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    Unisex-Tarife und freie Kassenwahl - wow - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 16.08.04 23:28:05 von
    neuester Beitrag 21.12.04 11:39:43 von
    Beiträge: 123
    ID: 893.835
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      schrieb am 16.08.04 23:28:05
      Beitrag Nr. 1 ()
      Freie Kassenwahl für alle

      SPD-Spitze offenbar einig über Konzept zur Bürgerversicherung / Private und gesetzliche Krankenkassen sollen gleichgestellt werden
      Regine Zylka und Timot Szent-Ivanyi

      BERLIN, 16. August. Die Deutschen sollen nach dem Willen der Sozialdemokraten in Zukunft frei wählen können, ob sie sich bei einer gesetzlichen oder einer privaten Krankenkasse versichern. Auf diesen Kernpunkt einer Bürgerversicherung hat sich nach Informationen der Berliner Zeitung die SPD-Spitze verständigt.

      Die Bürgerversicherung soll danach auch Mitgliedern einer Privatkasse offen stehen, die sich nach heutigem Recht nicht in einer gesetzlichen Krankenkasse versichern oder dorthin zurückkehren dürfen. Umgekehrt sollen alle gesetzlich Versicherten die Option erhalten, in eine private Krankenkasse zu wechseln. Bislang sind Beschäftigte unterhalb einer bestimmten Einkommensgrenze zwangsweise Mitglied in einer gesetzlichen Krankenversicherung.

      Das SPD-Konzept für die nächste Gesundheitsreform wird zurzeit von einer Arbeitsgruppe unter Leitung der Parteilinken Andrea Nahles erarbeitet. Die Runde war vom Parteivorstand eingesetzt worden. Sie will ihr Modell bis Ende nächster Woche fertig stellen. Das Thema soll auf der Kabinettsklausur Anfang September in Bonn auf der Tagesordnung stehen. Nach Informationen der Berliner Zeitung sind die Pläne in den Grundzügen aber bereits mit führenden Sozialdemokraten wie Parteichef Franz Müntefering, Bundessozialministerin Ulla Schmidt und Finanzminister Hans Eichel abgestimmt.

      Danach hat die SPD-Spitze sich darauf festgelegt, einen echten Wettbewerb zwischen privaten und gesetzlichen Krankenkassen herzustellen und die so genannte Pflichtversicherungsgrenze abzuschaffen. Damit hätte jeder Bürger die freie Kassenwahl. Anfängliche Debatten, wonach sich Privatkassen auf das Geschäft mit Zusatzversicherungen zurückziehen müssten, seien endgültig vom Tisch, hieß es in SPD-Kreisen.

      Die Wettbewerbsbedingungen sollen den SPD-Plänen zufolge denen der heutigen gesetzlichen Krankenversicherung entsprechen. So soll der Bürgerversicherungstarif den jetzigen Leistungskatalog der gesetzlichen Kassen umfassen. Alle Kassen müssen dem Konzept zufolge jeden Antragsteller, also auch Geringverdiener, aufnehmen (Kontrahierungszwang). Zudem wären risikoabhängige Prämien, zum Beispiel höhere Beiträge für Frauen, verboten. Im Gegenzug sollen die Privaten in den Finanzausgleich der gesetzlichen Krankenversicherung aufgenommen werden. Dieser Risikostrukturausgleich sorgt dafür, dass Kassen, die viele Alte oder Kranke haben, nicht benachteiligt werden.

      Offen ist aber noch, in welchem Umfang auch auf zusätzliche Einkommen wie Mieten, Zinsen oder Dividenden Krankenkassenbeiträge erhoben werden. Der Kölner Gesundheitsökonom Karl Lauterbach, Mitglied der SPD-Arbeitsgruppe, dementierte am Montag Berichte, wonach Mieteinnahmen doch nicht einbezogen werden sollen. "Es gibt noch keine Entscheidungen, weil die Modellrechungen noch nicht abgeschlossen sind", sagte Lauterbach dieser Zeitung. Mit diesen Berechnungen wollen die Experten die Auswirkungen einer Bürgerversicherung auf einzelne Einkommensschichten untersuchen.

      Auch Meldungen über Konflikte innerhalb der Arbeitsgruppe oder mit dem Sozialministerium wies Lauterbach zurück. "Wir werden am Ende ein Konzept vorlegen, das auch die Kritiker der Bürgerversicherung überzeugen wird", zeigte er sich optimistisch.

      -------------

      hört sich auf den ersten Blick gut an, ich würd fast sagen, das ist ein großer Wurf!
      Das Aber..... kommt morgen ;)
      Avatar
      schrieb am 16.08.04 23:31:32
      Beitrag Nr. 2 ()
      Quelle: Berliner Zeitung
      Avatar
      schrieb am 16.08.04 23:35:20
      Beitrag Nr. 3 ()
      keine Diskriminierung mehr von Frauen in der Krankenkasse -
      ein Traum geht in Erfüllung, hoffentlich :)
      Avatar
      schrieb am 16.08.04 23:39:43
      Beitrag Nr. 4 ()
      Jungs, wo bleibt euer Protest :confused:
      Avatar
      schrieb am 16.08.04 23:50:10
      Beitrag Nr. 5 ()
      Na dann gibt es ja sicher auch keine Vorteile für Frauen bei anderen Versicherungen mehr:D
      Lebensversicherung, KFZ-Versicherung, Unfallversicherung - wird dann wohl alles teurer für die Damen:lick:

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      schrieb am 16.08.04 23:53:26
      Beitrag Nr. 6 ()
      Versman
      damit hätte ich kein Problem :D
      Bei Lebensversicherungen gibt es keine Unisex-Tarife mit Ausnahme der Riester-Rente!
      Und was die KFZ-Versicherung anbelangt, betrifft mich das nicht, weil ich hab einen normalen, sprich Männer-Tarif :D

      Unterm Strich wird`s billiger für die Frauen, weil die Risiken nun auch von den Männern mit getragen werden müssen :p :p :p
      Avatar
      schrieb am 16.08.04 23:55:22
      Beitrag Nr. 7 ()
      Auf die Kommentare der Versicherungsbranche bin ich gespannt wie ein Flitzebogen!
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 00:01:38
      Beitrag Nr. 8 ()
      Wie jetzt?
      In der LV haben Frauen keinen Beitragsvorteil?
      na, na, na - das stimmt so aber nicht:D

      Ich krieg jetzt aber keenen Beitragszuschlag wegen möglicher Schwangerschaft?:confused:

      Weil Männer statistisch auf ein paar Jahre Leben verzichten, müßten die zusätzlich zur Kasse gebeten werden, da die sich ja sozusagen der Solidargemeinschaft vorzeitig entziehen:lick:
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 08:14:25
      Beitrag Nr. 9 ()
      So etwas nennt man: Gleichschaltung
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 08:25:21
      Beitrag Nr. 10 ()
      bin nicht bereit den schwanzlosen Gesindel meinen Bonus zu geben:laugh:
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 09:10:18
      Beitrag Nr. 11 ()
      Wunderbar!
      Dann wird endlich das Zweiklassensystem abgeschafft.
      Ein demokratischer Wurf!
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 09:49:41
      Beitrag Nr. 12 ()
      Ist ja eine riesige Idee, wir sozialisieren unsere private Versicherungswirtschaft, was kommt als nächstes, gesetzliche Zwangsrentenversicherung für alle?!? :eek: Der staatliche Eingriff´in die Vertragsfreiheit hat spätestens vor dem Bundesverfassungsgericht sein Ende, wetten der "große Wurf" Bürgerversicherung verschwindet dann spätestens wieder in der Schublade, wenn die Lobby der Ärzte auf den Plan tritt, denen ihre Einnahmen wegbrechen würden!!! :laugh:
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 10:11:35
      Beitrag Nr. 13 ()
      Für mich immer unbegreiflich, wie man ohne rot zu werden das Wort (freier) "Wettbewerb" und (zwangsweiser) "Risikostrukturausgleich" im selben Zusammenhang sagen kann.

      Achso, das Modell kommt ja von Roten.

      ;
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 10:16:42
      Beitrag Nr. 14 ()
      Bin mal gespannt, welche Männer sich freiwillig in diese "Unisex"-Tarife einfinden werden und die Altersrückstellungen der nunmehr fast ewig lebenden Frauen mitfinanzieren.
      Oder wie lange es dann dauert, bis diese dann auch "zwangsverriestert" (oder zwangsverbiestert?) werden müssen.

      ;
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 10:20:18
      Beitrag Nr. 15 ()
      Semikolon
      ganz nach dem Motto: Ein echter Mann ist nur, wer kürzer lebt und einen günstigen Versicherungstarif hat :D
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 10:24:27
      Beitrag Nr. 16 ()
      Na ja, so schlecht scheint der Vorschlag nicht zu sein, jedenfalls eine einigermaßen vernünftige Diskussionsgrundlage.

      Kontrahierungszwang gibt es zwar bisher nur für Monopolisten, wie z.B bei den Energieversorgern, aber dies dürfte für die privaten Krankenversicherer machbar sein. Die werden sich dann über den Risikostrukturausgleich schadlos halten dürfen, denn jemanden dazu verpflichten, Verluste zu erwirtschaften, wird der Gesetzgeber nicht können.

      Der große Witz an der Sache ist, dass man bei einer Risikoversicherung risikoabhängige Beiträge verbieten will.

      Aber in der Politik ist ja nichts unmöglich. Mal sehen, wann einer auf die Idee kommt das Autofahren nur dann noch zu erlauben, wenn keine Räder unterm Auto sind.
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 10:27:26
      Beitrag Nr. 17 ()
      Ich finde eine Partei wie die SPD, die es gesetzgeberisch nicht einmal fertig bringt, eine läppische Zahnersatzgeschichte, die mit 6 Euro pro Monat kalkuliert ist, ohne immensen Kontroll- und Bürokratieaufwand zu organisieren, so dass sie jetzt schon wieder die Opposition anbetteln muss, um irgendwelchen Nachbesserungen zuzustimmen, sollte man nicht mit solchen wichtigen Aufgaben betrauen, wie unser Gesundheitssystem in den nächsten 50 Jahren aussieht.

      Diesen Auftrag sollte man angesichts der derzeitgen Manpower an der Regierung einem Unternehmensberater. z. B. Herrn Berger übertragen, der wenigstens methodisch weiß, wie man solche Reform-Aufgaben anpackt. Mit Sicherheit gibt es auch noch irgendwo in Deutschland einen unterbeschäftigten FH-Professor mit SPD-Parteibuch, der eine Kommisssion leiten könnte, aus der aller Wahrscheinlichkeit nach mehr herauskommt, als wenn SPD-PolitikerInnen alleine irgend etwas verzapfen.

      ;
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 10:39:22
      Beitrag Nr. 18 ()
      #1

      Wird es dann auch Unisex-Tarife bei der KFZ-Versicherung geben, wo ja Männer heute noch deutlich mehr bezahlen ?!

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 10:46:29
      Beitrag Nr. 19 ()
      @ DoktorDax, #16

      Ich verstehe #1 angesichts dass es Rote sind, die dieses Konzept entwarfen so, dass der Risikostrukturausgleich gedacht ist, dass die Privaten an die Gesetzlichen zahlen sollen, nicht die Privaten untereinander. (So unterschiedlich sind nämlich dort innerhalb der Privaten die Strukturen nicht).

      Somit will man die ungeliebten Prívaten faktisch durch die Hintertür enteignen. Risikostrukturausgleich, einmal installiert, konterkarriert jedes Bemühen im Wettbewerb besser und günstiger abzuschneiden. Ferner zementiert er die Anbieterlandschaft, da Marktbereinigungen nicht mehr stattfinden und selbst schlechte, innefiziente oder verschwenderische Unternehmen immer weiter wirtschaften können, gestärkt durch die Ausgleichsgelder der Guten. Das Management (sicher unterbezahlt) freut sich über das neue System und reibt sich jetzt schon die Hände.

      Wo gibt es denn sonst eigentlich in der privaten Wirtschaft einen Strukturausgleich von im Wettbewerb befindlichen Unternehmen? Daimler und BMW zahlen an VW und Opel?

      Außerdem bedingt dieses System faktisch auch eine Einschränkung der Tarifautonomie, da die Privaten wie die Gesetzlichen durch die Polititk vorgeschrieben bekommen, welche Leistungen sie anzubieten haben. Der Unisextarif in der PKV ist natürlich der Witz schlechthin und bedeutet auch ein Ende der bisherigen Kalkulationsweise gemäß der Lebenserwartung. Langsam wird es Zeit, dass die Männer mal wach werden und begreifen, was hier überall durch die Hintertür installiert wird.
      Der nächste Schritt ist die private Altersversorgung und die private Alterrente. Auch hier sollen dann Männer die längere Lebenerwartung und den dadurch höheren Kapitalbedarf zur Finazierung der privaten Rente für Frauen mitfinanzieren.

      ;
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 10:55:18
      Beitrag Nr. 20 ()
      Die Wettbewerbsbedingungen sollen den SPD-Plänen zufolge denen der heutigen gesetzlichen Krankenversicherung entsprechen.
      (Zitat aus #1)

      Das ist der alles entlarvende Satz.
      Die SPD hat Glück, dass ihn die meisten nicht verstehen.

      Bei den gesetzlichen Kassen überhaupt den Begriff "Wettbewerb" zu nennen, ist ein Hohn auf jedes im freien Wettbewerb befindliche Unternehmen.

      ;
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 11:03:19
      Beitrag Nr. 21 ()
      Semikolon
      es gibt sehr viele junge Arbeitnehmer/Berufseinsteiger, deren Einkommen noch nicht über der Pflichtversicherungsgrenze liegen. Ich meine, dass diese Zielgruppe für die privaten Versicherungen sehr interessant sein könnte! Ich sehe da schon Vorteile :D
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 11:03:54
      Beitrag Nr. 22 ()
      habt ihr das mal richtig gelesen ?

      Im Gegenzug sollen die Privaten in den Finanzausgleich der gesetzlichen Krankenversicherung aufgenommen werden

      das ist nichts anderes als die Verstaatlichung der Privaten, die wollen die privaten KK abzocken :( von wegen Wettbewerb :laugh: wär auch schon ne komische Idee ausgerechnet von den Sozis :laugh:
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 11:05:01
      Beitrag Nr. 23 ()
      Semikolon,

      Es kann ja einen Risikostrukturausgleich zwischen der PKV und der GKV geben.
      Die privat Versicherten zahlen den gleichen Satz für medizinische Leistungen wie unsere GKV Versicherten.
      Die Differenz wird der GKV zur Verfügung gestellt:D

      Ich sehe schon bei der nächsten Montagsdemo ausschließlich bewaffnete Weißkittel:eek:
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 11:05:46
      Beitrag Nr. 24 ()
      #2

      Was habt ihr von den rot-grünen Arxxxxxxxxxx anderes erwartet ?

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 11:06:23
      Beitrag Nr. 25 ()
      Semikolon
      es gibt Wettbewerb bei den GKVs! Ich z. B. habe die letzten Jahre dreimal gewechselt,
      und bei einem Wechsel habe ich mir sogar 2 % des Höchstbeitrags eingespart.
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 11:07:28
      Beitrag Nr. 26 ()
      Wenn man einfach die Privaten Kassen für jeden öffnen wollte, bräuchte man nicht die ganzen Umverteilungsorgien zu starten. Es reichte völlig aus, die Pflichtversicherungsgrenze zu senken.

