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    Überlegungen zum Gesundheitswesen - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 02.08.04 12:54:58 von
    neuester Beitrag 06.10.04 09:21:20 von
    Beiträge: 21
    ID: 887.458
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      schrieb am 02.08.04 12:54:58
      Beitrag Nr. 1 ()
      Ich bin zwar im Gesundheitswesen tätig, deswegen aber kein Spezi in dieser Frage, sondern vermenge meine Beobachtungen mit dem, was ich weiß und was ich für richtig empfinde.

      Wer Haustiere hält, der konnte sicher beobachten, weil fantastistische Fähigkeiten diese Wesen besitzen. Sie erkranken selten und wenn sie es tun, dann besitzen sie unglaubliche Selbstheilungskräfte.

      Und der Mensch, diese Sondergattung Tier, die sich bis an die Spitze der Evolution und der Wirbelsäule vorgekämpft hat? Krankheit erscheint uns als Regel und nicht als Ausnahme, ansonsten gibt es die Bilder von Alter, Verfall und Tod, vielleicht auch Siechtum. Gesundheit als Ausnahme, Krankheit als Regel. Und wenn man nicht so weit geht, dann als sehr potentiell gefährdet von Erkrankungen.

      Und diese wiederum erscheint als Gefahr und Bedrohung für jedwede Gesellschaft. Bevor man sich derart versteigt, sollte man noch den einen oder anderen Zusammenhang gewahr sein.

      Der Mensch schläft gerne und außer dieser Beschäftigung geht er noch einer weiteren Beschäftigung nach, die ihn meistens am meisten erfüllt und die Restzeit verbringt er mit seiner Familie.

      Jedoch wird die Arbeit als Krankmacher überhaupt nicht anerkannt - aber irgendwo muß dem System Mensch die wunderbare Fähigkeit zum Selbsterhalt verlustig gegangen sein.

      Schaut man sich desweiteren die wichtigsten Erkrankungen an, so dürfte nach meiner Meinung - ungerührt von irgendwelchen Statistiken - die Erkrankungen des Bewegungsapparates und der Gelenke sowie die Kreislauferkrankungen die wesentlichen Erkrankungen von volkswirtschaftlicher Bedeutung erfaßt sein. Bei den Kreiserkrankungen wären dann noch die Herzerkrankungen zu benennen.

      Erweitert man die psychischen Erkrankungen um den Suchtbereich, dann dürfte auch hier volkswirtschaftlich ein großer Kostenfaktor angesiedelt sein.

      Die bürgerliche Medizin hat die Aufgabe, den Menschen nicht gesund zu machen, sondern die Arbeitsfähigkeit für den Produktionsprozeß wieder herzustellen. Dies wird erreicht, durch eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung und die Verordnung von speziellen Medikamenten, die durchaus auch dauerhaft konsumiert werden müssen. Dabei werden Zusammenhänge mit der Tätigkeit der Menschen nicht hergestellt, weil es macht auch keinen Sinn, denn es kann hier nicht eingegriffen werden; schließlich haben Privatbetriebe und/oder AG´s und keine volkseigenen Betriebe.



      Nun, es soll heutzutage die Verantwortung in die Hände der einzelnen übergeben werden. Und das ist durchaus auch richtig so. Allerdings sind diejenigen, die am lautesten danach schreien, genau die, die meinen, die Kosten des Gesundheitssystems dem einzelnen aufzuknallen oder sehen darin gerade die Lösung des Problems.

      Ein Gesundheitssystem, das die Gesundheit fördern soll, müßte aber gerade anders ausschauen und es müßte die Menschen befähigen, selbstverantwortlich zu handeln.

      Dazu bedarf es in der Regel keiner neuen Medikamente! Ich gehe davon aus, wenn das System Mensch sich an seinen Bedürfnissen orientiert, es in der Regel sich selber regeniert und repariert. Das hieße zum Beispiel: gesunde Ernährung und die breiteste Vermittlung dieser Erkenntnisse auf verschiedenem Weg; eine gesunde Ernährung meidet Erkrankungen des Kreislaufsystems und erhält auch den Bewegungsapparat für lange Dauer.

