf die
      > nachfolgenden Generationen abgewälzt werden. Daher ist es
      > doch eigentlich positiv zu bewerten, daß Rücklagen für
      > den Abbau der Anlagen geschaffen wurden, die nicht
      > angetastet werden.

      Es geht nicht um die Kosten für nachfolgende Generationen, sondern
      um die Kosten, die von den EVU für die Beseitigung der Anlagen er-
      bracht werden müssen. Die Steuerbefreiung für Rückstellungen ist
      ein Geschenk des Staates an die EVU, die nun Unternehmensgewinne
      unversteuert auf die "hohe Kante" legen dürfen und von den reich-
      lich fließenden Zinseinnahmen ohne unternehmerisches Risiko den
      Einstieg in andere Geschäftsfelder finanzieren können. Hier handelt
      es sich mithin nicht um eine Subventionierung der Kernenergie, son-
      dern eine mittelbare Subventionierung der EVU.


      > Eine vernünftige Einbeziehung von ökologischen
      > Gesichtspunkten in ein neues Steuerkonzept halte auch ich
      > für sehr wichtig. Dabei muß aber meiner Meinung nach sehr
      > vorsichtig und langsam vorgegangen werden.

      Behutsam, ja, aber eben nicht infinitesimal langsam, wie es
      zur Zeit geschieht.


      > So muß den Firmen die Chance gegeben werden, sich in einer
      > zumutbaren Weise auf die neue Situation einzustellen.

      Richtig. Die ökologische Steuerreform ist notwendige Voraussetzung,
      damit Unternehmen - ebenso wie Privatleute - Planungssicherheit bei
      Energiekosten, Dienstleistungsangeboten und der Entwicklung innovativer, verbrauchsmindernder Produkte erhalten.


      > Dazu müßte ihnen ein klarer und verläßlicher Fahrplan für
      > eine solche Reform vorgelegt werden.

      Dann war die Diskussion ja nicht umsonst :-)

      Viele Grüße, Gerd


      [1] M.Urban. Der Schnelle Brüter - Milliarden planlos vertan?
      bild der wissenschaft 11/82, pg. 116-123
      [2] O.Keck. Technologische Lernprozesse - Beispiel Schneller Brüter.
      Spektrum der Wissenschaft 11/85, pg. 19-28
      [3] J.Benecke. Unfall beim Brüter - Zwischen Hypothese und Realität.
      bild der wissenschaft 9/86, pg. 133-135

      ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
      Wenn der Wind des Wandels weht, kann man Mauern bauen oder Windräder.
      ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~"
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 21:18:51
      Beitrag Nr. 188 ()
      ..Hi Puhvogel..

      puuh, mit der steuerung von AKW`s hast Du es wohl nicht so...

      Nun nur mal kurz,(Tochter muss ins bett.)

      Wenn Du die Steuerstäbezwischen die Brennelemente führst, wird zwar die Kettenreaktion unterbrochen, aber die radioaktiven Spaltprodukte die sich in den Brennelementen befinden zerfallen weiter:Dabei entsteht auch weiterhin Wärme und zwar nicht gerade wenig.
      Dise Nachzerfalls-wärme muß nach dem Abschalten über Wochen und Monate noch durch Not- und Nachkühlsysteme aus dem Kern abgeführt werden
      ..

      Zu Deinen örtlichen Abstandsbestimmungen:

      Ich wette mit dir dass Du heutzutage kein WKA näher an bewohnte Lagen bauen darfst..ohne dass es erheblichen Widerstand gibt.

      ..

      und zu der Versicherungsfrage: Ist doch klar dass der Betreiber einer jeglichen Energieumwandlung für die versicherungstechnische Frage haften müsste....müsste , bei einem AKW eben nur bis zu der Grenze ab der der Bund haftet...

      Gibt es etwa einen Betreiber für globale Erwärmung?? Dann müsste der natürlich haften..

      UND WIE SOLL MAN Deine Hausfrauenpsychose verstehen??:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 21:46:46
      Beitrag Nr. 189 ()
      ft, #179

      Keine Frage: der Faktor 3 ist unfair.

      Der Wirkungsgrad des derzeitigen Kraftwerkparks liegt bei 35%. Wärmekraftwerke kommen schon nach den Gesetzen der Thermodynamik (schau mal unter ,,Carnot´scher Kreisprozess" nach) nur wenig über einen Wirkungsgrad von 40%. Also kommt man etwa mit dem Faktor 2,5 aus.

      Bei Anlagen mit Kraft-Wärme-Kopplung (übrigens ein Lieblingskind der Grünen, hat bisher aber nur einen Anteil von 11% an der Stromerzeugung) wird die Abwärme nicht in die Luft gepustet, sondern für Heizzwecke (Prozesswärme, Fernheizung) genutzt. Das ändert aber nichts daran, das man auch da für eine kWh Strom 2,5-3 kWh Primärenergie einsetzen muss. Allerdings wird ein Teil davon (wenigstens im Winter) noch zu Heizzwecken genutzt, was wieder Primärenergie einspart. Der Gesamtwirkungsgrad liegt bei 75%-90%
      Schön wärs ja, wenn wir viele solche Anlagen hätten. Es wäre aber nicht sinnvoll, durch die WKAs gerade diese hocheffizienten Anlagen zu substituieren...

      Fazit: Faktor 3 ist unfair. Man sollte mit einem Faktor 2,5 rechnen.
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 21:52:26
      Beitrag Nr. 190 ()
      Anscheinend kann mir hier niemand Beantworten, was man gegen die Unregelmäßigkeit der WKA´s macht! Wie erzeugt man eine Gleichmäßige Energieversorgung?

      @Zimtzicke #185
      "Wenn Du die Steuerstäbezwischen die Brennelemente führst, wird zwar die Kettenreaktion unterbrochen, aber die radioaktiven Spaltprodukte die sich in den Brennelementen befinden zerfallen weiter,dabei entsteht auch weiterhin Wärme und zwar nicht gerade wenig.
      Dise Nachzerfalls-wärme muß nach dem Abschalten über Wochen und Monate noch durch Not- und Nachkühlsysteme aus dem Kern abgeführt werden"
      Völliger Quatsch! Wenn man die Steuerstäbe in den Reaktor einfährt, ist 90% der Energie binnen Sekunden weg ! Nach ein paar Tagen ist der Reaktor nur noch ca. 60 Grad warm! Sonst könnte man auch eine Revision nicht innerhalb eines Monats durchführen!
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 21:55:18
      Beitrag Nr. 191 ()
      Sonst könnte man auch eine Revision nicht innerhalb eines Monats durchführen! :rolleyes:

      ..soso, ..90%...und die restlichen 10%...von denen rede ich doch...und die sind eben nicht in Sekunden weg...sondern erst in Tagen bis wochen..:mad:
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 22:19:05
      Beitrag Nr. 192 ()
      @Zimtzicke
      "soso, ..90%...und die restlichen 10%...von denen rede ich doch...und die sind eben nicht in Sekunden weg...sondern erst in Tagen bis wochen.."
      Ich weiß nicht, was das Aussagen soll! Wozu soll man den Reaktor denn noch weiter Runterkühlen? Der Reaktor muß ja nicht mehr aktiv gekühlt werden, er kann sogar geöffnet werden! Ob er jetzt 30 Grad hat, oder 60 Grad ist relativ unerheblich. Einzig die Arbeiter müssen eben etwas mehr schwitzen! Entscheidend ist, daß ich innerhalb von Sekunden den Reaktor praktisch unabhängig von der Kühlung machen kann !
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 23:18:07
      Beitrag Nr. 193 ()
      Puhvogel, #182

      ich kann mir ja nicht verkneifen, dir zu antworten.

      1. Was sollen die Franzosen denn nachts mit ihrem Strom machen? Die AKWs regeln können die auch nicht.
      Sie liefern ihn also z.B. nach Italien, teils direkt, zu großen Teilen aber durch die Schweiz, was nach Ausfall einer Leitung in der Schweiz und Zusammenbruch des italienischen Stromnetzes dazu führte, dass die deutschen E-Werke in Notmaßnahmen sehr schnell große Mengen französischen Stroms abnehmen mussten (sonst wäre das ganze Verbundnetz zusammengebrochen).

      2. Wer hat dir denn den Bären mit den Graphit-Steuerstäben in Tschernobyl aufgebunden?

      Tschernobyl war ein Graphit-moderierter und Wasser-gekühlter Reaktor - im Gegensatz von den hier eingesetzten Wasser- oder Schwerwasser-moderierten. Das gefährliche daran ist, dass sie bei sehr geringer Leistung instabil werden und zu unkontrollierter Kettenreaktion neigen (weil sie einen positiven Temperaturkoeffizienten haben). Zum Unfall kam es, als während eines Tests der Reaktor in einem nicht zulässigen Zustand gefahren wurde.
      Der Vorteil des Tschernobyl-Typs ist, dass die Brennstäbe im laufenden Betrieb ausgewechselt werden können, wodurch er sich gut zur Gewinnung von waffenfähigem Plutonium eignet. Ähnliche Reaktoren gibt es auch im Westen - aber nur als rein militärische Anlagen.

      Graphit-moderiert (aber Helium-gekühlt) war auch der inzwischen stillgelegte Thorium-Brutreaktor in Hamm-Uentrop; der schnelle Brüter in Kalkar war Natrium-moderiert und -gekühlt (was ein irrsinniges Gefährdungspotenzial ergibt).

      Die Steuerstäbe bestehen wie bei allen Reaktoren auch in Tschernobyl aus Neutronenfängern wie z.B. Bor.

      Zu dem Reaktortyp von Tschernobyl:
      http://www.grs.de/products/data/3/pe_122_20_1_s44k2.pdf
      Zum Unfall:
      http://www.strahlenschutzkurse.de/dissertationen/botsch/kap2…
      Avatar
      schrieb am 09.07.04 10:09:08
      !
      Dieser Beitrag wurde vom System automatisch gesperrt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an feedback@wallstreet-online.de
      Avatar
      schrieb am 10.07.04 15:36:19
      Beitrag Nr. 195 ()
      @PolyMod: Soso, das gilt also nur für politische Themen, insbesondere wenn die deiner Weltanschauung nicht entsprechen, gelle. Und hier geht es ja nicht um ein politisches Thema. :laugh:

      @rv#186: Aha, du fändest also einen Faktor von 2,5 fairer als einen von 3. Sorry, aber ich finde nur den Faktor 1 fair, alles andere ist Schönrechnerei.

      Ich solle mal unter "Carnot`scher Kreisprozess" nachschlagen, warum der Wirkungsgrad nur wenig über 40 % betragen kann. Danke für die Belehrung, Herr Oberlehrer! :laugh:

      Wenn Du mir schon was beibringen willst, dann erklär mir doch mal genau, wie hoch der Wirkungsgrad theoretisch sein kann nach Carnot: 42 % (nachzuschlagen im Standardwerk von Douglas Adams ;) ) oder so?
      Da muss ich als dummer Student doch mal noch ein paar dumme Fragen stellen: Hängt das nicht auch noch irgendwie von Dingen wie Temperatur und Druck ab? Und wie ist es dann möglich, dass heute schon moderne GuD-Anlagen über 50 % schaffen, und eben KWK-Anlagen sogar 90 %.

      Und ist natürlich ein tolles Argument, man wolle ja nicht die KWK-Anlagen durch Windräder ersetzen. Ersetzen nicht, aber die Frage ist, in was ich denn investieren will.
      Du behauptest doch, man solle deshalb Milliarden ausgeben für Windstrom, weil man damit Primärenergie einsparen kann.

      Ich behaupte die ganze Zeit, das sei Geldverschwendung, weil man viel mehr Primärenergie einsparen könnte, wenn man dieses Geld sinnvoller einsetzen würde, und beispielsweise moderne KWK-Anlagen zu bauen statt Windräder. Da hätte man zudem kein Problem mit Regel- und Ausgleichsenergie, kein Problem mit Netzausbau, ...

      Als praktisch denkender Mensch muss ich also die Windräder vergleichen mit den alternativen Möglichkeiten, neue Anlagen zur Stromerzeugung zu bauen. Aber ideologische Windkraftfanatiker vergleichen natürlich lieber ihre Windkraftanlagen mit veralteten Kohleöfen.

      A propos Netzausbaukosten: Es ist gerade durchgesickert, dass Vattenfall wegen des für die Windräder notwendigen Netzausbaus ab 2005 die Netznutzungsgebühren um 20 % erhöhen will !!

      STROMPREISE

      Vattenfall will die Tarife erhöhen

      Die Erhöhung der Strompreise durch die großen Energiekonzerne in Deutschland geht offenbar ungezügelt weiter. Nach SPIEGEL-Informationen plant das Unternehmen Vattenfall, seine Netznutzungsgebühren für die Höchstspannungsebene ab Januar 2005 um mehr als 20 Prozent anzuheben.


      ...

      http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1518,308146,00.html
      Avatar
      schrieb am 10.07.04 15:43:05
      Beitrag Nr. 196 ()
      Diesen Teil deiner Quelle sollte man dem geneigten Leser doch nicht vorenthalten:

      "Allerdings wird gerade Vattenfall durch eine Ausgleichsregelung im neuen EEG entlastet. Eine Steigerung von "mehr als 20 Prozent" halten Experten deshalb für absurd. Es bestehe vielmehr der Verdacht, so Henning Borchers vom Bundesverband Neuer Energieanbieter, dass sich Vattenfall vor der geplanten Überwachung der Stromtarife durch die Bonner Regulierungsbehörde die "Kasse noch einmal kräftig" füllen wolle."

      ;)
      Avatar
      schrieb am 10.07.04 16:15:42
      Beitrag Nr. 197 ()
      @AdHick: Ich wollte nichts vorenthalten, und habe deshalb schliesslich auch den Link angegeben. Wollte nur hier den Thread nicht zumüllen.

      Und was willst Du mir mit der Passage sagen?

      Es gibt also "Experten", die das als absurd bezeichnen. Zufälligerweise ist der zitierte "Experte" vom Bundesverband Neuer Energieanbieter, also ein Lobbyist der Windstromfanatiker. :laugh:

      Und hast Du auch verstanden, warum der das als absurd bezeichnet?

      Das Argument ist: Allerdings wird gerade Vattenfall durch eine Ausgleichsregelung im neuen EEG entlastet.

      Es wird also nicht in Abrede gestellt, dass der Netzausbau für die Windenergie exorbitante Kosten verursacht, sondern es wird nur darauf hingewiesen, dass Vattenfall für diese Kosten bereits durch das neue EEG Ausgleichszahlungen bekommt.
      Avatar
      schrieb am 10.07.04 18:43:46
      Beitrag Nr. 198 ()
      Jo, Adhick..

      manchmal ist nicht das gepostete das Wichtige, sondern ggf das Weggelassene:rolleyes::D
      Avatar
      schrieb am 10.07.04 18:49:24
      Beitrag Nr. 199 ()
      Jo, Zimtzicke,

      bei manchen hier (leider ohne Quellenangabe zitierten) Experten erschöpfen sich sogar ganze alternative "Energiekonzepte" auf das Weglassen oder Einsparen, gell?

      ;
      Avatar
      schrieb am 10.07.04 19:16:34
      Beitrag Nr. 200 ()
      @ flitztass, #191

      du zitierst und interpretierst meine Aussagen absichtlich falsch, gelle.

      Damit dies für jeden deutlich wird, stelle ich hier noch einmal direkt gegenüber, was ich gesagt habe, und was du daraus machst:

      PolyMod:
      Es stimmt, dass bei nicht selbst verfassten Texten die Quelle genannt werden sollte - schon damit man nachschauen kann, ob richtig zitiert wurde, vor allem aber, weil man die Glaubwürdigkeit sonst kaum abschätzen kann.
      Bisher habe ich fehlende Quellenangaben allerdings nur bei politischen Texten moniert.


      flitztass:
      Soso, das gilt also nur für politische Themen, insbesondere wenn die deiner Weltanschauung nicht entsprechen, gelle. Und hier geht es ja nicht um ein politisches Thema.

      - Von politischen Themen habe ich nirgends gesprochen, sondern nur von politischen Texten.
      - Habe ich gesagt, dass das nur für politische Texte gilt? Allerdings waren mir fehlende Quellen bisher vorwiegend dort aufgefallen.
      - Ich habe das bei linken wie rechten Texten moniert, vorzugsweise allerdings bei extremistischen. Woher kennst du meine Weltanschauung?
      - Hier ging es tatsächlich nicht um politische Texte, sondern um Texte zu wirtschaftlichen und technischen Fragestellungen.
      Avatar
      schrieb am 10.07.04 19:46:35
      Beitrag Nr. 201 ()
      @flitztass
      Wenn du tatsächlich glaubst, dass ein Laden wie Vattenfall die Interessen des Gemeinwesens vertritt und nicht die eigenen, dann ist dir wohl kaum zu helfen. :(
      Avatar
      schrieb am 10.07.04 21:03:43
      Beitrag Nr. 202 ()
      @AdHick: Wo habe ich behauptet, dass Vattenfall die Interessen des Gemeinwesens vertritt? Das ist eine gewöhnliche Firma, deren Ziel es selbstverständlich ist, Geld zu verdienen. So what?

      Wenn die Netznutzungsgebühren ungerechtfertigt hoch sind, dann kann ja die vermutlich von Dir sehr geschätzte rot-grüne Regierung dies unterbinden. Aber Du wirst damit leben müssen, dass die Strompreise in den nächsten Jahren kräftig steigen werden, unter anderem auch wegen eine chaotischen und schwachsinnigen Energiepolitik dieser rot-grünen Dilettantengruppe. Aber Trittin und co. werden es schon schaffen, Leuten wie Dir zu suggerieren, dass sie völlig unschuldig sind, und da nichts machen können gegen die bösen Stromkonzerne, die die Preise in die Höhe treiben. Es wird sicher genügend Leute geben, die den Quatsch dann auch noch glauben.
      Avatar
      schrieb am 22.07.04 21:24:20
      Beitrag Nr. 203 ()
      DIE ZEIT
      31/2004

      Mit neuer Strahlkraft

      Die Kernenergie erlebt weltweit eine Renaissance. Überall sind neue Reaktoren in Planung. Deutschland wird nicht mehr lange abseits stehen


      Von Gero von Randow

      Kernkraft ist eine politische Energie. Erstens, weil Energie immer politisch ist: Der Irak wäre nicht der Irak, gäbe es dort kein Öl. Zweitens, weil die Sicherheit der Atomkraft politischer Anstrengung bedarf. Und drittens, weil sie zum Negativsymbol einer ganzen politischen Generation in Deutschland geworden ist. Einer Generation, der ihr Waterloo bevorsteht: der Ausstieg aus dem Ausstieg. Illustration: Caroline Ronnefeld

      Zuvor schalten die Energieversorger noch ein paar Meiler ab, beginnend mit dem 340-Megawatt-Werk in Obrigheim (Mai 2005) – ein kleiner Fisch; die Großreaktoren von Biblis, die zusammen 2525 Megawatt auf die Waage bringen, hätten der Stromwirtschaft mehr wehgetan. Aber dann wird Schritt für Schritt umgesteuert: Erst verlängert man die Laufzeiten bestehender Kraftwerke, und ein paar Jahre später werden neue errichtet.

      Noch ist das eine Prognose – der Vertreter der Energiewirtschaft hinter vorgehaltener Hand zustimmen. Sollte sie sich bewahrheiten, dann ginge das mit einigen politischen Konvulsionen einher. Irgendjemand müsste ja das Atomgesetz umschreiben. Schwarz-Gelb? Die Grünen, so wie sie heute sind, könnten die Renaissance der Reaktoren jedenfalls nur in der Opposition überleben.

      Die SPD hingegen käme durchaus als Wiederbelebungshelferin in Betracht; für sie ist das Verhältnis zur Atomkraft nicht identitätsbildend. »Viele Kritiker der Kernenergie, vor allem aus meiner eigenen Partei, versichern mir im Gespräch unter vier Augen, ich möge doch an meiner pronuklearen Haltung festhalten«, eröffnete zum Beispiel der sozialdemokratische EU-Parlamentarier Rolf Linkohr vor einigen Monaten einem staunenden Fachpublikum, »denn früher oder später müssten wir doch wieder in die Kerntechnik rein.« In Brüssel spricht man wohl unbelasteter über AKW als in Berlin. Das European Economic and Social Committee, ein Gremium, in das die EU-Staaten 317 Vertreter aus Wirtschaft und Gesellschaft entsenden, verabschiedete kürzlich mit Zweidrittelmehrheit eine Resolution: Kernenergie trage zur Versorgungssicherheit bei, zum Klimaschutz und zur Preisstabilität, und das Ziel der Nachhaltigkeit verbiete eine Politik des Ausstiegs. Die Energiekommissarin Loyola de Palacio sieht das genauso.

      In China soll sich die Kapazität des AKW-Parks bis 2020 verfünffachen

      Keine Chance für die Berliner Position. Mitleidig belächelt wurden die deutschen Vertreter auf einer Konferenz, die Anfang Juli von der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Obninsk veranstaltet wurde, einem Städtchen unweit von Moskau. Dort teilten die Russen mit, sie wollten – positive Wirtschaftsentwicklung vorausgesetzt – ihre nukleare Stromproduktion binnen fünf Jahren annähernd verdreifachen; zu ihren 30 Reaktoren müssten also noch etliche hinzukommen. Aufsehen erregten die Chinesen, die ankündigten, am Aufschwung der Kernenergie verdienen zu wollen. Zurzeit verfügt das Land nur über 9 Meiler, aber binnen 15 Jahren soll sich die Kapazität des AKW-Parks ungefähr verfünffachen – und dann will das Land einen standardisierten Typ von selbst entwickelten 1000-Megawatt-Brummern auf den Weltmarkt bringen. »Das schaffen die nie«, war aus der deutschen Ecke zu hören. »Wenn es jemand kann, dann China«, entgegneten andere, und ein Südkoreaner wies darauf hin, dass sein Land bis 2015 immerhin 11 neue AKW errichten wolle, ebenfalls Marke Eigenbau. Weitere Asiaten werden folgen. Indien zum Beispiel, das sein ziviles Atomprogramm beschleunigt. Und sollte sich demnächst Indonesien für Kernkraftwerke entscheiden, dann könnten auch Vietnam und womöglich gar Thailand in die Atomtechnik einsteigen.

      Ansonsten blickt Asien auf Japan. Dort produzieren 52 AKW fast ein Drittel des Stroms. Doch die Nuklearlobby erlitt einen Rückschlag, nachdem herausgekommen war, dass Sicherheitsprobleme verschwiegen und Betriebsprotokolle gefälscht worden waren. Nun soll die Atomenergie etwas langsamer und unter stärkerer Beteiligung der Öffentlichkeit wachsen. Namentlich Taiwan beobachtet das sehr genau; dort wird ein Viertel des Stroms nuklear erzeugt, aber gegen den Bau weiterer AKW regt sich Opposition.

      Kernenergie ist für Schwellenländer interessant, weil sie den Anstieg des Strombedarfs günstig decken kann. Andere Gründe kommen hinzu. Ob in Brasilien oder Argentinien, Indien oder Iran – heimische Kerntechnik soll verhindern, dass fremde Mächte den Energiezufluss abdrehen könnten. Unausgesprochen bleibt ein weiteres Motiv: Wer über Kernkraft verfügt, ist eine potenzielle Nuklearmacht. Und solch eine Macht stößt niemand herum – siehe Iran.

      Diese Ambition versetzt derzeit die Weltöffentlichkeit in Sorge. George Bush und der IAEA-Generaldirektor Mohammed al-Baradei haben daher eine Debatte über die internationale Sicherung des nuklearen Brennstoffzyklus gegen militärischen Missbrauch angestoßen. Vertreter der Schwellenländer wiederum wittern darin einen Trick der Reichen, sich ein Kartell für die lukrativer werdende Atomwirtschaft einzurichten.

      Sie registrieren genau, dass sich einige Industriestaaten nach langer Pause anschicken, den Einsatz der Kernenergie wieder auszuweiten. Zunächst dadurch, dass Laufzeiten verlängert und Auslastungen erweitert werden – eine billige und politisch reibungslose Variante, die Kapazität zu erhöhen (allein 2003 brachte das einen Zuwachs von 34 Gigawatt, was etwa 35 neuen AKW entspricht). In den Vereinigten Staaten, wo 103 Reaktoren Strom erzeugen, wurde einem Viertel der Meiler Laufzeitverlängerung um 20 Jahre gewährt; weitere 50 Anlagen sollen folgen. Unterdessen bemüht sich die Industrie um Standortgenehmigungen für neue Meiler. Auch Kanada baut aus; Frankreich wiederum, dessen Strom zu 77,6 Prozent aus AKW stammt, hat vor, einen 1600-Megawatt-Druckwasserreaktor vom Typ EPR im eigenen Land zu errichten – eine deutsch-französische Entwicklung übrigens. Der erste EPR wird in Finnland von 2009 an Strom produzieren; er käme auch für die Türkei infrage, deren Regierung ihren Ausstiegsbeschluss kürzlich revidiert hat.

      Haben die Kritiker also Unrecht, die vorrechneten, dass sich Kernkraft nicht lohne? Das hängt von den Umständen ab. Reaktorbau ist teuer, der anschließend jahrzehntelang (bis zu 60 Jahren) verfeuerte Brennstoff hingegen spottbillig. AKW sind also nichts für kurzfristigen Profit, wohl aber lang laufende Maschinen zum Gelddrucken. In die liberalisierte Ökonomie von heute passen sie nur dann, wenn die Randbedingungen langfristig stabil sind. In Finnland, dessen Strommarkt liberalisiert ist, erwartet die Stromwirtschaft eine kontinuierliche Politik. In Deutschland nicht.

      Die Politik bestimmt die Energiepreise in hohem Maß. Umweltkosten der Kernenergie gehen zum Beispiel in ihren Preis ein, Müllentsorgung und Rückbau eingeschlossen, was für konkurrierende Energieformen nur ansatzweise der Fall ist. Kohlekraftwerke nutzen die Umgebungsluft ja nicht nur für ihren CO2-Müll als Endlager, sondern auch für Stickoxide, Schwefeloxide, organische Verbindungen sowie 100 Kilogramm giftiges Schwermetall pro Tag und Kraftwerk. Würde die Umweltpolitik darauf angemessen reagieren, dann wäre die Kernenergie uneinholbar im Vorteil.

      Der deutsche Atomausstieg spielt weltweit keine Rolle

      Die IAEA macht ihre Energieprognosen daher zu Recht von den Umständen abhängig und bietet mehrere Szenarien an, vom allmählichen Rückgang der Kernenergie bis zu deren Vervielfachung. Angesichts der wachsenden Weltbevölkerung, des Nachholbedarfs in Entwicklungsländern und der Notwendigkeit des Klimaschutzes kommt die Behörde allerdings zu dem Schluss, dass die nukleare Kapazität nach »mittlerer Schätzung« bis 2030 weltweit um das Zweieinhalbfache anwachsen dürfte – und bis 2050 um das Vierfache. Daraus ergeben sich zwei Schlussfolgerungen. Die erste: Reaktorsicherheit, Umgang mit Nuklearabfall und Sicherung des Brennstoffzyklus gegen Missbrauch gehören weltweit auf die Tagesordnung. Die zweite: Der deutsche Atomausstieg spielt international kaum eine Rolle.

      Seit der Havarie von Harrisburg (Three Mile Island) 1979 und dem Unglück von Tschernobyl 1986 hat die Reaktorsicherheit Fortschritte gemacht. In Harrisburg kam niemand zu Schaden, Tschernobyl hingegen war eine Tragödie. Seither ist Reaktorsicherheit keine nationale Angelegenheit mehr, sondern die Aufgabe internationaler Institutionen; die fünf nuklearen Neuankömmlinge in der EU (Litauen, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn) zum Beispiel müssen als Preis für ihren Beitritt strenge Auflagen erfüllen. Tschernobyl demonstrierte aber auch die veränderte Risikowahrnehmung: Der Reaktorunfall hat ungefähr den gleichen Symbolwert wie Hiroshima. Gezählt wurden bisher 45 Todesopfer. Die 2000 bis heute registrierten Fälle von Schilddrüsenkrebs, die vermutlich (genau weiß man es nicht) Folgen des Unglücks sind, hätten durch rechtzeitige Vergabe von Jodpillen vermieden werden können. Die Betroffenen müssen nun für die mangelnde Vorsorge büßen: Sie brauchen ein Leben lang ärztliche Aufsicht. Unklar ist, ob und wie viele andere Krebserkrankungen hinzukommen werden; die von den Vereinten Nationen veranlassten Untersuchungen konnten das nicht herausfinden. Zum Vergleich: Die jährliche Zahl der Todesopfer durch Kohlebergbau und -emissionen geht in die Zehntausende (und beträgt ein Vielfaches der entsprechenden Zahl für Uranbergbau und Kerntechnik).

      Kann Tschernobyl sich wiederholen? Allenfalls in den wenigen verbliebenen Anlagen dieses Typs, und auch dann nur, wenn alle seither erfolgten Verbesserungen versagen. In anderen Kraftwerken sind – weniger dramatisch verlaufende – Kernunfälle ebenfalls nicht grundsätzlich auszuschließen, weshalb mit Notfallsystemen nachgerüstet wurde. Diese Meiler der zweiten Generation werden allmählich vom Europäischen Druckwasserreaktor EPR und anderen Maschinen der dritten Generation abgelöst, die einen – gering wahrscheinlichen – Schmelzunfall einkapseln sollen. Doch weil auch dies nicht hundertprozentig sicher ist, werden Anlagen entwickelt, die aus physikalischen Gründen nicht durchbrennen können. Die dritte Generation ist überdies gegen Terrorismus gefeit. Schon heute wäre es aus terroristischer Sicht irrational, ein AKW anzugreifen – keine andere Industrieanlage ist dermaßen gesichert; aber um die Standfestigkeit der älteren Meiler zu erhöhen, sollten ruhig ein paar Millionen in Beton investiert werden. Elegant wäre es zum Beispiel, jedes AKW mit Windkraftanlagen zu umstellen, um die Wucht eines auftreffenden Flugzeugs zu mildern.

      Kniffliger ist das Problem des Atommülls. Erfreulicherweise sind die Zeiten vorbei, da die Atomlobby auf Kosten der eigenen Glaubwürdigkeit so tat, als sei dies eine Trivialität. Es sprechen auch die beiden Schulen wieder miteinander: Diejenigen, die den Müll teilweise zu Brennstoff wiederaufarbeiten wollen, damit nicht Hunderttausende Jahre gewartet werden muss, bis der Abfall die natürliche Radioaktivität von Uranerz erreicht hat – und diejenigen, denen diese Aufarbeitung zu teuer ist. Selbst in den USA, die unter Jimmy Carter vom Recycling des Atommülls Abstand genommen hatten, ist die Debatte wieder offen, auch wegen der Schwierigkeit, das Endlager Yucca Mountain durchzusetzen. Immerhin hat das Problem den Vorteil, dass es nicht drängt. Der Abfall nimmt wenig Raum ein und ließe sich vorläufig verbunkern. Dadurch würde man Zeit gewinnen, um Reaktortypen weiterzuentwickeln, die den Müll so nutzen, dass der verbleibende Rest nur 300 bis 400 Jahre lang gefährlich strahlt – noch dazu so stark, dass niemand daraus eine Waffe bauen kann.

      Das wären zum Beispiel Schnelle Brüter.

      Die PR-Leute der Atomindustrie gäben etwas darum, hätten die Techniker diese Maschinen einst anders getauft. Schneller Brüter, das klingt nach Kontrollverlust und Rosemarys Baby. Tatsächlich können Brüter Plutonium in großen Mengen herstellen – und wie gut sie sich kontrollieren lassen, das hängt von Feinheiten des Designs im Reaktorkern ab. Wobei sich das Wort »schnell« nicht auf Kernreaktionen bezieht; im Jargon der Experten steht es für »energiereich«. Mit energiereichen Neutronen sollen Reaktoren, die derzeit in internationaler Zusammenarbeit entwickelt werden, Atommüll entschärfen und die Uranvorräte besser ausnutzen, als es herkömmliche Meiler können. Die heute verfügbaren Ressourcen reichen nämlich nur 50 bis 60 Jahre, mit technischen Verbesserungen vielleicht 80; nachhaltige Nutzung mit Brütern hingegen könnte diese Zeit auf ein Vielfaches strecken – bis in fernerer Zukunft die Kernfusion genutzt werden kann.

      Der Hochtemperaturreaktor ist der beste Freund der Brennstoffzelle

      Auf der IAEA-Tagung in Obninsk galt die Wiederkehr der Schnellen Brüter als ausgemacht. Frankreichs Regierung hat bereits prüfen lassen, ob der wegen seiner Havarien abgeschaltete Brüter Superphenix wieder flottgemacht werden könnte, um ihn für Forschungszwecke zu nutzen wie seinen kleineren Bruder Phenix. Leider nein, lautete die Antwort, das hättet ihr euch vorher überlegen müssen, die Demontage ist technisch zu weit fortgeschritten. Diesen Fehler vermeiden die Japaner, die ihren Brüter Monju nach jahrelanger Reparatur wieder anfahren wollen. Die Brüter-Forschung in Amerika wiederum wurde nie unterbrochen, und derzeit werben die Russen weltweit um Geldgeber für ihre Brüter-Programme. Allerdings muss noch einiges erforscht werden; heikelster Punkt bleibt das Kühlmittel. Optimal wäre Natrium, aber wie man aus der Schule weiß, reagiert das Element beeindruckend mit Luft oder Wasser. Es gibt andere Metallschmelzen, die infrage kommen, aber unzureichend erprobt sind.

      Zu den Kraftwerken der vierten Generation, die noch in dieser Hälfte des Jahrhunderts arbeiten sollen, zählen auch Hochtemperaturreaktoren (HTR) – wieder so ein ungeschickt gewählter Name. In der Spaltzone eines HTR ist es nicht heißer als in einem normalen Reaktor – nur ist hier die Hitze ein Problem, weil die Brennelemente sie nicht aushalten, wenn der Kühlumlauf einmal ausfallen sollte. Der Brennstoff des HTR hingegen ist so konstruiert, dass er der Hitze in jedem Fall standhält, Kernschmelze ausgeschlossen. Mehr noch, das Kühlmittel darf so weit aufgeheizt werden, dass sich der Reaktor als Lieferant von Prozesshitze eignet – zum Beispiel für die Herstellung von Wasserstoff. Der beste Freund der umweltfreundlichen Brennstoffzelle, die mit Wasserstoff betrieben wird, ist nämlich der HTR: die ideale Energietechnik, den Verkehr von Öl auf den Treibstoff der Zukunft umzustellen. Derartige Reaktoren werden in Südafrika, in Japan, in China und in den Vereinigten Staaten gebaut. Ihr Design folgt überwiegend einer Idee aus Deutschland.

      Dort, wo normale Wärme ausreicht und hochgradige Hitze nicht nötig ist, kommen auch herkömmliche Maschinen infrage. Russland plant Heizreaktoren für kalte Orte wie Archangelsk und Woronesch. In Indien wiederum ist nicht Kälte das Problem, sondern Wasser. Also experimentieren die Inder (wie auch die Brasilianer) mit nuklear betriebenen Anlagen für die Meerwasserentsalzung. Etliche Länder arbeiten an »Batterie-Reaktoren« für die Dritte Welt. Die versorgen einen Ort oder Stadtteil mit Energie, werden komplett geliefert, sind eingekapselt und halten jahrzehntelang, ohne dass der Brennstoff gewechselt wird (weshalb niemand daraus Waffenmaterial produzieren kann) – ideal für Regionen ohne große Stromnetze.

      Schön und gut, ließe sich einwenden, aber Deutschland muss ja nicht mittun. Kernkraft ist schließlich nur eine Technik unter vielen.

      Das stimmt. Doch sie produziert genauso wenig CO2 pro Kilowattstunde wie Sonnenstrom und Windkraft, wenn nicht sogar weniger. Sie gibt ihre Leistung billig und kontinuierlich ab, eignet sich also für die umweltfreundliche Produktion von Industriestrom. Warum darauf verzichten?

      Deutschland war einmal führend auf diesem Gebiet. Zwar rufen Kraftwerksbetreiber immer noch bei Framatome/ANP in Erlangen an, wenn ein Dampferzeuger getauscht werden muss. Aber deutsche Nukleartechniker sind überwiegend ältere Herren, die ihre Mühe haben, im Reaktorgebäude umherzukriechen. Der Nachwuchs bleibt aus. Im Innovationsnetzwerk Generation IV sind die Deutschen schon gar nicht mehr vertreten. Ihre Autorität in Sicherheitsfragen sinkt. Sie beteiligen sich noch nicht einmal an der Kampagne zur Vernichtung von Waffenplutonium, obwohl sie es könnten – mit ihrer Anlage in Hanau.

      Wie lange wohl wird sich das Land diesen Luxus leisten? Höchstens noch, bis die Zeit der Zwänge anbricht. Bis die Energiefrage ihren politischen Kern zeigt, etwa, wenn der Öl- oder Gaspreis nach oben klettert oder es sich erweist, dass unsere Energieträger zu einem großen Teil aus Krisenregionen stammen. Oder wenn die Einhaltung der Kyoto-Beschlüsse zum Problem wird.

      Bei den Energieversorgern, die derzeit Gaskraftwerke bauen, erwartet man den Neubeginn gelassen: Irgendwann sei die deutsche Sonderrolle eben ausgespielt. Die Opposition in Berlin hat kürzlich ja schon mal getestet, wie die Öffentlichkeit darauf reagieren würde. Schlimm war’s nicht.

      http://zeus.zeit.de/text/2004/31/KKW
      Avatar
      schrieb am 22.07.04 21:44:29
      Beitrag Nr. 204 ()
      Hallo Flitztass,

      würdest du nicht auch gegen die Atomerergie sein wenn du pro KW/h ganze 55 Cent in den Arsch geschoben bekommst!:rolleyes:


      Vielleicht sollten wir beiden heimlich zu 0,5 cent Atomstrom in Tschechien kaufen und anschließend wird aus sonderbare Art und Weise dieser Strom dann Erneubare Energie in Form von Windparks, Solar oder Fotovolarikanalgen! Das geheim Versorungskabel legen wir für weiter 0,5 Cent Provision durch die ebenfalls geheime Ami-Kasernen!:rolleyes:

      Das merkt keine Sau das wir nur einen Gewinn von 5400% pro Kw/h machen!:p

      So leicht ist es in Deutschland Milliarär zu werden!


      Soll ich dir ein Teilhabervertrag mit den Konditionen zu kommen lassen!;)

      Gruß Albatossa

      P.S.: So jetzt brauchen wir noch einen Mann mi Doktortitel in einem Energieversorgungsunternehmen!:D
      Avatar
      schrieb am 22.07.04 21:57:58
      Beitrag Nr. 205 ()
      @Albatossa,

      Diese Idee hatte ich auch schon mal: Ein AKW zu chartern und damit einen Windpark rund um die Uhr und völlig wetterunabhängig laufen zu lassen.

      Noch in der Planungsphase ist mir jedoch die EU-Osterweiterung und deren phänomenalen Möglichkeiten dazwischen gekommen.

      Da man jetzt engagierte Leute frei Haus bekommt, ( s. Thread: EU-Osterweiterung zeigt schon Wirkung Die ersten bangen schon um ihren Arbeitsplatz ) die für ein paar Cent rund um die Uhr arbeiten, lohnen sich manuell betriebene "Wind"kraftanlagen mehr. Details natürlich top secret nur per BM.

      ;
      Avatar
      schrieb am 23.07.04 09:54:48
      Beitrag Nr. 206 ()
      Moin semi,

      meinst Du diese neuartigen manuell betriebenen KWK-Anlagen, die "Wind" und "Biogas" gleichzeitig erzeugen?

      Avatar
      schrieb am 23.07.04 17:26:18
      Beitrag Nr. 207 ()
      Hallo zusammen!

      (hab jetzt nicht den ganzen Thread gelesen!)

      Wenn die herkömmliche Energie mal teuerer wird(höchstwahrscheinlich wird das so sein!), dann bliebe doch der Preis der WE gleich? Oder? Denkefehler drin?

      Förderung von WEAnlagen! Ok darüber kann man streiten, aber WE ist nicht das einzige in Sachen Energie das "Gefördert" wird ...Kohle! Könnte mir vorstllen dass Atomkraftgegner auch behaupten die Atomkraft wird "gefördert"!

      wohne zwar nicht in der Nähe von WEAnlagen, aber war mal im Urlaub in der Nähe von Hainburg(Austria!), dort sind ebenfalls sehr viele Anlagen, fand sie aber jetzt auf den ersten Blick nicht störend!...man müßte vielleicht länger dorten sein!

      Könnte mir vorstellen dass die WE noch in den Kinderschuhen steckt und irgendwann auch mal unter betriebswirtschaftlichen Aspekten(Kohle...!?)funzt...

      was übersehen?

      MFG
      Mannrl
      Avatar
      schrieb am 23.07.04 21:35:20
      Beitrag Nr. 208 ()
      Hallo Semikolon,

      wenn wir beide uns schon sowas ausdenken warum sollte es dies nicht auch im Wirklichkeit geben!;)

      Albatossa
      Avatar
      schrieb am 25.07.04 10:36:38
      Beitrag Nr. 209 ()
      up...
      Avatar
      schrieb am 25.07.04 10:38:21
      Beitrag Nr. 210 ()
      Zu #109

      "Gezählt wurden bisher 45 Todesopfer."
      Kaum zu glauben, dass sich die "Zeit" dafür hergibt, die alte Lüge der damaligen russischen Regierung & der Atomlobby hervorzukramen.
      Wollte eigentlich mehr zu dem Artikel schreiben, es macht mich aber so wütend, dass ichs lieber lasse.

      Statt dessen folgendes Java-Applet.
      Eine AKW-Simulation, mit der man versuchen kann, einige Störfälle zu beherrschen:

      http://www.particle.kth.se/~lindsey/JavaCourse/Lectures/Lect…
      Avatar
      schrieb am 25.07.04 11:57:19
      Beitrag Nr. 211 ()
      Kurz zu #201
      "Ein AKW zu chartern und damit einen Windpark rund um die Uhr und völlig wetterunabhängig laufen zu lassen."

