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    ++ Hartz IV wird mit den Ein-Eurojobs den deutschen Dienstleistungssektor vernichten! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 20.08.04 15:12:16 von
    neuester Beitrag 24.08.04 14:45:43 von
    Beiträge: 50
    ID: 895.623
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      Avatar
      schrieb am 20.08.04 15:12:16
      Beitrag Nr. 1 ()
      Mit den durch HartzIV möglichen Billiglöhnen wird es privaten Firmen nicht mehr möglich sein sich gegen die
      durch öffentliche Gelder gesponserte
      Konkurrenz aus Ein-Euro-Angestellten zu halten.

      Das dürfte den gesamten Dienstleistungssektor in Deutschland
      an den Rand des Ruins bringen.


      Hier eine Liste, was da alles möglich ist und ich denke diese Liste ist beliebig erweiterbar!



      1. Abbruchhelfer ... (Das dürfte manche Baufirma um einen Auftrag bringen)

      Abbruchhelfer
      Altenheim-Stationshelfer
      Baumpfleger
      Baustellenbetreuer
      Behinderten-Fahrdiensthelfer

      2. Blindenvorleser ...

      Blindenvorleser
      Bürohilfe
      Bushaltestellen-Aufseher
      Deutschtrainer
      Einkaufshelfer

      3. Elektronikschrottentsorger ...

      Elektronikschrottentsorger
      Essenausgeber
      Fahrradwegebauer
      Graffiti-Entferner
      Hilfsknöllchenschreiber

      4. Kindergarten-Betreuer ...

      Kindergarten-Betreuer
      Kita-Köchin
      Krankenhaus-Küchenhilfe
      Krankenhaus-Nachtdiensthelfer
      Laubeinsammler

      5. Mobelträger ...

      Möbelträger
      Müllaufsammler
      Museumswächter
      Nachhilfelehrer
      Obdachlosenbetreuer

      6. Parkhilfspfleger ...

      Parkhilfspfleger
      Pausenbrotschmierer
      Recyclinghof-Helfer
      Schulaufgabenhilfe
      Schulbüchereibetreuer

      7. Schulcomputer-Betreuer ...

      Schulcomputer-Betreuer
      Schulwegsicherer
      Schwimmbadaufsicht
      Secondhand-Verkäufer
      Sehenswürdigkeiten-Bewacher

      8. Seniorenbegleitdienst ...

      Seniorenbegleitdienst
      Seniorenheim-Waschküchen-Helfer
      Spielplatzaufsicht
      Spielplatzreiniger
      Stadtteilpfleger

      9. Stadtwächter ...

      Stadtwächter
      Straßenschildputzer
      Streichelzoo-Betreuer
      Sportübungsleiter
      Tierpark-Futterbereiter

      10. Tierpfleger ...

      Tierpfleger
      Unkrautjäter
      Vereinstrainer
      Waschfrau
      Wohnhaus-Türbewacher


      Da dürften einige Dienstleistungsbetriebe auf der Strecke bleiben, wenn der Staat diese Form der Billigkonkurrenz anbietet!

      HartzIV wird mehr Probleme bringen als lösen!

      mfg
      perkins



      http://www.bild.t-online.de/BTO/geldjob/aktuell/2004/08/20/1…
      Avatar
      schrieb am 20.08.04 15:18:01
      Beitrag Nr. 2 ()
      Pausenbrotschmierer :confused::confused::confused:

      Bei mir hat das früher meine Mutter gemacht. Wenn man gewusst hätte, das es dafür Dienstleister gibt.:look:

      Gruß Mask
      :)
      Avatar
      schrieb am 20.08.04 15:19:54
      Beitrag Nr. 3 ()
      dass es fürs Bild-Zeitungs-Vorlesen jetzt sogar 1 Euro gibt:D

      toll, früher musste man noch selber lesen.
      :eek:
      Avatar
      schrieb am 20.08.04 15:22:47
      Beitrag Nr. 4 ()
      #2#3

      Also ich find das nicht so witzig!

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 20.08.04 16:04:32
      Beitrag Nr. 5 ()
      #4
      Ich schon (in gewissen Grenzen natürlich) ;)

      Essenausgeber :look:
      Da gewinnt der der Spruch "Eh, gib mal einen aus." eine völlig neue Bedeutung. Früher gab´s vielleicht mal ein Bier umsonst, jetzt schon bald ein Essen. :confused:

      Gruß Mask
      :)

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      Avatar
      schrieb am 20.08.04 16:04:40
      Beitrag Nr. 6 ()
      Also wenn ich mir vorstelle, dass ein mißmutiger, verschmierter ALG2er mit Rotz an den Fingern meinen Kindern das Pausenbrot schmiert oder die Wäsche wäscht oder Essen ausgibt.... :lick:
      Avatar
      schrieb am 20.08.04 16:06:26
      Beitrag Nr. 7 ()
      #5
      Vielleicht muss derjenige, der die Aufgabe bekommt auch die Essen die er "ausgiebt" selber bezahlen??? :confused:

      Gruß Mask
      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 20.08.04 20:22:57
      Beitrag Nr. 8 ()
      Und wieder bin ich der einzige, der schnallt, was in
      diesem Lande abgeht!

      :kiss:

      Oh, MAnn, ihr seid wahrscheinlich nicht im Dienstleistungsbereich tätig und müsst um Eure
      Jobs keine Angst haben!

      Na toll!

      :p


      Wie wär`s denn mal mit nem sachlichen Kommentar!

      So nach dem Motto:

      Hey Perkins, du siehst das zu schwarz!

      oder :

      Ja genau, die sind noch nicht damit zufrieden den Karren an
      die Wand zu fahren, die wollen da durch!


      Nee nur Dummschmatz!


      :mad:
      Avatar
      schrieb am 20.08.04 20:56:03
      Beitrag Nr. 9 ()
      @Perkins

      #1 + #8 - geb dir vollkommen Recht,
      wenn die dass so bringen, seh ich meine Felle
      davon schwimmen :mad::cry:
      Avatar
      schrieb am 20.08.04 20:58:23
      Beitrag Nr. 10 ()
      Hallo,

      ich glaube nicht, dass es soviele 1-Euro-Arbeitskräfte
      geben wird.

      Aber nehmen wir mal an es stehen schlagartig
      2 Millionen Arbeitskräfte für 1 Euro pro Stunde
      zur Verfügung, dann müßte nach den Gesetzen des
      Marktes, die Nachfrage wegen des billigen Preises
      auch schlagartig steigen. Oder anders: Jeder will
      einen billigen HiWi haben. Was dann wieder zu steigenden
      Preisen (der Arbeitskaft) führen dürfte. Der Preis
      der Arbeitskraft würde sich neu einpendeln.
      Das ganze wäre ein interessantes wirtschaftliches
      Experiment.

      Ich perönlich bin der Meinung, dass es falsch war mit
      einer Zahl (1 Euro) an die Öffentlichkeit zu gehen.
      Warum 1 Euro, warum nicht 5 Euro. Außerdem, ganz egal
      umd welche Arbeit es sich handelt, sie ist mindestens 5 Euro die Stunde wert.

      laserjet
      Avatar
      schrieb am 20.08.04 21:06:32
      Beitrag Nr. 11 ()
      Hartz IV wird das Lohnniveau auf breiter Front absenken.

      Nicht nur die oben angegebenen Tätigkeiten sind betroffen,
      denn bevor sich jemand der Verfolgungsbetreuung inklusive Ein-Euro-Zwangsarbeit unterzieht, wird er probieren, mittels Billigangebot im 1. Arbeitsmarkt unterzukommen.

      Demnächst gibt`s massenhaft Ingenieuere für 6 Euro/Stunde.
      Was Facharbeiter dann bekommen, kann man sich denken.


      PS: Unternehmen werden unter Hinweis auf die Billigkonkurenz heftige Lohnabschäge und/oder Arbeitszeitverlängerungen ohne Lohnausgleich einfordern und durchsetzen
      Avatar
      schrieb am 20.08.04 21:14:12
      Beitrag Nr. 12 ()
      Viva, was für ein arroganter und überheblicher Typ bist du??ß Einer der als Schmarotzer lebt und sich über andere erhebt!!! Ich kenne viele ALG II Bezieher, die dir moralisch hoch überlegen sind!!! Pfui!!!!!!
      Avatar
      schrieb am 20.08.04 22:53:16
      Beitrag Nr. 13 ()
      Hartz IV?

