checkAd

    "Endlösung" in unseren Altenheimen - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 26.08.04 23:38:57 von
    neuester Beitrag 31.08.04 01:57:42 von
    Beiträge: 30
    ID: 897.717
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 833
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 26.08.04 23:38:57
      Beitrag Nr. 1 ()
      Zeitung: 10 000 Tote in Altenheimen wegen schlechter Versorgung

      Bielefeld (ddp). In deutschen Altenheimen sterben angeblich jährlich mindestens 10 000 Menschen vorzeitig wegen mangelnder Versorgung. Diese Zahl habe der Sozialverband Deutschland genannt, schreibt das «Bielefelder Westfalen-Blatt» (Freitagausgabe).

      Die Lage in den Heimen sei höchst dramatisch. «Es handelt sich um die größte soziale und humane Katastrophe seit dem Zweiten Weltkrieg», sagte Gabriele Hesseken, Referentin für Gesundheits- und Pflegepolitik beim Sozialverband, der Zeitung. Die Zahl der Sterbefälle beruhe unter anderem auf einer Hochrechnung des Rechtsmedizinischen Instituts der Universität Hannover. Aus Untersuchungen der Medizinischen Dienste der Krankenkassen gehe außerdem hervor, dass mehr als die Hälfte der Heimbewohner mangel-, fehl- oder unterernährt sei.

      Bundesweit gibt es etwa 8440 Alteneinrichtungen mit 717 000 Plätzen, wie die Zeitung unter Bezugnahme auf Angaben des Kuratoriums Deutsche Altershilfe in Köln berichtet. Davon entfielen 560 000 Plätze auf Pflegeheime.

      Hesseken forderte, die Kontrolle der Heime durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen zu verschärfen. Ein Kontrollbesuch pro Jahr reiche nicht aus.


      26.08.2004
      http://de.news.yahoo.com/040826/336/46juv.html

      eigene anm.: Das wird sich durch hochmotivierte 1 EUR hartz-Sklaven natürlich alles ändern :rolleyes::mad:
      Avatar
      schrieb am 26.08.04 23:49:07
      Beitrag Nr. 2 ()
      diejenigen alten, die nicht in ihren eigenen fäkalien verrecken, können sich dank unserer Regierung noch nicht mal nachmittags Kaffee und Kuchen leisten, da ihnen das Taschengeld gekürzt wurde :mad:
      Avatar
      schrieb am 26.08.04 23:50:33
      Beitrag Nr. 3 ()
      Heimbewohnern droht offenbar Kürzung des Taschengeldes

      Berlin (AP) Die Bundesregierung plant offenbar, pflegebedürftigen Heimbewohnern das Taschengeld drastisch zu kürzen. Nach Informationen der Tageszeitung «Die Welt» (Montagausgabe) sieht die bereits beschlossene Sozialhilfereform vor, dass ab 2005 der bisher gewährte zusätzliche Barbetrag für diejenigen Heimbewohner gestrichen wird, die einen Teil der Pflegeheimkosten etwa über ihre Rente selbst finanzieren.

      Der Zusatzbarbetrag beträgt bisher laut dem Bericht fünf Prozent des Einkommens, höchstens aber 15 Prozent des Regelsatzes der Sozialhilfe. In der Regel liege er bei rund 40 Euro:eek::mad: . Insgesamt will die Regierung mit der Kürzung 130 Millionen Euro einsparen.

      Für viele pflegebedürftige Heimbewohner bedeute dies eine Kürzung ihres Taschengeldes um ein Drittel, sagte der Präsident des Sozialverbands, Adolf Bauer, der Zeitung. Als Folge der Gesundheitsreform müssten die pflegebedürftigen Heimbewohner seit Jahresbeginn bereits die nicht rezeptpflichtigen Medikamente von ihrem Taschengeld zahlen, kritisierte Bauer. «Diesen Menschen ein Jahr später auch noch dieses Taschengeld zu kürzen, ist unmenschlich». Betroffen sind nach Verbandsinformationen nahezu alle 185.000 Heimbewohner der Pflegestufe III.


      11.07.2004
      http://de.news.yahoo.com/040711/12/441bp.html
      Avatar
      schrieb am 27.08.04 00:02:01
      Beitrag Nr. 4 ()
      Pflegebedürftigen Heimbewohnern das Taschengeld kürzen, hat nicht einmal Adolf Hitler gemacht.
      Avatar
      schrieb am 27.08.04 00:26:07
      Beitrag Nr. 5 ()
      Wer sein Geld für Menschen ausgibt, die in Deutschland noch nie etwas geleistet haben und aus aller Welt kommen, großzügig das Geld des Volkes in aller Welt verteilt, muß halt bei denjenigen sparen die Deutschland wieder aufgebaut haben. Unsere Politiker sind eine Schande und müssen weg.

