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    Hetze gegen Hartz - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 16.08.04 12:58:47 von
    neuester Beitrag 25.08.04 11:46:51 von
    Beiträge: 255
    ID: 893.579
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      Avatar
      schrieb am 16.08.04 12:58:47
      Beitrag Nr. 1 ()
      kommentar

      Die Hetze gegen Hartz

      Wer Änderungen am Hartz-Konzept fordert, muss sagen, was das kostet – und wer es bezahlen soll. Eine Polemik gegen den grassierenden Populismus

      Von Robert Leicht für ZEIT.de

      Nun gut, manches Detail an den „Hartz IV“-Reformen könnte man sich vielleicht etwas anders vorstellen, manches an diesen Änderungen hätte besser vermittelt werden können, im Grundsatz wie im Detail – aber kein Element dieser punktuellen Kritik rechtfertigt nun diesen Hexentanz des Populismus, der nun aus Unkenntnis, Unehrlichkeit, Unverantwortlichkeit und nackter Berechnung auf parteipolitischen Gewinn veranstaltet wird. Deshalb einige Anmerkungen:

      Erstens: Ich bin zwar kein Dauerabonnent der Hau-Drauf-Polemik des stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der SPD namens Ludwig Stiegler. Aber wo er Recht hat, hat er Recht! Die CDU/CSU hat mit ihren Mitwirkungs- und Vetorechten im Bundesrat jedes noch so kleine Detail am Hartz IV-Paket mitbeschlossen. Wenn sie ehrlich sein wollte, müsste sie vor jeder noch so kleinen kritischen Anmerkung dazu sagen: „Wir haben das zwar alles mitbeschlossen, wir haben sogar noch viel tiefere Einschnitte gefordert – aber jetzt bekommen wir kalte Füße vor der Volkswut, die wir natürlich am liebsten schüren würden, um die Regierung in die Enge zu treiben…“

      Zweitens: Was immer man über die Höhe der Spitzensteuersätze sagen mag – wenn ein Siegmar Gabriel von der SPD nun meint, dass man die letzte Stufe der Steuerreform, die gesetzlich seit langem programmiert ist, nicht verwirklichen dürfe, dann wollen wir ihn einmal an Folgendes fragend erinnern: Wie lange, lieber Herr Gabriel, ist es eigentlich her, dass Sie diese lange programmierte Steuerreform selber noch als Erfolg der Modernisierungspolitik der SPD und als Symbol der Politik der neuen Mitte gepriesen haben? Wenn hier etwas nicht zusammenzupassen scheint, dann nicht, dass die letzte Stufe der Steuerreform zu früh, sondern dass die Hartz-Reformen insgesamt zu spät kommen. Wer hatte diese Verzögerung realistischer Reformen des Sozialsystems früher, als das noch modern war, heftig kritisiert: zum Beispiel Siegmar Gabriel. Aber dadurch, dass man ein Amt verliert, wird man weder die Verantwortung los – noch die Erinnerung!

      Drittens: Die Sache mit den Kindersparbüchern! Wer nur ein wenig Kenntnis des Details und Erfahrung mit Umgehungstatbeständen hat, der weiß, wie viele Leute in diesem Lande aus Gründen der Erbschaftssteuerersparnis (und aus anderen Gründen) schon versucht haben, Vermögen zum Schein auf ihre Kinder zu überschreiben. Man kann derlei im Detail vielleicht anders regeln, aber dass solchen Luft- und Umbuchungen ein Riegel vorgeschoben werden muss, das versteht sich doch von selber.

      Viertens schließlich: Die Montagsdemonstrationen! Über den schiefen Vergleich mit dem Jahr 1989 wollen wir gar nicht erst reden. Abgeschmackt! Aber da der deutsche Staat für die Einheit weit über eine Billion ( zugegeben:) Mark Schulden gemacht hat, die alle Deutschen bezahlen müssen, da die deutsche Volkswirtschaft jährlich fast 5 Prozent des Bruttosozialkprodukts nach Ostdeutschland transferiert (überwiegend für Zwecke des kurzfristigen Konsums), da die ostdeutschen Rentner ein Auskommen haben, das sie vor 1989 nie erwarten konnten, da dies alles so ist, darf man – gewiss keine Dankbarkeit, denn das alles gehört sozusagen zu den gerne aufzubringenden Kriegsfolgelasten – doch mindestens einen ungefähr rationalen, einen etwas faireren Umgang mit dem Thema Hartz IV erwarten. Die alte SED-Herrschaft hatte den Bürgern in der DDR (wahrheitsgemäß) gesagt: Wir nehmen euch die politische Freiheit, und ihnen (ziemlich unehrlich, weil am Ende unbezahlbar, selbst nach DDR-Maßstäben) versprochen: Dafür seid ihr auskömmlich versorgt und sozial ohne Sorgen. Wollen nun die Agenten der PDS (und alle die ihnen ahnungslos folgen) die Sache so darstellen: Jetzt wird euch die Freiheit gegeben und das Geld zum Leben genommen. Dann muss man ihnen sagen: Man kann nicht in einem freien Staat leben und verlangen, dass dieser Staat für alles und jedes aufkommt – nur, dass niemand dafür bezahlt.

      Und deshalb fordere ich für heute nur eines: Wer irgendeine Änderung an diesen Sozialreformen fordert, der soll gefälligst sagen, wie viel Geld das auf Euro und Cent kostet und wer dafür aufkommen soll. Dazu, wem es weggenommen und was an Staatsausgaben dafür gekürzt werden soll. Her mit den Preisschildern!
      (c) ZEIT.de, 16. August 2004
      ---------
      Wo er Recht hat, hat er Recht :)


      ---------------
      Avatar
      schrieb am 16.08.04 13:13:37
      Beitrag Nr. 2 ()
      Dem Manne kann geholfen werden.

      http://www.steuerzahler.de/inhalt/static.phtml?link=schwarzb…

      Wenn die bemängelte Verschwendung von Steuergeldern auch
      nur um 10% gekürzt würde, wäre Hartz IV überflüssig.

      Ist nur ein Beispiel von vielen.:mad::mad::mad:
      Avatar
      schrieb am 16.08.04 13:14:37
      Beitrag Nr. 3 ()
      There`s no alternative


      TINA


      Es war schon immer >Krieg mit Ostasien. Schluckt es oder geht unter.
      Avatar
      schrieb am 16.08.04 13:23:15
      Beitrag Nr. 4 ()
      789...
      vernünftig wäre, der Bund der Steuerzahler würde vor der "Verschwendung" darauf hinweisen, dann könnte man die Gelder, die noch nicht verschwendet wurden, sinnvoll einsetzen. Aber, ist das möglich?
      Avatar
      schrieb am 16.08.04 13:23:22
      Beitrag Nr. 5 ()
      Wieviel soll Hartz IV einsparen?
      Wieviel hat die Maut-Pleite gekostet?

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      Avatar
      schrieb am 16.08.04 13:25:53
      Beitrag Nr. 6 ()
      #1

      inhaltlich richtig und emotionsvoll !

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 16.08.04 13:26:04
      Beitrag Nr. 7 ()
      ihr seid unglaubwürdig.

      maut pleite,hartz einsparungen :cry:

      peanuts:cry:
      Avatar
      schrieb am 16.08.04 13:29:16
      Beitrag Nr. 8 ()
      Hartz-4-Beamte - Was ist Ost-West-Konflikt und was nicht?


      Von Silke Hasselmann, MDR, ARD-Hauptstadtstudio

      Zunächst die Frage: Was spricht dagegen, arbeitsfähige, aber beschäftigungslose Telekombeamte für eine Weile zu aktivieren und sie für ihre unverändert weiterlaufenden Bezüge arbeiten zu lassen, wo der Staat gerade Hilfe braucht? Nichts spricht dagegen, im Gegenteil. Vermutlich würden wir uns sogar schwer aufregen, wenn die Geschichte von den insgesamt 10.000 bezahlten, aber auf Jahre hinaus joblosen Telekombeamten in Bonn und Umgebung "richtig" verpackt auf uns niedergegangen wäre. Ich höre schon das "faule West-Beamte"-Lamento! Nun werden 3000 von ihnen zeitweise wieder sinnvolles tun, 800 davon im Osten – ist doch in Ordnung!

      Die Aufregung ist berechtigt

      Dennoch: die Sache ist entsetzlich dumm gelaufen und wer sich darüber aufregt, hat Recht. Warum z.B. hat die Bundesagentur für Arbeit ausschließlich Beamte angefordert und dies ausschließlich bei der Telekom? Damit nämlich war der erste Teil des Ost-West-Konflikts programmiert. Die konzerneigene Auffanggesellschaft Vivento unter der Hand: "Sie glauben gar nicht, wie gern wir auch ostdeutsche Telekom-Entlassene vermittelt hätten, aber die sind leider alle Angestellte!"

      Also: wenn dem Auftragnehmer bewusst war, was die „Beamten“-Vorgabe bedeutet, warum dann nicht der Bundesagentur? Und warum nicht dem aufsichtsführenden Ministerium, das sich schließlich für die politische Risiken eines Geschäfts interessieren sollte? Bei dem im Osten besonders sensiblen Thema „Hartz4“ und „West-Beamte“ völlig unverständlich!

      Warum brauchen die Beamte Zulagen?

      Ein Aufreger auch die Zulagen von ca. 600 Euro pro Monat an Reisekosten, Tagesgeld, Unterkunftszuschuss. Doch die eignen sich nicht, um das Ost-West-Thema zu befeuern, denn die stehen allen "Telekommisten" zu, die für die Hartz-4-Beratung ihren Wohnort verlassen.

      Aber: bis heute ist die Frage unbeantwortet, ob diese Beamten überhaupt nach dem üppigen Bundesreisekostengesetz behandelt werden müssen. Und wenn ja – warum werden sie dann nicht auch in anderen Punkten wie Bundesbeamte behandelt? Hier nun schließt sich das ärgerlichste Problem an: die Buschzulage für den Ost-Einsatz.

      Versetzbare Beamte oder nicht?

      Abgesehen von der bemerkenswerten Aussagekraft der Tatsache, dass die Telekomauffanggesellschaft unter den von ihr verwalteten 10.000 joblosen Postbeamten keine Freiwilligen fand und sich deshalb zum finanziellen Anreiz entschloss - warum eigentlich konnte man die Beamten nicht schlichtweg versetzen? Hier nun plötzlich heißt es: naja, so richtige Bundesbeamte sind die eben doch nicht, denn sie unterstehen der privatwirtschaftlichen organisierten Telekom. Ja, was denn nun?

      Auch im Osten hat man geschlafen

      Die Geschichte hat aber noch eine ärgerliche Seite: Dass die ostdeutschen Landespolitiker den Volkszorn anheizen, offenbar aber selbst vorher nichts unternommen haben - das kann ja nur bedeuten: sie wussten es nicht. Oder es hat sie nicht interessiert. Dabei ist seit genau einem Jahr klar: die Arbeitsämter werden zeitweise bis zu 10.000 zusätzliche Mitarbeiter brauchen und seit mindestens einem halben Jahr weiß man: Hilfe soll vor allem von der Telekom kommen. Man hätte also auch in den neuen Ländern schon längst einmal Gas geben können.
      Avatar
      schrieb am 16.08.04 13:29:44
      Beitrag Nr. 9 ()
      (...)durch das "Vierte Gesetz für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt" (Hartz IV) unter Berücksichtigung der sich aus ihm ergebenden Einsparungen der Länder um jährlich 2,5 Milliarden Euro entlastet werden. (...)


      Schließlich trat Verkehrsminister Stolpe auf die Notbremse, kündigte die Verträge. Da hatte sich der Schaden durch Einnahmeausfälle schon auf stolze 6,5 Milliarden Euro summiert. TollCollect bekam eine zweite Chance, „besserte nach“ – und will das System für Lkw nun zum 1. Januar 2005 einführen...
      Avatar
      schrieb am 16.08.04 13:33:38
      Beitrag Nr. 10 ()
      libertus

      du hast natürlich recht das die 2,5 mrd weniger sind als die maut ausfälle

      trotzdem bleibst du unlglaubwürdig weil du die wirklichen problem ignorierst.


      in sachsen sehen die wähler das bald womöglich anders :D
      Avatar
      schrieb am 16.08.04 13:48:00
      Beitrag Nr. 11 ()
      Es geht bei HartzIV nicht nur um Einsparungen.
      Es geht auch darum, mehr Menschen in Arbeit zu bringen, was hoffentlich über kurz oder lang gelingen wird.
      Es geht darum, dass der Einzelne nicht mehr abwägt, "lohnt sich Arbeit für mich"!
      Es geht darum, dass er selber Verantwortung übernimmt und nicht auf Staatskosten "sich aushalten" lässt.
      Es geht darum, dass, wenn der Staat ihn unterstützt, er eine Gegenleistung erbringen muss.
      Und es geht (leider) auch darum, die Lohnkosten zu senken, damit mehr Menschen in Arbeit kommen.

      Steuerverschwendung, TollCollect etc. sind eine andere Sache. Auch wenn keine Verschwendung statt gefunden hätte, könnte es sich die Republik nicht mehr leisten, weiterhin Menschen fürs Nichtstun so hoch zu bezahlen, dass sie keine Arbeit annehmen.

      Die Zahl der Sozialhilfeempfänger ist die letzten Jahre konstant gestiegen. Für Sozialhilfeempfänger gilt, was für ALGII-Empfänger ab Januar gelten wird, allerdings etwas "abgefedert".
      Warum ist da keiner auf die Straße gegangen und hat von Verarmung gesprochen? Grade die neuen Bundesländer haben viele Sozialhilfeempfänger und die stellen sich ab Januar 05 besser. Vor diesem Hintergrund ist es für mich unverständlich, dass ausgerechnet von dort der "Druck von der Straße" kommt.

      In anderen Ländern haben die Reformen funktioniert, warum sollte das bei uns nicht klappen?
      Avatar
      schrieb am 16.08.04 13:49:04
      Beitrag Nr. 12 ()
      @10 whitehawk

      Ja, klar. Die wirklichen Probleme sind immer die Anderen, in deinem Fall die Ausländer.

      Das wirkiche Problem ist, dass die Deutschen der Meinung sind das ein Staatsgefüge, geleitet von "berufenen" Politikern, besser "weiß" was richtig oder falsch ist, dass der Staat bessere Vorsorge treffen kann als man selbst und das die Drangsalierung und das Verhindern von privater Initiative durch das Bürokratie-Monster Staat nur zum Besten der Menschen ist. Da sind alle gleich, ob die linken Sozialromantik-Spinner oder die rechten Vereins-Kleingarten-Biertisch Rassisten.
      Avatar
      schrieb am 16.08.04 13:50:31
      Beitrag Nr. 13 ()
      #8

      Dass der Stasi- und SED/PDS-Haussender MDR sich da zu Wort meldet ist nicht weiter überraschend...

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 16.08.04 13:51:45
      Beitrag Nr. 14 ()
      whitehawk
      und warum sollen die Sachsen das anders sehen?
      Wollen die etwa eine Unions-Regierung, die wesentlich härtere Einschnitte gefordert haben, die m. E. eine Auflösung unserer kompletten Sozialsysteme zur Folge haben könnten.
      Avatar
      schrieb am 16.08.04 13:56:51
      Beitrag Nr. 15 ()
      "In anderen Ländern haben die Reformen funktioniert, warum sollte das bei uns nicht klappen?"

      Weil die wirklich wichtigen Vorraussetzungen nicht geschaffen werden!!! Weil die wahren Reformen nicht durchgezogen werden.

      Erst wenn die notwendigen radikal - Reformen in der Bürokratie gemacht wurden, macht Hartz IV wirklich Sinn.

      Es nutzt doch NICHTS, wenn die Leute arbeiten müssen (was RICHTIG ist), aber die SCHAFFUNG von Arbeitsplätzen durch Bürokraten aller Ämter verhindert werden! Im Gegenteil. es werden sogar noch welche VERNICHTET!
      Avatar
      schrieb am 16.08.04 13:59:18
      Beitrag Nr. 16 ()
      #11 & 15

      Ich darf auf meinen Thread verweisen:

      Thread: Niederlande, Schweden, Norwegen, Dänemark und andere - Teil 2
      Avatar
      schrieb am 16.08.04 14:15:53
      Beitrag Nr. 17 ()
      Gerhard Schröder, Bundeskanzler, 13.9.2002: "Denn da geht es wirklich um das Prinzip, dass Menschen, die ihre Qualifikationen verloren haben, weil sie arbeitslos geworden sind, welche wieder bekommen, dass sie gefördert werden, aber auch gefordert."

      Fordern und fördern, das klingt gut. Mehr Berater sollen sich in Zukunft um weniger Arbeitslose intensiver kümmern. Außerdem: Künftig haben alle, die erwerbsfähig sind, ein Anrecht auf Trainings- und Qualifizierungsmaßnahmen.

      Mehr Jobs freilich schafft das nicht.

      Höchstens hier: Die Wohlfahrtsverbände freuen sich schon auf den Ein-Euro-Jobber als Hilfspflegekraft. Die, die eine reguläre Stelle haben, bangen angesichts der Konkurrenz durch die neuen Billig-Kollegen um den eigenen Arbeitsplatz. Zu Recht, wie Statistiken aus anderen Ländern zeigen.

      Wie? Die Bundesregierung will mit Hartz doch ganz viele Stellen schaffen. Hat Hartz doch selbst gesagt.

      Peter Hartz, 16.08.2002: "Und so sind wir zu dem Ergebnis gekommen, dass es machbar ist, zwei Millionen Arbeitslose in drei Jahren, beginnend ab heute, 11:00 Uhr, dass wir das schaffen können."

      Ausgediente Worthülsen, die zwei Jahre später keiner mehr hören will. Wie viele reguläre Jobs tatsächlich durch Hartz entstehen, ist völlig unklar. Fest steht nur eins: Ab Januar wird der Druck auf die Arbeitslosen erhöht. Wer einen zumutbaren Job nicht annimmt, der bekommt weniger Geld. Und zumutbar ist fast jeder Job, laut Hartz.

      Der Druck wächst - auch auf die Politik. Denn Hartz IV frisst die Altersvorsorge auf, befürchten die Menschen.

      Stimmt und stimmt nicht. Glücklich ist der, der eine Riester-Rente oder eine betriebliche Altersvorsorge hat, denn die darf er behalten.

      Wer anders fürs Alter vorgesorgt hat, den kann`s böse erwischen:

      Denn bevor es Arbeitslosengeld II gibt, müssen erst die Reserven aufgebraucht werden - von einer Lebensversicherung bleiben maximal 13.000 Euro.

      Hartz IV - notwendige Grausamkeiten, für eine bessere Zukunft?

      Die Belohnung, so versprechen Hartz und die Bundesregierung, sollen mehr Jobs sein. Irgendwie. Irgendwann. Klar ist lediglich: Gefordert wird ab 1. Januar viel. Gefördert wird vor allem das Prinzip Hoffnung."

      http://www.wdr.de/tv/monitor/beitrag.phtml?bid=617&sid=117

      SO So, vor allem also Hoffnung...

      Und wie geht`s den Verantwortlichen ??

      Gerhard Schröder: "Niemandem aber wird künftig gestattet sein, sich zu Lasten der Gemeinschaft zurückzulehnen."

      Hehre Worte. Mit sich selbst sind die Politiker nicht ganz so streng. Auch Abgeordnete und Minister können nämlich arbeitslos werden, von heute auf morgen Amt und Mandat verlieren. Dann gibt es auch für sie eine Art Arbeitslosengeld, das so genannte Übergangsgeld. Das wird allerdings zum Glück weiter einkommensabhängig bezahlt. Auch werden weder Ersparnisse angerechnet, noch das Einkommen des Partners. Einen zumutbaren Job müssen sie auch nicht annehmen.

      Bundeskanzler Schröder zum Beispiel würde ein Übergangsgeld für 36 Monate bekommen, nach Berechnungen des Steuerzahlerbundes insgesamt 310.000 Euro. Gesundheitsministerin Ulla Schmidt ist 33 Monate im Amt. Sie bekäme deshalb ein Übergangsgeld für 33 Monate, insgesamt 236.000 Euro. Umweltminister Trittin, bekäme ebenfalls 36 Monate Übergangsgeld, insgesamt rund 251.000 Euro.

      Ach ja, dann gibt es noch das Rentenalter, das so Mancher gerne auf 67 erhöhen würde. Auch hier haben die Minister und Abgeordneten zum Glück ein eigenes Versorgungssystem mit eigenen Regeln. Wirtschaftsminister Clement zum Beispiel hätte schon einen Pensionsanspruch ab 55 Jahren gehabt, eine Rente von 8700 Euro wäre ihm heute schon sicher. Hans Eichel stünde sich noch besser. Auch er hätte schon lange Anspruch auf den Ruhestand und immerhin 11.600 Euro Pension im Monat. Und auch Angela Merkel müsste nicht mehr lange arbeiten. Mit 55 Jahren bekäme sie schon eine monatliche Pension von 4900 Euro. Mit ihrem 60. Geburtstag könnte sie sich dann sogar über 7300 Euro im Monat freuen.

      http://www.wdr.de/tv/monitor/beitrag.phtml?bid=531&sid=103

      300.000€ ALU und 8000€ Rente, da kann man große Sprüche
      klopfen und Einsparungen fordern. :mad::mad::mad:

      Übrigens: Die Diäten werden demnächst wie IMMER angehoben.

      Sparen gilt nur für die unteren Ärsche. :laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 16.08.04 14:18:11
      Beitrag Nr. 18 ()
      In gewisser Weise können wir uns mit diesen Ländern nicht vergleichen, da wir so ziemlich die höchste Bevölkerungszahl in der EU haben und auch eine Wiedervereinigung mit einem sehr verwöhnten Völkchen zu verkraften haben. Die Länder mit denen wir uns selbst immer vergleichen, haben in den letzten Jahren keine Billion Mark in einige wenige Regionen verschieben müssen, ganz zu schweigen von den jährlichen Transferzahlungen die wir dorthin leisten.
      Gestern war z. B. zu lesen, dass Kassel die höchste Arbeitslosenzahl hat. Bin neugierig auf die Berichterstattung über die Demos, ob die Kasseler es treiben wie die "Ossis" nämlich auf die Straße gehen und drohen!

      Und was die Schaffung von Arbeitsplätzen anbelangt:
      Für Schwarzarbeit sind ausreichend Jobs vorhanden und auch für MiniJobs! Dein Argument mag in Einzelfällen zutreffen, aber dass das durchgängig der Fall ist, bezweifle ich doch sehr.
      Avatar
      schrieb am 16.08.04 14:21:49
      Beitrag Nr. 19 ()
      #15
      Da hast du recht, aber HartzIV ist IMHO sinnvoll und wenn wir das schonmal durch haben, ist es besser als nichts.
      Ansonsten stimme ich #11 komplett zu.

      Ciao Pandur
      Avatar
      schrieb am 16.08.04 14:26:14
      Beitrag Nr. 20 ()
      Meinhard Miegel schreibt in seinem Buch "Die deformierte Gesellschaft:
      "Allein auf dem Schwarzmarkt tummeln sich derzeit schätzungsweise zwölf Millionen Erwerbspersonen als Vollzeit-, Teilzeit- und Gelegenheitskräfte, also ein gutes Drittel der regulär abhängig Beschäftigten, und die Zahl der Nachbarschaftshelfer....."
      In kleinerem Maßstab verhalten sich große Teile der Bevölkerung wie Unternehmer, die für ihre Beschäftigten keine Steuern und Sozialbeiträge abführen, oder wie Arbeitgeber, die jede Rationalisierungsmöglichkeit nutzen, um Arbeitskräfte zu entlassen....
      Gelänge es, wenigstens einen Teil der überbordenden Schwarzarbeit und Tauschwirtschaft wieder in den regulären Markt zu überführen, und wandelte sich auch nur eine Minderheit der Do-it-Yourself-Handwerker und Hobbybastler in marktorientierte Auftraggeber und -nehmer, von denen jeder das tut, was er am besten kann, stiege die Zahl der Erwerbstätigen sprunghaft an. Die Folge wäre ein Rückgang der Arbeitslosenquote. Aber auch die absolute Zahl der Arbeitslosen dürfte markant fallen. ...."

      Das Buch ist 2002 erschienen!
      Avatar
      schrieb am 16.08.04 14:28:05
      Beitrag Nr. 21 ()
      Stella,

      alles was Du unter #11 aufgeführt hast, war auch bisher angeblich das Ziel, daß nicht erreicht wurde.

      Wa wirklich pasiert, ist ein massiver Verwaltungsumbau.

      Niemand wird wegen Hartz IV wieder einen Job finden, enteder werden wieder neue Jobs geschaffen oder nicht.

      Dazu müßte aber erstmal der Arbeitsplatzabbau gestoppt werden.
      Avatar
      schrieb am 16.08.04 14:39:05
      Beitrag Nr. 22 ()
      derdieschnautze
      so leid es mir tut das zu schreiben: aber ich vermute, die Menschen hatten noch immer zu viel Geld.

      Ich gehe davon aus, dass HartzIV Arbeitsplätze schaffen wird, evtl. erst mal überwiegend auf dem 2. Arbeitsmarkt und im Lauf der Zeit wird der eine oder andere in den 1. Arbeitsmarkt wechseln. Vor dem Hintergrund, dass doch verhältnismäßig viele Arbeitslosen schlecht qualifiziert ist, würde ich es bereits als Erfolg bezeichnen, wenn diese überhaupt in den 2. Arbeitsmarkt kommen. Und auch wenn sie umsonst für ihre Kommune arbeiten, ist es nicht nur für sie nutzvoll sondern auch für die Gesellschaft.
      Avatar
      schrieb am 16.08.04 14:39:59
      Beitrag Nr. 23 ()
      PS: Den Arbeitsplatzabbau kann man nur stoppen, wenn die Lohnkosten sinken, und das wäre über den sogen. 2. Arbeitsmarkt möglich.
      Avatar
      schrieb am 16.08.04 14:45:58
      Beitrag Nr. 24 ()
      HartzIV schafft KEINE Arbeitsplätze, nicht einen einzigen!
      HartzIV wirkt flächendeckend, presst Menschen in Lohndumpinggebilde, hat Mitziehcharakter, der zur Ausbeutung und Aushebelung einer Tarifautonomie führt! Menschen werden zur Jongliermasse degradiert - Krähanstalten wie Zeitarbeitsbuden sprießen wie Pilze an jeder Ecke aus dem Boden. Es gibt sie nur deshalb, weil sie eben als elendiges Zwischenglied ihr Salär aus dem Leid einfachster Menschen ziehen, denen alle sonstigen Wege nun rigoros abgeschnitten sind.

      Deutschland ist trauriges Kahlschlaggebiet geworden. Massenarbeitslosigkeit ein immer weiter anwachsendes Übel. Täglich werden Tausende hineinselektiert, in den diskriminierenden Sozialsatz einer Armut, Tagesordnung ist es geworden, die sich nun noch weiter verschärfen soll, bis hin zum Zynismus. Wenn wir wissen, daß reformerische Umgestaltung zwingend erforderlich ist, wenn wir noch von sozialer Marktwirtschaft dabei sprechen möchten, von sozialer Gerechtigkeit, dann werden eben genau jetzt die falschen Wege beschritten, die Ungerechten! Denn es hat eben keine tragfähige, gerechte Ausgewogenheit, wenn nur die Ergebnisse einer Entwicklung verhöhnt werden, mit Spott dem Schmarotzertum zugeteilt werden, gleichzeitig aber, wie Libertus dies so schön anmerkte, die wirklichen Ursachen nicht angegangen werden. Unreform ist das Ergebnis, sonst nichts! Es sind nicht die Menschen, die hier Schuld tragen an ihrem Elend einer Beschäftigungslosigkeit ... sie sind und waren immer nur Spielball. Es gibt seit über 10 Jahren keine nennenswerten Tariferhöhungen mehr, de facto blieb immer weniger bei der arbeitenden Bevölkerung. Was ist aus dem Unternehmertum alter Tage nur geworden - welch verkrüppelte Produkte haben sich im Heute da etabliert ? Ist Wirtschaft zum Selbstzweck einiger Wenige verkommen, die sich ohne Unterbrechung die Taschen immer weiter vollhauen, während ihre Zubringer, die diese Leistung über ihre Arbeitskraft erst ermöglicht haben, die Beschäftigten, nun in den Rinnstein eines Zeitenmülls getreten werden ?? Pervers ist das, pervers in Raffsucht, Eigensucht und Geldgier, die immer schlimmere Formen annimmt!

      Es kann einfach nicht sein, daß Menschen in Vollzeitbeschäftigung nicht mehr die Möglichkeit sehen, keine Chance mehr erhalten, vom erworbenen Lohn oder Gehalt ihren und den Lebensunterhalt ihrer Familien zu bestreiten.

      Genau dahin bewegt sich dieser ganze Zynismus!

      TT
      Avatar
      schrieb am 16.08.04 14:57:38
      Beitrag Nr. 25 ()
      TimeTunnel
      dann können wir ja das US- oder das GB- oder das französische System übernehmen, denn die scheinen allesamt besser zu funktionieren als das deutsche.
      Die haben es hin bekommen ihre Arbeitslosenzahlen zu reduzieren mit zum Teil weniger Unterstützung und kürzerer Anspruchsdauer.

      Ich finde weder diese Systeme perfekt noch HartzIV, aber Tatsache ist, es muss was passieren. Und da man im Vorhinein nie weiß ob das auch so funktioniert, ist es aus meiner Sicht unzulässig, bereits jetzt, ca. fünf Monate bevor es in Kraft tritt, es bereits zu verurteilen.

      Mit meinem Kollegen- und Bekanntenkreis habe ich die Erfahrung gemacht, dass HartzIV für viele so bedrohlich ist, dass sie Jobs annehmen wo sie bei weitem nicht so viel verdienen wie vorher und auch längere Anfahrtswege in Kauf nehmen. Ich sehe dies bereits als positiven Effekt, auch wenn er für die Betroffenen schmerzhaft ist, aber doch nicht so schmerzhaft wie HartzIV.

      Wir werden uns wohl längere Zeit darauf einstellen müssen, immer nur das kleinere Übel wählen zu können, und wir sollten auch froh sein, dass wir keine Unionsregierung haben.
      Stoiber plante überhaupt keine Geldzahlung mehr an Sozialhilfeempfänger, nur noch Lebensmittelpakete.
      Die Unionsparteien planten die Abschaffung des Kündigungsschutzes und Erhöhung der Arbeitszeit auf 44 Stunden. Ich würde so weit gehen und behaupten, dass die Unionsparteien die Auflösung unserer Sozialsysteme bereits betrieben hätten.

      Vor diesem Hintergrund meine ich, sollten wir froh sein, dass es HartzIV gibt und dieses unterstützen.
      Avatar
      schrieb am 16.08.04 15:12:31
      Beitrag Nr. 26 ()
      Die Demonstrationen sind nach Ansicht des DDR-Bürgerrechtlers Wolfgang Templin "legitim und vollkommen berechtigt". Templin erwartet, dass sich die Proteste im Herbst "verstärken und flächendeckend ausbreiten". Es sei "abzusehen, dass sich immer breitere Schichten anschließen", sagte er der "Berliner Zeitung".

      Sehr viele Menschen hätten jetzt begriffen, dass es bei der Umverteilung zu Lasten der Schwachen um den Kern der rot-grünen Politik gehe und dass sich die soziale Kluft drastisch vergrößern werde. Die Hartz-IV-Reformen seien "zweifelhaft für den Westen und unbrauchbar für den Osten", sagte Templin.
      www.spiegel.de

      :cry:
      Avatar
      schrieb am 16.08.04 15:28:46
      Beitrag Nr. 27 ()
      ich denke eher, sehr viele Menschen begreifen werden, dass der Staat wirklich !!! kein Geld mehr hat.

      in BW wurde der Kampf gegen Wirtschaftskriminalität verstärkt.
      dort ist noch viel zu holen.

      stand letzte Woche in der Stuttgarter Zeitung.
      Avatar
      schrieb am 16.08.04 15:33:25
      Beitrag Nr. 28 ()
      Lilo2000
      In Berlin ziehen sie heute vor die SPD-Zentrale um gegen HartzIV zu demonstrieren. Sind die so dumm oder tun die so dumm? Die müßten doch wissen, dass HartzIV nur mit den Stimmen der Union durchgesetzt werden konnte.

      Der DDR-Bürgerrechtler sollte seine PDS-Abgeordneten mal fragen, wo das SED-Vermögen abgeblieben ist.

      Der Zoll und noch eine Behörde machen Jagd auf Schwarzarbeiter und erwartet wird pro Kopf 165.000,- Euro "zu erlösen". Ich möchte wetten, die erzielen das Doppelte :D
      Avatar
      schrieb am 16.08.04 15:35:27
      Beitrag Nr. 29 ()
      richtig time tunnel das den menschen keine perspektive eröffnet wird ist ein skandal.
      ein riesiger skandal in dem zusammenhang ist das zuwanderungsgesetz das die situation auf dem arbeitsmarkt verschärft,eine nichteinführung von höheren abgaben von besserverdienenden die wohl auch kürzungen weniger nötig macht wie ebenso die sinnlose durchfütterung rechtskräftig abgelehnter asylbewerber.
      eröffnet den hiesigen menschen perspektiven mit teilzeit,lohnzuschüssen,durch abgeschobene asylbewerber finanzierte abm massnahmen sowie schottet den arbeitsmarkt rigoros in zukunft für jegliche zuwanderung ab.
      komischerweise wollen viele leute das nicht,ob denen mehr um ideologie als um arbeit geht?:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 16.08.04 15:36:51
      Beitrag Nr. 30 ()
      Stella,
      ich glaube Du postet für die Bundesregierung.
      Ich glaube wallstreet-online ist von dem rot-grünen Pack
      unterwandert.
      Avatar
      schrieb am 16.08.04 15:45:46
      Beitrag Nr. 31 ()
      geizi
      ich poste für das kleinere Übel!

      Stoiber hat bereits laut darüber nachgedacht, die Sozialhilfe zu streichen und nur noch Lebensmittelpakete auszugeben, ausser der SH-Empfänger nimmt eine gemeinnützige Arbeit an.

      Die Union hat laut darüber nachgedacht, den Kündigungsschutz aufzulösen!

      Die Union hat laut darüber nachgedacht die Arbeitszeiten auf 44 Stunden zu erhöhen.

      Im übrigen poste ich nicht für Rot/Grün sondern auch für die Unionsparteien, die haben HatzIV zugestimmt :p
      Avatar
      schrieb am 16.08.04 15:48:18
      Beitrag Nr. 32 ()
      geizi

      "...Laumann, der der Verhandlungsführer der Union für die Arbeitsmarktreformen war, schloss zugleich weitere Änderungen bei Hartz IV aus. Zu den Nachbesserungen, die es jetzt gegeben habe, sollte es keine weiteren Korrekturen geben, betonte er. Seine Parteikollegen erinnerte er in diesem Zusammenhang daran, dass die Union im Bundestag und im Bundesrat Hartz IV zugestimmt habe. «Wir haben alle gewusst, was wir da beschlossen haben», so Laumann. ..." www.netzeitung.de / 16.8.04
      Avatar
      schrieb am 16.08.04 15:59:35
      Beitrag Nr. 33 ()
      @ Stella Luna

      #28

      ganz ehrlich:
      ich meine, die sind so dumm oder so bequem.

      bedauerlicherweise.

      mal auf etwas zu verzichten oder das Grosse Ganze zu betrachten ist den meisten Menschen nicht gegeben.

      Dummheit und Gewalt sind die beiden entscheidenden Komponenten.
      :confused:
      Avatar
      schrieb am 16.08.04 16:07:18
      Beitrag Nr. 34 ()
      Ich werde mir heute selbst ein Bild von der Demo in Berlin machen :D
      Avatar
      schrieb am 16.08.04 16:14:04
      Beitrag Nr. 35 ()
      Stella,
      Heute habe ich mit einen Lehrling gesprochen und ich war total überrascht das er Sympathien für die PDS hat.
      Überrascht deswegen-ich arbeite im tiefsten Westen, ein Bezugspunkt für die Kommunisten gab es hier nie.
      Er hat mit der SPD nichts mehr am Hut.
      Macht Dir nicht auch Angst, wenn die Demokratie den Bach
      runtergeht.
      Als einzige Partei hat das die FDP erkannt(nicht meine Partei).
      Bei den anderen heißt es,Augen zu und durch.
      Das wird ein jämmerliches erwachen geben.
      Avatar
      schrieb am 16.08.04 18:48:39
      Beitrag Nr. 36 ()
      #35

      "Das wird ein jämmerliches erwachen geben."

      ja, vor allem, wenn diese Dödel merken, dass die PDS auch kein Geld drucken darf.

      :cool:
      Avatar
      schrieb am 16.08.04 18:54:32
      Beitrag Nr. 37 ()
      #35

      .. was hier moniert wird, etwa eine Politikverdrossenheit wie sie mit schöner Ehrenrührigkeit den Wahlunwilligen von den edlen "Volksvertretern" vorgeworfen wird oder das Abrutschen der Stimmabgabe an ideologische Rattenfänger, die so ihr prächtiges Süppchen kochen können ... dazu kann man eigentlich nur attestieren : Hausgeburt !!
      Avatar
      schrieb am 16.08.04 21:19:30
      Beitrag Nr. 38 ()
      geizi
      das macht mir keine Angst! Das ist ein Protestwähler.
      Aber frag ihn doch mal bei Gelegenheit ob er wüßte, wo die PDS, ist ja Nachfolgepartei der SED, das ganze Vermögen versteckt hat. Evtl. kannst Du ja mal recherchieren wie hoch der Betrag geschätzt wird, ich hab ihn leider vergessen.
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 00:41:50
      Beitrag Nr. 39 ()
      Stella

      Die SPD ist toll, weil die CDU noch schlechter wäre ??

