Anthroposophen: "Der Weltenplan vollzieht sich unerbittlich" - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 10.09.04 10:14:38 von
neuester Beitrag 21.04.05 13:58:18 von
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Anthroposophen:
"Der Weltenplan vollzieht sich unerbittlich"
Wer verleiht Geld ohne Zinsen? Wer strebt klaren Verstandes in eine Lebensgemeinschaft mit Geistesgestörten? Welcher Arzt beschneidet seine Honorare selber? Wer teilt ungebeten seinen Hausbesitz mit Nichtbesitzenden?
In den Ohren einer sogenannten Ellenbogen-Gesellschaft klingen solche Fragen wie ein utopisches Quiz. Doch die richtige Antwort lautet: So etwas und mehr tun Anthroposophen. Öffentlich ist davon kaum die Rede
Quelle: http://www.spiegel.de/archiv/dossiers/0,1518,277985,00.html
"Der Weltenplan vollzieht sich unerbittlich"
Wer verleiht Geld ohne Zinsen? Wer strebt klaren Verstandes in eine Lebensgemeinschaft mit Geistesgestörten? Welcher Arzt beschneidet seine Honorare selber? Wer teilt ungebeten seinen Hausbesitz mit Nichtbesitzenden?
In den Ohren einer sogenannten Ellenbogen-Gesellschaft klingen solche Fragen wie ein utopisches Quiz. Doch die richtige Antwort lautet: So etwas und mehr tun Anthroposophen. Öffentlich ist davon kaum die Rede
Quelle: http://www.spiegel.de/archiv/dossiers/0,1518,277985,00.html
Jlluminaten - Hexerei - Weltherrschaft - RothschildThread: Jlluminaten - Hexerei - Weltherrschaft - Rothschild
...wenn man sich auf die Pascal´sche Wette einlässt, hat man eigentlich im steinerschen Sinne schon gewonnen. Denn mit einer Anschauung über Reinkarnation und Karma lassen sich nun mal Menschen ganz gut an die Kandarre nehmen. |
..Und wenn dann auch noch darüber Aussagen gemacht werden, dass jeder Mensch im Laufe seiner Entwicklung bestimmte Behinderungen in den einzelnen Inkarnationen hinzunehmen hat, die dazugehören müssen, kommt schon mal eine gewisse Akzeptanz zu Menschen mit allen möglichen Fehlern und Gebrechen auf. Wenn dann allerdings noch gesagt wird, dass wenn man solche Prüfungen nicht mitmache, die gesamte persönliche Entwicklung -Ratzfatz- beendet sei, kann man sich schon vorstellen, dass es Menschen gibt, die sich geradewegs aus Egoismus um die Belange eingeschränkter Menschen kümmern. Denn wenn das letzte Hemd doch Taschen besitzt, dann zahlt es sich aus, "gut" zu sein, und dann bringt es auch Gewinne, hier "unten" möglichst wenig Porzelan zu zerschlagen. Und in der Beschäftigung mit "seelenpflegebedürftigen" Menschen garantiert man sich unter Anderem eine ganz persönliche eigene Weiterentwicklung in der Zukunft. Insofern ist Steiner schon ein nettes Kabinettstückchen gelungen, indem er den persönlichen Egoismus als Kraftquelle benutzt um Positives zu anzustreben. Denn Ego und Egoismus sind nun mal die am intuitiv besten und am schnellsten wahrnehmbaren und nachzuvollziehenden innern menschlichen Erlebnisse . Da braucht man nicht lange zu erklären, um was es bei Egoismus und Habgier handelt, das weiss man . Es mag zwar nicht so ganz toll aussehen, dass man sich zu guten Taten hinreissen lässt weil man nicht selbstlos ist, sondern gerade im Gegenteil, die Motive ziemlich selbstsüchtig sein können. Aber für die so bedienten Mnschen, an denen Gutes begangen wurde, spielt das keine Rolle. Denn besser Gutes tun aus Egoismus als gar nichts Gutes zu machen. Richtigen eingefleischten Kirchenchristen kann sowas schon mal quer und sperrig runtergehen. Sie wittern auch in steinerschen Vorstellungen so Verwerfliches wie Selbsterlösung....tz, tz, tz ... |
oder weltanschaulich ausgedrückt:
Entweder Du glaubst, Alles was im Universum passiert, ist reiner Zufall. Dann sind die Schicksale der Menschen auch Zufall. Dann brauchst Du auf nix Rücksicht nehmen.
Oder Du lebst mit dem Wissen , dass Alles Entwicklungsgesetzen folgt. Von der Entstehung der Galaxien bis zum unendlich kleinen Menschenschicksal. Dann solltest Du Dir Gedanken machen, warum es so ist, wie es ist ! z.B. warum ein Mensch denken ,sich entwickeln und bewusst handeln kann.
Entweder Du glaubst, Alles was im Universum passiert, ist reiner Zufall. Dann sind die Schicksale der Menschen auch Zufall. Dann brauchst Du auf nix Rücksicht nehmen.
Oder Du lebst mit dem Wissen , dass Alles Entwicklungsgesetzen folgt. Von der Entstehung der Galaxien bis zum unendlich kleinen Menschenschicksal. Dann solltest Du Dir Gedanken machen, warum es so ist, wie es ist ! z.B. warum ein Mensch denken ,sich entwickeln und bewusst handeln kann.
Für euch zum nachdenken!!
eiträge von P. Kafka zum “ATLAS DER STERNBILDER” von Eckhard Slawik und Uwe Reichert
(Spektrum Akademischer Verlag in Zusammenarbeit mit Spektrum der Wissenschaft, Heidelberg 1997)
Zwei Dinge
Peter Kafka
Zwei Dinge erfüllen das Gemüth mit immer neuer und zunehmender
Bewunderung und Ehrfurcht, je öfter und anhaltender sich das
Nachdenken damit beschäftigt: Der bestirnte Himmel über mir, und
das moralische Gesetz in mir.
Selten erwachsen aus philosophischen Erwägungen so einfache
geflügelte Worte. Oder ist dieser Satz Immanuel Kants nach 200
Jahren wissenschaftlichen Fortschritts überholt?
Was ist uns heute der bestirnte Himmel, der einst die ersten Einblicke
ins Wesen von Naturgesetzen lieferte? Das Staunen ist nicht
geringer geworden, denn seltsamerweise berührt sich die Erforschung
fernster Himmelserscheinungen heute enger als je mit den tiefsten
Fragen nach fundamentalen Gesetzen der Natur und der
Weltschöpfung.
Jahrzehnte vor Kant hatte Olav Rømer entdeckt: Das Licht läuft
nicht unendlich schnell, sondern etwa 300.000 Kilometer pro
Sekunde, das sind 10 Billionen Kilometer im Jahr. Je weiter hinaus
wir in den Raum schauen, um so weiter zurück schauen wir also in
die Zeit. Damals reichten Fernrohre ein paar Millionen Jahre weit –
ohne daß man es wußte. Heute überblicken wir Milliarden von Jahren.
Gibt es da ein Ende?
Ja, denn es gab einen Anfang. Das haben Astronomie und
Astrophysik nun herausgefunden. Licht, das wir heute wahrnehmen,
kann nicht vor dem Anfang der Welt ausgesandt worden sein. Doch
wenn wir so weit wie möglich hinausschauen, sollten wir zum Anfang
kommen. Im bestirnten Himmel über uns finden wir unseren
Ursprung.
Und das andere Ding, das Kant staunen ließ und das nicht nur er in
sich fand? Dieser Drang nach oben – nicht zu den Sternen, sondern in
ein viel weiteres Reich als es der dreidimensionale Raum der
physikalischen Erfahrung bietet? Dieses Spüren und Wissen, daß wir
nicht hassen, sondern lieben wollen? Daß wir nicht verloren sind?
Daß es auf uns ankommt? Daß hier und jetzt, in uns, die Wirklichkeit
ihren weiteren Weg in den unermeßlich reichen Raum der
Möglichkeiten ertastet? Sind wir mit diesem zweiten Ding, das wir in
uns selbst erfahren, in einer anderen Welt? Und finden wir dort ein
Ziel?
Lassen Sie uns unterm Sternenhimmel darüber nachsinnen, wie die
zwei Dinge zusammenhängen.
1. Der Himmel – auf den Punkt gebracht.
Wie merkwürdig: Es gibt ein Universum! Es hat Sinn, von einem
Weltall zu sprechen. Weil die Zahl der in ihm verwirklichbaren
Möglichkeiten so unermeßlich groß ist, gleicht zwar kein Staubkorn
exakt einem anderen, doch scheint alles, was wir am Himmel und auf
Erden kennenlernten, den gleichen physikalischen Grundgesetzen zu
gehorchen – wenn diese auch keineswegs völlig ergründet sind. Diese
Einheitlichkeit ist nicht selbstverständlich. Hätten wir nicht beim
Hinaus- und Zurückschauen andere Welten entdecken können, mit
fremden Gesetzen? Oder doch wenigstens Bereiche, in denen fundamentale
Naturkonstanten andere Werte hätten, und daher Elementarteilchen
und Atome ganz andere Eigenschaften als hier und heute?
Immerhin verstehen wir neuerdings, daß es sehr viel anders nicht
hätte sein dürfen. Sonst könnte zum Beispiel kein Stern alt genug
werden, um auf einem Planeten die lange Kette von Versuch und Irrtum
zu erlauben, die schließlich eine so komplexe Erscheinung wie
Ehrfurcht Wirklichkeit werden ließ. Möglich war dies ja offensichtlich.
Aber war es vielleicht im Schöpfungsprozeß so unwahrscheinlich,
daß an die hundert Milliarden Milchstraßen mit je hundert
Milliarden Sternen nötig waren, um wenigstens an einer winzigen
Stelle von Raum und Zeit das materielle Geschehen – in Gestalt von
Großhirnaktivität – so hoch ins Reich der Ideen gelangen zu lassen?
Oder geschieht anderswo ähnlicher Aufstieg? Wir wissen es nicht.
Ohne die beobachtete Einheitlichkeit der Gesetze und großräumigen
Strukturen hätte es überhaupt keinen Sinn, von einem “Universum”
zu sprechen. Daß dieses Wort dennoch schon lange vor den
neuen kosmologischen Entdeckungen in Gebrauch war, dürfte aber
nicht nur an einem theologischen Vorurteil abendländischer Universitätsprofessoren
gelegen haben. Mußte nicht in allen Schöpfungsmythen
das erwachende menschliche Denken angesichts der
Kinderfragen nach Vorher und Jenseits sich ein Bild des Ganzen
vorstellen?
***
Wie schauen wir heute das Ganze an? Wir müssen wohl über die
Sterne hinaus. Durchmessen wir rasch Raum und Zeit mit ein paar
Riesenschritten von der Erde bis zu unserem kosmischen Horizont.
Jeder kennt die Bilder unseres Heimatplaneten “von außen gesehen”
– mit jenem dünnen, blauen Strich als Berandung, in dem die
Biosphäre und das menschliche Fühlen und Denken Platz haben –
weit komplexere Vorgänge als alles, was Astronomen finden können.
Um die Erde herum bräuchte das Licht eine Achtelsekunde, vom
Mond etwas über eine Sekunde, vom Nachbarplaneten Venus bei
nächster Stellung 2 Minuten, vom Mars 4 Minuten und von der Sonne
8 Minuten. Vom Jupiter ist es eine halbe Stunde, vom Saturn eine
Stunde, vom äußersten Planeten, Pluto, etwa fünf Stunden. Licht vom
nächsten Fixstern erreicht uns in 41/2 Jahren.
Veranschaulichen wir uns dies noch in einem Modell im Maßstab
1:1012 (1 Billion): Nun hat unsere Sonne die Größe eines bunten
Stecknadelkopfes (in den die Mondbahn dreimal hineinpaßt), die Erde
ist ein Staubkorn in 15 Zentimeter Abstand, Jupiter ein Sandkorn auf
einer Kreisbahn von einem Meter Durchmesser, die Plutobahn mißt
etwa 10 Meter. Wo liegt in diesem Bild der nächste Stern, Alpha
Centauri? Fast 50 Kilometer sind es bis zu diesem nächsten
2
Stecknadelkopf! So leer ist der Weltraum innerhalb des Milchstraßensystems.
Das Zentrum unseres Milchstraßensystems, um das unsere Sonne in
250 Millionen Jahren kreist, ist ungefähr 30.000 Lichtjahre entfernt –
im Stecknadelkopfbild bereits die echte Mondentfernung! Die
spiralige Scheibe hat etwa hunderttausend Lichtjahre Durchmesser
und ist in der Mitte einige tausend Lichtjahre dick, in unserer Gegend
nur noch einige hundert. Wo wir am Himmel in die Scheibenebene
blicken, verschwimmen uns die über 100 Milliarden Sterne und viele
Wolken von Gas und Staub zu leuchtender “Milch” – griechisch
galaktos.
In Wolken von der Art des Orionnebels beobachten wir mit
modernen astronomischen Methoden die verschiedenen Stadien bei
der Geburt neuer Sterne, und auch das weitere “Leben und Sterben”
von Sternen verstehen wir heute in wesentlichen Zügen. Aufbau und
Funktion der vielen verschiedenen Typen werden immer zuverlässiger
in Computern nachgerechnet.
[Siehe Kasten “Der Lebenslauf der Sterne”]
***
Gehen wir übers eigene Milchstraßensystem hinaus, so finden wir
lauter verwandte Gebilde – die Galaxien; Inseln im fast leeren Raum,
doch vergleichsweise längst nicht so dünn gesät wie die Sterne in
ihrem Inneren (– jene “Stecknadelköpfe alle 50 km”). Die nächste
große Galaxie, der gerade noch mit bloßem Auge sichtbare
Andromedanebel (M31), ist unserer Milchstraße sehr ähnlich und
etwa 2 Millionen Lichtjahre entfernt. Stellen wir uns die eigene und
die Andromedagalaxie als zwei 1-DM-Stücke vor (Maßstab 1:4.1022),
so ist der Abstand zwischen ihnen ein halber Meter. Näher liegen uns
nur unsere beiden nächsten Nachbarn, die Magellanschen Wolken. Im
Maßstab des Bildes gleichen sie zwei Erbsen, die unsere Münze in ein
paar Zentimeter Abstand begleiten.
Um mit den Bildern nicht durcheinanderzukommen, merken wir
noch an: Der Abstand zwischen uns und Alpha Centauri ist im Bild
der markstückgroßen Galaxien nur noch ein tausendstel Millimeter …
Die Galaxien sind nicht gleichmäßig im Raum verstreut, sondern in
kleineren und größeren Gruppen, die ihrerseits noch größere Haufen
bilden. Unsere Milchstraße und der Andromedanebel bilden mit M33
und einigen Kleineren unsere “lokale Gruppe”. Sie und einige ähnliche
Gruppen (z.B. um M101 oder M82) gehören noch zum
Einflußbereich des riesigen Virgo-Haufens mit tausenden von Galaxien.
Sein Zentrum (im Sternbild Jungfrau) ist im Bild der Markstücke
über zehn Meter weit entfernt, nämlich etwa 50 Millionen
Lichtjahre.
Blicken wir noch weiter hinaus, so finden wir immer neue derartige
Haufen, und diese sind ihrerseits wieder in Superhaufen versammelt.
Innerhalb dichter Haufen findet sich oft zwischen den Galaxien, und
von diesen “umgerührt”, ein heißes Gas, das Röntgenstrahlung
aussendet. Zwischen den Superhaufen liegen auch Bereiche, die
offenbar fast leer sind – wie große Löcher in einem Schwamm. Erst
wenn wir noch größere Raumbereiche – im Bild der Markstücke etwa
Gegenden von Fußballplatzgröße – miteinander vergleichen,
gewinnen wir den Eindruck einer im Mittel gleichmäßigen
Verteilung. (Freilich ist die mittlere Materiedichte weit geringer als
im besten je erzeugten Vakuum: Eine Münze pro Kubikmeter unseres
Bildes liefert gerade etwa ein Atom pro Kubikmeter des wirklichen
Weltraums …)
Die Erforschung der Galaxienentstehung kommt eben erst richtig in
Gang. Eines der großen Rätsel ist dabei die “dunkle Materie”. Was
wir in Form leuchtender Sterne und Gase sehen, ist offenbar
höchstens ein Zehntel der Masse, die sich durch Schwerkraft bemerkbar
macht. Der größte Teil des “Inhalts” unseres Universums ist uns
also unbekannt – und einiges spricht dafür, daß es sich dabei um
Arten von Elementarteilchen handeln könnte, die uns noch nie
begegnet sind! Hier liegt einer der engen Berührungspunkte zwischen
astronomischer Forschung und theoretischer Physik.
Mit dem space-telescope können wir heute in Himmelsrichtungen,
wo nichts Näheres störend dazwischenkommt, Milliarden Lichtjahre
weit Galaxien sehen – fast so weit wie die fernsten Quasare. [Siehe
Kasten “Galaxien und Quasare” sowie die Abbildung “Hubble Deep
Field”.] Die fernsten in dieser Aufnahme gerade noch erkennbaren
Milchstraßensysteme liegen im Maßstab unseres “Münzen-Bildes”
(wo unser Nachbar einen halben Meter weit ist) etwa einen Kilometer
entfernt! Ob das dort draußen “Markstücke oder eher Pfennige” sind,
ist noch nicht zuverlässig entschieden. Wir sind hier an der Front der
modernen Astronomie. In diesem Hubble-Deep-Field könnte sich
bereits andeuten, daß viel weiter draußen keine Galaxien mehr
existieren. Bis dorthin aber scheinen sie, abgesehen von den Unregelmäßigkeiten
durch Haufenbildung, den Raum recht gleichmäßig zu
erfüllen.
***
Beim Studium ferner Galaxien kam schon in den zwanziger Jahren
unseres Jahrhunderts die größte Überraschung: Als Edwin Hubble in
Nachbargalaxien bekannte Sterntypen identifizierte und so die Natur
dieser “Nebel” sichern und ihre Entfernungen abschätzen konnte,
entdeckte er, daß alle Spektrallinien in ihrem Licht eine systematische
Rotverschiebung zeigen. (Deren Größe kennzeichnet man durch eine
Zahl z, wobei 1+z das Verhältnis der “falschen” zur “richtigen
Wellenlänge angibt.) Dies muß man in ähnlicher Weise deuten, wie
das Tieferwerden des Signaltons von einem vorbeifahrenden
Polizeiwagen: Bei den Schallwellen der sich entfernenden Hupe
erscheinen die “Wellenberge” auseinandergezogen, und diese größere
Wellenlänge bedeutet einen tieferen Ton. Entsprechend führt die
Vergrößerung der Wellenlänge bei einer sich entfernenden Lichtquelle
zu röterer Farbe. Kommt dagegen die Quelle auf uns zu, so
sind die Linien zum Blauen hin verschoben. So läßt sich durch die
Farbverschiebung bekannter Spektrallinien im Licht jeder Galaxie
ganz genau die Geschwindigkeit messen, mit der sie und wir uns
einander nähern oder auseinander fliegen. (Die seitliche Geschwindigkeit
ist nicht meßbar.)
Das zunächst Verblüffendste an Hubble’s Entdeckung: Abgesehen
von den Nachbarn, wo noch kleine Zufallsbewegungen das Ergebnis
bestimmen, fliegen alle von uns weg! Und dabei folgen sie dem
simplen Hubbleschen Gesetz: Ist eine ferne Galaxie doppelt so weit
entfernt, wie eine andere, so entfernt sie sich mit doppelter Geschwindigkeit!
Beziehen sie sich etwa alle auf uns? Sind wir der
Mittelpunkt der Welt?
Im Münzenbild bedeutet das Hubblesche Gesetz: Die etwa gleichverteilten
Markstücke im Umkreis von hunderten von Metern entfernen
sich von uns mit so wohlorganisierter Marschordnung, daß die
gleichmäßige Raumerfüllung erhalten bleibt! Noch anschaulicher
wird dies Ausdehnungsgesetz im beliebten Bild der Rosinen in einem
aufgehenden Hefekuchen. Hier sieht man sogleich, daß es nicht etwa
bedeutet, daß wir “in der Mitte sitzen”. Unser Ort im Raum ist gar
nicht ausgezeichnet, denn von jeder anderen Rosine (oder Münze) aus
hätte man denselben Eindruck, solange nicht ein “Rand” des erfüllten
Raumes in Sicht kommt. Statt zu sagen alles fliegt von uns weg, sagen
wir also besser: Alle Abstände wachsen mit der Zeit an, doch die
Abstandsverhältnisse bleiben erhalten – oder noch einfacher: Der
ganze Raum dehnt sich gleichmäßig aus!
Weil die Entfernung von Galaxien schwer bestimmbar ist, war auch
die Geschwindigkeit dieser Ausdehnung schwer abzuschätzen. Noch
3
immer streiten Astronomen, ob eine Strecke von einer Million Lichtjahren
in jeder Sekunde eher um 15 oder um 30 Kilometer anwächst.
Die Meßgenauigkeit für diese Zahl, die sogenannte Hubble-
Konstante, wird sich aber vermutlich im Laufe der nächsten zehn
Jahre entscheidend verbessern.
Unabhängig vom genauen Wert ergeben sich sogleich einfache
Fragen: Kilometer pro Sekunde pro Million Lichtjahre – da kann man
doch die Lichtjahre in Kilometer verwandeln und diese herauskürzen!
Für den Kehrwert der Hubble-Konstanten bleibt dann eine Zeit übrig:
10 bis 20 Milliarden Jahre! So weit in der Vergangenheit wäre der
Abstand zwischen allen Galaxien Null gewesen – wenn sich die
Ausdehnungsgeschwindigkeit nicht wesentlich geändert hätte! Alles,
was wir bis zum Abstand von ebensovielen Lichtjahren sehen, müßte
damals ungeheuer dicht mit uns zusammen gewesen sein!
Und mit welcher Geschwindigkeit entweichen dort die Galaxien
von uns? Zehntausend mal dreißig Kilometer pro Sekunde – das
ergibt doch die Lichtgeschwindigkeit, die nach der Relativitätstheorie
nicht überschreitbar ist! Schon bei diesem endlichen Abstand ergäbe
sich eine unendliche Rotverschiebung! Von dort, und gar von jenseits,
könnte uns kein Licht mehr erreichen.
Ist der Raum dort zuende? Offenbar doch nicht – denn warum sollte
gerade morgen ein Rand der Welt in Sehweite kommen, wenn doch
Milliarden Jahre lang offenbar immer das Gleiche – nämlich
gleichmäßig erfüllter Raum – dort auftauchte? Wie auf den nächsten
Sonnenaufgang können wir uns doch wohl darauf verlassen, nächstes
Jahr wieder ein Lichtjahr weiter zu sehen und dabei nicht plötzlich
etwas “ganz anderes” zu finden – nicht wahr? Was ist es denn, was
wir immer wieder zu sehen erwarten dürfen?
***
Wir sind an unserem Horizont im Universum angelangt – und das
ist zugleich unser Ursprung! Den Anfangszustand, in dem alles
unermeßlich dicht mit uns zusammen war, nennen wir den Urknall.
Weil die Welt im Großen so einheitlich ist, ist dieses Ereignis, in dem
alles Eins war und die Expansion begann, für unsere ganze Welt ein
und dasselbe. Am Horizont erscheint uns der Urknall – oder vielmehr
verbirgt er sich dort, weil die unendliche Rotverschiebung keine
Information mehr zu uns gelangen läßt. Zwischen ihm und uns sehen
wir die ganze “Weltgeschichte”. Jedes Jahr liegt dieser theoretische
Horizont räumlich ein Lichtjahr weiter draußen, und doch zeigt er uns
stets und in allen Himmelsrichtungen ein und dasselbe: Unseren
eigenen Ort und Zustand im Ursprung unseres Universums – also
zugleich Ort und Anfangszustand von allem. Die gewaltige, Milliarden
Lichtjahre entfernte “Kugelschale” unseres prinzipiellen Horizonts
stellt in Wahrheit einen Punkt dar!
Im Bild der Markstück-Galaxien läge der Horizont in einer Entfernung
von zwei bis drei Kilometern – aber für die Zeit, als dort Licht
ausgesandt wurde, das uns heute erreicht, muß das Bild längst versagen,
weil weder die Lichtausbreitung noch die Entstehung und Entwicklung
der “Münzen” im Bild vorkommen. Diese müßten ja dort
gemeinsam im Zustand einer ungeheuer dichten Schmelze gewesen
sein.
Die modernen Weltmodelle sind also etwas komplizierter als das
hier anschaulich skizzierte Bild. Zum Beispiel könnte der dreidimensionale
Raum “in sich gekrümmt” sein und sogar endlichen Inhalt
haben, ohne deswegen einen “Rand” besitzen zu müssen – was sich
Nicht-Mathematiker nur für zweidimensionale Flächen (wie z.B. die
Kugeloberfläche) werden vorstellen können. Auch mit dem Entfernungsmaß,
für das wir hier einfach die Lichtlaufzeit benutzen, gibt
es allerlei Komplikationen. Aber das Prinzip haben wir vielleicht
doch erfaßt: Alles was wir als Welt in Raum und Zeit erfahren, war
ursprünglich Eins. [Siehe Kasten “Anfang und Ende”]
Beliebig nah freilich können direkte Beobachtungen dem Anfang
nicht kommen – nicht nur, weil uns die früheste Epoche in wachsender
Rotverschiebung verdämmert, sondern weil ja der Raum zunächst
von einem so dichten Medium erfüllt war, daß keine Strahlung ihn
durchdringen konnte. Ein letztes Stück vor dem theoretischen Horizont
bleibt unserem Blick immer entzogen. “Praktisch” liegt der Horizont
dort, von wo die früheste noch meßbare Strahlung kommt. Dies
ist die berühmte Hintergrundstrahlung mit einer heutigen Temperatur
von knapp drei Grad über dem absoluten Nullpunkt (also im
Millimeter- und Zentimeterwellenbereich) – mit phantastischer
Gleichmäßigkeit aus allen Himmelsrichtungen. Sie stammt aus einer
Zeit vor der Galaxienentstehung, nur etwa hunderttausend Jahre nach
dem Anfang, als alle räumlichen Abstände tausendmal kleiner waren
als heute und die Temperatur dreitausend statt drei Grad betrug. Die
geringen örtlichen Schwankungen in diesem frühen Zustand, die seit
einigen Jahren beobachtbar wurden, enthalten Information über die
Konzentration von gewöhnlicher und dunkler Materie. Nach der
“Entkoppelung” von Materie und Strahlung beginnt hier die
Klumpenbildung. [Siehe Kasten “Drei-Grad-Hintergrundstrahlung”]
Sogar jene Frühzeit aber, aus der uns keine Strahlung mehr erreichen
kann, hat beobachtbare Spuren hinterlassen: Beispielsweise
entschied sich in den ersten Minuten, mit welcher Häufigkeit
verschiedene Atomkerne in der Urmaterie enthalten sind, bevor die
Kernreaktionen in Sternen einsetzen. Es mußten sich etwa drei Viertel
Wasserstoff, ein Viertel Helium und Spuren von Deuterium und
Lithium ergeben. Beobachtungen an ältesten Sternen und Gaswolken
passen mit den Modellen gut zusammen und liefern sogar Hinweise
auf Dichte und Expansionsgeschwindigkeit.
Obwohl natürlich, wie immer in der Wissenschaft, jede Antwort
neue Fragen aufwirft, dürfen wir doch sagen: Astronomie und
Astrophysik haben in den vergangenen Jahrzehnten ein Weltbild
entworfen, in dem die Fülle der Himmelserscheinungen einem einzigen
Punkt zu entspringen scheint. Und dort begegnen sich die Beobachtungen
des “Großen Ganzen” und des immer Winzigeren –
nämlich der Grundstrukturen der Materie, denen die Elementarteilchenphysiker
auf die Spur kommen möchten. In ihren riesigen Teilchenbeschleunigern
erzeugen diese ja im Zusammenstoß zweier
Teilchen Energiekonzentrationen, wie sie sonst nur in kosmischen
Katastrophen oder nahe dem Urknall auftreten – mit dem Unterschied
freilich, daß wir uns damals alles in diesem Zustand vorstellen
müssen, also nicht vom vergleichsweise leeren Raum eines
Laboratoriums umgeben.
