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    Deka Immobilien feuert Geschäftsführer - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 01.09.04 18:21:10 von
    neuester Beitrag 14.12.05 21:00:18 von
    Beiträge: 74
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      schrieb am 01.09.04 18:21:10
      Beitrag Nr. 1 ()
      Ist das schon das erste, ernste Signal nicht mehr in offene Immobilienfonds zu investieren? :rolleyes:


      fondstelegramm 01.09.04

      Deka Immobilien hat den Geschäftsführer Koch entlassen

      Verdacht auf Unregelmäßigkeiten in der Geschäftsführung

      Presseinformation. Am Abend des 31. August hat die Deka gemeldet, dass Michael Koch mit sofortiger Wirkung aus der Geschäftsführung der Deka Immobilien GmbH ausgeschieden ist. Grund hierfür waren Hinweise auf Unregelmäßigkeiten im Rahmen seiner Geschäftsführungstätigkeit. Eine interne Untersuchung der Vorgänge ist eingeleitet.

      Gründe. Nähere Angaben zu den Gründen liefert Deka nicht. Es kann also nur darüber spekuliert werden, was wirklich passiert ist. So wird allgemein in der Branche immer wieder mal erzählt, dass beim Ankauf von Immobilien durchaus nicht ganz nachvollziehbare Provisionen oder Gebühren fällig werden. Ob das allerdings bei dem Fall Michael Koch zutrifft, ist natürlich völlig unklar.

      Bedingungslose Aufklärung. In der Politik wird bei Skandalen sofort eine bedingungslose Aufklärung der Sachlage gefordert. Das darf hier nicht anders sein. Die Deka Immobilien verwaltet derzeit rund 18,2 Milliarden Euro Anlegerkapital. Das geschieht treuhänderisch für die vielen Anleger aus der S-Finanzgruppe. Ein eventuell entstandener Schaden müsste selbstverständlich ausgeglichen werden. Denn ein bleibender Imageschaden wäre nicht nur für die Deka, sondern für die gesamte Branche eine Katastrophe.

      Bessere Kontrollen. Wichtig zur vollständigen Wiederherstellung des Vertrauens ist natürlich auch, dass derartige Unregelmäßigkeiten in der Zukunft vermieden werden. Dazu müssen entsprechende Vorkehrungen im internen Controlling getroffen und auch kommuniziert werden. Ebenso muss die Frage beantwortet werden, ob das BaFin als offizielles Aufsichtsorgan zukünftig zusätzliche Kontrollmechanismen installieren muss.

      Ergebnis. Der offene Immobilienfonds ist ein Produkt, das ganz extrem vom Vertrauen der Anleger abhängig ist. Würde dieses Vertrauen massiv erschüttert und dadurch größere Rückgaben von Fondsanteilen ausgelöst, könnte das eine Lawine lostreten. Das muss natürlich um jeden Preis verhindert werden. Deshalb ist eine lückenlose Aufklärung der Vorfälle nicht nur im Interesse der Deka, sondern der gesamten Branche.

      Langfristig ist es unumgänglich, dass die Branche endlich mehr Transparenz zeigt. Nur dadurch können Unregelmäßigkeiten echt erschwert oder vielleicht sogar weitgehend verhindert werden.
      Avatar
      schrieb am 01.09.04 19:03:31
      Beitrag Nr. 2 ()
      31.08.2004 Immobilienzeitung
      Michael Koch muss Deka Immobilien verlassen

      Michael Koch, Geschäftsführer der Deka Immobilien GmbH, ist mit sofortiger Wirkung aus dem Unternehmen ausgeschieden. Dies bestätigte die Deka gegenüber IZ aktuell. Es habe Hinweise auf Unregelmäßigkeiten im Rahmen seiner Geschäftsführungstätigkeit gegeben, hieß es zur Begründung. Eine interne Untersuchung der Vorgänge sei eingeleitet worden. Weitere Kommentare werde man dazu nicht abgeben, so ein Unternehmenssprecher. Branchenkenner gehen davon aus, dass es sich um Vorgänge um die bereits von der Frankfurter Staatsanwaltschaft untersuchten Schmiergeldzahlungen an ehemalige Mitarbeiter der Deutschen Bank im Rahmen von Immobiliengeschäften handelt.
      Die zur Sparkassen-Finanzgruppe gehörende Deka Immobilien ist Marktführer bei offenen Immobilienfonds in Deutschland.
      In drei Publikumsfonds und acht Immobilienfonds für institutionelle Investoren verwaltet sie ein Fondsvermögen von über 19 Mrd EUR.
      Avatar
      schrieb am 02.09.04 11:16:45
      Beitrag Nr. 3 ()
      Ist das schon das erste, ernste Signal nicht mehr in offene Immobilienfonds zu investieren?

      was hat das kriminelle verhalten eines geschäftsführers mit der ertragskraft von immofonds zu tun :rolleyes:

      sieht eher nach stimmungsmache gegen die deka aus

      kannst dir ja mal paar stücke vom 980142 WestInvest Interselect ins Depot legen :lick:





      ist übrigens inzwischen auch deka :cool:
      Avatar
      schrieb am 02.09.04 11:38:00
      Beitrag Nr. 4 ()
      :)
      das hat aber gedauert.

      gebe Dir recht, hat rein gar nichts damit zu tun. Sollte auch eine kleine Provokation sein.

      Dennoch Dein Supertip mit 15% in 3 jahren ist eine Granate. Na ja besser als 98 % in 2001 verloren, oder:D

      Ich gehe aber davon aus, dass der Run auf offene Immobilienfonds, insbesondere für Anlageprodukte mit Schwerpunkt in Deutschland, vorbei ist und die Anleger vermehrt Ihr Geld, welches Sie nach dem Börenhype in scheinbare sichere Investitionen verlagerten (in diesem Fall Betongeld) wieder abziehen werden, da die Renditen nicht erzielt werden und die Anteile an Wert verlieren.

      Ergo: auf das richtige Portfoliomanagement kommt es an, na ja und vielleicht auch auf eine kompetente Geschäftsführung.
      Avatar
      schrieb am 02.09.04 11:54:29
      Beitrag Nr. 5 ()
      auf das richtige Portfoliomanagement kommt es an

      du sagst es ;) auf die richtige mischung in jedem depot

      kannst du mir nen link zu diesem fondstelegramm einstellen? ich finds leider nicht.

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      Avatar
      schrieb am 02.09.04 12:11:12
      Beitrag Nr. 6 ()
      @sgeler

      http://www.fondstelegramm.de

      Folgendes: das Fondstelgramm gibt es teilweise kostenlos und als Vollaboversion.
      Durch einfache Anmeldung kommst regelmäßig den kostenlosen Part aber in abgespeckter Version. Abo ist natürlich auch möglich, wenn Du die Profiinfo benötigst .

      Interessant ist auch das Archiv vom Immobilienbrief

      http://www.der-immobilienbrief.de
      Avatar
      schrieb am 03.09.04 09:34:21
      Beitrag Nr. 7 ()
      oh oh

      da kommt noch einiges und die deka war nur die erste die handelte

      Immobilienskandal erschüttert Frankfurt


      02. September 2004 Die Immobilienbranche kommt nicht zur Ruhe. Wie die Frankfurter Staatsanwaltschaft bestätigte, wird gegen ungefähr 40 Führungskräfte der Immobilienwirtschaft in einem der größten Bestechungsskandale der Branche ermittelt.


      Wie es heißt, sollen Millionenbeträge an Schmiergeldern über Scheinrechnungen geflossen sein. Um mindestens 500 000 Euro soll sich allein ein ehemaliger Geschäftsführer der DB Real Estate (Deutsche Bank) und späterer Geschäftsführer der DG Immobilien Anlage (DG Bank) bereichert haben. Der Betroffene sitzt seit Juni in Untersuchungshaft und scheint dort ausgesagt zu haben.

      Ermittlungen ausgeweitet

      In diesem Zusammenhang wurde auch ein bekannter Frankfurter Architekt verhört und nach kurzer Untersuchungshaft gegen Zahlung einer Kaution wieder auf freien Fuß gesetzt. Am Mittwoch dieser Woche mußte wegen Hinweisen auf " Unregelmäßigkeiten in der Geschäftsführung" nun auch der Geschäftsführer der Deka Immobilien GmbH, Deutschlands größtes Emissionshaus für offene Immobilienfonds, mit sofortiger Wirkung seinen Posten verlassen, wie die Bank in einer Presseerklärung mitteilte. Der Manager hat mittlerweile bei der Staatsanwaltschaft ausgesagt.

      Nach Aussagen der Sprecherin der Strafverfolgungsbehörde sind die Ermittlungen mittlerweile ausgeweitet worden, darunter gegen den Vorstandsvorsitzenden der Göttinger Sparkasse. Dessen Rechtsanwalt kündigte gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung eine öffentliche Erklärung für diesen Freitag an und wies die Vorwürfe zurück.

      Auch kursieren zur Zeit anonyme Hinweise bei Tageszeitungen, in denen einem prominenten Frankfurter Bank- und Immobilienmanager Korruption und Vetternwirtschaft beim Bau von großen Bürogebäuden vorgeworfen werden. " Wir haben eine umfangreiche Liste mit Beschuldigten, von denen längst nicht alle wissen, daß sie dort genannt sind" , sagte der Chefermittler Wolfgang Schaupensteiner. Auch gebe es eine Vielzahl von Selbstanzeigen bei der Staatsanwaltschaft.

      Deutsche-Bank-Manager bereits wegen Untreue verurteilt

      Aufmerksam geworden waren die Ermittler, nachdem im Oktober vergangenen Jahres ein leitender Angestellter der Deutsche Bank Asset Management Investment GmbH, ein Tochterunternehmen der Deutschen Bank, wegen des Verdachts verhaftet worden war, Schmiergelder bei der Auftragsvergabe angenommen zu haben. Im Februar ist er wegen gewerbsmäßiger Untreue und Bestechlichkeit in mehreren hundert Fällen zu sechs Jahren Haft verurteilt worden.

      Er soll rund eine Million Euro für die bevorzugte Auftragsvergabe an acht Unternehmen unrechtmäßig kassiert haben. Der Tochtergesellschaft der Deutschen Bank ist dadurch ein Schaden von 1,35 Millionen Euro entstanden.

      Im Rahmen der Ermittlungen hatte die Staatsanwaltschaft im November vergangenen Jahres auch zwei Beschäftigte des Immobilienmakler- und Beratungshauses Jones Lang LaSalle (JLL) verhaftet. Sie sollen sich im Zusammenhang mit Immobiliengeschäften für die Gothaer Versicherungsgruppe in Neu-Isenburg, die mit 5,5 Prozent an der JLL-Muttergesellschaft in Chicago beteiligt ist, bereichert haben. In diesem Zusammenhang mußte der Deutschlandchef des Makler- und Beratungshauses gehen.

      Sachgeschenke und Scheinrechnungen

      Schon damals wurde der Verdacht laut, daß die Bestechungsaffäre weit größere Kreise ziehen werde als zunächst vermutet. Dabei stießen die Ermittler auf weitere Fälle von Schmiergeldzahlungen, und zwar im Zusammenhang mit dem Bau des Investment Banking Centers (IBC) in der Frankfurter City West. Das zunächst als Händlerzentrum für die Deutsche Bank geplante Gebäude, das im vergangenen Jahr fertiggestellt wurde, ist mittlerweile an einen amerikanischen Finanzinvestor veräußert worden. Die DB Real Estate hatte 450 Millionen Euro in das Gebäude investiert.

      Dabei sollen, wie es heißt, nicht nur teure Sachgeschenke und fragwürdige Beraterhonorare in Rechnung gestellt worden sein, sondern auch Scheinrechnungen über größere Beträge.

      " Wir haben eine umfangreiche Liste mit Beschuldigten, von denen längst nicht alle wissen, daß sie dort genannt sind."

      Staatsanwaltschaft Frankfurt
      Avatar
      schrieb am 04.09.04 07:51:27
      Beitrag Nr. 8 ()
      Die Deka hat wie alle Investmentfonds viel zu lange gewartet.

      Eigentlich müsste das ganze Management ausgetauscht werden.

      Am Kopf stinkt der Fisch und nirgendwo anders.

      Weg mit der gesamten Vorstandsebene.
      Avatar
      schrieb am 05.09.04 10:41:25
      Beitrag Nr. 9 ()
      Jetzt kommt es Dicke

      Wirtschaftskriminalität
      Immobilienskandal erschüttert Frankfurt FAZ Net

      02. September 2004 Die Immobilienbranche kommt nicht zur Ruhe. Wie die Frankfurter Staatsanwaltschaft bestätigte, wird gegen ungefähr 40 Führungskräfte der Immobilienwirtschaft in einem der größten Bestechungsskandale der Branche ermittelt.


      Wie es heißt, sollen Millionenbeträge an Schmiergeldern über Scheinrechnungen geflossen sein. Um mindestens 500 000 Euro soll sich allein ein ehemaliger Geschäftsführer der DB Real Estate (Deutsche Bank) und späterer Geschäftsführer der DG Immobilien Anlage (DG Bank) bereichert haben. Der Betroffene sitzt seit Juni in Untersuchungshaft und scheint dort ausgesagt zu haben.

      Ermittlungen ausgeweitet

      In diesem Zusammenhang wurde auch ein bekannter Frankfurter Architekt verhört und nach kurzer Untersuchungshaft gegen Zahlung einer Kaution wieder auf freien Fuß gesetzt. Am Mittwoch dieser Woche mußte wegen Hinweisen auf "Unregelmäßigkeiten in der Geschäftsführung" nun auch der Geschäftsführer der Deka Immobilien GmbH, Deutschlands größtes Emissionshaus für offene Immobilienfonds, mit sofortiger Wirkung seinen Posten verlassen, wie die Bank in einer Presseerklärung mitteilte. Der Manager hat mittlerweile bei der Staatsanwaltschaft ausgesagt.

      Nach Aussagen der Sprecherin der Strafverfolgungsbehörde sind die Ermittlungen mittlerweile ausgeweitet worden, darunter gegen den Vorstandsvorsitzenden der Göttinger Sparkasse. Dessen Rechtsanwalt kündigte gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung eine öffentliche Erklärung für diesen Freitag an und wies die Vorwürfe zurück.

      Auch kursieren zur Zeit anonyme Hinweise bei Tageszeitungen, in denen einem prominenten Frankfurter Bank- und Immobilienmanager Korruption und Vetternwirtschaft beim Bau von großen Bürogebäuden vorgeworfen werden. "Wir haben eine umfangreiche Liste mit Beschuldigten, von denen längst nicht alle wissen, daß sie dort genannt sind", sagte der Chefermittler Wolfgang Schaupensteiner. Auch gebe es eine Vielzahl von Selbstanzeigen bei der Staatsanwaltschaft.

      Deutsche-Bank-Manager bereits wegen Untreue verurteilt

      Aufmerksam geworden waren die Ermittler, nachdem im Oktober vergangenen Jahres ein leitender Angestellter der Deutsche Bank Asset Management Investment GmbH, ein Tochterunternehmen der Deutschen Bank, wegen des Verdachts verhaftet worden war, Schmiergelder bei der Auftragsvergabe angenommen zu haben. Im Februar ist er wegen gewerbsmäßiger Untreue und Bestechlichkeit in mehreren hundert Fällen zu sechs Jahren Haft verurteilt worden.

      Er soll rund eine Million Euro für die bevorzugte Auftragsvergabe an acht Unternehmen unrechtmäßig kassiert haben. Der Tochtergesellschaft der Deutschen Bank ist dadurch ein Schaden von 1,35 Millionen Euro entstanden.

      Im Rahmen der Ermittlungen hatte die Staatsanwaltschaft im November vergangenen Jahres auch zwei Beschäftigte des Immobilienmakler- und Beratungshauses Jones Lang LaSalle (JLL) verhaftet. Sie sollen sich im Zusammenhang mit Immobiliengeschäften für die Gothaer Versicherungsgruppe in Neu-Isenburg, die mit 5,5 Prozent an der JLL-Muttergesellschaft in Chicago beteiligt ist, bereichert haben. In diesem Zusammenhang mußte der Deutschlandchef des Makler- und Beratungshauses gehen.

      Sachgeschenke und Scheinrechnungen

      Schon damals wurde der Verdacht laut, daß die Bestechungsaffäre weit größere Kreise ziehen werde als zunächst vermutet. Dabei stießen die Ermittler auf weitere Fälle von Schmiergeldzahlungen, und zwar im Zusammenhang mit dem Bau des Investment Banking Centers (IBC) in der Frankfurter City West. Das zunächst als Händlerzentrum für die Deutsche Bank geplante Gebäude, das im vergangenen Jahr fertiggestellt wurde, ist mittlerweile an einen amerikanischen Finanzinvestor veräußert worden. Die DB Real Estate hatte 450 Millionen Euro in das Gebäude investiert.

      Dabei sollen, wie es heißt, nicht nur teure Sachgeschenke und fragwürdige Beraterhonorare in Rechnung gestellt worden sein, sondern auch Scheinrechnungen über größere Beträge.
      Avatar
      schrieb am 05.09.04 10:48:08
      Beitrag Nr. 10 ()
      Bestechungsskandal in Frankfurter Immobilienbranche

      Schmiergelder in Millionenhöhe sollen geflossen sein - Staatsanwälte weiten Ermittlungen wegen Korruption auf über 40 Personen aus
      Frankfurt/Main - In Frankfurt bahnt sich offenbar ein neuer Immobilienskandal an. Wie gestern bekannt wurde, hat die Staatsanwaltschaft ihre Korruptionsermittlungen in der Immobilienbranche erheblich ausgeweitet.


      Unter Verdacht stehen mehr als 40 Personen, darunter Freiberufler und leitende Angestellte von Immobiliengesellschaften, Immobilien-Fonds und Maklerfirmen. Sie sollen bei Grundstücksgeschäften und Bauvorhaben Schmiergelder in Millionenhöhe gezahlt oder angenommen haben. "Wir haben eine umfangreiche Liste von Beschuldigten, von denen längst nicht alle wissen, dass sie drauf stehen", sagte einer der Ermittler. Zur Zahl der Selbstanzeigen wollte Behördensprecherin Doris Möller-Scheu nichts sagen.


      So sitzt bereits seit Juni ein ehemaliger Geschäftsführer der Deutsche Bank-Immobilientochter DB Real Estate in Untersuchungshaft. Die Anklagebehörde bestätigte auch Ermittlungen gegen einen Frankfurter Architekten und den kürzlich fristlos entlassenen Geschäftsführer der Deka Immobilien Investment GmbH. Die Deka spricht von "Hinweisen auf Unregelmäßigkeiten", die in einer internen Untersuchung geklärt würden. Der Mann wurde noch am Donnerstag von der Staatsanwaltschaft vernommen.


      Zur Höhe des angerichteten Schadens machte Möller-Scheu keine Angaben. Täglich kämen neue Erkenntnisse hinzu. Die Schmiergelder seien stets über fingierte Rechnungen wieder hereingeholt worden. Ausgangspunkt für die Ermittlungen war der Fall eines Gebäudemanagers der Deutschen Bank, der in mehreren hundert Fällen für Arbeiten an einem Hochhaus Schmiergelder kassiert haben soll. Der "Edel-Hausmeister" war Anfang dieses Jahres zu sechs Jahren Haft verurteilt worden, das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.