      Du hast völlig Recht. Zeit das BEIDE abtreten. :D:D:D:D

      #26

      Das kann ich gar nicht oft genug lesen, es geht aufwärts :D:D:D:D:D
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 03:13:32
      Beitrag Nr. 40 ()
      »das macht mir keine Angst! Das ist ein Protestwähler.

      Die entlaufenen Protest-Schäfchen werden alle wieder zur guten alten SPD zurückkehren; mit einem schmetternden »Glück auf, der Steiger kommt« grüßt die Bergmannskapelle; aus allen Kehlen erschallt »Brüder zur Sonne, zur Freiheit«; und »Wann wir schreiten« wärmt wie ehedem die Herzen; abermals wird sich die allweise Parteiführung huldvoll herablassen und versichern, wie schön doch auch für sie noch immer es ist, Sozialdemokrat zu sein - und die Stimmung wird umso lichtere Höhen erklimmen, als die zurückgekehrten Protest-Schäfchen endlich einsehen, daß eine so schwierige Sache wie Politik nicht auf SPD-Parteitagen abgehandelt werden kann, sondern nur auf den Treffen der Unternehmerverbände. Politik ist was für feine Leute, nicht fürs unverständige Volk; die SPD muß modern werden; 140 Jahre hat diese Erkenntnis gebraucht zu reifen; aber auch die Protest-Schäfchen haben es dann begriffen; reuevoll und demütig bitten sie um Vergebung für ihren Trotz, mit dem sie die allweise Parteiführung so unverdient gekränkt.

      Sanft wiegt sich die Berliner Elite in den Schlaf, ein zurückgekehrtes Protest-Schäfchen nach dem anderen zählend - und die spin docs zupfen dazu leise die Harfe: »Angst ist uns ein fremdes Wort, Weimar ist ein ferner Ort.«
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 04:14:12
      Beitrag Nr. 41 ()
      #25
      "Wir werden uns wohl längere Zeit darauf einstellen müssen, immer nur das kleinere Übel wählen zu können, und wir sollten auch froh sein, dass wir keine Unionsregierung haben.
      Stoiber plante überhaupt keine Geldzahlung mehr an Sozialhilfeempfänger, nur noch Lebensmittelpakete.
      Die Unionsparteien planten die Abschaffung des Kündigungsschutzes und Erhöhung der Arbeitszeit auf 44 Stunden. Ich würde so weit gehen und behaupten, dass die Unionsparteien die Auflösung unserer Sozialsysteme bereits betrieben hätten."

      Mit einer Unionsgeführten Regierung hätten wir etwas ähnliches wie HartzIV schon wesentlich früher haben können. Rot/Grün ist bereits 6 Jahre im Amt und erst jetzt kommt die erste brauchbare Maßnahme!
      Zudem gab und gibt es unter einer CDU geführten Regierung praktisch immer besser Wirtschaftsdaten und niedrigere Arbeitslosigkeit... sowohl auf Bundes- wie auf auf Landesebene.
      Der Bevölkerung würde es also wesentlich besser gehen als heute unter Rot/Grün.

      Hast du eine Quelle zu deiner Aussage über Stoiber und Lebensmittelpakete?

      Die Abschaffung des Kündigungsschutzes würde mit Sicherheit zusätzliche Stellen schaffen. Mal ein Beispiel aus den USA: In den USA ist es 7x wahrscheinlicher (im Vergleich zur BRD) seinen Arbeitsplatz zu verlieren. Aber es ist 11x wahrscheinlicher einen neuen zu bekommen (Quelle war eine Aussage in irgendeiner der einschlägigen Talkrunden (Christiansen, Berlin Mitte etc... der Aussage wurde nicht wiedersprochen).
      Der Kündigungsschutz benachteiligt ältere Arbeitnehmer und verdammt sie in viele Fällen zur Arbeitslosigkeit.
      Auch wenn man sich unsere Arbeitslosenzahlen ansieht, muß man merken, dass der Kündigungsschutz zumindest keine positiven Effekt hat. Deshalb abschaffen und damit wieder ein Stückchen in Richtung Freiheit und Marktwirtschaft zurückkehren.
      Auch eine Erhöhung der Arbeitszeit würde sich positiv auf den Arbeitsmarkt auswirken. Die Arbeit würde für die Unternehmen billiger und sie damit konkurenzfähiger. Zudem würde die Standortwahl von ausländischen Investoren wieder öfter auf Deutschland fallen.
      Auch dies kann man in den USA schön sehen. Hier ist die Arbeitszeit in den letzten 20 Jahren gestiegen. Die Arbeitslosenzahlen sind gesunken, da zahlreiche neue Jobs geschaffen wurden. Deutschland ist den entgegengesetzten Weg gegangen und hat eine Rekordarbeitslosigkeit. Zufall?

      Fazit: Weniger Staat, mehr Freiheit und Eigenverantwortung hat sich in der Geschichte immer positiv für ein Land ausgezahlt.

      Gruß Pandur
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 08:39:13
      Beitrag Nr. 42 ()
      #32

      "«Wir haben alle gewusst, was wir da beschlossen haben», so Laumann. ..."

      Glaube ich nicht. Die wenigsten von denen, die das beschlossen haben, wußten überhaupt, was sie da beschließen. (Es ging ja schließlich nicht um ihre eigenen Pfründe) Gelesen hat das sowieso wahrscheinlich fast keiner.
      Die meisten Abgeordneten sind Jasager und Abnicker, die tun, was ihr Vorsitzender ihnen sagt.
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 08:58:11
      Beitrag Nr. 43 ()
      stella

      :kiss::kiss:

      wenn du im auftrage der spd stimmung machen sollst für hartz IV um eine erneute legistaturperiode für rot/grün zu ermöglichen, dann machst du deine sache sehr sehr gut !

      vor allem das mit den lebensmittelparketen die stoiber statt geld verteilen will wird einigen hier, die seit jahr und tag über rot/grün herziehen mächtig in die glieder gefahren sein.

      wenn die leute erstmal checken was sie mit der cdu erwartet z.b. unter koch, dann gibt es noch die absolute mehrheit für rot/grün in 2006.

      du nimmst diese gefallenen schäfchen behutsam an die hand um sie wieder der großen mutter spd zu zuführen.

      leider weiß ich nicht ob ich dir glück wünschen soll stella.

      an die gesellschaftliche fettschicht geht keiner ran, das macht mich traurig und ärgerlich, hartz iv ist notwendig für diese klientel um ihre pründe zu sichern und die leute mit 1-euro-jobs zu beschäftigen, damit sie nicht auf dumme gedanken kommen - das mag auch zum vorteil sein für die davon betroffen sein auf persönlicher ebene meine ich, aber die wirklichen nutznießer sitzen wo anders das sollte klar sein.
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 10:08:46
      Beitrag Nr. 44 ()
      langsam wird es albern mit den hartz gegenern

      eine demonstrantin im radio meinte es liefen schon "versuche von redakteuren mit 350 euro plus miete auszukommen" das würde wohl nicht klappen :laugh:


      sorry aber hier sind einige totalignorant,haben wohl nie studiert ,sich ausbilden lassen und verachten wohl alle niedriglöhner,ja solche leute verachten wohl ein drittel der arbeitnehmer und rentner.

      also ich bin auch gegen hartz 4,aber ich will das die neuverschuldung aufhört.


      also bleibt nach adam riese weiterkürzen und vermögenssteuer und steuergeldverschwendung beenden.
      oder nicht weiterkürzen und vermögenssteuer und steuergeldverschwenden und abschiebeoffensive.


      alles andere ist dämliches gequatsche.
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 10:15:00
      Beitrag Nr. 45 ()
      whitehawk
      HartzIV ist erst der Anfang! Hier eine weitere Forderung, diesmal die Beamten betreffend:

      "BDA-Präsident fordert Kürzung der Pensionen
      17. Aug 09:21

      BDA-Präsident Dieter Hundt hat vor einer Kostenexplosion bei den Pensionen gewarnt. Er sieht in der Beamtenversorgung eine «Zeitbombe», die nur mit deutlichen Einschnitten entschärft werden kann.

      Die Arbeitgeberverbände fordern eine Abschaffung der Beamtenprivilegien bei der Altersvorsorge. Das heutige System der Beamtenversorgung sei auf Dauer nicht finanzierbar, sagte Dieter Hundt, Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) in einem Interview mit der «Welt», wie die Zeitung am Dienstag berichtete. «Ohne Reformen werden die Versorgungsausgaben von Bund, Ländern und Gemeinden von heute 25 Milliarden Euro auf 75 Milliarden Euro im Jahr 2030 verdreifachen und danach weiter ansteigen», warnte Hundt.
      Nach Aussage des BDA-Präsidenten beläuft sich die Pensionslast für Beamte in den kommenden 25 Jahren auf 1,2 Billionen Euro. Damit drohe eine Kostenexplosion in der Beamtenversorgung. Es sei höchste Zeit, die Notbremse zu ziehen und «die Zeitbombe Beamtenversorgung mit nachhaltigen Reformen zu entschärfen«, so Hundt.

      Streichung weiterer Privilegien
      Hundt fordert dem Bericht zufolge nicht nur Kürzungen bei den Pensionsbezügen, sondern auch eine Anhebung der erforderlichen Dienstzeit zum Erreichen der maximalen Pension von 40 auf 45 Jahre. Außerdem sollten die Vorteile der Beamten bei der Hinterbliebenenversorgung gestrichen werden." www.netzeitung.de
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 10:17:12
      Beitrag Nr. 46 ()
      #44

      Ist nicht albern, whitehawk

      So ein Selbstversuch würde unseren Politikern auch nicht schaden. Aber dafür sind die zu feige:

      http://www.radio1.de/_/hartz/index_jsp.html#tagebuch
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 10:25:50
      Beitrag Nr. 47 ()
      whitehawk
      das hab ich vor Monaten in der SZ gelesen, kann den Beitrag leider nicht online finden. Das Thema ist genauso schnell verschwunden wie es aufgetaucht ist. Es wurde nur einmal darüber berichtet. Mein googlen war auch nicht erfolgreich.
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 10:28:32
      Beitrag Nr. 48 ()
      ein politiker muss im zweifel nur anwesend sein und keine ergebnisse bringen.
      ein dokorand auf ner halben stelle muss für den hartz 4 satz was leisten ein student oder azubi oder minijobber auch.


      ja und stella? ich sehe die neuverschuldung und komme zu dem schluss wir alle müssen bluten.auch ich.ich kann zwischendurch posten bin also nicht ausgelastet.der einzige grund warum ich kein schlechtes gewissen hab ist weil der ganze staat noch zu fett ist.alle müssen mehr arbeiten und weniger kassieren,alle vom sozialhilfeempfänger bis ackermann.

      denn das system macht miese.ich schlage lediglich intelligenterweise vor zuerst da zu kürzen wo es nicht weh tut bzw nicht zuerst bei denen die alles bezahlen.
      also mehr steuern für arbeitnehmer (auch "reichere") halte ich für unsinn solange noch gesellschaftlich rechtlose hohe mrd beträge überwiesen bekommen.
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 10:43:25
      Beitrag Nr. 49 ()
      whitehawk
      Nimmt ein HartzIV-Empfänger eine Arbeit an, so darf er nur einen Bruchteil seines Einkommens behalten.

      Ist aber ein Abgeordneter für ein Unternehmen, sei es als Aufsichtsrat, Vorstand oder Berater tätig, so darf er diese Einkünfte voll behalten. Ich meine, hier müßten die gleichen Regeln wie bei HartzIV gelten, nämlich die Zusatzeinkünfte müßten mit dem Abgeordneteneinkommen und sonstigen Zulagen verrechnet werden. Ein Abgeordneter erhält, wie der HartzIV-Empfänger auch, sein Einkommen aus Steuergeldern. Dies hätte zudem den Vorteil, dass der Lobbyismus unserer Politiker etwas eingeschränkt und sich die Spreu vom Weizen trennen wird. Es wäre ja gut möglich, dass ein Abgeordneter auf sein "Amt" verzichtet, wenn es ihm nicht zusätzliche Pfründe sichert.
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 10:55:58
      Beitrag Nr. 50 ()
      stella

      ich gebe dir hundertprozentig recht


      aber die leute sind schlicht zu doof.in der politik befinden sich mehrheitlich lehrer taxifahrer schulabbrecher und co,mitnichten würden die in der privatwirtschaft mehr verdienen,jedenfalls nicht bevor sie kontakte über ihr mandat geknüpft haben.


      die leute sollten mit schildern stehen auf denen steht: frau bulmahn sie sind nur durchschnittliche sozialpädagogin,was verstehen SIE denn von bildung?
      herr fischer ich bin taxifahrer MIT studium wieso belegen sie den arbeitsplatz den ich besser machen könnte?
      herr heiner geissler wieso lesen sie seit 40 jahen nur zeitung?
      politiker sollten nicht bezahlt werden,dann kommen könner an die macht,und das ansehen steigt.in den usa ist das gang und gäbe,leute die vorher milliardäre sind bzw multimillionäre kann man keine persönliche bereicherung vorwerfen (schwarzenegger bloomberg,ja auch bush und cheney) die raffgierigen die nach mehr geld gieren das sie den leuten abknöpfen wollen sind nämlich nicht die berlusconis dieser welt sondern die michael moores.


      geld verdienen mit politik ist lächerlich,warum ist das so schwer zu verstehen?

      warum: weil es willkür ist.bildung: juniorprofessur ja oder nein,obs gut oder schlecht ist weiss niemand,mal probieren----Leistung? hm?
      führerschein theorie auf bögen oder am rechner? jacke wie hose.Leistung? hm?
      zuwanderungsgesetz,eu erweiterung staatsbürgerschaftsrecht,ich ags? nutzen? ja oder nein? leistung?

      sorry aber hier wird massiv für dumm verkauft.

      steuererhöhung bzw senkung ergeben sich aus sachzwängen,aber keiner wird nach nutzen überprüft,keine idee kein gesetz.


      alle brüllen : kurbelt die wirtschaft an " mehr bildung! mehr soziale gerechtigkeit!

      ein exphysiker macht sich zum vordenker einer "linken" bewegung und sitzt im palast und hat macht zum gestalten verworfen----überprüft wurde die leistung nie.


      ich verlange doktorarbeiten zum thema:


      was für einen unterschied hätte es gemacht wenn nicht edelgard bulmahn bildungsministerin gewesen wäre?
      keinen? falls keinen,gehalt zurück,null leistung ,nicht nachvollziehbar.


      der gipfel des raubrittertums ist erreicht wenn leute wie bernd schiphorst (ausgebildet und erfahrung gesammelt als staatsdiener medienbeauftragter)dann aufträge durch kontakte an land zieht in mio-höhe mit konzepten wie "die ba für arbeit muss mehr fürs image tun,bürgernäher werden"

      wieviel hat das gekostet? 3 mio ? 100 mio? der nutzen? messbar? der wettbewerb?


      jüngstes beispiel auch scharping der gerade damit anfängt seine politischen kontakte brutalst möglich in einer pr agentur auszubeuten,kein produkt das nachvollziehbar ist,aber ein netzwerk und viele steuergelder für ihn.
      merkt denn niemand das eine kaste uns verarscht?
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 11:48:32
      Beitrag Nr. 51 ()
      die raffgierigen die nach mehr geld gieren das sie den leuten abknöpfen wollen sind nämlich nicht die berlusconis dieser welt sondern die michael moores.


      Entschiedener Widerspruch. Geld hat ganz ungewöhnliche Charakterzüge- man kann davon nie genug haben. Warum sonst gibt es den War on terror und den 11.9?

      Wir machen demnächst mal eine Geldschule auf! :p
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 11:59:06
      Beitrag Nr. 52 ()
      den 11.9. gab es nicht wegen geld,denn davon hatten alle beteiligten genug,ebenso wie osama bin laden und co.

      hier ging es um hass und religion aber vor allem um geltungsbewusstsein---warum gab es robert steinhäuser? warum gibt es fanatismus? der mensch will etwas darstellen.

      daraum gehts auch in der politik,dick cheney und bloomberg wollen einfach dabei sein,gestalten und mehr sinn in ihr leben bringen,wenn ich milliardär wäre würde ich das geschwafel eines arbeitslosen taxifahrers wie herrn fischer vermutlich ohnehin auch niemals ernst nehmen.
      (tu ich so schon nicht )

      geldschule ist nicht schlecht,ich plädiere sogar für eine neue moralische bewertung,aber leider haben die medien sich selbst im griff.


      jaja klaus bednarz und biolek sind die guten die netten.
      dem bösen amerikanischen soldaten hingegen mit seinen 1000 dollar für die er sein leben riskiert,denen gehts um öl und imperialismus :)
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 13:55:11
      Beitrag Nr. 53 ()
      #52

      "jaja klaus bednarz und biolek sind die guten die netten.
      dem bösen amerikanischen soldaten hingegen mit seinen 1000 dollar für die er sein leben riskiert,denen gehts um öl und imperialismus"

      ja, so ist das eben.
      obwohl ich niemals einen Menschen umgebracht habe, muss ich mir als Deutscher im Ausland kritische Fragen nach der Nazivergangenheit gefallen lassen.

      deswegen ist für mich jeder Ami ein dummer Indianertöter, Schwarzen-Unterdrücker und Kriegstreiber, bis er mir nicht das Gegenteil bewiesen hat.

      so einfach ist das.
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 14:20:07
      Beitrag Nr. 54 ()
      #52
      Du hast doch nicht alle Tassen im Schrank! :mad:
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 14:22:05
      Beitrag Nr. 55 ()
      Sorry, ich meinte #53, Liselotte! Gleichzeitig bist Du natürlich stolz auf ein Rechtssystem, das die Unschuldvermutung zum höchsten Recshtsgrundsatz erklärt! :D
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 17:26:37
      Beitrag Nr. 56 ()
      Stella, schöner Thread, Du bist anscheinend in den 3 Wochen meines Urlaubs schlauer geworden.....:D

      ....Dass hartz aber so schnell wirkt, wie Deine Beispiele belegen, wo Bekannte jetzt Jobs annehmen, die sie sonst abgelehnt hätten, das überrascht sogar mich als Optimisten.
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 17:42:11
      Beitrag Nr. 57 ()
      #56,

      glaub ich nicht, die Story von Stellas Bekannten. ;)

      Nur eines stimmt ganz sicher: bei den Demos geht es längst nicht mehr nur um Hartz, sondern auch darum wer letztendlich die Verantwortung dafür trägt, daß es so weit kam.

      Und das diejenigen sich nun im "Glanz" von Hartz sonnen und sich für diese tolle Idee feiern , während der Rest schön langsam ins Gras zu beißen hat.

      Wie heißts so schön : Friß oder stirb !
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 18:01:30
      Beitrag Nr. 58 ()
      Hallo zusammen,

      doch, ich kann das auch bestätigen Xylo, bei uns in der Firma wurde gerade jemand eingestellt, der mir sagte, er wäre gerne noch zu Hause geblieben, doch aus Angst vor Hartz IV im Januar hätte er den Job dann doch angenommen.

      Gruß dubaro
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 18:03:32
      Beitrag Nr. 59 ()
      das freut mich. Hoffentlich ist er nicht zu oft krank und gewöhnt sich schnell wieder ans Arbeiten....dann hat Hartz IV wieder einen Arbeitslosen "gerettet" vor dem Versumpfen...
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 18:22:10
      Beitrag Nr. 60 ()
      #59

      Den Arbeitgeber wird es sicherlich auch mit Freude erfüllen und der Neueingestellte wird sicherlich künftig auch gar keine Zeit zum "Versumpfen" haben, wenn er nebenher noch 2 - 3 ähnliche Jobs gleicher Machart annehmen muss, wegen der Lebens(er)haltungskosten in Deutschland. Für derlei Kostenblöcke interessieren sich die Dumpingtreiber nämlich nicht.
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 18:22:22
      Beitrag Nr. 61 ()
      da wird aber richtig abgeräumt mit hartz IV !

      :laugh::laugh::laugh:

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,313676,00.html

      nicht auszudenken was passiert wäre wenn man nicht gleichzeitig auch die subventionen gekürzt, die abschreibungsmöglichkeiten zusammengestrichen, die sondervergütungen der spitzenbeamten reduziert, die zuverdienstgeschenke der abgeordneten eingeschränkt und sämtliche beraterverträge annuliert hätte.

      das war sehr klug von der regierung, sonst wären die leute noch auf die idee gekommen man hätte sie angeschissen !

      :D:D:D
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 18:24:12
      Beitrag Nr. 62 ()
      Naja, der Staat als Leichenfledderer ist ja nichts neues.:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 18:36:38
      Beitrag Nr. 63 ()
      :laugh:

      Neennee, der Mann ist wirklich gut, ist zumindest mein erster Eindruck! Er war auch noch nicht so sehr lange arbeitlos (1/2 Jahr), hatte dadurch eigentlich auch fast so viel Arbeitslosengeld erhalten, wie er jetzt bei uns verdient. Doch er sagte sich, wer weiß ob er bis 2005 noch eine weitere Gelegenheit bekommt einen Job anzunehmen, und ab 2005 wäre es ziemlich krass für ihn geworden und er hätte auf die 350 EUR dann eben keinen Bock gehabt, geht dann lieber auf Nummer sicher und arbeitet jetzt schon für etwas mehr als sein bisheriges Arbeitslosengeld.

      Ich finde das ganze insofern auch positiv.

      Nicht so gut finde ich, auch für mich ;), daß Hartz IV auf diese Weise auch etwas auf das Lohnniveau drückt, die Leute gehen für sehr wenig Geld arbeiten, es wird für mich schwerer werden, zukünftig Lohnerhöhungen durchzusetzen, denn wir sind eine sehr kleine Firma.

      Es kann jedoch auch nicht sein, daß jemand für das gleiche Geld zu Hause bleiben kann (zumindest einige Fälle sind mir selber direkt bekannt) als wenn er arbeiten geht. Ich habe sogar einen Fall im Bekanntenkreis, wo es jemanden durch Hartz IV besser geht ab Januar :confused:, der Betroffene ist schon viele Jahre arbeitsfähig aber zu Hause und wird es nun wohl auch bleiben, ich schätze mal durch eine Kinderzulage oder ähnliches was jetzt entstanden ist, ich muß gestehen, so genau habe ich mich mit Hartz IV bislang gar nicht beschäftigt.

      Hoffentlich liest keiner meiner Bekannten meine Beiträge. :eek: :D
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 19:05:57
      Beitrag Nr. 64 ()
      dubaro

      Das "dicke Ende" kommt dann, wenn du gefeuert wirst, um einen "Arbeitswilligen" für 800€ / Monat einzustellen. :laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 19:16:57
      Beitrag Nr. 65 ()
      Nicht so gut finde ich, auch für mich , daß Hartz IV auf diese Weise auch etwas auf das Lohnniveau drückt, die Leute gehen für sehr wenig Geld arbeiten, es wird für mich schwerer werden, zukünftig Lohnerhöhungen durchzusetzen, denn wir sind eine sehr kleine Firma.

      Lohnerhöhungen? Die sozialstaatliche Mentalität ist doch tief verankert.

      Zu den kommenden Reformen gehört der völlige Wegfall des Kündigungsschutzes. In Kombination mit Hartz IV bedeutet das Entlassung und Neubesetzung des Arbeitsplatzes zum Bruchteil der bisherigen Lohnkosten.

      Dem Arbeitgeber wird da gar nichts anderes übrigbleiben. Auch wenn er nicht will und den Arbeitnehmer schätzt. Die Konkurrenz tut es und hat so Kostenvorteile. - Man kann sich aber sicher bei gutem Betriebsklima schnell einigen, den Lohn um die Hälfte zu kürzen. Da arbeitet es sich nochmal besser, wenn man weiß, wie sehr man dem Land aufhilft.
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 19:28:07
      Beitrag Nr. 66 ()
      #65 Vollste Zustimmung
      Die Arbeitgeber wären ja völlig verblödet wenn sie die Gelegenheit nicht nutzen würden um Personalkosten zu sparen. paar Schlüsselpositionen mit den angestammten Personal besetzen und der Rest wird getauscht 1Euro Arbeitnehmer.

      Lohnerhöhung? :laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 19:52:22
      Beitrag Nr. 67 ()
      66,

      auf den Schlüsselpositionen müßte mehr getauscht werden. Da sitzen ja die Versager, ohne die wir nicht im Sumpf stecken würden.:cool:

      Viele arbeitslose Führungskräfte könnten so manchen noch sehr gut bezahlten Job auch für die Hälfte machen.:D
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 19:57:10
      Beitrag Nr. 68 ()
      zu#67,

      es nützt doch nichts die Basis auszutauschen, und die unfähigen Entscheidungsträger wirtschaften die Unternehmen weiter der Reihe nach zu grunde.
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 20:27:16
      Beitrag Nr. 69 ()
      Kapitalismus pur:mad:
      wo ist die soziale Seite der SPD geblieben?
      schon erstaunlich , nun geht es auch an Opas Häuschen, wenn Opa seine letzten 10 Jahre ALGII erhalten hat, dann wird das Vermögen verscherbelt und die letzten 10 Jahre Unterstützung holt sich der Staat zurück.:mad:
      Beispiel Häuschen 100000Euro wert, Opa 60000 Euro bezogen, bekommt der Erbe nur 40000Euro.
      Da ist doch mal gut, daß unsere Superreichen ab ins Ausland verschwinden keine Steuern bezahlen und wenns mal alt sind können sie sich ja bald wieder in die gesetzliche KK einschreiben lassen.:mad:
      Das wir Exportweltmeister sind, sieht wohl keiner mehr, wo bleibt denn die ganze Kohle:mad:
      Die ehrlichen und arbeitende Bevölkerung, wie auch ohne in schuld gekommene Arbeitslose haben die Kohle nicht!!
      Meine Prognose für dieses Jahr, wenn jetzt nicht eine gescheite Partei, zur Machtablösung aufruft, dann wird es das Volk machen, aber der Ausgang wird vielleicht ein nicht erwünschter sein:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 20:40:33
      Beitrag Nr. 70 ()
      Dr.Spezialist
      klar darf der Opa sein Häuschen behalten. Aber warum soll die Gesellschaft, die ihm über Jahre hinweg Hilfe zum Lebensunterhalt gewährt und auch die Zinsen für das Häuschen gezahlt hat, damit er in seinen eigenen vier Wänden leben kann, sich diese Unterstützung nicht von den Erben zurückholen?

      Die Erben hätten ja auch die Möglichkeit dem Opa finanziell zu helfen, dann müssen sie nichts zurückzahlen.

      Eine andere Möglichkeit wäre, der Opa muss sein Häuschen verkaufen und den Erlös für seinen Unterhalt verwenden.
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 20:44:26
      Beitrag Nr. 71 ()
      Dr.Spezialist
      Du wirst doch nicht allen Ernstes glauben, dass eine andere Regierung Steuern dazu verwendet, nicht nur den Lebensunterhalt für Opa zu leisten sondern auch sein Häuschen für die Erben zu finanzieren :laugh:

      Diese Bedien- und Versorgungsmentalität nimmt mittlerweile unglaubliche Formen an :mad:
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 20:48:58
      Beitrag Nr. 72 ()
      Stella Luna, wer baut denn das Haus?
      und wer verzichtet auf Urlaub ,stell dir vor du hast 30 Jahre gearbeitet, von 20 bis 50 und wirst unverschuldet mit 50 arbeitslos. Da bekommst du nix mehr.
      30 Jahre haste das Haus abbezahlt, während andere in einer billigen Mietswohnung jedes Jahr auf Acapulco waren.
      und nu verkaufen,nee und die Erben sollen dir Unterhalt bezahlen , wo du 30 Jahre hier malocht hast.
      Und irgendwelche Einwanderer alles Ingenieure bekommen ohne ein Jahr gearbeitet zu haben, die dicke Rente, und dafür sollst du nun dein Erbe verkaufen.
      Vielleicht ein bisschen wirr, aber wir haben eine feige Regierung die das Problem nicht beim Namen nennt undlieber auf die schwachen und ehrlichen rumhaut:mad:

      regt mich ehrlich auf, obwohl mich das nicht betrifft, aber das kann und darf es nicht sein,
      denn Leistung muß lohnen sonst geht ein Staat kaputt. :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 21:01:17
      Beitrag Nr. 73 ()
      Dr.Spezialist
      Opa hat das Haus gebaut/gekauft also darf er drin wohnen bis zu seinem Tod. Sollte er arbeitslos werden, hilft ihm der Staat, indem er ihm "Hilfe zum Lebensunterhalt" gibt und auch die Zinsen für das Häuschen zahlt. Wie gesagt, das erhält der Opa, und das ist auch so in Ordnung. Dem Opa wird also nichts genommen, ganz im Gegenteil er wird unterstützt. Was ist daran unsozial?

      Stirbt aber der Opa, ist es meinem Rechtsempfinden nach zulässig, dass sich der Staat die Unterstützung von den Erben holt, denn der Staat hat es überhaupt möglich gemacht, dass Opa bis zu seinem Lebensende dort wohnen konnte und dass es ein Häuschen zu vererben gab.
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 21:11:40
      Beitrag Nr. 74 ()
      Dr.Spezialist
      Dir geht es doch gar nicht um den Opa! Denn der kriegt nach seinem Tod ja nicht mehr mit, dass die Erben zurückzahlen müssen.

      Dir geht es um das Erbe, das die Allgemeinheit finanzieren soll! Pfui, schäm Dich, willst Dich auf Kosten anderer bereichern!

      Statt dass Du froh darüber wärst, dass angemessene Eigenheime nicht mehr verkauft werden müssen um den eigenen Lebensunterhalt zu sichern, das wär nämlich mal so, forderst Du nun, dass der Steuerzahler Dir Dein Erbe auch finanziert bzw. sichert. Es ist nicht zu fassen! In welcher Welt lebst Du überhaupt? Deutschland war noch nie Schlaraffenland und wird es auch nie werden.

      Und was das alles mit Ausländern zu tun hat, kann ich zwar nicht nachvollziehen, verzichte aber gerne auf Deine weiteren Erläuterungen diesbezüglich.
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 21:13:30
      Beitrag Nr. 75 ()
      und dann schließt Du wohl kategorisch aus, dass sich Erben bzw. Verwandte um den Opa kümmern können. So ein Verhalten nenne ich schlicht und einfach asozial :mad: :mad: :mad:
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 21:17:46
      Beitrag Nr. 76 ()
      Stella,

      nicht wenige denken : wenn uns schon der Staat alles vorschreibt, dann soll er sich auch um alles kümmern ! :D
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 21:18:12
      Beitrag Nr. 77 ()
      Stella Luna dann bau doch ein Haus und finanzier es und falls du mal arbeitslos wirst so ca mit 55 Jahren, dann weißt du ja wer es bekommt.:p
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 21:18:57
      Beitrag Nr. 78 ()
      Dr.Spezialist
      meine Kinder werden mich sicher nicht der Sozialhilfe überantworten :p :p :p
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 21:23:35
      Beitrag Nr. 79 ()
      StellaLuna so asozial wie das System wird, werden auch deine Kinder dir diesen Wunsch nicht erfüllen:D
      Es wird bald jeder nur noch an sich denken, wenn wir uns jetzt nicht wehren.:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 21:25:17
      Beitrag Nr. 80 ()
      Dr.Spezialist
      die Menschen machen das System und wenn Du der Meinung bist, dass unser System asozial ist, dann fang bei Dir mal an zu überlegen!
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 21:30:39
      Beitrag Nr. 81 ()
      Ich arbeite, verdiene viel Geld zahle viele Steuern , etc. bin in der gesetzlichen KK,freiwillig) könnte jeden Monat viel Geld sparen. Spende für Sos-Kinderdorf,etc. bin nicht in der Kirche. Engagiere mich im Verein als Jugendtrainer ohne Geld, gebe hilfsbedürftigen Bettelnden
      habe für Grimma , Brot , Ein Herz für Menschen oder wie immer das heißt gespendet. Habe mein Studium selbst finanziert, habe dabei hart gearbeitet 3 Tage Studium 2 Tage gearbeitet.
      Willst du sonst noch was wissen:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 21:33:05
      Beitrag Nr. 82 ()
      Warum forderst Du dann, dass der Steuerzahler Opas Häusl zum Teil finanzieren und die Erben entlasten soll?
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 21:36:47
      Beitrag Nr. 83 ()
      Du hast doch Kinder, wieso stellst du diese Frage?
      und denk mal nach, ab einem Betrag trifft dich diese Regelung nicht mehr.
      d.h. Die Armen werden immer ärmer und die Reichen immer reicher. Ami-land!
      oder kaufst du dir dein Essen immer allein, und schickst deine Kinder betteln:rolleyes:
      Ich meine eine gewisses Vermögen darf nicht angetastet werden z.B. 500000 Euro oder 200000 Euro reicht ja auch:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 21:42:51
      Beitrag Nr. 84 ()
      Dr.Spezialist
      wenn sich meine Kinder nicht um mich kümmern sollten, dann müssen sie die Leistung die mir der Staat zukommen läßt, eben zurückzahlen. Da kann ich nur sagen: Pech gehabt :D
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 21:43:53
      Beitrag Nr. 85 ()
      Dr.Spezialist
      200.000,- Euro - träum weiter!
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 21:46:35
      Beitrag Nr. 86 ()
      Wie meinst du das?
      und das mit den Kindern, die werden sich dann schon um dich kümmern, aber wie, wenn du jetzt schon so eine Einstellung hast.
      Manche landen in der Abstellkammer im Rollstuhl:D
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 21:46:56
      Beitrag Nr. 87 ()
      ...und was ist eigentlich mit, ääähhh,

      Hartz I bis III und V bis XX..

      Sollen mal bei sich sparen, gäb´s genug zu "reformieren", neudeutsch nicht´s anderes als kürzen und abschaffen.

      Z. B. überflüssiges Beamtentum und Steuererfassung- und gesetzgebung usw. usf.
      70 % der Weltsteuerliteratur in einem Land, tse, tse.

      Man kann eben nur das ausgeben, was man einnimmt - eine Banalität nur.
      Zig x-Tausende Schwarotzer leben aber davon und damit. Wieviele sogenannte Wirtschaftsexperten gibt es eigentlich im Lande? Welchen MEHRWERT schaffen diese Pfeiffen.

      Handys kaufen keine Handys, sag ich nur.

      Gruß

      Wird schon noch schön den Bach runter gehen - was mich zunehmend erfreut.
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 21:48:09
      Beitrag Nr. 88 ()
      Also zu dieser neuen Meldung mit dem Rückzahlen der Hilfe durch die Erben hätte ich mal ne Frage, gilt dieses grundsätzlich, also auch wenn kein Nachlass vorhanden ist? :eek:

      Ansonsten ist es doch eigentlich nichts neues, "Omas klein Häuschen" war auch vor Hartz schon nur zu bekommen, wenn "Oma" keine Sozialhilfe bekommen hat, selbst wenn sie das Haus vor dem Tode an die Erben verschenkt hat. Das gilt für den Bezug von Sozialhilfe für die letzten 10 Jahre vor dem Tode. In diesem Falle müssen schon jetzt bei Vererben von Vermögen die gezahlten Sozialhilfebeiträge zurückgezahlt werden. Es wäre also nichts neues.
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 21:50:23
      Beitrag Nr. 89 ()
      dubaro bei sozialhilfe war das m.E. nicht so
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 21:59:41
      Beitrag Nr. 90 ()
      dubaro
      ein Haus ist Nachlass!
      Sollten die Erben kein Geld haben, können sie das Haus ja belasten und die Schulden zurückzahlen oder aber evtl. der Betrag von der Behörde stunden lassen.
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 22:00:26
      Beitrag Nr. 91 ()
      Arbeitslosigkeit halbiert?
      Vor zwei Jahren legte die Hartz-Kommission ihren Abschlussbericht vor


      Von Dr. Peter Kroh

      Befürworter der Hartz-Gesetze erklären, diese seien demokratisch beschlossen, da könne man nicht ständig kritisieren. Dabei sind die damit verknüpften Arbeitsmarktreformen nicht nur ungerecht und unsozial, sondern sie haben von Anfang an ein erhebliches Demokratie-Defizit.
      Gestern vor zwei Jahren, am 16. August 2002 übergab die Hartz-Kommission in Berlin dem Bundeskanzler feierlich ihren Abschlussbericht. Auf 343 Seiten waren Maßnahmen festgelegt, wie die Arbeitslosigkeit von damals knapp über vier Millionen Menschen »in drei Jahren« halbiert werden könnte, wie der namensgebende Vorsitzende, VW-Personalvorstand Peter Hartz verkündete. Eine SPD-Parteikonferenz stimmte dem Papier am 18.August zu, einen Tag später der 6-köpfige Vorstand der Bündnisgrünen. Am 21.August endlich sagten die sechs Damen und acht Herren im Bundeskabinett »Ja« zu den Vorschlägen.
      Wer von den rund 140 entscheidenden Akteuren konnte in diesem Zeitraum die 343 Seiten des Berichts lesen und verstehen? Warum gab es in der SPD keine öffentliche Diskussion? Warum waren in der 15-köpfigen Hartz-Kommission Betroffene nicht vertreten – wohl aber Manager, Minister, Bankfachleute und Verbandsfunktionäre?
      Ab dem 1. Januar 2003 wurden die »Modernen Dienstleistungen am Arbeitsmarkt« Stück für Stück in den Hartz-Gesetzen I, II, III und IV realisiert. Dazu gehörten:
      1.Die Personal-Service-Agenturen, das »Herzstück der Reformen« sollten Arbeitslose an Firmen verleihen. Tatsächlich sind sie bestenfalls ein Geldverdienst für die Agentur-Inhaber, manchmal nicht mal das. Ansonsten waren sie ein Flop.
      2.Den 181Arbeitsämter wurden Job-Center beigegeben. Für die Senkung der Arbeitslosigkeit hatte das bislang einen offensichtlichen Null-Effekt.
      3.Mit dem Job-Floater sollten dauerhafte Arbeitsverhältnisse entstehen, indem Arbeitslose Eigenkapital und Darlehen bekommen, die von der Kreditanstalt für Wiederaufbau und der Hausbank je zur Hälfte finanziert würden. Heute spricht niemand mehr davon.
      4.Von den »Profis der Nation« (so nannte Peter Hartz vor allem Politiker, Unternehmer, Lehrer, Geistliche, Journalisten) sollte eine »Allianz für mehr Beschäftigung« geschaffen werden. Niemand hat je wieder davon gehört.
      5.Die Ich-AG brachten manchem eine zeitweilige Rettung, für einige den erfreulichen Start in eine Schein-Selbstständigkeit. Insgesamt verringerte sie jedoch weder die Arbeitslosigkeit noch die Schwarzarbeit spürbar, wie angenommen worden war.
      6.Alle Arbeit-Habenden sind nun aufgefordert, im Falle ihrer absehbaren Kündigung sofort das Job-Center über drohende Arbeitslosigkeit informieren. Sonst wird das Arbeitslosengeld gekürzt. Jeder Arbeitssuchende muss, wenn er eine angebotene Stelle ablehnt, nachweisen, dass diese unzumutbar war, sonst wird am Geld gekürzt. Hier wird die Beweislast einfach umgekehrt. Zudem müssen Arbeitslose bereit sein, finanzielle Einbußen hinzunehmen. Der Effekt? Vom 1. Januar bis 30.Oktober 2003 gab es bundesweit rund 141000 Sperrzeiten wegen Ablehnung einer zumutbaren Arbeit, allein im Osten 37000. Das ist insgesamt eine Steigerung um etwa 180Prozent gegenüber dem selben Zeitraum 2002.
      Vieles geschah seit dem 16. August 2002, nur eines nicht: die gewollte Halbierung der Arbeitslosenzahlen. Im Juli 2004 gab es 4,36 Millionen Arbeitslose, dabei werden seit Anfang 2004 gut 85000 Teilnehmer an Trainingsmaßnahmen nicht mehr mitgezählt. Mehr Arbeitslose als 2002 und weniger Geld für Hunderttausende – das sind Resultate von HartzI bis III.
      Kern von Hartz IV ist es, den Bund von Kosten der Massenarbeitslosigkeit zu befreien und jeden Arbeitslosen für selbst schuldig an seiner Lage zu erklären. Mancher meint, das sei Klassenkampf von oben. Hartz IV ist ein tief greifender Impuls für eine qualitative Änderung der Bundesrepublik, vermutlich sogar unter Verletzung von Grundrechten, wie sie im Grundgesetz fixiert sind. Daher fragen sich immer mehr Menschen derzeit: Was wird mit mir? In welche sozialen Zustände treiben wir? Es wächst das diffuse Gefühl, in einer kalten Welt, ohne Glück, ohne Perspektive zu leben. Die Anti-Hartz-Demonstrationen zeigen, dass so etwas wie eine »Koalition von unten« entstehen kann.

