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    eröffnet am 02.10.04 21:41:08 von
    neuester Beitrag 29.11.05 19:33:30 von
    Beiträge: 147
    ID: 910.306
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      schrieb am 02.10.04 21:41:08
      Beitrag Nr. 1 ()
      China:


      Stärkste Steigerung seit acht Jahren / Inflation auf dem Vormarsch
      Köln (bfai) - Der chinesische Binnenmarkt bleibt weiter unter Volldampf. So erhöhten sich die Einzelhandelsumsätze im 1. Halbjahr 2004 um 12,8% auf 2,5 Bill. RMB - das stärkste Wachstum seit acht Jahren. Auch die Inflation ging mit den höchsten Teuerungsraten seit 1996 nach oben. Die Chinesen können sich immer mehr leisten, da die Durchschnittseinkommen mit einem Plus von 11,9% ebenfalls steil aufwärts zeigten. Preistreiber waren bisher vor allem Nahrungsmittel - die z.T. deutlich höheren Rohstoffkosten schlagen bislang noch nicht massiv auf die Verbraucherpreise durch.
      Die Umsätze in Chinas Einzelhandel peilen neue Rekordstände an. Ungeachtet der Restriktionspolitik der Regierung, die versucht, das überbordende Wirtschaftswachstum zu bremsen, konsumieren die Chinesen ungebrochen. Nach Angaben des National Bureau of Statistics erhöhten sich die Umsätze im 1. Halbjahr 2004 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um nominal 12,8% auf 2.525 Mrd. Renminbi (RMB; etwa 250 Mrd. Euro; 1 Euro = 10,16 RMB).
      Dies ist die höchste Steigerungsrate seit acht Jahren, und es ist kein Abflachen in Sicht, da sich das Wachstum im Juli d.J. im Vergleich zum Vorjahresmonat sogar noch auf 13,2% beschleunigt hat. Im Gesamtjahr erwarten Marktbeobachter daher erstmals ein Überschreiten der 5-Billionen-Renminbi-Grenze im Einzelhandel.
      In den Städten erhöhten sich die Einzelhandelsumsätze mit einem Plus von 14,7% auf 1.682 Mrd. RMB überdurchschnittlich gut. Auf Kreisebene belief sich die Steigerung auf 10,8% auf 280 Mrd. während sich die Dorfebene mit +8,2% auf 563 Mrd. RMB begnügen musste.
      Unterteilt nach Marktsegmenten lag Kommunikationstechnik mit einem Zuwachs von 52,3% an der Spitze gefolgt von Kfz und -Teilen mit einem Plus von 43,7%. Diese Angaben korrelieren mit den Angaben zur Produktion. So belief sich der Ausstoß von Kfz auf 2,744 Mio. Einheiten (+26,9%), und es wurden um 74,5% mehr Kommunikationsausrüstugen hergestellt. Auch Schmuckwaren lagen mit +30,0% am oberen Ende der Skala.
      Die Durchschnittseinkommen erhöhten sich im Berichtszeitraum um nominal 11,9% auf 4.815 RMB (real +8,7%). Dabei konnten die höheren Einkommen überdurchschnittlich zulegen. So erhöhten sich die Einkünfte des obersten Zehntels der Bevölkerung um 16,7% auf 13.322 RMB, während das unterste nur um 11,6% auf 1.397 RMB zulegen konnte.
      Eine so starke Nachfrage treibt die Inflation an. So wird für das 1. Halbjahr ein merklicher Anstieg der Verbraucherpreise von 3,6% angegeben (in den Städten 3,0% und auf dem Lande 4,6%) im Vergleich zu +1,2% für das Gesamtjahr 2003. Die Preistreiber waren bis jetzt fast ausschließlich Nahrungsmittel (+9,5%), allen voran Getreide (+26,7%). Inwieweit die kürzlich massiv gestiegenen Preise für industrielle Rohstoffe mittelfristig einen stärkeren Niederschlag in Chinas Verbraucherpreisindex zeigen, bleibt abzuwarten.
      Umsatzentwicklung im chinesischen Einzelhandel im 1. Halbjahr 2004 (Veränderung im Vergleich zur Vorjahresperiode in %) Warengruppe Veränderung
      Nahrungsmittel, Getränke 18,7
      Kleidung 20,7
      Artikel des täglichen Bedarfs 25,7
      Kfz, -Teile 43,7
      Kommunikationstechnik 52,3
      Büroartikel 29,9
      Möbel 20,7
      Innendekoration 18,3
      Elektrohausgeräte 18,1
      Kosmetika 26,8
      Schmuck 30,0

      Quelle: National Bureau of Statistics (NBS) (S.G.)
      Avatar
      schrieb am 02.10.04 21:47:17
      Beitrag Nr. 2 ()
      Brent Crude Oil:


      Gold:
      Avatar
      schrieb am 02.10.04 22:02:23
      Beitrag Nr. 3 ()
      Avatar
      schrieb am 02.10.04 22:08:29
      Beitrag Nr. 4 ()
      und Zinsen bei 2 Prozent und drunter :D :laugh:
      Avatar
      schrieb am 02.10.04 22:09:17
      Beitrag Nr. 5 ()
      Inflation: Alarmstufe gelb

      [29.09.04, 11:00]

      Jean-Claude Trichet: Chef der Europäischen Zentralbank Von dieser Welle bleibt niemand verschont. Die Deutsche Bahn will die Fahrpreise im Dezember bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr erhöhen, und zwar bis zu sechs Prozent. Wer mit dem Auto fährt, muss etwa zehn Prozent mehr für den Liter Benzin bezahlen. Gleichzeitig drohen Mietern und Hausbesitzern deftige Nebenkosten-Nachzahlungen. Heizöl ist seit Januar um 30 Prozent teurer geworden, Gas zieht jetzt nach. Auch beim Strom zeigt der Trend deutlich nach oben: Großkunden zahlen neun Prozent mehr als vor fünf Monaten.

      Überdies macht der Staat das Leben teurer. Brillen kosten nach dem Wegfall von Beihilfen ein Drittel mehr als vor zwölf Monaten. Raucher müssen wegen der höheren Tabaksteuer ab Dezember noch einmal bis zu 30 Cent je Schachtel Zigaretten mehr berappen.

      Und die nächste Welle formiert sich bereits. So kündigen die Nahverkehrsbetriebe bereits jetzt für Juli 2005 an, Fahrkarten um bis zu vier Prozent zu verteuern. Industrie, Handel und Handwerk verheißen mit ihren Klagen über steigende Rohstoffkosten den Verbrauchern ebenfalls nichts Gutes.

      Die Preisspirale dreht sich immer schneller. Ist die Rückkehr der Inflation nach Deutschland unausweichlich? Wiederholt sich die Geschichte der 70er und der frühen 80er Jahre, als Ölschocks einen Preissschub auslösten? Das globale Stabilitätsklima gerät ins Visier der Ökonomen. Und Finanzexperten sehen die Währungshüter vor einem Kurswechsel. Der Ruf nach schnellen Zinserhöhungen nimmt an Lautstärke zu.

      Europas Notenbanker rufen bereits die Alarmstufe Gelb aus. "Besondere Wachsamkeit ist geboten", verlangt EZB-Präsident Jean-Claude Trichet. Und immer mehr Zentralbanker zielen in die gleiche Richtung. "Es gibt Preisrisiken, die wir sehr wachsam beobachten", betont Bundesbankpräsident Axel Weber. Sein österreichischer Kollege Klaus Liebscher beschwört "höchste Wachsamkeit".

      Doch noch ist die Alarmstufe Gelb für die Währungshüter nicht zwingend die Vorstufe für Rot. Derzeit gibt es auch eine Reihe guter Gründe für eine Geldpolitik der ruhigen Hand vom nachlassenden Auftrieb bei den Arbeitskosten bis zum moderaten Aufschwung. "Die Geldpolitik ist gut justiert", konstatiert EZB-Chefstratege Otmar Issing. Aktuell lässt diese Klarstellung nichts an Deutlichkeit zu wünschen übrig. "Die EZB bereitet keine Zinserhöhung vor", sagt Thomas Mayer, Chefökonom Europa der Deutschen Bank.

      Vorerst versuchen die Notenbanker noch, mit sanftem Druck zum Erfolg zu kommen, deutet Michael Heise, Chefvolkswirt der Allianz-Gruppe, die Signale aus dem Euro- Tower: "Sie warnen Unternehmen und Gewerkschaften davor, dass sie das teure Öl nicht als Vorwand für generelle Preisaufschläge oder überzogene Lohnforderungen nutzen. Gleichzeitig sendet die Zentralbank die Botschaft an die Märkte und Öffentlichkeit, die Härte von Europas gemeinsamen Geld mit Macht zu verteidigen."

      Wann die EZB die Zinswende vollzieht, darüber sind die Beobachter uneins. Thorsten Polleit von der britischen Bank Barclays Capital sieht die Notenbank bereits "auf Wendekurs". Der hohe Liquiditätsüberschuss und das starke Geldmengenwachstum würden sich über kurz oder lang in höheren Preisen niederschlagen und dem werde die EZB noch "vor Ende diesen Jahres" vorbeugen. Das erwartet auch David Walton von Goldman Sachs: "Die Konjunkturdaten müssten schon sehr enttäuschen, um einen Zinsschritt im Dezember oder Januar zu verhindern."

      Just dieses Szenario haben die Volkswirte von Deutscher Bank, Allianz-Gruppe, Deka-Bank und Feri-Institut vor Augen: Die Wirtschaft im Euro-Raum komme nicht auf Touren, in Deutschland etwa wachse die Wirtschaft arbeitstäglich bereinigt nur mit einer Rate von wenig mehr als ein Prozent. Damit blieben die Preisrisiken begrenzt und folglich gäbe es vor Mitte 2005 keinen Grund für einen restriktiveren EZB-Kurs. Dieser Weltsicht folgen derzeit die Finanzmärkte.

      Eine ausführliche Analyse der Preis- und Zinsgefahren lesen Sie in Capital 21/2004, ab 30. September im Handel.