      Trading Spotlight

      Anzeige
      Nurexone Biologic
      0,4280EUR -0,47 %
      InnoCan startet in eine neue Ära – FDA Zulassung!mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 27.08.04 00:54:39
      Beitrag Nr. 6 ()
      40 Euro sind in der Tat die Regel, und Ärzte haben Flugblätter in den Heimen verteilt, dass wenn die 10 Euro Praxisgebühr in bar nicht bereit liegen beim Heimbesuch pro Patienten, dann erfolgt auch keine Untersuchung :eek:

      Tolle Gesellschaft :mad:
      Avatar
      schrieb am 27.08.04 06:36:46
      Beitrag Nr. 7 ()
      das wort "endlösung" sollte doch, aufgrund seiner geschichtlichen bedeutung für andere vorgänge reserviert bleiben.
      Avatar
      schrieb am 27.08.04 07:10:22
      Beitrag Nr. 8 ()
      Unsere Politiker sind Verbrecher! Alle! Kassieren ne Menge Geld für ihre parteipolitischen Schachspielchen, das Baden in der Menge, stundenlanges Labern vor Mikrofonen und Posieren mit gefärbten Haaren vor Kameras! Hochbezahlte Clowns, die nix Neues aber auch gar nix auf die Reihe bringen! Außer ner neuen Diätenerhöhung. Alle in einen Sack und einmal pro Woche mit nem großen Knüppel draufschlagen, bis Blut kommt! Vielleicht denken diese Irren dann daran, ihr Volk zu vertreten, statt immer nur draufzutreten. Wofür kriegen die denn das Geld, Himmel, Hölle und zum Teufel nochmal! Drecksbande!
      Avatar
      schrieb am 27.08.04 07:52:36
      Beitrag Nr. 9 ()
      nur mal zur Information:

      ALLE Heimbewohner (also AUCH die der Altenheime) erhalten rd. 88,-€ monatlich "Taschengeld". An diesem Betrag wird sich auch zukünftig nichts ändern.

      AUßERDEM bekommen die Heimbewohner, die mit ihren eigenen
      Einkommen (z.B. Rente) zu den Heimkosten beitragen
      einen ZUSÄTZLICHEN Barbetrag (dieser kann -einkommenabhängig- bis rd. 45,-€ betragen).

      Gestrichen wird also "nur" der evtl. Zusatzbetrag...
      Avatar
      schrieb am 27.08.04 08:23:51
      Beitrag Nr. 10 ()
      Punky,
      dann nimm doch Deine Oma bei Dir auf anstatt sie im altenheim zu "entsorgen" dann könntest Du nämlich ihre ganze rente verkiffen.....

      Waldsperling, kling natürlich toll was Du da schreibst, aber ich denke dass es altenheime in der form und Anzahl wohl auch nicht gegeben hat, weil es nämlich normal war, dass die familienangehörigen für die Alten gesorgt haben, aber heute muss das natürlich alles der Staat machen....
      Avatar
      schrieb am 27.08.04 09:04:36
      Beitrag Nr. 11 ()
      Müssen wir uns nicht alle an die eigene Nase greifen?

      Ich habe als Zivi Essen ausgefahren und weiß, wie sich die Angehörigen, speziell die eigenen Kinder aus der Verantwortung stehlen.

      Denke, bei uns müßte in der Gesellschaft ein Umdenken stattfinden und dem Alter Respekt entgegen gebracht werden (Beispiel mehrere asiatische Länder - ohne Japan).
      Avatar
      schrieb am 27.08.04 09:07:18
      Beitrag Nr. 12 ()
      Is ja klasse, das sich an 88 Euro pro Monat nichts ändert.

      Evtl. sollten hier einige mal 88 Euro pro Monat Taschengeld bekommen ... mal sehen wie die sich freuen würden.

      Und ich stimme #5 vollkommen zu
      Man verteilt Geld in die ganze Welt. Man erläßt dem 4. reichsten Staat der Welt (Irak) seine kompletten Schulden in Deutschland. Nicht das man gesagt hätte, wenn ihr es mal geschafft habt könnt ihr es zurückbezahlen .. nein .. sie werden gestrichen ! Jedem Wirtschaftsflüchtling steht mehr zu als dennen die dieses Land mit Ihren eigenen Händen aufgebaut haben. Hauptsache die Schmarotzer leben hier glücklich und genießen selbiges in vollen Zügen. Aber diese ziehen noch über die "Alten" her. Und die Gesellschaft duldet es.

      auch das ist Deutschland 2004


      gruß & good trades

      Revenue
      Avatar
      schrieb am 27.08.04 09:35:49
      Beitrag Nr. 13 ()
      #11

      Das Alter sollten wir tatsächlich ehren. Leider sieht es so aus, daß man lieber einen 25-jährigen McKinsey-Typen ehrt, der außer seiner Elite-Uni noch nicht viel gesehen hat.

      Und den zweiten Punkt können wir auch nicht mehr erfüllen, wie hier schon öfters besprochen, wie soll ich einmal meine Eltern pflegen in der mobilen globalen Gesellschaft?
      Avatar
      schrieb am 27.08.04 09:48:58
      Beitrag Nr. 14 ()
      Die heute Gesellschaftsstruktur ist so, dass es kaum möglich ist, pflegebedürtige angehörige, zu Hause zu versorgen. Die Arbeitswelt verlangt Flexibilität (räumliche und zeitliche) und der Wohnraum ist meist knapp. auch wir mussten eine Großmutter im altenheim versorgen lassen. Wer das verurteilt, der sollte mal einen Menschen mit alzheimer ein halbes Jahr zu Hause pflegen dabei noch einer Berufstätigkeit nachgehen und Kinder versorgen.