      Quelle: http://www.nd-online.de/artikel.asp?AID=58091&IDC=3

      Was meinst Du,@ StellaLuna. Das "Projekt Hartz" liegt doch noch voll im Plan.
      Oder hat vielleicht dieses Projekt auf Grund der Nichtrealisierbarkeit im Bezug auf die Schaffung der dafür notwendigen Arbeitsplätzen schon längst den "kritischen Pfad" verlassen und ist somit zum Scheitern verurteilt??? :confused:


      War dieses Scheitern nicht schon von Anfang an geplant und dieses "Projekt Hartz" nie für das vorgesehen, für das es dem Volk verkauft wurde und immer noch wird??? :confused:

      Ronald
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 22:02:17
      Beitrag Nr. 92 ()
      Doch Spezialist, ist so, wird Vermögen an die Erben geschenkt, anschließend vom Schenker Sozialhilfe bezogen, so müssen die Erben die Sozialhilfe auch heute schon zurückzahlen, bis zu 10 Jahre zurück. Wird das Vermögen geerbt, ohnehin.

      Also für mich ist das auch eine ganz logische Sache, die Sozialhilfe hat dafür gesorgt, daß das unantastbare Vermögen (z.B. selbst genutztes Haus) für die Erben erhalten blieb.

      Wenn die Nachkommen erben wollen, müssen sie schon dafür sorgen, daß ihre Eltern keine Sozialhilfeempfänger werden. das ist bereits jetzt schon so. Es kann allerdings auch in vielen Fällen eine ganz besonderen Härte für die Nachkommen bedeuten, z.B. im Pflegefall, insbes. bei Schwerstpflegebedürftigkeit.
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 22:03:57
      Beitrag Nr. 93 ()
      Ich gehe durch meinen Wohnort und schaue mir die vielen in den letzten Jahren errichteten und meist von jungen Familien mit Kindern bewohnten Reihenhäuschen an. Die meisten mit langjährigen Hypotheken belastet. Es wird bald ein Überangebot geben, auch und gerade in bisher relativ verschonten Gegenden wie dem Münchner Großraum.

      Die Banken fackeln nicht lange, wenn die Arbeitslosen mit ihren monatlichen Zahlungen in Verzug kommen.

      Wer unter diesen Umständen einen Kredit für eine Immobilie aufnimmt ohne Beamter zu sein, der handelt schlichtweg verantwortunglos. Das Risiko war in der Vergangenheit schon hoch, bei Arbeitslosigkeit alles zu verlieren und noch auf Schulden sitzenbleiben, mit ALG II übersteigt es jedes vertretbare Maß.

      Denn es handelt es sich in der Regel um so hohe Monatsraten, daß sie auch mit zwei oder drei Minijobs nicht aufzubringen sind.

      Aber die vollabgesicherten Politiker in Berlin haben damit natürlich kein Problem. Und da die Egozentrik vom Zeitgeist zum neuen Götzen erhoben wurde, braucht man sich nicht wundern, daß die politische Klasse sich für solche Folgen ihres Handelns nicht weiter interessiert.

      Und wenn dann, völlig überraschend natürlich, in der Bauwirtschaft die Krise sich weiter verschärft, dann gibt es mit Lohnsenkungen und Entlassungen ja das probate Allheilmittel.

      Deflationäre Abwärtsspirale nennt man das. Na ja, wenn wir unten angekommen sind, haben natürlich die Berliner Politprofis schon immer alles kommen sehen und waren schon immer gegen die neoliberale Krisenstrategie ...
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 22:11:50
      Beitrag Nr. 94 ()
      Stella, klar ist ein Haus Nachlass, was mich irritiert hatte war, daß sich die Meldung so anhörte, als ob das Arbeitslosengeld II auch zurückgezahlt werden müsste, wenn kein Nachlass vorhanden ist, also GRUNDSÄTZLICH!

      Ich habe nun gelesen, daß Vermögen der Nachkommen selber nciht angetastet werden, also hat es sich erledigt, nur vom Erbe müssten Beiträge zurückgezahlt werden. Damit hätte ich kein Problem, da man dieses verhindern kann, indem man die Eltern selber pflegt und unterstützt.

      Doch wie gesagt, es kann auch passieren, daß so eine Pflege sehr hart wird, im Falle, daß eine Pflege zu Hause z.B. nicht mehr möglich ist oder nur noch eine eigene Job-Aufgabe die Alternative wäre, fallen durch ein Heim so hohe Kosten an, daß man einen Sozialhilfezuschuss als Nachkomme nicht mehr vermeiden kann. Das ist dann halt so, im übrigen sollte es bei einer Pflege der Eltern m.M. nach auch nicht um das Erbe gehen.
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 22:13:12
      Beitrag Nr. 95 ()
      eben:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 22:14:33
      Beitrag Nr. 96 ()
      dubaro ihr seid alle so gut, aber ich sage dir, es wird von 100 Kindern nur 1 die Eltern pflegen wenn es nicht um Kohle geht
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 22:14:38
      Beitrag Nr. 97 ()
      Dubaro
      hab grade nach der alten Regelung gegoogelt wegen Sozialhilfe und Eigenheim und in einem anderen Board das hier gefunden, gehört zwar nicht zum Thema, finde ich aber trotzdem sehr interessant:

      Nehme ich mein Beispiel.

      Von Beruf bin ich Fleischer, ist ein verdammt schwerer Beruf. Klar war für mich - Maloche ist blöd, kam dann durch ne Entlassung irgendwann in den Bezug von Arbeitslosenknete, meine Frau arbeitete damals schwarz.

      Als wir feststellten, das wir durch die Arbeitslosenknete und den Verdienst meiner Frau ebenfalls (gut) leben konnten, war für uns klar das ich zum einen im Hilfebezug bleiben werde und zum anderen die Funktion des Hausmannes übernehmen werde (liegt mir auch mehr - vor allem wegen unserer Kinder - Mädchen).

      Wie aber im Bezug der Erwerbslosenknete bleiben. Nun dachte ich bin ich Krank/behindert, wqerde ich dies positiv einsetzen; vor allem nervte mich mein Sachbearbeiter wegen irgendwelcher Vermittlungen die anstanden.

      Also beantragte ich bei meinen sachbearbeiter die Vorladung zum ArbeitsAmtsArzt, dies mit dem Hinweis auf meine Krankheiten und ehemaliger AlkSucht.

      Der ArbeitsAmtsArzt bestätigte meine Angaben und empfahl Rehamaßnahmen und somit war ich ein RehaFall für das Arbeitsamt. jetzt war es nur noch die Kunst, dafür Sorge zu tragen, das ich in keiner RehaMaßnahme lande.

      Der ganze Ablauf umfasste ca. 12 Monate.

      Also Zeit auch für Dich die Inhalte bis zu Deinen StudiumsAnfang herauszuzögern.


      Das war die Antwort auf die Frage einer 28jährigen, früher Drogenabhängigen, die keine Arbeitslosenhilfe mehr erhielt und wissen wollte, ob sie ihre Eigentumswohnung in der Sozialhilfe behalten kann.
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 22:19:53
      Beitrag Nr. 98 ()
      versteh ich nicht , übersetz mal, wo steht da was von einer Eigentumswohnung oder Eigenheim:confused:
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 22:22:26
      Beitrag Nr. 99 ()
      Du Spezialist
      hab doch geschrieben, dass das nicht zum Thema gehört.

      Aber, die Antwort war, dass sie die Wohnung behalten darf, da angemessene Größe, allerdings HartzIV betreffend!
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 22:23:47
      Beitrag Nr. 100 ()
      Danke StellaLuna und noch einen schönen Abend!
      bis denne;)
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 22:26:07
      Beitrag Nr. 101 ()
      stella,

      da du ja viel im internet unterwegs bist,

      liegen dir schon irgendwelche quellen darüber vor,
      wie diese regelung in der praxis ausgestaltet werden soll?

      um beim hausabzahlenden opa zu bleiben:

      der hat z.b. mit 20 angefangen zu arbeiten, einen bausparvertrag abgeschlossen, mit 28 ein haus gebaut.
      mit grundstück zusammen 200.000 eur, eigenkapital aus bausparvertrag 15% = 30.000 eur, rest 170.000 finanziert.

      hat dann 25 jahre eifrig abbezahlt (bis dahin auf haus und hypothek etwa 300.000 eur) ,
      daneben auch ein vierteljahrhundert in unsere sozialkassen.

      im alter von 53 jahren wird dem opa seine derzeitige anstellung "betriebsbedingt" gekündigt.

      stand der hypothek:
      restschuld = 33.000 eur
      tilgung = 800 eur / monat
      zinsen = 180 eur / monat

      (zahlen gerundet)


      wird dem nun aus dem hartz topf die vollständige annuität aus dem hausdarlehen bezahlt ( im beispiel also ca. 1000 eur ) ?

      oder nur die miete für "angemessenen wohnraum" , zuzüglich des zinsanteils aus der hypothek
      (im beispiel also 60qm für oma und opa = 360 eur plus 180 eur zinsanteil = 540 eur ) ?


      - hogedegger
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 22:26:12
      Beitrag Nr. 102 ()
      Hmmm..., Stella, die Antwort ist aber ziemlich an der Frage der 28-jährigen vorbeigeredet, oder? :confused:

      Interessant die Aussage, daß jemand mit Arbeitslosengeld zusammen mit der Frau so gut auskommt, daß es ihn nicht nach neuer Arbeit zieht ;), ist aber ein Fall, denn man sicher nicht verallgemeinern kann.
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 22:27:55
      Beitrag Nr. 103 ()
      Achso, sie kann die Wohnung behalten, so meinst Du :).

      Nur die Nachkommen halt möglicherweise nicht :p .
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 22:29:46
      Beitrag Nr. 104 ()
      Dubarro hat es sehr schön auf den Punkt gebracht:

      Also für mich ist das auch eine ganz logische Sache, die Sozialhilfe hat dafür gesorgt, daß das unantastbare Vermögen (z.B. selbst genutztes Haus) für die Erben erhalten blieb.

      Wenn die Nachkommen erben wollen, müssen sie schon dafür sorgen, daß ihre Eltern keine Sozialhilfeempfänger werden.




      Der Auszug aus 97 zeigt, wie krank das System derzeit ist. Es geht viel zu vielen darum, wie man bequem auf Kosten des Staates leben und möglichst viel behalten kann. Und es ist gut, dass daran jetzt endlich was geändert wird....
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 22:32:37
      Beitrag Nr. 105 ()
      104 war ein schlecht layoutetes Posting, das Zitat von dubarro war das hier:
      Also für mich ist das auch eine ganz logische Sache, die Sozialhilfe hat dafür gesorgt, daß das unantastbare Vermögen (z.B. selbst genutztes Haus) für die Erben erhalten blieb.

      Wenn die Nachkommen erben wollen, müssen sie schon dafür sorgen, daß ihre Eltern keine Sozialhilfeempfänger werden.
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 22:37:38
      Beitrag Nr. 106 ()
      Dubaro
      #102 das mag der erste Eindruck sein! Diese Tipps bekam sie, um die Sozialhilfe zu umgehen und um mehr Geld zu erhalten!
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 22:43:42
      Beitrag Nr. 107 ()
      hogedegger

      Soweit ich informiert bin, werden Zinsen übernommen, vorausgesetzt die Hausgröße ist "angemessen". Dies entscheidet die zuständige Behörde.
      Was nicht übernómmen wird ist die Tilgung. Bei dieser Höhe müßte evtl. mit der Bank verhandelt werden, evtl. lohnt sich auch eine Umschuldung zu günstigeren Konditionen.

      Ich empfehle Dir, Deine Frage mal in dieses Forum zu setzen:

      http://www.tacheles-sozialhilfe.de/
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 22:47:38
      Beitrag Nr. 108 ()
      Das ist ja umständlicher und aufwendiger, als zu arbeiten! ;)

      OK, es gibt aber bestimmt auch viele Fälle, wo man unverschuldet in die Sozialhilfe rutscht.

      Ich sage N8 allen :),
      war schön hier zu diskutieren,

      dubaro
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 22:50:30
      Beitrag Nr. 109 ()
      ...achso, Stella, hast Du vielleicht mal nen Link zu dem anderen Forum? Aber nicht glauben, daß ich daß ich dort Tipps suche :D .

      ...und weg
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 23:02:06
      Beitrag Nr. 110 ()
      Mal wieder zurück zum Thema: Hetze gegen Hartz!

      Reformpolitik, Bezeichnung für eine Politik, die auf die grundsätzliche Veränderung einer bestehenden gesellschaftlichen Praxis gerichtet ist. Ziel ist die Verwirklichung eines nach eigenem Verständnis im Vergleich zur Gegenwart für grundlegend besser erachteten Zukunftskonzepts.

      Quelle:
      Microsoft® Encarta® Enzyklopädie Professional 2003. © 1993-2002 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

      Woraus sich gewisse Fragen ergeben. Hartz soll ja eine gravierende
      Reform des Arbeitsmarktes bewirken. Worin bestehen denn
      nun die Reformen? Ich meine, dieses grundlegend bessere
      Zukunftskonzept?

      Wenn ich mir hier so die vielen Postings durchlese, dann
      scheinen die bei weitem Meisten erkannt zu haben, daß Hartz
      erst mal weniger Kohle bedeutet.

      Außerdem leistet Hartz die Grundvoraussetzung für ein
      Lohndumping, daß sich in seinem Ausmaß hier überhaupt
      noch niemand vorstellen kann. Das aber viele schon erahnen.
      Und das auch die betreffen wird, die sich heute
      noch in unantastbaren Jobs wähnen.

      Hartz bedeutet auch eine unglaubliche Aufblähung der Ver-
      waltung. Der Verwaltung der Arbeitslosen. Da werden also
      schon mal qualifizierte Jobs geschaffen. Die von den Bei-
      trägen der noch ALV-Beitrag zahlenden getragen werden.

      Aber wie schaffen die ganzen hochmotivierten Fallmanager
      jetzt in nennenswertem Maße Jobs? Jobs für Arbeitslose?
      Jobs von denen diese leben und ihre Familien ernähren können?

      Also nicht Köttelaufsammler im Park und auch nicht 1-€-
      Clement-Sklave.

      Wie machen die das?

      Ich erwarte darauf keine Antwort.

      Aber was bitte ist denn dann die Reform des Arbeitsmarktes?
      Man könnte meinen, sie findet gar nicht
      statt. Aber das stimmt nicht.

      "Ziel ist die Verwirklichung eines nach eigenem Verständnis im Vergleich zur Gegenwart für grundlegend besser erachteten Zukunftskonzepts. "

      Ja, das sehe ich auch so. Das wird konsequent verfolgt.
      Nur spricht niemand darüber, daß es am Arbeitsmarkt zwei
      Teilnehmer gibt. Arbeitgeber und Arbeitnehmer.

      Und für welche Seite des Arbeitsmarktes hier ein "grund-
      legend besseres Zukunftskonzept" verwirklicht wird, das
      hat, außer Stella Luna, inzwischen jeder geschnallt.
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 23:05:25
      Beitrag Nr. 111 ()
      dubaro

      hier hab ich noch einen Link, der sehr interessant ist :)

      http://www.vdk.de/de5647&ForumID=4385
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 23:07:03
      Beitrag Nr. 112 ()
      PS: Dubaro
      für mich gilt, sich beizeiten zu informieren, man weiß ja nie :D
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 23:08:58
      Beitrag Nr. 113 ()
      goldless
      Du wirst es nicht glauben, aber ich bin mir über die Konsequenzen von HartzIV sehr wohl im Klaren.
      Nur, ändert sich was, wenn man jammert?
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 23:17:18
      Beitrag Nr. 114 ()
      @ goldless

      Volle Zustimmung.

      Noch eine Meldung vom Tage, gerade eben gefunden auf der Startseite der Frankfurter Rundschau. (Ich bitte um Nachsicht, wenn sie irgendjemand hier im Board schon mal gepostet hat):

      »Kürzung bei "58er-Regel"

      Fast 400 000 ältere Langzeitarbeitslose müssen bei der Umstellung auf das Arbeitslosengeld (ALG) II mit Einbußen rechnen, obwohl sie im Vertrauen auf bleibende Hilfen ihren Ausstieg aus dem Arbeitsmarkt erklärt hatten. Das bestätigte die Bundesagentur für Arbeit am Dienstag. Die Betroffenen haben die "58er-Regelung" unterzeichnet. Sie sieht vor, dass Arbeitslose, die 58 Jahre oder älter sind, dem Arbeitsmarkt nicht mehr zur Verfügung stehen müssen, aber bis zur Rente ohne Abschläge Arbeitslosengeld oder -hilfe erhalten. Von Januar 2005 an erhalten die Betroffenen nur noch das niedrigere ALG II.
      «

      Ein weiterer Fall für das Bundesverfassungsgericht und ein weiteres Beispiel für die Verläßlichkeit der Zusagen dieser Regierung.

      PS:
      Dieses Beispiel mag auch denen eine Warnung sein, die glauben, sie hätten eine Gewähr dafür, daß auch in Zukunft, nach weiteren »Reformen«, Unterstützungszahlungen nach ALG II nur aus der Erbmasse vom Erben zurückzuzahlen sind. Nach Hartz IV kommen Hartz V, VI, VII etc. Wir stehen noch ganz am Anfang der neoliberalen Umformung dieses Landes.
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 23:23:30
      Beitrag Nr. 115 ()
      Stella,

      was ist das denn für ein Kommentar? Und was heißt jammern?

      Ich werde im Leben nicht jammern. Aber den Mißbrauch unserer
      gemeinsammen Muttersprache sollte man schon mal aufzeigen.

      Und wenn Politiker den Eindruck erwecken, sie täten etwas
      gutes für den Arbeitnehmermarkt, dann ist das eine Lüge.

      Diese Politik bedeutet in der Tat eine völlige Umkehr der
      Arbeitsmarktpolitik, die wir seit Beginn dieser Republik
      kennen.

      Ab jetzt werden gnadenlos Arbeitgeberinteressen verfolgt.

      Und Worthülsen wie "Arbeitsmarktreform" und leere Versprechen,
      ich korrigiere mich, halbleere Versprechen
      wie "Fordern und Fördern", erheitern mich inzwischen nur
      noch.

      Und offenbar geht es mir nicht alleine so. Wenn ich mir so
      die Umfrageergebnisse ansehe sind die Bürger dieses Landes
      wohl doch nicht so blöd wie von den Herrschenden insgeheim
      unterstellt.

      Du kannst deiner Parteizentrale melden, daß sich User
      goldless nicht weiter verarschen läßt. Weitere Versuche
      sind zwecklos.
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 23:27:05
      Beitrag Nr. 116 ()
      #114 Leghorn,

      "Nach Hartz IV kommen Hartz V, VI, VII etc. Wir stehen noch ganz am Anfang der neoliberalen Umformung dieses Landes."

      Das passiert nur wenn wir das zulassen.

      Weil - Wir sind das Volk!

      Das ist in Berlin scheinbar in Vergessenheit geraten. Wir
      sollten die Kameraden aufwecken!
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 23:31:16
      Beitrag Nr. 117 ()
      goldless
      welchen Inhalt sollte man posten, um keiner Parteizentrale zugeordnet zu werden :D

      Tut mir leid, ich sehe derzeit keine Alternativen zu HartzIV, das heißt aber nicht, dass ich diese "Reform" gut finde oder ein Verfechter bin. Mir ist bislang nichts eingefallen noch anderen schlauen Köpfen. Apropos "schlaue Köpfe"! In der Tagesschau wurde heute über einen Neo-Konservativen namens Nolde (?) berichtet. Der war in etwa der Meinung, dass wir uns vorübergehend auf die Spaltung arm und reich einstellen müßten, dass wir etwas mehr Patriotismus, und zwar vorwärts gerichteten pflegen sollten.... das spontan aus dem Gedächtnis und in Kürze. War hart, was der sagte.Ich werde gleich mal sehen, ob ich den Beitrag finde und reinstelle.
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 23:38:13
      Beitrag Nr. 118 ()
      stella,

      bei einer hypothekenfinanzierung ist am anfang die zinsbelastung gross und die tilgung niedrig.

      im genannten beispiel, nach 5 jahren:

      zinsen = 720 eur / monat
      tilgung = 270 eur / monat

      nach 25 jahren:

      zinsen = 180 eur / monat
      tilgung = 800 eur / monat


      demjenigen, der sich schon nach 5 jahren "zurücklehnt" , würden also monatlich 720 eur aus steuermitteln zugestanden
      (zuzügl. miete für ang. wohnraum - die ist hier sogar noch höher als der tilgungsanteil i.h.v. 270 eur) .

      demjenigen, der sich 25 jahre krummgebuckelt hat,
      würden monatlich 180 eur für zinsaufwendungen zugestanden.

      auf der höheren tilgung (abzgl. vergleichsmiete für angemessen wohnraum) bliebe er alleine sitzen.
      bezahlen könnte er die differenz nur aus seinem "selbstbehalt" (also dem, was er sich aus dem definierten existenzminimum noch vom munde abspart) - oder aus unterstützung der verwandschaft.

      die vergleichsweise erbrachte mehrleistung des einzelnen (oder seiner verwandschaft)
      wird also unter hartz iv nicht wie angekündigt gefördert,
      sondern stattdessen dankend einkassiert.


      - hogedegger
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 23:39:56
      Beitrag Nr. 119 ()
      #113
      Natürlich ändert es gar nichts wenn man nur hier im Board rumjammert.

      Darum machen ja einige Menschen bei den Montagsdemos mit. Wenn sich auch einige auf den Plakaten verschrieben haben oder eben nicht gerade von Armani eingekleidet wurden so sind sie doch helle genug um zu erkennen das mal wieder diejenigen die am wenigsten besitzen beschissen werden sollen. Sie sollen bluten und wissen ganz genau das sie auf gar keinen Fall einen Job finden werden von dem sie ihre Familie ernähren können. Die haben die Nase voll und wenn Schröder nicht nachgibt (Rücktritt) dann wird das ganz schnell aus dem Ruder laufen. Sicher wird Schröder alles versuchen die Demonstranten zu verunglimpfen und auseinander zu dividieren, Clement hat es ja schon versucht. Es liegt an den Menschen selber ob sie es immer und immer wieder durchgehen lassen wollen das sie ständig von Politikern belogen werden.


      Manchmal glaube ich das Schröder ein Trojanisches Pferd ist. Der kann doch niemals von der SPD sein. Denn die führt ja das "Sozial" im Namen. Der schafft es noch eine Volkspartei die mehr als 100 Jahre auf dem Buckel hat in 6 Jahren in die Bedeutungslosigkeit zu führen.

      Grüsse
      Torsten
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 23:44:25
      Beitrag Nr. 120 ()
      goldless
      den Beitrag habe ich nicht gefunden. Der "Nolde" hat ein Buch geschrieben mit dem Titel "Die reformierte Gesellschaft" und das habe ich auch nirgends finden können, er hat es aber in der Sendung gezeigt :mad: :mad: :mad:
      Morgen werde ich mehr Geduld haben, war nämlich ganz interessant, was der so von sich gab!
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 23:46:23
      Beitrag Nr. 121 ()
      Stella,

      mir bleibt die Spucke weg. Ich erspare mir jetzt die Mühe
      deine einzelnen Postings herauszusuchen. Aber durch den
      ganzen Thread zieht sich doch wie ein roter Faden, daß du
      voll und ganz hinter Hartz stehst.

      Hinter einem Gesetz, das vor Ungerechtigkeiten wimmelt.
      Hinter einem Rasenmäherkahlschlag, für den mir keine Paral-
      lele einfällt.

      Ich will das jetzt im Einzelnen nicht schon wieder runter-
      beten. Wir hatten das ja schon ein paarmal.

      Nur zur Erinnerung. Das alles passiert um 2,5 Mia. einzu-
      sparen. Lächerliche 2,5 Mia.!

      30 Mia. deckt der Bundesrechnungshof alljährlich an Steuer-
      verschwendung auf. 6 Mia. kostet die kommende Senkung des
      Spitzensteuersatzes. Was unsere inkonsequente Asyslanten-
      und Imigrantenpolitik kostet ist gar nicht rauszukriegen.
      Mir schwant da jedenfalls übles.

      Und dir fällt keine Alternative ein? Das spricht nicht für
      deine Phantasie.

      Aber um weniger als 1 % des Bundeshaushalts einzusparen
      setzt man ein solches Gesetz, soviel sozialen Sprengstoff
      in die Welt. Wer das tut kann nur ein Idiot sein.

      Seit Wochen gibt es keine Nachrichtensendung ohne Hartz.
      Und es wird auf nicht absehbare Zeit so bleiben. Wenn dein
      Vorturner seinen politischen Selbstmord initiieren wollte,
      dann hat er es sehr gekonnt eingeleitet.
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 00:10:20
      Beitrag Nr. 122 ()
      »dass wir uns vorübergehend auf die Spaltung arm und reich einstellen müßten, dass wir etwas mehr Patriotismus, und zwar vorwärts gerichteten pflegen sollten.«

      Die Daumenschrauben werden halt weiter angezogen. Aber inhaltlich ist das kalter Kaffee. Seit Jahrzehnten wird derlei in den neoliberalen Programmschriften propagiert und noch in jedem Land mit neoliberaler Wirtschaftspolitik ist dies das Resultat gewesen. Man muß jene Schriften lesen und diese Beispiele studieren; dann überrascht nicht, was gerade abläuft.

      Allerdings fehlt es doch auch da an Ehrlichkeit, wenn das Wort »vorübergehend« gebraucht worden ist. Kommt mir so vor, wie die vorübergehende »Diktatur des Proletariats«. Na ja, so sind halt Ideologien, welche wirkliche Interessen verdecken. Ob links, ob rechts, immer dasselbe Muster.

      Ach, und natürlich »Patriotismus«. Auch das Rezept aus altdeutscher Küche wird uns wohl nicht erspart bleiben. Ich warte schon darauf. Hugenberg läßt grüßen. Allerdings wird diese Mahlzeit nicht die Baracke zubereiten, sondern der Koch aus Hessen. Das ist Euch doch wohl klar. Aber redet Euch nicht heraus. Ihr seid es dann gewesen, die so etwas den Weg bereitet haben.

      Hier wird immer nach Alternativen gefragt. Voraussetzung von Alternativen ist eine saubere, ehrliche Analyse. Dazu war und ist der Neoliberalismus nicht willens.

      Nur ein zentraler Punkt an dieser Stelle:
      Tatsächlich geht in der Bundesrepublik die Schere zwischen arm und reich seit Mitte der 70er Jahre auseinander. Vorher, in der Zeit des Wirtschaftswunders, war unsere Gesellschaft erheblich egalitärer in der Vermögensverteilung als heute. Das ist für die herrschende volkswirtschaftliche Einheitslehre natürlich alles Zufall. Es kann nicht sein, was nicht sein darf.

      Freilich ändert die Weigerung, so etwas zur Kenntnis zu nehmen, nichts daran, daß dieses System genau an der in dieser Entwicklung feststellbaren Gier, an dem selbst geschaffenen Ungleichgewicht kollabieren wird.
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 00:13:42
      Beitrag Nr. 123 ()
      Leghorn
      ich werde morgen mehr Infos dazu posten, vorausgesetzt ich finde diese "Nachricht" irgendwo!
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 00:22:48
      Beitrag Nr. 124 ()
      uiuiuiui :eek:

      NPD im Sächsischen Landtag?

      Olaf Meyer 17.08.2004
      In Sachsen wird der NPD zur Landtagswahl mittlerweile ein zweistelliges Ergebnis prognostiziert - Hartz IV allein kann dafür allerdings kaum der Grund sein

      Am 13. Juni errangen Rechtsextremisten bei den Kommunalwahlen in Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen-Anhalt und Sachsen sowie bei den Landtagswahlen in Thüringen und den Europawahlen eine längst nicht mehr zu übersehende Anzahl an Parlamentssitzen. Allein in Sachsen erhielten Rechtsextremisten 53 Kommunalmandate ( Die Mitte der Gesellschaft?). Dabei blieb in der Hochburg der braunen Wahlerfolge, Reinhardtsdorf-Schöna, sogar noch ein rechtsextremes Mandat unbesetzt - der erzielte Wählerzuspruch reichte über die aufgestellte NPD-Kandidaten-Liste hinaus.

      Im Nachgang zu den rechtsextremen Wahlerfolgen empfahl der Dresdner Politikwissenschaftler Werner J. Patzelt (CDU) seiner Partei einen deutlichen politischen Rechtsruck, um rechte Wähler "aufzusaugen":

      Die CDU kann und muss auch nationale Rhetorik bedienen - aber kultiviert und im demokratischen Kontext.

      Der Bürgermeister von Reinhardtsdorf-Schöna, Arno Suddars (CDU), erwartete mit den zwei neu gewählten NPD-Abgeordneten eine "leichtere" Ratsarbeit als mit den Mandatsträgern von der PDS. Der Landrat des Kreises Sächsische Schweiz, Michael Geisler (CDU), will die NPD-Ratsmitglieder im Kreistag "an ihrer Sacharbeit messen". Der Oberbürgermeister von Freital, Klaus Mättig (CDU), äußerte sich "anerkennend" über die "Sacharbeit" des Republikaner-Mandatsträgers im Kommunalparlament und der Meißner Landrat Arndt Steinbach (CDU) befürwortete die Zusammenarbeit mit "allen demokratisch gewählten Parteien", auch mit der NPD. Bei einer Abstimmung in der ersten Sitzung des Kreistages Sächsischen Schweiz - Erklärung gegen Rechtsextremismus und jede Form von Hass, Gewalt und Rassismus - enthielten sich neben den fünf NPD-Abgeordneten auch vier CDU-Kreisräte.

      Der soeben - völlig verspätet - veröffentlichte aktuelle Verfassungsschutzbericht für den Freistaat Sachsen stellt beispielsweise fest:

      Die NPD strebt dieses "Deutsche Reich" als "Schutz- und Trutzbündnis des Deutschen Volkes" an (...) erklärte der Parteivorsitzende Udo VOIGT, dass der "Kampf um Deutschland" begonnen habe. Ziel sei "das Reich" (...) der stellvertretende Bundesvorsitzende Holger APFEL [Neu-Stadtrat in Dresden für das "Nationale Bündnis", d.A.] bekannte sich zu einem Deutschland "von der Maas bis an die Memel, von der Etsch bis an den Belt" (...) und dass "die Teilnahme am Gedenkmarsch zu Ehren von Rudolf Hess Ehrensache" für ihn sei.

      Weiter bilanziert der sächsische Verfassungsschutz:

      Das Menschenbild des Grundgesetzes verkehrt die NPD ins Gegenteil. Sie lehnt den im Artikel 3 des Grundgesetzes verankerten Gleichheitsgrundsatz ab. (...) Nach Auffassung der NPD sind deutsche Politiker keine demokratisch legitimierten und frei handelnden Entscheidungsträger.

      Mittlerweile wirft die Wahl zum Sächsischen Landtag am 19. September bereits deutliche Schatten - begleitet von den gegenwärtigen Protesten gegen Hartz IV. Und jegliche Aktionen gegen Hartz IV bieten - nicht nur in Sachsen - auch Instrumentalisierungsmöglichkeiten für Rechtsextremisten, meistens im Protestumfeld geduldet oder sogar akzeptiert. So stellte Angelo Lucifero, Landesleiter der Gewerkschaft hbv in ver.di Thüringen, fest:

      Die RECHTE nutzt die soziale Demontage, um immer mehr mit nationalsozialistischen Losungen auf die Straße zu gehen. Außer ein paar, meistens Jugendlichen, die von der Mehrheit der Politik als gewaltbereite Linksextremisten denunziert werden, schaut die Mehrheit weg, wenn die Basis der Rechten sich ausweitet, sie sogar nah daran sind in Landtage einzuziehen und ungestört Minderheiten diskriminieren und sogar totschlagen können. Man schaut offensichtlich auch weg, wenn Rechte mit nationalistischen, rassistischen und antisemitischen Losungen sich an den Montagsdemos beteiligen. .... www.heise.de/tp
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 10:18:59
      Beitrag Nr. 125 ()
      nach Generation Toscana, Generation Golf nun die Generation Reform:

      Aufbruch zu alten Werten
      Paul Nolte propagiert die Generation Reform


      Man nennt ihn die Stimme des neuen Bürgertums: Paul Nolte, Historiker an der Internationalen Universität Bremen, ist ein viel gefragter Mann. Sogar der neue Bundespräsident Horst Köhler würzte seine Antrittsrede mit Noltes Gedanken zur Reform. Im Radio diskutiert der Erfinder der Generation Reform mit den Redakteurinnen der eher linken "Tageszeitung" ebenso wie mit CDU-Leuten oder Gewerkschaftsvertretern. Er verbindet die düstere Rede von der Krise mit optimistischen Ansichten von der Machbarkeit der Reformen.

      Paul Nolte ist immer beides: der Zukunft zugewandt und konservativ, marktorientiert und sozial. "Wir sind auf jeden Fall mehr als nur in einer konjunkturellen Krise. Das heißt, wir können nicht einfach nur auf den nächsten Aufschwung warten und dann lösen sich die Probleme der Massenarbeitslosigkeit, die Probleme der Sozialsysteme", sagt Nolte. "Wir sind dabei, in eine historisch neue Phase einzutreten. Die Nachkriegszeit, die Zeit der großen Prosperität, der wohlfahrtsstaatlichen, wie überhaupt der staatlichen Expansion nach dem Zweiten Weltkrieg, wie sie die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts gekennzeichnet hat, ist vorüber. Wir treten in eine neue Phase internationaler Konkurrenz ein. Wir können die Probleme in unserem Lande nicht mehr alleine lösen."

      Radikaler Wandel gefordert
      Dabei schreckt die Aussicht auf Reformen mittlerweile die Bürger mehr, als dass sie Zuversicht vermitteln könnte. Das Ansehen der um Reformen bemühten Regierung sinkt im freien Fall. Man ist politikverdrossen und - bevor es überhaupt richtig losgeht - schon reformmüde. Paul Nolte gehen diese Reformbemühungen nicht weit genug. Er fordert deshalb das Aufbrechen verkrusteter gesellschaftlicher Strukturen und einen radikalen Wandel hin zu einer neuen bürgerlichen Mitte: "Wir bekommen häufig den Eindruck, als ginge es lediglich darum, hier noch eine Deckungslücke, dort noch ein Defizit zu bearbeiten und vergessen darüber, dass bei all diesen Reformen auch positive gesellschaftspolitische Ziele anvisiert werden können."

      Doch zunächst plädiert der Historiker dafür, die heutigen gesellschaftlichen Realitäten anzuerkennen. Das ist die Wirklichkeit einer in Arm und Reich, in Besitzende und Nicht-Besitzende aufgespaltenen Klassengesellschaft. Seit rund 20 Jahren werden Reiche reicher und Arme ärmer. Neue Unterschichten haben sich gebildet. Erst wenn diese unbequemen Tatsachen anerkannt sind, kann man sich daran machen, neue Werte für eine neue Gesellschaft zu finden, die flexibler auf die Bedingungen dieser Klassengesellschaft reagieren kann.