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      Avatar
      schrieb am 02.10.04 22:10:34
      Beitrag Nr. 6 ()
      Dolby, nicht mehr lange.
      Avatar
      schrieb am 02.10.04 22:27:32
      Beitrag Nr. 7 ()
      http://www.faz.net/s/Rub3B5979848A5C48F18F2FF729A7211ACE/Doc…

      Ausschnitt:

      "Energie- und Rohstoffsektor „inflationsresistent”

      Die besten Ergebnisse erzielten der Energie- und Rohstoffsektor, also die Chemie-, Metall- und Papierbranche, - wohl deshalb, weil die Anleger auf Kosten von Finanztiteln „harte” Vermögenswerte bevorzugt haben dürften, die von der höheren Preissteigerungsrate profitieren oder nicht ganz so hart getroffen werden sollten. Sie sind damit sogenannte „Inflationshedges”, denn der Wert finanzieller Anlagewerte nimmt mit steigender Inflation für gewöhnlich ab.

      Die nachstehende Tabelle zeigt für jedes der vergangenen vier Jahrzehnte die zehn Branchen mit der jeweils besten und schlechtesten Wertentwicklung. Zu Anfang sieht es so aus, als ob sich in den achtziger Jahren keine einzige Branche rückläufig entwickelt hat, während in den Siebzigern und Neunzigern wenigstens fünf ein Minus verbuchen mußten. Was jedoch nicht erkennbar ist, ist die Tatsache, daß 22 der 50 Branchen während der Siebziger Federn ließen. Dies entspricht einem Anteil von 44 Prozent. Demgegenüber verbuchten nur sechs der 77 Branchen im S&P 500 oder acht Prozent in den neunziger Jahren entsprechende Rückgänge.

      Wenn Sie also glauben, daß sich die Geschichte wiederholen wird - obwohl es hierfür keine Garantie gibt -, dann möchten Sie vielleicht ein Engagement in inflationssichere Werte wie Öl oder Gold in Erwägung ziehen."
      Avatar
      schrieb am 03.10.04 07:45:59
      Beitrag Nr. 8 ()
      Aus: http://www.goldseiten.de/content/kolumnen/artikel.php?storyi…

      Veröffentlicht von Roland Leuschel am 14.12.2003

      „Inflation oder Deflation?

      Es gibt ein altes Sprichwort: "Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte". Die Antwort auf die Hamlet-Frage "über Sein oder Nichtsein" - "Inflation oder Deflation", könnte für das nächste Jahrzehnt lauten:
      Stagflation, eine Mischung aus wirtschaftlicher Stagnation und schwachen Wachstumsraten (0.5 bis 1,5% p.a.), sowie ansteigenden Inflationsraten (4 bis 6% p.a.).


      „…Falls es Bürger geben sollte, die diesen Zusammenhang vergessen haben, hat der Gouverneur der amerikanischen Notenbank und wahrscheinliche Nachfolger von Alan Greenspan, Professor Ben S. Bernanke, in seiner Rede Ende November 2002 an folgende Tatsachen klar und deutlich erinnert: "Aber die US-Regierung verfügt über eine Technologie, genannt Druckerpresse (oder heutzutage ihr elektronisches Äquivalent), die es ihr gestattet, ohne Kosten so viele US-Dollar zu produzieren, wie sie will" – ("But the US government has a technology, called a printing press (or, today its electronic equivalent, that allows it to produce as many US dollars as it wishes at essentially no cost".). …“

      „…Also pro Minute fliessen für 1 Million Dollar Waren und Dienstleistungen nach Amerika und im Gegenzug verlassen 1 Million frisch gedruckte Dollar-Banknoten die USA, im wesentlichen in Richtung Asien. Und so kommt der Teufelskreis in Gang. Seit 1982 steigen entsprechend die internationalen Währungsreserven (global money supply) in der Höhe des amerikanischen Leistungsbilanzdefizits. Und in diesem Jahr kann die internationale Gemeinschaft ein Jubiläum feiern: Die 1.600.000 Millionen-Marke wurde erreicht (Chart l), und der Tanz auf dem Vulkan kann weitergehen.

      Wie hätte man diese Entwicklung vermeiden können? Die Antwort ist recht einfach: Unter Beibehaltung des 1971 aufgelösten Bretton Woods Währungssystems, das eine de facto Goldverankerung vorsah und nach dem 2. Weltkrieg etabliert wurde.
      In dem Zeitraum 1949 bis 1969 stiegen die internationalen Reserven um 55%, in den darauffolgenden 30 Jahren stiegen sie um 2.000%. Nach dem Bretton Woods de facto Goldsystem hätten die USA nicht sehr lange solche Leistungsbilanzdefizite finanzieren können, ganz einfach weil ihnen die Goldreserven weggeschmolzen wären.
      Um ein konkretes Beispiel zu geben: Laut IMF-Statistiken betragen die Goldreserven der USA 83,3 Milliarden Dollar. Im Jahre 2001 allein betrug das Handelsbilanzdefizit mit China 83 Milliarden Dollar.

      Aber das Bretton Woods Währungssystem ist Vergangenheit und solange die Welt an den Papierdollar glaubt, so lange können die Vereinigten Staaten ihre Defizite und damit ihre Verschuldung erhöhen.
      "Technisch gibt es keine Limite für den Betrag solcher Kreditinstrumente, die die Vereinigten Staaten schaffen können". ("There are technically no limits as to the amount of such credit Instruments that the United States can create." - Richard Duncan - The Dollar Crisis - Causes, Consequences and Cures.)
      Aber vielleicht werden die Asiaten unter Führung der Chinesen in nicht allzu weiter Zukunft die Grenzen dieser amerikanischen Verschuldung aufzeigen. Eine neue Epoche würde beginnen...
      Aber die Realität ist ganz einfach: Die japanische Zentralbank hält über 650 Milliarden Dollar und die chinesische über 400 Milliarden Dollar in amerikanischen Staatspapieren.“

      „...Der renommierte Schweizer Professor Peter Buchholz kommt in seinem kürzlich erschienenen Buch "Monetary Regimes and Inflation, History, Economic and Political Relationships" zu dem Schluss:
      "Das politische System tendiert dazu, eine inflationäre Neigung bei Währungen zu favorisieren." Mit anderen Worten, Politiker drucken Geld, wenn man sie lässt. "Und Notenbanker, ob amerikanische, europäische oder asiatische, folgen mehr oder weniger willig den politischen Weisungen."
      Und so bekannte Ende Oktober dieses Jahres (Interview in Die Zeit vom 23.10.03) der angesehene und jetzt pensionierte Bundesbankpräsident Karl Otto Pöhl: "Am Ende ist Notenbankpolitik eben Politik." Auf die Frage, wie unabhängig auch die Bundesbank war, antwortete er lakonisch: "Die Unabhängigkeit der Bundesbank hatte man theoretisch mit der einfachen Mehrheit des Bundestages aushebeln können." Und er prophezeit der "sogenannten Unabhängigkeit der EZB" noch turbulente Zeiten, "wenn ein möglicher Kollaps des US-Dollars die EZB vor schwierige Entscheidungen stellen würde". ...“

      „...Verfechter des Deflations-Szenarios halten die Macht der Notenbanken zu inflationieren für relativ begrenzt. Einer der prominentesten Vertreter dieser Position ist Robert R. Prechter, der bereits seit geraumer Zeit und in mehreren Büchern eine deflationäre Depression prognostiziert. Er hält eine Schuldenkontraktion für unvermeidlich, sobald die uns allen unbekannte Verschuldungsgrenze der Volkswirtschuft erreicht wird. Er argumentiert in etwa folgendermaßen:
      Um neue Kredite entstehen zu lassen, bedarf es williger Schuldner und williger Gläubiger. Die einen müssen bereit sein, neue Schulden aufzunehmen, während die anderen die nachgefragten Kredite zur Verfügung stellen. In wirtschaftlich schlechten Zeiten sinkt üblicherweise die Risikobereitschaft. Banken und Investoren neigen dann vermehrt dazu, Geld nur sehr restriktiv zu verleihen bzw. zu investieren. Allerdings geht auch die Kreditnachfrage in Rezessionen oder Depressionen zurück. Unternehmer neigen bei ihren Investitionen zu Vorsicht und selbst die Konsumenten tun sich aufgrund von Arbeitsplatzunsicherheit schwer, Schulden zu machen. Sparen wird plötzlich modern und Zurückhaltung bei Konsumausgaben macht sich breit, was wiederum Druck auf die Preise ausübt. Auf diese Weise kann ein sich selbst verstärkender Rückkopplungsprozess ausgelöst werden. Der Rückgang des Konsums führt zu anhaltend rezessiven Umwicklungen mit fallenden Preisen. Fallende Preise zwingen die Unternehmen zu Entlassungen und anderen kostensenkenden Maßnahmen. Dies führt zu einem weiteren Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität, womit sich der Kreis schließt und eine deflationären Abwärtsspirale begonnen hat. Auch eine Zentralbank kann laut Prechter diesen Teufelskreis nicht beenden. ...“
      Avatar
      schrieb am 03.10.04 08:11:49
      Beitrag Nr. 9 ()



      Volkmar
      Avatar
      schrieb am 03.10.04 11:01:30
      Beitrag Nr. 10 ()
      Charts zum Nachdenken:

      http://www.indexcharts.de/
      Avatar
      schrieb am 03.10.04 14:54:31
      Beitrag Nr. 11 ()
      Alles Lüge :mad:


      Clmentine sacht immer, dass es aufwärts geht :)

      Und Clementine is Superminister - also ein super Minister
      Avatar
      schrieb am 03.10.04 19:40:34
      Beitrag Nr. 12 ()
      Prof. Dr. Bruno Gehrig
      Vizepräsident des Direktoriums
      Schweizerische Nationalbank
      beim Schweizerisch-Deutschen Wirtschaftsclub, Frankfurt, 30. Oktober 2001:

      "Ein zweiter grosser Unterschied zwischen einstmals und heute betrifft die Einschätzung
      der Möglichkeiten und Grenzen der Geldpolitik. In vielen Ländern wurde die Geldpolitik
      erst in den letzten zehn Jahren unzweideutig auf die Erhaltung der Preisstabilität
      ausgerichtet. Zuvor musste sie oft einer Vielzahl von manchmal widersprüchlichen
      Ansprüchen genügen. Bis zum Ende der sechziger Jahre – und in einigen Ländern weit
      darüber hinaus – war vor allem die Auffassung populär, dass eine expansive Geldpolitik zu
      einer permanenten Reduktion der Arbeitslosigkeit führen könne. Die Geldpolitik – so die
      Erwartung – sei deshalb um den Preis einer etwas höheren Inflation dazu einzusetzen, die
      Beschäftigung hoch und die Arbeitslosigkeit auf einem niedrigen Stand zu halten. Diese
      Auffassung erlitt in den siebziger Jahren Schiffbruch und zwar genau so, wie einige
      Ökonomen es Jahre zuvor prophezeit hatten. Die expansive Geldpolitik führte zu einer
      Beschleunigung der Inflation, ohne dass es gelang, die erhofften Beschäftigungserfolge
      auf Dauer zu sichern.
      Das Wort, das damals die Runde machte und die Situation sehr
      treffend beschrieb, war «Stagflation»."

      aus:
      http://www.snb.ch/d/download/publikationen/ref_011030_bge.pd…
      Avatar
      schrieb am 05.10.04 09:16:28
      Beitrag Nr. 13 ()
      "Das nächste Konjunkturprogramm
      Von Wolfgang Braun
      Die Steuergeschenke der Regierung Bush laufen aus und Alan Greenspan macht sich daran, den Geldhahn langsam zuzudrehen. Schon werden Stimmen laut, die einen Einbruch der Konsumausgaben in den USA wegen des Wegfalls dieser Stimulanzen befürchten. Doch die Lücke, die Regierung und Notenbank hinterlassen, kann zumindest zum Teil gefüllt werden – von den Unternehmen.