      Mindestens 500 000 Euro seien allein an einen Geschäftsführer einer Deutschen-Bank-Tochter bezahlt worden. Dieser sitze seit Juni in Untersuchungshaft und habe ausgesagt. Dabei sei es um den Bau eines 450 Mio. Euro teuren Hochhauses - das Investment Banking Center in der Frankfurter City - gegangen. Die Schmiergeldzahlungen sollen über Scheinrechnungen verschleiert worden sein. Die Staatsanwaltschaft spricht von einem sehr großen Ermittlungsverfahren, bei dem mit weiteren Verdächtigen zu rechnen sei.


      Nach Auskunft von Möller-Scheu läuft parallel ein Ermittlungsverfahren gegen den Vorstandschef der Göttinger Sparkasse, der gleichzeitig Deutschland-Geschäftsführer eines der größten Immobilienmaklerbüros sei. Auch ihm werde Korruption vorgeworfen. Er habe über eine Immobiliengesellschaft auf den Namen seiner Ehefrau zu Lasten der Sparkasse und einer Versicherung Immobilien verkauft und mitverdient.


      Unvergessen ist bis heute der letzte große Immobilienskandal in Frankfurt. In den 90-er Jahren merkte die Deutsche Bank erst eineinhalb Jahre nach Eröffnung der Zeilgalerie "Les Facettes" des Ex-Baulöwen und Pleitiers Jürgen Schneider, dass darin nicht die vorgegaukelten 20 513 qm Ladenfläche zu vermieten waren, sondern nur 9000. ru/dpa/AP




      Artikel erschienen am Fr, 3. September 2004
      Avatar
      schrieb am 05.09.04 10:54:52
      Beitrag Nr. 11 ()
      Betrugsskandal um Frankfurter Banker Bei

      Bauprojekten von Deutscher Bank und Deka Bank sollen Millionen an Schmiergeldern geflossen sein

      Frankfurt am Main - Ein neuer Korruptionsskandal in der Immobilienwirtschaft sorgt für Unruhe in der Frankfurter Finanzszene. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen ehemalige Mitarbeiter der Deutschen Bank und der Deka Bank ziehen immer weitere Kreise. Ein Netzwerk von mindestens 40 Verdächtigen, darunter Manager von Investmentfonds, Immobiliengesellschaften, Banken und Freiberufler, soll bei Grundstücksgeschäften und Bauvorhaben Schmiergelder in Millionenhöhe gezahlt oder kassiert haben.

      Die Staatsanwaltschaft spricht von einem sehr umfangreichen Verfahren, bei dem mit weiteren Verdächtigen zu rechnen sei. „Wir haben eine lange Liste von Beschuldigten, von denen eine ganze Reihe noch nicht wissen, dass sie drauf stehen“, betonte der Korruptionsermittler Wolfgang Schaupensteiner. Zur Zahl der möglicherweise strafmildernden Selbstanzeigen wollte die Sprecherin der Strafverfolgungsbehörde, Doris Möller-Scheu, keine Angaben machen.

      Bei den Ermittlungen gehe es um mindestens zwei hohe sechsstellige Summen und eine große Menge kleinerer Zahlungen. Rund 500 000 Euro sollen allein an Hans-Günter S., den ehemaligen Geschäftsführer der Deutschen Bank-Tochter DB Real Estate geflossen sein, der seit Juni in Untersuchungshaft sitzt. Der Manager soll Geldgeschenke angenommen und von Scheinrechnungen im Zusammenhang mit dem Bau eines Prestigeobjekts der Deutschen Bank profitiert haben. Dabei geht es um das 450 Millionen Euro teure Investment Banking Center des Frankfurter Geldhauses, einen Neubau mit 8000 Quadratmetern auf 30 Stockwerken im Stadtteil Bockenheim. Entworfen wurde das Gebäude vom Frankfurter Architekturbüro Köhler & Partner. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft geriet auch ein Frankfurter Stararchitekt in den Fokus der Ermittlungen. Ihm werfen die Strafverfolger vor, hohe sechsstellige Summen als Bestechungsgelder für Aufträge bezahlt zu haben. Die Schmiergelder hätten sich die Bestecher dann meist mit frisierten Rechnungen zurückgeholt.

      Am Anfang der aktuellen Ermittlungen stand der Fall eines Gebäudemanagers der Deutschen Bank, der zwischen 1998 und 2002 in rund 900 Fällen Schmiergeld und Geschenke für Reparatur- und Dienstleistungsaufträge in einem Hochhaus auf der Mainzer Landstraße im Bankenviertel der Mainmetropole angenommen haben soll. Anfang des Jahres verurteilte das Frankfurter Landgericht den Gebäudemanager zu sechs Jahren Gefängnis. „Dieser Fall führte uns zu den anderen Verdächtigen“, erläuterte Staatsanwalt Schaupensteiner. „Wir haben die Spur bereits sehr weit verfolgt.“ Zu dem Komplex gehören offenbar auch die Ermittlungen gegen Michael K., Geschäftsführer der Deka Immobilien GmbH, des größten deutschen Anbieters offener Immobilienfonds. Am vergangenen Dienstag hat sich die zum Sparkassenlager gehörende Deka Bank mit sofortiger Wirkung von K. getrennt. Grund: „Hinweise auf Unregelmäßigkeiten.“ Der Manager betreute unter anderem den Bau des 153 Meter hohen, 480 Millionen Euro teuren Büroturms Skyper in Frankfurt. K. will mit der Staatsanwaltschaft kooperieren und aussagen. mmr/rrl/HB
      Avatar
      schrieb am 05.09.04 10:58:47
      Beitrag Nr. 12 ()
      Ermittlungen in Frankfurter Immobilienaffäre weiten sich aus

      Die Welt 04.09.04

      Mehrere Dutzend Verdächtige im Visier der Staatsanwaltschaft - Angebliche Schmiergeldzahlungen - Finanzaufsicht Bafin hat sich in den Fall eingeschaltet
      Frankfurt/Main - Im Korruptionsskandal um mehrere Banken und Immobiliengesellschaften hat die Frankfurter Staatsanwaltschaft neue Verdachtsmomente. Wie die Sprecherin der Anklagebehörde bestätigte, ermittelt die Behörde bereits gegen "mehrere Dutzend Teilnehmer eines engen Beziehungsgeflechts in der Frankfurter Immobilienwirtschaft". Im Zentrum der Ermittlungen sollen dabei unter anderem Mitarbeiter von Banken und Investmentfonds sowie Architekten stehen.

      Die Immobilien-Manager, darunter ein früherer Geschäftsführer von DB Real Estate (Deutsche Bank), der in Untersuchungshaft sitzt, stehen im Verdacht, bei Grundstücksverkäufen und Bauvorhaben Schmiergelder in Millionenhöhe gezahlt oder angenommen zu haben. Auch von Sachleistungen bei luxuriösen Ausbauten der Eigenheime der Beteiligten ist die Rede.

      In den Fall soll dem Vernehmen nach auch der ehemalige Chef von Deka Immobilien verwickelt sein. Die Deka Bank hatte Anfang der Woche die Trennung von dem Manager wegen "Unregelmäßigkeiten im Rahmen seiner Geschäftsführung" bekannt gegeben. Auch ein Sprecher der Deutsche-Bank-Tochter DB Real Estate sagte, es seien interne Untersuchungen eingeleitet worden. Die Staatsanwaltschaft werde voll unterstützt.

      In Branchenkreisen wird unterdessen darüber spekuliert, zu welchem Zweck Schmiergelder geflossen sein könnten. So wird etwa von einem großen Büro-Objekt in Wiesbaden berichtet, dem Business Center "Abraham-Lincoln-Park". 2001 war der Abraham-Lincoln-Park von der Deutschen Bank für den offenen Immobilienfonds Grundbesitz Invest für rund 82 Mio. Euro vom Projektentwickler Köllmann erworben worden. Allerdings sei im Bieterwettstreit um das Geschäft seinerzeit auch die Deka stark interessiert gewesen.
      Diese Situation, so wird kolportiert, hätten sich einzelne Personen womöglich zu Nutze gemacht. So könnte die Deka mit Hilfe von Schmiergeld dazu bewegt worden sein, früh aus dem Bieterstreit auszusteigen, um dem Deutsche-Bank-Fonds einen günstigeren Kaufpreis zu verschaffen. Weitere verdächtige Vorgänge seien zudem versteckte Provisionen für "Geschäftsvermittlungen", überteuerte Rechnungen für einzelne Aufträge oder höhere Beratungshonorare ohne echte Gegenleistung.

      Unterdessen wehrte sich der Chef der Sparkasse Göttingen gegen Vorwürfe, wonach er über eine Immobiliengesellschaft auf den Namen seiner Ehefrau Geschäfte zu Lasten seines Geldhauses vorgenommen haben soll. "Ich bin zu keinem Zeitpunkt Geschäftsführer eines Maklerunternehmens gewesen. Meine Frau betrieb und betreibt keine Immobiliengesellschaft. Demgemäß habe ich über eine solche Gesellschaft auch keine Immobiliengeschäfte getätigt." In Justizkreisen hieß es allerdings, dass gegen ihn und weitere Mitglieder der Sparkasse bereits vor gut zwei Wochen Anklage in anderer Sache erhoben worden sei.

      Ein Frankfurter Banker wies darauf hin, dass es sich bei der Frankfurter Immobilienaffäre im Kern wohl um drei Personen drehen dürfte, die früher einmal für den Immobilienmakler Jones Lang Lassalle gearbeitet hätten. Diese seien später zu verschiedenen Banken und Fondsgesellschaften gegangen und hätten von dort aus weiter kooperiert. So seien möglicherweise überzogene Ertragsanalysen für Immobilienprojekte erstellt worden. Gleichzeitig warnte er aber vor einer Vorverurteilung der Betroffenen.

      Die Ermittlungen der Frankfurter Staatsanwälte haben auch die Bonner Finanzaufsicht Bafin alarmiert. "Wir untersuchen jetzt, ob die Käufer der betroffenen Immobilienfonds geschädigt worden sind", sagte eine Sprecherin. Noch sei es für eine Einschätzung aber zu früh. ams/as/ru

      Artikel erschienen am Sa, 4. September 2004
      Avatar
      schrieb am 06.09.04 21:10:14
      Beitrag Nr. 13 ()
      BaFin bestätigt Untersuchungen bei der Deka

      In den Korruptionsskandal um offene Immobilenfonds in Frankfurt hat sich nun auch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) eingeschaltet. Wie eine BaFin-Sprecherin bestätigte, untersucht die Behörde, ob es bei der Deka Immobilien Investment im Zusammenhang mit den Unregelmäßigkeiten zu Schäden für die Anleger gekommen ist. Von der Deka habe die Aufsicht entsprechende Informationen verlangt. Damit bestätigte die Sprecherin einen entsprechenden Bericht des "Spiegel". Die Frankfurter Staatsanwaltschaft hatte zuvor gegen einen ehemaligen Geschäftsführer der Deka Immobilien Investment GmbH Ermittlungen eingeleitet.
      Avatar
      schrieb am 07.09.04 07:03:27
      Beitrag Nr. 14 ()
      Wirtschaftskriminalität ist doch gängige Übung der Banken.

      Falsche Wertstellung zu Lasten der Kunden, für keinerlei Dienstleistung, einfach so, um sich die eigenen Taschen zu füllen.

      Börsenmanipulationen, getürkte Geschäftsberichte, Vernichtung kleiner Betriebe durch credit crunch.

      Die Geldhändler müssen in ihre Schranken gewiesen werden,
      ein Spitzer muss in die BaFin einziehen, mit eisernen Besen müssen diese Geldwechsler reguliert werden.

      Und die Eigenhaftung muss her, mit dem gesamten Vermögen.

      Insidergeschäfte der Banker müssen strikt verboten werden.

      Leute, verwaltet euer Geld selbst, kein cent diesen Geldhändlern.
      Avatar
      schrieb am 12.09.04 18:18:40
      Beitrag Nr. 15 ()
      als Anleger wüsste ich natürlich gerne, ob mein Difa-Fonds auch dabei ist.:confused::confused::confused:
      Avatar
      schrieb am 18.09.04 21:18:20
      Beitrag Nr. 16 ()
      @ nissie

      Na ja, ausser das Kollege Seckerdieck bis Juli 2004 im Aufsichtsrat der Difa vertreten war ist doch alles in Ordnung oder?
      Grundsaetzlich koennte es sinnvoll sein Fondsanteile der Difa (und andere Anbieter des Segments) zu verkaufen (Meinung des Verfassers), obwohl die Difa gerade seit einiger Zeit dabei ist die Deutschland-Quote erheblich zu senken. Inwieweit kuenftig (mittelfristig) Renditen ueber 4% zu erwarten sind sei mal dahingestellt.

      Neue Vorwürfe gegen Hauptverdächtigen im Frankfurter Immobilienskandal Die Welt 18.09.04

      Frankfurt/Main - Im Frankfurter Immobilienskandal sind neue Vorwürfe gegen den inhaftierten Hauptverdächtigen, Hans-Günter Seckerdieck, laut geworden. Nach Informationen der in Wiesbaden erscheinenden "Immobilienzeitung" soll er auch nach seinem Wechsel von der Deutsche Bank-Tochter DB Real Estate zur genossenschaftlichen Fondsgesellschaft DG Anlage Schmiergelder für Aufträge angenommen haben. Konkret gehe es um ein Projekt in Mainz, bei dem von einem Frankfurter Baubetreuer Bestechungsgeld gefordert worden sei. In diesem Fall soll es um 120 000 Euro Bakschisch gehen. Dem Baubetreuer droht ebenfalls ein Verfahren wegen Bestechung.


      Die Frankfurter Staatsanwaltschaft war bislang nicht zu einer Stellungnahme bereit. Sie bestätigte lediglich, dass der Hauptverdächtige weiterhin in Untersuchungshaft sitzt. Die Ermittlungen richten sich gegen insgesamt rund 40 hochrangige Manager der Frankfurter Immobilienbranche. Sie sollen bei Bauvorhaben und Grundstücksverkäufen in ganz Deutschland Geld gezahlt oder angenommen haben.


      Die internationale Maklerfirma Jones Lang LaSalle legte am Dienstag Wert auf die Feststellung, dass ein millionenschwerer Korruptionsfall aus dem Herbst 2003 in ihrem Haus inhaltlich nichts mit der aktuellen Affäre zu tun habe. Damals mussten der Deutschlandchef und zwei Mitarbeiter gehen, die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen laufen noch. Eine mehrmonatige interne Revision habe eindeutig ergeben, dass es sich bei den dreien um Einzelfälle gehandelt habe, teilte das Unternehmen mit. dpa
      Avatar
      schrieb am 22.09.04 14:27:57
      Beitrag Nr. 17 ()
      Offenbar weitere Festnahmen im Frankfurter Immobilienskandal
      Frankfurt/Main - Im Frankfurter Immobilienskandal hat die Staatsanwaltschaft nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Focus" am Freitag drei Verdächtige festnehmen lassen. Zwei von ihnen seien wegen Verdunklungsgefahr in Untersuchungshaft geblieben, hieß es. Eine Stellungnahme der Staatsanwaltschaft war nicht zu erhalten.


      Unterdessen berichtet die "Immobilien Zeitung" von neuen Erkenntnissen über mögliche unerlaubte Geldflüsse. Der Frankfurter Geschäftsmann Michael Loulakis bestätigte demnach, u.a. auf Bitten von Hans-Günter Seckerdieck (zuletzt DG Anlage, davor DB Real Estate) zwischen 1997 und 2002 mehrere Scheinrechnungen an Dritte ausgestellt zu haben. Loulakis habe das Geld Seckerdieck anschließend bar übergeben, teilte Loulakis Anwalt mit. Loulakis habe ebenfalls bestätigt, dass über ihn im Zusammenhang mit einem Mainzer Projekt Geld an Seckerdieck geflossen sei. Loulakis versicherte, über diese Scheinrechnungen hinaus nichts mit der Korruptionsaffäre zu tun zu haben. Loulakis, Sohn eines Frankfurter Getränkegroßhändlers, besitzt etwa 35 Wohn- und Geschäftshäuser.


      Die Ermittlungen richten sich gegen rund 40 hochrangige Manager der Frankfurter Immobilienbranche. Sie sollen bei Bauvorhaben und Grundstücksverkäufen in ganz Deutschland Geld gezahlt oder angenommen haben. dpa/ru




      Artikel erschienen am Mo, 20. September 2004


      die spitze des misthaufens dampft schon, da ist noch viel scheisse vergraben :mad:
      Avatar
      schrieb am 22.09.04 14:31:14
      Beitrag Nr. 18 ()
      http://www.wiwo.de/pswiwo/fn/ww2/sfn/buildww/cn/cn_artikel/c…

      #1 Ist das schon das erste, ernste Signal nicht mehr in offene Immobilienfonds zu investieren?

      ja inzwischen denke ich das doch :mad:

      http://www.boerse-online.de/aktuell/259087.html

      http://www.faz.net/s/Rub76BA6348017C42E2AED144FD3C852D2F/Doc…
      Avatar
      schrieb am 26.09.04 20:19:53
      Beitrag Nr. 19 ()
      26. September 2004 Druckversion | Versenden | Leserbrief


      BESTECHUNG IN FRANKFURT

      Deka-Manager singt, immer mehr Beschuldigte

      In der Frankfurter Schmiergeld-Affäre weiten die Staatsanwälte ihre Vorwürfe immer mehr aus und ermitteln nun gegen über 50 Verdächtige. Inzwischen ist ein fünfter Beschuldigter in Haft genommen worden - er soll viele mutmaßliche Komplizen belastet haben.

      Frankfurt am Main - Unter den fünf Untersuchungshäftlingen ist auch der vor einigen Wochen fristlos entlassene Geschäftsführer der Deka-Immobilien GmbH, Michael Koch, wie der SPIEGEL erfuhr. Leitende Angestellte bei Immobilienfonds, Immobiliengesellschaften von Banken und Freiberufler wie Architekten in ganz Deutschland sollen bei Grundstücksgeschäften Schmiergelder in Millionenhöhe gezahlt oder angenommen haben.



      DDP
      Skyline in Frankfurt: Der Skandal ist riesig, aber kein Einzelfall, sagen die Staatsanwälte
      "Die Anzahl der Beschuldigten liegt mittlerweile bei weit über 50", sagte der ermittelnde Oberstaatsanwalt Wolfgang Schaupensteiner. Grund für die sich ausweitenden Ermittlungen dürfte unter anderem die Aussagebereitschaft einiger Beschuldigter sein. So räumte Koch nach Angaben der Staatsanwaltschaft nicht nur die gegen ihn erhobenen Vorwürfe ein.

      Er habe darüber hinaus umfangreiche Aussagen gemacht, die für die Ermittler ein Erkenntnisgewinn seien. Zu den konkreten Vorwürfen oder dem Inhalt der Aussagen gab es keine Auskunft. Bei den Ermittlungen ist noch kein Ende in Sicht.

      Viele haben kein Unrechtsbewusstsein

      Der Schmiergeldskandal ist nach Ansicht der Staatsanwaltschaft eine Folge fehlenden Problembewusstseins für Korruption in der Immobilienwirtschaft. "Kontrollen der Investmentgesellschaften waren stets auf Werthaltigkeit und Rentabilität der Objekte angelegt, nicht auf das Erkennen krimineller Machenschaften", sagte Schaupensteiner der Nachrichtenagentur dpa. Es müsse eine "heilsame Verunsicherung" in der Immobilienwirtschaft Platz greifen. Es sei unrealistisch zu glauben, der Skandal sei ein Einzelfall. Der "Frankfurter Rundschau" sagte Schaupensteiner, das Vertrauen der Anleger in die Fonds könnte nachhaltig erschüttert werden.