      Mensch, wenn das der Stoiber hört....
      Avatar
      schrieb am 20.08.04 23:51:51
      Beitrag Nr. 14 ()
      @ Perkins

      ...seh ich ähnlich wie du, 1 €-Jobs drohen zu einer massiven Verzerrung des Wettbewerbs zu führen. Bislang wurde die Schaffung solcher Jobs ja nur von den Wohlfahrtsverbänden angekündigt. Dort macht es teilweise Sinn wenn keine regulären Arbeitsplätze abgebaut werden. Ansonsten droht dem gekündigten Pflegepersonal nach 1 Jahr Arbeitslosigkeit der alte Job, diesmal als 1 € Variante :rolleyes:

      Es drängt sich für mich die Frage auf: wer bestimmt eigentlich wo solche Jobs entstehen? Zugelassen werden müssen sie ja anscheinend nicht. Neulich in der Tagesschau erklärte Minister Clement ganz großkotzig, man bräuchte keinerlei Komissionen (aus Gewerkschaften, Handwerkskammern e.t.c.) die darüber entscheiden sollten. Kann ich mich jetzt (z. Bsp. in der Gebäudereinigung) selbstständig machen und lauter 1 € Jobs anbieten? Ich würde meine Dienstleistung so günstig anbieten, kein Konkurrent könnte dagegen anstinken. Fragen über Fragen.

      Ich hab den Eindruck das SPD-Dilletantenstaderl hat sich über diese Fragen bisher kaum Gedanken gemacht, da gruselt es einem schon. :(

      Klar auch, das das Lohnnvieau auf breiter Front nach unten gehen wird. Das wird der Binnennachfrage natürlich mächtig Auftrieb geben.

      Der einzigste Hoffnungsfunken den ich hab ist, das wie üblich alles wieder mal mit viel Trara angekündigt wird und dann doch wieder als Rohrkrepierer endet (siehe die Schaffung 100 000er neuer Jobs als ICH-AG).

      Eine Alternative zu den 1 € Jobs wäre die Schaffung einer negativen Einkommensteuer (wie in den USA) gewesen. Dort bekommen Geringverdiener am Jahresende Zuschüsse vom Staat.

      Ignatz
      Avatar
      schrieb am 21.08.04 03:58:50
      Beitrag Nr. 15 ()
      EILMELDUNG !!!!

      Der Bundestag hat soeben Hartz V beschlossen !!

      Stolpe: " Leider haben wir durch eine Mautpolitik, die die Arbeitsplätze erhalten sollte
      leichte Einbußen von ca. 6.500.000.000€ gemacht.
      Hartz V sollte uns deshalb mindestens 4.500.000.000€ einsparen.

      Eichel: " Die Steueramnestie für Bonzen die illegal ihr Geld ins Ausland verschoben haben,
      hat leider nur 250.000.000€ statt wie erwartet 5.000.000.000€ eingebracht.

      Insgesamt haben wir also einen Schaden von 10.250.000.000€
      den NATÜRLICH die arbeitsunwilligen 4.000.000 Schmarotzer tragen müssen.

      Hartz V Empfänger müssen jeden Job annehmen
      und auch als Prostituierte auf Bahnhofklos arbeiten,
      wenn dieser Job mindestens um 3,8% über dem Sozialhilfesatz liegt.

      Siemens hat letzte Woche 12.700 Mitarbeiter entlassen,
      da ab nächstem Monat mehr als 22.900 1-Euro Mitarbeiter bereitstehen.

      Die Regierung betonte, das Sie hofft, in den nächsten 12 Jahren würden mehr als 344.000 1-Euro Jobs entstehen.

      Die Diäten der Abgeordneten werden dieses Jahr nur einmal angepasst:
      Ab dem 1.9. steigen diese lediglich um 12,8% jährlich bis 2056.
      Avatar
      schrieb am 21.08.04 07:47:21
      Beitrag Nr. 16 ()
      #9#10#11#12#14
      Schön, dass es hier doch noch Leute gibt, mit denen man sachlich diskutieren kann!

      :)

      Ich sehe hir nicht nur ein Problem bei der Binnennachfrage!

      HartzIV dürfte, wenn dieses Lohndumping einsetzt auch die
      Sozialkassen ruinieren, da ja alle Sozialversicherungsbeiträge prozentual berechnet werden!

      Junge, Junge!

      Wenn die Kommunen dann anfangen Privatfirmen Konkurrenz zu machen, gehen hier die Lichter aus und die nächsten Kosten
      explodieren. Das wird eine Abwärtsspirale von ungeahnten Ausmaßen in Gang setzen!


      mfg
      perkins
      Avatar
      schrieb am 21.08.04 08:03:26
      Beitrag Nr. 17 ()
      Also, ich bin erst mal froh, dass
      MERKEL 1, die Zahnersatz-Versicherung der CDU
      wohl nicht realisiert wird.

      Bin gespannt, was aus
      MERKEL 2, die Kopfpauschale der CDU
      und
      MERKEL 3, die Steuerreform der CDU
      wird
      Avatar
      schrieb am 21.08.04 11:08:14
      Beitrag Nr. 18 ()
      Ungelernte Pausenbrot-Schmierfinken!! Aaaarrgghhh!!!
      Werde wohl etliche meiner Pausenbrot-schmier-Fachleute freisetzen müssen! :mad:
      Avatar
      schrieb am 21.08.04 11:18:30
      Beitrag Nr. 19 ()
      Ich bin ja gegen die ganzen Hartz regelungen.
      Es sollen ja 600.000 1 € Jobs "geschaffen" werden.
      Äh, gibt es die Arbeit heute nichtauch schon? Wenn ja, warum wird sie nicht angeboten? Wenn nein, warum wird sie sie in 4 Monaten geben?

      Wenigstens haben dann die ganzen Ausländer Kids ohne Hauptschul-Abschluß endlich mal `ne vernünftige Beschäftigung, sofern sie dabei nicht lesen und schreiben muessen.
      Avatar
      schrieb am 21.08.04 11:23:51
      Beitrag Nr. 20 ()
      Die Spirale ausgelöst von Oberschlau Lopez dreht sich weiter nach unten. ,
      denke auch das der Dienstleistungssektor jede Menge Federn lassen wird.
      Diese Entwicklung nach unten (Lohnkürzungen) ist weitaus schlimmer als die zunehmende Verschuldung des Staates mit inflationären Trend;m.E.
      Die Lösung kann nur, in den Billigländern durch Forderung nach mehr Lohn , sein. Andererseits bekommt Materie immer mehr Gewicht und es könnte endlich mal der Verknappungsaspekt eine wesentliche Rolle bei zukünftigen Entwicklungen spielen.
      Schwierig schwierig, aber auf jeden Fall mehr als bescheiden für uns alle.
      Avatar
      schrieb am 21.08.04 12:58:29
      Beitrag Nr. 21 ()
      Die 1,-/2,- Eurojobs gelten nur für gemeinnützige Unternehmen und sollen befristet sein auf 6 oder 9 Monate.

      Die Wohlfahrtsverbände zumindest sehen diese Arbeitskräfte bereits jetzt als Ersatz für Zivis. Ich habe jedenfalls in der Vergangenheit noch nicht gehört, dass ein Zivi einem Pfleger, einer Krankenschwester oder einer Kindergärtnerin den Arbeitsplatz weggenommen hätte. Aber evtl. wissen da ja einige von euch mehr darüber.
      Avatar
      schrieb am 21.08.04 13:11:14
      Beitrag Nr. 22 ()
      @#19

      man sollte Hartz IV nicht auf die 1 Euro-Jobs
      reduzieren.
      Grundsätzlich halte ich Hartz 4 für richtig
      und zwar aus folgende Gründen:
      - es ist einfach kein Geld mehr da um den
      unbeschäftigten Menschen langfrist einen
      höheren Lebensstandard zu finanzieren
      - es kann nicht sein, dass jemand der 2 Jahre
      in seinem Leben gearbeitet hat dadurch einen
      lebenslangen Anspruch auf einkommensabhängige
      Unterstützung erwirbt
      - die Menschen müssen sich wieder mehr
      in Selbstverantwortung üben (auch wenn sich
      leider die Mehrheit mangels Zeit auf diese
      neue Situation nicht einstellen konnen)

      Das Vorgehen der Bundesregierung ist dabei logisch:
      Wenn ich den Menschen die Unterstüztung kürze muss
      ich ihnen die Möglichkeit geben was zuzuverdienen.
      Die massenhaften Arbeitsplätze für diesen Zuverdienst
      können aber nur entstehen wenn der Preis für diese
      Arbeit so gering ist, dass die Nachfrage nach diesen
      Arbeitskräften stark ansteigt. Soweit so gut.