      Neben der gesunden Ernährung wäre ein gesundheitliches Arbeiten nötig und zusätzlich einen weiteren Reiz für den Bewegungsapparat.

      Ein Gesundheitswesen, das hier Bewußtsein und Anreiz schafft, schafft beinahe sich selber ab.


      Man könnte noch viel mehr schreiben, aber vielleicht gibt es ja eine Diskussion, wo man verschiedenes noch ausführen kann.
      Avatar
      schrieb am 02.08.04 13:01:39
      Beitrag Nr. 2 ()
      Der moderne industrialisierte Mensch des 21Jh betrachtet Körperbehaarung als eine Krankheit die mensch (hauptsächlich Frau, aber zunehmend auch Mann) täglich wegmachen muss.
      Und diese bescheuerte Spezies soll in der Lage sein sich auf Selbstheilung, präventive Lebensweise und ein dazupassendes Gesundheits- statt Krankenwessen (und deren kranken Kassen samt deren kranker Funktionäre) zu besinnen?

      Eher führt Sozialismus zu Haushaltsüberschüssen bei gleichzeitig gesenkter Abgabenquote für alle Erwerbstätigen und Unternehmen...
      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 02.08.04 13:19:28
      Beitrag Nr. 3 ()
      Neben der gesunden Ernährung wäre ein gesundheitliches Arbeiten nötig und zusätzlich einen weiteren Reiz für den Bewegungsapparat.

      Ein Gesundheitswesen, das hier Bewußtsein und Anreiz schafft, schafft beinahe sich selber ab.


      Was bitte soll mehr Anreiz sein, als Gesund und Fit zu sein? Wer "Anreize" braucht um sich um sich selbst zu kümmern, der ist sowieso schon degeneriert. Das wäre ja so, als müsste man einem Kind Anreize schaffen, nicht ständig die Hand auf die heiße Herdplatte zu legen....:rolleyes:

      TCM ist unserer Schulmedizin hier um Jahrhunderte voraus!
      Avatar
      schrieb am 02.08.04 14:37:43
      Beitrag Nr. 4 ()
      #1 sind im wesentlichen unbewiesene Behauptungen, die am Praxistest schietern.

      Ich erinnere mich daran, daß solche Zahlen auftauchen, wie daß 80% der Gesundheitskosten in den letzten drei Lebensjahren auftreten. Volumenmäßig ist das Gesundheitswesen also vor allem damit beschäftigt, Alterserscheinungen zu behandeln. Natürlich wirkt dann der Mensch kränker als Tiere, weil man Tiere gar nicht erst so alt werden läßt.

      Ein zweiter Block sind Menschen, die behindert sind von Jugend an oder ständig kränkelnd. Als Tiere ließe man die gar nicht erst aufwachsen.

      Unbestritten sind beruflich bedingte degenerative Krankheiten ein weitere Punkt; aber da sind wir volumenmäßig bereits bei wenigen Prozent aller Krankheitskosten. Und die große Gruppe der Freizeitunfälle und Unfälle im Haushalt oder im Straßenverkehr habe ich dabei noch gar nicht betrachtet.

      Arbeit als wesentliche Ursache von Krankheitskosten: das kann ich vor dem Hintergrund nicht glauben. Und der Vergleich von Mensch und Tier hinkt doch gewaltig. Würde man auch um jedes behinderte Tier kämpfen und alte Tiere noch auf der Intensivstation künstlich am Leben erhalten, würden uns die lieben Vierbeiner und Federtiere bald genauso krank vorkommen wie Menschen auch.