      Wenn du glaubst, dass AKWs wetterunabhängig sind, bist du schlecht informiert:

      "ftd.de, Di, 12.8.2003, 15:46, aktualisiert: Di, 12.8.2003, 16:02
      Frankreich drosselt seine Stromexporte

      Frankreich, Europas größter Stromexporteur, hat wegen der Hitze seine Ausfuhren gedrosselt und verstärkt Strom aus Deutschland importiert. Die Franzosen reduzierten ihre Stromproduktion um die Gesamtleistung von vier Atommeilern."
      (Financial Times)
      Die staatliche Energiewirtschaft Frankreichs betreibt Mailer übrigens mit deutlichem Blick auf Ihre Atomstreitmacht!

      Steuergelder, die in die Atomindustrie gepumpt wurden:


      (Lesenswert: http://www.heise.de/tp/deutsch/special/zen/16762/1.html)

      Die nicht zu versteuernden Rücklagen und Befreiung von Haftung etc., d.h. indirekte Subventionen, sollte man auch nicht vergessen.

      Nebensächlichkeiten wie Folgende scheinen überhapt nicht zu interessieren:

      "Jewgenija Dudarowa, 13 Jahre alt, wurde aus Pripjat evakuiert, genau wie ihre
      beste Freundin Olga, die später an Krebs erkrankte.
      "Olga und ich waren von frühester Kindheit an befreundet, so weit ich nur zurückdenken kann,
      weil auch unsere Eltern Freunde waren. Wir waren unzertrennlich wie Schwestern. Wir wurden
      zusammen eingeschult, besuchten denselben Musikunterricht, verbrachten unsere Freizeit
      zusammen und hatten ähnliche Hobbies. Im Frühjahr fühlte sich Olga schlechter. Die Ärzte
      fanden heraus, dass sie ein Sarkom hatte - einen tödlichen Tumor. Kurz darauf wurde sie operiert
      und fühlte sich für einige Tage besser. Doch dann begann der unerträgliche Schmerz von neuem.
      Olga war sehr traurig, dass sie so lange Zeit kein Klavier spielen konnte. Wir träumten davon,
      nach der Schule an einem Konservatorium zu studieren. Sie können sich nicht vorstellen, wie
      entschlossen sie war, ihre Krankheit zu besiegen. Doch bald war sie wieder im Krankenhaus.
      Olgas Beine wurden gelähmt, kurz darauf auch die Arme. Meine Mutter sagte mir, dass meine
      Freundin bald sterben würde. Ich konnte das nicht glauben. Olga war glücklich, wenn ich sie im
      Krankenhaus besuchte, an ihrem Bett sass und ihren Rücken streichelte, wo der Tumor sass.
      Danach fühlte sie sich etwas besser. Sie hatte schreckliche Schmerzen und weinte fast die ganze
      Zeit. Sie betete um Hilfe, doch wir konnten ihr nicht helfen. Die Ärzte weigerten sich, ihr
      Morphin zu geben und sagten, die Medikamente seien knapp und könnten nicht für eine einzelne
      Sterbende verwendet werden. Einer sagte uns ganz brutal, wir sollten sie zum Sterben nach
      Hause mitnehmen.

      Sie lag mit zusammengebissenen Zähnen da und stöhnte leise. Während der letzten Tage ihres
      Lebens war sie fast ruhig. Alles, selbst Geräusche, verursachten ihr schreckliche Schmerzen.
      Doch noch immer konnte ich nicht glauben, dass sie sterben würde. Ich träumte davon, dass an
      einem sonnigen Tag ein Wunder geschehen würde und wir Hand in Hand nach Hause laufen,
      weg von diesem schrecklichen Krankenhaus. Doch es gab kein Wunder, und die Schmerzen
      meiner Freundin gingen weiter. Sie war bis zum letzten Augenblick bei vollem Bewusstsein.
      Olga wusste, dass sie im Sterben lag und wollte schneller sterben, um den furchtbaren
      Schmerzen zu entkommen. Gleichzeitig hatte sie den starken Willen zu leben und machte sich
      Sorgen, wie ich ohne sie auskommen würde.
      Ich weiss nicht, wie ich jetzt ohne sie leben soll. Ich weiss, dass ich nie wieder eine solche
      Freundin finden werde. Ich habe eine Hälfte meines Lebens verloren, eine Hälfte von mir, eine
      Hälfte der Welt. Warum machen Erwachsene solche Katastrophen? Meine Freundin und ich
      waren erst drei Jahre alt, als der Reaktor explodierte. Ich frage mich jetzt, ob mich dasselbe
      Schicksal erwartet.
      Romeo Scheidegger; GIBW 2002
      Allgemeine und Anorganische Chemie"
      (http://66.102.9.104/search?q=cache:xnU0EZwRkOUJ:www.chemielehrer.ch/ac_skript%2520in%2520pdf/3.8%2520Tschernobyl.pdf+tschernobyl+opfer&hl=de)

      "Infolgedessen wurden 2000 Quadratkilometern in Russland, 1500 km2 in der
      Ukraine und 7000 km2 in Belorussland, zusammengerechnet knapp ein Viertel
      Niedersachsens, so stark radioaktiv verseucht, dass die international als
      Grenzwert festgelegten 200000 Becquerel pro Quadratmeter mindestens um das
      doppelte ueberschritten werden. Und bei einer Halbwertszeit von 30 Jahren fuer
      das am staerksten freigesetzte Caesium 137 wird dies auch noch lange anhalten.
      Andrej Serdjuk hat Ende 95 als ukrainischer Gesundheitsminister Zahlen der
      Tschernobyl-Opfer genannt: 125000 Menschen seien von 1986 bis 1995 bereits an
      Strahlenkrankheiten gestorben. Rund vier Millionen Menschen in mehr als 2000
      Staedten und Doerfern wurden verstrahlt, darunter 1,5 Millionen Kinder. Noch
      heute lebten in der radioaktiv verseuchten Region mehr als 2,5 Millionen
      Menschen, sagte Serdjuk.

      Weitere Zahlen liegen fuer Belorussland vor: Die Folge des SuperGAUs sind
      400000 strahlengeschaedigte Kinder alleine in Belorussland, 130000
      BelorussInnen wurden umgesiedelt. Siebenmal zog die Tschernobylwolke um die
      Welt, ein Grossteil der freigewordenen Radioaktivitaet (72%) wurde schon ueber
      Belorussland kuenstlich abgeregnet. Eine Flaeche von ca. 48000 km2,
      entsprechend etwa der Groesse Niedersachsens, wurde stark verstrahlt. In
      diesen 23% des Landes leben heute noch immer zwei Mio. Menschen, darunter
      600000 Kinder. Von den 600000 eingesetzten Katastrophenhelfern weiss niemand,
      was aus ihnen geworden ist. Die ersten Helfer, die zu Beginn auf dem Dach des
      AKW waren, liegen sieben Meter tief auf dem Moskauer Ehrenfriedhof in
      Zinksaergen begraben, damit sie die Umgebung nicht verstrahlen. Ein
      Atommuellendlager in Moskau.

      Die Krebsraten steigen rapide, 37 Krankheiten treten im Durchschnitt
      fuenfmal haeufiger als bisher auf, neue Krankheiten wie "Gedaechtniskrebs"
      wurden entdeckt. Vom "Tschnernobylaids" sind in der radioaktiv verseuchten
      Zone fast alle betroffen. Die Folge ist Mattheit und grosse
      Konzentrationsschwaeche. Das Immunsystem ist am Ende, weil der Koerper
      staendig von Strahlen bombardiert wird. Leichte Krankheiten wie Erkaeltungen
      beuteln gerade Kinder oft wochenlang. So kommt es, dass die Schulstunden oft
      nur 30 Minuten dauern, mehr schaffen die Kinder nicht. Das Schlimmste aber
      ist, dass damit gerechnet wird, dass die Katastrophe noch 14 Generationen lang
      Tod und Elend bringen wird. WissenschaftlerInnen gehen davon aus, dass erst in
      20 bis 25 Jahren der Hoehepunkt der tschernobylbedingten Krankheiten erreicht
      sein wird."
      (http://groups.google.com/groups?q=tschernobyl+opfer&hl=de&lr…





      :( :(
      Avatar
      schrieb am 25.07.04 12:07:03
      Beitrag Nr. 212 ()
      Übrigens:
      Wer meint, solche Katastrophen wären nur in Ländern wie der damaligen UDSSR möglich, sollte sich die Berichte über Beinahe-GAUs in den USA, Deutschland und Japan zu Gemüte führen!
      Avatar
      schrieb am 25.07.04 15:03:21
      Beitrag Nr. 213 ()
      @ AdHick, #207

      danke für deinen sachlichen Beitrag für die Windkraft.
      Der war schon lange überfällig. (Auch die Grafiken über die gering subventionierte Kohle war sehr aussagekräftig und rundet das Gesamtbild unheimlich ab)

      Könntest du noch einen ähnlichen Beitrag über die bisherigen Opfer der bisher gesunkenen Atom-U-Boote reinstellen?

      (Aber bitte beschränke dich dabei ausschließlich auf die U-Boote. Die normalen Überwasser-Schiffe, die ja früher auch mal nur vom Wind abhängig waren, ja nie erwähnen)

      Auch hier zeigt sich doch, wie überlegen die Windkraft ist. Opfer von gesunkenen Windkraft-U-Booten gibt es seltener.

      ;
      Avatar
      schrieb am 25.07.04 15:09:08
      Beitrag Nr. 214 ()
      Ja der liebe Adhick, die neusten Fotos aus der Gala. Mit den Modetrends für sportliche Frirsuren, sind unerlässlich zu diesem Thema.

      Solche kompetenten und sachlichen Diskutierer, sind überall geliebt.


      Bei meinem ersten Posting ging es hauptsächlich, um die sinnlose Verpulverung, von horrenden Summen.

      Fazit: Es kann nicht so weitergehen!!!
      (Trittin muß gehen!!)



      Servus
      der
      Regierungswechsel
      Avatar
      schrieb am 25.07.04 15:30:29
      Beitrag Nr. 215 ()
      Macht mich nicht für eure Begriffsstutzigkeit verantwortlich!
      Ich habe auf einige Postings reagiert, die mit der Atomkraft zu tun hatten.

      Sich über die Bilder lustig zu machen, läßt wahrlich tief blicken! :mad:
      Avatar
      schrieb am 25.07.04 15:39:31
      Beitrag Nr. 216 ()
      #211

      Aus welchem Grund hast du "die Bilder" reingestellt, AdHick?

      Um damit deinen Beitrag moralisch und damit wohl auch inhaltlich unangreifbar zu machen?

      Oder ging es gar um eine sachliche Diskussion? Daraus läßt insbesondere dein #211 nichts schließen.

      Wer die besten Opfer-Blder bringt, hat die besten Argumente, ist wohl deine Meinung.

      Leider ist es mir zu blöd, Opfer-Bilder von x-Millionen Jahren Abhängigkeit von Wind in Seefahrt und sonstiger menschlicher Energiegewinnung zu bringen. Insofern geht dieser Punktz eindeutig an dich.

      ;
      Avatar
      schrieb am 25.07.04 15:39:50
      Beitrag Nr. 217 ()
      Liebster Adhick,

      solche Bilder beweisen gar nichts. So etwas läßt sich im heutigen Informationszeitalter schnell konstruieren.

      Genauso wie die Information sich für Dich nutzen läßt, kann sie sich auch gegen Dich wenden.

      ATOMKRAFT IST CO2-FREI.
      ATOMKRAFT IST KEIN UMWELTKILLER; WIE DIE (DE)REGENERATIVEN UMWELTVERSCHMUTZUNGEN!


      Servus
      der
      Regierungswechsel
      Avatar
      schrieb am 25.07.04 23:12:06
      Beitrag Nr. 218 ()
      regierungswechsel,
      Du schreibst in #1:
      Jeder Steuerzahler sollte sich bewußt machen, daß für den Bau
      von Windkraftanlagen Steuergelder aus rein ideologischen
      Gründen verschleudert werden.

      Sicher ist es eine ideologische Entscheidung, aber die muss man halt manchmal treffen. Möchtest Du lieber alle wichtigrn dinge auf dieser erde aus rein wirtschaftlicher Sicht betrachten?
      Bedenke bitte , Du solltest Dir nicht anmaßen eine andere ideologische sicht der dinge als Du sie hast zu verteufeln. Was wirklich richtig ist dass wird sich vielleicht erst in 50 oder 100 oder 200 Jahren zeigen. Vielleicht aber auch morgen....
      Insofern könnten wir uns vielleicht darauf einigen, das manche Menschen aus wirtschaftlichen Gründen eine Zukunft mit möglichst vielen Atomkraftwerken für erstrebenswert halten,während andere dieser "sicheren" Technik mißtrauen, wofür es ja auch leider schon stichhaltige Beweise gab...

      Nebenbei bemerkt hatte ich in den Ferien das Vergnügen durch die Republik zu reisen, und muss sagen das mein Auge sich keineswegs durch die Windräder gestört fühlte... Da gab es andere Dinge die ich schlimmer fand, z. Bsp. wird da wohl eine neu ICE Strecke von nürnberg nach München gebaut, das fand ich für die Umwelt und für den anblick der Landschaft wesentlich schlimmer, und wie steht es mit den ganzen sendemasten? oder der autobahn Hamburg Berlin, quer durch den Sachsenwald.

      Ach und dann wollte ich noch kurz zu folgender Passage von Dir stellung nehmen:
      _ Für den Bau von Windkraftanlagen werden große Naturflächen
      dauerhaft versiegelt. Für eine einzige Windkraftanlage
      neuerer Bauart werden fast 1000 Kubikmeter Stahlbeton in
      den Boden eingebracht,

      Das hast Du doch jetzt nicht wirklich im Ernst gemeint oder? Wie groß ist das Fundament für ein windrad? Das nennst Du "Große Naturflächen"?
      Dann würde ich gerne von Dir wissen wie groß das areal eines AKWs ist und wieviel Fläche dort versiegelt wird, aber ich denke diese Diskussion können wir uns sparen
      MfG
      ILK
      Avatar
      schrieb am 26.07.04 09:38:02
      Beitrag Nr. 219 ()
      @ilk: Wenn du auch an die Küste fahren würdest, kämst du gar nicht auf den Gedanken , dich über "Sendemasten" oder Bahnstrecken aufzuregen. Der Vergleich ist lächerlich , da ist das Spiegel-Photo einfach Realität.

      Über 100 Windkrafträder (schon irgendwo mal 100 Bahnstrecken gesehen?) in einem Blickfeld sind da nicht so selten. Man könnte sie natürlich tief ins Wattenmeer stellen, dort ist der Wind am konstantesten und am kräftigsten, die Anlagen sind am wirtschaftlichsten, aber dann wird sich schnell experimentell rausstellen, ob nur der Puh-Vogel durch das Windkraftwerk gestört wird.

      Hier fehlt es dem Trittin offenbar am Mut, oder könnte da etwa die Wattvögel und Schweinswale stören, was den Menschen per Regierungsdekret völlig kalt lässt?

      Mag ja sein, dass das Ganze notwendig ist uns vom verdammten Öltropf zu lösen, aber diese Windkraftwerke stellen eine signifikante Zersiedelung gerade der menschenleersten Gegenden der norddeutschen Tiefebene wie der eigentlich traumhaften Uckermark oder Uecker-Randow dar! Das haben nicht mal die DDR-Bonzen geschafft, dies Land zu zerschandeln. Ist mir aber schon klar, dass das einem Schwaben am A** vorbeigeht.
      Und diese Zersiedelung wird tendenziell immer größer, da die Kraftwerke aus wirtschaftlichen Gründen immer größer werden, sie immer weiter über den Horizont reichen. Und wollen wir einen größeren Anteil der Windkraft am Energiecocktail , dann müsssen wir auch immer näher an die Siedlungen dran.
      Avatar
      schrieb am 27.07.04 15:02:58
      Beitrag Nr. 220 ()
      :mad: Die Windkraft ist das teuerste Milliardengrab, dass wir je hatten.

      :mad: Bestraft wird der "normale" Verbraucher, der nicht die "Energie" zu Weltmarktpreisen einkaufen kann.

      :mad: Ein ideolgischer Wahnsinn der zudem auch noch die Volkswirtschaft schädigt (Hohe Subventionen, hohe Energiekosten, niedrige Steuereinnahmen durch Abschreibungsmöglichkeiten)

      :mad::mad::mad: Windkraft nein Danke ! :mad::mad::mad:
      Avatar
      schrieb am 28.07.04 00:26:24
      Beitrag Nr. 221 ()
      @ilk

      nur der Fairness halber ...
      zum Thema `Versiegelung` sollte man die gleiche erzeugte Leistung vergleichen und da müsstest du etwa 4000 Windräder mit einem AKW vergleichen.

      Zum Thema WKA`s stören in der Landschaft nicht kann ich als Nordlicht für ein Südlicht auch `ne Anekdote beisteuern.

      Hatte `n Kollegen aus Süd-D im Auto und als wir an `nem WKA-Park an der Autobahn vorbeifuhren, meinte der doch tatsächlich: "Oh ein Windpark, den hätt er vom Flugzeug aus schon gesehen".
      Er irrte, es war einer von etwa 20 WKA-Parks in der Region. Nur er als Südlicht konnte sich überhaupt nicht vorstellen, dass es soviele geben sollte, dass man auf 50 km zum Flughafen an mehr als einem vorbeikommt....:rolleyes:

      WKA`s sind schon in Ordnung, wenn man`s richtig macht (was man derzeit nicht macht). Aber wenn man bei uns im Norden von Bergen (Hügeln;)) blickt, ist schon lange keine idyllische Landschaft mehr zu sehen.

      Gruss Piscator
      Avatar
      schrieb am 28.07.04 11:02:58
      Beitrag Nr. 222 ()
      @adhick: Vielleicht solltest Du mal serioese Studien lesen, anstatt mit Bildern auf die Traenendruese zu druecken.
      Serioese Studien kommen nun mal zu dem Ergebnis, dass nur die Rate der Erkrankungen an Schilddruesenkrebs signifikant gestiegen ist nach dem Tschernobylunfall. Dieser ist allerdings leicht heilbar.
      Alle anderen Krebsraten sind NICHT gestiegen.
      Behauptungen von stark gestiegenen Leukaemieraten haben sich als Maerchen erwiesen.
      Ebenso haben wohl die sogenannten Liquidatoren eine hoehere Lebenserwartung als die Durchschnittsbevoelkerung.

      Falls Du mal eine serioese Untersuchung aus einer auch fuer dich doch hoffentlich unverdaechtigen Quelle (das Ministerium von Trittin!) lesen willst, versuch es mal hier:

      http://www.bmu.de/files/schriftenreaustr_01.pdf

      Da steht z.B. als Schlussfolgerung:

      Die vorliegende Arbeit dokumentiert vergleichbare Leukämieraten bei Kindern sowohl in den belasteten
      und den unbelasteten Gebieten, als auch im zeitlichen Verlauf vor und nach dem Reaktorunfall. Dies
      schließt nicht aus, daß einzelne zusätzliche Fälle in hochkontaminierten Gebieten in den Daten für die
      größeren Rayons bzw. Oblasts verborgen bleiben. Solche potentiellen regional beschränkten
      Inzidenzerhöhungen dürften jedoch auf Grund der sehr geringen Fallzahlen in kleinen Gebieten statistisch
      kaum zu identifizieren sein. Ein Nachweis wäre, wenn überhaupt, nur im Rahmen einer Fall-Kontroll-
      Studie denkbar.
      Avatar
      schrieb am 28.07.04 11:07:36
      Beitrag Nr. 223 ()
      Dieser ist allerdings leicht heilbar

      So ein Nonsense...:(
      Avatar
      schrieb am 28.07.04 18:14:46
      Beitrag Nr. 224 ()
      @flitzass

      "Der Bericht gibt
      die Auffassung und Meinung des Auftragnehmers wieder und muß nicht mit denen des
      Bundesumweltministeriums übereinstimmen."

      "Diese Studie wurde durchgeführt am Strahlenbiologischen Institut der Ludwig-Maximilian-Universität
      München,

      "2.4 Datenmaterial
      Das für die quantitative Analyse verwendete Datenmaterial (n=1619 Fälle) stammt aus verschiedenen
      Institutionen in Belarus, Rußland und der Ukraine, in denen die passive Erhebung von Leukämiedaten
      routinemäßig erfolgt, nämlich aus dem:
      – Belarussischen Institut für Hämatologie und Bluttransfusion (n=1550 Fälle)"

      a) Seit wann vertrauen Bayern kommunistischen Zahlen?? :eek:
      Dann auch noch fast nur aus einem Laden?? :laugh:
      Avatar
      schrieb am 28.07.04 18:20:57
      Beitrag Nr. 225 ()
      Der Prof, der die Studie verbrochen hat, nahm übrigens am 1. April 2004 seinen Hut.
      Avatar
      schrieb am 28.07.04 18:37:45
      Beitrag Nr. 226 ()
      Wenn dem Herrn Professor was nicht passt (hier deutsche Zahlen eines anderen kritischen Problemkreises), sind`s "Phantasiezahlen"! :laugh:

      (http://idw-online.de/public/pmid-76389/zeige_pm.html)

      Man würde wahrscheinlich noch mehr Merkwürdigkeiten finden, mir lang es allerdings mal wieder. :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 28.07.04 18:48:29
      Beitrag Nr. 227 ()
      :laugh: "Die zweite Katastrophe nach dem Unfall war die völlig verfehlte Informationspolitik." :laugh:

      Prof. Albrecht Kellerer
      Gesellschaft für Strahlen- und Umweltforschung, München

      Ach was??
      Wenns zu seinen Interessen passt, passts scho. :laugh:

      (Quelle http://www.leben-nach-tschernobyl-ev.de/top17636.html)
      Avatar
      schrieb am 28.07.04 18:50:49
      Beitrag Nr. 228 ()
      :laugh:
      "Zitat (Originalton Prof. Kellerer):
      "Radioaktive Freisetzungen von Kernreaktoren sind weder Risiko noch Bedrohung. .... Wer neben einem seiner Mitmenschen steht, erhält durch dessen natürliche Radioaktivität mehr Strahlenexposition als durch den Reaktor in ein paar Kilometer Entfernung." :laugh:
      Aus: Atomwirtschaft (1993) Juli, S. 513"
      (http://www.ippnw.de/atom/atomdemokratie.htm)
      Avatar
      schrieb am 28.07.04 20:20:58
      Beitrag Nr. 229 ()
      Kein Atomkraftwerk kann wegen Windkraft abgeschaltet werden!

      Warum zieht Ihr Windkraftgläubigen eigentlich immer die Atomkraft heran , wenn es darum geht, den Windkraftwahnsinn zu rechtfertigen , obwohl ihr wissen müsstet , dass kein Atomkraftwerk durch die Windenergie abgeschaltet werden kann?

      Das Problem der derzeitigen ideologisierten Energiepolitik ist doch, dass vorsätzlich Ängste, wie „Atomtod“, in der Bevölkerung geschürt werden , um die ideologische Ziele der grünen Windlobby zu erreichen, die mit sachlichen Argumenten nicht durchsetzbar sind.

      Also, das Atom-Argument zieht nicht!

      Derzeit werden Milliardensummen sinnlos mit der Windenergie verschwendet , die anderorts im Lande fehlen.

      Mit nur einen Bruchteil der Summen kann man durch Wirkungsgradsteigerung / Modernisierung herkömmlicher Kraftwerke sehr viel mehr C02 einsparen, als dies durch Windkraft möglich ist.
      Avatar
      schrieb am 28.07.04 21:22:54
      Beitrag Nr. 230 ()
      Dieser ist allerdings leicht heilbar


      Eigentlich schon.
      http://thyroid.about.com/cs/cancer/a/basics.htm


      Aber wir reden hier über ein Land, in dem schon eine Lungenentzündung eine riesige Herausforderung darstellt.

      Außerdem haben wir hier keine Soldaten, die man zum Stopfen der Löcher einfach in den Tod schicken kann.
      Aber Tschernobyl war auch ein sehr schlecht konstruiertes AKW, das im 1. Gang mit 60 km/h durch die Stadt gejagt wurde.

      In Superlagen ist die Windkraft durchaus auch profitabel.
      Leider fördert das Energiegesetz auch unprofitable Lagen.
      Avatar
      schrieb am 28.07.04 21:39:03
      Beitrag Nr. 231 ()
      ...ich denke, dass Du das als Nicht-Mediziner nicht einschätzen kannst..:rolleyes::(
      Avatar
      schrieb am 28.07.04 23:07:37
      Beitrag Nr. 232 ()
      Hallo Cziton,

      genau das ist auch mein Ansinnen. Dieses ganze Geld, was durch unseren nicht ausprechbaren "Umweltminister", in den Wind geschossen wird, ist das Grundübel.
      Wieviele Kindergärten oder Schulen, hätten damit saniert werden können etc.?


      Aber unser Diktator Schröder("Volksabstimmung verbietet die Verfassung":mad::mad:, wähnt sich mit diesen "grünen" Volksfeinden, in einer Art Pädagogen-Kontest.
      Slogan: Das Volk ist sowieso zu blöd! Wir müssen es erziehen!


      @Puhvogel

      Glaubst Du solchen Lügen?


      "Energetische Amortisation
      (Energierücklaufzeit oder auch Erntefaktor)
      Die Zeitspanne, die eine Solaranlage benötigt, um soviel Energie zu erzeugen, wie für ihre Herstellung benötigt wurde. Marktübliche thermische Solaranlagen amortisieren sich nach etwa 4 Jahren - ihre geschätzte Lebensdauer liegt zwischen 25 bis 30 Jahren. Die Energierücklaufzeiten von Photovoltaikanlagen sind vergleichbar: PV-Anlagen auf der Basis von amorphem Silizium haben laut einer Studie der TU Berlin eine energetische Amortisationszeit von 17 bis 41 Monaten. Kraftwerke, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden, können sich nicht energetisch amortisieren, da ständig weitere Brennstoffe verbraucht werden."

      Diese Solaranlagen verbrauchen bei der Herstellung so viel Enrgie, daß eine Amortisierung unmöglich ist.



      In China werden auch Windkraftanlagen gebaut, sie kommen aus Europa. Dort wurde kolportiert, sie bräuchten 8 Jahre zur vollständigen Armotisation.
      Nun, Lebensstandart und Steuern in China sind sehr niedrig. Wie lange also dauert es hier in Deutschalnd???
      20-30 Jahre....

      Amortisation
      Tilgung eines geschuldeten Betrages nach einem im voraus festgelegten Tilgungsplan. Spezielle Bezeichnung für die Rückzahlung von Schuldverschreibungen auf Basis der Emissionsbedingungen.




      Servus
      der
      Regierungswechsel
      Avatar
      schrieb am 29.07.04 14:50:45
      Beitrag Nr. 233 ()
      @AdHick: Soso, der boese Professor, der diese Studie im Auftrag des Umweltministeriums erstellt hatte, musste also "seinen Hut nehmen". Ich lese, dass er emeritiert wurde. Das liegt bestimmt an seinen fachlichen Fehlern in dieser Studie. :laugh:

      Und der boese Professor hat also auch schon mal darauf hingewiesen, dass Menschen auch radioaktive Strahlung aussenden, die hoeher ist als die Strahlung eines AKW. Da hat er halt leider recht! Noch schlimmer als der Aufenthalt in der Naehe von Menschen ist uebrigens der Aufenthalt in Betongebauden und am schlimmsten im Flugzeug.
      Da bekommt man Dosen ab, die hoeher sind als wenn man zig Tonnen des nach Tschernobyl ach so verstrahlten Molkepulvers gegessen haette.

      Trotzdem fliegen immer noch alle Deutschen in Urlaub. Ich wuerde das auch eine verfehlte Informationspolitik nennen.

      @zimtzicke: Ich will werder den Reaktorunfall des Schrottreaktors in Tschernobyl noch Schilddruesenkrebs verharmlosen. Diese Aussage war natuerlich relativ gemeint zu anderen Krebsarten, und war eine Antwort auf AdHicks Vorwuerfe, die Todesfallzahlen im Artikel aus der Zeit seien total erlogen.

      Falls Du Mediziner bist: Wie hoch ist denn die Sterblichkeitsrate bei Kindern, die verstrahlt wurden und deshalb an Schilddruesenkrebs erkranken, sprich bei Kindern, bei denen man weiss, dass die Gefahr gross ist, dass die daran erkranken, und man deshalb regelmaessig kontrolliert, und den Tumor fruehzeitig entdecken kann?
      Klaer uns doch mal auf, wieviele Todesopfer man deshalb nach Tschernobyl darauf zurueckfuehren kann?

      Und wie hoch sind eigentlich die Todeszahlen durch den Betrieb von Kohlekraftwerken? Da gibt es Tote im Bergbau,
      durch Unfaelle und vor allem auch durch Krankheiten an Lunge etc. ! Mir wurde mal von ca. 10 Jahren in Polen erzaehlt, dass die Lebenserwartung der dortigen Bergbauarbeiter bei etwa 40 Jahren liegen soll!! Ausserdem gibt es schrecklich viele Tote bei Naturkatastrophen, die eventuell durch die Zunahme von CO2 in der Atmosphaere verursacht werden, ...

      Trotzdem kommt seltsamerweise niemand auf die Idee, Kohlekraftwerke verbieten zu wollen. :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 29.07.04 14:57:54
      Beitrag Nr. 234 ()
      Avatar
      schrieb am 29.07.04 15:03:34
      Beitrag Nr. 235 ()
      ...meinetwegen kann man jedes Kohlekraftwerk abschaffen..

      Und zu der statistischen Seite von Schilddrüsenkrebs gibt es doch hinreichend Material, auch zur Morbidität/Motalität/Letalität..

      Soll ich Dir stattdessen auch mal was zu der von dir als banal dargestellten Chemotherapie bei SD-Ca schildern??:mad::(
      Avatar
      schrieb am 29.07.04 15:21:12
      Beitrag Nr. 236 ()
      #209

      Was für ein Jammer das die Segelschiffe so selten geworden sind! Aber das könnte durch ein Gesetz sich sehr schnell ändern und alle Hanse-Städte wären auf einmal Platt!:laugh:
      Avatar
      schrieb am 29.07.04 15:30:40
      Beitrag Nr. 237 ()
      @Zimt
      "...meinetwegen kann man jedes Kohlekraftwerk abschaffen.."
      Und durch was willst du diese Kraftwerke ersetzen? Kohle Nein, AKW Nein? Was bleibt? Erdgas? Wind und Sonne können diese Kraftwerke nicht ersetzen.
      Was mache ich bei einer WKA wenn kein Wind weht, bei PV wenn keine Sonne scheint ? Diese Frage konnte mir hier noch nie einer sinnvoll beantworten! Das ist das Kernproblem! Aber hier wird immer ausgewichen!
      Avatar
      schrieb am 29.07.04 15:43:32
      Beitrag Nr. 238 ()
      Ja Albatossa,

      Den Fischer schicken wir mit `ner Segeljacht (ohne Hilfsmotor) auf Weltreise. Und der Rezzo darf nach Thailand rudern, statt Bonusmeilen auf unsere Kosten abzocken. Das tät ihm so oder so gut und der Umwelt auch.

      ;
      Avatar
      schrieb am 29.07.04 16:23:49
      Beitrag Nr. 239 ()
      @ Spree.


      Da bleibt Gas , und Speicherung der Wind/Sonnenenergie.

      PS: Gibt noch Erdwärme, u.a...
      Avatar
      schrieb am 29.07.04 16:24:34
      Beitrag Nr. 240 ()
      Auf beiden Seiten wird mal wieder viel Unsinn geschrieben.

      Was hat die (direkte) Strahlung eines AKWs in 2 km Entfernung mit der Gefährdung durch Unfälle zu tun?
      Viel wichtiger ist z.B. der Tritium-Eintrag in die Atmasphäre und das Abwasser. Der größte Teil des Tritium in der Atmosphäre stammt (immer noch) von den Kernwaffen-Experimenten (1963 war der Tritiumgehalt 100 bis 1000 mal so hoch wie natürlicherweise; den natürlichen Gehalt kennt man nicht, weil es keine so alten Messreihen gibt), danach folgt schon das Tritium aus AKWs. Der Tritiumgehalt im Grundwasser ist in AKW-Nähe deutlich erhöht.) (Quelle z.B. http://www.iup.uni-heidelberg.de/institut/forschung/groups/a… )

      Wie viele Tote durch Schilddrüsenkrebs hat es gegeben? Wenn die Heilungsquote wirklich so hoch ist, wie viele Erkrankungen gab es? (Die ,,Heilung" erfordert vollständige Entfernung der Schilddrüse und lebenslange Substition des Thyroxins; die Opereration ist auch keineswegs risikolos.)

      Was die Leukämie-Erkrankungen angeht: Da gibt es Studien mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen. Z.B.
      Epidemiologie: Vermehrt akute Leukämien bei Kindern um Tschernobyl. Von dem radioaktiven Fallout des Tschernobyl-Unfalls 1986 waren allein in der Ukraine mehr als 4 Millionen Menschen betroffen. Um die Wirkung der Bestrahlung im Mutterleib und das Entstehen von Leukämie zu untersuchen haben Wissenschaftler der Akademie der Wissenschaften der Ukraine und des Roswell Park Cancer Institute in den USA das Vorkommen der verschiedenen Leukämietypen bei Kindern untersucht, die im Jahr des Unglücks 1986 geboren worden waren. Die Entwicklung der Kinder wurde 10 Jahre lang bis 1996 weiter verfolgt. Die Risikoraten für die akute lymphatische Leukämie (ALL) war für Jungen dramatisch erhöht und in nicht ganz so starker Ausprägung auch für Mädchen. Für beide Geschlechter kombiniert war das relative Risiko für die akute lymphatische Leukämie in belasteten Bezirken mehr als dreifach höher als in unbelasteten (RR = 3,4). Die Ergebnisse dieser Untersuchung legen den Schluß nahe, daß das erhöhte Risiko, an Leukämie zu erkranken, für die im Jahre 1986 geborenen und danach weiter in radioaktiv belasteten Gebieten lebenden Kinder aus dem Tschernobyl-Fallout folgt.
      Quelle: http://www.strahlentelex.de/Tschernobyl-Folgen.htm


      Dem Herrn von Randow (#199) schließlich hätte ich einen so unausgegorenes Brüter-Plädoyer nicht zugetraut. (Der Rest des Artikels ist inhaltlich akzeptabel.) Nicht ohne Grund sind die Brüter-Projekte fast überall begraben worden. Natrium lässt sich schon rein chemisch schwer beherrschen - als Kühlmittel und Moderator ist es um Klassen gefährlicher als das in Tschernobyl verwendete Graphit. (Den letzten Ausschlag zur Nicht-Inbetriebnahme von Kalkar hatte ein Natrium-Brand gegeben, der von den Betreibern zunächst verheimlicht worden war.)
      Nach den damaligen Berechnungen hätte ein Gau in Kalkar bei ungünstiger Windlage zur langfristigen Unbewohnbarkeit eines breiten Streifens bis zum Rhein-Main-Gebiet und bis zu 10 Mio Strahlentoten geführt.
      Avatar
      schrieb am 29.07.04 23:38:18
      Beitrag Nr. 241 ()
      @Zimt
      Gas hat gegenüber Kohle sicherlich Vorteile, aber da macht man sich praktisch völlig abhängig von Russland ! Außerdem hängt der Gaspreis auch am Erdöl!
      Wie soll man denn die Energie aus PV/Wind speichern? Mit Batterien??? Erdwärme könnte interessant sein, aber kennt man da schon die Einflüsse auf die Erde durch die Entnahme aus der Tiefe??
      Nicht vergessen, 30% der AKW Energie muss durch neue Kraftwerke ersetzt werden, gleichzeitig soll der CO2 Ausstoß reduziert werden. Dass will die Regierung ! Meiner Meinung nach, ökonomisch unmöglich!! Nur manche Träumen eben weiter, wie bei den Arbeitslosenzahlen, dem Staatsdefizit, den Versicherungssystemen, der Maut ....
      Avatar
      schrieb am 30.07.04 00:14:10
      Beitrag Nr. 242 ()
      Avatar
      schrieb am 30.07.04 02:06:35
      Beitrag Nr. 243 ()
      Aber das verstahlte :cool: Anti-Atom-Geblubber hat doch gar keinen Bezug zu der Problematik "schädliche Auswirkungen der Windenergie"?

      Ihr seit Trittbrettfahrer, die die Windenergie als ein Vehikel nutzen , um eure Anti-Atomparolen ans Publikum zu bringen !
      Avatar
      schrieb am 30.07.04 12:57:13
      Beitrag Nr. 244 ()
      @ Zimtzicke

      eine kostengünstige Speicherung von Windstrom ist nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 30.07.04 12:59:48
      Beitrag Nr. 245 ()
      ach??

      gilt das für vorgestern , oder gestern...und wie sieht es mit morgen uas??;)
      Avatar
      schrieb am 30.07.04 14:25:35
      Beitrag Nr. 246 ()
      @Zimt
      Ja wie schaut es denn mit morgen aus??
      Da gibt es eben keine Lösung, und die ist auch nicht absehbar!
      Avatar
      schrieb am 30.07.04 14:29:27
      Beitrag Nr. 247 ()
      ..nur weil Du sie nicht kennst??:rolleyes::laugh:
      Avatar
      schrieb am 30.07.04 17:51:06
      Beitrag Nr. 248 ()
      @rv:
      Du musst aber schon einen Artikel aus einem peer-reviewed Magazin vorweisen können, wenn Du behauptest " Da gibt es Studien mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen", ansonsten schreibst du den kritisierten Unsinn. Und "Strahlentelex" ist leider kein peer-reviewed Magazin, auch wenn der Internet-impact factor unter der Antiatombewegung sicher sehr hoch sein wird. :rolleyes: .

      Es gibt auch Studien, die zeigen, dass Tiefkühlpizza gesünder ist als gemischter Salat. :rolleyes: Guten Appetit! Oder ich nehme "The day after tommorrow" als Kronzeuge. Bloß ins Lancet wird sich diese "Studie" sicher nicht verirren.

      Nicht ohne Grund sind die Brüter-Projekte fast überall begraben worden.
      http://www.schneller-brueter.de/sites/anlagen_china.htm

      Solange es aber kein Uran-235 Kapazitätsproblem gibt, gibt es auch keine Notwendigkeit für einen Brüter.

      Nach den damaligen Berechnungen hätte ein Gau in Kalkar bei ungünstiger Windlage zur langfristigen Unbewohnbarkeit eines breiten Streifens bis zum Rhein-Main-Gebiet und bis zu 10 Mio Strahlentoten geführt.

      10 Millionen? :eek: Starke Worte ,ich glaube sie aber nicht! Diese Studie hätte ich gerne gesehen!
      Verabreicht man das Plutonium in der Studie intravenös oder werden die Opfer noch besser mit PU-angereicherte Reaktorluft beatmet, bis nix mehr übrig bleibt? 1,6 Tonnen PU waren für Kalkar vorgesehen, richtig? Macht 0,16 Gramm PU pro potentielles Opfer.

      Und da ich nun wirklich viel mit Natrium gearbeitet habe: Natrium ist kein Lithium. Man sollte es nicht gerade in den Abguß werfen, :D eine Bombe möchte damit aber auch nicht basteln wollen.

      Das Natrium wie Graphit allerdings auch einen positiven Dampfkoeffizienten hat, macht für das alte Konzept eines Brüters allerdings auch maximal unattraktiv und zum Killerargument.
      Avatar
      schrieb am 30.07.04 17:54:05
      Beitrag Nr. 249 ()
      Plutonium wirkt supergut inhalativ...das brauchste nicht intravenös zu verabreichen..

      Na, dann prost..auf die nur 10 Millionen..:rolleyes::D
      Avatar
      schrieb am 30.07.04 17:59:47
      Beitrag Nr. 250 ()
      @zimtzicke: Einigen wir uns doch einfach darauf, dass man soviele Wind- und Sonnenenergiekraftwerke bauen sollte wie irgendmoeglich, sobald deren Energie vernuenftig speicherbar ist, und man die deshalb wirtschaftlich betreiben kann, z.B. in der Sahara.

      Ich kenne keinen Menschen, der da dagegen ist. Aber sinnlose Milliardensubventionen fuer solche Anlagen in Deutschland, die uns in diese Richtung keinen Schritt weiterbringen, sollte man bleiben lassen. Das ist das Credo, das ich hier schon die ganze Zeit vertrete.

      @puhvogel: Wenn ich schon lese, dass sich Strahlentelex auch mit "Elektrosmog" beschaeftigt, dann weiss ich wie wissenschaftlich diese Seite ist. Ihr Internet-impact factor duerfte da allerdings in der Tat sehr hoch sein.
      Als die erste Bahn gebaut wurde, gab es uebrigens auch Menschen, die warnten, der Mensch wurde krank, wenn er unnatuerlichen Geschwindigkeiten von mehr als 30 km/h ausgesetzt wird.
      Avatar
      schrieb am 30.07.04 22:02:49
      Beitrag Nr. 251 ()
      @ puhvogel

      Dass die Chinesen einen Brüter haben, widerlegt doch nicht meine Aussage, dass die Brüterprojekte fast überall eingestellt wurden...

      Pu ist zwar nicht viel toxischer als Blei - als Alpha-Strahler lösen aber schon äußerst geringe inhalierte Dosen mit hoher Wahrscheinlichkeit Krebs aus.

      Natürlich waren die 10 Mio Toten bei einem GAU in Kalkar ein worst-case-Szenario. Ich hab das aus dem Gedächtnis zitiert, mit einer Quelle kann ich dir nicht dienen.

