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    Neue Runde in der Globalisierung - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 20.08.04 13:12:21 von
    neuester Beitrag 20.08.04 14:05:05 von
    Beiträge: 3
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      schrieb am 20.08.04 13:12:21
      Beitrag Nr. 1 ()
      Studie: Neue Runde in der Globalisierung

      Industrie verlagert zunehmend komplexe Produktionen ins Ausland

      Von Hubert Thurnhofer, pte



      Der Trend zur Auslandsverlagerung in der deutschen Industrie beschleunigt sich. 90 Prozent der Unternehmen planen, in den nächsten fünf Jahren Produktionskapazitäten aus Deutschland abzuziehen, bevorzugt nach Osteuropa oder Asien. 67 Prozent der Industrieunternehmen halten die Fertigungsqualität im Ausland inzwischen für gleich gut oder besser als in Deutschland. Zu diesem Ergebnis sind Roland Berger Strategy Consultants in einer aktuellen Studie gekommen.

      Da die Auslandsstandorte immer leistungsfähiger werden, verlagern 13 Prozent der deutschen Industrieunternehmen nicht nur einfache Produkte, sondern zunehmend komplexe Systeme und technologisch anspruchsvolle Baugruppen dorthin. Tendenziell steigt der Wertschöpfungsanteil ausländischer Unternehmensteile: Wurden in der Vergangenheit vor allem Fertigung und Montage ausgelagert, siedeln deutsche Firmen nun verstärkt Forschung und Entwicklung, Konstruktion sowie administrative Funktionen im Ausland an.

      Vor allem mittelständische Unternehmen stehen laut Roland Berger an der Schwelle zur Internationalisierung: 71 Prozent der Firmen mit einem Jahresumsatz bis 100 Mio. Euro beabsichtigen binnen fünf Jahren auch im Ausland zu produzieren. Die meisten befragten Unternehmen sind bereits international aufgestellt. 61 Prozent unterhalten Fertigungsstandorte in Nord- oder Südamerika, 56 Prozent in Asien und 44 Prozent in Osteuropa. Lediglich 17 Prozent betätigen sich noch ausschließlich in Deutschland, darunter vorwiegend Unternehmen mit weniger als 200 Mio. Euro Jahresumsatz. 67 Prozent der Unternehmen gaben an, die Fertigungsqualität im Ausland sei gleich gut oder besser als in Deutschland. 81 Prozent halten die Lieferzeiten aus dem Ausland für gleich gut oder besser. Bei der Produktivität sehen 31 Prozent die internationalen Standorte im Vorteil. 94 Prozent der deutschen Industrie erachten die Materialkosten im Ausland für günstiger, alle Befragten unterstreichen den Vorteil niedrigerer Löhne und Gehälter.

      Von Februar bis April 2004 wurden Geschäftsführer und leitende Manager von 70 führenden deutschen Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau sowie der Automobilzuliefer- und Elektroindustrie schriftlich und in Einzelinterviews befragt. Etwa die Hälfte der Firmen gehört dem Mittelstand an, je rund ein Viertel sind kleine Betriebe oder Großunternehmen.

      http://www.rbi-aktuell.de/Wirtschaft/16082004-02/16082004-02…
      Avatar
      schrieb am 20.08.04 14:02:40
      Beitrag Nr. 2 ()
      Ich konnte letzte Woche zum Glück auch einige Einkäufe ins Ausland verlagern (ohne EU-Besteuerung, Hopp Schwiz!).
      Avatar
      schrieb am 20.08.04 14:05:05
      Beitrag Nr. 3 ()
      Stille Eroberer
      Chinas Konzerne kaufen ohne großes Aufsehen immer mehr deutsche mittelständische Unternehmen. Oft wird die Produktion geschlossen - Patente, Vertrieb und eingeführte Marken sichern Marktanteile

