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    Öl-Paradox - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 29.09.04 08:17:40 von
    neuester Beitrag 29.09.04 18:42:19 von
    Beiträge: 20
    ID: 908.924
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      schrieb am 29.09.04 08:17:40
      Beitrag Nr. 1 ()
      Wir wissen nicht genau wann, aber wir wissen genau, dass wir weltweit bald ein Problem mit der Energieversorgung bekommen (peak-oil). Die ersten dunklen Wolken am Horizont sind längst sichtbar.

      Dennoch, Flüge sind billig wie noch nie, Autos werden immer dicker (Geländewagen, Golf 4 wiegt das doppelte wie Golf 1) in China wird der Formel 1 Zirkus eingeführt.
      Der Indivdualverkehr auf der Basis von Verbrennungsmotoren soll überall in er Welt ausgebaut werden. Mehr Autos werden als erfolge gefeiert.
      Gleichzeitig wird Geld in Krieg um Rohstoffe und in das Ausquetschen der letzten Reserven investiert anstatt in Alternativen und Effizienz zu investieren.

      Haben wir eigentlich noch alle Latten am Zaun?

      Öl ist die Nährlösung von der wir existieren - ohne Öl könnten vielleicht 2 Mrd. Menschen leben. Ohne Öl läuft nichts - Alternativen sind mittelfristig nicht in Sicht (höchstens ein paar Tropfen auf den heißen Stein.
      Wir rennen mit offenen Augen ins offene Messer!

      Der Inhalt dieses Artikel ist "common sense":

      Zweite Halbzeit fürs Öl
      Diskussion mit falscher Perspektive: Die Frage ist nicht, wann uns der fossile Brennstoff ausgeht - sondern wann der Höhepunkt der weltweiten Förderung überschritten ist
      Kein Tag ohne Schreckensnachrichten von der Ölpreisfront. Mit naturgesetzlicher Konstanz marschiert der Barrelpreis in Richtung 50-Dollar-Grenze. Die Weltwirtschaft, am Tropf von Opec und Yukos, verfolgt die Preis- Ausschläge wie die Zacken der Monitore auf der Intensivstation. Ölpreis rauf, Börse runter, Wachstumsprognosen runter, Stimmung runter. Eine einzige Zahl dominiert alles. Und keiner versteht es. Denn eines haben wir in den letzten Jahren immer wieder gehört: Es gibt genug Öl für die nächsten 50, 60, 70 Jahre, die Versorgung ist sicher.

      Jetzt demonstriert die aktuelle Ölpreiskrise auf dramatische Weise, dass die Frage nach der Reichweite der Ölreserven gar keine Bedeutung hat. Allein die Fördermenge und Förderpolitik werden das Ende des Erdölzeitalters einläuten. Und es scheint, als hätte die zweite Halbzeit dieses Erdölzeitalters, der ungemütliche Teil, bereits begonnen. Oder die Wendemarke steht unmittelbar bevor.

      Die Diskussionen der letzten Jahre litten vor allem unter der falschen Perspektive. Immer wieder wurde die kindischste aller Fragen gestellt: Wie lange reicht das Öl, wann werden die berühmten Tränen des Teufels für immer versiegen? Es war gerade so, als wollte man den exakten Zeitpunkt bestimmen, an dem an der Autobahn-Raststätte Kamener Kreuz die letzten 50 Liter Super in unseren Tiefergelegten rauschen. Nach dem Zahlen und der Ausgabe von Bonuspunkten macht der Tankwart das Licht aus: Das Benzin ist alle, tschüss Ölzeitalter, es hat Spaß gemacht.

      Gegen diese Kinder-Sichtweise haben Energieforscher jahrelang vergeblich argumentiert. Sie interessiert eine ganz andere Frage: Wann wird der Höhepunkt der weltweiten Erdölförderung erreicht sein? Denn ab diesem Zeitpunkt beginnt spätestens die Verknappung. " Peak Oil" heißt der alles entscheidende Punkt, die historische " Spitze" der Produktion. Die Vorhersagen seriöser Wissenschaftler, dass dieser Gipfel unmittelbar vor uns steht, häufen sich. Einige Pessimisten glauben sogar, er sei bereits im Jahr 2000, dem bisherigen Höhepunkt der Förderung, erreicht worden. Im Jahr 2003 wurde zwar mehr Öl produziert als in 2002 und 2001, aber der Rekord von 2000 konnte nicht erreicht werden. Damals wurde das bisherige Fördermaximum von 26,1 Giga-Barrel erreicht. Diese Rekordmarke könnte allerdings in diesem Jahr überschritten werden.