      Für Studien mit unterschiedlichen Ergebnissen bezüglich der Leukämie in Folge des Tschernobyl-Unfalls kann ich dir jedoch Quellen angeben, z.B.:

      Im Oblast Gomel ist sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen nach Angaben der zuständigen Kliniken ein Anstieg der Leukämiefälle um etwa 50 Prozent im Vergleich zum Zeitraum vor der Katastrophe zu verzeichnen (38.2). Dieser Aussage widerspricht der Schlussbericht der 3. Internationalen Konferenz “Gesundheitseffekte des Tschernobyl Unfalls“ in Kiev vom Juni 2001. Etliche Forscher erklärten dort, dass es keinen signifikanten Anstieg der Leukämierkrankungen unter Kindern und Erwachsenen in den verstrahlten Territorien der drei betroffenen Länder gäbe. Allerdings wurde in Kiev darauf hingewiesen, dass vor allem unter den russischen Liquidatoren, die 1986 und 1987 auf dem Reaktorgelände eingesetzt waren, die Zahl der Fälle von Leukämie statistisch signifikant angestiegen ist (42.1).

      (38.2) Otto Hug Strahleninstitut: Informationen, Ausgabe 9/2001 K, 2001, S. 4 http://www.castor.de/technik/radioaktivitaet/ottohug2001.htm…
      (42.1) Conclusions of the 3rd International Conference "Health Effects of the Chernobyl Accident", International Journal of Radiation Medicine, Vol. 3 (3-4), 2001, S. 5


      Quelle: http://www.chernobyl.info/de/Facts/Health/LeukaemiaChildrenA…
      Avatar
      schrieb am 31.07.04 00:56:17
      Beitrag Nr. 252 ()
      Hier ein lustiges Poster, für alle Wendlanddemostranten und Atomkraftgegner:)




      Servus
      der
      Regierungswechsel
      Avatar
      schrieb am 31.07.04 14:18:26
      Beitrag Nr. 253 ()
      Atomenergie

      Mit neuer Strahlkraft

      Die Kernenergie erlebt weltweit eine Renaissance. Überall sind neue Reaktoren in Planung. Deutschland wird nicht mehr lange abseits stehen

      Von Gero von Randow

      Kernkraft ist eine politische Energie. Erstens, weil Energie immer politisch ist: Der Irak wäre nicht der Irak, gäbe es dort kein Öl. Zweitens, weil die Sicherheit der Atomkraft politischer Anstrengung bedarf. Und drittens, weil sie zum Negativsymbol einer ganzen politischen Generation in Deutschland geworden ist. Einer Generation, der ihr Waterloo bevorsteht: der Ausstieg aus dem Ausstieg.

      Zuvor schalten die Energieversorger noch ein paar Meiler ab, beginnend mit dem 340-Megawatt-Werk in Obrigheim (Mai 2005) – ein kleiner Fisch; die Großreaktoren von Biblis, die zusammen 2525 Megawatt auf die Waage bringen, hätten der Stromwirtschaft mehr wehgetan. Aber dann wird Schritt für Schritt umgesteuert: Erst verlängert man die Laufzeiten bestehender Kraftwerke, und ein paar Jahre später werden neue errichtet.

      Noch ist das eine Prognose – der Vertreter der Energiewirtschaft hinter vorgehaltener Hand zustimmen. Sollte sie sich bewahrheiten, dann ginge das mit einigen politischen Konvulsionen einher. Irgendjemand müsste ja das Atomgesetz umschreiben. Schwarz-Gelb? Die Grünen, so wie sie heute sind, könnten die Renaissance der Reaktoren jedenfalls nur in der Opposition überleben.

      Die SPD hingegen käme durchaus als Wiederbelebungshelferin in Betracht; für sie ist das Verhältnis zur Atomkraft nicht identitätsbildend. »Viele Kritiker der Kernenergie, vor allem aus meiner eigenen Partei, versichern mir im Gespräch unter vier Augen, ich möge doch an meiner pronuklearen Haltung festhalten«, eröffnete zum Beispiel der sozialdemokratische EU-Parlamentarier Rolf Linkohr vor einigen Monaten einem staunenden Fachpublikum, »denn früher oder später müssten wir doch wieder in die Kerntechnik rein.« In Brüssel spricht man wohl unbelasteter über AKW als in Berlin. Das European Economic and Social Committee, ein Gremium, in das die EU-Staaten 317 Vertreter aus Wirtschaft und Gesellschaft entsenden, verabschiedete kürzlich mit Zweidrittelmehrheit eine Resolution: Kernenergie trage zur Versorgungssicherheit bei, zum Klimaschutz und zur Preisstabilität, und das Ziel der Nachhaltigkeit verbiete eine Politik des Ausstiegs. Die Energiekommissarin Loyola de Palacio sieht das genauso.

      In China soll sich die Kapazität des AKW-Parks bis 2020 verfünffachen

      Keine Chance für die Berliner Position. Mitleidig belächelt wurden die deutschen Vertreter auf einer Konferenz, die Anfang Juli von der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Obninsk veranstaltet wurde, einem Städtchen unweit von Moskau. Dort teilten die Russen mit, sie wollten – positive Wirtschaftsentwicklung vorausgesetzt – ihre nukleare Stromproduktion binnen fünf Jahren annähernd verdreifachen; zu ihren 30 Reaktoren müssten also noch etliche hinzukommen. Aufsehen erregten die Chinesen, die ankündigten, am Aufschwung der Kernenergie verdienen zu wollen. Zurzeit verfügt das Land nur über 9 Meiler, aber binnen 15 Jahren soll sich die Kapazität des AKW-Parks ungefähr verfünffachen – und dann will das Land einen standardisierten Typ von selbst entwickelten 1000-Megawatt-Brummern auf den Weltmarkt bringen. »Das schaffen die nie«, war aus der deutschen Ecke zu hören. »Wenn es jemand kann, dann China«, entgegneten andere, und ein Südkoreaner wies darauf hin, dass sein Land bis 2015 immerhin 11 neue AKW errichten wolle, ebenfalls Marke Eigenbau. Weitere Asiaten werden folgen. Indien zum Beispiel, das sein ziviles Atomprogramm beschleunigt. Und sollte sich demnächst Indonesien für Kernkraftwerke entscheiden, dann könnten auch Vietnam und womöglich gar Thailand in die Atomtechnik einsteigen.

      Ansonsten blickt Asien auf Japan. Dort produzieren 52 AKW fast ein Drittel des Stroms. Doch die Nuklearlobby erlitt einen Rückschlag, nachdem herausgekommen war, dass Sicherheitsprobleme verschwiegen und Betriebsprotokolle gefälscht worden waren. Nun soll die Atomenergie etwas langsamer und unter stärkerer Beteiligung der Öffentlichkeit wachsen. Namentlich Taiwan beobachtet das sehr genau; dort wird ein Viertel des Stroms nuklear erzeugt, aber gegen den Bau weiterer AKW regt sich Opposition.

      Kernenergie ist für Schwellenländer interessant, weil sie den Anstieg des Strombedarfs günstig decken kann. Andere Gründe kommen hinzu. Ob in Brasilien oder Argentinien, Indien oder Iran – heimische Kerntechnik soll verhindern, dass fremde Mächte den Energiezufluss abdrehen könnten. Unausgesprochen bleibt ein weiteres Motiv: Wer über Kernkraft verfügt, ist eine potenzielle Nuklearmacht. Und solch eine Macht stößt niemand herum – siehe Iran.

      Diese Ambition versetzt derzeit die Weltöffentlichkeit in Sorge. George Bush und der IAEA-Generaldirektor Mohammed al-Baradei haben daher eine Debatte über die internationale Sicherung des nuklearen Brennstoffzyklus gegen militärischen Missbrauch angestoßen. Vertreter der Schwellenländer wiederum wittern darin einen Trick der Reichen, sich ein Kartell für die lukrativer werdende Atomwirtschaft einzurichten.

      Sie registrieren genau, dass sich einige Industriestaaten nach langer Pause anschicken, den Einsatz der Kernenergie wieder auszuweiten. Zunächst dadurch, dass Laufzeiten verlängert und Auslastungen erweitert werden – eine billige und politisch reibungslose Variante, die Kapazität zu erhöhen (allein 2003 brachte das einen Zuwachs von 34 Gigawatt, was etwa 35 neuen AKW entspricht). In den Vereinigten Staaten, wo 103 Reaktoren Strom erzeugen, wurde einem Viertel der Meiler Laufzeitverlängerung um 20 Jahre gewährt; weitere 50 Anlagen sollen folgen. Unterdessen bemüht sich die Industrie um Standortgenehmigungen für neue Meiler. Auch Kanada baut aus; Frankreich wiederum, dessen Strom zu 77,6 Prozent aus AKW stammt, hat vor, einen 1600-Megawatt-Druckwasserreaktor vom Typ EPR im eigenen Land zu errichten – eine deutsch-französische Entwicklung übrigens. Der erste EPR wird in Finnland von 2009 an Strom produzieren; er käme auch für die Türkei infrage, deren Regierung ihren Ausstiegsbeschluss kürzlich revidiert hat.

      Haben die Kritiker also Unrecht, die vorrechneten, dass sich Kernkraft nicht lohne? Das hängt von den Umständen ab. Reaktorbau ist teuer, der anschließend jahrzehntelang (bis zu 60 Jahren) verfeuerte Brennstoff hingegen spottbillig. AKW sind also nichts für kurzfristigen Profit, wohl aber lang laufende Maschinen zum Gelddrucken. In die liberalisierte Ökonomie von heute passen sie nur dann, wenn die Randbedingungen langfristig stabil sind. In Finnland, dessen Strommarkt liberalisiert ist, erwartet die Stromwirtschaft eine kontinuierliche Politik. In Deutschland nicht.

      Die Politik bestimmt die Energiepreise in hohem Maß. Umweltkosten der Kernenergie gehen zum Beispiel in ihren Preis ein, Müllentsorgung und Rückbau eingeschlossen, was für konkurrierende Energieformen nur ansatzweise der Fall ist. Kohlekraftwerke nutzen die Umgebungsluft ja nicht nur für ihren CO2-Müll als Endlager, sondern auch für Stickoxide, Schwefeloxide, organische Verbindungen sowie 100 Kilogramm giftiges Schwermetall pro Tag und Kraftwerk. Würde die Umweltpolitik darauf angemessen reagieren, dann wäre die Kernenergie uneinholbar im Vorteil.

      Der deutsche Atomausstieg spielt weltweit keine Rolle

      Die IAEA macht ihre Energieprognosen daher zu Recht von den Umständen abhängig und bietet mehrere Szenarien an, vom allmählichen Rückgang der Kernenergie bis zu deren Vervielfachung. Angesichts der wachsenden Weltbevölkerung, des Nachholbedarfs in Entwicklungsländern und der Notwendigkeit des Klimaschutzes kommt die Behörde allerdings zu dem Schluss, dass die nukleare Kapazität nach »mittlerer Schätzung« bis 2030 weltweit um das Zweieinhalbfache anwachsen dürfte – und bis 2050 um das Vierfache. Daraus ergeben sich zwei Schlussfolgerungen. Die erste: Reaktorsicherheit, Umgang mit Nuklearabfall und Sicherung des Brennstoffzyklus gegen Missbrauch gehören weltweit auf die Tagesordnung. Die zweite: Der deutsche Atomausstieg spielt international kaum eine Rolle.

      Seit der Havarie von Harrisburg (Three Mile Island) 1979 und dem Unglück von Tschernobyl 1986 hat die Reaktorsicherheit Fortschritte gemacht. In Harrisburg kam niemand zu Schaden, Tschernobyl hingegen war eine Tragödie. Seither ist Reaktorsicherheit keine nationale Angelegenheit mehr, sondern die Aufgabe internationaler Institutionen; die fünf nuklearen Neuankömmlinge in der EU (Litauen, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn) zum Beispiel müssen als Preis für ihren Beitritt strenge Auflagen erfüllen. Tschernobyl demonstrierte aber auch die veränderte Risikowahrnehmung: Der Reaktorunfall hat ungefähr den gleichen Symbolwert wie Hiroshima. Gezählt wurden bisher 45 Todesopfer. Die 2000 bis heute registrierten Fälle von Schilddrüsenkrebs, die vermutlich (genau weiß man es nicht) Folgen des Unglücks sind, hätten durch rechtzeitige Vergabe von Jodpillen vermieden werden können. Die Betroffenen müssen nun für die mangelnde Vorsorge büßen: Sie brauchen ein Leben lang ärztliche Aufsicht. Unklar ist, ob und wie viele andere Krebserkrankungen hinzukommen werden; die von den Vereinten Nationen veranlassten Untersuchungen konnten das nicht herausfinden. Zum Vergleich: Die jährliche Zahl der Todesopfer durch Kohlebergbau und -emissionen geht in die Zehntausende (und beträgt ein Vielfaches der entsprechenden Zahl für Uranbergbau und Kerntechnik).

      Kann Tschernobyl sich wiederholen? Allenfalls in den wenigen verbliebenen Anlagen dieses Typs, und auch dann nur, wenn alle seither erfolgten Verbesserungen versagen. In anderen Kraftwerken sind – weniger dramatisch verlaufende – Kernunfälle ebenfalls nicht grundsätzlich auszuschließen, weshalb mit Notfallsystemen nachgerüstet wurde. Diese Meiler der zweiten Generation werden allmählich vom Europäischen Druckwasserreaktor EPR und anderen Maschinen der dritten Generation abgelöst, die einen – gering wahrscheinlichen – Schmelzunfall einkapseln sollen. Doch weil auch dies nicht hundertprozentig sicher ist, werden Anlagen entwickelt, die aus physikalischen Gründen nicht durchbrennen können. Die dritte Generation ist überdies gegen Terrorismus gefeit. Schon heute wäre es aus terroristischer Sicht irrational, ein AKW anzugreifen – keine andere Industrieanlage ist dermaßen gesichert; aber um die Standfestigkeit der älteren Meiler zu erhöhen, sollten ruhig ein paar Millionen in Beton investiert werden. Elegant wäre es zum Beispiel, jedes AKW mit Windkraftanlagen zu umstellen, um die Wucht eines auftreffenden Flugzeugs zu mildern.

      Kniffliger ist das Problem des Atommülls. Erfreulicherweise sind die Zeiten vorbei, da die Atomlobby auf Kosten der eigenen Glaubwürdigkeit so tat, als sei dies eine Trivialität. Es sprechen auch die beiden Schulen wieder miteinander: Diejenigen, die den Müll teilweise zu Brennstoff wiederaufarbeiten wollen, damit nicht Hunderttausende Jahre gewartet werden muss, bis der Abfall die natürliche Radioaktivität von Uranerz erreicht hat – und diejenigen, denen diese Aufarbeitung zu teuer ist. Selbst in den USA, die unter Jimmy Carter vom Recycling des Atommülls Abstand genommen hatten, ist die Debatte wieder offen, auch wegen der Schwierigkeit, das Endlager Yucca Mountain durchzusetzen. Immerhin hat das Problem den Vorteil, dass es nicht drängt. Der Abfall nimmt wenig Raum ein und ließe sich vorläufig verbunkern. Dadurch würde man Zeit gewinnen, um Reaktortypen weiterzuentwickeln, die den Müll so nutzen, dass der verbleibende Rest nur 300 bis 400 Jahre lang gefährlich strahlt – noch dazu so stark, dass niemand daraus eine Waffe bauen kann.

      Das wären zum Beispiel Schnelle Brüter.

      Die PR-Leute der Atomindustrie gäben etwas darum, hätten die Techniker diese Maschinen einst anders getauft. Schneller Brüter, das klingt nach Kontrollverlust und Rosemarys Baby. Tatsächlich können Brüter Plutonium in großen Mengen herstellen – und wie gut sie sich kontrollieren lassen, das hängt von Feinheiten des Designs im Reaktorkern ab. Wobei sich das Wort »schnell« nicht auf Kernreaktionen bezieht; im Jargon der Experten steht es für »energiereich«. Mit energiereichen Neutronen sollen Reaktoren, die derzeit in internationaler Zusammenarbeit entwickelt werden, Atommüll entschärfen und die Uranvorräte besser ausnutzen, als es herkömmliche Meiler können. Die heute verfügbaren Ressourcen reichen nämlich nur 50 bis 60 Jahre, mit technischen Verbesserungen vielleicht 80; nachhaltige Nutzung mit Brütern hingegen könnte diese Zeit auf ein Vielfaches strecken – bis in fernerer Zukunft die Kernfusion genutzt werden kann.

      Der Hochtemperaturreaktor ist der beste Freund der Brennstoffzelle

      Auf der IAEA-Tagung in Obninsk galt die Wiederkehr der Schnellen Brüter als ausgemacht. Frankreichs Regierung hat bereits prüfen lassen, ob der wegen seiner Havarien abgeschaltete Brüter Superphenix wieder flottgemacht werden könnte, um ihn für Forschungszwecke zu nutzen wie seinen kleineren Bruder Phenix. Leider nein, lautete die Antwort, das hättet ihr euch vorher überlegen müssen, die Demontage ist technisch zu weit fortgeschritten. Diesen Fehler vermeiden die Japaner, die ihren Brüter Monju nach jahrelanger Reparatur wieder anfahren wollen. Die Brüter-Forschung in Amerika wiederum wurde nie unterbrochen, und derzeit werben die Russen weltweit um Geldgeber für ihre Brüter-Programme. Allerdings muss noch einiges erforscht werden; heikelster Punkt bleibt das Kühlmittel. Optimal wäre Natrium, aber wie man aus der Schule weiß, reagiert das Element beeindruckend mit Luft oder Wasser. Es gibt andere Metallschmelzen, die infrage kommen, aber unzureichend erprobt sind.

      Zu den Kraftwerken der vierten Generation, die noch in dieser Hälfte des Jahrhunderts arbeiten sollen, zählen auch Hochtemperaturreaktoren (HTR) – wieder so ein ungeschickt gewählter Name. In der Spaltzone eines HTR ist es nicht heißer als in einem normalen Reaktor – nur ist hier die Hitze ein Problem, weil die Brennelemente sie nicht aushalten, wenn der Kühlumlauf einmal ausfallen sollte. Der Brennstoff des HTR hingegen ist so konstruiert, dass er der Hitze in jedem Fall standhält, Kernschmelze ausgeschlossen. Mehr noch, das Kühlmittel darf so weit aufgeheizt werden, dass sich der Reaktor als Lieferant von Prozesshitze eignet – zum Beispiel für die Herstellung von Wasserstoff. Der beste Freund der umweltfreundlichen Brennstoffzelle, die mit Wasserstoff betrieben wird, ist nämlich der HTR: die ideale Energietechnik, den Verkehr von Öl auf den Treibstoff der Zukunft umzustellen. Derartige Reaktoren werden in Südafrika, in Japan, in China und in den Vereinigten Staaten gebaut. Ihr Design folgt überwiegend einer Idee aus Deutschland.

      Dort, wo normale Wärme ausreicht und hochgradige Hitze nicht nötig ist, kommen auch herkömmliche Maschinen infrage. Russland plant Heizreaktoren für kalte Orte wie Archangelsk und Woronesch. In Indien wiederum ist nicht Kälte das Problem, sondern Wasser. Also experimentieren die Inder (wie auch die Brasilianer) mit nuklear betriebenen Anlagen für die Meerwasserentsalzung. Etliche Länder arbeiten an »Batterie-Reaktoren« für die Dritte Welt. Die versorgen einen Ort oder Stadtteil mit Energie, werden komplett geliefert, sind eingekapselt und halten jahrzehntelang, ohne dass der Brennstoff gewechselt wird (weshalb niemand daraus Waffenmaterial produzieren kann) – ideal für Regionen ohne große Stromnetze.

      Schön und gut, ließe sich einwenden, aber Deutschland muss ja nicht mittun. Kernkraft ist schließlich nur eine Technik unter vielen.

      Das stimmt. Doch sie produziert genauso wenig CO2 pro Kilowattstunde wie Sonnenstrom und Windkraft, wenn nicht sogar weniger. Sie gibt ihre Leistung billig und kontinuierlich ab, eignet sich also für die umweltfreundliche Produktion von Industriestrom. Warum darauf verzichten?

      Deutschland war einmal führend auf diesem Gebiet. Zwar rufen Kraftwerksbetreiber immer noch bei Framatome/ANP in Erlangen an, wenn ein Dampferzeuger getauscht werden muss. Aber deutsche Nukleartechniker sind überwiegend ältere Herren, die ihre Mühe haben, im Reaktorgebäude umherzukriechen. Der Nachwuchs bleibt aus. Im Innovationsnetzwerk Generation IV sind die Deutschen schon gar nicht mehr vertreten. Ihre Autorität in Sicherheitsfragen sinkt. Sie beteiligen sich noch nicht einmal an der Kampagne zur Vernichtung von Waffenplutonium, obwohl sie es könnten – mit ihrer Anlage in Hanau.

      Wie lange wohl wird sich das Land diesen Luxus leisten? Höchstens noch, bis die Zeit der Zwänge anbricht. Bis die Energiefrage ihren politischen Kern zeigt, etwa, wenn der Öl- oder Gaspreis nach oben klettert oder es sich erweist, dass unsere Energieträger zu einem großen Teil aus Krisenregionen stammen. Oder wenn die Einhaltung der Kyoto-Beschlüsse zum Problem wird.

      Bei den Energieversorgern, die derzeit Gaskraftwerke bauen, erwartet man den Neubeginn gelassen: Irgendwann sei die deutsche Sonderrolle eben ausgespielt. Die Opposition in Berlin hat kürzlich ja schon mal getestet, wie die Öffentlichkeit darauf reagieren würde. Schlimm war’s nicht.

      energie

      Kernenergie gehört ins Technikmuseum

      Immer noch zu teuer, immer noch zu gefährlich: Eine Antwort auf Gero von Randows Plädoyer für die Atomkraft

      Von Hermann Scheer

      Das Ende des fossilen Energiezeitalters naht, wobei sein ökologisches Limit zeitlich näher liegt als das physische durch erschöpfte Reserven. Die Befürworter der Atomenergie wittern Morgenluft, und selbst manche Kritiker stimmen in den lauter werdenden Ruf nach neuen Kernkraftwerken ein. 442 Atommeiler laufen gegenwärtig weltweit, Gesamtkapazität etwa 300000 Megawatt. Zweieinhalbmal so viel bis 2030 und viermal so viel bis 2050 würden hinzukommen – sagt die Internationale Atomenergie-Agentur (IAEA), der Hort der globalen nuclear community.

      Die Pro-Atom-Argumentation besteht aus einer zweifachen Ausblendung: Faktenwidrig werden die wirtschaftlichen Vorteile gepriesen, die Risiken bagatellisiert oder als technisch lösbar deklariert. Gleichzeitig werden die erneuerbaren Energien als unwirtschaftlich denunziert und ihr Potenzial marginalisiert, um die Unverzichtbarkeit der Atomenergie behaupten zu können.

      Zu diesem Argumentationsmuster gehört, die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl zu verharmlosen. Auch Gero von Randow schreibt in der ZEIT (Nr. 31/2004), es habe dort nur 45 Tote gegeben und gerade einmal 2000 registrierte Fälle von Schilddrüsenkrebs. Das sind Zahlen interessengebundener Institutionen. Unabhängige Untersuchungen wie die des Münchner Strahleninstituts haben 70000 Todesopfer einschließlich verzweifelter Selbstmorde ermittelt und erwarten Zehntausende weiterer Spätopfer.


      Zur Verharmlosung zählt, die Opfer mit denen durch Kohlebergbau und fossile Energieemissionen zu verrechnen. Doch sowohl atomare wie fossile Massentragödien gebieten es, die erneuerbaren Energien zu mobilisieren, als einzigartige Chance zu dauerhafter, emissionsfreier, gefahrloser und perspektivisch kostengünstiger Versorgung.

      Die Atomenergienutzung ist das Resultat einer gigantischen politischen Subventions- und Privilegierungsmaschine. Für Forschung und Entwicklung der Atomenergie spendierten die OECD-Regierungen bis 1973 über 150 Milliarden Dollar (nach heutigen Preisen), für erneuerbare Energien dagegen praktisch nichts. Zwischen 1974 und 1992 waren es nochmals 168 Milliarden Dollar, für erneuerbare Energien dagegen nur 22 Milliarden. Die üppige Atomförderung der EU wird dabei gar nicht mitgezählt, und die französischen Zahlen sind bis heute geheim. Zusammen mit den vielfältigen Markteinführungshilfen und den Fördermitteln der Nicht-OECD-Länder, allen voran denen des einstigen Sowjetblocks, liegt die gesamte Staatsförderung bei mindestens einer Billion Dollar – die für die erneuerbaren Energien dagegen lediglich bei 50 Milliarden. Seit 1957 helfen die IAEA und Euratom den Regierungen bei der Konzipierung von Atomprogrammen. Internationale Organisationen für erneuerbare Energien gibt es demgegenüber bis heute nicht.

      Mehr wegen massiver Kostensteigerungen als durch wachsende öffentliche Widerstände wurde die Atomenergie seit Mitte der siebziger Jahre weitgehend ausgebremst. Die Ausbaugrenzen sind seitdem noch enger geworden. Die nur noch auf maximal 60 Jahre geschätzten Uranvorkommen beziehen sich auf die Zahl gegenwärtig laufender Anlagen; schon bei verdoppelter Anzahl halbiert sich unweigerlich der Verfügbarkeitszeitraum. Ohne den unverzüglichen Übergang zu Schnellen Brütern, die die Uranvorkommen deutlich strecken könnten, wäre also nicht einmal der von der IAEA errechnete Zuwachs realisierbar!

      Doch die Geschichte der Brutreaktoren ist die eines Fiaskos. Der britische Reaktor erzielte bis zu seiner Schließung 1992 eine Arbeitsauslastung von 15 Prozent, ebenso der russische; der französische Superphenix (1200 Megawatt) erreichte 7 Prozent und kostete 10 Milliarden Euro, der sehr viel kleinere japanische Brüter (300 Megawatt) kostete schon 5 Milliarden Euro und hat regelmäßig Betriebsprobleme. Sollte es gelingen, diese Reaktorlinie arbeitsfähig zu machen, dann nur mit unkalkulierbar hohen Zusatzkosten. Ohne Fortführung oder gar Steigerung des öffentlichen Finanzaufwands bleibt der Weg verschlossen. Und die tausendjährige Atommüllfrage bleibt ohnehin ein ungelöstes Problem mit unvorhersehbaren Dauerkosten.

      Vier weitere Gründe sprechen gegen die Zukunftsfähigkeit der Atomkraft:

      – Ihr enormer Wasserbedarf für Dampfprozesse und Kühlung kollidiert mit sich ausbreitenden Wassernotständen durch Klimaänderungen und dem Wasserbedarf der wachsenden Weltbevölkerung.

      – Der Wärmeüberschuss der Atomkraftwerke eignet sich wegen der hohen Kosten für die Fernwärmeleitungen von zentralen Kraftwerkblöcken kaum für Kraft-Wärme-Kopplung.

      – Mit der Zuspitzung »asymmetrischer Konflikte« wächst die Gefahr des Atomterrorismus, nicht nur durch Flugkörperattacken auf Reaktoren.

      – Und die für ihre Rentabilität unabdingbare Auslastung kapitalintensiver Atommeiler kann nur gewährleistet werden, wenn Regierungen die Strommärkte wieder entliberalisieren und Alternativen blockieren. Atomwirtschaft bleibt (verdeckte) Staatswirtschaft.

      Gleichwohl müsste das alles angesichts der Endlichkeit fossiler Ressourcen in Kauf genommen werden, gäbe es nicht die greifbare Option erneuerbarer Energien, deren jährliches Energieangebot für unseren Planeten 15000-mal so hoch ist wie der Jahresverbrauch atomarer und fossiler Energien. Szenarien über eine Vollversorgungsmöglichkeit schon mit bereits verfügbaren Techniken sind mehrfach errechnet worden: So in den USA 1978 von der Union of Concerned Scientists; 1981 vom Internationalen Institut für Angewandte Systemanalyse für Europa; und 2002 für Deutschland im Auftrag der Enquetekommission des Bundestages. Keines ist je qualifiziert widerlegt worden, aber alle werden vom konventionellen Expertenbetrieb ignoriert.

      Im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes entstand in Deutschland in den letzten zwölf Jahren eine Stromerzeugungskapazität von 16000 Megawatt. 3000 Megawatt Neuanlagen gab es allein 2003. Diese Einführungsrate in den nächsten 50 Jahren fortgesetzt, ergäbe eine Gesamtkapazität von 166000 Megawatt und ein Äquivalent zu konventionellen Kapazitäten von 55000 Megawatt – bei vereinfachter Betrachtung. Es ist jedoch ein weit verbreiteter Fehler, in isolierten Substitutionsschritten zu denken und etwa das Effizienzsteigerungspotenzial außer Acht zu lassen. Gerade bei systemischer Betrachtung haben erneuerbare Energien ungeahnte Vorzüge: Aus langen Energieketten von den Bergwerken bis zum Endverbraucher, mit Energieverlusten bei jedem Konversions- und Transformationsschritt, werden dann kurze. Relativ wenige hoch zentralisierte Kraftanlagen werden durch zahlreiche dezentralisierte abgelöst. Der Infrastrukturbedarf sinkt drastisch.

      Dieser Weg wird vor allem durch neue Energiespeichertechniken geöffnet, die vor ihrer Einführung stehen und die die vermeintliche Dauerbarriere unregelmäßiger Wind- und Solarstrahlungsangebote aus dem Weg räumen: Nicht nur durch elektrolytisch erzeugten Wasserstoff, sondern durch elektrostatische Speicher (Superkondensatoren), elektromechanische (Schwungräder, Druckluft), elektrodynamische (supraleitende Magneten) oder thermische mit Hilfe von Metallhydriden. Dann sind energieautarke Siedlungen und Unternehmen keine Utopie mehr, die kontinuierlich allein mit photovoltaischem Strom oder Windkraft versorgt werden. Eine andere Variante sind Hybridsysteme, sich wechselseitig ein- und ausregelnde Komplementkraftanlagen (etwa Windkraft und Biomassegeneratoren). Den Kosten dafür steht der Wegfall der laufenden Brennstoffkosten (außer bei Bioenergie) und der Stromübertragungskosten gegenüber, die das Gros des heutigen Strompreises ausmachen. Damit wird das gesamte Energiesystem, einschließlich der gegenwärtigen Nutzung erneuerbarer Energien, revolutioniert.


      Die fossilen und atomaren Kosten steigen unweigerlich, während erneuerbare Energien durch Serienfertigung und technologische Optimierungen laufend billiger werden. Bereits in den letzten zehn Jahren sind die Windkraftkosten um 50 Prozent und die der Photovoltaik um 30 Prozent gesenkt worden. Die Mehrkosten von heute sind Niedrigkosten von morgen.

      Erneuerbare Energien sind auch die Antwort auf die nahende Erdöl- und Erdgasverknappung, die vor allem den Kraft- und Heizstoffbedarf betrifft. Mittlerweile ist es offizielle Hausmeinung bei DaimlerChrysler, Volkswagen und Ford, dass biosynthetische Kraftstoffe oder Bioethanol, Biodiesel und Biogas kostengünstiger und schneller einführbar sind als mit Atomstrom produzierter Wasserstoff, für den eine kostspielige neue Infrastruktur entstehen müsste. Das Potenzial reicht aus, um den Kraftstoffbedarf der Welt zu befriedigen, wie auf der Weltbiomasse-Konferenz im Mai in Rom dargelegt wurde. Energieeffizientes solares Bauen kann komplette Häuser mit Heiz- und Kühlenergie versorgen. Schon gibt es in Deutschland 3000 Häuser ohne Fremdenergiebedarf. Der Reichstag in Berlin wird bereits zu 85 Prozent mit erneuerbaren Energien versorgt.

      Es ist hohe Zeit, die strukturkonservativen Sichtblenden und den kleinmütigen Technikpessimismus gegenüber erneuerbaren Energien zu überwinden. Sie müssen in Politik, Wissenschaft und Technik endlich genauso ambitioniert erforscht und gefördert werden wie einst die Atomenergie. Die technologisch-wirtschaftliche Optimierung erneuerbarer Energien ist leichter zu realisieren als die der Atomtechnik, und ein unwägbares Risiko gibt es nicht. Die Zukunft des atomar-fossilen Energiezeitalters liegt – besser früher als später – im Technikmuseum.


      Der Bundestagsabgeordnete Hermann Scheer ist Träger des Alternativen Nobelpreises und ehrenamtlicher Präsident von Eurosolar. Vor seiner Wahl ins Parlament war der SPD-Politiker als Systemanalytiker am Deutschen Kernforschungszentrum in Karlsruhe tätig

      Kommentar zur Atompolitik
      von Eckhard Etzold

      Die bei der Kernspaltung freiwerdenden Spaltprodukte sind zum Teil über viele Jahrtausende, ja sogar Jahrmillionen radioaktiv und stellen eine Gefahr nicht nur für die Menschheit dar, sondern für die gesamte biologische Evolution auf diesem Planeten. Es sind Zeiträume, in denen Eiszeiten und Warmzeiten sich abwechseln, in denen die Erdoberfläche in einem Maße ihre Gestalt verändert, wie wir es uns heute kaum ausmalen können. Eine wirkliche "Entsorgung" dieser Gifte bedeutet, sie für diesen Zeitraum von uns und der lebenden Welt sicher abzuschirmen. Aber schon die Frage, wie die Menschheit ueber viele Jahrtausende das Wissen um die Lagerorte der radioaktiven Abfälle erhalten und weitergeben soll, ist angesichts der Erfahrungen mit der Entwicklung von Schrift und Sprache in den letzten vier Jahrtausenden mehr als fraglich geworden. Platon berichtet von der untergegangenen Insel Atlantis. Das war vor gut 2500 - 3000 Jahren - ein vergleichsweise geringer Zeitraum. Wer weiß denn heute noch, wo die Insel gelegen hat?

      Selbst wenn es gelingt, Karten und Textdokumente bis in 30.000 oder 100.000 Jahren zu überliefern, ist damit noch nicht gesagt, dass die Menschen dann in der Zukunft in der Lage sein werden, diese Dokumente zu entziffern und zu verstehen. Schrift und Sprache haben sich verändert und werden es weiter tun. Bereits heute erleben wir, dass handwerkliche Fähigkeiten, die vor 100 Jahren selbstverständlich waren, in Vergessenheit geraten sind. Wer kann heute noch mit einem Webstuhl umgehen oder ein Stuhlbein mit der Hand dreckseln? Oder: Bringt man heute einen Farbfernseher aus dem Jahre 1968 zur Reparatur in eine Meisterwerkstatt, so müssen bereits die meisten Fernsehtechniker passen, weil sie die alte Röhrentechnik nicht mehr beherrschen.

      Ein ähnlicher Effekt kann sich auch bei der Endlagerung einstellen: wer weiß denn noch in 200 Jahren um die Details und die Erfahrungen im Umgang mit radioaktiven Spaltprodukte, nachdem dann bereits 100 Jahre verstrichen sind, in denen keine Kernkraftwerke mehr betrieben wurden? Und das ist bereits sehr kurzfristig gedacht.

      Ich meine: es gibt erwiesenermaßen keinen sicheren Ort auf der Erde, wo der Atommüll so gelagert werden kann, dass er das Leben auf der Erde nicht gefährdet. Alles, was wir haben, sind nur Restrisiko-Berechnungen und Wahrscheinlichkeitsstatistiken. Ich habe mich eingehend mit den Letzteren beschäftigt - und zwar nicht nur in der Gaus`schen Verteilungscharakteristik, sondern auch in ihren anomalen und nicht voraussagbaren Entwicklungsmoeglichkeiten. Diese treten auf, aber sie können nicht in einem wissenschaftlichen Gutachten vorausgesetzt werden, weil es solche Anomalien im Rahmen konventioneller Forschung gar nicht gibt. Und wie wenig die konventionellen statistischen Voraussagen greifen, wissen wir hier bei uns spätestens, seit dem der Atommüll in Asse II in - vorher als völlig unwahrscheinlich geltenden - Salzlaugeneinbruch von 11 000 Litern täglich abzusaufen droht. Irgendwann wird dann diese Lauge wieder an die Erdoberfläche treten - das ist sicher. Durchtränkt mit der Restradioaktivität aus mittel- und schwachradioaktivem Atommüll. Und das wird keine 100 000 Jahre mehr dauern, sondern kann unter Umständen nur wenige Menschen-Generationen an Zeit beanspruchen.

      Wer angesichts dieses Wissens weiterhin Atommüll produziert, handelt nicht nur fahrlässig, sondern setzt - aus Profitgier! - die Zukunft des Lebens auf der Erde aufs Spiel. Und wenn wir irgendwo einen Ort zulassen in der Meinung, irgendwo müssen wir ihn ja "entsorgen" -, dann machen wir uns zu Verbündeten eines verbrecherischen Systems, dem der eigene finanzielle Ertrag wichtiger ist als die Zukunft des Lebens auf der Erde. So bitter das ist: die Folgen eines Krieges sind in wenigen Generationen - global gesehen - überwunden. Aber die Wirkungen des Atommülls können die gesamte Entwicklung des Lebens auf diesem Planeten in Frage stellen, die Gott ermöglicht hat. Das halte ich für die eigentliche Blasphemie - und nicht die Frage, ob zwei Frauen zusammen im Pfarrhaus leben dürfen oder nicht.

      Nachdem unsere Kirche so klar und eindeutig gegen den Wahnsinn des Krieges im Irak ihre Stimme erhob, hatte ich geglaubt, sie würde mit derselben Klarheit und Eindeutigkeit gegenüber dem Kernenergie-Wahnsinn ihre Stimme erheben. Aber offenbar war der Kriegsprotest als imageförderlicher eingestuft worden als die Klage gegen Schacht Konrad und konnte deshalb durchgehalten werden. Warum auch nicht? - Es sind ja schliesslich nur unsere Ur-, ur-, ur....-Enkel, die das betrifft, deren Wirklichkeit wir heute noch nicht einmal in unseren Träumen berühren können, und die uns deshalb ja auch nicht zur Rechenschaft ziehen werden

      Daten
      Bisherige Opfer der Atompolitik:
      - mehr als 20 000 anerkannte Opfer nur schon allein im ostdeutschen Uranabbau <http://www.atomopfer.de/>
      - die Zahl der Todesopfer durch Kernspaltungsexperimente (in "Friedenszeiten") wird auf 150 000 (UNO-Studie "Kernwaffen", München 1982, S. 118) geschätzt.
      - insgesamt 430 000 tödliche Krebsfälle durch radioaktive Substanzen aus oberirdischen Kernspaltungsexperimenten bis zum Jahr 2000 <http://www.uni-muenster.de/PeaCon/wuf/wf-90/9010503m.htm>
      - In Tschernobyl wurden über 800 000 Menschen zu Aufräumungs- und Dekontaminationsarbeiten eingesetzt. Mindestens 7 000 der so genannten Liquidatoren sind bereits gestorben, Schätzungen verschiedener Organisationen gehen sogar von mehreren 10 000 Toten aus. - Schwer erkrankt sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bis heute rund 125 000 Menschen. <http://www.wissen.swr.de/sf/begleit/bg0041/ts03.htm>
      - Ungezählt bisher die indirekten Opfer der Atompolitik, die im Rahmen der Wiederaufbereitung von Brennstäben, von atmosphärischer Belastung und Kontakt mit Spalt- und Zerfallsprodukten, von Uranabbau und Anreicherung Schaden an Leib und Leben nahmen und nehmen werden.
      Atomare Spaltprodukte:
      - pro Tag fallen in Deutschland 1377 kg hoch strahlender Spaltprodukte an (weltweit das 15-fache) <http://www.ippnw-ulm.de/text_gundremmingen-60jahre-atommuell… Allein das AKW Gundremmingen produziert täglich etwa 170 kg strahlenden Atommüll neu. Darin sind ca. 1,7 kg Plutonium enthalten.

      - Yucca Mountain: Amerikas Endlager für Atommüll: Seit fünfzehn Jahren prüfen Wissenschaftler den Yucca Mountain auf seine Tauglichkeit. Rund 6,4 Mrd. Euro haben die Arbeiten bisher verschlungen, ein Probetunnel wurde gebohrt. Der Energieminister hat das Areal als Lagerstätte empfohlen und Präsident Bush ist entschlossen, das nun per Gesetz durchzusetzen. Dreihundert Meter tief unter dem Berggipfel sollen abgebrannte Brennstäbe aus Atomkraftwerken und anderer hochradioaktiver Müll gelagert werden. 70.000 Tonnen insgesamt. In dreihundert Meter Tiefe - und dreihundert Meter oberhalb des Grundwasserspiegels. Es sickert Wasser ins Gestein. Zu Beginn der Erforschung von Yucca Mountain vor fünfzehn Jahren hatten die Planer noch vor, Atommüll ohne großen Aufwand in die Felsstollen zu kippen. Das gilt nun nicht mehr. Jetzt soll er in aufwendigen Schutzcontainern gelagert werden. Außerdem ist geplant, die Stollen mit speziellen Metallen auszukleiden. Davon erhoffen sich die Experten die endgültige Sicherheit für Mensch und Umwelt. 40 000 Tonnen Atommüll warten in den USA derzeit darauf, endgültig eingelagert zu werden. Wann aber die ersten Mülltransporte tatsächlich in der Wüste Nevadas ankommen werden, weiß im Moment niemand. <http://www.ndrtv.de/globus/20020515_4a.html>

      - Uranvorräte der Welt liegen nach Angaben der Institution "The Uranium Institute, London" bei rund 2,1 Millionen Tonnen, statische Reichweite dieser Uranvorräte wird auf etwa 80 bis 100 Jahre geschätzt. <http://www.infokreis-kernenergie.de/d/faq_thema04.cfm>

      - Bis zum Ende der Uranvorräte werden (von heute an) noch weitere 680 000 Tonnen hochradioaktiver Atommüll weltweit anfallen.
      Endlager Asse II
      - Als Versuch deklariert werden insgesamt 125 000 Fässer mit schwachaktiven Stoffen von April 1967 bis Ende 1978 in der Asse eingelagert, davon allein in den 2 Jahren bis zum Ende der Genehmigung 52 000 Fässer - das ist der gesamte in dieser Zeit in der Bundesrepublik angefallene schwachaktive Atommüll.