      Aber vielleicht läßt sich mit Zahlen das alles unterfüttern, daß man es nachvollziehen kann.
      Avatar
      schrieb am 02.08.04 15:02:30
      Beitrag Nr. 5 ()
      Bekanntlich werden die Menschen nur in ganz seltenen Fällen während des Schlafens krank. Wir können wohl als gesichert annehmen, daß der Umgang mit der Familie mehr der Gesundheit denn des Schadens ist. Bliebe der große Bereich der Arbeit und der ganze Bereich der Existenz, bzw. den Gedanken und Gefühlen zu diesem Bereich.

      Bekanntlich ist heute die Sorge um die Zukunft und die eigene Existenz, bzw. die der Nachkommenschaft eine gewaltige Größe geworden. Auf jeden Fall wird ein großer Stress produziert, der nicht gelöst werden kann, da eine mögliche Lösung außerhalb des Individuums sich befindet. Zwar können Entspannungstechniken nicht die Ursache der Spannungen beseitigen, sie helfen dafür, um ruhiger und entspannter nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen, bzw. dafür tätig zu werden.

      Zum Arbeitsprozeß. Außer dem psychischen Druck herrscht in der modernen Industrielandschaft die Monotonie des Arbeitsprozesses. Oftmals sind sogar die einzelnen Bewegungsabläufe erfaßt und vorgeschrieben. Die Arbeit als kreativer Prozeß in der Auseinandersetzung mit der Natur hat so ziemlich diesen befriedigenden Charakter verloren - es bleibt höchstens die Befriedigung zum Monatsende und/oder zum Feierabend oder beim kollektiven Stau zum Urlaub oder der Urlaub. .

      Der Produktionsprozeß ist vielfach organisiert nach den Bedürfnissen der Maschinen und nicht der Menschen.

      Außer der Monotonie gesellt sich zur Arbeit die gleichbürokratische Schikanerie.

      Der Hinweis auf die Tierwelt sollte natürlich nicht dazu dienen, ein Vergleich zwischen Sozialverhalten des Menschen und der Tiere anzustellen (wir vergleichen ja schließlich nicht Korea mit der Bundesrepublik), sondern sollte 2 Energiesystem, Mensch und Tier, vergleichen, wobei beim Menschen offensichtlich sehr vieles degeniert ist und die Fähigkeit zur Selbstheilung geschwächt ist. Krankheit ist ein häufiger Zustand beim Menschen als wir es im Tierreich wohl finden.

      Hat es nun ein Individuum geschafft, glücklich die Stadien der Lebensabläufe zu durchlaufen wie Kindheit, Jugend, Militär, Arbeit, Rentner, wird ihm beschieden, daß er ab sofort glücklich zu sein habe und nichts mehr arbeiten dürfe. Daß all seine Erfahrungen geschissen sind und er sich gefälligst auf Weltreise, Hallenbad oder nach Italien zwecks Einfall zu begeben habe. Ansonsten hat er auf ein schnelles Ende zu warten. Gebraucht wird er nicht mehr; er solle doch zufrieden sein.

      Ein mehr als unbefriedigender und unglücklicher Zustand, der zumeist zu einer gewissen Verblödung führt.

      Um deshalb gewisse Leiden zu verhindern, gibt es viele mothers little helper.

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      Avatar
      schrieb am 02.08.04 15:23:50
      Beitrag Nr. 6 ()
      vom Zustand der Selbsbestimtheit ist das Volk schon längst verabschiedet worden.


      Selbst im alten Rom wußte man, was zur Aufrechterhaltung der Macht wichtig war: Gib der Masse "Brot und Spiele"

      Brot und Spiele - panem et circenses - galt im antiken Rom als Formel der Macht, als Methode, die Gunst der Bevölkerung für die jeweiligen Herrscher zu sichern. Denn neben der Versorgung mit Nahrungsmitteln, also hauptsächlich mit Wasser und Getreide, sorgten öffentliche Spiele wie Gladiatorenkämpfe, Rennen und Theateraufführungen für Abwechslung vom Alltag bei der Plebs, also dem einfachen Volk

      Volksgesundheit und so weiter: unwichtig, alles mit Drogen regelbar...