      Daher ist es umso wichtiger, pflegebedürftigen Menschen in spezialisierten einrichtungen die bestmögliche Betreuung zukommen zu lassen und ein menschenwürdiges dasein zu ermöglichen. Das sollte bei den Mondpreisen in Pflegeheimen doch möglich sein.
      Avatar
      schrieb am 27.08.04 09:52:26
      Beitrag Nr. 15 ()
      In deutschen Krankenhäusern sterben noch weit mehr Menschen mangels der notwendigen Versorgung. Kümmert auch keinen.

      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 27.08.04 10:00:02
      Beitrag Nr. 16 ()
      #5 hat es auf den Punkt gebracht

      Da gibts nichts dran zu rütteln. Dieser Staat hat für jeden Geld übrig, nur nicht für die eigenen Leute. Und irgenwann wird aich das Volk das nicht mehr gefallen lassen.

      Aber das wird noch dauern: Frei nach Lenin:

      "Bevor die Deutschen einen Bahnhof stürmen, kaufen die sich ne Fahrkarte"
      Avatar
      schrieb am 27.08.04 10:07:34
      Beitrag Nr. 17 ()
      Ganz so ruhig wirds wohl nicht bleiben.

      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 27.08.04 10:26:23
      Beitrag Nr. 18 ()
      @12 , du hast die milliarden vergessen die schröder letztes jahr russland geschenkt hat , bzw ihnen die schulden erlassen hat die russland beim deutschen volk hatte !wenn ich mich erinnere waren es 170 milliarden !!!!
      Avatar
      schrieb am 27.08.04 10:29:35
      Beitrag Nr. 19 ()
      # 5 und # 12 volle Zustimmung. Migranten bekommen, wenn sie in die Sozialsysteme einwandern, was der Regelfall ist, eine Komplettausstattung an Möbel und Kleidung geschenkt. Woanders fehlt dann das Geld.

      zu # 1

      1. Vorsicht wenn Sozialverbände sowas veröffentlichen. Die wollen Kohle mittels moralischem Druck abzocken.

      2. irgendwann muß man sterben, fragt sich nur, in welchem Zustand. Je mehr die moderne Medizin "leistet", also künstlich das Leben verlängert, umso mehr Pflegefälle wird es a) geben
      b) umso elender werden diese dahinsiechen

      Das Problem ist, daß unsere Gesellschaft den Tod tabuisiert, und damit zusammenhängend das würdevolle Sterben. Meine Eltern z.B. haben vorgesorgt, und schriftlich fixiert, daß sie keine lebensverlängernden Maßnahmen wünschen unter bestimmten Umständen, um sich sinnlose Qualen zu ersparen.

      Wie im gesamten Sozialsystem ist auch hier faul, daß Eigenverantwortung nicht belohnt wird, und Kosten anderen aufgehalst werden.

      Jeder soll für sich entscheiden, wie er leben, und wie er mal sterben will. Und dann auch selbst die Kosten dafür tragen.

      Das aktuelle System jedenfalls erzeugt nichts als Höllenqualen zum Lebensabschluß, da ist es völlig gleichgültig, wie hoch das Taschengeld noch ist.


      Weil es angesprochen wurde: 1Euro-Jobber.

      Nun, die Zivis machen diese Arbeit doch auch, ohne schlecht gelaunt zu sein. Klaro, Sozialhilfeempfänger gehören abkommandiert für soziale Dienste, schließlich erhalten sich beste "Gehälter", können also ruhig dafür was leisten. Und was kann schöner sein, als einer alten Omi beim Spaziergang ums Heim behilflich zu sein ?

      Leute, die sich weigern, Sozialarbeit zu leisten solang sie Stütze kassieren, sollten sämtliche Ansprüche verlieren. Schließlich kommt man als Zivi sogar in den Knast, wenn man die Zwangsarbeit verweigert.
      Avatar
      schrieb am 27.08.04 14:56:17
      Beitrag Nr. 20 ()
      # 7

      Genau, wir brauchen eine Endlösung für unsere Politiker!
      Avatar
      schrieb am 27.08.04 17:08:21
      Beitrag Nr. 21 ()
      #19
      "2. irgendwann muß man sterben, fragt sich nur, in welchem Zustand. Je mehr die moderne Medizin " leistet" , also künstlich das Leben verlängert, umso mehr Pflegefälle wird es a) geben
      b) umso elender werden diese dahinsiechen

      Das Problem ist, daß unsere Gesellschaft den Tod tabuisiert, und damit zusammenhängend das würdevolle Sterben."
      Sehr richtig!
      Es ist auch richtig, das die Versorung in deutschen Altenheimen oftmals unerträglich schlecht ist.
      Gleichzeitig werden aber zahlreiche Alte über Jahre mit Magensonde etc. künstlich am Leben erhalten, weil sie nur so weiterhin Geld bringen. Viele dieser Alten bekommen schon seit Jahren nichts mehr von ihrer Umgebung mit,geschweige denn, dass sie sich bewegen können.
      Hier wäre Sterbehilfe wirklich angebracht und würde allen (bis auf die Altenheimbesitzer) nutzen. Leider wird dieses Thema immernoch tabuisiert, obwohl ein Großteil der direkt Betroffenen (Angehörige und Pflegepersonal) dafür ist.

