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    Armutsprostitution - Aids - Deutschland - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 08.07.04 09:20:17 von
    neuester Beitrag 11.10.05 07:32:50 von
    Beiträge: 70
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      schrieb am 08.07.04 09:20:17
      Beitrag Nr. 1 ()
      Die Aids-Krise

      Das Virus kommt zurück

      Das Virus ist nicht aufzuhalten. Weltweit haben sich im vergangenen Jahr fünf Millionen Menschen neu mit dem Aids-Virus angesteckt – mehr als je zuvor. Dass Afrika südlich der Sahara weiterhin am meisten unter der Seuche leidet, hat sich herumgesprochen. Und zumindest einige afrikanische Regierungen haben, wenn auch spät, reagiert: Selbst Südafrika hat einen Präventions- und Behandlungsplan erarbeitet, nachdem die Wirtschaft entsprechend Druck gemacht hat.

      Doch die Brennpunkte der Aids-Krise verlagern sich in Richtung Osten. In Osteuropa und Zentralasien breitet sich das Virus so schnell aus wie nirgendwo sonst auf der Welt. Zum einen, weil die dortigen Regierungen sich immer noch in der Illusion wiegen, Aids gehe sie nichts an, das sei ein eher afrikanisches Problem. Und zum anderen, weil die wirtschaftlichen Umbrüche in den Übergangsgesellschaften die Entstehung von Risikogruppen wie Drogenabhängigen gefördert haben.

      Wo die Angst ums wirtschaftliche Überleben regiert, nimmt die Verzweiflung zu, und Drogen erscheinen dann als möglicher Ausweg aus der Misere.

      Als Ausweg aus der Armut erscheint für viele osteuropäische Frauen auch die Prostitution, ein zweiter wichtiger Übertragungsweg für die tödliche Krankheit. Und genau darüber wird das Virus auch seinen Weg zurück nach Deutschland finden. Denn aller Aufklärung zum Trotz: Deutsche Freier wollen Sex immer noch oft ohne Kondom. Und das heißt: volles Risiko. deh
      07.07.2004


      http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/07.07.2004/1229658.asp
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      schrieb am 08.07.04 10:27:13
      Beitrag Nr. 2 ()
      Ergänzung zu #1

      Quelle: Der Tagesspiegel, Berlin vom 7.7.2004, Seite 6
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 11:15:16
      Beitrag Nr. 3 ()
      #1
      Versteh ich gar nicht.
      Die Leute können doch immernoch Hundekot von Spielplätzen entfernen:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 11:41:07
      Beitrag Nr. 4 ()
      #3
      Die Leute können doch immer noch Hundekot von Spielplätzen entfernen

      Nein, in der Ukraine sind sie fast am verhungern und essen ihre Hunde auf, da laufen keine mehr auf der Straße rum.
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 13:12:19
      Beitrag Nr. 5 ()
      Und das in Europa...:(

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      schrieb am 08.07.04 13:13:48
      Beitrag Nr. 6 ()
      wie wäre es mit einer kennzeichnungspflicht von infizierten zum schutz der anderen ???
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 13:14:12
      Beitrag Nr. 7 ()
      und bald auch in Deutschland :(:mad:
      Avatar
      schrieb am 08.07.04 21:42:17
      Beitrag Nr. 8 ()
      Aids Vergessener Schock

      Jahrelang ist sie gesunken, nun steigt die Zahl gemeldeter HIV-Infektionen in Deutschland wieder, am stärksten in den Großstädten. Die Krankheit hat für viele ihren Schrecken verloren.

      ... :Seit Anfang der neunziger Jahre sank die Zahl der neu gemeldeten HIV-Infektionen kontinuierlich - doch jetzt steigt sie plötzlich wieder, von etwa 1700 im Jahr 2002 auf zuletzt knapp 2000. Das Berliner Robert-Koch-Institut (RKI) und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) warnen schon in einer gemeinsamen Erklärung vor einer möglichen "neuen Dynamik" der Epidemie. In anderen Ländern Westeuropas zeigt sich der Trend deutlicher, England und die Schweiz etwa beklagen Zuwachsraten von über 20 Prozent. ...

      Wenn am Sonntag in Bangkok die Internationale Aids-Konferenz beginnt, dürfte Deutschland angesichts der dramatischen Opferzahlen aus Asien, Afrika und Osteuropa zwar nur eine Nebenrolle spielen: Weltweit leben über 40 Millionen Infizierte, hier zu Lande sind es etwas mehr als 40 000.

      Doch in Westeuropa deutet vieles auf eine neue Unbekümmertheit hin. Ein erstes Indiz ist für Seuchenexperten die seit einigen Jahren von Stadt zu Stadt schwappende Syphilis-Welle. Die Zahl der Infektionen bei den 30- bis 40-jährigen Männern verdreifachte sich in den vergangenen beiden Jahren.

      Und wie die RKI-Experten gefürchtet hatten, folgte das schwerer übertragbare HI-Virus: Am stärksten grassiert es unter jenen Großstädtern bis 40, deren nächtliche Ausflüge gern schon mal in wechselnden Betten enden. Fast die Hälfte der Neuinfizierten des vergangenen Jahres leben in Metropolen wie Berlin, Hamburg, München, Köln oder Frankfurt.

      Am häufigsten erwischt es schwule und bisexuelle Männer. Aus diesem Personenkreis stammen 41 Prozent der Neuinfizierten. Migranten, die schon HIV-positiv einwandern und dann hier registriert werden, bilden mit 23 Prozent die zweitgrößte Gruppe.

      Aber auch bei Heterosexuellen aus Deutschland besteht kein Anlass zur Sorglosigkeit. Zwar wissen laut einer Langzeitstudie der BZgA stolze 99 Prozent der Bevölkerung, dass ungeschützte Kontakte riskant sind - aber viele unterschätzen die Folgen einer Infektion: So nennen nur noch 30 Prozent Aids als eine der gefährlichsten Krankheiten, 1987 waren es mehr als doppelt so viele.....

      Die meisten Schwulen und Bisexuellen setzen sich mit der Gefahr auseinander und passen nach wie vor auf. Aber egal ob schwul, bi oder hetero: Der Langzeitstudie der BZgA zufolge

      · benutzten voriges Jahr nur noch 78 Prozent von 3602 Befragten mit mehreren Sexpartnern Kondome, zwei Jahre zuvor waren es noch 83 Prozent;

      · schützten sich zu Beginn neuer Beziehungen im vergangenen Jahr nur 73 Prozent der unter 45-jährigen Singles, im Jahr 2000 waren es 5 Prozent mehr;


      · sanken die Absatzzahlen der Kondomhersteller in Deutschland, von 207 Millionen Stück im Jahr 2000 auf zuletzt 189 Millionen.


      Und das, obwohl die Wissenschaftler nach manch voreiliger Erfolgsmeldung inzwischen ernüchtert sind.. "Aids ist die größte Weder hat die Pharmaindustrie einen Impfstoff entwickeln können noch heilende Medikamente - und nichts dergleichen ist in Sicht medizinische Katastrophe der Neuzeit", klagt der Chef des RKI, der Virologe Reinhard Kurth, "vergleichbar höchstens mit der Pest." Im Gegensatz zur Pest aber merke man eine HIV-Infektion meist über Jahre nicht und könne "den Erreger eine lange Zeit unwissentlich weiter verbreiten". ...

      Die BZgA erhielt 1987 noch rund 25 Millionen Euro für die Aids-Prävention, während es heute nur 9 Millionen sind. "Wir dürfen den erreichten Erfolg nicht gefährden", fordert die Chefin der Behörde, Elisabeth Pott.

      Denn die BZgA-Kampagne "Gib Aids keine Chance" erwies sich als brauchbare Waffe im Kampf gegen die Epidemie. HIV konnte in Deutschland so stark wie kaum sonstwo in Europa eingedämmt werden.

      Heute kämpft Behördenchefin Pott allerdings darum, überhaupt noch einen TV-Spot senden zu können: Die kostenlosen Programmplätze in Kino und Fernsehen haben sich stark verringert. "Wir müssen gerade die jungen Leute immer wieder neu aufklären. Plakate allein reichen nicht", warnt sie und macht eine Rechnung auf: Die Behandlung eines Infizierten koste durchschnittlich 25 000 Euro pro Jahr. Prävention, so Pott, könne sich also auch finanziell lohnen.

      Der Spiegel, 5.7.2004, S.44
      Avatar
      schrieb am 09.07.04 01:40:19
      Beitrag Nr. 9 ()
      Passt zur Thematik:

      Die B.Z. habe hier ein Werbemonopol. Die organisierten Prostituierten diskutieren daher regelmäßig einen Boykott der Zeitung, entscheiden sich aber jedes Mal wieder dagegen. Denn "an Kunden, die keinen Internet-Anschluss haben, kommt man fast nur über die B.Z.", sagt Klee.

      Was den Inhalt der Anzeigen angeht, geht Klee, die Streiterin für mehr Akzeptanz von legaler Prostitution, mit Prasad, der Kämpferin gegen illegalen Frauenhandel, in vielen Fällen daccord: Beide fordern Mindeststandards und damit das Verbot bestimmter Formulierungen. "Tabulos" zum Beispiel, weil das wie "pur" ein Codewort für ungeschützten Sex sei, ...
      http://www.taz.de/pt/2003/12/04/a0143.nf/textdruck
      Avatar
      schrieb am 11.07.04 10:20:23
      Beitrag Nr. 10 ()
      SPD fordert "Offensive gegen Frauenhandel"

      Innenausschuss-Mitglieder nach Osteuropareise: Vor allem Nicht-EU-Länder sind "wenig problembewusst"

      "Wir können uns doch freuen, dass unsere hübschen Frauen im Ausland so begehrt sind", sagte der russische Beamte. Vor ihm saßen vier Mitglieder des Innenausschusses mitsamt der Vorsitzenden Cornelie Sonntag-Wolgast und wollten erkunden, wie sensibel die Behörden in Sankt Petersburg mit dem Thema Frauenhandel umgehen. In der Region in und um das ehemalige Leningrad stießen sie auf Menschen, die sich über den Menschenhandel entweder freuten oder aber das unangenehme Thema wortreich zu umschiffen suchten. "Die Regierungsseite verhielt sich ausweichend und ablenkend", fasste Sonntag-Wolgast gestern nach der Rückkehr von der Reise vorsichtig zusammen. Auch die wenigen NGOs, die sich in dieser Region mit der Aufklärung junger Frauen und der Betreuung von Rückkehrerinnen beschäftigen, seien "nicht immer wirklich professionell", so ihr Resümee.

      Die Delegation hatte auch die baltischen Staaten Lettland und Litauen besucht. Insbesondere aus Litauen kommen überdurchschnittlich viele Frauen, die das BKA in Deutschland als Opfer von Menschenhandel zählt. Dort würden etwa Lautsprecherwagen durch die Dörfer fahren und junge Frauen für Jobs im Ausland anwerben, so wurde den Parlamentarierinnen berichtet. Andere kämen über Au-pair-Organisationen nach Deutschland. Hier würde ihnen dann eröffnet, ihr Job sei schon besetzt, sie hätten jedoch ihre Reisekosten abzuarbeiten. Etwa 500.000 junge Frauen aus Osteuropa würden jährlich in den Westen gehandelt, so die Schätzung des BKA.

      Im Gegensatz zu Russland hätten die baltischen Staaten das Problem durchaus erkannt, meint Sonntag-Wolgast. Hier seien "nationale Aktionspläne" angelaufen und die Gesetzgebung sei verschärft worden. Auch die deutsche Innenpolitik trägt etwas dazu bei, die Behörden vor Ort zu sensibilisieren. 60 Verbindungsbeamte des BKA sitzen in den deutschen Botschaften weltweit und versuchen, sowohl Aufklärung und Fortbildung in den Ländern voranzutreiben als auch zum Schutz einzelner Rückkehrerinnen und ihrer Familien beizutragen. Das Familienministerium versucht, über die Botschaften und NGOs Aufklärungsbroschüren unters Volk zu bringen. Der Innenausschuss will nun vor allem darauf hinwirken, dass zwischen "Abnehmer- und Lieferstaaten", so Sonntag-Wolgast, noch enger kooperiert wird, um sowohl die Aufklärung als auch die Rückführung der Frauen zu verbessern.
      Den bayerischen Vorstoß im Bundesrat, die Freier von Zwangsprostituierten in Deutschland zu bestrafen, lehnten die SPD-Parlamentarierinnen dagegen unisono ab. "Wir wollen die Prostitution nicht wieder kriminalisieren, das halten wir für den falschen Weg", so die Abgeordnete Marga Elser. Den Einwand, dass man doch nur Freier von Zwangsprostituierten kriminalisiere, und zwar ebenso, wie es mit Kunden von Kinderprostituierten geschehe, fand die Gruppe nicht überzeugend.

      taz Nr. 7405 vom 10.7.2004, Seite 7, 98 TAZ-Bericht http://www.taz.de/pt/2004/07/10/a0104.nf/text
      Avatar
      schrieb am 11.07.04 11:13:24
      Beitrag Nr. 11 ()
      broker
      das hat ein CSU-Politiker auch vorgeschlagen und er ging noch einen Schritt weiter, er wollte HIV-Positive kasernieren!
      Avatar
      schrieb am 11.07.04 11:20:31
      Beitrag Nr. 12 ()
      #9

      Aussage ist im Prinzip richtig, aber zum Schutz der handelnden Personen wurden Medienname und die Kennworte teilweise abgeändert.
      Avatar
      schrieb am 11.07.04 11:27:09
      Beitrag Nr. 13 ()
      Den bayerischen Vorstoß im Bundesrat, die Freier von Zwangsprostituierten in Deutschland zu bestrafen... -
      ist mal wieder typisch Bayern!
      Soll sich der Freier den Pass und die Aufenthaltsgenehmigung zeigen lassen, um sicher zu gehen, dass er es nicht mit einer Zwangsprostituierten zu tun hat :laugh:
      Und was unternehmen die Bayern gegen den Baby-/Strich entlang der tschechischen Grenze? Nichts, aber überhaupt nichts! Da fährt Mutti und Vati mal schnell über die Grenze, sie geht zum Friseur weil`s billiger ist und er nutzt diese Zeit um sich billig zu entspannen. Wär mal interessant zu wissen, wie viel bayerische Tschechen-Grenzgänger HIV-positiv sind oder sonstige Geschlechtskrankheiten haben!

      In Rosenheim mußte eine nicht unbeträchtliche Zahl Männer zum TBC-Check weil sie Kontakt hatten mit einer Prostituierten mit offener TBC. Die Dame war übrigens bundesweit aktiv, die Anzahl der Freier die sich vermutlich angesteckt haben könnten war atemberaubend :laugh:
      Avatar
      schrieb am 11.07.04 11:38:48
      !
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      schrieb am 11.07.04 13:07:43
      Beitrag Nr. 15 ()
      Focus: Tuberkulosekranke Prostituierte hatte hunderte Freier ddp

      München (ddp-bay). Eine an Tuberkulose erkrankte Prostituierte hatte in Bayern offenbar weit mehr Freier als bislang bekannt. Das Nachrichtenmagazin «Focus» berichtete am Sonntag, dass mehrere hundert Männer die Dienste der 26-jährigen Türkin mit dem «Künstlernamen» Sinem in Anspruch genommen haben. Canan D. sei nicht nur in Rosenheim, sondern auch in München und in Hof ihrem Gewerbe nachgegangen. Die Frau wolle nach eigenen Angaben allein während ihres viermonatigen Aufenthalts in Rosenheim etwa 700 Freier bedient haben.

