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    Ponaxis: Schmeichel-EBIT, aber dicke Verluste. - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 05.08.04 18:25:21 von
    neuester Beitrag 08.08.04 12:55:13 von
    Beiträge: 4
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      Avatar
      schrieb am 05.08.04 18:25:21
      Beitrag Nr. 1 ()
      Vor der HV sollte man durchaus nochmals über die Praxis der Information der Aktionäre bezüglich des Ergebnisses der Ponaxis nachgedacht werden. Damit hier gleich dümmlichen Antworten bestimmter Claqueure der Wind aus den Segeln genommen wird, etwas ausführlicher.

      Das EBIT hat zwei grundlegende Eigenschaften. Es ist, aber IMMER NUR IN KOMBINATION mit dem Gesamtergebnis, ein guter Indikator und Bemessungsfaktor. Noch besser aber eignet es sich bei Nebelveranstaltungen die undurchsichtige Suppe noch anzudicken.

      Urteilt selbst:

      Das EBIT (Earnings Before Interest and Taxes = Ertrag vor Zinsen und Steuern) ist ein nur Zwischenergebnis. Was sagt uns das EBIT? Alleine nicht viel, es sei denn es wird zu Vergleichen bei gleichgelagerten Faktoren herangezogen.

      Das EBIT ist alleine eine völlig sinnlose Zahl, besonders bei Firmen mit Leverage-Effekten (also Firmen die zur Erbringung ihrer Produktions- oder Dienstleistung oder zum Beteiligungserwerb, Kredite aufnehmen). Die Kredite finanzieren also den Laden und müssen mit Zins und Tilgung bedient werden. Ohne die Kredite und den dazugehörigen Zinsaufwand gäbe es, z.B. bei Ponaxis, bestimmte Beteiligungen nicht, die dann auch nicht zum EBIT (hoffentlich positiv) betragen können.

      Wieso nennt dann Ponaxis lange Zeit NUR EBIT und das auch noch falsch?

      Den Laien zur Verdeutlichung (da hier in einem Posting bereits der Versuch unternommen wurde, die Sache umgekehrt darzustellen!): Eine angenommene Gesellschaft lebt von Beteiligungen, die alle aus Eigenkapital finanziert sind. Nach dem EBIT kommen dann keine nennenswerten Schuldzinsen. Das EBIT, abgesehen von den Steuern, ist also nahe am Endergebnis. Sagen wir 200 Tsd Euro.

      Jetzt nimmt diese Gesellschaft zur Finanzierung weiterer Beteiligungen Kredite auf. Diese weiteren Beteiligungen bringen sagen wir mal nochmals 200 Tsd Euro. Dann ist das EBIT im nächsten Jahr mit 400 Tsd Euro doppelt so hoch. Da würde man, als EBIT-Nebler, eine Verdoppelung des EBIT hinausposaunen. Die Überraschung kommt dann, denn die Kredite verschlingen allein an Zinsen, sagen wir mal 500 Tsd. Euro. Dann macht die Gesellschaft, bei verdoppelten EBIT, schon Verluste.

      Eine Gesellschaft mit Leverage kann also niemals nur ein EBIT vermelden, ohne Gesamtergebnis. Ponaxis tut dies. Man meldet ein EBIT und das noch falsch. Dann kommen wieder neue Zahlen und ist sogar das EBIT schon im Minus. Nicht etwa dass, was immer passieren kann, da eine neue Entwicklung eingetreten ist, nein, da soll ein Posten erst im neuen Geschäftsjahr ertragswirksam werden. Ergo war der Posten in der ersten Rechnung schon vorhanden. Wer stellt da eigentlich bei Ponaxis Bilanzen auf und veröffentlicht auch noch solche, den Aktionär beeinflussende, Zahlen?

      Und dann schliesslich das, was zu erwarten war. Ponaxis hat (wie zu erwarten) noch erhebliche Zinsen zu stemmen und das Ergebnis rasselt, und jetzt ist es endlich mal korrekt voll dargestellt, saftig ins Minus. Da die Zinsen wohl am allereinfachsten zu kalkulieren sind, war man doch schon lange im Minus, als man positive EBIT-Zwischenrechnungen, und sonst nichts, veröffentlichte. Der Schmeichel-EBIT konsumierende Aktionär hätte sich wohl kaum träumen lassen, dass das einzig aussagefähige Gesamtergebnis bei einem Verlust von ca. 10% des Kapitals liegen würde (den besonderen Posten mal draussen vor gelassen).