      Es geht also nicht um den Zeitpunkt, an dem uns das Öl ausgehen könnte, sondern allein darum, wann uns das billige Öl ausgeht und wann es zu ersten Versorgungsproblemen kommt. Denn eines ist klar: Sobald die Menge des geförderten Öls stagniert oder abnimmt, während gleichzeitig die Nachfrage wächst, ist die behagliche Phase des Ölzeitalters endgültig vorbei. Entscheidend ist also die Spitze der Förderkapazität, und es ist völlig irrelevant, wie groß dann noch unsere Reserven sind. In der Folge ist mit massiven Verteilungskämpfen und gewaltigen Preissprüngen zu rechnen. Wer eine solche Sichtweise für die Vulgärapokalypse grüner Spinner hält, sollte das betont sachlich argumentierende Bundesamt für Geowissenschaften und Rohstoffe fragen. Das Amt sieht die " uneingeschränkte Versorgung mit Erdöl" nur noch " über einen Zeitraum von 10 bis 20 Jahren" problemlos gewährleistet. Danach sei " mit Deckungslücken zu rechnen" .

      Man muss sich die weltweite Ölförderung wie einen Berg vorstellen. Im Jahre 1859 standen wir am Fuß dieses Berges, die Ausbeutung des über Jahrmillionen gewachsenen Schatzes begann. 2005, vielleicht auch 2010, sind wir oben angekommen und dürfen ein Kreuz in den Gipfel schlagen. Von nun an gehts bergab. Sollten wir Peak Oil im Jahre 2010 erreichen, dann werden wir im Jahre 2040 ungefähr so viel (besser: so wenig) Öl wie 1980 aus dem Bauch der Erde pumpen. Nur werden dann doppelt so viele Menschen den Globus bevölkern. Und jedes Jahr wird die Förderung aufwändiger, teurer, unwirtschaftlicher.

      Um den vor uns stehenden Wendepunkt zu begreifen, hilft der Blick auf jene Förderländer, die Peak Oil bereits passiert haben. In der britischen Nordsee, in den norwegischen Ölfeldern oder in den USA ist der Umkehrpunkt bereits erreicht. Hier geht die Förderung, ebenso wie in Indonesien, Ägypten, Syrien und vielen anderen Staaten, Jahr für Jahr deutlich zurück. In Großbritannien nimmt der Ölausstoß seit dem Peak von 1999 kontinuierlich um 5 Prozent jährlich ab. Im vergangenen Jahr lag er bereits 20 Prozent unter der Bestmarke. Die USA hatten schon 1971 ihr All-Time-High, sie fördern heute dieselbe Ölmenge wie in den 50er-Jahren.

      Der spannende, ja elektrisierende Punkt: Wir wissen erst Jahre danach, dass wir Peak Oil hinter uns gelassen haben. Was die weltweite Versorgung angeht, so erwarten natürlich alle, dass in den nächsten Jahren immer mehr Öl aus der Opec-Tankstelle sprudeln wird. Dieser naive Glaube an unbegrenzte Möglichkeiten ignoriert die vollkommen unklare Realität. Es besteht eine große Unsicherheit, was die wahren Ölreserven der Opec angeht - die echten Zahlen dazu sind Staatsgeheimnisse der Förderländer - und wie lange diese Staaten ihre Fördermenge steigern können. Schneller und mehr Öl zu fördern ist nicht nur technisch schwierig, es reduziert auch das auszubeutende Potenzial eines Feldes. Eine Ölquelle ist kein Unterwassersee, den man in beliebiger Geschwindigkeit leer pumpen kann.

      Nur noch 30 Prozent des Weltölverbrauchs werden derzeit aus Staaten geliefert, die die Spitze der Förderleistung noch vor sich haben. Dazu gehört - beruhigenderweise - mit Saudi-Arabien das Land mit den größten Reserven - ein Viertel der weltweiten Vorkommen.