      Um ehemalige Kunden «Sinems» zu warnen und eine mögliche Infektionskette zu unterbrechen, schrieb das Münchner Gesundheitsamt den Angaben zufolge jene Bordelle an, in denen die Türkin gearbeitet hatte. Die Bordellchefs sollten ihre Stammkunden auffordern, sich auf Tuberkulose testen zu lassen.

      Canan D. war Anfang März in Rosenheim festgenommen worden. Sie hatte sich im Juni 2003 nach der Diagnose einer offenen Lungentuberkulose einer vorgeschriebenen Behandlung entzogen und war deshalb bundesweit zur Fahndung ausgeschrieben worden. Derzeit wird sie den Angaben zufolge in einem geschlossenen Spezialkrankenhaus in Niedersachsen behandelt.


      Was dürfte diese Aktion und die TB-Tests und die Behandlung Infizierter insgesamt kosten?
      Avatar
      schrieb am 11.07.04 14:10:45
      !
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      Avatar
      schrieb am 11.07.04 14:19:57
      Beitrag Nr. 17 ()
      Avatar
      schrieb am 18.07.04 23:17:12
      Beitrag Nr. 18 ()
      Hinter der Grenze grassiert das Virus
      In den Staaten Osteuropas breitet sich HIV derzeit weltweit am schnellsten aus - besonders unter jungen Menschen

      von Stefanie Bolzen

      HIV ist eine Zeitbombe, und das wissen die Verantwortlichen auch. Aber das Thema hat hier keine Priorität - und damit auch nicht der Kampf gegen Aids", sagt Michael Smith. Der Brite arbeitet für ein Aids-Projekt im russischen St. Petersburg, das HIV-infizierte Waisenkinder betreut. Die Zahlen belegen Smith` Erfahrungen: HIV und Aids sind im Osten Europas - insbesondere in Russland, der Ukraine, Weißrussland und den baltischen Staaten - zur Epidemie angewachsen: Seit Mitte der Neunziger, als diese Region nicht einmal 40 Prozent des Infektionsniveaus Westeuropas erreichte, ist die Ansteckungsrate im Vergleich zum Westen auf inzwischen 175 Prozent gestiegen.

      Nach Angaben von Unicef verbreitet sich das Virus nirgendwo auf der Welt so schnell - und betroffen sind im Osten vor allem die Jungen. 230 000 Menschen haben sich der UN-Organisation zufolge dort 2003 mit HIV infiziert, 80 Prozent von ihnen sind jünger als 30 Jahre. Mehr als 1,5 Millionen Infizierte leben heute in der Region. "Osteuropa läuft Gefahr, die Fehler zu wiederholen, die Aids in Afrika zur todbringenden Seuche für Millionen gemacht haben", sagt Unicef-Regionalchefin Rosemary McCreery.

      Dass HIV und Aids in Osteuropa in diesem rasanten Maße zunehmen, ist auch ein politisches Problem. Denn die in vielen alten Mitgliedsstaaten mit der Erweiterung der Europäischen Union einhergehenden Ressentiments werden durch entsprechende Meldungen nur noch verstärkt. Brüssel hält sich mit Stellungnahmen entsprechend zurück. "Aids in den neuen EU-Staaten ist ein großes Problem", heißt es im Umfeld des zuständigen Kommissars David Byrne nüchtern. Im nächsten Jahr soll in Stockholm zwar das europäische Center of Disease Control eröffnet werden, und auch die zu ratifizierende Verfassung sieht größere Kompetenzen der Union im Gesundheitswesen vor. Generell aber, heißt es, ist Gesundheit eine nationale Angelegenheit - "da hat sich die EU nicht einzumischen".

      So müssen die örtlichen Regierungen das Problem selbst in den Griff bekommen. Doch dazu bedarf es nicht nur entsprechender finanzieller Ausstattung, sondern auch eines mentalen Wandels. Russland etwa lehnt den Einsatz von Drogenersatzmitteln wie Methadon, aber auch Programme zum Umtausch von Nadeln und Spritzen rundweg ab. Gleichzeitig spielt der kulturelle Hintergrund beim Umgang mit Sexualität eine große Rolle: "Häufig haben die Verantwortlichen nicht den Mut, das Kind beim Namen zu nennen", sagt Reinhard Kurth, Präsident des Berliner Robert-Koch-Instituts (RKI). "Aber um die Verbreitung des Virus wirksam zu bekämpfen, bedarf es einer offenen und tabulosen Haltung."

      Die hohe Rate von Geschlechtskrankheiten wie Syphilis unter jungen Leuten deutet zudem auf das sorglose und damit risikoreiche Sexualverhalten der Jugendlichen hin, wie die jüngste "Social Monitor"-Studie der UNO belegt. Und auf fehlende Aufklärung: In der Ukraine wusste nur jede zweite Frau unter 30 Jahren laut einer UN-Umfrage, dass Kondome vor einer Infektion mit HIV schützen können. Eine besonders Besorgnis erregende Zahl, da ein Viertel der neu Infizierten im Kutschma-Staat, wo ein Prozent der Bevölkerung das Virus in sich trägt, Frauen sind. Doch auch der kulturell bedingte Machismo trägt zur Verbreitung von HIV bei, wenn junge Männer den Gebrauch von Kondomen als unmännlich ablehnen.

      Während in Deutschland die wieder ansteigenden Infektionsraten vor allem bei Homosexuellen verzeichnet werden, stecken sich in Osteuropa zumeist Drogenabhängige - durch infizierte Nadeln - an, aber auch die Prostitution gilt als maßgeblicher Ansteckungsherd. Somit sind HIV und Aids im Osten Europas - wo Drogen teilweise billiger zu haben sind als Alkohol - vor allem ein Armutsproblem.

      Welche Folgen der Sextourismus an den deutschen Ostgrenzen oder die weit verbreitete Prostitution osteuropäischer Frauen in Deutschland haben, darüber gibt es noch keine gesicherten Erkenntnisse. Mobilität ist aber in jedem Fall ein wesentlicher Faktor bei der Verbreitung des HIV-Virus - auch in Hinsicht auf die Behandlung der Infektion: Da die Staaten im Osten die erkrankten Menschen ohne Unterstützung aus dem Westen nur in unzureichendem Maße mit Medikamenten versorgen können, "werden viele Patienten dorthin gehen, wo sie medizinisch versorgt werden - in den Westen", prognostiziert Kurth.

      Artikel erschienen am 17. Juli 2004
      http://www.welt.de/data/2004/07/17/306510.html
      Avatar
      schrieb am 25.08.04 11:14:16
      Beitrag Nr. 19 ()
      Oberschlesien und die Prostitution
      Oberschlesien droht zum Bordell Polens zu verkommen

      Immer mehr junge Polinnen aus Oberschlesien verdienen ihr Geld mit der Ware Sex. Nach Berichten der "Gazeta Wyborcza", verdrängen sie mittlerweile in Südpolen die Konkurrenz aus Russland und der Ukraine.
      Das einstige Kohlerevier Oberschlesien ist dabei zu einer Hochburg des Sexbusiness zu werden. Wie die Initiative "Parasol" berichtet, fahren seit ca. zwei Jahren Amateur-Huren scharenweise per Bus von Kattowitz nach Krakau. Dort arbeiten sie vier Tage die Woche und verdienen so im Monat ca. 1000 Euro. Das entspricht einem halben Jahresgehalt in ihren alten Jobs. Prostitution scheint mittlerweile derart verbreitet, dass Frauen, die in den regionalen Blättern seriöse Arbeit suchen, ihren Anzeigen vorsichtshalber den Zusatz "Geselligkeitsarbeit ausgeschlossen" hinzufügen.

      Wie viele Frauen sich und ihre Familien mit käuflichem Sex über Wasser halten, darüber gibt es noch keine Zahlen. Doch Initiativen wie "Parasol" schlagen Alarm. Oberschlesien kämpft mit den Folgen des Strukturwandels. Mehr als 200.000 Bergleute haben seit Mitte der 90er Jahre ihren Job verloren. In der Region liegt die Arbeitslosenquote bei über 20 Prozent. Die meisten Arbeitslose sind ehemalige Kumpel, die kaum noch Chancen haben, jemals wieder in die Arbeitswelt zurückzufinden. Es verwundert nicht, dass auch immer ältere Frauen (40 Jahre und älter), den Ausweg in der Prostitution suchen und finden.



      http://www.mdr.de/viaeuropa/645973.html
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      schrieb am 26.08.04 14:17:46
      !
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      schrieb am 26.08.04 14:36:54
      Beitrag Nr. 21 ()
      Lilo ,so verhermt wie du zu sein scheinst , schaut dich doch eh keiner an.:cool:
      Avatar
      schrieb am 26.08.04 14:40:36
      Beitrag Nr. 22 ()
      @ PaulZwei

      ehrlich gesagt, vergehts mir sowieso, wenn ich so einen Typen sächsisch:D babbeln höre.
      Avatar
      schrieb am 26.08.04 14:43:01
      Beitrag Nr. 23 ()
      scheinst ja ne rote Klischeetusse zu sein. Lehrerin??? 2mal Orgasmus das Jahr und dann zur Zeugnisausgabe:laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 26.08.04 14:45:33
      Beitrag Nr. 24 ()
      @ PaulZwei

      da stehste wohl drauf ?
      :laugh:

      ne, also lieber mit nem Bayern als mit nem Sachsen.

      ist halt so.
      :kiss:
      Avatar
      schrieb am 26.08.04 14:48:17
      Beitrag Nr. 25 ()
      Ostdeutschland besteht doch nicht nur aus Sachsen,aber ne Aufgeklärte scheinste nicht zu sein, und ne 2. Defloration in deinen Alter tze ???? :cool:
      Avatar
      schrieb am 26.08.04 14:52:47
      Beitrag Nr. 26 ()
      @ PaulZwei

      ne nicht nur, aber die fallen auf.

      eiverbibsch:laugh:
      Avatar
      schrieb am 26.08.04 15:07:33
      Beitrag Nr. 27 ()
      @ PaulZwei

      "Afrikaner in Magdeburg angepöbelt und verletzt
      - Polizei ermittelt gegen Täter wegen Verdachts der Volksverhetzung

      In Magdeburg ist ein Afrikaner von jungen Leuten an einem S-Bahnhof angepöbelt und verletzt worden. Wie die Magdeburger Polizei mitteilte, beschimpften die bereits polizeibekannten Täter den 25-Jährigen am Mittwochabend zunächst als "Neger" und "Kanake" und riefen "Ausländer raus". Als der Mann darauf nicht reagierte, schlug ihm einer aus der Gruppe mit einer Bierflasche in den Nacken. Das Opfer trug leichte Verletzungen davon.

      Bei den Angreifern handelt es sich laut Polizei um eine 18-jährige Frau sowie zwei Männer im Alter von 25 und 26 Jahren. Die zwei jüngeren Angreifer konnten kurz nach der Tat festgenommen werden, nach dem 26-Jährigen wurde zunächst noch gefahndet. Gegen alle drei laufen Ermittlungen wegen des Verdachts der Volksverhetzung."

      ... ganz normale Bürger der neuen Bundesländer

      :confused:
      Avatar
      schrieb am 26.08.04 15:42:57
      Beitrag Nr. 28 ()
      ich weiß zwar nicht was du für geistige Gedankensprünge machst. Früher sagte man mal, dumm bumst gut aber bei dir scheint auch diese These nicht zu stimmen. Volksverhetzung machen solche Leute wie du und die Jünger von Schröder. Was Krenz nicht geschafft hat , Panzer in Leipzig aufrollen zu lassen, so was würdest du fertigbringen. Zum Glück bist du das rote Licht am Waggon SPD :cool:
      Avatar
      schrieb am 26.08.04 15:53:27
      Beitrag Nr. 29 ()
      @ PaulZwei

      du bist ein bisschen primitiv.

      :rolleyes:

      gehts hier um das Verhalten von sogenannten Ossis ?

      und ausgerechnet was Leipzig angeht, bin ich optimistisch für das dortige Strassenbahnprojekt und finde es erfreulich, dass hier nicht bloss gejammert wird, sondern mal Initiative gezeigt wird.

      dies bloss zu deinem Vorwurf "Panzer in Leipzig" ...

      Ende
      Avatar
      schrieb am 26.08.04 16:15:57
      Beitrag Nr. 30 ()
      das primitive gebe ich gern zurück, aber so seit ihr , wenn es fehlt. Weiß zwar wieder nicht was nun die Straßenbahn Leipzig , damit zu tun hat, oder lässt dich da mal gern durchschaukelm ,kleiner Joke. 25 km weiter wird gerade Bombardier abgewickelt. Da war dein Messias Schröder kurz vor der Landtagswahl in Sachsen Anhalt, und hat wie immer gelogen. Jetzt basteln die Sachsen ne Straßenbahn und dort steht Fertigungskapzität. Hat mit Aids viel zu tun gelle .
      Avatar
      schrieb am 26.08.04 16:36:09
      Beitrag Nr. 31 ()
      @ PaulZwei

      bist du nicht ein bisschen zu sehr auf Streit aus ?

      jetzt mal in aller Ruhe:

      ich freue mich darüber, dass die Leipziger aus eigener Initiative ein Projekt Strassenbahn beginnen wollen.

      mehr davon !

      mehr Verantwortung !

      und weg von der Jammer-Mentalität.

      ob nun bei Aids oder in wirtschaftlichen Belangen.

      :look:

      sehe ich das soo falsch ?
      Avatar
      schrieb am 26.08.04 16:53:32
      Beitrag Nr. 32 ()
      ich jammere nicht, und ich sehne mich nach keiner Zone oder DDR zurück. Dazu habe ich das System viel zu schlecht in Erinnerung. Nur was momentan hier in Deutschland abgeht ist nicht gutzuheißen(hoffentlich richtig geschrieben).Es gibt keine Politiker mehr die Visisonen haben, nur noch" Nimm was du kriegen kannst". Eins kannst du glauben , dass wird noch lustiger.Übrigens bin negativ getestet!:)
      Avatar
      schrieb am 26.08.04 16:58:13
      Beitrag Nr. 33 ()
      @ PaulZwei

      na, dann ist gut.
      habe auch nicht an so einem Test-Ergebnis bei dir gezweifelt;):)


      dass es noch "lustiger" wird, befürchte ich auch.

      wenn die Presse moderater schreiben würde und mehr für Aufklärung täte, dann wär mir wohler.

      dort sehe ich den Haupt-Täter für die aufgeschäumte Stimmung.
      Avatar
      schrieb am 26.08.04 22:21:31
      Beitrag Nr. 34 ()
      #20

      Junge Ostdeutsche sind neue HIV-Risikogruppe

      Junge Westdeutsche gibt es gar nicht, nur noch Neger und Türken haben im Wessiland noch Kinder.

      Die Kinder der Wessis sind der Benz, das Haus in Spanien und der Urlaub in Übersee.

      Man schaue z. B. mal nach Dresden wo zur Zeit ein Babyboom unter deutschen Frauen ausgebrochen ist.
      Avatar
      schrieb am 26.08.04 22:25:32
      Beitrag Nr. 35 ()
      #34

      warum ?

      kleiner Scherz:
      können die das Licht nicht mehr bezahlen ?