      Aber das mit den 1-Euro-Jobs ist Schwachsinn und ausserden
      höchst ungerecht.
      Ich würde es noch befürworten wenn der Kosten-Vorteil
      der Allgemeinheit (d.h. bei sozialen Aufgaben) zu gute
      käme. Aber mit welchem Recht kassiert ein Arbeitgeber
      die Differenz zwischen den bezahlten 1 Euro und dem
      vom Kunden kassierten Stundensatz? Mit welchem Recht
      verlangt ein Pflegeheim pro Monat 4000 Euro für einen
      Pflegeplatz und stellt zur Betreuung der Alten 1Euro-
      Arbeitskräfte ein?
      Ganz zu schweigen von den Verdrängungsmechanismen.
      Mal sehen ob demnächst Unternehmer aus den dritte Welt
      Ländern wegen den geringen Arbeitskosten ihre Fertigung
      nach Deutschland verlagern.


      laserjet
      Avatar
      schrieb am 21.08.04 13:28:25
      Beitrag Nr. 23 ()
      Die 1,-/2,- Eurojobs gelten nur für gemeinnützige Unternehmen und sollen befristet sein auf 6 oder 9 Monate.

      Dann wär es ja sogar akzeptabel, im Kranken- und Altenpflegebereich wird es in den nächsten Jahren einen hohen Arbeitsbedarf geben. Allerdings arbeitet man in dem Bereich mit Menschen und nicht mit Dingen und muß dementsprechend auch engagierter sein. Ob das bei 1 € Jobs dann so gegeben ist (wenn jemand zwangsweise mit der Drohung von Leistungskürzungen verpflichtet wurde) na, ja, ich hab da so meine Zweifel.


      Möglich auch das die 1€ Jobs die Zivis weitgehend überflüssig machen und den schnellen Übergang von der allgemeinen Wehrpflicht zur Berufsarmee ermöglichen werden.
      Avatar
      schrieb am 21.08.04 13:36:02
      Beitrag Nr. 24 ()
      IgnatzWrobel
      in der Vergangenheit klagten die Wohlfahrtsverbände über zu wenig Zivis was mit der Verkürzung der Zivi-Zeit zusammen hing.
      Ich kann mir schon vorstellen, dass der eine oder andere sich engagiert an die Arbeit macht, denn im Gegensatz zu anderen Jobs, darf man bei den 1,-/2,- Euro-Jobs das Zuverdiente komplett behalten, d. h. es wird nichts verrechnet mit ALGII.
      Und nicht auszuschließen ist, dass grade junge Menschen sich anschließend evtl. für eine Ausbildung in der Pflegebranche entscheiden.
      Avatar
      schrieb am 21.08.04 14:06:36
      Beitrag Nr. 25 ()
      @ Stella Luna

      Stimmt, für den ein oder anderen (vorwiegend Jüngeren) kann es ein Anreiz sein wieder was Sinnvolles zu tun. In dem Zusammenhang: es gibt ja auch z. Bsp. momentan schon das "freiwillige soziale Jahr", wo man sich als junger Mensch im sozialen Bereich mal ausprobieren kann. Manche nutzen das um Wartezeiten zwischen Schule und Berufsstart zu überbrücken.

      Trotzdem, die 1 €-Geschichte kann meiner Meinung nach für den Einzelnen keine dauerhafte Lösung sein. Ganz wichtig ist, das damit eine Perspektive für den 1. Arbeitsmarkt mit menschenwürdiger Bezahlung angeboten wird.
      Denkbar wäre, das bei Neueinstellungen im regulären Pflegebereich z. Bsp. Arbeitslose bevorzugt würden, die bereits auf 1 € Basis freiwillig in dem Bereich gearbeitet haben.
      Avatar
      schrieb am 21.08.04 14:17:42
      Beitrag Nr. 26 ()
      Ich lehne 1 Euro Jobs entschieden ab, weil sie als Einstiegsdroge für ein lebenslanges Abhängigkeitsverhältnis zu werten sind.:D
      Avatar
      schrieb am 21.08.04 16:39:05
      Beitrag Nr. 27 ()
      wellen

      1€ Job heißt: 200 Std. im Monat malochen und Sozialhilfe bis zum Exitus....:cry::cry:

      Arbeit nur zum Zweck der Arbeit ??

      Geistig onanierter Blödsinn der ohne Ausnahme degenerierten Politikerkaste Deutschlands...:mad::mad:

      Das brauchen wir so dringend wie einen Kropf oder die Krätze !! :eek::eek:
      Avatar
      schrieb am 21.08.04 16:43:23
      Beitrag Nr. 28 ()
      Ich bin für die Beschränkung von 1 Euro-Jobs auf die unproduktiven Bereiche Politik und staatliche Verwaltung.
      Avatar
      schrieb am 21.08.04 17:46:24
      Beitrag Nr. 29 ()
      Die Zukunft der Arbeit:Die Dienstbotengesellschaft?


      Die einfachsten Rezepte,Arbeit zu schaffen, kommen aus dem konservativ-liberalen Lager: niedrig qualifizierte Arbeit müsse nur billig genug werden, dass sich mehr Wohlhabende
      sogenannte personale Dienstleistungen leisten könnten, etwa die Betreuung ihrer Kinder oder pflegebdürftigen Angehörigen, die Führung des Haushalts oder die Pflege des Gartens. Im Kern laufen diese Vorschläge darauf hinaus, dass Tätigkeiten, die bisher unentgeltlich von den Menschen selbst verrichtet wurden, nun auf dem Markt eingekauft werden sollen.

      So sieht z.B. Prof. Meinhard Miegel, unter anderem Vorsitzender der Kommission für Zukuftsfragen der Länder Bayern und Sachsen und langjähriger Berater von Kurt Biedenkopf, den Zerfall der traditionellen Familie als Chance für die Dienstleistungsgesellschaft und sagte eine Renaissance der einfachen Dienste voraus, sobald die mentalen Probleme der Bevölkerung, andere Menschen ihren Dreck wegmachen zu lassen gelöst sind.

      Das Potential an solchen Billigarbeitsplätzen ist in der Tat unerschöpflich. Wie viele Aufzüge gibt es in Deutschland? Und wie viele davon sind mit einem Liftboy besetzt? Wie viele Paar Schuhe laufen durch die Straßen und werden von ihren Besitzern selbst poliert? Wie viele Einkaufstüten werden von schwitzenden Kunden an der Kasse eigenhändig gefüllt und zum Auto getragen? Wie viele Menschen kochen ihr Essen noch selber? Wie viele gut situierte Familien hätten noch ein Zimmerchen unter dem Dach für ein Dienstmädchen?
      Wir brauchen gar nicht viel rumzurechenen - der Traum von der Arbeit für alle ist noch nicht ausgeträumt.

      Im Bereich der niedrig qualifizierten Dienstleistungen
      schlummert noch ein immenser, ungehobener Schatz an Arbeitsplätzen, für die aus dem regulären Wirtschaftsprozess Ausgeschiedenen.
      Vorraussetzung für den Boom des Billigsektors ist allerdings, dass der Arbeitsmarkt dereguliert, das heißt dem freien Spiel der Marktkräfte überlassen wird. Die staatliche Einflußnahme durch Tarifrecht oder Kündigungsschutz müsste zurückgedrängt, Sozialstandards müssten gesenkt oder abgeschafft werden - denn bisher definieren Sozialleistungen faktisch den Mindestlohn und stellen so ein Beschäftigungshindernis dar.

      Das interessante an diesem Ansatz ist: Er funktioniert.
      In Großbritannien hat Margaret Thatcher vor zwanzig Jahren
      auf diese Weise immens viele Arbeitsplätze geschaffen. Zwischen 1979 und 1984 wurde die Arbeitslosenquote in Großbritannien glatt halbiert.
      Dasselbe in den USA: Monat für Monat werden dort seit den siebziger Jahren 300 000 neue Arbeitsplätze geschaffen, während wir es in diesem Zeitraum gerade mal auf 2 Millionen Arbeitsplätze insgesamt gebracht haben.