      Mehr Arbeiten, weniger Verdienen
      "Wir haben gemerkt, dass wir einen Kompass verloren haben", meint Nolte. Oder dass dieser Kompass, der uns eine leichte wohlfahrtsstaatlich gesicherte Welt, "eine immer prosperierende Ökonomie, die wir sozusagen immer nur im Konsum abzuzapfen brauchten" nicht mehr funktioniere. "Dass wir wieder mehr innere Wertorientierungen brauchen, um wieder zu wissen, wo es hingeht - gegenüber einem bürgerlichen Wertesystem, das von Initiative, Respekt, Selbstverantwortung und Verantwortung für andere spricht."

      Selbstverantwortung und Verantwortung für andere heißt auch, sich Zumutungen zu unterwerfen und Forderungen zu akzeptieren, die im milden Klima sozialer Wohlfahrt zumindest ungewohnt waren. Zumutung kann bedeuten mehr Arbeiten, weniger Verdienen, mehr Leisten, weniger Fernsehen, mehr Anstrengen, weniger Essen. Disziplin, Pünktlichkeit, Aktivismus, Leistungsbereitschaft heißen die Forderungen der Generation Reform. Wozu das alles? Weil erst dieses Engagement, so Nolte, wieder Sinn in das Handeln der Bürger bringt. "Zumutung heiß zunächst Herausforderung an die eigene Lebensführung, an das, was ich die Selbstständigkeit der eigenen Lebensführung nennen würde", sagt Nolte. Das bedeute wieder mehr Verantwortung tragen für das eigene Leben. "Das fängt natürlich an bei größerer Eigenvorsorge, Verantwortlichkeit im Hinblick auf die soziale Sicherung, Verantwortlichkeit nicht nur gegenüber mir, sondern auch gegenüber denen, die Partner in diesem solidarischen System sind. Selbstständigkeit im Sinne einer aktiven Lebenshaltung."

      Markt, Freiheit, Gemeinschaft
      Nolte entwickelt sein System Generation Reform zweigleisig. Im sozialen Bereich wird mehr Gemeinschaft verlangt, traditionelle Gemeinschaften wie Familie und Kirche werden gefördert. In der Wirtschaft gelten die klassischen Forderungen des Neoliberalismus nach mehr Markt, Konkurrenz und Wettbewerb. Er fordert die Gebührengesellschaft, damit die Bürger wissen, wofür sie was bezahlen. Diese neue Konstellation von Markt, Freiheit und bindender Gemeinschaft sieht Nolte als den Kern seines Konzepts für eine reformierte Gesellschaft.

      "Herausforderung und Antriebsmotor dieser Generation sind, in dieser neuen Konstellation, für die das nicht mehr gilt, einen Platz für das eigene Land, ja für die eigene Gesellschaft zu finden", sagt er. "Sich auch zu dem Land zu bekennen, das wäre auch einmal eine Forderung nach einem modernen Patriotismus, der weniger etwas der Vergangenheit Zugewandtes hat als etwas Zukunftsorientiertes. Etwas mit diesem Land anstellen wollen, etwas für dieses Land bewegen wollen, das würde ich als Hauptantriebskraft meiner Generation sehen wollen."

      Aufbruch nach vorne ins Gestern konservativer Werte? Paul Noltes Analyse der Schwachstellen heutiger Zustände ist zu intelligent, um in dumpfen Konservatismus zu verfallen. Doch sein optimistischer Glaube an die neuen alten Werte, mit denen man wieder auf die Überholspur kommen soll, bleibt – zumindest vorerst - ein Glaube, ein Appell.
      www.3sat.de
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 11:27:38
      Beitrag Nr. 126 ()
      Habe gerade mal das Arbeitsamt angerufen , natürlich kostengünstige Hotline :mad: zu Hartz4.
      alles aber auch alles was der Arbeitslose in der Zeit an ALH bekommt, Mietzuschuß, Wärme,Krankenkassenbeiträge etc und sein Arbeitslosengeld werden im Erbfall herangezogen.
      Da reden wir nicht mehr von 60000 Euro da reden wir von 100000-150000 Euro, wenn man die 10 Jahre sieht..oder:rolleyes:
      Also dann liebe Regierung gebt mal allen einen schönen Arbeitsplatz:laugh:
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 11:50:13
      Beitrag Nr. 127 ()
      Jagdszenen in der Agentur

      Marcus Hammerschmitt 18.08.2004
      Die Konjunkturbedingungen für behördlichen Sadismus verbessern sich gerade

      Mittlerweile hat der Begriff "Reform" einen Klang bekommen, bei dem es den meisten Menschen in diesem Land kalt den Rücken hinunterläuft. Wenn die rot-grüne Regierung sich noch ein wenig anstrengt, wird der Terror bald allgemein sein, außer bei denen, die von den "Reformen" wirklich profitieren.

      Jeder, der sich in irgend einer Weise öffentlich äußert, bekommt manchmal Mails, die ihn mehr oder weniger hilflos machen. Zuletzt war das bei mir mit einer Nachricht von Karl S. (Name geändert) der Fall, der neulich verzögert auf meinen Artikel "Class Action" (vgl. Class Action) reagierte. Detailliert beschrieb er seinen Weg durch die deutschen Sozialbehörden, erzählte von einem qualvollen, seit über zehn Jahren andauernden Prozess, an dessen Anfang die Überzeugung stand, die Behörden würden Fälle wie ihn nach Recht und Gesetz behandeln, und an dessen Ende die bittere Erfahrung, dass einer wie er ohne Erbarmen auf ein soziales Abstellgleis geschoben wird, von dem er einfach nicht mehr herunterkommt. Von verschleppten Anträgen war in der Mail die Rede, von Gerichtsprozessen und rachsüchtigen Sachbearbeitern, von dem Versuch, sich im Ausland eine neue Existenz aufzubauen, von drohender Obdachlosigkeit, von einem ständigen Kampf gegen soziale Isolation und Ausgrenzung.

      Arbeitsvermittlung in Lalaland

      Man liest das, und weiß nicht so recht, was man damit anfangen soll. Obwohl es den Klang der Wahrheit hatte, wollte ich es überprüfen, wollte mich über die genaueren Umstände kundig machen, aber für Rückfragen war der Absender nicht mehr erreichbar. Alles ein dummer Scherz, oder die verwirrte Aktion eines belasteten Menschen? Oder bestenfalls wahr, aber doch ein bloßer Einzelfall ohne allgemeine Relevanz? Einzelfälle wie den von Karl S. scheint es schon immer in beträchtlicher Zahl gegeben zu haben, und mit den jüngeren Reformen entwickelt sich aus dem Anfallen dieser Einzelfälle ein Muster. Karin Lis zum Beispiel hatte im Februar der Süddeutschen lustige Geschichten über behördliche Verwirrspiele zu erzählen [1], die ihn ihrer Konsequenz fast schon an die Machenschaften totalitärer Sekten erinnern ("Vermitteln oder vergraulen?", 21.2.2004).

      Die Arbeitssuchende wurde zwar nicht vermittelt oder beraten, dafür wurde ihr nach einer erheblichen Zeit im Arbeitslosenstatus empfohlen, eine bestimmte Erklärung zu unterschreiben, die im Kern besagte, dass sie als ältere Arbeitslose (jenseits der 58) ohnehin nicht mehr arbeiten wolle. Die Bezüge seien ihr trotzdem sicher, vorausgesetzt, sie beantrage zum erstmöglichen Zeitpunkt eine Altersrente (§428 SGB III) [2].

      Frau Lis unterschrieb nicht, weil diese Erklärung nicht ihrer Absicht entsprach, sie wollte arbeiten, sie wollte dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Nichts da, das Arbeitsamt lud sie nach erfolgloser Mahnung zusammen mit anderen zu einer "Gruppeninformation" ein, die nichts mit Information zu tun hatte, sondern einzig darauf abzielte, möglichst viele der Anwesenden die besagte Erklärung unterschreiben zu lassen, um sie aus der Arbeitslosenstatistik zu kegeln. Kein Einzelfall - die Süddeutsche recherchierte weiter, und die Ergebnisse ihrer Recherche waren eindeutig: Es gibt offenbar eine ausgefeilte Strategie in den Arbeitsagenturen, möglichst viele Arbeitslose auf Umwegen aus den Statistiken verschwinden zu lassen, komplett mit Plansoll und Dienstvorschrift.

      Ideales Biotop für die Mikrosadismen frustrierter Beamter und Angestellter

      Eines der beliebtesten Mittel dazu sei das "Meldeversäumnis". Arbeitslosen, die von der Arbeitsagentur vorgeladen werden und dieser Vorladung nicht nachkommen, werden beim ersten Mal die Bezüge gekürzt und beim zweiten Mal ganz gestrichen, außerdem fallen sie aus der Statistik heraus und sind damit offiziell nicht mehr arbeitslos. Die Süddeutsche erfuhr nun aus erster Hand von einem Arbeitsagenten, dass er wie alle Mitarbeiter in seiner Behörde angewiesen sei, möglichst viele "Meldeversäumnisse" zu produzieren, und dass man sich dazu echt kreativer Techniken bediene: Zum Beispiel würden die Arbeitslosen häufig an Brückentagen zu Gruppeninformationen vorgeladen, das sichere schon einmal per se eine stetige Anzahl von Meldeversäumnissen. Manchmal gebe es bei diesen Veranstaltungen sogar noch etwas wie Information, manchmal aber auch nur noch einen Stempel, den bei der Anwesenheitskontrolle. Und was, wenn die erforderliche Anzahl von Meldeversäumnissen ausbleibt? Dann lädt man die Leute eben noch einmal vor. Arbeitsvermittlung in Lalaland.

      Und es sind beileibe nicht nur die Älteren wie Frau Lis, mit denen auf diese Art umgesprungen wird. Auf Seiten wie der von Tacheles e.V [3] findet man genug Material über die Zustände bei den Arbeitsagenturen und Sozialämtern, die von milde komischen Ärgernissen bis zum brutalsten Zynismus berichten. Man liest von willkürlichen Leistungskürzungen [4] (wiederum der Statistik wegen), Schlampereien beim Datenschutz [5], von den höhnischen Statements [6] Wolfgang Clements (vgl. Der Nebenkanzler) und vom Wegbrechen rechtlicher Beratungsmöglichkeiten [7] für Betroffene.

      Es ergibt sich das Bild eines doppelten Sadismus. Auf der einen Seite haben wir ein generell zu Bestrafung, Überwachung und Gängelung neigendes System, das dem Einzelnen nur um den Preis der totalen Selbstverleugnung eine Chance lässt, und einer ständig wachsenden Zahl von Menschen überhaupt nicht mehr. Ein Versagen in diesem System ist immer die Schuld des "Kunden" selbst, der sich nur nicht genug angestrengt hat. Pflichten hat er viele, Rechte hat er keine, er soll in die Ecke gehen und sich schämen, vor allem froh sein, wenn man ihm überhaupt noch ein Gnadenbrot zuweist.

      Auf der anderen Seite stellt genau diese soziale Besserungsanstalt mit ihren Ein-, Aus-, Umschlussmechanismen das ideale Biotop für die Mikrosadismen frustrierter Beamter und Angestellter dar, die genau wissen, dass für die "Kunden" kein Weg an ihnen vorbei führt, und dass sie im Ernstfall die Macht über Fortkommen oder Scheitern der armen Würmer haben, die auf sie angewiesen sind. Wen das an das Schulsystem des 19. Jahrhunderts erinnert, in dem kleine Götter mit dem Rohrstock ihre Schüler zu braven Untertanen zogen, der liegt völlig richtig: Es ist dasselbe Ineinander von struktureller und persönlicher Grausamkeit, das hier in den Agenturen der späten Arbeitsgesellschaft fortlebt.

      Irrer Akt der Gleichschaltung

      Vom früher so gern beschworenen "mündigen Bürger" ist in dieser Administrationsmaschine nichts übrig geblieben, und der Begriff "Kunde" ist nur der Spottname für die Objekte, die von ihr administriert werden. Ich kenne durchaus Mitarbeiter der Arbeitsagentur, die völlig frei von Sadismus, Gleichgültigkeit und kleinlicher Paragraphenreiterei sind, aber ihr Lied ist immer dasselbe: Bei bis zu 1000 Fällen pro Sachbearbeiter haben sie für eine sinnvolle Ausübung ihres Berufs gar keine Möglichkeit; die strukturelle Grausamkeit des Betriebs schlägt auch bei ihnen schon allein aufgrund von Überlastung voll durch.

      Während der Vorsitzende der Polizeigewerkschaft befürchtet, dass die Arbeitsagenturen in Zukunft in Festungen verwandelt werden müssten, um der Wut der "Kunden" zu begegnen [8], gibt man sich in der Politik, von der Bundesregierung bis zum Dorfbürgermeister herunter Mühe, den Druck zu erhöhen, wo es eben nur geht. In einem irren Akt der Gleichschaltung haben diejenigen tapfer der "Vollkaskomentalität" und der "sozialen Hängematte" den Kampf angesagt, die sich jede Form sozialer Vollkaskoversicherung leisten können, und ihre Dekrete aus einer sozialen Hängematte heraus erlassen, die für die meisten anderen schon immer zu hoch hing.

      Der Wirtschaft kann es nur recht sein, denn die Angst vor den ständig publizierten und diskutierten (aber nie ernsthaft in Frage gestellten) Folterinstrumenten des asozialen Sozialstaats beflügelt die Leistungsbereitschaft der Lohnabhängigen ungemein [9].

      Wer nicht vom "Mitarbeiter"zum "Kunden" mutieren will, wird auch bereit sein, 7, 10, 15 oder mehr Wochenstunden ohne Lohnausgleich drauf zu legen. Dass das die Arbeitplätze nicht sichert, wenn die Konzernspitze sie aus rein betriebswirtschaftlichen Gründen doch abbauen will, kümmert nach ihrem Abbau niemanden. Bleibt nur zu hoffen, dass sich gegen diese Form der Erpressung Widerstand regt, der nicht von rechts vereinnahmt werden kann (vgl. Rebellion von Rechts?).

      Karl S., Karin Lis und all den vielen anderen kann man nur wünschen, dass sie woanders Hilfe finden, wenn diejenigen ihnen nicht helfen, die eigentlich für sie zuständig wären. Die dünne Hoffnung auf eine neue Solidarität unter den Betroffenen scheint die einzige zu sein, auf die zu setzen sich lohnt, nachdem es sich nun abzeichnet, dass die alte, staatlich geregelte von ihren Sachwaltern endgültig in den Reißwolf gesteckt werden soll.


      Links

      [1] http://www.sueddeutsche.de/jobkarriere/erfolggeld/artikel/18…
      [2] http://www.sozialgesetzbuch-bundessozialhilfegesetz.de/buch/…
      [3] http://www.tacheles-sozialhilfe.de/
      [4] http://www.tacheles-sozialhilfe.de/aktuelles/2004/Mannheimer…
      [5] http://www.tacheles-sozialhilfe.de/aktuelles/2004/ALG_II_dat…
      [6] http://www.tacheles-sozialhilfe.de/aktuelles/2004/ClementsHo…
      [7] http://www.tacheles-sozialhilfe.de/aktuelles/2004/initiative…
      [8] http://www.netzeitung.de/arbeitundberuf/295847.html
      [9] http://www.tk-online.de/centaurus/generator/tk-online.de/m01…

      Telepolis Artikel-URL: http://www.telepolis.de/deutsch/inhalt/mein/18143/1.html
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 12:00:11
      Beitrag Nr. 128 ()
      Viva2

      Ganz großer Applaus !!

      Und wie geht`s den Verantwortlichen ??

      Gerhard Schröder: " Niemandem aber wird künftig gestattet sein, sich zu Lasten der Gemeinschaft zurückzulehnen."

      Hehre Worte. Mit sich selbst sind die Politiker nicht ganz so streng. Auch Abgeordnete und Minister können nämlich arbeitslos werden, von heute auf morgen Amt und Mandat verlieren. Dann gibt es auch für sie eine Art Arbeitslosengeld, das so genannte Übergangsgeld. Das wird allerdings zum Glück weiter einkommensabhängig bezahlt. Auch werden weder Ersparnisse angerechnet, noch das Einkommen des Partners. Einen zumutbaren Job müssen sie auch nicht annehmen.

      Bundeskanzler Schröder zum Beispiel würde ein Übergangsgeld für 36 Monate bekommen, nach Berechnungen des Steuerzahlerbundes insgesamt 310.000 Euro. Gesundheitsministerin Ulla Schmidt ist 33 Monate im Amt. Sie bekäme deshalb ein Übergangsgeld für 33 Monate, insgesamt 236.000 Euro. Umweltminister Trittin, bekäme ebenfalls 36 Monate Übergangsgeld, insgesamt rund 251.000 Euro.

      Ach ja, dann gibt es noch das Rentenalter, das so Mancher gerne auf 67 erhöhen würde. Auch hier haben die Minister und Abgeordneten zum Glück ein eigenes Versorgungssystem mit eigenen Regeln. Wirtschaftsminister Clement zum Beispiel hätte schon einen Pensionsanspruch ab 55 Jahren gehabt, eine Rente von 8700 Euro wäre ihm heute schon sicher. Hans Eichel stünde sich noch besser. Auch er hätte schon lange Anspruch auf den Ruhestand und immerhin 11.600 Euro Pension im Monat. Und auch Angela Merkel müsste nicht mehr lange arbeiten. Mit 55 Jahren bekäme sie schon eine monatliche Pension von 4900 Euro. Mit ihrem 60. Geburtstag könnte sie sich dann sogar über 7300 Euro im Monat freuen.

      http://www.wdr.de/tv/monitor/beitrag.phtml?bid=531&sid=103

      :cry::cry::cry::cry::cry::cry::cry::cry::cry:
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 12:05:28
      Beitrag Nr. 129 ()
      Stoiber heute zu Hartz IV:

      "...Deutschland lebe aber auf zu großem Fuß . Wenn man überzeugt sei, das Richtige zu tun, dürfe man sich durch Kundgebungen nicht beirren lassen.

      «Für die CSU gilt: Die Zusammenlegung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe ist richtig», sagte Stoiber. Bei der Arbeitsmarktreform gebe es keine Gerechtigkeitslücke. Für die bisherige Arbeitslosenhilfe seien auch die Steuern von Geringverdienern herangezogen .
      ..."
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 12:08:48
      Beitrag Nr. 130 ()
      Dr.Spezialist
      diese Anspruchsgesellschaft geht mir langsam aber sicher auf den Senkel :mad:

      Mit welchem Recht wird von den noch Arbeitenden verlangt, dass sie die Immobilie anderer finanzieren und das ohne sich irgendwann mal das Geld wieder holen zu können? Was die Bank sich nicht leisten kann, kann sich auch der Staat nicht leisten.

      viva2
      und was die 58jährige anbelangt, so hätte sie Rente beantragen können und wenn sie unbedingt den Wunsch hat, zu arbeiten, so hindert daran auch nicht die Frührente, allerdings darf man nur bis zu einem bestimmten Betrag dazu verdienen.

      Und was die "Terminschikane" anbelangt, möchte ich darauf hinweisen, dass Termine auch im Arbeitsleben eingehalten werden müssen. Schlampereien können da ganz schnell zu Verlusten führen, bzw. man bekommt einen Auftrag nicht.
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 12:11:14
      Beitrag Nr. 131 ()
      Hätten sich die Engländer in den 80ern nur um das angenehme Leben ihrer "politische Kaste" gekümmert, wären sie heute nicht da, wo sie sind!
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 12:13:19
      Beitrag Nr. 132 ()
      und wer glaubt, einen Anspruch auf "Politikereinkünfte" zu haben, der hat die Möglichkeit, einer Partei beizutreten, sich dort "hoch zu dienen" und sich wählen zu lassen! Nur zu schreiben "ich will auch", davon alleine bekommt man nichts, aber rein gar nichts!
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 12:14:57
      Beitrag Nr. 133 ()
      Blue Max
      obwohl ich kein Stoiber-Freund bin, aber da kann ich ihm nur zustimmen!
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 12:16:27
      Beitrag Nr. 134 ()
      "Weg mit HartzIV" - diesen Slogan würde ich z. B. umsetzen. HartzIV würde ich abschaffen, aber dann gäbe es gar nichts mehr, dann die alten Bestimmungen sind ab Januar 2005 ausser Kraft gesetzt!
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 12:25:09
      Beitrag Nr. 135 ()
      Stella

      du gehst mir langsam aber sicher AUCH auf den Senkel :mad::mad:

      Ich kann diesen blöden Rotz der arbeitsunwilligen Arbeitslosen Schmarotzer nicht mehr hören. :cry::cry:

      Fakt ist:

      Wir haben ca. 250.000 freie Arbeitsplätze und ca. 4,5 Millionen Arbeitslose.

      Es blieben IMMER 4,25 Millionen OHNE Arbeit.:cry::cry::eek::eek:
      Und die müssen von den Arbeitenden unterhalten werden.

      Oder man erschießt Sie einfach, dann wäre es auch kein Problem mehr.:mad::mad::confused::confused:

      Und Fakt ist auch: Hartz IV schafft VIELLEICHT Arbeitsplätze.

      Das ist aber unseren Regierungsbonzen mit Ihren 10000€ Renten und 400.000€ Übergangsgeldern wurscht. :mad::mad:

      Wenn Schröder arbeitslos wird muß seine Frau KEINEN EINZIGEN CENT zur Verrechnung angeben.

      Wie gesagt: Gilt nur für die unteren Ärsche !!

      Weg mit Hartz IV - geht auf die Straße - stürzt die Regierung - 4 Millionen kann keiner ignorieren !!
      :D:D:D:D:D:D:D:D:D:D:D:D:D:D:D:D:D:D:D:D:D:D:D:D:D:D:D:D:D:D
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 12:29:30
      Beitrag Nr. 136 ()
      StellaLuna es ist sinnlos mit dir zu streiten.
      Fakt ist es gibt keine Arbeit!
      hier wird nur ein Weg gesucht auf Kosten der Schwachen dieses chaotische System beizubehalten.
      Wenn es Arbeit geben würde und man nur hier schreien müpsste, dann würde ich dir recht geben.
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 12:31:50
      Beitrag Nr. 137 ()
      #134,

      dann gibts gar nichts mehr...

      Umso besser. Dann können wir die Steuerzahlungen in die ALV ja auch einstellen.
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 12:33:07
      Beitrag Nr. 138 ()
      789..
      es geht hier nicht um arbeitsunwillige Arbeitslose... :mad:

      Es geht um den Anspruch den jeder einzelne hat, sei es nun dass ihm die Allgemeinheit sein Häusel während der Arbeitslosigkeit erhält und von einer Rückzahlung man nichts hören will :mad:

      Es geht um die, die sich schikaniert fühlen, wenn sie an einem Brückentag ins Arbeitsamt bestellt werden :mad:

      Es geht auch um die, die arbeiten wollen, aber nicht auf die Idee kommen, dass Rente und Arbeit sich nicht ausschließen :mad:

      Es geht um die, die glauben so weiterleben zu können wie während der Hochkonjunktur :mad:
      Die Zeiten sind schon lange vorbei :(

      Es geht darum, dass etwas 5 Monate, bevor es überhaupt in Kraft tritt, zu verurteilen und dieser Reform überhaupt keine Chance zu geben :mad:

      Frag mal die Nachkriegsgeneration, wie die gearbeitet und geschuftet haben, das "Schlaraffenleben" in Deutschland kam nicht von ungefähr. Und jetzt sind wir wieder unten, dies hat zwar andere Ursachen, aber darauf müssen wir uns einstellen und Abstriche hinnehmen, in der Hoffnung..... ;)
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 12:34:03
      Beitrag Nr. 139 ()
      Es gibt Arbeit, nur ist sie zu teuer!
      Gäbe es keine, müßte man nicht Arbeitsplätze ins Ausland verlagern!
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 12:35:13
      Beitrag Nr. 140 ()
      derdieschnautze
      ich hoffe doch, dass die Beiträge zur ALV gesenkt werden! ALV wird ab Januar nur noch für maximal ein Jahr gezahlt, nur über 55jährige erhalten länger!
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 12:36:47
      Beitrag Nr. 141 ()
      Hartz macht mobil , bei Arbeit Sport und Spiel !:laugh:
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 12:39:13
      Beitrag Nr. 142 ()
      wieso das geschrei?

      man kann sich nur amüsieren.

      fakt ist : die schwächsten (sozialhilfeempfänger ) profitieren von hartz 4

      die weniger schwachen (arbeitslose die mehr geld kriegen als sh) haben nen nachteil.

      also gekürzt wird hier nicht bei den schwächsten!! und das ist gut so!


      worum es geht ist die verteilung von arbeit,und klar muss man darüber reden ob es sinnvoller ist nen eurofighter zu kaufen oder keine kürzung bei alh zu machen.
      ich finde: ja.aber das ist ansichtssache.

      aber man fasst sich an den kopf,es fehlt arbeit,richtig erkannt.


      und was heisst das? wenn es keine stellen gibt? na?


      wenn man überlegt kommt man drauf.



      richtig,es fehlt GELD zum verteilen.wenn weniger erarbeitet wird,kann weniger verteilt werden.also müssen sich alle einschränken.
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 12:42:12
      Beitrag Nr. 143 ()
      Stella,

      das glaubst Du doch selbst nicht. Die Umstrukturierung in den Verwaltungen kostet doch mehr als man erhofft einzusparen.

      Unterm Strich wirds wieder im dicken minus enden. Oder hast Du bemerkt, daß verstärkt Beschäftigte gesucht werden? Oder will man erst im Jannuar damit anfangen?

      Ich lese jeden Tag nur von Entlassungen.

      Guck Dir mal die KV`s an. Erst reden alle von Senkungen, danach werden Teile der Leistungen abgekoppelt und extra berechnet.
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 12:47:01
      Beitrag Nr. 144 ()
      whitehawk
      dieses "Geschrei" ist unehrlich! Keiner hat sich die vergangenen Jahre in irgend einer Form darum gekümmert wie Sozialhilfeempfänger leben, was sie an Formularen auszufüllen hatten, ob man gegen Datenschutz verstoßen hat und wie sie zurecht gekommen sind. Die Presse hat sich ein paar extremer SH-Fälle angenommen und die SH-Empfänger wurden kollektiv zu Schmarotzern erklärt.

      Jetzt aber, wo die SH zugunsten der Langzeitsarbeitlosen aufgebessert wurde, und jetzt jeder, der irgend wann mal davon betroffen sein wird oder aber ab Januar ist, jetzt ist das unzumutbar?

      Auch mir macht HartzIV Angst, denn auch ich kann irgendwann mal davon betroffen sein. Wäre ich ab Januar davon betroffen, hätte ich bereits Kontakt aufgenommen, mit einem Krankenhaus oder Altenheim und nachgefragt ob ich einen 1-Euro-Job haben könnte, denn wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Den jedenfalls hätte ich mir schon mal gesichert, allerdings in der Hoffnung noch was anderes, besser bezahltes zu bekommen.
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 12:53:55
      Beitrag Nr. 145 ()
      derdieschnautze...
      wäre ich Betroffene, würden mich die Verwaltungskosten überhaupt nicht interessieren, ich hätte erstmal andere Sorgen, sorry!

      Jede Reform erfordert einen Verwaltungsumbau und dass dieser Geld kostet, viel Geld kostet, ist klar. Und, sollte man vor diesem Hintergrund auf Reformen verzichten?
      Die Wiedervereinigung haben wir ja auch einigermaßen hingekriegt, was allein die Umstellung der PLZ gekostet hat, was es die Unternehmen gekostet hat den Soli zu berücksichtigen und und und! Aber nun, wo es um eine Einschränkung des Sozialstaats geht, nun soll das zu teuer sein?

      Die Wirtschaft hält sich sehr zurück bzw. gibt Durchhalteparolen aus. Warum sollten die jetzt bereits von mehr Arbeitsplätzen sprechen, wenn sie nicht wissen, was der "Druck der Straße" ergibt. Da müssen die sich zurückhalten. Allerdings habe ich in der Presse bereits eine "Unternehmer-Stimme" gehört, die die Reduzierung der AL-Versicherung thematisierte.
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 12:55:09
      Beitrag Nr. 146 ()
      whitehawk es fehlt kein Geld zum Verteilen, wir haben unseren Exportanteil wieder um 12 % gesteigert. und die Sozialhilfeempfänger sind nicht die Schwächsten in unserem System sondern die die mit wenig Geld , noch Geld in ihre Zukunft investiert haben. Das sind die wahren Dummen.
      und deswegen wird uns Hartz IV zum rechten oder linken Flügel führen und das garantier ich dir:(

      Denn Leistung und Sparsamkeit muß lohnen und nicht für Blöd erklärt werden:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 12:56:20
      Beitrag Nr. 147 ()
      ich dachte früher auch mich kanns mal treffen,aber ich habe bisher niemand gefunden in meinem bekanntenkreis der genau wie ich
      -bundesweit für nen job jederzeit umziehen würde
      -auch branchenfremd in abendkursen sich fortbilden würde
      -auch niedrigeren lohn in kauf nehmen würde als vorher


      es mag doof klingen aber ich kenne niemand der diese drei punkte auch bereit ist zu tun und arbeitslos ist.
      ist wohl ne mentalitätsfrage.ich würde eben alles tun um nicht mitschuld daran zu sein das sich ein arbeiter unter extremem produktivitätsstress (kommt zustande durch kostendruck wegen lohnnebenkosten u.a.) den arm absägt,wie es desöfteren vorkommt.
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 12:58:58
      Beitrag Nr. 148 ()
      spezialist du argumentierst emotional


      rechts und links sind alte schemen,die nichts bedeuten.12 prozent exportsteigerung ist eine zahl sonst nichts.

      ich kann jetzt auch sagen die akademikerarbeitslosigkeit steigt,sagt auch nix aus.


      es müssen zahlen diskutiert werden.

      langweilige zahlen,wieviel kostet was,und zwar nicht nur der eurofighter sondern eben ideologiefrei auch der zuwanderer bzw asylbewerber oder der beamte.

      und am ende macht man nen strich und schaut was will oder kann man vermeiden und was bleibt zum verteilen.
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 13:00:50
      Beitrag Nr. 149 ()
      Ich schreibe dies vor dem Hintergrund, dass mir auch in guten Zeiten Einschnitte nicht fremd waren:
      Wenn man z. B. als Alleinerziehende sich einen neuen Job suchte, musste man meist Gehaltseinbußen hinnehmen, mein höchster waren mal 700,- DM, das war gewaltig, aber ich wollte den Job, ich bekam den Job und nach einem Jahr habe ich das nicht nur reingeholt, ich hatte auch noch mehr!

      Ich kann das Gezeter einiger Arbeitssuchender also nicht nachvollziehen, die glauben ein Recht auf das gleiche Gehalt wie vorher zu haben, und wenn sie das nicht bekommen, den Job ablehnen.
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 13:02:20
      Beitrag Nr. 150 ()
      Stimmt schon bin emotionell ganz schön geladen, aber warte mal die Sachsen-Wahl ab.
      und schau in die Statistiken Deutschlands-BSP =Bruttosozialprodukt
      Wieso spricht eigentlich keiner über das BSP:rolleyes:
      egal ich muß jetzt weiterarbeiten, für alle die keine Arbeit haben;)
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 13:04:23
      Beitrag Nr. 151 ()
      whitehawk
      geht es bei dieser HartzIV-Diskussion nur um wirtschaftliche Zusammenhänge oder geht es um die Menschen, die zukünftig weniger bekommen und die jetzt auf die Straße gehen.

      Verzichten wir also auf die 180 Eurofighter! Wie lange könnten wir davon den Sozialstaat bezahlen und mit was bezahlen wir ihn, wenn das Geld aufgebraucht ist?
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 13:05:07
      Beitrag Nr. 152 ()
      es gibt eben menschen die verstehen woher das geld kommt und andere tun es nicht.

      ich würde jedenfalls nie mitglied einer gewerkschaft werden,etabliert wählen oder beamten ärzten profs etc respekt zollen bevor ich nicht kosten/nutzen durchgerechnet habe.ich finde es auch nicht grosszügig wenn frührentner jugendlichen obdachlosen mit gönnermiene einen euro zustecken.
      und ich fände es einfach wahnsinn wenn ich geld überwiesen bekäme obwohl ich nichts für die gesellschaft leiste,denn ich weiss ja: für geld wälzen sich menschen in den betten,zerbrechen familien,leben werden verkürzt.
      geld wächst eben nicht auf bäumen,ich denke wer das einmal verstanden hat,hat auch respekt vor schecks vom staat,egal in welcher höhe.
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 13:05:53
      Beitrag Nr. 153 ()
      Schade, muss mich jetzt ausklinken :(
      Bis später!
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 13:07:59
      Beitrag Nr. 154 ()
      Stella,

      Stell Dir vor Du hast eine Wohnung die Dich mit NK Hausnummer 500€ kostet. Dazu noch die Lebenshaltungskosten. Kein Erspartes oder sonstiges Vermögen.

      Du bekommst einen Job mit 500E netto angeboten. Wie will damit jemand überleben?
      Hier gehen viele davon aus, die Betroffenen würden über Häuser, ETW und Sparguthaben verfügen. Das mag auf 2% zutreffen, aber der Rest?

      Diese Diskussionen gehen an den Tatsachen vorbei und beziehen sich meist auf Ausnahmefälle.

      Orientiert Euch doch mal an den "normalen"Arbeitslosen.
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 13:17:53
      Beitrag Nr. 155 ()
      miete bekommt man doch bezahlt.


      die frage ist doch nicht wie komme ich als langzeitarbeitsloser mit 350 euro plus miete aus,sondern wie sind denn jahrzehntelang sozialhilfeempfänger azubis studenten und minijobber damit ausgekommen?


      und die wahre frage ist doch: ist ehemals gut gestellten mit arbeit ein niedrigerer lebensstandard auf dem niveau von mio anderen zuzumuten? ja oder nein.
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 13:34:17
      Beitrag Nr. 156 ()
      #155,

      Sicher ist einem Arbeitslosen ein niedrigeres Niveau zuzumuten. Aber im Rahmen, und nicht von 20 auf 1,50€.

      wie haben Minijobber, Azubis usw. überlebt?

      Viele Minijobs sind Zusatzverdienste zum normalen Einkommen. (die weitaus meisten) Überleben kann damit niemand.

      Azubis leben meist unter dem Dach der Eltern, kannte übrigens viele, die sich schon während Ihrer Ausbildung horrend verschuldet haben.
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 13:35:55
      Beitrag Nr. 157 ()
      #155

      So ein hanebüchener Quatsch.

      Ich habe auch schon mit weniger als 350€ gelebt.

      Da hatte ich keine Familie und keine Verpflichtungen.

      Hartz IV führt geradewegs dazu, das die Löhne und Gehälter
      derjenigen die noch Arbeit haben, gedrückt und gekürzt werden. :mad::mad::mad:

      Neulich traf ich eine Bekannte, die mir erzählte, das Ihre
      Schwester jetzt auch für 1€ / Stunde jobben geht.

      Wie macht die das finanziell ?? fragte ich.

      Antwort: Unser Vater zahlt ihre Miete und zum Essen geht Sie jetzt wieder nach Hause. :eek::eek::eek:

      DAS SOLL DIE ZUKUNFT SEIN ???

      Politiker - nein Danke !! :(:(:(

      Ach ja, da war da noch am Montagabend Panorama im ARD.

      Motto: Gib Hartz eine Chance. Regierungsvertreter: Stolpe

      AUSGRECHNET der Ex-Stasi, Mautverbocker und nix auf die Reihe-Krieger stellt sich hin und erklärt wie toll Hartz sei !!!
      Verbläst 6,5 Milliarden OHNE Konsequenzen und fordert die "unteren Ärsche" zum Sparen auf. :mad::mad:

      Zeit zur Revolution !! :D:D:D:D
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 13:47:57
      Beitrag Nr. 158 ()
      #157

      Viele normale Arbeitnehmer wären froh, wenn sie 1000 Euro Netto plus Wohngeld , so wie das jetzt für Hartz IV geplant ist, bekommen würden.

      :mad::mad::mad:
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 13:52:03
      Beitrag Nr. 159 ()
      blue max,

      Wer bekomt 1000€ netto plus Wohnung? Bitte um Quellenangabe.
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 13:59:15
      Beitrag Nr. 160 ()
      #159

      Bitteschön:

      http://www.welt.de/data/2004/08/18/320776.html

      "...Nettoeinkommen von 1000 Euro..." so Clement im heutigen DIE WELT-Interview.