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 27.08.04 09:03:12
      Beitrag Nr. 36 ()
      #35

      Nein, man gleicht sich nur Polen an, wo man auf den Straßen auch viele junge einheimische Mütter sieht.
      Avatar
      schrieb am 09.09.04 23:19:51
      Beitrag Nr. 37 ()
      www.mopo.de - Artikel vom 09.09.2004
      EILBEK

      Massage bis zum Höhepunkt
      WIEBKE STREHLOW, RÜGA/JAFI

      Achtjähriger sollte zur Behandlung - und landete in einem Bordell
      Rückenprobleme machten dem kleinen Markus zu schaffen, eine Reiki-Massage sollte Abhilfe verschaffen. An der Hand seiner Mutter spazierte der Achtjährige in den Massage-Salon "All is Well" an der Wandsbeker Chaussee 21. Doch dort erwarteten den Knirps und seine Mutter Doris (35) leicht bekleidete Mädchen - massierende Professionelle statt professioneller Masseure. Ein getarntes Bordell mitten im Wohngebiet.


      "Entspannungsmassage, traditionelle Thai-Massage, Reiki Sitzungen & Seminare, Kartenlegen-Tarot" steht auf der Fensterscheibe des Ladens. "Wir wohnen in der Nachbarschaft. Von außen sieht das Geschäft seriös aus. Deshalb sind wir dort gewesen", sagt Mutter Doris. Nach der Begrüßung war die Lage eine andere: "Ich war geschockt. Wir sind sofort wieder gegangen", so die 35-Jährige.


      Ein MOPO-Mitarbeiter überprüfte ihre Angaben im "All is Well". Schon an der Tür wurde er von einer drallen Blondine angesprochen: "Wie wäre es mit einer Entspannungsmassage? Ich bin bis auf meinen Slip ganz nackt und massiere dich, bis du befriedigt bist. Deine Hände brauchst du auch nicht ruhig zu halten."


      Zwischen 10 und 21 Uhr arbeiten vier Frauen in zwei Schichten am Mann. Das Angebot (40 Euro für 30 Minuten) hat sich bereits herumgesprochen. Die Freier stehen Schlange.


      Anwohner und Geschäfts-Inhaber sind sauer. "Das lässt das ohnehin schon niedrige Niveau dieser Ecke noch weiter absinken", meint Harald Fricke (55).

      URL: http://archiv.mopo.de/archiv/2004/20040909/nachrichten/hambu…
      Avatar
      schrieb am 02.10.04 13:35:05
      Beitrag Nr. 38 ()
      Syphilis auf Stöckelschuhen
      von Magdalena Crişan (Bukarest)
      Rumänien hält einen traurigen Rekord. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums gibt es landesweit 13.000 Syphiliskranke - doppelt so viele wie in allen EU-Ländern zusammen. Ärzten zufolge wird Syphilis vor allem durch illegale Prostitution verbreitet. Immer wieder hat das Veto der Rumänisch-Orthodoxen Kirche eine Legalisierung der Prostitution scheitern lassen.



      Polizei auf der Suche nach Prostituierten (Die abgebildeten Personen sind nicht mit den im Text erwähnten identisch - alle Fotos Lucian Crişan)
      Eine gewöhnliche Donnerstagnacht auf dem Bukarester Einkaufsboulevard Magheru. Im Polizeiwagen, einem Dacia, sitzen zusammengedrängt sechs Prostituierte. Durch ihre fett geschminkten Augenlieder schleicht die Langweile. Der Polizeibeamte Sile* nimmt sie mindestens zweimal die Woche fest. Die Prostituierten zahlen eine Geldstrafe oder auch nicht, um wieder auf freien Fuß zu kommen.
      Als "Routine" bezeichnet die 34-jährige Aida die Polizeirazzia. Sie kennt die Branche schon seit Jahren. Aida, die ihren Job in einem Chemielabor nach der Wende verloren hat, arbeitet tagsüber als Putzfrau. Von ihrer "Nachtarbeit" wissen weder die Mutter noch ihre beiden Kinder etwas. "Prostitution ist auch eine Arbeit." Mit dem Geld finanziert Aida die Ausbildung ihrer Tochter an einer der besten Schulen in Bukarest, die jährlich 700 Dollar kostet. Das Mädchen soll es eines Tages besser haben. "Verkommt sie zur Hure, würde ich sie mit den eigenen Händen erwürgen."




      Prostitution ist in Rumänien illegal
      "Der Hunger steckt ihnen im Hals"
      Wie viele Prostituierte es im Land gibt, wissen weder Ministerien noch Polizei. Dass sich immer mehr rumänische Frauen prostituieren, liegt vor allem an der Armut, heißt es bei der Polizei. "Der Hunger steckt ihnen im Hals", sagt Polizeibeamter Adrian Morojan vom Bukarester Kriminalamt. Die täglichen Polizeirazzien in der Hauptstadt sind, ähnlich wie das Verbot der Prostitution, wirkungslos. Laut Gesetz wird Prostitution mit Geldstrafen zwischen umgerechnet 37 Euro bis 2500 Euro bestraft. Doch ist die Zahlung ähnlich wie ihre Spannbreite auf den Polizeirevieren verhandelbar. Vors Gericht kommt ein Fall, wenn die Frauen ihr Haupteinkommen mit der Prostitution bestreiten. Nur wer kann hier schon die Beweise erbringen?


      Arztkontrollen bleiben Zufallstreffer
      Laut Gesetz verpflichtet sind die Polizisten auch, festgenommene Prostituierte wegen eventueller Geschlechtskrankheiten einer Arztkontrolle zuzuführen. Das geschieht jedoch selten, sagt der Bukarester Arzt Justin Diaconu. "Die Polizei erklärt immer wieder, sie sei mit der Aufklärung von Diebstählen vollauf beschäftigt. Sie könnten sich nicht noch um die Behandlungspflicht für Huren kümmern", erzählt der Arzt. Diaconu hat in seiner über 45-jährigen Berufspraxis in der Bukarester Klinik für Geschlechtskrankheiten immer wieder Prostituierte als Patientinnen versorgt. Doch waren die ärztlichen Kontrollen eher Zufallstreffer. Vor drei Jahren brachten Beamte einer Bukarester Polizeistation rund hundert Prostituierte zur Routinekontrolle: Bis auf sieben Frauen waren alle an Syphilis erkrankt. Behandeln ließen sich die wenigsten. Viele dieser Frauen arbeiten vermutlich heute noch illegal weiter.

      Dass Rumänien europaweit die Syphilis-Statistik anführt, ist für Justin Diaconu nicht verwunderlich. Als einstiger Leiter einer Kommission für Geschlechtskrankheiten drängt er seit Jahren auf eine Legalisierung der Prostitution, damit die Ausbreitung von Geschlechtskrankheiten unter Kontrolle gehalten wird. "Syphilis ist für das Land längst eine reale soziale Gefahr". Seine Mahnung blieb bislang ungehört.


      Ein Thema, mit dem man im Wahlkampf nur verlieren kann
      Seit der Wende haben dem rumänischen Parlament zwei Gesetzentwürfe vorgelegen, die die Legalisierung der Prostitution regeln sollten. Beide wurden abgelehnt. Ein dritter Entwurf, den vor knapp einem Jahr sieben Senatoren parteienübergreifend einbrachten, liegt derzeit auf Eis. Dass die Politiker zögern, liegt auch am Veto der Rumänisch-Orthodoxen Kirche. "Legalisiert der Staat die Prostitution, verkommt er zum allergrößten Zuhälter", sagt der Sprecher der Orthodoxen Kirche, Constantin Stoica. Sollte dennoch der dritte Entwurf das Parlament passieren, "werden wir unseren Gläubigen raten, dass sie die jetzige Regierung im November nicht wieder wählen sollen", kündigt der Kirchensprecher an.

      "Prostitution ist ein heikles Problem und ein Thema, mit dem man im Wahlkampf nur verlieren kann", sagt die UDMR-Senatorin Vayda Barbela. Sie hatte sich bei der Ausarbeitung des jüngsten Entwurfs mit ihren Parlamentskollegen an der Gesetzeslage in Deutschland und Holland orientiert. Richtungsweisend für den Entwurf war aber auch ein rumänisches Gesetz von 1864, mit dem der damalige Fürst Alexandru Ion Cuza Prostitution als Gewerbe zugelassen und die registrierten Frauen zu einer kostenlosen ärztlichen Untersuchung verpflichtete. Eine regelmäßige ärztliche Kontrolle fordert auch der jüngste Senatorenentwurf.




      Polizeiverhöre sind Routine für beide Seiten
      "Als ob Pfarrer nicht auch Kunden wären"
      Aida fühlt sich "kerngesund" und wohl in der Grauzone. "Ich wäre doch nicht verrückt, in einem Bordell für ein Gehalt von umgerechnet 50 Euro zu arbeiten und Steuern zu zahlen." Den politischen Diskussionen um eine Legalisierung schenkt sie längst kein Gehör mehr und auch nicht den Worten der Kirche, die die Prostitution für "unchristlich und unmenschlich" hält. "Als ob Pfarrer nicht auch meine Kunden waren", sagt sie. Sowohl im Sommer als auch im Winter geht sie im Bukarester Stadtzentrum auf den Strich, da es hier Kunden mit mehr Geld gibt. Oralsex lässt sie sich mit umgerechnet 17 Euro bezahlen, eine SM-Stunde kostet bei ihr rund 80 Euro.

      "Bis zum nächsten Mal"
      Die Nacht nähert sich dem Morgen. Fingerabdrücke, Fotos und Vernehmungsprotokolle füllen eine weitere Schublade auf der Bukarester Polizeistation. Polizeibeamter Sile zieht die Bilanz des Tages: elf Prostituierte, Geldstrafen von insgesamt umgerechnet rund 1200 Euro. Auf dem Papier ist alles korrekt. In Wirklichkeit sind die Strafen unter der Hand ausgehandelt worden. Polizisten und Prostituierte verabschieden sich bis "zum nächsten Mal". Nachts darauf warten Aida und ihre Kolleginnen – wie gewöhnlich - an der Straßenecke des Bukarester Magheru Boulevards. Auch Polizeibeamter Sile ist pünktlich, wie immer.

      * Name auf Wunsch geändert

      zuletzt aktualisiert: 06. Juli 2004 | 11:55

      tagesschau.de | 15. Juli 2004 | 09:39


      http://www.mdr.de/eu/beitrittslaender/rumaenien/1467924.html
      Avatar
      schrieb am 04.10.04 17:36:22
      Beitrag Nr. 39 ()
      Artikel URL: http://de.news.yahoo.com/041004/3/48e23.html

      Montag 4. Oktober 2004, 12:27 Uhr
      Starker Anstieg der Syphilis-Fälle in Deutschland



      Berlin (dpa) - Die Zahl der Syphilis-Fälle in Deutschland ist weiter drastisch gestiegen: Für 2003 wurde mit 2 932 Infektionen eine Steigerung von 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gemeldet, berichtet das Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin.

      Drei Viertel dieser Fälle betreffen den Angaben zufolge Männer, die Sex mit Männern haben. Besonders problematisch ist die Lage demnach in Berlin und Hamburg, wo auf 100 000 Einwohner 18,1 und 12 Erkrankte kommen. Aber auch in anderen Großstädten wie Frankfurt und Köln gibt es viele Neuerkrankungen. Im Wesentlichen handele es sich um ein auf die Großstädte konzentriertes Geschehen, hieß es.

      Unter den Flächenstaaten steht Hessen an der Spitze vor Nordrhein- Westfalen, Sachsen, Niedersachsen und Bayern. Den stärksten Zuwachs der durch Geschlechtsverkehr übertragenen Krankheit gab es in Bremen, Niedersachsen, Brandenburg, Berlin und Hamburg. Diese Steigerungen «können wahrscheinlich nicht mehr als kurzfristiges und vorübergehendes Ausbruchsgeschehen interpretiert werden», heißt es im aktuellen «Epidemiologischen Bulletin» des RKI.

      Der Anteil der syphiliskranken Frauen ist demnach auf zehn Prozent gesunken. Einen deutlichen Anstieg gab es hingegen bei der Zahl wiederholter Infektionen bei Männern: In Berlin, Hamburg, Frankfurt, Köln und München sei bereits jeder dritte gemeldete Fall eine solche Re-Infektion. Befürchtungen, dass die Syphilisepidemie sich wegen Schleimhautverletzungen negativ auf Neuinfektionen mit dem Aidserreger HIV auswirke, habe sich bislang noch nicht in vollem Maß bestätigt.

      87 Prozent der Erkrankten kommen aus Deutschland. Bei der sinkenden Zahl der nach Deutschland importierten Syphilis-Fälle spielen jedoch weiter heterosexuelle Kontakte zu Frauen in Osteuropa und auf dem Balkan eine große Rolle.
      Avatar
      schrieb am 11.11.04 11:21:10
      Beitrag Nr. 40 ()
      11.11.2004
       Inland Hans Springstein  

      Dramatische AIDS-Folgen  

      Bundesentwicklungsministerin stellte Positionspapier zum Kampf gegen HIV-Ausbreitung vor. Soziale Faktoren kaum Thema  

      AIDS breitet sich weltweit weiter aus – mit verheerenden wirtschaftlichen und sozialen Folgen. Ende vergangenen Jahres waren 38 Millionen Menschen als HIV-positiv gemeldet, allein 25 Millionen davon in den Gebieten Afrikas südlich der Sahara. Fünf Millionen haben sich im vergangenen Jahr neu infiziert. Auf diese Zahlen machte am Mittwoch in Berlin Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, aufmerksam. Auch in Osteuropa sei AIDS »bedrohlich« auf dem Vormarsch, beschrieb die Ministerin die dramatische Lage.

      Wieczorek-Zeul stellte der Presse ein Positionspapier ihres Ministeriums zur weltweiten AIDS-Bekämpfung vor. Für den Kampf gegen HIV-Infektionen und seine Ausbreitung würden inzwischen jährlich 300 Millionen Euro ausgegeben. Die Bundesrepublik sei damit nach den USA und Großbritannien 2003 weltweit der drittgrößte bilaterale Geldgeber in der AIDS-Bekämpfung gewesen, so die Ministerin. Mit dem Geld würden in den jeweiligen Staaten nationale Programme zur Prävention und Aufklärung sowie zur medizinischen Versorgung HIV-Positiver, aber auch betroffene Familien unterstützt.

      »Die internationale Gemeinschaft hat die Dramatik erkannt« und versuche zu reagieren, behauptete Wieczorek-Zeul. Sie wies auf das Ziel in der sogenannten Millenniumserklärung der UNO hin, bis zum Jahr 2015 die Ausbreitung von HIV zu stoppen und den Trend umzukehren. Die Zahl der Neuinfektionen müßte durch Prävention verringert und den Infizierten durch medizinische Behandlung »so lange wie möglich ein aktives Leben« ermöglicht werden, heißt es in dem vorgestellten Positionspapier.

      Die Ministerin verwies darauf, wie wichtig dabei bezahlbare Medikamente seien, die in den betroffenen Ländern hergestellt werden müßten. Doch gerade die am schwächsten entwickelten Länder leiden unter den internationalen Patentschutzregelungen, die bis 2016 gelten.

      Die ab 1. Januar 2005 geltenden Bestimmungen der Welthandelsorganisation WTO und des TRIPS-Abkommens »zum Schutz des geistigen Eigentums« verschärfen die Situation. Dadurch werde die medizinische Versorgung HIV-Positiver gerade in den armen Ländern gefährdet, warnte unlängst die Organisation »Ärzte ohne Grenzen« (siehe jW vom 23. Oktober).