      Ich weiß nicht, warum es so schwer ist zu verstehen, daß man kein Vermögen schafft, wenn man es umverteilt, sondern es nur vernichtet.
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 11:07:48
      Beitrag Nr. 27 ()
      Ein Privatversicherter ist seiner Versicherung doch auf Gedeih und Verderb ausgeliefert, und sollte er nach ein paar Jahren wechseln, verbleiben die Rücklagen beim alten Versicherer und der neue Versicherer stuft ihn wegen seines Alters höher ein! Ist das etwa ein Wettbewerbsvorteil?
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 11:10:47
      Beitrag Nr. 28 ()
      Stella,

      Wettbewerb funktioniert anders :eek: bei den GKV ist es doch so, wer am unrentabelsten arbeitet bekommt aus dem Ausgleichstopf am meisten geld und wer am rentabelsten arbeitet muss am meisten reinzahlen.
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 11:14:45
      Beitrag Nr. 29 ()
      Bei einer Privatversicherung besteht nicht die Möglichkeit sich irgendwann mal beitragsmäßig zu verbessern, weil das Alter für die Beitragshöhe entscheidend ist, und da kein Mensch jünger wird, bedeutet dies, dass im Falle eines Wechsels immer höhere Beiträge fällig werden.

      Nicht so in der GKV, da kann man hin- und herwechseln, und es spielt keine Rolle ob man 20 oder 60 Jahre alt ist. Ich behaupte, dass es in den GKVs mehr Wettbewerb gibt, weil die Beitragssätze unterschiedlich hoch sind und was noch wichtiger ist, sie sind alters- und geschlechtsunabhängig.
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 11:14:56
      Beitrag Nr. 30 ()
      Die derzeitigen "Wettbewerbsbedingungen" in der Gesetzlichen Krankenversicherung bedingen, dass Kassen, die ohne Risiskostrukturausgleich auch aufgrund günstiger Verwaltung ihren Mitgliedern einen Beitragssatz von Brutto 5% anbieten könnten, gezwungen wurden 13 % zu verlangen und das Überschießende wird abgeschöpft. So fern es sich nicht aus dem gesezlich bestimmten Strukturunterschieden herleiten ließ, sollte es dann für Medizinische Programme verbraten werden. Somit wurden Verwaltungskostenersparnisse einzelner Kassen, die eigentlich den Mitgliedern zugute kommen sollten, und die Wettbewerbsposition ihres KV-Unternehmens stärken könnte, schlichtweg sozialisiert. Mit echtem "Wettbewerb" hat dies nichts zu tun.

      Man bewies im Gegenteil, durch andere Maßnahmen, dass man den durch Seehofer zuvor zaghaft eingeführten Wettbewerb der Kassen gar nicht will und schränkte diesen weiter ein.

      Als dann immer noch einige Kassen zu billig waren und die "Manager" der teuren AOKs und Ersatzkassen Angst hatten, wurden die Wettbewerbsbedingung durch die Gesundheitsministerin wieder geändert: Man schrieb jetzt Mindestbeitragssätze fest und verlängerte die Kündigungsfristen und den Kassenwechseln innerhalb der Gesetzlichen Kassen zu erschweren. Hier spielte der viel gerühmte "Verbraucherschutz" wohl keine Rolle mehr.

      ;
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 11:21:36
      Beitrag Nr. 31 ()
      Peter_Pan
      es gibt aber noch immer Krankenkassen, die trotz des Risikostrukturausgleichs günstige Beitragssätze anbieten.
      Der RSA ist ein Thema für sich und leider hat kürzlich eine GKV sich eine Abfuhr bei Gericht geholt!

      Im übrigen sollten sich die Privatversicherer über diese Möglichkeit der "Öffnung" freuen, denn deren Zielgruppe wird langfristig gesehen sehr teuer, da sie immer älter wird und jungen Menschen aufgrund der Beitragsbemessungsgrenze der Zugang zu einer PKV somit verwehrt bleibt, und auch vor dem Hintergrund, dass wir eher mit niedrigeren Löhnen zukünftig rechnen müssen, wird es immer weniger gut verdienende junge Menschen geben. Die Branche müßte eigentlich jubeln :D
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 11:32:35
      Beitrag Nr. 32 ()
      Stella

      die Branche könnte jubeln wenn nicht die Heranziehung zur Ausgleichszahlung wäre. Ich mache jede Wette dass damit der Kostenvorteil einer PKV gegenüber der GKV weg ist ....

      zumindest für die die heute schon privat versichert sind (so wie ich z.B.)
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 11:34:21
      Beitrag Nr. 33 ()
      Semikolon
      ein "freiwillig Versicherter" in der GKV wird nicht so stranguliert wie ein Pflichtversicherter!

      Da ich ein bescheidener Mensch bin, freue ich mich zwischen Beitragssätzen von 12,8 bis 15 % wählen zu können. Diese Wahl hätte ich als Frau nicht bei einer PKV und unbezahlbar wäre eine PKV mit zwei Kindern. Da müßte man bei jedem Wechsel noch mehr bezahlen, auch für die Kinder!
      Beispiel private Krankenhauszusatzversicherung: Vor 6 Jahren, 1 Frau, 2 Kinder, Gesamtbeitrag DM 80,-!
      2003: 2 Frauen, denn auch die Tochter wurde älter, 1 junger Mann: 100,- Euro :mad:
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 11:34:56
      Beitrag Nr. 34 ()
      @ semikolon

      Die Gefahr für die privaten KV ist doch, wenn ich es richtig sehe, dass sie bei einer grundlegenden Umstellung des Systems, gleich ob hin zur Bürgerversicherung oder Kopfpauschale, hierdurch in ihrer Existenz gefährdet sind.

      Insofern verstehe ich den Vorschlag so, dass die privaten KV zwar Teil des gesetzlichen Systems werden sollen, deren bisheriges Geschäftsfeld aber von dieser Einbeziehung, auch rechnerisch, unangetastet bleiben soll. Damit wäre dann der Weiterbestand privater KV gesichert.

      Dass das gesetzliche System äußerst fragwürdig ist, und das nicht nur hinsichtlich des Risikistrukturausgleichs, steht außer Frage. In welcher anderen Versicherungssparte setzen sich z.B. Versicherer und Leistungsanbieter zusammen und beschließen über den Kopf des Versicherten hinweg über den Umfang dessen Versicherungsschutzes.

      Mit dem Unisextarif in der KV meine ich als Mann mit leben zu können, auch wenn Frauen hier statistisch höhere Kosten verursachen. Bei einer privaten Rentenversicherung ginge mir so etwas allerdings zu weit.
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 11:40:32
      Beitrag Nr. 35 ()
      Peter_Pan
      ich sehe keinen Kostenvorteil in der PKV, bzw. den haben nur junge Menschen. Ich war vor vielen Jahren auch privat versichert und bin heilfroh, dass es sich irgendwann mal anders ergeben hat, bzw. ein Teilzeitjob hat mich unter die Beitragsbemessung getrieben.

      Ich könnte zwar wieder in die PKV wechseln, tu`s aber zum einen aus Überzeugung nicht und zum anderen sehe ich nicht ein warum ich mit meinen höheren Beiträgen Männer in der PKV subventionieren soll :D
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 11:44:39
      Beitrag Nr. 36 ()
      Frage an die privat Versicherten:
      Habt ihr eure Frauen und Kinder auch privat versichert?
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 11:45:21
      Beitrag Nr. 37 ()
      #35 StellaLuna, mit höheren Beiträgen subventionierst Du nicht die Männer in der PKV. Vielmehr fühlst Du Dich in der GKV so wohl, weil Du, statistisch gesehen, Dich von den Männern dort aushalten läßt. Anscheinend ist das für viele Frauen der erstrebte Zustand, von Männern Geld abzuschöpfen.

      Normalerweise erhält man für so etwas dann auch einen Austausch von Körperflüssigkeiten - bei einem Unisextarif wird man als Mann ohne jede Gegenleistung abgezockt...
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 11:47:39
      Beitrag Nr. 38 ()
      for4zim
      ich subventioniere die Männer, denn ich war nie krank, habe also meine KV nur geringfügig in Anspruch genommen :D
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 11:49:11
      Beitrag Nr. 39 ()
      Und ich finde das lustig, wenn Leute, die selbst nicht in der PKV sind, dort nur Nachteile sehen. Es ist nun mal logisch, daß jeder seine eigene Wahl durch die rosa Brille sieht und rationalisiert, warum alle doof sein müssen, die die Alternative wählen. Faktisch aber ist die PKV nun einmal die einzige nachhaltig finanzierte und ehrlich kalkulierte Gesundheitsvorsorge. Jede Form von GKV, ob klassisch oder als Bürgerversicherung, ist nur das alte Umverteilungsspiel, bei dem nichts vorgesorgt wurde, die Kosten versteckt werden und irgendwann als unbezahlte Rechnungen auftauchen und die im Grunde sich als getarnte Steuern insbesondere für den mittleren bis gehobenen Verdiener herausstellen.
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 11:49:20
      Beitrag Nr. 40 ()
      for4zim
      und was den Austausch von Körperflüssigkeiten anbelangt, so gibt es klitzekleine Hüllen
      mit denen Mann dafür sorgen kann, dass kein Austausch stattfindet :D
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 11:49:52
      Beitrag Nr. 41 ()
      for4zim
      ist Deine Familie komplett privat versichert?
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 11:51:31
      Beitrag Nr. 42 ()
      Es könnte hier der Eindruck entstehen,
      dass die Einkommens-Elite Angst davor hat, eines ihrer
      Status-Symbole, die PKV, zu verlieren :laugh:
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 11:51:32
      Beitrag Nr. 43 ()
      #38, im statistischen Mittel ziehst Du als Frau in der GKV die Männer ab. Zufällig warst Du bisher noch nicht viel krank; ich war es allerdings auch nicht. Darauf kommt es aber nicht an, sondern auf die durchschnittlichen Kosten im Verlauf eines Versichertenlebens. Und die sind bei einer Frau höher als bei einem Mann.
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 11:51:36
      Beitrag Nr. 44 ()
      @ 37

      Ihr sei zugute gehalten, dass sie aber gleichzeitig mit ihrem Beitrag die vielen beiragsfrei gestellten Familienversicherten "aushält".
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 11:54:15
      Beitrag Nr. 45 ()
      #41, nein, leider nicht. Da meine Frau arbeitet, ist sie dazu gezwungen, sich GKV zu versichern. Wegen der Anwartschaft auf die Privatversicherung (falls meine Frau mal keine Lust mehr hat, zu arbeiten), sparen wir da nicht allzuviel, aber natürlich nutzt meine Frau auch die Männer in der GKV aus; und natürlich profitiert sie vom Steuereffekt, der Umverteilung von reich nach arm.
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 11:54:34
      Beitrag Nr. 46 ()
      for4zim
      Die Schweiz hat dieses Problem nicht, wie ich kürzlich las.
      Da sind die Gesundheitskosten bei Männern und Frauen in etwa gleich. Unterschiede gibt es allerdings in bestimmten Altersabschnitten, aber das relativiert sich aufs ganze Leben betrachtet. Bin jetzt aber zu faul, den Beitrag in der NZZ zu suchen.
      Warum sind die Frauen in der Schweiz gesünder? Haben sie vielleicht verständnisvollere Männer?

      Ich wiederhole meine Frage: Solltest Du Frau und Kind/er haben, sind diese privat versichert und falls ja, wie hoch sind in etwa die Beiträge?
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 11:54:44
      Beitrag Nr. 47 ()
      #44, stimmt.
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 11:55:56
      Beitrag Nr. 48 ()
      @StellaLuna

      Semikolon
      es gibt Wettbewerb bei den GKVs! Ich z. B. habe die letzten Jahre dreimal gewechselt,
      und bei einem Wechsel habe ich mir sogar 2 % des Höchstbeitrags eingespart.


      Das hätte mich nun doch mal interessiert, wie du das gemacht hast Stella.

      Schau mal hier in SGB V § 175:

      http://www.sozialgesetzbuch.de/gesetze/05/index.php?norm_ID=…


      Das steht folgendes:
      (4) Versicherungspflichtige und Versicherungsberechtigte sind an die Wahl der Krankenkasse mindestens 18 Monate gebunden, wenn sie das Wahlrecht ab dem 1. Januar 2002 ausüben.

      Zuvor waren es 12 Monate Mindestdauer.

      Somit könntest du richtig sagen:
      Mir ist es unter optimaler Ausnutzung des mir vom Gesetzgeber ermöglichten Kassenwahlrechts und der vorgesehenen Mindestbindungszeit gelungen in den letzten vier oder fünf Jahren dreimal zu wechseln.


      Demnächst wirst du laut diesem SPD-Konzept und Ausschaltung der Privaten KV durch Risikostrukturausgleich zwischen 16 und 18 % Beitrag wählen dürfen.
      Die Manager der privaten PKV werden sich freuen und ihre Gehälter gleich anpassen, denn Sparen müssen sie dann ja nicht mehr, dafür gibt den Strukturausgleich und denwecheselseitigen Kontrahierungszwang. Und wenn auch das nocht nicht hilft, sorgt am Schluss die Politik dafür, dass jede Kasse zu ihren Einnahmen kommt.

      @Versman #23
      Zu solch einem Ausgleich wird es nicht kommen. Dafür sind die Ärzte zu gut politisch organisiert. Das verhindern die schon.

      ;
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 11:56:11
      Beitrag Nr. 49 ()
      #46, Du hast Dich sicherlich verlesen. Auch in der Schweiz ist der Aufwand für die Krankheitskosten der Frauen deutlich höher als für die Männer.
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 11:57:07
      Beitrag Nr. 50 ()
      @ 42 Stella Luna


      Der Beitrag ist in den privaten KV in den letzten vier Jahren um rd. 60 % gestiegen (das sind weitaus mehr als 10 EUR/Quartal). Insofern hält sich die Angst in ganz engen Grenzen.
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 11:57:55
      Beitrag Nr. 51 ()
      Obwohl ich nicht schlecht verdiene könnte ich es mir in der Tat nicht leisten, meine Kinder privat zu versichern.
      Und ein Zweiklassen-KV-System innerhalb einer Familie halte ich nicht für erstrebenswert, zumindest so lange nicht, so lange Kinder in der Ausbildung sind.
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 11:59:10
      Beitrag Nr. 52 ()
      #50, man sollte dazu sagen, daß dabei auch die Erhöhung der Altersrücklagen eine Rolle spielt. Bei der GKV sind das ja versteckte Kosten - die Rechnung wird erst in der Zukunft präsentiert...
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 12:01:01
      Beitrag Nr. 53 ()
      for4zim und @privat Versicherte
      sind eure Frauen und Kinder privat versichert,
      und wenn ja, wie hoch sind in etwa die Beiträge?
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 12:05:07
      Beitrag Nr. 54 ()
      #53, ich habe die Frage bereits soweit beantwortet, wie ich will. Der Rest geht Dich, mit Verlaub, nichts an. Ich sehe auch nicht ein, wozu Du das wissen willst. Die Tarife der PKVen im allgemeinen sind ja dort zu erfragen und sowieso vom Einzelfall abhängig. Ich kann Dir nur für meinen Fall sagen, daß ich über meine Frau von der Umverteilung in der GKV profitiere. Deshalb ist es vielleicht etwas glaubwürdiger, wenn ich das System trotzdem für falsch halte. Es ist ungerecht.
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 12:12:58
      Beitrag Nr. 55 ()
      @Doktor Dax #34

      zu allem Zustimmung, nur beim Unisex-Tarif solltest du berücksichtigen, dass dies nicht losgelöst von Privaten Alterrsrenten diskutiert werden kann.

