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    Zwangsheirat soll Straftat werden! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 25.09.04 13:51:45 von
    neuester Beitrag 18.02.05 16:43:14 von
    Beiträge: 54
    ID: 907.895
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      schrieb am 25.09.04 13:51:45
      Beitrag Nr. 1 ()
      Stuttgart
      Zwangsheirat soll Straftat werden

      Land will türkische Mädchen besser schützen - Vorstoß im Bundesrat

      Stuttgart - Baden-Württemberg will die in islamischen Kreisen verbreitete Tradition der Zwangsheirat unter Strafe stellen, um so türkische Mädchen besser zu schützen.



      Einen entsprechenden Vorstoß auf Bundesebene will die Landesregierung auf ihrer nächsten Kabinettssitzung am Dienstag beschließen. Der von Justizminister Ulrich Goll (FDP) ausgearbeitete und mit der CDU bereits abgestimmte Gesetzentwurf, der den "Stuttgarter Nachrichten" vorliegt, sieht die Schaffung eines neuen Straftatbestandes Zwangsheirat vor. Wer einen anderen mit Gewalt oder durch Drohungen zur Ehe nötigt, soll demnach künftig mit einer Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft werden. Des weiteren schlägt Goll Änderungen im Zivilrecht vor, damit Zwangsehen leichter annulliert werden können, ohne dass die Opfer dadurch materielle Nachteile erleiden oder die Täter Vorteile erlangen.

      Opfer von Zwangsehen sind in Deutschland vor allem türkische Mädchen. Zwar kann die Tat bereits heute als Nötigung bestraft werden, doch dies geschieht kaum.

      "Die Praxis zeigt, dass die bisherigen rechtlichen Instrumente nicht ausreichen, um Zwangsheirat wirksam zu bekämpfen und den Opfern angemessenen Schutz zu gewähren", so Minister Goll in seiner Vorlage fürs Kabinett. Bisher sei das Thema verharmlost worden. Zwangsheirat sei aber eine Menschenrechtsverletzung und müsse deutlich geächtet werden. Sie sei weder durch traditionelle noch durch vermeintlich religiöse Gründe zu rechtfertigen.


      http://www.stuttgarter-nachrichten.de/stn/page/detail.php/80…


      Sehr lobenswert was da aus Stuttgart kommt.
      Avatar
      schrieb am 25.09.04 13:53:58
      Beitrag Nr. 2 ()
      Baden-Württemberg will Zwangsheirat unter Strafe stellen


      Stuttgart (AP) Die vor allem unter Türken verbreitete Tradition der Zwangsverheiratung junger Mädchen soll nach dem Willen Baden-Württembergs in Deutschland ausdrücklich unter Strafe gestellt werden. Wie die "Stuttgarter Nachrichten" (Samstagausgabe) berichteten, will die CDU/FDP-Landesregierung am kommenden Dienstag eine entsprechende Bundesratsinitiative beschließen. Der von Landesjustizminister Ulrich Goll erarbeitete und regierungsintern abgestimmte Gesetzentwurf sehe die Schaffung eines neuen Straftatbestandes Zwangsheirat vor.

      Danach soll für die Nötigung zur Ehe mit Gewalt oder Drohungen künftig eine Freiheitsstrafe zwischen drei Monaten und fünf Jahren möglich sein. Zur Begründung sagte der Minister dem Blatt, die bisherigen rechtlichen Instrumente reichten nicht aus, um Zwangsheirat wirksam zu bekämpfen und den Opfern angemessenen Schutz zu gewähren. Das Thema sei bisher verharmlost worden. Zwangsheirat sei aber eine Menschenrechtsverletzung, die deutlich geächtet werden müsse, so der FDP-Politiker.

      Dem Bericht zufolge gehen Schätzungen davon aus, dass rund 40 Prozent der türkischen Ehen in Deutschland entweder arrangiert oder erzwungen sind. :eek: Zwar könne dies bereits heute als Nötigung bestraft werden, doch dies geschehe kaum.


      © 2004 The Associated Press. Alle Rechte Vorbehalten - All Rights Reserved
      Avatar
      schrieb am 25.09.04 13:56:48
      Beitrag Nr. 3 ()
      haben wir etwas gefunden, was noch nicht durch ein einschlägiges Gesetz abgedeckt wird ?

      Gut auch, das es die antitürkische Grundstimmung aus der CDU aufnimmt und über die Meiden in den Gehirnen verankert, was es mit der Türkei tatsächlich auf sich zu haben scheint.
      Avatar
      schrieb am 25.09.04 14:34:38
      Beitrag Nr. 4 ()
      @soeinpech , zieh doch in die türkei und nimm unseren vaterlandsverräter schröder gleich mit !
      Avatar
      schrieb am 25.09.04 14:45:33
      Beitrag Nr. 5 ()
      wattsolls, scheinbar bist Du durch eine zwangsehe bedroht, bzw von dem Gedanken beseelt, daß die Probleme dieses Landes hinter solchen Regelungslücken zurückzustehen haben.

      Ich schenke Dir den Schröder, den Befreier der Deutschen von der Besatzung durch die USA, den Siegfried der Arbeitslosigkeit.

      Türkei ? nicht schlecht. Viele Deutsche berichten von dort über Gastfreundschaft, gutes Wetter und Preiswürdigkeit. Schon daher ist das nicht das richtige Land für einen Schröder.

      Wichtig ist nur, daß Deinesgleichen hierbleibt für die nächsten 100 Jahre.

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      Avatar
      schrieb am 25.09.04 14:54:44
      Beitrag Nr. 6 ()
      Bitte vor der eigenen Türe sauber machen ( fegen )

      was ist mit den Ost - West verkaufen mädchen

      Rumönien Tschechien Ungarn ( Budapest )
      Avatar
      schrieb am 25.09.04 15:10:08
      Beitrag Nr. 7 ()
      Jau, dass es in der Türkei total supi sein soll, habe ich auch gehört. Da soll es sogar Gegenden geben, in denen Mädchen nicht mal der Besuch einer Grundschule erlaubt wird - damit sie frühzeitig nicht durch Bücherlesen verdorben werden und so. Ist doch voll klasse. Finden Verheugen und Claudia Roth auch, auch wenn sie es so nicht ausdrücken.

      Die Gastfreundschaft der Türken ist auch sprichwörtlich. Davon haben mir weibliche Bekannte ausführlich berichtet, die die Türkei allein bereist haben, besondes in ländlichen Gegenden. Keine einzige davon hat Lust, diese Gastfreundschaft noch ein zweites Mal in Anspruch zu nehmen.

      Und Zwangsehe? Was ist schon eine lebenslange, staatlich legitimierte Vergewaltigung gegen das schlimme Kopftuchverbot für Lehrerinnen in Deutschland? Echt voll Pipifax.

      Ehrenmord? Na, wahrscheinlich hat das dumme Mädel es nicht anders verdient. Wäre sie etwas folgsamer gewesen, wär das sicher nicht passiert.

      Folter in Gefängnissen? Hach, die ist doch längst abgeschafft. Das hat amnesty international nur noch nicht richtig geschnallt.

      Jeder in der EU verkaufte Apfel muss eine bestimmte Größe und Form aufweisen. Nur auf eine Bewertung von menschenrechtlichen Fragen scheint man sich nicht einigen zu können. Insofern ist der Vorstoß in BW immerhin ein Signal. Man kann nicht einerseits Gewalt in der Ehe unter Strafe stellen (für Deutsche) und andererseits Zwangsheirat und deren (fast zwangsläufige Folgen) als türkische Folklore tolerieren, weil die Türken in der Türkei ja so gastfreundlich sind und da immer die Sonne scheint * kopfbatsch*.


      LM (die hier noch zwischen Sarkasmus, Zynismus und Satire schwankt)
      Avatar
      schrieb am 25.09.04 15:13:11
      Beitrag Nr. 8 ()
      @E-L-Schu

      das ist zwar richtig, was Du schreibst, aber es eignet sich nicht zur Stimmungsmache.