4
2. Die Moral der Schöpfung
Wir besitzen noch nicht etwa eine fundamentale physikalische Theorie
von Raum, Zeit und Materie, in der wir den “Punktcharakter” des
Urknalls ernsthaft beschreiben könnten. Die heutigen Theorien sagen
selbst aus, daß sie sehr nahe dem Anfang nicht gültig sein können, ja,
daß sogar die Begriffe von Zeit und Raum zusammenbrechen, wenn
wir näher als die “Planck-Zeit” (10-43 Sekunden) an den Anfang
heranzudenken versuchen. Geht man so weit, dann gibt es auch
Gründe, über eine “Mannigfaltigkeit vieler Welten” zu spekulieren, in
denen sogar andere Gesetze gelten mögen. In ihr wäre unser Universum
eingebettet, oder es hätte sich im Moment seiner Geburt daraus
abgelöst. Auch könnte die “Gesetzgebung” für unser Universum
selbst ein komplexer Evolutionsprozeß im frühesten Stadium sein.
Aber nun ist unsere Welt offensichtlich da, wie sie ist, mit all ihrer
Einheitlichkeit – und “alle anderen” gehen uns wohl nichts an, wenn
wir mit ihnen keine Wechselwirkung haben.
Die Idee der Universalität bedeutet, daß im Ursprung noch keinerlei
individuelle Struktur verwirklicht ist – außer eben jener einzigen:
Alles ist so dicht, so heiß, so gleichmäßig wie möglich – und fliegt so
gleichmäßig wie möglich auseinander. Nehmen wir das (schon der
Einfachheit halber) ernst, so heißt es: Noch nichts anderes “ist da”.
Nicht einmal Elementarteilchen. “Es gibt” nur Möglichkeiten. Was
also wird Wirklichkeit werden?
“Was die Gesetze erzwingen”, hätte man früher geantwortet – aber
die Entdeckungen, die zur Quantentheorie führten, haben uns gelehrt,
daß die Gesetze eben nicht das wirkliche Geschehen vorherbestimmen,
sondern nur die Wahrscheinlichkeiten, mit denen in
“Geschehnissen” aus dem Möglichen ausgewählt wird. An dieser
Auswahl des Wirklichen aus der Menge des “gesetzlich Erlaubten” ist
ganz entscheidend der Zufall beteiligt. Das Gegenwärtige kann nie
stillhalten, sondern die Gesetze selbst erwingen zufällige
Schwankungen. Das Wirkliche muß gewissermaßen “im Raum der
Möglichkeiten herumzappeln”. Und dies kann nicht im Schwanken
um ein Gleichgewicht, also in Stagnation enden, denn Expansion und
Abkühlung der Welt sorgen dafür, daß die Wirklichkeit immer neuen
Möglichkeiten begegnet.
Welche Möglichkeiten ziehen wohl die Wirklichkeit an? Natürlich
solche, die im Geprassel der Zufälle erreichbar sind und dennoch
nicht leicht wieder verlassen werden! Das sind jene Gestalten, deren
innere und äußere Organisation dafür sorgt, daß entweder die
Schwankungen verkleinert werden, oder daß diesen “Schwellen” in
den Weg gelegt sind. Werden Möglichkeiten gefunden, wo in diesem
Sinne “die Dinge besser zusammenpassen”, so bleibt die Wirklichkeit
wahrscheinlich länger in ihrer Nähe – wenn auch ihr “Zappeln” nie
ganz aufhören kann und daher weiter nach noch besser Verflochtenem
getastet wird.
Dieses Schöpfungsprinzip ist nichts als eine logische Selbstverständlichkeit,
aber es reicht offenbar aus, um vom simpelsten möglichen
Anfangszustand unseres Universums bis zum Nachsinnen über
die “zwei Dinge” aufzusteigen. Warum nenne ich das eine logische
Selbstverständlichkeit? Weil es nichts anderes besagt als: “Wahrscheinlich
überlebt Überlebensfähigeres” – oder, noch krasser
tautologisch: “Wahrscheinlich geschieht Wahrscheinlicheres”.
“Aufstieg” nennen wir es, weil besseres Zusammenpassen “höhere
Komplexität” bedeutet – wenn sich hier auch große begriffliche
Schwierigkeiten verbergen. Sicherlich paßt schon nahe dem Urknall
alles “so gut wie möglich” zusammen, nur ist eben dieses “Alles”
anfangs nur “Eins”. Nichts anderes bedeutet ja die Idee des Beginns
für ein einheitliches “Universum”. (Die Theoretiker suchen übrigens
sogar nach einer Möglichkeit, mit “Nichts” anzufangen.) Im
gemeinsamen Ursprung, diesem “tiefsten Punkt des Raums der
Möglichkeiten” entspringt die Wirklichkeit und wächst mit der Zeit in
sein praktisch unendlich-dimensionales Reich hinein.
***
Voller komplexer Gestalten ist dieses Reich der Möglichkeiten, das
wir auch mit Platon das Reich der Ideen und mit Theologen den
Himmel oder die geistige Welt nennen mögen. Die Gestaltideen eines
Protons, eines Schwarzen Loches, eines Kugelsternhaufens, der
gesamten irdischen Biosphäre – all dies schon vor dem Menschen
Verwirklichte gehört natürlich dazu. Aber auch die Ideen der komplexen
Zahlen, des reibungsfreien Pendels, einer Sinfonie oder
unserer Seele müssen wir wohl dazurechnen. Sie sind durch Materie
in Raum und Zeit nicht vollkommen verwirklichbar, aber die Wirklichkeit
kommt ihnen nahe – und sei es in der elektrochemischen
Aktivität von Milliarden Hirnzellen eines Denkenden oder
Träumenden.
Dieses Konzept eines Raumes der Möglichkeiten muß vage bleiben,
da wir ja keine zuverlässige theoretische Basis haben. Auch
Telepathie und Hellsehen oder Umgang mit “höheren Wesen” müßten
Platz darin finden, wenn wir derlei erfahren würden. Solche “ganz
anderen” Wechselwirkungen würden diesem “Raum” eine andere
Struktur geben, aber auch im Weltbild der modernen Physik umfaßt er
ja “alles Mögliche” – also sicher mehr als das, was durch
Menschenhirne in der “geistigen Welt” bisher angenähert wurde. Und
weil nun einmal der gegenwärtige “Stand der Wissenschaft” so stark
unser gesellschaftliches Handeln bestimmt, lohnt es sich, hier die
Selbstbeschränkung der modernen Naturwissenschaft mitzumachen
und so zu tun, als hätten wir schon alle wesentlichen Wechselwirkungen
unseres Universums erfaßt. Selbst im krassesten
“reduktionistischen” Weltbild nämlich ergeben sich aus dem
Nachdenken über Wirklichkeit und Möglichkeit “moralische”
Einsichten – wie wir gleich sehen werden.
Was meinen wir wohl, wenn wir sagen, “es gibt die Möglichkeit”?
Wo gibt es sie – wenn doch fast alles Mögliche unverwirklicht bleibt?
Schon hier stoßen wir sozusagen auf ein “Jenseits”, denn es gibt sie
nicht im Weltraum, sondern in jenem anderen “Himmel”, im Reich
der Ideen, in dem sich die Welt seit dem Urknall einen Weg sucht.
Was es dort alles gibt! Hätte meine Mutter nicht den Zug verpaßt und
ein Gespräch mit einem anderen Zuspätgekommenen begonnen, der
dann mein Vater wurde – ja dann wären wohl andere mögliche
Gestalten gefunden worden. Jede Entscheidung an einer der unendlich
vielen Abzweigungen des Weges kann neue Bereiche des Raums der
Möglichkeiten eröffnen und eben dadurch andere für alle Zukunft
ausschließen. Oft sind das riesige Bereiche …
Und wie steht es mit den verwirklichten Möglichkeiten? Wirklichkeit
ist immer nur “in der Nähe” der jeweils verfolgten Ideen – bei
einem Atom nicht anders als bei mir selbst. Denken wir an die Idee
des Wasserstoffatoms: Eine raffinierte mathematische Gestalt im
Raum der Möglichkeiten. Während der ersten hunderttausend Jahre
nach dem Urknall wird sie von der Wirklichkeit nur angenähert, um
sofort wieder verlassen zu werden. Im frühen Stadium des
Universums sind andere Gestalten attraktiver – z.B. Protonen und
Elektronen als “Singles”. Aber sogar die Idee des Protons, die schon
5
in den ersten Minuten sehr dauerhaft verwirklicht wird, ist wohl nicht
in alle Ewigkeit attraktiv genug – mag auch die Zerfallszeit so viele
Weltalter lang sein, wie das Weltalter selbst Sekunden enthält.
Gibt es also das Proton in einem klareren Sinn als mein Ich – meine
“Seele” – jene Ideengestalt, um die sich die Leitideen der Organe,
Zellen und Atome meines Leibes bündeln? Seit 64 Jahren zappelt
materielle Wirklichkeit ganz nahe an diesen mehr oder weniger zyklischen
Attraktoren – und doch wird sie sie demnächst wieder
verlassen. Gibt es also diese Seele, oder nicht? Müssen wir noch
darüber streiten, was “es gibt”? Sind wir nicht einer “Wiedervereinigung
von Geist und Materie” nahe? – Es mag lächerlich erscheinen,
in einem derart abstrakten Weltbild irgendwelche Hinweise für die
eigene Moral finden zu wollen – aber wenn es doch selbst Bischöfen
schwerfällt, in “Ethikkommissionen” für oder gegen die Entwicklung
neuer Techniken zu argumentieren, ist es vielleicht den Versuch wert,
sich auf die systemtheoretische Logik des Schöpfungsprozesses
einzulassen.
***
Die momentane Wirklichkeit, der jeweils gegenwärtige Zeitpunkt,
ist ein Punkt im Raum der Möglichkeiten. In einer zweidimensionalen
Fläche ist jeder Punkt durch zwei Zahlen bestimmbar, im
dreidimensionalen Raum durch drei Zahlen. Wenn wir uns die Menge
der Möglichkeiten als “Raum” vorstellen, so ist dieser praktisch
unendlichdimensional. War nahe dem Urknall der momentane
Zustand der gesamten Welt noch durch wenige Zahlenangaben (z.B.
Alter, Temperatur, Dichte etc.) charakterisierbar, so müßte heute für
viele Orte innerhalb unseres gewaltig angewachsenen Horizonts eine
ungeheure Fülle winziger Details beschrieben werden, weil die
Schöpfungsgeschichte schon so viele Dimensionen erschlossen hat.
Diese Weltgeschichte, im Bild die Folge aller verwirklichten
Zeitpunkte vom Urknall bis heute, zeichnet eine einzige “Linie” in
den Raum der Möglichkeiten, wegen des mikroskopischen Gezappels
gewissermaßen ein wenig unscharf.
Im letzten, ein paar Jahrtausende langen Stück dieser Linie ist die
gesamte menschliche Geistesgeschichte enthalten, und im gegenwärtigen
Endpunkt hat alles Platz, was eben in der Menschheit
geschieht – natürlich auch der momentane Aktivitätszustand von über
1020 Hirnzellen, in deren individuellem und gesellschaftlichem
Gezappel nun über das weitere Schicksal unserer Erde mitentschieden
wird. Im nächsten Moment ist die Linie wieder ein Stück weiter im
Reich der Ideen. In fast allen “Unterräumen” natürlich weiterhin ganz
nahe an bewährten Gestalten – und doch werden die Übergangswahrscheinlichkeiten
zu benachbarten Linien und die Logik des
Schöpfungsprinzips dafür sorgen, daß der Endpunkt in den Einzugsbereich
noch höherer, komplexerer Attraktoren gerät – nicht wahr?
Der Sinn des Ganzen? Diese Frage drückt nur aus, daß wir selbst
mit unserem Denken und Handeln das Wesentliche am gegenwärtigen
“Ende der Linie” sind, die Front des schöpferischen Tastprozesses in
der geistigen Welt, die durch das Geschehen der früheren
Schöpfungstage erreichbar wurde. Die indoeuropäische Wurzel des
Wortes Sinn bedeutet eine Fährte suchen, eine Richtung finden. Wie
in allen anderen bisher gefundenen Gestalten tastet auch in uns die
materielle Wirklichkeit nach “höherer” lebensfähiger Verflechtung
des früher Erreichten und des neu Gefundenen. Warum haben wir
plötzlich Angst, das könnte nicht mehr gelingen? Sehen wir zu viele
Möglichkeiten, oder zu wenige?
Als Mittel gegen die Unterschätzung der Zahl von Möglichkeiten
empfiehlt sich ein Beispiel: Zieht man zwischen ein paar Punkten
gerade Linien, so gibt es verschiedene mögliche Muster. Bei zwei
Punkten sind es zwei Möglichkeiten, denn man kann eine Linie
ziehen oder nicht. Bei drei Punkten sind es acht, wie man leicht
ausprobiert, bei vier Punkten 64, und so weiter. Frage: Wieviele
Punkte sind nötig, damit die Zahl der verschiedenen möglichen
Beziehungsmuster größer ist als die Zahl der Atome innerhalb unseres
kosmischen Horizonts? Die Antwort: Vierundzwanzig!
***
Weil es so wunderbar ist, wollen wir das Geschehene noch etwas
genauer anschauen – vom Beginn bis heute. Es ist beliebt, dabei das
ganze Weltalter auf ein einziges Jahr zusammenzudrängen. Eine
Milliarde Jahre sind dann ein Monat, 30 Millionen Jahre ein Tag, 1
Million Jahre eine dreiviertel Stunde, 24000 Jahre eine Minute, 400
Jahre eine Sekunde.
Stellen wir uns vor, es ist Silvesternacht. Vor genau einem Jahr
begann alles. In einem verschwindend kleinen Bruchteil der ersten
Sekunde des 1. Januar wurden in ungeheurer Energiedichte alle möglichen
Elementarteilchen ausprobiert. Bald aber ließen Ausdehnung
und Abkühlung keine Umwandlungsprozesse durch energiereiche
Stöße mehr zu, und was neben heißer Strahlung und der noch unbekannten
“dunklen Materie” als “kleine Verunreinigung” überlebte, ist
ein dichtes Gemisch aus Protonen und Heliumkernen (im Massenverhältnis
3 : 1) und freien Elektronen.
So schnell geht das alles, daß keine Zeit bleibt, die höheren möglichen
Atomkerne (also die “Nuklidkarte”) durchzuprobieren. Und
nicht einmal Klumpen können sich bilden, weil die Strahlung sie
gleich wieder auseinandertreibt und gleichverteilt. Und doch wissen
wir: Irgendwo “dort oben” im Raum der Möglichkeiten gibt es uns
selbst – und sogar das, was ich hier schreibe! Wie soll die
Wirklichkeit dort hinkommen? Alles Zappeln der Teilchen und der
Strahlung scheint vergeblich, zumal ja die Expansion die Teilchen
immer weiter voneinander entfernt. Endet der Weg schon in
Stagnation?
Doch siehe da: Kaum ist eine halbe Stunde unseres Jahres um, da
ist die Temperatur auf einige tausend Grad abgesunken, und mehr und
mehr Protonen und Elektronen entdecken in ihren Begegnungen, daß
sie von nun an besser in Form von Paaren überleben. Die kühlere
Strahlung kann diesen nicht mehr viel anhaben, und so folgt jetzt die
Materie ihrer Neigung, unter der Schwerkraft Klumpen zu bilden. Als
“Keime” wirken dabei kleine Unregelmäßigkeiten in der
Dichteverteilung, die schon infolge des früheren Gezappels
unvermeidlich vorhanden sind.
In den durch Klumpenbildung neuerschlossenen Dimensionen des
Raums der Möglichkeiten werden nun die Ideen von Galaxien und
Sternen attraktiv und an Milliarden von Stellen des physikalischen
Raumes mit unendlich vielfältigen kleinen Unterschieden verwirklicht.
Im Innern von Sternen kann die Materie wieder dicht und heiß
werden und diesen Zustand so lange beibehalten, daß alle möglichen
höheren Atomkerne (bis zum Eisen) durchprobiert werden. Noch im
Januar dürfte unser Milchstraßensystem bereits seinem heutigen
Zustand nahekommen, denn schwere Sterne durchlaufen ihr Leben
innerhalb weniger Tage und geben Staub aus schweren Elementen ins
umgebende Gasgemisch ab – im Fall von Supernova-Explosionen
auch die schwersten, bis hin zum Uran.
So brauen viele Sterngenerationen in unserer Milchstraße über ein
halbes Jahr lang an dem Gas-Staub-Gemisch, aus dem am 15. August
unser Sonnensystem entsteht. Schon nach etwa einem Tag sind Sonne
und Planeten in ähnlichem Zustand wie heute. Auf der Erde setzt
sofort die “präbiologische” Entwicklung ein. Hunderte von Arten
komplexer organischer Moleküle können Radioastronomen ja schon
in Gas- und Staubwolken nachweisen. Katalytische Prozesse auf der
Oberfläche kühler Staubkörner im ultravioletten Licht junger Sterne
haben diese Möglichkeiten eröffnet.
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Die “freie Energie”, die für die vielen tastenden Schritte zum
weiteren “Aufstieg” angeboten werden muß, ist letztlich “fossile
Energie aus dem Urknall”. Galaxien und Sterne bilden sich, weil der
Schwung des Anfangs die Materie auf so hohe “potentielle Energie”
gehoben hat, und die Kernenergie der Sterne, wie sie nun von unserer
Sonne so allmählich abgestrahlt wird, wurde während der raschen
Anfangsexpansion gewissermaßen eingefroren. Auch den “Abfluß”
für entwertete Energie, die notwendige “Entropiesenke”, liefert der
Urknall – in Form des “dunklen Nachthimmels”, d.h. der Dreigradstrahlung
vom Horizont.
Wann auf unserer Erde der Schritt zu “autokatalytischen” Molekülsystemen
geschafft wird und das Leben beginnt, wissen wir nicht
genau. Schon in altem Gestein von Anfang September findet sich
“biologischer” Kohlenstoff, wenige Wochen darauf bereits Fossilien
von Algen. Sehr neugierig sind wir, ob sich Ähnliches auf dem Mars
findet, der anfangs wahrscheinlich eine vergleichbare
Oberflächenentwicklung durchmachte und erst später “verarmte”.
Vom 16. Dezember (Cambrium) stammen die ersten Wirbeltierfossilien,
am 19. (Silur) erobern Pflanzen das Festland, das sich am
20. und 21. (Devon) mit Wäldern bedeckt. Die Atmosphäre, die
zunächst keinen freien Sauerstoff enthielt, wird innerhalb weniger
Dezembertage mit Sauerstoff angereichert. So schafft sich das Leben
selbst in Form der Ozonschicht am Stratosphärenrand einen
Schutzschild gegen Ultraviolettstrahlung. Das Tasten nach chemischen
Möglichkeiten kann nun auf höherem Komplexitätsniveau, mit
empfindlicheren Lebensformen, weitergehen..
Am 22. und 23. Dezember (Carbon) entstehen aus Lungenfischen
die Amphibien, die zunächst die feuchten Landteile mit den riesigen
“Steinkohlenwäldern” erobern. Am 24. Dezember (Perm) folgen die
Reptilien, die auch trockenes Land besiedeln. Am 25. Dezember
(Trias) wird das warme Blut erfunden, und abends erscheinen die
ersten Säugetiere.
Am 26. und 27. Dezember (Jura) führen die Säugetiere noch ein
Kümmerdasein neben den Dinosauriern. (“In Nischen, verborgen vor
den Mächtigen, wird die Intelligenz vorbereitet”…) Am 27. wird der
Übergang vom Reptil zum Vogel gefunden. Erst am 28. und 29.
(Kreide) steigen Säugetiere und Vögel langsam höher. Um
Mitternacht zum 30. Dezember (Übergang zum Tertiär) trifft, wie wir
glauben, ein Stein von der Größe des Mont Blanc die Erde. Die
Klimafolgen dieses von außen kommenden Unfalls lassen fast alle
großen Arten aussterben – doch eben hierdurch bekommen Säugetiere
und Vögel ihre Chance. Bis zum Morgengrauen des 30. haben sie und
die anderen überlebenden Arten bereits die entstandenen
ökologischen Nischen mit neuer Vielfalt erfüllt, und dabei werden für
die beiden letzten Tage nochmals völlig neue Bereiche erschlossen.
Was ist das Neue, das an diesem Schöpfungstag auf unserer Erde
entdeckt und immer schneller ausgebaut wird?
Bisher sind die “bewährten Eigenschaften” der im Evolutionsprozeß
gefundenen Arten durch genetische Fixierung gesichert. Dies
erlaubt keine raschen Änderungen wesentlicher Züge, denn nur über
viele Generationen hin können sich “innovative” Mutationen im Gen-
Pool einer Art anreichern. Die bewährten Zyklen werden also
vielmals durchlaufen, bevor der Übergang in den Einzugsbereich
anderer Attraktoren abgeschlossen ist. So ist also der Fortschritt der
Wirklichkeit im Raum der Möglichkeiten stets im wesentlichen das
Verfolgen der gewohnten zyklischen Bahnen, dem ein relativ langsamer
“Diffusionsprozeß” überlagert ist – hin zu benachbarten
Attraktoren und deren Bündelung in neuen Dimensionen.
An der neuesten Front wird das anders. Die höheren Säuger und
Vögel können schon allerlei lernen. Die zunächst nur “instinktiven”,
also genetisch fixierten “sozialen Strukturen” nähern sich damit der
Stufe der “Kulturentwicklung”. Das Großhirn wächst nicht mehr
allein nach genetischer Steuerung und den Prinzipien der Selbstorganisation
biologischer Gewebe. Wenn sich Milliarden von
Nervenzellen mit je zehntausenden anderer verbinden, so geschieht
das nun auch unter dem Einfluß individueller Erfahrungen, also auch
entsprechend der “Erziehung” durch ein kulturelles Umfeld. Welche
phantastischen Möglichkeiten erschließen sich solchen selbstorganisationsfähigen
“neuronalen Netzwerken”! Ist nicht der Gestaltenreichtum
in der Neuen Welt des Fühlens, und schließlich des Bewußtwerdens,
reicher als in allen zuvor erschlossenen Dimensionen des
Reiches der Ideen?
Wohl noch in der Nacht zum 31. Dezember spaltet sich die Menschenlinie
von der Hauptlinie zu den anderen heutigen Primaten ab.
Einige Stunden vor Mitternacht gibt es wohl mehrere aufrechtgehende
Arten mit relativ großen Hirnen und Anzeichen noch komplexeren
Gefühlslebens und Sozialverhaltens, als es unsere nächsten
Verwandten, die Schimpansen (und hier vor allem die Bonobos)
zeigen.
Etwa von 22:45 Uhr stammen Louis Leaky’s Funde in der Olduvai-
Schlucht in Kenia; noch fünf Minuten vor zwölf leben in Europa und
Asien Neanderthaler, die uns schon sehr ähnlich, aber vielleicht nicht
mit unseren Vorfahren fortpflanzungsfähig sind. Letztere verbreiten
sich um diese Zeit, wiederum von Afrika aus, minutenschnell über
ganz Eurasien. (War vielleicht erst bei ihnen die Sprache hoch genug
entwickelt?)
Zwei Minuten vor zwölf entstehen herrliche Höhlenzeichnungen,
und sicherlich erscheinen auch Musik und ritueller Tanz; zwanzig
Sekunden vor zwölf beginnt die überlieferte Geschichte in Ägypten
und China; das Studium des gestirnten Himmels erreicht erste wissenschaftliche
Höhepunkte, und Propheten und Philosophen werden von
Staunen und Ehrfurcht vor dem moralischen Gesetz in uns
umgetrieben; fünf Sekunden vor zwölf lebt Jesus; eine Sekunde vor
zwölf haben die Christen fast die ganze Erde erobert und beginnen
gerade, die amerikanischen Indianer auszurotten und ihre Wertvorstellungen
überwiegend aufs Geld zu gründen. Immerhin wird in der
letzten Sekunde auch noch nach anderem getastet – etwa in Bachs
Kunst der Fuge oder Kants anhaltendem Nachdenken … Ich lebe seit
0,16 Sekunden. Hier ist es, das Neue Jahr!
***
Beängstigend, dieses Tempo zum Schluß – nicht wahr? Kann das
gutgehen? Den Ozonschild, den sich die Biosphäre in den Wochen
vor Weihnachten schuf, haben wir in einer Zehntelsekunde drastisch
reduziert und in Gefahr gebracht. Noch bevor der erste Ton des
Neujahrsläutens verklingt, verpuffen wir das Öl und Gas, das die
Biosphäre in den letzten Wochen des alten Jahres mit Hilfe der Sonnenenergie
speicherte. Ja, die Biosphäre selbst wird womöglich
innerhalb einer Zehntelsekunde auf die Hälfte der Arten reduziert.
Der Maßstab des “Weltjahres” ist nun nicht mehr hilfreich. Die
Neugier, was wohl im Neuen Jahr geschehen mag, schwindet sofort,
wenn uns die Geschwindigkeit der gegenwärtigen Entwicklung
bewußt wird. Kehren wir zur “Echtzeit” zurück! Sogar in ihr wird ja
das Tempo immer beängstigender. Stündlich sterben mehrere lebendige
Arten aus, die für ihre Entstehung Jahrmillionen brauchten. In
der Mitte meines Lebens sprach ich davon, wieviel von dem, was ich
als Kind lieben gelernt hatte, bereits verschwunden war – doch meine
Kinder machen diese Erfahrung schon am Ende der Schulzeit.
Immer weniger paßt das Alte mit dem Neuen zusammen, immer
eiliger und einheitlicher werden weltweit dieselben Fehler gemacht.
Zur Lösung der dadurch immer rascher auftauchenden “Probleme”
lassen wir uns “schnellere Innovation” und mehr “Globalisierung”
predigen – die freilich selbst die Leitsymptome der Krankheit sind,
und sicherlich keine mögliche Heilmethode. Ist das der Untergang?
7
Der Mensch also ein “Irrläufer der Evolution”, der sogar noch die
oberen Stockwerke der Biosphäre mit sich reißen muß?
Na und?, sagen viele. Zum gestirnten Himmel blicken sie,
begreifen immer mehr von den Gesetzen des Universums, erkennen
die eigene Winzigkeit. Seltsam – die eigene Größe erkennen sie nicht.
Wir sind bei weitem die höchsten, reichsten, komplexesten Gestalten,
die die Wirklichkeit bisher im Raum der Möglichkeiten gefunden hat.
Die Größe der Krone der Schöpfung ist doch nicht daran zu messen,
wieviel Weltraum sie einnimmt, sondern wieviel ihr in jenem anderen
Himmel, im Reich der Ideen, offensteht! Auch dort sind wir zwar
winzig – ja noch viel winziger, wie schon das Beispiel der 24 Punkte
zeigte –, aber doch riesenhaft im Vergleich zur Idee eines Atoms,
einer Galaxie oder einer lebendigen Art. Wer dies leugnet, tut dies oft,
um sich die Freiheit zu nehmen, die solchen “tieferen” Gestalten
zukommt: Die Freiheit nämlich, ohne die uns angemessenen
moralischen Hemmungen im Raum der Möglichkeiten zu experimentieren.
Die Wissenschaft sei wertfrei, sagt man. Die Moral werde
schon anderswoher kommen.
***
Kann die Wissenschaft wirklich nicht zwischen Himmel und Hölle
unterscheiden? Wir haben gesehen: Die Gesetze unseres Universums
definieren zwar den Raum seiner Möglichkeiten, nicht aber den Weg,
den die Wirklichkeit in ihm nimmt. Wann führt der Weg “aufwärts”,
zu lebens- und entwicklungsfähiger Komplexität? Wann geht es “abwärts”,
in chaotischem Taumeln um längst überholte Gestalten? Sind
jenseits der unverletzbaren Naturgesetze noch weitere
Voraussetzungen zu erfüllen, damit es gutgeht? Diese Frage nach der
“Moral der Schöpfung” fordert auch das wissenschaftliche Denken
heraus: Wann gelingt die Selbstorganisation der Freiheit im Schöpfungsprozeß?