      Weniger beruhigend sind die Daten zu den neuen Ölfeldern. Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass der Welt-Ölverbrauch bereits seit 22 Jahren größer ist als die Menge des neu entdeckten Öls. Zuletzt wurde nur noch ein Fünftel unseres jährlichen Ölhungers durch aktuelle Funde ersetzt. Und noch diese nachdenklich stimmende Zahl: Allein in den letzten 20 Jahren wurde die Hälfte der gesamten, seit 1859 aus der Erdkruste geholten Ölmenge verbraucht. Die ölsüchtige US-Wirtschaft verbraucht inzwischen 20 Millionen Barrel täglich. Das boomende China ist auf Platz zwei vorgerückt. Sein Verbrauch hat sich von 1993 (3 Millionen Barrel täglich) bis 2003 (5,49 Millionen) fast verdoppelt. So hat die gegenwärtige Preiskrise, jenseits von Terrorängsten und Marktspekulationen, ihre Ursache vor allem in der stark gewachsenen globalen Nachfrage bei deutlichen Kapazitätsengpässen in der Förderung.

      Wer wird in dieser Situation schneller reagieren: Angebot oder Nachfrage? Werden die Förderländer die Ölmengen nochmals steigern können? Oder werden die Öl-Junkies ihren horrenden Verbrauch senken? Dann hätte diese Krise womöglich noch eine heilsame Wirkung. In jedem Fall scheint eine Wegmarke erreicht, die man mit ein wenig Pathos durchaus epochal nennen darf. " MANFRED KRIENER
      Avatar
      schrieb am 29.09.04 09:09:55
      Beitrag Nr. 2 ()
      Stimme Dir zu. Nur - was ist die Antwort unserer Rot/Grünen Spinner? Kernkraftwerke abschalten!

      Beide Dinge zusammen potenzieren sich natürlich in ihrer Wirkung!

      Flack
      Avatar
      schrieb am 29.09.04 09:37:16
      Beitrag Nr. 3 ()
      was haben kernkraftwerke mit der abhängigkeit von erdöl zu tun?
      Avatar
      schrieb am 29.09.04 09:43:57
      Beitrag Nr. 4 ()
      #3
      kernkraftwerk---> strom-----> heizung----> warm
      ölquelle--------> heizöl----> heizung----> warm
      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 29.09.04 09:52:50
      Beitrag Nr. 5 ()
      #4
      1) kommt strom nicht nur aus dem kernkraftwerk
      2) gibt es genug andere möglichkeiten die bude warm zu bekommen.

      wie wäre es hiermit?
      http://www.solarserver.de/wissen/pellets.html

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      Avatar
      schrieb am 29.09.04 09:58:18
      Beitrag Nr. 6 ()
      So lange Öl billiger ist als Cola, so lange hat diese Welt keine ernsten Probleme! :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 29.09.04 10:00:40
      Beitrag Nr. 7 ()
      und was glaubst Du - wie lange ist Öl noch billiger als Cola?
      Avatar
      schrieb am 29.09.04 10:09:30
      Beitrag Nr. 8 ()
      Weiß nicht. Ham ja noch einiges aufzuholen.

      ein Barrel Rohöl Brent 159 l = 47 $ = 0,30 $/l

      ein Liter Cola = tja 1,19 $ ? ich weiß den Preis gar nicht so genau :cry:

      Ist mir aber durchaus verständlich, warum der fossile, endliche Brennstoff billiger ist als das Zuckerwasser.
      BTW: Ist der Ölpreis wirklich ein Marktpreis? Dann möchte ich wissen, warum Cola so teuer ist!

      Abgesehen davon gehe ich mit dem Verbrauchssteuerkonzept konform...
      Avatar
      schrieb am 29.09.04 10:54:33
      Beitrag Nr. 9 ()
      #8 also ich hab jetzte cola in den tank gekippt auto fuhr nicht war auch zu teuer...:laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 29.09.04 11:09:00
      Beitrag Nr. 10 ()
      #5: Bitte nur wirtschaftliche Alternativen - keine Exotenideen der Rot/Grünen Spinner!
      Avatar
      schrieb am 29.09.04 11:18:43
      Beitrag Nr. 11 ()
      „Autos werden immer dicker, der Golf 5 wiegt das Doppelte wie der Golf 1“.

      Was ist das denn für ein absoluter Blödsinn?

      Der Golf von heute heißt zwar Golf, ist aber in Wirklichkeit ein Mittelklassewagen! Wenn, dann müsste man den Golf von damals mit einem Polo vergleichen, das kommt wohl eher hin! Dann haben wir so ca. 30% Plus an Gewicht! Und woher das kommt, wissen wir alle: Nämlich von der zusätzlichen Sicherheit und der vielen Elektronik! Und diese ist kein Luxus, sondern notwendiges Übel!