      Aber: Schröders SPD macht einen gewaltigen Fehler, wenn sie die Brotration einschränkt :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 02.08.04 15:37:10
      Beitrag Nr. 7 ()
      ich kann mich noch gut an Zeiten erinnern, wo Großcomputer meiner Firma in einem sehr kühlen und fast luftleeren Raum untergebracht werden mussten, damit sie sich nicht überhitzten und ausfielen...

      ...wie sich Menschen, die mit diesen liebenswerten Ungetümen arbeiten mussten in diesen Räumen fühlten, das hat eigentlich niemanden interessiert...

      wir haben es alle überlebt, die Ungetüme sind mittlerweile lange ausgemustert wurden...

      ich konnte es diesen Ungetümen auch nie wirklich übelnehmen, sie waren sehr zuverlässig .... und wir waren eigentlich immer sehr stolz auf uns, mit wie wenig Luft und Wärme man überleben kann...


      und ein bisschen traurig waren wir auch, als wir uns von diesen Dinosauriern trennen mussten....
      Avatar
      schrieb am 02.08.04 15:40:13
      Beitrag Nr. 8 ()
      man trennt sich so ungerne von etwas was immer zuverlässig zu Diensten stand.... :)

      ich liebe immer noch meine alte Bull DPS6 ... das Monster unter den Großcomputern....
      Avatar
      schrieb am 02.08.04 15:45:15
      Beitrag Nr. 9 ()
      Nun, mausel, die Zeiten sind vorangeschritten, Dein Arbeitsplatz ist, wie wir es heute beschreiben würden, modern. Möglicherweise sogar klimaanlagenunterstützt.

      Davor sitzt (in der Regel) eine weibliche Schreibkraft, die dann den ganzen Tag dort arbeitet.

      Irgendwann ist sie ein Reha-Fall, weil sie den ganzen Tag sitzt und diese Funktion im Plan der Natur so nicht vorgesehen war.
      Avatar
      schrieb am 02.08.04 15:50:50
      Beitrag Nr. 10 ()
      @bettner ... ich wäre in einer Welt der Computer nie zum Reha-Fall geworden, ich wurde es in der Welt derer die sich Menschen nennen...

      ein sehr kluger Service-Techniker dieser Computer-Fossilien hat mal zu mir gesagt, mausel, sie müssen sich jeden morgen mit ihrem Computer unterhalten, ihn nicht qüälen, ihm Zeit lassen, er ist auch nur ein Mensch....

      und er hatte recht ... so habe ich es immer gehalten und bin bestens mit dem angeblich leblosen Ungetüm zurechtgekommen ... was ich nicht wusste oder konnte das wusste oder konnte er....
      Avatar
      schrieb am 02.08.04 15:55:05
      Beitrag Nr. 11 ()
      man muß sich seine eigene Welt mit all diesen leblosen Dingen schaffen, wahnsinnig spannend....

      manchmal wollte meine DPS6 morgens auch nicht so recht auf die Beine ..... also ein bisschen gestreichelt das Riesending ... " hey Du, wenn Du jetzt nicht funktionierst... ich komme wegen Dir in Teufels Küche, hier geht ohne Dich nix mehr.... " ... Zigarette geraucht ... und meine DPS6 ist gekommen wie eine eins.... :)

      naja, glaubt mir sowieso niemand, ist aber auch egal, ich weiß was ich weiß.....
      Avatar
      schrieb am 02.08.04 16:03:06
      Beitrag Nr. 12 ()
      es gibt mitunter nichts lebloseres als die Spezies Mensch....
      Avatar
      schrieb am 02.08.04 16:33:31
      Beitrag Nr. 13 ()
      *räusper räusper*

      "Man" sollte nie simplifizieren. :laugh: Weswegen ich zwischen Gesundheit und Familie in einem früheren Posting das "wohl" gesetzt habe.