      Es geht hier nicht um Mädchen.

      Es geht um Türken.

      Und das wird sehr gekonnt in Szene gesetzt, wie Du an der Reaktion von @wattsolls erkennen kannst. Wobei man sich im Klaren sien muß, daß Schröder nicht der Freund der Türkei ist, sondern der türkisch- stämmigen deutschen Wähler, die er bei seiner Politik im Auge hat.
      Avatar
      schrieb am 25.09.04 15:25:25
      Beitrag Nr. 9 ()
      ladymacbetz

      ich rate dringend vor dem Alleinreisen von Frauen ab.

      Das Unterstrafestellen von Gewalt in der Ehe, das ist auch so eine Sache. Mit einer sichtbaren und einer unsichtbaren Seite.

      Ich rate Frauen dringend davor ab, sich in eine Ehe zu begeben, in der sie Gewalt zu erwarten haben.

      Meines Wissens wird bei derartigen, in der Gewalt endenden Ehen bisher nicht unterstellt, die betroffenen Frauen wären gewaltsam verheiratet worden.

      Ich rate dringend davor ab, bestimmte Themen mit einer Frau diskutieren zu wollen. Es ist eine heutzutage leider unausgesprochene Fiktion zu glauben, daß Frauen und Männer gleich ticken.

      Wir werden sehen, wo die Gesellschaft uns noch hinträgt bei dem Versuch, sich darüber hinwegsetzen zu wollen.
      Avatar
      schrieb am 25.09.04 15:26:30
      Beitrag Nr. 10 ()
      Korrektur zu #9

      LadyMacbeth
      Avatar
      schrieb am 25.09.04 15:30:36
      Beitrag Nr. 11 ()
      Kannst Deinen Rat, sich nicht in eine Ehe zu begeben, bei der sie mit gewalttätigem Ausgang rechnen muss, ja mal einem Mädchen geben, das gerade davor steht, zwangsverheiratet zu werden.

      Zwoter Punkt: weil es auch gewalttätige Ehen gibt, die OHNE Zwangsheirat zustande gekommen sind ist das für Dich ein Grund, Zwangsheiraten zu tolerieren? Sehe ich das richtig?

      LM
      Avatar
      schrieb am 25.09.04 15:44:31
      Beitrag Nr. 12 ()
      Ladymacbeth

      in diesem Thread geht es darum, den Türken was am Zeug zu flicken.

      Es geht nicht um Mädchen.

      Ich schulde Dir noch die Kenntnis eines weiteren Rates, den ich gelegentlich erteile, nämlich den, über bestimmte Themen nicht mit Frauen zu diskutieren.

      Diesen Rat erteile ich nun an den user @SoeinPech und hoffe, der wird sich daran halten.
      Avatar
      schrieb am 25.09.04 15:54:02
      Beitrag Nr. 13 ()
      Diesen Rat erteilt sich SoeinMist immer dann, wenn er Dummzeusch gelabert hat und nimmer weiter weiss :laugh:
      Avatar
      schrieb am 25.09.04 15:56:46
      Beitrag Nr. 14 ()
      @kabbes, bist Du auch ein Mädchen, oder schwätzt Du nur wie eines ?
      Avatar
      schrieb am 25.09.04 16:04:28
      Beitrag Nr. 15 ()
      Mit #14 dürfte hier wohl auch der Letzte gemerkt haben, mit welcher Scheinheiligkeit SoeinMist hier operiert ...
      Avatar
      schrieb am 25.09.04 16:48:14
      Beitrag Nr. 16 ()
      @7
      applaus...sehr gut formuliert.
      man sollte sich nur mal die frechheit rausnehmen,sich in DEREN land so zu benehmen wie die es hier (brd) machen.
      Avatar
      schrieb am 25.09.04 19:29:45
      Beitrag Nr. 17 ()
      Frage: ist ein staat, der urlauber wegen diebstahles von kulturgut inhaftiert und diese erst nach monaten wieder freikommen, so dass hierdurch schon existenzen runiert wurden, wenn man einen stein vom strand mit nachhause nimmt, wirklich so weit in die eu aufgenommen zu werden???

      meine meinung: eindeutig nein!!!

      invest2002
      Avatar
      schrieb am 25.09.04 19:32:05
      Beitrag Nr. 18 ()
      @invest

      welcher staat hat das getan?
      Avatar
      schrieb am 25.09.04 19:36:30
      Beitrag Nr. 19 ()
      Cole_T
      gemeint ist die Türkei!
      Avatar
      schrieb am 25.09.04 19:37:17
      Beitrag Nr. 20 ()
      no16: wenn du ein türkisches gefängnis von innen kennenlernen willst, dann probier das einmal...

      invest2002
      Avatar
      schrieb am 25.09.04 23:15:25
      Beitrag Nr. 21 ()
      Wie Blöd 1 sind doch manche !

      Die Türkei ist weiter weg als Ungarn !
      ABER
      Ungarische Frauen ( Fräulein`s ) gehen in der Türkei ihren lebensunterhalt verdienen - weil ! besser als zuhause .
      Berührt Euch alle die Zwangsheirat wegen den Türken in Deutschland ???

      Beispiel : Eine junge Deutsche in Köln musste einen Inder heiraten !!!!!!!
      Wesshalb ?
      Mutter Deutsche , Vater Englischer Inder der die Tochter im Kindesalter versprochen hatte .

      UND DAS IN DEUTSCHLAND

      geht doch ein Stückchen weiter nach Ägypten oder Indien , Zwangsheirat - was ist das ? - wird man dort fragen .
      Avatar
      schrieb am 26.09.04 00:05:38
      Beitrag Nr. 22 ()
      So eine Unruhe wegen Gesetzespläne eines asiatischen Staates.

      Und nun einmal zum Urlaub.
      Ich verbringe meinen Urlaub sehr gerne in Deutschland. War von
      euch jemand schon einmal in der sächsischen Schweiz?

      Die Gegend soll ja traumhaft schön sein.
      Avatar
      schrieb am 26.09.04 00:14:25
      Beitrag Nr. 23 ()
      Die Bastei ?

      Jo freilich.

      Thermojacke nicht vergessen.

      Oder gehst du im Winter dorthin ?
      Avatar
      schrieb am 26.09.04 00:45:02
      Beitrag Nr. 24 ()
      @SoeinPech


      Wenn Du mit Mädels nicht diskutieren willst, dann geh doch in deine Goldkettchen-Kumpelecke und heul dich dort aus. Dort kannst Du dann Deinesgleichen auf die Schulter kloppen und darüber lamentieren, dass die blöden Weiber halt nicht so ticken wie Du (was heißen soll: nicht so die voll krassen Durchblicker-Typen sind, halt).

      Wenn Du die weibliche Hälfte der Bevölkerung nicht mal (grundsätzlich) als Diskussionspartner für würdig erachtest, so muss man Deine laissez-faire-Haltung zur Zwangsheirat wohl als "logische Notwendigkeit" betrachten. Soviel zum Stichwort "kultureller Hintergrund" - wobei das Wort "kulturell" hier eher missverständlich ist.

      LM
      Avatar
      schrieb am 26.09.04 00:53:06
      Beitrag Nr. 25 ()
      @Lady,
      der Herr ist der Meinung eine italienische Rocklänge gehöre verboten
      und findet den Schleier sexy (falls er dieses Wort in seinem Wortschatz
      beherbigt).
      Avatar
      schrieb am 26.09.04 01:17:22
      Beitrag Nr. 26 ()
      aekschonaer

      So was in der Richtung dachte ich mir schon.

      LM
      Avatar
      schrieb am 26.09.04 01:57:18
      Beitrag Nr. 27 ()
      LadyMacbeth, Danke für die Bestätigung meiner Befürchtung, es ist so, wie ich es erwarten durfte.

      Frau fühlt sich irgendwas zurecht, zielt, und dann nödelt sie los.