      Denn die PKV kalkulieren in ihren Tarifen die Altersrückstellungen gemäß den Prinzipien der privaten Lebens- und Rententarifen. Sie sind dazu sogar gesetzlich verpflichtet. Vor allem deshalb sind die Frauen in der PKV teurer als Männer, da sie länger leben und die letzten Lebensjahre (da ist der Mann statistisch schon längst tot)die kostenintensivsten in der Krankenversicherung sind. Frauen benötigen deshalb eine hohe kalkulatorische Kapitalreserve, die von Beginn an anzusparen ist. Vor allem deshalb der Beitragsunterschied in der PKV.

      Wie gesagt: Der Unisex-Tarif in der PKV markiert den Einstieg des Unisextarifs in der privaten und betrieblichen Altersvorgung, zumindest bei Rententrarifen. Wer die Frauen kennt, weiß, dass die da nicht locker lassen.

      Männer wehrt euch und laßt euch nicht verbiestern! Verriestern reicht schon.

      ;
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 12:27:25
      Beitrag Nr. 56 ()
      #53:
      Frau GKV, ich PKV, daher muß ich das Kind zwangsweise auch bei der PKV anmelden, kostenlose Mitversicherung bei der GKV geht nicht (ist kürzlich sogar in Karlsruhe abgesegnet worden: Schutz von Ehe und Familie im allgemeinen ja, für Gutverdiener nein). So ist es richtig: Heiraten ist spießbürgerlich und muß bestraft werden.

      Ansonsten @Semikolon volle Zustimmung! Enteignung und Entmündigung durch die Hintertür, von wegen Wettbewerb! Freie Wahl und Wechselmöglichkeit für alle und Mitnahme der Altersrückstellungen wäre angesagt.

      MfG, Novalis1
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 12:38:27
      Beitrag Nr. 57 ()
      au mann, au frau - uni-sex-tarife !!!

      Das nackte Grauen erfaßt mein kleines bubberndes Herzchen !:cry:

      Die Uni-Sex-Tarife (har: doofe Griechin!) sind für die Riester-Rente ja ab 01/2005 vorgeschrieben !
      Da danach kein mann mehr diese Art von Versicherung mehr abschliessen wird, kommt ROTZKOTZ ab 07/2005 100%ig mit der ZwangsRIESTERISIERUNG daher!! :mad:

      Warum "arbeite" ich eigentlich noch ??
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 12:42:51
      Beitrag Nr. 58 ()
      #54

      Recht so For4zim,
      Stella könnte dazu z. B. ja die Frau Silvya Haas, Existenzgründerin bei der DVAG in Kassel fragen, einen Hinweis-Link entnommen, den sie selbst zu meinem Entsetzen in einem meiner Threads neulich gesetzt hat. „Powerfrau“ Silvya Haas klärt Stella sicher kompetent auf, was die PKV in allen Lebenslagen kostet.

      Hier noch mal Stellas Link, sollte sie ihn vergessen haben:
      http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,310710,00.h…

      ;
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 13:00:02
      Beitrag Nr. 59 ()
      Danke für die Antworten über die Versicherung der Frauen!

      Dass die GKVs das Einkommen des privat versicherten Partners erfragen ist für mich nachvollziehbar. Soll ja in der Vergangenheit schon vorgekommen sein, dass sich Frauen einen kleinen Job gesucht haben um mit Kind günstig versichert zu sein, denn um eine ganze Familie privat zu versichern, da muss man schon ein sehr hohes Einkommen haben und für die PV für Frau und Kind gibt es schließlich keinen Arbeitgeberanteil. Und da entlastet eine GKV mit Mindestbeitrag den Haushaltsetat doch eklatant. Andererseits aber überläßt mann das Risiko "Frau" doch gerne den GKVs, er selbst kommt ja in den Genuss des günstigen Männertarifs in der Privatversicherung.

      Semikolon
      mit der Höhe der Beiträge wollte ich Dich nicht ausfragen, Du hättest mir beispielsweise einen Frauentarif für eine 35jährige und für eine 55jährige nennen können. Damit wäre ich auch zufrieden gewesen.
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 13:02:57
      Beitrag Nr. 60 ()
      Jetok
      ich frage mich manchmal auch, warum ich eigentlich noch arbeite :D
      Frauen verdienen nicht nur weniger, Frauen müssen Risiken tragen für die sie nichts können, d. h. das Leben einer Frau ist sehr viel mehr teurer als das eines Mannes :laugh:
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 13:08:55
      Beitrag Nr. 61 ()
      längeres Leben = Risiko ;) ;) :p

      Aber ich verstehe schon WIE Du das meinst !!
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 13:34:58
      !
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      Avatar
      schrieb am 17.08.04 13:47:51
      Beitrag Nr. 63 ()
      und hier noch eine Info für die verknöcherte Altherrenriege:

      ".... 4. Darüber hinaus hat es die Versicherungswirtschaft bisher versäumt offen zu legen, inwieweit sie solche, an das Geschlecht anknüpfende Faktoren berücksichtigt und welche Auswirkungen dies auf die Höhe der Beiträge hat. Deshalb kann z.B. der Einwand der Versicherungswirtschaft, Schwangerschaftskosten bestimmten die Beitragshöhe nur unwesentlich, nicht überprüft werden. Überprüft werden kann insbesondere nicht, welche Kosten die Versicherungswirtschaft zu den schwangerschaftsbedingten Kosten rechnet. Auszuklammern aus dem Kostenvergleich zwischen Frauen und Männern wären aber alle mit der sexuellen Beziehung zwischen den Geschlechtern zusammenhängenden Kosten, angefangen mit der durch die Verschreibungspflicht für die Pille entstehenden Kosten über die ärztliche Betreuung der Schwangeren bis hin zu nach der Entbindung notwendig werdenden Behandlungen. Solange die Versicherungswirtschaft nicht zu der geforderten Transparenz bereit ist, kann sie mit der bloßen Behauptung der geringen Kosten-/Beitragsrelevanz nicht gehört werden. Auch der Gesetzgeber kann keine sachgerechte Entscheidung treffen, wenn er sich nicht ausreichend informieren lässt.

      5. Schließlich werden private Zusatzversicherungen zunehmend notwendig, weil der Gesetzgeber Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung kürzt. Das Abdrängen in private Versicherungsverträge für Zusatzleistungen, die zuvor von den gesetzlichen Krankenkassen mit geschlechtsneutralen Beiträgen nach dem Solidaritätsprinzip erbracht wurden, darf nicht dazu führen, dass nunmehr auch gesetzliche Krankenkassen wie die AOK und Ersatzkassen für diese Zusatzleistungen geschlechtsdifferenzierte Beiträge verlangen, wie der Tagespresse zu entnehmen ist. Verfassungsrechtlich geboten ist dagegen eine Regelung, die wie bei der privaten Pflegeversicherung eine geschlechtsneutrale Beitragsgestaltung sicherstellt.

      6. Auch EU-rechtlich spricht alles für eine solche Beitragsgestaltung. Die Annahme des Richtlinienvorschlags „zur Verwirklichung des Grundsatzes der Gleichbehandlung von Frauen und Männern beim Zugang zu und bei der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen“ – KOM (2003) 657 endgültig – durch die EU-Kommission beruht auf der eingehend begründeten Erkenntnis, dass Handlungsbedarf des Gesetzgebers zu Einführung von Unisex-Tarifen besteht, dem mehrere Mitgliedstaaten schon mit entsprechenden gesetzlichen Regelungen nachgekommen sind."
      www.djb.de
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 13:56:05
      Beitrag Nr. 64 ()
      Stella,

      Du scheinst Dich ja in der GKV pudelwohl zu fühlen.
      Warum hast Du eigentlich mehrmals die Kasse gewechselt?
      Wenn die GKV so gerecht und so toll ist, warum steigen die Beiträge bei fallenden Leistungen?
      Warum gibt es Milliardenverluste bei den gesetzlichen Kassen?
      Was tun die gesetzlichen Kassen in puncto Altersrückstellungen? Es ist ja bekannt, das ältere Menschen höhere Kosten verursachen als jüngere.
      Es ist auch bekannt, das die Menschen immer älter werden.

      In der PKV wird für diesen Fall vorgesorgt. Es werden Altersrückstellungen gebildet, die Höhe wird permanent an die demografische Entwicklung gekoppelt.

      Was passiert eigentlich, wenn der privat Versicherte für die gleiche ärztliche Leistung wie ein gesetzlich Versicherter, die gleiche Rechnung erhält?
      Denk doch erst einmal nach und beschäftige Dich mit den Dir unbekannten System, bevor Du hier unqualifizierte
      Bemerkungen vom Stapel läßt.
      Mehr Beitragszahler bedeutet auch immer mehr Leistungsempfänger.
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 13:59:36
      Beitrag Nr. 65 ()
      #63, na und? Ist doch klar, daß der Juristinnenbund natürlich einseitig Fraueninteressen vertritt, wie Du ja offensichtlich auch. Dazu paßt auch eine der Zielsetzungen des DJB, nämlich:

      "Verwirklichung der Gleichberechtigung und Gleichstellung der Frau in allen gesellschaftlichen Bereichen"

      Wohl gemerkt, nicht "Gleichberechtigung von Frauen und Männern", sondern nur "Gleichberechtigung von Frauen". Das heißt, da steht gleich das Dogma dahinter, daß nur Frauen diskriminiert sein können, niemals aber Männer. Das hat zur logischen Folge eine auf Diskriminierung der Männer ausgerichtete Lobbyarbeit.

      Und so sieht es dann auch bei den Unisextarifen in der Krankenversicherung aus: die Frauen beziehen mehr Leistungen, sollen aber nicht mehr einzahlen. Und das ist eine Umverteilung zu Lasten der Männer. Wer etwas anderes behauptet, lügt. Und zwar sehr dreist.
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 14:25:25
      Beitrag Nr. 66 ()
      Versman
      sobald meine Versicherung die Beiträge erhöht hat, habe ich mir eine gesucht die günstiger war. Die letzte Beitragserhöhung war von 12,6 auf 13,?? die habe ich allerdings hingenommen, in der Hoffnung, dass sie bald wieder auf unter 13 % geht. Ich warte jetzt mal ab bis Ende des Jahres, und wenn sich dann nichts tut, suche ich mir wieder eine andere.

      Das Älterwerden ist ein Problem, das irgendwie gelöst werden muss, denn diese Risiken sind langfristig nicht mehr finanzierbar, und bis dahin sollte eine Lösung vorliegen.

      Was die Altersrückstellungen der PKV anbelangt, dürfen diese mittlerweile bei einem Versicherungswechsel mitgenommen werden oder ist das noch nicht Gesetz?

      Was passiert eigentlich, wenn der privat Versicherte für die gleiche ärztliche Leistung wie ein gesetzlich Versicherter, die gleiche Rechnung erhält? - das verstehe ich nicht! Ich versuch`s aber:
      a) er muss die Rechnung bezahlen :D
      b) wenn Du die Rechnungshöhe meinst, könnten langfristig die Beiträge der PV sinken. Frage: Haben die PV-Versicherten denn ein Interesse so behandelt zu werden wie GKV-Versicherte? Dass sie Interesse daran haben wenig zu zahlen, ist klar, aber doch nicht die gleiche Behandlung - igitt igitt!

      Rechnungsstellung allgemein: Da besteht Nachholbedarf bei der GKV, das würde ich sofort befürworten und auch nutzen, sollte man irgendwann eine Wahlmöglichkeit haben.

      Mit "mehr Beitragszahler ist gleich mehr Leistungsempfänger" hast Du allerdings recht. Ich warte noch auf den Versicherer mit einem Versicherten, und der dann auch noch an die Börse geht. Denn der beste Versicherer ist der, der die geringsten Risiken trägt:D

      Die Privatversicherten haben bislang sämtliche Risiken, den GKVs aufgebrummt, z. B. ein Asthmatiker hatte kaum eine Chance in eine PKV zu kommen, ausser er war bereit einen horrenden Risikozuschlag zu bezahlen. Vor dem Hintergrund, dass immer mehr Kinder chronische Leiden wie Asthma, Neurodermitis haben, bleibt diesen, wenn sie mal Erwachsen sind von vornherein die PKV verschlossen, ausser sie finanzieren ihr Risiko selbst über höhere Beiträge.

      Die Privatversicherungen bestrafen Frauen für ihr "Frausein" indem sie höhere Beiträge verlangen. Dass aber auch Männer z. B. an einer Schwangerschaft und Entbindung beteiligt sind ignorieren sie. Schließt eine Frau z. B. privat eine Zahnversicherung ab, muss sie höhere Beiträge bezahlen für ihre Zähne. Ich hatte in letzter Zeit hierzu einige Diskussionen mit PVs und habe mich daraufhin mit dem Gesundheitsministerium in Verbindung gesetzt und bereits vor Wochen erfahren, dass die GKVs diese Zahnversicherung anbieten müssen und das heißt, gleicher Tarif für Männer und Frauen.

      Ein Versicherungssystem das Kranke ausschließt und nach Geschlecht Beiträge festlegt, ist für mich indiskutabel und über kurz oder lang wird zumindest die Benachteilung von Frauen von der EU geregelt werden.
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 14:28:18
      Beitrag Nr. 67 ()
      #66, verstehe nicht, warum Du dauernd leugnest, daß für Frauen auch höhere Krankheitskosten anfallen. Dieser Fanatismus, diese Leugnung der Realität ist es, was mich ärgert.
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 14:34:35
      Beitrag Nr. 68 ()
      Versman
      Letztes Jahr wurde ich in der Firma von einigen Privatversicherern angerufen - woher die meine Telefon-Nr. hatten, ist mir heute noch rätselhaft - die mich überreden wollten mich privat zu versichern. Ich habe mich riesig über dieses Interesse gefreut und dies auch kund getan und sagte jedesmal, dass ich das toll finde, dass man eine chronisch Kranke wie mich versichern möchte. Die Gespräche dauerten kann keine 30 Sekunden mehr, und es wurde auch nicht gefragt welches "Leiden" ich denn hätte :laugh:
      Es kamen keine Anrufe mehr, und ich vermute fast, dass ich bei den Privaten auf der "roten Liste" stehe.

      Ich war auf der Suche nach einer privaten Zahnversicherung für mich und meine Kinder. Ein Versicherungsagent wollte mich doch tatsächlich überreden, dass ich nicht mich, aber meine Kinder bei ihm versichern soll. Als ich ihm dann sagte, dass ich Gebissträgerin bin aber meine Kinder noch ihre Zähne hätten, legte er auf :laugh:

      Dies so am Rande zur PV-Branche :D
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 14:40:34
      Beitrag Nr. 69 ()
      for4zim
      teurer ist die Frau beim Gynäkologen, wenn sie ihrem Mann ein Kind schenkt, die Frau!
      Aber doch nicht was Augen und Zähne anbelangt :D
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 14:44:07
      Beitrag Nr. 70 ()
      #67, #68

      Jetzt ist auch klar, was diese chronische Krankheit ist. Muss irgendwas mit Wahrnehmungsstörungen zu tun haben.
      Stella ruf doch mal die Powerfrau von der DVAG aus Kassel an. Dort kannst du von Powerfrau zu Powerfrau alles bereden. Die hilft dir sicher weiter.

      ;
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 14:52:07
      Beitrag Nr. 71 ()
      Stella,

      Drücke ich mich unverständlich aus, oder willst Du nicht?