Wann scheitert sie?
Die Freiheit in der Schöpfung hat mit der Rolle des Zufalls zu tun.
Schon den Elementarteilchen kommt Freiheit zu, aber eben die freien
Schwankungen sorgen dafür, daß sie gemeinsam Möglichkeiten
finden, ihre Freiheit auf komplexe Weise zu organisieren. Wir nennen
das Selbstorganisation, weil die Materie durchs eigene Gezappel
höhere Gestalt findet. Ihr liegen im allgemeinen “zyklische” Prozesse
zugrunde, denn eben darin, daß immer wieder fast das gleiche
geschieht, liegt das Wesen lebensfähiger Gestalt – von Atomen und
Sternen bis zu Biosphäre, Gehirn und Kultur. Man nennt solche
Gebilde “dissipative Strukturen”, weil in ihnen aus geordneten
Strömen “hochwertiger” Energie und Materie etwas für die
Gestalterhaltung verbraucht und dabei “unordentlich verstreut”
(“dissipiert”) wird – wie etwa bei “Energieverbrauch” und “Stoffwechsel”.
Daß solche Gestalten in ungeheurer Fülle möglich und
erreichbar sind, liegt – wie wir sahen – am Charakter unseres Universums,
das die nötige freie Energie und deren Abfluß liefert. Ob
langfristig lebensfähige Gestalten, also zuverlässige Leitlinien,
wirklich gefunden sind, stellt sich freilich wegen der ungeheuer vielen
Möglichkeiten erst heraus, wenn in langwierigem Kneten alles
miteinander erprobt und aneinander angepaßt wurde. Am Abend eines
langen Schöpfungstages läßt sich dann sagen: Siehe da, es war sehr
gut.
Und doch gibt es in der Fülle der Möglichkeiten kein Optimum. In
irgendwelchen Dimensionen geht es wahrscheinlich weiter “bergauf”,
zu höherer Komplexität, und natürlich gibt es weiterhin zufällige
Schwankungen, die solche Stellen finden müssen. Ein neuer
Schöpfungstag bricht an. Doch die gestern gefundene Organisation
sorgt dafür, daß heute mit schwächeren Wechselwirkungskräften nach
Neuem getastet wird. Deshalb wird der Einzugsbereich wesentlicher
Leitlinien früherer Tage wahrscheinlich nicht wieder verlassen. Von
Tag zu Tag wurde eine “höhere Moral” gefunden: Chemische
Prozesse ändern nicht mehr die Atomkerne, die lebende Zelle
experimentiert nicht mit dem Prinzip des genetischen Codes, unsere
Organe nicht mit dem Prinzip der Zelle, das Großhirn nicht mit den
Grundfunktionen der Leber.
Nur wegen dieser Selbstbeschränkung überholter Freiheiten kann
die Wirklichkeit weiter aufsteigen: Beim Weitertasten findet sie in der
Nachbarschaft komplexe Möglichkeiten der “Bündelung” ihrer bisher
verfolgten Leitlinien. Solche höheren Gestalten wirken “attraktiv”,
wenn die raffiniertere Verflechtung das Verlassen des bisher
Gefundenen “sehr Guten” unwahrscheinlicher macht. So drang die
Front des evolutionären Fortschritts bisher mit jedem Schöpfungstag
zu Gestaltprinzipien vor, die noch schwächere Wechselwirkungen
nutzen. Noch am Tag zuvor, auf einem “altmodischeren” Niveau der
Freiheit, waren diese im heftigeren “Umsichschlagen” der Zufälle
nicht verwirklichbar.
Am “sechsten Tag” gerät die irdische Biosphäre an eine neue Front:
Die Idee des Menschen ist gefunden. Mit ihm taucht bekanntlich auch
jene andere attraktive Gestalt auf, die wir zunächst den Lichtbringer
(lucifer) und dann den Durcheinanderwerfer (diabolos) nennen. Ist da
etwas prinzipiell Neues geschehen? Die Möglichkeit des Scheiterns
kann es ja wohl nicht sein. Auch früher mußte fast jeder Versuch ein
Irrtum sein, denn gute Ideen sind in der ungeheuren Fülle von
Möglichkeiten von lauter schlechten umgeben und deshalb nicht
leicht zu finden. Warum also haben wir – nicht nur in unseren Mythen
– den Eindruck, der Teufel, der doch als Teil des Schöpfungsprinzips
in der Nachbarschaft aller Gestalten der geistigen Welt wirksam ist,
sei erst am sechsten Tag wirklich manifest geworden? Wir sind der
Antwort ganz nahe. Anhaltendes Nachdenken über die Moral der
Schöpfung führt uns zur “Systemtheorie von Gott und Teufel”.
***
Bei der Silvesterparty fiel uns auf: Die Eile des Teufels ist eine
Errungenschaft des letzten Tages! Sollte man nicht erwarten, daß nun
jeder Wissenschaftler sich fragt: Wie schnell kann eigentlich die
Evolution ins Reich der Möglichkeiten vordringen, ohne abzustürzen?
Merkwürdigerweise wird diese entscheidende Frage fast überall
verdrängt. Man begnügt sich mit dem Gefühl, guter Wille und “bestes
Wissen und Gewissen” reichten aus. Wenn dennoch etwas schiefgehe,
und dies sei “nach dem Stand der Wissenschaft nicht vorhersehbar”
gewesen, dann sei auch niemand schuld. Mit diesem Aberglauben
haben uns führende Gentechniker erst kürzlich den Anbruch des
achten Tags der Schöpfung verkünden wollen – obwohl das Ringen
um die Moral des siebten kaum begonnen hat.
In jeder Epoche der Schöpfung gibt es eine Front, wo am schnellsten
zu “neuen Ideen” vorgedrungen wird. Die “führenden Gestalten”
haben ihre jeweils eigenen typischen “Zyklen”, in denen sich die
“Bewährung” bestätigt, indem sich ständig “im wesentlichen
dasselbe” wiederholt. Wird zu neuen Leitideen übergegangen, bevor
auch nur ein Zyklus vollendet ist, so sind diese höchstwahrscheinlich
nicht lebens- und entwicklungsfähig. Geschieht dieser Übergang
zudem “global” in einem isolierten Raumbereich, so daß örtlicher
Zusammenbruch nicht durch erneute Ausbreitung von Bewährtem
geheilt werden, dann fällt die Front zu “tieferen” Möglichkeiten
zurück. Die vielen “unerwarteten” und unerprobten Begegnungen
von Neuem und Altem, die hierbei auftreten, mögen zunächst den
Eindruck gestiegener Komplexität erwecken – doch ist dies nur
“Kompliziertheit”, nicht lebensfähige Verflechtung.
Die Aussage, daß die “führenden Gestalten” wahrscheinlich nicht
schnell im Vergleich zur eigenen Generationszeit vorankommen
können ohne abzustürzen, ist logischer Natur – bedarf also nicht
irgendeiner anderen Morallehre. Diese “kritische Grenze der Innovationsgeschwindigkeit”
gilt offensichtlich für wesentliche Ände-
8
rungen der Anführer in deren eigener Organisation. Wird etwa die
Front früherer Schöpfungstage wiedereröffnet, so ist natürlich mit
größter Wahrscheinlichkeit auch solcher für die Anführer selbst
“unterkritischer” Fortschritt noch bei weitem zu schnell. Auch die
“Ehrfurcht vor der Schöpfung” bedarf also keiner anderen Moral als
der Einsicht in die Logik des Schöpfungsprinzips. Und dazu gehört
kaum mehr als das Zählenkönnen – wie das Beispiel der Beziehungsmöglichkeiten
von 24 Punkten zeigte. Hätte uns dies nicht eigentlich
längst vor Entdeckung des “Ozonloches” vor eiliger globaler
Freisetzung von weit mehr als 24 “innovativen” Spurengasen in die
Atmosphäre bewahren müssen?
Was heißt da “eigentlich”? Wir sehen doch, daß trotz dieser Logik
alles ganz anders läuft: Das Innovationstempo nimmt ständig zu, und
die Vielfalt unabhängigen Tastens wird immer schneller durch
globale Vereinheitlichung verdrängt. Und das ist ebenfalls logisch
einsehbar: Werden Gestalten gefunden, die schneller im Raum der
Möglichkeiten vorankommen, so geht die Front definitionsgemäß auf
diese über. Sind also “eiligere” Ideen zu finden und verwirklichbar, so
muß der Evolutionsprozeß schneller werden – und dieser “Vorteil”
breitet sich natürlich auch “geographisch” so weit wie möglich aus.
Ein einleuchtendes Beispiel: Als das Lebendige die Methode sexueller
Fortpflanzung entdeckt, stehen jeder Generation viel mehr
verschiedene Möglichkeiten offen – und dies beschleunigt das
Vordringen in den Raum der Möglichkeiten so sehr, daß hier künftig
die Front liegt. Dennoch waren bis vor wenigen Millionen Jahren
schnelle, globale Änderungen in der Biosphäre “aus eigener Kraft”
unmöglich, denn jede winzige Neuerung (bei einer durch
“Zufallstreffer” erzeugten Mutation) mußte über viele Generationen
hinweg in verschiedensten genetischen Kombinationen von Individuen
der jeweiligen Art und in deren Wechselwirkung mit allem
anderen erprobt werden. Nur seltene “Unfälle” (wie jener Zusammenstoß
der Erde mit einem “großen Stein” am Übergang zum
Tertiär) können dieses Prinzip durchbrechen – was freilich ein “Zurückwerfen”
bedeuten muß, falls nicht die Basis und die führenden
Gestalten überleben.
Mit dem Menschen aber wurde ein völlig neues Innovationsprinzip
entdeckt: Im Gehirn und im gesellschaftlichen Verbund vieler
Gehirne werden ganze Bereiche der Nachbarschaft des Raums der
Möglichkeiten “abgebildet” – und nun können ungeheuer schnell sehr
weitreichende “Versuche” ablaufen. Die Front des Fortschritts ging
daher zunächst allmählich, aber dann fast explosionsartig von der
Biosphäre aufs Reich des menschlichen Geistes über (das man auch
die “Noosphäre” nennt). Und immer rascher trugen dann menschliche
Hände (und neuerdings deren raffinierte Verlängerungen) die hohe
Innovationsgeschwindigkeit auch an die Fronten früherer Schöpfungstage
(zum Atomkern, zur Chemie, zur genetischen Codierung
biologischer Information …), so daß nun auch die Biosphäre und
sogar der Strahlungshaushalt und das Klima der Erde immer schneller
nach neuen Ideen zappeln müssen.
Verdammte Logik: Die selektiven Vorteile schnellerer Innovation
und großräumiger Organisation müssen nun den Prozeß beschleunigt
vorantreiben. Schnelleres verdrängt Langsameres, Größeres verdrängt
Kleineres – und beide Mechanismen verstärken einander: Weltweit
dieselben Irrtümer, die nach immer schnellerer globaler
“Problemlösung” schreien … die aber nach der Logik der Wahrscheinlichkeit
mehr neue Probleme schafft als löst … wobei die neuen
Probleme “noch globaler” sind … und noch schnellerer Lösung
bedürfen … – Müßte nicht jeder Wissenschaftler solches Systemverhalten
als Fortschritt einer Instabilität erkennen? Was, zum Teufel,
läßt noch immer viele glauben und verkünden, dieser Fortschritt führe
aufwärts?
Nun – was wird’s schon sein? Die Gewohnheit natürlich. Bis vor
kurzem hatte sich’s doch bewährt! Das ist das Wesen von Krisen: Die
Lebensfähigkeit bewährter Leitideen bricht zusammen, und das
System gerät unvermeidbar auf andere. Freilich sind auf dem erreichten
Komplexitätsniveau mit recht kleinen Schwankungen die
Einzugsbereiche sehr verschiedener Attraktoren erreichbar. Sie liegen
zwischen zwei Extremen: Der Zusammenbruch kann an den Wurzeln
der Biosphäre geschehen oder im Bewußtsein der Anführer.
***
Nannte ich nicht beides “logisch”? Die Einsicht ins Wesen der
kritischen Grenzen von Innovationsgeschwindigkeit und organisatorischer
Vereinheitlichung einerseits – und in die Gründe für den
selektiven Vorteil von “Eile und Einfalt” andererseits? Offensichtlich
wirken diese Antriebskräfte, bis die kritischen Grenzen erreicht sind.
Ein systemtheoretisch unvermeidbarer singulärer Punkt in der
Geschichte jedes hinreichend isolierten, endlichen Raumbereichs mit
anhaltendem evolutionärem Fortschritt! Unser Planet hat den
Höhepunkt dieser globalen Beschleunigungskrise erreicht. Aber das
muß nicht den Untergang bedeuten. Nur muß es entlang anderen
Leitideen weitergehen als zuvor. Krise heißt Entscheidung.
Schon lange war der Mensch fähig, den Untergang der eigenen
Person oder ganzer Gesellschaften zu organisieren. Aber es lagen
eben auch bessere Möglichkeiten nahe: Die Selbstorganisationsmuster,
die wir Kultur nennen. Logisch, daß sie gefunden wurden.
Die Organisationsprinzipien dieser Attraktoren, die es unwahrscheinlich
machen, daß das allgemeine Gezappel aus ihrem Einzugsbereich
herausführt, nennen wir Moral. Die bewußte Beschäftigung mit ihr,
ihre Theorie also, nennt man Ethik. Das griechische Wort ethos
bedeutet letztlich Gewohnheit – das, was man immer getan hat.
Warum hat man es immer getan? Weil es sich bewährt hat. Wie
erweist sich die Bewährung? Darin, daß man es so lange tun konnte,
ohne daß das Ganze unterging. Sitte und Moral bedeuten nichts
anderes, und in der indoeuropäischen Wurzel der Moral steckt auch
noch die Erinnerung, wie stark und mutig man das Bewährte will.
Auch den Wurzeln von “Gut und Böse” nachzugehen, lohnt sich.
Gut ist, was zusammenpaßt, böse bedeutet wohl aufgeblasen, und
unser älteres Wort fürs Böse, das Übel, hat etwas mit Aufsässigkeit zu
tun. Unser Übel ist die Selbstüberschätzung, die uns vergessen läßt,
daß alles Wissen und Können nur zum “Durcheinanderwerfen” führt,
wenn nicht die logischen Voraussetzungen wirklichen Fortschritts
erfüllt sind: Vielfältige unabhängige Tastversuche in der Nähe des
Bewährten und genügend Zeit zu neuerlicher Bewährung. Alle
Mythen der Menschheit und die sprachlichen Wurzeln der Begriffe in
hergebrachten Leitideen weisen auf diese “Moral der Schöpfung” hin.
Logisch, denn sonst wären wir nicht hier. Es war nicht mathematischnaturwissenschaftliche
Forschung nötig, um dies einzusehen. Das
intuitive Erfassen des eigenen Zappelns in der geistigen Welt, die
menschliche Vernunft, ringt darum seit dem Anbruch unseres Schöpfungstages
– nur ist der Abend nicht erreicht …
Welche Leitlinien also bietet uns die Moral der Schöpfung? Was
müssen wir tun, um uns so einzuordnen, daß alles zusammenpaßt und
schließlich sehr gut werden kann? Das ist nun wohl klar, nachdem wir
die “Wertfreiheit der Wissenschaft” als Irrtum entlarvt, ja sogar zu
einer “Ethik aus der Wissenschaft“ gefunden haben. Was vielen
zunächst wie eine “Moralpredigt” erscheinen mochte, ist als “logische
Selbstverständlichkeit” einsehbar – letztlich vergleichbar dem “zwei
mal zwei gleich vier”. Die Aufklärung, die uns, wie Kant sagte, aus
selbstverschuldeter Unmündigkeit führen sollte, ist nicht zuende.
Aber nun können aufgeklärte Wissenschaftler und Theologen sich
gemeinsam ans Werk machen: Es geht darum, das wissenschaftlich,
technisch, wirtschaftlich und noch immer auch machtpolitisch
9
organisierte “Umsichschlagen” im Raum der Möglichkeiten
verfassungsmäßig zu beschränken, bevor wir aus allen bewährten
kulturellen, biologischen oder gar klimatischen Attraktoren heraus
und ins Chaos geraten sind. Aber solche Beschränkung bedeutet nicht
“Verzicht”, sondern Gewinn. Sie wird für alle Menschen die Freiheit
zum Tasten an der Front des siebten Tages sichern.
Konkret bedeutet das: Politische Arbeit für die Bewahrung unserer
biosphärischen und kulturellen Basis – Arbeit für die gemeinsame
Garantie menschenwürdiger Lebensgrundlagen aller Erdbewohner,
also für die Befreiung vom Zwang, um diese lokal und global zu
konkurrieren – Arbeit für die Erziehung zur Freiheit in unseren
höheren Fähigkeiten, die nicht die Wurzeln bedrohen. Und das
bedeutet natürlich Arbeit gegen die Aneignung von Lebensgrundlagen
der einen durch die anderen und gegen den Machtgewinn durch
schnellere Innovation und globale Vereinheitlichung. Die Garantie
“höherer” Freiheit erfordert, wie an jedem neuen Schöpfungstag, die
Beschränkung hergebrachter Freiheiten. Zwei wesentliche Freiheiten
des sechsten Tages, die jene des siebten behindern oder gar
ausschließen, sind die Freiheit des grenzenlosen Eigentums, das
obendrein Anspruch auf grenzenloses Wachstum beansprucht, und die
Freiheit zu möglichst schneller Verbreitung technischer Neuheiten,
die ja in Verbindung mit jener freien Konkurrenz um Aneignung von
Lebensgrundlagen sogar zum Zwang geworden ist
Gegen alle modernen globalen Trends arbeiten? Hierzulande mit
dem Tasten nach einer Weltverfassung zur “Beschränkung des Großen
und Schnellen” beginnen? Das mag zunächst absurd, ja nach
innerem Widerspruch klingen. Aber die Logik des Schöpfungsprinzips,
die “Moral der Schöpfung”, wird uns dazu zwingen. Das Nachdenken
über den bestirnten Himmel und das auch in ihm sichtbar
werdende moralische Gesetz hat uns etwas vom Zusammenhang der
“zwei Dinge” erkennen lassen und einer Wiedervereinigung von Geist
und Materie nähergebracht. Unsere Liebe, unsere Hoffnung, unser
Gefühl der Verantwortung – das ist nicht prinzipiell verschieden von
allem anderen Geschehen diesseits unseres Horizonts. Es ist das
Zappeln der Wirklichkeit im Raum der Möglichkeiten am Morgen des
siebten Tages. Welche Arbeit! Noch immer keine Ruhe!
***
Doch wieder nur die alte Geschichte? Nicht anders als bei einer
Galaxie, die gegen die Versuchungen ihrer Schwerkraft nicht zum
Schwarzen Loch wird, sondern in hundert Milliarden Sternen weitertasten
läßt? Ist da nicht auch die Entscheidung in einer “globalen
Beschleunigungskrise” gefallen? Und muß sie nicht oft auch anders
ausgefallen sein, weil nun einmal die meisten Versuche Irrtümer sind?
Da hilft doch keine Moralpredigt. Eine reine Frage der
Wahrscheinlichkeit, nicht wahr?
Wenn eine Galaxie im Entstehungsprozeß untergeht, ist nicht die
führende Gestalt im Raum der Möglichkeiten verlassen! Da sind ja
zugleich Milliarden ähnlicher Versuche im Gange. Wie bei uns Menschen:
Wir sind Milliarden, und wir entstehen und vergehen
unvergleichlich viel schneller als Galaxien, trotz so viel höherer
Komplexität. Was fürchten wir eigentlich? Die Bedrohung, die wir
spüren, ist nicht der eigene Tod. Es ist der mögliche Untergang der
ganzen irdischen Noosphäre und eines großen Teils ihres biosphärischen
Wurzelgeflechts.
Vergleiche mit früheren Schöpfungstagen illustrieren zwar das
logische Prinzip der Schöpfung, können aber nie das Wesentliche an
den Gestaltprinzipien in höheren Dimensionen späterer Tage erfassen.
Der noch immer modische “Sozialdarwinismus” und der auf ihn
gestützte “Neoliberalismus” sind kindisch. Das innere Geschehen in
Teilchen, Galaxien, Sternen, Lebewesen oder lebendigen Arten hat
verschwindenden Einfluß aufs Ganze. Wenn eine planetare Biosphäre
gelungen ist, läßt selbst noch so “egoistisches” Gezappel ihrer Arten
und Individuen sie nicht global instabil werden, sondern gerade durch
die Konkurrenz und allmähliche Ersetzung fast aller Arten immer
weiter aufsteigen. Auf der Stufe des Menschen liegt aber die Front in
den Möglichkeiten innerer Komplexität von Individuen und relativ
kleinen Gruppen und Völkern. An dieser Front geschehen die
wesentlichen Schritte im Tasten nach gangbaren Wegen im
“Innenleben” von Einzelnen. In dieser Einsicht liegt die moralische,
das heißt die logische Quelle der Ideen von Menschenrechten und
Verantwortung, wie auch von individueller und gesellschaftlicher
Freiheit und Selbstbeschränkung.
Wie unbequem. Ausgerechnet unsere Generation markiert den
Höhepunkt der globalen Beschleunigungskrise. Zeit zum Aufstehen?
Die Front der Entscheidung liegt im Bewußtsein von Milliarden
Menschen. Doch was nützt die große Zahl, wenn es der Macht
aufgeblasener Führer oder dem unaufgeklärten guten Willen von
Mehrheitsbeschlüssen gelingt, die Erde ins Präkambrium zurückzuwerfen?
Wissen wir denn, ob nicht ein ganzes Universum nötig
war, um so hoch ins Reich der Ideen aufzusteigen? Und womöglich
sogar noch ein Glückstreffer bei der Auswahl von dessen Gesetzen
aus den Möglichkeiten eines “Multiversums” an einem “nullten
Schöpfungstag”? Wären dann nicht wir selbst, ja wäre dann nicht
womöglich ich ein kritischer Punkt der universellen Entwicklung?
Merkwürdig dieser Gedanke: Wir schauten zum Sternenhimmel,
immer weiter hinaus, bis zum Horizont – und nun sind wir
zurückgekommen, zur Erde, zur menschlichen Gesellschaft, zum Ich,
zur eigenen Verantwortung – womöglich zur Verantwortung fürs
Höherkommen des Universums im Reich seiner Möglichkeiten, in
jener geistigen Welt eines unermeßlich viel größeren Himmels?
***
––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
Peter Kafka ist Mitarbeiter im Max-Planck-Institut für Astrophysik in Garching bei München. Von seinen Büchern ist noch im Handel:
“Gegen den Untergang – Schöpfungsprinzip und globale Beschleunigungskrise”, Carl-Hanser-Verlag, München 1994
10
1. Kasten:
“Der Lebenslauf der Sterne”
Sterne sind heiße Gasbälle. Unsere Sonne besteht weit überwiegend
aus Wasserstoff und Helium, mit ein paar Prozent schwererer
Elemente. Ihre Masse ist 2.1030 Kilogramm, der Radius 700.000
Kilometer. An der Oberfläche ist sie über fünftausend Grad heiß und
leuchtet daher am stärksten im gelb-grünen Licht. (Deshalb hat das
irdische Leben unter unendlich vielen chemischen Möglichkeiten
gerade das Blattgrün gefunden …)
Würde nicht im Innern ständig Energie nachgeliefert, so würde die
Sonne rasch abkühlen und immer weniger strahlen. Dann würde der
innere Druck nicht ausreichen, um der eigenen Schwerkraft der großen
Masse das Gleichgewicht zu halten, und sie müßte schrumpfen.
Zwar würde dabei wieder Energie frei (durchs Hinabsinken im
Schwerefeld), doch könnte dies die Sonne bei weitem nicht so lange
speisen, wie sie nun schon “lebt”.
Die Energiequelle ist eine Art “Kernreaktor” (genauer “Fusionsreaktor”)
im Zentrum. Dort sind Druck und Temperatur so hoch, daß
Teilchen genügend oft und genügend schnell zusammenstoßen, um
(auf dem Umweg über kompliziertere Kernreaktionen) Wasserstoffkerne
zu Heliumkernen verschmelzen zu lassen. Dabei wird Energie
freigesetzt, die das Gas aufheizt und nun in Form von Strahlung
hinaus will. Der ganze Gasball stellt seine Dichte- und Temperaturverteilung
so ein, daß der Druck des heißen Gases und der Strahlung
überall der Schwerkraft das Gleichgewicht hält und daß Größe und
Temperatur der Oberfläche gerade ausreichen, um den Energiestrom
nach außen abzustrahlen.
Dieser Prozeß regelt sich über lange Zeit hinweg mit sehr geringen
Änderungen. Wenn nämlich der Stern etwas zu weit schrumpft, steigen
im Zentrum Druck und Temperatur an, so daß die Kernreaktionen
schneller ablaufen und mehr Energie liefern, was aufblähend wirkt.
Bei zu starker Aufblähung aber sinkt im Innern der Druck und die
Reaktionen lassen nach. Durch diese Selbstregelung kann sich unsere
Sonne etwa 10 Milliarden Jahre lang in einem Zustand ähnlich dem
heutigen halten – bis ihr Wasserstoffvorrat erschöpft ist. Die Hälfte
dieser Zeit ist nun vorbei, denn Sonne und Planetensystem sind vor
4,6 Milliarden Jahren entstanden.
***
Sterne entstehen durch das Zusammenschrumpfen von Gaswolken.
Welche Masse sich dabei ansammelt, hängt unter anderem davon ab,
wie gut die beim Schrumpfen freiwerdende Schwerkraftenergie abgestrahlt
werden kann. Die entsprechenden “Kühlungsmechanismen”
sind stark durch “Staubkörner” aus den bereits vorhandenen schwereren
Elementen mitbestimmt. Zudem spielen auch die Drehung der
Wolke, ihre inneren und die umgebenden Magnetfelder sowie die
Strahlung benachbarter Sterne eine wichtige Rolle. Deshalb läßt sich
trotz unserer Kenntnis der beteiligten Grundgesetze die Entstehung
von Sternen und Planetensystemen auch auf den größten Computern
noch nicht zuverlässig durchrechnen. Die weitere Entwicklung aber –
nach dem Einsetzen der Kernreaktionen – ist in den meisten Fällen
schon recht gut simulierbar.
Daß beim Schrumpfen einer rotierenden Wolke eine Scheibe entstehen
kann, leuchtet ein: Parallel zur Achse wirkt keine Fliehkraft, so
daß in dieser Richtung das Absinken nicht behindert ist, bis sich
genügend Gegendruck aufgebaut hat. In der Drehebene aber wächst
beim Schrumpfen wegen der Erhaltung des Drehimpulses die Drehgeschwindigkeit
an (wie bei der Pirouette eine
eiträge von P. Kafka zum “ATLAS DER STERNBILDER” von Eckhard Slawik und Uwe Reichert
(Spektrum Akademischer Verlag in Zusammenarbeit mit Spektrum der Wissenschaft, Heidelberg 1997)
Zwei Dinge
Peter Kafka
Zwei Dinge erfüllen das Gemüth mit immer neuer und zunehmender
Bewunderung und Ehrfurcht, je öfter und anhaltender sich das
Nachdenken damit beschäftigt: Der bestirnte Himmel über mir, und
das moralische Gesetz in mir.
Selten erwachsen aus philosophischen Erwägungen so einfache
geflügelte Worte. Oder ist dieser Satz Immanuel Kants nach 200
Jahren wissenschaftlichen Fortschritts überholt?
Was ist uns heute der bestirnte Himmel, der einst die ersten Einblicke
ins Wesen von Naturgesetzen lieferte? Das Staunen ist nicht
geringer geworden, denn seltsamerweise berührt sich die Erforschung
fernster Himmelserscheinungen heute enger als je mit den tiefsten
Fragen nach fundamentalen Gesetzen der Natur und der
Weltschöpfung.