      Dazu äußerte sich Wieczorek-Zeul nicht weiter, sondern lobte nur ein Projekt im Kongo, wo ein deutscher Unternehmer von der Bundesregierung bei der Generikaproduktion unterstützt wird. Das Positionspapier weist zwar auf »weitgehend armutsbedingte Faktoren« für die Ausbreitung von AIDS hin. Gerade die ärmsten und sozial am meisten benachteiligten Bevölkerungsschichten sind Experten zufolge am stärksten betroffen und bedroht. Doch wie deren soziale Lage sich ernst- und dauerhaft verbessern ließe, dazu kamen keine Vorschläge von der »roten Heidi«.

      http://www.jungewelt.de/2004/11-11/016.php



      Avatar
      schrieb am 11.11.04 11:33:12
      Beitrag Nr. 41 ()
      ich simuliere mal das posting eines pseudo-linken :D



      in der europäischen urkaine und im europäischen rumänien mögen die leute vor armut verrecken bzw sich prostituieren.

      ich bin entsetzt :(:(:confused::cry::cry:


      und das in europa!!!!


      (falls ich arbeitslos werden sollte werde ich gegen hartz 4 auf die strasse gehen,denn so gehts ja nicht,ich als europäer habe das recht auf viel geld vom staat---da sind mir die rumänen und ukrainer dann sowas von scheissegal.
      schon mal wirklich begriffen was es heisst von 500 euro zu leben? da heb ich dn zeigefinger und BRÜLLE radikalisierung---ich bin zwar europäer aber mit dem rumänischen niveau etc hab ich nix zu tun.)
      Avatar
      schrieb am 02.12.04 09:49:19
      Beitrag Nr. 42 ()
      Zum Thema passend:

      "Tabu - Thema Sextourismus (Thread für Frauen nicht geeignet)"

      Thread: Tabu - Thema Sextourismus (Thread für Frauen nicht geeignet)
      Avatar
      schrieb am 02.12.04 09:56:55
      Beitrag Nr. 43 ()
      Was sagt die Katholische Kirche zur Thematik?

      Eine Diskussion darüber gibt es hier:

      http://www.mykath.de/index.php?act=ST&f=2&t=5645
      Avatar
      schrieb am 02.12.04 10:57:00
      Beitrag Nr. 44 ()
      Ergänzung zu #19

      Polen: Nacktes Elend in Schlesien
      Seitdem die Traditionsindustrien abgewickelt sind, gehen im alten Bergbaugebiet an der Oder viele Frauen und Töchter arbeitsloser Kumpel auf den Strich. Ganze Busladungen mit Amateur-Huren werden nach Krakau gebracht - dort bieten sich die Polinnen Touristen an.

      Hier einige highlights aus dem Artikel:

      Bergbaurevier Schlesien Hochburg des Sexbusiness
      Geselligkeitsagenturen
      Prostitution als Broterwerb im katholischen Schlesien normal
      Frauen, die in der Zeitung seriöse Arbeit suchen, fügen ihren Anzeigen den Zusatz "Geselligkeitsarbeit ausgeschlossen" hinzu
      Auch Frauen über vierzig im Gewerbe
      Für die Frauen geht es ums Überleben, es gibt einfach keine Arbeit
      Phänomen in der Mitte der Gesellschaft sagt Schwester Anna
      Dunkelziffer ist gewaltig.
      Etwa 20 Prozent der Bevölkerung haben keinen Job
      An einer Schule ihres Ordens der "Schwestern der unbefleckten Maria" hatte Anna vor 20 Jahren als Nonne begonnen.
      "Die Mädchen sagten : Schwester, warum sollen wir lernen, wir heiraten doch einen Bergmann."
      Bergmänner genossen Privilegien (spezielle Geschäfte mit Mangelware, zweieinhalbfache des Durchschnittslohns)
      Kommunisten fürchteten sich vor den Arbeitern
      In den achtziger Jahren hatten die Bergleute die Gewerkschaft Solidarnosc organisiert.
      Heute in Zentrale der Solidarnosc in Katowice: Bilder vom Papst
      Mehr als 200.000 Bergleute haben seit zehn Jahren ihren Job verloren
      In ... , einer Bergbaustadt, entstehen 95 Prozent der polnischen Pornoseiten fürs Internet.
      sterbende Branche durch Geschäft ersetzt, das auf Hochtechnologie basiert", witzelt Erotik-Seiten-Produzent.
      Solidarnosc Funktionär : "Die Kumpel und ihre Familien, die den Wandel im Ostblock angestoßen haben, sind heute seine Opfer."

      Juli 2004 URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,309512,00.html
      Avatar
      schrieb am 02.12.04 12:31:15
      Beitrag Nr. 45 ()
      meine Vorfahren stammen aus Schlesien. Wenn ich sowas wie #44 lese, wird mein hass auf die turbokapitalistische Globalisierungsscheiße noch größer :mad: Ich befürchte, dass uns solche Zustände in Deutschland noch bevorstehen :(
      Avatar
      schrieb am 02.12.04 13:23:57
      Beitrag Nr. 46 ()
      Wie kann es in Deutschland Armutsprostitution geben, wenn man in Deutschland als Sozialbetrüger so toll leben kann?
      Avatar
      schrieb am 02.12.04 14:00:23
      Beitrag Nr. 47 ()
      vielleicht kann man als sog. "Sozialbetrüger" (was ist das genau? ) in Deutschland doch nicht so toll leben.
      Avatar
      schrieb am 02.12.04 14:07:10
      Beitrag Nr. 48 ()
      Sozialbetrüger/Sozialschmarotzer sind Leute wie Florida-Rolf oder andere (Viagra-Kalle, allgemein Verbrechen+Vorname), die unseren Sozialstaat ruiniert haben und deren "Verbrechen" solange in der Presse wiederholt wurden, bis auch der Dümmste begriffen hat, daß "wir" ständig über unsere Verhältnisse gelebt haben und daher Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung und anderer spätsozialister Schwachsinn nach und nach abzuschaffen ist.
      Avatar
      schrieb am 02.12.04 14:11:11
      Beitrag Nr. 49 ()
      nach meiner definition gehören auch Unternehmen dazu, die hunderttausende menschen auf kosten der Allgemeinheit in den vorruhestand und Arbeitslosigkeit geschickt haben. Dies führte und führt zu ständig steigenden sozialabgaben (weniger Einzahler, mehr bezieher.)

      aber die neoliberale Kapitalistenbrille verdeckt die sicht auf diese viel größeren Betrüger und Schmarotzer :mad:
      Avatar
      schrieb am 02.12.04 23:59:15
      Beitrag Nr. 50 ()
      Sex fürs tägliche Brot

      Hausfrauenprostitution in Schlesien

      Im oberschlesischen Industriebezirk rund um Katowice, dem früheren Kattowitz, leben zwei Millionen Menschen. Mit dem Niedergang des Kohlebergbaus kam auch die Arbeitslosigkeit und damit die Armut. Neue Jobs sind nicht in Sicht. Vielen Frauen bleibt nur noch die Prostitution, um ihre Familien ernähren zu können.

      "Gesellschaftsagentur" nennt man ein Bordell in Polen. Denn offiziell gibt es in Polen keine Prostitution. Die meisten Frauen, die sich in der Region verkaufen, sind Bergarbeiterfrauen und deren Töchter, manchmal noch minderjährig. Sie treibt die Not und der Mangel an Jobs in dieser Region. Es ist ein Thema, worüber niemand in Schlesien spricht, weil für Frauen immer noch Kinder, Küche und die Kirche gilt.

      Doppelleben zwischen Familie und Milieu

      Familie und Namen spielen keine Rolle in der so genannten Agentur. Die Frauen fürchten nur, dass sie hier mal einem Bekannten begegnen. Fast alle Frauen führen ein Doppelleben zwischen Familie und Milieu. Auch die 22-jährige Malgosia. An drei Tagen in der Woche arbeitet mit anderen Hausfrauen in einer gemieteten Privatwohnung als Prostituierte. Die übrige Zeit büffelt sie für ihr Fachabitur.

      Malgoscha unterstützt auch ihre arbeitslosen Eltern. Keiner fragt oder will wissen, womit sie ihr Geld verdient. Rund 400 Euro im Monat verdient Malgosia. Im größten Wohnblock in Kattowitz, so erzählt sie, gibt es mindestens 15 Mietwohnungen, wo die Mädels als Prostituierte ihr Geld verdienen: "Das Hotel Katowice und andere Hotels liegen genau gegenüber. Die Männer, die dort wohnen, bezahlen die Taxis und bestellen sich die Mädels ins Hotel.

      Der Staat hilft nicht

      In einer der Wohnungen arbeitet Ewa. Sie ist 44, war immer Hausfrau und Mutter. Ihr Mann wurde arbeitslos, nach der Trennung war sie mittellos. Sozialhilfe wie in Deutschland gibt es in Polen nicht. Als sie mit der Prostitution anfing, war es schlimm. Inzwischen gehe es etwas leichter. Fünf Nächte in der Woche arbeitet Ewa hier im Wechsel mit drei anderen Frauen. Am schwierigsten ist für Ewa, dass sie ihre Kinder darüber belügen muss, wie sie ihr Geld verdient.

      In Zabrze arbeitet Beata Dabrowska, eine der wenigen Sozialarbeiterinnen des Ballungsgebietes Katowice. Sie will über diese Zustände nicht länger schweigen. Bis zu 20.000 Frauen und Mädchen, so schätzt sie, ernähren sich und ihre Familien durch Prostitution. Die Dunkelziffer könnte noch weit höher liegen. Bis zu 60 Prozent der Frauen, die zu ihr kommen, gingen in irgendeiner Form auf den Strich, entweder in Privatwohnungen oder in Puffs, oder sie böten Nachbarn und Bekannten sexuelle Dienste gegen Bezahlung von Rechnungen oder gegen Essen für ihre Kinder an.

      Ausweglose Lage

      Auch Anna suchte Hilfe. Sie ist 43 allein stehend und hat zwei Kinder. Die Familie ist total verschuldet. Der Nachbar zahlt die Stromrechnung, aber nicht ohne Gegenleistung: Anna schläft mit ihm. Tochter Janetta ist 20 und durch einen Gendefekt verkrüppelt. Für sie und ihren 19-jährigen Bruder gibt es keine Chance auf eine Arbeit. Die Familie lebt von 100 Euro im Monat, Janettas Behindertenrente. 2400 Euro sind sie aktuell mit der Miete im Rückstand. Auch Janetta hat als Prostituierte gearbeitet. Ihre Behinderung galt als exotisch. Nach zwei Wochen floh sie aus dem Milieu, aus Angst vor der Mafia. Eine "echte Nutte" wollte sie nicht werden. Wie es weiter gehen soll, weiß die Familie nicht.

      Die Scham der Frauen ist groß. Ihre Nöte sind noch größer. Aber das Thema ist ein Tabu für die Nachbarn, für die Politik und für die Kirche. Dabei zerbrechen Familienleben, meint die Sozialarbeiterin Beata Dabrowska: "Hier in Polen spricht man über diese Sache nicht. Schon gar nicht öffentlich. Keiner wird sich dazu bekennen. Ich verfolge die Situation schon seit 1998, weil wir damals in Zabrze die Frauenunion gegründet haben. Die Prostitution nimmt zu, der Zuwachs beträgt 100 Prozent."

      Unbekanntes Problem

      Doch die Nacht hält vieles verborgen, offensichtlich auch für die polnische Regierung. Auf Anfrage von ML, was die Verantwortlichen denn zu tun gedenken, erhielten wir die Auskunft: Ein solches Problem in Schlesien sei in Warschau gänzlich unbekannt!

      30.10.2004
      http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/23/0,1872,2208087,00.html
      ML Mona Lisa
      Avatar
      schrieb am 07.12.04 05:48:12
      Beitrag Nr. 51 ()
      Avatar
      schrieb am 07.12.04 21:08:41
      Beitrag Nr. 52 ()
      Berlin, die Hauptstadt der Syphilis!

      "Syphilis durch Sorglosigkeit

      Berlin belegt Platz 1 in der Syphilis-Statistik. Auch andere Geschlechtskrankheiten nehmen wieder zu. Mediziner sind besorgt. Die Ursache sehen sie in einem neuen Trend zum ungeschützten Verkehr
      VON MARTINA JANNING
      ...
      Hohe Infektionsraten verzeichnet das RKI vor allem in Großstädten. Auf Platz 1: Berlin mit gut 18 Erkrankungen pro 100.000 Einwohnern. Aber auch in Brandenburg verbreitet sich Syphilis immer stärker. 2003 diagnostizierten Ärzte die Erkrankung dort bei 53 Patienten. Das bedeutet im Vergleich zum Vorjahr eine Zunahme von rund 38 Prozent. Bundesweit wurden im vergangenen Jahr 2.932 Syphilis-Infektionen gemeldet - 20 Prozent mehr als 2002. Doch die Dunkelziffer ist hoch. Nach Schätzungen des RKI liegt sie zwischen 30 und 40 Prozent. Denn häufig wird eine Syphilis gar nicht erkannt. Gerade junge Ärzte wissen nicht mehr, wie das Krankheitsbild aussieht. Zudem ist die Syphilis sehr wandlungsfähig - ihre vier Stadien ziehen sich über etliche Jahre hin.

      Bläschen, Pusteln und Geschwüre an den Geschlechtsorganen, im Analbereich oder in der Mundschleimhaut sind typisch für Geschlechtskrankheiten - wenn sich Symptome zeigen. Denn viele Infektionen verlaufen ohne Krankheitszeichen. Das macht sie so gefährlich. Nicht nur, dass sie sich munter weiterverbreiten können, viele haben arge Spätfolgen. Eine Chlamydien-Infektion beispielsweise wie auch eine Gonorrhö (Tripper) können bei der Frau zu Unfruchtbarkeit führen; Papilloma-Viren werden auch für Gebärmutterhalskrebs, Penis- oder Analkarzinom verantwortlich gemacht.

      So sieht die Rangliste der Geschlechtskrankheiten aus: Auf Platz 1 der Genitalherpes (Herpes simplex). Platz 2: die humanen Papilloma-Viren (lösen zum Beispiel Feigwarzen aus). Platz 3: Chlamydien-Infektionen. Erst weiter hinter folgten Gonorrhö und Syphilis, berichtet Marcus. "Rund 15 bis 20 Prozent der Erwachsenen haben das Herpes-Virus in sich", schätzt er. Jugendliche hingegen steckten sich vor allem mit Chlamydien-Bakterien an. Eine Impfung gegen Geschlechtskrankheiten wie gegen Hepatitis B, die auch sexuell übertragen werden kann, gibt es bislang nicht. Dennoch lässt sich vorbeugen.

      "Kondome sind ein guter Schutz vor Geschlechtskrankheiten", sagt Marcus, "aber kein perfekter." Hundertprozentige Sicherheit gebe es nicht, "außer man entschließt sich, enthaltsam zu leben". Eine Schwachstelle seien beispielsweise oral-genitale Sexpraktiken. "Dabei wird selten ein Kondom benutzt." Der Fachmann rät: Wer Beschwerden hat oder annimmt, sich mit einer Geschlechtskrankheit infiziert zu haben, sollte sofort zu einem Hautarzt oder einem Facharzt für Geschlechtskrankheiten gehen. Denn je früher eine Infektion bemerkt wird, desto besser lässt sie sich behandeln. ..."
      www.taz.de
      Avatar
      schrieb am 10.12.04 15:37:24
      Beitrag Nr. 53 ()
      Kein Visum für rumänische Prostituierte

      Verwaltungsgericht lehnt Klage einer 22jährigen ab, die sich in Deutschland niederlassen und ihre Dienste anbieten wollte

      Christina N. wird das Urteil des Berliner Verwaltungsgerichts per Telefon erfahren haben. Anders war es nicht möglich. Ging es in dem Verfahren der 22 Jahre alten Rumänien doch darum, nach Deutschland einreisen und sich hier beruflich niederlassen zu dürfen, und zwar als Prostituierte. Genau das wurde vom Verwaltungsgericht nun abschlägig beschieden.