      Kein Wunder, dass deutsche Politiker glänzende Augen bekommen, wenn von Deregulierung die Rede ist
      Avatar
      schrieb am 21.08.04 19:15:51
      Beitrag Nr. 30 ()
      IgnatzWrobel
      die 1-Euro-Jobs sollen nur befristet vergeben werden, von dauerhafter Lösung kann da nicht die Rede!
      Das Ziel ist doch klar definiert "Wiedereingliederung in den 1. Arbeitsmarkt"!
      Avatar
      schrieb am 21.08.04 19:41:25
      Beitrag Nr. 31 ()
      Es werden doch hiermit die forderungen der meisten steuerzahler erfüllt,die vorher über die hohen sozialleistungen sich ausgelassen haben.Selbst davon betroffen evtl. federn zu lassen hört es sich auf einmal anders an.Für alle seiten beruhigend möchte ich doch eine breite durchführbarkeit bestreiten,es ist mittlerweile klar das dies nur schwerpunktmäßig möglich ist und maximal auf 5% angewandt werden kann.
      Viel rauch um nichts.
      Avatar
      schrieb am 21.08.04 19:55:08
      Beitrag Nr. 32 ()
      Das Ziel ist doch klar definiert " Wiedereingliederung in den 1. Arbeitsmarkt" !

      Genau vor diesem Hintergrund - es wird nämlich der sog.
      erste Arbeitsmarkt weiter und weiter abgebaut werden -
      sehe ich die 1 Euro Jobs als nicht gut an.
      Dieses "Ziel" wird nur vorgetäuscht.

      Zum Teufel mit Politikern, welche solche verdummenden Thesen verbreiten.
      Avatar
      schrieb am 21.08.04 20:14:26
      Beitrag Nr. 33 ()
      #32 Betrifft mehr die jungen bis 25 jahren die noch keine lange arbeitspraxis haben,unwillige werden bei kürzung vermehrt kriminell,was eine echte auslösen dürfte. Erfahrene ältere werden dieses angebot gerne freiwillig wahrnehmen um nicht total zu versauern,die sich ohne bezahlung bisher ehrenamtlich betätigt haben.Die Schwarzarbeit wird sicherlich zunehmen,ohne ist es fast unmöglich aus der sozialhilfe rauszukommen,da überschüsse durch arbeit über dem freibetrag hinaus abgeführt werden müssen,sie verbleiben gewöhnlich darin.Will nicht weiter unken,glaube aber an steigende kosten und verminderte steuereinnahmen durch Hartz.
      Avatar
      schrieb am 21.08.04 22:31:53
      Beitrag Nr. 34 ()
      Endaxi

      Ich glaub auch nicht an eine breite Durchführbarkeit.

      Heute mittag kam im Radio das statement eines Sprechers des Paritätischen Wohlfahtsverbandes, der darauf verwies das man keineswegs "zwangsweise" vermittelte akzeptieren würde. Das würde ich an seiner Stelle auch nicht, müßte man doch diesem Personenkreis dauerhaft einen Aufpasser an die Seite stellen, der aufpaßt das sich keiner "verpißt" oder gar Sachen klaut. Dann würde die ganze Sache nämlich locker wieder zu einer (finanziellen + personellen) zusätzlichen Belastung werden.
      By the way, ich hab mal als Zivi mit den Halbwüchsigen zu tun gehabt, die da ihre Sozialstunden abreißen mußten, das kann ich ganz gut nachvollziehen.

      Irgendwer brachte hier das Argument mit den günstigen Haushaltshilfen. Wenn ich Stella glauben schenken darf, geht es doch darum gar nicht, da nicht gemeinnützig.

      Typisch SPD halt, da wurde mal wieder eine Sache hecktisch angeleiert und die Konsequenzen wieder nicht durchdacht.
      Avatar
      schrieb am 21.08.04 22:51:56
      Beitrag Nr. 35 ()
      in 2ter zeile ist einzusetzen,"was eine echte kosten explosion auslösen dürfte",habe es unabsichtlich wohl gelöscht.;)
      Avatar
      schrieb am 21.08.04 23:04:52
      Beitrag Nr. 36 ()
      Wie kann man nur so halbherzig bei der Sache sein und ganze Wörter unter den Tisch fallen lassen.:cry:

      Bist du auch SPD? Und dann noch diese Ausrede? ;)
      Avatar
      schrieb am 22.08.04 09:01:10
      Beitrag Nr. 37 ()
      #36 Falls du mich meinst,2x weder noch.:D
      Avatar
      schrieb am 23.08.04 08:17:11
      Beitrag Nr. 38 ()
      #12 schachy^

      Du gehst also davon aus, dass die Hartz4-Sklaven begeistert, motiviert und freudestrahlend ihre Zwangsarbeit erledigen, oder was?

      Tut mir leid, so rosarot kann ich dieses "Projekt" leider nicht sehen.
      Avatar
      schrieb am 23.08.04 09:42:28
      Beitrag Nr. 39 ()
      In dem Film "Fight Club" wird anschaulich demonstriert, wie man sich als Arbeitssklave zur Wehr setzen kann. Gerade die neuen Haushaltssklaven könen auf diese Weise den Speisen der Herrenmenschen eine neue Geschmacksnote hinzufügen :laugh:
      Avatar
      schrieb am 23.08.04 09:52:35
      Beitrag Nr. 40 ()
      Die werden für jeden Hartz - Sklaven 2 Wachmänner einstellen müssen.:D
      Avatar
      schrieb am 23.08.04 17:52:57
      Beitrag Nr. 41 ()
      Nichts arbeiten - nichts kaufen.


      Zerstört das System - bevor es euch zerstört.




      Die Geschäfte im Rotlichtviertel gehen schlecht


      | 23.08.04 |
      Ebbe im Portmonee der Kunden und das neue Prostitutionsgesetz treiben selbst Besitzer von Luxusbordellen in die Pleite.


      ·
      Aus deutschen Betten – Mehr Phantasie beim Sex

      ·
      "Sonderaufgabe Ost" – Pornokanal mit Steuergeldern?



      „Bei uns ist tote Hose", klagt Tim, der Freund der Besitzerin des Münchner Clubs „Tiffany", im FOCUS. „Wir müssen schließen, weil wir pleite sind.“ Am 27. Juli habe das Etablissement Insolvenzantrag gestellt.

      Auch vier weitere Sex-Clubs in der bayerischen Landeshauptstadt wurden durch die lahme Konjunktur in den Ruin getrieben, darunter der wohl luxuriöseste Deutschlands, das „Salambo“. Ein anderer Bordellbetreiber, der seinen Namen nicht nennen wollte, sagte zu FOCUS: „Ich musste im Monat 18 000 Euro Miete zahlen, habe aber nur höchstens 7000 Euro eingenommen. Da musste ich dichtmachen.“

      Daniela, 25 und seit sechs Jahren im Geschäft, spürt, woran das Geschäft krankt: „Die Stammkundschaft bleibt weg, weil die Männer sparen müssen.“ Heute verdiene sie in manchen Monaten gerade mal 3000 Euro, früher sei es das Fünf- bis Sechsfache gewesen.

      Einen weiteren Grund für das Bordellsterben sieht der Besitzer der „Villa Godiva“ in München, Ralph Wieck, im neuen Prostitutionsgesetz, das vor vier Jahren in Kraft trat. Prostituierte sollen demnach Lohnsteuern und Sozialabgaben zahlen, was sie aber in der Praxis häufig nicht tun.

      Dann kassiert das Finanzamt beim Bordell ab, obwohl die Damen dort nicht angestellt sind, sondern nur in „arbeitnehmerähnlichen Verhältnissen“ arbeiten. Eine bürokratische Absurdität, denn eine Festanstellung mit Arbeitsvertrag darf ein Puff-Betreiber den Liebesdienerinnen gar nicht anbieten. „Wären die Mädchen bei mir angestellt, käme der Staatsanwalt und würde mir ausbeuterische Zuhälterei vorwerfen", empört sich Wieck.

      Nun hofft er auf einen Aufschwung durch das nahende Oktoberfest: „Wenigstens die Touristen haben noch Geld im Säckel.“
      Avatar
      schrieb am 23.08.04 18:17:38
      Beitrag Nr. 42 ()
      ERWACHET




      Hartz-Betroffene brauchen unabhängige Beratung und Schutz vor Zwangsumzügen!