Jahrzehnte vor Kant hatte Olav Rømer entdeckt: Das Licht läuft
nicht unendlich schnell, sondern etwa 300.000 Kilometer pro
Sekunde, das sind 10 Billionen Kilometer im Jahr. Je weiter hinaus
wir in den Raum schauen, um so weiter zurück schauen wir also in
die Zeit. Damals reichten Fernrohre ein paar Millionen Jahre weit –
ohne daß man es wußte. Heute überblicken wir Milliarden von Jahren.
Gibt es da ein Ende?
Ja, denn es gab einen Anfang. Das haben Astronomie und
Astrophysik nun herausgefunden. Licht, das wir heute wahrnehmen,
kann nicht vor dem Anfang der Welt ausgesandt worden sein. Doch
wenn wir so weit wie möglich hinausschauen, sollten wir zum Anfang
kommen. Im bestirnten Himmel über uns finden wir unseren
Ursprung.
Und das andere Ding, das Kant staunen ließ und das nicht nur er in
sich fand? Dieser Drang nach oben – nicht zu den Sternen, sondern in
ein viel weiteres Reich als es der dreidimensionale Raum der
physikalischen Erfahrung bietet? Dieses Spüren und Wissen, daß wir
nicht hassen, sondern lieben wollen? Daß wir nicht verloren sind?
Daß es auf uns ankommt? Daß hier und jetzt, in uns, die Wirklichkeit
ihren weiteren Weg in den unermeßlich reichen Raum der
Möglichkeiten ertastet? Sind wir mit diesem zweiten Ding, das wir in
uns selbst erfahren, in einer anderen Welt? Und finden wir dort ein
Ziel?
Lassen Sie uns unterm Sternenhimmel darüber nachsinnen, wie die
zwei Dinge zusammenhängen.
1. Der Himmel – auf den Punkt gebracht.
Wie merkwürdig: Es gibt ein Universum! Es hat Sinn, von einem
Weltall zu sprechen. Weil die Zahl der in ihm verwirklichbaren
Möglichkeiten so unermeßlich groß ist, gleicht zwar kein Staubkorn
exakt einem anderen, doch scheint alles, was wir am Himmel und auf
Erden kennenlernten, den gleichen physikalischen Grundgesetzen zu
gehorchen – wenn diese auch keineswegs völlig ergründet sind. Diese
Einheitlichkeit ist nicht selbstverständlich. Hätten wir nicht beim
Hinaus- und Zurückschauen andere Welten entdecken können, mit
fremden Gesetzen? Oder doch wenigstens Bereiche, in denen fundamentale
Naturkonstanten andere Werte hätten, und daher Elementarteilchen
und Atome ganz andere Eigenschaften als hier und heute?
Immerhin verstehen wir neuerdings, daß es sehr viel anders nicht
hätte sein dürfen. Sonst könnte zum Beispiel kein Stern alt genug
werden, um auf einem Planeten die lange Kette von Versuch und Irrtum
zu erlauben, die schließlich eine so komplexe Erscheinung wie
Ehrfurcht Wirklichkeit werden ließ. Möglich war dies ja offensichtlich.
Aber war es vielleicht im Schöpfungsprozeß so unwahrscheinlich,
daß an die hundert Milliarden Milchstraßen mit je hundert
Milliarden Sternen nötig waren, um wenigstens an einer winzigen
Stelle von Raum und Zeit das materielle Geschehen – in Gestalt von
Großhirnaktivität – so hoch ins Reich der Ideen gelangen zu lassen?
Oder geschieht anderswo ähnlicher Aufstieg? Wir wissen es nicht.
Ohne die beobachtete Einheitlichkeit der Gesetze und großräumigen
Strukturen hätte es überhaupt keinen Sinn, von einem “Universum”
zu sprechen. Daß dieses Wort dennoch schon lange vor den
neuen kosmologischen Entdeckungen in Gebrauch war, dürfte aber
nicht nur an einem theologischen Vorurteil abendländischer Universitätsprofessoren
gelegen haben. Mußte nicht in allen Schöpfungsmythen
das erwachende menschliche Denken angesichts der
Kinderfragen nach Vorher und Jenseits sich ein Bild des Ganzen
vorstellen?
***
Wie schauen wir heute das Ganze an? Wir müssen wohl über die
Sterne hinaus. Durchmessen wir rasch Raum und Zeit mit ein paar
Riesenschritten von der Erde bis zu unserem kosmischen Horizont.
Jeder kennt die Bilder unseres Heimatplaneten “von außen gesehen”
– mit jenem dünnen, blauen Strich als Berandung, in dem die
Biosphäre und das menschliche Fühlen und Denken Platz haben –
weit komplexere Vorgänge als alles, was Astronomen finden können.
Um die Erde herum bräuchte das Licht eine Achtelsekunde, vom
Mond etwas über eine Sekunde, vom Nachbarplaneten Venus bei
nächster Stellung 2 Minuten, vom Mars 4 Minuten und von der Sonne
8 Minuten. Vom Jupiter ist es eine halbe Stunde, vom Saturn eine
Stunde, vom äußersten Planeten, Pluto, etwa fünf Stunden. Licht vom
nächsten Fixstern erreicht uns in 41/2 Jahren.
Veranschaulichen wir uns dies noch in einem Modell im Maßstab
1:1012 (1 Billion): Nun hat unsere Sonne die Größe eines bunten
Stecknadelkopfes (in den die Mondbahn dreimal hineinpaßt), die Erde
ist ein Staubkorn in 15 Zentimeter Abstand, Jupiter ein Sandkorn auf
einer Kreisbahn von einem Meter Durchmesser, die Plutobahn mißt
etwa 10 Meter. Wo liegt in diesem Bild der nächste Stern, Alpha
Centauri? Fast 50 Kilometer sind es bis zu diesem nächsten
2
Stecknadelkopf! So leer ist der Weltraum innerhalb des Milchstraßensystems.
Das Zentrum unseres Milchstraßensystems, um das unsere Sonne in
250 Millionen Jahren kreist, ist ungefähr 30.000 Lichtjahre entfernt –
im Stecknadelkopfbild bereits die echte Mondentfernung! Die
spiralige Scheibe hat etwa hunderttausend Lichtjahre Durchmesser
und ist in der Mitte einige tausend Lichtjahre dick, in unserer Gegend
nur noch einige hundert. Wo wir am Himmel in die Scheibenebene
blicken, verschwimmen uns die über 100 Milliarden Sterne und viele
Wolken von Gas und Staub zu leuchtender “Milch” – griechisch
galaktos.
In Wolken von der Art des Orionnebels beobachten wir mit
modernen astronomischen Methoden die verschiedenen Stadien bei
der Geburt neuer Sterne, und auch das weitere “Leben und Sterben”
von Sternen verstehen wir heute in wesentlichen Zügen. Aufbau und
Funktion der vielen verschiedenen Typen werden immer zuverlässiger
in Computern nachgerechnet.
[Siehe Kasten “Der Lebenslauf der Sterne”]
***
Gehen wir übers eigene Milchstraßensystem hinaus, so finden wir
lauter verwandte Gebilde – die Galaxien; Inseln im fast leeren Raum,
doch vergleichsweise längst nicht so dünn gesät wie die Sterne in
ihrem Inneren (– jene “Stecknadelköpfe alle 50 km”). Die nächste
große Galaxie, der gerade noch mit bloßem Auge sichtbare
Andromedanebel (M31), ist unserer Milchstraße sehr ähnlich und
etwa 2 Millionen Lichtjahre entfernt. Stellen wir uns die eigene und
die Andromedagalaxie als zwei 1-DM-Stücke vor (Maßstab 1:4.1022),
so ist der Abstand zwischen ihnen ein halber Meter. Näher liegen uns
nur unsere beiden nächsten Nachbarn, die Magellanschen Wolken. Im
Maßstab des Bildes gleichen sie zwei Erbsen, die unsere Münze in ein
paar Zentimeter Abstand begleiten.
Um mit den Bildern nicht durcheinanderzukommen, merken wir
noch an: Der Abstand zwischen uns und Alpha Centauri ist im Bild
der markstückgroßen Galaxien nur noch ein tausendstel Millimeter …
Die Galaxien sind nicht gleichmäßig im Raum verstreut, sondern in
kleineren und größeren Gruppen, die ihrerseits noch größere Haufen
bilden. Unsere Milchstraße und der Andromedanebel bilden mit M33
und einigen Kleineren unsere “lokale Gruppe”. Sie und einige ähnliche
Gruppen (z.B. um M101 oder M82) gehören noch zum
Einflußbereich des riesigen Virgo-Haufens mit tausenden von Galaxien.
Sein Zentrum (im Sternbild Jungfrau) ist im Bild der Markstücke
über zehn Meter weit entfernt, nämlich etwa 50 Millionen
Lichtjahre.
Blicken wir noch weiter hinaus, so finden wir immer neue derartige
Haufen, und diese sind ihrerseits wieder in Superhaufen versammelt.
Innerhalb dichter Haufen findet sich oft zwischen den Galaxien, und
von diesen “umgerührt”, ein heißes Gas, das Röntgenstrahlung
aussendet. Zwischen den Superhaufen liegen auch Bereiche, die
offenbar fast leer sind – wie große Löcher in einem Schwamm. Erst
wenn wir noch größere Raumbereiche – im Bild der Markstücke etwa
Gegenden von Fußballplatzgröße – miteinander vergleichen,
gewinnen wir den Eindruck einer im Mittel gleichmäßigen
Verteilung. (Freilich ist die mittlere Materiedichte weit geringer als
im besten je erzeugten Vakuum: Eine Münze pro Kubikmeter unseres
Bildes liefert gerade etwa ein Atom pro Kubikmeter des wirklichen
Weltraums …)
Die Erforschung der Galaxienentstehung kommt eben erst richtig in
Gang. Eines der großen Rätsel ist dabei die “dunkle Materie”. Was
wir in Form leuchtender Sterne und Gase sehen, ist offenbar
höchstens ein Zehntel der Masse, die sich durch Schwerkraft bemerkbar
macht. Der größte Teil des “Inhalts” unseres Universums ist uns
also unbekannt – und einiges spricht dafür, daß es sich dabei um
Arten von Elementarteilchen handeln könnte, die uns noch nie
begegnet sind! Hier liegt einer der engen Berührungspunkte zwischen
astronomischer Forschung und theoretischer Physik.
Mit dem space-telescope können wir heute in Himmelsrichtungen,
wo nichts Näheres störend dazwischenkommt, Milliarden Lichtjahre
weit Galaxien sehen – fast so weit wie die fernsten Quasare. [Siehe
Kasten “Galaxien und Quasare” sowie die Abbildung “Hubble Deep
Field”.] Die fernsten in dieser Aufnahme gerade noch erkennbaren
Milchstraßensysteme liegen im Maßstab unseres “Münzen-Bildes”
(wo unser Nachbar einen halben Meter weit ist) etwa einen Kilometer
entfernt! Ob das dort draußen “Markstücke oder eher Pfennige” sind,
ist noch nicht zuverlässig entschieden. Wir sind hier an der Front der
modernen Astronomie. In diesem Hubble-Deep-Field könnte sich
bereits andeuten, daß viel weiter draußen keine Galaxien mehr
existieren. Bis dorthin aber scheinen sie, abgesehen von den Unregelmäßigkeiten
durch Haufenbildung, den Raum recht gleichmäßig zu
erfüllen.
***
Beim Studium ferner Galaxien kam schon in den zwanziger Jahren
unseres Jahrhunderts die größte Überraschung: Als Edwin Hubble in
Nachbargalaxien bekannte Sterntypen identifizierte und so die Natur
dieser “Nebel” sichern und ihre Entfernungen abschätzen konnte,
entdeckte er, daß alle Spektrallinien in ihrem Licht eine systematische
Rotverschiebung zeigen. (Deren Größe kennzeichnet man durch eine
Zahl z, wobei 1+z das Verhältnis der “falschen” zur “richtigen
Wellenlänge angibt.) Dies muß man in ähnlicher Weise deuten, wie
das Tieferwerden des Signaltons von einem vorbeifahrenden
Polizeiwagen: Bei den Schallwellen der sich entfernenden Hupe
erscheinen die “Wellenberge” auseinandergezogen, und diese größere
Wellenlänge bedeutet einen tieferen Ton. Entsprechend führt die
Vergrößerung der Wellenlänge bei einer sich entfernenden Lichtquelle
zu röterer Farbe. Kommt dagegen die Quelle auf uns zu, so
sind die Linien zum Blauen hin verschoben. So läßt sich durch die
Farbverschiebung bekannter Spektrallinien im Licht jeder Galaxie
ganz genau die Geschwindigkeit messen, mit der sie und wir uns
einander nähern oder auseinander fliegen. (Die seitliche Geschwindigkeit
ist nicht meßbar.)
Das zunächst Verblüffendste an Hubble’s Entdeckung: Abgesehen
von den Nachbarn, wo noch kleine Zufallsbewegungen das Ergebnis
bestimmen, fliegen alle von uns weg! Und dabei folgen sie dem
simplen Hubbleschen Gesetz: Ist eine ferne Galaxie doppelt so weit
entfernt, wie eine andere, so entfernt sie sich mit doppelter Geschwindigkeit!
Beziehen sie sich etwa alle auf uns? Sind wir der
Mittelpunkt der Welt?
Im Münzenbild bedeutet das Hubblesche Gesetz: Die etwa gleichverteilten
Markstücke im Umkreis von hunderten von Metern entfernen
sich von uns mit so wohlorganisierter Marschordnung, daß die
gleichmäßige Raumerfüllung erhalten bleibt! Noch anschaulicher
wird dies Ausdehnungsgesetz im beliebten Bild der Rosinen in einem
aufgehenden Hefekuchen. Hier sieht man sogleich, daß es nicht etwa
bedeutet, daß wir “in der Mitte sitzen”. Unser Ort im Raum ist gar
nicht ausgezeichnet, denn von jeder anderen Rosine (oder Münze) aus
hätte man denselben Eindruck, solange nicht ein “Rand” des erfüllten
Raumes in Sicht kommt. Statt zu sagen alles fliegt von uns weg, sagen
wir also besser: Alle Abstände wachsen mit der Zeit an, doch die
Abstandsverhältnisse bleiben erhalten – oder noch einfacher: Der
ganze Raum dehnt sich gleichmäßig aus!
Weil die Entfernung von Galaxien schwer bestimmbar ist, war auch
die Geschwindigkeit dieser Ausdehnung schwer abzuschätzen. Noch
3
immer streiten Astronomen, ob eine Strecke von einer Million Lichtjahren
in jeder Sekunde eher um 15 oder um 30 Kilometer anwächst.
Die Meßgenauigkeit für diese Zahl, die sogenannte Hubble-
Konstante, wird sich aber vermutlich im Laufe der nächsten zehn
Jahre entscheidend verbessern.
Unabhängig vom genauen Wert ergeben sich sogleich einfache
Fragen: Kilometer pro Sekunde pro Million Lichtjahre – da kann man
doch die Lichtjahre in Kilometer verwandeln und diese herauskürzen!
Für den Kehrwert der Hubble-Konstanten bleibt dann eine Zeit übrig:
10 bis 20 Milliarden Jahre! So weit in der Vergangenheit wäre der
Abstand zwischen allen Galaxien Null gewesen – wenn sich die
Ausdehnungsgeschwindigkeit nicht wesentlich geändert hätte! Alles,
was wir bis zum Abstand von ebensovielen Lichtjahren sehen, müßte
damals ungeheuer dicht mit uns zusammen gewesen sein!
Und mit welcher Geschwindigkeit entweichen dort die Galaxien
von uns? Zehntausend mal dreißig Kilometer pro Sekunde – das
ergibt doch die Lichtgeschwindigkeit, die nach der Relativitätstheorie
nicht überschreitbar ist! Schon bei diesem endlichen Abstand ergäbe
sich eine unendliche Rotverschiebung! Von dort, und gar von jenseits,
könnte uns kein Licht mehr erreichen.
Ist der Raum dort zuende? Offenbar doch nicht – denn warum sollte
gerade morgen ein Rand der Welt in Sehweite kommen, wenn doch
Milliarden Jahre lang offenbar immer das Gleiche – nämlich
gleichmäßig erfüllter Raum – dort auftauchte? Wie auf den nächsten
Sonnenaufgang können wir uns doch wohl darauf verlassen, nächstes
Jahr wieder ein Lichtjahr weiter zu sehen und dabei nicht plötzlich
etwas “ganz anderes” zu finden – nicht wahr? Was ist es denn, was
wir immer wieder zu sehen erwarten dürfen?
***
Wir sind an unserem Horizont im Universum angelangt – und das
ist zugleich unser Ursprung! Den Anfangszustand, in dem alles
unermeßlich dicht mit uns zusammen war, nennen wir den Urknall.
Weil die Welt im Großen so einheitlich ist, ist dieses Ereignis, in dem
alles Eins war und die Expansion begann, für unsere ganze Welt ein
und dasselbe. Am Horizont erscheint uns der Urknall – oder vielmehr
verbirgt er sich dort, weil die unendliche Rotverschiebung keine
Information mehr zu uns gelangen läßt. Zwischen ihm und uns sehen
wir die ganze “Weltgeschichte”. Jedes Jahr liegt dieser theoretische
Horizont räumlich ein Lichtjahr weiter draußen, und doch zeigt er uns
stets und in allen Himmelsrichtungen ein und dasselbe: Unseren
eigenen Ort und Zustand im Ursprung unseres Universums – also
zugleich Ort und Anfangszustand von allem. Die gewaltige, Milliarden
Lichtjahre entfernte “Kugelschale” unseres prinzipiellen Horizonts
stellt in Wahrheit einen Punkt dar!
Im Bild der Markstück-Galaxien läge der Horizont in einer Entfernung
von zwei bis drei Kilometern – aber für die Zeit, als dort Licht
ausgesandt wurde, das uns heute erreicht, muß das Bild längst versagen,
weil weder die Lichtausbreitung noch die Entstehung und Entwicklung
der “Münzen” im Bild vorkommen. Diese müßten ja dort
gemeinsam im Zustand einer ungeheuer dichten Schmelze gewesen
sein.
Die modernen Weltmodelle sind also etwas komplizierter als das
hier anschaulich skizzierte Bild. Zum Beispiel könnte der dreidimensionale
Raum “in sich gekrümmt” sein und sogar endlichen Inhalt
haben, ohne deswegen einen “Rand” besitzen zu müssen – was sich
Nicht-Mathematiker nur für zweidimensionale Flächen (wie z.B. die
Kugeloberfläche) werden vorstellen können. Auch mit dem Entfernungsmaß,
für das wir hier einfach die Lichtlaufzeit benutzen, gibt
es allerlei Komplikationen. Aber das Prinzip haben wir vielleicht
doch erfaßt: Alles was wir als Welt in Raum und Zeit erfahren, war
ursprünglich Eins. [Siehe Kasten “Anfang und Ende”]
Beliebig nah freilich können direkte Beobachtungen dem Anfang
nicht kommen – nicht nur, weil uns die früheste Epoche in wachsender
Rotverschiebung verdämmert, sondern weil ja der Raum zunächst
von einem so dichten Medium erfüllt war, daß keine Strahlung ihn
durchdringen konnte. Ein letztes Stück vor dem theoretischen Horizont
bleibt unserem Blick immer entzogen. “Praktisch” liegt der Horizont
dort, von wo die früheste noch meßbare Strahlung kommt. Dies
ist die berühmte Hintergrundstrahlung mit einer heutigen Temperatur
von knapp drei Grad über dem absoluten Nullpunkt (also im
Millimeter- und Zentimeterwellenbereich) – mit phantastischer
Gleichmäßigkeit aus allen Himmelsrichtungen. Sie stammt aus einer
Zeit vor der Galaxienentstehung, nur etwa hunderttausend Jahre nach
dem Anfang, als alle räumlichen Abstände tausendmal kleiner waren
als heute und die Temperatur dreitausend statt drei Grad betrug. Die
geringen örtlichen Schwankungen in diesem frühen Zustand, die seit
einigen Jahren beobachtbar wurden, enthalten Information über die
Konzentration von gewöhnlicher und dunkler Materie. Nach der
“Entkoppelung” von Materie und Strahlung beginnt hier die
Klumpenbildung. [Siehe Kasten “Drei-Grad-Hintergrundstrahlung”]
Sogar jene Frühzeit aber, aus der uns keine Strahlung mehr erreichen
kann, hat beobachtbare Spuren hinterlassen: Beispielsweise
entschied sich in den ersten Minuten, mit welcher Häufigkeit
verschiedene Atomkerne in der Urmaterie enthalten sind, bevor die
Kernreaktionen in Sternen einsetzen. Es mußten sich etwa drei Viertel
Wasserstoff, ein Viertel Helium und Spuren von Deuterium und
Lithium ergeben. Beobachtungen an ältesten Sternen und Gaswolken
passen mit den Modellen gut zusammen und liefern sogar Hinweise
auf Dichte und Expansionsgeschwindigkeit.
Obwohl natürlich, wie immer in der Wissenschaft, jede Antwort
neue Fragen aufwirft, dürfen wir doch sagen: Astronomie und
Astrophysik haben in den vergangenen Jahrzehnten ein Weltbild
entworfen, in dem die Fülle der Himmelserscheinungen einem einzigen
Punkt zu entspringen scheint. Und dort begegnen sich die Beobachtungen
des “Großen Ganzen” und des immer Winzigeren –
nämlich der Grundstrukturen der Materie, denen die Elementarteilchenphysiker
auf die Spur kommen möchten. In ihren riesigen Teilchenbeschleunigern
erzeugen diese ja im Zusammenstoß zweier
Teilchen Energiekonzentrationen, wie sie sonst nur in kosmischen
Katastrophen oder nahe dem Urknall auftreten – mit dem Unterschied
freilich, daß wir uns damals alles in diesem Zustand vorstellen
müssen, also nicht vom vergleichsweise leeren Raum eines
Laboratoriums umgeben.
4
2. Die Moral der Schöpfung
Wir besitzen noch nicht etwa eine fundamentale physikalische Theorie
von Raum, Zeit und Materie, in der wir den “Punktcharakter” des
Urknalls ernsthaft beschreiben könnten. Die heutigen Theorien sagen
selbst aus, daß sie sehr nahe dem Anfang nicht gültig sein können, ja,
daß sogar die Begriffe von Zeit und Raum zusammenbrechen, wenn
wir näher als die “Planck-Zeit” (10-43 Sekunden) an den Anfang
heranzudenken versuchen. Geht man so weit, dann gibt es auch
Gründe, über eine “Mannigfaltigkeit vieler Welten” zu spekulieren, in
denen sogar andere Gesetze gelten mögen. In ihr wäre unser Universum
eingebettet, oder es hätte sich im Moment seiner Geburt daraus
abgelöst. Auch könnte die “Gesetzgebung” für unser Universum
selbst ein komplexer Evolutionsprozeß im frühesten Stadium sein.
Aber nun ist unsere Welt offensichtlich da, wie sie ist, mit all ihrer
Einheitlichkeit – und “alle anderen” gehen uns wohl nichts an, wenn
wir mit ihnen keine Wechselwirkung haben.
Die Idee der Universalität bedeutet, daß im Ursprung noch keinerlei
individuelle Struktur verwirklicht ist – außer eben jener einzigen:
Alles ist so dicht, so heiß, so gleichmäßig wie möglich – und fliegt so
gleichmäßig wie möglich auseinander. Nehmen wir das (schon der
Einfachheit halber) ernst, so heißt es: Noch nichts anderes “ist da”.
Nicht einmal Elementarteilchen. “Es gibt” nur Möglichkeiten. Was
also wird Wirklichkeit werden?
“Was die Gesetze erzwingen”, hätte man früher geantwortet – aber
die Entdeckungen, die zur Quantentheorie führten, haben uns gelehrt,
daß die Gesetze eben nicht das wirkliche Geschehen vorherbestimmen,
sondern nur die Wahrscheinlichkeiten, mit denen in
“Geschehnissen” aus dem Möglichen ausgewählt wird. An dieser
Auswahl des Wirklichen aus der Menge des “gesetzlich Erlaubten” ist
ganz entscheidend der Zufall beteiligt. Das Gegenwärtige kann nie
stillhalten, sondern die Gesetze selbst erwingen zufällige
Schwankungen. Das Wirkliche muß gewissermaßen “im Raum der
Möglichkeiten herumzappeln”. Und dies kann nicht im Schwanken
um ein Gleichgewicht, also in Stagnation enden, denn Expansion und
Abkühlung der Welt sorgen dafür, daß die Wirklichkeit immer neuen
Möglichkeiten begegnet.
Welche Möglichkeiten ziehen wohl die Wirklichkeit an? Natürlich
solche, die im Geprassel der Zufälle erreichbar sind und dennoch
nicht leicht wieder verlassen werden! Das sind jene Gestalten, deren
innere und äußere Organisation dafür sorgt, daß entweder die
Schwankungen verkleinert werden, oder daß diesen “Schwellen” in
den Weg gelegt sind. Werden Möglichkeiten gefunden, wo in diesem
Sinne “die Dinge besser zusammenpassen”, so bleibt die Wirklichkeit
wahrscheinlich länger in ihrer Nähe – wenn auch ihr “Zappeln” nie
ganz aufhören kann und daher weiter nach noch besser Verflochtenem
getastet wird.
Dieses Schöpfungsprinzip ist nichts als eine logische Selbstverständlichkeit,
aber es reicht offenbar aus, um vom simpelsten möglichen
Anfangszustand unseres Universums bis zum Nachsinnen über
die “zwei Dinge” aufzusteigen. Warum nenne ich das eine logische
Selbstverständlichkeit? Weil es nichts anderes besagt als: “Wahrscheinlich
überlebt Überlebensfähigeres” – oder, noch krasser
tautologisch: “Wahrscheinlich geschieht Wahrscheinlicheres”.
“Aufstieg” nennen wir es, weil besseres Zusammenpassen “höhere
Komplexität” bedeutet – wenn sich hier auch große begriffliche
Schwierigkeiten verbergen. Sicherlich paßt schon nahe dem Urknall
alles “so gut wie möglich” zusammen, nur ist eben dieses “Alles”
anfangs nur “Eins”. Nichts anderes bedeutet ja die Idee des Beginns
für ein einheitliches “Universum”. (Die Theoretiker suchen übrigens
sogar nach einer Möglichkeit, mit “Nichts” anzufangen.) Im
gemeinsamen Ursprung, diesem “tiefsten Punkt des Raums der
Möglichkeiten” entspringt die Wirklichkeit und wächst mit der Zeit in
sein praktisch unendlich-dimensionales Reich hinein.
***
Voller komplexer Gestalten ist dieses Reich der Möglichkeiten, das
wir auch mit Platon das Reich der Ideen und mit Theologen den
Himmel oder die geistige Welt nennen mögen. Die Gestaltideen eines
Protons, eines Schwarzen Loches, eines Kugelsternhaufens, der
gesamten irdischen Biosphäre – all dies schon vor dem Menschen
Verwirklichte gehört natürlich dazu. Aber auch die Ideen der komplexen
Zahlen, des reibungsfreien Pendels, einer Sinfonie oder
unserer Seele müssen wir wohl dazurechnen. Sie sind durch Materie
in Raum und Zeit nicht vollkommen verwirklichbar, aber die Wirklichkeit
kommt ihnen nahe – und sei es in der elektrochemischen
Aktivität von Milliarden Hirnzellen eines Denkenden oder
Träumenden.
Dieses Konzept eines Raumes der Möglichkeiten muß vage bleiben,
da wir ja keine zuverlässige theoretische Basis haben. Auch
Telepathie und Hellsehen oder Umgang mit “höheren Wesen” müßten
Platz darin finden, wenn wir derlei erfahren würden. Solche “ganz
anderen” Wechselwirkungen würden diesem “Raum” eine andere
Struktur geben, aber auch im Weltbild der modernen Physik umfaßt er
ja “alles Mögliche” – also sicher mehr als das, was durch
Menschenhirne in der “geistigen Welt” bisher angenähert wurde. Und
weil nun einmal der gegenwärtige “Stand der Wissenschaft” so stark
unser gesellschaftliches Handeln bestimmt, lohnt es sich, hier die
Selbstbeschränkung der modernen Naturwissenschaft mitzumachen
und so zu tun, als hätten wir schon alle wesentlichen Wechselwirkungen
unseres Universums erfaßt. Selbst im krassesten
“reduktionistischen” Weltbild nämlich ergeben sich aus dem
Nachdenken über Wirklichkeit und Möglichkeit “moralische”
Einsichten – wie wir gleich sehen werden.