      Die Beschuldigten sehen sich dem Staatsanwalt zufolge nicht als kriminell. Viele der Verdächtigen überrasche bei den Verhören geradezu, dass sie sich nicht nur der Steuerhinterziehung, sondern auch der Untreue, der Bestechlichkeit oder des Bestechens schuldig gemacht haben sollen.

      Auch DB Real Estate betroffen

      Die Vorgänge sollen sich während des Immobilien-Booms zwischen 1999 und 2003 abgespielt haben. Bereits seit Juni sitzt der frühere Mit-Geschäftsführer der Deutsche-Bank-Tochter DB Real Estate in Haft. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, 500.000 Euro Schmiergeld angenommen zu haben. Unter anderem soll er sich beim Bau des IBC-Hochhauses in Frankfurt von einem Architekten bestechen haben lassen, der im Gegenzug einen Planungsauftrag erhalten haben soll.

      Das Geld soll jeweils über einen Mittelsmann geflossen sein, der fingierte Rechnungen gestellt habe. In anderen Fällen hätten sich Käufer und Verkäufer bei Grundstücksgeschäften ohne fremde Hilfe geeinigt, dann jedoch nachträglich einen Makler eingeschaltet. Alle drei hätten sich später die Makler-Gebühr geteilt, die die Bank bezahlt habe.
      Avatar
      schrieb am 01.10.04 22:23:42
      Beitrag Nr. 20 ()
      @ nissen

      die Difa Fonds sind schon so schlecht, da macht das bischen Korruption auch nichts mehr aus :D :D.

      Wenn Ihr dann noch anschaut, wer gerade alles sein Silber vertafelt, dann wisst Ihr auch was in nächster zeit auf dem Programm steht, oder?

      Deutsche Bank verkauft zunächst ihre 1a Immo`s, hat jetzt vor zwei Wochen nachgelegt und veräußert die B-Liga.

      Telekom, Karstadt und es werden immer mehr. Wer jetzt noch immer glaubt, dass Immobilien eine Super Anlage bleiben hat nichts gelernt.

      In USA, Spanien, England, Irland, etc. sieht`s noch schlimmer aus. Dazu gibt`s auch immer wieder gute Info`s im Immoboard (Gruß an Azul=Blau?).

      Guten (Ab)Flug kann ich da nur wünschen.

      Viele Grüße

      Kickaha
      Avatar
      schrieb am 03.10.04 07:45:04
      Beitrag Nr. 21 ()
      DekaBank tätigt wegen Immofonds Stützungskäufe - Czerwensky

      FRANKFURT (Dow Jones-VWD)--Bei den Immobilienfonds der Deka Immobilien Investment GmbH gibt es einem Bericht von "Czerwensky intern" zufolge massive Mittelabflüsse. Als Maßnahmen zur Liquiditätssicherung habe sich die DekaBank Deutsche Girozentrale durch das Bereitstellen von Krediten und die Übernahme von zurückfließenden Anteilscheinen in das Depot A bereits mit einem dreistelligen Millionenbetrag engagiert, zitiert der Newsletter in seiner aktuellen Ausgabe aus einem Schreiben der DekaBank-Vorstände Hans-Jürgen Gutenberger und Fritz Oelrich an die rund 500 Sparkassen der S-Finanzgruppe.

      Dies werde die DekaBank bis zum Erreichen ihrer Großkreditgrenze auch weiterhin tun. Gleichzeitig bitten die Vorstände "Czerwensky intern" zufolge die Sparkassen, "bis auf weiteres nicht zu verhindernde Rückflüsse von Kunden in Ihren Eigenbestand zu übernehmen und zusätzlich zur Korrektur der in letzter Zeit im Übermaß abgeflossenen notwendigen Liquidität weitere A-Bestände aufzubauen". Ein Sprecher der DekaBank sagte dem Newsletter, die Übernahme in den Eigenbestand sei nur eine von mehreren Möglichkeiten.
      Dow Jones Newswires/29.09.2004 - 11:26 Uhr
      Avatar
      schrieb am 03.10.04 11:33:04
      Beitrag Nr. 22 ()
      @ kickaha ;)

      Azul Real (= Königsblau)
      Avatar
      schrieb am 06.10.04 12:04:17
      Beitrag Nr. 23 ()
      Deka-Fonds ringt um Liquidität
      Von Fidelius Schmid, Frankfurt
      Aus der FTD vom 6.10.2004 www.ftd.de/deka-bank

      Die Eigentümer der Deka-Bank ringen um eine Auffanglösung für den angeschlagenen offenen Deutschland-Immobilienfonds des Instituts. Damit soll die Liquidität des Fonds gewahrt bleiben.

      Wie ein Deka-Bank-Sprecher der FTD bestätigte, hatte der Fonds in den ersten acht Monaten dieses Jahres Mittelabflüsse von rund 1,2 Mrd. Euro zu verkraften. Die Auffanglösung ist ein Mittel, die Liquidität des Fonds zu sichern.

      Der Immobilienfonds ist nicht der erste Problemfall bei der Deka. Seit einiger Zeit murren Sparkassen, die Deka-Fonds an ihre Kunden verkaufen, über eine im Vergleich zur Konkurrenz deutlich schlechtere Wertentwicklung. Zudem soll ein bis vor kurzem bei der Deka beschäftigter Manager in den Bestechungsskandal verwickelt gewesen sein, der kürzlich die Frankfurter Immobilien- und Bankenszene erschütterte. "Zusammen ist es einfach ein bisschen viel", sagte ein Vorstandsmitglied einer Landesbank.

      Der Unmut ist groß
      Unter Teilen der Deka-Eigentümer ist der Unmut sogar so groß, dass laut über die Ablösung von Deka-Vorstandschef Axel Weber nachgedacht wird. "Es gibt die Überlegung, ob Herr Weber der richtige Mann für die aufziehenden schwierigen Zeiten ist", sagte eine mit der Situation vertraute Person. Der Deka-Sprecher wollte auf Anfrage die Kritik am Vorstandschef nicht kommentieren.

      Die Auffanglösung soll am Mittwoch nächster Woche im Verwaltungsrat besprochen werden. Diskutiert wird, dass die Eigentümer der Deka-Bank im großen Stil Anteile an dem angeschlagenen Fonds übernehmen sollen. Die Bank gehört je zur Hälfte den elf deutschen Landesbanken und der öffentlichen Körperschaft des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV).

      Ernste Konsequenzen zeichnen sich ab

      Ohne Auffanglösung drohen ernste Konsequenzen, sollte die Deka den Fonds schließen müssen: Bereits jetzt haben Immobilienfonds mit Mittelabflüssen und der schwachen Konjunktur zu kämpfen. Die Schließung eines Fonds hätte dramatische Auswirkungen auf den ganzen Markt und auf die Deka als Anbieter von Investmentprodukten.

      In der Vergangenheit hat die Deka-Bank ihrem knapp 6 Mrd. Euro schweren Immobilienfonds deswegen bereits Kredite in unbekannter Höhe zur Verfügung gestellt. Zudem hat sie in einem Rundschreiben die Sparkassen gebeten, Fondsanteile, die von Kunden zurückgegeben werden, nicht an den Fonds durchzuleiten, sondern in den eigenen Büchern zu halten. Wie der Deka-Sprecher bestätigte, soll diese Maßnahme auch dazu dienen, weiterem Liquiditätsabfluss entgegenzutreten und die gesetzlichen Bestimmungen zu erfüllen. Danach ist der Fonds dazu verpflichtet, mindestens fünf Prozent seines Volumens in liquiden Mitteln vorzuhalten.

      Ein Sparkassen-Einstieg wäre nötig

      Erörtert wird in den Gesprächen über einen Einstieg der Deka-Eigner in den Fonds, dass die Landesbanken etwa die Hälfte der Last tragen sollen. Die andere Hälfte könnte entweder ein Konsortium aus Großsparkassen oder die öffentliche Körperschaft des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes tragen. Ein Sparkassen-Einstieg wäre nötig, da die Deka wegen gesetzlicher Bestimmungen den Fonds nicht ohne weiteres voll aus eigenen Mitteln stützen darf.
      Gegner des Rettungsplans befürchten allerdings hohe Wertberichtigungen wegen nahezu unvermieteter Gebäude. Deshalb könnte der Fonds zunächst umstrukturiert werden: Der Frankfurter "Skyper" und das Berliner "Spreepalais", die mit rund 1 Mrd. Euro in den Büchern des Fonds stehen, könnten herausgelöst und der Deka-Bank überschrieben werden. Sollten sie zum Buchwert an die Deka übertragen werden, fiele in der Bilanz der Bank nach Expertenschätzungen eine Einzelwertberichtigung im dreistelligen Millionenbereich an.
      Avatar
      schrieb am 08.10.04 06:37:32
      Beitrag Nr. 24 ()
      BaFin dringt auf Hilfe für Deka-Fonds
      Donnerstag 7. Oktober 2004, 21:49 Uhr



      "Wir haben keine Zweifel an den Fähigkeiten der Verbundpartner der Deka", sagte ein Sprecher der BaFin auf Anfrage der FTD. Der Fonds hatte bis Ende August 1,2 Mrd. Euro Mittelabflüsse, im September sollen sich diese noch beschleunigt haben.

      Normalerweise äußert die BaFin sich überhaupt nicht zu einzelnen Kreditinstituten. Dass sie es hier doch tut, zeigt wie viel Aufmerksamkeit dem Fall beigemessen wird. Um trotz der massiven Abflüsse die gesetzliche Mindesliquidität von fünf Prozent in dem Fonds zu halten, hat die Deka ihrem eigenen Fonds bereits Geld geliehen und die Sparkassen in einem Brief gebeten, Anteile die ihre Kunden zurückgeben, selbst zu übernehmen.

      Zudem diskutieren die Eigentümer der Deka, im großen Stil Fondsanteile zu übernehmen. Die Bank gehört je zur Hälfte den Sparkassen und elf Landesbanken. Die gesetzliche Mindestliquidität des Fonds sei derzeit gesichert, sagte der BaFin-Sprecher. Über die Auffanglösung will der Deka-Verwaltungsrat am Mittwoch beraten.

      Höchstgrenze für Großkredite erreicht

      Weil die Deka ihrem eigenen Fonds so viel Geld geliehen hatte, dass sie in die Nähe der gesetzlich erlaubten Höchstgrenze für Großkredite an eine Partei geriet, hat die Aufsicht von der Deka umfassende Informationen zu den Vorgängen gefordert. Eine Bank darf ohne Sondergenehmigung nicht mehr als 25 Prozent des Eigenkapitals an einen Kreditnehmer vergeben. Dieser Wert entspricht bei der Deka 825 Mio. Euro.

      Deka-Verwaltungsratschef Dietrich Hoppenstedt, zugleich Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), versuchte am Donnerstag, die Turbulenzen um den Fondsdienstleister der Sparkassen zu besänftigen: "Die Deka-Bank bleibt eine Erfolgsstory." Es gebe "keine Krise", verbreitete er über die "Frankfurter Allgemeine Zeitung".

      Weiterer Geldabfluß befürchtet

      Auch die Fonds-Branche selbst streute positive Nachrichten: "Offene Immobilienfonds verfügen über ausreichend Liquidität, um Rücknahmewünsche von Anlegern zu erfüllen", teilte der Verband BVI mit. Der BaFin-Sprecher warnte allerdings renditeschwache Fonds: Liquiditätsschwierigkeiten bei Immobilienfonds sei zwar "kein branchenweites Problem". Renditeschwache Fonds müssten aber umsteuern.

      Branchenexperten befürchteten, dass Anleger gerade aus diesen renditeschwachen Fonds mit Anlageschwerpunkt Deutschland weiter Geld abziehen. Dann könnten kleinere Anbieter in Gefahr geraten, die kein größeres Institut im Rücken haben, sagte Stefan Loipfinger vom Branchendienst Fondstelegramm.de. Anders als die Deka-Bank hätten kleinere Häuser nicht die Möglichkeit, einen Fonds durch ihre Eigner zu retten. Wenn Immobilienfonds Objekte unter Buchwert auf den Markt werfen müssten, um Anleger auszuzahlen, bringe das hohe Verluste und drücke die Rendite weiter. "Alles zusammen beschleunigt die Spirale immer mehr", sagte Loipfinger...

      http://de.biz.yahoo.com/041007/345/48m18.html

      Das ist eine Crashanleitung:eek:
      Avatar
      schrieb am 08.10.04 07:09:55
      Beitrag Nr. 25 ()
      Das ist eine Crashanleitung

      so isses. eine katastrophe, die darauf wartet zu passieren :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 08.10.04 07:17:35
      Beitrag Nr. 26 ()
      Big Mac,

      die basteln die Katastrophe erst, köcheln mit der Unsicherheit, lösen nichts und treten die Probleme breit. Das erinnert sehr stark an die Situation der Versicherer im ersten Halbjahr 2003. Fehlt nur noch Sanio im Spiegel:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 08.10.04 10:06:57
      Beitrag Nr. 27 ()
      Chrash

      ich bin gespannt wie die künftigen Zahlen von den anderen großen, offenen Immobilienfonds aussehen werden zum Thema Mittelabfluss.
      Avatar
      schrieb am 08.10.04 11:03:48
      Beitrag Nr. 28 ()
      immobilien sind -im gegensatz zu wertpapieren- nicht so einfach zu geld zu machen.
      schon gar nicht zu nur durch gutachten belegte werten.

      wenn da alle (oder auch nur eine qualifizierte minderheit!) durch den ausgang wollen :eek::eek:

      aber die finanz"berater" haben sicher schöne provisionen verdient.:rolleyes:
      und die fondsgesellschaften auch :rolleyes:

      wo sind eigentlich die yachten der kunden ? :confused:
      Avatar
      schrieb am 11.10.04 09:58:03
      Beitrag Nr. 29 ()
      Deka-Krise beunruhigt Bundesregierung

      Finanzministerium beauftragt BaFin mit Prüfung des notleidenden Immobilienfonds - Anleger verunsichert
      Berlin - Die Liquiditätsprobleme des Deka-Immobilien-Fonds haben die Bundesregierung alarmiert. Ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums sagte der WELT, die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) sei als "zuständige nachgeordnete Behörde angehalten worden, sich mit allen Aspekten" des in die Krise geratenen Fonds zu befassen.

      Derweil gärt es bei den Sparkassen, die Vertriebspartner der Deka Immobilien Investment sind. Anlageberater sind empört, daß sie für die hohen Mittelabflüsse mitverantwortlich gemacht werden.

      Bundesfinanzminister Hans Eichel habe allerdings "keinen Zweifel an der Leistungsfähigkeit der Verbundpartner der Deka-Bank", sagte der Sprecher des Finanzministeriums. Die Deka-Bank, Muttergesellschaft der Deka Immobilien Investment, gehört zu gleichen Teilen den Sparkassen und Landesbanken. Nach Medienberichten hat die Deka-Bank dem notleidenden offenen Immobilienfonds bereits Kredite in Höhe von rund 825 Mio. Euro gewährt und sei damit bis an die gesetzliche Höchstgrenze gegangen. Seit Jahresbeginn haben Anleger über 1,2 Mrd. Euro aus dem Fonds abgezogen. Sollte der Kapitalabfluß anhalten, müßten Sparkassen und Landesbanken für Liquidität sorgen.

      Wie und in welcher Höhe sich diese Finanzinstitute beteiligen können, soll bei einer Verwaltungsratssitzung der Deka-Bank am kommenden Mittwoch besprochen werden. "Auf dieser Sitzung wird die Frage zusätzlicher Liquidität gelöst werden", sagte Dietrich Hoppenstedt, Präsident des Sparkassen- und Giroverbandes sowie Verwaltungsratsvorsitzender der Deka-Bank. Von einer Krise könne nicht die Rede sein. Der Deka-Immobilien-Fonds sei ein "strukturell gutes Produkt", so Hoppenstedt. Mit diesen Aussagen mache es sich Hoppenstedt zu einfach, heißt es hingegen bei Sparkassenberatern. Wie andere national ausgerichtete offene Immobilienfonds hat auch der Deka-Immobilien-Fonds schon im vergangenen Jahr deutlicher schlechter als international aufgestellte Fonds abgeschnitten.

      Falsch sei die aus Kreisen der Deka gestreute Behauptung, daß Kunden empfohlen worden sei, aus dem Deutschlandfonds in die beiden anderen, international anlegenden Immobilienfonds der Deka umzuschichten, die im gleichen Zeitraum Mittelzuflüsse von 1,3 Mrd. Euro verzeichneten. "Wir können Anlegern nicht verbieten, aus einem schlecht performenden Fonds auszusteigen und ihr Kapital in attraktivere Investments zu stecken", sagt die Leiterin eines Sparkassen-Beratungsteams. Offiziell wird bei den meisten Sparkassen der Deka-Immobilien-Fonds als Halteposition gesehen. Ulrich Baumert, Sprecher der Hamburger Sparkasse: "Wir raten Anlegern, ihre Anteile zu halten."

      Besorgte Kunden würden sich mit dieser Empfehlung jedoch kaum noch zufrieden geben, wissen Berater verschiedener Sparkassen. Sie sehen die Ursache auch in der Kommunikationsstrategie. Anleger seien durch den Frankfurter Immobilienskandal, in den auch ein ehemaliger Top-Manager der Deka Immobilien verwickelt ist, hochgradig alarmiert und hätten auch die Verkaufspanik während des Börsencrashs 2001 nicht vergessen. Ein Anlageberater: "Solange die Deka nur ihr Mantra verbreitet, es gebe gar kein Problem, schürt dies das Mißtrauen." So habe die Deka nach wie vor nicht mitgeteilt, wie viele Objekte bereits verkauft und wieviel Fremdkapital aufgenommen wurde.

      Rainer Zitelmann, PR-Berater von Immobilienunternehmen, kritisiert seit Jahren die Kommunikation vieler Fondsgesellschaften. "Meist wird nur über Erfolge geredet, während Probleme bagatellisiert oder schöngeredet werden." Manche Gesellschaften werde sich jetzt dessen bewußt, daß die Schönwetter-PR eher kontraproduktiv war. Die BaFin sieht in der Deka-Krise "kein allgemeines Branchenproblem". Zum einen sei durch die Sparkassen und Landesbanken die Liquidität der Deka-Bank gesichert. Zum andere gebe es keine Anzeichen, daß andere offene Immobilienfonds Liquiditätsprobleme hätten, sagte ein Sprecher der Finanzaufsicht. hai

      DieWelt, Artikel erschienen am Fr, 8. Oktober 2004
      Avatar
      schrieb am 12.10.04 11:08:23
      Beitrag Nr. 30 ()
      :rolleyes:

      HANDELSBLATT, Dienstag, 12. Oktober 2004, 09:49 Uhr

      Täglich fließen Anteile von gut 25 Millionen Euro zurück

      Anleger fliehen aus Deka-Immobilienfonds

      Die Anteils-Verkäufe beim deutschen Deka-Immobilienfonds gehen ungebremst weiter. Branchenschätzungen zufolge geben die Kunden börsentäglich Anteile im Wert von rund 25 bis 30 Mill. Euro zurück. Damit haben die Anleger in diesem Jahr schon Fondsanteile im Wert von etwa 1,7 Mrd. Euro verkauft. Die Deka wollte die Zahlen gestern offiziell nicht bestätigen.

      pk FRANKFURT. Offenkundig haben hohe Leerstände bei Büroimmobilien, schlechte Fonds-Ratings und die Verwicklung der Immobilienfondsgesellschaft der Dekabank in den Frankfurter Korruptionsskandal die Investoren verunsichert. Allerdings leiden auch andere Anbieter offener Immobilienfonds unter Anteilsverkäufen.