      Nach einem Bericht des Handelsblatts verfügen die 374 Industriefirmen aus dem S&P 500 über Liquiditätsreserven von 560 Milliarden Dollar, bei stark steigender Tendenz. Erst vor wenigen Wochen hat Microsoft angekündigt, in den nächsten vier Jahren 75 Milliarden Dollar unter den Anleger zu verteilen. Andere Unternehmen werden dem Beispiel wohl folgen: Der Vorstand von Intel hat schon vorsichtig angedeutet, dass er die Barreserven an die Anleger zurückgibt. Insgesamt schwimmt der Chip-Riese auf einem Geldschatz von 17 Milliarden Dollar. Ähnlich prall sind die Kassenschränke bei dem Netzwerk-Techniker Cisco gefüllt.

      In den letzten Jahren haben die US-Konzerne massiv gespart. Die anspringende Konjunktur hat dann zu sprudelnden Cash-Flows geführt, die vor allem bei Technologie-Unternehmen bislang weitgehend in den Firmenkassen liegen blieben. Da aber viele Hightechs einen Reifegrad erreicht haben, der größere Investitionen nicht mehr erfordert, finden die Vorstände kaum noch Verwendung für die Milliarden. Die beste Alternative ist die Ausschüttung an die Anteilseigner – über Aktienrückkaufprogramme oder Dividenden.

      In Anbetracht der gigantischen Summen wird das nicht nur die Aktien der einzelnen Unternehmen beeinflussen, sondern hat auch für die Gesamtwirtschaft positive Auswirkungen.


      Wolfgang Braun ist Chefredakteur des „Global Performance“. Weitere Informationen zum Börsenbrief finden sie hier.


      [ Freitag, 06.08.2004, 09:47 ]"

      --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
      Der gute Man merkt nicht dass er eine Inflation beschreibt.
      Wenn sehr viel Geld verteilt wird weil die Firmen nicht mehr wachsen können,
      wird das Geld entwertet.

      Unternehmen die nicht wachsen können werden sterben, oder?

      Wie beim Kartenspiel „Kuhhandel“ – am Ende gibt es jemand der viel Geld hat, nur dummerweise ist dieses Geld nichts mehr wert…
      Avatar
      schrieb am 08.10.04 14:03:46
      Beitrag Nr. 14 ()
      Bad Hersfeld, 03. Oktober 2004
      Meine Meinung zu .......
      Die Strategie Chinas oder:
      „Fasten your seat belts, ladies and
      gentlemen (in the United States and
      elsewhere)“
      Seit geraumer Zeit beobachte ich, wie China mit seinem erheblichen
      Währungsreserven zurückhaltend umgeht, die es aus seinen stetig
      steigenden Exporten, vor allem in die USA ansammelt. Dabei stellte ich
      mir häufig die Frage, warum die Chinesen ihre Währung gegenüber dem
      Dollar nicht aufwerten und sich seit Jahren hartnäckig weigern, dies trotz
      deutlicher Forderungen aus den USA zu tun.

      Nach außen wird diese Haltung begründet mit den erheblichen inneren
      Problemen, unter denen China wegen seiner relativ hohen Arbeitslosigkeit
      und der großen Kreditrisiken und -Ausfälle im chinesischen Bankensystem,
      das vollständig erneuert werden müsste, leidet.
      Das ist aber sicherlich nur ein Teil der Wahrheit. In einem Gespräch mit
      einem erfahrenen Freund und Volkswirt aus den USA haben wir auch
      weitergehende Aspekte diskutiert; im Verlauf dieses Gesprächs baute sich
      ein Bild vor meinem geistigen Auge auf, das logisch erscheint und das die
      Verhaltensmuster der chinesischen Regierung auf einmal verständlich
      macht.
      Natürlich sind die oben genannten innerwirtschaftlichen Probleme
      drängend, aber genauso wichtig wäre es, den erarbeiteten Überschuss
      nicht durch Währungsverluste zu minimieren, bzw. statt US-Bonds zu
      kaufen, diese Mittel zu einem weitaus höheren Zinssatz und mit besserer
      volkswirtschaftlicher Wirkung im eigenen Lande anzulegen.

      Meine Meinung zur chinesischen Strategie beinhaltet eine große Portion
      Anerkennung für die Langfristigkeit dieser Strategie und für die
      außerordentlichen Vorteile, die für China mit dieser Strategie verbunden
      sein werden.
      Die chinesische Strategie richtet sich nach folgenden Richtlinien aus:
      1. Halte die chinesischen Arbeitskosten niedrig, um
      weltmarktfähig zu bleiben.
      2. Übernehme in der ersten Phase einfache, aber
      personalintensive Arbeiten, die anderswo nicht so günstig
      erledigt werden können.
      3. Mit stark wachsender Wirtschaft werden sich die anderen
      Volkswirtschaften darum bemühen, in Deinem Lande zu
      investieren.
      4. Lasse die Ausländer investieren, gib ihnen aber nicht die Macht
      über die Unternehmen.
      5. Binde Deine Währung fest an die Welt-Leitwährung, um sich so
      den Export in das Land der Welt-Leitwährung zu sichern.
      6. Lasse fremde Investitionen nur dann zu, wenn gleichzeitig
      damit ein interessantes Know-How übertragen und für Dein
      Land verfügbar wird.
      7. Versuche, über die Kostenvorteile eine Marktbeherrschung in
      Deinen Export-Zielländern zu erreichen. Zerstöre damit die
      Produktionskapazitäten Deines Exportpartners und mache ihn
      abhängig von Deinen Lieferungen.
      8. Verängstige Deinen Exportpartner nicht, indem Du Deine
      Exporterlöse sofort in andere Währungen oder Edelmetalle
      umtauschst, sondern lege diese Gelder liquide und insbringend
      in dessen Staatsanleihen an; Dein Partner wird Dir dafür
      dankbar sein.
      9. Analysiere genau, was Du noch zu Deiner Unabhängigkeit
      brauchen kannst, z.B. den Zugriff auf die erforderlichen
      Energiequellen und Rohstoffe.
      10. Kaufe mit Deinen Exportüberschüssen die für Deine Wirtschaft
      erforderlichen Ressourcen, möglichst aber nicht im Lande
      Deines Exportpartners, sondern in anderen Ländern, denn
      sonst bist Du wieder in einer abhängigen Position.
      11. Wenn Du Dich eines Tages stark genug fühlst, Du Dir
      ausreichende Ressourcen gesichert hast, dann gebe Deine
      Währung frei und fordere von Deinen Exportpartnern
      höhere Preise für Deine Waren. Dein Exportpartner wird in der
      Zwischenzeit seine Produktion wegen der von Dir jahrelang
      praktizierten Dumpingpreise entweder verlagert oder
      eingestellt haben.
      12. In der Zwischenzeit wird sich durch Deine hohen Überschüsse
      auch im eigenen Lande die Nachfrage so gesteigert haben,

      dass Du erhebliche Teile Deines Produktionsvolumens im
      eigenen Lande für den Konsum einsetzen kannst.
      13. Wenn Du jetzt noch Deine verbliebenen Währungsreserven (in
      der Währung Deines Exportpartners) gegen andere und
      stabilere Währungen, eventuell sogar gegen Edelmetalle
      tauschst, dann kannst Du Deinen Exportpartner beherrschen.
      Du hast die Produktionskapazitäten, die Rohstoffe und
      Ressourcen und kannst über den Verkauf Deiner
      Währungsreserven Einfluss auf das Land der Welt-Leitwährung
      nehmen.
      Ich halte diese Langfriststrategie für exzellent, wenn auch nur aus der
      chinesischen Sicht; gibt es aber dafür Hinweise, wie weit die Strategie
      schon realisiert ist?
      Ja, es liegen ausreichende Erfahrungen vor:
      a) In China wurden in den letzten Jahren die größten je erfassten
      Industrieinvestitionen
      getätigt.
      b) Die Chinesen haben sich auf dem Wege über Joint-Ventures
      das erforderliche Know-How gesichert (siehe Siemens und
      Thyssen = Magnetbahn, siehe MD Helicopters =
      Hubschrauberbau etc.)
      c) Die chinesische Regierung legt gegen jede Empfehlung von
      Kapitalmarktspezialisten ihre Überschüsse in USStaatsanleihen
      an.
      d) Die chinesische Industrie beherrscht teilweise den gesamten
      Weltmarkt, Kapazitäten in den USA wurden durch die USIndustrie
      nach China ausgelagert (z.B. werden in den USA
      keine Jeans mehr gefertigt, elektronische Geräte kommen fast
      ausschließlich aus Ostasien etc.)
      e) China kaufte in den Jahren 2002 und 2003 weltweit die
      Rohstoffe auf; beim Schrott und bei Edelstahl kam es weltweit
      zu Engpässen, weil China den Schrott und Nickel
      sowie andere Rohstoffe ohne Limit aufkaufte. Als der
      Weltmarkt nervös wurde, sprach die chinesische Regierung
      von eingeleiteten „Bremsmaßnahmen“, die die anderen
      Länder beruhigen sollten.
      f) China beginnt mit der Übernahme von Rohstoff-Unternehmen,
      wie z.B. Noranda/Kanada und Beteiligungen an Firmen aus
      dem Gebiet der kanadischen Ölsande.
      Wo stehen wir heute? Bis zur Stufe 9 haben es die Chinesen gebracht; es
      stehen noch die Aktivitäten der Stufen 10 (in vollem Gange) bis 13 aus. In
      absehbarer Zeit wird China den USA die Rechnung dann präsentieren,
      wenn es sich die besten Voraussetzungen für einen Paradigmen-Wechsel
      geschafft hat.