      Genauso blödsinnig ist der Kommentar mit den Geländewagen - klar wiegen sie mehr, aber sie VERBRAUCHEN dank Dieselmotoren WENIGER als die Geländewagen von damals und WENIGER als die S-Klassen von damals! SUVs sind die Oberklassenwagen von heute, also muss man sie auch mit den Oberklassewagen von damals vergleichen!

      Weiterhin fährt eben nicht „jeder“ was er will, sondern nur eine kleine Schicht, die IMMER fahren kann, was sie will - der Durchschnittsbürger muss extrem sparen!

      Die Rennautos in China sind LÄCHERLICH, täglich verdunstet mehr Benzin, als da verbraucht wird!

      Flüge sind nicht wegen dem Ölpreis, sondern wegen anderweitiger Einsparungen so billig (Flughäfen, kein Service, gleicher Flugzeugtyp, keine Tickets, keine Verkaufsschalter).

      Und auch dies gilt nur für einen ganz kleinen Anteil: Die Masse der Flüge ist nach wie vor sauteuer!

      Trotzdem stimmt es nat., dass Rohstoffe gespart werden müssen, wo immer es nur geht! Ich bin auch dagegen, dass man immer in den Urlaub fliegt! Aber da steh ich irgendwie alleine da! Die Frage „wo wart ihr denn im Urlaub“ ruft immer lange Gesichter hervor, wenn man sagt „daheim“!

      Man ist überall gleich dumm! Und die meisten kommen gestresst aus dem Urlaub, wenn wir ehrlich sind!
      Avatar
      schrieb am 29.09.04 11:20:14
      Beitrag Nr. 12 ()
      #10

      bei steigendem ölpreis wird das immer wirtschaftlicher.
      kurz- bis mittelfristig ist erdgas die wirtschaftlich sinnvollste alternative zu heizöl.
      Avatar
      schrieb am 29.09.04 11:51:51
      Beitrag Nr. 13 ()
      #3

      Zu
      was haben kernkraftwerke mit der abhängigkeit von erdöl zu tun?

      Bist du auch ein Möchtegern Grüner?
      So eine Aussage Wahnsinn!
      Und genau solche Typen (Verzeihung) sitzen in/an der Regierung!

      Soviel ich weis beträgt der Anteil Kernstrom über 57%
      womit ausgleichen? Windräder :laugh:Solar :laugh:
      Hast du überhaupt eine Vorstellungskraft wieviele Windräder-Solar usw.. nötig wäre das auszugleichen?
      Und das ständig! nicht nur wenn der Wind haucht!

      Ist ja wohl egal der Strom kommt aus der Steckdose!



      Kastor
      Avatar
      schrieb am 29.09.04 12:16:18
      Beitrag Nr. 14 ()
      #13

      meine frage zielte darauf hin ab, dass in kernkraftwerken üblicherweise strom erzeugt wird. der threaderöffner hat aber gar nicht von elektrischer energie geschrieben, sondern von der verknappung des erdöls, des verbrauchs von resourcen und den damit verbundenen marktpreisen.

      in deutschland wird vergleichsweise wenig strom direkt aus erdöl/benzin/diesel erzeugt. vielmehr sind es hauptsächlich kernkraft-, kohle-, wasser- und gaskraftwerke, die den `strom aus der steckdose` kommen lassen. diese rohstoffe sind von einer verknappung (wie etwa dem zitierten `oil-peak`) nicht so sehr oder gar nicht betroffen .

      daher lautete meine frage ganz logisch:
      was haben kernkraftwerke mit der abhängigkeit vom erdöl zu tun?

      wenn wir überwiegend lustige elektroautos fahren würden - ich hätte den zusammenhang gesehen.
      wenn die chemische industrie statt auf erdöl auf brennstäbe zurückgreifen könnte - ich hätte es verstanden.
      aber nein: es wurden grundsätzlich andere resourcen diskutiert. es wurden äpfel mit birnen verglichen. auf die argumente von #1 ist gar keiner eingegangen.