      Auf einer Krisensitzung des Verwaltungsrats der Dekabank soll morgen ein umfassender Sanierungsplan beraten werden. Der Plan sieht vor, dass die Sparkassen und Landesbanken als Eigentümer der Dekabank jeweils Fondsanteile von bis zu einer Mrd. Euro zurücknehmen, falls die Anteilsverkäufe anhalten. Durch einen „Alternativansatz“ im Aufsichtsrecht wird auch die Dekabank Anteile von bis zu einer Mrd. Euro in das eigene Depot nehmen können. Damit wäre die aktuelle Liquiditätskrise des Fonds gelöst.

      Vertreter der Finanzaufsicht BaFin und der Bundesbank werden an der Sitzung teilnehmen. Nach internen Planungen der Dekabank ist die Ausschüttung von vier Prozent des Immobilienfonds auch in Zukunft gesichert. „Der Fonds wird nicht geschlossen und auch die Ausschüttung bleibt stabil“, versichert das Management.

      Derzeit arbeitet die Dekabank unter Hochdruck daran, die schwache Wertentwicklung des Fonds zu stabilisieren und in den kommenden Jahren anzuheben. Dazu wird der Mutterkonzern in einem ersten Schritt in das Prestige-Hochhaus „Skyper“ des eigenen Immobilienfonds in der Frankfurter Innenstadt umziehen. Außerdem will man mehr Immobilien im europäischen Ausland kaufen.

      Dekabank-Chef Axel Weber erhält einen unerwarteten Handlungsspielraum, um die Liquiditätsklemme des Deka-Immobilienfonds zu beheben. Der Fonds, der in deutsche Immobilien investiert, war durch massive Mittelabflüsse in Schwierigkeiten geraten. Externe und interne Berater haben jedoch offenbar eine Möglichkeit übersehen, wie die Probleme der Immobilien-Tochter eingedämmt werden können. Das Aufsichtsrecht biete einen Ansatz, bei dem die Anteilsrücknahme durch den Mutterkonzern Dekabank nicht länger als Kreditvergabe bewertet werde, heißt es im Eigentümerkreis. Dadurch kann das Institut nahezu unbegrenzt Anteile in den Eigenbestand übernehmen.

      Bisher hat die Dekabank schon für 200 Mill. Euro Anteile ins eigene Depot übernommen. Zusammen mit einem Darlehen von fast 700 Mill. Euro an die Tochter war sie aber an die eigene Großkreditgrenze gestoßen. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat zwar einer temporären Ausweitung der Großkreditgrenze um 500 Mill. Euro zugestimmt; nach der neuen Sachlage braucht die Dekabank auf das Angebot aber nicht zurückzugreifen. Sie kann vielmehr den Großkredit zurückführen. Die dadurch bei der Tochter gesparten Zinskosten sollen der Rendite des Fonds zugute kommen. Der „vollkommen neue Sachverhalt“ werde auf der morgigen Sitzung des Verwaltungsrats detailliert erläutert, heißt es im Eigentümerkreis der Sparkassen und Landesbanken.

      Eigentlich müssten die Eigentümer durch die neue Sachlage für die Fondsgesellschaft nicht in die Bresche springen, und die Dekabank könnte das Problem auch im Alleingang lösen. Verwaltungsratschef und Sparkassenpräsident Dietrich Hoppenstedt wird aber trotzdem darauf dringen, dass ein Solidarpakt zwischen Dekabank und den Eigentümern zu Stande kommt. Wie verlautet, sollen Dekabank sowie die beiden Eigentümergruppen – Landesbanken und Sparkassen – jeweils Anteilsscheine von bis zu einer Mrd. Euro zurücknehmen, falls dies notwendig wird.

      Außerdem wird die Dekabank aus zwei angemieteten Objekten in Offenbach und Frankfurt-Niederrad ausziehen und das Prestigeobjekt „Skyper“ in der City der Mainmetropole selbst zu 50 Prozent auslasten. Der „Skyper“ gehört dem Deka-Immobilienfonds. Durch diese Eigennutzung soll die Fondsperformance 2005 um 0,54 Prozentpunkte steigen. Gegenwärtig beträgt die Rendite 1,1 Prozent. Für die beiden Objekte, aus denen die Dekabank auszieht, werden Untermieter gesucht, weil die Mietverträge noch bis zum Ende des Jahrzehnts laufen. In den nächsten drei Jahren soll der Fonds dann stärker auf europäische Immobilien ausgerichtet werden.

      Wegen der Probleme der Deka- Immobilientochter senkte Moody`s den Ausblick des Finanzstärkeratings der Dekabank von „stabil“ auf „negativ“. Keine Änderungen nahm die Ratingagentur beim Schulden- und Einlagenrating des Instituts von „Aaa/P-1“ mit Ausblick „stabil“ vor.

      Angesichts der Probleme offener Immobilienfonds forciert die Initiative Finanzplatz Deutschland (IFD) die Einführung von steuerbegünstigten Immobilienaktien, so genannten Real Estate Investment Trusts (Reits). Die IFD, hinter der Banken, Verbände und Politiker stehen, wird mittlerweile auch vom Fondsbranchenverband BVI unterstützt. Das Bundesfinanzministerium hatte deshalb eine Projektgruppe eingerichtet und einen Forschungsauftrag vergeben. Ein Zwischenbericht wird im November erwartet. Ein entsprechendes Gesetz, das Reits ermöglicht, soll Anfang 2006 in Kraft treten, wie im Finanzministerium zu hören ist.

      Inzwischen sind fast zwanzig Länder dem Reits-Modell gefolgt und haben steuerlich bevorzugte Aktiengesellschaften für Immobilien genehmigt – darunter Holland, Belgien und Frankreich. Sinn der Reits ist es, die Kapitalanlage Immobilie durch eine Börsennotiz und die damit verbundene Stückelung liquide zu machen. Außerdem würden neue Immobilienanleger gewonnen, was die Nachfrage nach Immobilien stimulieren würde.

      Im Unterschied zu offenen Immobilienfonds können Reits nicht in Liquiditätsnöte kommen, wenn sich Anleger von ihnen abwenden. Während offene Fonds den Geldabfluss durch Rückgaben aus ihren liquiden Mitteln bestreiten müssen, sind Reits geschlossene Fonds, deren Anteile an der Börse gehandelt werden.
      Avatar
      schrieb am 12.10.04 11:15:09
      Beitrag Nr. 31 ()
      Hat denn dieser Knaller bei der DEKA auch Auswirkungen auf deren andere Aktienfonds?
      Also mir sagte die DEKA Bank in einem Schreiben, dass dem nicht so wäre.
      Aber der gesamte Imageverlust - ich weiss nicht?
      Avatar
      schrieb am 12.10.04 11:21:47
      Beitrag Nr. 32 ()
      der REIT ist tatsächlich die einzig vernünftige lösung in sachen immobilienfonds !
      möchte wissen, wem die offensichtliche fehlkonstruktion "offener immobilienfonds" eingefallen ist.
      Avatar
      schrieb am 12.10.04 11:33:39
      Beitrag Nr. 33 ()
      Ja !!

      unabhägig davon waren bei der Dekabank bereits vor dem Immobilienskandal größere Mittelabflüsse aus den Investmentfonds sowie der offenen Immobilienfonds zu verzeichnen gewesen.
      Dies betrifft tendenziell aber fast alle Anbieter offener Immobilienfonds, da seit Ende 2003/Anfang 2004 vermehrt Anleger nicht mehr in Immoblienfonds investieren bzw. die Fondsteile verkaufen.
      Der Betongeldhype, wie er mit einer Sonderkonjunktur nach den Neuen Markt-Zeiten und der Aktienhausse 1999-2001 durch Verlagerung von Geld in vermeintlich sichere Anlagen in der Branche der offenen Immobilienfonds stattgefunden hat, ist wohl definitv vorbei.

      Erschwerend kommt natürlich der Frankfurter Immobilienskandal hinzu, der die Gefahr beinhaltet das das Vertrauen der Anleger oder Investierten in offenen Immobilienfonds erheblich erschüttert wird/ist.

      Die Gefahr der pauschalen Verallgemeinerung ist darüber hinaus sicher groß. Ein schwarzes Schaf infiziert oftmals die anderen.
      Avatar
      schrieb am 12.10.04 13:12:20
      Beitrag Nr. 34 ()
      Kann man es als beruhigend ansehen, daß Difa bislang in dem Ausmaß offensichtlich nicht betroffen ist?:confused::confused::confused:
      Avatar
      schrieb am 12.10.04 16:09:25
      Beitrag Nr. 35 ()
      S-Finanzgruppe rettet den Deka-Immobilienfonds
      Fondstelegramm 12.10.04

      Exklusive September-Zahlen und Inhalte des angedachten Stabilisierungspakets

      Vorgeschichte. Seit einer Woche kommen die Deka und die offenen Immobilienfonds nicht mehr aus den Schlagzeilen. Vor allem bei dem überwiegend in Deutschland investierenden Deka Immobilienfonds führten massive Mittelabflüsse zu Schwierigkeiten. Zum Großteil sind die Probleme aber auf eine mangelhafte Kommunikationspolitik der Deka sowie auch der anderen offenen Immobilienfonds zurückzuführen. Der BVI als zuständiger Bundesverband hat dann noch am Donnerstag der vergangenen Woche eine Presseinformation verschickt, nach der alles in bester Ordnung sei. Untermauert wurde die Aussage mit völlig veralteten Zahlen über Mittelzuflüsse, die im August 2004 endeten. Da die Krise um den Korruptionsskandal erst im September begann, sind diese Zahlen völlig ungeeignet, um die beruhigende Aussage zu untermauern. Außerdem: Wenn alles in Ordung ist, warum wurde überhaupt eine Presseinformation verschickt?

      Verwaltungsratssitzung. Am Mittwoch den 13. Oktober ab 17.00 Uhr findet in Frankfurt eine außerordentliche Verwaltungsratssitzung der Deka statt. Auf dieser sollen die Gesellschafter der DekaBank über die weiteren Schritte zur Stabilisierung des Deka Immobilienfonds entscheiden. Im Vordergrund steht dabei der Aufkauf von Fondsanteilen durch Sparkassen und Landesbanken sowie die DekaBank selbst. Die DekaBank hat bereits neben knapp 700 Millionen Euro Kredit an den Fonds (Stand Ende September) für 200 Millionen Anteile in den Eigenbestand übernommen. Den Sparkassen soll auch durch Zusatzprovisionen die Übernahme von Fondsanteilen (Depot A) schmackhaft gemacht werden.
      Außerdem überlegt derzeit die DekaBank 50 Prozent der Flächen im Frankfurter Skyper anzumieten. Dieses Objekt ist weitgehend unvermietet und könnte dadurch stabilisiert werden. Allerdings ist davon kurzfristig wenig zu erwarten, da noch laufende Mietverträge in anderen Objekten bestehen. Vermieden werden soll unbedingt eine weitere Finanzierung von Fondsimmobilien, da dadurch die Performance des Fonds belastet werden würde. Welche personellen Konsequenzen sich eventuell ergeben, wird die DekaBank in einer für 19.00 Uhr anberaumten Pressekonferenz bekannt geben.

      Offene Fragen. Wie schon in der Vergangenheit ist die Kommunikationsstrategie der Deka nicht nachvollziehbar. Anstatt die angestrebten Schritte offen zu kommunizieren, musste sich das fondstelegramm die Unterlagen über viele Ecken besorgen. Doch warum wird nicht der Verkauf von Objekten an Dritte versucht? Die Liegenschaften sind doch alle von den Sachverständigen aktuell bewertet. Oder sind diese Werte nicht am Markt erzielbar? Nur so ist erklärbar, warum diese Alternative nicht angedacht wird. Dafür spricht auch ganz klar, dass die deutschen Immobilien in den vergangenen vier Geschäftsjahren insgesamt aufgewertet wurden. Denn das ist kein Spiegelbild des stark gefallenen Marktes.
      Außerdem ist die Finanzierung von Fondsimmobilien bei dem derzeitigen Zinsniveau nicht belastend. Profis setzen ständig Fremdkapital ein, um über den positiven Leverage-Effekt die Performance des Eigenkapitals zu verbesseren. Sind die Mietrenditen so schlecht, dass sie unter den aktuellen Bestkonditionen für erstrangig abgesichertes Fremdkapital liegen? Wenn ja, ist dies ein eindeutiger Beleg für Fehlbewertungen bei den Objekten. Und Luft für weitere Kreditaufnahmen wäre noch genügend vorhanden. Angeblich lag die Finanzierungsquote beim Deka-Immobilienfonds per Ende September bei rund 20 Prozent.

      Mittelabflüsse September. Aus inoffiziellen Quellen hat das fondstelegramm die Mittelzuflüsse für September erhalten. So wurden angeblich "nur" 346 Millionen Euro aus dem Deka-Immobilienfonds abgezogen. Unter Berücksichtigung der Zuflüsse in Höhe von 104 Millionen betrug der Nettoabluss bei dem immer noch 5,6 Milliarden Euro schweren Fonds also gerade mal 242 Millionen Euro. Ob und wie darin aber Stützungskäufe durch die DekaBank (sie hält mittlerweile Anteile im Wert von rund 200 Millionen Euro) oder andere Insitute aus der S-Finanzgruppe enthalten sind, ist nicht bekannt. Bei den beiden anderen Immobilienfonds der Deka haben Anleger ebenfalls Mittel abgezogen. Der Deka-ImmobilienEuropa verlor Netto 163 Millionen Euro und der Deka-ImmobilienGlobal 52 Millionen Euro.

      Ergebnis. Bisher ist außer Unsicherheit wenig produziert worden. Seit gestern ist der frühere Leiter der Pressestelle der HypoVereinsbank als Berater verpflichtet worden. Ob allerdings Thomas Pfaff die nötigen Schritte einleiten kann, ist unklar. Denn nur Fakten, absolute Transparenz und Ehrlichkeit können jetzt noch helfen, das gestörte Anlegervertrauen wieder zu gewinnen. Und dazu sind schmerzhafte Entscheidungen notwendig.
      Avatar
      schrieb am 13.10.04 16:45:55
      Beitrag Nr. 36 ()
      Immobilienzeitung 13.10.04

      Die im Zusammenhang mit der Frankfurter Korruptionsaffäre festgenommenen Michael Koch (ehemals Deka Immobilien Investment) und Gernot Gaulke (Project-Construct) sind wieder auf freiem Fuß. Das bestätigte die Frankfurter Staatsanwaltschaft. Zurzeit sitze nur noch eine Person in Haft, hieß es. Wer das sei, wurde nicht gesagt. Die Staatsanwaltschaft will in der kommenden Woche eine Pressekonferenz zur Korruptionsaffäre geben.
      Avatar
      schrieb am 13.10.04 21:03:11
      Beitrag Nr. 37 ()
      DekaBank: Liquidität des Deka-Immobilienfonds `dauerhaft sichergestellt`
      Mittwoch 13. Oktober 2004, 20:38 Uhr



      FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Liquidität des Deka-Immobilienfonds ist nach Aussage der DekaBank "dauerhaft sichergestellt". Die Bank könne "unbegrenzt Anteilsscheine des Fonds in den eigenen Bestand übernehmen", sagte der Verwaltungsratsvorsitzende der DekaBank und Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, Dietrich H. Hoppenstedt, am Mittwochabend in Frankfurt. Die DekaBank sei stark genug, um diese Anteilsübernahme "jederzeit durchführen und verkraften zu können".
      Gleichzeitig betonte er, dass die Eigner "uneingeschränkt" hinter den Deka Immobilienfonds stehen. Eigner sind die Sparkassen und elf Landesbanken./mw/zb
      Avatar
      schrieb am 14.10.04 17:20:47
      Beitrag Nr. 38 ()
      ftd.de, Do, 14.10.2004, 17:00
      Immobilien: Mit Panikmache ist niemandem gedient
      Von Miriam Beul

      Experten warnen vor übereilten Verkäufen bei offenen Immobilienfonds. Anleger sollten langfristig investiert bleiben.

      Die offenen Immobilienfonds waren die Gewinner der Börsenflaute, etliche Sparmilliarden flossen den großen Gesellschaften in den vergangenen zwei Jahren zu. Doch nun geht die Angst um. Die Schieflage des Deka-Immobilienfonds, die spärliche Kommunikation seitens der Initiatoren und milliardenschwere Mittelabflüsse haben eine ganze Branche in Misskredit gebracht. Man befürchtet einen Schneeballeffekt.

      "Es stimmt nicht ganz, wenn man sagt, dass die Anleger aus den offenen Immobilienfonds flüchten. Für die hohen Mittelabflüsse sind in erster Linie die Anlageberater von Banken und freien Vertrieben verantwortlich", sagt Peter Pilz, Leiter Investment bei Cushman & Wakefield Healey & Baker in Frankfurt. Die großen Fondsinitiatoren hätten auf den schwachen deutschen Arbeitsmarkt und den massiven Anstieg der Büroflächenleerstände reagiert und neue europäische sowie global ausgerichtete Fonds aufgelegt. In diese sollte aber ebenfalls Kapital fließen.


      "Wenn sich aber partout kein Neugeschäft generieren lässt, dann nimmt man eben Geld aus bestehenden Fonds", sagt ein Analyst bei der Allianz Dresdner Immobiliengruppe. So zogen die Anlageberater und Vermögensverwalter dem Deka-Immobilienfonds mit Schwerpunkt Deutschland von Januar bis August 1,22 Mrd. Euro ab. In die beiden neuen offenen Fonds - Deka-Immobilien Europa und Deka-Immobilien Global - hingegen pumpten sie im gleichen Zeitraum 1,32 Mrd. Euro hinein - und kassierten dafür auch ordentlich Provisionen.

      Die Renditen fallen: Offene Fonds mit Zielmarkt Deutschland
      Mittelabflüsse hatten auch Fonds der Commerzbank, der Deutschen Bank, der Dresdner Bank und der Volks- und Raiffeisenbanken zu verzeichnen. Mit ähnlicher Tendenz: weg aus Deutschland. Aber auch hier fanden Umschichtungen im großen Stil statt. Das heißt: Geld ist immer noch in großen Mengen vorhanden. Dies belegen auch die hohen Liquiditätsquoten, die gerade Immobilienfonds mit Anlageschwerpunkt Deutschland vorweisen können. Sie liegt bei den meisten dieser Fonds jenseits der gesetzlich vorgeschriebenen Mindestquote von fünf Prozent, die - das zeigt die aktuelle Situation - ohnehin unzureichend ist, sollten mehr als zehn Prozent der Anleger auf einmal ihre Einlagen zurückfordern.
      Das Geld soll in Ruhe arbeiten
      Somit liegt der Gedanke nahe, dass die Privatanleger noch am wenigsten für die enormen Kapitalbewegungen können. Möglicherweise wissen sie gar nichts davon. Denn: Der typische Immobilienfondszeichner möchte, dass sein Geld in Ruhe arbeitet. Er schaut nicht wie ein Aktieninhaber täglich auf die Performance.

      Tut er es doch, dann sollte er seine Prospekte zumindest auf folgende Aspekte hin abklopfen: Wie sieht die Leerstandsrate im Portfolio aus? Und: Ist das Geld in einem Immobilienfonds investiert, der überwiegend in Deutschland angesiedelte Objekte im Bestand hat? Wenn ja, muss er sich auf eine verhältnismäßig geringe Verzinsung seines Kapitals einstellen. Grund: Gerade Bürogebäude, unter den Nutzungsarten der Fondsobjekte mit Abstand führend, wurden aber auf Grund der schlechten Vermietungslage auf dem deutschen Markt in den vergangenen Jahren permanent abgewertet. Das schmälert die Performance der Fonds und somit die Ausschüttung für die Anleger. "Wir hatten Objekte, die innerhalb eines Jahres um 15 Prozent im Wert gesunken sind", berichtet Gernot Archner, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Immobilien-Investment-Sachverständigen. Wertberichtigungen sind die Folge.