      - Bis 1977 wurden im Salzbergwerk Asse II bei Wolfenbüttel 1 300 Behälter mit mittelaktivem Abfall zusätzlich eingelagert, insgesamt also mehr als 126 000 Fässer in die Asse verbracht. Auf Anfrage muß die GSF zugeben, daß in diesem Abfall auch 23 kg hochgiftiges Plutonium ist.

      - Zwischenzeitlich war auch geplant, hochradioaktiven Müll aus den USA in der Asse zu lagern, was aber aus politischen Gründen in den USA nicht zustande kam. <http://www.ag-schacht-konrad.de/asse/ashint/auseinandersetzu…

      - In einem Gutachten, das das Niedersächsische Landesamt für Bodenforschung, das Oberbergamt Clausthal-Zellerfeld und das Bergamt Goslar im Auftrag des Niedersächsischen Umweltministeriums 1994 erstellen, wird festgestellt, daß ein nicht mehr beherrschbarer Wassereinbruch in das Bergwerk ("Absaufen") nicht auszuschließen ist. Zur Verbesserung der Standfestigkeit empfehlen die Gutachter daher die Verfüllung der verbliebenen Hohlräume (insgesamt ca. 2,5 Millionen Kubikmeter) mit Salz.

      - 1995 beginnt die Verfüllung. Tag für Tag bringen Güterzüge Abraumsalz zur Schachtanlage, das dann in die Hohlräume geblasen wird. (Wir konnten das bei der Besichtigung miterleben.) Die Versuchstätigkeit mit radioaktiven Stoffen wird eingestellt. Im Lauf der Jahre nehmen die Zuflüsse von Wasser in den Salzstock zu. Aus dem Deckgebirge, das über dem Salzstock liegt, dringt Wasser und löst sich Wege durch das Salz frei. <http://bs.cyty.com/menschen/e-etzold/archiv/salz.htm>

      - 1998 sind es 10 Kubikmeter am Tag, die von der GSF als Laugenzufluß festgestellt werden. Löst sich das Salz weiter auf, so kann es die (im Lauf der Zeit korrodierten) Fässer nicht mehr von der Umwelt abschirmen; mit dem Wasser wird sich die Radioaktivität unkontrollierbar im Berg verteilen und im Laufe der Jahre auch ihren Weg nach draußen finden. <http://www.aaa-wf.de/tabelle.htm>
      Als Beleg dafür, dass schon im Frühjahr 1979 die Sicherheit von Asse II in Frage gestellt wurde, schicke ich einen Gemeindebriefartikel mit, den ich damals als 19jähriger geschrieben hatte. Es war damals also schon einem Gymnasiasten (!) klar, dass die Endlagerung nicht sicher war. Zu dieser Einsicht bedurfte es keiner "Experten"!

      Aus: Groß Elbe - Gustedt - Klein Elbe. Nachrichten aus dem Pfarrverband, Nr. 2, Juni - September 1979, S. 8f.:

      "Atomkraft? - Nein Danke"

      Wer kennt sie nicht, die gelben Aufkleber mit der roten lachenden Sonne und dem "Atomkraft? Nein Danke". Neuerdings gibt es sie überall und in den verschiedensten Sprachen. Man sollte meinen, das deutsche Volk sei in zwei Lager aufgespalten. Ist es eine neue Mode geworden, gelbe Plaketten zu tragen? Als Kontrastfarbe zu blauen Jeans machen sie sich gut - oder steckt da tatsächlich mehr dahinter?
      In Rundfunk und Fernsehen konnten wir Berichte über das "Gorleben - Hearing" mitverfolgen, "Harrisburg" ist auch schon zu einem Schlagwort nicht nur für Atomkraftgegner geworden. Diese Umstände bringen es natürlich mit sich, daß gerade auch die Christen und die Kirche beginnen, im Gespräch über die Atomkraft mitzureden.
      Viele werden sagen: Was hat die Kirche damit zu tun? Sie soll sich doch gefälligst da heraus halten.
      Doch so einfach geht es nicht. Aus dem Fall Harrisburg sollten wir lernen, daß geringste Mengen Radioaktivität Gesundheitsschäden bei Mensch und Tier verursachen können.
      In diesem Augenblick, wo es um die Bedrohung des Menschen und seiner Umwelt geht, haben wir als Christen die Pflicht Klarheit zu schaffen und dafür zu sorgen, daß die Bevölkerung informiert wird.
      Lange genug hat sich die Kirche auf die Seite der Mächtigen und des Reichtums gestellt. Jetzt hat sie die Möglichkeit, der ihr anvertrauten christlichen Botschaft volle Ehre zu geben.
      Sind diese Überlegungen hier bei uns fehl am Platze? Ganz bestimmt nicht! Es geht ja auch uns an: Direkt "vor der Haustür" liegt Asse II, als Atommülllagerstätte im Betrieb. Untersuchungen lassen auch hier bereits Zweifel an der Sicherheit aufkommen.
      So wird es auch bei uns höchste Zeit, daß Aufklärungsarbeit durchgeführt wird, um auf die Gefahren vorbereitet zu sein. Doch sollte ein Protest der Atomkraftgegner auch im "Kleinen" anfangen. Energiesparen, wo es möglich ist, kann und muß ein erster Ansatzpunkt sein, der nicht nur für AKW - Gegner selbstverständlich sein sollte.
      So steht auch hinter jedem "Atomkraft? - Nein Danke" Forderung an uns Christen, über die Situation und die Gefahren beim Einsatz der Kernenergie und durch die Umwelt-Verschmutzung nachzudenken. Gleichzeitig ist auch die Aufforderung zu einer christlichen Lebensweise. Eckhard Etzold


      Zehn Jahre nach Tschernobyl seien wir längst wieder zum Business as ususal übergegangen, meint der Arzt und Schriftsteller Till Bastian. Wir müssten lernen, nicht einfach mit der Katastrophe zu leben. Der Verfasser Till Bastian (46) arbeitet als freier Publizist in Isny im Allgäu. Er war Sprecher der "Internationalen Aerzte für die Verhütung des Atomkriegs” (IPPNW).
      War Tschernobyl nicht nur einer der schrecklichsten Unfälle des Atomzeitalters, sondern auch ein Symbol der Umkehr? Ein Menetekel für den Anfang vom Ende der Atomindustrie? Die Fakten sind dramatisch genug: 31 Tote durch die Explosion selbst, 15000 Todesopfer seither unter den “Liquidatoren” allein in der Ukraine, 316.000 Menschen umgesiedelt, 271 Fälle von Schilddrüsenkrebs bei Kindern in Weissrussland im Zeitraum von 1987 bis 1994 (gegen-über zwei Fällen pro Jahr vorher). Übergenug für ein “Flammenzeichen an der Wand”! So sollte man jedenfalls glauben... Aber schon Walter Benjamin wusste: Die wirkliche Katastrophe ist, dass alles weitergeht. Und kam es nicht genau so? Betreibt die Welt zehn Jahre nach der Katastrophe nicht schon längst wieder “business as usual”, den toten Liquidatoren und den krebskranken Kindern zum Trotz? Nicht die “Mütter gegen Atomkraft”, sondern die alerten Manager mit ihren Aktenköfferchen haben das Heft in der Hand - so als sei nichts gewesen...

      Jetzt, im Frühjahr 1996, wird viel gestritten über Becquerel und Krebsraten, Niedrigstrahlung und stochastische Spätschäden. Die wichtigste Frage scheint mir eine ganz andere: Was trägt dazu bei, dass die meisten Menschen der ökologischen Bedrohung so hilf- und vor allem tatenlos gegenüberstehen? Liegt es daran, dass wir für Strahlung keine Sinnesorgane, für Megatonnen und Mikrogramm kein Vorstellungsvermögen, für diffuse globale Bedrohung kein angemessenes Empfinden haben? Ist die weltweite ökologische Krise für uns eine übermenschliche Zumutung, weil sie uns der herkömmlichen Tugenden, der klassischen Gegenwehr beraubt? Was vermag Tapferkeit gegen das Ozonloch, was ziviler Ungehorsam gegen das Artensterben? Müssen wir deshalb verleugnen und arrangieren, uns durchmogeln und weiterwursteln, wohl ahnend, dass irgendwann nach uns (oder vielleicht schon bald) die Sintflut kommt?

      “Es ist ein Fluch des Menschengeschlechtes, dass es durch Gewöhnung auch das Schrecklichste ertragen lernt”, meinte schon der Arzt Rudolf Virchow, der mit seinem mutigen Engagement für soziale Reformen und gegen Aufrüstung zu den grossen Verlierern der Bismarck-€ra gehörte. Ein Jahrhundert später schrieb Bertolt Brecht: “Das Gedächtnis der Menschheit für erduldete Leiden ist erstaunlich kurz. Ihre Vorstellungsgabe für kommende Leiden ist fast noch geringer.” Das war auf die Atomkriegsdrohung gemünzt, mit der die Welt in Geiselhaft genommen wurde - trotz der Schrecknisse von Hiroshima und Nagasaki. Aber es trifft nicht minder auf die “friedliche Nutzung der Atomkraft” zu, in deren Geschichte Tschernobyl nicht die letzte Katastrophe sein wird. Und wir? Eine Sozialpsychologie der menschlichen Leidensfähigkeit zu skizzieren, des Langmuts auch noch angesichts des Untergangs, der Verdrängungs- und Lernfähigkeit trotz aller Menetekel - und daraus Gegen- und Heilmittel zu entwickeln: das ist die wichtigste, immer noch ungelöste Aufgabe, auch zehn Jahre nach der Katastrophe am Reaktorblock IV in Tschernobyl, am 26. April 1986, um 1.24 Uhr Ortszeit.

      konventionellen Aerzte lehnen die neue Sicht der Medizin ab. Der Erlanger Immunologe Hanns-Wolf Baenkler will zwar nicht von einem Paradigmenwechsel sprechen, aber er schreibt: “Allein die Vorstellung, dass in uns etwas arbeitet, das zu entscheiden vermag, lernfähig ist, aber auch umgestimmt werden kann, ist aufregend.” Die meisten Aerzte sehen das anders. Für sie funktioniert das Immunsystem selbstverständlich- von Aids und anderen schweren Störungen einmal abgesehen. Das macht die Diskussion so schwierig. Denn tatsächlich reagiert die Immunabwehr von allen Körpersystemen am sensibelsten. Stress, gesteigert durch negative Umwelteinflüsse, mangelhafte Ernährung und belastende Lebensweise, reisst sie aus ihrer empfindlichen Balance. Die Frage lautet deshalb nicht mehr: Wo tut es Ihnen weh?, sondern: Was führt im Immunsystem zum Gleichgewicht, also zur Gesundheit, und was zur Anfälligkeit für Infektionen, Allergien oder Autoimmunerkrankungen? Ein Beispiel unter vielen sind Pilzinfektionen. Für Klaus-Dietrich Runow, den Leiter des Instituts für Umweltkrankheiten in Bad Emstal, sind sie eine “Krankheit der Kranken”. Denn nach seiner Erfahrung ziehen sich nur Patienten eine Pilzinfektion zu, deren Immunsystem geschwächt ist.

      Während die Schulmedizin häufig nur Symptome unterdrückt - etwa durch Cortisonsalben bei Neurodermitis - oder das Immunsystem lahmlegt - zum Beispiel mit Antihistaminika bei Allergien -, versuchen Naturheilverfahren immerhin die Körperabwehr mit anregenden Substanzen zu stärken. Die neue Immuntherapie orientiert sich an der Balance des Systems, nicht an den Symptomen. Sie zielt darauf ab, eine zu schwache oder auch überschiessende Abwehr wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Für diese Immunmodulation, die als nebenwirkungsarm gilt, setzt sie körpereigene Substanzen ein, wie Immunglobuline, Interferone, Interleukine oder synthetische Thymuspeptide.

      Als erstes muss das Immunsystem jedoch genau vermessen werden. Die herkömmlichen Blutuntersuchungen reichen dafür nicht aus. Der Immun-Check ist eine Untersuchung ganz neuer Art. Nicht mehr der Mensch muss ins Krankenhaus, sondern sein Blut für drei Wochen ins Labor. Dort wird geprüft, ob die verschiedenen Bestandteile des Immunsystems zur richtigen Zeit, in der richtigen Reihenfolge und ohne Funktionsstörung arbeiten, ob sie im richtigen Verhältnis zueinander stehen und ob ihre Reaktionsstärke stimmt. So lässt sich eine Krankheit oft schon im “Keim” erkennen und der Ausbruch etwa von schweren Allergien, aber auch von Multipler Sklerose, Rheuma, Arteriosklerose, ja sogar von verschiedenen Krebsformen verhindern.


      18 Jahre nach der Tschernobyl-Katastrophe
      von Jens Steiner - 26.04.2004 23:20

      Nicht im Garten spielen! Runter vom Spielplatz Keine Pilze und kein Gemüse essen!
      An solche oder ähnliche Warnungen können sich noch viele der heute Zwanzig- bis Dreissigjährigen entsinnen. Heute vor 18 Jahren ereignete sich in der ehemaligen UdSSR im Atomreaktor Tschernobyl Block-4 eine katastrophale Kernschmelze und Explosion. Auch 18 Jahre nach der Katastrophe ist die Unfallursache nicht vollends geklärt. Nicht nur in vielen Städten in Belarus, Russland, der Ukraine und Polen wurde in den letzten Tagen den über hunderttausend Opfern des Reaktorunfalls gedacht. Den Auftakt bildete ein Gottesdienst in der ukrainischen Hauptstadt Kiew, der um 1:23 Uhr Ortszeit stattfand, dem Zeitpunkt der Explosion im vierten Kraftwerksblock. Auch am Tschernobyl-Mahnmal fanden Gedenkveranstaltungen statt.
      Auch in Deutschland kam es zu Protestaktionen gegen Atomkraft. Der Reaktorunfall von Tschernobyl gilt als die schlimmste Katastrophe in der Geschichte der Atomkraft.



      Während in Deutschland vom Bund für Naturschutz vor einem erhöhten Risiko für die EU durch veraltete Reaktoren in den neuen Beitrittsländern warnt, wurde heute in Kiew der Bau eines neuen Atomkraftwerks angekündigt. Man habe aus Tschernobyl gelernt, hiess es im Energie-Ministerium.





      Baufehler und Fehlentscheidung

      Im Allgemeinen geht man von einem Baufehler am RBMK-Reaktor und Bedienungsfehlern während eines Experiments als Ursache für die Katastrophe im April 1986 aus. Während des Experimentes sollte geprüft werden, ob die interne Stromversorgung auch dann gesichert ist, wenn die externe Stromversorgung ausfällt. Normale Konsequenz dessen wäre Reaktor-Notabschaltung, die mit der Aktivierung der Notstromversorgung verbunden wäre. Ob die Hauptturbine noch lang genug Strom erzeugen konnte, bis nach etwa einer Minute die Aggregate einsetzen sollten, ist fraglich. Die Leistungsminderung verursachte die Ansammlung des Neutronen-absorbierenden Stoffes und Reaktorgifts Xenon-135, da bei der Kernspaltung erzeugtes radioaktives Iod-135 zu Xenon-135 immer weiter zerfiel. Der Ausfall trieb das Personal dazu, die Leistung des Reaktors wieder hochzufahren. Man entfernte mehr sogenannte Moderatorstäbe aus dem Reaktor als zulässig. Ein stabiles Betreiben des Reaktors war nun nicht mehr möglich. Das nukleare Feuer brannte nun ungleichmässig. Kühlmittel wurden zugeführt und die Durchschnittstemperatur sank.




      Schließlich wurde der Test gestartet, indem die Ventile zur Generatorturbine geschlossen wurden. In der Folge sank die Stromproduktion der Hauptturbine wie geplant, was wiederum zur Folge hatte, dass die vier für den Test geschalteten Kühlmittelpumpen weniger Wasser pumpen konnten, da der Notstrom nicht sofort bereit stand. Zwar arbeiteten vier nicht am Test beteiligte Kühlmittelpumpen weiter, dennoch kam es aufgrund der oben genannten Instabilitäten an den Stellen im Reaktor mit der höchsten Aktivität zur Überhitzung, so dass das Kühlwasser in den Kühlrohren verdampfte. Da Wasser in gewissem Maß Neutronen absorbiert und somit die Kernreaktion bremst, wurde durch das Verdampfen die Aktivität in den ohnehin schon überhitzten Bereichen weiter gesteigert.

      Durch verdampftes Wasser und verringerte Neutronenabsoption wurde eine verstärkte Kettenreaktion ausgelöst. Eine Kettenreaktion wurde in Gang gesetzt. Der Reaktor wurde abgeschaltet. Steuerstäbe liess man zum Teil in den Reaktor einfahren. Doch dadurch wurde die Leistung des Reaktors für kurze Zeit erhöht. Die Reaktoraktivität erreichte nach wenigen Sekunden das Hundertfache des Normalbetriebs. Der Überdruck löste eine Druckwelle aus. Ein mehr als 1000 Tonnen schwerer Betondeckel wurde hochkatapultiert und blieb aufrecht stehen. Eine zweite Explosion folgte, Wasserstoff, der sich in einer Reaktion von Wasser und Graphit bildete, verpuffte.
      Radioaktivität wurde in grossen Mengen freigesetzt. Flüchtiges Iod-131 und Cäsium-137 gerieten an die Luft und wurden als radioaktive Wolke über viele tausend Kilometer über die Erde. In der Nähe des Reaktors schlugen sich staubförmige radioaktive Metalle nieder. Die Wolke zog Richtung Westeuropa. Besonders die damalige BSSR, heute Belarus und die VR Polen waren betroffen.
      Quelle: wikipedia.org


      Gorbatschows Nachrichtensperre

      Die damalige Sowjetregierung unter Michail Gorbatschow verhängte in der gesamten Sowjetunion eine Nachrichtensperre zur Katastrophe. Erst einige Tage nach Beendigung der Feierlichkeiten zum 1. Mai wurde ein Fehler im Betriebsablauf des Kraftwerks an der belorussisch-ukrainischen Republiksgrenze zugegeben. Währenddessen wurden Sowjetbürger aus verschiedenen Teilrepubliken zu sogenannten Dienstreisen in die Ukraine abgeordnet. Das genaue Ziel und Aufgabengebiet blieb ihnen meist unbekannt. Sie wurden u.a. zur Errichtung des Sarkophags um den Reaktor eingesetzt. Auch heute sind dort Bauarbeiter tätig, die einen weiteren Mantel errichten. Rund 800.000 Menschen mussten sich nach Schätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als sogenannte "Liquidatoren" an den Aufräumarbeiten nach der Katastrophe in Tschernobyl beteiligen. Schätzungsweise 50 000 von ihnen sind bislang an Strahlenschäden bzw. Suizid gestorben. Dies berichtet der Verein Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges, Ärzte in sozialer Verantwortung e.V.

      Die Gefahr wurde von den örtlichen Rettungsdiensten unterschätzt. Nach dem Unfall wurden 203 Menschen ins Krankenhaus eingeliefert. 31 starben. 135.000 Personen wurden evakuiert. Allein 45.000 von ihnen stammten aus der Stadt Pripjat in der Nähe des Reaktors gelegenen Stadt Pripjat.
      Allein in der Ukraine sind bis heute 30.000 Menschen an den Folgen der Tschernobyl-Katastrophe gestorben.
      Besonders in Belarus stieg seit 1987 die Zahl der Schilddrüsenerkrankungen. Schilddrüsenkrebs benötigt teilweise 15 Jahre bis zum Ausbruch, so dass jetzt viele damals Neugeborenen und Kleinstkinder heute darunter zu leiden haben.


      Tschernobyl-Folgen im Westen

      Auch im Westen gibt es nachweislich gesundheitliche Effekte nach Tschernobyl. Zahlreiche Untersuchungen wurden durchgeführt, um den möglichen Einfluss auf Geburtsanomalien und auf die Perinatalsterblichkeit zu erforschen. Allein in Deutschland starben vermutlich mehrere hundert Kinder vor, während oder nach der Geburt aufgrund der Strahlenbelastung durch Tschernobyl. Schilddrüsenkrebs, trisomie 21 und Säuglingssterblichkeit sind die häufigsten Folgen. Dies geht aus einer Studie von Edmund Lengfelder und Christine Frenzel aus dem Jahr 2001 hervor.

      Drei Jahrzehnte vor Tschernobyl kam Mayak

      Bereits 1957 kam es mitten im Ural, im Chemiekombinat Mayak in Tscheljabinsk zu einer Explosion, bei der radioaktive Stoffe freigesetzt wurden. Auch diese Katastrophe wurde von der Sowjetregierung nicht öffentlich gemacht.

      Die Atomlobby und deren Informationspolitik

      Für die Internationale Atomenergiebehörde IAEA gibt es keine Todesopfer und Erkrankungen, die auf die Strahlenbelastung von Tschernobyl zurückzuführen wären. Die IAEA hat satzungsgemäß die Aufgabe, die Atomenergie zu fördern. Ein Vertrag mit der Weltgesundheitsorganisation WHO hindert diese an einer unabhängigen Erforschung und an der Aufklärung der Öffentlichkeit über die Folgen von Tschernobyl.

      "Natürlich lassen sich Fehler nicht absolut ausschließen. Trotzdem garantieren wir heute die Sicherheit der Reaktoren. Wir garantieren auch, dass, falls es doch aus irgend einem Grund zu einer Havarie kommt, diese weder zur Evakuierung der Bevölkerung noch zu anderen Konsequenzen, die Leben und Gesundheit der Menschen beeinträchtigen, führt. "
      Jewgeni Welichow, Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften

      Rot-Grün will neue Atomkraftwerke
      Neue Tschernobyls?

      Noch in diesem Jahr will die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) die Entscheidung über den Fertigbau zweier neuer Atomkraftwerke in der Ukraine fällen.

      Doch ohne die Zustimmung der Bundesregierung, die eine Schlüsselrolle bei der Vergabe der Kredite spielt, wird es die geplanten Reaktoren Khmelnitzky-2 und Rowno-4 (K2R4) nicht geben. Und jede Vernunft spricht gegen das Engagement Berlins, das sich den Spaß rund 810 Millionen Mark kosten lassen will. K2R4 erfüllt weder die wirtschaftlichen noch die sicherheitstechnischen und ökologischen Kriterien für einen EBWE-Kredit.

      Mehr als dreizehn Jahre nach der Explosion von Block 4 des Atomkraftwerks von Tschernobyl ist - nur wenige hundert Meter von dem "Sarkophag" entfernt - Block 3 weiter in Betrieb. Angesichts der desolaten wirtschaftlichen Lage, ließ sich die ukrainische Regierung dazu verleiten, das Datum für die Schließung von Tschernobyl als Druckmittel gegenüber dem Westen zu mißbrauchen. Erst wenn der Westen den Fertigbau von K2R4 finanziert, will die Ukraine Tschernobyl abschalten. Das Groteske: Ursprünglich hatte die Ukraine auf Gas als Ausgleich für die Schließung von Tschernobyl gesetzt. Erst auf den großen Druck des Westens schwenkte man auf die Nuklearvariante um. Jetzt ist für die Ukraine die Gefahr einer erneuten Atomkatastrophe zu einer wirtschaftlich ausbeutbaren Ressource geworden.

      Die Inbetriebnahme von K2R4 wäre hochgefährlich. Die Liste der Sicherheitsdefizite ist lang: Mängel beim Brandschutz, unzureichender Schutz gegen Erdbeben, Gefahr des Versagens der Sicherheitshülle etc.. Die Fertigstellung der Reaktoren ist auch wirtschaftlich unsinnig. Aufgrund der wirtschaftlichen Krise lag der Stromverbrauch in der Ukraine 1997 um rund 35% unter dem Stand von 1991. Selbst Prognosen, die eine relativ positive Entwicklung der ukrainischen Wirtschaft annehmen, kommen zu dem Schluß, daß ein Zubau weiterer Kraftwerkskapazitäten zumindest bis zum Jahre 2006 nicht notwendig ist. Große Überkapazitäten liegen brach. Darüber hinaus stehen dem Ausbau der Atomkraft wesentlich kostengünstigere Alternativen gegenüber: Bau von hocheffizienten Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerken und die Nutzung der ernormen Einsparmöglichkeiten. Die Pläne hierfür liegen bereits in der Schublade.

      Die Ukraine wird die Kredite für K2R4 niemals zurückzahlen können. Derzeit wird weniger als 10% des gelieferten Atomstroms in Geld bezahlt. Soweit überhaupt bezahlt wird (derzeit nur etwa 57% des Stroms), erfolgt dies in Form von Waren verschiedenster Art. Die Ukraine müßte über Jahre hinweg rund 80% seiner Einnahmen dafür verwenden, die Kredite für K2R4 zurückzubezahlen. Man mag sich nicht ausmalen, was dies für die Sicherheit der anderen 13 ukrainischen Atomkraftwerke bedeuten würde.

      Die Diskussion um K2R4 offenbart das zynische Doppelspiel von Rot-Grün. Obwohl die Bundesregierung bei uns aus der Atomkraft aussteigen will, subventioniert sie weiterhin die Atomgeschäfte deutscher Firmen im Ausland - frei nach dem Motto: In Deutschland zu gefährlich, im Ausland egal.

      Veit Bürger, Greenpeace



      Stillegung von Tschernobyl?
      Wenig glaubwürdig

      Bundeskanzler Gerhard Schröder wirbt für die Fertigstellung der Atomkraftwerke Khmelnitzky-2 und Rowno-4 (K2R4) in der Ukraine mit dem Argument, im Gegenzug würde Tschernobyl endgültig stillgelegt werden.

      Es macht allerdings wenig Sinn, einen hochgefährlichen Atomkraftwerksblock in Tschernobyl zu schließen und im Gegenzug zwei neue und ebenfalls hochgefährliche Atomkraftwerksblöcke zu errichten. Zudem bestehen erhebliche Zweifel, ob Tschernobyl nach der Errichtung der anderen Reaktoren tatsächlich stillgelegt werden würde.

      Denn auch die Finanzierung des slowakischen Atomkraftwerks Mochovce durch die deutsche Bundesregierung war vertraglich an die Zusage gebunden, das ebenfalls slowakische Atomkraftwerk Bohunice im Gegenzug stillzulegen. Doch Siemens errichtete nicht nur das Atomkraftwerk Mochovce, sondern arrangierte zugleich einen Auftrag zur Nachrüstung von Bohunice. Eine Abschaltung des Hochrisikomeilers ist heute kein Thema mehr. Auch wurde die Nachrüstung des Atomkraftwerks Ignalina in Litauen vertraglich an die Zusage gebunden, daß das Kraftwerk vom hochgefährlichen Tschernobyl-Typ um das Jahr 2000 stillgelegt wird. Nun baut Siemens eine Stromtrasse von Ignalina gen Westen, über die zehn Jahre lang Atomstrom für rund 5 Pfennig pro Kilowattstunde in den Westen geliefert werden soll. Eine Stillegung von Ignalina wird inzwischen weit in die Zukunft verschoben. Die deutsche Bundesregierung hat sich bisher weder für die vertraglich vereinbarte Stillegung von Bohunice noch von Ignalina stark gemacht.

      Henrik Paulitz, IPPNW



      Kreditnehmer zwingt Kreditgeber?
      Gewolltes Scheitern

      Bundeskanzler Schröder hatte monatelang erklärt, daß er die Fertigstellung der beiden Atomkraftwerksblöcke Khmelnitzky-2 und Rowno-4 (K2R4) durch Siemens finanziell unterstützen möchte.

      Ein Votum des Deutschen Bundestages zwang ihn, Anfang Juli 1999 zu einer Reise in die ukrainische Hauptstadt Kiew, um über nicht-atomare Alternativen zu sprechen. Unmittelbar im Vorfeld seiner Gespräche mit der ukrainischen Regierung lieferte er allerdings die Steilvorlage für das von ihm gewollte Scheitern der "Verhandlungen" über die Alternativen: Er betonte, die Schließung der noch laufenden Reaktoren in Tschernobyl sei das wichtigste Ziel, wohl wissend, daß die Bedingung der Ukraine für diese Abschaltung - inzwischen! - die Fertigstellung der neuen Atommeiler ist. Und so kam, was kommen mußte: Die Ukraine bestand auf der Finanzierung der Atomkraftwerke und Kanzler Schröder versuchte öffentlich den Eindruck zu erwecken, als könne der Westen nun nicht mehr anders, als den Atomkraftwerksbau zu unterstützen. Doch seit wann kann ein Kreditnehmer (Ukraine) einen Kreditgeber (Westen) zwingen, ein bestimmtes Projekt zu finanzieren? Warum beharrt Deutschland zugunsten von Siemens auf der atomaren Variante und unterbreitet der Ukraine kein ernsthaftes und glaubwürdiges Angebot für die schnelle Finanzierung von nicht-atomaren Alternativen wie es die Ukraine 1995 gewünscht hatte? Bundeskanzler Schröder sollte bedenken, daß laut Umfragen nur 9 Prozent der unter den Folgen von Tschernobyl leidenden Bevölkerung in der Ukraine die Fertigstellung von Atomkraftwerken befürwortet.

      Henrik Paulitz, IPPNW



      Tschernbobyl
      Bisher vermutlich mehr als 70.000 Todesopfer

      Der Arzt und Strahlenbiologe Prof. Dr. med. Edmund Lengfelder (Universität München, Mitglied der IPPNW) setzt sich seit 1990 mit dem von ihm geleiteten Otto Hug Strahleninstitut-MHM für die medizinische Behandlung von Tschernobyl-Opfern ein. Er war bereits mehr als 70 mal in der Region Tschernobyl und ist wohl wie kaum ein anderer dazu in der Lage, die Folgen von Tschernobyl realistisch einzuschätzen. Mit ihm sprach Henrik Paulitz.

      Wie hoch schätzen Sie die Zahl der Todesopfer und der Kranken in Folge der Atomkatastrophe von Tschernobyl?
      Direkt nach der Reaktorkatastrophe 1986 waren in Tschernobyl rund 800.000 Aufräumarbeiter, sogenannte Liquidatoren, im Einsatz. Im Jahre 1996 wurde ermittelt, daß bereits mehr als 25.000 der Liquidatoren gestorben waren, möglicherweise waren es bereits 40.000. Diese Zahlen beruhen zum einen auf offiziellen Zahlen der Gesundheitsministerien der betroffenen Länder, zum anderen auf Daten der Interessenverbände der Liquidatoren. Heute müssen wir davon ausgehen, daß es bereits mehr als 50.000 Todesopfer sind. Die Erfassung der Todesopfer in der Normalbevölkerung ist außergewöhnlich schwierig, da keine vernünftigen Daten vorliegen. Ich schätze aber, daß bislang einige 10.000 Tschernobyl-bedingt gestorben sind.

      Woran erkranken und sterben die Menschen?
      Die Menschen erkranken an allen Arten von Tumoren, allen voran an Schilddrüsenkrebs. Bei Liquidatoren ist ein deutlich erhöhtes Auftreten von Leukämie allgemein anerkannt. In der Allgemeinbevölkerung ist eine Erhöhung von Brust- und Magenkrebs zu verzeichnen. Hinzu kommen verschiedene Formen eines geschädigten Immunsystems mit der Folge von meist schwerer verlaufenden Infektionskrankheiten. Auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben seit Tschernobyl deutlich zugenommen.

      Welches sind die absehbaren Langzeiterkrankungen und wie viele Opfer erwarten Sie in den nächsten Jahrzehnten?
      Nach den Erfahrungen von Hiroshima und Nagasaki und in anderen Bereichen ist das Erkrankungsmaximum für Krebs etwa 25 Jahre nach dem Unfall zu erwarten.

      Was hat Sie bei Ihren Reisen nach Weißrußland am meisten erschüttert?
      Es ist die Ignoranz, mit der offizielle Stellen westlicher Staaten über das Leid der durch Tschernobyl krank gewordenen und an Krebs erkrankten Menschen hinweggehen. Nach wie vor verbreitet die Atomgemeinde im Westen die Behauptung, es habe als Folge der Tschernobyl-Katastrophe nur einige zig Tote gegeben. Eine wirksame Hilfe von offiziellen westlichen Stellen zur Behandlung der dramatisch angestiegenen Krebsfälle ist nicht erkennbar. Die an Krebs leidenden Menschen werden als Untersuchungsobjekte betrachtet. Mit diesen Zahlen werden Überlegungen angestellt, wie man den Menschen bei uns einreden kann, daß man einen Unfall etwa in Deutschland in den Griff bekommen könnte.

      Mit welchen Folgen haben wir zu rechnen, wenn es in Deutschland zu einer Atomkatastrophe kommt?
      In Deutschland haben wir eine etwa zehnfach höhere Besiedlungsdichte, so daß bei einem Unfall Millionen Menschen davon in schwerstem Maße betroffen wären. Die Radioaktivität in deutschen Reaktoren würde sich weniger weit als bei Tschernobyl verteilen. Wie mehrere Institute anhand tatsächlicher Wetterdaten in Deutschland ermittelten, würde sich bei einem Atomunfall zum Beispiel in Biblis die gewaltige Menge an Radioaktivität nur mehrere 100 Kilometer weit in Windrichtung ausbreiten. Das deutsche Gesundheitssystem wäre bei weitem nicht in der Lage, die dann auftretenden Erkrankungen angemessen zu behandeln.

      Welche gesundheitlichen Risiken sind durch die ständigen radioaktiven Emissionen deutscher Atomkraftwerke im sogenannten Normalbetrieb aus heutiger wissenschaftlicher Sicht möglich?
      Nach einer von Umweltminister Klaus Töpfer finanzierten Studie ist es eine erwiesene Tatsache, daß im 5-Kilometer-Umkreis um alle 19 deutschen Atomkraftwerke dreimal mehr Leukämiefälle bei kleinen Kindern zu beklagen sind als bei Vergleichsstandorten. Diese traurige Feststellung gilt, obwohl die deutschen Atomkraftwerke die ihnen zugebilligten Grenzwerte nicht überschreiten.

      Halten Sie als Mediziner den Weiterbetrieb von Atomkraftwerken in Deutschland für verantwortbar?
      Nur eine aufgeklärte Bevölkerung ist angesichts dieser Tatsachen dazu in der Lage, sich über die Akzeptanz des Gesundheitsrisikos im Normalbetrieb zu entscheiden. Wegen des realen Unfallrisikos und der unermeßlichen Folgen für die Gesundheit halte ich den Betrieb von Atomkraftwerken für ethisch nicht vertretbar.



      Atomstromimporte


      Siemens/KWU hat alle derzeit in Deutschland laufenden 19 Atomkraftwerke gebaut. Weil neue Atomkraftwerke derzeit politisch nicht durchsetzbar sind, bemüht sich Siemens intensiv um Aufträge in Osteuropa. Die Regierung Kohl stellte Siemens einen Staatskredit und eine Hermes-Bürgschft für die Errichtung des slowakischen Atomkraftwerks Mochovce zur Verfügung. Da die Slowakei den Kredit nicht in Geld zurückzahlen kann, soll in den kommenden Jahren Atomstrom aus Mochovce unter anderem nach Deutschland geliefert werden. Auch wenn sich Siemens am Bau von Atomkraftwerken in der Ukraine oder in Rußland (Rostow-1, Kalinin-3, WWER-640 bei St. Petersburg, EPR in Smolensk) beteiligt, ist eine Refinanzierung der notwendigen Kredite praktisch nur in "Naturalien" in Form von Atomstrom möglich. Gegenüber dem Deutschlandfunk räumte Siemens im März 1999 ein, daß im Zuge der geplanten Atomexporte über Atomstromlieferungen nach Deutschland nachgedacht werde. Zeitungsmeldungen zufolge verhandelte die RWE AG Anfang 1999 über den Import von ukrainischem Atomstrom nach Deutschland zum Pre
      Avatar
      schrieb am 31.07.04 14:28:20
      Beitrag Nr. 254 ()
      Gemeinsam gegen Faschisten!
      Der braune Schoß ist fruchtbar noch
      Am 8. Mai 1994 ist es fast ein halbes Jahrhundert her, daß der deutsche Faschismus durch ausländisches Militär zerschlagen wurde. Der bewaffnete Einmarsch, die Extremform von "Ausländer rein" war der entscheidende Beitrag zur Befreiung Deutschlands. Das ist Grund zum Feiern und zur Trauer. Denn das deutsche Volk hat es nicht vermocht, sich aus eigener Kraft vom selbsternannten "1000jährigen Reich" der Schicklgruber und Konsorten zu befreien. Heute wütet der braune Mob wieder, nur wenig behelligt von der Justiz. Mord und Totschlag, Brandanschläge und Briefbomben gegen "Ausländerfreunde " sind Alltag. Das gilt nicht nur in Deutschland, sondern auch im Geburtsland von Schicklgruber mit dem malerischen "Künstler"namen Hitler, der massenhaft andere Künstler und sonstwie "Ent-Artete" ermorden ließ . Soweit sind wir zum Glück nicht, aber doch soweit, daß die Drohbriefe z.B. an Ignatz Bubis nicht wie früher anonym, sondern mit Absender geschickt werden. Der jüngste faschistische Akt war die behördlich kaum behinderte Verteilung einer Antifa-Adressliste mit weiteren Personenkennzeichen wie "JUDE"oder "ZECKE" an einen faschistischen Empfängerkreis.
      Als Atomkraftkritiker vor einigen Jahren ein Adressbuch von Zulieferfirmen der Branche zwischen Atomkraft und Atomwaffen publizierten, gab es von der deutschen Justiz, deren Marinerichter Filbinger Ministerpräsident war, sofort Hausduchsuchungen und Beschlagnahmungen. Diese rechtswidrige Beschlagnahme eines "Atom-Branchenbuches" wurde später mit der üblichen bürgerfeindlichen Verzögerung korrigiert, weil es sich bei den genannten Firmen um sogenannte "juristische Personen" handelte, deren Daten im Unterschied zu den Daten von Einzelpersonen nicht geschützt sind. Das Gegenteil zu dieser damaligen "schnellen"Justiz ist die heutige Langsamkeit in der Reaktion, wenn die publizistische Fraktion der brandmordenden Faschisten, die sich hinter der doppelten Verneinung "Anti-Anti-Fa"versteckt, Privatadressen und angebliche Organsisationszugehörigkeit demokratisch gesinnter Menschen in der faschistischen Postille EINBLICK publiziert.

      Wer George Orwells Buch 1984 gelesen hat, kann "DoppelPlusUnGut" ebenso entschlüsseln wie "Anti-Anti-Fa"und außer Faschisten auch übliche Scientology-Schmalspur-Geistliche mit einem Literaturhinweis auf weniger als 10 Prozent der Werke von Einstein zumindest geistig entwaffnen.

      Inzwischen geschieht die Verbreitung von Anti Fa-Adressen mit Personenkennzeichen in der Faschistenpostille EINBLICK von einem Postfach in Dänemark. Hier nutzen die Faschisten die sehr weit reichende publizistische antifaschistische Freiheitstradition Dänemarks. Das von den deutschen Postzollämtern ansonsten gern angewandte Zensur-"Gesetz zur Überwachung strafrechtlicher und anderer Verbringungsverbote", das 1961 " zur Förderung des deutschen Films" vom Bundestag beschlossen wurde, läßt sich bei den offenen Grenzen innerhalb der EU nicht mehr ganz so einfach wie bisher anwenden. Abgesehen davon gehören die aufgrund dieses Gesetzes damals in der BRD verbotenen antifaschistischen Filme spätestens seit dem Beitritt der DDR zum gesamtdeutschen Kulturgut und nicht mehr in den Giftschrank-West.

      (Anmerkung: eine Kopie des Gesetzes faxe ich mit, da mir sonst wieder keiner glaubt. Nähere Auskünfte über Filmzensur unter Adenauer ff. können Medienvertreter u.a. beim Kommunalen Kino erhalten) Fax war dabei und entsprechend, die Sätzerin

      Doch noch wichtiger sind das durch Publikation und Verbreitung eingeschränkte Recht auf informationelle Selbstbestimmung von "Zecken", "Juden" und anderen, sowie vielleicht das Produnkthaftungsgesetz. In der Faschistenpostille EINBLICK hat der Abdruck von Personendaten zwei entscheidende negative Qualitäten.

      Zum einen ist es die AntiFa-Personendatei selbst, die den darin genannten nicht zugänglich gemacht wurde. Dabei ist jeder demokratisch gesinnte Antifaschist daran interessiert, ähnlich denkende Menschen in seiner Wohnumgebung kennen zu lernen.

      Das ist Datenschuzverstoß Nr.1. Deshalb sollten alle, deren Adresse publiziert wurde, die kostenfreie Übersendung deines Exemplares "EINBLICK"sowie Schadenersatz fordern.

      Zum zweiten wurde die Antifaschisten-Adress-Sammlung mit inhaltlich unautorisierten Daten an einen - das ergeben die Texte der Zeitschrift EINBLICK - faschistischen Empfängerkreis weitergeleitet. Daraus folgt, daß bei einer irgendwie gearteten Bedrohung auch nur einer der genannten Anti-FaschistInnen nach dem Beweis des ersten Anscheins von einem faschistischen Anschlag ausgegangen werden muß.
      Die Frage der Haftung der verlegerischen und herausgeberischen Verantwortung nach dem europäischen Produnkthaftungsgesetz ist zu prüfen. Dieses Risiko hat der dänische faschistische Postfachinhaber der doppelten Negation, der als Absender vom EINBLICK zeichnet, auf sich genommen. Außerdem kann jeder Genannte die kostenfreie Herausgabe des EINBLICK-Adressverteilers zu seinem Schutz verlangen.