      Gruß Pandur, der in seinem Zividienst so einiges aus diversen Heimen mitbekommen hat.
      Avatar
      schrieb am 27.08.04 21:14:28
      Beitrag Nr. 22 ()
      #21
      Ja, im Zivildienst bekommt man viel mit und erfährt auch viel Hintergrundwissen, nicht? Darf ich fragen, wann Du Zivildienst gemacht hast?

      Ich lass mich mal ein bisschen aus und denke, daß ich das nach 17 Jahren Altenpflege auch darf!

      1. Die Heimträger entscheiden nicht, ob jemand eine Magensonde bekommt oder nicht. Dies entscheiden Ärzte, die zudem oftmals in einer rechtlichen Zwickmühle stecken, wenn Sie sich gemeinsam mit den Angehörigen für ein humanes Sterben (adäquate Schmerztherapie, Mindestzufuhr an Flüssigkeit) entscheiden. Es soll vorkommen, daß Richter sogar Ärzten rechtliche Schritte androhen, wenn sie einem halbtoten Menschen in aussichtsloser Situation (keine Nahrungsaufnahme auf normalem Wege möglich und mit der Gefahr des Austrocknens verbunden) keine Magensonde legen lassen. Das würde sich dann unterlassene Hilfeleistung oder aktive Sterbehilfe (gesetzlich untersagt in D) durch Unterlassung heißen.

      2. kann den Heimträgern an einer Mangelernährung und damit dem irgendwann zwangsläufigen Tod mit vorhergehenden tiefen Gewebeschädigungen (Stichwort Dekubitus) kein Interesse liegen. 100%ig wird dies als schwerwiegender Pflegefehler durch pflegerische Mangeversorgung ausgelegt und ein Regreß in ungeahnter Höhe droht. Ggf. drohen noch Entgeltkürzungen, die auch rückwärtig erfolgen können.

      3. was wäre für Dich würdevolles Sterben? Diesen Punkt hast Du nicht weiter ausgeführt. :rolleyes:

      4. Hast Du Dich schon einmal gefragt, wieviele Verbrechen durch selbst pflegende Angehörige täglich begangen werden?

      5. Die Situation in den Heimen wird durch die Verschärfung von Kontrollen durch die Heimaufsicht und den Medizischen Dienst der Krankenkassen nicht besser. Kontrollen sind sicherlich erforderlich, aber Pflegeeinrichtungen in D werden inzwischen durch zig Behörden und Kontrollinstanzen, die sich für ihre Besuche nicht einmal untereinander abstimmen, schon wesentlich besser und engmaschiger kontrolliert als jede Imbißbude!

      6. Angesetzt werden muß bei dem hohen Verwaltungsaufwand, der neue gesetzliche Regelungen weitaus höher ist, als noch zu Einführung der Pflegeversicherung. Momentan laufen in Bayern und Baden-Württemberg Projekte, um den Aufwand z.B. im Rahmen der Pflegedokumentation zu verringern.

      7. Vielfach werden die Taschengelder von Angehörigen abgeholt und von Ihnen verwaltet. Kenne eine Angehörige, die 500,-€ Taschengeld abholte und im nächsten Moment sagte, daß sie die nächsten zwei Wochen im Urlaub sei. :eek:

      8. zu #6 ist tatsächlich passiert. Nicht einmal Rezepte wollten die Halbgötter ohne vorher die Praxisgebühr kassiert zu haben ausstellen. :mad: Ist aber nicht die breiten Masse, sondern nur wenige.

      9. zu #9 vollkommen korrekt. Die 88,-€ sind der Mindestbetrag, maximal sind knapp 135,-€ Taschengeld möglich, die jedoch von den wenigsten gänzlich aufgebraucht werden und sich ein beträchtlicher Betrag ansammelt, der nicht selten knapp an der Vermögensfreigrenze im Sinne des BSHG von 2301,-€ liegt.

      10. zu #15 die pflegerische Versorgung in den deutschen Krankenhäusern ist weitaus schlechter als angenommen. Da wird einem Pflegebedürftigen vielfach der u.a. der Mittagsteller hingestellt und der Person überlassen, ob sie isst oder nicht. Wird nicht gegessen, gibt´s eben eine Magensonde oder eine Infusion. Über diesen Umstand regt sich aber niemand auf. Auch nicht über den Umstand, daß viel zu viele Pflegebedürftige im Krankenhaus einem Dekubitus erleiden.

      11. Die Situation in den Heimen ist nicht nur ein monetäres Problem, sondern vordergründig ein gesellschaftliches Problem, welches sich seit Einführung der Pflegeversicherung, jedem neuen Nebengesetz und jeder neuen Verordnung zunehmend verschärft hat.