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 14:10:23
      Beitrag Nr. 161 ()
      moment mal miete wird doch vom staat übernommen,bleibt doch sachlich.
      kinder und familie würden auch nach meiner idee sonderausstattung von einem externen betreuer über den üblichen bedarf hinaus bekommen.
      hier wurde übrigens vorgerechnet das eine familie mit grosser wohnung und zwei kindern immer noch leistungen nach hartz 4 bekommt die nem bruttolohn von 2600 euro entsprechen.den hat auch nciht jeder.das sollte man zur kenntnis nehmen.
      also dürfte es egal sein ob ein studi oder azubi noch zuhause wohnt oder nicht,denn miete bekommt man ja bezahlt.
      ich finde hartz 4 jedenfalls gut,und wünsche mir das demnächst hartz 5 die zahlungszeit auf ein halbes jahr reduziert.
      solange jedenfalls millionen für arbeit genausoviel bekommen geht mir das gejammer auf den senkel.
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 14:15:10
      Beitrag Nr. 162 ()


      Das Recht auf Faulheit

      Widerlegung des »Rechts auf Arbeit« von 1848 Paul Lafargue, 1883

      Vorwort

      Im Jahre 1849 sagte Herr Thiers als Mitglied der Kommission für den Grundschulunterricht: »Ich will den Einfluß der Kirche umfassend wieder herstellen, weil ich auf sie zähle in der Verbreitung jener guten Philosophie, die den Menschen lehrt, daß er hier ist, um zu leiden, und nicht jener anderen Philosophie, die im Gegenteil zum Menschen sagt: »Genieße!«.« Herr Thiers drückte damit die Moral der Bourgeoisie aus, deren brutaler Egoismus und deren engherzige Denkart sich in ihm verkörperte. (*4))

      Als die Bourgeoisie noch gegen den von der Kirche unterstützten Adel kämpfte, befürwortete sie freie Forschung und Atheismus, kaum aber hatte sie ihr Ziel erreicht, so änderte sie Ton und Haltung. Und heute sehen wir sie bemüht, ihre ökonomische und politische Herrschaft auf die Religion zu stützen. Im 15. und 16. Jahrhundert hatte sie fröhlich die Überlieferungen des Heidentums aufgegriffen und das Fleisch und dessen Leidenschaften, diese Greueln in den Augen des Christentums, verherrlicht; heute dagegen, gestopft mit Gütern und Genüssen, will sie von den Lehren ihrer Denker, der Rabelais und Diderot, nichts mehr wissen und predigt den Lohnarbeitern Enthaltsamkeit. Die kapitalistische Moral, eine jämmerliche Kopie der christlichen Moral, belegt das Fleisch des Arbeiters mit einem Fluch; ihr Ideal besteht darin, die Bedürfnisse des Produzenten auf das geringste Minimum zu drücken, seine Freude und seine Leidenschaften zu ersticken und ihn zur Rolle einer Maschine zu verurteilen, aus der man pausenlos und gnadenlos Arbeit herausschindet.

      Die revolutionären Sozialisten müssen also den Kampf, den einst die Philosophen und Flugblattschreiber der Bourgeoisie gekämpft haben, wieder aufnehmen; sie müssen gegen die Moral und die Soziallehren Sturm laufen und in den Köpfen der zur Aktion gerufenen Klasse die Vorurteile ausrotten, welche die herrschende Klasse gesät hat; sie müssen allen Heuchlern gegenüber verkünden, daß die Erde aufhören wird, das Tal der Tränen für die Arbeiter zu sein, daß in der kommunistischen Gesellschaft, die wir errichten werden »wenn es geht, friedlich, wenn nicht, mit Gewalt«, die menschlichen Leidenschaften sich selbst überlassen werden, da alle »von Natur aus gut sind, wir nur ihren falschen und übermäßigen Gebrauch zu vermeiden haben« [1]. Und das wird nur durch das freie Gegenspiel der Leidenschaften und die harmonische Entwicklung des menschlichen Körpers erreicht, denn, sagt Dr. Beddoe, »erst wenn eine Rasse das Höchste ihrer körperlichen Entwicklung erreicht, erreicht sie auch den höchsten Grad moralischer Kraft und Energie«. Das war auch die Meinung des großen Naturforschers Charles Darwin [2].

      Die Widerlegung des Rechts auf Arbeit, die ich mit einigen zusätzlichen Anmerkungen neu herausgebe, erschien in der Wochenzeitschrift L`Egalité von 1880.

      P.L.

      (Gefängnis Sainte-Pélagie, 1883.)

      Ein verderbliches Dogma
      Laßt uns faul in allen Sachen,
      Nur nicht faul zu Lieb` und Wein,
      Nur nicht faul zur Faulheit sein.

      Lessing

      Eine seltsame Sucht beherrscht die Arbeiterklasse aller Länder, in denen die kapitalistische Zivilisation herrscht. Diese Sucht, die Einzel- und Massenelend zur Folge hat, quält die traurige Menschheit seit zwei Jahrhunderten. Diese Sucht ist die Liebe zur Arbeit, die rasende Arbeitssucht, getrieben bis zur Erschöpfung der Lebensenergie des Einzelnen und seiner Nachkommen. Statt gegen diese geistige Verirrung anzukämpfen, haben die Priester, die Ökonomen und die Moralisten die Arbeit heiliggesprochen. Blinde und beschränkte Menschen, haben sie weiser sein wollen als ihr Gott; schwache und unwürdige Geschöpfe, haben sie das, was ihr Gott verworfen hat, wiederum zu Ehren zu bringen gesucht. Ich, der ich weder Christ, noch Ökonom, noch Moralist bin, ich appelliere von ihrem Spruch an den ihres Gottes, von den Vorschriften ihrer religiösen, ökonomischen oder freidenkerischen Moral an die schauerlichen Folgen der Arbeit in der kapitalistischen Gesellschaft.

      In der kapitalistischen Gesellschaft ist die Arbeit die Ursache des geistigen Verkommens und körperlicher Verunstaltung. Man vergleiche die von einem menschlichen Dienerpack bedienten Vollblutpferde in den Ställen eines Rothschild mit den schwerfälligen normannischen Gäulen, welche das Land beackern, den Mistwagen ziehen und die Ernte einfahren. Man betrachte den edlen Wilden, wenn ihn die Missionare des Handels und die Vertreter in Glaubensartikeln noch nicht durch Christentum, Syphilis und das Dogma der Arbeit verdorben haben, und dann vergleiche man mit ihm unsere elenden Maschinensklaven. [3]

      Will man in unserem zivilisierten Europa noch eine Spur der ursprünglichen Schönheit des Menschen finden, so muß man zu den Nationen gehen, bei denen das wirtschaftliche Vorurteil den Haß gegen die Arbeit noch nicht ausgerottet hat. Spanien, das -ach!- verkommt, darf sich rühmen, weniger Fabriken zu besitzen als wir Gefängnisse und Kasernen; aber der Künstler genießt, den kühnen, kastanienbraunen, gleich Stahl elastischen Andalusier zu bewundern; und unser Herz schlägt höher, wenn wir den in seinem durchlöcherten Umhang majestätisch bekleideten Bettler einen Herzog von Orsana mit »Amigo« anreden hören. Für den Spanier, in dem das ursprüngliche Tier noch nicht ertötet ist, ist die Arbeit die schlimmste Sklaverei. [4] Auch die Griechen hatten in der Zeit ihrer höchsten Blüte nur Verachtung für die Arbeit; den Sklaven allein war es gestattet zu arbeiten, der freie Mann kannte nur körperliche Übungen und Spiele des Geistes. Das war die Zeit eines Aristoteles, eines Phidias, eines Aristophanes, die Zeit, da eine Handvoll Tapferer bei Marathon die Horden Asiens vernichtete, welches Alexander bald darauf eroberte. Die Philosophen des Altertums lehrten die Verachtung der Arbeit, diese Herabwürdigung des freien Menschen; die Dichter besangen die Faulheit, diese Gabe der Götter:

      »O Meliboea, Deus nobis haec otia fecit.« [5]

      Christus lehrt in der Bergpredigt die Faulheit: »Sehet die Lilien auf dem Felde, wie sie wachsen; sie arbeiten nicht, sie spinnen nicht, und doch sage ich Euch, daß Salomo in all seiner Pracht nicht herrlicher gekleidet war.« [6]

      Jehova, der bärtige und sauertöpfische Gott, gibt seinen Verehrern das erhabenste Beispiel idealer Faulheit: nach sechs Tagen Arbeit ruht er auf alle Ewigkeit aus.

      Welches sind dagegen die Rassen, denen die Arbeit ein organisches Bedürfnis ist? Die Auvergnaten (*5); die Schotten, diese Auvergnaten der Britischen Inseln; die Galizier, diese Auvergnaten Spaniens; die Pommern, diese Auvergnaten Deutschlands; die Chinesen, diese Auvergnaten Asiens. Welches sind in unserer Gesellschaft die Klassen, welche die Arbeit um der Arbeit willen lieben? Die Kleinbauern und Kleinbürger, welche, die einen auf ihren Acker gebückt, die anderen ihren Geschäften hingegeben, dem Maulwurf gleichen, der in seiner Höhle herumwühlt, und sich nie aufrichtet, um mit Muße die Natur zu betrachten.

      Und auch das Proletariat, die große Klasse, die alle Produzenten der zivilisierten Nationen umfaßt, die Klasse, die, indem sie sich befreit, die Menschheit von der knechtischen Arbeit befreien und aus dem menschlichen Tier ein freies Wesen machen wird, das Proletariat hat sich, seine Instinkte verleugnend und seine geschichtliche Aufgabe verkennend, von dem Dogma der Arbeit verführen lassen. Hart und schrecklich war seine Züchtigung. Alles individuelle und soziale Elend entstammt seiner Leidenschaft für die Arbeit.

      Der Segen der Arbeit

      Im Jahre 1770 erschien in London eine anonyme Schrift: »An essay on trade and commerce« (Abhandlung über Gewerbe und Handel). Sie erregte zu ihrer Zeit ein gewisses Aufsehen. Ihr Verfasser, ein großer Menschenfreund, erboste sich darüber, daß »der englische Manufakturpöbel es sich in den Kopf gesetzt hat, daß ihm als Engländer durch das Recht der Geburt das Vorrecht zukomme, freier und unabhängiger zu sein als das Arbeitervolk in irgendeinem Land in Europa. Diese Idee kann ihren Nutzen haben, wenn sie die Tapferkeit unserer Soldaten anspornt; aber je weniger die Manufakturarbeiter davon haben, desto besser für sie selbst und für den Staat. Arbeiter sollten sich nie für unabhängig von ihren Vorgesetzten halten. Es ist außerordentlich gefährlich, Mobs in einem kommerziellen Staat wie dem unseren, zu ermutigen, wo vielleicht sieben Achtel der Gesamtbevölkerung Leute mit wenig oder keinem Einkommen sind. Die Kur wird nicht vollständig sein, bis unsre industriellen Armen sich bescheiden, sechs Tage für dieselbe Summe zu arbeiten, die sie heute in vier Tagen verdienen.«

      So predigte man bereits hundert Jahre vor Guizot die Arbeit als einen Zügel für die edlen menschlichen Leidenschaften.

      »Je mehr meine Völker arbeiten, um so weniger Laster wird es geben«, schrieb Napoleon am 5. Mai 1807 aus Osterode. »Ich bin die Autorität, ... und ich wäre geneigt zu verfügen, daß sonntags nach vollzogenem Gottesdienst die Werkstätten wieder geöffnet werden und die Arbeiter wieder ihrer Beschäftigung nachgehen sollen.«

      Um die Faulheit auszurotten und um den Stolz und Unabhängigkeitssinn zu beugen, schlug der Verfasser des Essay on trade vor, die Armen in ideale Arbeitshäuser (ideal workhouses) einzusperren, die »Häuser des Schreckens sein müßten, in denen man 14 Stunden pro Tag in der Weise arbeiten sollte, daß nach Abzug der Mahlzeiten volle 12 Arbeitsstunden übrigbleiben«.

      12 Arbeitsstunden pro Tag, das Ideal der Menschenfreunde und Moralisten des 18. Jahrhunderts. Wie weit sind wir über dieses Ideal hinaus! Die modernen Werkstätten sind ideale Zuchthäuser geworden, in welche man die Arbeitermassen einsperrt, und in denen man nicht nur die Männer, sondern auch die Frauen und Kinder zu zwölf- und vierzehnstündiger Zwangsarbeit verdammt! [7] Und die Kinder der Helden der Französischen Revolution haben sich durch die Religion der Arbeit so weit herabwürdigen lassen, daß sie 1848 das Gesetz, welches die Arbeit in den Fabriken auf 12 Stunden täglich beschränkte, als eine revolutionäre Errungenschaft entgegennahmen; sie proklamierten das Recht auf Arbeit als ein revolutionäres Prinzip. Schande über das französische Proletariat! (*6) Nur Sklaven sind einer solchen Erniedrigung fähig. 20 Jahre kapitalistischer Zivilisation müßte man aufwenden, um einem Griechen der antiken Heldenzeit eine solche Entwürdigung begreiflich zu machen!

      Und wenn die Leiden der Zwangsarbeit, die Foltern des Hungers, über das Proletariat hereingebrochen sind, zahlreicher als die Heuschrecken der Bibel: eben das haben sie selbst heraufbeschworen.

      Dieselbe Arbeit, welche die Proletarier im Juni 1848 mit den Waffen in der Hand forderten, haben sie ihrer Familie auferlegt; sie haben ihre Frauen, ihre Kinder den Fabrikbaronen ausgeliefert. Mit eigener Hand haben sie ihre häuslichen Herde zerstört, mit eigener Hand die Brüste ihrer Frauen trocken gelegt; diese Unglücklichen haben schwangere und stillende Frauen in die Bergwerke und Fabriken geschickt, wo sie sich schinden und die Nerven zerrütten; sie haben mit eigener Hand das Leben und die Kraft ihrer Kinder untergraben.

      Schande über die Proletarier! Wo sind jene Gevatterinnen hin mit frechem Mundwerk, frischer Offenherzigkeit, dem Saufen zugeneigt, von denen unsere alten Märchen und Erzählungen berichten? Wo sind die Übermütigen hin, die stets herumtrippelnd, stets anbändelnd, stets singend, Leben säend, wenn sie sich dem Genuss hingaben, ohne Schmerzen gesunde und kräftige Kinder gebaren? Heute haben wir Frauen und Mädchen aus der Fabrik, verkümmerte Blumen mit blassem Teint, mit Blut ohne Röte, mit krankem Magen und erschöpften Gliedmaßen! Ein gesundes Vergnügen haben sie nie kennengelernt und sie werden nicht lustig erzählen können, wie man sie eroberte. Und die Kinder? 12 Stunden Arbeit für die Kinder. O Elend! Alle Jules Simon von der Akademie der moralischen Wissenschaften, alle jesuitischen Germinys (*7) hätten kein den Geist der Kinder mehr verdummendes, ihr Gemüt mehr verderbendes, ihren Körper mehr zerrüttendes Laster ersinnen können als die Arbeit in der verpesteten Atmosphäre der kapitalistischen Werkstätten.

      Unser Jahrhundert wird das Jahrhundert der Arbeit genannt; tatsächlich ist es das Jahrhundert der Schmerzen, des Elends und der Verderbnis.

      Und doch haben die bürgerlichen Ökonomen und Philosophen, von dem peinlich konfusen Auguste Comte bis zum lächerlich klaren Leroy-Beaulieu, die bürgerlichen Schriftsteller, von dem scharlatanhaften romantischen Viktor Hugo bis zum naiv albernen Paul de Kock, samt und sonders ekelerregende Loblieder auf den Gott Fortschritt, den ältesten Sohn der Arbeit, angestimmt. (*8) Hört man auf sie, so meint man, das Glück müsse auf Erden herrschen, so sehr fühlt man schon seine Nähe. Sie durchwanderten vergangene Jahrhunderte, durchwühlten den Staub und das Elend des Feudalismus, um dessen Dunkelheit als Gegensatz neben die Freuden der Gegenwart zu stellen. Wie sie uns gelangweilt haben, diese Gesättigten, diese Zufriedenen, jüngst noch Teil der Dienerschaft der großen Herren, heute fett besoldete Schriftlakaien der Bourgeoisie; haben sie uns nicht gelangweilt mit dem Landmann des Schönredners La Bruyère? Nun, wir wollen ihnen das Bild der proletarischen Genüsse im kapitalistischen Fortschrittsjahr 1840 zeigen, wie es von Einem von ihnen geschildert wird, dem Dr. Villermé, Mitglied des Instituts, der 1848 zu jenem Kreis von Gelehrten gehörte (Thiers, Cousin, Passy, der Akademiker Blanqui waren darunter), die den Massen die Plattheiten der Ökonomie und der bürgerlichen Moral beizubringen suchten.

      Es ist das gewerblich entwickelte Elsaß, von dem der Dr. Villermé spricht, das Elsaß der Kestner und Dollfus, dieser Blüten der Menschenliebe und des industriellen Republikanismus. Aber bevor der Doktor das Bild des proletarischen Elends vor uns ausbreitet, wollen wir erst hören, wie ein elsässischer Manufakturist, Herr Th. Mieg vom Hause Dollfuß, Mieg und Cie, die Lage des Handwerkers unter dem alten Gewerbesystem beschreibt:

      »Vor 50 Jahren (1813, als die moderne Maschinenindustrie gerade entstand), waren in Mülhausen alle Arbeiter Kinder des Landes, sie bewohnten die Stadt und die umliegenden Dörfer und hatten fast jeder ein Häuschen und oft ein Stück Land.« [8]

      Das war das goldene Zeitalter des Arbeiters. Indes, damals hatte die Industrie noch nicht die Welt mit ihren Baumwollstoffen überschwemmt und ihre Dollfus und Koechlin noch nicht zu Millionären gemacht. Aber 25 Jahre später, als Villermé das Elsaß besuchte, hatte der moderne Minotaurus, die kapitalistische Fabrik, bereits das Land erobert; in seiner Gier nach menschlicher Arbeit hatte er die Arbeiter aus ihrem Heim gerissen, um sie besser schinden, die Arbeit besser aus ihnen herauspressen zu können. Zu tausenden liefen die Arbeiter dem Pfeifen der Maschine nach.

      »Eine große Zahl«, sagt Villermé, »fünftausend von siebzehntausend, waren infolge der teueren Mieten gezwungen, sich in den Nachbardörfern einzumieten. Einige wohnten 2¼ Wegstunden von der Fabrik entfernt, in der sie arbeiteten.«

      »In Mülhausen, in Dornach, begann die Arbeit um fünf Uhr morgens und endete um fünf Uhr abends, Sommer wie Winter ... Man muß sie jeden Morgen in die Stadt kommen und jeden Abend abmarschieren sehen. Es gibt unter ihnen eine Menge bleicher, magerer Frauen, die barfüßig durch den Schmutz laufen und wenn es regnet oder schneit, mangels eines Regenschirms ihre Schürzen oder Unterröcke über den Kopf ziehen, um Hals und Gesicht zu schützen; und eine noch erheblichere Zahl nicht minder schmutziger und abgezehrter junger Kinder, in Lumpen gehüllt, die ganz fettig sind von dem Öl, das aus den Maschinen auf sie herabtropft, wenn sie arbeiten. Diese Kinder, welche die Undurchlässigkeit ihrer Bekleidung besser vor dem Regen schützt, haben nicht einmal wie die Frauen einen Korb mit Lebensmitteln für den Tag im Arm, sondern sie tragen in der Hand oder versteckt unter ihrem Kittel oder wo sie sonst können, das Stück Brot, das sie ernähren muß, bis sie wieder nach Hause zurückkehren.«

      »So gesellt sich für diese Unglücklichen zu der Übermüdung durch einen übermäßig langen Arbeitstag - denn er beträgt mindestens 15 Stunden - noch die durch die langen, oft beschwerlichen Wege. Infolgedessen kommen sie übermüdet nach Hause und gehen morgens, noch ehe sie ordentlich ausgeschlafen haben, fort, um pünktlich zu sein, wenn die Fabrik geöffnet wird.«

      Und über die Quartiere, in denen diejenigen sich einpferchen mußten, die in der Stadt wohnten:

      »Ich habe in Mülhausen, in Dornach und in den umliegenden Häusern jene elenden Zimmer gesehen, in denen zwei Familien schliefen, jede in einem Winkel auf Stroh, welches auf dem Fußboden ausgebreitet lag und nur durch zwei Bretter zusammengehalten wurde ... Das Elend, in welchem die Arbeiter der Baumwollindustrie im Bezirk Oberrhein leben, ist so groß, daß während in den Familien der Fabrikanten, Kaufleute, Werkdirektoren ungefähr 50 Prozent der Kinder das 21. Jahr erreichen, derselbe Prozentsatz in den Familien der Weberei- und Spinnereiarbeiter bereits vor vollendetem zweiten Jahr stirbt ...«

      Über die Arbeit in den Werkstätten fügt Villermé hinzu: »Es ist keine Arbeit, keine Aufgabe, es ist eine Tortur, und man halst dieselbe Kindern von 6 bis 8 Jahren auf ... Diese lange tägliche Qual ist es hauptsächlich, welche die Arbeiter in den Baumwollspinnereien entkräftet.«

      Und mit Bezug auf die Arbeitsdauer bemerkt Villermé, daß die Sträflinge in den Zuchthäusern nur zehn Stunden, die Sklaven auf den Antillen nur neun Stunden durchschnittlich arbeiteten, während in Frankreich, das die Revolution von 1789 gemacht, das die hochtrabenden Menschenrechte proklamiert hat, es Manufakturen gibt, wo der Arbeitstag 16 Stunden dauert, von denen den Arbeitern 1½ Stunden Eßpausen bewilligt werden. [9]

      O jämmerliche Fehlgeburt der revolutionären Prinzipien der Bourgeoisie! O grausige Geschenke ihres Götzen Fortschritt! Die Menschenfreunde nennen diejenigen, die, um sich auf die leichte Art zu bereichern, den Armen Arbeit geben, Wohltäter der Menschheit - es wäre besser, die Pest zu säen, die Brunnen zu vergiften, als inmitten einer ländlichen Bevölkerung eine Fabrik zu errichten. Führe die Fabrikarbeit ein, und adieu Freude, Gesundheit, Freiheit - adieu alles, was das Leben schön, was es wert macht, gelebt zu werden. [10]

      Die Ökomomen werden nicht müde, den Arbeitern zuzurufen: Arbeitet, damit der Nationalreichtum wächst! Und doch war es einer von ihnen, Destutt de Tracy (*9), der sagte: »Die armen Nationen sind es, wo das Volk sich wohlbefindet; bei den reichen Nationen ist es gewöhnlich arm.«

      Und sein Schüler Cherbuliez setzt hinzu: »Indem die Arbeiter zur Anhäufung produktiver Kapitalien mitwirken, fördern sie selbst den Faktor, der sie früher oder später eines Teils ihres Lohnes berauben wird.«

      Aber von ihrem eigenen Gekrächz betäubt und verwirrt, erwidern die Ökonomen: Arbeitet, arbeitet, um eures Wohlstandes willen! Und im Namen der christlichen Milde predigt der Pfaffe der anglikanischen Kirche, Reverend Townsend: Arbeitet, arbeitet Tag und Nacht; indem ihr arbeitet, vermehrt ihr eure Leiden, und euer Elend enthebt uns der Aufgabe, euch gesetzlich zur Arbeit zu zwingen. Der gesetzliche Arbeitszwang macht »zuviel Mühe, fordert zu viel Gewalt und erregt zuviel Aufregung; der Hunger ist dagegen nicht nur ein friedlicher, geräuschloser, unermüdlicher Antreiber, er bewirkt auch, als die natürlichste Veranlassung zu Arbeit und Fleiß, die gewaltigste Anstrengung.« (*10)

      Arbeitet, arbeitet, Proletarier, vermehrt den gesellschaftlichen Reichtum und damit euer persönliches Elend. Arbeitet, arbeitet, um, immer ärmer geworden, noch mehr Ursache zu haben, zu arbeiten und elend zu sein. Das ist das unerbittliche Gesetz der kapitalistischen Produktion.

      Dadurch, daß die Arbeiter den trügerischen Reden der Ökonomen Glauben schenken und Leib und Seele dem Laster Arbeit ausliefern, stürzen sie die ganze Gesellschaft in jene industriellen Krisen der Überproduktion, die den gesellschaflichen Organismus in Zuckungen versetzen. Dann werden wegen Überfluß an Waren und Mangel an Abnehmern die Werke geschlossen, und mit seiner tausendsträhnigen Geißel peitscht der Hunger die arbeitende Bevölkerung. Betört von dem Dogma der Arbeit sehen die Proletarier nicht ein, daß die Mehrarbeit, der sie sich in der Zeit des angeblichen Wohlstandes unterzogen haben, die Ursache ihres jetzigen Elends ist, und anstatt vor die Getreidespeicher zu ziehen und zu schreien: »Wir haben Hunger, wir wollen essen! ... Allerdings haben wir keinen roten Heller, aber wenn wir auch Habenichtse sind, wir sind es gewesen, die das Korn eingebracht und die Trauben gelesen haben« - anstatt die Lagerhäuser des Herrn Bonnet aus Jujurieux, Erfinder der industriellen Klöster, zu belagern und zu rufen: »Hier, Herr Bonnet, sind eure Zwirnerinnen, Hasplerinnen, Spinnerinnen und Weberinnen, sie zittern vor Kälte in ihren geflickten Baumwollappen, daß es einen Stein erweichen könnte, und doch sind sie es, welche die seidenen Roben der Mätressen der gesamten Christenheit gesponnen und gewebt haben. Die Ärmsten konnten bei dreizehnstündiger Arbeit nicht an ihr Äußeres denken, jetzt sind sie ohne Arbeit und können selber Staat machen in der Seide, die sie hergestellt haben. Seit sie ihre Milchzähne verloren, haben sie für euch Reichtümer geschaffen und selbst dabei verzichtet; jetzt haben sie Pause und wollen daher auch ein wenig von den Früchten ihrer Arbeit genießen. Auf, Herr Bonnet, bringt die Seide, Herr Harmel wird seine Musseline liefern, Herr Pouyer-Quertier seine Stoffe, Herr Pinet seine Stiefeletten für ihre lieben, kalten und feuchten Füßchen.- Von Kopf bis Fuß eingekleidet und ausgelassen vor Freude, wird es euch Freude machen, sie anzuschauen. Nur keine Ausflucht - ihr seid doch Menschenfreunde, nicht wahr, und Christen außerdem? Stellt euren Arbeiterinnen die Vermögen zur Verfügung, die sie für euch an ihrem eigenen Leib abgedarbt haben. Ihr seid Freunde des Handels? Fördert den Umsatz, hier habt ihr Verbraucher wie gerufen; gebt ihnen unbegrenzten Kredit. Ihr müßt dies ja auch gegenüber Geschäftsleuten tun, die ihr nie gesehen habt, die euch absolut nichts geschenkt haben, nicht mal ein Glas Wasser. Eure Arbeiterinnen werden bezahlen, wie sie es können: Wenn sie am Fälligkeitstag gambettisieren (*11) und ihre Unterschrift platzen lassen, werdet ihr sie für bankrott halten, und wenn sie nichts zu pfänden haben, werdet ihr verlangen, daß sie euch mit Gebeten bezahlen: Sie werden euch ins Paradies schicken, besser noch als eure wohlhabenden Pfaffen.«

      Statt in den Zeiten der Krise eine Verteilung der Produkte und allgemeine Belustigung zu verlangen, rennen sich die Arbeiter vor Hunger die Köpfe an den Toren der Fabriken ein. Mit eingefallenen Wangen, abgemagerten Körper überlaufen sie die Fabrikanten mit kläglichen Ansprachen: »Lieber Herr Chagot, bester Herr Schneider, geben Sie uns doch Arbeit, es ist nicht der Hunger, der uns plagt, sondern die Liebe zur Arbeit!«- Und, kaum imstande sich aufrechtzuerhalten, verkaufen die Elenden 12 bis 14 Stunden Arbeit um die Hälfte billiger als zur Zeit, wo sie noch Brot im Korbe hatten. Und die Herren industriellen Menschenfreunde benutzen die Arbeitslosigkeit, um noch billiger zu produzieren.

      Wenn die industriellen Krisen auf die Perioden der Überarbeit so notwendig folgen wie die Nacht dem Tag und erzwungene Arbeitslosigkeit bei grenzenlosem Elend nach sich ziehen, so bringen sie auch den unerbittlichen Bankrott mit sich. Solange der Fabrikant Kredit hat, läßt er der Arbeitswut die Zügel schießen, er pumpt und pumpt, um den Arbeitern den Rohstoff zu liefern. Er läßt drauflosproduzieren, ohne zu bedenken, daß der Markt überfüllt wird und daß, wenn er seine Waren nicht verkauft, er auch seine Wechsel nicht einlösen kann. In die Enge getrieben, fleht er den Rothschild an, wirft sich ihm zu Füßen, bietet ihm sein Blut an, seine Ehre. »Ein klein wenig Gold würde meinem Geschäft gut tun«, antwortet der Rothschild, »Sie haben 20 000 Paar Strümpfe auf Lager, die 20 Sous wert sind; ich nehme sie für 4 Sous.« Ist der Handel gemacht, so verkauft Rothschild zu 6 und 8 Sous und steckt lebendige 100-Sousstücke ein, für die er keinem etwas schuldet; der Fabrikant aber hat seinen Aufschub nur erlangt, um desto gründlicher pleite zu gehen. Endlich tritt der allgemeine Zusammenbruch ein und die Warenlager laufen über; da werden dann so viel Waren aus dem Fenster herausgeworfen, daß man gar nicht begreifen kann, wie sie zur Tür hereingekommen sind. Nach Hunderten von Millionen beziffert sich der Wert der zerstörten Waren; im vorigen Jahrhundert verbrannte man sie oder warf sie ins Wasser. [11]

      Bevor sie sich aber zu dieser Maßregel entschließen, durchlaufen die Fabrikanten die Welt auf der Suche nach Absatzmärken für die angehäuften Waren; sie verlangen von ihrer Regierung, den Kongo anzugliedern, Tonking zu erobern, die Mauern Chinas zusammenzuschießen, nur damit sie ihre Baumwollartikel absetzen können. In den letzten Jahrhunderten kämpften England und Frankreich ein Duell auf Leben und Tod, wer von ihnen das ausschließliche Vorrecht haben werde, in Amerika und Indien zu verkaufen. Tausende junger, kräftiger Männer haben in den Kolonialkriegen des 16., 17. und 18. Jahrhunderts mit ihrem Blut das Meer gefärbt.

      Wie an Waren, so herrscht auch Überfluß an Kapitalien. Die Finanziers wissen nicht mehr, wo dieselben unterbringen; so machen sie sich dann auf, bei jenen glücklichen Völkern, die sich noch Zigaretten rauchend in der Sonne räkeln, Eisenbahnen zu bauen, Fabriken zu errichten und den Fluch der Arbeit zu importieren. Und dieser französische Kapitalexport endet eines schönen Tages mit diplomatischen Verwicklungen: in Ägypten wären sich Frankreich, England und Deutschland beinahe in die Haare geraten, um sich zu vergewissern, wessen Wucherer zuerst bezahlt werden, und mit Kriegen wie in Mexiko, wo man französische Soldaten hinschickte, die Rolle von Gerichtsvollziehern zur Eintreibung fauler Schulden zu spielen. [12]

      Diese persönlichen und gesellschaftlichen Leiden, so groß und unzählbar sie auch sind, so ewig sie auch erscheinen mögen, werden verschwinden wie die Hyänen und die Schakale beim Herannahen des Löwen, sobald das Proletariat sagen wird: »Ich will es«. Aber damit ihm seine Kraft bewußt wird, muß das Proletariat die Vorurteile der christlichen, ökonomischen und liberalistischen Moral mit Füßen treten; es muß zu seinen natürlichen Instinkten zurückkehren, muß die Faulheitsrechte ausrufen, die tausendfach edler und heiliger sind als die schwindsüchtigen Menschenrechte, die von den übersinnlichen Anwälten der bürgerlichen Revolution wiedergekäut werden; es muß sich zwingen, nicht mehr als drei Stunden täglich zu arbeiten, um den Rest des Tages und der Nacht müßig zu gehen und flott zu leben.

      Bis hierher war meine Aufgabe leicht; ich hatte nur wirkliche, uns allen leider nur zu bekannte Übel zu schildern. Aber das Proletariat zu überzeugen, daß die zügellose Arbeit, der es sich seit Beginn des Jahrhunderts ergeben hat, die schrecklichste Geißel ist, welche je die Menschheit getroffen, daß die Arbeit erst dann eine Würze der Vergnügungen der Faulheit, eine dem menschlichen Körper nützliche Leidenschaft sein wird, wenn sie weise geregelt und auf ein Maximum von drei Stunden täglich beschränkt wird - das ist eine Aufgabe, die meine Kräfte übersteigt. Nur Ärzte, Fachleute für Gesundheitsvorsorge und kommunistische Ökonomen können sie unternehmen. In den nachfolgenden Seiten werde ich mich auf den Nachweis beschränken, daß angesichts der modernen Produktionsmittel und ihrer unbegrenzten Vervielfältigungsmöglichkeiten die übertriebene Leidenschaft der Arbeiter für die Arbeit gebändigt und es ihnen zur Pflicht gemacht werden muß, die Waren, die sie produzieren, auch zu verbrauchen.

      Was der Überproduktion folgt

      Ein griechischer Dichter aus der Zeit Ciceros, Antipatros, besang die Erfindung der Wassermühle (zum Mahlen des Getreides) als Befreierin der Sklavinnen und Errichterin des goldenen Zeitalters:

      »Schonet der mahlenden Hand, o Müllerinnen, und schlafet sanft! Es verkündet der Hahn euch den Morgen umsonst! Däo hat die Arbeit der Mädchen den Nymphen befohlen, und jetzt hüpfen sie leicht über die Räder dahin, daß die erschütterten Achsen mit ihren Speichen sich wälzen, und im Kreise die Last drehen des wälzenden Steins. Laßt uns leben das Leben der Väter, und laßt uns der Gaben arbeitslos uns freun, welche die Göttin uns schenkt.« (*12)

      Ach! Die Zeit der Muße, die der heidnische Dichter verkündete, ist nicht gekommen; die blinde, perverse und mörderische Arbeitssucht hat die Maschine aus einem Befreiungsinstrument in ein Instrument zur Knechtung freier Menschen umgewandelt: die Produktionskraft der Maschine verarmt die Menschen.

      Eine gute Arbeiterin verfertigt auf dem Handklöppel gerade fünf Maschen in der Minute; gewisse Klöppelmaschinen fertigen in derselben Zeit dreißigtausend. Jede Minute der Maschine ist somit gleich hundert Arbeitsstunden der Arbeiterin, oder vielmehr, jede Minute Maschinenarbeit ermöglicht der Arbeiterin zehn Tage Ruhe. Was für die Spitzenindustrie gilt, gilt mehr oder weniger für alle durch die moderne Mechanik umgestalteten Industrien. Was sehen wir aber? Je mehr sich die Maschine vervollkommnet und mit beständig wachsender Schnelligkeit und Präzision die menschliche Arbeit verdrängt, verdoppelt der Arbeiter noch seine Anstrengungen, anstatt seine Ruhe entsprechend zu vermehren, als wollte er mit den Maschinen wetteifern. O törichte und mörderische Konkurrenz!

      Um der Konkurrenz zwischen Mensch und Maschine freie Bahn zu verschaffen, haben die Proletarier die weisen Gesetze, welche die Arbeit der Handwerker der alten Zünfte beschränkten, abgeschafft, die Feiertage unterdrückt. [13] Denkt ihr, daß die Arbeiter, als sie damals von sieben Tagen nur fünf arbeiteten, nur von Luft und frischem Wasser gelebt hätten, wie die verlogenen Ökonomen uns vorerzählen? So ein Quatsch! Sie hatten Mußezeit, um die irdischen Freuden zu kosten, um zu lieben und zu scherzen, um vergnügt zu Ehren des lustigen Gottes des Müßiggangs Tafel zu halten. Das grämliche, im Protestantismus verheuchelte England hieß damals das »fröhliche England« (Merry England). Rabelais, Quevado, Cervantès, die unbekannten Verfasser der Schelmenromane lassen uns das Wasser im Mund zusammenlaufen mit ihren Schilderungen jener monumentalen Schlemmereien [14], die man sich damals zwischen zwei Schlachten und zwei Verheerungen schmecken ließ und bei denen »an nichts gespart wurde«. Jordaens und die niederländische Schule haben sie uns auf ihren lebenslustigen Gemälden dargestellt. Erhabene Riesenmägen, was ist aus euch geworden? Erhabene Geister, die ihr das ganze menschliche Denken umfaßtet, wo seid ihr hin? Wir sind durch und durch verzwergt und entartet. Die Entbehrungen, die Kartoffel, gefärbter Wein und der preußische Schnaps haben in raffinierter Verbindung mit Zwangsarbeit unsere Körper erschlafft und unseren Geist verkleinert. Und während der Mensch seinen Magen zusammenschnürt und die Produktivität der Maschine wächst, wollen uns die Ökonomen die Malthussche Theorie (*13), die Religion der Enthaltsamkeit und das Dogma der Arbeit predigen? Man sollte ihnen lieber die Zunge ausreißen und den Hunden zum Fraß vorwerfen.

      Da jedoch die Arbeiterklasse in ihrer Einfalt sich den Kopf hat verdrehen lassen und sich mit ihrem kindlichen Ungestüm blindlings in Arbeit und Enthaltsamkeit gestürzt hat, so sieht sich die Kapitalistenklasse zu erzwungener Faulheit und Üppigkeit, zur Unproduktivität und Überkonsum verurteilt. Und wenn die Überarbeit des Proletariers seinen Körper abrackert und seine Nerven zerrüttet, so bringt sie dem Bourgeois nicht weniger Leiden.

      Die Enthaltsamkeit, zu welcher sich die produktive Klasse hat verurteilen lassen, macht es der Bourgeoisie zur Pflicht, sich der Überkonsumtion der zuviel verfertigten Produkte zu widmen. Zu Anfang der kapitalistischen Produktion, vor ein oder zwei Jahrhunderten, war der Bourgeois noch ein ordentlicher Mann mit vernünftigen und friedlichen Sitten: er begnügte sich mit einer Frau, wenigstens beinahe, er trank nur, wenn er Durst, und aß nur, wenn er Hunger hatte. Er überließ den Höflingen und Hofdamen die adligen Tugenden der Ausschweifung. Heute gibt es keinen Sohn eines Emporkömmlings, der nicht glaubt, er müsse die Prostitution fördern und seinen Körper verquecksilbern, um der Schufterei, der sich die Arbeiter in den Quecksilberminen aussetzen, einen Sinn zu geben. (*14) Es gibt keinen Bourgeois, der sich nicht mit Trüffelkapaunen und mit herangeschafftem edlen Wein vollstopft, um die Geflügelzüchter von La Flèche und die Winzer des Bordelais zu fördern. Bei diesem Geschäft geht der Körper schnell zugrunde, die Haare fallen aus, das Zahnfleisch geht zurück, der Rumpf deformiert, der Bauch schwillt an, die Brust wird asthmatisch, die Bewegungen werden schwerfälliger, die Gelenke steif, die Glieder gichtig. Andere, die zu schwach sind, um die Anstrengung der Ausschweifung zu ertragen, aber mit der Neigung zu Klugscheißerei ausgestattet, dörren ihr Gehirn aus, wie die Garnier von der politischen Ökonomie oder die Acollas von der juristischen Philosophie, und hecken dickbändige, schlafsuchterregende Bücher aus, um die Mußestunden von Schriftsetzern und Buchdruckern auszufüllen.