      ---

      und um deine fragen zu beantworten:
      Bist du auch ein Möchtegern Grüner?
      nein

      Hast du überhaupt eine Vorstellungskraft wieviele Windräder-Solar usw.. nötig wäre das auszugleichen?
      tatsächlich, das habe ich. und ich kann dir sagen, dass der derzeit praktizierte einsatz von `alternativen` methoden zur erzeugung elektrischer energie ja ganz nett ist aber zu ganz anderen problemen bei der versorgung führt. doch dies ist eben ein anderes thema und sollte an anderer stelle behandelt werden.
      Avatar
      schrieb am 29.09.04 12:52:31
      Beitrag Nr. 15 ()
      Wie hat unser Energietechnik-Prof immer gesagt, die besten energiequelle, die wir haben, ist Energie sparen. Aber daran hat das aktuelle Wirtschaftssystem (weltweit) kein Interesse. Jeder Staat lebt bestens von den fetten steuern, daher werden auch Neuwagen 10l und weit mehr brauchen, obwohl schon andere Konzepte längst in der Schublade liegen. Von dem Verbrecherverein OPEC ganz zu schweigen.
      Also, es wird so weiter gehen, bis praktisch nichts mehr da ist, und China kommt nun auch dazu, mir wird ganz schlecht.
      aber was erwartet man? Für die nächsten Generationen planen? Die Unternehmenslenker planen für 1-2 Jahre im vorraus und die Staatslenker für max. 5-10 Jahre, wer erwartet dann noch, daß sich jemand drum kümmert, ob es in 30 Jahren noch Öl gibt ?
      Avatar
      schrieb am 29.09.04 12:54:11
      Beitrag Nr. 16 ()
      #14
      ihr und euer jürgen vergesst immer zu sagen:
      dass jeder arbeitsplatz bei den alternativen energien mit ca €260 000,-/jahr (zweihundersechzigtausend) mit steuermitteln subventiniert wird.
      wenn wir nur noch grünen strom haben kostet die kwh ca 3 oiros.
      Avatar
      schrieb am 29.09.04 13:52:04
      Beitrag Nr. 17 ()
      Ich halte die sog. alternativen Energien tatsächlich für die Energiequellen der Zukunft, aber erst in 10-20 Jahren.

      Wenn man das Geld, das momentan in Solarmodule oder Windenergie investiert wird, in F&E investierte, wäre das deutlich sinnvoller! Denn erst, wenn die Wirkungsgrade höher werden, ist das auch eine sinnvolle Technolgie. Und zusätzlich müsste man noch preiswerte Speichermöglichkeiten schaffen.
      Avatar
      schrieb am 29.09.04 16:14:22
      Beitrag Nr. 18 ()
      Erst wenn der letzte Tropfen Öl verbraucht ist werdet Ihr feststellen müssen, ....



      das mann auch mit Dünnschiss und Fürzen heizen kann... :D

      Avatar
      schrieb am 29.09.04 18:29:38
      Beitrag Nr. 19 ()
      @11 timekiller

      DIE ZEIT


      23/2004


      Zu viel getankt

      Autokäufer und -hersteller wollen immer schnellere Fahrzeuge. Jetzt bekommen sie die Rechnung präsentiert: Der Preis für Benzin steigt

      Von Georg Blume, Thomas Fischermann und Fritz Vorholz

      Vor genau 30 Jahren kam der Golf zur Welt. Es war ein Trendsetter, mit vier Türen und einer Heckklappe, mit Frontantrieb und wassergekühltem Vierzylinder. 805 Kilogramm brachte die kleinste Variante auf die Waage, 50 PS beschleunigten den Wagen auf 140 Stundenkilometer. Rund neun Liter Sprit verbrauchte der erste Golf, ebenso viel wie der Käfer, der aber schon bei 122 km/h schlapp machte.

      Den Golf, Inbegriff des klassenlosen Automobils, gibt es noch immer. Das neue Einstiegsmodell wiegt allerdings 1229 Kilogramm, hat 75 PS und bringt es auf eine Spitzengeschwindigkeit von 164. Knapp sieben Liter schluckt der neue Basisgolf.

      Zwei Liter Kraftstoffeinsparung in 30 Jahren – der automobiltechnische Fortschritt sei „ein Skandal“, wettert Axel Friedrich, Leiter der Verkehrsabteilung im Umweltbundesamt. Friedrich und seine Mitarbeiter haben ausgerechnet, dass der Golf längst als Vier-Liter-Auto über die Straßen rollen könnte – wenn die Ingenieure das Fahrzeug auf Sparsamkeit getrimmt hätten statt auf Komfort und Schnelligkeit.