      Die erste Hälfte des ersten Satzes von Dir, #24, ist bereits schlicht erfunden. Die folgenden Sätze, darauf aufbauend, fallen dann zwangsläufig weiter ab, weil die Prämisse eben bestenfalls erfühlt wurde. Bestenfalls.

      Wie erwartbar, ohne Bezug zur Realität.

      Braucht der Mensch sowas ? Du: ja ? Ich: nein.

      Lies es einfach nochmals nach. Versuche es wenigstens einmal. Dort steht: ".... über bestimmte Themen nicht mit Frauen zu diskutieren".

      Dort steht nicht: "Wenn du mit Mädels nicht diskutieren willst".

      Und nun übe Dich darin, hier nicht mit Rechtfertigungs- Besserwisserei aufzutauchen. Wird eine harte Zeit für Dich, sei tapfer und versuche es trotzdem.

      Mit @aekschonaer bist du sicher besser bedient. Der berichtet z.B. in #22 von Gesetzesplänen eines asiatischen Staates. ??? Weiß der Himmel, was nun der wieder gelesen haben will.

      Ich finde, ihr beiden redet so schön daneben, da möchte man nicht stören.
      Avatar
      schrieb am 26.09.04 12:59:47
      Beitrag Nr. 28 ()
      Lady M landet den Volltreffer :

      Soviel zum Stichwort " kultureller Hintergrund"

      Katzen kann man kein Bellen beibringen
      in Indien werden Witwen verbrannt

      in Deutschland nimmt die Heiratsrate ab
      Avatar
      schrieb am 26.09.04 13:44:52
      Beitrag Nr. 29 ()
      Tja, soeinPech, ob ich hier über so ein Thema wie Zwangsverheiratung diskutieren möchte, kannst Du gut und gerne mir (und WO) überlassen.

      Falls Du frauenfrei über dieses Thema quatschen möchtest, kannst Du das ja auf Kumpelebene bei Muslim-Market und ähnlichen Foren tun - dort gibt es sicher die Möglichkeit dazu. Themen wie Zwangverheiratung sind - klaro - Themen, die Frauen ohnehin nicht betreffen. Wo kämen wir hin, wenn die da auch noch mitsprechen könnten. Dann wäre es ja womöglich am Ende gar keine Zwangsverheiratung mehr, uiuiui.

      LM
      Avatar
      schrieb am 26.09.04 18:21:52
      Beitrag Nr. 30 ()
      SoeinDepp hätte heute mal "Mona Lisa" im ZDF sehen sollen ...
      Avatar
      schrieb am 26.09.04 18:29:52
      Beitrag Nr. 31 ()
      zwangsheirat soll unter strafe gestellt werden-


      und was ist mit der ehre??????????????????????????????
      Avatar
      schrieb am 26.09.04 18:32:32
      Beitrag Nr. 32 ()
      dafür gibt`s den Ehrabschneider:D
      Avatar
      schrieb am 26.09.04 18:49:04
      Beitrag Nr. 33 ()
      @LadyMacbeth, wie nicht anders zu erwarten war, hast Du den weder Punkt begriffen, um den es überhaupt geht, noch bist gerade Du in der Lage, sowas auf sich beruhen zu lassen.

      Und willst jetzt weiter rumschnabbeln.

      Werde ich das verhindern wollen ? Ganz sicher nicht. Wie kommt es also zu Deiner Einleitung:

      Tja, soeinPech, ob ich hier über so ein Thema wie Zwangsverheiratung diskutieren möchte, kannst Du gut und gerne mir (und WO) überlassen.

      Du wirst es nicht schaffen, für diese an mich gerichtete Bemerkung einen Bezug zu mit herstellen zu können.

      Verfolgungswahn, augrund der üblichen weiblichen Unsicherheit.

      kein gutes Pflaster, über Frauenthemnen zu reden, findest du nicht ?

      Nein. Findest du nicht. Nicht Du.

      Aber ein weiterer Beleg für die Richtigkeit meiner These, nicht alles mit allen, schon garnicht mit einer Frau diskutieren zu wollen.

      Sowas haut einfach nicht hin, weil die Themenbezogenheit von vielen Frauen bei bestimmten Themen nicht gewahrt werden kann.

      @Kabbes, hast du nun eine Mitstreiterin gefunden, von der Du glaubst, die wolle auf Deinem Niveau mithalten ? Ich kenne ja aus den Überschriften der von Dir eröffneten Threads Deine Nöte mit dem weiblichen Geschlecht und den dabei erfolgenden Handlungen. Ladylike würde ich das nicht nennen.

      Aber nicht jede Lady ist eine.

      Also nur zu, es zählt der Erfolg, ich habe auch für ganz kleine Würstchen vollstes Verständnis.

      SoeinDepp
      (extra für Kabbes)

      hahaha
      Avatar
      schrieb am 26.09.04 19:07:10
      Beitrag Nr. 34 ()
      #33: das übliche, selbstgefällige Gelaber :yawn:
      Avatar
      schrieb am 26.09.04 19:11:34
      Beitrag Nr. 35 ()
      intermezzo ein
      --------------

      @kabbes

      "#33: das übliche, selbstgefällige Gelaber"

      :laugh:

      das kenne ich von der lady....
      sowas kommt raus, wenn man inhaltlich nichts zu erwidern hat.

      --------------
      intermezzo aus
      Avatar
      schrieb am 26.09.04 19:12:25
      Beitrag Nr. 36 ()
      dich muss man jetzt wohl auch dazuzählen....
      Avatar
      schrieb am 26.09.04 19:19:12
      Beitrag Nr. 37 ()
      um wieder zum Thema zurückzukommen:

      Wie würde man damit umgehen, wenn eine in Deutschland lebende 16jährige Schülerin aus den Ferien zurückkommt und erzählt, dass sie verheiratet ist?

      Wer wird bestraft? Das Mädchen das zwangsverheiratet wurde?
      Der Mann der zwangsverheiratet wurde? Die Eltern des Mädchens oder die Eltern des Mannes?

      Zwangsehen wären doch uninteressant, wenn sie in Deutschland keine Gültigkeit hätten, bzw. der Partner der Zwangsehe, der noch in der Türkei lebt, keine Aufenthaltsberechtigung erhält und sollte er einreisen, müssten er bzw. seine Verwandten eine Bürgschaft in Form eines hohen Geldbetrages hinterlegen für den Fall dass er abtaucht oder aber straffällig wird.
      Avatar
      schrieb am 26.09.04 19:20:55
      Beitrag Nr. 38 ()
      Stella

      Es geht nicht um Zwangsehen, die in der Türkei geschlossen werden, sondern in Deutschland.
      Avatar
      schrieb am 26.09.04 19:37:06
      Beitrag Nr. 39 ()
      Wie würde man damit umgehen, wenn eine in Deutschland lebende 16jährige Schülerin aus den Ferien zurückkommt und erzählt, dass sie verheiratet ist?

      Auf die Frage von StellaLuna antwortend wäre mein Vorschlag:

      Zuzug des jungen Mannes (inkl. der adoptierten Kinderschar), Deutschkurse für
      alle, Bereitstellung von ausreichendem Wohnraum samt Ausstattung der Wohnung,
      Ausreichende finanzielle Ausstattung der jungen Familie. Keinerlei Beschäftigung
      für den jungen Mann um die Aufzucht der mitgebrachten Kinder nach traditionellen
      Geflogenheiten nicht zu gefährden.
      Ausreichende Krankenversicherung für alle Verwandten des jungen Mannes, die
      temporär noch in der alten Heimat verblieben sind.
      Bau einer Mosche in der Nähe der neuen Wohnung.