Was meinen wir wohl, wenn wir sagen, “es gibt die Möglichkeit”?
Wo gibt es sie – wenn doch fast alles Mögliche unverwirklicht bleibt?
Schon hier stoßen wir sozusagen auf ein “Jenseits”, denn es gibt sie
nicht im Weltraum, sondern in jenem anderen “Himmel”, im Reich
der Ideen, in dem sich die Welt seit dem Urknall einen Weg sucht.
Was es dort alles gibt! Hätte meine Mutter nicht den Zug verpaßt und
ein Gespräch mit einem anderen Zuspätgekommenen begonnen, der
dann mein Vater wurde – ja dann wären wohl andere mögliche
Gestalten gefunden worden. Jede Entscheidung an einer der unendlich
vielen Abzweigungen des Weges kann neue Bereiche des Raums der
Möglichkeiten eröffnen und eben dadurch andere für alle Zukunft
ausschließen. Oft sind das riesige Bereiche …
Und wie steht es mit den verwirklichten Möglichkeiten? Wirklichkeit
ist immer nur “in der Nähe” der jeweils verfolgten Ideen – bei
einem Atom nicht anders als bei mir selbst. Denken wir an die Idee
des Wasserstoffatoms: Eine raffinierte mathematische Gestalt im
Raum der Möglichkeiten. Während der ersten hunderttausend Jahre
nach dem Urknall wird sie von der Wirklichkeit nur angenähert, um
sofort wieder verlassen zu werden. Im frühen Stadium des
Universums sind andere Gestalten attraktiver – z.B. Protonen und
Elektronen als “Singles”. Aber sogar die Idee des Protons, die schon
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in den ersten Minuten sehr dauerhaft verwirklicht wird, ist wohl nicht
in alle Ewigkeit attraktiv genug – mag auch die Zerfallszeit so viele
Weltalter lang sein, wie das Weltalter selbst Sekunden enthält.
Gibt es also das Proton in einem klareren Sinn als mein Ich – meine
“Seele” – jene Ideengestalt, um die sich die Leitideen der Organe,
Zellen und Atome meines Leibes bündeln? Seit 64 Jahren zappelt
materielle Wirklichkeit ganz nahe an diesen mehr oder weniger zyklischen
Attraktoren – und doch wird sie sie demnächst wieder
verlassen. Gibt es also diese Seele, oder nicht? Müssen wir noch
darüber streiten, was “es gibt”? Sind wir nicht einer “Wiedervereinigung
von Geist und Materie” nahe? – Es mag lächerlich erscheinen,
in einem derart abstrakten Weltbild irgendwelche Hinweise für die
eigene Moral finden zu wollen – aber wenn es doch selbst Bischöfen
schwerfällt, in “Ethikkommissionen” für oder gegen die Entwicklung
neuer Techniken zu argumentieren, ist es vielleicht den Versuch wert,
sich auf die systemtheoretische Logik des Schöpfungsprozesses
einzulassen.
***
Die momentane Wirklichkeit, der jeweils gegenwärtige Zeitpunkt,
ist ein Punkt im Raum der Möglichkeiten. In einer zweidimensionalen
Fläche ist jeder Punkt durch zwei Zahlen bestimmbar, im
dreidimensionalen Raum durch drei Zahlen. Wenn wir uns die Menge
der Möglichkeiten als “Raum” vorstellen, so ist dieser praktisch
unendlichdimensional. War nahe dem Urknall der momentane
Zustand der gesamten Welt noch durch wenige Zahlenangaben (z.B.
Alter, Temperatur, Dichte etc.) charakterisierbar, so müßte heute für
viele Orte innerhalb unseres gewaltig angewachsenen Horizonts eine
ungeheure Fülle winziger Details beschrieben werden, weil die
Schöpfungsgeschichte schon so viele Dimensionen erschlossen hat.
Diese Weltgeschichte, im Bild die Folge aller verwirklichten
Zeitpunkte vom Urknall bis heute, zeichnet eine einzige “Linie” in
den Raum der Möglichkeiten, wegen des mikroskopischen Gezappels
gewissermaßen ein wenig unscharf.
Im letzten, ein paar Jahrtausende langen Stück dieser Linie ist die
gesamte menschliche Geistesgeschichte enthalten, und im gegenwärtigen
Endpunkt hat alles Platz, was eben in der Menschheit
geschieht – natürlich auch der momentane Aktivitätszustand von über
1020 Hirnzellen, in deren individuellem und gesellschaftlichem
Gezappel nun über das weitere Schicksal unserer Erde mitentschieden
wird. Im nächsten Moment ist die Linie wieder ein Stück weiter im
Reich der Ideen. In fast allen “Unterräumen” natürlich weiterhin ganz
nahe an bewährten Gestalten – und doch werden die Übergangswahrscheinlichkeiten
zu benachbarten Linien und die Logik des
Schöpfungsprinzips dafür sorgen, daß der Endpunkt in den Einzugsbereich
noch höherer, komplexerer Attraktoren gerät – nicht wahr?
Der Sinn des Ganzen? Diese Frage drückt nur aus, daß wir selbst
mit unserem Denken und Handeln das Wesentliche am gegenwärtigen
“Ende der Linie” sind, die Front des schöpferischen Tastprozesses in
der geistigen Welt, die durch das Geschehen der früheren
Schöpfungstage erreichbar wurde. Die indoeuropäische Wurzel des
Wortes Sinn bedeutet eine Fährte suchen, eine Richtung finden. Wie
in allen anderen bisher gefundenen Gestalten tastet auch in uns die
materielle Wirklichkeit nach “höherer” lebensfähiger Verflechtung
des früher Erreichten und des neu Gefundenen. Warum haben wir
plötzlich Angst, das könnte nicht mehr gelingen? Sehen wir zu viele
Möglichkeiten, oder zu wenige?
Als Mittel gegen die Unterschätzung der Zahl von Möglichkeiten
empfiehlt sich ein Beispiel: Zieht man zwischen ein paar Punkten
gerade Linien, so gibt es verschiedene mögliche Muster. Bei zwei
Punkten sind es zwei Möglichkeiten, denn man kann eine Linie
ziehen oder nicht. Bei drei Punkten sind es acht, wie man leicht
ausprobiert, bei vier Punkten 64, und so weiter. Frage: Wieviele
Punkte sind nötig, damit die Zahl der verschiedenen möglichen
Beziehungsmuster größer ist als die Zahl der Atome innerhalb unseres
kosmischen Horizonts? Die Antwort: Vierundzwanzig!
***
Weil es so wunderbar ist, wollen wir das Geschehene noch etwas
genauer anschauen – vom Beginn bis heute. Es ist beliebt, dabei das
ganze Weltalter auf ein einziges Jahr zusammenzudrängen. Eine
Milliarde Jahre sind dann ein Monat, 30 Millionen Jahre ein Tag, 1
Million Jahre eine dreiviertel Stunde, 24000 Jahre eine Minute, 400
Jahre eine Sekunde.
Stellen wir uns vor, es ist Silvesternacht. Vor genau einem Jahr
begann alles. In einem verschwindend kleinen Bruchteil der ersten
Sekunde des 1. Januar wurden in ungeheurer Energiedichte alle möglichen
Elementarteilchen ausprobiert. Bald aber ließen Ausdehnung
und Abkühlung keine Umwandlungsprozesse durch energiereiche
Stöße mehr zu, und was neben heißer Strahlung und der noch unbekannten
“dunklen Materie” als “kleine Verunreinigung” überlebte, ist
ein dichtes Gemisch aus Protonen und Heliumkernen (im Massenverhältnis
3 : 1) und freien Elektronen.
So schnell geht das alles, daß keine Zeit bleibt, die höheren möglichen
Atomkerne (also die “Nuklidkarte”) durchzuprobieren. Und
nicht einmal Klumpen können sich bilden, weil die Strahlung sie
gleich wieder auseinandertreibt und gleichverteilt. Und doch wissen
wir: Irgendwo “dort oben” im Raum der Möglichkeiten gibt es uns
selbst – und sogar das, was ich hier schreibe! Wie soll die
Wirklichkeit dort hinkommen? Alles Zappeln der Teilchen und der
Strahlung scheint vergeblich, zumal ja die Expansion die Teilchen
immer weiter voneinander entfernt. Endet der Weg schon in
Stagnation?
Doch siehe da: Kaum ist eine halbe Stunde unseres Jahres um, da
ist die Temperatur auf einige tausend Grad abgesunken, und mehr und
mehr Protonen und Elektronen entdecken in ihren Begegnungen, daß
sie von nun an besser in Form von Paaren überleben. Die kühlere
Strahlung kann diesen nicht mehr viel anhaben, und so folgt jetzt die
Materie ihrer Neigung, unter der Schwerkraft Klumpen zu bilden. Als
“Keime” wirken dabei kleine Unregelmäßigkeiten in der
Dichteverteilung, die schon infolge des früheren Gezappels
unvermeidlich vorhanden sind.
In den durch Klumpenbildung neuerschlossenen Dimensionen des
Raums der Möglichkeiten werden nun die Ideen von Galaxien und
Sternen attraktiv und an Milliarden von Stellen des physikalischen
Raumes mit unendlich vielfältigen kleinen Unterschieden verwirklicht.
Im Innern von Sternen kann die Materie wieder dicht und heiß
werden und diesen Zustand so lange beibehalten, daß alle möglichen
höheren Atomkerne (bis zum Eisen) durchprobiert werden. Noch im
Januar dürfte unser Milchstraßensystem bereits seinem heutigen
Zustand nahekommen, denn schwere Sterne durchlaufen ihr Leben
innerhalb weniger Tage und geben Staub aus schweren Elementen ins
umgebende Gasgemisch ab – im Fall von Supernova-Explosionen
auch die schwersten, bis hin zum Uran.
So brauen viele Sterngenerationen in unserer Milchstraße über ein
halbes Jahr lang an dem Gas-Staub-Gemisch, aus dem am 15. August
unser Sonnensystem entsteht. Schon nach etwa einem Tag sind Sonne
und Planeten in ähnlichem Zustand wie heute. Auf der Erde setzt
sofort die “präbiologische” Entwicklung ein. Hunderte von Arten
komplexer organischer Moleküle können Radioastronomen ja schon
in Gas- und Staubwolken nachweisen. Katalytische Prozesse auf der
Oberfläche kühler Staubkörner im ultravioletten Licht junger Sterne
haben diese Möglichkeiten eröffnet.
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Die “freie Energie”, die für die vielen tastenden Schritte zum
weiteren “Aufstieg” angeboten werden muß, ist letztlich “fossile
Energie aus dem Urknall”. Galaxien und Sterne bilden sich, weil der
Schwung des Anfangs die Materie auf so hohe “potentielle Energie”
gehoben hat, und die Kernenergie der Sterne, wie sie nun von unserer
Sonne so allmählich abgestrahlt wird, wurde während der raschen
Anfangsexpansion gewissermaßen eingefroren. Auch den “Abfluß”
für entwertete Energie, die notwendige “Entropiesenke”, liefert der
Urknall – in Form des “dunklen Nachthimmels”, d.h. der Dreigradstrahlung
vom Horizont.
Wann auf unserer Erde der Schritt zu “autokatalytischen” Molekülsystemen
geschafft wird und das Leben beginnt, wissen wir nicht
genau. Schon in altem Gestein von Anfang September findet sich
“biologischer” Kohlenstoff, wenige Wochen darauf bereits Fossilien
von Algen. Sehr neugierig sind wir, ob sich Ähnliches auf dem Mars
findet, der anfangs wahrscheinlich eine vergleichbare
Oberflächenentwicklung durchmachte und erst später “verarmte”.
Vom 16. Dezember (Cambrium) stammen die ersten Wirbeltierfossilien,
am 19. (Silur) erobern Pflanzen das Festland, das sich am
20. und 21. (Devon) mit Wäldern bedeckt. Die Atmosphäre, die
zunächst keinen freien Sauerstoff enthielt, wird innerhalb weniger
Dezembertage mit Sauerstoff angereichert. So schafft sich das Leben
selbst in Form der Ozonschicht am Stratosphärenrand einen
Schutzschild gegen Ultraviolettstrahlung. Das Tasten nach chemischen
Möglichkeiten kann nun auf höherem Komplexitätsniveau, mit
empfindlicheren Lebensformen, weitergehen..
Am 22. und 23. Dezember (Carbon) entstehen aus Lungenfischen
die Amphibien, die zunächst die feuchten Landteile mit den riesigen
“Steinkohlenwäldern” erobern. Am 24. Dezember (Perm) folgen die
Reptilien, die auch trockenes Land besiedeln. Am 25. Dezember
(Trias) wird das warme Blut erfunden, und abends erscheinen die
ersten Säugetiere.
Am 26. und 27. Dezember (Jura) führen die Säugetiere noch ein
Kümmerdasein neben den Dinosauriern. (“In Nischen, verborgen vor
den Mächtigen, wird die Intelligenz vorbereitet”…) Am 27. wird der
Übergang vom Reptil zum Vogel gefunden. Erst am 28. und 29.
(Kreide) steigen Säugetiere und Vögel langsam höher. Um
Mitternacht zum 30. Dezember (Übergang zum Tertiär) trifft, wie wir
glauben, ein Stein von der Größe des Mont Blanc die Erde. Die
Klimafolgen dieses von außen kommenden Unfalls lassen fast alle
großen Arten aussterben – doch eben hierdurch bekommen Säugetiere
und Vögel ihre Chance. Bis zum Morgengrauen des 30. haben sie und
die anderen überlebenden Arten bereits die entstandenen
ökologischen Nischen mit neuer Vielfalt erfüllt, und dabei werden für
die beiden letzten Tage nochmals völlig neue Bereiche erschlossen.
Was ist das Neue, das an diesem Schöpfungstag auf unserer Erde
entdeckt und immer schneller ausgebaut wird?
Bisher sind die “bewährten Eigenschaften” der im Evolutionsprozeß
gefundenen Arten durch genetische Fixierung gesichert. Dies
erlaubt keine raschen Änderungen wesentlicher Züge, denn nur über
viele Generationen hin können sich “innovative” Mutationen im Gen-
Pool einer Art anreichern. Die bewährten Zyklen werden also
vielmals durchlaufen, bevor der Übergang in den Einzugsbereich
anderer Attraktoren abgeschlossen ist. So ist also der Fortschritt der
Wirklichkeit im Raum der Möglichkeiten stets im wesentlichen das
Verfolgen der gewohnten zyklischen Bahnen, dem ein relativ langsamer
“Diffusionsprozeß” überlagert ist – hin zu benachbarten
Attraktoren und deren Bündelung in neuen Dimensionen.
An der neuesten Front wird das anders. Die höheren Säuger und
Vögel können schon allerlei lernen. Die zunächst nur “instinktiven”,
also genetisch fixierten “sozialen Strukturen” nähern sich damit der
Stufe der “Kulturentwicklung”. Das Großhirn wächst nicht mehr
allein nach genetischer Steuerung und den Prinzipien der Selbstorganisation
biologischer Gewebe. Wenn sich Milliarden von
Nervenzellen mit je zehntausenden anderer verbinden, so geschieht
das nun auch unter dem Einfluß individueller Erfahrungen, also auch
entsprechend der “Erziehung” durch ein kulturelles Umfeld. Welche
phantastischen Möglichkeiten erschließen sich solchen selbstorganisationsfähigen
“neuronalen Netzwerken”! Ist nicht der Gestaltenreichtum
in der Neuen Welt des Fühlens, und schließlich des Bewußtwerdens,
reicher als in allen zuvor erschlossenen Dimensionen des
Reiches der Ideen?
Wohl noch in der Nacht zum 31. Dezember spaltet sich die Menschenlinie
von der Hauptlinie zu den anderen heutigen Primaten ab.
Einige Stunden vor Mitternacht gibt es wohl mehrere aufrechtgehende
Arten mit relativ großen Hirnen und Anzeichen noch komplexeren
Gefühlslebens und Sozialverhaltens, als es unsere nächsten
Verwandten, die Schimpansen (und hier vor allem die Bonobos)
zeigen.
Etwa von 22:45 Uhr stammen Louis Leaky’s Funde in der Olduvai-
Schlucht in Kenia; noch fünf Minuten vor zwölf leben in Europa und
Asien Neanderthaler, die uns schon sehr ähnlich, aber vielleicht nicht
mit unseren Vorfahren fortpflanzungsfähig sind. Letztere verbreiten
sich um diese Zeit, wiederum von Afrika aus, minutenschnell über
ganz Eurasien. (War vielleicht erst bei ihnen die Sprache hoch genug
entwickelt?)
Zwei Minuten vor zwölf entstehen herrliche Höhlenzeichnungen,
und sicherlich erscheinen auch Musik und ritueller Tanz; zwanzig
Sekunden vor zwölf beginnt die überlieferte Geschichte in Ägypten
und China; das Studium des gestirnten Himmels erreicht erste wissenschaftliche
Höhepunkte, und Propheten und Philosophen werden von
Staunen und Ehrfurcht vor dem moralischen Gesetz in uns
umgetrieben; fünf Sekunden vor zwölf lebt Jesus; eine Sekunde vor
zwölf haben die Christen fast die ganze Erde erobert und beginnen
gerade, die amerikanischen Indianer auszurotten und ihre Wertvorstellungen
überwiegend aufs Geld zu gründen. Immerhin wird in der
letzten Sekunde auch noch nach anderem getastet – etwa in Bachs
Kunst der Fuge oder Kants anhaltendem Nachdenken … Ich lebe seit
0,16 Sekunden. Hier ist es, das Neue Jahr!
***
Beängstigend, dieses Tempo zum Schluß – nicht wahr? Kann das
gutgehen? Den Ozonschild, den sich die Biosphäre in den Wochen
vor Weihnachten schuf, haben wir in einer Zehntelsekunde drastisch
reduziert und in Gefahr gebracht. Noch bevor der erste Ton des
Neujahrsläutens verklingt, verpuffen wir das Öl und Gas, das die
Biosphäre in den letzten Wochen des alten Jahres mit Hilfe der Sonnenenergie
speicherte. Ja, die Biosphäre selbst wird womöglich
innerhalb einer Zehntelsekunde auf die Hälfte der Arten reduziert.
Der Maßstab des “Weltjahres” ist nun nicht mehr hilfreich. Die
Neugier, was wohl im Neuen Jahr geschehen mag, schwindet sofort,
wenn uns die Geschwindigkeit der gegenwärtigen Entwicklung
bewußt wird. Kehren wir zur “Echtzeit” zurück! Sogar in ihr wird ja
das Tempo immer beängstigender. Stündlich sterben mehrere lebendige
Arten aus, die für ihre Entstehung Jahrmillionen brauchten. In
der Mitte meines Lebens sprach ich davon, wieviel von dem, was ich
als Kind lieben gelernt hatte, bereits verschwunden war – doch meine
Kinder machen diese Erfahrung schon am Ende der Schulzeit.
Immer weniger paßt das Alte mit dem Neuen zusammen, immer
eiliger und einheitlicher werden weltweit dieselben Fehler gemacht.
Zur Lösung der dadurch immer rascher auftauchenden “Probleme”
lassen wir uns “schnellere Innovation” und mehr “Globalisierung”
predigen – die freilich selbst die Leitsymptome der Krankheit sind,
und sicherlich keine mögliche Heilmethode. Ist das der Untergang?
7
Der Mensch also ein “Irrläufer der Evolution”, der sogar noch die
oberen Stockwerke der Biosphäre mit sich reißen muß?
Na und?, sagen viele. Zum gestirnten Himmel blicken sie,
begreifen immer mehr von den Gesetzen des Universums, erkennen
die eigene Winzigkeit. Seltsam – die eigene Größe erkennen sie nicht.
Wir sind bei weitem die höchsten, reichsten, komplexesten Gestalten,
die die Wirklichkeit bisher im Raum der Möglichkeiten gefunden hat.
Die Größe der Krone der Schöpfung ist doch nicht daran zu messen,
wieviel Weltraum sie einnimmt, sondern wieviel ihr in jenem anderen
Himmel, im Reich der Ideen, offensteht! Auch dort sind wir zwar
winzig – ja noch viel winziger, wie schon das Beispiel der 24 Punkte
zeigte –, aber doch riesenhaft im Vergleich zur Idee eines Atoms,
einer Galaxie oder einer lebendigen Art. Wer dies leugnet, tut dies oft,
um sich die Freiheit zu nehmen, die solchen “tieferen” Gestalten
zukommt: Die Freiheit nämlich, ohne die uns angemessenen
moralischen Hemmungen im Raum der Möglichkeiten zu experimentieren.
Die Wissenschaft sei wertfrei, sagt man. Die Moral werde
schon anderswoher kommen.
***
Kann die Wissenschaft wirklich nicht zwischen Himmel und Hölle
unterscheiden? Wir haben gesehen: Die Gesetze unseres Universums
definieren zwar den Raum seiner Möglichkeiten, nicht aber den Weg,
den die Wirklichkeit in ihm nimmt. Wann führt der Weg “aufwärts”,
zu lebens- und entwicklungsfähiger Komplexität? Wann geht es “abwärts”,
in chaotischem Taumeln um längst überholte Gestalten? Sind
jenseits der unverletzbaren Naturgesetze noch weitere
Voraussetzungen zu erfüllen, damit es gutgeht? Diese Frage nach der
“Moral der Schöpfung” fordert auch das wissenschaftliche Denken
heraus: Wann gelingt die Selbstorganisation der Freiheit im Schöpfungsprozeß?
Wann scheitert sie?
Die Freiheit in der Schöpfung hat mit der Rolle des Zufalls zu tun.
Schon den Elementarteilchen kommt Freiheit zu, aber eben die freien
Schwankungen sorgen dafür, daß sie gemeinsam Möglichkeiten
finden, ihre Freiheit auf komplexe Weise zu organisieren. Wir nennen
das Selbstorganisation, weil die Materie durchs eigene Gezappel
höhere Gestalt findet. Ihr liegen im allgemeinen “zyklische” Prozesse
zugrunde, denn eben darin, daß immer wieder fast das gleiche
geschieht, liegt das Wesen lebensfähiger Gestalt – von Atomen und
Sternen bis zu Biosphäre, Gehirn und Kultur. Man nennt solche
Gebilde “dissipative Strukturen”, weil in ihnen aus geordneten
Strömen “hochwertiger” Energie und Materie etwas für die
Gestalterhaltung verbraucht und dabei “unordentlich verstreut”
(“dissipiert”) wird – wie etwa bei “Energieverbrauch” und “Stoffwechsel”.
Daß solche Gestalten in ungeheurer Fülle möglich und
erreichbar sind, liegt – wie wir sahen – am Charakter unseres Universums,
das die nötige freie Energie und deren Abfluß liefert. Ob
langfristig lebensfähige Gestalten, also zuverlässige Leitlinien,
wirklich gefunden sind, stellt sich freilich wegen der ungeheuer vielen
Möglichkeiten erst heraus, wenn in langwierigem Kneten alles
miteinander erprobt und aneinander angepaßt wurde. Am Abend eines
langen Schöpfungstages läßt sich dann sagen: Siehe da, es war sehr
gut.
Und doch gibt es in der Fülle der Möglichkeiten kein Optimum. In
irgendwelchen Dimensionen geht es wahrscheinlich weiter “bergauf”,
zu höherer Komplexität, und natürlich gibt es weiterhin zufällige
Schwankungen, die solche Stellen finden müssen. Ein neuer
Schöpfungstag bricht an. Doch die gestern gefundene Organisation
sorgt dafür, daß heute mit schwächeren Wechselwirkungskräften nach
Neuem getastet wird. Deshalb wird der Einzugsbereich wesentlicher
Leitlinien früherer Tage wahrscheinlich nicht wieder verlassen. Von
Tag zu Tag wurde eine “höhere Moral” gefunden: Chemische
Prozesse ändern nicht mehr die Atomkerne, die lebende Zelle
experimentiert nicht mit dem Prinzip des genetischen Codes, unsere
Organe nicht mit dem Prinzip der Zelle, das Großhirn nicht mit den
Grundfunktionen der Leber.
Nur wegen dieser Selbstbeschränkung überholter Freiheiten kann
die Wirklichkeit weiter aufsteigen: Beim Weitertasten findet sie in der
Nachbarschaft komplexe Möglichkeiten der “Bündelung” ihrer bisher
verfolgten Leitlinien. Solche höheren Gestalten wirken “attraktiv”,
wenn die raffiniertere Verflechtung das Verlassen des bisher
Gefundenen “sehr Guten” unwahrscheinlicher macht. So drang die
Front des evolutionären Fortschritts bisher mit jedem Schöpfungstag
zu Gestaltprinzipien vor, die noch schwächere Wechselwirkungen
nutzen. Noch am Tag zuvor, auf einem “altmodischeren” Niveau der
Freiheit, waren diese im heftigeren “Umsichschlagen” der Zufälle
nicht verwirklichbar.
Am “sechsten Tag” gerät die irdische Biosphäre an eine neue Front:
Die Idee des Menschen ist gefunden. Mit ihm taucht bekanntlich auch
jene andere attraktive Gestalt auf, die wir zunächst den Lichtbringer
(lucifer) und dann den Durcheinanderwerfer (diabolos) nennen. Ist da
etwas prinzipiell Neues geschehen? Die Möglichkeit des Scheiterns
kann es ja wohl nicht sein. Auch früher mußte fast jeder Versuch ein
Irrtum sein, denn gute Ideen sind in der ungeheuren Fülle von
Möglichkeiten von lauter schlechten umgeben und deshalb nicht
leicht zu finden. Warum also haben wir – nicht nur in unseren Mythen
– den Eindruck, der Teufel, der doch als Teil des Schöpfungsprinzips
in der Nachbarschaft aller Gestalten der geistigen Welt wirksam ist,
sei erst am sechsten Tag wirklich manifest geworden? Wir sind der
Antwort ganz nahe. Anhaltendes Nachdenken über die Moral der
Schöpfung führt uns zur “Systemtheorie von Gott und Teufel”.
***
Bei der Silvesterparty fiel uns auf: Die Eile des Teufels ist eine
Errungenschaft des letzten Tages! Sollte man nicht erwarten, daß nun
jeder Wissenschaftler sich fragt: Wie schnell kann eigentlich die
Evolution ins Reich der Möglichkeiten vordringen, ohne abzustürzen?
Merkwürdigerweise wird diese entscheidende Frage fast überall
verdrängt. Man begnügt sich mit dem Gefühl, guter Wille und “bestes
Wissen und Gewissen” reichten aus. Wenn dennoch etwas schiefgehe,
und dies sei “nach dem Stand der Wissenschaft nicht vorhersehbar”
gewesen, dann sei auch niemand schuld. Mit diesem Aberglauben
haben uns führende Gentechniker erst kürzlich den Anbruch des
achten Tags der Schöpfung verkünden wollen – obwohl das Ringen
um die Moral des siebten kaum begonnen hat.
In jeder Epoche der Schöpfung gibt es eine Front, wo am schnellsten
zu “neuen Ideen” vorgedrungen wird. Die “führenden Gestalten”
haben ihre jeweils eigenen typischen “Zyklen”, in denen sich die
“Bewährung” bestätigt, indem sich ständig “im wesentlichen
dasselbe” wiederholt. Wird zu neuen Leitideen übergegangen, bevor
auch nur ein Zyklus vollendet ist, so sind diese höchstwahrscheinlich
nicht lebens- und entwicklungsfähig. Geschieht dieser Übergang
zudem “global” in einem isolierten Raumbereich, so daß örtlicher
Zusammenbruch nicht durch erneute Ausbreitung von Bewährtem
geheilt werden, dann fällt die Front zu “tieferen” Möglichkeiten
zurück. Die vielen “unerwarteten” und unerprobten Begegnungen
von Neuem und Altem, die hierbei auftreten, mögen zunächst den
Eindruck gestiegener Komplexität erwecken – doch ist dies nur
“Kompliziertheit”, nicht lebensfähige Verflechtung.