      :laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 02.08.04 16:34:44
      Beitrag Nr. 14 ()
      ich habe eigentlich immer sehr früh angefangen zu arbeiten, spätestens um 06.00 Uhr war ich bei meiner DPS6 ... und ganz alleine mit ihr....

      soabld dann die ersten "Menschen " kamen ( die immer gerne ausschlafen wollten... ) ... und sich ja so gut mit diesem Monster auskannten, ging fast gar nichts mehr zwischen ihm und mir, da wurde das letzte rausgeholt aus dieser Maschine, wir hatten gar keine Zeit mehr für Kommunikation....


      aber wenn wir dann morgens wieder alleine waren und ich zu ihr sagte " Du, ich weiß jetzt nicht mehr alleine weiter, was soll ich tun ??? " .... dann sprach sie immer zu mir .. " pass auf mausel, ich zeige Dir jetzt wie es weitergeht, wir beide schaffen das schon.... "... :)


      warum kann man eigentlich nur Frösche küssen ????
      Avatar
      schrieb am 02.08.04 16:37:02
      Beitrag Nr. 15 ()
      hätte ich jemals meine DPS6 geküsst wäre vielleicht ein @bettner bei rausgekommen, wer weiß... :)
      Avatar
      schrieb am 02.08.04 16:42:38
      Beitrag Nr. 16 ()
      Ganz klar, bevor du aufs Holodeck losgelassen wirst, muß Du erst zum Firmencounselor!

      :)
      Avatar
      schrieb am 02.08.04 23:37:34
      Beitrag Nr. 17 ()
      gute Nacht @bettner... :)
      Avatar
      schrieb am 03.08.04 00:18:10
      Beitrag Nr. 18 ()
      man muß übrigens gar nix in seinem Leben was man nicht freiwillig auf sich nimmt....

      kein freiwilliges Mitleid mit niemandem....
      Avatar
      schrieb am 03.08.04 09:21:58
      Beitrag Nr. 19 ()
      mausel, mausel, mein mausel!

      Kein Mitgefühl, keine Anteilnahme?
      Öffne Dich! Tief in Dir schlummert ein tiefer Schmerz....


      :laugh:



      Du bist wahrlich mehr als nur ein Computerprogramm; Du bist ein mitfühlendes Wesen; von daher der Rat: verschließe Dich nicht!
      Avatar
      schrieb am 03.08.04 09:36:48
      Beitrag Nr. 20 ()
      Ein modernes Gesundheitswesen müßte also sehr großen Wert darauf legen, daß es Bewußtsein verbreitet und dann Hilfen anbietet, um den Kampf zwischen Bewußtsein und alten Gewohnheiten zu unterstützen.

      Da idealerweise eine ausgewogene Ernährung mit Bewegung eine gute Grundlage liefert für Gesundheit, sollte mit viel Energie ein derartiges Programm gefördert werden.

      Ein Verbot der Nachtarbeit - bis auf gesellschaftlich notwendige Bereiche -, Verbot der Überstundenarbeit, Verbot aller akkordähnlichen Systeme, 7 Stundentag an 5 Arbeitstagen müßte weiterhin eine segensreiche Wirkung entfalten.

      Arbeitslosengeld während der gesamten Dauer der Arbeitslosigkeit würde zumindest die heftigsten Sorgen begrenzen, wenngleich der Ausschluß aus der produktiven Tätigkeit eine sehr schwere Hypothek darstellt und auf jeden Fall an den Menschen und ihrem Selbstwertgefühl nagt.