      Geht ein BKK XY-Versicherter mit einer Erkältung zum Arzt, läßt sich 10 Minuten behandeln und würde die Rechnung dafür erhalten, könnten beispielsweise 20€ draufstehen.
      Jetzt geh ich zum gleichen Allgemeinarzt, mit den gleichen Beschwerden, werde auch 10 Minuten behandelt - oooops, auf meiner Rechnung steht irgendwas von 67,88€.
      Ist jetzt nur ein fiktives Beispiel, weil ich als Selbstständiger wegen so einen Unfug nicht zum Arzt gehe - aber sehr Nahe an der Realität.
      Mit meiner erhöhten Rechnung unterstütze ich auch die GKV, den die Gesundheitskosten müssen erbracht werden, sonst fehlt ja was in den Taschen der Ärzte:D
      Übrigens kannst Du Dich auch privat zusatzversichern, wenn Du meinst die privaten würden soooo toll behandelt werden.

      Ich kenne auch einige Kinder, die seit Geburt privat versichert sind und erhebliche Kosten verursachen, da sie die von Dir aufgezählten Krankheiten haben.
      Versichert man jedes Kind von Geburt an privat, dann gehören Risikozuschläge der Vergangenheit an.
      Beiträge werden in aller Regel nach dem Alter und dem Risiko berechnet, das Geschlecht ist hierbei nur ein Teil des Risikos.
      Sicher ist es ungerecht das Frauen aufgrund von Schwangerschaft ein höheres Risiko darstellen.
      Aber die Wehrpflicht nur für Männer ist auch ungerecht.
      Ansonsten gibt es nicht nur Frauenkrankheiten sondern auch Männerkrankheiten.

      Die Mitnahme der Altersrückstellungen beim Versicherungswechsel wäre wünschenswert, keine Frage.
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 14:53:39
      Beitrag Nr. 72 ()
      Semikolon
      glaube mir, ich stehe mit beiden Beinen im Leben :D

      Was mir aber einen teuflischen Spaß bereitet ist, z. B. "Versicherungsagenten" aufs Glatteis zu führen :laugh:
      Die wollen mein Geld, und das kriegen sie nicht, ganz einfach!
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 15:12:55
      Beitrag Nr. 73 ()
      Versman
      ich war privat versichert und bin es jetzt nicht mehr.
      In meiner Kindheit gab es übrigens für privat Versicherte noch eigene Warteräume :laugh: das als Hintergrundinfo!

      Es können sich nicht alle Eltern leisten, die in der GKV sind, ihre Kinder von Geburt an privat zu versichern. Aber es soll ja GKV-Kinder geben, aus denen "was wird", die viel Geld verdienen und die sich eine PV leisten könnten, und die werden nicht oder nur gegen Risikozuschlag genommen.

      Auch als Selbständiger kann man doch in die GKV, oder ist dies mittlerweile nicht mehr möglich? Ich weiß nur, dass die über der Beitragsbemessungsgrenze Verdienenden, die sich für eine PV entschieden haben, nicht mehr zurück können ins System und auch Rentner nicht mehr, die privat versichert sind.
      Vorausgesetzt, es ist möglich als Selbständiger in die GKV zu wechseln, warum tust Du das dann nicht?

      Klar, gibt es Männerkrankheiten, eine ganze Menge, genau genommen genau fast so viele wie Frauenkrankheiten, nur scheinen diese weniger Kosten zu verursachen. Könnte dies evtl. mit der kürzeren Lebenserwartung zusammenhängen?
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 15:15:06
      Beitrag Nr. 74 ()
      @ Versman #71
      Das Problem ist, du kannst Stella in jedem Thread genauestens erklären, wie die PKV die Beiträge kalkuliert, wie Altersrückstellungen gebildet werden etc. etc. und nochmals etc. , sie erzählt im nächsten Thread denselben Stuss weiter. Manche Sachen will sie einfach nicht wahrhaben.
      Sie hat halt was gegen die PKV aus ideologischen Gründen (s. "WoW" im Threadtitel zu diesem die PKV abschaffenden Vorschlag aus der linken SPD-Ecke), wie manche andere Sozen hier auch, die auch stundenlang von der unsolidarischen PKV erzählen, die die GKV nur ausbluten ließe, als ob sich die PKV um die GKV scheren würde und die GKV auch ein Recht hätte, sich um jeden zu kümmern.

      Das Hauptübel an der ganzen Disksussion ist doch, dass mittlerweile weite Politkierkreise uns einlullen mit der Behauptung der Sozialastaat mit GKV müsse für alle da sein. Dass er nur für Schutzbedürftige zu sorgen hat, wird in der ganzen Diskussion um die idiotische uns alle Freiheit nehmende "Bürgerversicherung" völlig vernachlässigt.

      Nicht Bürgerversicherung ist die Lösung sondern, freie Versicherungswahl bei freien KV-Unternehmen und freien Ärzten und anderen Leistungserbringern.

      ;
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 15:20:47
      Beitrag Nr. 75 ()
      #74, so ist es.
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 15:28:08
      Beitrag Nr. 76 ()
      Semikolon,

      Ja hab ich auch schon festgestellt.
      Wahrscheinlich hat Ihr die böse PKV damals die Sitzungen beim P....... nicht bezahlt:laugh:

      Stella,

      In Bayern gab es extra Wartezimmer für PKV-Versicherte?
      Ich will die Freiheit behalten, selbst zu entscheiden was für mich wichtig ist.
      Hab kein Chefarzt oder Zweibettzimmer. Dafür ne fette SB, weil ich der Meinung bin, Lappalien selbst bezahlen zu können. Die Krankenversicherung soll bei ernsthaften Dingen für mich da sein, und nicht bei Schnupfen.

      Warum sollte ich in die GKV wechseln?
      Du bist bis jetzt die große Ausnahme, ansonsten kenne ich keinen, der in der PKV versichert war und wieder zurück will.
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 15:31:55
      Beitrag Nr. 77 ()
      Semikolon
      das hat mit Ideologie nichts zu tun!
      Warum glaubst Du, hat der Gesetzgeber die GKV-Tür für die geschlossen, die ihr ganzes Leben lang privat versichert waren und dann im Alter bzw. in der Rente in die GKV wechseln wollten? Bestimmt nicht, weil die Beiträge da höher sind als in der PV.
      Richtig war auch, dass die Erwerbstätigen, die sich in die PV "verabschiedet" haben, nicht mehr ohne Weiteres zurück können in die GKV. Da wird 10 oder 20 Jahre lang in die PV eingezahlt, steigen dann die Risiken und auch die Beiträge, fühlt man sich in der GKV besser aufgehoben, weil billiger. Welche Tricks da manchen Leute einfallen, um zurück in die GKV zu kommen, das verschweige ich hier.

      Ich könnte Dir ganz spontan 5 Leute aus meinem unmittelbaren Bekanntenkreis nennen, die sofort in die GKV zurück gehen würden, wäre dies möglich!
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 15:35:48
      Beitrag Nr. 78 ()
      @ StellaLuna

      In bestimmten Versicherungen haben Frauen hoehere Risiken (z.B. Rentenversicherung, wegen hoeherer Lebenserwartung) in anderen niedrigere Risiken (z.B. Lebensversichrung auch wegen hoeherer Lebenserwartung). Die Gleichstellung der Frau besteht fuer viele darin Unisex-Tarife im ersten Beispiel und Frauen-Tarife im zweiten Beispiel einzufuehren. Das ist ganz klare Benchteiligung von Maennern. Diese Benachteiligung stoert mich nicht weiter. Schliesslich haben Frauen ja auch zu leiden unter uns Maennern.

      Was mich stoert ist das Wort Gleichstellung. Nennen wir doch das was es ist: Monetaere Entschaedigung dafuer, dass wir Maenner:
      -vergessen die Tuer fuer die Dame zu oeffnen
      -Hochzeitstage vergessen
      -unromantisch sind
      -staendig anderen Frauen nachschauen
      -zu oft (aber auch zu kurz) Sex haben wollen :eek:
      -usw. usw. usw.

      Ganz klar trifft das auf mich persoenlich natuerlich nicht zu, weshalb meine Mrs. Kohl natuerlich ganz gluecklich ist, dass sie einen perfekten Mann hat und die monetaere Entschaedigung bekommt. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 15:47:44
      Beitrag Nr. 79 ()
      helmut_kohl
      die Lebenserwartungsstatistik müßte genau genommen neu geschrieben werden. Denn nicht die "Frau an sich" hat die längere Lebenserwartung, sondern die Beamtin. Die Beamten wiederum haben in etwa die Lebenserwartung von Frauen. Am schlechtesten sieht es für den "Mann an sich" aus, der hat die geringste. Ich habe den Beitrag, der das aussagt, vor einigen Tagen in einem anderen srd gepostet. Dies zum

      Begriff "Gleichstellung".
      Ich kann mir gut vorstellen, dass Du damit ein Problem hast. Es könnte ja manche Frau eine Entschädigung von den Versicherern einklagen wegen fehlender Gleichstellung :D
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 15:55:48
      Beitrag Nr. 80 ()
      SPD dementiert Bericht über freie Krankenkassenwahl
      - Sprecherin: An Konzept für Bürgerversicherung wird noch gefeilt

      Die SPD hat eine angebliche Einigung der Parteispitze auf Kernpunkte der Bürgerversicherung als "reine Spekulation" zurückgewiesen. Die SPD-Arbeitsgruppe zu dem Thema werde nächste Woche noch an dem Konzept arbeiten, sagte eine Parteisprecherin und reagierte damit auf einen Bericht der "Berliner Zeitung", wonach die Deutschen künftig frei wählen sollten, ob sie sich bei einer gesetzlichen oder einer privaten Krankenkasse versichern.

      Das SPD-Konzept für die nächste Gesundheitsreform wird von einer Arbeitsgruppe unter Leitung der Parteilinken Andrea Nahles erarbeitet. Sie will ihr Modell am Montag und Donnerstag nächster Woche abschließend beraten. Nach dem Bericht der "Berliner Zeitung" legte sich die SPD-Spitze aber bereits darauf fest, einen echten Wettbewerb zwischen privaten und gesetzlichen Krankenkassen herzustellen und die so genannte Pflichtversicherungsgrenze abzuschaffen. Damit hätte jeder Bürger die freie Kassenwahl. In den Grundzügen seien die freie Kassenwahl bereits mit SPD-Spitzenpolitikern wie Parteichef Franz Müntefering, Sozialministerin Ulla Schmidt und Finanzminister Hans Eichel abgestimmt.

      Die Bürgerversicherung soll nach dem Bericht auch Mitgliedern einer Privatkasse offen stehen, die sich nach heutigem Recht nicht in einer gesetzlichen Krankenkasse versichern oder dorthin zurückkehren dürfen. Umgekehrt sollen alle gesetzlich Versicherten die Option erhalten, in eine private Kasse zu wechseln. Bislang sind Beschäftigte unterhalb einer bestimmten Einkommensgrenze zwangsweise Mitglied in einer gesetzlichen Krankenkasse.

      Die privaten Krankenversicherungen griffen die Überlegungen scharf an. Der Vorschlag schaffe nur eine "Scheinwahlfreiheit", erklärte der Verband der privaten Krankenversicherung in Köln. Die privaten Krankenversicherungen sollten zu Bedingungen der gesetzlichen arbeiten und würden dadurch selbst zu einer Art gesetzlichen Kasse. "Statt Tarifvielfalt und umfassende Wahlfreiheiten für die Versicherten gäbe es ein Einheitsprodukt einheitlich für alle Kassen und die privaten Krankenversicherungen." Damit blieben die großen Vorteile der Privaten auf der Strecke.
      quelle: w: o

      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 16:41:02
      Beitrag Nr. 81 ()
      @ StellaLuna

      die Lebenserwartungsstatistik müßte genau genommen neu geschrieben werden. Denn nicht die " Frau an sich" hat die längere Lebenserwartung, sondern die Beamtin. Die Beamten wiederum haben in etwa die Lebenserwartung von Frauen. Am schlechtesten sieht es für den " Mann an sich" aus, der hat die geringste. Ich habe den Beitrag, der das aussagt, vor einigen Tagen in einem anderen srd gepostet. Dies zum

      Fuer diese Behauptung wuerde ich gern mal eine Quelle sehen, oder ist das nur Deine persoenliche Beobachtung?
      Willst Du behaupten, dass die um 6 Jahre hoehere LE bei Frauen allein an Beamtinnen liegt?
      Willst Du behaupten, dass nicht-Beamte Maenner die gleiche LE wie nicht-Beamte Frauen haben?

      Zu meiner Liste aus dem letzten Beitrag fuege ich noch den Eintrag “Frauen koennen nicht logisch denken” hinzu. :)

      Ich kann mir gut vorstellen, dass Du damit ein Problem hast. Es könnte ja manche Frau eine Entschädigung von den Versicherern einklagen wegen fehlender Gleichstellung

      Etwas begriffsstutzig heute, wie? Ich kenne keine einzige private oder oeffentliche Versicherung in der Frauen aus versicherungs-mathematischer Sicht benachteiligt werden. Entweder Frauen haben niedrigeres Risiko, dann zahlen sie auch niedrigere Praemien oder sie haben hoeheres Risiko, dann zahlen sie uni-sex-Tarife.
      Wenn Du eine Versicherung kennst bei der das nicht der Fall ist, dann lass es mich wissen!
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 21:23:32
      Beitrag Nr. 82 ()
      helmut_kohl
      den kompletten Beitrag mit Quellenangabe habe ich bereits gepostet in einen anderen srd, wo es um Beamte geht.

      Aber, sehr Interessantes aus der Schweiz habe ich gefunden unter www.tagesschau.de:

      "...Wirtschaft ist nicht Nutznießer des Systems

      Die Schweizer Wirtschaft profitiert also nicht von der Tatsache, dass die Krankenversicherung - anders als in Deutschland - von den Lohnkosten abgekoppelt ist. Das macht den Schweizern inzwischen Sorge. Zudem klagen sie, dass die Gesundheitskosten jedes Jahr steigen - und damit auch die Prämien immer teurer werden. Weil aber das System bis 1996 noch schlechter war, wollen viele Schweizer bei ihrer jetzigen Kopfpauschale bleiben.

      Untere und mittlere Einkommen sind benachteiligt
      Doch für Deutschland ist das Modell keine Alternative, meint Jacqueline Fehr von den Schweizer Sozialdemokraten: „Deutschland kommt von einem einkommensabhängigen System. Da würde ich sehr abraten, zum Kopfprämiensystem überzugehen. Die Belastungen für untere und mittlere Einkommen sind zu groß. Das führt automatisch dazu, dass das wieder korrigiert werden muss. Wenn man den Föderalismus mit einbezieht, die unterschiedlichen Lohnsituationen in den unterschiedlichen Ländern, führt das sehr bald zu einem sehr schwer steuerbaren System.“ "




      Stand: 17.08.2004 17:49 Uhr
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 21:40:11
      Beitrag Nr. 83 ()
      helmut_kohl

      ich hab den Link gefunden, hier ist er!
      Für Beamte wurde eine eigene Sterbetafel erstellt, siehe Punkt 4, "Lebenserwartung":

      http://www.gdba.de/beamte_aktuell/Besoldung/zusammenfassung_…

      na ja, habe wie immer etwas übertrieben :D
      Avatar
      schrieb am 17.08.04 23:30:39
      Beitrag Nr. 84 ()
      @ StellaLuna

      ich hab den Link gefunden, hier ist er!
      Für Beamte wurde eine eigene Sterbetafel erstellt, siehe Punkt 4, " Lebenserwartung" :
      http://www.gdba.de/beamte_aktuell/Besoldung/zusammenfassung_…
      na ja, habe wie immer etwas übertrieben


      Aus dem Link geht erstmal gar nichts hervor. Nach wie vor haben Maenner eine Lebenserwartung, die um ca. 6 Jahre kuerzer ist. Das gilt sowohl fuer Beamte als auch nicht-Beamte. Aus Deinen Zahlen kann man nicht herauslesen, dass von den 6 Jahren Unterschied allein 2.4 von Beamtinnen kommen.
      Damit gilt nach wie vor der Punkt, den ich gemacht habe: Fuer Maenner ist die Rentenversicherung eine gaaaaanz grosse Mogelpackung.