      Die Kosten gehen zu Lasten (ein zugegebener Maßen dummer Ausdruck) des
      deutschen Steuerzahlers.
      Avatar
      schrieb am 26.09.04 19:41:58
      Beitrag Nr. 40 ()
      Newnoise
      Ehen in Deutschland müssen standesamtlich geschlossen werden. Bei Minderjährigen müsste demnach ein Erziehungsberechtigter oder das Jugendamt zustimmen :confused:
      Avatar
      schrieb am 26.09.04 19:43:25
      Beitrag Nr. 41 ()
      Man muss ja nicht minderjährig sein um zwangsverheiratet zu werden. :look:
      Avatar
      schrieb am 26.09.04 19:44:58
      Beitrag Nr. 42 ()
      Fuller81
      häufig sind es aber Minderjährige. Ich kenne zwei Mädchen die während der Schulferien verheiratet wurden in der Türkei!
      Avatar
      schrieb am 26.09.04 19:53:42
      Beitrag Nr. 43 ()
      Auszug aus 1
      Baden-Württemberg will die in islamischen Kreisen verbreitete Tradition der Zwangsheirat unter Strafe stellen, um so türkische Mädchen besser zu schützen.
      damit Zwangsehen leichter annulliert werden können

      was soll es also wenn ein Mädchen Verheiratet aus der Türkei zurückkommt - dort wird niemand mit einer Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft
      und hier wird anulliert
      Avatar
      schrieb am 26.09.04 20:42:22
      Beitrag Nr. 44 ()
      wie ich schon mal andeutete:

      es geht nicht um den Schutz von Mädchen, es geht um die Aufzeigung und Abgrenzung türkischer Gepflogenheiten im Interesse der innenpolitischen Auseinandersetzung.

      Merksatz: wenn Fueller81 ein Thema aufgreift, dann ist immer irgendwo "Kacke an der Hacke".

      In Deutschland darf niemand, auch heute nicht, gegen seinen Willen zu einer Ehe gezwungen werden. Das ist doch abenteuerlich, was ihr hier diskutiert.

      Das räumen die Schwaben ja auch selber ein. Das wäre u.a. schwere Nötigung, eine solche unter Zwang geschlossene Ehe hat rechtlich keinen Bestand.

      Im Gegenteil, in diesem Lande werden Ehen amtlicherseits aufgelöst, wenn beispielsweise der Verdacht besteht, diese Ehe wäre nur geschlossen worden, um dem Ehepartner ein Bleiberecht in der BRD zu erschleichen. Da kann dann rigoros eingegriffen werden, und ich frage mich wo denn das Problem liegen sollte, die Eheschließung einer Minderjährigen, oder einer nicht freiwillig zur Heirat antretenden Volljährigen zu unterbinden.

      Denn bevor man etwas unter Strafe stellt wäre es doch angesagt, die Möglichkeiten der Verweigerung einer derartigen Eheschließung, bzw deren Annullierung erst einmal zur Anwendung zu bringen.

      Sofern es tatsächlich darum gehen sollte, diese Mädchen, oder jungen Frauen zu schützen.

      Was ich bezweifel.

      Diese werden, trotz Schutzmöglichkeiten, ohne Not preisgegeben, um hier mit vermeintlich fehlenden Strafandrohungen rumfuchteln zu können.

      Im Dienste der Sichtbarmachung des vermeintlichen Gefälles zu Türken und dergleichen.

      Sowas zu instrumentalisieren ist genau so jämmerlich, wie den Türken irgendwelche Hoffnungen zu machen auf die EU, im Dienste der Stabilisierung der eigenen innenpolitischen Lage, mit mehr als einem Auge auf die nächsten Wahlen.

      DFas sind reine Emotionalisierungs- Schein- Debatten, die vor allem die lila Kampf- Frauen auf die Stühle bringt, und aufzeigt, daß wir nicht wirklich bedrückende Probleme in diesem Land haben.

      Aber StellaLuna kennt ja bereits 2 Fälle von in der Türkei verheirateten Minderjährigen. #42. Das ist für sie alles so selbstverständlich, daß sie garnicht mehr hinzufügt, ob diese tatsächlich auch gegen ihren Willen verheiratet wurden.
      Avatar
      schrieb am 26.09.04 21:27:59
      Beitrag Nr. 45 ()
      wie andere schon andeuteten.............


      Todesurteil der eigenen Familie

      Ehrenmorde in der Türkei

      Azize ist Kurdin, stammt aus Südostanatolien in der Türkei und hat alles durchgemacht: vom Vater verkauft, vom Ehemann geprügelt und vergewaltigt, von Gendarmen gefoltert und von der eigenen Familie zum Tode verurteilt, um die Ehre der Familie zu wahren. Ihr blieb nur die Flucht.


      Überall in der Türkei werden Frauen ermordet, wenn sie sich der Familie widersetzen. Sie sind Schlampen, wenn sie glauben, ein Recht auf eigenes Glück und Liebe zu haben. Sie werden zu einem "Stück Deck", nachdem ein fremder Mann sie angefasst hat, selbst wenn sie Opfer einer Vergewaltigung sind. Einer aus der Familie muss "die Hure" eigenhändig umbringen, um das Ansehen der Familie, die Ehre, wiederherzustellen.



      In Siirt begann Azizes Geschichte

      20 Jahre familiäre Hölle
      Azize schwebt in Lebensgefahr und versteckt sich. "20 Jahre hat mich mein Mann geschlagen und vergewaltigt. `Da kannst Du nichts machen, sie sind Männer, wir sind Frauen. Der allmächtige Allah hat uns den Männern gegeben. Sie dürfen mit uns machen, was sie wollen. Er ist dein Mann, meine Tochter. Und du warst ihm nicht gefügig. Deshalb hast du es verdient, getötet zu werden. Ich kann dir nicht helfen`, sagte meine Mutter zu mir," erzählt Azize.




      In Siirt in Südostanatolien beginnt Azizes unglaubliche Geschichte. In einer Gesellschaft, in der noch steinzeitliche Gesetze gelten, als umherziehende Stämme Vieh und Frauen gegen die Begehrlichkeiten anderer verteidigten. In den Köpfen der Menschen spukt das noch immer als "Ehrensache" herum. Im Alter von zehn Jahren wurde Azize mit ihrem 20 Jahre älteren Cousin Ahmet verheiratet. Sie wollte nicht, vor allem nicht das, was er nun jede Nacht von ihr verlangte.


      Gefoltert und vergewaltigt
      Nach Jahren der Hölle floh Azize von zu Hause. Als Kurdin fand sie in einer Frauengruppe der Kurdischen Demokratischen Volkspartei Zuflucht vor ihrer Familie. Damit geriet sie ins Visier der türkischen Sicherheitskräfte. Im Januar 1999 wurde sie vom Geheimdienst der Gendarmerie verhaftet und in ein Verlies gesperrt, 15 Tage lang, nackt und mit verbundenen Augen. Untersuchungshaft nennt sich das. Sie wurde gefoltert: Aufhängen an den Armen, Elektroschocks, Schläge und immer wieder Vergewaltigung auf jede nur erdenkliche Art. Aber es lag nicht das Geringste gegen sie vor. Schließlich ließ man sie gehen, nach Hause, in die andere Hölle.




      Dort beachtete sie niemand, so Azize. Die eigenen Kinder mieden sie, man sagte ihnen, sie sei "dreckig", weil sei vergewaltigt worden war. Die Familie hatte beschlossen, sie umzubringen. Weil sie von so vielen Gendarmen vergewaltigt worden war, war Azize für sie beschmutzt und wertlos. Sie lief wieder fort, versteckte sich in der Millionenstadt Adana bei einer Bekannten. Doch die Familie fand sie. Zweimal entkam sie nur Dank der Hilfe von Passanten einem Mordanschlag.

      Flucht vor der Familie
      Fatos Hacivélioglu, eine mutige junge Rechtsanwältin, nahm sich Azizes Fall an, reichte Klage ein und beantragte die Scheidung. Sie hat Erfahrung in Sachen "Ehrenmorde" und weiß, dass Azize in Lebensgefahr schwebt. Die letzte Begegnung mit ihrem Mann hatte Azize im Gerichtsgebäude: Ahmet fuhr sie an: "Frauen dürfen sich überhaupt nicht scheiden lassen. Du hat den Tod verdient. Du wirst diesen Prozess nicht mehr erleben. Hast du nicht im Fernsehen gesehen, was der Hure Güldünya passiert ist?"