      Bleibt die Frage, wie mit den alten Menschen umgehen. Erst einmal soviel: die Ab- und Verschlußeinrichtungen, auch Altenheime genannt, können in dieser Form nicht der Weisheit letzter Schluß sein.
      Avatar
      schrieb am 06.10.04 09:21:20
      Beitrag Nr. 21 ()
      Das bezahlen wir alles mit :mad:

      Dienstag, 5. Oktober 2004
      Ärzte-Bestechungsskandal
      20.000 Euro und Luxusurlaub

      Rund 500 Mediziner aus dem gesamten Bundesgebiet sind nach Justizangaben in einen neu bekannt gewordenen Ärzte-Bestechungsskandal verwickelt. Wie die Staatsanwaltschaft Darmstadt mitteilte, ließen sich die Ärzte von einem auf Hilfsmittel für Gefäßchirurgie spezialisierten Unternehmen aus Südhessen unter anderem teuere Reisen, Übernachtungen in Luxushotels und Golfnachmittage bezahlen. Auch die Münchner Staatsanwaltschaft ermittelt in zwei schon länger andauernden ähnlichen Verfahren.

      Die Ermittlungen liefen bereits seit zwei Jahren, bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Es sei üblich gewesen, dass Ärzte nach Kongressen noch ein paar Tage Urlaub auf Firmenkosten drangehängt hätten. In einem Fall habe das Unternehmen auf Wunsch eines Arztes eine ganze Suite im Waldorf Astoria in New York gebucht. Auch direkte Geldsummen bis zu 20.000 Euro seien geflossen.

      Im Gegenzug sei von den Ärzten erwartet worden, dass sie sich in ihren Kliniken für den Kauf der Produkte des südhessischen Herstellers einsetzten. Da einige der Taten bereits verjährt seien, werde derzeit gegen 350 Mediziner ermittelt. In diesen Fällen liege der Tatzeitraum zwischen 1997 und 2002. Betroffen seien angestellte Ärzte in kirchlichen und kommunalen Krankenhäusern sowie Unikliniken aus dem gesamten Bundesgebiet, sagte Neuber. Die Staatsanwaltschaft ermittelt darüber hinaus gegen mehrere Verantwortliche der Firma wegen des Verdachts der Bestechung. Ins Rollen gekommen seien die Ermittlungen durch die Angaben eines Firmenmitarbeiters.

      Auch bei der Staatsanwaltschaft München laufen derzeit zwei ähnliche Ermittlungsverfahren gegen Pharmaunternehmen. So werde seit 2003 gegen rund 20 deutsche Mitarbeiter des internationalen tätigen Pharmakonzern Fujisawa und mehr als 70 Mediziner ermittelt, erklärte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Anton Winkler. Das Unternehmen wird verdächtigt, Ärzte unter anderem durch Bezahlung von wissenschaftlich wertlosen Studien Schmiergelder bezahlt zu haben. Ebenso sollen sich auch hier Kongressveranstaltungen als Vergnügungsreisen herausgestellt haben.

      Das Unternehmen soll damit den Absatz eines Medikamentes zur Unterdrückung von Abstoßreaktionen nach Nieren- und Lebertransplantationen gefördert haben. Der Korruptionsverdacht richtet sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft gegen Ärzte von Transplantationszentren in München, Stuttgart, Bonn, Hannover, Hamburg, Münster und Berlin.

      Die Organisation zur Korruptionsbekämpfung, Transparency International, kritisierte das Fehlen ausreichender Verhaltenscodexe für Ärzte und Industrie. "Das, was da jetzt hoch gekommen ist, haben wir jetzt jedes Jahr mindestens einmal mit unterschiedlichen Herstellern", sagte die stellvertretende Vorsitzende Anke Martiny. "Immer geht es um Kongresse, Provisionen für Verschreibungen, zu hoch bezahlte Gutachten, das hat sich bisher nicht geändert", betonte die frühere Berliner Kultus-Senatorin. "Geschädigt sind letztendlich über die Krankenkassen die Versicherten, die das am Ende mitbezahlen müssen. " Dies sei mit ein Grund, warum die Medikamente in Deutschland viel teurer seien als in anderen Ländern.
      :eek::mad:


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