      „Deutschland kommt von einem einkommensabhängigen System. Da würde ich sehr abraten, zum Kopfprämiensystem überzugehen. Die Belastungen für untere und mittlere Einkommen sind zu groß.

      Beide Systeme sind oekonomisch gesehen unsinnig. Als verischerungspraemie soll bezahlt werden was Dein Risiko ist. Wer viele Unfaelle baut, zahlt ja auch mehr Auto-Versicherung. Da geht’s auch nicht nach Einkommen und auch nicht nach Kopfpraemie. Z.B. sollte die KV Geschlechts-, Alters- und vor allem Gewichtsabhaengig sein. Wer zu viel frisst und damit die Kassen belastet soll dafuer zahlen!

      Alles andere ist Sozialismus!

      Wir machen ja auch nicht den Preis eines BMW vom Einkommen abhaengig. Naja, vielleicht wird das demnaechst in Deutschland noch kommen. ARGH!
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 00:29:20
      Beitrag Nr. 85 ()
      Hier Stella,

      Die Grünen scheinen ehrlicher zu sein, und nennen das Kind beim Namen: Abschaffung der PKV.
      Folgender Artikel zeigt auch, wie leicht sich Pressevertrer von geschickter Parteipropaganda verdummen lassen. Schreiben die doch tatsächlich der SPD-Vorschlag, würde ein "freies" Wahlrecht zwischen PKV und GKV beinhalten und die Privaten in ihrem Bestand nicht antasten wollen und vernachlässigen, dass es nach den SPD-Plänen keine PKV im herkömmlichen Sinne mehr geben soll, sie faktisch in das bisherige GKV-Konzept gepresst werden soll, was einer Abnschaffung gelichkommt. s. #1

      Also die Grünen gefallen mir hier besser: Sie rufen den Sozialismus wenigstens ehrlich aus.

      (Quelle: tagesspiegel)




      Grüne gegen SPD: Private Kassen abschaffen Koalition streitet um die Bürgerversicherung

      Sozialdemokraten für freie Wahl des Anbieters

      Von Maren Peters, Hans Monath und Stephan Haselberger

      Berlin - Zwischen SPD und Grünen gibt es Streit um die geplante Bürgerversicherung. Während die SPD Bürgern ein freies Wahlrecht zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung einräumen, die Privaten in ihrem Bestand aber nicht antasten will, fordern die Grünen die Abschaffung der privaten Krankenversicherung. „Das wäre nur eine abgespeckte Form der Bürgerversicherung, wenn wir langfristig private Krankenversicherungen weiter bestehen lassen würden“, sagte Grünen-Fraktionsvize Thea Dückert dem Tagesspiegel. „Es ist nicht sinnvoll, dass man den Privatversicherten zu lange offen lässt, ob und wann sie in die Bürgerversicherung wechseln.“

      Dagegen sagte SPD-Gesundheitspolitiker Martin Pfaff, der Mitglied der SPD-Arbeitsgruppe Bürgerversicherung ist: „Die freie Kassenwahl ist sinnvoll, wenn wir den Wettbewerb zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung befördern wollen.“ Die private Krankenversicherung solle aber erhalten bleiben, betonte Pfaff. Die große Frage sei jetzt, wie und über welchen Zeitraum die Privatversicherten in eine Bürgerversicherung integriert werden sollten.

      Der Gesundheitsökonom Bert Rürup sagte, ökonomisch sei ein einheitlicher Krankenversicherungsmarkt zwar richtig; dies gebe aber weder eine Antwort auf die Frage nach der gesamtwirtschaftlich richtigen Art der Beitragsbemessung noch darauf, wie und wo die zur Belastungsglättung sinnvolle Kapitaldeckung organisiert werden solle. Rürup verteidigte sein Gegenmodell der Kopfpauschale, das von der CDU favorisiert wird.

      Bisher können nur Versicherte, deren Einkommen eine bestimmte Grenze überschreitet, zwischen privater und gesetzlicher Krankenversicherung wählen. Beschäftigte unterhalb dieser Grenze sind zwangsweise gesetzlich versichert. Während Privatkassen Alte und Kranke zurückweisen dürfen, sind gesetzliche verpflichtet, alle aufzunehmen.

      Auch die Gewerkschaften unterstützen die SPD-Pläne eines freien Wahlrechts. Die Vize-DGB-Vorsitzende Ursula Engelen-Kefer sagte, die derzeitige Trennung zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung sei nicht zu rechtfertigen, da sie einem fairen Wettbewerb zwischen den Krankenkassen im Wege stehe. „Es kann keine Reform der Finanzierung des Gesundheitssystems geben, wenn hier alles beim Alten bleibt“, sagte sie.

      Berichte, wonach Grundzüge des SPD-Konzepts mit Parteichef Franz Müntefering, Gesundheitsministerin Ulla Schmidt und Finanzminister Hans Eichel abgestimmt seien, wurden nicht bestätigt. Müntefering stellte klar, das sich die SPD-Spitze bislang nicht auf ein Konzept festgelegt habe: „Es gibt noch keinen Durchbruch.“ Die zuständige Kommission werde am 23. und 26. August tagen und ihr Ergebnis am letzten Augustwochenende zur Diskussion stellen. Auch der Gesundheitsökonom und Regierungsberater Karl Lauterbach sagte, die Berechnungen seien noch nicht abgeschlossen. Das Bundesgesundheitsministerium wollte sich am Dienstag nicht äußern.

      ;
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 11:23:38
      Beitrag Nr. 86 ()
      Semikolon
      Ich bin davon ausgegangen, dass es zukünftig nur noch Krankenkassen geben wird und man nicht mehr unterscheidet zwischen privat und gesetzlich.

      Was hat das mit Sozialismus zu tun, wenn ein freier KV-Markt geschaffen wird, d. h. jeder Versicherte kann sich seine Versicherung selbst aussuchen?
      Warum nennt man Derartiges z. B. im Strommarkt Liberalisierung und bei der KV sprichst Du von Sozialismus!

      Dies hätte doch zudem den Vorteil, dass die GKVs Gewinne erwirtschaften dürften, was ja bislang im Gegensatz zu den PVs nicht möglich war. Vor diesem Hintergrund könnte ich mir vorstellen, dass man doch etwas kostenbewusster agieren wird, was die Verwaltung z. B. anbelangt :D

      Langfristig gesehen, sollte dem RSA der Garaus gemacht werden.
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 11:40:19
      Beitrag Nr. 87 ()
      Stella,

      Das kann aber nur auf private Krankenversicherung hinauslaufen, was Dir vorschwebt.
      Wettbewerb ohne RSA mit Gewinnerzielungsabsicht:rolleyes:

      Übrigens haben nicht die privaten Krankenversicherungen
      die Einstiegshürde so hoch gelegt.

      Nochmal:
      Wer sich wie ein Privatversicherter behandeln lassen möchte, kann dies, entgegen den gestrigen Fernsehbericht.
      Über eine Zusatzversicherung kann jeder GKV-Versicherte all das haben, was ein privat Versicherter haben möchte.
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 20:57:56
      Beitrag Nr. 88 ()
      Versman
      auch die private Zusatzversicherung nimmt einen chronisch Kranken nicht auf und wenn, dann nur mit Risikozuschlag!
      Den RSA wird man vermutlich nicht gleich abschaffen können, sollte aber langfristig möglich sein. Vorstellen aber könnte ich mir, dass die Privaten, wenn sie verpflichtet werden Risikoversicherte zu übernehmen, froh sein werden über den RSA.
      Der Gesetzgeber hat die Hürde hoch gelegt, denn sonst wären in den GKVs nur noch Alte und die Risiken. Die hohe Hürde ist vor diesem Hintergrund o.k.

      Hab grade Expertenmeinungen zum Thema gefunden:

      Debatte um Gesundheitsreform
      Experten befürworten freie Kassenwahl

      Die Gesundheitsexperten Bert Rürup und Karl Lauterbach unterstützen eine komplette Wahlfreiheit zwischen gesetzlicher (GKV) und privater Krankenversicherung (PKV). "Das macht im Prinzip Sinn", sagte Rürup im ZDF. Er wies zugleich darauf hin, dass eine Wahlfreiheit im Gesundheitssystem "das Ende der gegenwärtigen PKV" bedeute.

      Lauterbach sagte im RBB-Inforadio, einen "Wettbewerb zu gleichen Bedingungen zwischen privat und gesetzlich" würde er befürworten. "Weil er die Kosten senken würde und die Qualität erhöhen könnte." Allerdings müssten alle an einem Risikostruktur-Ausgleich teilnehmen. ...
      www.spiegel.de
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 21:29:32
      Beitrag Nr. 89 ()
      Um auf deine Frage zurückzukommen, Stella:

      Was hat das mit Sozialismus zu tun, wenn ein freier KV-Markt geschaffen wird, d. h. jeder Versicherte kann sich seine Versicherung selbst aussuchen?

      Wie hier klar wurde, ist der hier immer erwähnte "freie Wettbewerb" purer Ettikettenschwindel, denn das SGB sieht keinen "freien Wettbewerb" vor und es kann zusätzlich per Staatseingriff jederzeit x-beliebig dirigiert werden. Es ist "Sozialismus", wenn man die freien PKV-Unternehmen ins SGB zwingt. Das SGB ist Öffentliches Recht, kein Privatrecht. Deshalb spricht Rürup zurecht von einem daraus folgenden "Ende der gegenwärtigen PKV." Immerhin, so schlau ist er. Alle Achtung. Warum er diese dennoch zu begrüßen scheint, wissen die Götter. Wirtschatswissenschaftlich fundiert ist es nicht. (Evtl. doch nach einem Lehrbuch der politischen Ökonomie der DDR, müßte ich aber mal genauer nachschauen)

      Aber jetzt noch mal Grundsätzlich:

      Egal wie man das Kind nennt, eine "Bürgerversicherung" ist ein kolossale Abkehr vom bisherigen Staatsverständins der BRD, welches durch Subsidiarität und sozialer Verantwortung in freier Marktwirtschaft geprägt war. Grundprinzip war bisher: Der Staat hat dem Bürger zu dienen, nicht umgekehrt.
      Jetzt wird diese Situation umgekehrt. Nachdem immer mehr klar wird, dass das bisherige Sozialsystem für abhängig Beschäftigte nicht mehr finanzierbar sind, greift der Sozialstaat nach allem, was er erreichen kann und zwingt Bürger, die bisher keine Bedürftigkeit hatten, ebenfalls in die Sozialkassen einzuzahlen.

      Hier soll jetzt der Bürger dem Staat dienen, da der Staat sich anders nicht mehr zu helfen weiß. So etwas ist Sozialismus oder genauer Kollektivismus pur und hat mit unserer bisherigen Staatsaufassung (Der Staat regelt das, was er besser regeln kann als Private, alles übrige bleibt Privat) nichts mehr zu tun. Jetzt sollen Private das regeln bzw. zwangsweise finanzieren, was der Staat nicht mehr leisten kann, und der Staat greift hier mit der Bürgerversicherung über Zwangsversicherung von Gesellschaftschichten, die überhaupt keine soziale Bedürftigkeit haben, ein mit der alleinigen Begründung, dass er sonst pleite wäre.


      Wem´s gefällt, der soll damit glücklich sein. Mir gefällt diese "neue" Staatsauffassung nicht. Ich dachte die hätten wir 1990 ad acta gelegt. Aber offensichtlich nicht.

      ;
      Avatar
      schrieb am 19.08.04 13:41:06
      Beitrag Nr. 90 ()
      @;
      Deine Ausführungen zu "Grundsätzliches" sollte man sich in Gold einrahmen. Allerdings ist das nichts neues: die Erbsünde wurde schon von Bismarck und dann nochmal vor fast 50 Jahren begangen, indem man die Sozialsysteme überhaupt erst - ohne Not! - eingeführt, für den größten Teil der Bevölkerung verpflichtend gemacht und immer weiter ausgebaut und erweitert hat (zuletzt Pflege, Vorruhestand und Fremdrenten Blüm`schen unseligen Angedenkens).

      Aber von Anfang an war die Mehrheit der Zwangs"versicherten" eben NICHT bedürftig, hätte ihre Vorsorge also ganz ohne staatliche "Hilfe" organisieren können. Durften sie aber nicht. Die Folgen: Entwöhnung von Eigenverantwortung, Unkenntnis besserer Alternativen (man lasse sich nur mal ein Angebot eines guten Privatrentenversicherers kommen), daher bei vielen eine Anspruchshaltung bzw. quasireligiöser Glaube an den Sozialstaat als "zivilisatorische Errungenschaft."

      Jetzt, wo das Schönwettersystem nicht mehr funktioniert, schlägt die Staatskrake wild um sich und versucht, alles und jeden zur Zahlung "heranzuziehen." Die Sozialsysteme sind längst keine Instrumente der Vorsorge mehr, sondern immer mehr Instrumente der Umverteilung. RV- oder AV-Beiträge sind verkappte Sondersteuern, private Anbieter mit diesem Preis-Leistungsverhältnis würden wegen Betrugs belangt. Die "Bürgerversicherung" ist da ein besonders infames Beispiel, denn sie offenbart, das es inzwischen NUR noch um Umverteilung und überhaupt nicht mehr um Vorsorge geht. Denn die PKV-Versicherten haben schon vorgesorgt, bedürfen also keines staatlichen Eingriffs im Gesundheitsbereich.

      Für mich am traurigsten: unser durch jahrzehntelange Sozialstaatpropaganda völlig korrumpiertes Denken. So als ob die noch geduldeten Reste der Eigenvorsorge (PKV) ein "Privileg" seien, mit denen wir uns der "sozialen Gerechtigkeit" entziehen wollten und für das wir uns zu rechtfertigen hätten. Diese Beweislastumkehr dürfen wir keinesfalls hinnehmen. Der Staat, nicht der Bürger, hat sich für die Existenz und Ineffizienz seines Sozialsystems zu rechtfertigen! Ganz besonders gilt dies für den Mißbrauch staatlicher Gewalt, mit der er letztlich alle Bürger in seine defizitären Systeme zwingen will und damit fundamentale Freiheits- und Eigentumsrechte (auch Arbeitseinkommen ist Eigentum!) bewußt und gewollt außer Kraft setzt. Diese (nicht ganz so neue) Staatsauffassung ist keineswegs seit 1990 ad acta gelegt, der alte Drache Leviathan ist lebendiger denn je!

      MfG, Novalis1
      Avatar
      schrieb am 19.08.04 15:28:58
      Beitrag Nr. 91 ()
      novalis1
      Für mich haben die "Zwangs"-Versicherungen nichts mit Bedürftigkeit zu tun, ich sehe als Hintergrund eher den, dass man den Menschen nicht zutraut freiwillig Vorsorge zu betreiben, und je weniger jemand verdient, um so mehr misstraut man ihm, dass er die paar Groschen die ihm vielleicht übrig bleiben, in seine "persönlichen Risiken" investiert, bzw. sich gegen Arbeitslosigkeit, Krankheit, Alter und Tod versichert.