      50.000 Haushalte sind in Köln von der Zusammenlegung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe auf das Niveau der Sozialhilfe betroffen. Dazu gehören neben ca. 23.500 bisherigen Sozialhilfebeziehern und 5.200 Beziehern von ergänzender Sozialhilfe mehr als 20.000 Haushalte von Arbeitslosen, für die erstmals die verschärften Bedingungen der Sozialhilfe angewendet werden. Diese Zahlen legte jetzt die Stadtverwaltung im Rahmen der Beschlussvorlage für die nächste Ratssitzung am 20. Juli vor.
      „Wir befürchten Schlimmes. Wir wollen, dass die Betroffenen ein unabhängiges Beratungsangebot wahrnehmen können und bei der Durchsetzung ihrer wenigen Rechte unterstützt werden“, so PDS-Ratsherr Jörg Detjen.
      Deshalb hat die PDS Offene Liste auch einen Änderungsantrag in den Rat eingebracht. Detjen weiter:
      „Zentrale Fragen sind dabei neben der Grundsicherung auch die Zumutbarkeits-regelungen, nach denen fast jede noch so schlecht entlohnte Arbeit angenommen werden muss, sowie das Recht auf freie Wohnungswahl, das durch die Begrenzung der vom Sozialamt zu übernehmenden Mietkosten für viele eingeschränkt werden wird.“ Auch nach dem Sozialgesetzbuch I §§ 14,15 und 17 ergibt sich ein Beratungsanspruch.
      Die Zeit drängt. Bereits ab Mitte Juli erhalten die Betroffenen ein immerhin 18 Seiten umfassendes kompliziertes Antragsformular, in dem sie ihre gesamten Lebensverhältnisse offen legen müssen. Spätestens dann wird der Beratungsbedarf enorm sein, ohne dass bisher klar ist, wer ihn decken kann. Die vom Rat angestrebte Arbeitsgemeinschaft zwischen Arbeitsagentur und Stadtverwaltung kann diese Aufgabe schon deswegen nicht wahrnehmen, weil es sie noch nicht gibt und sie alle Hände voll zu tun haben wird, eine rechtzeitige Bearbeitung der Anträge zum 1. 1. 2005 sicher zu stellen.
      Angesichts des hohen Kölner Mietniveaus warnt die Kölner PDS vor einer Welle erzwungener Umzüge in Folge der Hartz-Gesetze, wenn die Mietobergrenzen der Sozialhilfe rigide auf bisherige Bezieherrinnen und Bezieher von Leistungen der Bundesagentur für Arbeit angewandt werden.
      „Zwangsumzüge sind unmenschlich und führen zu neuen sozialen Brennpunkten mit hohen Folgekosten für die Stadt, die auch die Umzugskosten tragen muss. Sie zu vermeiden, ist eine Verpflichtung für eine soziale Stadt;“ erklärt Detjen.
      Die PDS ist entschieden dagegen, Menschen in Zwangsarbeitsverhältnisse ohne tarifliche Bezahlung und vertragliche Ausgestaltung zu drücken. Das aber wird die Folge von Hartz IV sein, wonach kommunale Beschäftigungsförderung durch gemeinnützige Zusatzarbeit ersetzt werden soll.
      „Erzwungene Arbeit und schamloses Lohndumping dürfen nicht Ziel kommunaler Beschäftigungsförderung werden“, so Detjen. Auch auf dieses Ziel will die PDS-Gruppe die Verwaltung bei der anstehenden Bildung einer Arbeitsgemeinschaft mit der Bundesagentur für Arbeit verpflichten.
      Avatar
      schrieb am 23.08.04 20:27:42
      Beitrag Nr. 43 ()
      Das größte Enteignungsprogramm aller Zeiten

      Wer heute die Pressemeldungen verfolgt, bekommt den Eindruck vermittelt, als befände sich unsere Welt auf einem endlosen Aufwärtstrend. Offizielle Stellen sprechen schon von der "Besten aller Welten" und behaupten, daß sich ein "Fenster der glücklichen Umstände" auftue, welche die Welt durch unbegrenztes Wirtschaftswachstum zu allgemeinem Wohlstand führen würde. Es wird damit der Glaube in der Bevölkerung erzeugt, als sei unser Finanzwesen eine Bereicherung für jeden. Was übersehen wird, ist die Tatsache, daß es sich bei unserer Finanzordnung um ein Ausbeutungssystem handelt, bei dem auch Sie Gefahr laufen, nicht nur zu verlieren, sondern sogar langfristig zu verarmen.

      Ungerechte Vermögensverteilung

      Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) berichtete 1997, daß sich ein Drittel des Nettogeldvermögens auf nur 6% der Haushalte konzentriert. Allerdings wurden bei der statistischen Erhebung gerade die reichen Haushalte mit einem monatlichen Nettoeinkommen von 35.000 DM und mehr nicht erfaßt. Jedoch soll sich nach einer überschlägigen Rechnung 40% des Geldvermögens gerade in dieser Bevölkerungsschicht befinden, weshalb diese Analyse der Vermögensverteilung noch als sehr optimistisch gelten kann. Auch in den USA geht es den meisten Amerikanern heute schlechter als vor 25 Jahren, weil der gesamte Vermögenszuwachs nur denjenigen zugute kam, welche schon vorher im Überfluß lebten.

      Vermögenskonzentration

      Wer heute viel Geld besitzt, kann dieses verzinst anlegen und wird durch die erhaltene Rendite noch reicher. Damit kann er im folgenden Jahr noch mehr leistungslosen Gewinn durch den Zinseszins erwirtschaften. So steigert sich sein Reichtum, ohne Arbeit erbringen zu müssen, immer schneller. Bei nur 7 Prozent Rendite verdoppelt sich beispielsweise sein Vermögen alle 10 Jahre. Auf der anderen Seite muß dieser Vermögenszuwachs durch die weniger Begüterten erarbeitet werden. Weil eine Ausweitung von Geldvermögen automatisch mit einer gleichhohen Steigerung der Verschuldung verbunden ist (Abb. 1), bedeutet ein Zinsgewinn weniger Superreicher gleichzeitig eine Schulden- und Zinslast für die große Bevölkerung.

      Mit der Ausweitung der Geldvermögen werden diese automatisch in immer weniger Händen konzentriert. In einer UNO-Studie wurde 1996 bekannt gegeben, daß weltweit die 358 reichsten Milliardäre fast die Hälfte des Welteinkommens besitzen. Würde man statt des Einkommens das Vermögen berücksichtigen, wäre der Gegensatz noch viel größer. Nicht nur weltweit, sondern auch innerhalb der reichen Nationen vollzieht sich eine große Verschiebung von Kapital in immer weniger Hände. Das Ergebnis dieser Umverteilung zeigt sich in der Vermögensverteilung der Bevölkerung: Im Jahr 1996 veröffentlichte die CDA (Christlich Demokratische Arbeitnehmerschaft - eine CDU Organisation), daß sich 80% des Vermögens in Deutschland in den Händen von nur 3% der Bevölkerung befinde. Auf der anderen Seite rutscht ein großer Teil der Bevölkerung in die Armut ab: Die Sozialausgaben im Staatshaushalt steigerten sich dabei seit 1960 um mehr als 1800%. Jede dritte Mark muß inzwischen für die Sozialleistungen ausgegeben werden. Dabei bleibt das Abrutschen in die Armut keineswegs auf eine kleine Gesellschaftsschicht beschränkt. Experten gehen davon aus, daß zwei Drittel der Gesellschaft einmal im Leben in eine Armutsperiode geraten werden. Sie müssen in diesem System damit rechnen, unter Umständen ebenfalls bald zu den Armen zu gehören.

      Kapital gewinnt, Arbeit verliert

      Wie massiv die Zinslasten zu Ungleichgewichten in der Bevölkerung führen, zeigt sich insbesondere in der Entwicklung der Löhne und Gehälter im Vergleich zu den privaten Geldvermögen (Abb. 2).

      Abb. 2: Entwicklung der Löhne im Vergleich zum privaten Geldvermögen

      Während das Geldvermögen exponentiell anwächst, sinken die Nettolöhne seit einigen Jahren. Auch die Differenz zwischen Brutto- und Nettolohn wird immer größer, da Steuer- und Abgabenbelastungen für die Arbeitnehmer drückender werden. Wie sehr sich die Entwicklung verselbständigt hat, zeigt die Tatsache, daß der Zuwachs an neuem Geldvermögen zum größten Teil nur aus wiederangelegten Zinsen stammt. Während Sie als Erwerbstätiger nur dann Vermögen bilden können, wenn Sie einen Teil Ihres Arbeitslohnes sparen, hat sich der Großteil des Geldvermögens in so wenigen Händen konzentriert, daß der jährliche Zinsgewinn nicht mehr konsumiert werden kann und automatisch wieder angelegt wird. Zunehmend wird so Reichtum nicht mehr durch Arbeit erlangt, sondern durch leistungslose Geldanlageformen vergrößert.

      Weil die Zinslasten von der Bevölkerung aufgebracht werden müssen entsteht durch diesen Effekt ein perfektes Ausbeutungssystem.