      Dann aber heißt es: „Fasten your seat belts, ladies and gentlemen“

      Dietmar Siebholz
      Avatar
      schrieb am 10.10.04 08:41:05
      Beitrag Nr. 15 ()
      Avatar
      schrieb am 10.10.04 21:00:30
      Beitrag Nr. 16 ()
      http://nachrichten.boerse.de/anzeige.php3?id=abd5cbb2

      Zitat:


      "...Diese Zusammenhänge bestärken die Ansicht einiger Marktteilnehmer, dass der mehr und mehr hedonistisch geprägte CPI die Inflation sehr viel niedriger einschätzt, als sie tatsächlich ist. Bill Gross weist in seinem Monatskommentar eindrucksvoll auf diesen Effekt hin."
      Avatar
      schrieb am 10.10.04 21:21:41
      Beitrag Nr. 17 ()
      Das "Goldene Zeitalter" kommt unaufhaltsam.

      Wehe dem, wer das verschlaeft.
      Avatar
      schrieb am 20.10.04 21:59:51
      Beitrag Nr. 18 ()
      von Thorsten Polleit

      "Die internationalen Rohstoffpreise haben die höchsten Niveaus seit Beginn der 80er Jahre erklommen. Nicht nur der Konjunkturaufschwung in den USA und Asien treibt ihn in die Höhe. Es sind vor allem auch geopolitische Unsicherheiten und befürchtete systematische Knappheiten des schwarzen Goldes, die sich im Preisauftrieb widerspiegeln. Drohen nun Einkommens- und Beschäftigungsverluste, Geldwertschwund und steigende Zinsen, so wie in den 70er und 80er Jahren, der berüchtigten "Stagflationsphase"?


      Steigende Rohstoffpreise bedeuten einen Rückgang der realen Einkommen: Steigt ihr Preis, muss ein wachsender Teil des Einkommens für ihren Konsum aufgewendet werden. Soll die gleiche Rohstoffmenge eingesetzt werden und bleiben die Einkommen unverändert, ist ein Nachfragerückgang bei anderen Gütern unausweichlich. Die Folge: Das Wirtschaftswachstum und die Beschäftigung gehen zurück. Die Unternehmen müssen sich an die geänderten Umstände anpassen, was aller Erfahrung nach zeitweise zu Produktions- und Arbeitsplatzverlusten führt.


      Die aktuelle Entwicklung auf den Rohstoffmärkten lässt genau das erwarten. Jedoch ist mit Blick auf die Ölpreise zu beachten: Der Anteil der Ölausgaben am Volkseinkommen in den USA wie im Euroraum liegt mit nur noch zwei Prozent auf einem Drittel des Niveaus der siebziger und achtziger Jahre.


      Damals waren es sechs Prozent. Leichte konjunkturelle Bremsspuren werden zwar unvermeidlich sein. Die Volkswirtschaften werden aber nicht in eine Rezession abgleiten.


      Steigende Rohstoff- und insbesondere Ölpreise lösen nun vielfach Inflationsfurcht aus. Doch es sind nicht steigende Ölpreise, die zum Verlust des Geldwertes führen. Unbestritten ist zwar, dass der Ölpreisauftrieb den einen oder anderen Preis für Güter und Dienstleistungen in die Höhe treiben kann. Inflation - der fortgesetzte Anstieg der Preise auf breiter Front - kann aber dadurch nicht entstehen. Inflation hat mittelfristig nur einen Grund: zuviel Geld im Umlauf. Und für das Geldmengenwachstum tragen die Zentralbanken die Verantwortung.


      Besorgnis erregend muss es stimmen, dass die gestiegenen Rohstoffpreise auf ein überaus üppiges Geldangebot treffen. Denn die Notenbanken dies- und jenseits des Atlantiks haben die Geldmengen im Zuge des Konjunkturabschwungs massiv ausgeweitet. Die geschaffene Überschussgeldmenge läuft jetzt Gefahr, sich in steigender Inflation zu übersetzten. Deshalb ist auch absehbar, dass die Preissteigerungsraten im US-Dollar- und Euro-Raum in diesem und im nächsten Jahr mitunter deutlich zunehmen werden.


      In diesem Umfeld ist entscheidend, dass die Notenbanken die aufkeimenden Inflationssorgen beherzt bekämpfen. Aktuell haben die Marktakteure Zweifel daran. Dies signalisieren die steigenden Inflationserwartungen in den Langfristzinsen. Damit die Inflationssorgen der Rentenpapier-Investoren - und damit auch die Kapitalmarktzinsen - gezähmt bleiben, müssen die Notenbanken die Zinsen von den aktuellen Rekordtiefs anheben.


      Steigende Kurzfristzinsen würden die Konjunkturen nicht "abwürgen". Im Gegenteil. Ein vorausschauendes Anheben der Leitzinsen würde dazu helfen, die künftige Geldwertstabilität zu sichern, ohne die stetiges Wirtschaftswachstum nicht möglich ist.


      Inflation ist nämlich mit beträchtlichen Kosten verbunden. Sie führt zu weniger Investitionen, höherer Arbeitslosigkeit und weniger Wohlstand. Bislang dämpfen nur die Rohstoffpreise die Konjunkturen. Es würde teuer zu stehen kommen, sollte sich dies zu einem Stagflationsübel ausweiten.


      Thorsten Polleit ist Chefökonom Barclays Capital, Frankfurt, und Honorarprofessor an der Hochschule für Bankwirtschaft, HfB, Frankfurt.


      Artikel erschienen am 8. Juni 2004"
      Avatar
      schrieb am 21.10.04 12:12:53
      Beitrag Nr. 19 ()
      Donnerstag 21. Oktober 2004, 11:18 Uhr
      Union wirft Rot-Grün bewussten Bruch der Maastricht-Kriterien vor


      Berlin (ddp). Die Union fordert von der Bundesregierung die strikte Einhaltung des europäischen Stabilitäts- und Wachstumsaktes und eine drastische Reduzierung der Neuverschuldung. Nötig sei eine «vorurteilsfreie Prüfung» aller konsumtiven Ausgaben «einschließlich aller Ausgaben für die sozialen Sicherungssysteme», sagte Unions-Fraktionsvize Friedrich Merz (CDU) am Donnerstag im Bundestag in Berlin. Dies betreffe auch die 80 Milliarden Euro für die Rentenversicherung, zudem gehöre das Gesundheitssystem auf den Prüfstand.

      Deutschland verstoße nicht gegen irgendeine Regel der EU, sondern rüttle am Fundament der Eurozone, warnte Merz. Mit dem «bewussten Verstoß» gegen das Defizit-Kriterium seit 2002 betreibe Rot-Grün eine «systematische Aushöhlung» des Maastricht-Vertrages. Merz rügte: «Sie beseitigen die Rechtsgrundlage des europäischen Stabilitäts- und Wachstumspaktes.» Das werde langfristige Auswirkungen auf das Vertrauen der Bürger haben.

      Die Unions-Fraktion wendet sich in einer Vorlage gegen jede Änderung des Stabilitätspaktes und verweist darauf, dass Deutschland im kommenden Jahr bereits zum vierten Mal in Folge das Defizitkriterium zu verletzen drohe. Auch das 60-Prozent-Kriterium werde mit einem Gesamtschuldenstand von etwa 66 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) in diesem Jahr überschritten. In erster Lesung berieten die Abgeordneten zudem einen Gesetzentwurf der FDP-Fraktion, die die Maastrichter Stabilitätskriterien im Grundgesetz festschreiben will. Danach darf das öffentliche Defizit nicht höher als drei Prozent des BIP und der öffentliche Schuldenstand nicht über 60 Prozent des BIP liegen.
      Avatar
      schrieb am 23.10.04 13:52:21
      Beitrag Nr. 20 ()
      #4
      Ist Dolby nicht einer derjenigen, welche ständig die ach so hohen Kapitalerträge der Anleihebesitzer (= der sog. Reichen) beklagen? Wie paßt denn das zu angeblich hoher Inflation und von ihm selbst zugegebenen niedrigen Zinsen???
      :D
      Avatar
      schrieb am 25.10.04 18:27:27
      Beitrag Nr. 21 ()
      Deflation, da bist du:

      "Deutsche Inflation zog im Oktober unerwartet stark an
      [25 Oct 2004 - 16:25]

      Wiesbaden, 25. Okt (Reuters) - Die Rekord-Ölpreise haben im Oktober die deutsche Inflation überraschend kräftig angeheizt.

      Von September auf Oktober erhöhten sich die Verbraucherpreise im Schnitt um 0,3 Prozent und die Jahresteuerungsrate stieg auf 2,1 Prozent von 1,8 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Montag nach vorläufigen Berechnungen auf Basis der Daten aus sechs Bundesländern mitteilte. In den Bundesländern mussten die Menschen vor allem für Heizöl und Benzin deutlich mehr als im September und als vor einem Jahr ausgeben. Dagegen verbilligten sich Lebensmittel, Kleidung und Schuhe in der Regel etwas.

      Vor den ersten Länderdaten hatten von Reuters befragte Analysten lediglich einen monatlichen Anstieg der Preise um 0,1 Prozent und eine Inflationsrate von 1,9 Prozent erwartet <G7OCT> .