      Güldünya Tören war von einem Cousin in ihrem Heimatdorf vergewaltigt worden - und damit eine Schande für die ganze Familie. Sie floh nach Istanbul. Ein islamischer Geistlicher nahm sie auf und beschützte. Ihre Brüder schossen sie vor seinem Haus nieder. Doch Güldünya überlebte und wurde schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. In der Nacht schlichen sich die Brüder ins Krankenhaus und gaben ihrer Schwester den Rest. Die Ehre war wieder hergestellt.





      Strafrecht soll reformiert werden
      Auch Azizes eigener Vater wollte sie zurück ins Dorf locken, um sie dort leichter umbringen zu können. Er hat ihrem Mann und Sohn gesagt, sie seien keine richtigen Männer, da sie die Hure noch immer nicht getötet hätten. Jetzt bleibt Azize nur noch die Flucht, denn in Adana ist es nur eine Frage der Zeit, bis ihre Familie es schafft, sie umzubringen. Aber auch nirgendwo sonst in der Türkei kann sie sich sicher fühlen, weder Gerichte noch Polizei haben Azize beschützt. Einen Teil ihrer Qualen hat sie im Gewahrsam türkischer Sicherheitskräfte erlitten. Begleitet von der Anwältin und dem ZDF-Team fährt Azize zum Flughafen. Nun beginnt für sie eine Reise aus der Hölle ins Ungewisse.



      Begräbnis der 14-jährigen Nuran, ermordet von ihrer Familie

      Nuran wurde zum Opfer der Ehre


      Andere überlebten die Hölle nicht. Nuran war 14 und wehrte sich, verheiratet zu werden. Sie sollte den Mann heiraten, der sie vergewaltigt hatte, um so die Schande für die Familie zu vertuschen. Der Vater erwürgte sie mit einer Drahtschlinge, weil sie sich weigerte. "Ich habe meine Ehre wiederhergestellt", sagte er, als er abgeführt wird. Das passiert nicht irgendwo in Anatolien, sondern in der Weltstadt Istanbul. Ein Mann stach auf seine am Boden liegende Ehefrau ein, ohne dass die Polizei sofort eingriff. Vor Gericht wird er mildernde Umstände geltend machen: Seine Frau habe ihn durch ihr Verhalten provoziert.




      Gesetzesänderung geplant
      Etwa 200 Menschen werden in der Türkei offiziell jährlich Opfer von Ehrenmorden. Die Dunkelziffer ist wohl drei bis vier mal höher. Oft werden minderjährige Familienmitglieder zur Ausführung der Tat angestiftet, denn sie müssen im schlimmsten Fall nur mit geringen Strafen rechnen. Bisher können "Ehrenmörder" vor Gericht sogar mit Strafnachlässen rechnen. Dies soll sich durch eine Gesetzesänderung im Rahmen der Strafrechtsreform ändern.
      Avatar
      schrieb am 27.09.04 18:08:21
      Beitrag Nr. 46 ()
      Nun, in Berlin gibt es eigens eine Beratungsstelle und Hilfeadresse für türkische Mädchen, denen die Zwangsheirat droht, und die kann sich über mangelnde Arbeit nicht beklagen.

      @ SoeinPech

      Was Du hier betreibst, ist wirklich eine uralte Masche, die in etwa so funktioniert: Wenn eine Frau öffentlich gegen die argumentiert und Du mit Argumenten nicht dagegen ankommst (aus guten Gründen), dann versuchst Du es eben mit der diskreditierenden Masche: Im Gegensatz zu Männern wäre Frauen eben Opfer ihre Emotionen und könnten nicht sachlich argumentieren (jeder Leser hier kann sich allerdings selbst einen Eindruck davon verschaffen, wer hier sachlich argumentiert: Du und Leute Deiner Couleur wie Cole_T oder beispielsweise ich).

      Wenn das nicht klappt, ist man angeblich an der Seite der "or allem die lila Kampf- Frauen" (Dein Zitat), so eine Art Mannweib, stammen also aus so einer Art Gruselkabinett.

      Also zurück zum Thema:

      Drei Jahre mit Mehmet 

      Aleyna war vierzehn, als sie mit einem Berliner Türken verheiratet wurde. Ihr Mann schlug und vergewaltigte sie - dann fand sie Hilfe bei "Papatya" 

      BERLIN, im April. Du bist vierzehn. Du sollst heiraten. Deine Mutter sagt, jedes Mädchen ist mit vierzehn dran. Dein Vater sagt, er werde dich töten, wenn du nicht mitmachst. Also machst du mit. Dein Mann vergewaltigt dich schon bei der Verlobung, und deine Familie steht dabei vor der Tür. Dann wirst du geschlagen, von deinem Mann, von deinen Eltern und von deinen Schwiegereltern. Mit Schuhen, mit einem Bügeleisen. Weil du deinem Mann nicht gehorchst. Weil du sein Kind verlierst. Du bist vierzehn und kennst nur dein Dorf. Flucht? Du weißt nicht, dass es so etwas gibt. 

      Ein Zimmer zum Hof 

      Seit einem dreiviertel Jahr wohnt Aleyna* in einer kleinen Hinterhofwohnung in Berlin. Sie ist jetzt achtzehn Jahre alt, hat sich gerade eine Dauerwelle zugelegt und trägt gern hautenge T-Shirts. In ihrem Zimmer stehen ein Bett, ein Fernseher auf einem Pappkarton, eine kleine Palme, ein Schrank. Sonst nichts. Kein Bild hängt an der Wand und nichts liegt herum, gar nichts. Aleyna putzt andauernd. Die Fenster, die Heizung, das Bad und wieder die Fenster. "Solange ich putze", sagt Aleyna, "habe ich keine Angst." Keine Angst vor Mehmet, ihrem Mann. Das war schon so, als sie noch für ihn und seine Familie putzen musste. Sie hörte dann auf zu denken. Und die anderen ließen sie in Ruhe, solange sie Aleyna putzen sahen. 

      Drei Jahre lebte die junge Türkin mit Mehmet. Drei Jahre, in denen sie mehr als einmal fürchtete, er würde sie totschlagen. Ihr Leben spielte sich in jener Zeit hauptsächlich an drei Orten ab: in einer Drei- Zimmer-Wohnung in Berlin-Neukölln, die sie mit ihren Schwiegereltern, ihrem Mann und seinen fünf Brüdern teilte. In Anatolien in dem Haus ihrer Eltern, einem armen Hufschmid und seiner Frau, die ihre Tochter gegen ein Brautgeld mit dem unbekannten Cousin in Berlin zwangsvermählt hatten. Und im Flugzeug. 

      Im Flugzeug saß Aleyna alle paar Wochen. Immer, wenn Mehmet - siebzehn war er bei der Heirat - wieder sagte: "Ich hab die Schnauze voll von dir, Miststück, geh zurück zu deinen Eltern." Oder wenn ihr Vater wieder sagte: "Du machst mir Schande, du Schlampe, du beschmutzt meine Ehre. Geh zurück zu deinem Mann, er hat für dich bezahlt." Berlin-Ankara, Ankara-Berlin. Aleyna hat nicht ein Mal darüber nachgedacht, dass Flugzeuge auch woanders hinfliegen. 

      Ein Foto hat Aleyna von Mehmet behalten. Auf dem Bild sieht man einen Jungen mit einem weichen, konturlosen Gesicht. Ein Muttersöhnchen. Er hat sich mit türkischen Mädchen in Berlin amüsiert; er hat sich auf Geheiß seiner Mutter eine Jungfrau aus der Heimat zur Frau genommen. "Mehmet ist so", sagt Aleyna, "und ein Meister des Prügelns." 