      Ich spreche bei der Frage publizistischer Verantwortung nicht von Theorie, sondern habe über die Herausgabe der DATENSCHLEUDER hinaus nachgedacht. So lief auch die typographische Aufbereitung von über 9000 Stasi-Objekten, wie sie kurz nach der Wende in einer Sonderausgabe der taz publiziert wurde, über meinen Schreibtisch. Zu dieser publizistischen Verantwortung als programmierender Helfershelfer der taz stehe ich noch gerade.
      Denn gedruckt wurden Stasi-Objekte und keine Personendaten. Gegen den Abdruck meiner Adresse mit diesem Text habe ich nichts. Denn auch Faschisten, die hart und unfair diskutieren wollen, sind mir herzlich willkommen. Allerdings empfehle ich ihnen, vorher "Wenn die Natur ruft"von Jack London zu lesen, um bei einer Rassen-Debatte nicht an der Überlegenheit eines Schäferhund-Bernhardiner-Mischlings im Vergleich zum Wolf zu scheitern.

      Doch nicht alle Faschisten wollen oder können diskutieren. Manche dieser geistarmen haarlosen Affen schlagen einfach zu. Und da ist es auch bei einer pazifistischen Grundeinstellung weder einfach noch sinnvoll, nach der ersten geschlagenen Backe auch noch die anderen drei hinzuhalten.
      Es ist grundfalsch, nach dem Motto zu handeln "Schlagt die Faschisten, wo ihr sie trefft". Das oberste Prinzip ist es, nie den ersten Schlag zu tun, Verzeihung und De-Eskalation zu üben und geschickter Einsatz der modernen Fernverständigungstechniken, neudeutsch Telekommunikation genannt. Im Baltikum heißt der Schlachtplan gegen die faschistischen Freunde von Frey "CNN-Verteidigung": Es wird solange passiver, friedlicher, gewaltfreier Widerstand gegen eine nicht auszuschließende faschistische Invasion geleistet, bis die ganze Welt gesehen hat, daß man angegriffen wurde.

      Auch wenn der friedliche Antifaschist in der Regel über keinen CNN- Uplink verfügt, gibt es doch eine effektive Methode der Dokumentation. Die breite Verfügbarkeit von Videokameras erlaubt nahezu jedermann die Aufzeichnung friedlicher Szenen, die durch faschistische Gewalt gestört werden. Eine Erfahrung der Polizei in den Rostocker Krawallnächten besagt, daß etliche Gewalttäter nicht verurteilt wurden, weil sie die Kamera und die Aufzeichnung gleichzeitig zerschlugen. Dem kann mit einem einfachen Trick begegnet werden. An den Kameraausgang wird ein Antennenverstärker gehängt und ein entsprechend langer Draht am Ausgang des Antennenverstärkers ist z.B. im Ärmel oder sonst im Mantel versteckt. Wer den Kanal kennt, sitzt irgendwo in der Nähe im Auto oder einer Wohnung und schneidet mit.
      So ließe sich auch noch ein Crash-Test mit Totalzerstörung der Kamera sogar von mehreren gedeckten Teams sauber mitschneiden samt Bild des Täters bei guter Kameraführung. Soviel möge als Anregung dienen zur "CNN-Verteidigung für alle".

      Als Provo-Skript eine doppelte Bejahung:
      Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein, der die Ausländer achtet, die den Faschismus zerschlagen haben.
      Wau Holland

      Alterspräsident des Chaos Computer Club, Privatdozent und Publizist

      Bewerber für das Amt des Landesbeauftragten für Datenschutz in Thüringen

      Arnstädter Str. 7, D-98693 Martinroda/Thüringen. Fax 03677-62754

      Atommüllzwischenlager in Lingen wird im Dezember in Betrieb genommen!

      Erst vor kurzem wurde das erste Zwischenlager an einem Atomkraftwerkstandort genehmigt. Es steht hier bei uns in Lingen. Bereits Anfang Dezember soll der erste Behälter mit Atommüll eingelagert werden.

      Im ersten Moment könnte mensch natürlich sagen, dass sei immer noch besser als den Atommüll quer durch Europa in die sogenannten „Wiederaufarbeitungsanlagen“ nach Frankreich und England oder in das „Zwischen“lager nach Gorleben zu fahren.

      Aber bei genauem Hinsehen ergeben sich schnell einige Zweifel. Zum Beispiel ist das Lager für eine Menge atomaren Mülls gebaut, die im Kernkraftwerk Lingen II in den nächsten 50 Jahren anfallen würde. Und das, obwohl unser hiesiges Atomkraftwerk nach dem sogenannten rot-grünen Atomausstieg eigentlich schon 2020 vom Netz müsste. Für die Betreiberfirma REW ist der rot-grüne Atomkonsens offenbar schon jetzt nicht mehr ernst zu nehmen. Interessanterweise sieht das Bundesamt für Strahlenschutz die Sache anscheinend genauso. Warum sonst sollte diese Behörde die Genehmigung für ein Zwischenlager dieser Größe erteilen?

      Für uns ist eines klar: Das Zwischenlager in Lingen dient nicht dem Ausstieg aus der Atomkraft, sondern einzig und allein dem Weiterbetrieb des AKW Lingen.

      Durch die massiven Proteste gegen die Castortransporte nach Gorleben oder Ahaus werden diese zunehmend teurer und können überhaupt nur noch mittels Staatsgewalt durchgeprügelt werden. Auch der Widerstand gegen die Transporte in die Wiederaufarbeitungsanlagen nimmt mehr und mehr Form an. Daher sind die Atomkonzerne auf eben solche Zwischenlager angewiesen, wenn sie weiterhin Atomanlagen betreiben und daran verdienen wollen.




      Gegen Atomkraft,…

      Jede Nutzung der Atomkraft ist menschenverachtend und gefährlich. Die Atomkraftwerke selbst bergen immer das Risiko eines Super-GAUs, wie er in Tschernobyl Realität war. Ebenso können kleinere Unfälle zur radioaktiven Verseuchung in der Umgebung von Atomanlagen führen. In Lingen ist die Wahrscheinlichkeit dafür natürlich besonders hoch, haben wir hier mit dem Atomkraftwerk, der Brennelemente - Fabrik Advanced Nuclear Fuels und dem Zwischenlager ja immerhin schon 3 solcher Gefahrenquellen. Angesichts des 11. Septembers stellt sich speziell beim Zwischenlager natürlich die Frage, inwieweit dieses ein ideales Ziel für Terroristen darstellt. Schließlich handelt es sich nur um eine einfache Industriehalle, die mit einer herkömmlichen Panzerfaust leicht zu zerstören wäre.Aber auch der Normalbetrieb von Atomanlagen, wie z.B. des Zwischenlagers in Lingen, ist immer mit einer Freisetzung von sogenannter Niedrigstrahlung verbunden. Diese liegt zwar meistens unterhalb der genehmigten Grenzwerte, kann aber dennoch typische Krankheiten wie z.B. Krebs hervorrufen.




      …gegen Rassismus…

      Was haben Atomkraft und Rassismus gemeinsam? Auf den ersten Blick nicht besonders viel. Aber das ist ein dramatischer Irrtum, wie wir im nächsten Abschnitt nachweisen wollen.

      Atomkraft basiert auf dem Abbau von Uran. Dieser radioaktive Rohstoff wird angereichert (z.B. in der Urananreicherungsanlage in Gronau) und anschließend zu Brennelementen verarbeitet (z.B. bei Advanced Nuclear Fuels in Lingen). Diese Brennelemente werden dann in den Atomkraftwerken (z.B. beim Kernkraftwerk Emsland in Lingen) verwendet. Anschließend kommen sie in unserem Fall ins Zwischenlager. Was danach damit passieren soll ist vollkommen offen. Ein Endlager für Atommüll gibt es nirgendwo.

      Aber zurück zum Anfang allen Übels, dem Uran. Uran wird in vielen Ländern der Welt abgebaut. Das in der EU verwendete Uran stammt vor allem aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion (34%), Afrika (29%), Kanada (19%), Australien (8%) und anderen Ländern (7%). Der Anteil der Wiederaufbereitung liegt bei 3% und nur 1% des verwendeten Urans wird in den EU-Ländern selbst abgebaut.

      Der Abbau von Uran ist überall mit großen Gefahren für Mensch und Umwelt verbunden. Abfallprodukte des Uranbergbaus, die meistens auf Geröllhalden gelagert werden, enthalten immer noch rund 85% Prozent der ursprünglichen Radioaktivität. Diese gelangt über den Regen ins Grundwasser und verseucht die Gewässer. Oder auch radioaktive Partikel, die der Wind verweht, führen zur Verseuchung. Die Folgen davon sind Krankheiten wie Tuberkulose, Kehlkopf-, Augen-. Knochen- und Nierenerkrankungen, sowie natürlich Krebs.

      Der Abbau des Urans in den oben genannten Ländern findet zu 70 % auf dem Land von Ureinwohnern und indigener Völker statt. Das ist kein Zufall, sondern eine klare Verbindung von Profitgier und übelstem Rassismus.




      …und gegen Krieg…

      Neben der zivilen Verwendung durch die Wirtschaft, steht zusätzlich das militärische Interesse der Staaten. Denn während der Verarbeitung des Urans entstehen Abfallstoffe, die die Grundlage der sogenannten Uranmunition bilden. Diese wurde von NATO-Staaten in zahlreichen Kriegen (1. Golfkrieg, Kosovokrieg, Afghanistankrieg) eingesetzt und hat für die dort lebende Bevölkerung ähnliche Folgen, wie anderenorts der Uranabbau. Auch im kommenden Urankrieg wird wieder Uranmunition verwendet werden. Davon können wir ausgehen.

      :(:rolleyes::(:rolleyes::(:rolleyes::(:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 31.07.04 14:42:48
      Beitrag Nr. 255 ()
      Linke Polemik, ohne Logik.

      "…und gegen Krieg…

      Neben der zivilen Verwendung durch die Wirtschaft, steht zusätzlich das militärische Interesse der Staaten. Denn während der Verarbeitung des Urans entstehen Abfallstoffe, die die Grundlage der sogenannten Uranmunition bilden. Diese wurde von NATO-Staaten in zahlreichen Kriegen (1. Golfkrieg, Kosovokrieg, Afghanistankrieg) eingesetzt und hat für die dort lebende Bevölkerung ähnliche Folgen, wie anderenorts der Uranabbau. Auch im kommenden Urankrieg wird wieder Uranmunition verwendet werden. Davon können wir ausgehen."

      Wir spinnen einmal den Faden, dieses linken weltfremden Menschleins weiter.

      ...und gegen Israel

      denn Israel hat die Bombe. Somit bedrohen die Juden die Welt....
      Zusammenhänge die doch ziemlich haarsträubend sind, werden hier konstruiert.

      Aber sie zeigen dem neutralen Betrachter, wie es um die Glaubwürdigkeit solcher "Argumente" bestellt ist.



      Servus
      der
      Regierungswechsel
      Avatar
      schrieb am 31.07.04 15:06:32
      Beitrag Nr. 256 ()
      Dem neutralen Beobachter fällt sicher sofort auf was du sagen willst :
      NICHTS. Das was du immer sagst: NICHTS.
      :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:

      Wir spinnen einmal den Faden, dieses rechten weltfremden Menschleins weiter:

      Zack, da ist es wieder sein Feindbild: :eek::eek::eek:

      Israel, Juden und die zionistische Weltverschwörung. :(:(:(

      Das ist das schöne: Ihr entlarvt euch immer selber :rolleyes::rolleyes::rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 31.07.04 15:10:35
      Beitrag Nr. 257 ()
      Ach 1234567890,

      gestern gab Sharon zu, die Bombe zu besitzen. Deshalb diese Erwähnung mit den Juden.
      Geht es auch ohne Beleidigungen?




      Servus
      der
      Regierungswechsel
      Avatar
      schrieb am 31.07.04 15:15:48
      Beitrag Nr. 258 ()
      Es geht immer ohne Beleidigungen. Aber vielleicht liest du
      mal was du selber schreibst bzw. beleidigst. :rolleyes::rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 31.07.04 19:59:50
      Beitrag Nr. 259 ()
      DIE GROSSEN WINDMACHER



      Datum:
      06-11-1997

      Ausgabe:
      46

      Seite:
      54

      Autor:
      KLAUS THEWS

      TEUER, UNEFFEKTIV, LANDFRESSEND Schleswig-Holsteins Ministerpräsidentin Heide Simonis gibt sich als Windmühlen-Fan. Doch immer mehr Bürgern wird klar: Für die lauten Ungetüme werden Milliarden an Subventionen verplempert und die Stromausbeute ist minimal

      Christiane Sorger war mit ihrem Mann bewußt aufs Land bei Esens in Ostfriesland gezogen: Doch dann entstand 1996 nur 500 Meter von ihrem Haus entfernt der Windpark Utgast II, damals der größte Deutschlands. 41 Stahltürme wuchsen innerhalb weniger Monate in den Himmel. Christiane Sorger: `Von Park zu sprechen ist blanker Hohn. Das Ganze ist eine gigantische Industrieanlage.`

      Und die macht unerträglichen Krach. `Es hört sich an wie ein Mähdrescher`, so die 33jährige. Aber der rattert nur ein paar Wochen, der Windpark Utgast hingegen das ganze Jahr. Entnervt verkaufte die Familie die liebevoll renovierte Kate machte Verlust und mußte sich auch noch den Spott der Nachbarn anhören. `Wir wurden als Spinner abgetan, die wohl nur Kernkraftwerke wollten`, so Frau Sorger. Ihre Erfahrung: `Die Windkraft ist in den Köpfen der Menschen extrem positiv besetzt bis vor kurzem jedenfalls.` Inzwischen scheint die Stimmung rund um Utgast zu kippen. Weitere Hausbesitzer sind schon weggezogen. Oder sie kämpfen wie Gertrud Zeiger im nahen Bensersiel gegen die Ungetüme. Die Ostfriesin hat vier Jahre lang nicht einmal 170 Meter entfernt von einem 450-Kilowatt-Koloß leben müssen: `Der kreischte, heulte, hat gesungen und geknallt wie ein Gewehr.` Wenn die Schatten der Rotoren über ihr Grundstück huschten, war Gertrud Zeiger durch die wandernden Hell-dunkel-Linien so irritiert, daß sie torkelte. Und auch im Wohnzimmer hielten sie und ihr Mann es oft nicht mehr aus. Auf dem polierten Schrank, den Fotos an der Wand, dem Couchtisch überall spiegelten sich die kreisenden Rotorblätter. Im Winter schleuderte der Riese Eisbrocken durch die Gegend. Nach jahrelangem Rechtsstreit kam es in diesem Sommer endlich zur Verhandlung. Noch vor Ort entschied der Richter: Die Windmühle muß stillgelegt und abgerissen werden. Das Urteil ist inzwischen vom Oberverwaltungsgericht Lüneburg bestätigt und damit nicht mehr anfechtbar. Wie die Familien Zeiger und Sorger können immer mehr Menschen in Deutschland aus erster Hand Erfahrungen mit der Windenergie machen. Knapp 5000 Mühlen drehen sich nach wenigen Boom-Jahren bereits hierzulande. Die Hersteller hoffen, ihren Umsatz vom vergangenen Jahr halten zu können; rund 800 Anlagen müßten deshalb jedes Jahr neu aufgestellt werden. Längst sind die Riesen nicht mehr nur an der Nordseeküste konzentriert. Am Bodensee, im sächsischen Erzgebirge, bei Zittau überall drehen sich Rotoren. Nicht aber auf Sylt. Dort mochten die Gemeinden ihren wohlhabenden Gästen bisher keine Riesenmühlen zumuten, obwohl anderswo in Deutschland der Wind kaum schärfer bläst. Die ersten Anlagen waren noch eine Attraktion für Touristen. In Schleswig-Holstein kamen die Menschen in Bussen, um sie zu bestaunen. Doch damit ist es jetzt vorbei. `Ich habe die Adressen von bundesweit 120 Bürgerinitiativen gegen Windparks`, sagt Dieter Krämer. Als Naturschutzwart des Westerwaldes erlebte der Architekt aus Hamm (Sieg) das Vordringen der Stromriesen in seine oft stürmische Heimat. Seither engagiert er sich gegen die Krachmacher und Grundstücksfresser. Auch Professor Otfried Wolfrum gehört zu den Kritikern. Hinter seinem Haus im Odenwald recken sich drei Anlagen in die Höhe. `Ich bin zwar nicht vom Fach`, sagt der Ingenieur, der an der Technischen Universität Darmstadt Vermessungstechnik lehrt, `aber ich habe gelernt, sehr genau zu rechnen.` Das Ergebnis: Windstrom ist ein energiepolitischer Irrweg*. Allein durch steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten der Windmühlen-Erbauer, so schätzt Wolfrum, ist dem Staat bislang mehr als eine Milliarde Mark entgangen. 700 Millionen Mark zusätzlich zahlten die Elektrizitätsunternehmen und damit am Ende deren Kunden für die erhöhten Abnahmepreise, die ihnen per Gesetz vorgeschrieben sind. Mit ebensoviel Geld unterstützte das Bonner Forschungsministerium die Entwicklung der Windenergie. Dazu kamen Zinsverbilligungen durch das Wirtschaftsministerium, Baukostenzuschüsse durch die Länder und Geld zur Unterhaltung von Einrichtungen wie dem Deutschen Wind-energie-Institut. Professor Wolfrum: `Der Windstrom hat bisher über drei Milliarden Mark verschlungen.` Der Gegenwert an Elektrizität ist minimal. 1996 erzeugten alle Mühlen zusammen zwei Milliarden Kilowattstunden Strom. Wolfrum: `Das ist ein Anteil am gesamten Energieverbrauch in Deutschland von 0,8 Promille.` Für Christian Otzen vom Naturschutzbund Schleswig-Holstein ist keine Energie zum Nulltarif zu bekommen, auch keine regenerative: `Alle haben ihren Umweltpreis.` Eine Kosten-Nutzen-Rechnung für den Windstrom `ist negativ`. Zum einen verbraucht er die in der dichtbesiedelten Bundesrepublik ohnehin knappe Ressource Landschaft. Zum anderen entsteht kaum Energie. Deshalb will der Naturschutzbund Schleswig-Holstein im Gegensatz zum Bundesverband den weiteren Ausbau der Stromriesen stoppen. Otzen: `Windenergie ist eine ökologische Mogelpackung.` Auch die Meinung, die sich in den Köpfen vieler Menschen festgesetzt hat, die Strommühlen würden Kernkraftwerke überflüssig machen, ist Wunschdenken. Selbst in den windigsten Ecken Deutschlands gibt es Perioden, in denen sich kein Hauch regt. Um auch dann Elektrizität zu haben, müssen Kraftwerke bereitgehalten werden. Professor Wolfrum: `Die Windkraft ersetzt nur Brennstoffe.` Viel Geld wird dabei nicht erspart. Der Darmstädter Ingenieur geht davon aus, daß Windstrom einen Marktpreis von vier Pfennig pro Kilowattstunde erzielen würde. Das Gesetz aber schreibt den Elektrizitätsunternehmen vor, den Windmüllern 17 Pfennig zu zahlen, 13 mehr, die am Ende zu Lasten der Stromkunden gehen. Wolf-rum: `Rechnet man jährlich mit einem bundesweiten Zuwachs des Windstroms um 900 Megawatt Nennleistung, kostet der gesetzlich festgelegte Preis in den nächsten zehn Jahren die Stromverbraucher 30 Milliarden Mark.` Dazu kommen weitere sieben Milliarden Kosten durch Steuerausfälle. Der Vorsit-zende des Bundesverbandes Landschaftsschutz Dieter Schönfelder, der von seinem Haus im nordfriesischen Emmelsbüll-Horsbüll auf 82 Strommühlen sehen kann, fühlt sich an den Ablaßhandel der katholischen Kirche zu Zeiten Martin Luthers erinnert: `Die Windkraft bringt zwar nichts, aber wir erkaufen uns damit ein ruhiges ökologisches Gewissen.` Selbst durch das Arbeitsplatzargument läßt sich die Windenergie nicht schönreden, so eine Studie des Bremer Energie-Institutes. Nach dessen Recherchen sind derzeit 13400 Personen di-rekt oder indirekt in der Windbranche beschäftigt. Gleichzeitig aber ist die Stromrechnung vieler Menschen durch die hohe Einspeisevergütung gestiegen. Das Geld fehlt im Haushaltsetat und vernichtet so 10500 Arbeitsplätze. Als die Bremer einrechneten, daß ein Teil der Windmühlen aus Dänemark stammt, kamen sie zu einer noch ungünstigeren Arbeitsplatzbilanz. Wolfrum sieht sinnvollere Alternativen zum Wind: `Ich würde Fördergelder dort investieren, wo sie am meisten bringen` beim Verkehr und Wohnen. Beide Bereiche schlucken sehr viel Energie, mehr als zwei Drittel des bundesdeutschen Gesamtbedarfes. Und in beiden gibt es riesige Einsparpotentiale. Wohnungen lassen sich mit Wärmepumpen, Blockheizkraftwerken oder Sonnenkollektoren sehr viel sparsamer heizen als bisher. Inzwischen gibt es die ersten Fertighäuser, die ohne einen Tropfen Heizöl warm bleiben. Und im Verkehr könnten wie in den USA die Flottenverbräuche der einzelnen Autohersteller gesetzlich heruntergeregelt werden: Alle Typen einer Marke dürften dann durchschnittlich nur eine bestimmte Menge Sprit verbrauchen. Außerdem wird längst an der Entwicklung abgasarmer Antriebe wie Brennstoffzellen und den Wasserstoffmotor gearbeitet. Unterdessen wächst der Widerstand gegen die Windenergie jedenfalls im Norden. `In Schleswig-Holstein hat es inzwischen drei oder vier Bürgerentscheide zur Windenergie gegeben, und alle sind zu ihren Ungunsten ausgegangen`, sagt Dr. Olaf Bastian, Landrat von Nordfriesland. `Das zeigt, daß die Windkraft-Lobby unrecht hat, daß nur ein paar Spinner dagegen seien.` An der deutsch-dänischen Grenze kippten die Bewohner drei kleiner Gemeinden die Pläne für den größten deutschen Windpark. 90 Anlagen sollten in die Landschaft gerammt werden. `Bei den Bürgerentscheiden hatten wir Wahlbeteiligungen bis 98 Prozent`, sagt Burkhard Dümchen, Windkraftgegner aus Weesby. Die Windindustrie nimmt diesen Widerstand noch gelassen hin. Erfolgreich kämpfte ihre starke Lobby in den vergangenen Jahren für den Erhalt der hohen Einspeisungsvergütung ins Stromnetz. Als Beamte in dem von FDP-Minister Günter Rexrodt geführten Wirt-schaftsministerium über Kürzungen nachdachten, demonstrierten im September die Mühlenbauer prompt gegen den Abbau von Arbeitsplätzen und Vertreter aller Parteien, vorneweg Joschka Fischer von den Grünen, ver-sicherten, die Subventionen blieben. Bald werden die Karten für die Windkraft neu gemischt. Am 1. Januar 1999 kommt die sogenannte Privilegierung der Strommühlen. In allen Bundesländern, die bis dahin keine Regionalplanung für die Aufstellung der Windräder festgelegt haben das haben bis-her nur Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern getan " dürfen dann Bauern, deren Felder einen Minimalabstand von 300 Metern zu Einzelhäusern besitzen, Strommühlen auf ihrem Grund aufstellen lassen". Landrat Olaf Bastian: `Dagegen gibt es dann keine Einspruchs-möglichkeiten. Ich glaube, die meisten Leute wissen noch gar nicht, was da auf sie zukommt.` Dieter Schönfelder vom Bundesverband Landschaftsschutz ist sich sicher: `Das Thema wird noch Wahlen entscheiden.`

      Quelle:
      Von einer Anti-Windkraft-CD


      Servus
      der
      Regierungswechsel
      Avatar
      schrieb am 31.07.04 22:00:07
      Beitrag Nr. 260 ()
      "`Rechnet man jährlich mit einem bundesweiten Zuwachs
      des Windstroms um 900 Megawatt Nennleistung,
      kostet der gesetzlich festgelegte Preis in den nächsten zehn Jahren
      die Stromverbraucher 30 Milliarden Mark"

      Na das ist doch prima !! Das sind ja gerade mal 16 Milliarden
      Euro, also ein Siebtel der Summe die für die tödlichen
      Atomkraftwerke ausgegeben wurde.

      Und der Abbau kostet fast nix, der Transport beim Abbau
      eines AKW`s alleine 100 Millionen Euro + Abbaukosten +
      Endlagerung + Müllbewachung bis zum Jahr 3458 +
      Bewachung der Ruine bis ca. 8712.......

      Also, weiter so !! :D:D:D:D:D:D:D:D:D:D
      Avatar
      schrieb am 31.07.04 22:05:33
      Beitrag Nr. 261 ()
      Hey 1234567890,

      Wo sind denn die ominösen 40 Mrd. €, die nicht mehr für die AKW`s gebraucht werden????



      Ich erwarte keine Antwort...



      Servus
      der
      Regierungswechsel
      Avatar
      schrieb am 31.07.04 22:27:40
      Beitrag Nr. 262 ()
      Die Atomindustrie ist von Anfang an hoch subventioniert worden. Allein durch die Atomprogramme von 1955 bis 1980 flossen 22,5 Milliarden Mark in die Taschen der Nuklear- industrie. Seitdem sind weitere Dutzende Milliarden zur Förderung der Atomenergie auf Steuerzahlers Kosten an die Industrie gegangen. Dabei sind die Beträge des Verteidigungsministeriums und die Gelder, die an die Universitäten flossen, noch gar nicht berücksichtigt, weder Nachrüstungen, der Stillstand von Atomkraftwerken, der Polizeischutz von Atomtransporten, die Kosten für die Endlagerung, die Atomsanierungskosten in Ostdeutschland, die Versicherung im Fall eines Super-GAUs und dessen Folgen, die Ausfallbürgschaften bei Nuklearexporten, die Propaganda und noch mehr bis hin den großzügigen Champagner-Werbekosten. Der Steuerzahler durfte bisher neben den gesundheitlichen Risiken auch alle finanziellen Risiken tragen. Dabei ergab sich eine erkleckliche Summe, die sich mittlerweile auf rund 100 Milliarden Mark belaufen sollte.


      Quelle: Holger Strohm, `Die stille Katastrophe`, S. 271, 272
      Avatar
      schrieb am 31.07.04 22:30:28
      Beitrag Nr. 263 ()
      5 Milliarden Pfund (ca. 7,2 Mrd. EUR) will die britische Regierung in die Sanierung
      des angeschlagenen britischen (Atom)Stromkonzerns British Energy stecken.
      Solche exorbitanten Zahlen sind keine Seltenheit, wenn es um die Subventionierung der Atomindustrie geht.
      http://www.igwindkraft.at/zeitung/zeitung30.htm
      Avatar
      schrieb am 31.07.04 22:34:57
      Beitrag Nr. 264 ()
      Richtig 1234567890,

      in mir hast Du Deinen Mentor gefunden, nach Deinem jahrzentelangen Umherirren.

      So nun die Tagesaufgabe.
      Wo sind, dann aber diese sagenumwobenen 100Mrd. DM/50 Mrd. €????

      Denn Dank der Öko-Diktatur, von den "grünen" Softsozis, brauchen die "fast" stillgelegten AKW`s, dieses Geld nicht mehr.

      Warum kostet der Strom dann mehr als vor den "Wahlen"(Überhangmandateputsch)?


      Tja, unlösbare Aufgaben für einen lustigen Ara, wie Dich!



      Servus
      der
      Regierungswechsel
      (Dein MENTOR)
      Avatar
      schrieb am 01.08.04 20:39:46
      Beitrag Nr. 265 ()
      Wenn du schon Drogen nehmen musst - warum dann alle auf einmal ??:confused::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 02.08.04 11:43:10
      Beitrag Nr. 266 ()
      <div style="border: 1px solid #000;"
      Ich möchte alle (aus aktuellem Anlass vor allem aber auch den user 789456123) bitten, alle nicht selbst verfassten Texte mit Quellenangaben zu versehen; wenn die Texte im Internet zugänglich sind, mit einem Link auf den genauen URL.

      Nur so lässt sich überprüfen ob richtig zitiert wurde,
      nur so lassen sich die Quellen einschätzen und einordnen.

      </div>
      Avatar
      schrieb am 02.08.04 13:34:37
      Beitrag Nr. 267 ()
      PolyMod

      Kein Problem. Aber das gilt dann bitte auch für den regierungswechsel, oder ?? :confused::confused:

      Siehe Thread: Atomkraft - NEIN DANKE - für den Ausbau der Windkraft

      Postings #30 #31 #42 #51 #52 ALLE ohne Quellenangabe !!
      Avatar
      schrieb am 02.08.04 13:41:54
      Beitrag Nr. 268 ()
      Immer diese Quälerei mit der Quelle:)



      Servus
      der
      Regierungswechsel
      Avatar
      schrieb am 05.08.04 08:55:23
      !
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      Avatar
      schrieb am 05.08.04 10:16:23
      Beitrag Nr. 270 ()
      Ich fahr jetzt zu meiner kleinen Segelyacht im Norden der schönen Niederlande. *freu*
      Da gibts jede Menge Windräder und kein Schwanz meckert. :)

      ciao :D
      Avatar
      schrieb am 10.08.04 17:02:55
      Beitrag Nr. 271 ()
      Versicherung will’s kühler
      Münchener Rück sorgt sich um Klima und die Windkraft

      Von Hermannus Pfeiffer

      Der weltgrößte Rückversicherer, die Münchener Rück, glänzt mit überraschend guten Halbjahreszahlen. Damit die Bilanz noch erfreulicher wird, soll sich das Klima aber abkühlen.
      Im ersten Halbjahr verbuchte die Münchener Rück, wie sie kürzlich bekannt gab, einen Konzerngewinn von 1,162Milliarden Euro – bei Einnahmen von gut 19,7 Milliarden Euro. Im gesamten Jahr 2004 peilt der Versicherer nun einen Gewinn von zwei Milliarden Euro an. 2003 hatte die weltgrößte Rückversicherung erstmals in ihrer fast hundertjährigen Geschichte Verluste gemacht. Aktuell profitiert die Versicherung der Versicherungen auch vom Ausbleiben großer Naturkatastrophen. Am liebsten würde der Konzern einen globalen Klimawandel herbei führen. »Wir haben ein vitales Interesse daran, eine zusätzliche Erwärmung im Treibhaus Erde zu vermeiden«, meint Vorstand Stefan Heyd. Im 20. Jahrhundert sei die globale Mitteltemperatur nur um 0,7 Grad Celcius gestiegen, in diesem Jahrhundert könnte sie um weitere 1,4 bis 5,8 Grad ansteigen. Die Folge dieser Erwärmung sind wachsende Klimaprobleme und immer teurer werdende Wetterkatastrophen. Seit den sechziger Jahren nahmen die volkswirtschaftlichen Schäden um das Fünffache zu. Daran tragen wachsender Wohlstand und anschwellende Ballungsräume zwar auch ihren Anteil, aber ein zentrale Grund ist das Treibhaus Erde. Aufgeheizt wird es durch das Verbrennen fossiler Energieträger, wie Kohle und Öl.
      Um aus diesem erwärmenden Brennkreislauf auszubrechen, setzt der globale Konzern auf erneuerbare Energien. Dabei geht es bei der Entwicklung erneuerbarer Energien durchaus auch um handfeste wirtschaftliche Interessen. »Neben positiven Umweltaspekten eröffnen sich hier Chancen und Geschäftsmöglichkeiten«, erläutert Gerhard Benz, Leiter der Geo-Risiko-Forschung der Münchener Rück. Zugleich betrete man vergleichsweise neues Terrain, auf dem fundierte Statistiken noch fehlen. Dank Erfahrungen mit ähnlichen Technologien könne man der Kundschaft jedoch oft neue Deckungskonzepte anbieten. So hatten sich bei baugleichen Windkraftanlagen gleichartige Schäden im Getriebe gehäuft. Die hohen mechanischen Belastungen, die bei Windböen auftreten, waren von Technikern und Finanzfachleuten lange unterschätzt worden. Heute helfen solche schlechten Erfahrungen an Land auf hoher See. So versicherten die Bayern den gigantischen Offshore-Windpark »Horns Rev« in Dänemark.
      Auch bei der Förderung von heißem Wasser aus dem Erdinneren geht es heute nicht mehr ohne Versicherungsvertrag. Bislang verhinderte das so genannte Fündigkeitsrisiko viele Investitionen. Die Münchener Rück hat für das Geothermieprojekt in Unterhaching bei München die europaweit erste private Fündigkeitsversicherung für eine Tiefbohrung ermöglicht. Gedeckt ist der wirtschaftliche Schaden, der entsteht, falls zu wenig 120 Grad heißes Thermalwasser gefördert wird oder dieses zu kühl ist. »Ein versicherungstechnisches Pilotprojekt und indirekt ein Beitrag zum Umweltschutz«, lobt sich Heyd, der im Vorstand der Münchener Rück für Grundsatzfragen zuständig ist. Im Umweltprogramm der Vereinten Nationen haben sich die Sicherheitsverkäufer, neben anderen großen Versicherungen, verpflichtet, erneuerbare Energien zu fördern. Zudem verlangt die die EU von allen 25 Mitgliedstaaten, die alternative Stromerzeugung zu fördern. Der Anteil regenerativen Stroms soll sich bis 2010 im Vergleich zu 1997 verdoppeln.

      (ND 10.08.04)
      Avatar
      schrieb am 10.08.04 19:52:19
      Beitrag Nr. 272 ()
      Panne im AKW Gundremmingen

      10. Aug 18:35

      Das Kernkraftwerk Gundremmingen ist nach einer Panne abgeschaltet worden. Ein Teil des bayerischen Strombedarfs muss nun aus Reserve erzeugt werden.

      Wegen einer Panne im Block C des Atomkraftwerk Gundremmingen im bayerischen Schwaben ist das Kraftwerk am vergangenen Donnerstag abgeschaltet worden. Beim Wiederanfahren des AKW habe einen Kurzschluss gegeben, sagte eine AKW-Sprecherin der Nachrichtenagentur ddp.
      32 Mitarbeiter mussten daraufhin den Generatorbereich verlassen. Es habe jedoch keine Gefahr bestanden, betonte sie. Der Schaden sei «schwer zu beziffern». Etwa ein Sechstel des bayerischen Strombedarfs muss nun vorerst von Reservekraftwerken erzeugt werden. Wann Block C wieder anlaufen kann, steht noch nicht fest.

      Block C war am 4. Juli abgeschaltet worden, um Brennelemente auszutauschen. Weil Probleme mit dem Generator festgestellt worden waren, blieb Block C länger als geplant vom Netz. (nz)

      -----

      Die betroffenen AKW-Mitarbeiter bekommen jetzt bestimmt eine Sonderration Milch und Jodtabletten!
      Avatar
      schrieb am 10.08.04 22:09:35
      Beitrag Nr. 273 ()
      Ich weiss nicht, was Jodtabletten und Milch bei Problemen mit dem Generator bringen sollen? Generatoren braucht man in jeder Anlage zur Stromerzeugung, auch in WKA´s, und da gibts ja auch keine Jodtabletten bei Generatorausfall!
      Avatar
      schrieb am 10.08.04 22:49:41
      Beitrag Nr. 274 ()
      SpreeO

      Der Witz ist richtig super !!:laugh::laugh: Schenkelklopfer !!:laugh::laugh: Mann du hast´s echt VOLL drauf !!:laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 10.08.04 22:59:54
      Beitrag Nr. 275 ()
      789...

      was meinst du wofür die 0 hinter spree steht?
      Avatar
      schrieb am 10.08.04 23:39:38
      Beitrag Nr. 276 ()
      Was für ein Witz? Ich habe glaube ich keinen gemacht! Die Antwort setzt natürlich gewisse Grundkenntnisse in Sachen Technik voraus, die man sicherlich bei einigen Menschen nicht erwarten kann! Das muss man berücksichtigen !
      Avatar
      schrieb am 11.08.04 07:24:06
      Beitrag Nr. 277 ()
      Spree,

      die Floskel: ". Es habe jedoch keine Gefahr bestanden, betonte sie."
      zieht halt leider ein stirnrunzeln nach sich, da man nicht weiß wie glaubhaft selbige ist!
      deswegen mussten!! sie ja auch den gefahrenbereich verlassen

      Im übrigen steht da nichts von einer momentanen Panne des generators, sondern nur "wegen einer Panne" (Kurzschluss), musst schon genau lesen!

      Und jetzt musst Du wohl zugeben, dass eine "Panne" in einem AKW eine etwas andere Dimension hat als ein kaputtes Windrad, oder?

      MfG
      ILK
      Avatar
      schrieb am 11.08.04 07:49:13
      Beitrag Nr. 278 ()
      Spree0
      bei München gibt es eine Einrichtung in der nicht nur Strahlen- und Umweltforschung betrieben sondern auch radioaktiver medizinischer Abfall zwischengelagert wird.
      Mitarbeiter dieses Unternehmens erhalten täglich eine kostenlose Milchration und Schwangere dürfen ab dem 6. Monat dort nicht mehr arbeiten, d. h. sie werden in den vorzeitigen Mutterschutz geschickt. Aber: es besteht keine Gefahr für Mitarbeiter! Nun, wer täglich seine Milch trinkt, der ist sicher nicht gefährdet.
      Avatar
      schrieb am 11.08.04 09:56:20
      Beitrag Nr. 279 ()
      @ ilk2000
      Genau das meinte ich mit technischem Verständnis! Es geht um den Generator des AKW, der hat mit Strahlung oder dem Reaktor nichts zu tun, der ist in einem ganz anderen Gebäude!
      Deswegen ist auch die Aussage mit den Jodtabletten völliger Quatsch!
      Avatar
      schrieb am 11.08.04 10:02:27
      Beitrag Nr. 280 ()
      Spree0
      das mit den Jodtabletten kann man doch vorsorglich machen, da spricht doch nichts dagegen. Wenn Radioaktivität austritt, ist es doch sowieso zu spät, die sollte man nämlich immer vorher nehmen und da man nicht weiß ob was passiert......
      Avatar
      schrieb am 11.08.04 10:04:33
      Beitrag Nr. 281 ()
      @stella: Liest Du eigentlich auch die nicht-gefetteten Teile deiner Beiträge?

      Die Münchner Rück freut sich also über die neuen Geschäftsmöglichkeiten bei Windkraftanlagen, weil die häufiger Getriebeschäden haben als bisher geschätzt wurde, und sowas versichert werden muss. Was für ein Plädoyer für die Windkraftlobby! :laugh:

      Und in einem Kernkraftwerk gab es mal wieder kleine Probleme beim Hochfahren nach einer planmässigen Wartung. Sowas muss natürlich in den Nachrichten gemeldet werden.

      Tja, es ist halt tatsächlich so, dass auch Kernkraftwerke nur eine Verfügbarkeit von ca. 90 % haben, weil da eben auch mal Brennstäbe ausgetauscht werden müssen, die Anlage überholt werden muss, und weil es gelegentlich auch mal eine ausserplanmässige Abschaltung gibt. Letztere machen auch nur ca. 2 -3 % aus. Der Hauptteil der Abschaltungen sind planmässige, und die meisten ausserplanmässigen gibt es beim Hochfahren nach einer planmässigen Abschaltung (wie offenbar aktuell in Grundremmingen).

      Im Gegensatz zu den völlig unvorhersehbaren Produktionsschwankungen von Wind- und Sonnenenergie sind die deshalb ein viel geringeres Problem. Es ist auch absolut kein Zufall, dass die Brennstäbe jetzt im Sommer ausgewechselt wurden, weil es da eben auch geringerer Strombedarf gibt. Das muss jetzt also ein paar Tage länger abgeschaltet bleiben. So what?
      Die Strombörse EEX hat jedenfalls keinen Furz auf dieses Ereignis reagiert.

      Es freut mich übrigens, wenn die Münchner Rück auch das Risiko von Fehlbohrungen bei Geothermie versichert. Das ist für mich die wohl zukunftsträchtigste erneuerbare Energie, aber die ist nicht so spektakulär wie das Zupflastern der Landschaft mit Windmühlen. Deshalb wird die von den Pseudo-Ökos auch lange nicht so sehr gefördert.
      Avatar
      schrieb am 11.08.04 12:33:31
      Beitrag Nr. 282 ()
      Hallo StellaLuna,

      #267
      ich komme aus dieser Branche! Was willst du mir damit sagen das jetzt der gesamte Europäische Stromverbund zusammen bricht weil Block C in Gundremmingen wegen eines Kurzschlußes im Generator nicht mehr arbeitet?:laugh:

      Es ist immer sehr köstlich zu lesen wie wenig Ahnung die Politiker, Beamte und die Jounalisten haben wenn es um die Stromerzeugung geht und deren Weiterleitung im Netz! Die haben doch schon Schwierigkeiten beim einschalten ihres Wohnzimmerlichtes und können noch nicht einmal ihre eigene Stromrechnung lesen die sie mit ihre Gesetze volltapeziert haben!:cry: Einfach nur noch lächerlich diese ganze 68er Gutmenschenbubble!:p
      Avatar
      schrieb am 11.08.04 12:58:23
      Beitrag Nr. 283 ()
      Also ich kann mich auch nur wundern, wieviel Unwissenheit hier besteht. Aber ich glaube, das ist politisch auch gewollt.
      An die Jodfresserabteilung, sofort weitermachen, doppelte Ration! Ihr wißt schon, dass Ihr zu Hause auch Strom (also die kleinen Elektronen) erhaltet, die auch in AKW´s erzeugt werden!? Und wahrscheinlich sind genau all diese radioaktiv verseucht. Wenn Ihr jetzt also am Rechner sitzt, erlebt Ihr den totalen Gau im Wohnzimmer!
      Wenn also ein Kraftwerk runtergefahren wird, weil aus einer Leitung Dampf austritt, hat das rein garnichts mit Radioaktivität zu tun. Kohlekraftwerke und die ach so beliebten Gas-Kraft-Wärme-Kraftwerke funktionieren auch so. Wenn also in letztem ein Rohr platzt oder ein Schieber undicht wird, verbrennt sich der Arbeiter haargenauso wie in einem AKW. Nur das klingt nicht so gut, nicht so spektakulär. Mit Wasserdampf, der mit großer Hitze (z.T. über 500 Grad Celsius) in die Turbine gejagt wird, wird im Generator Strom erzeugt. Einen Generator könnte man als "negativen" riesigen Elekromotor bezeichnen, nix Atom, nix Wasser, nix Gas. Umwandlung Bewegungsenergie in Strom <---> E-Motor Umwandlung Strom in Bewegungsenergie.
      Aber naja, wenn die Leute in der Schule besser aufgepaßt hätten, wären die Grünen auch nicht in der Regierung. Und letztere werden aus reinem Eigeninteresse auch nichts zur Aufklärung beitragen wollen!
      Avatar
      schrieb am 11.08.04 13:02:34
      Beitrag Nr. 284 ()
      4 Tote bei schwerstem Atomkraftwerk-Unfall der japanischen Geschichte

      http://www.rundschau.co.at/artikel/00/02/18/art21886.html

      Pfusch, Schlamperei, Sicherheitsmängel = Atomkraft :mad::mad:
      Avatar
      schrieb am 11.08.04 13:06:12
      Beitrag Nr. 285 ()
      Albatossa
      die Bayern haben doch vorgesorgt, da bricht die Stromversorgung nicht zusammen :D

      flitztass
      klar lese ich auch das nicht Gefettete, sonst könnte ich ja nicht Fetten :laugh:
      Ich weiß was da geschrieben steht. Neue Technologien erfordern Erfahrungswerte für Versicherer, und was ist daran verwerflich. Interessant finde ich, dass die Allianz da ein neues einnahmeträchtiges Geschäftsfeld entdeckt hat.