      Zyklen im Immobilienmarkt
      Dennoch warnen Experten vor Panikverkäufen. "Verlangen mehr als zehn Prozent der Anleger ihr Geld zurück, könnte eine Lawine losgetreten werden", meint der Analyst Stefan Loipfinger. Die Flucht aus deutschen Immobilien bedeutet im Umkehrschluss, dass Bürohäuser, Shoppingzentren und Logistikparks in London, Mailand, Warschau oder Tokio momentan lukrativer sind.

      Doch wer kann mit Sicherheit vorhersagen, dass die europäischen oder anderen internationalen Immobilienmärkte den Fonds und ihren Anteilseignern langfristig wirklich höhere und stabilere Einnahmen garantieren werden? "Im Sinne der Anleger ist aber eine Diversifizierung immer die beste Strategie. Immobilienmärkte unterliegen Zyklen. Objekte, die sich in Märkten mit abflachendem Zyklus befinden, können somit durch Immobilien in ertragsstarken Märkten aufgefangen werden", sagt Ignaz Trombello, geschäftsführender Gesellschafter der Düsseldorfer Immobilienberatung Trombello Kölbl.
      Avatar
      schrieb am 19.10.04 08:25:39
      Beitrag Nr. 39 ()
      Handelsblatt.com - Unternehmen / Banken + Versicherungen
      Deka feuert Manager der Fonds-Tochter
      Dienstag 19. Oktober 2004, 07:47 Uhr



      Dekabank-Vorstandschef Axel Weber greift bei der angeschlagenen Tochter Deka Immobilien Investment GmbH durch. Auf Drängen des Aufsichtsrats der Tochter trat gestern Nachmittag die dreiköpfige Geschäftsführung mit Willi Alda an der Spitze mit sofortiger Wirkung zurück. Das Unternehmen erklärte, die Manager hätten ihre Informationspflichten gegenüber den Aufsichtsgremien verletzt.

      FRANKFURT/M. Damit werden bei der Immobilien- Tochter bereits zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit personelle Konsequenzen gezogen. Ende August hatte sich sich die Deka schon von Geschäftsführer Michael Koch wegen des Verdachts von Unregelmäßigkeiten getrennt. Koch soll in den Frankfurter Korruptionsskandal im Immobilienmarkt verwickelt sein. Der Deka-Immobilienfonds büßte durch die Affäre und durch hohe Leerstände bei Büroimmobilien Anlegervertrauen ein. Nach Anteilsrückgaben in Milliardenhöhe war der Fonds in eine Liquiditätskrise geraten.

      Anlass für den Rauswurf der Geschäftsführer bei der Tochter sei das Zurückhalten von Informationen über die um 512 Mill. Euro gesunkenen Verkehrswerte der Immobilien gewesen. Bereits im April dieses Jahres sollen die Manager über die Wertkorrekturen informiert gewesen sein. Jedoch habe man weder den Deka-Vorstand noch den Aufsichtsrat der Tochter informiert. Der Vorgang ist im Rahmen der Sonderprüfung durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte & Touche aufgedeckt worden. Weber selbst soll erst am vergangenen Freitagabend von der Vertuschung erfahren haben. Weber sah daraufhin die Vertrauensbasis als zerrüttet an. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) sei über die Vorgänge informiert, hieß es weiter.

      Neben Alda als Vorsitzendem der Geschäftsführung nehmen auch der stellvertretende Vorsitzende Andreas Schreurs und Chef-Controller Jochen Ackermann ihren Hut. Zum neuen Geschäftsführer wurde Rainer Mach bestellt, der dem Verwaltungsrat der Luxemburger Deka- bank-Tochter angehört.

      Wenn das endgültige Sondergutachten in zwei bis drei Wochen steht, erwartet Weber von der neuen Führung des Fonds einen einschneidenden Maßnahmenkatalog, um die Immobilien-Tochter wieder in ruhigeres Fahrwasser steuern zu können. Unter anderem werden klare Zielvorgaben für die Wertentwicklung erwartet. Die Rendite des deutschen Immobilienfonds liegt aktuell bei nur 1,1 Prozent und sinkt im nächsten Jahr auf einen Wert von 0,81 Prozent. Darin spiegelt sich die schon bekannte Wertkorrektur der Sonderprüfung wider. Über die Anmietung eigener Objekte des Fonds durch den Mutterkonzern und über Verkäufe soll die Rendite aber im Geschäftsjahr 2004/2005 einen Wert von über zwei Prozent erreichen. Außerdem will Weber auf umfassende Transparenz im Fonds pochen. Als dritte Maßnahme fordert der Dekabank-Chef eine „Schärfung der Zielgruppenpräferenz“. Die Fondsanteile sollen nicht mehr an Anleger gehen, die nur kurzfristige Geldanlagen für „vagabundierendes Kapital“ suchen.

      Die Dekabank hatte nach einer Reihe von Krisensitzungen am vergangenen Mittwoch darüber informiert, dass sie Anteile von Anlegern in unbegrenzter Höhe zurücknehme. Damit hatte sie die Lage vorerst beruhigen können. Die Dekabank gehört je zur Hälfte den Sparkassen und Landesbanken. Sie ist der zentrale Fondsdienstleister des öffentlich-rechtlichen Bankenlagers.

      In den Mittelpunkt der Affäre rückt jetzt der geschasste Immobilien-Chef Alda. Von der Immobilienabteilung des Autobauers Porsche kommend, heuerte Alda 1992 bei einer Vorläufergesellschaft der heutigen Deka Immobilien Investment an, wechselte 1993 in die Geschäftsführung und übernahm 1998 deren Leitung. Mit der Entlassung aus der Geschäftsführung der Deka Immobilien Investment dürfte Alda gleichzeitig seine Vorstandsmitgliedschaft im Fonds-Branchenverband BVI verlieren. Er war dort für die offenen Immobilienfonds zuständig. Alda sei „meinungsbildend“ gewesen, sagte ein BVI-Sprecher zu seiner bisherigen Rolle in der Branche.

      http://de.biz.yahoo.com/041019/299/496wf.html

      Wertentwicklung Marke Comroad:rolleyes:

      Avatar
      schrieb am 20.10.04 18:10:35
      Beitrag Nr. 40 ()
      Die DEKA will demnächst einige ihrer Fonds schließen.
      Wer hat hierzu bereits die Namen der Fonds?
      Avatar
      schrieb am 20.10.04 18:52:23
      Beitrag Nr. 41 ()
      # 40
      meine Annahme, wahrscheinlich eher Zusammenführung von Fonds.
      Zum Beispiel Deka Immobilienfonds, welcher in Deutschland anlegt, mit dem Deka Immobilienfonds Europa.
      Avatar
      schrieb am 20.10.04 18:58:49
      Beitrag Nr. 42 ()
      Mein Sparkassenmensch hat mich eben angerufen.
      Er hat von Schließung gesprochen und schickt mit eine Liste der betroffenen Fonds zu.
      Avatar
      schrieb am 20.10.04 19:09:44
      Beitrag Nr. 43 ()
      wellen

      nicht nur die deka schliesst fonds.

      du bekommst von deinem berater eine liste von volumenschwachen fonds und alternativen in die du kostenfrei tauschen kannst. willst du nicht tauschen bekommst dein geld (aktueller kurs)
      Avatar
      schrieb am 20.10.04 19:10:15
      Beitrag Nr. 44 ()
      dann gib mal Info, wenn Du mehr erfahren hast.
      Avatar
      schrieb am 20.10.04 19:42:30
      Beitrag Nr. 45 ()
      zb deka lifestyle

      Fondsphilosophie
      Eine international weit gestreute Mischung aus besonders aussichtsreicher Aktien der Unterhaltungs-, Freizeit- und Konsumbranche bildet ein interessantes, risikodiversifiziertes Portefeuille. Die Gesellschaften, díe von dem Trend zu einer immer stärkeren Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen, die das Leben interessanter und angenehmer machen, profitieren, besitzen auf mittlere bis lange Sicht gute Chancen auf überdurchschnittliche Umsätze und Erlöse. Steigende Einkommen und ein wachsender Stellenwert der Freizeit bilden die Basis für einen Aufschwung entsprechender Titel.

      Bitte beachten Sie, dass dieser Fonds zum 31. Dezember 2004 aufgelöst wird.
      Die Ausgabe von Anteilen wird am 30. September 2004 eingestellt.

      http://www.deka.de/de/index.html?deka=1&
      Avatar
      schrieb am 30.10.04 23:00:23
      Beitrag Nr. 46 ()
      Maßnahmen zur Neuausrichtung der Produktpalette


      1. Fondsliquidationen



      Fondsname Liquidationsdatum * Umtaussch geplant in ...**



      Deka Team- Global Enterprises 31.12.2004* Deka Team- GlobalSelect**
      (automatischer Tausch)

      Deka-Team-Global-Potential
      31.12.2004*
      Deka-Team-GlobalSelect** (Umtauschempfehlung)


      Deka-Italien 31.12.2004* Deka-Euro-Stocks**
      (automatischer Tausch)


      Deka-Frankreich 31.12.2004* Deka-Euro-Stocks**
      (automatischer Tausch)


      Deka-Benelux 31.12.2004* Deka-Euro-Stocks**
      (automatischer Tausch)


      Deka-Logistik offen* Deka-Basisindustrie**


      Deka-Internet offen* Deka-Technologie**


      Deka-Life-Style 31.12.2004* Deka-Team-GlobalSelect**
      (Umtauschempfehlung)


      Deka Bund +S 5-8 offen* Deka Bund + S 3-7 **




      * Das Datum der Umsetzung gilt vorbehaltlich der aufsichtsrechtlichen Genehmigungen
      ** Ein Tausch erfolgt immer in der gleichen Anteilsklasse (Bsp.: Deka-Team-GlobalEnterprises CF in Deka
      Team GlobalSelect CF bzw. Deka-Team-GlobalEnterprises TF in Deka Team-GlobalSelect TF)
      Es handelt sich hierbei um geplante Umtauschmaßnahmen, bei denen es aufgrund rechtlicher Aspekte evtl. zu
      Veränderungen kommen kann.

      Bei allen Fonds erfolgt die Einstellung der Anteilsausgabe
      am 30.09.2004 *
      Avatar
      schrieb am 31.10.04 11:54:19
      Beitrag Nr. 47 ()
      @azureal

      Kleine Frage

      Was kann eine Übertragung der Anteile vom Deka Internet TF
      in den Deka Technologie TF für den kurzfristigen Kursverlauf eigentlich bedeuten?

      Es vergrössert sich doch hierbei das Fonsvolumen - hätte das unter Umständen vieleicht positive Auswirkungen auf den Kurs?

      Sieht man sich den Langfristchart des Technologie TF Fonds an, so ist er für den Anleger eine reine Kathastrophe gewesen.

      Nur der agierende Käufer konnte kurzfristige Gewinne mitnehmen. Er muß hierzu nur gehandelt werden wie eine Aktie.
      Da bei der TF Version weder Ausgabeaufschlag noch Orderkosten anfallen ( wenn du ein Depot bei der DEKA hast)
      kann das durchaus gemacht werden, weil eben schon mal das Risiko eines grösseren Minus bei einem Fonds geringer ist als bei einem Einzelwert. Die durschnittliche tägliche Schwankung ist im Moment nicht hoch.
      So sind bei einem Einsatz von 50.000 Euro durchaus schöne Gewinne drin - bei entsprechender Nutzung von Aufwärtstrends - versteht sich.
      Avatar
      schrieb am 31.10.04 14:27:43
      Beitrag Nr. 48 ()
      Alles kein Grund um das Thema zu wechseln:laugh:

      Offene Immofonds leben in ihren Fiktivbewertungsrealitäten und für die Kundschaft ist das ein durchaus netter Zug;) die Baisse ging klar an Kursen vorbei:eek: vgl. das stetig steigende Bildle in #3 und doch ist sie auf den Märkten real. Da ich die Argumentation von sgeler nicht teile, der in meinen Augen gestellte Kurse mit Inventarwert verwechselt:eek: eröffnet sich die klare Chance auf Verkäufe dieser künstlich gehaltenen Blase.

      Das hier ist wie ein Angebot an Allianz oder MUV Aktionäre noch zu 300€ zu verkaufen:cry: Diese ganzen Immobilien braucht die Menschheit in der aktuellen Lage noch weniger als abgestandenes Bier.

      Oder nicht:confused:
      Avatar
      schrieb am 31.10.04 20:18:16
      Beitrag Nr. 49 ()
      # wellen

      Sorry, da muss ich leider passen.

      Würde ich aber gern bei Gelegenheit mal recherchieren

      Gruss Azul
      Avatar
      schrieb am 08.11.04 00:52:47
      Beitrag Nr. 50 ()
      KanAm statt Deka: Gesellschaft profitiert von Fonds-Diskussionen
      Berlin - Die Fondsgesellschaft KanAm scheint von der anhaltenden Diskussion über die offenen Immobilienfonds mit Anlageschwerpunkt Deutschland deutlich zu profitieren. Während etwa der Deka-Immobilienfonds unter dramatisch hohen Mittelabflüssen leidet, hat der KanAm Grundinvest Fonds - der vorrangig in den europäischen Metropolen investiert ist - mit knapp 130 Mio. Euro Mittelzufluß allein im Oktober sein bisher stärkstes Vertriebsergebnis im ganzen Jahresverlauf 2004 verzeichnet.


      Nach Angaben der Gesellschaft steckten Anleger seit Jahresbeginn somit insgesamt 886,5 Mio. Euro in die beiden offenen Fonds KanAm Grundinvest und US-Grundinvest. "Wir werden mit dem Grundinvest auch in diesem Jahr wieder eine Performance von rund sieben Prozent erreichen", sagt KanAm-Sprecher Michael Birnbaum.


      Der Grundinvest Fonds wurde vor drei Jahren aufgelegt und verfügt mittlerweile über ein Volumen von 1,76 Mrd. Euro. Der US-Grundinvest besteht erst seit knapp 18 Monaten, hat ein Investitionsvolumen von 475 Mio. Dollar und weist eine aktuelle Rendite von rund acht Prozent auf. Ab 2005 startet KanAm einen neuen Spezial-Grundinvest Fonds für institutionelle Anleger, der ebenfalls in Büroimmobilien in Europa und USA investieren wird. ru

      Die Welt-Artikel erschienen am Mo, 8. November 2004
      Avatar
      schrieb am 08.11.04 12:51:25
      Beitrag Nr. 51 ()
      IW-Magazin-Newsletter, 05.11.2004

      Nach Informationen der Tageszeitung "Die Welt" soll der frühere
      Difa-Geschäftsführer Jürgen Ehrlich Berater der Deka Immobilien
      Investmentgesellschaft werden und dabei helfen, den notleidenden
      Deutschland-Fonds wieder flott zu machen. Neuer Geschäftsführer für den
      internationalen Bereich der Deka-Immobilien soll Johannes Haug werden, der
      bisher für den Auslandsfonds Deka Global verantwortlich zeichnete. Für den
      Deutschland-Bereich werde noch ein weiterer Geschäftsführer gesucht.
      Avatar
      schrieb am 10.11.04 16:58:36
      Beitrag Nr. 52 ()
      Fondtelegramm 10.11.04

      Der Damm ist endgültig gebrochen
      Vier Fondsgesellschaften kündigen eine Transparenz-Initiative an
      Presseinformation. Die Commerz Grundbesitz, die DEGI Deutsche Gesellschaft für Immobilienfonds, die DEKA Immobilien Investment und die DIFA Deutsche Immobilienfonds AG haben vor wenigen Minuten eine Presseinformation über eine gemeinsame Transparenz-Initiative verteilt. Alle vier haben sich verpflichtet, zukünftig eine Reihe von zusätzlichen Informationen für ihre offenen Immobilienfonds zur Verfügung zu stellen. Damit trennt sich ganz klar die Spreu vom Weizen, obwohl nur vier der derzeit 16 Gesellschaften an der Initiative beteiligt sind. Denn diese vier vereinen per Ende September mit deren Fonds ein Marktvolumen von 52,3 Milliarden Euro, was 59,2 Prozent des Gesamtmarktes entspricht.

      Informationstiefe. Im Wesentlichen soll durch die Zusatzdaten eine bessere Vergleichbarkeit der Fonds hergestellt werden. Dazu werden die Ergebiskomponenten der Fondsrendite nach einzelnen Ländern beziehungsweise Regionen abgebildet. Auf Länderebene werden auch die kumulierten Verkehrswerte mit den Mieten und Renditen aufgezeigt. Auch die Vermietungsquoten und die Mietvertraglaufzeiten werden nicht mehr auf Fondsebene, sondern auf Länderebene dargestellt. Nicht realisierte Wertveränderungen, die bisher ebenfalls nur für das Gesamtportfolio dargestellt werden, sollen genauer aufgeschlüsselt werden. Bei den Fremdkapitalquoten und den Währungsrisiken sind ebenfalls Verbesserungen geplant. Und die Verschleierung von Zahlen bei über Beteiligungen gehaltenen Liegenschaften wird ebenso beseitigt wie die bisher nicht ausgewiesenen Risiken aus latenten Steuern. Als letzer Punkt auf der Liste werden zukünftig noch Liquiditätsanlagen über Wertpapier-Spezialfonds im Hinblick auf Laufzeiten und Einzelergebnisse aufgeschlüsselt.

      Zeitplan. Die Umsetzung der Maßnahmen soll zügig erfolgen. Dazu werden die Fonds noch in diesem Jahr die ersten detaillierten Informationen zur Verfügung stellen. Was genau damit gemeint ist, bleibt aber offen. Die komplette Auflistung wird spätestens in den Rechenschaftsberichten 2005 umgesetzt, was aber bei einigen Fonds bedeuten könnte, dass noch ein Jahr vergehen würde.

      Rating-Agenturen. Insgesamt ist die Informationstiefe noch lange nicht ausreichend, um eine detaillierte Bewertung der einzelnen Fonds vorzunehmen. In diesem ersten Schritt wollten die vier Gesellschaften aber noch nicht die zum Beispiel auch vom fondstelegramm mit den "10 Geboten für mehr Transparenz" geforderten Daten liefern. Um aber trotzdem für Analysten eine notwendige Informationstiefe zu schaffen, werden zukünftig anfragenden Rating-Agenturen auch Einzelobjektdaten geliefert. Auf Nachfrage wurde dann erklärt, dass damit nicht nur unkritische Agenturen gemeint sind, sondern alle "qualifizierten" Nachfrager. Es soll damit bewusst eine Meinungsvielfalt geschaffen werden.

      Ergebnis. Offensichtlich haben die schmerzhaften aktuellen Entwicklungen schon so weh getan, dass nun endlich ein Schritt zu mehr Transparenz angekündigt wird. Allerdings sind viele Details noch etwas unklar, so dass es interessant bleibt, wann was genau umgesetzt wird. Viel spannender bleibt aber die Frage, wie sich die zwölf anderen Fondsgesellschaften verhalten werden. So richten sich viele Blicke auf die Deutsche Bank, die unter dem im Sommer ausgeschiedenen Geschäftsführer Walter Klug bisher als Vorreiter in Sachen Transparenz galt. Warum hat sie sich dieser Initiative nicht angeschlossen? Sollte sie das in den nächsten Tagen nachholen, würde sich die Marktdurchdringung auf über 70 Prozent erhöhen. Aber unabhängig davon wird es immer enger für die bekannten Blockierer, die auch auf Ebene des Bundesverbandes BVI jeglichen Fortschritt seit Jahren verhindern. Zu ihnen zählen so bekannte Namen wie die langjährige Ausschussvorsitzende Barbara Knoflach von der SEB oder die beiden Münchner Gesellschaften KanAm und iii.