      Es gibt ja ausserhalb der AV, KV, RV noch eine andere Zwangsversicherung, nämlich die für das KFZ! Wird die nicht thematisiert, weil in diesem Fall freie Versicherungswahl besteht? Ist dieser "Zwang" vernachlässigkbar, weil die Prämien nicht in defizitäre Staatssysteme fließen? Warum wurde diese Zwangsversicherung eingeführt?

      Was spricht dagegen die GKVs auflösen? Aus meiner Sicht nichts!

      Und was die "Staatskrake" anbelangt, so schlägt sie wohl in der Schweiz am stärksten zu, die haben jedenfalls kein Problem mit ihrer Bürgerversicherung.
      Avatar
      schrieb am 19.08.04 15:39:07
      Beitrag Nr. 92 ()
      "Altersrückstellung 10% PKV
      Am 01.01.2000 trat die Gesundheitsreform in Kraft. Mit dieser Maßnahme schreibt der Gesetzgeber allen privat Versicherten (Arbeitnehmern, sowie Selbstständigen) vor,einen Vorsorgebeitrag in Höhe von 10% zu zahlen. Der Vorsorgebeitrag wird jedoch nur in der Krankheitskostenvollkosten-Versicherung erhoben.
      Vorteil dieser gesetzlich vorgeschriebenen Vorsorge ist die angestrebte Beitragsstabilität im Alter.
      Bei privat versicherten Arbeitnehmern leistet der Arbeitgeber einen Zuschuß zum extra ausgewiesenen Vorsorgebeitrag in Höhe von 50%. ..."

      Warum musste das vorgeschrieben werden?
      Wenn Privatversicherungen so effizient arbeiten hätte sich doch das Gesetz erübrigt? Oder wurde per Gesetz nur definiert was schon Praxis war?

      Darf die Altersrückstellung im Fall eines Versicherungswechsels mit genommen werden? Ich habe nur eine Info aus 1999 gefunden lt. der die Rückstellung bei der alten Versicherung verbleibt. D. h. der Versicherte muss bei einer neuen Versicherung bei Null anfangen und wird hoch bzw. entsprechend seines Alters eingestuft.
      Avatar
      schrieb am 19.08.04 15:48:23
      Beitrag Nr. 93 ()
      "...In der PKV sind Krankenversicherungsverträge mit garantierter Vertragsverlängerung gesetzlich vorgeschrieben. Diese Verträge versichern zwar das Prämienrisiko, haben jedoch den Nachteil, dass sie die Versicherten an eine Krankenversicherung binden, da die von den Versicherern akkumulierten Altersrückstellungen nicht übertragbar sind. Es wird davon berichtet, dass diese Situation von Krankenversicherungen zu Lasten der Versicherten ausgenutzt wird (siehe H.D. Meyer (1999)). ..."
      www.uni-konstanz.de

      Von Wettbewerb der Krankenversicherer kann man vor diesem Hintergrund wohl nicht sprechen.
      Da hat ja ein GKV-Versicherter mehr Möglichkeiten sich seine für ihn passende Versicherung rauszusuchen!
      Avatar
      schrieb am 19.08.04 16:32:49
      Beitrag Nr. 94 ()
      Au Backe Stella,

      Wettbewerb bei einem Dienstleistungsvertrag der auf das gesamte Leben kalkuliert ist, heißt nicht, dass ich jeden Tag den Leistungsanbieter wechseln muss.

      Und dein #92 ist ja wirklich ..... Welches PKV- Unternehmen hat denn diesen dämlichen Eingriff der rotgrünen Dirigistentruppe gefordert? Von der Kalkualtion notwendig war es bisher nicht. Die Altersrückstellungsreserven waren zuvor schon dick und entsprechend der Lebenserwartung kalkuliert. Auch hätte man ein zusätzliches Zwangsparen auch anders organisieren können, wenn man es politisch denn glaubt,fordern zu müssen, dann wäre es besser und flexibler unabhängig vom PKV-Tarif erfolgt. Und viele PKV-Versicherte (zumindest alle, die ich kenne) sparen ja eh zusätzlich fürs Alter. Die brauchen dazu auch keinen rotgrünen Minister, der ihnen sagt, wie sie vorzusorgen haben. Dieses ganze Oberlehrergetue der Ministertruppe seit 1998 ist sowieso lächerlich. (S. z. B. meine Threads über die achso böse Wirtschaft, die ab und zu von rotgrün besftraft werden muss).

      Man wollte mit dieser Zwangsmaßnahme (10% Zusatzzuschlag für die PKV-Volltarife) Rotgrün- Ministerseitig halt die PKV teuerer machen, um die Abwanderung von der immer schlechter werdenenden GKV zu verhindern. Die PKV hat aber diese neue zusätzliche Alterrückstellung dann offensiv als weiteres Verkaufsargument genutzt, denn dadurch wird die PKV nun sogar wesentlich billiger als die GKV im Alter. (Es gibt auch garantiert keine Beitragserhöhungen trotz steigender Gesundheitskosten mehr für die PKV-Versicherten)
      Als dann natürlich immer noch für rotgrüne Ministeraugen zuviele zur PKV wechselten, musste man dann einen weiteren Knüppel rausholen und erhöhte dann 2003 drastisch die Pflichtversicherungsgrenze. Dieser Knüppel wirkte dann, denn jetzt ist es für junge Leute schwer die Gehaltshürde zu überschreiten und die Kommunisten konnten sich die Hände reiben. Den letzten Schlag gegen den unerwünschten "Rest" der noch frei Versicherten holen sie jetzt jedoch mit der "Bürgerversicherung". Also hier die Frage an Dich Stella, warum musste denn deser schädliche Eingriff in die Wahlfreiheit 2003 erfolgen, wenn die PKV angeblich so schlecht ist und so schlecht kalkuliert?


      @novalis #90
      Danke für dein Kompliment. Deine Ausführungen finde ich auch sehr gut. Die schrittweise Abkehr vom Subsidiaritätssystem beginnt natürlich nicht mit der Bürgerversicherung, sondern hat sich ständig vollzogen. Man könnte auch noch mehr Beispiele hinzuziehen. Alleine schon die ganze Bevormundung, die der Staat sich immer mehr anheischte, über die PKV ergehen zu lassen, während er diestrukturelle demographisch bedingte Systemschwäche der GKV, die er eigentlich zu betreuen hätte, selbst nie in den Griff bekam.

      Natürlich ist dein Gedanke der seltsamen und nie hinterfragten Beweislastumkehr, den die staatsgläubigen Sozialpolitiker wie ein Credo anwenden, wenn es um Vergleiche zwischen Staatlichen und Privaten Systemlösungen geht, auch ein interessanter Aspekt.
      Es ist auch schön in diesem Board mit dir z. B. Leute zu finden, die grundsätzlich dieselbe Meinung haben.
      Auch ist natürlich interessant, hier die typischen Vertreter der allmächtigen und unantastbaren Staatsdoktrin vorzufinden.

      ;
      Avatar
      schrieb am 19.08.04 16:50:50
      Beitrag Nr. 95 ()
      Semikolon

      deshalb:

      Private Krankenversicherung Rentner in der Beitragsfalle
      Von Holger Balodis und Dagmar Hühne

      Auch zum Jahreswechsel 1999/2000 werden viele Krankenversicherungen die Beiträge weiter anheben. Besonders betroffen sind ältere Versicherte. Sie zahlen oft über 1.000 Mark für ihren privaten Krankenversicherungsschutz im Monat. Die Versicherungsgesellschaften begründen die Beitragsanpassungen regelmäßig mit den gestiegenen Ausgaben durch den medizinischen Fortschritt.

      Doch es gibt noch einen anderen Grund: unterschiedliche Tarife für alte und neue Kunden. Um junge Kunden zu werben, werden für diese neue Tarife geschaffen, die sehr preisgünstig sind. Denn die jungen Versicherten sind meist gesund und verursachen wenig Kosten. Die älteren Versicherten jedoch bleiben dadurch in den alten Tarifen unter sich. Ihre höheren Krankheitskosten führen dann automatisch zu höheren Beiträgen.
      http://www.wdr.de/tv/service/geld/inhalte/991202_4.html


      "Die mögliche Situation in der privaten Krankenversicherung :

      Die private Krankenversicherung ist mehrfach in die Kritik geraten, weil die Beiträge für Rentner manchmal überproportional hoch waren.

      Das Problem war bekannt und führte zu deutlichen Verbesserungen ...

      Altersrückstellungen
      Um überproportional hohe Beiträge im Alter zu verhindern bilden die Privatversicherungen seit vielen Jahren freiwillige Altersrückstellungen. Damit reduziert sich der Beitrag im späteren Rentenalter für jedes Jahr der Mitgliedschaft um 1-1,5 Prozent. Nach 30 Jahren z.B. bedeutet das zwischen 30 und 45 Prozent günstigere Beiträge.

      Rentner-Tarife
      Rentner können in einen Standard-Tarif wechseln, der nicht mehr kostet als die gesetzliche Kasse, allerdings auch nur die Kassen-Leistungen beinhaltet.

      Gesetzliche Altersrücklage
      Mit der Gesundheitsreform 2000 wurde die garantierte Altersentlastung zum Gesetz.

      Damit schreibt der Gesetzgeber einen 10%igen Zuschlag auf den Beitrag zur privaten Krankenversicherung vor. Dieser wird mit etwa 7 Prozent verzinst und vollständig zur Entlastung der Beiträge im Rentenalter angespart. "
      http://www.dewion.de/krankenversicherung/private_krankenvers…

      Rentner können zwar jetzt innerhalb ihrer Versicherung den Tarif wechseln, aber in eine andere PV zu wechseln ist schier unmöglich!
      Avatar
      schrieb am 19.08.04 16:57:11
      Beitrag Nr. 96 ()
      Klar Stella,
      Du kennst dich bei der PKV halt super aus. Man merkt es immer wieder.
      Ich überlasse dir dieses Thema und diesen Thread wieder.
      Du kannst ja ziwschenzeitlich mal Frau Powerfrau Silvya Haas aus Kassel aus deinem Hinweis-Link von neulich anrufen, die erklärt dir dies dann alles.

      Bis später dann mal.

      ;
      Avatar
      schrieb am 19.08.04 16:59:55
      Beitrag Nr. 97 ()
      Semikolon
      ich kenne mich nicht aus, aber die, die ich hier zitiert habe!
      Avatar
      schrieb am 19.08.04 17:15:13
      Beitrag Nr. 98 ()
      Einer von deinen zitierten "Experten" glaube ich, sitzt wegen Mißbrauch von Minderjähgrigen in seinen Diensträumen im Knast. Vermutlich mußte die ihm, während er ein Pamphlet gegen die PKV entwarf unter dem Tisch einiges richten. Der Strafrichter war zumindest nicht so begeistert, Soweit ich weiß, war die Strafe relativ deftig. Ob der wirklich vom Knast dann alle neueren Entwicklungen so mitbekommen hat?

      Und die vom WDR müssen es natürlich auch genau wissen, klaro.
      Überhaupt Finanzjournalisten, insbesondere die aus den Öffentlich rechtlichen Medien sind ja der Weisheit letzter Schluß. Das weiß jeder Anleger.

      Gegen dein dewion-Zitat ist nichts einzuwenden.
      Aber meine derzeitige Unlust über dieses Thema hier weiter zu diskutieren, hat natürlich nichts mit dir zu tun. An geeigneten Gesprächspartnern, die deine vorgefertigte und durch nichts erschütterbare Meinung bestätigen, gibt es Forum gewiß kein Mangel, so dass du mich sicher entbehren kannst.

      ;
      Avatar
      schrieb am 19.08.04 17:27:39
      Beitrag Nr. 99 ()
      @StellaLuna,
      wenn man will, kann man natürlich in jeder Sache das Haar in der Suppe finden. Das tut #90 aber keinen Abbruch.

      Ich habe ja nicht gesagt, daß der Staat gar nichts tun soll. Er darf und muß durchaus regulieren in dem Sinne, daß er Rahmenbedingungen festlegt, um Markt und Wettbewerb zu fördern (z.B. Kartell- und Börsenaufsicht), oder dadurch, daß er bestimmte Versicherungen (wie Kfz) für bestimmte Gruppen (Autofahrer) aus allgemein nachvollziehbaren Gründen verpflichtend macht. Aber der Staat soll nicht selbst operativ in den Markt eingreifen (bspw. eine Kfz-Versicherung betreiben), den Markt überregulieren (bspw. Form und Umfang der Vorsorge diktieren, z.B. Riester-Rente) oder gar den Wettbewerb regelrecht aushebeln (z.B. durch den Risikoausgleich der GKVn).

      Mit Recht weist Du auf eine Schwäche der PKV hin: Altersrückstellungen. Meine PKV hat dies von Anfang an getan. Und ich habe einen Tarif gewählt, bei dem im Alter nur noch der AN-Beitrag zu zahlen ist - auch dies eine Form der Vorsorge. Alles freiwillig und ohne staatliche Hilfe. Aber in Sachen Altersrückstellungen bin ich im Sinne des Wettbewerbs voll bei Dir: hier sollte der Staat eine Mindestquote vorschreiben (inzwischen geschehen), außerdem Transparenz (jährlicher Bescheid über die Höhe der individuell angesammelten ARS) und vor allem die Mitnahmemöglichkeit der ARS bei Versicherungswechsel.

      "Was spricht dagegen die GKVs aufzulösen? Aus meiner Sicht nichts!" Ich nehme an, das war ein Freud`scher Verschreiber (Du meintest sicher PKV statt GKV), wenn nicht, kann ich der Aussage voll zustimmen! Die Übergangsmodalitäten sind für mich verhandelbar, nicht aber das Ziel der vollständigen Freigabe der KVn.

      "...Hintergrund eher den, dass man den Menschen nicht zutraut freiwillig Vorsorge zu betreiben, und je weniger jemand verdient, um so mehr misstraut man ihm, dass er die paar Groschen die ihm vielleicht übrig bleiben, in seine " persönlichen Risiken" investiert,..." - Das ist genau das verquaste Menschenbild von Politikern, das mich so erschüttert. Ist das wirklich so? Und gibt das den Politikern das Recht, uns alle zu entmündigen? Eine aktuelle Allensbach-Untersuchung kommt jedenfalls zum Ergebnis, daß - jenseits allen Mediengeschreis - inzwischen eine Mehrheit der Bürger mehr Freiheit und Eigenverantwortung will und weniger Staat, vor allem die Jungen, und das sogar im Osten.

      A propos Schweiz: dort hat sich die Begeisterung über ihre "Bürgerversicherung" in letzter Zeit doch sehr gelegt. Aber dort stimmen wenigstens die meisten sonstigen Rahmenbedingungen...

      MfG, Novalis1
      Avatar
      schrieb am 19.08.04 19:56:15
      Beitrag Nr. 100 ()
      novalis1
      Du konntest bereits einen für Dich günstigen Tarif wählen, aber Tausende von privat Versicherten konnten das nicht in der Vergangenheit, da musste erst ein Gesetz gemacht werden, mit dem man heute Versicherte anlockt.

      Mit der Auflösung der GKVs habe ich mich nicht verschrieben. Aus meiner Sicht spräche auch nichts dagegen sie zu "privatisieren", das könnte nur von Vorteil sein und die Beitragssätze könnten evtl. sogar langfristig gesehen gesenkt werden. Voraussetzung wäre allerdings, dass nicht die Krankenkassen sich ihre Versicherten aussuchen sondern der Versicherte sich seine Krankenkasse aussucht und genommen werden muss, unabhängig von Alter, Geschlecht oder Gesundheitszustand.
      Über Unisex-Tarife brauchen wir hier nicht mehr zu diskutieren, das wird über kurz oder lang ein EU-Gesetz regeln, das auch in Deutschland umgesetzt werden muss.