      Umgekehrt funktioniert das übrigens auch. Da gibt es Firmen die zeigen prächtige Gewinne, weil sie keine Kredite haben und Liquidität vor sich herschieben, also Zinseinnahmen generieren. Die wiederum nennen natürlich besonders gerne ihr Gesamtergebnis. Hier, und das ist der UMGEKEHRTE FALL, schaut man sich mal das EBIT an und stellt unter Umständen fest, dass die Firma im Stammgeschäft Verluste schreibt und vom Vermögen lebt, die Substanz also beginnt zu verbrauchen.

      Berichte über die Gewinnentwicklung, die ausschliesslich mit einem so nichtssagendem EBIT abgewurschtelt werden, ohne Gesamtergebnis, kann der Aktionär bei der augenblicklichen Ponaxis nicht akzeptieren.
      Avatar
      schrieb am 06.08.04 09:24:40
      Beitrag Nr. 2 ()
      Die Wahrheit verschwindet im EBIT-Nebel. Wer hat das, und vor allem warum, nötig?


      FALSCH:
      Vorläufige Ergebnisse 2003
      Das EBIT der PONAXIS AG für 2003 beträgt +103 TEUR .......

      RICHTIG:
      Das EBIT der Ponaxis AG für 2003 beträgt +103 TEUR. Für das Geschäftsjahr rechnen wir mit
      einem Gesamtverlust von ..... aufgrund von entsprechenden Zinsaufwendungen.


      FALSCH:
      PONAXIS AG: endgültiges Ergebnis für das Geschäftsjahr 2003

      Ad-hoc-Mitteilung übermittelt durch die DGAP.
      Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
      --------------------------------------------------------------------------------

      PONAXIS AG: endgültiges Ergebnis für das Geschäftsjahr 2003

      Das EBIT der PONAXIS AG für das Geschäftsjahr 2003 beträgt TEUR -288. Der
      Unterschiedsbetrag zum vorläufigen Ergebnis (EBIT TEUR +103) basiert darauf,
      dass sich Ergebnisausschüttungen einer Tochtergesellschaft erst im
      Jahresergebnis 2004 der PONAXIS AG auswirken. Die h.d.m. logistik ag weist für
      das Geschäftsjahr 2003 ein EBIT von TEUR +405 aus. Im Zuge der Planungen zum

      Ausbau des bestehenden Geschäfts wird der Hauptversammlung am 26. August 2004 in
      Hamburg u.a. die Schaffung weiteren Vorratskapitals (genehmigtes Kapital,
      bedingtes Kapital) zur Abstimmung vorgelegt.

      PONAXIS AG
      21.07.2004
      http://www.PONAXIS.de

      Ende der Ad-hoc-Mitteilung (c)DGAP 21.07.2004
      --------------------------------------------------------------------------------
      WKN: 694570; ISIN: DE0006945702; Index:
      Notiert: Geregelter Markt in Frankfurt (General Standard); Freiverkehr in
      München und Stuttgart


      Autor: import DGAP.DE (© DGAP),15:38 21.07.2004

      RICHTIG:
      Das endgültige Ergebnis für das Geschäftsjahr ist ein Verlust von ....... bei einem EBIT von .....
      Der Unterschiedsbetrag zum vormals gemeldeten EBIT basiert auf .....

      ++++
      Ist ja obendrein schon ein starkes Stück das EBIT als "endgültiges Ergebnis" zu bezeichnen.


      Aber ich sag Euch was: Die können und verstehen das. Warum sie es aber so machen, kann sich jeder selbst zusammenreimen. Die Kurse sprechen Antwort!
      Avatar
      schrieb am 06.08.04 17:37:11
      Beitrag Nr. 3 ()
      Der Ponaxis Ebit-Nebel lichtet sich und das Grauen kommt zum Vorschein.

      Solche Nummern kannst du nur hinschlenndeln, wenn du einen Aufsichtsratsvorsitzenden dort hinsetzt, der sich mehr im Afrika-Klub zuhause fühlt als in betriebswirtschaftlich sauberer Luft. Wäre da ein Mann mit entsprechendem Format, der hätte da schon dafür gesorgt daß man ordentlich die Verluste meldet und nicht ein Täuschungs-Ebit.

      FINGER WEG DA!
      Avatar
      schrieb am 08.08.04 12:55:13
      Beitrag Nr. 4 ()
      hallo boon(enkaffee, Dein neuester Aufguss schmeckt genauso schal wie alle vorherigen. Nimm es zur Kenntnis, der hinter Deiner Namensverballhornung Gemeinte ist längst nur noch Staffage. Die Musik wird bei den Logistikern gemacht und - wie ich finde - nicht schlecht.

      Da Du aber Dein ganzes Geld für den billigen Kaffee ausgegeben hast, dürftest Du kein Geld mehr in der Ponaxis haben, ärgerst Dich, zu früh ausgestiegen zu sein und begibst Dich jetzt auf das Groschenheft-Niveau. Pfui Deufel, hätte von Dir mehr erwartet.


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