      Die Frauen von Welt führen ein Märtyrerleben. Um die feenhaften Garderoben, bei deren Herstellung sich die Schneiderinnen zugrunde richten, zu probieren und zur Geltung zu bringen, schlüpfen sie von morgens bis abends von einer Robe in die andere; stundenlang liefern sie ihren hohlen Kopf Haarkünstlern aus, die um jeden Preis ihre Leidenschaft für die Aufschichtung falscher Haare befriedigen wollen. Eingeschnürt in Korsetts, die Füße in engen Stiefeletten, den Busen entblößt, daß ein Pionier darüber rot werden könnte, drehen sie sich die ganze Nacht hindurch auf ihren Wohltätigkeitsbällen, um einige Sous für die Armen zusammenzubringen. O ihr Heiligen!

      Um ihrer doppelten gesellschaftlichen Funktion als Nichtproduzent und Überkonsument nachzukommen, mußte die Bourgeoisie nicht nur ihren bescheidenen Bedürfnissen Zwang antun, sich die ihr seit zwei Jahrhunderten zur Gewohnheit gewordene Arbeitsamkeit abgewöhnen und sich einem zügellosen Luxus, dem Sich-vollstopfen mit Trüffeln, sowie syphilitischen Ausschweifungen ergeben, sie mußte auch eine enorme Masse Menschen der produktiven Arbeit entziehen, um sich Mitesser zu verschaffen.

      Einige Zahlen mögen beweisen, wie kollosal dieses Brachlegen von produktiven Kräften ist. Nach der Volkszählung von 1861 zählte die Gesamtbevölkerung von England und Wales 20 066 244 Personen, 9 776 259 männlich und 10 289 965 weiblich. Zieht man hiervon ab, was zu alt oder zu jung zur Arbeit, die Frauen, unproduktive Jugendliche und Kinder, dann die ideologischen Berufe, wie Regierung, Polizei, Kirche, Stadtverwaltung, Armee, Prostituierte, Künstler, Wissenschaftler etc., ferner alle, deren ausschließliches Geschäft der Verzehr fremder Arbeit in der Form von Grundrente, Zinsen, Dividenden etc., so bleiben in runder Zahl acht Millionen beiderlei Geschlechts und der verschiedenen Altersstufen, mit Einschluß sämtlicher in der Produktion, dem Handel, der Finanz etc. tätigen Kapitalisten. Von diesen acht Millionen kommen auf:

      Ackerbauarbeiter

      (mit Einschluß der Hirten und bei Pächtern wohnenden Ackersknechte und Mägde) 1 098 261 Arbeiter in Baumwoll-, Woll-, Flachs-,

      Hanf-, Seidefabriken und in Strickereien 642 607 Arbeiter in Kohlen- und Metallbergwerken 565 835 Arbeiter in Metallwerken (Hochöfen, Walzwerke etc.) 396 998 Dienende Klasse 1 208 648

      »Rechnen wir die Beschäftigten in allen Textilfabriken zusammen mit denen der Kohlen- und Metallbergwerke, so erhalten wir 1 208 442; rechnen wir sie zusammen mit dem Personal aller Metallwerke und Manufakturen, so ist die Gesamtzahl 1 039 605, beidemal kleiner als die Zahl der modernen Haussklaven. Welch erhebendes Resultat der kapitalistisch angewandten Maschinerie!« [15]

      Zu dieser ganzen dienenden Klasse, deren Zahl den Entwicklungsgrad der kapitalistischen Zivilisation widergibt, müssen wir die zahlreiche Klasse der Unglücklichen hinzurechnen, die sich ausschließlich der Befriedigung der kostspieligen und belanglosen Bedürfnisse der reichen Klassen widmen: Diamantschleifer, Spitzenarbeiterinnen, Luxusstickerinnen, Galanteriearbeiter, Modeschneider, Ausstatter der Lusthäuser etc. [16]

      Einmal in der absoluten Faulheit versunken und von dem erzwungenen Genuß demoralisiert, gewöhnte sich die Bourgeoisie trotz der Übel, welche ihr daraus erwachsen, bald an das neues Leben. Mit Schrecken sah sie jeder Änderung der Dinge entgegen. Angesichts der jammervollen Lebensweise, der sich die Arbeiterklasse resigniert unterwarf, und der organischen Verkümmerung, welche die unnatürliche Arbeitssucht zur Folge hat, steigert sich noch ihr Widerwille gegen jede Auferlegung von Arbeitsleistungen und gegen jede Einschränkung ihrer Genüsse.

      Und just zu dieser Zeit setzten es sich die Proletarier, ohne der Demoralisierung, welche sich die Bourgeoisie als eine gesellschaftliche Pflicht auferlegt hatte, im geringsten zu achten, in den Kopf, die Kapitalisten zwangsweise zur Arbeit anzuhalten. In ihrer Einfalt nahmen sie die Theorien der Ökonomen und Moralisten über die Arbeit ernst und schickten sich an, die Praxis derselben den Kapitalisten zur Pflicht zu machen. Das Proletariat proklamierte die Parole: »Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen.« Im Jahre 1831 erhob sich Lyon für »Blei oder Arbeit«; die Juni-Insurgenten von 1848 forderten das Recht auf Arbeit; und die Förderierten vom März bezeichneten ihren Aufstand als die Revolution der Arbeit.

      Auf diese Ausbrüche barbarischer Wut auf bürgerliches Wohlleben und bürgerliche Faulheit konnten die Kapitalisten nur mit gewaltsamer Unterdrückung antworten; aber wenn sie auch diese revolutionären Ausbrüche zu unterdrücken vermochten, so wissen sie doch, daß selbst in dem Meere des vergossenen Blutes die absurde Idee des Proletariats, den Müßiggängern und Satten Arbeit aufzuerlegen, nicht ertränkt worden ist; und nur um dieses Unheil abzuwenden, umgeben sie sich mit Polizisten, Behörden und Kerkermeistern, die in einer mühseligen Unproduktivität erhalten werden. Heute kann niemand mehr über den Charakter der modernen Heere im unklaren sein; sie werden nur deshalb auf Dauer aufrechterhalten, um den »inneren Feind« niederzuhalten. So sind die Festungen von Paris und Lyon nicht gebaut worden, um die Stadt nach außen zu verteidigen, sondern um Revolten zu unterdrücken. Ein Beispiel, gegen das es keinen Widerspruch gibt, ist Belgien, dieses Schlaraffenland des Kapitalismus. Seine Neutralität ist von den europäischen Mächten verbürgt, und trotzdem ist seine Armee, im Verhältnis zur Bevölkerungszahl, eine der stärksten. Die glorreichen Schlachtfelder der tapferen belgischen Armee aber sind die Ebenen des Borinage und von Charleroi; in dem Blute von unbewaffneten Bergleuten und Arbeitern pflegt der belgische Offizier seinen Degen zu taufen und Abzeichen zu sammeln. Die europäischen Nationen haben keine Volks-, sondern Söldnerarmeen zum Schutze der Kapitalisten gegen die Wut des Volkes, das diese zu zehnstündiger Gruben- und Fabrikarbeit verdammen will.

      Die Arbeiterklasse hat, indem sie sich den Bauch zusammenschnürt, den Bauch der Bourgeoisie über alles Maß entwickelt, sie zu Überkonsum verdammt.

      Um sich diese mühselige Arbeit zu erleichtern, hat die Bourgeoisie eine Masse Leute von der Arbeiterklasse abgezogen und sie, die bedeutend höherstehend sind als jene, die in der nützlichen Produktion verblieben, ihrerseits zu Unproduktivität und Überkonsum verdammt. Aber so groß dieses Heer von unnützen Mäulern, so unersättlich seine Gefräßigkeit auch ist, es reicht immer noch nicht, um alle Waren zu konsumieren, welche die durch das Dogma von der Arbeit verdummten Arbeiter wie Besessene erzeugen, ohne sie konsumieren zu wollen, ohne sich darum zu kümmern, ob sich überhaupt Leute finden, die sie konsumieren.

      Und so besteht, angesichts der doppelten Verrücktheit der Arbeiter, sich durch Überarbeit umzubringen und in Entbehrungen dahinzuvegetieren, das große Problem der kapitalistischen Produktion nicht darin, Produzenten zu finden und ihre Kräfte zu verzehnfachen, sondern Konsumenten zu entdecken, ihren Appetit zu reizen und bei ihnen künstliche Bedürfnisse zu wecken.

      Und da die europäischen Arbeiter, vor Hunger und Kälte zitternd, sich weigern, die Stoffe, die sie weben, zu tragen, den Wein, den sie ernten, zu trinken, so sehen sich die armen Fabrikanten genötigt, wie Wiesel in ferne Länder zu laufen und dort Leute zu suchen, die sie tragen und trinken. Hunderte von Millionen und Milliarden sind es, welche Europa jährlich nach allen vier Enden der Welt zu Völkern exportiert, die nicht wissen, was sie damit anfangen sollen. [17] Die erforschten Erdteile sind ihnen nicht groß genug, daher brauchen sie jungfräuliches Land. Die Fabrikanten Europas träumen Tag und Nacht von Afrika, von der Sahara, von der Sudanbahn; mit angestrengter Aufmerksamkeit folgen sie dem Vordringen der Livingstone, der Stanley, der Du Chaillu, der de Brazza; offenen Mundes lauschen sie den wunderverheißenden Erzählungen dieser mutigen Reisenden. Welch unbekannte Wunder verbirgt nicht dieser »schwarze Kontinent«! Ganze Felder sind mit Elefantenzähnen besät, Flüsse von Kokosöl tragen Goldsand dahin, Millionen von schwarzen Hintern, nackt wie der Schädel von Dufaure oder Girardin, warten auf europäische Baumwolle, um Anstand zu erlernen, auf Schnapsflaschen und Bibeln, um die Tugenden der Zivilisation kennenzulernen.

      Aber alles das reicht nicht: die Bourgeois, die sich fettfressen, die Dienstbotenklasse, die zahlreicher ist als die produktive Klasse, fremde und barbarische Völker, die man mit europäischen Waren vollstopft - nichts, nichts vermag die Berge der Produktion zu erschöpfen, die sich höher und gewaltiger als die Pyramiden Ägyptens auftürmen: die Produktivität der europäischen Arbeiter trotzt allem Konsum, aller Verschleuderung. Die Fabrikanten wissen in ihrer Verwirrung nicht mehr, wo den Kopf lassen, sie können nicht Rohstoffe genug auftreiben, um die unmäßige, kaputte Leidenschaft ihrer Arbeiter für die Arbeit zu befriedigen. In unseren Wollfabriken wird aus schmutzigen und halbverfaulten Lumpen ein Tuch hergestellt, das Renaissance genannt wird und so lange hält wie Wahlversprechen. Anstatt der Seidenfaser ihre Einfachheit und natürliche Geschmeidigkeit zu lassen, überläd man sie in Lyon mit Mineralsalzen, die ihr Gewicht geben, sie aber brüchig und wenig brauchbar macht. Alle unsere Produkte sind verfälscht, um ihren Absatz zu erleichtern und ihre Haltbarkeit zu verkürzen. Unsere Epoche sollte das Zeitalter der Fälschung genannt werden, wie die ersten Epochen der Menschheit die Namen Steinzeit, Bronzezeit nach dem Charakter ihrer Produktion erhielten. Dummköpfe beschuldigen unsere frommen Fabrikanten des Betrugs, während sie in Wahrheit nur der Gedanke beseelt, den Arbeitern, die sich nicht in ein Leben mit verschränkten Armen fügen können, Arbeit zu geben. Diese Fälschungen, die einzig und allein menschlichen Rücksichten entspringen, jedoch den Fabrikanten, die sie praktizieren, famose Profite eintragen, sind zwar für die Qualität der Waren von verderblichster Wirkung, sind zwar eine unerschöpfliche Quelle von Vergeudung menschlicher Arbeit, aber sie kennzeichnen doch die geniale Menschenliebe der Bourgeois und die schreckliche Perversität der Arbeiter, die, um ihre lasterhafte Arbeitssucht zu befriedigen, die Herren Industriellen veranlassen, die Stimme ihres Gewissens zu ersticken und sogar die Regeln der kaufmännischen Ehrbarkeit zu verletzen.

      Und doch, trotz aller Überproduktion, trotz Warenfälschung überfüllen die Arbeiter in unzählbarer Menge den Markt und rufen flehendlich: Arbeit! Arbeit! Ihre Überzahl müßte sie veranlassen, ihre Leidenschaft zu zügeln - statt dessen treibt sie sie zur Raserei. Wo sich nur Aussicht auf Arbeit bietet, darauf stürzen sie sich; sie verlangen 12, 14 Stunden, um sich richtig ausleben zu können; und tags darauf liegen sie wieder auf dem Pflaster und wissen nicht, wie ihr Laster befriedigen. Jahr für Jahr treten in allen Industrien mit der Regelmäßigkeit der Jahreszeiten Stockungen ein; auf die für den Körper mörderische Überarbeit folgt für ein bis zwei Monate absolute Ruhe, und - keine Arbeit, kein Bissen. Wenn nun das Arbeitslaster im Herzen der Arbeiter teuflisch eingewurzelt ist, wenn es alle anderen natürlichen Instinkte erstickt, und wenn andererseits die von der Gesellschaft erforderte Arbeitsmenge notwendigerweise durch den Konsum und die Menge des Rohmaterials begrenzt ist, warum in sechs Monaten die Arbeit des ganzen Jahres verschlingen? Warum sie nicht lieber gleichmäßig auf die zwölf Monate verteilen, und jeden Arbeiter zwingen, sich das Jahr über täglich mit sechs oder fünf Stunden zu begnügen, anstatt sich während sechs Monaten mit täglich 12 Stunden den Magen zu verderben? Wenn ihnen ihr täglicher Arbeitsanteil gesichert ist, werden die Arbeiter nicht mehr miteinander eifersüchteln, sich nicht mehr die Arbeit aus der Hand und das Brot vom Mund wegreißen; dann werden sie, nicht mehr an Leib und Seele erschöpft, anfangen, die Tugenden der Faulheit zu üben.

      Was die Arbeiter, verdummt durch ihr Laster, nicht einsehen wollen: man muß, um Arbeit für alle zu haben, sie rationieren wie Wasser auf einem Schiff in Not. Das haben sogar Industrielle im Interesse der kapitalistischen Ausbeutung selbst verlangt: eine gesetzliche Einschränkung der Arbeitszeit. Im Jahre 1860 erklärte einer der größten Fabrikanten des Elsaß Herr Bourcart aus Gebweiler vor der gewerblichen Unterrichtskommision, daß »die Arbeit von 12 Stunden übermäßig ist und auf elf Stunden reduziert werden, daß sonnabends die Arbeit um zwei Uhr aufhören sollte. Ich empfehle diese Maßregel, obwohl sie auf den ersten Blick zu teuer scheint, wir haben sie in unseren Fabriken seit vier Jahren versucht und stehen uns gut dabei; die Durchschnittsproduktion ist gestiegen, anstatt zu fallen.«

      In seiner Studie Die Maschinen zitiert Herr F. Passy folgenden Brief eines belgischen Großindustriellen, eines Herrn Ottevaere: »Obwohl unsere Maschinen dieselben sind wie die der englischen Spinnereien, produzieren sie doch nicht so viel wie sie sollten, und wie dieselben Maschinen in England produzieren, trotzdem dort täglich zwei Stunden weniger gearbeitet wird ... Wir arbeiten zwei volle Stunden zuviel; ich bin überzeugt, daß wenn wir statt 13 Stunden nur elf arbeiteten, wir ebenso viel und infolgedessen wirtschaftlicher produzieren würden.«

      Aus anderer Quelle bestätigt Herr Leroy-Beaulieu, daß ein großer belgischer Manufakturist die Beobachtung gemacht hat, daß die Wochen, in welche ein Feiertag fällt, keine geringere Produktion aufweisen als die gewöhnlichen Wochen.« [18]

      Was das durch die Moralisten versimpelte Volk nicht gewagt hat, hat eine aristokratische Regierung gewagt. Unbekümmert um die hochmoralischen und wirtschaftlichen Einwände der Ökonomen, die wie Unglücksraben krächzten, daß die Fabrikarbeit um eine Stunde herabsetzen den Ruin der englischen Industrie herbeiführen hieße, hat die englische Regierung die zehnstündige Arbeitszeit gesetzlich eingeführt und streng überwacht; und nach wie vor ist England das erste Industrieland der Welt.

      Die große Erfahrung Englands liegt vor, die Erfahrung einiger intelligenter Kapitalisten liegt vor: sie beweisen unwiderlegbar, daß, um die menschliche Produktion zu steigern, man die Arbeitszeit herabsetzen und die Zahl der bezahlten Feiertage vermehren muß, und das französische Volk sieht es immer noch nicht ein. Aber wenn eine jämmerliche Verkürzung um zwei Stunden die englische Produktion um ein Drittel in zehn Jahren erhöht hat [19], welchen schwindelerregenden Vormarsch würde eine gesetzliche Verringerung des Arbeitstages auf drei Stunden für die französische Produktion bedeuten? Können die Arbeiter denn nicht begreifen, daß dadurch, daß sie sich mit Arbeit überbürden, sie ihre und ihrer Nachkommenschaft Kräfte erschöpfen, daß sie, abgenutzt, vorzeitig arbeitsunfähig werden, daß sie, aufgesogen und abgestumpft von einem einzigen Laster, nicht mehr Mensch sind, sondern menschliche Wracks, daß sie alle schönen Anlagen in sich abtöten, nur der rasenden Arbeitssucht zuliebe?

      Ach, wie Papageien plappern sie die Lektionen der Ökonomen nach: »Arbeiten wir, arbeiten wir, um den Nationalreichtum zu vermehren!« O ihr Idioten! Eben weil ihr zuviel arbeitet, entwickelt sich die industrielle Technik zu langsam. Laßt euer Geschrei und hört einen Ökonomen - es ist kein großes Licht, es ist nur Herr L. Reybaud, den wir glücklicherweise vor einigen Monaten verloren haben:

      »Im Allgemeinen richtet sich die Revolution in den Arbeitsmethoden nach den Bedingungen der Arbeitskräfte. Solange die Arbeitskräfte ihre Dienste billig anbieten, wendet man sie im Übermaße an; werden sie teurer, so sucht man sie zu sparen.« [20]

      Um die Kapitalisten zu zwingen, ihre Maschinen aus Holz und Eisen zu vervollkommnen, muß man die Löhne der Maschinen aus Fleisch und Blut erhöhen und die Arbeitszeit derselben verringern. Beweise dafür? Man kann sie zu hunderten erbringen. In der Spinnerei wurde die automatische Spinnmaschine (selfacting mule) in Manchester erfunden und angewendet, weil die Spinner sich weigerten, solange zu arbeiten wie früher.

      In Amerika bemächtigt sich die Maschine aller Zweige der Agrarproduktion, von der Butterfabrikation bis zum Getreidejäten. Warum? Weil die Amerikaner, frei und faul, lieber tausend Tode sterben möchten, als das Viehleben eines französischen Bauern zu führen. Die im glorreichen Frankreich so mühsame, mit so vielem Bücken verbundene Landarbeit ist im Westen Amerikas ein angenehmer Zeitvertreib in freier Luft, den man sitzend genießt und dabei gemächlich seine Pfeife raucht.

      Ein neues Lied, ein besseres Lied

      Wenn die Verkürzung der Arbeitszeit der gesellschaftlichen Produktion neue mechanische Kräfte zuführt, so wird die Verpflichtung der Arbeiter, ihre Produkte auch zu verzehren, eine enorme Vermehrung der Arbeitskräfte zur Folge haben. Die von ihrer Aufgabe, Allerweltsverbraucher zu sein, erlöste Bourgeoisie wird nämlich schleunigst die Menge von Soldaten, Beamten, Dienern, Kupplern usw., die sie der nützlichen Arbeit entzogen hatte, freigeben. Infolgedessen wird der Arbeitsmarkt so überfüllt sein, daß man ein eisernes Gesetz haben muß, das die Arbeit verbietet; es wird unmöglich sein, für diesen Schwarm bisher unproduktiver Menschen Verwendung zu finden, denn sie sind zahlreicher als die Heuschrecken. Dann wird man an die denken, die für den kostspieligen und nichtsnutzigen Bedarf dieser Leute aufzukommen hatten. Wenn keine Lakaien und Generäle mehr geschmückt, keine verheirateten oder unverheirateten Prostituierten mehr in Spitzen gehüllt, keine Kanonen mehr gegossen und keine Paläste mehr eingerichtet werden müssen, dann wird man mittels drakonischer Gesetze die Schnick-Schnack-, Spitzen-, Eisen-, Bau- Arbeiter und - Arbeiterinnen zu gesundem Wassersport und Tanzübungen anhalten, um ihr Wohlbefinden wieder herzustellen und die menschliche Art zu verbessern. Von dem Augenblick an, wo die europäischen Produkte am Ort verbraucht und nicht mehr zum Teufel geschickt werden, werden auch die Seeleute, die Verladearbeiter und die Fahrer anfangen, Däumchen drehen zu lernen. Dann werden die glücklichen Südseeinsulaner sich der freien Liebe hingeben können, ohne die Fußtritte der zivilisierten Ankömmlinge und die Predigten der europäischen Moral zu fürchten.

      Noch mehr. Um für alle Nichtsnutze der heutigen Gesellschaft Arbeit zu finden, und die immer weitere Vervollkommnung der Arbeitsmittel zu fördern, wird die Arbeiterklasse ihrem Hang zur Enthaltsamkeit, gleich der Bourgeoisie, Gewalt antun und ihre Konsumfähigkeit unbegrenzt steigern müssen. Anstatt täglich ein oder zwei Unzen zähes Fleisch zu essen, wenn sie überhaupt welches ißt, wird sie saftige Beefsteaks von ein oder zwei Pfund essen; statt katholischer als der Papst bescheiden einen schlechten Wein zu trinken, wird sie aus großen, randvollen Gläsern Bordeaux und Burgunder trinken, der keiner industriellen Taufe unterzogen ist, und das Wasser dem Vieh überlassen.

      Die Proletarier haben sich in den Kopf gesetzt, den Kapitalisten zehn Stunden Schmiede oder Raffinerie aufzuerlegen - das ist der große Fehler, die Ursache der sozialen Gegensätze und der Bürgerkriege. Nicht auferlegen, verbieten muß man die Arbeit. Den Rothschilds, den Says wird erlaubt werden, den Beweis zu liefern, daß sie ihr ganzes Leben lang vollkommene Nichtstuer gewesen sind; und wenn sie versprechen, trotz des allgemeinen Zuges zur Arbeit, als vollkommene Nichtstuer weiterzumachen, werden sie auf die Rechnung gesetzt und erhalten jeden Morgen auf dem zuständigen Rathaus ein 20-Francstück als Taschengeld. Die gesellschaftliche Zwietracht verschwindet. Die von Zinsen Lebenden und die Kapitalisten werden die allerersten sein, die sich zur Partei des Volkes schlagen, wenn sie einmal überzeugt sind, daß man ihnen nichts Böses will, sondern im Gegenteil sie von der Arbeit befreien will, Überkonsument und Vergeuder zu sein, mit der sie seit ihrer Geburt belastet sind. Diejenigen Bourgeois, die nicht in der Lage sind, ihren Titel als Nichtsnutz nachzuweisen, wird man ihren Instinkten nachgehen lassen: es gibt genügend abstoßende Berufe, um sie unterzubringen. Dufaure würde die öffentlichen Latrinen reinigen und Gallifet die räudigen Schweine und aufgeblähten Pferde abstechen, die Mitglieder des Gnadenausschußes werden, ins Gefängnis Poissy geschickt, das Vieh anzumerken, das zum Schlachten reif ist, die Senatoren, die am Beerdigungspomp hängen, werden Leichenträger spielen. Für andere wird man Berufe finden, die ihrer Intelligenz entsprechen. Lorgeril, Borglie würden Champagnerflaschen verkorken, doch wird man ihnen einen Maulkorb vorbinden, damit sie sich nicht vollsaufen. Ferry, Freycinet, Tirard würden Wanzen und Ungeziefer in Ministerien und anderen öffentlichen Häusern jagen. Allerdings müßten diese Leute außer Reichweite der Bürger gehalten werden, aus Angst vor ihren schlechten Gewohnheiten.

      Aber bittere und lange Rache wird man an den Moralisten nehmen, welche die menschliche Natur verdreht haben, an den Betbrüdern, Heuchlern, Scheinheiligen »und dem anderen derartigen Gesindel, das sich verstellt, um die Leute zu betrügen. Denn während sie dem einfachen Volk weismachen, sie wären mit geistlicher Betrachtung und Andacht, mit Fasten und Verzicht beschäftigt und hielten ihr bißchen Sterblichkeit nur eben so am Leben, lassen sie es sich Gott weiß wie wohl sein, et Curios simulant, sed bacchanalia vivunt (Sie tun als seien sie wie Curius, aber leben wie auf Bacchanalien) (*15). Das könnt ihr in großer Leuchtschrift von ihren roten Backen und ihren Wänsten ablesen, vorausgesetzt, sie pudern sich nicht mit Schwefel.« [21]

      An den großen Volksfesten, bei denen, anstatt Staub zu schlucken, wie beim bürgerlichen 15. August oder 14. Juli, die Kommunisten und Kollektivisten die Fläschchen kreisen, die Schincken herumreichen und die Becher hochleben lassen, werden die Mitglieder der Akademie der moralischen und politischen Wissenschaften, die Frack und Talar tragenden Pfaffen der ökonomischen, katholischen, protestantischen, jüdischen, positivistischen und freidenkerischen Kirche, die Vertreter des Malthusianismus, der christlichen, menschenfreundlichen, unabhängigen oder unterwürfigen Moral in gelbem Kostüm die Kerzen halten, bis sie sich die Finger verbrennen; und unter ausgelassenen Frauen, bei mit Fleisch, Früchten und Blumen beladenen Tafeln werden sie hungern, bei gefüllten Fässern dürsten. Viermal im Jahr, immer beim Wechsel der Jahreszeiten, wird man sie wie die Hunde von Scherenschleifern in Tretmühlen zehn Stunden lang Wind mahlen lassen. Die gleiche Strafe wird über Advokaten und Rechtsgelehrte verhängt.

      Um die Zeit totzuschlagen, die uns Sekunde für Sekunde tötet, wird man im Reich der Faulheit ständig Schauspiele und Theateraufführungen veranstalten - gefundene Arbeit für unsere bürgerlichen Gesetzgeber. Man wird sie zu Truppen zusammenstellen, die auf die Dörfer und Flecken ziehen und Gesetzgebungsvorstellungen aufführen. Generäle in Reitstiefeln, die Brust mit Tressen verschnürt, mit Orden und dem Kreuz der Ehrenlegion behängt, werden durch die Straßen und Plätze laufen und die lieben Leute einladen. Gambetta und Cassagnac, sein Kumpan, werden vorm Eingang ihre Späßchen aufführen. Cassagnac wird, als Stierkämpfer kostümiert, die Augen rollen, den Schnurrbart drehen, Feuer spucken und jeden mit der Pistole seines Vaters bedrohen, aber sich in ein Loch stürzen, sobald man ihm das Bild von Lullier zeigt. (*16) Gambetta wird über Außenpolitik palavern, über das kleine Griechenland, das ihm was vormacht und Europa in Brand steckt um die Türkei übers Ohr zu hauen; über das große Rußland, das ihn um den Verstand bringt mit dem Kompott, das es aus Preussen zu machen verspricht und das Westeuropa sämtliche Plagen an den Hals wünscht um im Osten sein Spiel zu treiben und die Staatsverdrossenheit im Innern zu erdrosseln; über Herrn von Bismarck, der ihm in seiner großen Güte erlaubte, sich zur Frage des Straferlasses zu äußern ... Dann wird er seinen riesigen dreifarbig bemalten Wanst entblößen, wird die Trommel rühren und die köstlichen Tierchen, die Fettammern, die Trüffeln, die Gläser voll Margaux und Yquem aufzählen, die er hinuntergestopft hat, um die Landwirtschaft zu fördern und die Wähler von Belleville bei Laune zu halten.

      In der Bude aber wird man zuerst die Wahlposse aufführen.

      Vor Wählern mit Holzschädeln und Eselsohren werden Bourgeois- Kandidaten, mit Stroh bekleidet, den politischen Freiheitstanz aufführen, indem sie sich vorne und hinten mit ihren Wahlprogrammen voller Versprechungen beschmieren, mit Tränen in den Augen von den Leiden des Volkes und mit klangvoller Stimme vom Ruhm Frankreichs reden. Worauf die Köpfe der Wähler im Chor ein kräftiges Iah! Iah! brüllen.

      Dann beginnt das große Stück: Der Diebstahl der Güter der Nation

      Das kapitalistische Frankreich, ein ungeheuerliches Weib mit rauhem Gesicht und kahlem Schädel, schlaff, mit welker, bleicher und aufgedunsener Haut, liegt schläfrig und gähnend mit glanzlosen Augen auf einem Sofa hingestreckt. Zu ihren Füßen verschlingt der industrielle Kapitalismus, ein Riesenapparat aus Eisen mit einer Affenmaske, mechanisch Männer, Frauen und Kinder, deren grauenhafte und herzzerreißende Schreie die Luft durchdringen. Die Bank, mit Marderschnauze, Hyänenkörper und Habichtskrallen, stiehlt ihm geschickt Hundert-Sous-Stücke aus der Tasche. Ganze Armeen elender, abgemagerter und in Lumpen gehüllter Proletarier, von Gendarmen mit blanker Klinge bewacht, getrieben von Furien, die sie mit der Hungerpeitsche geißeln, bringen Haufen von Waren, Fässer Wein und ganze Säcke von Gold und Korn und legen sie dem kapitalistischen Frankreich zu Füßen. Langlois, seine Hose in der einen Hand, in der anderen das Testament Proudhons (*17), das Haushaltsbuch zwischen den Zähnen, stellt sich an die Spitze der Verteidiger der Güter der Nation und zieht auf Posten. [22] Sobald die Lasten niedergelegt sind, verjagen sie die Arbeiter mit Bajonett- und Kolbenstößen, und öffnen den Händlern, den Industriellen und Bankiers die Pforten. Im wüsten Durcheinander stürzen die sich auf die Wertobjekte, heimsen die Fabrikwaren, die Goldbarren, die Säcke Getreide ein und leeren die Fässer. Endlich können sie nicht mehr und sinken in ihren Schmutz und ihre Kotze. Da bricht das Unwetter herein, die Erde wankt in ihren Fugen -- die geschichtliche Notwendigkeit tritt auf. Mit ehernem Fuß zertritt sie die Köpfe von denen mit Schluckauf, von denen die umhertorkeln, übereinanderfallen und nicht mehr fliehen können; mit gewaltiger Hand wirft sie das zitternde und angstschweißüberdeckte kapitalistische Frankreich über den Haufen.

      Wenn die Arbeiterklasse sich das Laster, welches sie beherrscht und ihre Natur herabwürdigt, gründlich aus dem Kopf schlagen und sich in ihrer furchtbaren Kraft erheben wird, nicht um die »Menschenrechte« zu verlangen, die nur die Rechte der kapitalistischen Ausbeutung sind, nicht um das »Recht auf Arbeit« zu fordern, das nur das Recht auf Elend ist, sondern um ein ehernes Gesetz zu schmieden, das jedermann verbietet, mehr als drei Stunden pro Tag zu arbeiten, dann wird die alte Erde, zitternd vor Wonne, in ihrem Inneren eine neue Welt sich regen fühlen -- aber wie soll man von einem durch die kapitalistische Moral verdorbenen Proletariat einen männlichen Entschluß verlangen!

      Wie Christus, die leidende Verkörperung der Sklaverei des Altertums, erklimmt unser Proletariat, Männer, Frauen und Kinder, seit einem Jahrhundert den harten Kalvarienberg der Leiden; seit einem Jahrhundert bricht Zwangsarbeit ihre Knochen, martert ihr Fleisch, zerrüttet die Nerven; seit einem Jahrhundert quält Hunger ihren Magen und verdummt ihr Gehirn ...

      O Faulheit, erbarme Du Dich des unendlichen Elends!

      O Faulheit, Mutter der Kunst und der edlen Tugenden, sei Du der Balsam für die Schmerzen der Menschheit!

      Anhang

      Unsere Moralisten sind sehr bescheidene Leute. Wenn sie auch das Dogma der Arbeit erfunden haben, so waren sie sich doch über den Einfluß desselben auf die Beruhigung der Seele, die Erheiterung des Geistes und die gesunde Funktion des Kreuzes und der übrigen Organe nicht ganz im Klaren: sie wollen die Sache erst einmal bei der Volksmasse probieren, das Experiment erst in anima vili (bei einem niederen Tier) machen, ehe sie es gegen die Kapitalisten kehren, deren Laster sie zu entschuldigen und gutzuheißen haben.

      Aber Philosophen zu vier Sous das Dutzend, warum denn euer Hirn so quälen, eine Moral auszutüfteln, deren Befolgung ihr euern Brotgebern nicht zu raten wagt? Wollt ihr euer Dogma von der Arbeit, auf das ihr so stolz seid, verhöhnt, verdammt sehen? So schlagt die Geschichte der alten Völker, die Schriften ihrer Philosophen und ihrer Gesetzgeber nach:

      »Ich vermag nicht zu sagen«, schreibt der Vater der Geschichtsschreibung, Herodot, »ob die Griechen die Verachtung, mit der sie auf die Arbeit blicken, von den Ägyptern haben, weil ich dieselbe Verachtung bei den Thrakern, bei den Skythen, bei den Persern und den Lydern verbreitet finde; mit einem Wort, weil bei den meisten Barbaren diejenigen, welche die Handwerke erlernen, und selbst deren Nachfahren in geringerer Achtung stehen als die übrigen Bürger ...; alle Griechen werden in diesen Grundsätzen erzogen, besonders die Lakedämonier.« [23]

      »In Athen waren nur die Bürger wirkliche Edle, die sich mit der Verteidigung und Verwaltung der Gemeinschaft beschäftigten, gleich den wilden Kriegern, von denen sie ihre Abstammung herleiteten. Um mit ihrer geistigen und körperlichen Kraft die Belange der Republik wahrzunehmen, mußten sie über ihre ganze Zeit frei verfügen und beluden die Sklaven mit der ganzen Arbeit. Ebenso durften in Lakedämonien selbst die Frauen weder spinnen noch weben, um ihrem Adel keinen Abbruch zu tun.« [24]

      Die Römer kannten nur zwei edle und freie Berufe: Landbau und Waffendienst. Alle Bürger lebten von Rechts wegen auf Kosten des Staates, ohne daß sie gezwungen werden konnten, für ihren Unterhalt durch eine der sordidae artes (schmutzige Künste, so nannten sie die Handwerke) aufzukommen, die von Rechts wegen den Sklaven zukamen. Als Brutus der Ältere das Volk aufwiegeln wollte, warf er Tarquinius dem Tyrannen vor allem vor, daß er freie Bürger zu Handwerkern und Maurern gemacht habe. [25]

      Die alten Philosophen stritten sich über den Ursprung der Ideen, aber sie waren sich einig, wenn es galt, die Arbeit zu verabscheuen.