      Aleyna sagt oft, "es ist normal", wenn ihr die Worte für ihre Gefühle fehlen. Sie sagt, es war "normal", dass Mehmet sie vergewaltigte, dass er sie in den Bauch trat, dass er versuchte, sie aus dem Fenster zu stürzen, dass sie vor allen anderen aufstehen musste und erst nach ihnen zu Bett gehen durfte. Am schlimmsten wurde es an einem Novembermorgen 1998. Mehmet und Aleyna waren allein in der Neuköllner Wohnung. Sie weigerte sich wie immer, mit ihm zu schlafen. Diesmal schlug er nicht nur mit der Faust zu. Er hämmerte ihren Kopf gegen die Wand, immer wieder. Dann zwängte er ihren Kopf in eine Nische in der Wand neben dem Bett, würgte sie und schlug auf ihren Rücken ein. Als Aleyna fast bewusstlos war, schleifte er sie ins Bad und schloß sie ein. Dann verließ er die Wohnung. Aleyna lag bis zum Abend in ihrer Blutlache auf dem Boden. 

      Drei Wochen später kündigte sich unverhofft Rettung an. Mehmet brauchte Geld, und da Aleyna die mit dem Brautgeld verbundene Gegenleistung des Kinderkriegens nicht erbrachte, sagte er, sie solle arbeiten. Er brachte sie zum Arbeitsamt, eine junge Frau, die keine Ausbildung hatte und kein Deutsch sprach. Das Arbeitsamt besorgte ihr eine Stelle in einem Frauenprojekt für Türkinnen. Dort erschien sie mal mit aufgeplatzten Lippen, mal mit einem blauen Auge, mal konnte sie den Hals kaum bewegen. An einem Tag im Februar vergangenen Jahres kamen die Kolleginnen zu Aleyna und sagten: "Jetzt reicht es. Du gehst nicht zu deinem Mann zurück." Die Kolleginnen informierten den Jugendnotdienst. Dann setzten sie Aleyna in ein Taxi, das sie dorthin fuhr. Und auf einmal wurde ihr klar, dass sie nie wieder zu Mehmet zurückwollte, nie wieder in dieses "Grab". So kam Aleyna zu"Papatya", mit nichts als der Kleidung, die sie auf dem Körper trug. 

      Die geheime Adresse "Papatya" ist eine Zuflucht für moslemische Mädchen zwischen 13 und 18 Jahren, eine Einrichtung in Berlin, die einzigartig ist in Deutschland. Aleyna wußte, dass Mehmet sie hier nicht finden würde, denn die Adresse ist geheim. Trotzdem hatte sie Angst, als sie vom Jugendnotdienst in die helle, zweistöckige Wohnung gebracht wurde. Sie schämte sich für ihre blutunterlaufenen Augen und ihre blauen Flecke. Sie wußte nicht, dass alle Mädchen bei "Papatya" ähnliche Erfahrungen hinter sich haben. Es gibt in Berlin mehrere hundert moslemische Mädchen, die misshandelt oder missbraucht werden. Oder zwangsverheiratet. 

      Aleyna bekam ein Zimmer zusammen mit Yeter. Yeter war vierzehn, zweisprachig in Wilmersdorf aufgewachsen und die jüngste von fünf Geschwistern. Sie hatte Freundinnen, ging zur Schule, zum Fußball und zum Volleyball und wurde nur manchmal von der Mutter mit einem Hauslatschen oder vom Vater mit einem Teigroller verprügelt. Yeter ist weggelaufen und wollte nicht zurück. 

      Vor Gericht begründete sie diesen Wunsch damit, dass ihre Eltern sie zu Hause nicht beachteten. Sie kümmerten sich weder darum, ob sie Hunger habe noch wie es ihr in der Schule ging. Auf der Zuhörerbank drohte Yeters Vater der Sozialarbeiterin von "Papatya" auf Türkisch mit Mord. Das verstand die Familienrichterin aber nicht. Sie konnte sich auch nicht vorstellen, wie es ist, mitten im modernen Berlin in einer traditionellen türkischen Familie aufzuwachsen. "Der Himmel der Mädchen ist unter den Füßen der Väter", lautet ein türkisches Sprichwort. "Wer seine Tochter nicht schlägt, haut sich später auf den Oberschenkel", ein anderes. Der Name Yeter heißt übersetzt "es reicht". So werden Mädchen genannt, die unerwünscht waren. 

      Am zweiten Tag, nachdem Aleyna Mehmet verlassen hatte, meldete er sie beim Einwohnermeldeamt ab. Ihr Aufenthalt in Deutschland wäre damit illegal geworden, wenn es nicht die Regelung gäbe, dass Mädchen, die zu "Papatya" kommen, zunächst bleiben dürfen. Die Sozialarbeiterinnen ermutigten Aleyna, Mehmet anzuzeigen: wegen Freiheitsberaubung, Misshandlung, sexuellen Missbrauchs und Vergewaltigung. Sie wusste nicht, dass Mehmet sich strafbar gemacht hatte. Er hatte ihr erklärt, es sei sein Recht, sie zu schlagen. Dass das Verheiraten von Minderjährigen und das Zahlen von Brautgeld auch in der Türkei verboten ist, hatte er ihr nicht erklärt. 

      Durch "Papatya" lernte Aleyna Deutsch an der Volkshochschule und bekam Arbeit in einem Ausländerprojekt. Die Betreuerinnen sorgten für Termine beim Arzt, beim Jugendamt und bei der Ausländerbehörde. Gemeinsam essen, miteinander reden, sich gegenseitig helfen. Langsam merkte Aleyna, dass sie nicht so nutzlos war, wie sie immer gedacht hatte. Auch wenn sie sich immer noch nicht allein beschäftigen konnte. Putzen, rauchen, fernsehen, Tee trinken. Viel mehr interessierte sie nicht. Schließlich, nach sechs Monaten, traute sie sich jedoch, eine eigene Wohnung zu nehmen. Und im Herbst 1999 stellte sie Strafanzeige gegen Mehmet. Ihre Aufenthaltsgenehmigung wurde daraufhin bis Mai verlängert. 

      Solange sie bei Mehmet war, hatte sie immer Sehnsucht nach der Türkei. Heute will sie nicht mehr dahin. Sie wäre dort eine "dul", eine Frau, die nicht mehr Jungfrau ist. In der traditionellen Gesellschaft, aus der Aleyna stammt, würde ein junger Mann niemals eine "dul" zur Frau nehmen. Eine "dul" wird bestenfalls mit einem 50-Jährigen Witwer verheiratet. 

      Aleynas Vater hat ihr am Telefon erklärt, er werde sie umbringen, wenn sie nach Hause käme. Sie solle in Deutschland bleiben. Dann lästerten zumindest die Verwandten in der Türkei nicht ununterbrochen darüber, dass seine Tochter ihren Mann verlassen hat. 

      Aleyna hat einen Brief von der Bewag bekommen. Sie sitzt auf dem Fußboden in ihrem Zimmer, tippelt mit den Füßen auf den Boden und zupft an ihrer Hose, während Filiz den Brief vorliest. Filiz ist Aleynas Einzelfallbetreuerin und kommt zweimal in der Woche. "Das ist nur deine Stromabrechnung", sagt Filiz, "du musst noch etwas nachzahlen. Das kannst du beim Sozialamt angeben." Aleyna versteht nicht. "Du machst jetzt eine Kopie in dem Kopierladen um die Ecke, steckst die Kopie in einen Umschlag, klebst eine Marke darauf und schreibst die Adresse des Sozialamtes darauf. Dann wirfst du den Brief ein, unten auf der Straße ist ein Briefkasten, das weißt du doch." 

      Angst vor der Abschiebung Filiz hat Aleyna schon auf vielen Wegen begleitet. In die U-Bahn, zu H+M und zu Burger King, wo Aleyna so gerne hingeht und sich von einem Mann einen Burger und eine Cola spendieren lässt. So was genießt sie jetzt. "Männer ausnutzen", nennt sie es. Filiz hat Aleyna auch zur Polizei begleitet. Bei der ersten Anhörung wurde Aleyna von einem Polizisten und einem Dolmetscher befragt. Es war ihr peinlich, den Männern detailliert von den Vergewaltigungen zu berichten. Zum Beispiel, dass Mehmet ihr immer ein Kissen aufs Gesicht drückte, damit sie nicht schreien konnte. Also erzählte sie nichts. Weil Filiz die Polizei schriftlich darüber unterrichtete, wurde Aleyna ein zweites Mal verhört, diesmal von Frauen. Demnächst entscheidet die Staatsanwaltschaft, ob sie Anklage gegen Mehmet erhebt. 