      von Samiha Shafy

      Deng Xiaping – dessen 100 Geburtstag in China gerade gefeiert wird – hat den Markt für ausländische Investoren geöffnet
      Foto: Reuters
      Rund 1000 Bielefelder haben bald einen chinesischen Arbeitgeber: Der fernöstliche Marktführer für Textilmaschinen, Shanggong aus Shanghai, übernimmt wahrscheinlich die traditionsreiche Nähmaschinenfabrik Dürkopp Adler mit 145 Mio. Euro Umsatz und insgesamt 2000 Beschäftigten in drei europäischen Werken. Wie es mit dem Unternehmen weitergeht, ob es gar zur Produktionsverlagerung nach China kommen wird, ist noch unsicher. "Die Verhandlungen wurden wegen personeller Veränderungen auf der Käuferseite unterbrochen", heißt es beim Verkäufer, der FAG Kugelfischer AG in Schweinfurt. "Die Befürchtungen, dass hier massiv zusammengestrichen wird, gibt es nach wie vor", sagt der Bielefelder IG Metall-Sprecher Bernd Nuppenau.


      Wie die Geschichte der 1860 gegründeten Nähmaschinenfabrik weiter geht, wird in vielen deutschen Unternehmen mit großem Interesse verfolgt. Denn chinesische Investoren sind überall im deutschen Mittelstand auf Einkaufstour. Die Geschäfte laufen höchst diskret ab, Informationen sind nur schwer zu bekommen. Eine noch unveröffentlichte Studie der Universität Frankfurt belegt jedoch, dass sich chinesische Investoren seit dem vierten Quartal 2003 "signifikant" in den Mittelstand einkaufen. Der Trend wird von Unternehmensberatern bestätigt: "Chinesische Unternehmen sind zurzeit die größten Käufer von mittelständischen Unternehmen", sagt Michael Keller von der Unternehmensberatung Klein & Coll. in Griesheim.


      Keller selbst hat in den vergangenen zwölf Monaten elf Verkäufe an Chinesen betreut. "Diese Geschäfte werden ganz still abgewickelt, die Berater dürfen meist keine Namen nennen." Seiner Erfahrung nach verlagerten längerfristig "praktisch alle" chinesischen Käufer die Produktion in die Volksrepublik.

      Dass sich deutsche Mittelständler anschicken, den Milliardenmarkt China zu erobern, hatte der "Spiegel" erst in der vergangenen Woche unter der Schlagzeile "Sprung auf den Drachen" beschrieben. Dass andersherum der Drache auch auf dem Sprung nach Deutschland ist, wird in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen. Bei Dürkopp Adler "könnte es noch im laufenden Jahr zu einem Abschluss kommen", glaubt Werner Suhl, Partner bei der Unternehmensberatung Pricewaterhouse Coopers (PWC), der die Verhandlungen betreut. "Viele chinesische Unternehmen haben die Absicht, im Ausland unternehmerisch aktiv zu werden, auch durch den Erwerb von Firmen im mittelständischen Bereich." Die Transaktionen, berichtet der Übernahme-Experte "bewegen sich meist im ein- bis zweistelligen Millionenbereich."

      Oft profitieren die chinesischen Investoren von einem speziellen Problem des deutschen Mittelstandes: Die Gründer von rund 70 000 Familienbetrieben treten altersbedingt ab, finden aber kaum noch Nachfolger für die Unternehmensleitung. Schätzungen zu folge verschwinden jährlich mehr als 5000 kleine und mittelständische Unternehmen mit mehr als 32 000 Arbeitsplätzen vom Markt, weil der Generationenwechsel in der Geschäftsführung nicht rechtzeitig oder auch nicht professionell genug geplant wurde. Die einzige Alternative zur Schließung ist dann der Verkauf. Hochspezialisierte Kleinbetriebe sind deshalb in Deutschland oft zum Schnäppchen-Preis zu haben. Chinesische Investoren erwerben so nicht nur neue Technologien und Patente, sondern auch Vertriebsnetze in Europa und nicht zuletzt einen deutschen Markennamen. ...

      Fortsetzung http://www.welt.de/data/2004/08/20/321515.html


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