      Wenn Versicherer da Geld riechen, sollte sich der eine oder andere Gegner der erneuerbaren Energien vielleicht doch mal ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzen und das nicht immer mit 68er rot/grün-Gequatsche abtun - das war meine Intention mit diesem Beitrag.
      Avatar
      schrieb am 16.08.04 22:23:30
      Beitrag Nr. 286 ()
      @realitätsfern
      "Also ich kann mich auch nur wundern, wieviel Unwissenheit hier besteht. (...)
      Wenn also ein Kraftwerk runtergefahren wird, weil aus einer Leitung Dampf austritt, hat das rein garnichts mit Radioaktivität zu tun."

      Ich will hier nicht gar nicht erst mit Primärkreisläufen, Wärmetauschern, Materialversprödung unter Neutronenbeschuss etc. kommen,
      sieh dir einfach mal die Konstruktion eines dir offenkundig unbekannten Siedewasserreaktors an (hier Beispiel Krümmel http://www.hamburger-bildungsserver.de/klima/energie/enk-51.…)!! :rolleyes:

      "Also ich kann mich auch nur wundern, wieviel Unwissenheit hier besteht." (Oder wirst du für diesen gefährlichen Unsinn bezahlt?)
      Avatar
      schrieb am 16.08.04 22:28:38
      Beitrag Nr. 287 ()
      Nicht uninteressante CDU-Stimme:

      "Regenerative Energie schlägt Atomenergie haushoch!

      Werner Brinker, Präsident des Verbandes der Elektrizitätswirtschaft (VDEW)
      übermittelt der Fachwelt zum Trotz den Eindruck, daß die Kosten für die
      erneuerbare Energiegewinnung deutlich höher ausfallen würden, als bei
      Atomenergie. Dies ist absolut falsch, denn bei der Berechnung von Atomstrom
      fehlt ein entscheidender Kostenblock. Leider ignoriert Brinker die
      aufsehenerregende Feststellung der Regierung von Bundeskanzler Dr. Helmut
      Kohl (CDU) 1998 im deutschen Bundestag, daß bei Berücksichtigung aller
      Folgekosten die Kosten für die deutsche Volkswirtschaft pro Kilowattstunde
      Atomstrom reell bis zu 4, - DM betragen. Dies ergibt sich aus einer Studie
      der renommierten Baseler PROGNOS AG für das Bundeswirtschaftsministerium
      (BMWi), aus der hervorgeht, daß gegen Ende der Regierungszeit von
      Bundeskanzler Kohl für jede produzierte Kilowattstunde Atomstrom reell bis
      zu 2 EURO an unberücksichtigten Risiken und Folgekosten gegenüberstanden,
      die voll zu Lasten der Allgemeinheit gingen. Damit war schon damals -unter
      Nichtberücksichtigung von jüngst durch eine Geheimstudie der Gesellschaft
      für Reaktorsicherheit (GRS) bestätigten Terrorgefahren- die Kilowattstunde
      Atomstrom um 2000% teurer als Windenergie und die Mehrzahl aller deutschen
      Atombetriebe extrem unterversichert. Die bisherigen Deckungssummen für die
      Haftpflichtversicherung von atomaren Anlagen sind durch die vom Gesetzgeber
      verfügte Obergrenze völlig unzureichend und liegen noch weit unter den
      erforderlichen Versicherungsprämien. Nur für die umfassende jährliche
      Risikoversicherung wären mehr als 250 Milliarden EURO auf die Stromrechnung
      draufzuzahlen. Damit erledigen sich durch das täglich drohende Risiko des
      Totalschadens der deutschen Volkswirtschaft die Notwendigkeiten für
      Atomkraftwerke eigentlich von selbst. Zwischen Gefährdungspotential und
      tatsächlichem Versicherungsschutz bestehen himmelschreiende Mißverhältnisse.
      Derzeit deckt der Versicherungsumfang nur 0,01 % der möglichen Schadenssumme
      von über 5 Billionen EURO ab. So kommt es, daß an nuklearen Standorten die
      Autos der Belegschaft draußen auf dem Parkplatz besser versichert sind, als
      die gesamte atomare Anlage! Ergo schlagen bei sauberer volkswirtschaftlicher
      Kalkulation regenerative Energieträger die verstaubte Atomenergie haushoch!

      Detlef Chrzonsz
      Vorsitzender des Bundesverbandes der
      Christlichen Demokraten gegen Atomkraft (CDAK), CDU/CSU - Mitglieder für die
      Überwindung der Kernenergie
      55072 Mainz"

      (zitiert nach http://www.energienetz.com/pre_cat_2-id_30__.html)
      Avatar
      schrieb am 16.08.04 22:32:42
      Beitrag Nr. 288 ()
      AdHick
      jetzt bin ich neugierig auf die Befürworter der AKWs :D
      Die Versicherung stellt ein großes Problem dar für die Betreiber :laugh:
      Avatar
      schrieb am 16.08.04 22:35:20
      Beitrag Nr. 289 ()
      Aus http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Kernkraftwerke_in_Deu… ist übrigens ersichtlich, dass die meisten dieser Tschernobyl-ähnlichen Spitzenmailer in Bayern stehen. :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 16.08.04 22:41:10
      Beitrag Nr. 290 ()
      13.06.2004

      "Edmund Stoiber und Roland Koch haben sich wieder einmal blamiert. Kaum hatten die beiden Unions-Ministerpräsidenten öffentlich über neue Atomkraftwerke nachgedacht, bekommen sie die rote Karte. Nach Ansicht des Verbandes der Deutschen Elektrizitätswirtschaft (VDEW) sind neue AKWs nicht mehr finanzierbar.

      VDEW- Praesident Werner Brinker sagte in Berlin: "Die Investitionskosten für Atomkraftwerke sind so hoch, dass an einen Neubau gar nicht zu denken ist." AKWs hätten die höchsten Investitionskosten von allen konventionellen Kraftwerken, sagte Brinker. Weit preisgünstiger sei es heute, kleine Gaskraftwerke zu bauen. Dabei seien kleine Blockgrößen von 150 bis 200 Megawatt flexibler zu finanzieren.

      Die Atomkraft-Befürworter sind einfach nicht mehr auf der Höhe der Zeit. In ihrer ideologisierten Atomfixiertheit sind sie inzwischen blind für wirkliche Zukunftslösungen geworden."


      Auszug: http://www.sonnenseite.com/fp/archiv/Akt-News/4929.php"
      Avatar
      schrieb am 16.08.04 22:48:28
      Beitrag Nr. 291 ()
      BP Statistical Review of World Energy:

      "Die Erzeugung von Kernkraft ging weltweit um 2% zurück. In Japan, dem drittgrößten Erzeugerland der Welt, reduzierte sie sich um 27%, da 17 der insgesamt 54 Kernkraftwerke des Landes wegen Sicherheitsbedenken vom Netz gehen mussten. 2003 wurden lediglich zwei neue Reaktoren in Betrieb genommen - das ist die niedrigste Zahl seit 35 Jahren."

      (zitiert nach http://www.haustechnikdialog.de/artikel.asp?id=4214)
      Avatar
      schrieb am 16.08.04 22:49:28
      Beitrag Nr. 292 ()
      Hi Stella! :D
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 00:12:41
      Beitrag Nr. 293 ()
      @ADhick
      "Wenn also ein Kraftwerk runtergefahren wird, weil aus einer Leitung Dampf austritt, hat das rein garnichts mit Radioaktivität zu tun"
      Wo ist das passiert? In Gundremmingen ist ein Generator ausgefallen, das hat mit dem Dampf nix zu tun!
      In Dtld. steht kein einziger Tschernobyl Typ!!
      Daß der Vorsitzende des Bundesverbandes der
      Christlichen Demokraten gegen Atomkraft eine solche Einstellung hat, verwundert mich nicht, deshalb ist das aber noch lange nicht die Meinung der CDU/CSU!
      Und das mit der Versicherung ist sowieso völliger Quatsch!
      Und in Dtld. geht es zunächst auch nicht um den Neubau von AKW´s sondern um die Option für die Zukunft und die zu frühe Abschaltung!

      P.S: Die Frage, was man bei WKA´s bei Flaute oder Sturm, also bei Stillstand macht, konnte mir bis jetzt immer noch keiner beantworten !!
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 00:43:59
      Beitrag Nr. 294 ()
      Die selben Maßnahmen wie bei einem AKW-Supergau:

      Ventilatoren aufstellen und Wind erzeugen - der schnell
      in eine andere Richtung bläst....:laugh::laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 08:23:20
      Beitrag Nr. 295 ()
      die Zukunft liegt wohl eher hier :

      Atomenergie: Cold Fusion - Kernfusion bei Raumtemperatur

      Vor fast genau 15 Jahren, am 23. März 1989, wurde die Welt durch eine Nachricht von der University of Utah in Aufregung versetzt: Kernfusion bei Raumtemperatur ist möglich! Eine neue, preiswerte Energiequelle schien in Sicht.

      Denn die so genannte "Cold Fusion" (CF) eröffnet die Möglichkeit, Kernreaktionen bei einem viel niedrigeren Energieniveau als bislang für möglich gehalten, initiieren zu können. Doch nach vielen gescheiterten Versuchen, das ursprüngliche Experiment zu reproduzieren, wurde die "Cold Fusion" begraben – zumindest offiziell.

      Insgeheim aber forschten viele Wissenschaftler weiter und reproduzierten kürzlich mit Erfolg das Experiment – dank entscheidender Verbesserungen an der ursprünglichen Versuchsanordnung. Die jüngsten Resultate in verschiedenen Labors sind so verblüffend, dass nun das amerikanische Energieministerium prüft.

      Ein neuer Zukunftsmarkt formiert sich: Die kalte Fusion wird wieder heiß! International sind neben US-amerikanischen und italienischen Teams die Forscher aus Japan bei der kalten Fusion am weitesten fortgeschritten. An der Osaka University wurden Nuklearreaktionen – Consumer Trends "Low Energy Nuclear Reactions" (LENR) – im Reagenzglas hergestellt, die sonst nur unter Millionen Grad Hitze in der Sonne ablaufen.
      Auf der International Conference on Cold Fusion (ICCF) am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge lief ein Experiment, bei dem konstant Überschusswärme durch kalte Fusion produziert worden ist. Protokolliert wurde ein Energieüberschuss von 167 bis 267 Prozent.
      Prof. John Dash von der Portland State University demonstrierte erfolgreich, "dass Überschusswärme sogar mit limitierten Mitteln erzeugt werden kann". Dash entwickelte eine chemische Cold-Fusion-Variante: das "Chemically Assisted Nuclear Reaction" Verfahren (CANR).
      Dem französischen Forscher Jean-Louis Naudin gelang es sogar, mit der gewonnenen Energie einen Stirling-Motor zu betreiben. Die Zahl der praktisch und theoretisch arbeitenden Cold Fusion-Forscher wird gegenwärtig auf 1.000 geschätzt. Die beteiligten Forscher sind sich darin einig, dass die jüngsten erfolgreichen Experimente auf ein "vollkommen neues Gebiet der Physik und der Chemie" hindeuten.

      Quelle: http://www.vnr.de/vnr/unternehmensaufbausicherung/zukunftstr…
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 10:37:21
      Beitrag Nr. 296 ()
      Mehrheit der Deutschen will dem gesperrten Threaderöffner nicht folgen:

      "Berlin, 11. Mai 2004


      Ausbau und Foerderung der Windenergie finden in der Bevoelkerung weiterhin breite Unterstuetzung. Nach einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag des Bun-desumweltministeriums begruessen 66 Prozent der Bundesbuerger die Absicht der Bundesregierung, den Anteil der Windenergie an der Stromversorgung weiter auszubauen. Insbesondere junge Menschen stehen der umweltfreundlichen Technik positiv gegenueber. 81 Prozent der unter 30-Jaehrigen befuerworten den weiteren Ausbau.

      Aehnlich hoch ist die Zustimmung der Buergerinnen und Buerger zur Foerderpolitik der Bundesregierung. Ebenfalls zwei Drittel der Bundesbuerger sprechen sich dafuer aus, die Windenergie im Rahmen des Erneuerbaren-Energien-Gesetz weiter zu foerdern. Die unter 30-Jaehrigen haben auch hier eine noch positivere Einschaetzung. Aber selbst die Mehrheit der Anhaenger von CDU und FDP stimmen der weiteren Foerderung der Windenergie zu.

      Auch dem Ausbau der Windenergie in der eigenen Region steht die Mehrheit positiv gegenueber. 60 Prozent der Bundesbuerger waeren damit einverstanden, wenn in der eigenen Umgebung oder Region (weitere) Windanlagen gebaut werden.

      Bundesumweltminister Juergen Trittin: "Aller interessegeleiteter Polemik zum Trotz unterstuetzt die deutliche Mehrheit der Bundesbuerger die rot-gruene Energiepolitik. Die Menschen wollen mehr, nicht weniger Windkraft."

      Fuer die Umfrage waehlte Forsa einen repraesentativen Querschnitt von 1001 Befragten aus. Er-hebungszeitraum war der 3. und 4. Mai 2004.

      Die vollstaendige Umfrage ist unter www.bmu.de zu finden.

      ----------------------------------------------------------------------------------------
      Hrsg: BMU-Pressereferat, Alexanderplatz 6, 10178 Berlin
      Redaktion: Michael Schroeren (verantwortlich)
      Jürgen Maaß, Frauke Stamer
      Tel.: 01888/305-2010. Fax: 01888/305-2016
      email: presse@bmu.bund.de - internet: http://www.bmu.de/presse"
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 10:40:37
      Beitrag Nr. 297 ()
      Stoibers Schwachsinn muss man wohl nicht weiter diskutieren :rolleyes: :

      Münster (iwr-pressedienst)
      Wegen steigender Ölpreise denkt Edmund
      Stoiber offenbar auch an neue Atomkraftwerke. Dies berichtet die
      Tageszeitung "Die Welt". Ein sinnvoller Zusammenhang zwischen
      Atomkraftwerken und Ölpreisen ist in Deutschland gar nicht darstellbar,
      teilte das Internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) in
      Münster mit.

      Kernkraftwerke produzieren Strom und auf dem Stromsektor trägt Öl in
      Deutschland nur zu rund 1 Prozent zur Stromerzeugung bei. In Deutschland
      wird Öl vor allem im Wärmebereich, d.h. zu Heizzwecken, und im
      Treibstoffsektor verwendet und nicht zur Stromerzeugung, so das IWR
      weiter. "Die Abhängigkeit vom fossilen Energieträger Öl lässt sich nicht
      durch neue Atomkraftwerke reduzieren," sagte IWR-Leiter Dr. Norbert
      Allnoch in Münster.

      Münster, den 03. Juni 2004
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 10:51:04
      Beitrag Nr. 298 ()
      Zur angeblich nicht vorhandenen Vorhersagbarkeit der eingespeisten Leistung:

      "Prognoseverfahren zur europaweiten Windstromeinspeisung

      Kerpen (iwr-pressedienst) - Durch die zunehmende Liberalisierung des
      europäischen Strommarktes gemäß der EU-Strombinnenmarktrichtlinie und
      durch den Wegfall des Netzzugangentgeltes für Stromexporte zum 1. Januar
      2004 ergeben sich weitreichende Möglichkeiten über die Grenzen hinweg,
      Stromlieferungsverträge abzuschließen.

      Sowohl für eine optimierte Kraftwerkseinsatzplanung wie auch für einen
      effizienten Stromhandel gewinnen leistungsfähige Prognoseverfahren zur
      europaweiten Windstromeinspeisung zunehmend an Bedeutung. Zur Zeit
      befinden sich europaweit ca. 33.000 Windenergieanlagen mit einer
      installierten Nennleistung von 25.000 MW in Betrieb. Da sich auch für die
      nächsten Jahre ein starker Anstieg der installierten Nennleistung
      abzeichnet, gewinnen exakte Prognosen zunehmend an Bedeutung.

      Mit dem Simulationsmodell SOWIE der Firma EuroWind GmbH aus Kerpen
      werden erstmalig europaweite Windstromvorhersagen für einen Zeitraum von
      bis zu 48 Stunden operationell durchgeführt. Das Prognoseverfahren
      zeichnet sich durch die flächendeckende Verwendung der dreidimensional
      hochaufgelösten Wind- und Temperaturinformationen des operationellen
      Vorhersagemodells HIRLAM (High Resolution Limited Area Modell) aus. Die
      hohe Vorhersagequalität wird erreicht, in dem die an über 15.000
      Geländepunkten vorliegenden Wind- und Temperaturinformationen unter
      Berücksichtigung der bodennahen Strömungsdynamik auf die
      Standortkoordinaten und die Nabenhöhe der Windenergieanlagen umgerechnet
      werden. Dazu wird das vertikale Windprofil entsprechend eines
      linear-logarithmischen Profilansatzes auf die Nabenhöhe interpoliert. Die
      notwendigen Informationen über die Schichtungsstabilität werden für jeden
      Geländepunkt aus den vertikalen Temperaturgradienten des HIRLAM-Modells
      abgeleitet.

      Durch die Einbeziehung einer umfassenden Datenbank mit den
      Standortangaben aller derzeit in Europa installierten Windenergieanlagen
      kann mit dem Simulationsmodell SOWIE neben der Prognose für einzelne
      Windparks auch eine Berechnung des produzierten Windstroms für spezifische
      Regionen sowie eine kumulierte Energieertragsprognose für alle
      europäischen Länder erstellt werden.

      Weitere Informationen sind abrufbar unter: http://www.windprognose.de.



      Kerpen, den 12. Dezember 2003"
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 11:08:11
      Beitrag Nr. 299 ()
      Auch Folgendes noch zu
      #288 spree0 :

      "4. Windschwankungen sind handhabbar – Windkraft und Regelenergie

      Generell ist zu bedenken, dass im heutigen großräumigen Stromverbund die Schwankungen der
      gesamten Windenergie-Einspeisung wesentlich geringer sind als an einzelnen WEA-Standorten. Für
      die Windenergie muss auch nicht – wie häufig behauptet – für die gesamte installierte Leistung
      Regelkapazität bereitgehalten werden. Vielmehr muss dies nur für den nicht sicher prognostizierbaren
      Anteil der erwarteten Windeinspeisung erfolgen.
      Für die Bemessung der Reserve und Regelenergie sind drei Zeitbereiche zu betrachten:
      • kurzfristig (Sekunden bis Minuten)
      Kurzfristige Schwankungen des Windangebots (z.B. durch plötzliche Windböen) mitteln sich
      schon in den regionalen Verteilungsnetzen aus bzw. werden in modernen, drehzahlvariablen WEA
      direkt abgepuffert. Das heißt: Bei einer plötzlichen Windböe gibt die WEA nicht mehr Strom als
      zuvor in das Netz ab. Stattdessen dreht sie sich schneller, speichert dadurch die aus der Windböe
      gewonnene Mehrenergie und speist diese stetig und gleichmäßig ins Stromnetz ein
      (Schwungrad-Effekt). Kurzfristige Schwankungen im Windangebot haben somit keinen negativen
      Effekt auf das Verbundnetz und andere Kraftwerke. Vielmehr können Windkraftanlagen bei einem
      kurzfristigen Ausfall konventioneller Kraftwerke zur Netzstabilität beitragen. Sie bleiben dann am
      Netz und liefern Leistung. WEA können auf diese Weise helfen, großräumige Stromausfälle zu
      vermeiden.
      • mittelfristig (Minuten bis einige Stunden)
      Für diesen Zeitbereich muss so genannte Minutenreserve bereitgestellt werden. Je genauer die
      Windprognose ist, desto geringer ist diese notwendige Regelkapazität. Schon heute kann die zu
      erwartende Windleistung einen Tag im voraus mit einem Fehler von 8,5 Prozent prognostiziert
      werden. Für die derzeit in Deutschland installierten 13.500 MW sind daher durchschnittlich nur
      rund 1.150 MW Regelkapazität vorzuhalten. Heute sind in Deutschland aber schon rund 10.000
      MW (Pump-)speicherkraftwerke installiert, die diese Schwankungen problemlos, CO
      2
      -frei und
      kostengünstig ausgleichen können.
      Auch Sturmfronten sind kein Regelenergieproblem mehr. Schon heute sind WEA weit verbreitet,
      die über eine so genannte Sturmregelung oder sanfte Sturmabschaltung verfügen. Dabei werden
      die Anlagen nicht abrupt bei bestimmten Windgeschwindigkeiten ab- oder zugeschaltet, sondern
      reduzieren bzw. erhöhen langsam ihre Leistungsabgabe.
      Die Schaffung eines einheitlichen und diskriminierungsfreien Regelenergiemarkt für Deutschland
      (und Europa) ist eine wichtige Voraussetzung für die optimale Integration der Windenergie. Zur
      Zeit ist dies noch nicht kosteneffizient und optimal der Fall. Der Windenergie werden daher
      gegenüber einem optimierten und freien Regelenergiemarkt sowohl ein überhöhter Bedarf an
      Regelenergie als auch zu hohe Kosten für die tatsächlich benötigte Regelenergie angelastet.
      Page 2
      Hintergrundpapier zum Pressefrühstück des BWE, 24.10.2003
      Seite 2
      • langfristig (mehrere Stunden bis Jahre):
      Die langfristigen Schwankungen der Windenergie werden im Kraftwerkssystem genauso
      aufgefangen wie Schwankungen im Stromverbrauch. Die Einspeisung von Wind ist „aus Sicht“ der
      konventionellen Kraftwerke von einer Abnahme des Verbrauchs nicht zu unterscheiden. Ein
      Zubau von Kraftwerken extra für die Windenergie („Schattenkraftwerke“ ) ist nicht notwendig.
      Die Ausnutzung der konventionellen Kraftwerke kann bei wachsendem Windenergie-Anteil durch
      überregionalen Stromaustausch deutlich verbessert werden. Die Wahrscheinlichkeit einer Flaute
      im gesamte europäischen Verbundnetz (UCTE) ist sehr gering. Schon heute beträgt die
      Übertragungskapazität zum benachbarten Ausland rund 17.000 Megawatt, also deutlich mehr als
      die in Deutschland installierte Windkraftleistung. Weiterhin können Speicherwasser-Kraftwerke in
      Skandinavien und den Alpenländern für eine zusätzliche Vergleichmäßigung sorgen.
      Im Sommer 2003 wurde ein angeblich unterdurchschnittliches Windangebot thematisiert.
      Tatsächlich wurden in den ersten drei Quartalen des Jahres 2003 nur 1,3 Prozent weniger
      Windstrom erzeugt als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Grund für die geringere Produktion
      war das unterdurchschnittliche Windangebot in den Wintermonaten Februar und März, aber nicht
      im Sommer. In den Monaten Juni, Juli und August lag das Windenergie-Aufkommen bei
      respektive 104 Prozent, 98 Prozent und 211 Prozent des Vorjahreswertes.
      Auch im Jahresvergleich sind die Schwankungen der Windenergie nicht höher als die der
      traditionell von der Stromwirtschaft genutzten Wasserkraft. Zwischen 1990 und 2000 schwankte
      die Jahresproduktion der deutschen Wasserkraftwerke zwischen 83 (1991) und 123 Prozent
      (2000) des Durchschnittswertes. Für die Windkraft schwankten die Werte im gleichen Zeitraum
      zwischen 84 (1996) und 111 Prozent (1994). Solche Schwankungen bei der Stromerzeugung sind
      vom Gesamtkraftwerkspark im europäischen Verbund ohne Probleme und ohne hohe
      Zusatzkosten auszugleichen.
      Ihre Ansprechpartner:
      Dr. Peter Ahmels
      Ralf Bischof
      Tel. 0541 – 35 060 10
      Tel. 0541 – 35 060 44
      und 04425 – 2 27
      mobil: 0173 – 280 96 86
      mobil: 0170 – 801 43 75
      E-Mail: p.ahmels@wind-energie.de
      E-Mail: r.bischof@wind-energie.de"
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 11:13:03
      Beitrag Nr. 300 ()
      Zu den Kosten:

      "Kosten für Windenergie sinken kontinuierlich

      Sie lesen im Forlgenden eine Original-Pressemitteilung
      Bundesverband WindEnergie e.V., vom 30.07.2003

      Osnabrück, 23.07.03. Die Erzeugungskosten von Windstrom sind hier zu Lande seit 1991 um 55 Prozent gesunken und werden in den nächsten sieben Jahren noch einmal um weitere 20 Prozent fallen. Das ist das Ergebnis einer Studie der Deutschen WindGuard zur derzeitigen Vergütungsregelung und Entwicklung der Windenergie-Nutzung in Deutschland.Der Studie zufolge wurde Strom aus neuen Windkraft-Anlagen an Standorten mit einem mittleren Windangebot im Jahr 1991 noch mit umgerechnet 18,43 Eurocent je Kilowattstunde vergütet (Geldwert von 2003); heute sind es über die 20-jährige Betriebszeit nur noch 8,33 Cent/kWh. 2010 wird die Vergütung wegen der gesetzlich festgelegten Degression bei nur noch 6,63 Cent/kWh liegen."Die immer wieder geforderte Degression der Einspeisevergütung für Windstrom ist seit Jahren gelebte Realität", betont BWE-Präsident Dr. Peter Ahmels. Die Entwicklung der Windenergie-Anlagentechnik zeige deutlich, dass wegen stabiler Rahmenbedingungen und industrieller Fertigung erneuerbare Energien die Wettbewerbsfähigkeit erreichen könnten.



      Herausgeber:
      Bundesverband WindEnergie e.V.
      am: 30.07.2003 09:23"
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 11:16:14
      Beitrag Nr. 301 ()
      Bescheuerte Grüne im Management? ;)

      "TOTAL steigt in die Windenergie ein

      24. November 2003

      Verfasser:

      IWR-Pressedienst

      Paris/Berlin - Der Mineralöl- und Erdgaskonzern TOTAL engagiert sich nun auch im Bereich der Windenergie. Der Präsident der TOTAL Gruppe, Thierry Desmarest, weihte am letzten Freitag auf dem Gelände der Raffinerie Dünkirchen die erste Windkraftanlage des Unternehmens ein. Der aus fünf Windenergieanlagen bestehende Windpark hat eine Leistung von 12 Megawatt. Die jährlich produzierte Strommenge wird dem Verbrauch einer 15.000 Einwohner zählenden Stadt entsprechen.

      TOTAL nutzt die Anlage als Test für künftige Engagements in Windkraftanlagen an Land und zu Wasser. Auf den fünf 80 bis 95 Meter hohen Masten mit 40 bis 50 Meter langen Rotorblättern kommen daher drei verschiedene Turbinentypen zum Einsatz.

      Die 15 Millionen Euro teure Windpark soll für mehrere Jahrzehnte Strom für die Region liefern. Die erfolgte daher in Abstimmung mit den örtlichen Behörden und wurde begleitet von umfassenden Informationen an die örtliche Bevölkerung. Der erzeugte Strom wird über die französische Energiegesellschaft EDF in das öffentliche Netz eingespeist.

      Die TOTAL Gruppe engagiert sich nach eigenen Angaben als einer der führenden Mineralöl- und Erdgaskonzerne weltweit auch in Fragen erneuerbarer Energie, unter anderem seit 20 Jahren als Anbieter von Solarenergie. Im Bereich der Windkraft zielt TOTAL mit den Erfahrungen aus der neuen Anlage auf ein Engagement in künftigen Projekten an Land oder in Offshore-Anlagen im Meer. Damit will die Gruppe auch einen Beitrag zur Erfüllung der von der Europäischen Union definierten Ziele zur Förderung erneuerbarer Energien leisten."
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 11:42:10
      Beitrag Nr. 302 ()
      Nochmals zur Regelenergie:

      "Wieviel `Regelenergie` benötigt man für den Einsatz der Windenergie?

      Für jedes Kraftwerk, das im Augenblick Strom erzeugt, muss eine gewisse Ersatzleistung (Regelenergie) bereit stehen, wenn es zu keinen Ausfällen der Stromversorgung kommen soll. Denn wenn bei gleich bleibender Nachfrage ein Kraftwerk wegen Störung vom Netz geht, muss sofort ein anderes einspringen können.

      Kohle- und besonders Atomkraftwerke gehen mitunter unvorhergesehen vom Netz. Also wurde diese Regelenergie nicht erst mit dem Aufkommen der Windenergie erfunden! Hinzu kommt, dass auch die Stromnachfrage im Tagesverlauf starken - und nicht immer voraussehbaren Schwankungen unterworfen ist. Mit diesen Gegebenheiten leben unsere Stromversorger seit Jahrzehnten und sind damit auch gut zurecht gekommen. Wir Verbraucher können das aus eigener Erfahrung bestätigen, denn Stromausfälle sind bei uns sehr selten.

      Wenn nun behauptet wird, dass die Regelenergie durch die Windenergie zum Problem würde, so ist dies einfach nicht wahr. Für den herkömmlichen Kraftwerkspark wirkt Windenergie wie eine Nachfrageschwankung mit umgekehrtem Vorzeichen. Steigt der Anteil an Windstrom, geht die Nachfrage für den übrigen Kraftwerkspark zurück, lässt der Wind nach, steigt die Nachfrage nach konventionellem Strom.

      Mithilfe immer weiter verbesserter Messtechnik und Wetterprognosen sind die Schwankungen im Windangebot jedoch relativ gut im Voraus berechenbar. Vorzuhaltende Reserveleistung für plötzliche Ausfälle, wie sie bei einem Atomkraftwerk jeder Zeit auftreten können, gibt es für Windstrom praktisch nicht. Es kann zwar böigen Wind geben, der zu mehr Windstromangebot führt, aber dass ein gleichmäßig und kräftig wehender Wind unerwartet innerhalb von Sekunden in totale Flaute übergeht, dürfte wohl kaum jemals auftreten.

      Dank moderner Computer- und Kommunikationstechnik ist die Voraussage des Windenergieangebotes sehr treffsicher geworden. Über 72 Stunden im Voraus liegt die Treffsicherheit bei 90 - 92%, Im Zeitraum von 1 - 7 Stunden sogar bei 94%. Wirklicher Regelbedarf ist hier also sehr gering und stellt grundsätzlich keine neuen Anforderungen an die Stromversorger ( mehr Info ... ) von der Bürgerinformation Neue Energien (BINE). Eine ausführliche Darstellung des Problems und der Lösung in englischer Sprache (PDF-Format) findet sich beim Institut für Solare Energietechnolgie der Universität Kassel.

      Wenn Stromversorger nun behaupten, sie müssten fossile Kraftwerksleistung für den Ausfall von Windstrom vorhalten, so ist das ein Mangel im jetzigen Kraftwerkspark, der dann nicht ausreichend flexibel strukturiert ist um Angebots- und Nachfrageschwankungen zu kompensieren.
      Zudem muss an dieser Stelle die Frage gestellt werden, wieviel Regelenergie denn für die am Netz befindlichen Kernkraftwerke seit vielen Jahren vorgehalten wird? Denn wenn ein Kernkraftwerk unvorhergesehen und plötzlich vom Netz geht, was immer mal wieder vorkommt, fehlen gleich 1300 bis 1500 MW, da das Kernkraftwerk dann nicht nur als Lieferant von Strom ausfällt, sondern auch noch der nicht unbeträchtliche Eigenstromverbrauch zur Aufrechterhaltung der Kühlsysteme usw. von außen geliefert werden muss. Ähnliches gilt für Kohlekraftwerke.

      Regelleistung lässt sich jedoch auch auf der Nachfrageseite bereitstellen. Beispielsweise ist es für ein elektromotorisch angetriebenes Kühlaggregat ziemlich gleichgültig, wann es im Betrieb ist, so lange die vorgesehene Solltemperatur im Kühlhaus in etwa eingehalten wird. Somit könnten Kühlaggregate - um nur ein Beispiel zu nennen - leicht eine zusätzliche Regelleistung von mehreren Tausend Megawatt zur Verfügung stellen. Dazu bräuchte man nur heute bereits ausgereifte Technik in die Praxis umzusetzen, indem man die Anlagen bedarfsgerecht ab- und zuschaltet. Bei plötzlich steigender Nachfrage, die mitunter ja nur Minuten dauert, werden einfach entsprechend viele Kühlaggregate kurzfristig abgeschaltet und springen erst wieder an, wenn der Strombedarf zurückgeht. Technisch kein Problem!

      Auch die Einführung eines Last abhängigen Stromtarifs würde zu einer Absenkung der Regelenergie führen. Neben Kühl- und Gefriergeräten könnten zum Beispiel auch Wasch- und Spülmaschinen so angesteuert werden, dass sie sich dann einschalten, wenn der allgemeine Stromverbrauch zurückgeht, bzw. die Stromerzeugung aus eneuerbaren Energien ansteigt.

      Solche Techniken sind bereits vor Jahren im Saarland erprobt worden und haben sich grundsätzlich bewährt. Es wäre Sache der Stromversorger, für die Einführung dieser Tarife zu sorgen."

      (http://www.ag-energie.org/faq.php)
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 11:44:09
      Beitrag Nr. 303 ()
      Zur Ökobilanz:

      "Gute Öko-Bilanz für Windenergieanlagen

      08. August 2003

      Verfasser:

      mit freundlicher Genehmigung des Grünen Emissionshauses, Freiburg

      Institution:

      Saxovent GbR

      E-Mail:

      saxovent@windkraft.de

      Lesen Sie nun eine Original-Pressemitteilung des Grünen Emissionshauses,
      Freiburg!

      Moderne Windenergieanlagen brauchen weniger als drei Monate, um den
      Energieaufwand auszugleichen, der für ihre Produktion und Errichtung nötig
      ist. Das ergaben neue Berechnungen des Grünen Emissionshauses in
      Zusammenarbeit mit dem Öko-Institut.


      Freiburg (iwr-pressedienst) - Bereits nach knapp drei Monaten ist die
      Primärenergie-Bilanz einer modernen Windenergieanlage positiv: Dann hat
      sie soviel Strom produziert, dass der gesamte Primärenergieaufwand für
      Herstellung und Errichtung wieder ausgeglichen ist. Das hat Das Grüne
      Emissionshaus in Freiburg zusammen mit dem Öko-Institut anhand aktueller
      Daten des Herstellers Enercon errechnet. Die Berechnungen wurden mit Hilfe
      des Öko-Bilanz-Programms GEMIS durchgeführt und basieren auf einer
      1,8-MW-Anlage des Typs Enercon E-66 auf einem 98 m-Betonturm mit einer
      jährlichen Stromproduktion von ca. 4 Millionen Kilowattstunden.

      Auch wenn man den Schadstoffausstoß zu Grunde legt, dauert es nur
      wenige Monate, bis die Bilanz positiv ist: So hat die Windenergieanlage
      schon nach viereinhalb Monaten Betrieb der Atmosphäre mehr Kohlendioxid
      erspart, als im Rahmen der Herstellung und Errichtung ausgestoßen wurde.
      Die Bilanz bei Schwefeldioxid und Stickoxiden ist nach rund acht bzw.
      neuneinhalb Monaten positiv. Über eine 20-jährige Betriebszeit vermeidet
      eine Windenergieanlage insgesamt rund 49.000 Tonnen Kohlendioxid, mehr als
      52 Tonnen Schwefeldioxid und knapp 45 Tonnen Stickoxide. Das sind die
      Schadstoffmengen, die freigesetzt würden, wenn der Strom statt aus
      Windenergie von dem derzeitigen deutschen Kraftwerkspark käme. "Diese
      Daten widerlegen all jene, die die Windenergie als energetisch ineffizient
      und ökologisch sinnlos abstempeln", resümiert Heinrich Röder,
      Geschäftsführer des Grünen Emissionshauses.


      Das Grüne Emissionshaus ist einer der führenden Anbieter von
      Windenergiefonds in Deutschland. Seit der Gründung des Unternehmens im
      Jahr 1996 wurden elf Fonds mit einem Investitionsvolumen von insgesamt 313
      Mio. Euro aufgelegt und damit Windparks mit einer Gesamtleistung von rund
      225 MW finanziert. Den nächsten Windenergiefonds wird Das Grüne
      Emissionshaus Mitte September 2003 präsentieren. Er umfasst ein
      Investitionsvolumen von rund 36 Mio. Euro und beinhaltet 19
      Windenergieanlagen mit jeweils 1,5 MW Leistung in Brandenburg.



      Die Pressemitteilung kann unter http://www.das-gruene-emissionshaus.de als
      pdf-Datei heruntergeladen werden. Unter der Rubrik
      Wissen/Hintergrundinformationen finden dort interessierte Leser auch eine
      detaillierte Aufstellung der GEMIS-Berechnung in einer pdf-Datei.


      Freiburg, den 08. August 2003"
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 11:51:47
      Beitrag Nr. 304 ()
      Kann Kernenergie in Zukunft fehlendes Öl ersetzen?
      Kaum. Zunächst muss man sich klar machen, dass Kernkraftwerke praktisch nur Strom liefern können. Weltweit erzeugen sie zur Zeit (mit abnehmender Tendenz) unter 20% des Strombedarfs. Damit sie überhaupt Öl ersetzen könnten, müsste Kernenergie in Bereichen eingesetzt werden, die heute noch vom Öl versorgt werden. Öl hat einen Anteil von ca. 40% am Weltendenergieverbrauch, Kernenergie ca. 2%! Der Anteil der Kernenergie müsste also vervielfacht werden, wenn merkliche Anteile des Ölverbrauchs ersetzt werden sollten. Wollte man bis zur Jahrhundertmitte 20% des jetzigen Energieverbrauchs durch Kernkraftwerke decken, müsste ab sofort jede Woche ein neues KKW in Betrieb gehen. Allerdings gäbe es dann in 20 bis 30 Jahren auch kein Uran mehr, um diese Kraftwerke zu betreiben, da dessen Vorräte begrenzt sind.


      Wie lange reicht das Uran zum Betrieb von Kernkraftwerken?

      Kernkraftwerke brauchen zum Betrieb das radioaktive Uran 235, das zu ca.0,7 % im natürlich vorkommenden Uran enthalten ist. Uranerze gelten dann als wirtschaftlich abbaubar, wenn sie mindestens 0,4% Uran pro Tonne Erz enthalten. Natürlich werden höher konzentrierte Erze (bis 10%) bevorzugt abgebaut, doch sind solche Erze begrenzt. Momentan ist die Versorgungslage mit Uran kein Problem. Anfang der 70er Jahre war für die Jahrtausendwende noch ein Bestand von ca. 2500 Kernkraftwerken vorgesehen, tatsächlich sind heute ca. 440 in Betrieb. Neubau und Stillegung alter Anlagen halten sich in etwa die Waage. Die verbleibenden KKWs können noch ca. 130 Jahre mit den bekannten Uranvorkommen versorgt werden, bei einem - allerdings äußerst unwahrscheinlichen Ausbau - würde jedoch bald ein Versorgungsengpass auftreten. Man könnte dann zwar auf ärmere Erze ausweichen und so die förderbaren Mengen vergrößern, doch würden die mit dem Abbau verbundenen Umweltbelastungen dann noch größer werden. (Allein die Sanierung des ostdeutschen Uranabbaugebietes Wismut erfordert voraussichtlich einen zweistelligen Milliardenbetrag. Jetziger Stand: 6,65 Mrd. Euro.) Denkbar wäre, ca.1000 KKWs, die dann vielleicht 2% - 3% des Weltenergiebedarfs decken könnten, ein paar hundert Jahre mit dem vorhandenen Uran zu versorgen, bevor die Vorräte endgültig erschöpft wären. Zurück blieben dann strahlende Atomruinen und viele Millionen Kubikmeter strahlender Abfall, der über Tausende von Jahren überwacht werden müsste. Die Kosten dafür sind unkalkulierbar (billiger Atomstrom?)!

      Bisweilen hört man die These, dass das im Meerwasser vorhandene Uran für weitere 50.000 Jahre zum Betrieb von KKWs ausreichen würde (vgl. Prof. Heinloth). Doch das ist ein frommer Selbstbetrug. Meerwasser enthält 0,003 g Uran pro Tonne (m3). Aus einem Gramm angereichertem Uran (Anreicherungsfaktor 5) kann man ca. 300 Kilowattstunden Strom im KKW gewinnen. Man müsste also das Uran aus ca. 5 Tonnen Meerwasser vollständig gewinnen, um genug Uran für die Produktion von einer Kilowattstunde Strom zu erhalten. Anders ausgedrückt: Um auch nur ein KKW (1300 MW = 1,3 mio kWh Strom pro Stunde) mit Uran aus Meerwasser zu versorgen, müsste man jede Sekunde 1800 Tonnen Meerwasser aufbereiten! Das dürfte technisch ein großes Problem sein. Denkbar ist außerdem, dass die Urangewinnung aus dem Meerwasser mehr Energie erfordert, als das so gewonnene Uran in Form von Strom zurück liefern könnte.