      Von der Dolmetscherin erfuhr Aleyna, dass Mehmet in der Türkei die Scheidung eingereicht hat. Sie lüge von A bis Z, das habe er einfach satt. Aleyna könnte diese Begründung akzeptieren und wäre schnell von ihm geschieden. Aber sie hat Anspruch auf Unterhalt, das macht die Sache schwierig. Mehmet wird vermutlich nicht bereit sein, arbeiten zu gehen und ihr Unterhalt zu zahlen. Aleyna aber braucht das Geld, sie muss ihre Anwältin bezahlen. In wenigen Wochen droht ihr die Abschiebung, weil sie nicht mehr bei ihrem Mann wohnt. Aleyna hofft auf eine Härtefallregelung. Weil sie minderjährig, gegen ihren Willen und mit besonderer Gewalt nach Deutschland gebracht wurde. Weil ihr Vater sie töten will. In der Türkei. 

      *Alle Namen wurden von der Redaktion geändert.
       
      Berliner Zeitung vom 08.04.2000 
      Avatar
      schrieb am 27.09.04 18:26:06
      Beitrag Nr. 47 ()
      @lady :laugh:

      du kannst mir nicht vorwerfen, ich hätte mich in die
      diskussion hier eingemischt. das habe ich nicht getan.
      Avatar
      schrieb am 27.09.04 18:28:02
      Beitrag Nr. 48 ()
      Mal was supi-dupi Sachliches (extra für SoEinPech) ;-):


      Sonnabend, 15. November 2003
      Zahlen

      Im vergangenen Jahr sind allein in Berlin 230 Frauen und Mädchen vor Zwangsheirat geflohen, 68 Prozent waren minderjährig, ein Drittel hatte einen Selbstmordversuch unternommen (Quelle: Studie der Berliner Senatsverwaltung). Die Dunkelziffer wird wesentlich höher geschätzt. So geht die Frauenrechtsorganisation "terre des femmes" von 30 000 Fällen jährlich in Deutschland aus. Besonders betroffen sind Mädchen türkischer Herkunft. Jedoch auch unter Einwanderern aus Griechenland, Marokko, Vietnam und dem ehemaligen Jugoslawien werden Mädchen häufig in eine ungewollte Ehe gedrängt oder gezwungen.

      www.morgenpost.de
      Avatar
      schrieb am 27.09.04 21:29:13
      Beitrag Nr. 49 ()
      www.uni-protokolle.de/Lexikon/Ehrenmord.html
      www.serap-cileli.de/EhrenmordeNavi9.htm

      Frankfurter Rundschau, 17.07.2003
      Unter anonymer Anschrift an der richtigen Adresse
      Vor der erzwungenen Heirat mit einem Fremden können muslimische Mädchen
      in Schutzhäusern Zuflucht finden

      Die beste Suche bei MSN-Suche
      Ergebnisse 1-15 von 1120, die "Zwangsheirat" enthalten
      Avatar
      schrieb am 28.09.04 00:30:20
      Beitrag Nr. 50 ()
      Du schnallst es nicht, Ladymacbeth.

      Gerne nehme ich von Dir entgegen, Du würdest gegen mich anargumentieren und ich käme dagegen nicht an. Und würde es mit einer diskreditierenden Masche versuchen.

      Alles gut und schön.

      Tatsächlichn jedoch habe ich gesagt, daß ich dieses Thema nicht mit Frauen diskutieren werde - und nicht etwa, was Du daraus gemacht hattest, wonach ich mit Frauen generell nicht diskutieren wolle. Und daher ist Dein neuerlicher vorhalt gegen mich auch etwas unverständlich, wonach ich gegen Dich anargumentiere, aber eben halt nicht dagegen ankomme. Ladymacbeth, aus dem oben gesagten könnte man, wenn man kann, eigentlich entnehmen, daß ich gegen Dich nicht argumentiere.

      Denn, das ist meine tiefe Überzeugung: das wäre völlig sinnlos.

      Wie ja auch bereits der Ablauf Deiner hierzu vorliegenden Argumentationsweise klarstellt. Das ist eher ein wirres unzusammenhängendes Gegackere.

      Dem ich mich natürlich gerne und aufrichtig unterlegen fühle, bzw unterordne.

      Eine Bitte also: wäre es möglich, wenn Du Dich zukünftig weiter an mich wenden möchtest, wenigstens halbwegs im Kontext des von mir geschriebenen zu bleiben und nicht, wie das viele Frauen tun, für jedes neue Posting eine über meine eigentliche Textaussage hinausgreifende Empfindung zu kreieren ?

      Wenn Du Dich also mit irgendwelchen Aussagen von mir kritisch und zutreffend - das gehört zusammen ! - auseinandersetzen möchtest, vielleicht läßt Du Dir mal zeigen, wie man einen fremden Textabschnitt in den eigenen Text hineinkopiert.

      Das ist überschaubarer und erleichtert es Dir, Dich auf das zu beziehen, was tatsächlich gesagt wurde.

      Ich mag das leicht irrational-kommunikative ja an Euch Mädels, auch wenn es eigentlich nur darum geht, Vorwürfe zurechtzudrechseln, die man dann triumphierend widerlegen kann.

      Wie gesagt, das ist Dir alles bestens gelungen, siehe oben. Dagegen gibt es kein Ankommen. hehehe.
      Avatar
      schrieb am 28.09.04 02:23:17
      Beitrag Nr. 51 ()
      Eine schöne Diskussionskultur wird hier zur allgemeinen Belusti...äh Besichtigung
      freigegeben. Kostenlos versteht sich.

      Das Thema war:

      Zwangsheirat

      Nur damit das nicht vergessen wird.

      Mittlerweile sind wir anscheinend schon ein Stufe tiefer. Oder auch höher.
      Je nach Ansicht.

      Das neu versuchte Thema ist nun:

      daß ich dieses Thema nicht mit Frauen diskutieren werde

      Sollte man(n) mit diesem Wissen nicht das aktive und passive Wahlrecht
      für Weiber, zumindest auf dem Gebiet der BRD, einfordern?
      Avatar
      schrieb am 28.09.04 07:22:03
      Beitrag Nr. 52 ()
      Wer SoeinGelalle noch nicht kennt, der sei vor möglicher Zeitverschwendung gewarnt :rolleyes:

      Inhaltliches trägt er selten bei, ist er doch meist damit beschäftigt, Andersdenkende in polemischen Firlefanz zu verwickeln :eek:
      Avatar
      schrieb am 28.09.04 07:40:16
      Beitrag Nr. 53 ()
      #51 von aekschonaer:

      lieber nicht! Die gackern doch eh nur rum! :look:
      Avatar
      schrieb am 18.02.05 16:43:14
      Beitrag Nr. 54 ()
      15.02.2005, Frontal21

      Zum Heiraten gezwungen (Teil 1)

      Yezidische Glaubensriten in Deutschland

      Gülcyn und ihr Ehemann sind vor ihren Eltern geflohen, müssen anonym bleiben. Gülcyn ist yezidische Kurdin und hat ihren Mann, einen Moslem, vor einem deutschen Standesamt geheiratet. In ihre Familie gilt diese Ehe als Schande.