      Bisher wurde immer nur der kleinste gemeinsame Nenner umgesetzt. Jetzt wurde endlich die harte Front aufgebrochen, weshalb die zurückbleibenden Gesellschaften in Zugzwang kommen.
      Avatar
      schrieb am 11.11.04 11:38:40
      Beitrag Nr. 53 ()
      hallo friseuse

      welcher argumentation von mir folgst du nicht?

      "Da ich die Argumentation von sgeler nicht teile, der in meinen Augen gestellte Kurse mit Inventarwert verwechselt eröffnet sich die klare Chance auf Verkäufe dieser künstlich gehaltenen Blase."

      und sag mir bitte wie du den immobilienmarkt shorten willst?

      gruß
      sgeler
      Avatar
      schrieb am 12.11.04 13:56:00
      Beitrag Nr. 54 ()
      sgeler:rolleyes:

      ich find die Bezugsargumentation gerade nicht :laugh: Shortmöglichkeiten kenne ich auch nicht.

      Was bleibt sind Fiktivbewertungen, dabei schreibt selbst Munich Re Immobilien ab. Der neue Spargeiz kommt halt nicht gut, dabei freut sich der Eichel doch so schön und alle Lemmings ihm nach:laugh: Flucht nach Spanien, GB oder Amerika kann es in den Produkten auch nicht sein.

      Irgendwas wird das schon werden.

      Time will tell
      Avatar
      schrieb am 12.11.04 15:38:20
      Beitrag Nr. 55 ()
      friseuse

      vielleicht solltest du die entsprechenden banken mal unter die lupe nehmen wg short möglichkeiten :D

      wer ist denn ganz groß im finanzieren von immobilien?

      ich denke in amiland kann die blase noch schneller platzen (da sind ja selbst die wohnimmos irrwitzig teuer)

      nice we

      sgeler
      Avatar
      schrieb am 16.11.04 21:43:32
      Beitrag Nr. 56 ()
      HANDELSBLATT, Dienstag, 16. November 2004, 17:42 Uhr

      Reaktion auf die Führungskrise

      Deka Immobilien bekommt neuen Chef

      Als Reaktion auf ihre Führungskrise hat die Deka-Tochter Deka Immobilien Investment Johannes Haug zum neuen stellvertretenden Geschäftsführer ernannt.

      HB FRANKFURT. Der 46-Jährige, der bisher den Marktbereich International verantwortet hat, trete seinen neuen Posten mit sofortiger Wirkung an und werde künftig das Auslandsgeschäft leiten, teilte die DekaBank, der Fondsdienstleister der Sparkassengruppe, am Dienstag mit. Fritz Oelrich, der den Stellvertreterposten als Interimslösung ausgeübt hatte, werde wieder Vorsitzender des Aufsichtsrates der krisengeschüttelten Deka-Tochter. Eine Sprecherin der DekaBank ergänzte, die Geschäftsführung der Tochter solle in den nächsten Wochen weiter aufgestockt werden, auf mindestens eine zusätzliche Führungskraft.

      Mitte Oktober musste die dreiköpfige Geschäftsführung der Deka Immobilien Investment um Ex-Chef Willi Alda zurücktreten. Damit hatte die DekaBank die Konsequenzen aus ihren Problemen mit dem auf Deutschland ausgerichteten offenen Immobilienfonds gezogen, bei dem die Anleger seit Jahresbeginn Gelder in Milliardenhöhe abgezogen haben. Die Geschäftsleitung hatte konkrete Erkenntnisse zu niedrigeren Immobilienwerten nicht an den Aufsichtsrat oder den Deka-Vorstand weitergegeben. Zum neuen Chef der Deka Immobilien Investment war Rainer Mach gekürt worden, der vorher geschäftsführendes Verwaltungsratsmitglied der DekaBank in Luxemburg war.

      Der ihn nun unterstützende Haug ist seit März 1999 bei der Deka Immobilien und war am Aufbau des Immobilienportfolios in Großbritannien und den USA maßgeblich beteiligt. Zudem arbeitete er am Markteintritt der Deka in Australien, Japan und Südkorea.

      Hauptaufgabe der neuen Geschäftsführung wird es sein, das verloren gegangene Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen. Früheren Angaben zufolge soll die Geschäftsführung einen Maßnahmenkatalog erarbeiten, mit dem der auf Deutschland ausgerichtete Fonds transparenter und die Investmentprozesse effizienter werden. Denn die Probleme der DekaBank sind noch immer nicht ausgestanden. Im Oktober musste das Institut beim Immobilienfonds erneut hohe Abflüsse hinnehmen - 646 Mill. €.
      Avatar
      schrieb am 31.12.04 14:27:44
      Beitrag Nr. 57 ()
      Avatar
      schrieb am 03.01.05 16:38:00
      Beitrag Nr. 58 ()
      Wann bricht die Bewertungswelle:confused:
      Avatar
      schrieb am 09.01.05 13:39:13
      Beitrag Nr. 59 ()
      Ich würde den Dekamüll immer noch verkaufen:eek:

      Bevor an eine Wertsteigerung zu denken sein könnte:rolleyes: sollten reale Werte sich realen Rücknahmepreisen angleichen. Das ist eine Blase, künstlich, fiktiv:rolleyes:

      Avatar
      schrieb am 25.01.05 14:20:59
      Beitrag Nr. 60 ()
      Di, 25. Januar 2005 | 14:15 Uhr [versenden] [drucken] [zurück]



      H.Aschoff
      Autor: Heiko Aschoff
      14:15 | 25.01.05


      Knapp am Crash vorbei...

      Die Gefahr ist noch nicht gebannt! Nur das beherzte Eingreifen führender Persönlichkeiten hinter den gläsernen Finanzfassaden konnte Schlimmeres verhindern.

      Ein großer Immobilienfonds war ins Trudeln geraten und drohte eine ganze Branche in die Tiefe zu ziehen: Unlautere Machenschaften in erschreckenden Dimensionen, illegale Absprachen und ein schwieriger werdendes Marktumfeld hätten beinahe eine Abwärtsspirale in Gang gesetzt, die am Finanzplatz Deutschland zu einem Kollaps hätte führen können – mit internationalen Auswirkungen.

      Wie gut die Mächtigen hinter den Kulissen agiert haben, sieht man an der fehlenden öffentlichen Aufmerksamkeit. Die Geschäfte laufen weiter – ohne große Aufregung. Zwar rollten ein paar Köpfe und die Mitgliedsbanken wurden zu „Stützungskäufen“ ermuntert, dennoch besteht das Kernproblem weiterhin: Immobilienfonds – auch offene – können aktuell größere Mittelrückflüsse kaum verkraften.

      Rückflüsse führen letztendlich (nach dem Abschöpfen der Liquiditätsreserve) zu Immobilienverkäufen in einem schwierigen Marktumfeld. Viele Objekte sind nur auf dem Papier so wertvoll, aber in bar sieht es anders aus...

      Jetzt rächen sich die teuren Neuerwerbungen der letzten Jahre, als Gelder verschreckter Aktionäre in die vermeintlich sicheren Häfen flüchteten.


      ...
      Avatar
      schrieb am 27.01.05 16:22:47
      Beitrag Nr. 61 ()
      24.01.2005 Immobilienzeitung

      RICS fordert Neuorientierung in der deutschen Wertermittlungspraxis :D

      Der Deutsche Verband der Royal Institution of Chartered Surveyors (RICS Deutschland) fordert unter der Führung seines Vorstandes Sascha Hettrich die deutschen Sachverständigen zu einer Neuorientierung in der Wertermittlungspraxis auf. Die jüngsten Entwicklungen der Immobilienmärkte und Wertanpassungen von Immobilienbeständen verunsicherten Anleger auf breiter Front, das Vertrauen in die Immobilie als Anlageobjekt stehe wieder einmal auf dem Prüfstand, heißt es in einer Erklärung des Verbandes. Daher müssten sich die Sachverständigenverbände zu einer gemeinsamen konzertierten Aktion zusammenschließen. Dabei gehe es um drei Hauptpunkte: Die Orientiertung an einer "Bewertung, die das Agieren der Akteure im An- und Verkauf widerspiegelt", einen "sachlich-souveränen Umgang mit Verkehrswerten", bei dem Korrekturen nach oben und unten entsprechend dem Marktgeschehen "als üblich und normal gelten" sowie eine Transparenzoffensive mit einem verbesserten fachlichen Austausch von Transaktionsdaten zum Marktgeschehen.
      Avatar
      schrieb am 27.01.05 17:29:17
      Beitrag Nr. 62 ()
      Also weiter STRONG SELL:eek:
      Avatar
      schrieb am 28.02.05 08:26:21
      Beitrag Nr. 63 ()
      Immobilienbranche kämpft um Vertrauen
      Leerstände, sinkende Mieten und der Deka-Skandal - Anleger wenden sich von geschlossenen Fonds ab

      von Martin Witt

      Die über Jahrzehnte von der Anlegergunst verwöhnten offenen Immobilienfonds haben im Jahr 2004 ein Tal der Tränen hinter sich gelassen. Mittelabflüsse in Milliardenhöhe machen der einst als "sicherer Hafen" geltenden Asset-Klasse schwer zu schaffen - ein Ende ist vorerst nicht absehbar. Neben den schon seit längerer Zeit schwelenden substantiellen Problemen eines übersättigten deutschen Immobilienmarktes, bedingt durch ein strukturelles Überangebot an Mietflächen und gleichzeitig schwächelnder Konjunktur, kommen nun noch die Langzeitfolgen des Frankfurter Immobilienskandals hinzu.

      Allen Fondsgesellschaften voran ist es die Sparkassen-Tochter Deka Immobilien Investment, die mit Negativschlagzeilen von sich reden macht. Aus dem Korruptionsskandal um Manager Michael Koch vergangenen Herbst zieht man scheinbar keine Konsequenz: Das Fondsmanagement hat weiter freie Hand, wenn es um den Kauf neuer Immobilien geht. Während es bei anderen Häusern gang und gäbe ist, die Geschäfte durch den Aufsichtsrat kontrollieren zu lassen, wird bei der Deka seit 2003 darauf verzichtet - nach wie vor.

      Ein Mitglied des Deka-Aufsichtsrates ist zudem in einen anderen Immobilienskandal verwickelt: Peter Rieck, Vorstandsmitglied der HSH Nordbank (Anteilseigner der Deka) soll von der krisengeschüttelten Agiv Real Estate eine Immobilie deutlich unter Wert erstanden haben. Die HSH Nordbank ist einer der Hauptkreditgeber des insolventen Unternehmens. Rieck saß bis 2003 auch im Agiv-Aufsichtsrat.

      Hinzu kommen die überbewerteten Immobilien, die den Fonds zu schaffen machen. So sind Kurskorrekturen jüngst bei der Fondsgesellschaft Difa notwendig geworden: Die Gesellschaft gab vor wenigen Tagen die Abwertung von 39 ihrer Immobilien bekannt. Der Abschlag beträgt beim "Difa Fonds Nr. 1" mit Schwerpunkt Deutschland 110 Millionen Euro, wodurch die Rendite auf Sicht von einem Jahr (per Ende Januar) auf 0,3 Prozent sinkt.

      Besonders schwer zugesetzt hat der Branche aber der Frankfurter Immobilienskandal. "Der Imageschaden ist tatsächlich groß. Heute haben wir Dominoeffekte, sobald irgendwelche negativen Nachrichten zur Immobilienbranche in der Presse stehen. Die Anleger und Berater sind verunsichert, das ist keine Frage", sagt Alexandra Merz, Mitglied der Geschäftsführung der Scope Group.

      Der Unsicherheits-Auslöser führt zum Herbst 2004 zurück: Damals war der in Deutschland anlegende Deka-Immobilien-Fonds nach drastischen Mittelabflüssen in Liquiditätsnot geraten. Die Rendite brach ein, und die Verwicklung von Michael Koch, Geschäftsführungsmitglied der Investmentgesellschaft, in einen umfangreichen Korruptionsskandal wurde bekannt. Die schmerzliche Folge für die offenen Immobilien-Fonds: Während sie noch im Jahr 2003 Rekordzuflüsse zu verzeichnen hatten, zogen Anleger im vergangenen Jahr massiv Mittel aus den Fonds ab, allen voran aus dem Deka-Immobilienfonds.

      Vier der neun meistverkauften Fonds aller Branchen von Januar bis September 2004 waren Immobilienfonds. Beim Deka-Produkt sind es den Angaben des Bundesverbands Investment und Asset Management zufolge 1,5 Milliarden Euro (per Ende September 2004). Der "Grundbesitz-invest" belegt mit minus einer Milliarde Euro den dritten Platz, "Haus Invest Europa" Platz sieben und der der Difa Deutsche Immobilien Fonds Platz neun.

      Wer jetzt vor der Entscheidung steht, in einen Immobilienfonds anzulegen, wird für Produkte mit Schwerpunkt Deutschland schwer zu begeistern sein - die Marktlage ist vor allem auf dem Büroimmobilien-Sektor angespannt. Für Frankfurt ermittelte der Arbeitskreis Marktanalyse der Gesellschaft für immobilienwirtschaftliche Forschung (gif) zuletzt Leerstandsraten von 18 Prozent.

      Bärbel Schomberg, Chefin der DEGI, zeigt sich dennoch vorsichtig optimistisch: "In Deutschland rechnen wir 2005 mit einer Konsolidierung der Leerstandsquoten, auch weil vom Angebot kein weiter steigender Druck auf die Büroimmobilienmärkte zu erwarten ist." Auch der "Grundwertfonds" der DEGI stand unter Druck, mittlerweile sei jedoch die Trendwende vollzogen: "Mittelaufkommen und Performance sind stabilisiert", so Schomberg.

      Die Fondsbranche arbeitet mit Hochdruck daran, Imageschäden zu beseitigen, das Anlegervertrauen zurückzugewinnen und die Attraktivität ihrer Produkte wieder zu erhöhen. Für Detlev Dietz, Geschäftsführer der Immobilientochter der Commerz Grundbesitzgesellschaft (CGI), stehen die Vorteile dieser Asset-Klasse ohnehin außer Frage: "Untersuchungen belegen, daß von 1976 bis 2004 die jährlichen Wertzuwächse der offenen Fonds im Durchschnitt mehr als das Doppelte der Inflationsrate betragen haben."

      Die ganze Branche will die Transparenz Zug um Zug erhöhen. "Wir haben Anfang November gemeinsam mit drei anderen Fondsgesellschaften eine Transparenz-Initiative gestartet", so Dietz. So sollen Kauf- und Verkaufspreise der Fondsobjekte ausgewiesen werden, die von den Sachverständigen ermittelten nachhaltig erzielbaren Mieten der einzelnen Objekte sowie deren Verkehrswerte. Die Fonds wollen ferner auf Länderebene über die Wertzu- und -abschreibungen ihrer Objekte berichten, über Vermietungsquoten, Mietlaufzeiten, Objektrenditen und Nutzungsarten.

      "Sofern es aufgrund vertraglicher Regelungen oder landesüblicher Gepflogenheiten nicht untersagt ist, werden wir auch Käufer und Verkäufer der Objekte nennen", erläutert Rainer Mach, Mitglied der Geschäftsführung der Deka. Ab diesem Frühjahr sollen in den Halbjahresberichten der Deka zudem zahlreiche weitere Informationen zu finden sein - darunter die tatsächlichen Mieten, Vermietungsquoten, Mietlaufzeiten, Objektrenditen und Nutzungsarten auf Länderebene aggregiert sowie der Ausweis ergebnisschmälernder Ertragsteuern und die Angabe sämtlicher Kosten der Fondsgesellschaft.
      Die Zeichen stehen also auf Transparenz - eine bis dato für offene Immobilienfonds unbekannte Praxis. Die Renditen sind dadurch noch nicht verbessert. Aber der Anleger weiß woran er ist.

      Artikel erschienen am 27. Februar 2005, Die Welt
      Avatar
      schrieb am 04.03.05 11:31:45
      Beitrag Nr. 64 ()
      Immobilien-Fonds
      Spekulationen um Deka-Fonds


      03. März 2005 Erneut sorgt der angeschlagene offene Immobilienfonds der Deka für Aufregung. Gerüchten zufolge will die Fondsgesellschaft der Sparkassen den Fonds komplett liquidieren. :cool:

      Auftrieb erhielten diese Gerüchte am Mittwoch durch ein Interview der "Financial Times Deutschland" mit Deka-Bank-Chef Axel Weber, in dem er im Zusammenhang mit einer Schließung des Fonds zitiert wird, daß er theoretisch nichts ausschließe. Wenn ein Anbieter den Wert bieten würde, der in den Büchern des Fonds stehe, dann werde man mit den Kunden in Kontakt treten und darlegen, daß es eine Möglichkeit gebe, "...das Ganze zu liquidieren", wird Weber zitiert.

      Deka dementiert die Gerüchte

      Zusätzlich beflügelt werden solche Spekulationen durch das Vorhaben der Deka, mehrere abwertungsgefährdete Objekte des Fonds in ein Teilportfolio einzubringen und zu veräußern oder aber in einen Spezialfonds zu überführen. Bisher hat die Deka zwei Objekte aus dem Fonds verkauft, der Verkauf eines weiteren Objektes steht unmittelbar bevor.

      Die Deka hingegen weist die Gerüchte zurück und garantiert laut Aussagen eines Sprechers auch weiterhin jederzeit die Rückgabe der Anteile. Darüber hinaus halte man auch weiterhin am Ziel fest, daß der Fonds im laufenden Jahr eine Rendite von rund zwei Prozent erwirtschaften soll.

      Die Spekulationen um einen Gesamtausverkauf des Fonds entbehren insofern jeglicher Grundlage, als ein Fonds ein Sondervermögen ist und nicht veräußert werden kann - die Fondsgesellschaft ist lediglich der Treuhänder des Fondsvermögens.

      Mittelabflüsse halten in geringeren Umfang an

      Allerdings sind Beobachter bisher davon ausgegangen, daß die Deka den Fonds sanieren und dann möglicherweise mit einem anderen offenen Deka-Immobilienfonds fusionieren werde.

      Insofern werten manche Beobachter alleine die Erwähnung der Möglichkeit der Liquidation als eine neue Qualität im Tauziehen um den Fonds, der auf dem Höhepunkt der Krise täglich Abflüsse in Höhe von fast 50 Millionen Euro verbuchte. Derzeit belaufen sich die Mittelabflüsse des Fonds den Angaben zufolge auf fünf bis sieben Millionen Euro täglich. :eek: Der Fonds hat derzeit noch ein Volumen von rund sechs Milliarden Euro.:eek:


      Text: F.A.Z., 03.03.2005, Nr. 52 / Seite 25
      Avatar
      schrieb am 09.03.05 19:21:46
      Beitrag Nr. 65 ()
      Mittelabflüsse beim notleidenden offenen Deka-Fonds sollen erneut ansteigen

      Frankfurt/Main - Anleger sollen sich in den vergangenen Tagen wieder in stärkerem Umfang von Anteilen des notleidenden Deka-Immobilien-Fonds getrennt haben. Dies verlautet aus Sparkassenkreisen. Ursache seien die jüngsten Äußerungen von Deka-Bank-Chef Axel Weber über einen möglichen Komplettverkauf des gesamten Portfolios, heißt es.