      Das Verfahren begann im März dieses Jahres. Da wurde für Christina N. in der deutschen Botschaft in Bukarest der Antrag für ein Visum gestellt. Mit klarem Inhalt. Christina N. und zwei weitere Landsfrauen - die gestern ihre Prozesse ebenfalls verloren - machten geltend, in der Bundesrepublik als Prostituierte tätig werden zu wollen. Sie beriefen sich dabei auf ein Abkommen der Europäischen Union, nach dem sich auch Personen aus Rumänien in EU-Staaten beruflich niederlassen dürfen.


      Die Botschaft lehnte mit dem Hinweis ab, daß die Antragstellerinnen in Deutschland mit hoher Wahrscheinlichkeit keineswegs selbständig tätig werden würden. Die Frauen klagten dagegen, verloren nun aber auch beim Berliner Verwaltungsgericht, das für das Auswärtige Amt und mithin die deutschen Botschaften zuständig ist.


      Dabei trafen die Rumäninnen keineswegs auf engstirnige, intolerante Richter. In dem gleichen Haus war im Dezember 2000 auch schon den legendären Prozeß um das einschlägig bekannte "Café Psssst!" in Wilmersdorf entschieden worden; mit dem Fazit, daß Prostitution nicht mehr sittenwidrig ist.


      Mit dem Verfahren der Rumäninnen hatte das jedoch wenig zu tun. Hier schien es eher darum zu gehen, einen Weg zu finden, junge Frauen nicht mehr einschleusen zu müssen, sondern ganz legal nach Deutschland in die einschlägigen Etablissements bringen zu können. Alles lief über einen in Karlsruhe ansässigen Herrn O., der auch vor dem Verwaltungsgericht als Zeuge auftrat. Herr O. soll dafür gesorgt haben, daß in Bukarest die Visa-Anträge ordnungsgemäß ausgefüllt wurden. Herr O. hätte die jungen Frauen dann auch in Deutschland unter seine Fittiche genommen und sie, wie er vor Gericht bestätigte, für 35 Prozent ihrer Einkünfte betreut.


      Unter Betreuung wollte er seine Hilfe bei einer Internetpräsentation der käuflichen Damen verstanden wissen und Unterstützung bei der Suche nach passenden Räumlichkeiten für ihr Gewerbe. Ansonsten, beteuerte er, hätten die Rumäninnen allein entscheiden, was sie tun und mit wem sie etwas tun. Er verbat sich entschieden, mit einem Zuhälter verglichen zu werden.


      Beim Gericht stieß das auf Skepsis. Die Klägerinnen hätten für die Einreise nachweisen müssen, daß sie tatsächlich eine selbständige Tätigkeit aufnehmen wollen, entsprechende finanzielle Mittel besitzen und Erfolgsaussichten haben. Diese Voraussetzungen, sagte Richter Kunath in seiner Urteilsbegründung, seien jedoch nicht vorhanden. Verfügten die Frauen aus Bukarest doch nicht einmal über Grundkenntnisse der deutschen Sprache. So sei es ihnen auch kaum möglich, in Deutschland selbständig "Geschäftsbeziehungen" aufzubauen. An der geforderten wirtschaftlichen Grundlage für ein eigenes Geschäft mangele es ebenso. Alle drei Klägerinnen hatten von Bukarest aus Prozeßkostenbeihilfe beantragen lassen. Vermutlich von Herrn O.


      Artikel erschienen am Do, 9. Dezember 2004
      http://www.welt.de/data/2004/12/09/372294.html
      Avatar
      schrieb am 10.12.04 15:41:33
      Beitrag Nr. 54 ()
      „Viele wiegen sich in falscher Sicherheit“


      Seit 1988 wird weltweit am 1. Dezember der Welt-Aids-Tag begangen. Was hat sich seit der Zeit geändert, als Sie den ersten HIV-Patienten behandelt haben, Herr Dr. Bieniek?


      Die Behandlungsmöglichkeiten haben sich kontinuierlich verbessert. Der ganz große Sprung nach vorn gelang im Jahr 1996 mit der Einführung der Kombinationstherapie, bei der drei verschiedene Medikamente die Vermehrung des HI-Virus hemmen. Das funktioniert im günstigsten Fall, wenn jemand die Mittel gut verträgt, über viele Jahre gut.

      Und im anderen Fall?


      Bei der Hälfte der Patienten muss innerhalb des ersten Jahres die Therapie verändert werden, etwa weil die Medikamente nicht gut vertragen werden. Kurzfristig treten oft Magen-Darm-Probleme auf, oder es gibt Probleme mit den Leberwerten und den Blutkörperchen. Langfristig drohen Fettstoffwechselstörungen. Es kann aber auch dazu kommen, dass die Mittel nicht mehr wirken, und man sie wechseln muss. Es gibt aber auch schon Patienten, die selbst hiermit am Ende der Fahnenstange angekommen sind.

      Heißt das, dass auch die Therapie das Lebensgefühl verändern kann?

      Sehr störend sind für viele die Veränderungen der Fettverteilung. Das kann als entstellend und stigmatisierend empfunden werden. Es können außerdem Nervenschmerzen auftreten. Das ist ja überhaupt die Crux mit neuen Medikamenten, dass man, um Menschenleben zu retten, Medikamente relativ früh geben muss und manchmal erst nach Jahren die Probleme erkannt werden. Wirklich langfristige Folgen kennen wir ja noch gar nicht, weil die Medikamente erst nach 1996 eingeführt wurden.

      Wie viel kostet die Therapie?

      Die Medikamente kosten im Monat um die 2000 Euro.

      Besonderes Thema des diesjährigen Welt-Aids-Tages sind Frauen und Mädchen. In vielen Ländern haben sie nicht die Möglichkeit, Kondomschutz beim Sex zu verlangen. Gibt es auch in unseren westlichen Ländern Grund zur Sorge?

      Der Kondomabsatz ist rückläufig, und viele achten allein auf Empfängnisverhütung und nehmen dafür die Pille. Dabei ist die Treue des Partners oft eine Illusion. Viele wiegen sich in falscher Sicherheit, wenn sie vor einer neuen Beziehung einen HIV-Test machen.

      Gibt es Besonderheiten der Therapie bei Frauen?

      Es gibt Hinweise darauf, dass Nebenwirkungen etwas häufiger auftreten. Trotzdem brechen Frauen die Therapie nicht häufiger ab. Allerdings sind die Fettverteilungsstörungen bei Frauen oft ausgeprägter, also die Ansammlung von Fett im Bauchraum, vor allem an der Brust, bei gleichzeitiger Abmagerung des Gesichts und der Arme und Beine. Und Frauen stört das besonders.

      Seit einiger Zeit wird immer wieder betont, dass die Aufklärung über HIV und Aids die jungen Leute nicht mehr erreicht. Ist das auch Ihre Erfahrung?

      Ich habe den Eindruck, viele sehr junge Menschen meinen, dass Aids und HIV mit ihnen nichts mehr zu tun haben, dass das Probleme der Älteren seien.

      Wie alt ist Ihr jüngster Patient?

      Das ist ein 17-Jähriger mit einer frischen HIV-Infektion.

      Bernhard Bieniek ist Internist, Vorstand des Arbeitskreises Aids der niedergelassenen Ärzte Berlin und Mitglied im Kuratorium der Berliner Aidshilfe.

      Die Fragen stellte Adelheid Müller-Lissner

      http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/01.12.2004/1511075.asp#
      Avatar
      schrieb am 14.12.04 13:55:07
      Beitrag Nr. 55 ()
      "Ukraine und Aids. Afrikanische Zustände bald auch in Europa?"
      Thread: Ukraine und Aids. Afrikanische Zustände bald auch in Europa?
      Avatar
      schrieb am 07.01.05 23:58:33
      Beitrag Nr. 56 ()
      Kongo

      Uno-Soldaten tauschten Eier gegen Sex

      Soldaten der Uno-Friedenstruppe im Kongo haben junge Mädchen zu sexuellen Handlungen genötigt. Nach einem internen Uno-Bericht sollen die Männer Eier, Milch und ein paar Dollar für Sex eingetauscht haben. Einige der Opfer waren erst 13 Jahre.



      REUTERS
      Uno-Soldaten bei ihrem Einsatz im Kongo
      Dakar - "Wir sind schockiert, empört und traurig", sagte der Kongo-Sondergesandte der Vereinten Nationen, William Lacy Swing. Insgesamt ging die Innenaufsicht der Vereinten Nationen 72 Anzeigen nach, in sechs Fällen habe es konkrete Beweise gegeben. Fast alle Mädchen seien minderjährig. Viele von ihnen wurden bereits während des Bürgerkrieges missbraucht, heißt es in dem Bericht.

      Hunger habe die Mädchen dazu ermutigt, Kontakt mit den Uno-Soldaten aufzunehmen. Diese hätten deren Elend schließlich auf diese erniedrigende Art und Weise ausgenutzt. Die Missbräuche sollen sich zwischen Mai und September 2004 in der Stadt Bunia im Nordosten des Landes zugetragen haben. Kleine Jungen und Teenager aus den Armenvierteln und Flüchtlingslagern seien von den Soldaten angehalten worden, die Mädchen nachts in ihre Unterkünfte zu leiten. So habe ein 14-jähriges Mädchen angeben, dass sie für Sex mit einem Soldaten umgerechnet 1,50 Euro oder zwei Eier erhalten habe. Das Mädchen konnte den Soldaten identifizieren, weil dieser einen gebrochenen Arm hatte.

      Dem Kommando der Friedentruppen war schon seit längerer Zeit vorgeworfen worden, die Soldaten nicht genügend zu disziplinieren. Die Uno-Ermittler erklärten, dass ihre Arbeit von einigen Kommandeuren sogar behindert worden sei. Der Bericht empfiehlt, dass die Heimatländer der Soldaten angemessene Schritte ergreifen. Die Teilnehmer von Uno-Einsätzen unterliegen der Gerichtsbarkeit ihrer jeweiligen Herkunftsländer. Mehr als 11 000 Soldaten sind derzeit für die Uno-Friedenstruppen im Kongo im Einsatz, darunter Soldaten aus Bangladesch, Pakistan, Indonesien und Uruguay.

      SPIEGEL ONLINE - 07. Januar 2005, 21:40
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,335893,00.html
      Avatar
      schrieb am 09.01.05 15:30:13
      Beitrag Nr. 57 ()
      Nordböhmisches Roulette
      In Tschechien ist Aids weniger verbreitet als in Osteuropa. Doch ohne Kondom spielt man(n) in Dubi mit seinem Leben.

      Seine kürzeste Dienstreise hat Pavel Dlouhy bis heute nicht vergessen. Dabei war sie eigentlich kaum als Reise zu bezeichnen: 15 lächerliche Kilometer von Usti nad Labem (Aussig) nach Teplice (Teplitz) – Pavel Dlouhy ist weiß Gott andere Entfernungen gewohnt. Deutsch, englisch und tschechisch sind die Buchrücken in seinem Büro im Krankenhaus von Usti nad Labem beschriftet. Über der Couch hängen Fotos aus San Francisco. Dlouhy hat einiges von der Welt gesehen – und trotzdem ist gerade die Dienstreise nach Teplice ihm so im Gedächtnis geblieben. Weil sie nicht an den Konferenztisch geführt hat, sondern in ein Bordell. Und weil sie nicht dem Austausch mit Fachkollegen diente, sondern dazu, einer jungen Frau aus der Ukraine mitzuteilen, dass sie sich angesteckt habe mit dem Virus. Dass sie nun HIV-positiv sei.

      Pavel Dlouhy leitet das Aids-Zentrum, das die Masaryk-Klinik in Usti schon 1986 eingerichtet hat. Egal, ob jemand einen Aids-Test machen lassen will oder ob ein HIV-Positiver Medikamente benötigt – in insgesamt sieben tschechischen Städten informieren und helfen die AIDS-Zentren bei allen Fragen, die irgendwie mit der Immunschwächekrankheit zusammenhängen.

      Besonders zahlreich sind Dlouhys Patienten in Usti nad Labem allerdings nicht. Denn anders als in den Staaten der ehemaligen Sowjetunion ist das HIV-Virus in Tschechien nicht stärker verbreitet als etwa in Deutschland: Auf 0,1 Prozent der 15- bis 49-Jährigen schätzt die Uno den Anteil der HIV-Infizierten für beide Länder in ihrem jüngst veröffentlichten Welt-Aids-Bericht.

      Die Dunkelziffer ist groß

      Von den gut zehn Millionen Tschechen sind derzeit lediglich 716 offiziell als HIV-positiv registriert. Und auch für Nordböhmen nehmen sich die Zahlen vergleichsweise harmlos aus: In allen drei tschechischen Bezirken, die unmittelbar an Sachsen grenzen, sind bislang „nur“ 94 Fälle einer HIV-Infektion bekannt.

      Trotzdem sind Pavel Dlouhy und viele seiner Kollegen ziemlich beunruhigt. „Diese Zahlen sagen relativ wenig über die tatsächliche Anzahl der HIV-Positiven“, meint etwa Josef Trmal, Direktor der regionalen Aufsichtsbehörde für Gesundheitsfragen in Usti. „Nur wenige Menschen lassen einen AIDS-Test durchführen. Die Dunkelziffer der Infizierten dürfte also wesentlich höher liegen. Vielleicht ist sie fünf-, vielleicht aber auch zehnmal so hoch wie die offizielle Statistik.“

      Tatsächlich leben mit Ausnahme der Hauptstadt Prag nirgendwo in Tschechien derart viele Menschen aus den so genannten „Risikogruppen“ wie gerade in den Grenzgebieten zu Sachsen. Das gilt wohl weniger für die Homosexuellen. Schätzungen zufolge leben jedoch allein im Bezirk Usti mehr als 4 000 Drogenabhängige.

      Behörden können wenig tun

      Vor allem Teplice hat sich in der jüngsten Zeit zu einem der wichtigsten Drogenumschlagplätze Tschechiens entwickelt. Die AidsExperten befürchten daher einen sprunghaften Anstieg der HIV-Infektionen. „Viele Junkies stecken sich derzeit mit Hepatitis C an“, sagt Pavel Dlouhy vom Aids-Zentrum. „Und die Hepatitis wird, genau wie das HIV-Virus, über den Austausch benutzter Nadeln verbreitet.“ Noch beunruhigender ist die Gefahr, die von der Prostitution ausgeht. „Leider haben wir überhaupt keine Ahnung, wie viele von den Frauen an der E 55 mit dem Virus infiziert sind“, sagt Pavel Dlouhy. „Denn derzeit gibt es keinerlei gesetzliche Handhabe, mit der man die Frauen zwingen könnte, Aids-Tests durchführen zu lassen.“ Dabei täte genau dies eigentlich bitter Not: Die Mehrheit der Frauen stammt nämlich aus Russland und der Ukraine, also aus den Ländern, die derzeit einen wahren Aids-Boom erleben. Würden Zwangstests die Verbreitung der Krankheit also eindämmen? Pavel Dlouhy ist da skeptisch. „Außer der Betroffenen darf man sowieso niemanden über die Infektion informieren. Und wenn die Frau trotzdem weiter als Prostituierte arbeiten will, kann ich sie nicht daran hindern.“

      Sächsische Zeitung
      Mittwoch, 1. Dezember 2004
      URL: http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=729498
      Avatar
      schrieb am 12.01.05 08:31:32
      Beitrag Nr. 58 ()
      Vatikan: Kondome schützen nicht vor Aids

      Im Vatikan glaubt man, Kondome schützten nicht vor Aids. Diese These vertritt die katholische Kirche ausgerechnet in Asien und Afrika.