      Fazit: Ein verstärkter Ausbau der Kernenergie würde in absehbarer Zeit zu einem Zusammenbruch der Uranversorgung führen. Kernenergie ist keine zukunftsfähige Lösung des Energieproblems.

      Quelle: Römpp Chemielexikon, u. a.

      Ergänzung:

      Auch der viel diskutierte sogenannte schneller Brüter könnte die Situation nicht entschärfen - im Gegenteil! Zwar kann ein schneller Brüter die Uranvorräte theoretisch um den Faktor 60 strecken, da er auch das eigentlich nutzlose Uran 238 in Kernbrennstof (Plutonium) umwandeln kann, jedoch funktioniert das in der Praxis nur unzureichend. Schnelle Brüter selbst sind nur mit erhöhtem Sicherheitsrisiko zu betreiben, die größte Gefahr steckt jedoch im Brennstoff selbst, dem Plutonium. 5 kg Plutonium reichen bereits zur Herstellung einer Atombombe. Zum Betrieb eines schnellen Brüters muss immmer wieder Plutonium in einem technischen Prozess aus bestrahltem Uran abgetrennt werden. Das geht nicht ohne Verluste ab und deshalb hat keine Wiederaufarbeitungsanlage für Kernbrennstoffe, die das Plutonium extrahieren, eine lückenlose Bilanz über den Verbleib des Plutoniums.

      Es besteht also immer die Gefahr, dass Plutonium aus dem Brennstoffkreislauf zwecks Herstellung von Atomwaffen abgezweigt wird. Eine Welt voller Brutreaktoren wäre politisch nicht mehr beherrschbar! Jedes Land, das den Brüter nutzt, könnte unbemerkt und unkontrolliert Atomwaffen herstellen. Zudem würde sich ein Schwarzmarkt für waffenfähiges Plutonium entwickeln. Es ist nicht von ungefähr, dass alle westlichen Industrieländer aus der Brütertechnik ausgestiegen sind!

      Es gibt allerdings auch eine ganz banale technische Einschränkung der Brütertechnik: Heute existieren weltweit ca. 1000 Tonnen Plutonium, die ca. 200 (noch zu bauende) Reaktoren à 1000 MW, also etwa 1% der Weltendenergieversorgung übernehmen könnten. Dieser Anteil ließe sich pro Jahr um etwa 6 % steigern, so dass unter realistischen Bedingungen (unter Einrechung von 20 Jahren Bauzeit - da es heute keine kommerziellen Brutreaktoren gibt und diese erst entwickelt werden müssten) Brutreaktoren um 2050 herum maximal 6% zur Weltenergieversorgung beitragen könnten, falls bis dahin der Weltenergieverbrauch konstant bleibt und nicht weiter steigt, was eher wahrscheinlich ist."

      (http://www.ag-energie.org/faq.php)
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 13:09:23
      Beitrag Nr. 305 ()
      Es ist ein Teil der Öko-Lüge zu suggerieren , dass die Windenergie eine Alternative zur Stromerzeugung mit Atomkraftwerken sei - nach dem Motto "Windkraft oder Atomtod" .

      Da Atomkraftwerke und Kohlekraftwerke zur Grundlast eingesetzt werden, kann wegen der unsstete Stromerzeugung mit Windkraft kein Atomkraftwerk / Kohlekraftwerk abgeschaltet werden.

      Ich will hier ja gar nicht für die Kernkraft argumentieren - wenn ihr hier jedoch die Windkraft als Alternative zur Atomkraft darstellt unterstelle ich euch vorsätzliche Volksverdummung.

      Die grüne Position müsste ehrlicherweise lauten: Die einzige Alternative zur Atomkraft besteht im Ausbau von Gas und Kohlekraftwerken eventuell auch Biomasse etc. bzw in einer Wirkungsgradsteigerung dieser Anlagen.

      Aber das mit verlogenen grünen Wind-Ideologen zu diskutiern ist immer schwer - denn die Windkraft ist ja von den Grünen zur Religion erklärt worden.
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 15:08:02
      Beitrag Nr. 306 ()
      Obschon grosse Teile Deutschlands mittlerweile flächendeckend von Windrädern "versaut" worden sind ,trägt die Windenergie bis 2020 kaum zur Stromversorung (in NRW) bei , wie das RWI im Auftrag der Landesregierung in NRW ermittelt hat.

      Insofern halte ich die Behauptungen der an der Windkraft (auf Kosten der Stromkunden) verdienenden Firmen bezüglich Energiebilanz für übertrieben und geschönt bzw. rein theoretisch.
      Leider werden durch das EEG Windindustrieanlagen in windschwachen gebieten gefördert, denn viele Windkraftanlagen im windschwachen Binnenland holen die Energie , die zu ihrer Herstellung, Transport, Abriss etc. notwendig waren oft gerade in ihrer gesamten Lebensdauer wieder rein.
      Zu Lasten der Windenergie muss auch Regelenergie, Naturverbrauch und Belästigung der Anwohner gerechnet werden.

      Hier der Artikel des RWI:
      "

      http://www.rwi-essen.de/pls/portal30/PORTAL30.wwv_media.show…

      NRW: Braun- und Steinkohle bestimmen weiterhin den Energiemix
      Die Kapazität an Braun- und Steinkohlekraftwerken in NRW wird bis 2020 voraussichtlich nahezu konstant bleiben. Regenerative Energien werden auch zukünftig nur einen relativ geringen Beitrag zur Stromversorgung Nordrhein-Westfalens leisten.


      Die heutigen Kapazitäten an Braun- und Steinkohlekraftwerken in NRW werden voraussichtlich auch noch im Jahr 2020 bestehen. Dies ist ein Ergebnis des Gutachtens "Energiemix der Zukunft unter besonderer Berücksichtigung regenerativer Energieträger in Nordrhein-Westfalen", das das RWI im Auftrag des Parlamentarischen Beratungs- und Gutachterdienstes des Landtags Nordrhein-Westfalen erstellt hat. Demnach wird Strom aus Braunkohle in der Grundlast trotz zusätzlicher Belastungen durch den Emissionshandel kostengünstiger als andere Energieträger bleiben. Alte Braunkohlekraftwerke, die ihre wirtschaftliche Nutzungsdauer erreicht haben, werden daher voraussichtlich durch effizientere Braunkohlekraftwerke ersetzt werden. Chancen für den Bau neuer hocheffizienter Steinkohlekraftwerke könnten sich bieten, weil der durch den sukzessiven Ausstieg aus der Kernenergie verursachte zukünftige Bedarf an neuen Kraftwerken aus Kapazitätsgründen nicht allein durch Braunkohlekraftwerke gedeckt werden kann. Atomstrom machte in Deutschland bisher bis zu 50% des gesamten in der Grundlast erzeugten Stromvolumens aus.

      Erdgas in Spitzen- und Mittellastbereich auf dem Vormarsch


      Anders sieht es hingegen in den Bereichen Spitzen- und Mittellast aus: hier wird vermutlich der Anteil an mit Erdgas betriebenen Gas- und Dampfturbinenkraftwerken (GuD-Anlagen) zunehmen. Diese sind im Bau billiger als Kohlekraftwerke. Niedrige CO2-Emissionsfaktoren sorgen zudem dafür, dass für den Betrieb von Erdgasanlagen eine geringere Zahl von Emissionslizenzen nötig sein wird als für Kohlekraftwerke gleicher Leistung. Für die Spitzenlast sind Erdgaskraftwerke besonders geeignet, weil sie in sehr kurzer Zeit hochgefahren werden können. Daher werden bestehende Erdgaskraftwerke lediglich durch moderne mit Erdgas betriebene GuD-Anlagen mit hohem Wirkungsgrad ersetzt werden.

      Erneuerbare Energien leisten einen kaum bedeutenden Beitrag

      Regenerative Energien werden hingegen eine relativ geringe Rolle im zukünftigen Energiemix von NRW spielen. Bis zum Jahr 2020 wird ihr Anteil an der Stromerzeugung voraussichtlich die Marke von 5% nicht wesentlich überschreiten. Derzeit haben regenerative Energien einen Anteil von rund 1,5%, welcher vor allem auf Wind- und Wasserkraft beruht. Zwar wird sich der Wettbewerbsnachteil von erneuerbaren Energien zukünftig verringern, weil Strom aus Kohle und Gas sich - u.a. durch den Emissionshandel - verteuern wird. Derzeit sind aber vor allem Solarenergie und (Onshore-)Wind noch nicht wettbewerbsfähig. Deponie-, Klär- und Grubengas sowie Biomasse werden bereits heute in wirtschaftlicher Weise zur Stromproduktion eingesetzt. Ihre Potenziale sind allerdings im Vergleich zur Stromerzeugung auf Basis konventioneller Energieträger sehr begrenzt. Das Gutachten konstatiert indes, dass "in den kommenden 15 bis 20 Jahren die Stromerzeugung aus Deponie-, Klär- und Grubengas sowie aus Biomasse und (Offshore-)Wind wirtschaftlich sein könnte".

      Mehr Effizienz durch konventionelle Kraftwerke mit höherem Wirkungsgrad

      Der Zubau von Windkraftanlagen wird in NRW voraussichtlich deutlich abnehmen, da sie bereits seit 2001 nicht mehr durch Landesmittel gefördert werden. Landesweite Förderprogramme unterstützen vor allem die Energieträger Biomasse und Solarenergie. Von zentraler Bedeutung für den Anteil regenerativer Energieträger in Nordrhein-Westfalen wird zunächst die Zufeuerung von Biomasse in Kohlekraftwerken sein. Trotz der begrenzten Nutzung regenerativer Energien lassen sich nach Aussage des Gutachtens aber erhebliche Treibhausgasminderungen erreichen, indem beispielsweise alte Steinkohle- durch neue Steinkohlekraftwerke oder durch Erdgas betriebene GuD-Anlagen mit deutlich höherem Wirkungsgrad ersetzt werden.
      "

      Quelle RWI
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 15:53:10
      Beitrag Nr. 307 ()
      Auch der viel diskutierte sogenannte schneller Brüter könnte die Situation nicht entschärfen - im Gegenteil!
      Das "im Gegenteil" ist wohl mehr so satzfüllendes pseudoargumentatives "im Gegenteil" sein. :rolleyes:
      Aus dem Text wird das im Gegenteil jedenfalls nicht deutlich.


      Fakt ist: Die Forschung an solchen Technologien ist in D eingestellt. Das Ausland wird es aber für uns schon richten, denn China wird seinen gewaltigen Energiehunger nicht durch Windkraftwerke und auch nicht durch Solarflächen decken.

      Und auch die Photovoltaik soll nach Wünschen der Ökos Autos per Wasserstoff antreiben. Da Strom die kostbarste Form der Energie ist, halt ich so eine Umwandlung für Schwachsinn.
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 08:48:20
      Beitrag Nr. 308 ()
      vielleicht können wir die vorhandene Technik bald vergessen: :laugh::rolleyes:

      http://www.bild.t-online.de/BTO/news/2004/08/17/ufo__astrona…
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 08:51:04
      Beitrag Nr. 309 ()
      ..würde ich mal unter Höhen-koller verbuchen..:laugh:;)
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 09:24:04
      Beitrag Nr. 310 ()
      #304

      vielleicht auch nicht, hast Du dich mal mit den Schrifttafeln der Sumerer beschäftigt ? Solltest Du vielleicht mal. ;):D
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 09:27:41
      Beitrag Nr. 311 ()
      oh, ist v. Däniken wieder aktiv??:laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 09:50:41
      Beitrag Nr. 312 ()
      Die Windenergie wird stetig wettbewerbsfähiger. Das liegt vor allem daran, daß die notwendige Technik weiterentwickelt wird. Das ist es, was den Gegnern die größten Kopfzerbrechen bereitet: Nach und nach gehen ihnen die Argumente aus.

      In 2003 lag der durchschnittliche Schadensaufwand der Versicherungen schon unter der Hälfte der jährlichen Prämen. Da ist schon bald mit sinkenden Prämen zu rechnen.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 09.09.04 19:19:05
      Beitrag Nr. 313 ()
      Die Windenergie wird stetig wettbewerbsfähiger

      Hüstel, hüstel.

      Trotz Milliardensubventionen scheint es irgendwie schwierig zu sein, damit Geld zu verdienen:





      " Erkelenz, 9. September 2004

      Umweltkontor Renewable Energy AG: Konzernabschluss 2003 durch außerordentliche
      Sondereffekte belastet

      Die Umweltkontor AG, Erkelenz, weist im Konzernabschluss 2003 einen Umsatz von
      174 Mio. EUR (2002: 143 Mio. EUR) und ein Ergebnis von -46 Mio. EUR (2002:
      -5,2 Mio. EUR) aus. Der Konzernjahresfehlbetrag beinhaltet einmalige negative
      Sondereffekte in einer Größenordnung von rund 38 Mio. EUR., die sich im
      Wesentlichen aus der erforderlich gewordenen Entkonsolidierung der Nevest New
      Energy AG (7 Mio. EUR), der Abschreibung von Forderungen auf ehemalige
      Konzerngesellschaften und Produktionsanlagen für Biodiesel und die Verwertung
      von Biomasse (20 Mio. EUR) sowie der Abschreibung risikobehafteter oder nicht
      realisierter Auslandsprojekte (3 Mio. EUR) ergeben. Hinzu kommen
      Einzelwertberichtigungen und Ausbuchungen von Forderungen (4 Mio. EUR) sowie
      Rückstellungszuführungen im Rahmen der Risikovorsorge in Höhe von 4 Mio. EUR.

      Auf Basis dieser Situation führte der Rückzug einiger Geschäftsbanken aus der
      Unternehmensfinanzierung dazu, dass die zuständige
      Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young für den Jahresabschluss 2003 ein
      sogenanntes Versagungstestat erteilt hat. Begründung ist der nicht gesicherte
      Fortbestand der Gesellschaft.

      Mit Datum von heute meldet die Umweltkontor AG, dass sie einen Antrag auf
      Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt hat.
      :eek:

      Konzernkennzahlen im Vergleich:

      In Mio. EUR 2003 2002
      Umsatz 174 143
      Gesamtleistung 177 149
      EBIT -46 -5
      davon Sonderbelastungen
      bzw. Einmalaufwand -38
      Ergebnis der gewöhnlichen
      Geschäftstätigkeit -49 0,7
      Konzernjahresfehlbetrag -46 -5,2
      Konzerneigenkapital 7 53
      Eigenkapital AG 29 82
      Eigenkapitalquote AG in Prozent 28,7 49,7"

      und gleich noch die INSOLVENZ:

      " Erkelenz, 9. September 2004

      Umweltkontor Renewable Energy AG stellt Antrag auf Eröffnung des
      Insolvenzverfahrens, die Geschäfte werden fortgeführt

      Die Umweltkontor Renewable Energy AG, Erkelenz, hat beim Amtsgericht

      Mönchengladbach Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt. Auf
      Basis des mit eingereichten Insolvenzplans sollen die Geschäfte des
      Unternehmens weitergeführt werden.

      Grund ist die Zahlungsunfähigkeit der Umweltkontor AG. Die seit über einem
      halben Jahr geführten Gespräche mit den Banken zur Durchfinanzierung der
      Sanierungs-maßnahmen konnten wider Erwarten nicht zu einem positiven Abschluss
      geführt werden. Zwei von sechs Banken waren nicht mehr zur Aufrechterhaltung
      der gewährten Kredite bereit, obwohl andere Banken zwischenzeitlich über 30
      Mio. EUR neue Finanzmittel in Aussicht gestellt hatten.

      Sollte in den nächsten Wochen doch noch eine Einigung erzielt werden, geht die
      Gesellschaft davon aus, den Insolvenzantrag zurückziehen zu können.

      Die Insolvenz betrifft ausschließlich die Umweltkontor Renewable Energy AG.
      Die Tochtergesellschaften sind durch ihren eigenständigen Geschäftsbetrieb und
      teilweise durch vorhandene Vermögenspositionen wirtschaftlich nicht
      unmittelbar betroffen.

      Dies gilt auch für die rund 85 Betreibergesellschaften der bestehenden
      Windparks in der Rechtsform der GmbH und Co. KG, die rechtlich und
      wirtschaftlich unabhängige Gesellschaften sind."
      Avatar
      schrieb am 09.09.04 19:22:50
      Beitrag Nr. 314 ()
      Die Bahn hat ja heute ihre Preiserhöhung mit den gestiegenen Energiepreisen begründet.

      Hoffentlich führt das endlich mal zu einem Umdenken zurück zur billigen Atomkraft.
      Avatar
      schrieb am 09.09.04 20:01:31
      Beitrag Nr. 315 ()
      newnoise
      sollten die Züge mit Atomkraft betrieben werden :confused:

      Störfall in zwei Kernkraftwerken bei Hamburg
      09. Sep 18:31
      Der Konzern Vattenfall hat Probleme in zweien seiner Atomkraftwerke. Beide wurden zunächst abgeschaltet.

      Die Reaktoren der Atomkraftwerke in Brunsbüttel und Krümmel sind wegen technischer Probleme abgeschaltet worden.... www.netzeitung.de

      In einem AKW waren Kabel, die noch aus den 70er Jahren stammen, porös!
      Avatar
      schrieb am 09.09.04 20:04:58
      Beitrag Nr. 316 ()
      Stella

      Ja natütlich sollten Züge mit Atomenergie betrieben werden.

      Werden sie doch heute schon.
      Avatar
      schrieb am 09.09.04 20:08:43
      Beitrag Nr. 317 ()
      auch in Deutschland?
      Avatar
      schrieb am 09.09.04 20:12:17
      Beitrag Nr. 318 ()
      Also Stella, ich weiß ja, daß du nicht die hellste bist, aber mit Atomenergie meine ich, Energie die aus Atomkraft gewonnen wird. Und wie du wissen dürftest, gibt es in Deutschland Kernkraftwerke. Mithin fahren auch deutsche Züge durch Atomstrom.
      Avatar
      schrieb am 09.09.04 21:04:54
      Beitrag Nr. 319 ()
      Hallo flitztass,

      #308
      wir wollen doch nicht die Nordex vergessen!:cry:

      Avatar
      schrieb am 09.09.04 21:12:24
      Beitrag Nr. 320 ()
      Stella Atomstrom von Atomkraftwerken.
      Denke , wenn die Wissenschaftler, jedes mal dieses Risiko nicht in kauf genommen hätten, dann hätten wir manche Medizin, Röntgenstrahlen etc nicht.
      Atomstrom ist die beste und umweltfreundlichste Energie, wenn man das Entsorgungsproblem löst.
      Aber wußten wir vor soundsoviel Jahren was passiert wenn. :confused:
      Die Zukunft und das Wissen um mehr , wird uns die Lösung bringen.
      Wind, Sonne, Erdwärme, Biogase, Wasserstoff und Atom werden die Zukunft der nächsten 50 Jahre sein. Weiter kann keiner schauen ,
      Nostradamus meinte mal, das Energieproblem wird durch Schallwellen gelöst,was meinte er wohl damit:confused:
      Luft auf Membranen?:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 10.09.04 03:17:31
      Beitrag Nr. 321 ()
      Ich fordere: Freie Energie für freie Bürger !!
      :p:p:p:p

      Mindestens 543 neue AKW`s in Deutschland.

      Dreck weg - Afghanisten, Balkan, Irak

      Welcher starke Mann hat Angst vor ein bisschen Atom...
      Avatar
      schrieb am 15.09.04 11:32:38
      Beitrag Nr. 322 ()
      Ein neues Highlight rot-grünen Schwachsinns in der Energiepolitik:

      Nachdem man nun dank Subventionierung durch das EEG die Landschaft mit Windmühlen zugepflastert hat, und durch absurd hohe Preise für Strom aus diesen Windmühlen und aus Photovoltaik-Anlagen den Strompreis in die Höhe getrieben hat, will man nun den Strom in Zukunft vermehrt aus dem Ausland importieren, damit er wieder billiger wird.

      Wozu brauchen wir auch Arbeitsplätze in Deutschland? Da kaufen wir doch lieber billigen Atomstrom aus Schrottreaktoren in der Ukraine! :rolleyes:

      Wenn man dann mal alle Stromversorger in Deutschland ruiniert hat, wer kauft dann eigentlich den Wind- und Solarstrom zu den überteuerten Preisen? Kann man dann die Billigstromanbieter aus Tschechien und der Ukraine zwingen, den deutschen "Öko-Strom" zu den überteuerten Preisen des EEG abzukaufen? :rolleyes:

      Hier die aktuelle Meldung zum Thema:

      REGULIERER KURTH

      Importe sollen Strompreis drücken

      Im Konflikt um steigende Preise für Strom und Gas setzt der künftige Chef der zuständigen Aufsichtsbehörde auf verstärkte Importe. Matthias Kurth kündigte außerdem an, die gegenwärtigen Preiserhöhungen nachträglich zu überprüfen.


      ...

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,318083,00.html
      Avatar
      schrieb am 28.09.04 15:56:02
      Beitrag Nr. 323 ()
      Die neuesten Superzahlen der immer konkurrenzfähiger werdendenden Windenergiebranche wurden heute von Plambeck veröffentlicht. Die Zahlen für das 2. Quartal:

      Umsatz: 3.59 Millionen Euro
      Betriebsergebnis: -147.07 Millionen Euro


      :eek:
      Avatar
      schrieb am 28.09.04 16:07:43
      Beitrag Nr. 324 ()
      filtzlass #317

      Was für ein Schwachsinn. Da fällt einem wirklich nichts zu ein. Und unglaublich was unsere Presse denen alles durchgehen läßt! Diese Energiepolitik ist mitveranwortlich für die hohen Energiepreise und die Folgen, die daraus entstehen.
      Avatar
      schrieb am 29.09.04 18:13:42
      Beitrag Nr. 325 ()
      Dr.Spezialist
      Atomstrom scheitert nicht nur am Entsorgungsproblem, sondern auch daran, dass kein AKW-Betreiber bereit ist die Risiken zu übernehmen bzw. zu versichern. Warum?
      Avatar
      schrieb am 29.09.04 18:51:57
      Beitrag Nr. 326 ()
      Weil Leute wie Homer Simpson in AKWs arbeiten! :laugh:
      Avatar
      schrieb am 29.09.04 23:47:33
      Beitrag Nr. 327 ()
      Windkraft ist NICHT ökologisch!

      Es gibt bessere und vor allem billigere Wege CO2 einzusparen!

      Windkraft steht für ideologische Verblö... ,pardon ... Verblendung der Öko-Szene.
      Avatar
      schrieb am 30.09.04 00:28:13
      Beitrag Nr. 328 ()
      Hallo flitztass,

      die Bilanzzahlen sehen bei den anderen Windparkbetreiber nicht viel besser aus! Wenn man dann noch aus der GuV die Einnahmen aus der Stromeinspeisung im Verhätnis zu der installierten Leistung in KW setzt und dann mit den den Stromeinspeisekosten dividiert erkennt man sehr schnell das die Windernergie keine anständige Leistung in KW/h bringt. :laugh: Da wurde und wird ein Milliardengrab in Windparks errichtet der mit daran Schuld ist das der Industriestandort Deutschland von dieser Politik vernichtet wird. Und wenn wir jetzt auch noch Strom aus dem Ausland beziehen, dann kaufen wir auch Atomstrom der von den neusten Atomkraftwerke erzeugt wird. Unsere Atomingenieure sind ja bereits in Jura von Frankreich und warum sollte wir dann nicht diesen billigen und CO2 freien Atomstrom kaufen. Perverser konnte man diese Lüge der Grünenidiologie wirklich verkaufen. :mad: Das ist staatlich verordnete Arbeitsplatzvernichtung pur!:mad:


      Am meisten kotzen mich diese GrünenGutmenschen damit an wenn sie ihre angeblichen Leistung mit hohen Subventionen verkaufen wie hier beim EEG und von anderen verlangen sie sollen ihren Service kostenlos zu Verfügung stellen und gleichzeitig sollen die Arbeitnehmer mit Stundenlohsätze weit unter den der Chinesen arbeiten!:cry:
      Avatar
      schrieb am 30.09.04 00:55:35
      Beitrag Nr. 329 ()
      Hallo Dr. Spezialist,

      #315
      ich will mal das Rätsel lösen das Du und die ganze Wissenschaft nicht im Stande sind zu lösen!

      Ersten lebte Nostradamus in einer Zeit in dem es nicht viel gab und nur ein paar handverlesene Wisenschaftler wußten ein paar Dinge.

      Aber man wußte damals bereits das man ein Kerze mit Schall ausmachen konnte. Und man wußte auch das dieser Schall sich in einer Welleform ausbreitete. Und wenn Nostradamus mal wieder sein böses Alpdrücken (Visionen) hatte, dann sah er Dinge wie Stromleitungen und auch die Sinuskurve für den elektrisschen Strom. Blos diese Dinge gab es in seiner Zeit einfach nicht und wie sollte man das erklären? Aber Wellen oder Schallwellen sehen doch wirklich der Sinuskurve für den elektrischen Strom verdammt ähnlich und der Strom wird über Stromleitungen transportiert die sich genauso ausbreiten wie die Schallwellen! Das Stromnetz breitet sich schließlich in der Strukur genauso in alle Richtungen vom Erzeugungspunkt aus.!


      So einfach kann die Lösung sein!:cry:

      Ich Frage mich wirklich ist niemand mehr fähig sich in zwei Zeitepochen hineinzudenken?

      Falls Du als Dr. Spezialist meine Auflösung weiter geben solltest dann denke auch eine Sekunde an mich.


      Ich persönlich glaube nicht das Nostradamus in die Zukunft sehen konnte, aber diese Genie hatte sehr gute Visionen und war ein Forschergenie das ich mit Leonardo de Vinci vergleichen würde. Blos zu damaligen Zeit gab es die christlichen Gotteskämpfer die genauso verrückt waren wie heute die Grünen Ökospinner!:cry: Nostradamus wurde halt in der flaschen Zeit und am falschen Ort gebohren!;)

      Gruß Albatossa
      Avatar
      schrieb am 29.10.04 09:48:39
      Beitrag Nr. 330 ()
      EXPERTENSCHELTE

      Deutschland ohne Energiestrategie

      Die Internationale Energie-Agentur geht mit der Bundesregierung hart ins Gericht. IEA-Chefökonom Fatih Birol attestiert Rot-Grün bei der Energiepolitik Konzeptlosigkeit. Vor allem die Abhängigkeit von russischem Gas beunruhigt den Experten.






      Kraftwerk: "Politik mehr auf Fakten gründen"
      Berlin - "Die deutsche Regierung muss ihre Politik mehr auf Fakten gründen", sagte Birol der "Berliner Zeitung". Der Experte bemängelte, dass Deutschland die Leistungsfähigkeit erneuerbarer Energiequellen überschätze und über keine tragfähige Strategie verfüge, wie der geplante Ausstieg aus der Atomkraft durch andere Energieträger aufgefangen werden kann, hieß es weiter.

      Das Ziel von Bundesumweltminister Jürgen Trittin, bis zur Mitte des Jahrhunderts den Energiebedarf zur Hälfte durch erneuerbare Energien zu decken, bezeichnete Birol als "guten Gedanken und guten Wunsch". Er ergänzte: "Aus meiner Sicht ist er jedoch nicht realistisch."

      Erneuerbare Energien hätten zwar den Vorteil, dass sie umweltverträglich seien, sagte der Experte. In Deutschland fehlten jedoch die geographischen Voraussetzungen, um in ausreichender Menge zuverlässig Strom aus Wind, Sonne oder Wasserkraft zu erzeugen. Außerdem sei Ökostrom verhältnismäßig teuer, was eine Gefahr für die Wirtschaft darstelle.

      "Abhängigkeit von Russland wird immer größer"

      Hinsichtlich des geplanten Atomausstiegs sagte der Experte, dass dieser eine politische Entscheidung sei, die die IEA respektiere. Gleichwohl fehle es Deutschland an einer durchdachten Strategie, wie die Atomkraftwerke ersetzt werden könnten.


      Eindringlich warnte Birol davor, im Rahmen des Atomausstieges zu sehr auf Gaskraftwerke zu setzen. "Deutschlands Abhängigkeit von Russland wird immer größer", sagte er. Russland ist bereits heute der bei weitem wichtigste Gaslieferant der Bundesrepublik.

      Birol sagte, auch Kohle oder Erdöl seien kein vernünftiger Ersatz für Atomkraft, da beide Brennstoffe umweltschädlich seien. Er plädierte deshalb dafür, den Atomausstieg zu verschieben. Die deutschen Energieversorger hatten sich im Rahmen des Atomkonsenses im Jahr 2000 verpflichtet, die Produktion von Strom aus Kernenergie in den kommenden Jahrzehnten auslaufen zu lassen.

      Der IEA-Chefökonom warf Rot-Grün auch vor, für die hohen Strom- und Gaspreise in Deutschland mitverantwortlich zu sein. Bisher habe es die Regierung nicht geschafft, einen schlagkräftigen Energiemarkt-Regulierer einzusetzen. "Die deutsche Regierung muss dafür sorgen, dass die Marktmechanismen besser funktionieren", forderte Birol.


      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,325514,00.html
      Avatar
      schrieb am 29.10.04 12:31:03
      Beitrag Nr. 331 ()
      Noch aus der Berliner Zeitung:

      Der IEA-Chefökonom warf Rot-Grün auch vor, für die hohen Strom- und Gaspreise in Deutschland mitverantwortlich zu sein. Bisher habe es die Regierung nicht geschafft, einen schlagkräftigen Energiemarkt-Regulierer einzusetzen. "Die deutsche Regierung muss dafür sorgen, dass die Marktmechanismen besser funktionieren", forderte Birol. Als problematisch bezeichnete er, dass dem Thema Energiesparen eine zu geringe Bedeutung zukomme. "Deutschland denkt sehr viel nach über erneuerbare Energien, aber zu wenig über Effizienz", sagte Birol.
      Avatar
      schrieb am 02.11.04 19:43:05
      Beitrag Nr. 332 ()
      Durch seine Ministererlaubnis zur Fusion zwischen Ruhrgas und Eon hat Clement kräftig zu der Misere des mangelden Wettbewerbs beigetragen.

      zur Erinnerung:http://www.wams.de/data/2003/02/02/38291.html?s=1

      „Eon/Ruhrgas-Fusion behindert Wettbewerb"
      Kartellamts-Chef Ulf Böge im Gespräch
      von Wolfgang Pott

      Bonn - Große Freude herrscht in weiten Teilen von NRW, seit die Übernahme der Ruhrgas AG durch den Energieriesen Eon nach einer außergerichtlichen Einigung feststeht. Die Politik feiert, Ministerpräsident Peer Steinbrück (SPD) spricht von einer „sehr guten Nachricht für Nordrhein-Westfalen" und gratuliert Eon-Chef Ulrich Hartmann persönlich. Der Ruhrkohle-Konzern RAG reibt sich die Hände, weil jetzt der Übernahme von Degussa nichts mehr im Weg steht. Nur einer reagiert in NRW verbittert auf den Mega-Deal: Ulf Böge, der Präsident des Bundeskartellamtes in Bonn.


      „Ich stelle fest, dass es einerseits den Beigeladenen eher um Bares als um das allgemeine wettbewerbliche Interesse ging und Eon sein unternehmerisches Interesse mit Geld durchgesetzt hat. Das hat einen schalen Beigeschmack, weil Eon den Richterspruch fürchtete", sagt Böge im Gespräch mit der WELT am SONNTAG.


      (...)

      usw.


      Zwei Jahre später nun ... Pöstchen-Schacher bei den Sozis:

      http://www.bundestag.de/bic/hib/2004/2004_211/01.html

      Clement: Tacke-Wechsel zur Steag hat mit Ministererlaubnis nichts zu tun
      Ausschuss für Wirtschaft und Arbeit

      Berlin: (hib/VOM) Der angekündigte Wechsel des beamteten Staatssekretärs im Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit, Alfred Tacke, in den Vorstand der Steag AG hat mit der Ministererlaubnis für die Fusion von Eon und Ruhrgas "nicht das Geringste" zu tun. Dies betonte Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) am Donnerstagmorgen in einer Sondersitzung des Ausschusses für Wirtschaft und Arbeit. Die Entscheidung für die Fusion von Eon und Ruhrgas zu einem neuen Energiekonzern sei vom Ministerium vor ziemlich genau zwei Jahren gefällt worden. Über den Verbleib der Steag AG im Verbund des Bergbauunternehmens RAG AG habe der RAG-Vorstandsvorsitzende, der frühere Bundeswirtschaftsminister Werner Müller, erst vor kurzem entschieden. Die RAG ist nach den Worten Clements eine Tochter verschiedener Unternehmen. Zu 37 Prozent gehöre sie der Eon.

      Clement sagte, er sei von Tackes Entscheidung völlig überrascht worden und bedauere sie. Tacke sei ein exzellenter Staatssekretär mit nationalen und internationalen Erfahrungen in der Wirtschaftspolitik. Da er die Entlassung aus dem öffentlichen Dienst beantragen wolle, scheide er ohne Versorgungsbezüge aus. Solche Wechsel zwischen Wirtschaft und Politik, so der Minister weiter, sollten normal sein. Einen "Skandal" gebe es nicht, die Sorge wegen einer möglichen Befangenheit des Staatssekretärs sei unbegründet. Tacke selbst ergänzte, nach 14 Jahren als Beamter im niedersächsischen Wirtschaftsministerium und im Bundeswirtschaftsministerium habe er sich zu einem Wechsel entschlossen und die Mitte der Legislaturperiode als guten Zeitpunkt erachtet. Der RAG-Vorsitzende Werner Müller habe ihn Mitte dieses Jahres über die Veränderungen bei der RAG und der Steag informiert und gefragt, ob er diese Veränderungen leiten wolle. Die Steag werde sich nach der Umstrukturierung auf den deutschen Markt und den der benachbarten europäischen Staaten begrenzen.

      Die Unionsfraktion, die die Sondersitzung beantragt hatte, stellte fest, dass von einem "Skandal" niemand gesprochen habe. Allerdings stellten sich Fragen, da Tacke mit der Steag beruflich viel zu tun gehabt habe. Aus den Reihen der Union wurde aber auch unterstrichen, dass die seinerzeitige Ministererlaubnis standortpolitisch notwendig und richtig gewesen sei. Die Debatte über den Wechsel Tackes sei aber nicht überflüssig. Vertreter der SPD, der CDU/CSU und von Bündnis 90/Die Grünen bekundeten dem scheidenden Staatssekretär ihre Wertschätzung. Die FDP betonte, wichtig sei es, bei dieser Art von Vorgängen, die mögliche Verflechtungen von Politik und Wirtschaft beinhalten, nachzufragen. Die Bündnisgrünen zeigten sich skeptisch, ob in solchen Fällen ein "Ehrenkodex" sinnvoll wäre. Die Sozialdemokraten warfen der Union vor, mit dieser Sondersitzung ein "Thema" setzen zu wollen. Solchen "Provinzialismus" führe das Land nicht weiter, so die SPD.
      (Quelle: Deutscher Bundestag)

      ... der Superminister Clement und die Supersozis !...., peinlich auch, wie alle anderen Parteien CDU / FDP / B90-Grüne herumlavieren .

      Ja,ja ein Pöstchen in Ehren kann niemand verwehren , ....:laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 02.11.04 20:29:09
      Beitrag Nr. 333 ()
      @cziton: Also ich bitte doch: Das ist doch völlig normal, dass nach so einer Ministererlaubnis der eigentlich zuständige Minister (Müller) und auch seine beiden Staatssekretäre (neben Tacke auch Overhaus) in die Führungsriege der Firma wechseln, zu deren Gunsten man da vorher ein Urteil des Bundeskartellamtes gekippt hat.

      Und wenn schon, dann also bitte nicht so bescheiden:

      Drei (!) Pöstchen in Ehren kann doch niemand verwehren , ....
      Avatar
      schrieb am 03.11.04 21:17:47
      Beitrag Nr. 334 ()
      ja, flitztass - sogar " viele Posten , die das Geld der Stromverbraucher kosten."

      Leider ist der Bereich der Energieversorgung zu einem Spielfeld sachfremder und ideologischer Interessen degeneriert , auf dem sich die Roten und Grünen kräftig zu Lasten der Allgemeinheit bedienen.

      Auf der einen Seite die alte Sozimasche verdiente Genossen trotz Interessenkonflikt in den entsprechenden Unternehmen "unterzubringen" .

      Auf der anderen Seite , weitaus schlimmer, die grünen Ideologen , die ihr eigenes Klientel über die EEG-Zwangsabgabe, die jeder Stromkunde zahlen muß , mit einem warmen Geldregen versorgen - obgleich ökologisch völlig sinnlos. Wie in 325 und 326 dargestellt hat die Politik des wahnsinnigen Jürgen Tritt-Ihn vielfach zu völlig aberwitzigen Fehlentwicklungen geführt, die wir Stromkunden später ausbaden müssen.

      Alle Warnungen von Fachleuten werden in den Wind geschlagen und der politische Irrweg wird von Rot/Grün fortgestzt.

      Wieder einmal wird deutlich , dass das Prinzip "KEEP POLITICS OUT" die einzige Lösung aus dieser Misere sein kann.

      Denn ich sehe nicht ein , dass ich als Stromkunde für die ideologischen Experimental-Utopien von Herrn Trittin aufkommen soll , die dem ganzen Land schaden.
      Avatar
      schrieb am 04.11.04 13:02:48
      Beitrag Nr. 335 ()
      2,2 Milliarden Euro werden bei uns Stromverbrauchern , ökologisch völlig sinnlos , dieses Jahr abkassiert.


      "
      Ökostrom kostet die Verbraucher 2,2 Milliarden Euro

      Berlin (AP) Ökostrom kostet die Verbraucher nach Vorausschätzungen der Elektrizitätswirtschaft in diesem Jahr rund 2,2 Milliarden Euro. Das ist nach einer am Montag in Berlin veröffentlichten Liste der bisher höchste Betrag. Vor allem mit In-Kraft-Treten des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) 2000 seien die Kostenbelastungen aller Stromkunden gestiegen, hieß es. Der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) hielt dem entgegen, die Versorger hätten 500 Millionen Euro zu viel kassiert. Im Jahr 2000 zahlten die Kunden für die Förderung von Ökostrom 0,9 Milliarden Euro, also weniger als die Hälfte des zu erwartenden Betrages für 2004, wie der Verband der Elektrizitätswirtschaft (VDEW) erklärte. Im laufenden Jahr dürften den Angaben zufolge 37 Milliarden Kilowattstunden nach den EEG-Vorgaben gefördert werden. Das bedeute, dass die Stromproduzenten, die nicht selbst verbrauchten Strom ins Netz einspeisten, nach den gesetzlichen Vorschriften mit durchschnittlich neun Cent je Kilowattstunde eine Vergütung erhielten, die drei Mal so hoch liege wie der Marktpreis von rund drei Cent. Die Strompreise dürften nicht steigen, sondern müssten vielmehr sinken, erklärte dazu BEE-Geschäftsführer Milan Nitzschke. Wenn man die Zahlen betrachte, seien den Stromverbrauchern von ihren Versorgern in diesem und im letzten Jahr insgesamt 500 Millionen Euro zu viel für Ökostrom in Rechnung gestellt worden. «Dieses Geld muss endlich zurückerstattet werden», forderte Nitzschke. Damit würde die Ökostrom-Umlage für die Verbraucher wieder auf das Niveau von vor zwei Jahren sinken.

      http://www.strom.de

      "
      Avatar
      schrieb am 11.01.05 14:26:32
      Beitrag Nr. 336 ()
      Die Öffentlichkeit darf die Wahrheit mal wieder nicht erfahren. Wissenschaftliche Studien, die dem rot-grünen Wunschdenken nicht entsprechen, werden einfach nicht veröffentlicht, und solange frisiert, bis das drinsteht, was man gerne hätte.


      Wirbel um Netzstudie zur Windkraft - Endfassung steht noch aus
      Montag 10. Januar 2005, 15:08 Uhr



      Berlin (ddp.vwd). Die optimale und langfristige Integration der Windenergie in den Strommix sorgt weiter für viel Wirbel. Medienberichte, wonach die Windkraft schon unter den geltenden Rahmenbedingungen das Risiko großflächiger Stromausfälle berge, wollte die Deutsche Energie Agentur (dena) so nicht bestätigen. Bislang liege erst die vorläufige Fassung eines mehrfach überarbeiten Gutachtens vor, das von einem Konsortium unter Federführung des Energiewirtschaftlichen
      Instituts in Köln erarbeitet wurde, sagte dena-Geschäftsführer Stephan Kohler am Montag im Gespräch mit ddp.vwd.

      Die Agentur koordiniert und moderiert die Studie, an deren Erarbeitung die Stromversorger und Netzbetreiber, die Anlagenhersteller, der Bundesverband Windenergie (BWE) sowie die Bundesministerien für Wirtschaft und für Umwelt beteiligt sind. Dieses Papier werde gegenwärtig noch von zwei unabhängigen Gutachtern auf Plausibilität geprüft, betonte Kohler. Erst am kommenden Montag werde dann die Projektsteuerungsgruppe darüber beraten und mögliche Änderungen vornehmen. Eine Bewertung der Überlegungen und Vorschläge sei ihm zum jetzigen Zeitpunkt daher nicht möglich.

      Geplant ist dem Vernehmen nach auch eine Zusammenfassung des gut 600 Seiten umfassenden Papiers durch die dena. Die Studie sollte ursprünglich schon im Sommer vorliegen, konnte jedoch wegen der konträren Positionen der im Konsortium vereinten Partner nicht termingerecht fertiggestellt werden. Als Betrachtungszeitraum für die Studie war zunächst 2020 vorgesehen, der zwischenzeitlich auf 2015 reduziert wurde.