      Der plötzliche Anstieg der Mittelabflüsse direkt nach Webers Erklärung habe Dietrich Hoppenstedt, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), zu seinem Rundschreiben an die Sparkassen-Vorstände am vergangenen Freitag veranlaßt. Darin hatte Hoppenstedt Webers Äußerungen als "nicht sachgerecht" kritisiert. Eine Schließung des Fonds sei nicht geplant, betonte Hoppenstedt, der auch Vorsitzender des Verwaltungsrats der zur Sparkassen-Finanzgruppe zählenden Deka-Bank ist. Thomas Luber, Leiter Kommunikation der Deka-Bank, weist die Darstellung der Sparkassen zurück: "In den vergangenen Tagen gab es keinen außergewöhnlichen Anstieg bei den Mittelabflüssen."

      Weber hatte erklärt, institutionelle Investoren seien interessiert, das gesamte Portfolio des notleidenden Deutschland-Fonds zu erwerben. Manager anderer Fondsgesellschaften bezweifeln dies. Da offene Fonds nur zum Verkehrswert verkaufen dürfen, könne kein Käufer angesichts der derzeitigen Situation auf dem deutschen Immobilienmarkt mit schnellen Gewinnen rechnen. "Opportunity Funds und andere institutionelle Investoren verfolgen jedoch keine langfristige Haltestrategie, sondern suchen nach schnellen Exit-Möglichkeiten", sagt ein Insider.

      Zudem ist ein schneller Verkauf eines gesamten Portfolios unmöglich. "Werden sämtliche Objekte verkauft, muß der Fonds aufgelöst werden", sagt eine Sprecherin der Bankenaufsicht (BaFin). Dies müsse den Anleger zunächst im Jahresbericht angezeigt werden. Danach sei eine Frist von 13 Monaten einzuhalten werden, bevor sämtliche Objekte verkauft werden können.

      Inzwischen hat sich der Aufsichtsrat der Deka-Immobilien entschlossen, von Mitte des Jahres an wieder Immobilienankäufe der Fonds zu kontrollieren. Die Einrichtung eines "Ankaufsüberwachungs-Ausschusses aus drei bis fünf Mitgliedern des Aufsichtsrates" sei derzeit angedacht, sagt Unternehmenssprecher Luber. Der Aufsichtsrat hatte 2003 entschieden, den Managern beim Immobilienerwerb freie Hand zu lassen. Mit seinen 21 Mitgliedern, darunter zahlreiche regionale Sparkassen-Vorstände, sei da das Kontrollgremium zu groß, um effektiv arbeiten zu können, sagt ein Mitglied des Aufsichtsrats. Die mangelnde Kontrolle hat dazu beigetragen, daß die Deka beim Management-Qualitätsrating von Scope nur mit BBB bewertet wurde. Analystin Alexandra Merz: "Bei fast allen anderen Gesellschaften bedarf jeder Ankauf der Zustimmung des Aufsichtsrats." rhai


      Artikel erschienen am Mi, 9. März 2005
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      schrieb am 17.03.05 18:25:26
      Beitrag Nr. 66 ()
      ftd.de, Do, 17.3.2005, 15:12
      Deka-Chef Weber geht

      Der Vorstandsvorsitzende der Deka-Bank, Axel Weber, hat mit seinem Rücktritt Konsequenzen aus der Krise des offenen Immobilienfonds des Instituts gezogen. Bis zur Klärung der Nachfolge wird der Chefposten kommissarisch besetzt.

      "Axel Weber wird auf eigenes Ersuchen zum Ende der heutigen Hauptversammlung der Deka-Bank aus dem Amt des Vorsitzenden des Vorstandes ausscheiden", teilte die Deka-Bank am Donnerstag mit. Der Verwaltungsrat habe zugestimmt. Vorerst übernimmt Vorstandsmitglied Fritz Oelrich kommissarisch den Leitungsposten.

      Der 60-jährige Weber war im Zusammenhang mit dem angeschlagenen Deka-Immobilienfonds in die Kritik geraten. Anleger hatten im vergangenen Jahr 1,7 Mrd. Euro aus dem Fonds abgezogen. Im Januar waren es noch einmal 300 Mio. Euro. Die Deka-Bank hatte sich als zentraler Fondsdienstleister der Sparkassengruppe dazu verpflichtet, sämtliche Rückflüsse selbst aufzukaufen.

      Weber wollte das nach mehreren Skandalen erschütterte Vertrauen der Anleger mit mehr Transparenz und Immobilienverkäufen zurückgewinnen. Er hatte sogar öffentlich eine Schließung des Fonds in Erwägung gezogen. Die Bank hatte solche Pläne dementiert.

      Sonderprüfung wegen Bestechungsvorwurf

      Die Deka-Bank hatte Anfang der Woche noch behauptet, die Position Webers stehe bei der Verwaltungsratssitzung am Donnerstag nicht zur Diskussion. In einem Bericht des Magazins "Der Spiegel" hatte es dagegen geheißen, Weber könne vom Verwaltungsrat geschasst werden. Der Verwaltungsratsvorsitzende, Sparkassen-Präsident Dietrich Hoppenstedt, werfe ihm mangelndes Krisenmanagement vor.

      Ein interner Sonderprüfbericht zeige, wie Schmiergeld hin- und hergeschoben worden sei, berichtete das Magazin weiter. Die Frankfurter Staatsanwaltschaft ermittelt in der so genannten Immobilien-Bestechungsaffäre gegen rund 80 Verdächtige - auch ehemalige Deka-Mitarbeiter.

      Der Deka-Chef hatte neben dem Immobilienfonds noch weitere Krisenherde im eigenen Haus zu bewältigen. Der zweitgrößte deutsche Fondsanbieter war zuletzt auch bei der Wertentwicklung seiner Aktien- und Rentenfonds hinter die Konkurrenz zurückgefallen.

      Avatar
      schrieb am 17.05.05 13:04:09
      Beitrag Nr. 67 ()
      Dr. Sepp verlässt Deka-Geschäftsführung

      Dr. Holger Sepp (39) ist auf eigenen Wunsch von seinem Amt als stellvertretendes Mitglied der Geschäftsführung der Deka Investment zurückgetreten. Der Rücktritt erfolgte aufgrund der geänderten Konstellation in der Geschäftsführung und der dadurch bedingten Veränderung seiner Funktion als Chief Operating Officer. Der Aufsichtsrat der Deka Investment hat den Rücktritt in seiner Sitzung am 13. Mai 2005 angenommen. Der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Peter Mathis, stellvertretendes Mitglied des Vorstandes der DekaBank, dankte Sepp für seine engagierte und erfolgreiche Arbeit in der Geschäftsführung
      der Deka Investment in den vergangenen zwei Jahren und in seiner vorherigen Position als Leiter der Konzernentwicklung der DekaBank.

      Quelle: Deka Investment
      Avatar
      schrieb am 30.06.05 17:50:42
      Beitrag Nr. 68 ()
      Die Dekabank stellt ihre Führungsetage um: Franz Waas (44) wird der neue Vorstandschef, Peter J. Mathis (45) nimmt auf eigenen Wunsch seinen Hut und Oliver Behrens (41) wird Mitglied des Vorstands. Das hat der Verwaltungsrat des Fondsdienstleisters der Sparkassen heute entschieden.

      Waas übernimmt den Posten von Axel Weber (60), der die Dekabank im März dieses Jahres verlassen hatte. Er entlastet damit Fritz Oelrich (47), der die Aufgaben des Vorstandsvorsitzenden nach Webers Abgang kommissarisch übernommen hatte. Weber geriet in die Kritik als er Anfang März öffentlich die Schließung des angeschlagenen Deka Immobilienfonds (WKN 980 950) in Erwägung zog. Er arbeitete seit Januar 2001 für die Dekabank. Sein ehemaliger Vorstandskollege Peter J. Mathis war seit 1997 bei der Dekabank beschäftigt; seit Januar 2003 gehörte er zum Vorstand.

      Waas startet spätestens am 1. Januar 2006. Er ist derzeit noch Vorstandsmitglied der HSH Nordbank, für die er seit 2001 arbeitet. Er betreut dort das in- und ausländische Kapitalmarktgeschäft sowie den Bereich Private Equity. Zuvor hat er die New Yorker Filiale der Landesbank Baden-Württemberg aufgebaut. Er war rund drei Jahre als General Manager bei der Bank beschäftigt. Seine Karriere in der Finanzbranche startete Waas 1985 bei der damaligen Bayerischen Vereinsbank AG (heute Hypovereinsbank), wo er 1994 in die Niederlassungsleitung der Bank nach New York wechselte.

      Oliver Behrens leitet derzeit den Bereich der strukturierten Produkte, Geldmarkt- und Geldmarktnahen Produkte sowie der kurzfristigen festverzinslichen Anleihen bei der Deutschen Bank. Damit hat er die Gesamtverantwortung für das institutionelle Fondsgeschäft in Deutschland und die weltweite Verantwortung für die strukturierten Produkte der DWS. Zudem ist er Vorsitzender des Verwaltungsrats der DWS Luxembourg. Er arbeitet seit 1982 bei der Deutschen Bank. Seinen Posten im Vorstand der Dekabank wird er nach Abstimmung mit der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht antreten. Bis dahin werde er als Generalbevollmächtigter tätig sein, heißt es von der Dekabank.

      DER FONDS.com 30.06.05 al

      Quelle: DER FONDS.com
      Avatar
      schrieb am 07.09.05 21:11:22
      Beitrag Nr. 69 ()
      dpa-afx
      ROUNDUP: Deka-Bank weist Pressebericht über Immobilienfonds-Risiken zurück
      Mittwoch 7. September 2005, 20:59 Uhr


      FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Deka-Bank hat einen Bericht des "Handelsblatts" zurückgewiesen, wonach ihr offener Deutschland-Immobilienfonds nicht zur Ruhe komme. "Die Zeitung hat die Bewertungsrisiken falsch dargestellt", sagte ein Deka-Sprecher der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX am Mittwochabend.
      "Eine interne Untersuchung des zentralen Fondsdienstleisters der Sparkassen hat Bewertungsrisiken von insgesamt 1,1 Milliarden Euro in den nächsten vier Jahren ergeben", sagte der Deka-Sprecher. "Bei der Prüfung wurde ein sehr konservatives Szenario zugrunde gelegt, da sich der Immobilienmarkt in Deutschland gegenwärtig verhalten entwickelt." Wirtschaftsprüfer hätten die Marktentwicklung zuversichtlicher gesehen und die Immobilien-Risiken auf 600 bis 700 Millionen Euro taxiert.

      Die Zeitung hatte berichtet, die interne Untersuchung habe um 1,1 Milliarden Euro höhere Bewertungsrisiken ergeben als vermutet. "Diese Aussage ist nicht richtig", sagte der Sprecher.

      FONDS-LIQUIDITÄT NICHT GEFÄHRDET

      Die Liquidität des Fonds sei nicht gefährdet. "Um die Liquidität zu sichern und Anlegern auch für das nächste Geschäftsjahr eine Mindestrendite von zwei Prozent zu garantieren, hat der Verwaltungsrat am Mittwoch die Fortführung des bisherigen Stabilisierungskonzeptes beschlossen", sagte der Sprecher. "Dieses Konzept lässt sich aber nicht vollständig aus den laufenden Einnahmen des Fonds finanzieren. Daher muss die Deka zwischen 100 und 200 Millionen Euro aus den Reserven zur Verfügung stellen."

      Der Fonds solle in den nächsten vier Jahren zu einem "ausschüttungsorientierten Fonds mit Schwerpunkt deutsche Immobilien" umgebaut werden. Eine Zeitlang habe der Fonds auch einige europäische Immobilien enthalten. "Dieser Teil wird nun in den nächsten Jahren abgebaut", sagte der Sprecher. Im Herbst vergangenen Jahres war der Fonds den Angaben nach wegen seiner Portfolio-Struktur in die Kritik geraten, die Rendite ging zurück./sbi/tb
      Avatar
      schrieb am 08.09.05 12:51:16
      Beitrag Nr. 70 ()
      Deka schießt in Immobilienfonds nach


      (DER FONDS) Im deutschen Immobilienfonds Deka Immobilien (WKN 980 950) hat die Deka-Bank höhere Bewertungsrisiken entdeckt als ursprünglich angenommen. Sie belaufen sich auf 1,1 Milliarden Euro – vorher war die Bank von Risiken zwischen 600 und 700 Millionen Euro ausgegangen. In der gestrigen Sitzung des Verwaltungsrats wurde darüber nachgedacht, was nun zu tun sei.

      Zum Hintergrund: Die Deka geriet vor Monaten ins Kreuzfeuer, weil es Ungereimtheiten bei der Immobilienbewertung gab und die Bank dem Fonds Geld zuschießen musste. Anfang Juni übernahm Reinhardt Gennies die Immobiliengesellschaft Deka Immobilien und startete eine genaue Untersuchung des Fonds. Zwar gab es bereits eine Bewertung von den Wirtschaftsprüfungsgesellschaften KPMG und Deloitte & Touche, doch beide waren nur auf einen Stichtag bezogen beziehungsweise umfassten nicht das gesamte Portfolio.

      Die KPMG beispielsweise, die im Auftrag des Bundesaufsichtsamts für den Wertpapierhandel (BaFin) tätig wurde, untersuchte nur 40 Prozent des Bestands. Gennies war das zu wenig; er stellte das gesamte Portfolio auf den Prüfstand und ging von düsteren Zukunftsaussichten aus.

      So kalkulierte er mit um 10 Prozent sinkenden Mieten und mit einer nur 80-prozentigen Anschlussvermietung. Läuft also ein Mietvertrag aus, nimmt Gennies an, dass 20 Prozent nicht wieder vermietet werden. Diese Fakten zugrundegelegt, ergeben sich Bewertungsrisiken in Höhe von 1,1 Milliarden Euro. Um die Anleger nicht zu verschrecken, wurden daher gestern verschiedene Maßnahmen beschlossen, um die immerhin fast 5 Milliarden Euro Anlegergeld im Fonds zu halten.

      Die Bank gibt weiterhin eine Garantie dafür ab, dass Anleger den Fonds jederzeit zurückgeben können. Und sie garantiert eine jährliche Rendite für die Anleger von 2 Prozent. Dieses Versprechen gilt für das Geschäftsjahr des Fonds vom 30. September 2005 bis zum 30. September 2006. Darüber hinaus beschloss die Deka Bank, weiter Geld zuzuschießen. 180 Millionen Euro sollen in den nächsten Jahren fließen. Auch verzichtet die Bank darauf, Verwaltungsgebühren aus dem Fondsvolumen zu entnehmen. Normalerweise bedient sich die Bank an diesen Gebühren. Dazu sollen noch Rückstellungen aufgelöst werden, die die Bank bereits im Frühjahr für solche Fälle gebildet hat.

      Die Fondsgesellschaft geht davon aus, auf diesem Wege in einigen Jahren einen runderneuerten Deutschland-Fonds zu bekommen.

      08.09.05 ag

      Quelle: DER FONDS.com



      Autor: Der Fonds, 11:40 08.09.05

      Avatar
      schrieb am 06.10.05 15:50:02
      Beitrag Nr. 71 ()
      Gibts hier eine juristische Aufarbeitung:confused:
      Avatar
      schrieb am 07.10.05 12:41:58
      Beitrag Nr. 72 ()
      Immobilien Zeitung vom 06.10.2005

      Umbau der Deka-Immobilienfonds

      "Die Zeit der bunten Bilder schöner Immobilien ist vorbei"

      Mit der Ankündigung von weiteren möglichen Wertberichtigungen in Milliardenhöhe und radikalen Umbaumaßnahmen hat die Deka Immobilien Investment für Schlagzeilen gesorgt. Die IZ sprach mit dem Deka-Immobilien-Chef Reinhardt Gennies über die Hintergründe.

      Immobilien Zeitung: Die Deka Immobilien Investment GmbH hat bei ihrem offenen Deutschland-Immobilienfonds für die kommenden vier Jahre einen möglichen "Korrekturbedarf" von bis zu 1,1 Mrd. EUR errechnet. Was ist das Hauptproblem des Fonds?

      Reinhardt Gennies: Auf dem deutschen Büromarkt herrscht Überangebot. Auch bei einem Konjunkturaufschwung wird sich das nur zeitverzögert auf den Immobilienmärkten bemerkbar machen.
      Genau in diese Phase geraten wir mit dem Umbau unseres Deka-ImmobilienFonds. Über das gesamte Deutschland-Portfolio hinweg gehen wir daher bei Neu- bzw. Anschlussvermietungen vorsichtigerweise von einer "Trefferquote" von 80% und von rund 10% niedrigeren Mieten aus. In den nächsten Jahren wird es bei den allgemeinen Mietniveaus am Markt wohl keine wesentlichen sonstigen Steigerungsmöglichkeiten geben.
      Außerdem hat der Fonds in den 90er Jahren viele Objekte in Frankfurt am Main gekauft, meist mit Zehnjahres-Mietverträgen. Hier, auf diesem angespannten Büromarkt, stehen besonders viele Nachvermietungen an.

      Kommt die Deka-Verkaufswelle?

      IZ: Der Fonds soll von einem Immobilienvermögen von aktuell 4,6 Mrd. EUR auf 2,5 bis 3 Mrd. EUR schrumpfen - heißt das, auf den deutschen Markt kommt eine Verkaufswelle aus Deka-Objekten zu?

      Gennies: Wir werden uns von Immobilien im Wert von rund 1,2 Mrd. EUR sukzessive im Rahmen des von uns erarbeiteten Zielportfolios trennen. Dabei wollen wir unsere überproportional hohen Allokationen bereinigen, unter anderem in Frankfurt. Preislich wollen wir uns nicht unter Druck setzen lassen, zum Teil wird es aber auch Bewertungskorrekturen geben müssen.
      Das verbleibende Portfolio, das bei uns aktuell mit 3,6 Mrd. EUR in den Büchern steht, müssen wir - vor allem wegen der skizzierten Entwicklung auf den Vermietungsmärkten - auf einen langfristig realistischen Wert bringen. Den sehen wir derzeit bei einer Endgröße von etwa 3 Mrd. EUR, wenn uns der Markt nicht entgegenkommt.
      Der Umbau soll nach vier Jahren abgeschlossen sein. Dann werden wir möglicherweise eine veränderte Kapitalmarktsituation mit höheren Zinsen vorfinden. In einem solchen Umfeld muss ein Fonds mindestens vier Prozent Performance bieten können.

      Nicht an "ewige Werte" klammern

      IZ: Wie wurde die Publikation Ihres Worst-Case-Abwertungsszenarios bei den anderen Fondsgesellschaften aufgenommen - so etwas ist ja in der Branche eher unüblich?

      Gennies: Es steht mir nicht an, Branchenkollegen oder deren Portfolios zu kommentieren. Wir sind mit der Deka auf einem sehr richtigen Weg. Wir tun, was für unsere Anleger das Richtige ist.

      IZ: Letztlich sind es aber doch die Sachverständigen, die die entscheidende Bewertung der Fondsimmobilien vornehmen ...

      Gennies: Ich gehe davon aus, dass die Gutachter bei ihren Berechnungen angesichts der veränderten Situation auf den Vermietungsmärkten ebenfalls zu geringeren Wertansätzen kommen werden.

      IZ: Sie haben vor einiger Zeit von "Handlungsbedarf" in Sachen Internationalisierung der Immobilienbewertung gesprochen. Was bedeutet das konkret für die Betrachtung von Werten in einem Fondsportfolio?