      Ilona Rothin
      ______________________________________________________________________________

      "Meine Eltern rasten immer aus, die Brüder sowieso", erzählt sie. "Dann ist da noch der Gruppenzwang von den Onkels und Tanten, die meinen, sie müssten sich einmischen. Der Zwang ist irgendwann so groß, dass die Eltern sagen: `Wenn Du mir das antust und mich in Schande bringst, abhaust, dann werde ich Dich suchen, finden und werde Dir dann Deine Strafe geben, die Dir zusteht - eventuell auch den Tod.`"


      Gejagt von der Familie

      Das ist keine leere Drohung. Gülcyn muss um ihr Leben fürchten. Seit drei Jahren ist sie auf der Flucht. Die Polizei hilft ihr, besorgte ihr eine neue Identität. Gülcyn stammt aus Celle in Niedersachsen. 5.000 yezidische Kurden wohnen hier, die größte Gemeinde Europas. Sie sind in der Türkei verfolgt und vertrieben worden, leben heute zurückgezogen in ihrer Parallelgesellschaft. Im Straßenbild fallen sie kaum auf.

      Nur selten gestatten die Yeziden Einblick in ihre geschlossene Welt. Sie glauben nicht an einen Gott, sondern an Engel. Ihre Religion ist mehr als 1000 Jahre alt und gibt sich friedlich. Zumindest nach außen. Denn nach innen herrschen strenge Gesetze. Ihr Glaube erlaubt ihnen nur, untereinander zu heiraten. Diese Regel erzwingen die Familien ohne Rücksicht auf den Willen der Betroffenen.

      Als junge Mädchen versprochen
      Die Frauen sind rechtlos. Schon als junge Mädchen werden sie Neffen oder Cousins zugesprochen. Dies aber leugnen yezidische Geistliche (Pecimam) in der Öffentlichkeit, so auch das religiöse Oberhaupt der Yeziden in Europa, Hassan Karrat: "Die yezidische Religion legitimiert keine Gewalt und keine Zwangsverheiratungen. In diesem Zusammenhang sind uns keine Fälle bekannt. Es werden sehr viel Lügen in den Medien verbreitet, lauter Verleumdungen. Die yezidische Religion ist eine sehr friedliche."

      Die Polizei in Celle macht andere Erfahrungen. Sie kennt Dutzende Fälle von geflohenen und verfolgten jungen Frauen. Ein Polizei-Plakat erinnert junge Yezidinnen an ihre Menschenrechte - eine ohnmächtige Geste.

      Frauen bekommen neue Identität

      Frontal21 trifft einen Ermittler, der sich um die Verfolgten kümmert. Er muss unerkannt bleiben. Er hat auch Gülcyn und ihren Mann in Sicherheit gebracht: "Die Frauen berichten grundsätzlich von erheblicher, mindestens psychischer Gewalt in der Familie, aber auch sehr oft von körperlicher Gewalt", erzählt er. "Gerade die männlichen Vertreter versuchen hier ihre althergebrachten Regeln durchzusetzen - mit aller Gewalt. Von körperlicher Bestrafung, einsperren, Pass wegnehmen wird sehr oft berichtet."

      Die Beamten verstecken die Frauen vor ihren Familien, sorgen für neue Papiere, neue Identitäten. Dennoch konnten sie eine Reihe so genannter Ehrenmorde, auch in Celle, nicht verhindern. "Es geht hier um Grund- und Menschenrechte, die wir durchzusetzen haben", meint der Ermittler. Wir können einfach nicht erlauben, dass Volksgruppen meinen, sie könnten nach weit überholten, 1000 Jahre alten Gesetzen leben und ihre Frauen unterdrücken, verkaufen oder zwangsverheiraten."

      " Nur Leute aus unseren Kreisen"
      Ist das nur eine Haltung der älteren Generation oder denken die jungen Leute auch noch so?", wollen wir von den jungen Yeziden wissen. "Wir stehen zu unserer Religion", erklärt uns ein Jugendlicher. "Es wird uns so beigebracht. Und wir sehen das auch so. Wir nehmen nur Leute aus unseren Kreisen. Wir haben keine Vorurteile gegen andere Kulturen, aber wir meinen, dass unsere Kultur eben sauber ist. Unsere kurdischen Frauen und Mädchen sind sauber."


      Zum Heiraten gezwungen (Teil 2)

      Yezidische Glaubensriten in Deutschland

      Die Organisation "Terre des femmes" betreut auch Yezidinnen in Not. Sie weiß von vielen Ehrenmorden, von Gewalt und Blutrache in Deutschland.

      Ilona Rothin
      ______________________________________________________________________________

      "Warum ist so was wie in Celle 2005 möglich?", fragt Frontal21 hier nach. "Weil die umgebende Gesellschaft, die Mehrheitsgesellschaft wegsieht", meint Heidemarie Grobe von "Terre des femmes". "Weil eine Parallelgesellschaft sich entwickeln konnte und ich denke, dass muss auch gesagt werden: Wir müssen davon ausgehen, dass diese so genannten Parallelgesellschaften ihre Werte für sehr viel höherwertig hält, als die Gesellschaft, in der sie leben."

      Schweigegebot in den Clans
      Die Gesellschaft schweigt dazu, auch in Celle. Wir fragen Passanten, aber nur einer will reden - anonym: "Ich möchte das vor der Kamera nicht so sagen. Aber es gab auch hier Schießereien und Morde. Das ist auch bekannt in Celle, in der Marienwerder Allee wurde eine Kurdin von ihrem eigenen Bruder - weil sie einen deutschen Freund hatte - erstochen."

      Die Ortspresse hat schon häufiger darüber berichtet. Doch Recherchen und polizeiliche Ermittlungen sind äußerst schwierig. In den yezidischen Familienclans herrscht das Schweigegebot. Mord und Körperverletzungen werden selten angezeigt.

      Keine Angst vor Strafverfolgung
      "Wir hatten einen Fall im November 2000", erzählt der Celler Journalist Andreas Babel. "Der Täter ist geflüchtet. Es gab dann einige Pannen in der Justiz. Er hat dann zwei Jahre lang in Celle wieder gelebt, ist frei durch die Straßen gelaufen. Als ihm der Prozess im Jahr 2004 gemacht werden sollte, war er wieder flüchtig." Die Staatsanwaltschaft schweigt - Begründung: schwebendes Verfahren. Die deutsche Justiz scheint ohnehin yezidische Straftäter wenig abzuschrecken.

      Zitat: "Mein Gott, für einen Mord bekommt man vielleicht 15 Jahre. Das ist doch nicht so schlimm."

      Gülcyn

      "Sie haben keinerlei Angst vor der deutschen Justiz, noch vor der deutschen Gesetzesvollstreckung, wenn ich das mal so sagen darf", bestätigt Gülcyn. "Sie empfinden deutsche Gefängnisse als Luxus. Sie bekommen ihr Essen, sie haben ihren Schlafplatz. Sie bekommen vielleicht auch noch Ausgang. Und mein Gott, für einen Mord bekommt man vielleicht 15 Jahre. Das ist doch nicht so schlimm. In 15 Jahren bin ich doch wieder draußen. Und wenn man sie dann fragen würde, würdest Du auch in der Türkei ins Gefängnis gehen, dann würden sie sagen: Nein danke!"

      Die Angst bleibt
      Der anonyme Ermittler dazu: "Die Erfahrung zeigt auch, dass sie zunehmend, selbst vor der Bedrohung von Behörden und ihren Vertretern, nicht zurückschrecken. Da werden zum Beispiel Sachbearbeiter konkret damit bedroht, dass, wenn sie nicht aufhören, diese Frauen zu unterstützen, man sie dann umbringt, ihnen Gewalt antut oder vielleicht auch an die Familien rangeht."


      Gülcyn und ihr Mann müssen weiter in Angst leben, einsam, irgendwo versteckt in Deutschland, gejagt von der eigenen Familie. "Ich glaube, dass ist schwer in Worte zu fassen. Man fühlt Liebe, Hass, Wut. Man ist verwirrt, weiß nicht wohin. Und es ist immer wieder dieser Schmerz da, dass man denkt: Meine Eltern, die es eigentlich gut mit mir meinen sollten, die auch noch behaupten, dass die Religion friedfertig wäre, dass die auf alles andere mehr Wert legen, besonders auf die Verwandten, als auf ihre Tochter."

      Quelle: http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/21/0,1872,2261877,00.html


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      Zwangsheirat soll Straftat werden!