      Wenn.

      Autofahrer und Autohersteller wollten es anders. Sie wollten Spaßautos, Flitzer, Wohnzimmer auf vier Rädern – immer schwerer, immer stärker, immer schneller. Und vermeintlich immer fortschrittlicher.

      Jetzt bekommt die rollende Gemeinde die Rechnung dafür präsentiert. Bei Spritpreisen von 1,20 Euro pro Liter tut Tanken richtig weh. Immer wütender, weiß Bild, greifen Deutschlands Lenker deshalb zur Zapfpistole.

      Die Ölproduktion lässt sich kaum noch steigern

      Tatsächlich hängen die Autofahrer mehr denn je am Öltropf – weil ihre Autos eben nicht vier, sondern im Durchschnitt fast acht Liter Sprit verbrauchen. Während Fabrikanten und Häuslebesitzer hierzulande ihren Öldurst seit 1970 halbiert haben, verlangen hiesige Autofahrer nach fast doppelt so viel Benzin und Diesel wie damals. Ähnlich hat sich der Verbrauch in anderen Ländern entwickelt. Fast 60 Prozent des Ölkonsums der Industriestaaten beansprucht mittlerweile der Verkehr. Mit steigender Tendenz. Und ohne Aussicht auf sinkende Preise.

      Denn die Epoche des billigen Öls scheint endgültig vorbei zu sein. Während der Preis für ein 159-Liter-Fass an der 40-Dollar-Marke kratzt, melden sich fast täglich Ölexperten mit neuen Hiobsbotschaften zu Wort. „Die Ära billigen Öls ist vorbei“, verkündet Rafael Ramirez, Ölminister des drittgrößten Opec-Förderlandes Venezuela. Auf Öl- und Benzinpreise „erheblich über dem heutigen Niveau“ sollten sich die Menschen mittel- und langfristig einstellen, rät der Rohstoffexperte des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, Gernot Klepper. Sogar aus den Reihen einer eher biederen Behörde wie der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) verlautet die beunruhigende Botschaft, dass sich der Ölpreis wohl irgendwie „oben fest beißt“.

      Selbst der von den Ölverbrauchern und ihren Politikern für nächste Woche erhoffte Beschluss des Opec-Kartells, die offiziellen Förderquoten um zwei Millionen Fass pro Tag zu erhöhen, würde an der prekären Lage nur wenig ändern; die Mitglieder der Organisation Erdöl exportierender Staaten fördern schon heute viel mehr, als sie im April vereinbart hatten. Ohnehin kann nur Saudi-Arabien seine Ölproduktion noch steigern, in sämtlichen anderen Ölnationen laufen die Pumpen bereits auf Hochtouren. Mit ihrem Appell an die Produzenten, „ein angemessenes Angebot sicherzustellen“, legten die Finanzminister der sieben führenden Industrienationen am vergangenen Wochenende eher Zeugnis ihrer eigenen Ahnungs- und Hilflosigkeit ab.

      Das alte Feindbild ist einfach falsch. Weder die Opec noch die Mineralölmultis sind schuld an den hohen Preisen. Es sind die Autofahrer selbst: die aus den Industrieländern mit ihren durstigen Vehikeln – und die aus China, die sich seit kurzem zum globalen Autofahrerklub hinzugesellen.

      Genau davor hatte ein unverdächtiger Zeuge schon vor zehn Jahren gewarnt: Die Vorstellung, auch nur ein Bruchteil der chinesischen Bevölkerung nähme sich das Recht auf eigene Automobile mit Verbrennungsmotor, sei eine „beängstigende Perspektive“, schrieb der Münchner Unternehmensberater Roland Berger – nicht zuletzt wegen der drohenden „Verknappung, Verteuerung und Erschöpfung der Erdölressourcen“. Jetzt ist es so weit: China ist im vergangenen Jahr zum zweitgrößten Erdölverbraucher der Welt aufgestiegen, nach den Vereinigten Staaten und vor Japan. Ein neues Gesetz regiert seitdem den globalen Ölmarkt: Verbraucht jeder Chinese nur ein paar Schluck Öl mehr, dann dürstet die ganze Welt nach dem schwarzen Gold. Dabei ist das neue Gesetz nur die Kehrseite eines alten Traums der Kraftfahrzeugbranche: Wenn doch nur jeder Chinese ein Auto führe!