      Die katholische Kirche nutzt in ihrem Einsatz gegen die Benutzung von Konsomen nun auch die Angst vor Aids: Laut einem BBC-Fernsehbericht verbreitet der Vatikan in stark von Aids betroffenen Ländern, dass Kondome nicht gegen die Infektion mit dem HI-Virus schützen – obwohl sich die Wissenschaftler einig sind, dass dies falsch ist.
      Dass die katholische Kirche Verhütungsmittel nicht gut findet, ist bekannt. Papst Johannes Paul II. verteidigt bis heute den Glaubensgrundsatz, dass Sex ausschließlich der Fortpflanzung zu dienen habe. Neu ist, dass der Vatikan Kondomen zutraut, Aids-Viren durchschlüpfen zu lassen.

      Diese Ansicht vertrat der Vorsitzende des Päpstlichen Rates für Familienfragen, Kardinal Alfonso Lopez Trujillo in dem BBC-Bericht: «Das Aids-Virus ist ungefähr 450 Mal kleiner als eine Spermazelle. Schon diese kann leicht durch ein Kondom dringen.»

      Weltgesundheitsorganisation empört

      Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zeigte sich davon nicht überzeugt – eher empört. «Diese falschen Behauptungen über Kondome und HIV sind gefährlich angesichts einer globalen Epidemie, die bereits 20 Millionen Menschen getötet hat.»

      Laut WHO reduziert die ordnungsgemäße Anwendung von Kondomen die Gefahr der Ansteckung mit HIV um 90 Prozent. Sie könnten reißen oder abrutschen – kleine Löcher durch die der Virus schlüpfen könnte, hätten sie jedenfalls nicht. Kardinal Trujillo ficht das nicht an: «Sie liegen falsch, das ist eine leicht zu erkennende Tatsache.»

      «Aids hat sich wegen Kondomen verbreitet»

      Trujillos Sicht der Dinge scheint in der Kirche weit verbreitet zu sein. Der BBC-Bericht, der am kommenden Sonntag unter dem Titel «Sex and the Holy City» ausgestrahlt wird, bringt zahlreiche Beispiele von Geistlichen in der Dritten Welt, die Gläubige vor dem Gebrauch des Kondoms warnen. So wird der Erzbischof von Nairobi, Raphael Ndingi Nzeki, mit dem Satz zitiert: «Aids hat sich wegen der Verfügbarkeit von Kondomen so schnell verbreitet.»

      Der Direktor eines Aids-Zentrums am Viktoriasee sagte, die Kirche hindere ihn daran, Kondome zu verteilen. «Einige Priester haben behauptet, dass Kondome mit Aids durchsetzt sind.» Zu ähnlichen Ereignissen sei es in Asien und Lateinamerika gekommen, so der Bericht. (nz)

      http://www.netzeitung.de/ausland/257505.html
      Avatar
      schrieb am 12.01.05 10:08:24
      Beitrag Nr. 59 ()
      HIV und AIDS in den neuen EU-Mitgliedsstaaten

      http://members.inode.at/kamenik/pdf/plusminus304.pdf
      Avatar
      schrieb am 24.01.05 11:51:35
      Beitrag Nr. 60 ()
      Jede 2. Nutte macht’s ohne Kondom (Süddeutsche Zeitung) Rot-Grün ist schuld
      Thread: Jede 2. Nutte macht’s ohne Kondom (Süddeutsche Zeitung) Rot-Grün ist schuld
      Job als Hure zumutbar(HartzIV)
      Thread: Job als Hure zumutbar(HartzIV)
      Avatar
      schrieb am 25.01.05 10:28:38
      Beitrag Nr. 61 ()
      ;);)1940:):)
      Avatar
      schrieb am 14.02.05 12:39:49
      Beitrag Nr. 62 ()
      Neue Machtverhältnisse auf dem Kiez
      Prostitution: An David- und Herbertstraße haben deutsche Zuhälter das Sagen, in St. Georg die Osteuropäer.


      Alle paar Monate setzen sich die Männer an den runden Tisch. "Business -Meetings" nennen sie diese Treffen, so wie Wirtschaftsmanager es tun.
      Es sind Albaner, Deutsche, Türken, Osteuropäer.
      Sie sind Bosse, Bosse im Geschäft mit dem Sex - Hamburgs Rotlichtgrößen, die die Prostitution in der Stadt kontrollieren. Vorbei sind die Zeiten, als die Kiezkönige sich bekriegten, Streitereien mit Schlägen und Schüssen austrugen, Machtkämpfe häufig mit Morden endeten.

      "Die Rotlichtgrößen haben sich in den letzten Jahren vollkommen auf ihre wirtschaftlichen Interessen konzentriert", sagt ein Cheffahnder aus der Abteilung Organisierte Kriminalität (OK) im Landeskriminalamt. Gewalt, die an die Öffentlichkeit dringe, schade dem Geschäft mit den käuflichen Frauen. "Das haben die Mächtigen erkannt und regeln ihre Auseinandersetzungen untereinander und mit friedlicheren Mitteln."

      Ins Gespräch gekommen ist die Sexszene auf dem Kiez in den letzten Tagen durch die Ankündigung, daß drei Bordellbetriebe an der Herbertstraße zwangsversteigert werden sollen. Sogar von Geheimplänen, den Straßenstrich an der Davidstraße und am Hans-Albers-Platz abzuschaffen, die Straßen zum Speergebiet zu erklären, wird auf der Meile gemunkelt. Wie läuft das Geschäft mit der käuflichen Liebe auf dem Kiez? Wer sind die Prostituierten, wer die Machthaber und Hintermänner?

      Vor allem auf St. Pauli sind die Strukturen klar festgelegt.

      An der Herbertstraße werden Zimmer an die Prostituierten vermietet, in die sie ihre Freier zum Sex locken.

      Hier wie auf dem Straßenstrich an der Davidstraße arbeiten meist deutsche Frauen, die von deutschen Zuhältern kontrolliert werden.

      An der Schmuckstraße ist der Transvestitenstrich, die Transen kommen meist aus Asien und Südamerika.

      Frauen aus Südamerika kobern ihre Freier an der Schmuckstraße aus Fenstern an. Auch hier haben deutsche Zuhälter großen Einfluß, immer wieder tauchen in diesem Zusammenhang die berüchtigten Hell`s Angels auf. Welche Allianzen zwischen ihnen und den Paten der Mafia aus Albanien und der Türkei bestehen, ist Ermittlungssache der Polizei.

      Fest steht: Osteuropäer spielen auf dem Kiez eine geringe Rolle, sie herrschen in St. Georg.

      Die Hell`s Angels sollen gemeinsam mit Albanern auch in den rund 40 Hamburger Sex-Clubs Einfluß haben, wie etwa in bekannten Bordellen an der Reeperbahn und in anderen Etablissements.

      Im Gegensatz zur Davidstraße arbeiten hier und in anderen Sex-clubs auch viele Ausländerinnen, vor allem osteuropäische Mädchen. "Das ist eine Folge unseres erfolgreichen Kampfes gegen die Prostitution in den sogenannten Modellwohnungen", so der Fahnder. Seit 1998 habe sich die Zahl der Wohnungen, in denen die fast immer ausländischen Frauen Freier empfingen, um zwei Drittel reduziert.

      Die Prostituierten wanderten ab - entweder in die Sex-Clubs oder auf den Straßenstrich in St. Georg oder an der Süderstraße in Hammerbrook.

      Auf St. Pauli beginnt der Straßenstrich, sich langsam in die weniger klassischen Sex-Straßen auszubreiten. Vor allem rund um den Hans-Albers-Platz, in der Nähe, etwa an der Silbersackstraße und an der Erichstraße, warten jetzt auch Frauen auf Freier.
      erschienen am 5. Februar 2005 in Hamburg
      http://www.abendblatt.de/daten/2005/02/05/395538.html
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      Die Puff-Meile von Winterhude
      TIMO HOFFMANN
      In dem gesetzten Viertel um die Mozartstraße schießen Bordelle aus dem Boden / Die Anwohner sind schockiert

      Auf den ersten Blick sind es gewöhnliche Souterrain-Läden mit verhängten Schaufenstern. An den Türschildern stehen Frauennamen wie Lana, Mila, Ewa und Alicia. Genaues Hinsehen zeigt: In der Winterhuder Wohngegend gibt es auf engem Raum inzwischen mindestens 14 Bordelle. Winterhuder Weg, Herderstraße, Mozartstraße und Humboldtstraße avancieren zur Reeperbahn des Hamburger Ostens. Jeden Monat kommen neue Kleinpuffs hinzu.

      Gewerbetreibende und Anwohner laufen gegen die Entwicklung ihres Viertels zum Sex-Zentrum Sturm. Nach einer MOPO-Anfrage prüft seit Mittwoch auch das Bezirksamt Nord die Rechtmäßigkeit der Lustkeller.

      Ob legal oder nicht - Teppichverkäufer Ali Nadimi (58) findet die Vorstellung, zwischen Prostituierten und Freiern zu arbeiten "furchtbar". "Andauernd stehen Männer wartend auf der Straße. Das ist schlecht für die Kinder." Sein Chef informierte aus Wut über ein neues Freudenhaus schon die Polizei - und bekam prompt Drohbriefe.

      Auch ein Apotheker, der aus Angst seinen Namen nicht nennen will, schimpft: "Das passt nicht in unseren Stadtteil." Dass ein Bordell neben sein Geschäft kommen sollte, konnte er durch ein Gespräch mit dem Hausbesitzer gerade noch verhindern. Eine Anwohnerin, die ebenfalls anonym bleiben möchte, will sogar "eindeutig Minderjährige" in den Kellern gesehen haben. Sicher ist: Osteuropäerinnen, Asiatinnen und Afrikanerinnen arbeiten dort. Im Internet werben sie sogar mit eigenen Straßen- Domains wie www.mozartstr5b.de oder herderstr6a.de um Kunden.

      Peter Hansen, Sprecher des Bezirksamts Nord, zeigt sich nach Rücksprache mit seiner Behörde überrascht: "Ich hätte vermutet, dass uns Kenntnisse dazu vorlieben. Das ist aber nicht so. Der Fall ist uns nicht bekannt." Nun prüft sein Amt, ob dort Wohnraum illegal gewerblich genutzt wird und die bauordnungsrechtlichen Auflagen eingehalten werden. "Gegebenenfalls werden wir mit dem Einwohneramt aktiv und sprechen mit den Vermietern", kündigt Hansen an.

      Ein Grund für den Bordell-Boom ist wohl die schwierige Vermietungssituation für Souterrain-Läden an der Herderstraße, viele stehen schon lange leer. Schneider Ulf Friedrich, den nur eine Mauer von stöhnenden Freiern trennt, findet das Treiben dann auch "eher lustig". "Die tun ja nichts."

      Bordell an der Mozartstraße Unauffällig: Auch die Räume in der Herderstraße 28 werden genutzt Puff: die Humboldstraße 130b Eine Hure an ihrem Arbeitsplatz: Der käufliche Sex ist ein Milliardengeschäft Licht an in der Herderstraße 6a Auch in der Nummer 6b gehts heiß her

      Info:
      DIE LICHTZEICHEN DER PROSTITUIERTEN

      Hat die Dame Zeit - oder ist sie gerade beschäftigt?

      Einfach an der Tür zu klingeln, könnte zu pikanten Situationen führen - wer will schon seinen Tenniskollegen "bei der Sache" erleben. Also haben die Prostituierten ein sowohl einfaches als auch wirksames "Informationssystem" entwickelt Licht an bedeutet Reinkommen, es ist frei. Licht aus heißt Jetzt nicht, ich bin beschäftigt.

      DIE ANWOHNER

      Frances Scheffler (29), Friseurin

      "Eigentlich bin ich ja nicht so empfindlich, aber ich finde das schon ziemlich unheimlich, wenn hier plötzlich fremde Leute herumstromern. Ist ja auch nicht gut fürs Geschäft, wenn die Gegend in Verruf gerät. Begeistert bin ich nicht."

      Ulf Friedrich, Schneider "Im Grunde hab ich nichts dagegen. Die Leute tun doch nichts. Man merkt aber immer ganz genau, wer Freier ist. Die kommen hier rein, gucken sich die Stoffe an - und wenn dann ein Mädchen das Lichtzeichen gibt, hauen sie ganz plötzlich ab."
      PROSTITUTION |Hamburger Morgenpost 01.02.2005

      http://www.mopo.de/nachrichten/102_panorama_73813.html
      Avatar
      schrieb am 06.04.05 22:09:52
      Beitrag Nr. 63 ()
      Neue HIV-Welle befürchtet
      Wissenswertes
      Internisten warnen vor einem deutlichen Anstieg von Aids-Infektionen in Deutschland und fordern wieder mehr Aufklärung über die Immunschwächekrankheit. Mit enormen Zuwachsraten in Osteuropa sei Aids "ein Problem vor unserer Haustür" geworden, sagte Prof. Norbert Brockmeyer am Dienstag beim Internistenkongreß in Wiesbaden. Die beim Geschlechtsverkehr übertragbare Syphilis habe in den vergangenen Jahren in Deutschland stark zugenommen. Innerhalb Westeuropas habe die Bundesrepublik dabei bereits einen Spitzenplatz erreicht. Nach aller Erfahrung folge auf eine Syphilis-Welle mit einigem Abstand ein spürbarer HIV-Zuwachs, so Brockmeyer. Hausärzte müßten laut Brockmeyer etwa bei ungewöhnlichen Infektionen oder Hautveränderungen wieder mehr an HIV denken und einen Test vorschlagen. "Das wird vom Arzt aber ungern angesprochen."
      http://morgenpost.berlin1.de/content/2005/04/06/aus_aller_we…



      "Problem vor unserer Haustür"
      Erst Syphilis, dann Aids

      Internisten warnen vor einem deutlichen Anstieg von Aids-Infektionen in Deutschland. Sie fordern wieder mehr Aufklärung über die Gefahren einer Infektion mit dem HI-Virus.

      Mit enormen Zuwachsraten in Osteuropa sei Aids "ein Problem vor unserer Haustür" geworden, sagte Prof. Norbert Brockmeyer am Dienstag beim Internistenkongress in Wiesbaden. Die heterosexuelle Übertragung könne unter anderem wegen der zunehmenden Prostitution in Zukunft eine größere Rolle spielen. Darüber hinaus habe die beim Geschlechtsverkehr übertragbare Syphilis in den vergangenen Jahren in Deutschland stark zugenommen. Innerhalb Westeuropas habe die Bundesrepublik dabei bereits einen Spitzenplatz erreicht. Nach aller Erfahrung folge auf eine Syphilis-Welle mit einigem Abstand ein spürbarer HIV-Zuwachs, so Brockmeyer.