      Der für die europäische Geldpolitik maßgebliche harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) legte den Angaben zufolge um 0,3 Prozent zu und lag damit 2,3 Prozent über dem Niveau von Oktober 2003.

      sme/sob "
      Avatar
      schrieb am 26.10.04 05:05:09
      Beitrag Nr. 22 ()
      "9. Oktober 2004, 02:30, Neue Zürcher Zeitung


      Die Desindustrialisierung - ein Gespenst

      Verliert die Schweiz allmählich ihre industrielle Grundlage, wird das Fundament, das die Wirtschaft trägt, brüchig? Fast täglich ist zu hören, dass Industriebetriebe Teile der Produktion nach China verlagern oder Banken Informatik-Arbeiten in Asien erledigen lassen. Rasch kommt dabei die Frage auf, wie die Schweizer Wirtschaft denn eigentlich noch produktiv sein und die Leute beschäftigen soll, wenn mit der Zeit fast alles, was mit Produktion und Industrie zusammenhängt, ins Ausland abwandert. Wie in allen reiferen Industrieländern hat unter dem Titel «Desindustrialisierung» eine intensive Debatte über diesen Aspekt der Globalisierung eingesetzt. Wenn Schweizer Politiker gar von einer «schleichenden Desindustrialisierung» sprechen, bringen sie damit zum Ausdruck, dass ihnen diese Entwicklung nicht ganz geheuer ist; und wahrscheinlich sind sie nicht in schlechter Gesellschaft.

      Es hat Aufsehen erregt, dass der amerikanische Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Samuelson vor kurzem in einem Artikel im «Journal of Economic Perspectives» die Frage nach dem Sinn des Freihandels, eines der wichtigsten Pfeiler der Ökonomie, aufgeworfen hat. Er widersprach der Meinung «prominenter und kompetenter Mainstream- Ökonomen», wonach ein Land von offenen Grenzen zwingend profitiere. Wenn beispielsweise China massive Produktivitätsvorteile ausspiele, könne sich der freie Austausch für die USA insgesamt schädlich auswirken. Samuelson sprach sich zwar nicht explizit für Protektionismus aus, aber in einer durch Offshoring und Desindustrialisierung verunsicherten Öffentlichkeit fand sein Artikel gute Aufnahme. Die Öffnung Chinas, die niedrigen Kosten und wachsenden Märkte in Schwellenländern ziehen die Industrie aus der Alten Welt so stark an, dass in den Industrieländern Koalitionen von Verlierern auf Gegenmassnahmen sinnen.

      Nervöse Signale sind auch in Europa hörbar, wo offene Aussengrenzen und internationale Arbeitsteilung ohnehin nicht immer beliebt sind. In der EU stehen die Themen Desindustrialisierung und Industriepolitik weit oben auf der Traktandenliste, wenn auch betont wird, dass man marktorientierte Ansätze im Auge habe. Aus Sicht der EU-Kommission gibt es keine Anzeichen einer Desindustrialisierung, also keine absolute Abnahme von Beschäftigung und Output - dennoch will man der Industrie helfen, die langfristige Strukturanpassung an Globalisierung, EU-Erweiterung und Übergang zur Wissensgesellschaft zu bewältigen. Eine sektorspezifische Wirtschaftspolitik mit dem Ziel, zukunftsträchtige Branchen zu fördern, gilt in Brüssel als sinnvoll."
      Avatar
      schrieb am 26.10.04 05:06:26
      Beitrag Nr. 23 ()
      Quelle für #22: http://www.chinaintern.de/
      Avatar
      schrieb am 26.10.04 14:29:14
      Beitrag Nr. 24 ()
      Dienstag, 26. Oktober 2004

      Dollar versus Euro

      von J. Christoph Amberger in Baltimore

      Im Jahr 2000 steckten in Lissabon die Eurokraten ihre Köpfe zusammen, um herauszuhämmern, was sie im nächsten Jahrzehnt erreichen wollten.

      Mangelnden Ehrgeiz kann man ihnen nicht vorwerfen. Denn immerhin entschieden sie, dass sie die USA wirtschaftlich bis 2010 überholen wollten.

      4 Jahre später erklärte Romani Prodi, Präsident der EU-Kommission, dass die EU von diesem Ziel weiter entfernt ist als im Jahr 2000.

      "Wenn wir die Haltung der nationalen Regierungen der Union nicht ändern, dann werden wir die Ziele der Agenda von Lissabon verfehlen", so Prodi. "Die richtigen Ziele sind die, die wir in der Agenda von Lissabon festgehalten haben. Das war kein Traum. Das war realistisch, als es geschrieben wurde, aber wenn man sich den Konsequenzen nicht stellt und die Instrumente zum Erreichen dieser Ziele nicht akzeptiert, dann wird man die Ziele nicht erreichen."

      Wie schlecht ist das? Nun, die 4 größten Volkswirtschaften der EU haben die Schuldengrenzen, die der Vertrag von Maastricht vorgibt, überschritten. 4 Jahre in Folge, ohne Strafe. (Gemessen als Anteil am Bruttoinlandsprodukt liegt die Neuverschuldung in Deutschland und Frankreich in derselben Größenordnung wie das US-Haushaltsdefizit). Die Arbeitslosenquote liegt in der EU bei durchschnittlich 9 %, und das Wirtschaftswachstum ist bestenfalls mager. Die Binnennachfrage lahmt, die Steuereinnahmen stagnieren, und die Exporte sind kurz davor, durch die Euro-Blase stranguliert zu werden.

      Wenn Vernunft die Marktbewegungen diktieren würde, dann würde niemand auf den Devisenmärkten den Euro kaufen wollen. Aber da die Vernunft wenig mit den Märkten zu tun hat, muss man jetzt rund 1,28 Dollar für einen Euro bezahlen ...
      Avatar
      schrieb am 28.10.04 18:47:34
      Beitrag Nr. 25 ()
      Aus: http://www.goldseiten-forum.de/thread.php?threadid=1105&sid=

      "die Hyperinflation in den 1920er bis Anfang der 1930er Jahre allein mit den Kriegsreparationen zu erklären, beschreibt das damalige Problem sehr unvollständig und blendet entscheidende Aspekte, die für die damalige Katastrophe verantwortlich waren, völlig aus.

      Zunächst: Nicht die Tatsache an sich, dass Deutschland hohe Reparationszahlungen leisten sollte, war für den endgültigen Zusammenbruch des Systems verantwortlich, sondern vielmehr die Forderung der Sieger, die Reparationen in GOLD zu zahlen (statt mit Warenlieferungen). Darüber hinaus aber gab es eine Vielzahl andererer und wesentlich bedeutenderer Gründe, warum der Goldstandard Anfang der 1930er Jahre zusammenbrach.

      Um die entscheidenden Ursachen zu verstehen, die zur damaligen Katastrophe führten, hier zunächst ein paar Worte zur Theorie des internationalen Goldstandards: Wenn damals die Preise in einem Land zu stark stiegen, dann wurde die Handelsbilanz dieses Landes passiv und das Land sah sich einem Abfluss von Gold gegenüber; dadurch wurde Druck auf die Preise ausgeübt, der ausreichte, um das Gleichgewicht der Preise wieder herzustellen. Andererseits stiegen die Preise in Ländern mit verhältnismässig großer Goldeinfuhr, wodurch aber gleichzeitig auch der Goldeinfuhr entgegengewirkt wurde. Auf diese Weise förderte der Goldtstandard die allgemeine Stabilisierung, indem er sowohl für eine angemessene Angleichung der Preise der verschiedenen Länder und für eine vernünftige Verteilung der Goldvorräte sorgte.

      Doch einige Länder, insbesondere die USA, Großbritannien und Frankreich, hielten sich nicht an die Spielregeln dieses System und behinderten die für den Goldstandard so wichtige Ausgewogenheit bei der Verteilung des Goldes. Aus "Sicherheitsgründen" hielten ihre Zentralbanken viel größere Goldreserven als gesetzlich vorgesehen war; sie waren daher in der Lage, Gold sowohl ein- wie auch auszuführen, OHNE dass diese Goldbewegungen den Geldumlauf eines Landes oder sein inneres Preisniveau beeinflussten. Sie setzten ihre Goldreserven über die Zentralbanken als politische Waffe ein, mit der Folge, dass "die Währung zu einer `manipulierten Währung` wurde" (Gustav Cassel).

      Die damaligen Gläubigerländer Deutschlands hatten also unverhältnismäßig große Goldvorräte aus höchst egoistischen Gründen angesammelt, um mit ihnen politischen Druck ausüben zu können, ohne zu erkennen, dass diese Politik zu einem Bumerang für ihre eigenen Wirtschaften werden könnte.

      Man muss wissen, dass die Gold-Delegation des Völkerbundes 1929/30 von einer Verknappung des damaligen Währungsmetalles Gold ausging. Man prognostizierte damals einen dramatischen Rückgang der Goldproduktion vor allem in Südafrika bis zum Jahre 1940. Diese Verknappung des Goldangebots aber würde die wirtschaftliche Entwicklung hemmen, befürchtete man. Durch die Anhäufung von unverhältnismäig großen Goldreserven in den oben genannten Ländern aber wurde die Verknappung des Währungsmetalls noch wesentlich beschleunigt. Das angehäufte Gold war sterilisiert. Da der wesentliche Teil der Goldreserven der Welt stillgelegt war, war Deflation die zwangsläufige Folge.

      Gleichzeitig breitete sich bei den oben genannten Zentralbanken die Tendenz aus, auch private Goldhorte mit mit mehr oder weniger starken Druckmitteln an sich zu ziehen, bevor sich schließlich ab 1933/34 insbesondere die Roosevelt-Administration dadurch auszeichnete, bis 1940 Goldreserven in bis dahin nie dagewesenem Umfang anzuhäufen. Die USA wurden zum "Donald Duck" der Welt und konnten mit dem Abkommen von Bretton Woods im Jahre 1944 den Eindruck erwecken, als seien Dollar und Gold identisch. Der Dollar profitierte also vom Vertrauen in das Gold. Nur deshalb konnten die USA nach dem Zweiten Weltkrieg den Dollar als globalen Hegemon anstelle des Goldes etablieren, mit dem Vorteil für sie, fortan nur noch die Dollar-Druckpressen anwerfen zu müssen. Seitdem wird mit dem Greenback unaufhörlich billiges "Fiat Money" produziert - bis diese Blase eben platzt und die Weltwirtschaft zusammenbricht.

      Eine ähnliche Politik haben die USA bereits in den Jahren 1934 bis 1936
      mit ihrer Silberankaufpolitik gegenüber China praktiziert. Sie führte zum Zusammenbruch der Wirtschaft und des Währungssystems in China, so dass sich Roosevelt als Retter aufspielen und dort einen Currency Exchange Standard etablieren konnte, der faktisch ein Dollar Exchange Standard war. Nur machte damals der japanische-chinesische Krieg (ab 1937) den Amerikanern zunächst einen Strich durch die Rechnung. Die China-Strategie aber erfuhr dann 1944 in Bretton Woods eine Neuauflage - und inzwischen dominiert der inzwischen röchelnde Dollar auch wieder China.