      Die neue Sklaverei

      Heute meinen die meisten Menschen, daß Ausbeutung und Leibeigenschaft ein Relikt aus früheren Tagen darstellt. Wenig bekannt ist, daß gerade unser Zinskapitalismus die perfekte Ausbeutung des Großteils der Bevölkerung ermöglicht. Dabei war die alte Ausbeutung wesentlich durchschaubarer, während das Zinssystem alles schleichend ablaufen läßt, ohne daß die Bürger wissen, warum es ihnen immer schlechter geht. In früherer Zeit war es ganz deutlich, wer und aus welchem Grund jemand andere ausnutzte. Wenn ein Fürst seine Untertanen zum Frondienst verpflichtete, war für die Geknechteten der Vorgang völlig offen durchschaubar. Das System damals hatte jedoch für den Kapitalisten den Nachteil, daß man die Menschen nur mit Gewalt zur Arbeit antreiben konnte. Wer jedoch unter offenem Zwang steht, leistet nur das Minimum - sobald der Aufseher wegschaute, ließ sofort die Arbeitsleistung nach. Die Ausbeutung im Zinskapitalismus geschieht viel raffinierter: Wenige Geldbesitzer halten den Menschen das wichtige Tauschmittel vor und geben dieses erst in Umlauf, wenn Zins gezahlt wird. Jedes Jahr müssen nun die Bürger Zinsen an die Geldverleiher bezahlen, da diese anderenfalls das Tauschmittel einziehen und die Wirtschaft zusammenbrechen lassen. Dabei muß das einzelne Individuum nicht einmal kontrolliert, oder durch Zwang zur Arbeit angetrieben werden, da jedem gar keine andere Möglichkeit bleibt als die Zinslasten zu tragen, möchte er nicht untergehen. Die Zinsbelastung in der Bevölkerung erfaßt zuerst nur den unteren Anteil, die ärmsten, später die Mittelschicht, am Ende sogar die Wohlhabenden. In der Bevölkerung kommt es zu einem Konkurrenzdruck um die besten Plätze im System, niemand möchte zuerst scheitern. Durch diesen ruinösen Wettbewerb ist jeder Marktteilnehmer dazu gezwungen, die maximale Leistung zu erbringen, ohne daß äußerer Druck der Nutznießer notwendig wäre.

      Die perfekte Ausbeutung

      Die immer schnellere Verschiebung des Vermögens von der breiten Bevölkerung zu wenigen Superreichen kann durchaus mit einer neuen Form der Sklaverei verglichen werden. Auch wenn Sie persönlich nicht verschuldet sind, müssen Sie Zinsen im Wert von durchschnittlich 35000 DM pro Jahr zahlen, da sich der Staat und die Unternehmen für Sie verschuldet haben und Sie die Zinslast durch höhere Steuern und Preise bezahlen müssen. Dabei werden die Zinsverpflichtungen für den Staat und die Unternehmer immer größer, welche den Druck auf die Bürger und die Angestellten weitergeben. Diese müssen ständig größere Teile ihres Einkommens für die Bedienung der Schulden bereitstellen und verarmen letztlich. Doch muß sich die Situation weiter verschärfen: Durch die Zinseszinsrechnung bleiben die Kapitalkosten nicht konstant, sondern steigen mit zunehmender Zeit immer schneller an. Daher kommt der stärker werdende Druck auf den einzelnen in der Gesellschaft und am Arbeitsplatz. Die Ausbeutung des einzelnen geschieht in erster Linie durch die Zinslasten des Staates und der Unternehmer. Dabei ist die Ausbeutung durch unseren Staat am deutlichsten sichtbar.

      Zinszahlungen über den Staat

      Diese Ausbeutung erfolgt über das Steuer- und Abgabensystem. Sie müssen dabei im heutigen System immer stärker belastet werden, da auch die Kreditverpflichtungen des Staates wachsen. Der Staat ist dazu gezwungen, seine Schulden- und damit Zinsverpflichtungen laufend auszuweiten, um das System am Leben zu erhalten. Wenn der Staat seine Schuldenaufnahme reduzieren wollte, so ginge dies nur, indem andere Wirtschaftssektoren, wie beispielsweise die Unternehmen oder die Privathaushalte mehr Kredite nachfragen. Bleibt diese verstärkte Aufnahme von Schulden durch die übrige Wirtschaft aus, so muß der Staat eingreifen und den Schuldenüberhang durch Kreditaufnahme abschöpfen. Um den Schuldendienst leisten zu können, muß der Staat Ihnen zwangsläufig immer drückendere Steuern und Abgaben aufbürden. Abb. 3 zeigt anhand der deutschen Staatsverschuldung, wie extrem die Entwicklung ist:

      Abb. 3: Staatsverschuldung in Deutschland

      Die Politiker in Bund, Ländern und Gemeinden stehen dabei unter Druck:. Einmal müssen die Zinslasten bezahlt werden, zum zweiten will man jedoch nicht die Nutznießer des Systems dazu heranziehen, da diese sonst bei der nächsten Wahl ihre Unterstützung versagen könnten. Die Lösung sehen unsere Regierenden darin, die kleinen Bürger vermehrt zu belasten. Trotz gegenteiliger Versprechen steigen deshalb die Belastungen durch Steuern und Abgaben für Sie zunehmend.

      Irreführende Meldungen

      Um kritische Stellungnahmen abzuwerten und das Vertrauen der Bevölkerung in das Ausbeutungssystem nicht zu gefährden, werden zunehmend Nachrichten verbreitet, welche die Funktionsfähigkeit der zinskapitalistischen Ordnung beweisen sollen. In diesem Zusammenhang sollten Sie sich nicht von Meldungen verwirren lassen, welche über eine Reduzierung der Staatsverschuldung in den USA berichten. In Amerika wurde die reduzierte Schuldenlast des Staates einfach auf die Unternehmen und Privathaushalte übergewälzt. Die wirtschaftlich bedeutsame Gesamtverschuldung steigt deshalb im Rekordtempo. Wie sich diese Kredite letztlich auf die Wirtschaftsteilnehmer Staat, Unternehmen und Privathaushalte verteilen ist nur sekundär bedeutsam, da die Zinslast für die gesamte Schuld letztlich von der Bevölkerung getragen werden muß.

      Druck auf Unternehmer und Arbeiter

      Im zinskapitalistischen System sind die Unternehmen zunehmend dazu gezwungen, Kredite aufzunehmen, um im härter werdenden Wettbewerb bestehen zu können. Um wiederum die Zinsen bezahlen zu können, muß rationalisiert und damit Arbeitskräfte abgebaut werden. Zu Beginn unserer Wirtschaftsordnung, nach dem Zweiten Weltkrieg, konnte der Kapitalanteil noch durch ein kräftiges Wirtschaftswachstum ausgeglichen werden. Heute jedoch stellt er den bestimmenden Faktor im Unternehmen dar. Die Fähigkeit der Betriebe Löhne zahlen zu können sinkt damit in immer schnellerem Ausmaß. Wer den Gegensatz zwischen Kapital und Arbeit im Zinssystem verstanden hat, erkennt auch, daß die Konfrontation von Arbeitnehmer und Unternehmer eigentlich gar nicht besteht. Beide sitzen letztlich im gleichen Boot und werden vom Kapitalgeber unter Druck gesetzt. Die künstlichen Streitigkeiten von Gewerkschaften und Betrieben sind dabei nur Ablenkungsaktionen, welche die Aufmerksamkeit von der Zinsausbeutung weglenken sollen.

      Heute wird versucht, die Schuld an der Misere den Arbeitnehmern zuzuschieben, welche zu hohe Löhne erhalten würden. Wie aus Abb. 4 jedoch ersichtlich ist, entwickeln sich die Bruttolöhne linear, während die Schulden der Unternehmen explodieren. Schnell wird deutlich, daß es nicht die Löhne, für die das Unternehmen die Gegenleistung Arbeit bekommt, sondern die leistungslosen Kapitalkosten sind, welche die Wirtschaft ruinieren.