      »Die Natur«, schreibt Plato in seiner Gesellschaftsutopie, in seiner Musterrepublik, »die Natur hat weder Schuhmacher noch Schmiede geschaffen; solche Berufe entwürdigen die Leute, die sie ausüben: billige Söldner, Elende ohne Namen, die durch ihren Stand bereits von den politischen Rechten ausgeschlossen sind. Was die Händler betrifft, die an Lug und Betrug gewöhnt sind, so wird man sie in der Gemeinde nur als ein notwendiges Übel betrachten. Der Bürger, der sich durch Handelsgeschäfte erniedrigt, soll für dieses Verbrechen bestraft werden. Wird er überführt, so soll er zu einem Jahr Gefängnis verurteilt werden. Bei jedem Rückfall ist die Strafe zu verdoppeln.« [26]

      In seiner Ökonomie schreibt Xenophon: »Die Leute, die sich mit Handarbeit abgeben, werden nie zu höheren Posten erhoben, und man hat ganz recht. Gezwungen, den ganzen Tag zu sitzen, einige sogar, ein beständiges Feuer auszuhalten, werden die meisten von ihnen es nicht verhindern können, daß ihr Körper sich verunstaltet und es ist kaum möglich, daß sich das nicht auch auf den Geist zurückwirkt.«

      »Was kann aus einem Laden Ehrenhaftes kommen?« erklärt Cicero, »und was kann der Handel Ehrenvolles hervorbringen? Alles, was Laden heißt, ist eines ehrenhaften Mannes unwürdig ..., da die Kaufleute, ohne zu lügen, nichts verdienen können; und was ist schändlicher als die Lüge? Deshalb muß das Gewerbe derer, die ihre Mühe und Geschicklichkeit verkaufen, als niedrig und gemein betrachtet werden, denn wer seine Arbeit für Geld hergibt, verkauft sich selbst und s
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 14:28:08
      Beitrag Nr. 163 ()
      Blue max,

      gut, für ein asoziales Ehepaar mit zwei oder mehr Kindern wird sichs "rechnen".
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 14:29:46
      Beitrag Nr. 164 ()
      PAhblöh - too long! :rolleyes:

      -cut-

      »Die Natur«, schreibt Plato in seiner Gesellschaftsutopie, in seiner Musterrepublik, »die Natur hat weder Schuhmacher noch Schmiede geschaffen; solche Berufe entwürdigen die Leute, die sie ausüben: billige Söldner, Elende ohne Namen, die durch ihren Stand bereits von den politischen Rechten ausgeschlossen sind. Was die Händler betrifft, die an Lug und Betrug gewöhnt sind, so wird man sie in der Gemeinde nur als ein notwendiges Übel betrachten. Der Bürger, der sich durch Handelsgeschäfte erniedrigt, soll für dieses Verbrechen bestraft werden. Wird er überführt, so soll er zu einem Jahr Gefängnis verurteilt werden. Bei jedem Rückfall ist die Strafe zu verdoppeln.« [26]

      In seiner Ökonomie schreibt Xenophon: »Die Leute, die sich mit Handarbeit abgeben, werden nie zu höheren Posten erhoben, und man hat ganz recht. Gezwungen, den ganzen Tag zu sitzen, einige sogar, ein beständiges Feuer auszuhalten, werden die meisten von ihnen es nicht verhindern können, daß ihr Körper sich verunstaltet und es ist kaum möglich, daß sich das nicht auch auf den Geist zurückwirkt.«

      »Was kann aus einem Laden Ehrenhaftes kommen?« erklärt Cicero, »und was kann der Handel Ehrenvolles hervorbringen? Alles, was Laden heißt, ist eines ehrenhaften Mannes unwürdig ..., da die Kaufleute, ohne zu lügen, nichts verdienen können; und was ist schändlicher als die Lüge? Deshalb muß das Gewerbe derer, die ihre Mühe und Geschicklichkeit verkaufen, als niedrig und gemein betrachtet werden, denn wer seine Arbeit für Geld hergibt, verkauft sich selbst und stellt sich auf eine Stufe mit den Sklaven.« [27]

      Proletarier, die man durch das Dogma der Arbeit verdummt hat, hört ihr die Sprache dieser Philosophen, die man euch mit eifersüchtiger Sorge verbirgt? Ein Bürger, der seine Arbeit für Geld hergibt, erniedrigt sich zum Rang eines Sklaven; er begeht ein Verbrechen, das jahrelanges Gefängnis verdient.

      Die christliche Heuchelei und die kapitalistische Frage nach der Nützlichkeit hatten diese Philosophen der alten Republiken noch nicht verdorben; da sie für freie Menschen lehrten, so sprachen sie unbefangen ihre Gedanken aus. Plato und Aristoteles, diese Riesendenker, denen unsere Cousin, Caro (*18) und Simon, und wenn sie sich auf die Fußspitzen stellen sollten, nicht bis an die Knöchel reichen, wollten, daß die Bürger ihrer Idealrepubliken die größte Muße genießen sollten, denn, setzt Xenophon hinzu, »die Arbeit nimmt die ganze Zeit in Anspruch und bei ihr hat man keine Zeit für die Republik und seine Freunde.« Nach Plutarch hatte Lykurg, »der weiseste aller Menschen«, deshalb den großen Anspruch auf die Bewunderung der Nachwelt, weil er den Bürgern der Republik Muße zusprach, indem er ihnen die Ausübung irgendeines Handwerks untersagte. [28]

      Aber, werden die Bastiat, Dupanloup (*19), Beaulieu und Konsorten der christlichen und kapitalistischen Moral antworten, diese Denker, diese Philosophen, predigten die Sklaverei. Ganz richtig, aber konnte es unter den wirtschaftlichen und politischen Verhältnissen ihres Zeitalters anders sein? Der Krieg war der normale Zustand der antiken Gesellschaften; der freie Mensch mußte seine Zeit der Beratung der Staatsangelegenheiten und der Sorge für die Verteidigung widmen; das Handwerk war damals zu unentwickelt und zu hart, als daß man neben seiner Ausübung seinem Beruf als Bürger und Soldat hätte nachgehen können; um Krieger und freie Bürger zu haben, mußten die Philosophen und Gesetzgeber in den Helden- Republiken Sklaven dulden. Aber lobpreisen nicht die Moralisten und Wirtschaftsexperten des Kapitalismus die moderne Sklaverei, das Lohnsystem? Und was sind es für Leute, denen der kapitalistische Sklave Muße verschafft? Den Rothschild, den Schneider, den Madame Boucicault -- unnütze und schädliche Schmarotzer, Sklaven ihrer Laster und ihrer Dienstboten.

      »Das Vorurteil der Sklaverei beherrschte den Geist von Aristoteles und Pythagoras«, hat man verächtlich geschrieben, und doch sah Aristoteles voraus: »Wenn jedes Werkzeug auf Befehl oder auch vorausahnend das ihm zukommende Werk verrichten könnte, wie des Dädalus` Meisterwerke sich von selbst bewegten, oder die Dreifüße des Hephaistos (*20) aus eigenem Antrieb an die heilige Arbeit gingen, wenn so die Webschiffchen von selbst webten, dann bräuchte der Werkmeister keinen Gehilfen, die Herren keine Sklaven.«

      Der Traum des Aristoteles ist heute Wirklichkeit geworden. Unsere Maschinen verrichten feurigen Atems, mit stählernen, unermüdlichen Gliedern, mit wunderbarer, unerschöpflicher Zeugungskraft, gelehrig von selbst ihre heilige Arbeit; und doch bleibt der Geist der großen Philosophen des Kapitalismus beherrscht vom Vorurteil des Lohnsystems, der schlimmsten Sklaverei. Sie begreifen noch nicht, daß die Maschine der Erlöser der Menschheit ist, der Gott, der den Menschen von den sordidae artes, den schmutzigen Künsten und der Lohnarbeit loskaufen, der Gott, der ihnen Muße und Freiheit bringen wird.





      Schönen Tag dann noch - gehe jetzt mein produktives Faulfieber pflegen! :laugh: Kaut IHR mal weiter ALTE
      HÜTE und unwesentliche Details durch!
      Typisch für Schweden: So von oben herab! :laugh:
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 14:30:35
      Beitrag Nr. 165 ()
      Na prima das sindja die die jetzt auch nix tun.:mad:
      Sag doch die ehrlichen für die Zukunft schaffenden sind die Arschlöcher:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 14:45:21
      Beitrag Nr. 166 ()
      So von Dr. zu Dr. - so war das von mir nun auch nicht gemeint - nur wenn es nicht zu einer Systemänderung (S1) führt - oder sogar noch mutwillig der Verblödung - also wissentlich der Systemerhaltung dient - dann ja, dann sind es in einem gewissen Umfang Arschlöcher - es gibt keine Zukunft der Arbeit im klassischen Sinne, eben aufgrund des technologischen Fortschrittes - folglich muß man sich halt was einfallen lassen, oder wie so üblich die ALTEN Tricks anwenden, die Methodik wird natürlich zeitgemäß raffinierter! - Was wollte ich noch sagen? ;)

      BTW: Arsch gilt in meinem "Kulturkreis" als Kompliment! ;)
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 15:14:40
      Beitrag Nr. 167 ()
      #157 Yep, yep! - Nur die Revolution entartet dann sicher wieder! :mad: :cry: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 15:32:54
      Beitrag Nr. 168 ()
      Lieber mal von Akademiker zu Akademiker:D
      Was hast du damit gemeint:confused:

      :laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 16:41:32
      Beitrag Nr. 169 ()
      #168 Gemeint habe ich ganze Menge - nur ich leide manchmal manchmal an dem Pseudo-Syndrom, welches mein (unzureichender) Wissensstand als allgemein anerkannte Grundbasis vorhanden ist, und bevorzuge es dann in radikaler Kurzform monumentale Manifeste zu publizieren (ob geklaut oder nicht) oder einfach nur mal mein Räppelchen aus dem Fenster zu halten! Wer ist jetzt i.A. der Minister für Volksaufklärung und Propaganda?
      Dr. Hartz ? :confused: :laugh: :kiss:

      Oder kurz gesagt - das System 1 checkt mal wieder ab, wann die Bevölkerung endlich richtig genug von der Schein-Regierung hat, und wieviel man denen noch aus der Tasche ziehen kann, ohne Strassenschlachten in Kauf nehmen zu müßen! Irgendwann geht auch der Bauer wieder mit der Mistgabel...:mad: Nicht zu vergessen die Leute, mit dem MG42 im Keller! :rolleyes:



      :rolleyes:;):laugh:
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 18:18:31
      Beitrag Nr. 170 ()
      Damit hatte ich auch mal praktische Erfahrung.:D

      Hab nen Motorblock von nem alten Capri durchlöchert und 2 cm dicke Eisenplatten.:cool:

      Keine Sorge, war nicht privat!!:laugh:
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 18:43:41
      Beitrag Nr. 171 ()
      Bei tachless gibt es einen zukünftigen HartzIV-Empfänger, der voller Freude kundgetan hat, dass er sich ab 1.1.05 besser stellt als bisher mit Arbeitslosenhilfe. Kein anderer Eintrag hat so viele Antworten wie dieser, es wurde keine Mühe gescheut ihn davon zu überzeugen, dass das nicht stimmen kann :laugh:
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 18:45:10
      Beitrag Nr. 172 ()
      Vom SPD-Propagandaministerium gepostet!!:laugh:
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 19:05:15
      Beitrag Nr. 173 ()
      Ne, er hat das vorgerechnet und seine Rechnung scheint zu stimmen :laugh:
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 19:10:46
      Beitrag Nr. 174 ()
      Grade habe ich nachgelesen, die reden ihm noch immer ein, dass das so nicht stimmen kann, auch weil er ein Haus hat und vergessen hat die Tilgung zu berücksichtigen :laugh:
      Seine Tilgung beträgt aber nur 65,- Euro und da er und seine Frau nicht rauchen, was ja wesentlich teurer käme, so sein Argument, kann er sich diese 65,- Euro leisten :laugh:
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 19:15:03
      Beitrag Nr. 175 ()
      MEHR Geld fuer Frauen mit Harz IV
      Text: bin Alleinerziehend, habe ein Kind, warum hasst Ihr mich ? Ich bekam bisher 900 Euro, jetzt durch Harz IV bekomme ich fast 60 Euro mehr Geld. Warum seid Ihr dagegen ?
      www.tachless de

      Jetzt bricht der Neid innerhalb der HartzIV-Empfänger aus :D
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 19:28:17
      Beitrag Nr. 176 ()
      Jetzt wird mir auch bewußt, warum die Assos alle haufenweise Kinder haben. :mad:
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 19:29:23
      Beitrag Nr. 177 ()
      Ist schon lustig, wie die Linken jetzt die Sozialkürzungen verteidigen. Hätte die CDU das gemacht, hätten die aber ein unglaubliches Gezeter veranstaltet und so vernünftig wie die CDU hätte sich die SPD mit Sicherheit nicht verhalten und so etwas mitbeschlossen!
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 20:38:58
      Beitrag Nr. 178 ()
      Newnoise
      das ist eine Frage der Vernunft und nicht von Rechts oder Links! Im übrigen trägt das Gesetz die Handschrift der Union!

      Das Geschnatter der Wendehälse

      Von Alwin Schröder

      "Handwerkliche Fehler", "Chaos-Sumpf": Nahezu jeden Tag geißelt die Opposition das Reformgesetz Hartz IV. Dabei wurde es mit den Stimmen von Union und FDP verabschiedet. Doch davon wollen heute viele nichts mehr wissen.

      Bayerns Ministerpräsident Stoiber, Sachsens Regierungschef Milbradt: "Soziale Schieflage"
      Hamburg - Der Hamburger Wirtschaftssenator Gunnar Uldall (CDU) ist in diesen Tagen die große Ausnahme, wenn es um Hartz IV geht. Denn er ist einer der wenigen Unions-Politiker, die keine Nachbesserungen an dem Reformgesetz fordern. Im Gegenteil: Er lobt Wolfgang Clement. Den Wirtschaftsminister könne er "zu seiner klaren Linie nur beglückwünschen und ihn ermuntern, so weiterzumachen", sagte Uldall dem "Hamburger Abendblatt". Seine Parteifreunde fordert er auf, die Kritik an Hartz IV einzustellen.

      Das sehen seine Kollegen in CDU und CSU aber anders. Der Arbeitsmarktexperte der CSU-Landesgruppe, Johannes Singhammer, kritisierte: "Clement versinkt von Tag zu Tag mehr im Chaos-Sumpf." Sachsens Regierungschef Georg Milbradt erwägt sogar, aus Protest gegen das Arbeitsmarktreformgesetz bei den Montagsdemonstrationen mitzumarschieren. Milbradt sagt, bei der letzten Abstimmung im Bundesrat Hartz IV nicht zugestimmt zu haben. Das stimmt zwar - aber in der entscheidenden Sitzung des Vermittlungsausschusses im Dezember vergangenen Jahres hatte er den geplanten Leistungskürzungen ausdrücklich zugestimmt. Das Veto galt lediglich den neu geordneten Verwaltungszuständigkeiten.

      In einer nächtlichen Sitzung hatte sich der Vermittlungsausschuss unter Leitung von Bremens Bürgermeister Henning Scherf (SPD) am 19. Dezember auf einen Kompromiss zum Reformvorhaben geeinigt. Man sei zu der Überzeugung gelangt, dass die Union das Gesetz nicht blockieren dürfe, sagte Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber. Die CDU/CSU sei zwar "nicht das Hilfsaggregat der Bundesregierung", teilte er vor der Abstimmung im Bundesrat mit. Ein Abrücken vom Votum des Ausschusses würde eine "chaotische Entwicklung einleiten". Heute fordert Stoiber, es müssten per Rechtsverordnung "Härtefallregelungen" bei der Umsetzung von Hartz IV erlassen werden. Er beklagt eine "soziale Schieflage".

      "Der Schaden, wenn das Gesetz nicht käme, wäre größer", sagte damals auch sein hessischer Kollege Roland Koch. Dem Ministerpräsidenten ging das Reformpaket sogar nicht weit genug. Hessen hatte vor der Verabschiedung das Existenzgrundlagengesetz (EGG) eingebracht, mit dem CDU und CSU einen staatlich geförderten Niedriglohnsektor einrichten wollten. Langzeitarbeitslose sollten zur Annahme kommunaler Beschäftigungsangebote verpflichtet und Arbeitsverweigerung schärfer sanktioniert werden. Die Opposition wollte also noch wesentlich härtere Vorgaben bei Hartz IV als Rot-Grün. Knapp acht Monate später sprechen Union und FDP von "handwerklichen Fehlern". Und Koch fordert Städte und Gemeinden in seinem Land zum Boykott von Hartz IV auf.

      In der entscheidenden Nacht hatte neben Stoiber auch CDU-Chefin Angela Merkel dem Kompromiss im Vermittlungsausschuss zugestimmt. Das Konzept "trägt die Handschrift der Union" und werde "Wachstum möglich machen", jubelte Merkel. Nun jedoch krittelt auch Merkel an dem Beschluss: Bei den Gesetzen seien "die Förderung, die Perspektive und die Vision für die Menschen nicht ausreichend gegeben". Allerdings müsse die Union die im Dezember beschlossenen Härten nun mittragen.

      Auch FDP-Chef Guido Westerwelle sagte wie Stoiber und Merkel Ja. Heute spricht sich seine Generalsekretärin Cornelia Pieper zum Beispiel "entschieden dagegen aus", dass Datschen dem Vermögen zugerechnet werden. Pieper ist Ostbeauftragte der Liberalen - und im September werden sowohl in Sachsen als auch in Brandenburg neue Landtage gewählt.

      Ähnlich ergeht es Jürgen Rüttgers. Dem CDU-Chef von Nordrhein-Westfalen stehen am 26. September Kommunalwahlen bevor. Rüttgers plädiert für eine "Generalrevision" von Hartz IV. Aus der Zeit der Entscheidung sind solch kritische Anmerkungen von ihm nicht bekannt.

      Die bevorstehenden Wahlen werden wohl einen Appell von Merkels Stellvertreterin Annette Schavan unwirksam machen: "Es ist nicht in Ordnung, von Beschlüssen abzurücken in dem Moment, in dem Widerstand aufkommt."
      www.spiegel.de
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 21:49:30
      Beitrag Nr. 179 ()
      Stella:

      Wäre ich ab Januar davon betroffen, hätte ich bereits Kontakt aufgenommen, mit einem Krankenhaus oder Altenheim und nachgefragt ob ich einen 1-Euro-Job haben könnte, denn wer zuerst kommt, mahlt zuerst.

      Wenn Du bereit bist, im Krankenhaus oder Altenheim zu arbeiten, würdest Du nicht mal einen 1-Euro-Job brauchen, da wird weiterhin gesucht...

      Ansonsten stimme ich Dir voll zu. Wenn es ein Arbeitsloser unzumutbar findet, seine Meldepflicht zu erfüllen, dann stimmt was nicht. Andere müssen für das gleiche oder weniger Geld (Verkäuferin im Vergleich zum Arbeitslosen Akademiker mit ALG-Anspruch) nicht nur mal kurz beim Arbeitsamt vorbeischauen, sondern sich dafür 8 Stunden lang engagieren und dürfen von ihren Abgaben dann diejenigen noch unterstützen, die es unzumutbar finden, sich mal beim Arbeitsamt einzufinden. Oft natürlich ist das unzumutbar, weil dadurch die Schwarzarbeit erschwert wird.


      Im übrigen zum Hinweis, es gäbe keine Arbeitsplätze. Natürlich gibt es die, nämlich in dem Bereich, der derzeit schwarz geleistet wird. Hier wird durch stärkere Kontrolle, niedrigere Lohnnebenkoste und stärkere Pflichten für Arbeitslose zur Anwesenheit oder gemeinnütziger Arbeit mit Sicherheit eine Umkehr stattfinden, dass Schwarzarbeit abnimmt. Dann kann nämlich Ali nicht mehr "kostenlos" im Imbiss des Onkels aushelfen, wenn er gleichzeitig im Park Müll sammeln muss und Jürgen kann auch nicht seine Sozialhilfe durch billige Autoreparaturen und Sonja durch günstiges Frisieren aufbessern. Sie sind ja nicht zuhause, sondern im Park mit Ali.
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 22:29:10
      Beitrag Nr. 180 ()
      xylophon
      das hab ich auch schon gemacht, aber mit Kindern, ehrenamtlich :)
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 22:34:14
      Beitrag Nr. 181 ()
      und bin derzeit am Überlegen, ob ich nicht im Altenheim um die Ecke mal nachfragen soll!
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 23:03:26
      Beitrag Nr. 182 ()
      Der Kommentator der NZZ sieht das aber gar nicht so erfolgversprechend:

      "...Die Frage der Lohnhöhe ist allerdings die Achillesferse der Reform. Eine Familie mit zwei Kindern wird in den neuen Bundesländern gemäss den Berechnungen des Wirtschaftsministeriums künftig ein Arbeitslosengeld II inkl. Wohngeld von 1130 bis 1350 Euro erhalten; hinzu kommt das Kindergeld von 308 Euro. Das ist mehr, als ein niedrig Qualifizierter in der Regel netto verdient. Härter wird es für Alleinlebende ohne Kinder, die auf 580 bis 740 Euro kommen werden, aber auch das liegt nicht sehr weit unter den tiefsten Netto-Löhnen; ausserdem kann es durch Schwarzarbeit aufgebessert werden. Ein Druck auf die Niedriglöhne ist somit kaum zu erwarten; dafür besteht auch kein politischer Konsens in Deutschland. Da ausserdem 70% bis 85% von Zusatzverdiensten zum Arbeitslosengeld II abgegeben werden müssen, werden die Arbeitsanreize gering sein. Deshalb wird die Lücke zwischen Arbeitsangebot und Nachfrage kaum schwinden. Stattdessen werden Hunderttausende von künstlichen staatlichen Arbeitsgelegenheiten für Langzeitarbeitslose geschaffen werden, ohne Aussicht auf einen Übergang in den ersten Arbeitsmarkt, ja mit der Gefahr, dort reguläre Stellen zu konkurrenzieren."
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 23:54:49
      Beitrag Nr. 183 ()
      179 #

      das ist ein trugschluß in krankenhäuser zumindest wird nicht gesucht sondern massiv stellen durch privatisierung und zusammenlegung abgebaut.

      das trifft besonders das pflegepersonal.

      frag mal nach in den krankenhäusern es werden dir dauernd gewichtige care-manager vor die füsse laufen und die krankenschwestern siehst du kaum so schnell müssen die wurschteln.

      irgendeiner sagte hier du bist beamter also sozusagen auf subventionierter position - stimmt das ?

      nicht das es mich persönlich interessiert aber deine beiträge bekämen dann vielleicht eine andere gewichtung.
      Avatar
      schrieb am 19.08.04 10:36:07
      Beitrag Nr. 184 ()
      eierdieb
      aber da geht es nicht um billige Hilfskräfte sondern um hoch qualifizierte Mitarbeiter, die abgebaut werden!
      Avatar
      schrieb am 19.08.04 10:51:55
      Beitrag Nr. 185 ()
      #182

      Das muss man sich noch einmal fett auf der Zunge zergehen lassen :

      "...Eine Familie mit zwei Kindern wird in den neuen Bundesländern gemäss den Berechnungen des Wirtschaftsministeriums künftig ein Arbeitslosengeld II inkl. Wohngeld von 1130 bis 1350 Euro erhalten; hinzu kommt das Kindergeld von 308 Euro. Das ist mehr, als ein niedrig Qualifizierter in der Regel netto verdient. ..."

      :mad::mad::mad:
      Avatar
      schrieb am 19.08.04 11:33:00
      Beitrag Nr. 186 ()
      Blue Max
      da ist der NZZ ein Fehler unterlaufen, und ich habe es auch überlesen! Im ALGII wird das Kindergeld vom Bedarfssatz abgezogen!

      http://www.free.de/FREE/projects/sofodo/themen/erwerbslosigk…
      Avatar
      schrieb am 19.08.04 11:41:12
      Beitrag Nr. 187 ()
      #186

      Sind dann aber immer noch 1350 Euro im Monat !
      Avatar
      schrieb am 19.08.04 15:07:34
      Beitrag Nr. 188 ()
      Was kommt nach Hartz IV ?

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,260480,00.html

      Clement (SPD) will Drückebergern statt Bargeld nur noch Lebensmittelmarken geben !

      :cool:
      Avatar
      schrieb am 19.08.04 15:42:00
      Beitrag Nr. 189 ()
      Auch die Mexikaner kämpfen nun gegen Hartz !!:D

      Der Ausbeuter wird den Konzern noch zugrunde richten.
      Wie Deutschland.
      Avatar
      schrieb am 19.08.04 20:11:09
      Beitrag Nr. 190 ()
      2003: VW-Arbeiter in Mexiko protestieren gegen 4-Tage-Woche

      Laut einer dpa-Meldung vom 14.7.2003 haben am Samstag in Puebla mehrere tausend Beschäftigte des mexikanischen Volkswagenwerks gegen Sparpläne bei VW demonstriert. "An der Demonstration nahmen auch zahlreiche Gewerkschafter aus anderen Branchen teil. Wegen eines drastischen Absatzeinbruchs auf dem US-Markt will VW in Mexiko die Tagesproduktion von August an um 23 Prozent verringern. Unternehmensleitung und Gewerkschaft verhandeln über ein Arbeitszeitmodell, mit dem die drohende Entlassung von 2.000 Mitarbeitern verhindern werden soll. Danach würden die Beschäftigten nur noch an vier Tagen pro Woche arbeiten und 20 Prozent weniger Lohn beziehen..."
      www.labour.net

      und in Deutschland versucht man Absatzeinbrüche mit Mehrarbeit ohne Lohnausgleich aufzufangen :laugh:

      Ein VW-Streik in Mexiko wurde von der Regierung untersagt :D
      Avatar
      schrieb am 19.08.04 20:12:34
      Beitrag Nr. 191 ()
      derdieschnautze...
      was ist in Mexiko geplant?
      Avatar
      schrieb am 19.08.04 21:53:25
      Beitrag Nr. 192 ()
      eierdieb, nach dem Studium war ich 1 Jahr "abhängig beschäftigt", 1 1/2Jahre selbstständig tätig und 3 Jahre Beamter auf Widerruf.

      Wofür ich mich aus welchen Gründen danach entschieden habe, geht keinen was an, schon gar nicht, als ich einen früheren Tätigkeitsbereich mal bei einem Boardtreffen genannt hatte und ein Arschloch sich nicht an die Zusage hielt, dass alles, was da geredet wird, nicht im Board auftaucht. Seitdem wird kein Wort mehr über mein Privatleben bekannt.

      Ansonsten nur der Hinweis, dass man kein Beamter sein muss mit besonderer Treuepflicht ggü dem Staat, um sich Gedanken über die Gesamtgesellschaft zu machen, die über das eigene Wohlergehen hinausgehen.
      Avatar
      schrieb am 19.08.04 21:58:43
      Beitrag Nr. 193 ()
      Stella,


      in Puebla in Mexico sind die VW Arbeiter im Streik, weil Hartz sogar die Ärmsten Mexicos noch abzockt.:D

      Die Streiks werden sich wohl hinziehen, bis Hartz 8% Lohnerhöhung und sonstige Benefits zusagt.

      Ein Arbeiter verdient da 600€, da haben sich Mexico und Deutschland ja fast angeglichen.

      Globalisation accomplished. :cool:
      Avatar
      schrieb am 19.08.04 22:56:54
      Beitrag Nr. 194 ()
      @ StellaLuna

      »und in Deutschland versucht man Absatzeinbrüche mit Mehrarbeit ohne Lohnausgleich aufzufangen«

      Selbstverständlich.

      Warum wunderst Du Dich, StellaLuna? Das ist doch der Sinn der von Dir verteidigten Sozialpolitik dieser Regierung.

      Die einen arbeiten mehr für weniger Lohn, die anderen werden entlassen und verhartztet.

      Wir erleben die hohe Kunst des neuen Wirtschaftspapstes: Clemens der fünf nach Zwölfte. Aber er ist nicht der einzig Verantwortliche. Da sind viele Kardinäle, darunter diejenigen, die sich auf seinen Stuhl setzen wollen.

      Obenan im neuen Kanon steht, daß es kein Problem der deutschen Wirtschaft gibt, welches nicht mit Entlassungen und Arbeitszeitverlängerungen samt Lohnsenkungen, umrahmt von einer generellen Entrechtung der abhängig Beschäftigten, zu lösen ist.

      Falsche Modellpolitik bei VW, Einbruch in den USA - das sind alles Ausreden ewig-gestriger Ketzer, die selbst auf dem Scheiterhaufen sich weigern, das neue Wirtschaftsevangelium anzunehmen.

      Der Krise u.a. mit allgemeiner Arbeitszeitverkürzung samt Lohnsenkungen entgegenzusteuern (und damit die Lohnnebenkosten an ihrem Ursprung zu bekämpfen durch geringere Arbeitslosigkeit) - derlei Lehren stehen in unserem Land auf dem
      Talkshow-Verbots-Index. Das hätte ja einen Anflug von Originalität, von Intelligenz. Je mehr es an dieser gebricht, desto verbissener verfolgt die politische Klasse in Deutschland den in Jahren mühsam gelernten, aber schlecht verstandenen, neoliberalen Kanon.

      mfg
      Leghorn
      Avatar
      schrieb am 19.08.04 23:24:59
      Beitrag Nr. 195 ()
      #192

      >>>Tätigkeitsbereich mal bei einem Boardtreffen genannt hatte <<<

      War das damals, als ihr 3 Mann hoch an einem Tisch mit dem Schild "Wallstreet" gesessen habt und euch die anderen Gäste für einen Karnickelverein gehalten haben?
      Avatar
      schrieb am 19.08.04 23:47:04
      Beitrag Nr. 196 ()
      Leghorn
      kann mich nicht erinnern, dass Clement mit Arbeitsplatzverlagerung drohte um Mehrarbeit durchzusetzen :laugh:
      wenngleich es von Vorteil wäre, wir würden unsere komplette Regierung plus Beamtentum, mit Ausnahme Polizei und Lehrer, nach China verlagern der geringen Lohnkosten wegen.
      Avatar
      schrieb am 20.08.04 00:41:34
      Beitrag Nr. 197 ()
      Der Superminister hat zuletzt im Falle Siemens die bekannte Vereinbarung ausdrücklich gutgeheißen. Es stimmt, daß er des öfteren gesagt hat, man müsse diese Frage "flexibel" angehen, und er befürworte keine generelle Verlängerung der Arbeitszeit. Sicher, solange es keine Probleme gibt, hält er das nicht für nötig. Aber wenn es eben Probleme gibt ...

      Wenn Politik nur noch im Vollzug von Forderungen der Großkonzerne besteht, die mit Auslagerung drohen, dann ist diese Demokratie am Ende.

      Aber auch wirtschaftlich hat dieses Land dadurch nichts zu gewinnen. In einem ist sich die SPD auch unter Schröder treu geblieben: im Unverständnis für die Probleme des Mittelstandes.

      Wenn man zum Beispiel in jüngster Zeit die Auseinandersetzung um die Einführung von Softwarepatenten auf europäischer Ebene sieht, so praktiziert diese Regierung den Ausverkauf der mittelständischen deutschen Softwareindustrie. Es gibt nur ganz wenige Nutznießer in Deutschland: an erster Stelle, welch Wunder, Siemens.

      Diese Softwarepatente, darunter nach amerikanischem Vorbild irrwitzige Trivialpatente, sind der Generalschlüssel, mit dem ein paar auserlesene internationale Konzerne nach Belieben mittelständische Konkurrenten plattmachen können. Und diese Regierung, Bundeskanzler und Bundesjustizministerin, nicken alles ab. Die vielfältigen Versuche deutscher Mittelständler, von dieser Regierung unterstützt zu werden, sind ins Leere gelaufen. Mit solchen Entscheidungen wird unser Land ökonomisch zerstört. Da gehen Chancen auf immer dahin. Dann kann man "Hartz endlos" auflegen, solche Tiefschläge gegen die eigene mittelständische Wirtschaft sind nicht zu kompensieren.

      Und am Ende, nach all diesen Gefälligkeiten, verabschiedet sich Siemens trotzdem hämisch lachend aus diesem Land, wenn nichts mehr abzugreifen ist.

      Was für ein Schauspiel.
      Avatar
      schrieb am 20.08.04 00:50:16
      Beitrag Nr. 198 ()
      Leghorn
      wir sind am Ende:

      BERLN, 19. August. Nach der Arbeitsmarktreform haben die Arbeitgeber einen grundlegenden Umbau der sozialen Sicherungssysteme gefordert. Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt sagte der Berliner Zeitung: "Die Sozialversicherungen müssen so umgebaut werden, dass sie eine Basissicherung bieten und gleichzeitig die Eigenverantwortung und die Eigenvorsorge des Einzelnen verstärkt wird." Diese Basissicherung müsse den Bürger vor Risiken schützen, die ihn individuell überfordern würden. Darüber hinaus müsse der Einzelne eigene Vorsorge treffen.

      Hundt forderte insbesondere eine Neugestaltung der Pflegeversicherung. "Es war falsch", so der Arbeitgeber-Präsident, "sie als eine paritätische, umlagefinanzierte Sozialversicherung einzuführen und die Beiträge an die Arbeitseinkommen zu koppeln. Dieser Fehler muss korrigiert werden." Wie in der Krankenversicherung müssten auch in der Pflegeversicherung die Beiträge vom Arbeitsverhältnis getrennt werden.

      Hundt warnte vor weiteren Reformverzögerungen. Wenn nicht schnell gehandelt werde, würden auf Dauer die Beiträge weiter ansteigen. Man sei weit von dem Ziel der rot-grünen Bundesregierung entfernt, die Beiträge für die Sozialversicherungen deutlich unter 40 Prozent zu senken. Die Arbeitskosten müssten aber gesenkt werden, um die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu verbessern. Hundt warf der Politik vor, ein Gesamtkonzept über den Umbau des Sozialstaats fehle. "Die Politik muss den Bürgern erklären, wo wir hin müssen, welche Schritte erforderlich sind und wo wir am Ende stehen." Weil dieses Konzept fehle, gebe es im Augenblick "diese aufgeregte Diskussion, in der alle Beteiligten ständig neue Vorschläge einbringen". Dies führe zu Verunsicherung und zu Ängsten, die sich auch in einer schwachen Konsumnachfrage niederschlagen würden, sagte der Arbeitgeber-Präsident.
      www.berlinerzeitung.de
      Avatar
      schrieb am 20.08.04 02:36:40
      Beitrag Nr. 199 ()
      @ StellaLuna


      Erst einmal sind diese Regierung und damit die SPD so ziemlich am Ende - vielleicht schafft sie es noch, in einer Großen Koalition ihre Regierungsherrlichkeit zu verlängern. Aber das war es dann.

      Wenn die Rot-Grüne-Regierung ihren Zweck erfüllt hat, die schweren ersten Breschen in den bundesdeutschen Sozialstaat zu schlagen, wird sie von den Konzernen fallengelassen. Diesen ersten Schlag mußte und konnte nur die SPD tun; bei einer Unionsregierung hätten die Gewerkschaften ganz anders reagiert. Klug ausgedacht, wenn es denn mit Bedacht geplant war.


      Ob diese Demokratie am Ende ist, entscheidet sich daran, inwieweit die Menschen genug Kraft aufbringen, ein Wörtchen mitzureden.

      Der Neoliberalismus versucht, die in den Unternehmen seit längerem praktizierten Managementmethoden der ständigen Reorganisierung, des systematischen In-Fluß-Haltens, der dauernden Veränderung der Arbeitsbedingungen und damit der totalen Verunsicherung der Beschäftigten auf die Organisation der gesamten Gesellschaft zu übertragen. Man könnte viel über die Sinnhaftigkeit dieser Methoden im Unternehmensumfeld schreiben (das Ergebnis ist m.E. überwiegend von kurzfristigen Erfolgen unter Inkaufnahme mittel- und langfristiger Auszehrungserscheinungen gekennzeichnet). Aber in dem hier interessierenden Kontext der Politik, zumal in Deutschland, wird das nicht so laufen, wie es Roland Berger und McKinsey gewohnt sind.

      Besonders in Ostdeutschland, aber unter einer dünnen Oberfläche auch in Westdeutschland, ist die Mentalität der Menschen von einem tiefsitzenden Bedürfnis nach Sicherheit geprägt. Dieses anzutasten ist für die politische Stabilität des Systems erheblich gefährlicher als die Beseitigung grundlegender Freiheitsrechte.

      Dabei reicht diese Mentalität viel weiter zurück als die Bismarcksche Sozialgesetzgebung. Sie gründet letzten Endes in der lutherischen und katholischen Prägung Deutschlands, die in Kultur und Gesellschaft über das Ende dieser Konfessionen hinauswirkt. Der Calvinismus mit seiner Sozialethik, dessen spätes säkulares Kind der Neoliberalismus ist, hat hier keinen Boden. Nur ideologisch verblendete, geschichtsunkundige Halbgebildete können dem Wahn verfallen, in Jahrhunderten gewachsene Mentalitäten einfach mal so innerhalb weniger Jahre auszuwechseln. Ja, der Neoliberalismus wird viel Schaden anrichten, sehr viel Schaden wahrscheinlich; aber er wird in Deutschland und in Kontinentaleuropa am Ende schmählich scheitern.

      Ich entnehme diese Sicherheit nicht nur meinem Geschichtsverständnis; bestätigt finde ich mich in Gesprächen mit Menschen der unterschiedlichsten sozialen Herkunft und Zugehörigkeit. Sie genießen, wenn sie können, ihren Wohlstand, aber sie wollen in einer walmartisierten Welt sozialer Eiseskälte und ständiger existentieller Unsicherheit nicht leben.

      mfg
      Leghorn
      Avatar
      schrieb am 20.08.04 03:49:43
      Beitrag Nr. 200 ()
      #198 StellaLuna

      In einem Punkt hat der Hund wohl Recht: Es war falsch, die Pflegeversicherung an die Arbeitseinkommen zu koppeln.

      Meines Erachtens sind ALLE sozialen Grundsicherungen mit Ankoppelung NUR ans Arbeitseinkommen falsch. Vor allen Dingen ist es falsch, daß sich bestimmte Berufsgruppen und Großverdiener so einfach aus der Solidargemeinschaft auskoppeln können.

      Ich glaube nicht, daß mit unseren Sozialkassen soviel Unfug getrieben werden könnte, wenn auch unsere Entscheidungsstrategen direkt an den Kosten beteiligt wären.

      derwelsche
      Avatar
      schrieb am 20.08.04 10:56:50
      Beitrag Nr. 201 ()
      #198

      "Dies führe zu Verunsicherung und zu Ängsten, die sich
      auch in einer schwachen Konsumnachfrage niederschlagen würden,
      sagte der Arbeitgeber-Präsident."

      Völliger Quatsch. Schwacher Konsum ??

      Na klar, alle die ich kenne (und Arbeit haben) haben mindestens
      100€ / Familienmitglied in private Rentenvorsorge gesteckt
      (Sind bei mir 400€/Monat - NETTO natürlich!!)

      Als nächstes dann die private Pflegeversicherung,
      private Zahnversicherung usw.

      Der Einzelhandel kann sich (natürlich auch wegen Hartz IV !!)
      für 2005 schonmal ganz warm anziehn - ich schätze minus
      10% - wenn´s gut läuft.....:eek::eek:
      Avatar
      schrieb am 20.08.04 11:06:31
      Beitrag Nr. 202 ()
      der welsche
      Du hast es auf den Punkt gebracht!