Die Aussage, daß die “führenden Gestalten” wahrscheinlich nicht
schnell im Vergleich zur eigenen Generationszeit vorankommen
können ohne abzustürzen, ist logischer Natur – bedarf also nicht
irgendeiner anderen Morallehre. Diese “kritische Grenze der Innovationsgeschwindigkeit”
gilt offensichtlich für wesentliche Ände-
8
rungen der Anführer in deren eigener Organisation. Wird etwa die
Front früherer Schöpfungstage wiedereröffnet, so ist natürlich mit
größter Wahrscheinlichkeit auch solcher für die Anführer selbst
“unterkritischer” Fortschritt noch bei weitem zu schnell. Auch die
“Ehrfurcht vor der Schöpfung” bedarf also keiner anderen Moral als
der Einsicht in die Logik des Schöpfungsprinzips. Und dazu gehört
kaum mehr als das Zählenkönnen – wie das Beispiel der Beziehungsmöglichkeiten
von 24 Punkten zeigte. Hätte uns dies nicht eigentlich
längst vor Entdeckung des “Ozonloches” vor eiliger globaler
Freisetzung von weit mehr als 24 “innovativen” Spurengasen in die
Atmosphäre bewahren müssen?
Was heißt da “eigentlich”? Wir sehen doch, daß trotz dieser Logik
alles ganz anders läuft: Das Innovationstempo nimmt ständig zu, und
die Vielfalt unabhängigen Tastens wird immer schneller durch
globale Vereinheitlichung verdrängt. Und das ist ebenfalls logisch
einsehbar: Werden Gestalten gefunden, die schneller im Raum der
Möglichkeiten vorankommen, so geht die Front definitionsgemäß auf
diese über. Sind also “eiligere” Ideen zu finden und verwirklichbar, so
muß der Evolutionsprozeß schneller werden – und dieser “Vorteil”
breitet sich natürlich auch “geographisch” so weit wie möglich aus.
Ein einleuchtendes Beispiel: Als das Lebendige die Methode sexueller
Fortpflanzung entdeckt, stehen jeder Generation viel mehr
verschiedene Möglichkeiten offen – und dies beschleunigt das
Vordringen in den Raum der Möglichkeiten so sehr, daß hier künftig
die Front liegt. Dennoch waren bis vor wenigen Millionen Jahren
schnelle, globale Änderungen in der Biosphäre “aus eigener Kraft”
unmöglich, denn jede winzige Neuerung (bei einer durch
“Zufallstreffer” erzeugten Mutation) mußte über viele Generationen
hinweg in verschiedensten genetischen Kombinationen von Individuen
der jeweiligen Art und in deren Wechselwirkung mit allem
anderen erprobt werden. Nur seltene “Unfälle” (wie jener Zusammenstoß
der Erde mit einem “großen Stein” am Übergang zum
Tertiär) können dieses Prinzip durchbrechen – was freilich ein “Zurückwerfen”
bedeuten muß, falls nicht die Basis und die führenden
Gestalten überleben.
Mit dem Menschen aber wurde ein völlig neues Innovationsprinzip
entdeckt: Im Gehirn und im gesellschaftlichen Verbund vieler
Gehirne werden ganze Bereiche der Nachbarschaft des Raums der
Möglichkeiten “abgebildet” – und nun können ungeheuer schnell sehr
weitreichende “Versuche” ablaufen. Die Front des Fortschritts ging
daher zunächst allmählich, aber dann fast explosionsartig von der
Biosphäre aufs Reich des menschlichen Geistes über (das man auch
die “Noosphäre” nennt). Und immer rascher trugen dann menschliche
Hände (und neuerdings deren raffinierte Verlängerungen) die hohe
Innovationsgeschwindigkeit auch an die Fronten früherer Schöpfungstage
(zum Atomkern, zur Chemie, zur genetischen Codierung
biologischer Information …), so daß nun auch die Biosphäre und
sogar der Strahlungshaushalt und das Klima der Erde immer schneller
nach neuen Ideen zappeln müssen.
Verdammte Logik: Die selektiven Vorteile schnellerer Innovation
und großräumiger Organisation müssen nun den Prozeß beschleunigt
vorantreiben. Schnelleres verdrängt Langsameres, Größeres verdrängt
Kleineres – und beide Mechanismen verstärken einander: Weltweit
dieselben Irrtümer, die nach immer schnellerer globaler
“Problemlösung” schreien … die aber nach der Logik der Wahrscheinlichkeit
mehr neue Probleme schafft als löst … wobei die neuen
Probleme “noch globaler” sind … und noch schnellerer Lösung
bedürfen … – Müßte nicht jeder Wissenschaftler solches Systemverhalten
als Fortschritt einer Instabilität erkennen? Was, zum Teufel,
läßt noch immer viele glauben und verkünden, dieser Fortschritt führe
aufwärts?
Nun – was wird’s schon sein? Die Gewohnheit natürlich. Bis vor
kurzem hatte sich’s doch bewährt! Das ist das Wesen von Krisen: Die
Lebensfähigkeit bewährter Leitideen bricht zusammen, und das
System gerät unvermeidbar auf andere. Freilich sind auf dem erreichten
Komplexitätsniveau mit recht kleinen Schwankungen die
Einzugsbereiche sehr verschiedener Attraktoren erreichbar. Sie liegen
zwischen zwei Extremen: Der Zusammenbruch kann an den Wurzeln
der Biosphäre geschehen oder im Bewußtsein der Anführer.
***
Nannte ich nicht beides “logisch”? Die Einsicht ins Wesen der
kritischen Grenzen von Innovationsgeschwindigkeit und organisatorischer
Vereinheitlichung einerseits – und in die Gründe für den
selektiven Vorteil von “Eile und Einfalt” andererseits? Offensichtlich
wirken diese Antriebskräfte, bis die kritischen Grenzen erreicht sind.
Ein systemtheoretisch unvermeidbarer singulärer Punkt in der
Geschichte jedes hinreichend isolierten, endlichen Raumbereichs mit
anhaltendem evolutionärem Fortschritt! Unser Planet hat den
Höhepunkt dieser globalen Beschleunigungskrise erreicht. Aber das
muß nicht den Untergang bedeuten. Nur muß es entlang anderen
Leitideen weitergehen als zuvor. Krise heißt Entscheidung.
Schon lange war der Mensch fähig, den Untergang der eigenen
Person oder ganzer Gesellschaften zu organisieren. Aber es lagen
eben auch bessere Möglichkeiten nahe: Die Selbstorganisationsmuster,
die wir Kultur nennen. Logisch, daß sie gefunden wurden.
Die Organisationsprinzipien dieser Attraktoren, die es unwahrscheinlich
machen, daß das allgemeine Gezappel aus ihrem Einzugsbereich
herausführt, nennen wir Moral. Die bewußte Beschäftigung mit ihr,
ihre Theorie also, nennt man Ethik. Das griechische Wort ethos
bedeutet letztlich Gewohnheit – das, was man immer getan hat.
Warum hat man es immer getan? Weil es sich bewährt hat. Wie
erweist sich die Bewährung? Darin, daß man es so lange tun konnte,
ohne daß das Ganze unterging. Sitte und Moral bedeuten nichts
anderes, und in der indoeuropäischen Wurzel der Moral steckt auch
noch die Erinnerung, wie stark und mutig man das Bewährte will.
Auch den Wurzeln von “Gut und Böse” nachzugehen, lohnt sich.
Gut ist, was zusammenpaßt, böse bedeutet wohl aufgeblasen, und
unser älteres Wort fürs Böse, das Übel, hat etwas mit Aufsässigkeit zu
tun. Unser Übel ist die Selbstüberschätzung, die uns vergessen läßt,
daß alles Wissen und Können nur zum “Durcheinanderwerfen” führt,
wenn nicht die logischen Voraussetzungen wirklichen Fortschritts
erfüllt sind: Vielfältige unabhängige Tastversuche in der Nähe des
Bewährten und genügend Zeit zu neuerlicher Bewährung. Alle
Mythen der Menschheit und die sprachlichen Wurzeln der Begriffe in
hergebrachten Leitideen weisen auf diese “Moral der Schöpfung” hin.
Logisch, denn sonst wären wir nicht hier. Es war nicht mathematischnaturwissenschaftliche
Forschung nötig, um dies einzusehen. Das
intuitive Erfassen des eigenen Zappelns in der geistigen Welt, die
menschliche Vernunft, ringt darum seit dem Anbruch unseres Schöpfungstages
– nur ist der Abend nicht erreicht …
Welche Leitlinien also bietet uns die Moral der Schöpfung? Was
müssen wir tun, um uns so einzuordnen, daß alles zusammenpaßt und
schließlich sehr gut werden kann? Das ist nun wohl klar, nachdem wir
die “Wertfreiheit der Wissenschaft” als Irrtum entlarvt, ja sogar zu
einer “Ethik aus der Wissenschaft“ gefunden haben. Was vielen
zunächst wie eine “Moralpredigt” erscheinen mochte, ist als “logische
Selbstverständlichkeit” einsehbar – letztlich vergleichbar dem “zwei
mal zwei gleich vier”. Die Aufklärung, die uns, wie Kant sagte, aus
selbstverschuldeter Unmündigkeit führen sollte, ist nicht zuende.
Aber nun können aufgeklärte Wissenschaftler und Theologen sich
gemeinsam ans Werk machen: Es geht darum, das wissenschaftlich,
technisch, wirtschaftlich und noch immer auch machtpolitisch
9
organisierte “Umsichschlagen” im Raum der Möglichkeiten
verfassungsmäßig zu beschränken, bevor wir aus allen bewährten
kulturellen, biologischen oder gar klimatischen Attraktoren heraus
und ins Chaos geraten sind. Aber solche Beschränkung bedeutet nicht
“Verzicht”, sondern Gewinn. Sie wird für alle Menschen die Freiheit
zum Tasten an der Front des siebten Tages sichern.
Konkret bedeutet das: Politische Arbeit für die Bewahrung unserer
biosphärischen und kulturellen Basis – Arbeit für die gemeinsame
Garantie menschenwürdiger Lebensgrundlagen aller Erdbewohner,
also für die Befreiung vom Zwang, um diese lokal und global zu
konkurrieren – Arbeit für die Erziehung zur Freiheit in unseren
höheren Fähigkeiten, die nicht die Wurzeln bedrohen. Und das
bedeutet natürlich Arbeit gegen die Aneignung von Lebensgrundlagen
der einen durch die anderen und gegen den Machtgewinn durch
schnellere Innovation und globale Vereinheitlichung. Die Garantie
“höherer” Freiheit erfordert, wie an jedem neuen Schöpfungstag, die
Beschränkung hergebrachter Freiheiten. Zwei wesentliche Freiheiten
des sechsten Tages, die jene des siebten behindern oder gar
ausschließen, sind die Freiheit des grenzenlosen Eigentums, das
obendrein Anspruch auf grenzenloses Wachstum beansprucht, und die
Freiheit zu möglichst schneller Verbreitung technischer Neuheiten,
die ja in Verbindung mit jener freien Konkurrenz um Aneignung von
Lebensgrundlagen sogar zum Zwang geworden ist
Gegen alle modernen globalen Trends arbeiten? Hierzulande mit
dem Tasten nach einer Weltverfassung zur “Beschränkung des Großen
und Schnellen” beginnen? Das mag zunächst absurd, ja nach
innerem Widerspruch klingen. Aber die Logik des Schöpfungsprinzips,
die “Moral der Schöpfung”, wird uns dazu zwingen. Das Nachdenken
über den bestirnten Himmel und das auch in ihm sichtbar
werdende moralische Gesetz hat uns etwas vom Zusammenhang der
“zwei Dinge” erkennen lassen und einer Wiedervereinigung von Geist
und Materie nähergebracht. Unsere Liebe, unsere Hoffnung, unser
Gefühl der Verantwortung – das ist nicht prinzipiell verschieden von
allem anderen Geschehen diesseits unseres Horizonts. Es ist das
Zappeln der Wirklichkeit im Raum der Möglichkeiten am Morgen des
siebten Tages. Welche Arbeit! Noch immer keine Ruhe!
***
Doch wieder nur die alte Geschichte? Nicht anders als bei einer
Galaxie, die gegen die Versuchungen ihrer Schwerkraft nicht zum
Schwarzen Loch wird, sondern in hundert Milliarden Sternen weitertasten
läßt? Ist da nicht auch die Entscheidung in einer “globalen
Beschleunigungskrise” gefallen? Und muß sie nicht oft auch anders
ausgefallen sein, weil nun einmal die meisten Versuche Irrtümer sind?
Da hilft doch keine Moralpredigt. Eine reine Frage der
Wahrscheinlichkeit, nicht wahr?
Wenn eine Galaxie im Entstehungsprozeß untergeht, ist nicht die
führende Gestalt im Raum der Möglichkeiten verlassen! Da sind ja
zugleich Milliarden ähnlicher Versuche im Gange. Wie bei uns Menschen:
Wir sind Milliarden, und wir entstehen und vergehen
unvergleichlich viel schneller als Galaxien, trotz so viel höherer
Komplexität. Was fürchten wir eigentlich? Die Bedrohung, die wir
spüren, ist nicht der eigene Tod. Es ist der mögliche Untergang der
ganzen irdischen Noosphäre und eines großen Teils ihres biosphärischen
Wurzelgeflechts.
Vergleiche mit früheren Schöpfungstagen illustrieren zwar das
logische Prinzip der Schöpfung, können aber nie das Wesentliche an
den Gestaltprinzipien in höheren Dimensionen späterer Tage erfassen.
Der noch immer modische “Sozialdarwinismus” und der auf ihn
gestützte “Neoliberalismus” sind kindisch. Das innere Geschehen in
Teilchen, Galaxien, Sternen, Lebewesen oder lebendigen Arten hat
verschwindenden Einfluß aufs Ganze. Wenn eine planetare Biosphäre
gelungen ist, läßt selbst noch so “egoistisches” Gezappel ihrer Arten
und Individuen sie nicht global instabil werden, sondern gerade durch
die Konkurrenz und allmähliche Ersetzung fast aller Arten immer
weiter aufsteigen. Auf der Stufe des Menschen liegt aber die Front in
den Möglichkeiten innerer Komplexität von Individuen und relativ
kleinen Gruppen und Völkern. An dieser Front geschehen die
wesentlichen Schritte im Tasten nach gangbaren Wegen im
“Innenleben” von Einzelnen. In dieser Einsicht liegt die moralische,
das heißt die logische Quelle der Ideen von Menschenrechten und
Verantwortung, wie auch von individueller und gesellschaftlicher
Freiheit und Selbstbeschränkung.
Wie unbequem. Ausgerechnet unsere Generation markiert den
Höhepunkt der globalen Beschleunigungskrise. Zeit zum Aufstehen?
Die Front der Entscheidung liegt im Bewußtsein von Milliarden
Menschen. Doch was nützt die große Zahl, wenn es der Macht
aufgeblasener Führer oder dem unaufgeklärten guten Willen von
Mehrheitsbeschlüssen gelingt, die Erde ins Präkambrium zurückzuwerfen?
Wissen wir denn, ob nicht ein ganzes Universum nötig
war, um so hoch ins Reich der Ideen aufzusteigen? Und womöglich
sogar noch ein Glückstreffer bei der Auswahl von dessen Gesetzen
aus den Möglichkeiten eines “Multiversums” an einem “nullten
Schöpfungstag”? Wären dann nicht wir selbst, ja wäre dann nicht
womöglich ich ein kritischer Punkt der universellen Entwicklung?
Merkwürdig dieser Gedanke: Wir schauten zum Sternenhimmel,
immer weiter hinaus, bis zum Horizont – und nun sind wir
zurückgekommen, zur Erde, zur menschlichen Gesellschaft, zum Ich,
zur eigenen Verantwortung – womöglich zur Verantwortung fürs
Höherkommen des Universums im Reich seiner Möglichkeiten, in
jener geistigen Welt eines unermeßlich viel größeren Himmels?
***
––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
Peter Kafka ist Mitarbeiter im Max-Planck-Institut für Astrophysik in Garching bei München. Von seinen Büchern ist noch im Handel:
“Gegen den Untergang – Schöpfungsprinzip und globale Beschleunigungskrise”, Carl-Hanser-Verlag, München 1994
10
1. Kasten:
“Der Lebenslauf der Sterne”
Sterne sind heiße Gasbälle. Unsere Sonne besteht weit überwiegend
aus Wasserstoff und Helium, mit ein paar Prozent schwererer
Elemente. Ihre Masse ist 2.1030 Kilogramm, der Radius 700.000
Kilometer. An der Oberfläche ist sie über fünftausend Grad heiß und
leuchtet daher am stärksten im gelb-grünen Licht. (Deshalb hat das
irdische Leben unter unendlich vielen chemischen Möglichkeiten
gerade das Blattgrün gefunden …)
Würde nicht im Innern ständig Energie nachgeliefert, so würde die
Sonne rasch abkühlen und immer weniger strahlen. Dann würde der
innere Druck nicht ausreichen, um der eigenen Schwerkraft der großen
Masse das Gleichgewicht zu halten, und sie müßte schrumpfen.
Zwar würde dabei wieder Energie frei (durchs Hinabsinken im
Schwerefeld), doch könnte dies die Sonne bei weitem nicht so lange
speisen, wie sie nun schon “lebt”.
Die Energiequelle ist eine Art “Kernreaktor” (genauer “Fusionsreaktor”)
im Zentrum. Dort sind Druck und Temperatur so hoch, daß
Teilchen genügend oft und genügend schnell zusammenstoßen, um
(auf dem Umweg über kompliziertere Kernreaktionen) Wasserstoffkerne
zu Heliumkernen verschmelzen zu lassen. Dabei wird Energie
freigesetzt, die das Gas aufheizt und nun in Form von Strahlung
hinaus will. Der ganze Gasball stellt seine Dichte- und Temperaturverteilung
so ein, daß der Druck des heißen Gases und der Strahlung
überall der Schwerkraft das Gleichgewicht hält und daß Größe und
Temperatur der Oberfläche gerade ausreichen, um den Energiestrom
nach außen abzustrahlen.
Dieser Prozeß regelt sich über lange Zeit hinweg mit sehr geringen
Änderungen. Wenn nämlich der Stern etwas zu weit schrumpft, steigen
im Zentrum Druck und Temperatur an, so daß die Kernreaktionen
schneller ablaufen und mehr Energie liefern, was aufblähend wirkt.
Bei zu starker Aufblähung aber sinkt im Innern der Druck und die
Reaktionen lassen nach. Durch diese Selbstregelung kann sich unsere
Sonne etwa 10 Milliarden Jahre lang in einem Zustand ähnlich dem
heutigen halten – bis ihr Wasserstoffvorrat erschöpft ist. Die Hälfte
dieser Zeit ist nun vorbei, denn Sonne und Planetensystem sind vor
4,6 Milliarden Jahren entstanden.
***
Sterne entstehen durch das Zusammenschrumpfen von Gaswolken.
Welche Masse sich dabei ansammelt, hängt unter anderem davon ab,
wie gut die beim Schrumpfen freiwerdende Schwerkraftenergie abgestrahlt
werden kann. Die entsprechenden “Kühlungsmechanismen”
sind stark durch “Staubkörner” aus den bereits vorhandenen schwereren
Elementen mitbestimmt. Zudem spielen auch die Drehung der
Wolke, ihre inneren und die umgebenden Magnetfelder sowie die
Strahlung benachbarter Sterne eine wichtige Rolle. Deshalb läßt sich
trotz unserer Kenntnis der beteiligten Grundgesetze die Entstehung
von Sternen und Planetensystemen auch auf den größten Computern
noch nicht zuverlässig durchrechnen. Die weitere Entwicklung aber –
nach dem Einsetzen der Kernreaktionen – ist in den meisten Fällen
schon recht gut simulierbar.
Daß beim Schrumpfen einer rotierenden Wolke eine Scheibe entstehen
kann, leuchtet ein: Parallel zur Achse wirkt keine Fliehkraft, so
daß in dieser Richtung das Absinken nicht behindert ist, bis sich
genügend Gegendruck aufgebaut hat. In der Drehebene aber wächst
beim Schrumpfen wegen der Erhaltung des Drehimpulses die Drehgeschwindigkeit
an (wie bei der Pirouette eine
Ja, unsere Welt ist erstaunlich !
Die Wissenschaft ist in der Lage, immer genauer hinzuschauen. Quantenmechanik. Und was sehen die Jungs?
1. Materie und Energie sind "geronnene" Information.
2. Diese Information, einmal erzeugt, kann weder kopiert noch gefälscht werden.(Quantenkryptografie)
Der Weltenplan ist in Uns und in Allem!
Die Wissenschaft ist in der Lage, immer genauer hinzuschauen. Quantenmechanik. Und was sehen die Jungs?
1. Materie und Energie sind "geronnene" Information.
2. Diese Information, einmal erzeugt, kann weder kopiert noch gefälscht werden.(Quantenkryptografie)
Der Weltenplan ist in Uns und in Allem!
Zu #1
"Wer verleiht Geld ohne Zinsen? Wer strebt klaren Verstandes in eine Lebensgemeinschaft mit Geistesgestörten? Welcher Arzt beschneidet seine Honorare selber? Wer teilt ungebeten seinen Hausbesitz mit Nichtbesitzenden?"
Nach der Bibel müssten das eigentlich die Christen sein...
Die picken sich allerdings nur das raus, was ihnen gerade passt.
Ist das auch der "Weltenplan"?
"Wer verleiht Geld ohne Zinsen? Wer strebt klaren Verstandes in eine Lebensgemeinschaft mit Geistesgestörten? Welcher Arzt beschneidet seine Honorare selber? Wer teilt ungebeten seinen Hausbesitz mit Nichtbesitzenden?"
Nach der Bibel müssten das eigentlich die Christen sein...
Die picken sich allerdings nur das raus, was ihnen gerade passt.
Ist das auch der "Weltenplan"?
In geistlicher Hinsicht könnte aus dir durchaus noch was werden.Du mußt dich nur noch ganz bewußt für Jesus Chrsistus entscheiden.
#8
Hütet euch vor den Schriftgelehrten, die im Talar einhergehen wollen und sich gerne grüßen lassen auf den Märkten und den Vorsitz in den Synagogen und die ersten Plätze bei den Mahlzeiten lieben;
sie fressen der Witwen Häuser und sprechen zum Vorwand lange Gebete; diese ziehen sich ein um so schwereres Urteil zu.
Luk 20,46.47
Hütet euch vor den Schriftgelehrten, die im Talar einhergehen wollen und sich gerne grüßen lassen auf den Märkten und den Vorsitz in den Synagogen und die ersten Plätze bei den Mahlzeiten lieben;
sie fressen der Witwen Häuser und sprechen zum Vorwand lange Gebete; diese ziehen sich ein um so schwereres Urteil zu.
Luk 20,46.47
#9
Du meinst, ich könnte ein richtiger Geist werden?
Du meinst, ich könnte ein richtiger Geist werden?
# 3
Steiner konnte auf ein voruebergehendes Ego zurueckgreifen
um zu funktionieren.
Das was als Kabinettstueckchen bezeichnet wird, ist
kein Kunststueck.
Erleuchtet zu sein heisst keine Trennung zwischen sich
und dem Leben zu haben.
Das Leben kann von diesen Personen gewisse Taten fordern, wozu ein funktionales Ego zur Verfuegung steht.
Ist die Notwendigkeit einer Bewegung in die Horizontale
in die Zeit,
nicht mehr vorhanden, wird in den natuerlichen egolosen Zustand zurueckgefunden.
Steiner konnte auf ein voruebergehendes Ego zurueckgreifen
um zu funktionieren.
Das was als Kabinettstueckchen bezeichnet wird, ist
kein Kunststueck.
Erleuchtet zu sein heisst keine Trennung zwischen sich
und dem Leben zu haben.
Das Leben kann von diesen Personen gewisse Taten fordern, wozu ein funktionales Ego zur Verfuegung steht.
Ist die Notwendigkeit einer Bewegung in die Horizontale
in die Zeit,
nicht mehr vorhanden, wird in den natuerlichen egolosen Zustand zurueckgefunden.
Steiner war mit Satan verbunden, d.h. Satanist.
Deshalb ist seine Lehre die Homöopahtie abzulehen, vorallen für Christen, sie werden Schaden nehmen.
Deshalb ist seine Lehre die Homöopahtie abzulehen, vorallen für Christen, sie werden Schaden nehmen.
Oh Gott...
warum war Steiner Satanist?
Steiner hat einiges zur Homoeopathie beigetragen.
Der Erfinder war bekanntlich Christian Samuel Hahnemann.
Daneben Hering, Boericke und viele andere grosse Geister.
Wir gehen in das Zeitalter der Energie, nach dem Zeitaler
des Geistes, der Gesinnung etc.
Da kommen neue Herausforderungen auf die Menschheit zu.
Die Allopathie als Kind dieses verschwindenden Zeitalters
wird mehr und mehr nutzlos.
Dabei denke ich an HIV/Aids, Candida, Herpes, Alzheimer,
BSE, etc.
Mit Homoeopathie kann da wunderbar gearbeitet werden.
Das ist meine eigene jahrzehnetealte Erfahrung.
warum war Steiner Satanist?
Steiner hat einiges zur Homoeopathie beigetragen.
Der Erfinder war bekanntlich Christian Samuel Hahnemann.
Daneben Hering, Boericke und viele andere grosse Geister.
Wir gehen in das Zeitalter der Energie, nach dem Zeitaler
des Geistes, der Gesinnung etc.
Da kommen neue Herausforderungen auf die Menschheit zu.
Die Allopathie als Kind dieses verschwindenden Zeitalters
wird mehr und mehr nutzlos.
Dabei denke ich an HIV/Aids, Candida, Herpes, Alzheimer,
BSE, etc.
Mit Homoeopathie kann da wunderbar gearbeitet werden.
Das ist meine eigene jahrzehnetealte Erfahrung.
Satan ist Gotteswerk
und unsere Götter sind die Satanisten
und unsere Götter sind die Satanisten
im Parallelthread "Jlluminaten - Hexerei - Weltherrschaft - Rothschild"
Schrieb ein User unter anderem folgendes:
Das Auge Gottes bezeichnet in der christlichen Ikonographie einen Versuch, die göttliche Dreifaltigkeit bildlich darzustellen.
Dazu wurde seit dem 17. Jahrhundert ein Auge in einem gleichseitigen Dreieck, meist vor dem Hintergrund einer Wolke und Sonnenstrahlen dargestellt. Das Auge symbolisiert hierbei das väterlich wachende Auge Gottes.
...ärgerlich nur, dass das Christentum und vor allem die Kirche aus solchen dunklen Machenschaften geboren wurde...!
Trau schau wem!
R.R.
(ehem. Insider der kath. Kirche )
Schrieb ein User unter anderem folgendes:
Das Auge Gottes bezeichnet in der christlichen Ikonographie einen Versuch, die göttliche Dreifaltigkeit bildlich darzustellen.
Dazu wurde seit dem 17. Jahrhundert ein Auge in einem gleichseitigen Dreieck, meist vor dem Hintergrund einer Wolke und Sonnenstrahlen dargestellt. Das Auge symbolisiert hierbei das väterlich wachende Auge Gottes.
...ärgerlich nur, dass das Christentum und vor allem die Kirche aus solchen dunklen Machenschaften geboren wurde...!
Trau schau wem!
R.R.
(ehem. Insider der kath. Kirche )
zu # 14
Sorry
Hahnemann war der Satanist
Sorry
Hahnemann war der Satanist
...aber ich meinte mal gehört zu haben #14, dass es da eine
"Christen Gemeinschaft" geben soll, die ziemlich eng
an Steiner assoziiert ist...
...Naja, und z.B. Jazzmusik und damit Popmusik hat sich
aus den Ursprüngen der afrikanischen Naturreligionen
ergeben, und die lehnt man doch auch nicht ab.