      Abb. 4: Bruttolöhne und Unternehmerverschuldung im Vergleich

      Nach Angaben der Deutschen Bundesbank arbeitete schon 1995 das durchschnittliche Unternehmen mit nur noch 18% Eigenkapital, manche Branchen, wie der Einzelhandel, oder die Bauindustrie sogar mit weniger als 5%. Der Rest ist Fremdkapital, also zu bedienende Schuldenlast. Mit schnell anwachsenden Schulden sind steigende Zinslasten der Wirtschaft verbunden. Wie gewaltig dieser Schuldendienst ist, wird bei Großprojekten klar: Beim Tunnel zwischen England und Frankreich beispielsweise frißt die Zinslast, trotz ständig steigender Nutzung des Tunnels, die gesamten Gewinne aus dem Betrieb. Zinsen müssen jährlich pünktlich an den Geldgeber überwiesen werden, hier ist kein Verhandlungsspielraum vorhanden. Das führt dazu, daß die Betriebe gezwungen sind, in anderen Bereichen einzusparen: Es werden Löhne gedrückt und Arbeitskräfte entlassen! Andere Unternehmen können die Zinslasten nicht mehr tragen und müssen aufgeben. Das Ergebnis: Arbeitslosigkeit für die Betroffenen! So werden jedes Jahr neue Pleitenrekorde erreicht. Allein die Rekordpleitewelle von 1997 setzte eine halbe Million Arbeiter auf die Straße! Die folgenden Jahre 1998 und 1999 bestätigten die Entwicklung. Steigenden Zinslasten der Wirtschaft stehen auf der anderen Seite zunehmende Zinserträge der Geldbesitzer und der Banken gegenüber. Meist wird in diesem Zusammenhang der Begriff der "Globalisierung" erwähnt, welcher zu mehr Wettbewerb und damit steigenden Erwerbszahlen führen soll.

      Globalisierung-die perfekte Unterdrückung

      Globalisierung heißt, daß sich das Geldkapital in kurzer Zeit von einem Ort zum anderen bewegen kann, um dort mehr Zinserträge zu erwirtschaften. Da jedoch Produktion und Arbeitnehmer nicht so mobil sind, wird sich zwangsläufig die Vorherrschaft der Kapitalbesitzer über Arbeit und Produktion verschärfen. Die Unternehmen sind dann immer mehr dazu gezwungen, mit dem Kapitalmarkt zu konkurrieren. Erbringt ein Betrieb nicht mehr die Mindestrendite auf dem Geldmarkt, wird er wegen "Unrentabilität" geschlossen - Verdienstausfall und Arbeitslosigkeit ist für Sie die Folge. So wurde etwa beim Daimler-Benz Konzern bereits 1996 die Anweisung erlassen, daß alle Sparten des Konzerns eine Mindestrendite von 12% erwirtschaften müssen, anderenfalls würden sie abgestoßen. 12% Rendite bedeutet eine Verdopplung der Produktivität alle sechs Jahre - der Druck auf Sie als Angestellter oder Unternehmer steigt damit ständig. Wie die globalen Großanleger den Vorrang vor der Sicherung von Arbeitsplätzen bekommen, zeigt folgendes Beispiel: Der Nahrungs- und Waschmittelkonzern Unilever kündigte wegen der Globalisierung an, in den nächsten Jahren weltweit 100 Fabriken und 25000 Arbeitsplätze abzubauen. Die Maßnahme wurde indirekt damit begründet, daß der Nettogewinn zurückgegangen wäre, wegen der Ausschüttung einer Superdividende im Sommer vergangenen Jahres. Mit der Globalisierung müssen nun weltweit die Unternehmen in erster Linie mit dem mächtiger werdenden Kapitalmarkt konkurrieren - ein gnadenloser Verdrängungswettbewerb entsteht, die Anforderungen werden in immer größere Höhen geschraubt, Löhne nach unten gedrückt, und immer mehr Menschen werden auf der Strecke bleiben. Gleichzeitig kommt es zu einer beschleunigten Konzentrationswelle in der Wirtschaft. Das Transaktionsvolumen der weltweiten Unternehmensfusionen stieg 1997, im Vergleich zum Vorjahr, um 48% auf 1630 Mrd. US-Dollar. 1999 waren es bereits annähernd 3000 Mrd. Dollar. Durch die größere Kapitalbasis können Großkonzerne kleine Betriebe in einem ruinösen Wettbewerb in die Enge treiben. Mittelständische Unternehmen, welche den Großteil der Arbeitsplätze stellen, müssen bei steigenden Zinslasten aufgeben und ihren Marktanteil an einen Großkonzern abgeben, der damit seine Monopolstellung ausweitet. Bei der Übernahme wird der Betrieb zuerst durch Entlassungen "saniert" - Arbeitslosigkeit ist die Folge. Der ehemalige Vorsitzende der Deutschen Bank, Hilmar Kopper, wies darauf hin, daß Fusionen oftmals nur deshalb stattfinden, damit sich der Konzern von bestimmten Sparten trennen kann. Ein oberstes Ziel der Firmenübernahmen stellt also schon von vornherein die Reduzierung des Personalbestandes dar. Zusätzlich kommt es zu einem Preisdruck auf andere Kleinunternehmer, die mit dem entstandenen Giganten konkurrieren sollen. Die Großkonzerne befinden sich wiederum in der Hand von Banken, bei denen sich die Kapitalkonzentration weiter fortsetzt. Durch steigende Arbeitslosigkeit kann dann der Druck auf die Angestellten und Arbeiter fast beliebig ausgeweitet werden, muß doch jeder ständig befürchten, bald selbst zu den Erwerbslosen zu gehören. Dabei gehen auch die Grundrechte, beispielsweise der Meinungsfreiheit, verloren: Nach einer Studie aus dem Jahr 1997 rechneten 85% der Mitarbeiter mit Nachteilen, wenn sie im Betrieb offen ihre Meinung äußern würden. Jeder muß froh sein, überhaupt noch einen Arbeitsplatz zu besitzen, auch wenn er noch so schlecht bezahlt wird. Durch diesen Prozeß sollen sich Ihre Lebensumstände in Zukunft drastisch ändern. Es wird kaum noch Jobs geben, die Sie auf Dauer ausüben können. Durch zunehmenden Druck, Kürzung von Sozialhilfe und Entlassungen werden Sie dazu gezwungen sein, Zweit- und Drittberufe zu ergreifen. Ein erheblicher Anteil der Bevölkerung wird dabei ganz an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden.

      Der Euro

      Die Einführung des Euros wird diesen Prozeß noch erheblich steigern, weil sich das Kapital nun verlustfrei innerhalb des Währungsraumes bewegen kann und damit die einzelnen Staaten mit ihren Einwohnern beliebig unter Druck gesetzt und gegeneinander ausgespielt werden können. Außerdem bauen sich durch eine einheitliche Währung Spannungen zwischen den wirtschaftlich ungleichen Nationen auf, welche früher durch Wechselkursänderungen ausgeglichen wurden. Diese Spannungen werden zu Krisen führen, welche ganze Landesteile gefährden werden. Schon allein die Tatsache, daß der Euro keiner demokratischen Entscheidungsfindung entspringt, zeigt, daß hier nur wieder die Interessen des Kapitals berücksichtigt wurden.

      Die Abwärtsspirale

      Weil im Zinskapitalismus die zu bedienenden Schulden immer größer werden, muß dieses System früher oder später zerfallen. In einer gewaltigen Wirtschaftskatastrophe wird dann Ihr noch vorhandenes Vermögen in einem Schlag vernichtet und die Menschen enteignet.

      In der Regel wird solch ein Zusammenbruch von einem Börsenkrach eingeleitet. Im Vorfeld dieses Ereignisses bringt eine ausgiebige Werbung die Leute dazu, ihr Vermögen in Aktien zu investieren, womit die Kurse hochspekuliert werden. Es wird die Illusion erweckt, daß man nur Aktien zu kaufen brauche, um schon zur Gewinnerschicht des Ausbeutungssystems zu gehören. Damit werden zwei Effekte erzielt: Einmal wird jede Kritik am mangelhaften Finanzwesen unterdrückt und zum zweiten kann ein guter Teil des Vermögens an der Börse gebunden werden, was der reichen Schicht einen bequemen Ausstieg vor dem Crash ermöglicht. Warum sonst, wird Werbung dafür gemacht, daß Sie Ihr Geld an der Börse investieren? Noch nie hatte jemand Interesse daran, daß der kleine Mann reich und damit unabhängig wird.

