checkAd

    Erfolgsmodell Ausbildungspakt ?....wohl eher ein Trauerspiel :-( - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 27.07.04 09:53:26 von
    neuester Beitrag 27.07.04 18:54:40 von
    Beiträge: 2
    ID: 885.092
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 93
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 27.07.04 09:53:26
      Beitrag Nr. 1 ()
      Dienstag, 27. Juli 2004
      Ausbildungspakt ohne Wirkung
      Lehrstellenlücke klafft weiter

      Das Bundesinstitut für Berufsbildung rechnet nicht mit dem gewünschten Erfolg des Ausbildungspakts. Auch in diesem Herbst dürften nach seinen Schätzungen 30.000 bis 35.000 Jugendliche ohne Ausbildungsplatz bleiben.

      Der Generalsekretär des Instituts, Helmut Pütz, sagte der "Berliner Zeitung": "Ich glaube nicht, dass der Ausbildungspakt wirklich etwas bringt. Wir erwarten, dass die Zahl der Jugendlichen, die nicht in eine Ausbildung vermittelt werden können, in diesem Jahr genauso hoch oder noch höher sein wird als 2003."

      Die Lehrstellenlücke erkläre sich aus der schwachen Konjunktur. Unternehmen, die Personal abbauten, böten auch weniger Lehrstellen an. "Die Betriebe rationalisieren weiter, und das ist betriebswirtschaftlich auch richtig", erläuterte Pütz. "Das heißt aber, dass die Wirtschaftsverbände im Ausbildungspakt Zusagen gegeben haben, die in den Betrieben nicht eingehalten werden können."

      Bundesregierung und die vier Spitzenverbände der Wirtschaft hatten im Juni einen dreijährigen Ausbildungspakt geschlossen. Darin setzt sich die Wirtschaft das "verbindliche Ziel", im Jahresdurchschnitt 30.000 neue Lehrstellen zu mobilisieren. Die umstrittene Ausbildungsabgabe ist damit zumindest bis Herbst 2005 vom Tisch.

      Pütz sprach sich dagegen aus, angesichts der Lehrstellenmisere diese Abgabe einzuführen. Eine zentral verwaltete Umlage sei nicht die Lösung. Das Bundesinstitut für Berufsbildung plädiere aber für ein regionales Umlageverfahren, das von den Kammern ohne großen Aufwand verwaltet werden könne.

      Quelle" www.n-tv.de

      Eigene Anm.:

      es liegt nicht an Pisa oder oder anderen Defiziten der Jugendlichen. Es gäbe nicht einen Ausbildungsplatz mehr, wenn wir nur Musterschüler hätten. Wie bei den Erwachsenen auch gibt es schlicht zu viele Berweber für zu wenige Stellen. Die Produktivität ist halt so hoch, dass immer mehr mit immer weniger Menschen produziert werden kann.Der überwiegende Teil der Unternehmen, gab in einer Umfrage vor wenigen Wochen an, dass der Hauptgrund für fehlende Ausbildungsplätze schlicht die Tatsache ist, dass nicht so viel nachwuchs in den Betrieben benötigt wird.Den überflüssig gewordenen Menschen redet man dann ein, es läge an ihnen, wenn sie keinen Arbeits- oder Ausbildungsplatz haben....eine dreckige Lüge, wie der gesamte Ausbildungspakt. Auch eine Stellengarantie, wie bei Daimler bis zum Jahr 2012 ist nicht das Papier wert, auf dem sie steht. Ein Großteil der wirtschaft besteht nur noch aus Betrügern, die das letzte an Rendite aus dem Volk pressen :mad:

      Man stelle sich mal vor, die Menschen hätten vor 15-20 Jahren den auch heute oft geäußerten Ratschlag beherzigt und mehr Kinder in die Welt gesetzt :laugh:...dann wäre die Lehrstellenkatastrophe noch größer :eek::(....das hindert die Idioten aber nicht daran, diesen Mist weiterhin als seelig machende "Wahrheit" unters Volk zu streuen:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 27.07.04 18:54:40
      Beitrag Nr. 2 ()
      1.
      Die These, dass steigende Produktivität zu nachhaltigem Arbeitsplatzverlust führt ist bei uns in D weitverbreitet. Seit Riffkins (US-Grüner,für den Laien) "Ende der Arbeit" ist sie das Lieblingstema aller Alarmisten. Dagegen spricht jedoch das Beispiel anderer Länder , frühere Erfahrungen in Deutschland (beim Übergang von der Agrar- zur Industriegesellschaft hat man auch schon 50% der Jobs wegrationalisiert-Gott sei Dank) und die ökonomische Logik.

      Zu diesem Thema ein Buchtipp:

      Rojas, Mauricio
      Millennium Doom — Fallacies about the End of Work
      Social market Foundation, London 1999
      Der schwedische Ökonom Rojas hat die Wirtschaftsdaten der Globalisierung zusammengetragen und damit das ganze modische Geschwätz von der "Globalisierungsfalle" und dem "Terror der Ökonomie" gründlich widerlegt. Fazit: Im vergangenen Vierteljahrhundert konnten mehr Menschen der Armut entkommen und mehr Menschen einen Arbeitsplatz finden als je zuvor in der Geschichte. Übrigens ein guter Beweis dafür, dass wichtige Werke nicht dick sein müssen (nur 72 Seiten).

      Deutscher Titel:
      Arbeit ohne Ende - Irrlehren über das Ende der Arbeit

      2. Wie kann die Lösung des Lehrstellenproblems aussehen? Mit einem Ausbildungspakt oder einer neuen Steuer, Umlage oder wie die Politgangster ihre Abzocke nennen gewiss nicht.

      Das Problem ist, dass Azubis zuviel kosten, nichts können und nie da sind. (sorry,sehr überspitzt)

      Ausbildung ist eine Investiton. Warum soll der Betrieb die Kosten für diese Inv. übernehemen. (Klingt unsozial, ich weiß aber so funktioniert Wirtschaft. )Habe ich eine gute Ausbildung kann ich mehr Geld für meine spätere Arbeit verlangen. Viele Studenten tragen einen großen Teil der Kosten für die Ausbildung (Opportunitätskosten durch Verdienstausfall) selbst. Macht jemand einen Meisterbrief kommt er für die Kosten selbst auf. In frühren Zeiten war es üblich das Lehrlinge keinen Lohn bekamen sondern "Lehrgeld"(daher der Name) mitbrachten(!).

      Dies ist heute nicht mehr notwendig. Zur Lösung des Problems sollte man aber darüber nachdenken in einigen Branchen mit zuwenigen Lehrstellen die staatlich vorgeschriebenen Vergütungen abzuschaffen.

      Im übrigen: in Berufen wo Azubis von Anfang an mitarbeiten können, wie Maurer, Bäcker und Metzger; und wo es sich damit für den Unternehmer eher lohnt jemanden einzustellen, gibt es teilweise mehr offene Stellen als Bewerber.


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Erfolgsmodell Ausbildungspakt ?....wohl eher ein Trauerspiel :-(