      12. Es sollte sich jeder die Leistungen der Pflegeversicherung einmal genau anschauen und vor Augen führen, daß damit nur die pflegerischen Grundleistungen vergütet werden. Welche Leistungen das genau sind, ist jeweils auf Landesebene geregelt.

      13. Mit zunehmender Arbeitslosigkeit steigt auch die Bereitschaft in der betroffenen Bevölkerung, Vati oder Mutti zuhaus zu pflegen. Kann doch dadurch neben dem Arbeitslosengeld noch das Pflegegeld und Rente kassiert werden... :rolleyes: Welches Ergebnis dabei erzielt wird und ob eine Überforderung dabei auftritt, spielt keine Rolle für die Gesellschaft. Hauptsache die Kosten bleiben möglichst gering.

      14. zu #5 sehe ich auch so. Das System ist Betrug an der Generation, die uns den langjährigen Wohlstand erst ermöglicht hat.

      15. zu #14 Hier stimme ich nur bedingt zu. Wir jammern über die "Mondpreise" und fragen uns nicht, welche Leistung (24-stündige Dienstleistung) dahinter steckt. Andererseits gönnen sich nicht wenige einen 14-Tage-Urlaub all inclusive, der ruhig 2.000,-€ kosten darf. Wo stimmt da das Preis-Leistungs-Verhältnis?

      Es soll mir keiner kommen, daß private Träger nur auf Gewinne aus sind. Logisch wollen diese, daß sich ihr Investment auch lohnt. Dies war aber auch politisch gewollt und ist auch so im Pflegeversicherungsgesetz verankert. Es lässt sich zwar noch Geld machen, dies aber wesentlich schwerer als noch in den "goldenen Achtzigern". Die freie Wohlfahrtspflege (u.a. Diakonie, AWO, Caritas, DRK, paritätischer Wohlfahrtsverband) krankt seit Jahren an diesem Problem, da sie niemals lernen mussten, betriebswirtschaftlich sinnvoll zu handeln und auch heute noch u.a. durch Steuereinnahmen (z.B. Kirchensteuer), Spenden und staatliche Zuschüsse (u.a. durch Lotto-Toto-Einnahmen) subventioniert werden. Für mich sind diese Träger Scheinheilige unter dem Deckmantel der Nächstenliebe. Mir ist u.a. ein Fall bekannt, wo eine pflegebedürftige Person jahrelang Spenden hat fließen lassen (der Heimträger ist mir bekannt, wird jedoch nicht benannt!) und nicht aufgenommen wurde als sie einen Heimplatz benötigte. Sie hatte nämlich "nur" Pflegestufe 1 und in dieser Einrichtung werden nur noch Pflegebedürftige ab Pflegestufe 2 aufgenommen, da sich dies deutlich positiver aus der Umsatzseite macht.


      Zum Thema passt ja auch der folgende Artikel Pflegekasse vor dem Kollaps?

      Besonders interessant finde ich diese Aussage: "Eine Sprecherin von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt sagte am Montag der FTD, die Regierung wolle im nächsten Jahr eine breite gesellschaftliche Debatte darüber führen, "was die Pflegeversicherung künftig leisten und wie dies bezahlt werden soll". Die Zahlen aus ihrem Haus wollte sie zwar nicht kommentieren, sie räumte aber ein: "Es war immer klar, dass die Rücklagen bis 2007 aufgebraucht sein werden.""
      Avatar
      schrieb am 27.08.04 21:47:30
      Beitrag Nr. 23 ()
      Nodarling,

      klasse Posting!

      >>>Kenne eine Angehörige, die 500,-€ Taschengeld abholte und im nächsten Moment sagte, daß sie die nächsten zwei Wochen im Urlaub sei. <<<


      Jetzt verstehe ich auch die Leute die für die Ausrottung der Menschheit durch "Nichtweitervermehrung" sind.
      Avatar
      schrieb am 27.08.04 21:55:26
      Beitrag Nr. 24 ()
      Jetzt verstehe ich auch die Leute die für die Ausrottung der Menschheit durch " Nichtweitervermehrung" sind.

      Schade, dass so ein extrem seltener Super-Beitrag, wie der von Nodarling gleich wieder durch einen solchen unsäglichen Internetforen-Beitragsmüll abgewertet werden muss.

      ;
      Avatar
      schrieb am 30.08.04 14:05:02
      Beitrag Nr. 25 ()
      #22 von Nodarling

      Gutes posting.:)
      Avatar
      schrieb am 30.08.04 18:27:30
      Beitrag Nr. 26 ()
      #22
      Klar darfst du dich auslassen...

      zu 1:
      Wer eine Magensonde o.ä. anordnet ist doch weitrangig, wichtig ist für mich nur, wer davon profitiert. Und das ist in den beschriebenen Fällen nicht der Patient!

      zu 2:
      Wenn du seit 17 Jahren als Altenpfleger arbeitest, muß ich dich fragen, in wievielen Altenheimen du in der Zeit gearbeitet hast. Denn nach meiner Erfahrung kommt schlechte Pflege, Unterernährung, Dekus etc. doch eh nicht ans Licht. Falls doch müßten zumindest 80% der mir bekannten Pflegeheime schon lange durch Regreßzahlungen Konkurs sein.