      Fazit: Seit dem Zusammenbruch des Goldstandards, der wesentlich durch die Goldakkumulation der USA herbeigeführt wurde, verfolgt Washington - ähnlich wie in anderen politischen Bereichen - ganz offensichtlich eine Strategie, die auf eine unangefochtene Hegemonie zu Lasten der übrigen Welt hinausläuft. Gleichzeitig kontrollieren die USA zusammen mit einigen Vasallenstaaten inzwischen die wichtigsten Goldproduktionsstätten der Welt entweder direkt oder indirekt. Sie könnten damit theoretisch nach einem Crash - mit dem sich die USA auf einen schlag entschulden könnten - einen neuen und diesmal wieder Gold gedeckten Dollar aus dem Hut zaubern.

      Gruss

      Maxim"
      Avatar
      schrieb am 30.10.04 22:47:02
      Beitrag Nr. 26 ()


      http://nachrichten.boerse.de/anzeige.php3?id=cc209127

      "Fazit

      Ein Blick in die Statistik genügt also, um den großen Unterschied im Sentiment zwischen europäischen und amerikanischen Investoren grundsätzlich zu erklären. In den letzten drei Jahren hat ein US-Anleger eine erheblich bessere Wertentwicklung als ein Europäer erzielt. Wen wundert es angesichts solcher Zahlen dann noch, dass amerikanische Aktionäre die extrem schlechte Stimmung unter deutschen Anlegern nicht so recht teilen mögen.

      Fragen zum Beitrag beantworte ich gerne per eMail an feedback@gruener-vm.de

      Thomas Grüner



      29.10.2004"
      Avatar
      schrieb am 01.11.04 21:34:58
      Beitrag Nr. 27 ()
      Aus: http://nachrichten.boerse.de/anzeige.php3?id=cc7e367e

      "Historisch gesehen beginnen Rezessionen zwischen 1 und 8 Monaten nach einem initialen Ölpreisanstieg. Der 47prozentige Zuwachs von Juli bis Oktober 2004 ist unserer Meinung nach groß genug, um als Abkühlungstrigger gelten zu können. Wir gehen davon aus, dass diese Abkühlung irgendwann zwischen November 2004 und Mai 2005 zur Entfaltung gelangt. Dieser Denkansatz wird durch die gegenwärtig fallenden Preise für Basismetalle (z.B. Kupfer) bestätigt.

      Wir erwarten, dass die Fed die sich anbahnende Rezession mit allen Mitteln bekämpfen wird. Und dies wird der Auslöser einer galoppierenden Inflation sein, die ab Mitte/Ende 2005 zum Tragen kommen könnte. Die Instabilität der Weltwirtschaft verstärkt sich, und damit auch deren Schwankungen.

      Robert Rethfeld"
      Avatar
      schrieb am 08.11.04 06:20:52
      Beitrag Nr. 28 ()
      "Pro Kopf-Verschuldung der Haushalte übertrifft die in den USA
      02.11.2004 Zum ersten Mal ist laut offiziellen Zahlen die Verschuldung der privaten Haushalte in der Hauptstadt Peking im Vergleich zum verfügbaren Einkommen auf 122 % gestiegen. Damit

      übersteigt die Rate die der US-Bürger im Jahre 2003, die mit 115 % angegeben wurde."

      http://www.chinaintern.de/
      Avatar
      schrieb am 08.11.04 08:05:33
      Beitrag Nr. 29 ()
      Ist das auch keine Ente? Ich denke, die Sparquote ist in China traditionell sehr hoch?
      Gruß, Algol (Skeptiker)
      Avatar
      schrieb am 08.11.04 08:12:50
      Beitrag Nr. 30 ()
      Das kann ich dir nicht beantworten.
      Bin nicht der Herausgeber... :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 08.11.04 08:28:50
      Beitrag Nr. 31 ()
      Aus eine andere Quelle:

      "Problem private Verschuldung

      Allerdings: Der vernünftige Umgang mit Geld gelingt nicht jedem. Nicht alle bringen die Einnahmen in Einklang mit den Ausgaben. Die Kreditaufnahme steigt daher kräftig. 30 Prozent der jungen Shanghaier sollen verschuldet sein. Irgendwann werden auch sie ihre Konsumlust zügeln müssen. Die private Verschuldung ist jedoch nur eine von mehreren Fehlentwicklungen des rasanten Wachstums, die bei China und Asien-Investoren rund um den Globus Bedenken auslöst. Mit wachsender Besorgnis sehen sie die Gefahren einer generellen Konjunkturüberhitzung."

      http://www.fundresearch.de/berichte/berichte_detail.asp?beri…
      Avatar
      schrieb am 08.11.04 08:33:19
      Beitrag Nr. 32 ()
      "Die USA kann Ihrer Meinung nach nicht mithalten?
      In den USA wächst vor allem die Verschuldung. Der Konsum wurde durch Kredite künstlich ausgeweitet. Steigen die Zinsen, wird dies den Konsum stark drosseln. Hinzu kommt, dass weniger Investitionen nach Amerika fliessen und die Produktion nach Asien verlagert wird. Der Reichtum wird sich daher von West nach Ost verschieben. Längerfristig werden entweder die asiatischen Währungen an Wert zulegen oder Vermögenswerte wie Aktien und Immobilien steigen.

      Das heisst, man kann mit Investitionen in Asien im Moment nichts falsch machen?
      Das habe ich nicht gesagt, ich sehe durchaus Risiken. China hatte in den ersten Monaten dieses Jahres erstmals ein Handelsbilanzdefizit, daher kommt eine Aufwertung des Yuan zur Zeit kaum in Frage. Zudem sehe ich das Risiko der Überhitzung: Letztes Jahr wuchs die chinesische Wirtschaft um zehn Prozent. Fällt sie nun auf fünf Prozent zurück, so fühlt sich das trotz Wachstum wie eine Rezession an."

      Lesenswert:

      http://emagazine.credit-suisse.com/article/index.cfm?fuseact…
      Avatar
      schrieb am 08.11.04 09:43:20
      Beitrag Nr. 33 ()
      "Goldpreis in ungeahnter Höhe - In China fällt bald mehr als nur ein Sack Reis um
      Donnerstag, 21. Oktober 2004

      Chinas Währungsreserven schwellen seit einem Jahr auch offiziell weiter und immer schneller an, denn die chinesischen Staatsbanken können oder wollen diese Aufgabe nicht weiter tragen.


      Währungsmanipulation in China nicht von Dauer

      Winzigste Ursachen können gigantische Auswirkungen nach sich ziehen. So lautet die Aussage der Chaostheorie, die Anwendung bei der Meteorologie findet oder zu Untersuchungen der Plattentektonik herangezogen wird. Fällt, als geringe Ursache, zum Beispiel in China ein Sack Reis um, kann dies theoretisch unvorhersehbare und sogar eklatante Auswirkungen nach sich ziehen. Relativ geringe Beachtung findet derzeit die Währungsmanipulation Chinas. Anstatt dabei von einem vernachlässigbaren Vorkommnis zu sprechen, gehen wir von einer massiven Einflussnahme aus. Ganz ohne die Chaostheorie werden kausale Zusammenhänge immer deutlicher. Die Auswirkungen sind vorhersehbar, wenn auch nicht exakt terminierbar, und werden nicht nur möglicherweise, sondern definitiv dramatisch sein. Der Frankfurter Finance Newsletter revidiert hiermit seine bisherigen Aussagen über China. Dies ist keine gewöhnliche meteorologische Niederschlagsvorhersage, sondern eine Erdbebenwarnung.

      Volkswirtschaften der USA und China "driften" auseinander

      In China ist das Wirtschaftswunder unverkennbar. Mit Wachstumsraten von jährlich um die 10 % schreitet das Land in rasender Geschwindigkeit voran. Recht absurd klingen die Äußerungen bezüglich der überhitzten Wirtschaft. Während in anderen Ländern Wirtschaftsexperten niedrige Wachstumsraten fürchten, ängstigt man sich in China dagegen vor weiter hohem Wachstum. China versucht mit allerlei Einzelmaßnahmen das Wachstum zu dämpfen, denn die für die überschießende Wirtschaft ursächliche Konstellation einer unterbewerteten Währung will dort, trotz aller Rhetorik, niemand ernsthaft angehen. Warum reguliert sich die heiß gelaufene chinesische Wirtschaft nicht selbst? Eine staatliche Intervention zieht weitere staatliche Eingriffe nach sich, um die Nebenwirkungen zu bekämpfen. Dies liegt in der Natur einer dirigistischen Wirtschaftspolitik. Der Yuan ist an den US-Dollar gekoppelt, und das schon seit 10 Jahren in einer engsten Bandbreite. Dies ist nur durch den Kauf von USD durch die chinesische Regierung bzw. die chinesische Notenbank möglich. Dass sich feste Wechselkurse in der Vergangenheit bewährt hätten, ist eine Mär. Nur bei einer gemeinsamen Währungspolitik wird dies dauerhaft funktionieren, aber selbst dann können Probleme auftreten. China und die USA driften wirtschaftlich immer weiter auseinander. Chinas Währungsreserven werden nun auch offiziell weiter und immer schneller anschwellen, denn die Staatsbanken können oder wollen diese Aufgabe nicht weiter tragen und die wahren Ausmaße der US-Währungskäufe vor der Öffentlichkeit verbergen. Dies zeigen die in immer rasanterem Tempo ansteigenden offiziell ausgewiesenen Währungsreserven in China. Entsprechende weitere statistische Veröffentlichungen Chinas könnten bald für Aufsehen sorgen.