      @Semikolon
      Gesetzliche Krankenkassen
      Wechseln und sparen

      Kassenpatient klingt nach Mehrbettzimmer und Medizin zweiter Klasse. Doch gesetzliche Krankenkassen sind besser als ihr Ruf und in vielen Fällen billiger und besser als private Versicherungen. Auch innerhalb der gesetzlichen Krankenversicherung gibts allerdings Unterschiede: Beim Preis summiert sich die Differenz zwischen billig und teuer auf bis zu 786,60 Euro im Jahr. Bei den Leistungen sind die Unterschiede nicht so groß: 95 Prozent sind gesetzlich festgelegt und bei allen Kassen gleich. Doch im Einzelfall können die restlichen fünf Prozent den entscheidenden Unterschied machen. FINANZtest hat 165 Krankenkassen getestet und sagt, wo es den billigsten Schutz und die meisten Extras gibt. ...

      www.stiftung-warentest.de
      Avatar
      schrieb am 19.08.04 22:21:50
      Beitrag Nr. 101 ()
      #90 - klasse;)

      #92 Oh Stella,

      Seltsam das sich der Staat wegen der Altersrückstellungen in der privaten Krankenversicherung solche Sorgen macht.
      Klar, ist ja nicht sein Geld:D
      Warum gibt es dann in der GKV überhaupt keine Altersrückstellungen?
      Ich hab da eine Idee.
      Damit die GKV bezahlbar bleibt, streicht man einfach Leistungen:cool:
      Na ja, bezahlbar - was da den besserverdienenden aus der Tasche gesaugt wird ist ja auch nicht gerade Peanuts.
      Avatar
      schrieb am 19.08.04 22:52:44
      Beitrag Nr. 102 ()
      noch so ein guter Stella-thread, vor allem Beitrag Nr.90!!!

      Ein Hinweis zur Kfz-Haftpflicht. Die wurde eingeführt, um die mit dem Autoverkehr verbundenen Gefahren für die Nicht-Autofahrer abzumildern. Wenn sie schon zum Krüppel gefahren werden, dann sollen sie bzgl. Behandlung, Schmerzensgeld, Rente usw. wenigstens nicht davon abhängig sein, ob sie ein Reicher oder ein Armer zum Krüppel gefahren hat.

      Kasko-Schutz ist dagegen zu Recht freiwillig.
      Avatar
      schrieb am 19.08.04 23:01:30
      Beitrag Nr. 103 ()
      "Voraussetzung wäre allerdings, dass nicht die Krankenkassen sich ihre Versicherten aussuchen sondern der Versicherte sich seine Krankenkasse aussucht und genommen werden muss, unabhängig von Alter, Geschlecht oder Gesundheitszustand."


      ....solange die Versicherungen "privat" sind, werden sie zwar nicht das Recht haben müssen, Kunden abzulehnen - aber das Recht, den Beitrag vertragsgemäß so zu kalkulieren, dass er für sie eine Möglichkeit lässt, Gewinne zu schreiben.

      Das heißt: junge Leute müssen billiger versicherbar sein dürfen als Alte, die in der Regel häufiger Leistungen brauchen.
      Chronisch Kranke müssen - sofern sie nach dem Ausbruch der Krankheit die Versicherung wechseln - mehr zahlen als Gesunde, ich zahle zum Beispiel mehr wegen einer Allergie.

      Und so weiter.
      Das nennt man Marktwirtschaft.
      Avatar
      schrieb am 20.08.04 00:03:31
      Beitrag Nr. 104 ()
      Versman
      die GKVs streichen Leistungen, die Privaten haben bei Rentnern die Beiträge so hoch gesetzt, dass sie für viele nicht mehr bezahlbar waren. Kann mich noch gut an das Gezeter der Rentner erinnern als die GKVs für sie dicht gemacht wurden und bei den Privaten Beiträge von DM 1.000,- zu zahlen waren für einen Rentner.
      Jedes Versicherungssystem hat seine Vor- und Nachteile. Ich sehe mehr Vorteile bei den Gesetzlichen und ihr mehr bei den Privaten. Die größten Nachteile für mich bei den Privaten sind, dass eine Versicherungswechsel fast unmöglich ist und der Unisex-Tarif.

      xylophon
      Danke für den Hinweis. Bei Wildschaden übernimmt sie jedenfalls nicht, ausser man ist Kasko- oder Vollkasko versichert :D Ich bin da nicht so genau informiert,
      denn mit meiner Vollkaskomentalität ist man Vollkasko versichert :laugh:
      Avatar
      schrieb am 20.08.04 01:05:09
      Beitrag Nr. 105 ()
      Stella,

      Wer viele Jahre in der PKV versichert ist, sollte so vernünftig sein und wenigstens ein Teil der gegenüber der GKV ersparten Beiträge zur Seite legen.
      Bevor gejammert wird, kann man auch noch den Versicherungsschutz anpassen.

      Dein Beispiel mit der KFZ-Haftpflicht finde ich gar nicht so schlecht.
      Jeder Autofahrer ist verpflichtet eine private KFZ-Haftpflichtversicherung abzuschließen.
      Stell Dir mal eine staatliche KFZ-Haftpflichtversicherung vor. Die wäre garantiert doppelt so teuer, müßte jährlich reformiert werden, es würden ständig irgendwelche Kommissionen daran herumdoktorn, bei einer Reparatur müßte man 10€ Werkstattgebühr bezahlen, Verschleißteile wären zuzahlungspflichtig.....:laugh:
      Es gibt viel Wettbewerb zwischen den Unternehmen, kaum Gewinnmargen und wenig Provision - also alles im Sinne des Bürgers:D
      Im Falle eines Falles (nämlich eines Autounfalles) ist der mündige Bürger somit bestens Grundversichert.
      Wer will macht noch ne Kasko oder einen Schutzbrief oder eine Verkehrsrechtzschutz oder die unnütze Insassenunfall.
      Und das ganze funktioniert ohne staatliche Zuschüsse oder permanenter Reformen, ohne Subventionierung und Beamtensumpf!

      Was sagt uns das?

      Weniger staatlicher Eingriff bedeutet für den mündigen Bürger mehr Lebensqualität:D
      Avatar
      schrieb am 20.08.04 01:15:53
      Beitrag Nr. 106 ()
      Versman
      das GKV-Versicherungssystem auf die KFZ-Versicherung zu übertragen ist Blödsinn, so war das auch nicht gemeint, aber andersrum wäre es ideal.

      Weniger staatliche Eingriffe sind nur zu befürworten, aber nur bei gleichen Bedingungen. Es kann nicht sein, dass eine Versicherung sich seine Versicherten raussuchen kann, die andere aber nicht. Dass eine Versicherung die Risiken übernehmen muss, die andere aber nicht.
      Avatar
      schrieb am 20.08.04 01:29:58
      Beitrag Nr. 107 ()
      Stella,

      Ich will die AOK- Versicherten auch nicht in die Vollkasko drängen:laugh:, aber privat geht es einfach besser, da mehr Kompetenz :D

      Laufend kommst Du mir mit den herausfiltern von Risiken.
      Es gibt einen Kontrahierungszwang. Sind die Eltern privat in der PKV XY und erwarten ein Kind, so kann XY nicht ablehnen, egal wie krank das Kind nach der Geburt ist.
      Außerdem hat der PKV-Verband von sich aus die Bereitschaft signalisiert zukünftig auch Risiken zu versichern.
      Wenn es nur noch ein privates Krankenversicherungssystem gibt, sind solche Diskusionen überflüssig.

      Nur durch das Bestehen von zwei Systemen gibt es Reibungspunkte, man sollte das bessere System behalten und nicht abschaffen!
      Avatar
      schrieb am 20.08.04 19:43:27
      Beitrag Nr. 108 ()
      Versman
      Ich weiß, dass die PKV auch Risiken versichert, die Frage ist nur, zu welchem Preis. Man kann die Zuschläge so hoch treiben, dass sie eine abschreckende Wirkung haben.
      Vorausgesetzt, PVs übernehmen ungeprüft Risiken, und zwar ohne Zuschläge, und dies nicht nur während einer gewissen Umstellungszeit, dann ist dagegen nichts einzuwenden. Und wenn sie dann noch einen einheitlichen Tarif für Männer und Frauen anbieten, dann wäre das ideal. Aber dann könnte man es doch auch beim GKV-System belassen :D
      Avatar
      schrieb am 20.08.04 21:08:30
      Beitrag Nr. 109 ()
      da der Thread ganz gut ist, will ich mal neues Futter liefern.

      Was Stella in 108 vorschlägt, geht in die richtige Richtung, nur kann es natürlich nicht sein, dass die PKV die hohen Risiken nicht durch Zuschläge abfedern darf. Darauf beruht ja das Wesen der PKV, dass sie die Verträge individuell gestaltet, um die Möglichkeit zu haben, an jedem ihrer Kunden Gewinn zu machen - wobei es bei einigen klappt, bei anderen nicht. In der Summe muss es aber klappen.

      Daher bin ich auch der Meinung, man sollte einen Schritt weiter gehen und den Rürup-Vorschlag umsetzen, also die Kopfpauschale, allerdings kombiniert mit freier Versicherungswahl für alle. Es würde also einen Basisschutz geben, den jeder abschließen muss, den gesetzliche und private Krankenkassen zu einem bestimmten Betrag anbieten könnten, und zwar altersunabhängig und ohne Risikozuschlag die gesetzlichen, nach bisheriger Tarifstruktur die Privaten.
      Dann muss man sich in jungen Jahren entscheiden, ob man lieber gleichbleibend in der gesetzlichen Kasse einen festen Betrag zahlt oder steigende Preise in der privaten Versicherung in Kauf nimmt, dafür aber auch mögliche Zusatzleistungen....Wer in der gesetzlichen Kasse ist und Schutz will, der über den Basisschutz hinaus geht, der kann eine Zusatzversicherung abschließen. Wer privat versichert ist, der kann natürlich - wie bisher - nicht zurück in die gesetzlichen Kassen, wenn es im Alter dann teurer wird. Umgekehrt ist der Weg natürlich möglich, allerdings wird es eben - wie bisher - teuer, je älter man wechselt.

      Der Einwand, die Kopfpauschale könnten viele ja nicht bezahlen, ist falsch. Rürup sagt ja, dass man das Regeln könnte wie bei der jetzigen Selbstbeteiligung, dass man festschreibt, dass niemand mehr als einen bestimmten Prozentsatz seines Einkommens für die Krankenkasse aufbringen muss, irgendwas zwischen 10 und 15 % wären vertretbar... Danach würde dann der Rest aus Steuermitteln gezahlt, natürlich nur für den Basisschutz in der gesetzlichen Kasse.

      Eine Mehrwertsteuererhöhung würd ich dafür gern in Kauf nehmen.

      Der Vorteil wäre nämlich: die Lasten der Zuschüsse für diejenigen, die sich den vollen Schutz nicht leisten können, trägt nicht mehr der Arbeitgeber bzw. der abhängig beschäftigte, sondern die Gesellschaft insgesamt (MWSt. zahlt ja jeder). Entlastet die Lohnnebenkosten.
      Der 2. Vorteil wäre: das derzeitige System würde fortgeschrieben, es muss nicht alles umgestülpt werden, private bleiben neben gesetzlichen Kassen erhalten. Und der Vorwurf der Rosinenpickerei fällt weg, weil eben alle das gleiche bezahlen, die einen allein, die anderen mit staatlicher Unterstützung.
      (Die privaten Kassen könnten natürlich auch den gesetzlichen Schutz in einem Sondertarif anbieten und dabei vielleicht effizienter arbeiten und damit zusätzliche Leistungen mit ins Paket nehmen.)

      Der 3. Vorteil wäre, dass die Leute mehr Wahlfreiheit haben, wie viel sie für ihre Gesundheit ausgeben wollen, wer hohes Sicherheitsbedürfnis hat, der hat vielleicht 2-3 Zusatzversicherungen, wer eher risikobereit ist, lässt es beim Basisschutz.

      Der 4. Vorteil wäre ein psychologischer. Jeder weiß, was Gesundheit kostet, weil der Preis für den Basisschutz für alle gleich ist. Und sie kostet für alle dasselbe, weil ja eine Operation auch nicht dadurch teurer oder billiger wird, dass der Patient mehr oder weniger verdient.


      Wenn man dann noch Elemente aus der Privaten Versicherung übernimmt - etwa Beitragsrückerstattungen, wenn Leute wenig krank waren - dann wird das Ganze sicher erhebliches Sparpotential bringen.
      Denn die Beitragsrückerstattung führt nicht nur zu sparsamen Patienten, sie führt auch zu weniger Verwaltungsaufwand, wenn Leute erst mal ihre Rechnungen so lange sammeln, bis der Gesamtbetrag über der mögl. Erstattung liegt - und sie dann gesammelt einreichen, statt jeden Monat 2 Rechnungen. Und andere reichen eben gar nix ein....
      Avatar
      schrieb am 21.08.04 10:37:18
      Beitrag Nr. 110 ()
      #109, das ist das, wo wir hin müßten. Ich kann nicht verstehen, daß jemand ein solches Konzept ablehnen könnte.
      Avatar
      schrieb am 21.08.04 11:13:25
      Beitrag Nr. 111 ()
      Können die nicht rechnen????


      GESUNDHEITSREFORM

      Schmidt macht Vorschlag zur Zahnersatzregelung

      Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt hat der CDU-Vorsitzenden Angela Merkel nach Zeitungsberichten vorgeschlagen, die umstrittene Zahnersatzregelung zu ändern. Ein entsprechender Brief sei Medienberichten zufolge inzwischen an CDU-Chefin Angela Merkel gesandt worden.



      DDP
      Ulla Schmidt: Signale an Merkel
      Passau/Berlin - Das berichtet die "Passauer Neue Presse" unter Berufung auf Koalitionskreise Die "Berliner Zeitung" berichtet, Schmidt (SPD) habe der Unionsspitze einen Kompromiss vorgeschlagen. Nach den Berichten schlägt Schmidt statt des im Gesundheitskompromiss vereinbarten Festbetrages vor, einen prozentualen Beitrag zu erheben. Eine Sprecherin des Ministeriums konnte am Freitagabend nicht bestätigen, dass bereits ein Brief an Merkel abgeschickt worden sei. Zuvor hatte das Gesundheitsministerium angekündigt, der Union in den nächsten Tagen einen Kompromissvorschlag vorlegen zu wollen.

      Unter Berufung auf Koalitionskreise schrieb die "PNP", der prozentuale Beitrag müsse bei maximal 0,4 Prozent des Einkommens bis zur Beitragbemessungsgrenze von 3487,50 Euro liegen. Damit würde die Zahnversicherung zu Zusatzkosten von höchstens 6,98 Euro führen. Für einen Geringverdiener mit 1000 Euro Monatseinkommen ergäbe sich eine Zusatzbelastung von zwei Euro monatlich durch die alleinige Übernahme der Kosten der Zahnversicherung. Die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung sollten nach Schmidts Vorstellungen zeitgleich mit der für den 1. Januar 2005 vorgesehenen Ausgliederung des Zahnersatzes um den entsprechenden Prozentsatz gesenkt werden.