Wie sieht es mit den Do-Techniken aus,
Taek Won Do , Judo , deren Ursprung buddhistische Wurzeln
hat, sind die auch vielleicht etwas zu sehr satanisch
geprägt, als dass man sie akzeptieren könnte ?
Oder anders, - ist alles, das nicht kirchenreligiös wurzelt
gottlos, und damit satanisch ?...
"Christen Gemeinschaft" geben soll, die ziemlich eng
an Steiner assoziiert ist...
...Naja, und z.B. Jazzmusik und damit Popmusik hat sich
aus den Ursprüngen der afrikanischen Naturreligionen
ergeben, und die lehnt man doch auch nicht ab.
Wie sieht es mit den Do-Techniken aus,
Taek Won Do , Judo , deren Ursprung buddhistische Wurzeln
hat, sind die auch vielleicht etwas zu sehr satanisch
geprägt, als dass man sie akzeptieren könnte ?
Oder anders, - ist alles, das nicht kirchenreligiös wurzelt
gottlos, und damit satanisch ?...
Apropos, ich finde eher diese langen Texttapeten, bei
denen man nicht weiss, ob sie zum Thema
passen oder nicht satanisch...
- satanisch lang...
denen man nicht weiss, ob sie zum Thema
passen oder nicht satanisch...
- satanisch lang...
servus kollege,
für den unbedarften user schreibst du ziemlich verklausuliert.du sprichst in #19 asiatische kampfsportarten an.in diesem zusammenhang sei hiermit auf bruce lees äusserst mysteriösen lebenslauf verwiesen.
du sprichst eine sogn. "ch. gemeinschaft" an.wenn ich mich nicht irre,dann meinst du gabrielle witteks faschistoide sekte namens "universelles leben".
nicht umsonst steht diese vereinigung in geistiger nähe zu r.steiner.
kyron outete sich vor einiger zeit schonmal als deren(ul) fan.
Thread: EROBERT EINE SEKTE DEN BIOMARKT?
für den unbedarften user schreibst du ziemlich verklausuliert.du sprichst in #19 asiatische kampfsportarten an.in diesem zusammenhang sei hiermit auf bruce lees äusserst mysteriösen lebenslauf verwiesen.
du sprichst eine sogn. "ch. gemeinschaft" an.wenn ich mich nicht irre,dann meinst du gabrielle witteks faschistoide sekte namens "universelles leben".
nicht umsonst steht diese vereinigung in geistiger nähe zu r.steiner.
kyron outete sich vor einiger zeit schonmal als deren(ul) fan.
Thread: EROBERT EINE SEKTE DEN BIOMARKT?
Gueldner,
der "joke" in 17 war echt gülden.kyron konnte schon zuvor(#14) scheinbar nicht widerstehen.
der "joke" in 17 war echt gülden.kyron konnte schon zuvor(#14) scheinbar nicht widerstehen.
Also gut, Steiner war also doch kein Satanist,
nun rueckte, lt. Gueldner Hahnemann in den Kreis der angeblichen Satanisten.
Also meine Neugierde waechst,
was hat Samuel Hahnemann verbrochen als Satanist zu gelten?
nun rueckte, lt. Gueldner Hahnemann in den Kreis der angeblichen Satanisten.
Also meine Neugierde waechst,
was hat Samuel Hahnemann verbrochen als Satanist zu gelten?
@ Eddy
Thread: EROBERT EINE SEKTE DEN BIOMARKT? Eddy ist eine harte Nuss,
er versteht nicht, dass er seine Kruecken wegwerfen
kann, um auf eigenen Beinen zu stehen.
Die Kruecken sind die heiligen Schriften.
Wenn wir auf eigenen Fuessen stehen, werden diese Schriften
unsere Zeugen.
Wir finden dann dort unsere Erfahrungen bestaetigt.
Aber wenige wollen im Fluss des Lebens sich treiben lassen
und sagen ~dein Wille geschehe~.
Sich von Bibelstellen einlullen zu lassen, ohne die Erfahrungen zu machen, ist wie Drogen zu nehmen.
Es ist einfacher das Gefaengnis zu wechseln, die Religion
zu wechseln, oder gar einer Sekte beizutreten,
als sich den Herausforderungen zu stellen.
Thread: EROBERT EINE SEKTE DEN BIOMARKT? Eddy ist eine harte Nuss,
er versteht nicht, dass er seine Kruecken wegwerfen
kann, um auf eigenen Beinen zu stehen.
Die Kruecken sind die heiligen Schriften.
Wenn wir auf eigenen Fuessen stehen, werden diese Schriften
unsere Zeugen.
Wir finden dann dort unsere Erfahrungen bestaetigt.
Aber wenige wollen im Fluss des Lebens sich treiben lassen
und sagen ~dein Wille geschehe~.
Sich von Bibelstellen einlullen zu lassen, ohne die Erfahrungen zu machen, ist wie Drogen zu nehmen.
Es ist einfacher das Gefaengnis zu wechseln, die Religion
zu wechseln, oder gar einer Sekte beizutreten,
als sich den Herausforderungen zu stellen.
nee, - nix "eine ch. Gemeinde" , die mit dem
"universellen Leben" zusammen rumkumpelt, sondern
die Christengemeinde von Friedrich Rittelmeyer...
...und was hat die Vita Bruce Lees mit Judo ,
Taek Won Do oder Aikido zu tun ?
Der hat nichts von alle dem begründet..., sondern war
nur ein guter Kung-Fu Darsteller ..
Das ist, als würde man das Christentum auf Jeffrey Hunter
zurückführen, blos, weil der mal den Jesus in einer
Bibelverfilmung gespielt hat....
"universellen Leben" zusammen rumkumpelt, sondern
die Christengemeinde von Friedrich Rittelmeyer...
...und was hat die Vita Bruce Lees mit Judo ,
Taek Won Do oder Aikido zu tun ?
Der hat nichts von alle dem begründet..., sondern war
nur ein guter Kung-Fu Darsteller ..
Das ist, als würde man das Christentum auf Jeffrey Hunter
zurückführen, blos, weil der mal den Jesus in einer
Bibelverfilmung gespielt hat....
@ Gueldner
erklaer uns doch warum der anerkannte Helfer der Menschheit
Christian Samuel Hahnemann, nach Deiner Meinung
ein Satanist war.
der neugierige kyron
erklaer uns doch warum der anerkannte Helfer der Menschheit
Christian Samuel Hahnemann, nach Deiner Meinung
ein Satanist war.
der neugierige kyron
#25
damit etwas Licht in die Sache kommt.
Rittelmeyers Christengemeinschaft:
Die C. ist eine aus der Anthroposophie hervorgegangene Kultusvereinigung.
1. Entstehung:
Im Juni und September 1921 fanden erstmals „Theologenkurse“ statt, bei denen Rudolf Steiner seine Gedanken für eine kultisch-religiöse Erneuerung weitergab. Die Initiative dazu ist von Theologen wie dem bekannten evangelischen Pfarrer Friedrich >Rittelmeyer ausgegangen, vor allem aber von jungen Theologiestudenten, z.B. Emil >Bock und Rudolf Frieling, die mit der Situation in Kirche und Pfarrerausbildung nach dem Ersten Weltkrieg unzufrieden waren. Während am Juni-Kurs in Stuttgart nur 18 junge Menschen teilnahmen, waren es beim Dornacher September-Kurs über 100, darunter aber viele „Zaungäste“, etwa der Nürnberger Pfarrer und Freund Friedrich Rittelmeyers, Christian Geyer, und der bereits damals bekannte Theologe und Philosoph Paul >Tillich, die aus Neugierde gekommen waren und den Weg zur „C.“ nachher nicht mitgingen. Tillich etwa sah hier - trotz gewisser Sympathien für die auch Steiner wichtige Schellingsche Naturphilosophie und Mystik - sein Streben nach einem symbolischen >Sakramentalismus nicht erfüllt.
Der entscheidende dritte Theologenkurs fand vom 7. bis 22.9.1922 in Dornach statt. Während dieses Kurses wurde am 16. September von Friedrich Rittelmeyer die erste „Menschenweihehandlung“ zelebriert, die „Priesterweihe“ an den über 40 Teilnehmern vollzogen und damit die „C.“, die sich auch „Bewegung für religiöse Erneuerung“ nennt, gegründet. Rudolf Steiner fungierte als Berater und Helfer. Und doch war er mehr! Gerhard Wehr berichtet etwa, wie Steiner nach der „Priesterweihe“ durch die Reihen ging und jedem der Neugeweihten die Hände auflegte. Und einer der ersten „Priester“, Kurt von Wistinghausen, erinnert sich: „Unauslöschlich hat sich uns das Bild eingeprägt, wie er (sc. Rudolf Steiner) schlicht in seinem schwarzen Gehrock unter uns war und neben dem Altar stand, als Friedrich Rittelmeyer in tiefer Andacht die erste Weihehandlung hielt. Mit mehr als wacher Aufmerksamkeit ruhte sein Blick auf dem Geschehen. Wie ein Pate höherer Ordnung trug er das hier geborene Geisteskind liebevoll auf die Welt und übergab es uns zu treuen Händen“ (zit. nach G. Wehr, Rudolf Steiner, 1993, 317).
Im Bericht des Anthroposophen Gottfried Husemann wird deutlich, dass zwar Friedrich Rittelmeyer die erste Menschenweihehandlung - eine Art anthroposophischer „Gottesdienst“ mit der „Kommunion“ als Mitte - zelebrierte, aber Steiner als der eigentliche geistige Schöpfer, ja, man könnte fast sagen: Spender zu gelten hat: „Nun führte er (sc. Steiner) uns unmittelbar in den Geist der Kultushandlung ein. `Die Gegenwart des Christus muss herbeigeführt werden`. Im entscheidenden Augenblick erhob er sich von seinem Stuhl und trat, das Angesicht uns allen zugewendet, neben den Altar (...) `Nehmt es hin`, sagte er, `aus geistigen Welten herunter erbeten - nehmt es hin und vollbringt es kraft eurer eigenen Weihehandlung.` Auf uraltes Mysterienwissen wurde zurückgegriffen (...) Damit war die C. als Bewegung für religiöse Erneuerung inauguriert, unter Dr. Steiners Leitung und Anweisung. Er brachte die Substanz der Weihe“ (zit. nach J. Bedewien, Anthroposophie, 1985, 165).
2. Lehre und Beurteilung:
Aus dem letzten Bericht geht bereits hervor, was die C. sein möchte: eine kultische Bewegung, die „Christentum“, wie sie es versteht, mit „uraltem Mysterienwissen“ vereinigt. Dieses wird - wie der Anthroposoph Guenther Wachsmuth erwähnt - vor allem realisiert in einem „neuen Sakramentalismus“ auf der Grundlage der anthroposophischen „Geist-Erkenntnis“. Wenn von „Gott“ oder „Christus“ die Rede ist, dann sind darunter kosmische Mächte zu verstehen, mit denen der Mensch kultisch oder hellseherisch in Kontakt treten kann und die ihn bei seiner evolutionären Höherentwicklung fördern. So gab Steiner „am Michaeli-Tag, dem 29. September (...) eine bedeutsame Vorschau über die Notwendigkeit der neuen Einführung von Kultushandlungen, einer aus Geist-Erkenntnis vollzogenen Anrufung der im Kosmos wirkenden geistigen Mächte, wie sie dem Bewusstsein unserer Zeit entspricht und als reale geistige Kraft und Substanz in der Erdenstruktur die zukünftigen Evolutionsstufen vorbereiten soll“ (G. Wachsmuth, Rudolf Steiners Erdenleben und Wirken, 1951, 501f.)..
Die Lehren und Rituale der C. sind eine eigenartige Mischung aus katholischen, protestantischen, anthroposophischen und naturreligiösen Elementen. Äusserlich ähnelt die C. dem >Katholizismus (Priester- und Wandlungsgedanke, reiche Liturgie, Weihrauch usw.), innerlich eher einem >liberalen Protestantismus (Freiheitsphilosophie, Dogmenfeindlichkeit, Evolutionismus, Frauenpriestertum), inhaltlich aber entspricht sie dem Denken der Anthroposophie in starker Betonung naturreligiöser Komponenten. So hat sie von Rudolf Steiner - um nur einige Beispiele zu nennen - die Anschauung von den vier Leibern sowie von Reinkarnation und Karma übernommen, weshalb etwa die Säuglingstaufe als Hilfe zur Inkarnation des physischen Leibes gedeutet wird. Ihr Verständnis der bei der „Menschenweihehandlung“ erfolgenden „Kommunion“ beruht auf der Steinerschen Lehre von der Erde als Leib des „Christus-Sonnengeistes“, der zum „Erdgeist“ geworden sei und als solcher in Brot und Wein empfangen werde, um den Menschen durch einen „Impuls“ in der Evolution weiterzubringen. Und die „Gemeinschaft mit den Verstorbenen“, wie sie die C. versteht, beruht auf Steiners wissenschaftlich verbrämtem Spiritismus in seinen >„Erkenntnissen höherer Welten“.
Als Beispiel für die anthroposophische Umdeutung biblischer Begriffe sei das von Steiner für die C. formulierte „Neue Bekenntnis“ betrachtet, das sich formal an das bekannte Apostolische Bekenntnis (>Apostolikum) aus altkirchlicher Zeit anlehnt: „Ein allmächtiges, geistig-physisches Gotteswesen ist der Daseinsgrund der Himmel und der Erde, das väterlich seinen Geschöpfen vorangeht. Christus, durch den die Menschen die Wiederbelebung des ersterbenden Erdendaseins erlangen, ist zu diesem Gotteswesen wie der in Ewigkeit geborene Sohn. In Jesus trat der Christus als Mensch in die Erdenwelt. Jesu Geburt auf Erden ist eine Wirkung des Heiligen Geistes, der, um die Sündenkrankheit an dem Leiblichen der Menschheit geistig zu heilen, den Sohn der Maria zur Hülle des Christus bereitete. Der Christus Jesus hat unter Pontius Pilatus den Kreuzestod erlitten und ist in das Grab der Erde versenkt worden. Im Tode wurde er der Beistand der verstorbenen Seelen, die ihr göttliches Sein verloren hatten. Dann überwand er den Tod nach drei Tagen. Er ist seit dieser Zeit der Herr der Himmelskräfte auf Erden und lebt als der Vollführer der väterlichen Taten des Weltengrundes mit denen, die er durch ihr Verhalten dem Tod der Materie entreißen kann. Durch ihn kann der heilende Geist wirken. Gemeinschaften, deren Glieder den Christus in sich fühlen, dürfen sich vereinigt fühlen in einer Kirche, der alle angehören, die die heilbringende Macht des Christus empfinden. Sie dürfen hoffen auf die Überwindung der Sündenkrankheit, auf das Fortbestehen des Menschenwesens und auf ein Erhalten ihres für die Ewigkeit bestimmten Lebens. Ja, so ist es.“
Die Unterschiede zum Apostolikum springen sofort ins Auge: Aus „Gott dem Vater“ ist ein unpersönliches „Gotteswesen“ und ein „ Weltengrund“ - ähnlich dem >hinduistischen Brahman - geworden. Aus „Jesus Christus, Gottes Sohn“ wurde „der Christus“, der sich „zu diesem Gotteswesen wie der in Ewigkeit geborene Sohn“ verhält - eine reine Allegorie. Ferner werden aus „Jesus“ und „Christus“ zwei Personen gemacht, obwohl „Christus“ in der Bibel keine zweite Person, sondern lediglich ein Würdetitel („Messias“, „Gesalbter“) für Jesus ist. Im Reden von einer „Hülle des Christus“ begegnet die alte gnostische Irrlehre des >Doketismus (Christus habe nur einen „Scheinleib“ getragen), die in ihren Konsequenzen der Erlösung im biblischen Sinne widerspricht. Ebenso taucht in der „geistigen Heilung“ einer „Sündenkrankheit“ - gemeint ist der >Materialismus - uraltes >gnostisches Gedankengut auf (Geist-Materie-Antagonismus), das etwas völlig anderes meint als die persönlich-existentielle Sünde und Erlösung des Menschen durch das Kreuzesopfer Jesu Christi. Weitere unbiblische Lehren, die in Steiners „Neuem Bekenntnis“ begegnen, sind z.B.: die Vorstellung vom Karma (Erlösung durch das eigene „Verhalten“) und der Göttlichkeit der Menschen („die ihr göttliches Sein verloren hatten“).
S. auch: Akasha-Chronik; Anthroposophie; Astrologie; >Bock, Emil; Erkenntnisse höherer Welten; Mystik; Neuoffenbarung; Okkultismus; Reinkarnation; >Rittelmeyer, Friedrich; Spiritismus; Spirituelle Interpretation; Steiner, Rudolf.
Lit.: E. Bock, Was will die Christengemeinschaft?, 1960; F. Rittelmeyer, Die Menschenweihehandlung, 1926; ders., Rudolf Steiner als Führer zu neuem Christentum, 1933. – Kritisch: F. W. Bautz, Die Christengemeinschaft, 1976; L. Gassmann, Rudolf Steiner, 2002.
Lothar Gassmann
damit etwas Licht in die Sache kommt.
Rittelmeyers Christengemeinschaft:
Die C. ist eine aus der Anthroposophie hervorgegangene Kultusvereinigung.
1. Entstehung:
Im Juni und September 1921 fanden erstmals „Theologenkurse“ statt, bei denen Rudolf Steiner seine Gedanken für eine kultisch-religiöse Erneuerung weitergab. Die Initiative dazu ist von Theologen wie dem bekannten evangelischen Pfarrer Friedrich >Rittelmeyer ausgegangen, vor allem aber von jungen Theologiestudenten, z.B. Emil >Bock und Rudolf Frieling, die mit der Situation in Kirche und Pfarrerausbildung nach dem Ersten Weltkrieg unzufrieden waren. Während am Juni-Kurs in Stuttgart nur 18 junge Menschen teilnahmen, waren es beim Dornacher September-Kurs über 100, darunter aber viele „Zaungäste“, etwa der Nürnberger Pfarrer und Freund Friedrich Rittelmeyers, Christian Geyer, und der bereits damals bekannte Theologe und Philosoph Paul >Tillich, die aus Neugierde gekommen waren und den Weg zur „C.“ nachher nicht mitgingen. Tillich etwa sah hier - trotz gewisser Sympathien für die auch Steiner wichtige Schellingsche Naturphilosophie und Mystik - sein Streben nach einem symbolischen >Sakramentalismus nicht erfüllt.
Der entscheidende dritte Theologenkurs fand vom 7. bis 22.9.1922 in Dornach statt. Während dieses Kurses wurde am 16. September von Friedrich Rittelmeyer die erste „Menschenweihehandlung“ zelebriert, die „Priesterweihe“ an den über 40 Teilnehmern vollzogen und damit die „C.“, die sich auch „Bewegung für religiöse Erneuerung“ nennt, gegründet. Rudolf Steiner fungierte als Berater und Helfer. Und doch war er mehr! Gerhard Wehr berichtet etwa, wie Steiner nach der „Priesterweihe“ durch die Reihen ging und jedem der Neugeweihten die Hände auflegte. Und einer der ersten „Priester“, Kurt von Wistinghausen, erinnert sich: „Unauslöschlich hat sich uns das Bild eingeprägt, wie er (sc. Rudolf Steiner) schlicht in seinem schwarzen Gehrock unter uns war und neben dem Altar stand, als Friedrich Rittelmeyer in tiefer Andacht die erste Weihehandlung hielt. Mit mehr als wacher Aufmerksamkeit ruhte sein Blick auf dem Geschehen. Wie ein Pate höherer Ordnung trug er das hier geborene Geisteskind liebevoll auf die Welt und übergab es uns zu treuen Händen“ (zit. nach G. Wehr, Rudolf Steiner, 1993, 317).
Im Bericht des Anthroposophen Gottfried Husemann wird deutlich, dass zwar Friedrich Rittelmeyer die erste Menschenweihehandlung - eine Art anthroposophischer „Gottesdienst“ mit der „Kommunion“ als Mitte - zelebrierte, aber Steiner als der eigentliche geistige Schöpfer, ja, man könnte fast sagen: Spender zu gelten hat: „Nun führte er (sc. Steiner) uns unmittelbar in den Geist der Kultushandlung ein. `Die Gegenwart des Christus muss herbeigeführt werden`. Im entscheidenden Augenblick erhob er sich von seinem Stuhl und trat, das Angesicht uns allen zugewendet, neben den Altar (...) `Nehmt es hin`, sagte er, `aus geistigen Welten herunter erbeten - nehmt es hin und vollbringt es kraft eurer eigenen Weihehandlung.` Auf uraltes Mysterienwissen wurde zurückgegriffen (...) Damit war die C. als Bewegung für religiöse Erneuerung inauguriert, unter Dr. Steiners Leitung und Anweisung. Er brachte die Substanz der Weihe“ (zit. nach J. Bedewien, Anthroposophie, 1985, 165).
2. Lehre und Beurteilung:
Aus dem letzten Bericht geht bereits hervor, was die C. sein möchte: eine kultische Bewegung, die „Christentum“, wie sie es versteht, mit „uraltem Mysterienwissen“ vereinigt. Dieses wird - wie der Anthroposoph Guenther Wachsmuth erwähnt - vor allem realisiert in einem „neuen Sakramentalismus“ auf der Grundlage der anthroposophischen „Geist-Erkenntnis“. Wenn von „Gott“ oder „Christus“ die Rede ist, dann sind darunter kosmische Mächte zu verstehen, mit denen der Mensch kultisch oder hellseherisch in Kontakt treten kann und die ihn bei seiner evolutionären Höherentwicklung fördern. So gab Steiner „am Michaeli-Tag, dem 29. September (...) eine bedeutsame Vorschau über die Notwendigkeit der neuen Einführung von Kultushandlungen, einer aus Geist-Erkenntnis vollzogenen Anrufung der im Kosmos wirkenden geistigen Mächte, wie sie dem Bewusstsein unserer Zeit entspricht und als reale geistige Kraft und Substanz in der Erdenstruktur die zukünftigen Evolutionsstufen vorbereiten soll“ (G. Wachsmuth, Rudolf Steiners Erdenleben und Wirken, 1951, 501f.)..
Die Lehren und Rituale der C. sind eine eigenartige Mischung aus katholischen, protestantischen, anthroposophischen und naturreligiösen Elementen. Äusserlich ähnelt die C. dem >Katholizismus (Priester- und Wandlungsgedanke, reiche Liturgie, Weihrauch usw.), innerlich eher einem >liberalen Protestantismus (Freiheitsphilosophie, Dogmenfeindlichkeit, Evolutionismus, Frauenpriestertum), inhaltlich aber entspricht sie dem Denken der Anthroposophie in starker Betonung naturreligiöser Komponenten. So hat sie von Rudolf Steiner - um nur einige Beispiele zu nennen - die Anschauung von den vier Leibern sowie von Reinkarnation und Karma übernommen, weshalb etwa die Säuglingstaufe als Hilfe zur Inkarnation des physischen Leibes gedeutet wird. Ihr Verständnis der bei der „Menschenweihehandlung“ erfolgenden „Kommunion“ beruht auf der Steinerschen Lehre von der Erde als Leib des „Christus-Sonnengeistes“, der zum „Erdgeist“ geworden sei und als solcher in Brot und Wein empfangen werde, um den Menschen durch einen „Impuls“ in der Evolution weiterzubringen. Und die „Gemeinschaft mit den Verstorbenen“, wie sie die C. versteht, beruht auf Steiners wissenschaftlich verbrämtem Spiritismus in seinen >„Erkenntnissen höherer Welten“.
Als Beispiel für die anthroposophische Umdeutung biblischer Begriffe sei das von Steiner für die C. formulierte „Neue Bekenntnis“ betrachtet, das sich formal an das bekannte Apostolische Bekenntnis (>Apostolikum) aus altkirchlicher Zeit anlehnt: „Ein allmächtiges, geistig-physisches Gotteswesen ist der Daseinsgrund der Himmel und der Erde, das väterlich seinen Geschöpfen vorangeht. Christus, durch den die Menschen die Wiederbelebung des ersterbenden Erdendaseins erlangen, ist zu diesem Gotteswesen wie der in Ewigkeit geborene Sohn. In Jesus trat der Christus als Mensch in die Erdenwelt. Jesu Geburt auf Erden ist eine Wirkung des Heiligen Geistes, der, um die Sündenkrankheit an dem Leiblichen der Menschheit geistig zu heilen, den Sohn der Maria zur Hülle des Christus bereitete. Der Christus Jesus hat unter Pontius Pilatus den Kreuzestod erlitten und ist in das Grab der Erde versenkt worden. Im Tode wurde er der Beistand der verstorbenen Seelen, die ihr göttliches Sein verloren hatten. Dann überwand er den Tod nach drei Tagen. Er ist seit dieser Zeit der Herr der Himmelskräfte auf Erden und lebt als der Vollführer der väterlichen Taten des Weltengrundes mit denen, die er durch ihr Verhalten dem Tod der Materie entreißen kann. Durch ihn kann der heilende Geist wirken. Gemeinschaften, deren Glieder den Christus in sich fühlen, dürfen sich vereinigt fühlen in einer Kirche, der alle angehören, die die heilbringende Macht des Christus empfinden. Sie dürfen hoffen auf die Überwindung der Sündenkrankheit, auf das Fortbestehen des Menschenwesens und auf ein Erhalten ihres für die Ewigkeit bestimmten Lebens. Ja, so ist es.“
Die Unterschiede zum Apostolikum springen sofort ins Auge: Aus „Gott dem Vater“ ist ein unpersönliches „Gotteswesen“ und ein „ Weltengrund“ - ähnlich dem >hinduistischen Brahman - geworden. Aus „Jesus Christus, Gottes Sohn“ wurde „der Christus“, der sich „zu diesem Gotteswesen wie der in Ewigkeit geborene Sohn“ verhält - eine reine Allegorie. Ferner werden aus „Jesus“ und „Christus“ zwei Personen gemacht, obwohl „Christus“ in der Bibel keine zweite Person, sondern lediglich ein Würdetitel („Messias“, „Gesalbter“) für Jesus ist. Im Reden von einer „Hülle des Christus“ begegnet die alte gnostische Irrlehre des >Doketismus (Christus habe nur einen „Scheinleib“ getragen), die in ihren Konsequenzen der Erlösung im biblischen Sinne widerspricht. Ebenso taucht in der „geistigen Heilung“ einer „Sündenkrankheit“ - gemeint ist der >Materialismus - uraltes >gnostisches Gedankengut auf (Geist-Materie-Antagonismus), das etwas völlig anderes meint als die persönlich-existentielle Sünde und Erlösung des Menschen durch das Kreuzesopfer Jesu Christi. Weitere unbiblische Lehren, die in Steiners „Neuem Bekenntnis“ begegnen, sind z.B.: die Vorstellung vom Karma (Erlösung durch das eigene „Verhalten“) und der Göttlichkeit der Menschen („die ihr göttliches Sein verloren hatten“).
S. auch: Akasha-Chronik; Anthroposophie; Astrologie; >Bock, Emil; Erkenntnisse höherer Welten; Mystik; Neuoffenbarung; Okkultismus; Reinkarnation; >Rittelmeyer, Friedrich; Spiritismus; Spirituelle Interpretation; Steiner, Rudolf.
Lit.: E. Bock, Was will die Christengemeinschaft?, 1960; F. Rittelmeyer, Die Menschenweihehandlung, 1926; ders., Rudolf Steiner als Führer zu neuem Christentum, 1933. – Kritisch: F. W. Bautz, Die Christengemeinschaft, 1976; L. Gassmann, Rudolf Steiner, 2002.
Lothar Gassmann
Die Religionen ohne Gott, oder Urgrund, oder Goettlichkeit, ohne alle Konzepte von Gott,
koennen tiefer "eintauchen".
Wer Gott etc. als Person anerkennt,
wird nie selber als Person, als Ich oder Selbst
aufgehen koennen.
So sagt der Erhabene, oder der Meister, wenn du den Buddha auf dem Wege triffst, schlage ihm den Kopf ab.