      Chinesische Staatsverschuldung weit höher als offiziell angegeben

      Die Bankschulden von Firmen und privaten Haushalten belaufen sich in China auf 142 % des Bruttosozialproduktes. In anderen Ländern liegt diese Quote weit darunter. Selbst in den allzu kreditfreudigen USA beträgt das Verhältnis der Bankschulden von Firmen und Privathaushalten zum Bruttosozialprodukt nur 70 %. Die chinesische Wirtschaft steht auf tönernen Füßen. Den offiziellen statistischen Verlautbarungen Chinas muss großes Misstrauen entgegen gebracht werden. Im Land des Lächelns betrug die Staatsverschuldung gegenüber dem Bruttosozialprodukt im Jahr 2003 offiziell angeblich nur 30,1 %. Die Verschuldungsquote auf breiter Basis gerechnet betrug jedoch wahrscheinlich nahe oder über 100 %. Eine sich selbst tragende wirtschaftliche Aufwärtsbewegung müsste den Staatshaushalt stützen, gerade wenn es sich um derartig hohe Wachstumszahlen handelt. Das Gegenteil ist der Fall. Die Verschuldungspolitik Chinas trägt zur überbordenden Entwicklung bei.

      Die Misere kristallisiert sich an den Staatsbanken und Staatsbetrieben. Banken vergeben auf Druck der Zentralregierung massenhaft mehr als fragwürdige Kredite an staatliche Wirtschaftsunternehmen, die gerade im Zusammenhang mit deren Ineffizienz Arbeitgeber sehr vieler Menschen sind. Um die Situation der Staatsbanken zu verschleiern wurden Vermögensgesellschaften gegründet, in die die Schulden weiter ausgelagert werden, um die Statistik der vermehrt in der Kritik stehenden Staatsbanken zu schönen. Wahrscheinlich können 40 % der durch Staatsbanken vergebenen Kredite niemals zurückbezahlt werden. Die Schulden der beschäftigungssichernden Staatsbetriebe fallen letztendlich auf die Zentralregierung zurück. Offizielle Zahlen sind rar. Aber bereits vor einigen Jahren wurde festgestellt, dass nur ein Drittel dieser staatlichen Betriebe rentabel arbeiten.

      Blinde China-Euphorie

      Um sich einerseits nicht den Ruf eines zweifelhaften Crash-Propheten einzuhandeln, sei an dieser Stelle zum Beispiel an die Aussagen des Morgan Stanley Chef-Volkswirts Stephen Roach ("China: Determined to slow") oder eines Asienexperten wie Dr. Ramkishen Raja ("China`s reserve pile and credit boom") verwiesen. Und um sich andererseits nicht der Vermutung auszusetzen, hier handele sich es um eine geläufige Untergangsthese, sei an die Masse der china-euphorischen Veröffentlichungen, Sonderbeilagen und Sonderhefte deutscher Wirtschaftsverlage erinnert, die den Blick auf die zu Grunde liegenden Gegebenheiten in China nicht gerade vereinfachen. Nach wirklich tiefer gehenden kritischen Tönen zum Thema der chinesischen Wirtschaftspolitik sucht man dort vergeblich.

      Rettender Hafen Gold

      In was aber sollen Investoren ihr Geld investieren? In einen sowohl in den USA als auch trotz massiven Baubooms in China offensichtlich überhitzten Immobilienmarkt? In einen nach der Währungskorrektur aufgewerteten Yuan? In einen dann inflationären und sich verbilligenden USD?
      Durch die sich für die meisten US-Betriebe verteuernden Vorleistungen in China werden die Preise vieler US-Waren von einer USD-Abwertung zunächst gar nicht profitieren können. Wir meinen, das meist in USD gehandelte Gold könnte als Wertaufbewahrungsfunktion eine erstaunliche Sog-Wirkung entfalten und daher im Preis stark ansteigen, sowohl durch Goldkäufe in China als auch in den USA. Als Aktienanleger könnten daher nicht gegen Goldpreisschwankungen abgesicherte Goldminenunternehmen besonders hohe Renditen abwerfen. Die Tendenz neuerer Goldpreissteigerungen haben wir kurzzeitig mit der Präsenz Chinas beim G7-Wirtschaftsgipfel erkennen können.

      Die Goldeuphorie dürfte in Euroland ebenfalls stattfinden, vielleicht aber nicht so stark ausgeprägt. Denn ob der Goldpreis in Euro auch in dem Maße anziehen wird, kann bezweifelt werden. Mit einer Abschwächung des USD rückt der Euro ins Blickfeld - die Abwertung des USD gegenüber den Yuan wird den Euro weiter aufwerten. Ein in Euro ausgedrückter Goldpreis wird dann relativiert.




      Jürgen Felger
      Chefredaktion
      www.frankfurterfinance.de"
      Avatar
      schrieb am 17.11.04 13:36:47
      Beitrag Nr. 34 ()
      "Starker Euro und Ölpreis gefährden das Wachstum

      Der Aufschwung kommt nach Ansicht der fünf Weisen nicht in Fahrt: In ihrem Jahresgutachten erwarten sie für 2005 ein schwächeres Wachstum, einen erneuten Bruch des Stabilitätspaktes und eine Arbeitslosenquote über zehn Prozent. Kanzler Schröder und Wirtschaftsminister Clement kritisieren die Zahlen als zu pessimistisch.

      Berlin - Der kurz "Fünf Weise" genannte Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung bezeichnet den starken Euro und die hohen Ölpreise als größte Risiken für die Konjunktur. Für 2004 rechnen die Professoren zwar nach wie vor mit einer Zunahme des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 1,8 Prozent - damit liegen sie auf derselben Linie wie die Bundesregierung. - das liegt deutlich unter der Regierungsprognose von 1,7 Prozent. Die Arbeitslosigkeit bewege sich weiter auf hohem Niveau, die Erwerbslosenquote werde 2005 bei 10,5 Prozent stagnieren. Bundeskanzler Gerhard Schröder nahm das Gutachten am Vormittag in Berlin in Empfang.

      Die "Wirtschaftsweisen" verwiesen zwar darauf, dass bei Berücksichtigung der geringeren Zahl von Arbeitstagen im nächsten Jahr das Tempo der Konjunkturerholung beibehalten werde. Dennoch wachse die deutsche Wirtschaft langsamer als der Durchschnitt der zwölf Länder der Euro-Zone.

      "Im Monatsvergleich
      wurde beim (HVPI) – bedingt vor allem durch erneut gestiegene Energiepreise –
      ein Plus von 0,3 % verzeichnet. In der Jahresrate ergab sich ein Wert von 2,4 % . Damit
      wurde die erste Schätzung von Eurostat leicht nach unten revidiert. Eine höhere Inflationsrate
      gab es – mit Ausnahme des Mai – zuletzt zum Jahresbeginn 2002. Damals sorgten
      neben der Einführung des Euro vor allem witterungsbedingte Ernteausfälle in Südeuropa
      dafür, daß die Teuerung in der Eurozone kräftig anzog. In der Vergangenheit waren
      exogene Effekte immer wieder für kräftige Preisschübe verantwortlich. Für die Notenbank ist
      in diesem Zusammenhang die Entwicklung der Inflationserwartungen von besonderer
      Bedeutung. Bisher lassen sich hier noch keine beunruhigenden Tendenzen feststellen. Die
      Gefahr von Zweitrundeneffekten steigt aber um so stärker, je länger das Preisniveau über
      der Zielmarke der EZB notiert. Die Notenbank, die für die Gewährleistung der Preisstabilität
      verantwortlich ist, strebt dabei eine Inflation von „unter, aber nahe 2 %“ an.
      Wir rechnen für das kommende Jahr mit einer durchschnittlichen Inflationsrate von 1,7 %.
      Auch die EZB geht weiter davon aus, daß sich der Preisanstieg tendenziell abschwächen
      wird. Dabei rechnet die Notenbank im Verlauf des Jahres 2005 mit einer Rückkehr des HVPI
      unter die Marke von 2 %. Dies eröffnet dem geldpolitischen Gremium die Möglichkeit, weiter
      am aktuellen Leitzinsniveau festzuhalten."

      Inflation > Wachstum.
      Avatar
      schrieb am 27.11.04 08:50:49
      Beitrag Nr. 35 ()
      Avatar
      schrieb am 28.11.04 13:04:07
      Beitrag Nr. 36 ()
      Inflation im Deutschen Reich 1919-1923


      Passiert heute dasselbe mit dem Dollar???
      Avatar
      schrieb am 30.11.04 07:45:52
      Beitrag Nr. 37 ()
      http://nachrichten.boerse.de/anzeige.php3?id=d46f7f00

      Axel Retz

      Trotz Push-Up-BHs

      PISA II macht Jugend platt

      Deutschlands schöne Jugend mischt auch nach der Mitte Dezember zur Veröffentlichung anstehenden PISA-Studie II wieder "nicht ganz vorne" mit, und liegt nun etwa gleichauf mit Polen. Mit Polen, Sie haben richtig gelesen. Denn hinter Busenstütze, String-Tanga, Lippen-Piercing, gegelten Igelfrisuren und aufgespritztem Sixpack kommt ein Viertel der heute Fünfzehnjährigen mit dem mathematischen Wissen eines Grundschulabgängers daher, während einfachste Texte entweder gar nicht gelesen oder aber nicht erfasst werden können.

      Das ist arg. Denn gerade in den von nur kurzer Sonnenscheindauer begleiteten Wintermonaten könnte allein das Überfliegen der Tageszeitung wirksam jeder juvenilen Depression vorbeugen, die so oft den pubertären Höhenflug in einen Kamikazekurs ins Stimmungstief abstürzen lässt. Wenn die Kids nur lesen könnten!

      Zu köstlich etwa das Statement nach dem am vorvergangenen Sonntag zu Ende gegangenen G20-Treffen. Die Ölproduzenten, so heißt es dort, müssten sich um wesentlich mehr Energieeffizienz kümmern. Die Ölproduzenten? Aha! Nicht schlecht. Den Schenkelklopfer schlechthin steuerte allerdings der amerikanische Notenbankpräsident bei, der in am 22. Des Monats wissen ließ, dass das ausufernde Doppeldefizit der USA potentiell dazu führen könne, dass die derzeitigen Finanziers des Schuldenexzesses der USA ihre Position einmal überdenken könnten. Aber war es nicht gerade Alan Greenspan, der ...? Ja, das war er! Gegen derartige Kaliber kommt ein kleiner Arbeitsmarktschönredner wie Superminister Wolfgang Clement einfach nicht an, auch wenn ihm sicherlich ein Sonderpreis für die vielleicht hartnäckigste Realitätsverkennung zustünde. Kanzler Schröder, wegen der ausbleibenden angekündigten Beitragssenkungen der Krankenkassen jetzt "Einzelgespräche" mit den Kassenvertretern ankündigend, verliert hingegen mehr und mehr an Erheiterungspotential, zumal seine Reformen trotz aller Ecken und Kanten erfreulicherweise an Akzeptanz gewinnen. Denn dass es gerade das Gesetzeskorsett der Bundesregierung und ihre eigene Aufsichtsbehörde sind, die beitragssenkungswilligen Kassen die Zustimmung verweigern, wissen mittlerweile selbst Legastheniker.