      Die "Berliner Zeitung" berichtet ebenfalls unter Hinweis auf Koalitionskreise, an der Grundsatzentscheidung, wonach die gemeinsame Finanzierung des Krankenkassenbeitrags von Arbeitgebern und Arbeitnehmern beim Zahnersatz aufgegeben werde, halte Schmidt fest. Die Patienten müssten den Zahnersatz also voraussichtlich wie geplant allein absichern. Dafür sollten sie aber - wie im Rahmen der Gesundheitsreform vereinbart - wählen können, ob sie die Zahnersatzpolice bei einer privaten Krankenkasse abschließen.

      CDU-Chefin Angela Merkel sagte der in Potsdam erscheinenden "Märkischen Allgemeinen" (Samstag/Sonntag), erst wenn Schmidt "alle Karten auf den Tisch legt und ein konkretes Verhandlungsangebot macht» könne die Union entscheiden, «ob wir über dieses Thema noch einmal mit der Regierung reden». Die Regierung sei mit der Umsetzung der für den 1. Januar 2005 geplanten Regelung "

      Quelle: Spiegel-online

      Wieviel ist also 0,4% von der BBG 3.487,50 € ?
      Richtig, 13,95 €
      Müssen Versicherte den Beitrag alleine bezahlen?
      Ja, müssen sie!
      Sind 13,95 € mehr als "höchstens 6,98 €"?
      Ja!
      Ist Frau Schmidt zu blöd zum rechnen?
      JAAAAA
      Avatar
      schrieb am 21.08.04 14:29:17
      Beitrag Nr. 112 ()
      Brauchtest Du ein Beispiel aus der Realität für die Pisa-Studie ??

      Ja - die Wahrheit ist halt grausam !! Aber für mich steckt da das Ziel der ROTEN Bildungspolitik hinter!

      Oder die Medien haben wieder das WICHTIGSTE unterschlagen: Es bleibt beim AG-Anteil !

      Vielleicht glaubt die SPD halt auch, daß 18 % mehr als 40 % Prozent sind ?? :p
      Avatar
      schrieb am 27.08.04 22:58:40
      Beitrag Nr. 113 ()
      wie krank muss man eigentlich sein, um sich sowas auszudenken???

      SPD und Gewerkschaften bei Bürgerversicherung einig
      - Engelen-Kefer: "Steuerlösung ist die gerechtere Variante"


      In der Debatte um die Reform des Gesundheitssystems sind SPD und Gewerkschaften im Grundsatz über die von der SPD angestrebte Bürgerversicherung einig. Das von einer SPD-Arbeitsgruppe erarbeitete Modell entspräche weitgehend ihren Vorstellungen von einer gerechten, zukunftsträchtigen Lösung, sagte die stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Ursula Engelen-Kefer, in Berlin. Die Opposition zweifelt an der Verfassungsmäßigkeit des Modells.

      Die SPD-Arbeitsgruppe unter der Leitung von Präsidiumsmitglied Andrea Nahles hatte am Donnerstag ihre Arbeiten am Modell für eine Bürgerversicherung beendet. Dem Konzept zufolge wollen SPD und Grüne künftig auch Selbstständige, Beamte und Bezieher hoher Einkommen in die Finanzierung des Gesundheitssystems einbeziehen. Auch auf Zinsen und Dividenden sollen Kassenbeiträge erhoben werden. Dafür gibt es in dem Modell zwei Varianten: Eine Möglichkeit ist, einen Aufschlag auf die Besteuerung von Kapitalerträgen zu erheben; die andere Variante sieht Kassenbeiträge auf Vermögenseinkommen vor. In beiden Fällen sind Freibeträge für Kleinsparer vorgesehen.

      Nach einem Bericht der "Frankfurter Rundschau" bevorzugt die Kommission eine Erhöhung der neuen, künftig europaweit geregelten Zinsabgeltungssteuer um fünf bis zehn Prozent zusätzlich zur normalen Besteuerung von Zinseinkünften. Noch gibt es diese Steuer in Deutschland aber nicht. Insgesamt rechne die SPD durch die Einbeziehung der Kapitalerträge mit Mehreinnahmen von über zehn Milliarden Euro jährlich für die Krankenversicherungen.

      Beim Beitragsmodell würde es zwei Beitragsbemessungsgrenzen für Arbeits- und für Kapitaleinkünfte geben. Dies würde verhindern, dass bei Gutverdienern, deren Gehalt bereits die Bemessungsgrenze überschreitet, Kapitalerträge außen vor blieben.

      Verdi-Chef Bsirske erklärte, wer behaupte, dass sich durch die Vorschläge die Beiträge nicht senken ließen, "könne nicht rechnen". Ein Modell, dass alle Bürger integriere, sei die "bessere Variante".

      Engelen-Kefer sagte, sie halte den Steueraufschlag für die "gerechtere Variante", da es in diesem Fall keine zusätzliche Beitragsbemessungsgrenze geben müsse. CSU-Generalsekretär Markus Söder bezeichnete die Bürgerversicherung als "reines Abkassier-Modell". Unklar sei auch, ob die Vorschläge verfassungsmäßig seien, sagte er in Berlin. FDP-Finanzexperte Carl-Ludwig Thiele bezeichnete die SPD-Arbeitsgruppe als "linke Alibi-Veranstaltung". Scharfe Kritik gab es auch vom Bund der Steuerzahler (BdST), Arbeitgeberverbänden (BDA) und dem Bundesverband Deutscher Banken.
      Avatar
      schrieb am 28.08.04 22:20:45
      Beitrag Nr. 114 ()
      113 zeigt wirklich, wie krank diese Idee der Bürgerversicherung ist. Da sollen also irgendwelche Beiträge der "gesetzlichen Krankenkasse" zufließen, die zumindest zum Teil von Leuten gezahlt werden, die an diese gesetzlichen Kassen keinerlei Ansprüch haben. Weil sie nämlich Beamte und damit anteilig oder weil sie sogar vollständig privat versichert sind...


      Jetzt könnte man einwenden, dass das ja derzeit auch der Fall sei, wegen der Steuerzuschüsse. Da stehen dem Ganzen aber auch "versicherungsfremde Leistungen" gegenüber, die letztlich Aufgabe des Steuerzahlers wären. Sinnvoll finde ich solche Steuerzuschüsse direkt an die Kassen allerdings nicht.

      Vielmehr ist die Idee aus 113 nur ein weiterer Schritt in die Sackgasse, während der Rürup-Vorschlag bzw. eine leichte Abwandlung (vgl. 109) sehr viel gerechter wäre. Denn dann würden die Steuermittel, die schließlich von allen erbracht werden, auch allen zugute kommen. Unabhängig davon, wo sie versichert sind, der steuerfinanzierte Zuschuss richtet sich nach dem Einkommen, nicht nach der Versicherung. Alle Kinder wären umsonst dabei, alle, für die der Anteil der KV am Einkommen zu hoch wäre, kriegten einen Steuerzuschuss. Unabhängig davon, ob sie jetzt gesetzlich oder privat versichert sind.

      Und einen weiteren Vorteil hatte ich noch vergessen. Der Irrsinn der gesetzlichen KV, dass die Behandlung keinem Patienten zugeordnet wird, sondern einfach Punkte addiert werden, was zum Betrug geradezu einlädt, hätte mit der geplanten Kopfpauschale auch ein Ende. Denn dann würde der Arzt mit dem Patienten abrechnen oder in Bezug auf einen konkreten Patienten. Und könnte nicht Tote oder Leute in Rechnung stellen, die mit fremder Karte unterwegs sind. Letzteres würde jedenfalls schnell auffallen, wenn die auf einmal die Rechnung kriegen.
      Avatar
      schrieb am 29.08.04 00:58:18
      Beitrag Nr. 115 ()
      Die FDP meldete sich am Freitag mit einem Konzept für einen »dritten Weg« zu Wort. »Ziel der FDP ist es, das Gesundheitssystem zu einem echten Versicherungssystem zu machen«, sagte die bayerische FDP-Vorsitzende und Bundestagsabgeordnete Sabine Leutheusser-Schnarrenberger der Passauer Neuen Presse (Freitagausgabe). Eckpunkte seien eine Pflichtversicherung als Grundabsicherung, steuerfinanzierte Beitragsbeihilfen für Bedürftige sowie Zusatzversicherungen auf freiwilliger Basis. Ihr Fraktionskollege Max Stadler verwies auf das Beispiel der Kfz-Versicherung. Die Haftpflicht sei die auf Auto, Fahrer und Region abgestimmte Grundversicherung. Wer mehr möchte, könne gegen Aufpreis Teil- oder sogar Vollkasko-Versicherung wählen. So wie bei den Kfz-Versicherungen »der echte Wettbewerb der Versicherer« die Preise angemessen halte, solle es dann auch bei der Krankenversicherung sein. Stadler räumte immerhin ein, es sei »psychologisch problematisch, Gesundheit mit Sachschadensfällen zu vergleichen«. www.jungewelt.de

      ob FDP-Stadler hier mitliest?
      Avatar
      schrieb am 29.08.04 01:11:49
      Beitrag Nr. 116 ()
      Die FDP hat das beste Gesundheits-Konzept

      siehe unter www.fdp.de
      Avatar
      schrieb am 29.08.04 11:39:14
      Beitrag Nr. 117 ()
      Dann müßte dien Grundabsicherung aber auch privat sein, sonst fürchte ich, geht es wie immer in die Hose.

      Ich hatte ja schon einmal geschrieben, das im Falle von Risikoausgleich zwischen privaten und gesetzlichen Kassen, man auch den Mehrbeitrag der in der privaten KV für gleiche Leistungen gezahlt wird, verwenden könnte.
      Nun hat sich der PKV- Verband zu Wort gemeldet und möchte mit der Ärzteschaft über eine Senkung der Vergütung reden:eek::eek:
      Die gingen erwartungsmäßig auf die Barikaden.
      Es ist aber nicht einzusehen, das ich für die gleiche Leistung ein mehrfaches bezahlen soll.
      Avatar
      schrieb am 29.08.04 11:48:20
      Beitrag Nr. 118 ()
      Mit dem FDP-System, die KV ähnlich anzulegen wie die KFZ-Versicherung, könnte ich mich anfreunden, denn dies würde bedeuten, dass bei einem "Totalschaden" = ein Patient stirbt, es entsprechend des Zeitwertes Geld gibt. Notwendig wäre so etwas wie eine Schwacke-Liste, um den Zeitwert des Verstorbenen festzulegen. Berücksichtigt werden sollte Alter, Familienstand, Kinder, Einkommen etc. :D
      Avatar
      schrieb am 29.08.04 12:41:17
      Beitrag Nr. 119 ()
      Farbe, Aussehen etc. sind auch wichtig:D
      Wenn der Lack ab ist gibts auch nix mehr:laugh:
      Beim Totalschaden wird verschrottet, dürfte auch klar sein:p
      Avatar
      schrieb am 29.08.04 12:45:56
      Beitrag Nr. 120 ()
      Versman
      Schrott wird recycled :D
      Avatar
      schrieb am 29.08.04 13:44:51
      Beitrag Nr. 121 ()
      ..natürlich kann man das FDP-System ins Lächerliche ziehen und der Vergleich mit der Kfz-Versicherung war m.E. keine so extrem gute Idee. Aber im Prinzip halte ich den Vorschlag, der sich ja weitgehend mit der Kopfpauschale überschneidet - für absolut korrekt.

      Worauf Versmann zu Recht hinweist: es sollte dann allerdings auch Wahlfreiheit geben, dass man die Grundsicherung auch von einer privaten Kasse wählen kann. Wobei ich das nicht als zwingend ansehe.

      Was ich vielmehr für zwingend halte:
      a) dass die private KV - das eigentlich überlegene System - bestehen bleibt und nicht dem Irrweg Bürgerversicherung geopfert wird.
      b) Und dass Steuerzuschüsse zielgerichtet für gesellschaftiche Aufgaben fließen, nicht als bloße ergänzende Finanzierung der GKV. Also zB für die Finanzierung der kostenlosen Mitversicherung der Kinder.
      Avatar
      schrieb am 29.08.04 13:50:27
      Beitrag Nr. 122 ()
      die SPD will den Irrweg aber wohl weiter gehen....:rolleyes::mad:

      Sonntag, 29. August 2004 | 12:00 Uhr [Artikel versenden] [Artikel drucken] [zurück]



      SPD: Bei Bürgerversicherung kein Grund zur Eile
      - Engelen-Kefer erwartet aber grundsätzliches Signal


      Die SPD sieht in Sachen Bürgerversicherung keinen Grund zur Eile. Erst müsse die bereits beschlossene Gesundheitsreform ihre Wirkung entfalten, "dann werden wir die nächsten Schritte tun", sagte Wirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) am Rande der Klausurtagung des SPD-Bundesvorstands in Berlin.

      SPD-Generalsekretär Klaus-Uwe Benneter sprach wie zuvor bereits Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) von einem mittel- und langfristigen Konzept. Auch der Regierungsberater Karl Lauterbach, der am zweiten Tag der Vorstandsklausur teilnahm, plädierte für eine "gründliche Beratung". Die Chancen für das rot-grüne Projekt der Bürgerversicherung bewertete er aber als gut.

      Der Vorstand wollte wie am Samstag bereits das Präsidium über Vorschläge einer Parteikommission zur Bürgerversicherung unter der Leitung von Andrea Nahles beraten. SPD-Vize Kurt Beck sagte vor Beginn der Gespräche: "Wir werden jetzt die Eckpunkte erarbeiten." Später müssten dann die Bürger zwischen dem CDU-Konzept für eine einkommensabhängige (Anm.: müsste es nicht einkommensunabhängige heißen??) Kopfpauschale und dem rot-grünen Projekt der Bürgerversicherung entscheiden, fügte der rheinland-pfälzische Ministerpräsident hinzu.

      "Ich denke wir haben die Zeit", sagte auch DGB-Vize Ursula Engelen-Kefer. Ziel der Bürgerversicherung sei aus ihrer Sicht vor allem, "die Beiträge auf Einkommen aus abhängiger Beschäftigung zu reduzieren". Dies würde auch personalintensive Betriebe entlasten. "Wir erwarten ein Signal für die grundsätzliche Ausrichtung von Eckpunkten", sagte Engelen-Kefer mit Blick auf die SPD-Beratungen.

      Schröder hatte bereits am Samstag gesagt, vor der Bundestagswahl 2006 werde es keinen Gesetzentwurf zur Bürgerversicherung geben. "Entscheidungen stehen in dieser Legislaturperiode nicht an", sagte der Kanzler. Ziel der Bürgerversicherung ist es, auch Beamte und Selbstständige in das System der gesetzlichen Gesundheitsvorsorge einzubeziehen. Bestehende Verträge mit privaten Krankenversicherungen sollen aber nicht angetastet werden.


      Der fette Teil heißt ja wohl, dass privat versicherte Beamte und Selbständige zwar zahlen dürfen - was sie im übrigen mit der Öko-Steuer auch jetzt schon tun - aber natürlich ohne jeden Leistungsanspruch.....Super Idee.
      Avatar
      schrieb am 21.12.04 11:39:43
      Beitrag Nr. 123 ()
      Nicht mehr ganz taufrisch die Meldung aber gut:

      "Zwar soll an dem von EU-Kommission vorgeschlagenen Prinzip festgehalten werden, daß das Geschlecht bei der Berechnung von Prämien und Leistungen keine Rolle spielen darf. Ausnahmen sind jedoch erlaubt, wenn `relevante und exakte versicherungsmathematische und statistische Daten` dies rechtfertigen. Damit ist der von der ehemaligen EU-Sozialkommissarin lancierte EU-Richtlinenentwurf in wesentliche Teilen obsolet geworden." (aus Versicherungswirtschaft)


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