      Daran ist zwar noch lange nicht zu denken. Doch immerhin wird in 16 Jahren auf jeden zwölften Chinesen ein Fahrzeug kommen, prognostiziert das Japanische Institut für Energiewirtschaft in Tokyo. Von heute annäherend 24 Millionen werde sich die Zahl der chinesischen Autos auf 120 Millionen im Jahr 2020 verfünffachen. Bis dahin werde, so die Tokyoter Expertise, „die Ausbreitung des Autobesitzes in China einen extrem großen Einfluss auf die Ölmärkte haben“.

      Den hat sie schon heute. Im vergangenen Jahr legte die chinesische Fahrzeugproduktion um 35 Prozent auf 4,4 Millionen zu. Ein ähnliches Wachstum in diesem Jahr ließe die Volksrepublik zum drittgrößten Autohersteller der Erde werden – nach den USA und Japan, aber vor Deutschland. Allein die chinesischen Pkw-Hersteller wollen sich 2004 der Drei-Millionen-Stück-Grenze annähern.

      Noch übertrifft zwar der Öldurst der boomenden Industrie die private Nachfrage bei weitem – unter anderem deshalb, weil etliche Fabriken der Volksrepublik ihren Strom wegen chronischen Mangels in Notaggregaten herstellen, die mit Dieselöl betrieben werden. Trotzdem treibt chinesische Forscher und Politiker längst auch der Ölbedarf der wachsenden Autoflotte um.

      So investiert Peking im Fünfjahresplan bis 2005 knapp 50 Millionen Dollar in die Forschung nach wasserstoffgetriebenen Motoren – und schickt sich gleichzeitig an, herkömmliche Motoren genügsamer zu machen. „Der Benzinpreis ist niedrig und die Verschwendung groß“, sagt Yuan Gangming, Rohstoffexperte am Wirtschaftsinstitut der Chinesischen Sozialakademie. Um der florierenden Autoindustrie nicht das Wasser abzugraben, will die Regierung zwar bislang keine Benzinsteuern eintreiben. Immerhin aber plant Peking in diesem Jahr erstmals Vorschriften, um den Benzinverbrauch von Pkw zu begrenzen – mit Normen, die strenger sind als die amerikanischen.

      Viele Autos, die derzeit in China hergestellt werden, können unter dem Regime der neuen Standards nicht mehr produziert werden, prophezeit Professor Wang Binggang, Leiter einer „Arbeitsgruppe für saubere Autos“, die direkt dem chinesischen Kabinett untersteht. Laut einem Bericht der New York Times sind davon auch die Joint-Ventures von Volkswagen und DaimlerChrysler betroffen. In der Branche ist die Verunsicherung groß. „Ich habe gehört, dass die Reaktion bei General Motors in Shanghai sehr heftig war“, berichtet Wang.

      In der Tat sind amerikanische Autokonzerne strenge Verbrauchslimits für ihre Produkte nicht gewohnt – obwohl sparsamere Fahrzeuge seit dem ersten Ölpreisschock offizielles Ziel amerikanischer Politik waren. 1975 verhängte der damalige US-Präsident Jimmy Carter die so genannten Corporate Average Fuel Economy Standards (CAFE), mit denen er den Spritverbrauch amerikanischer Autos binnen eines Jahrzehnts halbieren wollte. Doch daraus ist bis heute nichts geworden.

      Laut CAFE-Norm müssen neue Pkw nun im Durchschnitt mit einer Gallone Sprit 27,5 Meilen weit fahren können, das entspricht 8,5 Litern pro 100 Kilometer, rund eineinhalb Liter mehr, als die in Deutschland neu zugelassenen Fahrzeuge verbrauchen. So genannte Sport Utility Vehicles (SUVs), lastwagenähnliche Passagierfahrzeuge, dürfen aber im Durchschnitt mehr als elf Liter schlucken, einzelne SUVs noch wesentlich mehr, und besonders große wie der Ford Excursion unterliegen keinerlei Verbrauchsnormen. Effekt dieser löchrigen Vorschriften: Weil die Kleinlaster bei den Amerikanern äußerst beliebt sind, haben die US-Fahrzeuge in punkto Spritverbrauch einen Spitzenwert erreicht: im Durchschnitt fast zehn Liter pro 100 Kilometer, sogar etwas mehr als 1987.