      zu 3:
      Mir geht es auch nicht um "würdevolles Sterben" sondern um würdevolles Leben. Wenn das nicht mehr möglich ist, ist IMHO der Tod die bessere Alternative.

      zu 4:
      Was hat das mit dem Thema zu tun?

      zu 5:
      Warum ist die Situation dann so schlecht? Kann es sein, dass dir etwas der Überblick fehlt? Es mag ja sein, dass in den Heimen in denen du gearbeitet hast alles gut gelaufen ist, meine Erfahrung, auch wenn sie nur ein Jahr dauerte, weißt den mir bekannten Einrichtungen (ca. 30) aber fast durchgehend schlechte bis sehr schlechte Zustände aus.
      Ich will mal einen Fall beschreiben, der mir gut in Erinnerung geblieben ist:
      Frau ca. 80 Jahre alt, die nicht mehr ansprechbar war und ins KH sollte. Bereits beim Abholen ist meinem hauptamtlichen Kollegen die Austrocknung der Frau aufgefallen. Noch im KTW haben wir ihr eine Infusion gegeben und bis wir im Krankenhaus waren (keine 5 min. entfernt) war die Frau wieder ansprechbar und konnte sich mit uns unterhalten.

      Gruß Pandur


      zu 6:
      Avatar
      schrieb am 30.08.04 20:45:44
      Beitrag Nr. 27 ()
      #22 muss ich erst mal sacken lassen...schöner Beitrag.:)
      Avatar
      schrieb am 30.08.04 21:19:57
      Beitrag Nr. 28 ()
      Das Problem gibt es seit Jahren, und mir ist es rätselhaft, dass man es ausgerechnet jetzt wieder thematisiert. Ich vermute, dass die Bevölkerung auf eine Erhöhung der Pflegeversicherungsbeiträge eingestimmt werden soll.
      Avatar
      schrieb am 30.08.04 22:58:31
      Beitrag Nr. 29 ()
      Zunächst einmal ein herzliches Dankeschön für die durchweg positiven Meinungen zu meinem Posting. :)

      @padur: Danke, daß ich mich ein wenig auslassen darf. Beruht auf Gegenseitigkeit, denke ich. ;)

      @stella: :) mag sein. Vielleicht wollen die Sozialverbände auch mal wieder auf sich aufmerksam machen und ihre Daseinsberechtigung einholen :laugh: Wo waren die überhaupt die letzten Jahre?

      Re auf #26:

      zu 1.
      ich kenne nicht wenige, die durch mühevolle Kleinarbeit, Geduld und immer fortwährenden Versuchen das Essen auf oralem Wege wieder erlernt haben und sich heute durchaus in einem ausgezeichneten Allgemeinzustand befinden. Eine Magensonde bzw. PEG (perkutane endoskopische Gastrostomie) könnte eine pflegerische Erleichterung darstellen, dennoch dürfte dies nicht die alleinige Lösung sein. Sicher profitieren die Heimbetreiber von der Verweildauer in ihrem Haus, da dadurch Entgelte gesichert werden. Im Rahmen der Begutachtungsrichtlinien bedeutet die Anlage einer PEG (als pflegeerleichternder Faktor) und eine Bettlägerigkeit eine Verringerung der grundpflegerischen Leistungen und führt in der Regel zu einer niedrigeren Pflegestufe. Dies wiederum führt zu niedrigeren Durchschnittsentgelten sowie zusätzlich zu einer Verringerung des vorzuhaltenden Pflegepersonals.

      Die Anlage einer PEG bzw. die kurzzeitige Anlage einer nasalen Sonde kann durchaus zu einer Erhöhung der Lebensqualität des Betroffenen beitragen. Aus meiner Sicht ist selbst die ausreichende Flüssigkeitszufuhr eine Erhöhung der Lebensqualität, da nur diese den Betroffenen vor einer Austrocknung bewahrt. Die Lösung, Flüssigkeit per intravenöser Infusion kann aus meiner Sicht nur kurzfristig in Betracht gezogen werden. Eine subcutane Substitution sollte gänzlich ausscheiden.

      zu 2.
      Mangelhafte Pflege wird in den Kontrollen durchaus aufgedeckt. Daß es nicht mehr Fälle gibt, die an die Öffentlichkeit gelangen und dort diskutiert werden, liegt daran, daß

      a.) die Kontrollen durch MDK und Heimaufsicht nur Stichproben bei den Heimbewohnern zulassen und eine Momentaufnahme darstellen
      b.) die Pflegekräfte bei Mängeln und deren Aufdeckung unter Druck der Führungskräfte zu leiden hätten und unter ihren Kollegen als Nestbeschmutzer gelten.
      c.) Angehörige aus Angst vor Repressalien für ihre pflegebedürftigen Angehörigen lieber den Mund halten
      d.) die Kostenträger ebenfalls eine Mitschuld trifft, in dem sie Stellenschlüssel knapp halten. Unter dem öffentlichen Kostendruck ist dies sicherlich zu verstehen, führt aber zu keiner Lösung des Problems
      e.) die Fristen zur Mängelbehebung lang genug sind. Sind die Mängel auf dem Papier behoben, kommt normalerweise keine Nachfrage. Ich glaube langsam an den Leitsatz: stimmt die Doku, stimmt die Pflege
      f.) die Kündigung eines Versorgungsvertrages durch die Pflegekassen seltenst fristlos erfolgen kann
      g.) die Heimaufsichten mit der Schließung eines Hauses das Problem der Platzsuche für die Heimbewohner haben
      h.) sich die Aufsichtsbehörden gegenseitig die Hände binden, auch wenn dies nicht öffentlich zugegeben wird