      Die Reichen stoßen Aktien ab

      Ein externer Auslöser (Pleite eines hoffnungsvollen Unternehmens, Krieg, Katastrophe) bringt dann die Spekulation zum Platzen und das Geld zieht sich, wegen aufkommender Unsicherheiten, aus der Wirtschaft zurück. Wenn Tauschmittel im Geldkreislauf zunehmend fehlt, bedeutet dies einen immer schnelleren Abfall der Warenpreise und Arbeitslöhne, weil einer konstanten Gütermenge ein schwindendes umlaufendes Geldvolumen gegenübersteht und deshalb die Preise für Ware und Arbeit im Vergleich zum Kapital sinken - es entsteht eine deflationäre Spirale. Da immer weniger Waren umgesetzt werden, brechen die Umsätze der Unternehmen ein, die Zinsen für geliehenes Fremdkapital (90% des Betriebskapitals) können nicht mehr gezahlt werden, Firmen brechen zusammen, die Beschäftigten stehen zu Millionen auf der Straße - es entsteht Massenarbeitslosigkeit. Dadurch kommen die heute schon überschuldeten Staaten in noch größere Finanznot, die Steuereinnahmen sinken drastisch - Sozialhilfe und Arbeitslosengeld wird gestrichen - Armut breitet sich aus. Wenn Sie Schulden haben, können Sie die durch die Deflation aufgewerteten Zinsen nicht mehr bezahlen, gleichzeitig verliert Ihre Sicherheit (z.B. Immobilien) durch die Wertsteigerung des Geldes rasant an Wert. Häuser, Autos und überhaupt alles auf Schuldenbasis finanzierte wird zu Niedrigstpreisen zwangsversteigert. Am Ende haben Sie als einst stolzer Hausbesitzer alles verloren und immer noch Restschulden. Auch am Aktienmarkt werden Sie als Kleinaktionär, dem geraten wurde, die Papiere auf jeden Fall zu halten, letztlich die Zeche bezahlen. Die Folge ist ein massiver Aktiencrash - die Deflation heizt sich immer mehr an - das System bricht zusammen.

      Vermögensplanung

      Um sich auf die Veränderungen im System vorzubereiten, ist es wichtig, seine Vermögensplanung zu überdenken. Unter allen Umständen sind Schulden zu vermeiden, da Sie dadurch in große Abhängigkeiten von Finanzinstitutionen geraten und Gefahr laufen, Ihre Handlungsfähigkeit zu verlieren. Verzichten Sie lieber auf etwas, als sich in Abhängigkeiten zu bringen. Aktien und Anleihen werden im Crash als erste Anlageformen betroffen sein, weshalb eine Investition gut überlegt sein muß. Wichtig ist im Crash vor allem die Liquidität, welche Sie durch ein Bargelddepot (im versicherten Schließfach der Bank) erhalten. Dabei ist eine Investition in den Schweizer Franken zu überlegen, um sich gegen eine plötzliche, verlustreiche Einführung von Euro-Bargeld abzusichern. Die Anlageform Gold wird sich in einer Krisenzeit ebenfalls bewähren. Gleichfalls ist das kurzfristig verfügbare klassische Sparbuch und Geldmarktfonds eine empfehlenswerte Anlageform zur Krisensicherung. Wer heute die Entwicklung ignoriert und verdrängt, läuft Gefahr, morgen schon von den Ereignissen eingeholt zu werden.
      Avatar
      schrieb am 23.08.04 21:05:21
      Beitrag Nr. 44 ()
      #42 Unter Stalin gab es auch Zwangsumsiedlungen :mad:
      Avatar
      schrieb am 23.08.04 21:23:45
      Beitrag Nr. 45 ()
      hier noch eine Info zu den 1,-Euro-Jobs:

      "Mit der Umsetzung von Hartz IV will die Politik Ein-Euro-Jobs bei Kommunen und Wohlfahrtsverbänden schaffen. Langzeitarbeitarbeitslosen soll so ermöglicht werden, wieder Arbeitsmarkterfahrungen zu sammeln. Sie sollen bis zu 30 Stunden pro Woche - maximal sechs Monate lang - für Stundenlöhne von bis zu zwei Euro arbeiten. Diese werden zusätzlich zum Arbeitslosengeld II gezahlt.
      Die "Aufwandsentschädigungen" stammen aus dem Etat der Bundesagentur für Arbeit. Ihr stehen dafür zunächst 6,35 Milliarden Euro zur Verfügung. Regionen mit einer Arbeitslosenquote über 15 Prozent werden bevorzugt bedacht. Die Ein-Euro-Jobs (offiziell: "Arbeitsgelegenheiten") müssen laut Gesetz gemeinnützig sein und dürfen reguläre Beschäftigung nicht verdrängen.

      Gerade Handwerksbetriebe fürchten gleichwohl, dass eine subventionierte Billigkonkurrenz entsteht. Das Institut der deutschen Wirtschaft (iw) wiederum rechnet vor, dass Ein-Euro-Jobber in der Summe aller Transferleistungen auf bis zu 1350 Euro brutto kommen können - der Anreiz, sich reguläre Arbeit zu suchen, sei vielfach nicht hoch genug.

      Die Langzeitarbeitslosen werden gemäß der Devise "Fördern und fordern" behandelt. Über die Zumutbarkeit der Ein-Euro-Jobs entscheiden die Arbeitsagenturen. Wer ein Angebot ablehnt, muss mit einer Kürzung des ALG II um 25 Prozent rechnen. Bei jugendlichen Langzeitarbeitslosen kann die Förderung in diesen Fällen ganz gestrichen werden. ..." www.sueddeutsche.de
      Avatar
      schrieb am 24.08.04 09:31:42
      Beitrag Nr. 46 ()
      Gerade Handwerksbetriebe fürchten gleichwohl, dass eine subventionierte Billigkonkurrenz entsteht.

      Das ist der Punkt!

      Sowie irgendwo ein Abbruchhelfer oder sonst ein
      Handwerker staatlich subventioniert durch die Gegend läuft wird er irgendeiner Firma einen Auftrag wegnehmen!

      Und schon ist die Sache so wie ich sage!


      Die geben damit kleinen Firmen den Rest um ihre beschissene
      Statistik zu frisieren!

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 24.08.04 09:47:52
      Beitrag Nr. 47 ()
      Perkins
      was soll man machen?
      Einerseits sollen Langzeitarbeitslose/Sozialhilfeempfänger eine Gegenleistung für die staatliche Alimentierung erbringen, andererseits finden sie keinen Arbeitsplatz, auch nicht für weniger Lohn-

      Was schlägst Du vor? Soll man sie einsperren?
      Avatar
      schrieb am 24.08.04 10:02:09
      Beitrag Nr. 48 ()
      Es muss klar geregelt werden, dass Ein-Euro-Jobber Privatfirmen keine Konkurrenz machen dürfen!

      Aber das ist doch der Joke!
      Es geht ja auch darum den öffentlichen Haushalten Sparmöglichkeiten anzubieten!

      "Es wird keine Frima beauftragt, nee das macht jetzt
      ein 1-Euro-Jobber!"

      Da ist das Problem!

      Ich denke schon, dass Mindestlöhne eine Idee wären.
      Die Frage ist dann aber auch:

      Wie schaffe ich den Zivildienst ab, wenn ich 5 statt 1 Euro
      für Pflegegkräfte bezahlen muss!

      Kann ja keiner dann bezahlen!
      Wir latschen Richtung DDR, jeder hat nen Job beim Staat nur keine Arbeit!


      mfg
      perkins
      Avatar
      schrieb am 24.08.04 10:05:48
      Beitrag Nr. 49 ()
      @ Stella:

      In einem anderen Hartz-Thread habe ich einen vorschlag gemacht, auf den du meiner meinung nach nicht hinreichend eingegangen bist. vielleicht hast du auch den Thread nicht mehr gefunden. kein Wunder bei der vielzahl der Hartz-Threads ;). Ich kopier meinen beitrag einfach mal hier rein:

      Nochmal die Frage, Stella: Warum stellt der Staat (Bund,Land oder Kommunen) die Hartz-sklaven nicht als ordentliche Arbeitskräfte ein? die Kosten dürften die gleichen sein, wie bei ALG2 + Miete + 1-2 EUR Stundenlohn + Sozialversicherungsbeiträge. Alternativ dazu könnten Aufträge an private Firmen vergeben werden. Es gibt genug Unternehmen in den Bereichen Straßenbau, Gartenbau, Entsorgung, Krankenpflege, die sich nach solchen Aufträgen die Finger lecken würden. diese könnten dann auch einen Teil der Arbeitslosen zumindest befristet einstellen.

      Ich bleibe dabei: Man will eine neue Sklavenkaste schaffen und Angst unter den Arbeitnehmern schüren, damit diese gefügig werden. aber diese Rechnung wird nicht aufgehen
      Avatar
      schrieb am 24.08.04 14:45:43
      Beitrag Nr. 50 ()
      Übrigens:

      Ein polnischer Erntehelfer verdient 1,33€ / Std (5 Zloty).

      Quelle: GEO 09/2004

      Da zieh ich doch gleich nach Polen und zahl 300 Zloty
      statt 500€ Miete. :eek::rolleyes::eek::rolleyes:


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      ++ Hartz IV wird mit den Ein-Eurojobs den deutschen Dienstleistungssektor vernichten!