      Die «Berliner Zeitung» (Montagausgabe) hatte aus der bisher unveröffentlichten Studie des Konsortiums zitiert. In dem Bericht heißt es, die Versorgungssicherheit mit Strom sei schon heute wegen der Windenergie gefährdet und auch das europäische Hochspannungsnetz sei überfordert. Wegen des Ausbaus der Windkraft müsse bis 2015 allein ein Betrag von gut einer Milliarde Euro in das deutsche Hochspannungsnetz investiert werden.

      Weitere zwei Milliarden Euro seien für den windkraftbedingten Netzausbau bis zum Jahr 2020 erforderlich. Dabei noch nicht berücksichtigt seien die auf gut 15 Milliarden Euro :eek: veranschlagten Anschlusskosten für die beabsichtigten Offshore-Windpark-Projekte in Nord- und Ostsee. Erhebliche Kosten entstünden zudem durch die notwendige Vorhaltung einer wachsenden Zahl von konventionellen Ersatzkraftwerken. Deren Leistung wird dann benötigt, wenn die Windkraftanlagen wegen Flaute oder Sturm abgeschaltet werden müssen.


      Der Branchenverband BWE äußerte am Montag in Berlin sein Unverständnis über die Veröffentlichung von Details noch vor der Verabschiedung eines endgültigen Papiers. Es würden in dem Zeitungsbericht bereits Trendaussagen getroffen, die aus BWE-Sicht durch die Ausarbeitung so nicht gedeckt sind. Es sei dem Anliegen der Studie auch nicht dienlich, schon jetzt Einzelaussagen herauszugreifen, ohne die möglichst optimale Integration der Windkraft in den Mittelpunkt zu rücken. ddp.vwd/hsi/hwa

      http://de.biz.yahoo.com/050110/336/4d9ap.html
      Avatar
      schrieb am 11.01.05 17:50:27
      Beitrag Nr. 337 ()
      Die Realität ist einfacher:

      Hier geht´s nur und ausschließlich um wirtschaftliche Interesse der Stromkonzerne E-ON,
      RWE, Vattenfall und EnBW, die zusammen über 85 % Marktanteil haben.

      Dänemark hat mit aktuell über 25 % Windstromanteil seit fünf Jahren einen 4-5 Mal höheren Anteil, als Deutschland.
      Niemals jedoch ist in Dänemark
      die Versorgungssicherheit gefährdet gewesen.

      Lachhaft auch die Behauptung:
      " Wegen des Ausbaus der Windkraft müsse bis 2015 allein ein Betrag von gut einer
      Milliarde Euro in das deutsche Hochspannungsnetz investiert werden."

      Zur Erinnerung: Die NetzdurchleitungsPREISE sind in Deutschland die mit Abstand höchsten in Europa.
      Sie liegen mit 7 Cent/kWh rd. 120 Prozent über den europäischen Durchschnitt !
      Nach Aussagen der Verbraucherverbände kassieren die vier Netzriesen jährlich über 7 Mrd. EURO (!!!) zuviel.
      Die Netznutzungspreise machen in Deutschland rd. 70 % der Strompreise aus.
      Die Folge: Über 95 der Stromdiscounter sind insolvent.

      Die Investitionen in den Ausbau der Netze stehen seit
      Jahren in keinem Verhältnis mehr zu den Einnahmen hieraus.

      Wie erwähnt: Über 7.000.000.000 € jährliche Mehreinnahmen im europäischen Vergleich
      durch überhöhte Netzdurchleitungspreise.

      Zitat: http://www.energienetz.de/pre_cat_41-id_89-subid_370.html
      "Netznutzungsentgelte - 7 Mrd. Euro jährlich zuviel
      Die Netznutzungsentgelte für die Niederspannung liegen in Deutschland im Mittel mit 7,5 Cent/kWh
      um ca. vier Cent über dem Durchschnitt aller übrigen EU-Staaten (3,5 Cent/ kWh),
      die höchsten sogar um sechs Cent/kWh. Das ist das Ergebnis einer von AT Kearny im Auftrag der Deutschen Essent
      durchgeführten Untersuchung, über deren Ergebnisse Michael Feist auf der 10. Handelsblatt-Tagung im Januar in Berlin
      berichtete. Im Hoch- und Mittelspannungsnetz liegen die deutschen Netznutzungsentgelte um ca.einen Cent über dem EU-Schnitt.

      Die deutschen Stromkunden brauchten im Jahr 162 Euro weniger zahlen,
      wenn die Netznutzungsentgelte auf durchschnittlichem europäischen Niveau lägen.
      Die Stromwirtschaft erlöst dadurch jährlich sieben Milliarden Euro zusätzlich.
      Avatar
      schrieb am 31.01.05 13:53:28
      Beitrag Nr. 338 ()
      Aus einem Solarworld-Thread übernommen:

      Photovoltaik-Kostenrechnung: 2,22 Euro pro Kilowattstunde

      Auf dem Dach der Nikolaikirche im Zentrum von Leipzig wurde im Jahre 2000 eine Photovoltaikanlage mit einer Nennleistung von 5 kW in Betrieb genommen. Gefördert wurde die Anlage von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, der Sparkasse Leipzig und dem Regierungspräsidium Leipzig. Das gibt uns das Recht (wenn nicht die Pflicht), etwas näher nachzuforschen, denn Steuergelder (und Zwangsabgaben) werden für solche Anlagen aufgewendet. Schon der Betreiber macht Werbung für seine Investition: Auf einer digitalen Anzeigetafel läßt sich u.a. die augenblickliche Leistungsabgabe und die kumulierte Energieerzeugung seit der Inbetriebnahme im Juni 2000 ablesen.

      Am 23. Juni 2003 wurde angezeigt, daß mit dieser Anlage bisher 10.514 kWh elektrische Energie erzeugt worden sind. Damit erreichte diese Anlage im Durchschnitt der drei Betriebsjahre einen Leistungsoutput von 9,6 kWh/Tag, gerade die Energiemenge, die man braucht, um mit einem guten Elektroboiler ein Bad zu nehmen. Die Nennleistung ist damit ein theoretischer Wert und wurde kaum jemals wirklich erreicht - kein Wunder unter deutschen Sonnenscheinbedingungen.

      Die Investitionssumme betrugen nach Angaben des Vorsitzenden des Kirchenvorstandes von St. Nikolai, Superintendent Vollbach, 120.000 DM, also ca. 61.355 €. Das entspricht 24.000 DM/kW oder 12.271 €/kWh.

      Jede investierte Kapitalsumme muß sich verzinsen. Dabei legt man mindestens einen Guthabenzins zugrunde, in der betriebswirtschaftlichen Kostenrechnung in aller Regel zusätzlich auch noch eine allgemeine Risikoverzinsung, denn hätte man keinen Risikoersatz, so würde sich die unternehmerische Investition nicht lohnen. Im vorliegenden Fall ist das Risiko aber sehr klein, da die Photovoltaik ja von der herrschenden ökosozialistische Ideologie geschützt wird. Nehmen wir also einen Guthabenzins von 4% und einen Risikozins von 2% an, so mußte sich die Investition mit 6% p.a. verzinsen, was bei einer Investitionssumme von 61.355 € immerhin einer jährlichen Verzinsung von 3.681,30 € entspricht.

      Zudem wird eine solche Anlage abgeschrieben. Die Abschreibungszeit, die für die Kostenrechnung angenommen wird, richtet sich nach der technischen Lebensdauer, weil am Ende der technischen Nutzungszeit die Anlage ersetzt werden muß, und nicht nach der steuerlichen AfA-Zeit. Nimmt man an, daß die Leistung einer Photovoltaikanlage durch Umwelteinflüsse mit der Zeit abnimmt, so kann man eine technische Lebensdauer von 15 Jahren optimistisch schätzen. In 15 Jahren müßten sich also die 120.000 DM oder 61.355 € amortisiert haben, um eine Ersatzinvestition zu finanzieren. Das entspricht einer Abschreibung pro Jahr von 4.090,34 €/Jahr.

      Die Summe der Verzinsung und der Abschreibung bezeichnet man auch als Vorhaltekosten, und die betragen im vorliegenden Fall 7.771,64 €. Für diese Summe wird pro Jahr eine Leistung von ca. 3.504,67 kWh erzeugt, was Kosten sage und schreibe von 2,22 €/kWh entspricht: Eine Kilowattstunde für 2,22 Euro, fast fünf Mark Und die Rechnung hat nur die Vorhaltekosten betrachtet, nicht weitere Kosten wie Instandhaltung oder Versicherung, ist also selbst dann noch unvollständig!

      Ja, ein teures Experiment: Für satte 2,22 €/kWh kriegen wir gerade mal die Leistung eines Warmwasserboilers. Das dürfte wohl die Richtung sein, in die sich der Strompreis bewegt - jedenfalls, wenn wir weiterhin Rot-Grün erlauben, uns nach Belieben abzuzocken. Der Kirche werfe ich in diesem Fall vor, sich im besten Fall noch aus Dummheit an einem absurden Öko-Projekt zu beteiligen: denn selbst wenn man annimmt, daß irgendein gesellschaftlicher Nutzen durch Photovoltaik entstünde (was grundsätzlich bestritten worden ist), so kann hierdurch kein konventionelles Kraftwerk eingespart werden, weil die Sonne nicht scheint, wenn wir Energie brauchen.
      Avatar
      schrieb am 31.01.05 19:17:10
      Beitrag Nr. 339 ()
      Du vergleichst Äpfel mit Birnen:

      Die errechneten 2,22 Euro pro Kilowattstunde sind die KOSTEN für eine Einzel-PV-Anlage,
      nicht jedoch die Vergütung, die irgendwer zahlt.

      Nach gleichem Muster könnte man die Kilowattkosten für die WAA Wackersdorf oder
      das Atomkraftwerk in Mülheim-Kärlich mit ca. 10.000.000.000 € angeben.
      Nur:
      - Hier wurde nicht einmal eine einzige Kilowattstunde produziert
      - Im Gegensatz zur von dir erwähnten Leipziger PV-Anlage betrugen die Kosten ca. 10.000.000.000 €
      - die Solaranlage kostete nur 1/15.00.000 - sprich 1/fünfzehnmillionstel der beiden Projekte
      - die Kosten der beiden Atomprojekte trugen ganz überwiegend die Bürger .....


      Die Mehrkosten der Vergütung regenerativ erzeugten und nach EEG-vergüteten Stroms machen aktuell
      weniger als 15 Prozent der überhöhten Netzdurchleitungspreise aus.

      Wie beschrieben:
      Sie liegen mit 7 Cent/kWh rd. 120 Prozent über den europäischen Durchschnitt !
      D.h. europaweit ca. 3,2 Cent - bei uns 7 Cent.
      Nach Aussagen der Verbraucherverbände kassieren die vier Netzriesen jährlich über 7 Mrd. EURO zuviel.
      Die Netznutzungspreise machen in Deutschland rd. 70 % der Strompreise aus.

      Ich kann hier im Wallstreet-Board hunderte Threads über das Thema Windkraft finden - und
      keinen einzigen über den verhinderten Wettbewerb im Strom- und Gasmarkt.

      Und hierzu ist es völlig egal, ob SPD/Grüne oder die angeblich ach-so-wettbewerbsfreundliche
      FDP an der Macht ist.
      Avatar
      schrieb am 31.01.05 19:45:21
      Beitrag Nr. 340 ()
      @Merrill: Ich habe gar nichts verglichen, sondern nur den Artikel hier reingestellt, weil ich ihn interessant finde. Was der Verbraucher tatsächlich bezahlen muss, ist eine gute Frage, die auch nicht so einfach zu beantworten ist. Er muss ja nicht nur die schrecklich überteuerten ca. 50 Cent/kWh für Solarstrom zahlen, sondern auch die ganzen zusätzlichen Subventionen wie verbilligte Kredite etc.

      Was die Netzentgelte angeht und den verhinderten Wettbewerb angeht, da gebe ich dir recht. Dur wirst von mir hier im Board jede Menge Beiträge finden, die beklagen, dass die Liberalisierung des Strommarktes dilettantisch durchgeführt wurde, so dass sie im Endeffekt nur den Stromriesen nützt. Ich weiss, dass die tatsächlichen Stromkosten nur bei ca. 3 Cent/kWh liegen, wie man an den Börsenpreisen erkennen kann, und der Rest z.B. überteuerte Netzkosten sind, die nirgendwo in Europa so hoch sind wie in Deutschland.

      Das liegt aber durchaus an der Regierung die wir haben. Vergleiche mal die Liberalisierung des Telekom-Marktes mit der des Strommarktes. Die Liberalisierung des Telekom-Marktes fand noch unter Kohls CDU/FDP-Regierung statt, und da wurde eine einigermassen funktionierende Regulierungsbehörde eingerichtet, und es gibt heute einen halbwegs funktionierenden Wettbewerb.

      Die jetzt regierende Gurkentruppe hielt eine Regulierungsbehörde für den Strommarkt nicht für notwendig. Wenn man weiss, dass die gesamte zuständigen Minister und Staatssekretäre (Müller, Tacke, Overhaus) im zuständigen Ministerium extrem verflochten waren mit E.ON und jetzt alle dort auf gut dotierten Pöstchen sitzen, braucht einem da auch nichts zu wundern.
      Avatar
      schrieb am 01.02.05 10:56:31
      Beitrag Nr. 341 ()
      Korrektur nur bei deiner Behauptung:

      "zusätzlichen Subventionen wie verbilligte Kredite etc".
      Die KfW erhält über den Kapitalmarkt so
      preiswerte Kredite (ca. 2-2,75 % die letzten Jahre!) , das Sie die von ihr vergebenen billigen Kredite nicht zusätzlich subventionieren muss.

      Bei der Regulierungsbehörde für Energie - denn es betriff Strom und Gas - kam von keiner Parteienseite Druck.
      Die vier Stromkonzerne, die rd. 85% Strommarktanteil und über 80 % Gasmarktanteil haben,
      sind so eng mit der Politik verflochten, das keine Partei sich nachdrücklich für Wettbewerb einsetzte.
      Dabei waren teilweise die Interessenlage extrem witzig:
      So traten z.B. Bayern (CSU), BaWü (CDU/FDP) und die Stadtstaaten (Hamburg, Bremen, Berlin)
      gegen mehr Wettbewerb ein, weil sie ihre Stromkonzern-Beteiligungen ganz (BaWü:EnBW) oder
      teilweise (Bayern: E-ON durch VIAG-INterkom-Verschmelzung) zu möglichst hohen Preisen veräußern wollten.
      Avatar
      schrieb am 01.02.05 13:13:11
      Beitrag Nr. 342 ()
      Posting 333 zeigt nur, wie irrsinnig eine starke Förderung von PV in Dtld. ist. 9,6Kwh, da kann man grade mal 3Pc´s einen Arbeitstag lange betreiben, und das für 61.00 Euro.(Und nicht mal das würde gehen, weil die Energie zu unregelmäßig kommt)!!
      Am besten gefallen mir die Leute, die ne PV am Dach haben,den Strom einspeisen, und dann sich als Umweltschützer bezeichnen. Das sind nur Subventionsabschöpfer, sonst überhaupt nichts. Umweltschutz würde bedeuten, den PV Strom selbst zu verbrauchen, aber das macht keiner!!
      Avatar
      schrieb am 01.02.05 14:10:57
      Beitrag Nr. 343 ()
      @Merrill: Man kann sich natürlich alles so hinbiegen, dass es in sein Weltbild passt. Meines Wissens wurde beim 100.000 Dächer-Programm der Zinssatz gegenüber den markt-üblichen Hypothekenzinsen um 4,5 % gesenkt. Und das soll keine Subvention sein? :rolleyes:

      Was die Parteienallianz gegen mehr Wettbewerb angeht, da hast du teilweise Recht, aber nicht ganz. Ich komme zufällig aus BW, und die hiesige Firma EnBW hat sich durchaus zunächst sehr wohl für mehr Wettbewerb eingesetzt, und wollte ja auch mit ihrer Tochterfirma Yello den Markt in Deutschland gewaltig aufmischen. Hat aber das Projekt dann klammheimlich auf Sparflamme runtergefahren, als sie gemerkt haben, dass sie keine Chance haben, etwas gegen die beiden grössten Platzhirsche E.ON und RWE und deren Helfer in der Politik auszurichten.
      Avatar
      schrieb am 01.02.05 20:16:20
      Beitrag Nr. 344 ()
      Es gibt x-Untersuchungen zur aktuellen Kosteneffizienz hinsichtlich der dadurch verminderten CO2-Mengen.
      Keine Frage:
      PV schneidet am schlechtesten ab - Kraftwärmekopplung am besten.

      Aber:
      Da man durch Kraftwärmekopplung innerhalb weniger Jahre erhebliche Strommengen erzeugen könnte,
      war der Widerstand der Stromlobby hier am stärksten.
      Die Vergütung liegt entsprechend bei lächerlichen 4-8 Cent/kWh.
      Zitat Trittin sinngemäß: "Bei der KWK-Stromvergütung waren die Verhandlungen deutlich härter,
      als beim Atomausstieg".

      Übrigens sinkt die Einspeisevergütung von PV-Strom per EEG bei Neuanlagen jedes Jahr um 5 Prozent,
      der Strompreis ist die vergangenen Jahre jährlich um mehr als 5 Prozent gestiegen.
      Man kommt sich also entgegen .....
      Avatar
      schrieb am 02.02.05 00:19:30
      Beitrag Nr. 345 ()
      Die reien Strompreise sind von 1998 bis 2004 gesunken, dafür sind die staatlichen Abgaben auf Strom um 100 % gestiegen, daher heute der hohe Strompreis (lt. Auskunft SVO - Uelzen - Stromversorger für Ost-Niedersachsen).
      Avatar
      schrieb am 06.02.05 19:37:40
      Beitrag Nr. 346 ()
      Mehr Markt, Herr Minister!

      Wolfgang Clements Energiepolitik bevorzugt Stromkonzerne und Großverbraucher


      Von Fritz Vorholz

      Viele Defizite kennzeichnen die deutsche Energiepolitik. Eines der gravierendsten ist, dass ihr der marktwirtschaftliche Kompass fehlt. Schuld daran ist ausgerechnet das zuständige Wirtschaftsministerium. Zwar umgibt das Ressort, an dessen Spitze seit gut zwei Jahren der Sozialdemokrat Wolfgang Clement steht, noch immer die Aura, das ordnungspolitische Gewissen der Republik zu sein. Tatsächlich aber hat Clement, wie bereits sein parteiloser Amtsvorgänger Werner Müller, sein Tun und Lassen längst anderweitig ausgerichtet: an industriepolitischen Zielen.

      Kaum irgendwo offenbart sich Clements Credo deutlicher als bei der derzeit geführten Debatte um die Reform des Energiewirtschaftsgesetzes. Es geht dabei vor allem um die Neutralisierung eines natürlichen Monopols, das auch nach Liberalisierung der Strom- und Gasmärkte fortbesteht: um die Leitungsnetze. Die Preise für ihre Nutzung lagen im vergangenen Jahr für industrielle Großkunden bei knapp 1,5 Cent pro Kilowattstunde Strom und für Haushaltskunden bei rund 6 Cent. In beiden Fällen entsprechen die Cent-Beträge rund einem Drittel des Strompreises. Nach einhelliger Expertenauffassung ist das entschieden zu viel.

      Auch Clement stören die hohen Strompreise, insbesondere, wenn sie von energieintensiven Betrieben zu zahlen sind, deren Produktionskosten zu einem erheblichen Anteil aus Kosten für den Strombezug bestehen. Allerdings fällt die Empörung auf den Minister selbst zurück. Denn auf das Ziel fixiert, nationale Energiechampions zu züchten, haben er und seine Amtsvorgänger darauf verzichtet, die richtigen Rahmenbedingungen für Wettbewerb auf dem Strom- und Gasmarkt zu setzen.

      Bereits im Sommer 2002 hatte deshalb die Monopolkommission davor gewarnt, »dass hohe Energiepreise schon bald wieder als negativer Standortfaktor die deutsche Wirtschaftsentwicklung beeinträchtigen können«. Unbeeindruckt davon, bekannte sich Clement ein halbes Jahr später allerdings immer noch zur so genannten Verbändevereinbarung, in der sich Erzeuger und Großverbraucher auf untaugliche Prinzipien für die Netznutzung geeinigt hatten – und er versprach unverdrossen, »unser liberales System fortzuführen«.

      Diese Bastion musste Clement mittlerweile räumen – weil die Brüsseler Kommission zu Recht allen EU-Mitgliedern und damit auch Deutschland eine Regulierungsbehörde für den Strom- und Gasmarkt abverlangt. Auch bei der Frage, ob die neue Behörde den wettbewerbswidrigen Missbrauch der Strom- und Gasnetze erst im Nachhinein rügen darf oder bereits im Voraus die Gebühren zu genehmigen hat, musste Clement einlenken – diesmal auf Druck der von der Union geführten Bundesländer Bayern und Hessen. Die Preise sollen in Zukunft ex ante, also vorher, genehmigt werden müssen.

      Dennoch hat Clement seine industriepolitischen Ambitionen noch längst nicht aufgegeben. Nach wie vor ist ihm der Wind des Wettbewerbs suspekt – ebenso wie den Exmonopolisten, die dem Wirtschaftsminister mittlerweile einen verlockenden Deal angeboten haben: Zum einen fordern sie, bei der Kalkulation ihrer Netzgebühren die Körperschaftsteuer als Kostenbestandteil anrechnen zu dürfen; zum anderen wollen sie Großkunden wie Aluminium- und Kupferhütten Rabatte von bis zu 50 Prozent einräumen.

      Es ist das gute Recht von Lobbyisten, Gesetzgebungsprozesse mit eigenen Vorschlägen zu begleiten; jedermann weiß schließlich, dass sie ihre ganz speziellen Interessen verfolgen. Umso fragwürdiger ist es, wenn Lobbyisten-Interventionen einen so fruchtbaren Nährboden finden wie im Hause Clement. Tatsächlich hat sich der Minister längst zu Eigen gemacht, was E.on, RWE & Co von ihm verlangen: weniger Markt, dafür eine Energierechtsreform »mit Augenmaß«, wie Clement, staatsmännisch verbrämt, seine Wettbewerbsaversion bereits öffentlich kundtat.

      Dabei ist an sich nicht einmal unanständig, was die Konzerne in punkto Körperschaftsteuer von ihm verlangen. Die Zwangsabgabe auf die Unternehmensgewinne gehört zu den Kosten der »effizienten Leistungsbereitstellung«, die der Kalkulation der Netzentgelte zugrunde liegen sollte. Nur tun sie das nicht. Stattdessen ist in dem von Clement präsentierten Gesetzentwurf von den »Kosten einer energiewirtschaftlich rationellen Betriebsführung« die Rede, einem Begriffsungetüm, für das weder Juristen noch Ökonomen eine griffige Auslegung entwickelt haben. Ferner will Clement dafür sorgen, dass die Abschreibung der Netzinfrastruktur auch in Zukunft nach dem Prinzip der Nettosubstanzerhaltung erfolgt. Dieser Maßstab erlaubt es den Netzbetreibern, Gewinne als Kosten zu deklarieren. Es wäre entschieden zu viel des Guten, dürften sie obendrein auch noch die Körperschaftsteuer bei ihrer Kostenkalkulation ansetzen. Die Netzentgelte blieben auch in Zukunft überhöht.

      Rabatte auf überhöhte Entgelte? Vollkommen zu Recht wehrt sich sogar der Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft (VIK), in dem sich die Großverbraucher von Strom und Gas zusammengetan haben, gegen diese Idee, deren Urheber vor allem ein strategisches Ziel verfolgen: Sie wollen ihre Großkundschaft besänftigen und deren Drängen auf Wettbewerb schwächen.

      Der Wirtschaftsminister meint zwar, »alles tun« zu müssen, damit die energieintensiven Unternehmen im Lande bleiben. Tatsächlich sieht er sich in einem Dilemma: Scharfer Wettbewerb lässt nach Clements Lesart die Investitionslust der Energieerzeuger erschlaffen und damit die Versorgungssicherheit schwinden – während lascher Wettbewerb die großen Energieverbraucher vom Standort D vertreibe. Bonbons für die Champions auf beiden Seiten des Marktes sind nach dieser Sicht der Dinge das Mittel der Wahl.

      Allerdings ist Clement bisher den Nachweis schuldig geblieben, dass Wettbewerb bei leitungsgebundenen Energien die Sicherheit der Energieversorgung wirklich beeinträchtigt. Es wäre fast kurios. Schließlich hat Wettbewerb nur ein Ziel: knappe Mittel effizient zu verwenden. Dass der Preis dafür Blackouts sind, ist eine unbegründete Behauptung – und eine fadenscheinige Begründung für das Geschäft, das Clement plant. Es ginge im Übrigen zulasten Dritter: der Haushalte, der Handwerksbetriebe und des viel beschworenen Mittelstandes.

      (c) DIE ZEIT 03.02.2005 Nr.6

      http://www.zeit.de/2005/06/Argument_06
      Avatar
      schrieb am 08.02.05 14:47:40
      Beitrag Nr. 347 ()
      NUKLEARPREMIERE

      China baut den ersten kommerziellen Kugelhaufenreaktor

      Der Energiehunger Chinas ist riesig. Die Volksrepublik wagt sich deshalb auf nukleartechnisches Neuland und will den weltweit ersten kommerziell genutzten Kugelhaufenreaktor ans Netz bringen.




      AP
      Kernkraftmesse in China: Vorreiterrolle bei Nukleartechnologie
      Peking/Hamburg - Ein chinesisches Energiekonsortium hat bereits einen Bauplatz in der Provinz Shandong ausgewählt, berichtet die "Financial Times". Dort soll ein 195-Megawatt-Reaktor entstehen, der nach dem Kugelhaufenprinzip arbeitet.

      Ein Verantwortlicher des chinesischen Energiekonzerns Huaneng erklärte, dass Kraftwerk solle in fünf Jahren den Betrieb aufnehmen. Damit würde China eine Vorreiterrolle in Sachen Nukleartechnologie einnehmen. Das Land benötigt dringend neue Energiequellen, um den Energiehunger der boomenden Wirtschaft zu stillen.

      Anders als herkömmliche, wassergekühlte Reaktoren gelten Kugelhaufenkraftwerke als effizienter und sicherer. Das Spaltmaterial ist in tennisballgroßen Graphitkugeln eingeschlossen, die leicht entnommen oder hinzugefügt werden können. Ein ununterbrochener Betrieb ist so möglich. Als Kühlmittel fungiert statt Wasser ein reaktionsträges Gas, beispielsweise Helium.

      Ursprünglich in Deutschland entwickelt konnte sich die Technologie hierzulande nie durchsetzen. Ein Reaktor in Hamm-Utrop kam über den Probebetrieb nie hinaus. Entsprechende Pläne für Kugelhaufenkraftwerke wurden stattdessen in den Niederlanden, den USA und vor allem in Südafrika vorangetrieben. Südafrikas Präsident Thabo Mbeki kündigte an, mit China bei der Weiterentwicklung der Technologie kooperieren zu wollen.

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,340750,00.html
      Avatar
      schrieb am 07.03.05 16:55:53
      Beitrag Nr. 348 ()
      Der Strom geht aus

      Deutschland droht eine Energiekrise, die rot-grüne Windkraft führt in eine Sackgasse: Das sagt eine Studie, die dringend neue Kraftwerke fordert.


      ...


      http://www.welt.de/data/2005/03/05/605328.html
      Avatar
      schrieb am 19.03.05 11:26:49
      Beitrag Nr. 349 ()
      Ich konnte in den Stromstudien nicht den Begriff Kraftwärme-Kopplung (KWK) finden ......

      Strom aus Photovoltaik wird mit 45 (Solarpark) bis 67 Cent (PV-Fassade) vergütet.
      KWK-Strom erhält nur circa 1/10 dieser Vergütung, dabei wird die Wärme dabei sogar genutzt.

      Aber KWK bedeutet dezentralere Energieversorgung, ergo weniger Umsatz/Ertrag
      bei den vier Stromriesen (RWE, E-on, Vattenfall, En-BW)
      die unter Einschluß
      ihrer Stadtwerkebeteiligungen über 90% des Strommarktes unter sich aufteilen.
      Avatar
      schrieb am 19.03.05 14:28:40
      Beitrag Nr. 350 ()
      Der Strom geht aus

      Deutschland droht eine Energiekrise, die rot-grüne Windkraft führt in eine Sackgasse: Das sagt eine Studie, die dringend neue Kraftwerke fordert

      Kernreaktor Isar II in Bayern
      Foto: dpa
      Wenn die deutschen Kraftwerke nicht möglichst schnell erneuert werden, droht dem Land in naher Zukunft eine empfindliche Versorgungslücke. Bis 2020 müssen hierzulande rund 40 Gigawatt Kraftwerksleistung erneuert werden, hat der Verband der Elektrotechnik (VDE) in einer aktuellen Studie ermittelt. Das entspricht 40 großen Kraftwerken von der Leistungsstärke des Kernkraftwerks Biblis A. Weitere 20 Gigawatt fehlen, wenn die deutschen Atomkraftwerke wie geplant abgeschaltet werden. Zudem werden Reservekraftwerke für die Windenergie benötigt, die nach den Plänen der Bundesregierung kräftig ausgebaut werden soll. Zusätzliche Kapazitäten werden auch gebraucht, weil der Stromverbrauch wohl jedes Jahr um ein halbes Prozent steigen dürfte. "Die Frage nach dem künftigen Stromerzeugungsmix drängt", sagt Gerd Jäger, Vorsitzender des VGB Power Tech. "Eine wettbewerbsfähige, umweltverträgliche und zugleich sichere Stromversorgung ist von existentieller Bedeutung." Die Mitglieder dieses größten europäischen Verbands der Strom- und Wärmeerzeugung mit Sitz in Essen stehen für 472 Gigawatt und damit für etwa 70 Prozent der Kraftwerksleistung innerhalb der Europäischen Union. "Angesichts der langen Planungs- und Bauzeiten bei Kraftwerken besteht höchster Entscheidungs- und Handlungsbedarf", heißt es in der Studie des Verbands der Elektrotechnik (VDE) weiter, die vor einem "Entscheidungsstau im Kraftwerksbau" warnt. Die Studie der Energieexperten dürfte die Debatte um die Energie-Zukunft in Deutschland noch einmal kräftig anheizen. Der Verband, in dem alle auf dem Gebiet der Energietechnik tätigen Experten in Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung vertreten sind, hat drei Szenarien untersucht, wie die Stromversorgung in Deutschland in 15 Jahren aussehen könnte. Das wohl wichtigste Ergebnis der Untersuchung, die am Montag in Berlin vorgestellt wird: Der Weg der rot-grünen Energiepolitik ist mit Abstand am teuersten - bringt für die Umwelt aber vergleichsweise wenig.



      Szenario 1: teuer und windig
      Dieses Szenario orientiert sich an der derzeitigen Regierungspolitik: Die erneuerbaren Energien werden massiv gefördert, gleichzeitig sollen die Kernkraftwerke stillgelegt werden. Die installierte Leistung steigt in diesem Szenario von derzeit knapp 120 Gigawatt auf rund 165 Gigawatt, wobei der Anteil an Gas- und Windkraftwerken besonders stark zunimmt. 27 Prozent des Verbrauchs kämen 2020 dann aus "erneuerbaren" Energiequellen - mehr, als es die Bundesregierung in ihrem "Erneuerbare Energien Gesetz" (EEG) anpeilt. Die Kernkraftwerke werden nach und nach abgeschaltet. 2021 gingen danach die letzten drei Atommeiler vom Netz: Isar 2, Emsland und Neckarwestheim 2.


      Die Kosten dieser "Variante Wind" liegen bei 123 Milliarden Euro. Acht Milliarden Euro entfallen dabei auf "Schattenkraftwerke", die angeworfen werden müssen, wenn die Windräder wegen Flaute keinen Strom liefern können. "Das Windaufkommen ist nicht steuerbar und schwankt stark", heißt es in der Studie. "Zeitweilig muß bis zu 95 Prozent der installierten Windleistung von anderen, im wesentlichen fossilen Kraftwerken, übernommen werden." Teuer ist auch der Stromtransport von den Windkraftanlagen vor der Küste der Nord- und Ostsee zu den Verbrauchszentren im Süden und Westen Deutschlands. Dafür erhöht sich durch die steigenden Gasimporte die Versorgungsabhängigkeit vom Ausland. Trotz der hohen Investitionen ist der Beitrag zum Klimaschutz bescheiden. Die Kohledioxid-Emissionen würden den gemäß Kyoto-Vorgabe schon für 2012 geforderten Wert von 302 Millionen Tonnen erst im Jahr 2020 unterschreiten - mit 292 Millionen Tonnen.


      Szenario 2: billig und langsam
      Das Kyoto-Ziel läßt sich aber auch billiger erreichen. Im Szenario zwei wird der Ausstieg aus der Kernenergie verlangsamt, genauso wie der Ausbau von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien. Bis 2020 geht dabei nur die Hälfte der Kernkraftwerke vom Netz. Zugleich steigt der Anteil der erneuerbaren Energien nur auf 15 Prozent. Die installierte Leistung läge dann bei 145 Gigawatt. Die Kosten lägen mit 85 Milliarden Euro rund 40 Milliarden niedriger als im Regierungsszenario.



      Szenario 3: Ganz ohne Kohle
      Eine massive Reduktion der Kohlendioxidemission ist nach der VDE-Studie nur bei Aufrechterhaltung der Kernkraft und gleichzeitigem Ausbau der erneuerbaren Energien möglich. Diese Variante untersucht das dritte Szenario. Die Kohlendioxidemissionen sinken danach bis 2020 auf unter 200 Millionen Tonnen. Die hochsubventionierte deutsche Steinkohle wird in diesem Szenario nicht länger verfeuert, es wird auch keine Kohle mehr importiert. Die Investitionskosten lägen mit 100 Milliarden Euro etwa in der Mitte zwischen den Szenarien 1 und 2.


      Die Industrie sieht sich vor einer "Herkulesaufgabe" und drängt auf rasche Entscheidungen der Politik über den Energiemix der Zukunft. Die Zeit drängt. Nicht nur in Deutschland ist der Modernisierungsbedarf groß. In Asien ist der Bau von Kraftwerken mit einer zusätzlichen Leistung von einer Million Megawatt geplant. Dadurch werden beträchtliche Kapazitäten der Anlagebauer auf Jahre hinaus gebunden. Die Folge: "Für Deutschland muß mit Engpässen gerechnet werden", so Dirk Briese vom Marktforschungsunternehmens Trend Research. Immerhin: Versorgungsunternehmen wie Eon und RWE, der Kraftwerksbetreiber Steag, Stadtwerke, aber auch ausländische Investoren prüfen bereits diverse neue Kraftwerksstandorte in Deutschland
      Avatar
      schrieb am 21.03.05 10:08:59
      Beitrag Nr. 351 ()
      Das der Strom aus geht, wie die demagogische Überschrift (DER STROM GEHT AUS) reiserisch
      prognostiziert, glaubt ernsthaft kein Fachmann oder Stromverkaufsunternehmen.

      Deuschland mit großem Abstand (über 100 Prozent über europäischen Marktdurchschnitt) die
      höchsten Netzdurchleitungspreise.
      Mit fast 8 Cent pro kWH verdienen sich die vier großen dumm & dusselig.
      In die Netzerhaltung und Netzausbau fließen dabei nur Bruchteile der Einnahmen.
      Der Grund: Nur wenn man weiter die deutsche Netzleistung knapp hält, kann man weiter die
      nationale "wir müssen für Windkraftleistung Ersatzkraftwerke selber vorhalten"-Nummer spielen.
      Ansonsten wären ja hierfür Importe aus anderen Ländern möglich, z.B. Strom
      aus Speicherkraftwerken in Skandinavien und den Alpen.


      Übrigens vertraut auch RotGrün nicht nur auf Atomausstieg und Windenergie:
      (vom Wochenende)
      Energieunternehmen wollen investieren
      Fünf Milliarden Euro für Kraftwerksbau in NRW
      Führende Energieunternehmen wollen in den kommenden Jahren in NRW rund fünf
      Milliarden Euro in Kraftwerke
      investieren. Das ist das
      Ergebnis des "Energiedialogs" bei Ministerpräsident Peer Steinbrück (SPD).

      Der Kraftwerkspark soll modernisiert werden
      Die Vorstandsvorsitzenden von RWE, RWE Power, Eon, RAG und Steag hatten sich am Freitag (18.03.05) mit Steinbrück getroffen, um über die Erneuerung des nordrhein-westfälischen Kraftwerkparks zu beraten. Auch Energieminister Axel Horstmann (SPD) nahm an den Gesprächen teil. Das Ergebnis: In den kommenden sieben Jahren wollen die Unternehmen fünf Milliarden Euro investieren. Das "bedeutet einen Durchbruch für den Energie- und Industriestandort NRW", sagte Steinbrück.


      Bauprojekte im ganzen Land
      Links
      Neue Kraftwerke in NRW
      Der Ministerpräsident erwartet, dass durch die Investitionen Tausende von Arbeitsplätzen im Land gesichert und neu geschaffen werden können. Größtes Einzelvorhaben ist der Neubau eines Braunkohlekraftwerks in Grevenboich-Neurath. Für 2,2 Milliarden Euro will RWE Power einen Doppelblock mit einer Leistung von 2100 Megawatt errichten. Außerdem will RWE das Braunkohlekraftwerk in Weisweiler modernisieren. Im Ruhrgebiet werden zwei neue Steinkohlekraftwerke errichtet. In Walsum baut die Steag für rund 800 Millionen Euro ein 750-Megawatt-Kraftwerk, in Datteln investiert Eon ebenfalls rund 800 Millionen Euro in ein 800-Megawatt-Kraftwerk. In Hamm-Uentrop und Herdecke sollen neue Gaskraftwerke entstehen.


      5.000 Arbeitsplätze für NRW

      Mehr Strom aus NRW
      Steinbrück sagte, etwa 40 Prozent des Auftragsvolumens werde Anbietern und Herstellern aus NRW zugute kommen. Es könnten sechs Jahre lang rund 5.000 Personen beschäftigt werden. Neben den Arbeitsplatzeffekten sorge die Erneuerung des Kraftwerksparks auch für eine Entlastung der Umwelt. Im Vergleich zu den alten Kraftwerken erzeugten die neuen Anlagen je Kilowattstunde Strom rund 30 Prozent weniger klimaschädliche Gase, so Steinbrück. Auch der CDU-Vorsitzende Jürgen Rüttgers begrüßte die Vorhaben der Energieunternehmen: "Gut, dass es Investitionen in neue und umweltschonende Kraftwerke in Nordrhein-Westfalen gibt." NRW müsse wieder zum industriellen Kraftzentrum in Deutschland und Europa werden.
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      schrieb am 21.03.05 15:08:03
      Beitrag Nr. 352 ()
      TREIBHAUSEFFEKT

      Der Trend geht zum Atomstrom


      Während Deutschland den Ausstieg aus der Kernenergie vollzieht, setzt die übrige Welt wieder vermehrt auf Atomkraftwerke. Angesichts der drohenden Klimakatastrophe werden in den nächsten 15 Jahren nach Schätzungen der Internationalen Atomenergiebehörde 127 Meiler mehr gebaut als bislang erwartet.



      AP
      Atomkraftwerk Temelin: Auftrieb durch Kyoto?
      Paris - Das Inkrafttreten des Kyoto-Protokolls gegen den Treibhauseffekt habe die langfristigen Perspektiven der Atomkraft erheblich verbessert, sagte IAEA-Generaldirektor Mohammed al-Baradei in Paris. Atomstrom wird praktisch ohne Freisetzung von Treibhausgasen gewonnen.

      Nach einer "vorsichtigen" Schätzung der Wiener Organisation dürften bis 2020 weltweit 127 Atomkraftwerke mit je 1000 Megawatt Leistung mehr gebaut werden, als bisher erwartet. Alleine China werde seine Kapazität von 6,5 auf 36 Gigawatt ausbauen; Russland werde seine Kapazität auf 40 bis 45 Gigawatt verdoppeln. Weltweit dürften dann 427 Gigawatt Kernkraft-Kapazitäten bereit stehen. China wurden im Kyoto-Protokoll noch keine Treibhausgasziele auferlegt. Industrieländer dürfen sich den Bau von Atomkraftwerken in China nicht auf ihr Reduktionsziel anrechnen lassen.

      Die Explosion des Atomreaktors in Tschernobyl 1986 habe der Kernkraftnutzung einen schweren Schlag versetzt, sagte Baradei. Doch seitdem sei viel für die Sicherheit getan worden. Außerdem herrsche jetzt größere Furcht vor Treibhausgasen wie Kohlendioxid (CO2) als vor Atomunfällen, sagte er auf einer Konferenz zur Kernenergie im 21. Jahrhundert.


      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,347577,00.html
      Avatar
      schrieb am 27.03.05 16:58:07
      Beitrag Nr. 353 ()
      Welch "Zufall" das über 150 Demokratien

      - entweder den Atomausstieg beschlossen haben

      - oder nicht daran denken, weitere Atomkraftwerke beschlossen haben.

      Den Plan, neue Atomkraftwerk zu bauen, wird jedoch von totalitären
      und zentralistisch regierten Diktaturen China und Russland verfolgt.

      Es gibt keinen Trend, das Demokratien ihren beschlossenen Atomausstieg
      aufgeben oder erstmalig Atomkraftwerke bauen wollen.
      Avatar
      schrieb am 30.03.05 06:17:57
      Beitrag Nr. 354 ()
      na , na Merrill immer diese grünen Märchen : der RotGrüne Windkraftwahn bewirkt doch gerade, dass Atomstrom importiert werden wird.

      Wo soll denn sonst der Strom herkommen, da die Windenergie doch keinen sinnvollen Beitrag zur Energieversorgung leisten kann , da sie nur unstetig und oft zur falschen Zeit zur Verfügung steht.

      ...und Strom aus Kohle wollen die Grünen ja auch nicht. (ja,ja als Grüner lebt man eben nur von Luft und Liebe, gelle?):laugh:

      Merrill, Deinen Atomstrom wirste zukünfig von "zentralistisch regierten Diktaturen" wie Frankreich und Finnland beziehen.


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