      zu 3.
      Beides ist nicht unvereinbar. Ein würdevolles Leben soll mit einem würdevollen Tod abzuschließen sein. Würdevoll bedeutet für mich u.a. frei von Schmerzen sein zu dürfen, wozu die moderne Medizin genug Mittel zur Verfügung hat.

      zu 4.
      Es hat insofern damit zu tun, daß die bösen nichtcaritativen Heimträger, die nur das Kohlescheffeln im Sinn haben, ihre Heimbewohner angeblich nicht korrekt versorgen lassen. Die Dunkelziffer an Dekubitalgeschwüren dürfte im häuslichen Bereich weitaus höher liegen, als in den Heimen. Und Vernachlässigung bzw. mangelhafte Pflege ist aus meiner Sicht ein Verbrechen an Anvertrauten.

      zu 5.
      Mir dürfte der Überblick durchaus nicht fehlen, da ich aufgrund meiner beruflichen Tätigkeit in mehreren Heimen zu tun habe. Eine massive Austrocknung auf den ersten Blick festzustellen, ist für eine Fachkraft nicht schwer (Hautspannung prüfen...). Da die Infusion so schnell "geholfen" hat, könnte es sich auch um eine Entgleisung des Blutzuckerspiegels gehandelt haben.

      Zur Ernährungssituation in den Heimen: dazu findet man beim MDS die "Grundsatzstellungnahme zur Ernährung und Flüssigkeitsversorgung älterer Menschen". Download des 139 seitigen Dokuments hier.

      Grüße,
      Nodarling, die nun müde ist :yawn:

      P.S.: zurück zum eigentlichen Thema, denn dazu gab es vom Medizinischen Dienst der Spitzenverbände der Pflegekasse e.V… am 27.08.2004 eine Presseerklärung. Demnach entbehren die Zahlen des Sozialverbandes jeglicher Grundlage:

      Essen, den 27. August 2004


      Zahlen des Sozialverbandes zur vermeintlichen Mangelversorgung entbehren jeder Grundlage

      Der MDS sieht keinerlei Grundlage für die von einer Vertreterin des Sozialverbandes Deutschland im Westfalen-Blatt am 27. August 2004 behaupteten Zahlen, nach denen rund 10.000 alte Menschen jährlich an Mangelversorgung in Pflegeeinrichtungen sterben.

      Die Medizinischen Dienste führen im Auftrag der Pflegekassen Qualitätsprüfungen in ambulanten Pflegediensten und Pflegeheimen durch und erreichen damit jährlich ca. 20 Prozent aller Pflegeeinrichtungen.

      Dabei dokumentieren die Medizinischen Dienste die Pflegesituation und stellen vorhandene Qualitätsdefizite fest. Diese betreffen in einem Teil der Einrichtungen unter anderem auch die Ernährungs- und Flüssigkeitsversorgung. Die im Westfalen-Blatt angesprochenen massiven Gesundheitsgefährdungen werden nur in Einzelfällen angetroffen.

      Werden bei Qualitätsprüfungen durch den Medizinischen Dienst allgemeine Mängel festgestellt, gibt er Anregungen zur Verbesserung der Versorgung. Bereits vor einem Jahr hat der MDS mit seiner Arbeitshilfe "Ernährung und Flüssigkeitsversorgung älterer Menschen" praxisorientierte Lösungswege aufgezeigt.

      Die Verbreitung von Horror-Szenarien trägt aus Sicht des MDS nicht zur Verbesserung der Pflege bei und demotiviert alle Einrichtungen, die eine angemessene Pflege sicherstellen.
      Avatar
      schrieb am 31.08.04 01:57:42
      Beitrag Nr. 30 ()
      Auch ich möchte Nodarling ein dickes Kompliment machen für ihre klugen, fundierten Postings :) .


      Von mir ein paar Gedanken zum Threadthema, die ein wenig weiter ausgreifen.


      Das Gesundheitssystem hat, vor allem in der Pflege (Krankenhäuser, Seniorenheime, ambulante Pflege), dasselbe Grundproblem wie viele andere wichtige Bereiche der Gesellschaft: zu wenig Geld.

      Polizei, Justiz, Hochschulen, öffentliche Investitionen in die Infrastruktur - man kann schauen, wohin man will:
      Überall wird auf Kante genäht, das letzte Bisschen an Einsparmöglichkeiten herausgequetscht; überall werden die Arbeitenden durch immer weiter gehende Arbeitsverdichtung be- und überlastet, manche Sektoren stehen vor dem Kollaps.