      Nicht zuletzt deshalb verbrauchen die Vereinigten Staaten ein Viertel allen Erdöls, täglich rund 20 Millionen Fass. Mehr als zwei Drittel davon gehen nach Auskunft des Washingtoner Energieministeriums bloß drauf, um von A nach B zu kommen. Doch obwohl der ungebrochene amerikanische Öldurst die Spritpreise daheim und weltweit nach oben treibt, denkt die Bush-Regierung nicht einmal ans Gegensteuern. Im Gegenteil: Eine neue Abschreibungsregelung erlaubt es Unternehmen, Firmen-SUVs besonders günstig abzuschreiben. „Unsere Führung in Washington versagt völlig“, klagt die Lobbygruppe American Council for an Energy-Efficient Economy.

      Konservative Politiker in den USA wettern gegen spritsparende Autos

      Dabei schätzen sogar die Forschungseinrichtungen des Washingtoner Energieministeriums, dass erhöhte Energie-Effizienz bis zum Jahr 2010 den nationalen Energieverbrauch um mindestens ein Zehntel senken könnte; andere Schätzungen unabhängiger Institute fallen sogar noch höher aus. Eine besondere Rolle spielt stets die Reduzierung des Treibstoffverbrauchs von Autos.

      Der voraussichtliche demokratische Präsidentschaftskandidat John Kerry hat nun verkündet, die Norm für den erlaubten automobilen Spritdurst bis zum Jahr 2015 auf 36 Meilen pro Gallone verschärfen zu wollen, das wären 6,5 Liter pro 100 Kilometer, SUVs inbegriffen. Es lasse sich damit „fast so viel Öl sparen, wie wir derzeit aus dem Persischen Golf importieren“, trommelt Kerry für sein Vorhaben. Der Wind bläst ihm trotzdem ins Gesicht: Republikanische Politiker riefen prompt eine „Gefährdete-SUVsTour“-Aktion ins Leben, in Kerrys eigenem Lager gingen die Automobilgewerkschaften auf die Barrikaden.

      Es scheint, dass nur eins die amerikanischen Autofahrer und -hersteller zur Besinnung bringt: der Spritpreis. Jahrelang wurde Benzin im Vergleich zu anderen Konsumgütern billiger; jetzt kostet eine Gallone, knapp 3,8 Liter, immerhin rund zwei Dollar. Das dürfte mit ein Grund dafür sein, warum sich im April große SUVs und Kleinlaster schlechter verkauften. Die Marktforschungsfirma Harris Interactive stellte fest, dass Amerikaner beim Autokauf zunehmend darauf achten, welche Benzinkosten auf sie zukommen.

      Würde daraus ein Trend, könnten auch europäische Autofahrer aufatmen. Denn jeder Liter Sprit, den ihre amerikanischen Kollegen weniger verbrauchen, entschärft den globalen Verteilungskampf ums Öl – womöglich sogar mehr, als Europa durch eigene Bemühungen erreichen kann. Die können sich im Vergleich zu den amerikanischen immerhin sehen lassen. So hat sich der Verband der europäischen Automobilhersteller gegenüber der EU-Kommission verpflichtet, den Spritverbrauch neuer Autos bis 2008 auf rund sechs Liter zu drücken, neue Diesel sollen dann im Durchschnitt sogar nur 5,3 Liter pro 100 Kilometer schlucken.

      Fünf bis sechs Liter sind immer noch viel, gemessen an dem, was Kritiker der Automobilindustrie abverlangen. Das Ein-Liter-Auto fordern die Grünen, auf „Downsizing“ ihrer Produkte drängt das Umweltbundesamt die Hersteller. Wie übrigens schon vor zehn Jahren Roland Berger. Tempolimit? PS-Verzicht? Wer da von einer „Kastration“ des Autos spreche, lasse „unfreiwillig erkennen, was sein Auto für ihn in Wirklichkeit ist“, schrieb der Unternehmensberater in seinem Buch über die Zukunft des Autos.

      Bergers Worte blieben damals unerhört. Sie heute in den Wind zu schlagen wäre teuer. Der globale Kampf um die Ölreserven zwingt die Autogemeinde zur Vernunft.
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      schrieb am 29.09.04 18:42:19
      Beitrag Nr. 20 ()


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      Öl-Paradox