      Informationskampagnen seien vor allem in Schulklassen nötig, Schwangeren solle vorbeugend ein Aids-Test angeboten werden, um die Gefahr einer möglichen Übertragung auf das Kind zu minimieren. Hausärzte müssten laut Brockmeyer etwa bei ungewöhnlichen Infektionen oder Hautveränderungen wieder mehr an HIV denken und einen Test vorschlagen. Infektionsgrund ist nach den Untersuchungen oft Geschlechtsverkehr mit HIV-positiven Prostituierten. Nur noch die Hälfte der neu Infizierten stecke sich bei gleichgeschlechtlichem Sex unter Männern an, sagte Brockmeyer, der auch Präsident der deutschen Aids- Gesellschaft ist.

      2004 infizierten sich in Deutschland etwa 2.000 Menschen neu mit dem Virus, 587 mehr als 2001. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts waren Ende 2004 rund 44.000 Menschen in Deutschland infiziert oder bereits an Aids erkrankt. Rund 700 starben im Jahr 2003 daran.

      Grund für die Sorglosigkeit vor allem bei Jugendlichen seien die Behandlungserfolge und deutliche Verringerung der Sterblichkeit seit Mitte der 90er Jahre, sagte der Berliner Internist Keikawus Arasteh. Dabei werde übersehen, dass die längere Überlebenszeit mit erheblichen Nebenwirkungen wie Hautausschlag, Leber- und Blutveränderungen und höherem Infarktrisiko erkauft werde. Die medikamentöse Therapie bleibe zudem ein Wettlauf mit der zunehmenden Resistenz von Aids-Viren. Die Internisten fordern deshalb, dass die Krankenkasse den rund 300 Euro teuren Resistenztest bezahlt.
      Dienstag, 5. April 2005

      Adresse:
      http://www.n-tv.de/355647.html
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 11:19:35
      Beitrag Nr. 64 ()
      Bin wirklich ´mal gespannt, wann dieses Volk (andere natürlich auch) im Bereich AIDS eins und eins zusammenzählen lernt:confused::confused::confused::confused:

      Irgendwie komisch: Früher war der Hauptübertragungsweg Sex unter Männern. Da gab´s auch schon welche, die daraus folgerten, das sollte doch besser unterbleiben. Naja, damals wurde und werden diese Stimmen ausgelacht. Heute kommt immer mehr der Sex mit erkrankten Prostituierten als Ansteckungsquelle dazu.

      Also, wer nicht ideologisch verbohrt ist, müßte doch ´mal auf den Trichter kommen, die oben genannten Aktivitäten zu lassen. Irgendwie bigott: Beim Fahren mit einer noch kleinen Menge Alkohol (z.B. nach einem Bier) sind die meisten ganz ängstlich bzw. fordern streng das Unterlassen. Bei so gefährlichen Sachen wie Sex unter Männern oder der Ausbeutung von Frauen kommt fast niemand auf die einfachste Lösung: es einfach sein zu lassen. Wer Frauen, z.B. aus Osteuropa, sexuell ausbeutet (was anderes ist Prostituiion ja nicht - reich werden die Schleuser und Zuhälter dabei!!!) muß eben damit rechnen, einen hohen Preis zu zahlen. Finde ich nicht ungerecht. Mit einem, der sich im Suff tot fährt, hält sich das öffentliche Mitleid auch sehr in Grenzen. Schlimm ist, daß dann oft Unschuldige zu Opfern werden.:mad::mad::mad::mad:
      Schlimm an der ganzen Sache mit AIDS in Deutschland finde ich eigentlich nur, daß die Lasten dieser Sündenfolgen der Gemeinschaft aufgebürdet werden. Wenn ich was zu sagen hätte, gäbe es HIV-Behandlung von der Kasse nur noch bei Blutübertragungen o.ä., was ja heutzutage ganz unwahrscheinlich geworden ist. Alle anderen sollten vorher eine extra-Versicherung abschließen oder ihre Rücklagen verbrauchen. Wenn es auch hier eine Marktwirtschaft gäbe, dürfte es keine Neuansteckungen mehr geben. Wer ginge schon zu seinem Versicherungsfritzen, um dort eine Police für die Absicherung seiner sexuellen Ausschweifungen abzuschließen, die wohl recht teuer sein dürfte....:confused::confused:
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 13:10:25
      Beitrag Nr. 65 ()
      Im ersten Augenblick kann man ja nachvolziehen, dass der HIV-Kranke selbst für seine Krankheit verantwortlich ist und somit auch zahlen muss.

      Ich frage mich aber bei derartigen Forderungen immer, ist man selber so perfekt und ohne Fehler? Geht man selbst nicht auch "überdurchschnittliche" Risiken ein? Hat man noch nie eine eigene Handlung bereut (beim Sex/Auswahl des Partners, beim Autofahren (z.B. zu schnell), beim Sport (z.B. sich überschätzt))? Ganz ehrlich: ich schon!

      Könnte man somit nicht gleich auch noch die Versicherungsgemeinschaft von weiteren Risiken befreien?

      Verunfallte, die zu schnell fahren
      Sportler mit Risikosportarten (z.B. Ski)
      Alkoholiker
      Gefährliche Hobbys
      Übergewichtige
      etc.
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 17:02:37
      Beitrag Nr. 66 ()
      #65
      Ich stimme Dir zu.:)
      Für die von Dir genannten Punkte gibt es in meiner KV z.T. Ausschlüsse. Zumindest muß ich alles angeben. Und wenn später etwas herauskommt, zahlen die nämlich nicht. Ist eigentlich überall bei pirvaten Versicherungsmechanismen so. Da bezahlt ein jeder sein individuelles Risiko - soweit es sich eben vertretbar ermitteln läßt.

      In der GKV wird einfach (fast) alles bezahlt, was anfällt. Also subventionieren die umsichsichtigen, gesund lebenden Einzahler das Rauchen, die Fettleibigkeit, die Spotunfälle, die Suffolgen im Verkehr, die Bewegungsarmut, schließlich auch Aids und die Folgen von Abtreibungen bei denen, die es eben nicht für nötig halten, mit Leben und Gesundheit ehrfürchtig umzugehen. Und wie bei allen Subventionsobjekten werden es deutlich mehr als wenn jeder sein Risiko bezahlen würde.

      Da würde mancher Suffi schnell einsehen, daß er sich zurückhalten muß ect.
      Schlimm ist eben das seit den Siebzigern eingekehrte gesellschaftliche Klima, die die Subventionierung von allem und jedem als "Solidarität" hinstellen. Auf diese Weise wird nicht nur in Ausgleich geschaffen, sondern das zu verteilende Volumen viel größer, folglich die Belastung derer die immer noch nicht saufen, rasen ect. im Verhältnis zu ihrem Nutzen aus der GKV (z.B. gibt ja noch mehr Umverteilungssysteme, die die ganze Volkswirtschaft belasten) immer größer wird. Wenn es nur als einen Anfang Tranparenz de Leistungserstellung und eine anständige Selbstbeteiligung pro Vorgang - nicht im Quartal - gäbe, da wäre schon ein großer Schritt getan aus der organisierten Unverantwortlichkeit. Natürlich gibt es Nutznießer in diesem System: Chefs von GKV´s, manche Ärzte, die Pharmaindustrie und natürlich alle, die gern mehr herausnehmen als sie eingezahlt haben, am besten gar nichts. Aber die meisten zahlen drauf - und das sollte nicht so bleiben.
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      schrieb am 08.04.05 08:26:11
      Beitrag Nr. 67 ()
      @64

      M.E. werden beim Eintritt in die PKV tatsächlich einige Dinge abgefragt (z.B. Skifahren aber nicht). Es gibt aber nur wenige Ausschlüsse, d.h. wenn Du im Laufe Deines Lebens/Deiner Versicherungszeit zum Alkoholiker wirst, zahlt die PKV, haben sie Dich als Raucher akzeptiert und Du bekommst Krebs, zahlen die auch.

      Mir ging es in meinem Beitrag eigentlich nur darum, ein wenig mehr Nachdenklichkeit zu erzeugen: War ich noch nie unvernünftig? Derjenige, der das bejahen würde, täte mir fast ein bisschen leid....
      Avatar
      schrieb am 25.08.05 00:34:49
      Beitrag Nr. 68 ()
      „Einfach hinklatschen“
      Erst drohen sie, ihnen die Beine zu brechen, dann vermitteln sie minderjährige Mädchen als „Penthouse Pets“ an Staranwälte, Manager und Diplomaten. Ein Lauschangriff auf eine noble Wiener Begleitagentur zeigt, wie osteuropäische Mädchen in die Betten betuchter Herren geliefert werden.

      Der prominente US-Anwalt zum Beispiel. Beklagte tagsüber vor Journalisten und Politikern das Unrecht dieser Welt. Abends ließ er sich und seinem prominenten Mandanten ein paar Mädchen ins Intercontinental liefern. An die Zimmertür klopft Inga. Schülerin aus Litauen, 17 Jahre alt.
      Oder der Mann von McKinsey. Er rief an, weil er eine „süße, kleine Stute“ suchte. Um „einfach Spaß zu haben und einfach mal hinzuklatschen“, wie er es nennt.
      Ein Uniprofessor aus den USA meldete sich, weil er eine „Jungfrau“ in Anwesenheit ihrer Schwester „richtig durchficken“ wollte. 15 Jahre sollte sie alt sein. 4000 Euro würde er dafür bezahlen.
      Ein Mitarbeiter der saudiarabischen Botschaft in Wien begehrte eine 19-jährige Jungfrau zu „buchen“. „Die hab ich zum Versteigern unten“, bedauerte der Mann am anderen Ende der Leitung. Unten, in den Emiraten.
      Ein Geschäftsmann aus Paris erkundigt sich nach der kleinen Laura und erfährt: „Die hat einen Makel, das sage ich gleich dazu, sie hat noch bis September eine Zahnspange.“
      Abends ein Anruf aus der Parlamentsdirektion: „Wie ist denn die Julia so vom Charakter? Macht sie auch Vollendung in den Mund?“
      Ein PR-Berater aus der Innenstadt stellt sich am Telefon als „brutale Sau“ vor und will einem siebzehnjährigen „Ferkilein“ einmal alle „Löcher stopfen“. Bekommt er. „Die freut sich, sie muss nämlich eine Meniskusoperation machen und braucht 500 Euro“, sagt der Frauenhändler. „Oh je! Da muss sie aber viel pudern“, antwortet der Werbemann und sagt: „Ich hab schon einen Steifen.“
      Ein prominenter Wiener Anwalt drängt: „Ich brauche drei Mädels. Zum Schmusen und Arschficken.“ Ein Mitarbeiter der „Begleitagentur“ freut sich später am Telefon übers gute Geschäft: „Ich bin ausgebucht heute. Die Anwälte ficken! Die Anwälte und die Staatsanwälte!“ Sein Gesprächspartner sagt: „Die hast du alle auf deiner Seite.“
      Diese Gespräche wurden im Rahmen eines Lauschangriffes auf eine noble Wiener Begleitagentur geführt. Die Polizei zeichnete die Telefonate auf. Die Protokolle sind von öffentlichem Interesse – nicht deshalb, weil vornehme Männer Prostituierte in Anspruch nehmen. Sondern weil sie Einblick in die Abgründe eines Wiener Frauenhändlerringes geben. Sie zeigen die Nöte osteuropäischer Frauen, aber auch minderjähriger Schülerinnen, die auf der Webpage dieses Mariahilfer Callgirlrings als „genuine Fashion Models“, als „Penthouse Pets“ oder „Beauty Queens“ angeboten werden. Wiens „High Class Gentlemen“ konnten Minderjährige um ein paar hundert Euro buchen, von einem Chauffeur zustellen und nach einer Nacht wieder abholen lassen. Sie wussten offenbar auch von den Zwangslagen der Frauen. Der Lauschangriff auf die gehobene Wiener Rotlichtszene gab der Justiz Einblicke, wie Frauenhandel heute funktioniert. Betuchte „Kunden“ bestellen übers Internet, nach genau bestimmten Tarifen und „Aktionspreisen“. Sie dürfen Mädchen in bestimmter Kleidung und Unterwäsche ordern, sie legen am Telefon Wert darauf, dass sie nicht wie „billige Prostituierte erscheinen“ und dass sie „zu intelligenter Konversation fähig“ sind. Es werden Mädchen zugestellt, „die wirklich küssen“, und solche, die „das nicht so schmuddelig angehen, wie Billigrussinnen“. Der Markt habe sich verändert, sagt ein Wiener Frauenhändler, „nichts ist unmöglich. Das Internet beflügelt die Fantasie unserer Klienten, und wir erfüllen jeden Wunsch.“
      Klienten, so nennt man das heute also. Sie ordern am Telefon „Pferdchen“, „Frischfleisch“ oder einfach nur eine „Lieferung“. Es sind prominente Geschäftsleute darunter, die zwischen Vorstandssitzungen anrufen und schon bei der Bestellung fragen, ob sie die 15-Jährige oder den „Julia-Roberts-Typ“ ohne Aufpreis „ins Gesicht spritzen“ oder „ohne Kondom in den Arsch ficken“ dürfen. Damit die Bestellung schneller geht, werden die Mädchen mit Kürzeln angepriesen: „CIF“ für „Come in Face“ und „CIM“ für „Come in Mouth“. Geliefert wird gegen Aufpreis in jede Stadt und auf jede Yacht der Welt, mit Vorliebe nach Saudi-Arabien und die Emirate. Es gibt dort, so liest man es jedenfalls in den Protokollen, richtige Versteigerungen von Frauen.