      Dahinter steht natürlich als zentrales Problem die Überschuldung von Bund, Ländern und Kommunen, aus der es, jedenfalls aus aktueller Sicht, kein Entrinnen mehr gibt.

      Der alles erdrückende Sparzwang hat traurigerweise schon seit geraumer Zeit dazu geführt, dass nach und nach die letzten Schamgrenzen fallen, dass "Vater Staat" sich dem einzelnen Bürger nicht mehr als fairer oder jedenfalls berechenbarer "Partner" präsentiert, sondern als kaltherziger, raffinierter Blutsauger, vor dessen Winkelzügen und Zugriffen es kein Entrinnen mehr gibt.

      Nur ein kleines, aktuelles Beispiel:

      http://www.mdr.de/fakt/aktuell/1564189.html

      Das Vertrauen in staatliche Institutionen also befindet sich in einer Entwicklung fortwährender Erosion, und gleichzeitig, sich z.T. gegenseitig bedingend, laufen weitere Prozesse ab, die man grob so umreißen kann:

      Das gesamte gesellschaftliche "Klima" wird härter, mitleidloser; Lobbyistengruppen kämpfen immer egoistischer und auf das Gemeinwohl pfeifend gegeneinander; reißerische Medien heizen Gegensätze und Feindschaften weiter an.

      Konkrete Beispiele:
      Fernsehsender, in allererster Linie private, unterbieten in schamlosester Weise eine Grenze nach der anderen auf der nach unten offenen Skala von Anstand und gutten Sitten;
      Großbetriebe und Großhandelsketten nehmen ihre Zulieferer mitleidlos in den Würgegriff, bis so mancher verzweifelt und ruiniert aufgibt (ich kann aus meiner Gegend ein Lied davon singen, wie z.B. Aldi mit Gärtnereien umgeht) und als bis zum Lebensende gebrochener Mensch zurückbleibt;
      Banken und Großunternehmen handeln immer mehr nach Shareholder Value - Prinzipien und verabschieden sich aus ihrer gesellschaftlichen Verantwortung;
      der "kleine Bürger" sieht sich - trotz aller modernen Informationsmöglichkeiten von Stiftung Warentest bis zu Medizinforen im Internet - einem immer schrilleren Bombardement von Reklame, manipulativer Meinungsmache und Faktenverdreherei ausgesetzt.

      Zivilcourage und Ehrlichkeit nehmen weiter ab, das Durchsetzen eigener Interessen ohne Rücksicht auf Verluste anderer weiter zu.


      Man wird feststellen, dass in einer solchen gesamtgesellschaftlichen Situation noch so viele Kontrollinstanzen am Ende nichts mehr helfen werden: Kaum glaubt man eine Fehlentwicklung oder einen Missstand "im Griff" zu haben, taucht schon das nächste Problem auf, weil es, wie oben gesagt, immer mehr Menschen gibt, deren Einstellung, Moral, "Denke" nicht mehr "stimmt".

      Ich zitiere mal das sattsam bekannte Sprichwort "Der Fisch stinkt vom Kopf her". Wenn es die politisch Verantwortlichen nicht endlich schaffen, durch gerechtes Handeln und erkennbares Bemühen um Fairnis bei der Bewältigung der großen, zentralen Probleme dieser Gesellschaft wieder Vertrauen zu wecken, dann wird sie endgültig zerfallen in das Gegeneinander unzähliger Einzelinteressen.


      Die Reibungsverluste, die es schon heute zu konstatieren gilt, sind enorm. Ungezählte vernünftige, sachgerechte Lösungen werden verhindert, weil sich Kontrahenten nicht einigen können (besonders eklatant in der Politik), die Gerichte sind überlastet, und die Dauerdeprssion, in der sich dieses Land gefangen hat, lässt sich in ihren Kosten schon gar nicht mehr beziffern.


      Zurück zum Threadthema:

      Ich hätte auch schreiben können, dass die Art, wie ein Staat mit seinen Schwächsten umgeht, einen Lackmustest für seine moralische Befindlichkeit darstellt. Große moralische Empörung sozusagen.

      Naja, jetzt habe ich´s ja ;) .
      Wichtiger aber scheint mir darauf hinzuweisen, dass es immer noch überall viele Menschen gibt, die sich aufopferungsvoll einsetzen (z.B. eben in der Pflege), die ehrlich und gut arbeiten (die kleine Schreinerei bei mir um die Ecke), die sich hingebungsvoll um die Erziehung der nächsten Generation bemühen (ich kenne Kindergärtnerinnen, vor denen ich höchsten Respekt habe), aber die Kräfte in der Gesellschaft, die dagegen arbeiten, werden immer stärker.
      Wie ein Bekannter von mir neulich mal sagte:
      Was Big Brother & Co. anrichten, das kann die Erziehungsarbeit von zehntausend Lehrern nicht wieder gut machen.


      Ich wünsche den Pflegekräften alles Gute in ihrem schwierigen Beruf - und dass vielleicht doch noch das Wunder geschieht, dass sie zukünftig wieder unter besseren, faireren Bedingungen arbeiten können.

      Viel Hoffnung habe ich allerdings nicht.


      Gruß Vicco


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      "Endlösung" in unseren Altenheimen