      Leghorn
      auch eine Unionsregierung hätte ähnliche wenn nicht die gleichen Probleme. Die sind ja nicht von heute auf morgen entstanden, die haben sich über Jahrzehnte entwickelt.

      ...entscheidet sich daran, inwieweit die Menschen genug Kraft aufbringen, ein Wörtchen mitzureden - ich hoffe nicht, denn sie sehen mehrheitlich nur ihre persönliche Situation. Eine Berliner Zeitung veröffentlichte heute eine HartzIV-Fragen und es war jemand dabei, der fragte, ob er seine Auslandswohnung behalten könnte. Vor diesem Hintergrund habe ich große Zweifel an der Einsicht bzw. Vernunft der "Masse", und ehrlich gesagt, das macht mir irgendwie auch Angst.
      Avatar
      schrieb am 20.08.04 11:15:47
      Beitrag Nr. 203 ()
      789456123
      gibt`s denn noch eine Steigerung von "Geiz ist Geil" :D
      Avatar
      schrieb am 20.08.04 11:21:31
      Beitrag Nr. 204 ()
      Sie genießen, wenn sie können, ihren Wohlstand, aber sie wollen in einer walmartisierten Welt sozialer Eiseskälte und ständiger existentieller Unsicherheit nicht leben.


      ....dann sollten sie allerdings aufhören, bei Wal-Mart und vor allem bei Aldi, Lidl, Media-Markt usw. zu kaufen, weil deren Preise letztlich genau auf dem Prinzip der Wal-Martisierung beruhen....
      Man kann nicht nur die Vorteile der Globalisierung in Anspruch nehmen (billige Produkte aus Fern-Ost) und hoffen, von den Nachteilen verschont zu bleiben. Der Unternehmer, der seine Arbeitsplätze dahin verlagert, wo es billiger ist, der verhält sich nicht anders als der Aldi- und Lidl-Käufer.
      Avatar
      schrieb am 20.08.04 11:28:57
      Beitrag Nr. 205 ()
      xylophon
      würden sie das tun, widersprächen sie dem Slogan "Ich bin doch nicht blöööööööööööd"!
      Avatar
      schrieb am 20.08.04 11:35:53
      Beitrag Nr. 206 ()
      ...es ist ja auch normal, dass sie es tun. Genau deshalb funktioniert ja auch die Marktwirtschaft besser als der Sozialismus. Weil die Leute ihren eigenen Vorteil suchen.


      Wenn man das aber anerkennt, dann muss man aber auch entsprechend reagieren - und damit auch denen, die für die Arbeitsplätze verantwortlich sind - also der Wirtschaft, Rahmenbedingungen liefern, die Arbeit in Deutschland finanzierbar halten. Weniger Bürokratie, weniger politische Einflussnahme auf Nebenkriegsschauplätzen, mehr innere Sicherheit, bessere Infrastruktur. Das kann unser Land wieder nach vor bringen oder vorn halten.
      Avatar
      schrieb am 20.08.04 11:48:43
      Beitrag Nr. 207 ()
      xylophon
      der Konsument sollte den gleichen Anspruch an sich stellen, den er an das Produkt hat! Wenn Anspruch und Verhalten in etwa übereinstimmen, dann wäre auch schon viel gewonnen.
      Avatar
      schrieb am 20.08.04 11:59:31
      Beitrag Nr. 208 ()
      welch seltene Einigkeit.....:eek::eek:
      Avatar
      schrieb am 20.08.04 12:07:22
      Beitrag Nr. 209 ()
      hatten wir das nicht schon einmal :confused:
      Avatar
      schrieb am 20.08.04 12:09:45
      Beitrag Nr. 210 ()
      doch doch, aber zuletzt eher selten....:)

      Was eher an mir liegt, ich hab mich von meinen linken Anfängen immer weiter entfernt....;)
      Avatar
      schrieb am 20.08.04 12:49:51
      Beitrag Nr. 211 ()
      xylophon großer Denkfehler:eek:
      ich empfehle allen im Aldi und Lidl zu kaufen, dann können wir auch mit weniger Geld auskommen und sind wettbewerbsfähiger. Zumindest im Lebensmittelbereich können wir sparen, im Klottenbereich sollte man doch lieber 1 Euro mehr ausgeben um Qualität zu haben.
      Aber wißt ihr wieviel 1 Hemd in China kostet. ca 2 Euro und wie wird es hier verkauft? 10-40 Euro.

      2tens , Globalisierung ist letztendlich gut, aber sie muß gut vorbereitet sein, und bei den Chinesen bin ich mir nicht sicher ob die von uns kaufen, die wollen nur verkaufen zu jedem Preis und das wird uns kaputt machen.
      Und wenn nun auch noch Indien aufgebaut wird, dann ist das sicherlich für uns nochmal schlimm, aber wenigstens ist die Mentalität der Inder anders.

      3tens und da wir immer weniger Steuern bezahlen ,Gesamt!! wird der Staat es nicht schaffen von seinen Schulden runter zu kommen. Und wenn das der Fall ist wird es nur 1 Lösung für diesen Staat geben.
      Und die wird gerade vorbereitet, aber das ist nur der Anfang.
      Und warum das alles, wo ist die Ursache. Pssst nicht drüber sprechen , sonst wirst du hier mit Pfui beschimpft.
      Gott hab uns alle lieb:rolleyes:
      Schönes Wochenend;)
      Avatar
      schrieb am 20.08.04 13:13:13
      Beitrag Nr. 212 ()
      Dr.Spezial
      Du empfiehlst allen bei Aldi und Lidl zu kaufen, sorry, aber das grenzt fast an Körperverletzung, für mich jedenfalls! Ich gehe da ja öfter rein, kaufe aber nicht ein, weil, ich muss gestehen, da vergeht mir der Appetit auf alles, sogar aufs Essen. Würde es nach den Inhalten in den Einkaufswägen gehen müssten wir in der Republik nur Großfamilien haben. Wer kann so viel essen, wie da eingekauft wird? Da schlägt doch die pure Gier zu!

      Wie kommt Oma mit ihrem Gehwägelchen zu Aldi oder Lidl? Die haben ihre Standorte doch meist etwas ausserhalb? Vergiss nicht die Generation 50+ ist im Kommen und die brauchen ihren Laden um die Ecke nicht nur zum Einkaufen auch zum Quasseln. Und die Tante-Emma-Läden bieten noch einen zusätzlichen Service, wenn man mal nicht rausgehen kann, liefern die nach Hause :)
      Avatar
      schrieb am 20.08.04 13:15:46
      Beitrag Nr. 213 ()
      Was war jetzt dein Problem:confused:
      Avatar
      schrieb am 20.08.04 13:15:57
      Beitrag Nr. 214 ()
      Dr.Spezialist
      dann können wir auch mit weniger Geld auskommen und sind wettbewerbsfähiger - bedeutet das für die Aldi- und Lidl-Käuferschicht, dass sie auf einen Teil ihres Lohns verzichten :confused:
      Avatar
      schrieb am 20.08.04 13:17:27
      Beitrag Nr. 215 ()
      Genau, das sollten sie tun, sonst geht noch mehr Produktivität ins Ausland
      Avatar
      schrieb am 20.08.04 13:18:30
      Beitrag Nr. 216 ()
      Die Frage stellt sich halt, wenn wir hier immer wettbewerbsfähiger werden , also billiger! wo holt sich dann der Staat das Geld für die Schuldentilgung her:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 20.08.04 13:18:39
      Beitrag Nr. 217 ()
      Dr.Spezialist
      ich habe mich durch Deinen Aufruf angesprochen gefühlt, das war wohl mein Problem. Keine 10 Pferde kriegen mich zu Aldi oder Lidl oder WalMart rein :mad:
      Avatar
      schrieb am 20.08.04 13:20:14
      Beitrag Nr. 218 ()
      Ich meine aber nur den Teil der Bevölkerung der eine hohe Sparquote hat und nicht die Sozialhilfeempfänger.
      Die können kaum noch verzichten, außer sie gehen in die Kirche und bekommen ihre Tips wie sie die Kohle hier abziehen können.
      kommt jetzt wieder ein Pfui:D
      Avatar
      schrieb am 20.08.04 13:33:02
      Beitrag Nr. 219 ()
      Dr.Spezialist
      wäre es nicht sinnvoller, die besser Verdienenden würden z. B. Bioprodukte kaufen und so die heimischen Bauern unterstützen und stärken oder aber z. B. die etwas teurere Wäsche eines deutschen Herstellers , oder aber einfach grundsätzlich mehr drauf schauen wo was produziert wurde und gezielter einkaufen.
      Avatar
      schrieb am 20.08.04 15:20:39
      Beitrag Nr. 220 ()
      StellaLuna es gibt nur den Weg des Abgebens und Sparsamkeit. Wenn du glaubst du kaufst mal gerade ein bisschen Deutsche Wäsche dann irrst du dich aber. Natürlich gibt es noch den ein oder anderen Hersteller (Trevima oder so ähnlich) die nur in Deutschland produzieren lassen, aber die meisten schon im Ausland . Oder glaubst du große Autofirmen kaufen nur deutsche Produkte, nee bestimmt nicht, dann hätten wir die Krise nicht.
      und Aldi, wieviel Markenprodukte vermutest du bei Aldi, Deinhardt Sekt? soll es dort auch geben, Ultje -Nüsse auch , habe mal so eine Faxmitteilung gelesen da war einiges aufgeführt.Finde das von diesen Firmen sehr gut.
      Aber das alles hat ja nix mehr mit Hartz zu tun.
      Hartz verhindert den Aufbau von Eigentum! Und wenn Leistung nix mehr bringt, dann können wir doch gleich Zuhause bleiben.
      bis denne;)
      Avatar
      schrieb am 20.08.04 16:54:02
      Beitrag Nr. 221 ()
      na also !

      liebe CDU-Wähler:

      Nach Populismus-Vorwürfen aus den eigenen Reihen haben sich führende CDU-Politiker wieder deutlicher zur Hartz-IV-Reform bekannt. "Die Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe ist notwendig", sagte CDU-Chefin Angela Merkel. SPD-Chef Franz Müntefering warf der Union "Heuchelei" vor. Die Bundesregierung stellte ungeachtet neuer Forderungen auch aus den eigenen Reihen klar, dass es keine Änderungen an der Reform geben werde.

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 20.08.04 18:31:39
      Beitrag Nr. 222 ()
      Dr.Spezialist
      Hartz verhindert den Aufbau von Eigentum! Und wenn Leistung nix mehr bringt, dann können wir doch gleich Zuhause bleiben - Ersteres verhindert nicht den Aufbau sondern fördert den Abbau von Eigentum. Und um dies zu verhindern, werden viele, nicht allen wird es leider möglich sein, sich doch sehr bemühen ganz schnell einen Job zu finden um ihr Eigentum nicht nur zu erhalten sondern zu vermehren.
      Wie der Presse zu entnehmen ist, findet derzeit ein Run auf Zeitarbeitsfirmen statt, das meine ich, ist ein erstes positives Signal.
      Avatar
      schrieb am 20.08.04 18:42:51
      Beitrag Nr. 223 ()
      #219,

      warum sollen wir teure deutsche Wäsche kaufen, die in Billiglohnländern produziert wurde?

      Von den Marken BOSS oder GARDEUR, die in Tunesien, der Türkei oder im Ostblock produzierern und Ihre Artikel in D noch teurer anbieten als zu Zeiten der Produktion in D, werde ich nichts mehr kaufen.

      Solange es nur um Gewinnmaximierung geht. Und um nix anderes geht es.
      Avatar
      schrieb am 20.08.04 21:53:45
      Beitrag Nr. 224 ()
      Stella,

      >>>Wie der Presse zu entnehmen ist, findet derzeit ein Run auf Zeitarbeitsfirmen statt, das meine ich, ist ein erstes positives Signal. <<<

      Run auf die "Seelenverkäufer" ein positives Signal? :confused::confused::confused:

      Stella, neeeeeeeeeeeeeeeeeeeein.
      Avatar
      schrieb am 20.08.04 21:54:01
      Beitrag Nr. 225 ()
      derdieschnauzelangsamvollhat, gebe dir uneingeschränkt recht, und das schlimme ist, wir selbst fördern dies noch indem wir Aktien kaufen:(
      Aber das wird sich wohl nicht zurückdrehen lassen:rolleyes:
      StellaLuna wieso schafft man Eigentum wenn man sich diesen Zeitarbeitsfirmen zur Verfügung stellt:confused:
      Das sind doch nur Leute die ihr Eigentum erhalten wollen, oder die zu ehrlich zum schmarotzen sind.
      Traurig das es soetwas gibt, wenn man sieht wieviel Angestellte in einem Arbeitsamt hausen. Da müsste ich wirklich mal was zu sagen haben, dann würd ich den Haufen aber anders organisieren.:cool:
      Unser Bundeskanzler hat es schon nicht leicht, wenn man sieht , daß er eigentlich nur das machen kann, was fast alle Parteien wollen.Ich persönlich würde mir mehr Ideen aus dem Süden wünschen, da sind m.E , die besten Politiker dieses Landes.
      Denke wir schauen uns das Chaos Anfang Januar mal an, und falls du mal in Arbeitslosigkeit geräts, wünsch ich dir viel Kraft für den 1 Euro Job im Altersheim.Und falls dein Häuschen zur Versteigerung kommt, falls du deinen 1 Euro Job nicht findest und ALGII in Anspruch nehmen mußt, macht nix, dann brauchen deine Kinder wenigstens nicht mehr arbeiten . Wofür schon?
      bis denne;)
      Avatar
      schrieb am 20.08.04 23:11:11
      Beitrag Nr. 226 ()
      #222 Stella,

      Ersteres verhindert nicht den Aufbau sondern fördert den Abbau von Eigentum. !

      Jetzt mal ehrlich, bei der wievielten Weinpulle bist du gerade?

      Hartz IV ist eine Gemeinheit, die die Meisten noch gar nicht
      überschauen. Weil sie sich nicht vorstellen können das
      sowas möglich ist.

      - Sparbücher von Kindern sollen geplündert werden.

      - Versprechen gegenüber >58-jährigen werden einfach vom
      Tisch gewischt. Basta!

      - Langjährige Beziehungen werden ruiniert.

      - Menschen werden ohne Rechtsgrundlage dem wirtschaft-
      lichen NICHTS übergeben.

      Dieses Gesetz ist eine Katastrophe!

      Und alle, die es beschlossen haben gehören geteert und ge-
      federt!
      Avatar
      schrieb am 21.08.04 00:45:31
      Beitrag Nr. 227 ()
      goldless
      wenn Du der Meinung bist, dass die Sparbücher von Kindern erhalten bleiben sollen von sagen wir durchschnittlich 10.000,- Euro, es darf aber auch a bisserl mehr sein, bleibt es Dir natürlich freigestellt zu spenden.

      Ich habe nicht mal an einer Pulle gerochen :D
      HartzIV: Wenn es den Leuten ans Eingemachte geht, d. h. an ihre Sparbücher, an ihre Lebensversicherungen kann man wohl nicht von Aufbau des Eigentums sprechen. Sie müssen bis auf einen Mindestsatz alles verbrauchen um in den Genuss staatlicher Unterstützung zu kommen. Ich nenne das Abbau!

      Warum werden langjährige Beziehungen ruiniert?

      ALGII leistet nur die notwendigste Hilfe zum Lebensunterhalt. Sucht man sich einen Job und sei es über Teilzeitarbeit, verdient man evtl. mehr und kann sich Eigentum schaffen (oder auch nicht) oder aber sein Eigentum erhalten bei rechtzeitiger Arbeitsaufnahme per 1.1.2005.

      Die Menschen wurden bislang auch ohne Rechtsgrundlage dem wirtschaftlichen NICHTS übergeben - Sozialhilfe, Arbeitslosenhilfe. Hat aber bislang bis auf die Betroffenen niemand gekümmert!

      Die Wirtschaft hat den Kanzler für diese Reform gelobt,
      und Frau Merkel und Herr Stoiber und die Union und die FDP unterstützen diese Reform! Ich kann mich nicht erinnern, dass es jemals in der Republik eine Reform gab, die diese Zustimmung seitens der Wirtschaft und der Politik hatte.
      Avatar
      schrieb am 21.08.04 01:45:27
      Beitrag Nr. 228 ()
      #227

      ... bei Wirtschaft und Politik gibt es ja auch nichts mehr zu differenzieren, wenn Elendsgestalten wie PR-Fritzen Marke Hunziger mit ihrem Geldköfferchen durch die Regierungsbänke flanieren, um sich die exakt maßgeschneiderte Politik für ihre Auftraggeber einfach einzukaufen.
      Avatar
      schrieb am 21.08.04 02:21:40
      Beitrag Nr. 229 ()
      #224
      Interesssanter Einwand - aber drehen wir den Spieß doch einfach mal um: seit wann ist die Vermittlung eines Arbeitsplatzes eine hoheitliche Aufgabe, die überdies vom Staat auch noch optimal erledigt wird ??? :confused::confused::confused:

      Wieso ist der private Arbeitsvermittler anrüchiger als der Agenturvirtuose, der schon um 9 überlegt, wann er sein letztes Stullenpaket auspackt :mad: :mad: :mad:
      Avatar
      schrieb am 21.08.04 03:17:12
      Beitrag Nr. 230 ()
      #227

      "Die Wirtschaft hat den Kanzler für diese Reform gelobt,
      und Frau Merkel und Herr Stoiber und die Union und die FDP unterstützen diese Reform! Ich kann mich nicht erinnern, dass es jemals in der Republik eine Reform gab, die diese Zustimmung seitens der Wirtschaft und der Politik hatte."

      Alles klar:

      1.) Die Wirtschaft freut sich über das neue Sklaventum

      2.) Die CDU ist noch verlogener als die SPD (Eine stolze Leistung :eek: )
      3.) Im Ausbeuten sind sich die Ausbeuter einig. :mad::mad:

      4.) Die "unteren Ärsche" bezahlen diese verlogene Selbstbeweihräucherung

      5.) Zeit für 4 Millionen auf die Straße zu gehn und diese
      Republik mal 2 Wochen lahmzulegen.

      6.) Immer dran denken: 4 Millionen kann NIEMAND ignorieren !! :D:D:D:D:D
      Avatar
      schrieb am 21.08.04 03:38:59
      Beitrag Nr. 231 ()
      EILMELDUNG !!!!

      Der Bundestag hat soeben Hartz V beschlossen !!

      Stolpe: "Leider haben wir durch eine Mautpolitik, die die Arbeitsplätze erhalten sollte
      leichte Einbußen von ca. 6.500.000.000€ gemacht.
      Hartz V sollte uns deshalb mindestens 4.500.000.000€ einsparen.

      Eichel: "Die Steueramnestie für Bonzen die illegal ihr Geld ins Ausland verschoben haben,
      hat leider nur 250.000.000€ statt wie erwartet 5.000.000.000€ eingebracht.

      Insgesamt haben wir also einen Schaden von 10.250.000.000€
      den NATÜRLICH die arbeitsunwilligen 4.000.000 Schmarotzer tragen müssen.

      Hartz V Empfänger müssen jeden Job annehmen
      und auch als Prostituierte auf Bahnhofklos arbeiten,
      wenn dieser Job mindestens um 3,8% über dem Sozialhilfesatz liegt.

      Siemens hat letzte Woche 12.700 Mitarbeiter entlassen,
      da ab nächstem Monat mehr als 22.900 1-Euro Mitarbeiter bereitstehen.

      Die Regierung betonte, das Sie hofft, in den nächsten 12 Jahren würden mehr als 344.000 1-Euro Jobs entstehen.

      Die Diäten der Abgeordneten werden dieses Jahr nur einmal angepasst:
      Ab dem 1.9. steigen diese lediglich um 12,8% jährlich bis 2056.
      Avatar
      schrieb am 21.08.04 09:27:57
      Beitrag Nr. 232 ()
      #229

      Wieso ist der private Arbeitsvermittler anrüchiger als der Agenturvirtuose, der schon um 9 überlegt, wann er sein letztes Stullenpaket auspackt

      Anrüchig deshalb, weil sie die Vorhut sind für umgreifende Großveränderungen, Abzockbuden, die nur deshalb wie Pilze aus dem Boden gestampft werden, weil sie als madige Zwischenhändler echter Schmarotzer, die wirtschaftlich selbst kein Erzeugnis in Form von einem absetzbaren Produkt, welches Umsatz u. Gewinn sowie ein Bruttosozialprodukt einer Volkswirtschaft ankurbelt, fungieren. Sie ziehen ihren "Verdienst" ausschließlich aus dem Leid der Massenarbeitslosigkeit, nur deshalb gibt es sie !!

      Einschleimende, als Klausel in den ehrlichen Arbeitsvertrag einer Gegenseitigkeit zw. Arbeitnehmer und Arbeitgeber einziehendes Krankheitsgebilde, welches aus dem Leid Arbeitssuchender ihren Profit absaugt. Und die Arbeitgeber springen natürlich an, ziehen ihre Gebrauchtquote an Arbeitskräften von diesen Verleihstationen, liegt der ausgestellte Arbeitsvertrag doch nicht mehr in ihrem Verantwortungsbereich, sondern eben beim Sklavenhändler. So ist auch schon das Kapitel Kündigungsschutz als Thema abgehakt.

      Alle verdienen und sind zufrieden, bis auf ...
      Avatar
      schrieb am 21.08.04 10:01:10
      Beitrag Nr. 233 ()
      #232,wieso bringen nur absetzbare Produkte, volkswirtschaftlichen Nutzen ? Was ist mit Dienstleistungen der Äerzte, Anwälte, Lehrer, Polizisten, Krankenschwestern (soll ich weiter aufzählen). Etwas von Haß und Neid geprägt diese Position ! :mad:
      Avatar
      schrieb am 21.08.04 10:04:47
      Beitrag Nr. 234 ()
      #233

      Ich bezog mich allein auf die Zeitarbeitsbuden, nicht auf den gesamten Dienstleistungsbereich.
      Avatar
      schrieb am 21.08.04 12:09:17
      Beitrag Nr. 235 ()
      #229,

      die Seelenverkäufer sind doch gar keine Arbeitsvermittler.

      Die verleihen doch nur AN zu niedrigsten Löhnen.

      Diese AN arbeiten heute als Spargelstecher und morgen als Frisör in einer Entfernung von 80 km.
      Prima Aussichten.

      Arbeitsplätze die den Namen verdienen sind Dauerarbeitsplätze. Und die sucht man sich selber.
      Avatar
      schrieb am 21.08.04 12:23:09
      Beitrag Nr. 236 ()
      ..für viele Leute ist die Zeitarbeit eine gute Möglichkeit, in ein Dauerarbeitsverhältnis zu kommen, weil sie dort "kleben" bleiben, wo der Arbeitgeber zufrieden mit ihren Leistungen ist.


      Gerade solche, die sich vielleicht in Vorstellungsgesprächen nicht so gut "verkaufen" können, erhalten so die Möglichkeit, über ihre Arbeitsleistung zu zeigen, wie wertvoll ihre Arbeit sein kann.





      TT sollte sich vielleicht erst mal darüber klar werden, ob er jetzt "private Jobvermittler" oder "Zeitarbeitsfirmen" meint...
      Avatar
      schrieb am 21.08.04 12:30:38
      Beitrag Nr. 237 ()
      #236,

      stimmt in Einzelfällen.
      Avatar
      schrieb am 21.08.04 18:57:23
      Beitrag Nr. 238 ()
      #236

      ..für viele Leute ist die Zeitarbeit eine gute Möglichkeit, in ein Dauerarbeitsverhältnis zu kommen, weil sie dort " kleben" bleiben, wo der Arbeitgeber zufrieden mit ihren Leistungen ist.

      Das ist Geschwätz, fern der Realität. Jeder, der in der freien Wirtschaft beschäftigt ist, weiß darum, sieht es, kann die Praxis erleben. Irrelevante, marginale Einzelfälle allenfalls, jene, die da vereinzelt vielleicht mal "festkleben", die statistisch in einer Prozentaufstellung vielleicht die 6. oder 7. Stelle hinter dem Komma beschreiben. So sieht das aus. Und was die kreativen Designologen an kosmetischen Wortschöpfungen für ihr Handwerk moderner Wegelagerei aus der Taufe erheben, ob sie hier nun von Zeitarbeitsbuden, Arbeitsvermittlern oder Personal-Service-Agenturen schwadronieren, sie alle schöpfen, ohne eigenen Beitrag und Leistung an echter Wertschöpfungskette, an der Hände Arbeit ehrlicher Menschen ihr Erpressungssalär ab. Hier werden Notlagen ausgenutzt, und die Verklausulierung ihrer Schönfärberei in süsslichen Begriffen hat den einzigen Zweck, dem Ganzen den Lack aufrechter und gutmeinenden Hilfe anzudichten.

      Wenn es Jobvermittler gibt, so muß es auf der Angebotsseite wohl zu verteilende Arbeit geben, also sollten sich hier Angebot und Nachfrage direkt in Verbindung setzen und treffen und ihren Vertrag miteinander abschließen. Es kann nicht sein, daß die erbrachte Arbeitsleistung des Einen in der Verrechnung der Gegenleistung des Anderen, von einem Dritten zu einem beträchtlichen Anteil dann abgeschöpft wird.

      Zum Teufel mit diesen schmierigen "Bindegliedern" !
      Avatar
      schrieb am 22.08.04 11:41:37
      Beitrag Nr. 239 ()
      Umfrage
      Was ist Ihre Meinung zu Hartz IV?

      Ein erster Schritt in die richtige Richtung, Deutschland braucht diese und weitere Reformen


      12,7%



      Im Prinzip ist die Reform richtig, die Kürzungen gehen allerdings zu weit


      13,3%



      Hartz IV wird keine positiven Effekte bringen, sondern nur viele schlechter stellen als heute


      73,9%



      Quelle: http://www.waz.de
      Avatar
      schrieb am 22.08.04 17:53:06
      Beitrag Nr. 240 ()
      238: davon kenn ich aber extrem viele "Einzelfälle".

      Im übrigen ist das ganze Leben eine Erpressung. Der Mensch wurde seit seiner Enstehung erpresst, sich Beeren zu sammeln, Tiere zu jagen und ein warmes Plätzchen für die Nacht zu suchen. Sonst war er tot.


      239:
      Ich bin bei den 12,7 %
      Avatar
      schrieb am 22.08.04 18:09:43
      Beitrag Nr. 241 ()
      #240,

      ich bin platt!
      Avatar
      schrieb am 22.08.04 21:45:37
      Beitrag Nr. 242 ()
      Wenn Deutschland weitere Reformen benötigt, wäre ich für eine Land- und Geld - Reform.

      Land und Geld könnte neu aufgeteilt werden.
      Avatar
      schrieb am 22.08.04 21:55:14
      Beitrag Nr. 243 ()
      guckt mal Christiansen, Merz und Clement und ein PDS-Vertreter sind da!
      Avatar
      schrieb am 22.08.04 22:43:53
      Beitrag Nr. 244 ()
      »guckt mal Christiansen, Merz und Clement und ein PDS-Vertreter sind da!

      Ach, das ist aber sicher wieder furchtbar spannend.

      Leider kann ich am sonntäglichen neoliberalen Abendgottesdienst mit Pfarrerin Sabine nicht teilnehmen.

      Aber zum Glück ist das auch gar nicht nötig, denn die Liturgie ist festgelegt: die Gestalten des Lichts, die Sendboten des Heils fechten gegen eine Personifikation des Bösen, des Unglaubens - und tragen den Sieg davon immerdar. Pfarrerin Sabine ist dabei selbstverständlich ganz unparteilich auf der Seite der Guten.

      So wird die Heilsbotschaft dem Volk vermittelt, wie es mit der rechten Buße dereinst des ökonomischen Gnadenstandes wieder teilhaftig zu werden vermag.
      Avatar
      schrieb am 22.08.04 23:50:00
      Beitrag Nr. 245 ()
      Leghorn
      warum regst Du Dich so auf :laugh:
      Avatar
      schrieb am 23.08.04 00:36:56
      Beitrag Nr. 246 ()
      hi stella:)

      du verteidigst harz:confused::confused::confused:

      wie gefällts dir übrigens in deiner neuen nicht ganz wahlheimat??

      gruss
      theak
      Avatar
      schrieb am 23.08.04 00:45:44
      Beitrag Nr. 247 ()
      @ Stella Luna

      Danke für die Ferndiagnose; das habe ich selbst noch nicht gemerkt; zum Glück gibt es morgen im Aldi-Süd ein Blutdruckmeßgerät.

      Ich wünsche meinerseits, die allwöchentliche Andacht war erquickend und hat Kraft gespendet für die neue Woche.
      Avatar
      schrieb am 23.08.04 13:12:07
      Beitrag Nr. 248 ()
      Leghorn
      bei Tchibo gibt`s auch ein Blutdruckmessgerät für 20 Euro :)

      theak
      ja ich verteidige HartzIV!
      Wahlheimat: Arbeit ist sehr gut, Leben ist so la la :(
      Avatar
      schrieb am 23.08.04 16:12:18
      Beitrag Nr. 249 ()
      #248

      ja, ich verteidige HartzIV ebenfalls.

      dieses in meinen Augen Rumgemotze, das lemminghaft nachgebabbelt wird, ist bloss Bild-Zeitungsniveau.

      offensichtlich von Leuten, die eine schlimme Kindheit hatten:eek:

      ..."mein Vater hat mir das dritte Stück Kirschkuchen verboten" ...

      seitdem habe ich ein Trauma:cool:


      und jetzt muss die Politik fürs Meckern herhalten.
      Avatar
      schrieb am 23.08.04 19:26:48
      Beitrag Nr. 250 ()
      "Man schaut sehr neidisch auf Deutschland"

      Cécile Calla vom französischen Le Figaro hält Hartz IV für eine mutige Reform. Deutschland könne für die Franzosen im Kampf gegen die Langzeitarbeitslosigkeit gar ein Vorbild werden, sagt die 26-jährige Journalistin. Derzeit beobachte die französische Regierung sehr interessiert, wie die Deutschen auf die Maßnahmen reagieren.

      tagesschau.de: Hartz IV ist zum Reizthema geworden – die Verunsicherung treibt die Menschen in Deutschland auf die Straße. Interessiert diese Debatte Ihre Leser und wie häufig berichten Sie darüber?

      Cécile Calla: Für die Franzosen ist das ziemlich interessant, weil man Deutschland immer als Land betrachtet, in dem nicht viel auf die Straße gegangen wird. Wir gehen fast jeden Monat wegen allen möglichen Themen auf die Straße. Es ist so schlimm in Frankreich, dass die Leute teilweise nicht mehr wissen, warum eigentlich demonstriert wird. Deshalb interessiert die französische Regierung, die selber gerne so einschneidende Maßnahmen gegen Langzeitarbeitslosigkeit veranlassen würde, auch sehr, wie die Deutschen auf Hartz reagieren. Die Franzosen würden wahrscheinlich noch heftiger reagieren.

      tagesschau.de: Seit Wochen wird über die Arbeitsmarktreform diskutiert. Viele verlangen Veränderungen, in einigen Punkten hat die Regierung schon nachgegeben. Wie schätzt das Ausland unsere Reformanstrengungen ein - Reform oder Reförmchen?

      Calla: Man schaut in Frankreich sehr neidisch auf Deutschland. Man hat den Eindruck, sie trauen sich wirklich, etwas zu reformieren. Hartz IV - das sind sehr heftige Maßnahmen. Langzeitarbeitslose müssen eine Arbeit akzeptieren, obwohl sie womöglich nicht ihren Qualifikationen entspricht, und ganz bestimmt nicht ihren Gehaltsvorstellungen. Das ist schon eine fundamentale Reform. Und Deutschland ist damit ein Impulsgeber für Frankreich.

      tagesschau.de: Viele unterstellen ein Vermittlungsproblem bei diesem komplexen, wichtigen Thema. Wie schätzen Sie die Informationspolitik der Bundesregierung ein?

      Calla: Man macht diesen Vorwurf jeder Regierung, die reformieren möchte. Reformen, die weit gehen, machen den Leuten Angst. Dazu kommt, dass jeden Tag in den Zeitungen etwas Neues geschrieben wird und dabei Fehler gemacht werden – das kann nicht zur Klarheit beitragen. Also tragen sowohl die Regierung als auch die Medien Verantwortung dafür, dass so etwas richtig vermittelt wird.

      tagesschau.de: In Deutschland wächst die Angst vor Verarmung. Wie arm sind die Deutschen im Vergleich zu Ihren Landsleuten?

      Calla: Das ist völlig übertrieben. Deutschland ist in vieler Hinsicht ein reiches Land. Bei uns in Frankreich ist vielleicht der Konsum etwas stärker. Aber dafür funktioniert der Außenhandel der Bundesrepublik supergut. Außerdem finden in Deutschland wenigstens noch Gespräche zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften statt. Da geben wir in Frankreich nicht so ein gutes Modell ab.

      tagesschau.de: Wohl auch nicht beim Thema Bekämpfung der Arbeitslosigkeit?

      Calla: Nein, denn bislang wurden noch nicht viele Maßnahmen getroffen. Man hat 2001 die prime pour l’emploie eingeführt (Beschäftigungsprämie als Anreiz für Arbeitslose, niedrig bezahlte Tätigkeiten anzunehmen.) - aber ich glaube nicht, dass das genug ist, um die Leute wieder in die Arbeit zu bringen.

      tagesschau.de: Trauen Sie den Deutschen zu, wieder Lokomotive in Europa zu werden?

      Calla: Wenn die Reformen auf dem Arbeitsmarkt wirken, könnte Deutschland wieder zur Lokomotive werden. Man sieht schon, dass die Konjunktur sich langsam wieder erholt. Wichtig ist, dass die Arbeitslosenzahl zurückgeht und dadurch der Konsum steigt.

      Das Interview führte Frank Thadeusz, tagesschau.de
      www.tagesschau.de
      Avatar
      schrieb am 23.08.04 19:56:25
      Beitrag Nr. 251 ()
      Heute in WISO (ZDF)

      Der organisierte Betrug

      Im letzten Jahr arbeitete die Bundesagentur für Arbeit (BA) angesichts verheerender Arbeitslosenzahlen an einer Idee: Wer älter als 58 und arbeitslos ist, soll raus aus der Statistik. Man bietet ihm eine Art staatlich subventionierten Vorruhestand an. Die Hartz-IV-Regelungen sorgen jetzt bei diesen speziellen Arbeitslosehilfempfängern, die die "58er-Regelung" unterschrieben haben, für finanzielle Einschnitte.


      "Ich fand nach meinem Urlaub ein Schreiben des Arbeitsamtes vor, wo ich zu einem Gespräch eingeladen wurde, in dem es um meine berufliche Situation gehen sollte. Ich bin dann dort hingegangen und musste feststellen, dass außer mir noch 40 weitere Leute vor Ort waren und es sich nicht um ein persönliches Gespräch handelte, sondern um eine Trainingsmaßnahme für ältere Arbeitnehmer, die fünf Tage dauern sollte", berichtet Fassbender.

      Druck von der BA

      Mit versteckter Kamera besucht Bernd Fassbender die Trainingsmaßnahme. Einziges Ziel der Veranstaltung: Man soll das Formular zur 58er-Regelung unterschreiben. Der Seminarleiter gibt selbst zu, dass er für die fünf Tage sonst kein Programm habe. Wer unterschreibt, darf gleich gehen, die meisten werden spätestens nach ein paar Tagen weich - die Methoden erinnern an eine Kaffeefahrt.


      Auch Bernd Fassbender unterschreibt schließlich. Die Überrumpelungstaktik der Bundesagentur hat bundesweit Erfolg, denn bis Ende 2003 haben rund 80 Prozent der Betroffenen unterschrieben.

      Einschnitte: 400 bis 500 Euro

      Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) ist mit der Maßnahme zufrieden: "Wir bekommen die über 58-Jährigen kaum in den Arbeitsmarkt. Es macht keinen Sinn auch für diese Arbeitnehmer die Bürokratie weiterlaufen zu lassen. Deshalb ist diese Regelung aus meiner Sicht vernünftig."

      Was die Arbeitslosen beim Unterschreiben allerdings nicht wissen konnten: Mit Hartz IV geht ihnen zum einen die zugesagte finanzielle Sicherheit verloren. Denn auch ihnen soll die Arbeitslosenhilfe gestrichen werden. Nach Berechnungen des DGB kann das im Einzelfall 400 bis 500 Euro weniger pro Monat bedeuten. Zum anderen erhalten sie keine Förderung mehr durch die BA in Form von Jobangeboten. So wie Bernd Fassbender müssen über 160.000 ältere Arbeitslose, die bislang Arbeitslosenhilfe bekommen, damit rechnen, ab Januar 2005 weniger Geld zu bekommen.

      Eigene Anm. Hoffentlich merken sich die Betroffenen diesen besonders dreckigen Betrug und machen bei den Wahlen ihr Kreuzchen dort, wo es den wahren Schmarotzern aus Politk und Wirtschaft besonders weh tut:mad::mad::mad:
      Avatar
      schrieb am 23.08.04 20:02:38
      Beitrag Nr. 252 ()
      Dreckiges, organisiertes Betrügerpack!:mad:

      Der Kopf dieses Fisches stinkt schon so gewaltig, daß nur der Müllhaufen die Lösung sein kann.
      Avatar
      schrieb am 23.08.04 20:53:35
      Beitrag Nr. 253 ()
      Hoffentlich klagen die Betroffenen!
      Avatar
      schrieb am 25.08.04 11:19:22
      Beitrag Nr. 254 ()
      Ist Hartz IV gerecht ?

      Laut Plusminus /ARD ist es gerecht und überfällig:

      http://www.daserste.de/plusminus/beitrag.asp?iid=229
      Avatar
      schrieb am 25.08.04 11:46:51
      !
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