      Gennies: Mir geht es bei diesem Thema weder um eine Methodendiskussion noch um Personen noch um das Für und Wider des Gutachterwesens, sondern um eine möglichst realitätsnahe Betrachtung. Jede andere Diskussion halte ich im Sinne der Anleger für kontraproduktiv.
      Dafür gibt es verschiedene Ansätze. Würde man den "Wert" eines Immobilienportfolios nach der "Market-to-Market"-Devise messen, also jedes Auf und Ab der Entwicklung mitvollziehen, entspräche das nicht dem Grundgedanken eines offenen Fonds. Andererseits hat es aber auch keinen Sinn, sich an "ewige Substanzwerte" zu klammern. Für mich ist es wichtig, dass Immobilien möglichst hohe und stabile Cashflows erwirtschaften. Diese Betrachtungsweise entspricht auch den internationalen Gepflogenheiten.
      Darauf wird sich in Zukunft auch unsere Marketingstrategie in den Sparkassen ausrichten. Die Zeit der bunten Bilder von schönen Immobilien ist vorbei - künftig werden wir mit dem Vertrieb über unsere Investitionsstrategien sprechen.

      IZ: Auch der Europafonds soll reichlich abspecken, die durchschnittliche Objektgröße auf 30 bis 80 Mio. EUR sinken. Es sind einige Immobilien im deutlich dreistelligen Millionenwert in den Büchern. An wen lässt sich das verkaufen?

      Gennies: Da gibt es institutionelle Fonds, z.B. aus den USA oder Israel, in ausreichender Zahl. Überall herrscht großer Anlagedruck.

      IZ: Warum soll der Fonds eigentlich kleiner werden - er scheint bei den Anlegern doch recht populär zu sein?

      Gennies: Der Europafonds ist sehr stabil, hat keine Bewertungsprobleme, aber er ist mit seinem Gesamtvermögen von 9 Mrd. EUR bei ca. 2,7 Mrd. EUR Liquiditätsanteil ein echter Jumbo. Das limitiert die Möglichkeiten, durch Zukäufe die Performance deutlich zu verbessern. Der Fonds muss reaktionsschneller werden, um insbesondere dann, wenn irgendwann mal ein höheres Zinsniveau herrscht, performancesteigernd reagieren zu können.
      Hinzu kommt, dass es im Moment in ganz Europa kaum Immobilien zu vernünftigen Preisen zu kaufen gibt. Das liegt vor allem am immensen Kapitaldruck, dem die Anleger ausgesetzt sind. Also nehme ich derzeit lieber die Unterverzinsung meiner Liquidität in Kauf, anstatt sie in Käufe zu absurden Multiplikatoren zu stecken. Wir wollen nicht heute die Wertberichtigungen von morgen einkaufen.

      IZ: Die Zielgröße des Europafonds liegt bei 3,5 bis 4 Mrd. EUR. Das ist ein langer Weg ...

      Gennies: ... für den wir uns sechs, sieben Jahre lang Zeit lassen werden. Das Immobilienvermögen wird schrumpfen, indem wir große Objekte verkaufen und kleinere zukaufen. Die Erlöse, die wir so realisieren, werden dem Anleger zugute kommen - über die Wertentwicklung und gegebenenfalls auch durch Sonderausschüttungen.

      IZ: In Ihrer vorherigen Position, als Chef der Bankgesellschafts-Tochter Ibag, haben Sie in drei Jahren recht geräuschlos Immobilien für 3,7 Mrd. EUR abverkauft. Es sieht fast so aus, als wären Sie für dieselbe Aufgabe wieder engagiert worden - als Verkaufsexperte. Ist das so?

      Gennies: Das ist nicht so. Außerdem liegt hier eine ganz andere Verkaufssituation vor als in Berlin, denn wir sprechen hier von einer Neupositionierung, einem Umbau unter "Going Concern"-Gesichtspunkten.

      Wann wird wieder zugekauft?

      Die Deka Immobilien Investment GmbH ist in quantitativer Hinsicht, also vom betreuten Fondsvermögen her, immer noch Marktführer unter den offenen Fonds. Worauf es aber ankommt, ist die qualitative Marktführerschaft. Und dazu gehört im heutigen Immobiliengeschäft, dass man auch nein sagen kann und sich nicht aus bilanzpolitischen oder welchen Gründen auch immer Probleme ins Haus holt.

      IZ: Der Deutschlandfonds wird derzeit nicht aktiv vertrieben, der Europafonds ertrinkt in Liquidität - brauchen Sie wenigstens für den Global-Fonds neues Geld?

      Gennies: Im Moment noch nicht. Wir rufen künftig nur noch Mittel ab, wenn ein passendes Anlageobjekt gefunden ist. Wir werden mit dem Globalfonds international weiter investieren, aber auch hier nicht zu jedem Preis. Für eine 1,7%-Netto-Objektrendite nach Kosten lohnt es sich einfach nicht, bis nach Tokio zu fliegen.

      IZ: Seit der Übernahme der WestInvest durch die Deka Bank gibt es fünf offene Immobilien-Pulikumsfonds der Sparkassenorganisation. Nun denken Sie über weitere Produkte aus Ihrem Hause nach, Stichwort: Osteuropa und Infrastruktur. Warum das Angebot noch weiter vergrößern?

      Gennies: Mit neuen Fonds wollen wir Anleger ansprechen, die eine Affinität zum offenen Immobilienfonds haben, aber eine andere Art von Produkt suchen. Außerdem werden wir - trotz der erwähnten schwierigen Angebotssituation - nicht aufhören, antizyklisch nach Gelegenheiten zu suchen.
      Aber wir sind nirgends bereit, überhitzte Preise zu bezahlen. Es wäre sicher intelligenter, z.B. in die noch weniger erschlossenen Märkte wie die Region Helsinki-Baltikum-St. Petersburg zu gehen als dorthin, wo "jeder" nachfragt - eben dahin, wo man bei einem frühzeitigen Einstieg noch echte Wertzuwächse realisieren kann.

      IZ: Und woher kommt das plötzliche Interesse an Exoten-Themen wie Infrastruktur?

      Gennies: Wer heute mit Immobilien Geschäfte macht, der muss fragen: Wie entwickeln sich Ökonomien? Wohin bewegen sich Menschen, Branchen, Warenströme?
      Nur wer so investiert, kann Werte generieren. Bei solchen Zukunftsbetrachtungen muss man auch Infrastruktureinrichtungen einbeziehen - obwohl das derzeit in der Rechtsform eines offenen Immobilienfonds noch gar nicht möglich ist.

      IZ: Vielen Dank für das Gespräch!


      Das Interview führte Monika Leykam.
      Avatar
      schrieb am 14.12.05 19:49:56
      Beitrag Nr. 73 ()
      Zwar nicht Deka, aber genauso fett:rolleyes:

      Branchenprimus unter Druck


      Fondsbranche fürchtet Imageschäden


      Die Deutsche Bank hat mit der bisher einmaligen Schließung eines offenen Immobilienfonds für Aufruhr in der Branche und deutliche Kritik bei Anlegerschützern gesorgt.


      Betroffenheit in der Fondsbranche: Nicht nur der Deutschen Bank droht nun weiterer Imageschaden.

      HB FRANKFURT. Einen Tag nachdem der Branchenprimus die Rücknahme und Ausgabe von Anteilen des Fonds Grundbesitz-Invest vorerst ausgesetzt hatte, war am Mittwoch in Branchenkreisen von unmöglichem Verhalten gegenüber Anlegern, einem einmaligen Vorgang und Schaden für das Produkt Immobilienfonds die Rede.

      Es gebe sowohl Prospekthaftungsansprüche sowie Schadenersatzansprüche wegen rechtswidriger Aussetzung des Rückkaufs von Fondsanteilen, erklärte die auf Anlegerrecht spezialisierten Anwaltskanzlei Tilp aus der Nähe Tübingens.

      „Es ist vielen Anlegern vollkommen unverständlich, dass die Deutsche Bank augenscheinlich ihr Firmenimage weiterhin zu Gunsten drastischer Renditevorgaben opfert.“ Die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) warf Deutschlands größtem Geldhaus vor, erneut das Image aufs Spiel zu setzen.

      Mehrere Fondshäuser übten ungewöhnlich scharfe Kritik. Ein Sprecher der Deutsche-Bank-Tochter DB Real Estate sagte, bislang seien keine Klagen bekannt. Die Aktie des Kreditinstiuts gab zeitweise um 2,3 Prozent auf 80,90 Euro ab und führte bis zum Nachmittag die Verliererliste im Deutschen Aktienindex Dax an. „Das ist ein Imageschaden“, sagte ein Händler. „Außerdem stellt sich die Frage, ob die Deutsche Bank haften muss.“

      Bafin wartet auf Begründung für Schließung

      Am Dienstag hatte die DB Real Estate angekündigt, ihren noch über fünf Milliarden Euro schweren, hauptsächlich in Deutschland investierten Grundbesitz-Invest-Fonds zu schließen. Anleger - zumeist Privatkunden - können damit vorerst ihre Anteile nicht in Geld tauschen.

      Am Wochenende war bekannt geworden, dass die Immbilien neu bewertet werden. Berichten zufolge wollten Anleger daraufhin am Montag und Dienstag etwa eine halbe Milliarde Euro an Mitteln abziehen. Finanzkreisen zufolge soll aber zumindest ein Teil der Verkaufsorders nicht durchgeführt werden. Andere Häuser wie etwa die HVB oder die DekaBank hatten in ähnlichen Situationen ihre Fonds gestützt - die Deutsche Bank hat sich bislang hingegen nicht geäußert.

      Die Bank habe die Wahl zwischen zwei Übeln, sagte ein Analyst. „Entweder man springt ein und gefährdet sein Renditeziel, oder aber man lässt es - und beschädigt so das Image der Bank.“

      Experten von Merck Finck spekulierten, die Deutsche Bank werde auf Druck der Finanzaufsicht BaFin den Fonds stützen. Das Geldhaus könne etwa 600 Millionen Euro aufwenden, ohne dabei die angepeilte Marke von 25 Prozent Vorsteuerrendite zu unterschreiten. Die BaFin bekräftigte, man habe die Bank nicht zur Schließung des Fonds gedrängt: „Das war nicht mit uns abgestimmt.“ Nun warte die Finanzaufsicht auf eine Begründung.



      Der Neubewertungsbedarf kommt überraschend, weil der Immobilienmarkt nach Jahren der Krise eher anzieht. Ernst & Young hatte etwa erst Vortag erklärt, große Immobilienpakete stießen auf massives Interesse ausländischer Investoren und wechselten reihenweise den Besitzer. „Ich habe Schwierigkeiten zu verstehen, wie die Argumentationskette der Deutschen Bank läuft“, sagte Bärbel Schomberg vom Branchenverband BVI. „Wir stehen nicht am Anfang einer schlechten Entwicklung, sondern am Ende.“ Zugleich warnte sie vor Panikmache.

      Alexandra Merz von der Rating-Agentur Scope mutmaßte, Deutschlands größtes Geldhaus wolle die Immobilien im Fonds Gewinn bringend verkaufen. „Die Deutsche Bank hat aus meiner Sicht dieses Szenario inszeniert“, sagte sie. „Die wahre Motivation sind große Immobilien-Transaktionen. Der Sprecher der DB Real Estate dementierte dies: „Es ist derzeit nicht vorgesehen, den Fonds zu aufzulösen.“

      Ein anderer Experte verwies auf mögliche Managementfehler: „Eigentlich wird so ein Fonds ja regelmäßig auf seinen Wert hin überprüft. Das sieht so aus, als ob da in der Vergangenheit nicht sauber gearbeitet wurde.“ Der Tageszeitung „Die Welt“ zufolge steht mittlerweile auch Kevin Parker, Leiter der Deutsche-Bank-Vermögensverwaltung, unter Druck.

      „Kommunikation ist nach wie vor eine offene Flanke der Deutschen Bank“, sagte SdK-Vorstandsvorsitzender Klaus Schneider zu Reuters. „Es besteht die Gefahr, dass dieser Vorfall sich auch auf den Verkauf anderer Produkte der Deutschen Bank niederschlägt.“ Für den Grundbesitz-Invest gehe er von „dramatischen Wertabschlägen“ aus.



      „Kein Mensch in der Branche versteht, was sich die Deutsche Bank bei diesem Schritt gedacht hat und ob sie sich überhaupt der Konsequenzen in dieser Form bewusst war“, hieß es in Branchenkreisen. Alle befürchteten, dass die Entscheidung zu einem großen Schaden für offene Immobilienfonds führen werde. Offenbar denke Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann nur an sein Ziel von 25 Prozent Eigenkapitalrendite vor Steuern. Beim BVI hieß es allerdings, es habe am Mittwoch keine Auffälligkeiten bei den Mittelbewegungen bei offenen Immobilienfonds gegeben.

      Jürgen Kurz von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) kritisierte, die Deutsche Bank reagiere überraschend anders, als es bei Schieflagen der Konkurrenz bisher üblich gewesen sei - „zum Ärger aller Anleger“. Das lasse Schlimmes befürchten. Die Lage und die Risiken für die Bank seien allerdings zum jetzigen Zeitpunkt schwer einschätzbar.

      Vor einigen Monaten waren bereits Immobilienfonds der Sparkassen-Tochter Deka und der HypoVereinsbank in Turbulenzen geraten. Die Mutterhäuser hatten allerdings den Anlegern die Papiere auf Wunsch abgekauft und die Liquiditätslücken auf die eigene Kappe genommen. Zur Frage möglicher Stützungsaktionen hieß es bei der Deutschen Bank, zunächst wolle man das Ergebnis der Wertüberprüfung abgewarten.

      Die gesamte Branche versuche derzeit, mit dem sprichwörtlichen Pfeiffen im Walde die Angst zu vertreiben, sagte ein Branchenkenner am Mittwoch gegenüber Dow Jones Newswires.



      In der gesamten Branche seien am Mittwoch die Telefone heiß gelaufen, sagte ein leitender Mitarbeiter einer großen Fondsgesellschaft. Nach den mageren Renditen der vergangenen Jahre und dem jüngsten Skandal um den offenen Immobilienfonds der DekaBank, der ebenfalls durch Abwertungen und massive Mittelabflüsse in Schieflage geraten war, lägen die Nerven bei vielen Anlegern blank.

      Natürlich seien die Anleger besorgt, sagte ein Sprecher der Commerz Grundbesitz Investmentgesellschaft (CGI) zu Dow Jones Newswires. Aber die Reaktionen hielten sich insgesamt in Grenzen. Wer sich dennoch Sorgen mache, könne mit stichhaltigen Argumenten beruhigt werden: Der CGI Fonds Hausinvest Europa habe in den vergangenen 10 Jahren kontinuierlich die Abwärtsbewegung im deutschen Immobilienmarkt in der Bewertung des Portfolios nachvollzogen. Insgesamt seien die deutschen Immobilien in dieser Zeit um rund ein Viertel abgewertet worden.

      Der jetzt ins Trudeln geratene DB Real Estate Fonds Grundbesitz Invest habe die deutschen Anteile hingegen in dieser Zeit nur rund 10% abgewertet, so der CGI-Sprecher. Ein Sprecher der DB Real Estate bezeichnete diese Zahl als realistisch, ohne sie über diesen Zeitraum genau bestätigen zu können. In den vergangenen drei Jahren sei das deutsche Portfolio des Grundbesitz Invest insgesamt um rund 9% abgewertet worden.

      Allerdings wäre es für die DB Real Estate auch deutlich schwieriger gewesen, ihr Deutschland-Portfolio in vergleichbarem Umfang abzuwerten, so der CGI- Sprecher. Schließlich sei der CGI Hausinvest Europa nur zu rund 20% in Deutschland investiert, während der DB-Real-Estate-Fonds Grundbesitz Invest einen Deutschland-Anteil von rund 65% habe. Eine vergeichbare Abwertung hätte die Rendite also dreimal so stark belastet. Insgesamt werde der Fall wahrgenommen als ein Problem der Deutschen Bank, und nicht der gesamten Branche, resümierte der Sprecher der Commerzbank-Tochter.



      Der offensichtliche Widerwille von Vorstandschef Josef Ackermann, den Fonds zu stützen, dürfte aber vor allem damit zusammenhängen, dass er sein Renditeziel von 25 Prozent vor Steuern in diesem Jahr nicht gefährden will. Nach den glänzenden Zahlen in den ersten neun Monaten herrschte in Finanzkreisen die Überzeugung vor, dass diese Marke überschritten wird. Steht die Deutsche Bank in größerem Umfang für die Verluste des Fonds gerade, könnte es noch einmal eng werden.

      Analysten sehen diese Frage allerdings gelassen. Olaf Kayser von der Landesbank Rheinland-Pfalz geht davon aus, dass die Bank letztlich einen Teil der Verluste übernimmt. Die Belastung dürfte aber unter 300 Mill. Euro liegen. „Das 25-Prozent-Ziel wird dadurch nicht gefährdet.“Nach Schätzungen von Konrad Becker von Merck Finck & Co. könnte die Bank selbst 500 Mill. Euro verkraften, ohne ihr Renditeziel zu verfehlen.

      Noch schwerer zu kalkulieren sind die finanziellen Folgen eines Imageverlusts. „Für das Privatkundengeschäft in Deutschland ist das natürlich Gift“, sagt Analyst Becker. Es bestehe die Gefahr, dass Kunden das Vertrauen in die Produkte der Bank verlören und zur Konkurrenz wechselten. Sollte es dazu kommen, würden die jüngsten Fortschritte des Privatkundengeschäfts konterkariert. Von dem Desaster des Strategiewechsel vor einigen Jahren, als die Bank 24 zunächst ausgliedert und dann wieder zurückgeholt wurde, hat sich die Bank zuletzt erholt. 2004 verdiente die Sparte gut eine Mrd. Euro und erfüllte damit die internen Renditevorgaben. In jüngster Zeit hatte die Bank ihre Bemühungen um Neukunden durch eine Vertriebskooperation mit dem ADAC verstärkt.

      Am Mittwoch nun mussten die Bankmitarbeiter verärgerte Kunden beruhigen. „Die Mitarbeiter in den Filialen sind stinksauer“, heißt es in der Bank. Die Beschäftigten hätten kein Verständnis dafür, dass Konzernchef Ackermann die Interessen der Kunden derart hintenanstelle. Auch der oberste Verantwortliche für die Vermögensverwaltung, Kevin Parker, steht unter Beschuss. Der in New York ansässige Manager lasse „sich hier nicht blicken“, heißt es in der Bank.

      Möglicherweise wird die Fondsaffäre auch bei DB Real Estate weitere personelle Konsequenzen nach sich ziehen. Nach Informationen aus Finanzkreisen könnten noch zwei weitere Top-Manager das Haus verlassen. Bereits vor einigen Tagen war bekannt geworden, dass DB-Real-Estate-Chef Michael Kremer ausscheiden wird.
      Avatar
      schrieb am 14.12.05 21:00:18
      Beitrag Nr. 74 ()
      Deka nimmt Stellung in Sachen Immobilienfonds

      Die jüngsten Entwicklungen in der Branche der Offenen Immobilienfonds haben keine Auswirkungen auf den laufenden Umbau des Deka-ImmobilienFonds. Das teilt die DekaBank jetzt mit. Der DekaBank-Konzern ist von der Zukunftsfähigkeit dieser Produkte nach wie vor überzeugt und steht zu den gegebenen Versprechen: Die DekaBank wird auch im Fondsgeschäftsjahr 2005/2006 die Rücknahme der Anteilscheine uneingeschränkt sicherstellen. Damit ist die Liquidität des Fonds stets gewährleistet. Zudem sichert der zentrale Fondsdienstleister der S-Finanzgruppe den Anlegern auch im laufenden Fondsgeschäftsjahr eine Gesamtperformance (Kursentwicklung und Ausschüttung) von rund zwei Prozent.

      Quelle: DekaBank


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