Dieses mag ohne eine Erfahrungen in der Meditation belanglos erscheinen.
Wer allerdings in der Versenkung den Punkt des Aufgehens, des Aufloesens, oder der Grenzenlosigkeit,
der Ewigkeit, oder Einheit, beruehrt hat,
mag erkennen und verstehen.
koennen tiefer "eintauchen".
Wer Gott etc. als Person anerkennt,
wird nie selber als Person, als Ich oder Selbst
aufgehen koennen.
So sagt der Erhabene, oder der Meister, wenn du den Buddha auf dem Wege triffst, schlage ihm den Kopf ab.
Dieses mag ohne eine Erfahrungen in der Meditation belanglos erscheinen.
Wer allerdings in der Versenkung den Punkt des Aufgehens, des Aufloesens, oder der Grenzenlosigkeit,
der Ewigkeit, oder Einheit, beruehrt hat,
mag erkennen und verstehen.
"ihr werdet sein wie GOTT",so die Lüge der alten Schlange im Garten Eden. .... der Mensch..... der Mensch aus sich selbst.
Die Bibel sagt uns,dass der Mensch allein durch Jesu Opfer am Kreuz von Golgatha vor GOTT gerechtferdigt wird.Amen.
So sagt der Erhabene, oder der Meister, wenn du den Buddha auf dem Wege triffst, schlage ihm den Kopf ab.
Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe, zwischen deinem Samen und ihrem Samen; derselbe soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.
1Mo 3,15
In JESUS wurde diese Prophezeiung erfüllt:
dadurch, daß er die gegen uns bestehende Schuldschrift, welche durch Satzungen uns entgegen war, auslöschte und sie aus der Mitte tat, indem er sie ans Kreuz heftete.
Kol 2,14
Die Bibel sagt uns,dass der Mensch allein durch Jesu Opfer am Kreuz von Golgatha vor GOTT gerechtferdigt wird.Amen.
So sagt der Erhabene, oder der Meister, wenn du den Buddha auf dem Wege triffst, schlage ihm den Kopf ab.
Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe, zwischen deinem Samen und ihrem Samen; derselbe soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.
1Mo 3,15
In JESUS wurde diese Prophezeiung erfüllt:
dadurch, daß er die gegen uns bestehende Schuldschrift, welche durch Satzungen uns entgegen war, auslöschte und sie aus der Mitte tat, indem er sie ans Kreuz heftete.
Kol 2,14
Erstmal selber sein,
erstmal wissen,
wer bin ich?
Woher komm ich?
Wohin geh ich?
Duerfte doch mehr als genug sein, oder?
All das "Werden wollen"
"verbessern wollen"
ist ein Nichtannehmen von diesem Leben, von diesem Augenblick.
Eddy meinst Du wirklich jemand will wie Gott werden?
Die Verantwortung, die Gebete anhoeren muessen,
Milliarden von Menschen betteln einen unaufhoerlich an.
Dann Politiker wie Bush die Gott auf seine Seite ziehen
wollen?
Die Priester die in Gottes Namen unsaegliches Leid ueber
die Menschheit bringen?
Meinst Du im Ernst, jemand will wie Gott werden?
erstmal wissen,
wer bin ich?
Woher komm ich?
Wohin geh ich?
Duerfte doch mehr als genug sein, oder?
All das "Werden wollen"
"verbessern wollen"
ist ein Nichtannehmen von diesem Leben, von diesem Augenblick.
Eddy meinst Du wirklich jemand will wie Gott werden?
Die Verantwortung, die Gebete anhoeren muessen,
Milliarden von Menschen betteln einen unaufhoerlich an.
Dann Politiker wie Bush die Gott auf seine Seite ziehen
wollen?
Die Priester die in Gottes Namen unsaegliches Leid ueber
die Menschheit bringen?
Meinst Du im Ernst, jemand will wie Gott werden?
man soll nicht nach Gott streben
denn Gott ist in uns
man muss ihn nur erkennen
denn Gott ist in uns
man muss ihn nur erkennen
Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort befolgen, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen.
Joh 14,23
Wer den Sohn leugnet, der hat auch den Vater nicht; wer den Sohn bekennt, der hat auch den Vater.
1Jo 2,23
Joh 14,23
Wer den Sohn leugnet, der hat auch den Vater nicht; wer den Sohn bekennt, der hat auch den Vater.
1Jo 2,23
Nach 2000 Jahre Christenheit ist die Welt in einem derartigen Chaos, wir haben alles gestoert was nur
gestoert werden kann.
Jesus antwortete und sprach,
wer mich liebt, wird mein Wort befolgen...
Wir befolgen seine Worte, aber wo ist die Liebe?
Wer Jesus liebt, oder einen Buddha, oder Krishna, Zarathustra, Osho, oder Mohammed,
einen Meister, der alle Unterscheidungen zum Leben,
zur Ewigkeit, oder Gott aufgegeben hat, der kein Ego und Selbst hat, wer diesen Meister liebt ist mit dem gleichen
"Nichtsein" verbunden, wie auch der Meister selbst.
Das Nichtsein ist die Ewigkeit, oder nenne es das reine
universelle Bewusstsein.
In dieser Einheit ist Liebe, die Worte, die Gospel
werden ohne jede Anstrengung befolgt, auch wenn sie
nicht bekannt sind, es geht nicht anders.
Wer in diesem Zustand die Schriften liest,
findet sein Leben bestaetigt.
Die Schriften sind sein Zeuge.
Aber die Schrften lesen, sie zitieren, ohne die Liebe,
ohne die Harmonie, ohne das Tunen, ist sinnlos.
gestoert werden kann.
Jesus antwortete und sprach,
wer mich liebt, wird mein Wort befolgen...
Wir befolgen seine Worte, aber wo ist die Liebe?
Wer Jesus liebt, oder einen Buddha, oder Krishna, Zarathustra, Osho, oder Mohammed,
einen Meister, der alle Unterscheidungen zum Leben,
zur Ewigkeit, oder Gott aufgegeben hat, der kein Ego und Selbst hat, wer diesen Meister liebt ist mit dem gleichen
"Nichtsein" verbunden, wie auch der Meister selbst.
Das Nichtsein ist die Ewigkeit, oder nenne es das reine
universelle Bewusstsein.
In dieser Einheit ist Liebe, die Worte, die Gospel
werden ohne jede Anstrengung befolgt, auch wenn sie
nicht bekannt sind, es geht nicht anders.
Wer in diesem Zustand die Schriften liest,
findet sein Leben bestaetigt.
Die Schriften sind sein Zeuge.
Aber die Schrften lesen, sie zitieren, ohne die Liebe,
ohne die Harmonie, ohne das Tunen, ist sinnlos.
ZWILLINGE IN DER GEBÄRMUTTER UNTERHALTEN SICH
"Glaubst du eigentlich an ein Leben nach der
Geburt?"
"Ja, das gibt es. Unser Leben hier ist nur dazu
gedacht, dass wir wachsen und uns auf das Leben
nach der Geburt vorbereiten, damit wir stark
genug sind für das was uns erwartet."
"Blödsinn, das gibt es doch nicht. Wie soll denn
das überhaupt aussehen, ein Leben nach der
Geburt?"
"Das weiß ich auch nicht genau. Aber es wird
sicher viel heller als hier sein. Und vielleicht
werden wir herumlaufen und mit dem Mund essen?"
"So ein Unsinn! Herumlaufen, das geht doch gar
nicht. Und mit dem Mund essen, so eine komische
Idee. Es gibt doch die Nabelschnur, die uns
ernährt. Außerdem geht das Herumlaufen gar nicht,
die Nabelschnur ist ja jetzt schon viel zu kurz."
"Doch es geht ganz bestimmt. Es wird eben alles
nur ein bisschen anders."
"Es ist noch nie einer zurückgekommen von `nach
der Geburt`. Mit der Geburt ist das Leben zu
Ende. Und das Leben ist eine Quälerei und
dunkel."
"Auch wenn ich nicht so genau weiß, wie das Leben
nach der Geburt aussieht, jedenfalls werden wir
dann unsere Mutter sehen und sie wird
für uns sorgen."
"Mutter? Du glaubst an eine Mutter? Wo ist sie
denn bitte?"
"Na hier, überall um uns herum. Wir sind und
leben in ihr und durch sie. Ohne sie können wir
gar nicht sein!"
"Quatsch! Von einer Mutter habe ich noch nie
etwas bemerkt, also gibt es sie auch nicht."
"Doch, manchmal, wenn wir ganz still sind, kannst
du sie singen hören. Oder spüren, wenn sie unsere
Welt streichelt...."
"Glaubst du eigentlich an ein Leben nach der
Geburt?"
"Ja, das gibt es. Unser Leben hier ist nur dazu
gedacht, dass wir wachsen und uns auf das Leben
nach der Geburt vorbereiten, damit wir stark
genug sind für das was uns erwartet."
"Blödsinn, das gibt es doch nicht. Wie soll denn
das überhaupt aussehen, ein Leben nach der
Geburt?"
"Das weiß ich auch nicht genau. Aber es wird
sicher viel heller als hier sein. Und vielleicht
werden wir herumlaufen und mit dem Mund essen?"
"So ein Unsinn! Herumlaufen, das geht doch gar
nicht. Und mit dem Mund essen, so eine komische
Idee. Es gibt doch die Nabelschnur, die uns
ernährt. Außerdem geht das Herumlaufen gar nicht,
die Nabelschnur ist ja jetzt schon viel zu kurz."
"Doch es geht ganz bestimmt. Es wird eben alles
nur ein bisschen anders."
"Es ist noch nie einer zurückgekommen von `nach
der Geburt`. Mit der Geburt ist das Leben zu
Ende. Und das Leben ist eine Quälerei und
dunkel."
"Auch wenn ich nicht so genau weiß, wie das Leben
nach der Geburt aussieht, jedenfalls werden wir
dann unsere Mutter sehen und sie wird
für uns sorgen."
"Mutter? Du glaubst an eine Mutter? Wo ist sie
denn bitte?"
"Na hier, überall um uns herum. Wir sind und
leben in ihr und durch sie. Ohne sie können wir
gar nicht sein!"
"Quatsch! Von einer Mutter habe ich noch nie
etwas bemerkt, also gibt es sie auch nicht."
"Doch, manchmal, wenn wir ganz still sind, kannst
du sie singen hören. Oder spüren, wenn sie unsere
Welt streichelt...."
zu 33
Buddha war stets gegen Statuen und Abbilungen von sich.
Er wollte eher als Baum symbolisiert werden.
Das hatte den einfachen Grund,
wer Buddhas Pfad geht,
der Aufloesung oder Nirvana,
kann diesen Pfad nicht gehen,
wenn da eine Person, Gott, ein Guru, oder ein Buddha kreiert wird.
Buddhas Lehre ist seine Erfahrung vom Nichtselbst.
Kann das Selbst verschwinden,
wenn die Gesinnung einen Gott, oder einen Buddha kreiert?
Diese Dualitaet erschafft das Selbst wieder und wieder.
Buddha gehoerte keiner Religion an.
Buddha war kein Buddhist.
Wer Glaeubiger, oder Anhaenger ist findet nicht,
das schliesst sich aus.
Das wuerde der Mediation keine Tiefe geben.
Buddha war stets gegen Statuen und Abbilungen von sich.
Er wollte eher als Baum symbolisiert werden.
Das hatte den einfachen Grund,
wer Buddhas Pfad geht,
der Aufloesung oder Nirvana,
kann diesen Pfad nicht gehen,
wenn da eine Person, Gott, ein Guru, oder ein Buddha kreiert wird.
Buddhas Lehre ist seine Erfahrung vom Nichtselbst.
Kann das Selbst verschwinden,
wenn die Gesinnung einen Gott, oder einen Buddha kreiert?
Diese Dualitaet erschafft das Selbst wieder und wieder.
Buddha gehoerte keiner Religion an.
Buddha war kein Buddhist.
Wer Glaeubiger, oder Anhaenger ist findet nicht,
das schliesst sich aus.
Das wuerde der Mediation keine Tiefe geben.
Der Mensch ist auf Erden um das Glück zu suchen, nicht um es zu finden!
Der Mensch ist auf Erden sich selbst zu finden.
Was nuetzt es sich einem Guru, einem Gott, Messiah,
Propheten, hinzugeben, ihn zu verehren?
Der wahre Meister wirft uns auf uns selber zurueck.
Er ist nicht an Glaube, oder gar Verehrung interessiert.
Er will keine Schafe um sich haben, er will kein Schafhirte sein.
Der wahre Meister moechte, dass wir uns selber annehmen,
so wie uns das Leben nun mal geboren hat.
Es ist besser an uns selber zu glauben,
als an einen von der internationalen Priesterkaste
erschaffenen Goetzen.
Was nuetzt es sich einem Guru, einem Gott, Messiah,
Propheten, hinzugeben, ihn zu verehren?
Der wahre Meister wirft uns auf uns selber zurueck.
Er ist nicht an Glaube, oder gar Verehrung interessiert.
Er will keine Schafe um sich haben, er will kein Schafhirte sein.
Der wahre Meister moechte, dass wir uns selber annehmen,
so wie uns das Leben nun mal geboren hat.
Es ist besser an uns selber zu glauben,
als an einen von der internationalen Priesterkaste
erschaffenen Goetzen.
# 31
Er ist als Keim in uns,
er will durch uns erneut die Goettlichkeit erfahren,
erleben.
Die Fragmente (des Bewusstseins) moegen zum Ozean
werden.
Er ist als Keim in uns,
er will durch uns erneut die Goettlichkeit erfahren,
erleben.
Die Fragmente (des Bewusstseins) moegen zum Ozean
werden.
Die vier universellen Pole, zwischen denen sich unsere stoffliche Existenz darstellt
http://www.yantrayoga.com
1. erheiternd und einfach
2. unruhig und bedrohlich
3. positiv: roter Tetraeder, negativ: franziger Rand der Flammen
4. erster Eindruck: negativ (violetter Rand), zweiter Eindruck: harmonisch, beruhigend
5. uninteressant, öde
6. die Unsymmetrie stört, für eine übergeordnete Symmetrie bin ich wohl zu doof ;-)
7. kann man nicht meckern
1. erheiternd und einfach
2. unruhig und bedrohlich
3. positiv: roter Tetraeder, negativ: franziger Rand der Flammen
4. erster Eindruck: negativ (violetter Rand), zweiter Eindruck: harmonisch, beruhigend
5. uninteressant, öde
6. die Unsymmetrie stört, für eine übergeordnete Symmetrie bin ich wohl zu doof ;-)
7. kann man nicht meckern
Geht es um Esoterik, oder um die Klarheit ueber das Leben?
Esoterik ist fuer diejenigen die nicht wirklich verstehen wollen, ist ist eine Unterhaltung.
Manche glauben sie muessten die Zeit vertreiben,
ohne zu wissen, dass die Zeit sie vertreibt.
Esoterik ist fuer diejenigen die nicht wirklich verstehen wollen, ist ist eine Unterhaltung.
Manche glauben sie muessten die Zeit vertreiben,
ohne zu wissen, dass die Zeit sie vertreibt.
Esoterik ist ein Begriff wie Religion. Jeder versteht etwas anderes darunter.
Wichtig ist doch, daß der Mensch das Be-ob-achten lernt. Dazu helfen ihm die im stofflichen Leben erfahrenen Ent-Täuschungen. Der Mensch wird einer Täuschung beraubt und sieht Zusammenhänge.
So ist er zuletzt bereit, sein Ich loszulassen und in der Ganzheit aufzugehen. Er trägt die Liebe in sich. Ist er noch nicht dazu bereit, wird er sicherlich durch weitere Ent-Täuschungen das Loslassen lernen.
Wichtig ist doch, daß der Mensch das Be-ob-achten lernt. Dazu helfen ihm die im stofflichen Leben erfahrenen Ent-Täuschungen. Der Mensch wird einer Täuschung beraubt und sieht Zusammenhänge.
So ist er zuletzt bereit, sein Ich loszulassen und in der Ganzheit aufzugehen. Er trägt die Liebe in sich. Ist er noch nicht dazu bereit, wird er sicherlich durch weitere Ent-Täuschungen das Loslassen lernen.
Schau Dich doch um, Du siehst soviel Enttaeuschte..
Wer laesst unter diesen sein Ich los und geht in der Ganzheit auf?
Ein esoterischer Traum wird hier geoffenbart.
Wer laesst unter diesen sein Ich los und geht in der Ganzheit auf?
Ein esoterischer Traum wird hier geoffenbart.
Wer das hohe Ziel schafft, wandelt nicht mehr auf Erden!
Unter uns sind nur die Suchenden, die einen harten aber notwendigen Lernprozess durchlaufen. Ein Leidensweg, der sich in vielen Inkarnationen wiederholt, bis das "Lernziel" erreicht ist:völlige Erkenntniss des Selbst und des Ganzen.
Unter uns sind nur die Suchenden, die einen harten aber notwendigen Lernprozess durchlaufen. Ein Leidensweg, der sich in vielen Inkarnationen wiederholt, bis das "Lernziel" erreicht ist:völlige Erkenntniss des Selbst und des Ganzen.
Es gibt weder ein hohes- noch ein niedriges Ziel.
Es geht ums aufwachen.
Das Aufwachen am Morgen kann kein Ziel sein,
Du hast genug geschlafen, es ist Zeit aufzuwachen.
Das Aufwachen ist kein Ergebnis einer Vorbereitung,
einer Verbesserung, einer Inkarnationstiefe.
Es ist ein natuerlicher Zustand frei zu sein von Schlaf
und Traeume und Projektionen, von Identifikationen.
Du hast eine Schlange in Deiner Hand, sie fuegt Dir Wunden
zu und Du laesst sie einfach los, dazu brauchst Du kein
Ziel, oder Vorbereitung.
Es geht ums aufwachen.
Das Aufwachen am Morgen kann kein Ziel sein,
Du hast genug geschlafen, es ist Zeit aufzuwachen.
Das Aufwachen ist kein Ergebnis einer Vorbereitung,
einer Verbesserung, einer Inkarnationstiefe.
Es ist ein natuerlicher Zustand frei zu sein von Schlaf
und Traeume und Projektionen, von Identifikationen.
Du hast eine Schlange in Deiner Hand, sie fuegt Dir Wunden
zu und Du laesst sie einfach los, dazu brauchst Du kein
Ziel, oder Vorbereitung.
oder um es kurz zu sagen
es ist wie es ist
ett kütt wie ett kütt
und ett hät noch immer joot jejange
es ist wie es ist
ett kütt wie ett kütt
und ett hät noch immer joot jejange
ja, das Leben ist unkompliziert, es ist einfach.
Wirklich grosse Dinge passieren ohne unser Zutun.
Das was wir tun koennen ist unbedeutend dagegen.
Je einfacher wir sind, um so mehr sind wir in der
Harmonie mit dem Leben.
Je mehr wir uns und das Leben annehmen, akzeptieren,
um so tiefer ist die Einstimmung mit dem Leben.
Je mehr wir in diesem Einklang sind, um so mehr Klarheit
haben wir.
Die Klarheit ueber das Leben- das ist es.
Esoterik ist ein Versuch eine geheime Wissenschaft aus etwas zu machen, was vollkommen offen ist.
Wirklich grosse Dinge passieren ohne unser Zutun.
Das was wir tun koennen ist unbedeutend dagegen.
Je einfacher wir sind, um so mehr sind wir in der
Harmonie mit dem Leben.
Je mehr wir uns und das Leben annehmen, akzeptieren,
um so tiefer ist die Einstimmung mit dem Leben.
Je mehr wir in diesem Einklang sind, um so mehr Klarheit
haben wir.
Die Klarheit ueber das Leben- das ist es.
Esoterik ist ein Versuch eine geheime Wissenschaft aus etwas zu machen, was vollkommen offen ist.
Wir können die Welt nicht verändern, aber unsere Sichtweise!
Und Wir sollten diesem bunten Kaleidoskop(Universum)eines schenken: Be-ob-Achtung
#48
Je mehr wir uns und das Leben annehmen, akzeptieren,
um so tiefer ist die Einstimmung mit dem Leben.
ja, das Leben ist unkompliziert, es ist einfach.
Das einfache, was so schwierig zu lernen ist
Und Wir sollten diesem bunten Kaleidoskop(Universum)eines schenken: Be-ob-Achtung
#48
Je mehr wir uns und das Leben annehmen, akzeptieren,
um so tiefer ist die Einstimmung mit dem Leben.
ja, das Leben ist unkompliziert, es ist einfach.
Das einfache, was so schwierig zu lernen ist
Nr. 49
Diese Welt muss genau so sein wie sie ist.
Hitler und Jesus tanzen zusammen.
Leben und Tod, Licht und Dunkelheit gehoeren zusammen.
Es ist ein Planet des Lernens.
Wer diese Welt veraendern, verbessern will schadet ihr
und vergiesst Blut und schafft unendliches Leiden.
Das Einfache ist schwierig, denn das Ego liebt es kompliziert.
Diese Welt muss genau so sein wie sie ist.
Hitler und Jesus tanzen zusammen.
Leben und Tod, Licht und Dunkelheit gehoeren zusammen.
Es ist ein Planet des Lernens.
Wer diese Welt veraendern, verbessern will schadet ihr
und vergiesst Blut und schafft unendliches Leiden.
Das Einfache ist schwierig, denn das Ego liebt es kompliziert.
#50 der erste Dreizeiler ist okay, aber das finde ich falsch:
"... Wer diese Welt veraendern, verbessern will schadet ihr ..."
Stillstand ist Tod und nur das Streben nach Verbesserung schützt vor vorzeitigem Untergang.
"... Wer diese Welt veraendern, verbessern will schadet ihr ..."
Stillstand ist Tod und nur das Streben nach Verbesserung schützt vor vorzeitigem Untergang.
Das Verändern der Welt gehört dazu
Die Welt verändert sich in jedem Augenblicken
auch alleine durch unsere Gedanken.
Die Welt verändert sich in jedem Augenblicken
auch alleine durch unsere Gedanken.
Die Welt kann nicht veraendert werden.
Denn sie ist ein Planet des Lernens.
Daher einfach perfekt so wie sie ist,
weil wir die Lehre brauchen
um zu wachsen und vielleicht aufzuwachen.
Das Ziel ist die Evolution des menschlichen Bewusstseins.
Sollten wir eine alchemistische Transformation erfahren,
wird sich die Welt veraendern,
dann gelten andere Gesetze.
Denn sie ist ein Planet des Lernens.
Daher einfach perfekt so wie sie ist,
weil wir die Lehre brauchen
um zu wachsen und vielleicht aufzuwachen.
Das Ziel ist die Evolution des menschlichen Bewusstseins.
Sollten wir eine alchemistische Transformation erfahren,
wird sich die Welt veraendern,
dann gelten andere Gesetze.
Das Annehmen von dem was ist, ist kein Stillstand, kein Fatalismus.
Im Gegenteil, ein hochwacher Zustand der Aufmerksamkeit.
In diesem Zustand des Zeugeseins ist die Hand am Pulsschlag.
Im Gegenteil, ein hochwacher Zustand der Aufmerksamkeit.
In diesem Zustand des Zeugeseins ist die Hand am Pulsschlag.
Veränderst du Deine Sicht auf die Dinge, dann veränderst du schon die Welt!
Denn die Welt ist ein Spiegel, damit Du Dein SELBST kennen lernst!
Denn die Welt ist ein Spiegel, damit Du Dein SELBST kennen lernst!
Die Welt veraendert sich durch die Klarheit des Bewusstseins des einzelnen Menschen.
Die unbewussten Massen sind in einem Schlafzustand.
Bringe Klarheit in das Bewusstsein, kann die Welt nicht mehr die selbe sein.
Energie herrscht.
Die Qualitaet eines Soiegels ist die passive Reflektion,
der Mensch in der Haltung eines passiven Zeugen,
ist in aktiver Meditation.
Die unbewussten Massen sind in einem Schlafzustand.
Bringe Klarheit in das Bewusstsein, kann die Welt nicht mehr die selbe sein.
Energie herrscht.
Die Qualitaet eines Soiegels ist die passive Reflektion,
der Mensch in der Haltung eines passiven Zeugen,
ist in aktiver Meditation.
Das Prinzip ist grobstofflich im Zuge der Quantenmechanik beschrieben:
Die Beobachtung eines Objektes beeinflusst dessen Eigenschaften.
Mit der Quantenmechanik ist die Physik allmählich in der Lage genauer auf unsere Welt zu schauen:
-Materie und Energie ist letztendlich nur Information
-zeit gibt es eigentlich nicht
lustig ist nur, wie die "Wissenschaftler" diese Tatsachen erklären wollen. Einfach peinlich!
Die Beobachtung eines Objektes beeinflusst dessen Eigenschaften.
Mit der Quantenmechanik ist die Physik allmählich in der Lage genauer auf unsere Welt zu schauen:
-Materie und Energie ist letztendlich nur Information
-zeit gibt es eigentlich nicht
lustig ist nur, wie die "Wissenschaftler" diese Tatsachen erklären wollen. Einfach peinlich!
# 57 Die Beobachtung eines Objektes beeinflusst dessen Eigenschaften...
Die Wahrnehmung unseres Seins transformiert unsere Eigenschaften, ohne ein Zutun.
Beobachtung unseres Seins waere nicht richtig, es soll die
passive und wahllose Wahrnehmung sein.
In diesem Annehmen unseres totalen Seins ist die Transformation.
Es ist das Aktzeptieren von unserem kompletten Sein.
Mit allen Eigenschaften versteht sich.
In diesem Annehmen ist die Transformation, der Aerger mag
zum Mitgefuehl werden, die Gier zum Verstaendnis, die
Eifersucht zur Klarheit... usw.
Die Wahrnehmung unseres Seins transformiert unsere Eigenschaften, ohne ein Zutun.
Beobachtung unseres Seins waere nicht richtig, es soll die
passive und wahllose Wahrnehmung sein.
In diesem Annehmen unseres totalen Seins ist die Transformation.
Es ist das Aktzeptieren von unserem kompletten Sein.
Mit allen Eigenschaften versteht sich.
In diesem Annehmen ist die Transformation, der Aerger mag
zum Mitgefuehl werden, die Gier zum Verstaendnis, die
Eifersucht zur Klarheit... usw.
P.M. Magazin 02/2005
Physik & Philosophie
Physiker sagen: Unser Leben ist vorherbestimmt!
Quelle: http://www.pm-magazin.de/de/heftartikel/ganzer_artikel.asp?r…
Na also, langsam kommen sie dahinter!
Physik & Philosophie
Physiker sagen: Unser Leben ist vorherbestimmt!
Quelle: http://www.pm-magazin.de/de/heftartikel/ganzer_artikel.asp?r…
Na also, langsam kommen sie dahinter!
Nichts gegen Physiker, aber manche davon haben völlig durchgeknallte spekulative weltanschauliche Vorstellungen, die ihren wissenschaftlichen Qualifikation völlig entgegenlaufen. Sie haben oft nicht die mindeste Ahnung von biogischen Gesetzmäßigkeiten wie z.B. Nichtgleichgewichtsthermodynamik. Man kann die Philosophie mancher Physiker leider genauswenig ernst nehmen wie die Aussagen eines Rudolf Steiner (ich weiß wovon ich rede, da ich mich durch einige seiner Bücher durchgekämpft habe).
Lest Biologen wie Ernst Mayr oder Richard Dawkins, wenn ihr ein paar klare und diskutierenswerte Alternativen zu dem vorherrschenden Esoterikschrott braucht.
Lest Biologen wie Ernst Mayr oder Richard Dawkins, wenn ihr ein paar klare und diskutierenswerte Alternativen zu dem vorherrschenden Esoterikschrott braucht.
stimmt, aber ich freue mich schon, wenn die Wissenschaft langsam in Richtung Gott blickt. Obwohl das Wort Gott niemand in den Mund nimmt.
@60
hast Du Dich schon einmal in den "vedischen" Schriften umgesehen? Dann kannst Du Dir viele Bücher sparen!
@60
hast Du Dich schon einmal in den "vedischen" Schriften umgesehen? Dann kannst Du Dir viele Bücher sparen!
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