      Die Männer, die Frauen auf diese Weise bestellen, haben von Österreichs Gesetzen nichts zu befürchten. Sie gehen straflos aus, selbst wenn sie um die Nöte der Frauen wissen. „Ich weiß ja nicht, was sich hinter den Kulissen abspielt“, gibt sich ein in den Telefonaten aufgezeichneter Freier, ein ehemaliger CA-Manager, gegenüber dem Falter ahnungslos. Er sagt: „Ich muss es doch auch nicht wissen, oder?“
      Muss er? Das angeblich „älteste Gewerbe“ hat sich dank billiger Flugtickets in den Osten globalisiert und brutalisiert, und es tritt offiziell ganz vornehm und seriös auf. Zuhälter wie der von der Polizei wochenlang abgehörte Frauenhändler Franz H., im bürgerlichen Leben ein biederer Versicherungsmakler, warten nicht mehr in schäbigen Gürtellokalen auf ihren „Schandlohn“. Franz H. betrieb, nur mit einem Handy, einem Computer und ein paar Zuarbeitern ausgestattet, ein international agierendes Franchise-Unternehmen. 90.000 Euro Gewinn, so schätzt die Staatsanwaltschaft, machte er pro Monat. In Litauen ließ er nach den schönsten Schülerinnen suchen, die mit Billigflugtickets aus ihren heruntergekommenen Dörfern ins vermeintliche Paradies geflogen wurden, um dort sofort von Chauffeuren abgeholt, mit Reizwäsche eingekleidet und für Dutzende Kunden bereitgestellt zu werden.
      Was also spielt sich hinter den Kulissen ab, was wollen die „Klienten“ solcher Menschenhändler nicht wissen? Da bittet eine Schülerin vergeblich, nach Hause fliegen zu dürfen, um ihre Maturazeugnisse für die Inskription abzuholen und die Mutter besuchen zu dürfen. Einmal bedroht Frauenhändler H. seinen Komplizen in Litauen, damit der widerspenstige Ware gefügig macht, die er nach Wien schickte. Die Mädchen glaubten, für Altenpflege nach Wien gebracht worden zu sein. H. zu seinem litauischen Geschäftspartner: „Du musst mit ihnen Klartext sprechen! Sie sind nicht hier, um Spaß zu haben!“ Sollten Mädchen nicht „gehorsam“ sein, so erklärt er einer anderen Lieferantin, müsse man sie „schnell stoppen“ und „belehren“. In einem E-Mail bittet er seine Geschäftspartnerin: „Schätzchen, es ist Zeit, dass du ihr zeigst, dass sie nichts ist, dass sie eine Hure ist. Bitte zeig ihr deine Macht.“ Manchen Frauen werden später vor Gericht aussagen, man habe ihnen Videos gezeigt, auf denen Mädchen mit gebrochenen Beinen und geschorenen Köpfen zu sehen waren. Immer wieder klagt der Mädchenhändler über geschäftsstörende Krankheiten, die seine „Babys“ eingefangen hatten. „Was machen diese Mädchen, stecken sie Bananen hinein oder sind die Kunden so schmutzig?“, fragt er einmal wütend. Aufklärung gibt ein Dialog, den er selbst mit „Olga“, Katalogbestellnummer 23, führte: „Du bleibst eine Stunde. Und zwar ohne Kondom.“ „Ich fürchte mich, es geht um meine Gesundheit.“ „Er ist jung und nett.“ „Ist er sicher nicht krank?“ „Sicher nicht. Er liebt es auch griechisch.“ „Was heißt griechisch?“ „Anal.“ „Das hasse ich, ich habe es nie probiert. Das bedeutet Blut.“ „Du sollst eines wissen: Wenn du nach Wien kommst, dann gibt es keine Diskussionen. Ich werde jetzt böse. Okay?“ „Okay.“
      Franz H. wurde auch aufgrund dieser Telefonate gemeinsam mit drei Komplizen vergangenes Jahr verhaftet und wegen internationalem Frauenhandels, Zuhälterei, sexueller Ausbeutung von Minderjährigen und Nötigung vom Landesgericht Korneuburg zu einer kurzen Haftstrafe verurteilt. Sein Komplize Thomas S. – zugleich Bodyguard des prominenten US-Anwaltes – wurde auch wegen des Besitzes von Kinderpornos bestraft. Die Zeitungen berichteten nur in einer Randnotiz über den Fall – trotz der prominenten Kunden, die vom Mediengesetz geschützt werden. Die Webpage der „Modellagentur“ ist auch wieder online und gibt sich nun als seriöses Unternehmen für exklusive Kunden: „Wir freuen uns auf Ihren Anruf“, heißt es da. Wer Telefonüberwachung befürchtet, kann auch ein Onlinebestellformular ausfüllen. Neben der Nummer des Mädchens muss bloß die Nummer des Hotelzimmers und die Kreditkarte angeben werden.
      Franz H. ist einer von 385 im Vorjahr angezeigten Frauenhändlern. Das Business boomt. Seit 2002 hat sich die Zahl der Anzeigen wegen Menschenhandels verfünffacht. Doch für Verurteilungen reicht es oft nicht. Die Kriminalisten müssen den schwierigen Beweis erbringen, dass Frauen im Ausland angeworben und „zum Zwecke der Prostitution“ nach Österreich verschleppt wurden. Das Problem: Die wenigsten Frauen sind bereit, als Zeuginnen auszusagen. Nicht zuletzt, weil sie dann – wie im konkreten Fall – mit vollem Namen und Adresse in den Gerichtsakten aufscheinen, die von den angeklagten Zuhältern kopiert werden können. „Bitte informieren Sie nicht meine Eltern“, bittet eine Zeugin die Richterin. Neben ihr saß der Anwalt des Zuhälters. Dazu kommt, dass sich die Frauen selbst nach dem Verwaltungsrecht strafbar machen, wegen illegaler Prostitution. Selbst Minderjährige können – im Gegensatz zu den Staranwälten, die sie buchen – bestraft und bei „Nichteinbringung“ der Geldstrafe eingesperrt werden.
      Braucht das Land andere Gesetze? Sollen Freier durch harte Strafen abgeschreckt werden, wenn sie von der Not der Frauen hätten wissen müssen? In Deutschland wurden nach dem Auffliegen eines brutalen, ukrainischen Callgirlringes, der auch den Politiker und Moderator Michel Friedman belieferte, über eine Verschärfung der Gesetze diskutiert. Die Medien fragten, warum Männer wie Friedman wegen einer Nase Koks bestraft werden, nicht jedoch für die sexuelle Ausbeutung von gedemütigten Mädchen. „Wer die Ausbeutung der Frauen unterbinden will, muss die Kunden treffen“, schrieb etwa die Hamburger Zeit. Eine Front von Experten winkte ab. Harte Strafen würden Frauen noch mehr in die Illegalität drängen, versichern sie und verwiesen auf entsprechende Erfahrungen in Schweden.

      Österreichs Politik versucht es mit Kontrolle durch Legalisierung. Österreichs Botschaften in Osteuropa stellen Mädchen „Prostituiertenvisa“ aus, sie drücken dubiosen „Modellagenturen“ sogenannte „Showtänzerinnen-Visa“ in die Hand. Das Gewerbe könne so besser überwacht werden, sagt ein Experte im Innenministerium. Tatsächlich werden auch die scheinbar legalisierten Frauen völlig in die Abhängigkeit getrieben. Sie leben zwar legal im Land, dürfen jedoch nur als Prostituierte für ganz bestimmte Zuhälter arbeiten. Ein Jobwechsel ist ihnen verboten. „Der Staat“, freut sich der Chef einer Begleitagentur, „wird zu unserem Gehilfen.“
      Ein Fall aus Linz gibt dem Zuhälter Recht. Kriminalisten deckten erst kürzlich die Methoden der Begleitagentur „The Belarus Girl“ auf. Viele der zur Prostitution gezwungenen Mädchen verfügten über Prostituiertenvisa. Ein verdeckt ermittelnder Kriminalist gibt dem Falter ein seltenes Interview. Sein Name darf nicht genannt werden. Er ermittelt, um die Hinterbühne des „Belarus Escort-Service“ auszuleuchten. Vor ihm liegt nun ein Akt, in dem ein Netzwerk von „Gouvernanten“, „Anwerbern“ und „Zuführern“ freigelegt wird. Beliefert wurden – so wie in Wien – nur die vornehmsten Herren und das von Geschäftsleuten nach Feierabend so gern frequentierte Nobelbordell „Club de Paris“. Die Mädchen wurden in der Freizeit kaserniert. Wagten sie es, alleine auszugehen, so hatten sie Hunderte Euro Strafe zu bezahlen, die Pässe wurden abgenommen. Im Gegensatz zu früheren Zeiten, erzählt der Ermittler, regiere nicht die rohe, sondern „feine Gewalt“. Seriös auftretende Anwerber würden per Inserat in Weißrussland nach den schönsten Mädchen suchen, ihnen Modelverträge versprechen, Geld vorstrecken und alle Papiere organisieren. Die Mädchen würden unter „Traumvorstellungen“ nach Österreich reisen und schließlich „enger betreut“. Statt auf den Laufsteg stellt man sie hinter die Bar – oder vermittelt sie als Begleitung an betuchte Kunden. „Dann erkennen sie die Lage und bringen nicht mehr den Mut auf, sich zu wehren.“ Nach einigen Wochen seien die Frauen „zugerichtet“. Sie müssten mitunter bis zu zehn Freier bedienen. Verweigern sie sich, „dann werden die Eltern in der Heimat verständigt und die soziale Vernichtung vollstreckt“. Sie können nur noch flüchten oder darauf hoffen, von Freiern „freigekauft“ zu werden. 6000 Euro hatte ein Österreicher einmal hingeblättert, um ein Mädchen freizukriegen.
      Das, sagt der Fahnder resigniert, „kann es doch nicht sein, oder?“.
      http://www.falter.at/web/print/detail.php?id=131" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">
      http://www.falter.at/web/print/detail.php?id=131
      Avatar
      schrieb am 11.10.05 07:04:55
      Beitrag Nr. 69 ()
      Aus Geldnot auf den Strich

      Anlaufstellen für Prostituierte beobachten eine Zunahme der Armuts- und Gelegenheitsprostitution. Schuld seien fehlende Niedriglohnjobs, Hartz IV und die schwierige Integration in den Arbeitsmarkt



      Immer mehr Frauen in Nordrhein-Westfalen gehen aus Armut anschaffen, berichten Anlaufstellen für Prostituierte. In Dortmund beobachtet die Kommunikations- und Beratungsstelle für Prostituierte (KOBER), dass zunehmend ältere Frauen auf den Straßenstrich gehen, etwa um ihre Rente aufzubessern. "Andere Prostituierte sind allein erziehend und kommen mit ihrem Geld nicht mehr aus", sagt KOBER-Leiterin Elke Rehpöhler. Eine mögliche Erklärung für die zunehmende Armutsprostitution sei die Absenkung der Arbeitslosenhilfe auf Sozialhilfeniveau im Zuge von Hartz IV. "Aber das Hauptproblem ist die schlechte wirtschaftliche Lage, und dass es zu wenig Jobs im Niedriglohnsektor gibt", so Rehpöhler. Viele Prostituierte würden lieber etwas anderes machen, fänden aber kaum freie Stellen, etwa als Kassiererin oder Putzfrau.

      Von mehr schlecht bezahlten Jobs für Frauen will Mechthild Eickel von der Bochumer Anlaufstelle "Madonna" nichts wissen. "Diese Forderung ist Quatsch. Das löst die Probleme der Prostituierten nicht", so Eickel. "Was wir brauchen, sind mehr gut bezahlte Arbeitsstellen, Ausbildungsplätze oder Fortbildungsmaßnahmen, auch für Alleinerziehende", sagt Eickel. Hartz IV könne durchaus eine Rolle bei der wachsenden Armutsprostitution spielen. Allerdings sei die Armut unter Frauen schon vor den Reformen stärker verbreitet gewesen, viele alleinerziehende Mütter hätten von Sozialhilfe gelebt. In Bochum gebe es zwar keinen Straßenstrich, allerdings nehme die Gelegenheits-Prostitution zu, "vor allem in den Klubs, da die Frauen in den Bordellen Zimmermiete zahlen müssen", sagt Eickel.

      Auch die Dortmunder Beratungsstelle "Mitternachtsmission" zeigt sich über den Anstieg der Gelegenheits-Prostitution - besonders in Kneipen - besorgt. "Die Frauen bessern damit immer häufiger kleine Einkommen auf", sagt Anlaufstellen-Leiterin Jutta Geißler-Hehlke. In der Regel seien die neuen Prostituierten keine Profis, "sie werden dementsprechend von den Kunden leicht ausgenutzt." Der Umstellung auf Hartz IV will Geißler-Hehlke nicht die alleinige Schuld geben, eine Zunahme der Armutsprostitution beobachte die Anlaufstelle schon seit etwa zwei Jahren.

      Für die MitarbeiterInnen von KOBER sind die neuen Huren auf dem Straßenstrich schwer zu erreichen. "Sie schämen sich für das, was sie hier machen", sagt Diplom-Psychologin Kirsten Cordes. Wichtig sei es, den Frauen berufliche Perspektiven zu vermitteln. Deswegen kooperieren die Beratungsstellen mit Arbeitsämtern, Jobzentralen und potenziellen Arbeitgebern, die bereit sind Ex-Huren einzustellen. "Viele Frauen bringen Qualifikationen mit, die vor allem bei Dienstleistungen nützlich sind", sagt KOBER-Leiterin Rehpöhler. Die Huren besäßen eine gute Menschenkenntnis, könnten gut organisieren, verhandeln und auf Kunden eingehen.

      Solche Qualifikationen allein reichen aber nicht aus. "Es ist schwer, schlecht ausgebildete Frauen mit schwieriger Vergangenheit unterzubringen", sagt Monika Kleine, Geschäftsführerin des Sozialdienstes katholischer Frauen Köln. Man könne beispielsweise an Arbeitgeber appellieren, mehr einfache Arbeiten anzubieten. "Das muss nicht immer Ausbeutung bedeuten", so Kleine. Die Jobs könnten durchaus der Integration von Prostituierten in den Arbeitsmarkt dienen.

      Der Sozialdienst katholischer Frauen betreut in Köln einen Straßenstrich an der Geestemünder Straße, wo sich vor allem drogensüchtige Prostituierte aufhalten. "Für diese Gruppe kann man nicht genau sagen, dass es ein Hartz-IV-Problem gibt", so Kleine. Auch eine Zunahme der Armutsprostitution könne man nicht bestätigen. Es gebe hingegen mehr Frauen mit "Multiproblemlagen": Viele seien drogensüchtig, krank oder vorbestraft. "Eine Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt kann hier nur das Fernziel sein", so Kleine. Wichtiger seien zunächst eine Entzugstherapie, eine feste Tagesstruktur und der Aufbau eines neuen Freundeskreises, denn die meisten Prostituierten bewegten sich schon jahrelang in der Szene.

      taz NRW Nr. 7770 vom 16.9.2005, Seite 2,
      http://www.taz.de/pt/2005/09/16/a0084.nf/text
      Avatar
      schrieb am 11.10.05 07:32:50
      Beitrag Nr. 70 ()
      [posting]17.676.761 von Erstausgabe am 25.08.05 00:34:49[/posting]#66

      Berliner Zeitung
      Samstag, 08. Oktober 2005

      Minderjährige Prostituierte

      Sexueller Missbrauch von Jugendlichen ist nach Paragraf 182 des Strafgesetzbuches strafbar, wenn sich ein über 18-Jähriger an einer Person unter 16 Jahren vergeht und dabei eine Zwangslage ausnutzt. Den Tätern droht eine Gefängnisstrafe von bis zu fünf Jahren oder eine Geldstrafe.

      Kindesmissbrauch liegt vor, wenn das Opfer noch nicht 14 Jahre alt ist. Für den sexuellen Missbrauch an Kindern drohen Freiheitsstrafen von bis zu zehn Jahren, in minder schweren Fällen von bis zu fünf Jahren.

      Fälle von Missbrauch Minderjähriger gab es in der Vergangenheit in Berlin immer wieder.

      In Neukölln nahm die Polizei bei einer Razzia vor vier Jahren drei Betreiber eines Bordells fest. Ein 34-jähriger Türke, seine 21-jährige deutsche Lebensgefährtin und ein 19-jähriger Rumäne hatten mindestens sechs junge Frauen aus Rumänien, der Ukraine und Polen nach Deutschland eingeschleust und sie zur Prostitution gezwungen. Darunter waren auch drei Minderjährige im Alter von 16 und 17 Jahren.

      In Moabit entdeckten Ermittler vor zwei Jahren ebenfalls ein Bordell, in dem Minderjährige arbeiteten. Die Jüngste von ihnen war gerade erst 15 Jahre alt geworden. Die Mädchen stammten aus Rumänien und wurden zur Prostitution gezwungen. Keine von ihnen besaß einen Pass, alle hielten sich illegal in Berlin auf.

      Zwölf Zuhälter, Bordellbetreiber und Schlepper wurden vor fünf Jahren verhaftet. Sie hatten zwischen Juni 1986 und April 1989 in Berlin mehr als zehn verschiedene Bordelle betrieben und dort mehr als 200 thailändische Prostituierte für sich arbeiten lassen. Diese waren zum Teil noch minderjährig. Die Einnahmen aus dem Geschäft behielten die Besitzer ein. Die Mädchen durften die Bordelle nicht verlassen.
      http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/berlin/490075.ht…


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      Armutsprostitution - Aids - Deutschland