      Die Dreistigkeit, mit der in den genannten Beispielen die Wirklichkeit entweder völlig auf den Kopf gestellt wird und/oder die Verantwortlichkeiten schamlos abgewälzt oder in so genannte Sachzwänge transformiert werden, ist in den vergangenen Jahren regelrecht aus dem Ruder gelaufen. Hauptsächlich wohl deswegen, weil eine auf reinen Informations-Konsum getrimmte Gesellschaft weniger an Wahrheit als an Unterhaltungswert interessiert ist, was allemal dann gilt, wenn die Wahrheit unangenehm ist.

      Uniformes Denken, das auch durch offensichtlich theaterreif absurde offizielle Statements nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen ist, ist ein Eldorado für all diejenigen, die den Status quo gerne zementieren oder noch zu ihren Gunsten ausbauen möchten. Zwei prominente Beispiele hierfür liefern die, zumindest aufgrund der ihnen zur Verfügung stehenden Waffenarsenale, mächtigsten Männer der Welt, George W. Bush und Vladimir Putin. Während der eine, bestärkt durch seine in der Bevölkerung weitgehend kritiklos hingenommene Antiterrorpolitik, mit den "patriot acts" I und II beispiellose Eingriffe in die Rechte der eigenen Landsleute durchsetzte, trumpfte Putin zuletzt mit der Ankündigung einer neuen Atomwaffe auf, die in einer Stunde US-Großstädte wie New York erreichen und vom US-Abwehrschild kaum aufgespürt werden könne. Stoßrichtung der neuen Raketengeneration vom Typ Topol M soll, so Putin, der internationale Terrorismus sein. Auch das bedarf angesichts des amerikanischen Desasters im Irak kaum einer weiteren Kommentierung, ebenso wie das am Ölkonzern Yukos statuierte Exempel, dem vermutlich weitere folgen werden

      Sie wissen, dass ich mich mit Leib und Seele der technischen Analyse verpflichtet fühle. Aber ohne Frage spielt sich diese Analyse, die auch alle Exzesse der Börsen so hervorragend einfängt, immer vor der Kulisse der Fundamentals ab. Und auf Dauer holt die Wirklichkeit immer auch all ihre verbogenen und erlogenen Darstellungen ein. In der Politik, der Wirtschaft, in persönlichen Beziehungen, im Arbeitsleben. Wie sehen diese Wirklichkeiten für die Börsen 2005 aus?

      Gewinne auf Rekordkurs!

      Was die deutsche Wirtschaft betrifft, halten sich der Aufschwung der Gewinnentwicklung und das ihn begleitende Jammern die Waage. Der Anteil der Unternehmensgewinne am in diesem Jahr erwirtschafteten Bruttonationaleinkommen stellte sich, ausgehend von den vorliegenden Zahlen für das zweite Quartal, auf 30,9 Prozent. Das, so die Bundesbank, ist der höchste Wert seit 1991, wobei die Financial Times Deutschland sogar vom besten Wert seit 33 Jahren ausgeht. Erzielt werden die Gewinne zunehmend durch die Verlagerung von Arbeitsplätzen in Niedriglohnländer, was für die deutsche Arbeitnehmerschaft schwierig ist und auch ihre Chancen zur Durchsetzung von die Binnennachfrage ankurbelnden Lohnsteigerungen schmälert, Aktionäre aber frohlocken lassen müsste. Denn hier zählt nicht das "Wo" der erzielten Gewinne, sondern nur ihre Höhe! Ein sicher trauriges Faktum, was in einer globalisierten Welt aber nicht mehr anders sein kann. Nur: Der schwache Dollar, der nach einer jetzt überfälligen Zwischenerholung sein Waterloo erst noch vor sich haben dürfte, macht deutsche Aktien für internationales Kapital zu einer ernst zu nehmenden Alternative. Eine Abkopplung von der Wall Street, charttechnisch bis jetzt noch nicht greifbar, gewinnt daher für 2005 an Wahrscheinlichkeit!

      US-Dollar: 2005/2006 einbruchsgefährdet!

      Der Greenback, nach den US-Präsidentschaftswahlen auch von Finanzminister und Notenbankchef für potentiell noch weiter nachgebend erklärt, wird jedoch mehr und mehr zum Damoklesschwert. Einfach, weil viele deutsche Unternehmen, und das gilt nicht nur für die kleinen, noch viel zu unerfahren im Hedgen von Währungsrisiken sind. Ein Risiko, dass in China jetzt schon populärer geworden zu sein scheint als hierzulande. Wir gehen, wie bereits in der letzten Kolumne geschrieben, auf Sicht der kommenden beiden Jahre davon aus, dass sich der Dollar gegenüber dem Euro dritteln kann. Nicht weil hierzulande die Haushaltsdefizite merklich niedriger lägen als in den USA. Das tun sie nicht. Zieht man die Tendenzen zum Verkauf des letzten Tafelsilbers durch die Bundesregierung mit ins Kalkül, sieht es diesbezüglich hierzulande eher schlimmer aus als in den Staaten. Wirtschaftswunderland China, oder auch Indien und Russland, stehen ebenfalls nicht besser da. Aber, und das macht hier den "kleinen Unterschied" aus, nur die USA leisten es sich ganz bewusst, sich ihren staatlichen und privaten Überkonsum, ihre Rüstung, ihre Kriege etc. vom Ausland finanzieren zu lassen, und die Geldgeber dann mit der Killerkombination aus Minizins und Dollarschwäche abzustrafen. Dass die US-Bonds vor diesem Hintergrund noch nicht auf Junk-Standard abgesunken sind, ist eine Farce, die sich irgend wann einmal rächen wird.

      Wo werden die Chancen also liegen? Im Gold? Dessen gesamten bislang geschürften Gegenwert haben die USA derzeit als Schulden weit übertroffen. Aber ist das ein Argument für Goldkäufe? Oder ist es ein Argument für US-Aktien, dass sich die Staaten über den schwachen Dollar quasi durch die Hintertüre ihrer Schulden entledigen? Im Mittel haben US-Aktien, dollarbereinigt, europäischen Anlegern in diesem Jahr ein Minus von rund vier Prozent gebracht. Die Waage zwischen möglichen Kursgewinnen der Aktien und Wechselkursschwankungen bleibt hier wichtigste Stellgröße.

      Wo investieren? 2005 dürfte eines der schwierigsten Börsenjahre seit 1978 überhaupt werden!

      Wichtig daher auch allererst ist das Wissen, wo Sie keineswegs dabei sein sollten! Aber auch, wo Sie risikobewusst mit maximalem Hebel und minimalem Kapitaleinsatz und damit mit einem soliden Chance/Risiko-Verhältnis Geld verdienen können.

      Vor allem aber geht es darum, wo die neuen Trends für 2005 entstehen. Als ich im Mai des vergangenen Jahres im KAPITALSCHUTZ-REPORT den Niedergang des Dollars und den Aufstieg vor allem des Schweizer Franken prognostizierte, bekam ich böse Mails. So wie ich sie meistens bekomme, wenn ich die Federal Reserve kristisiere, die gemeinsam mit George W. als Erfüllungsgehilfen des Niedergangs der US-Währung auftreten. Heute haben Sie in den damals empfohlenen Engagements fette Gewinne von mehreren Hundert Prozent, die jetzt (noch) nicht realisiert werden sollten! Denn noch ist der Trend hier OK.

      Neue, nicht minder starke Trends befinden sich noch in der Pipeline. Aber hier geht es jetzt nur noch um die Frage, wann der Schalter umgelegt wird. Wobei Sie bitte nicht vergessen sollten, was Sie weiter oben gelesen haben: "The Show must go on" - die Dollarpresse läuft und läuft, die US-Konsumenten konsumieren und kaufen weiter fleißig Häuser. Auf Pump, versteht sich. Auch diese Trends werden, wie alle Trends, einmal ein Ende finden. Und alle Übertreibungen werden dann, wie immer, ruckartig korrigiert. Dann sollten, nein, dann müssen Sie auf der richtigen Seite investiert sein! Mit was ich rechne, wissen Sie aus den letzten Kolumnen! Vergessen Sie darüber hinaus bitte nicht:
      - Die Irakpolitik der Bush-Regierung ist eine verheerende Zwickmühle, die finanziellen Belastungen der Vereinigten Staaten dürften hierbei noch das geringere Problem für die kommenden Jahre darstellen...
      - Der Umbau der US-Regierung gibt zu denken. Kritiker des verfehlten Irakkrieges wurden gegen neue Falken ausgetauscht, die dem Präsidenten bei künftigen Planungen nur noch als zustimmenden Echo dienen werden. Greift Bush militärisch nach dem Irak, bedeutet das sofort massive Probleme mit China, die zu diesem Golfstaat exzellente Wirtschaftsbeziehungen pflegen und den US-Dollar sowie die Bonds als "Argument" gegen die USA einsetzen können.
      - Die um den Erdball kreisenden Derivate haben einen Gegenwert erreicht, der jeder Beschreibung spottet. Allein die sieben größten US-Banken haben offene Derivate im Gegenwert von über 75 Billionen US$, denen lächerliche Positionen von gut 700 Milliarden in US-Aktien gegenüberstehen. Eine Zeitbombe!
      - Die rohstoffinduzierte Inflation wird Dauerthema bleiben - und die Notenbanken zum Handeln zwingen. Das bedeutet eine Zinswende, schon für 2005!


      Nichts gegen einen gesunden Optimismus, aber warum sollten Sie an Trends nur dann verdienen, wenn die Kurspfeile nach oben zeigen?! Blockieren Sie Ihre Chancen nicht selbst, denn die Börsen sind nun mal - eines der wenigen zutreffenden Börsen-Bonmots - wirklich keine Einbahnstraßen!

      Beste Empfehlung!

      Axel Retz

      Der Autor ist Chefredakteur des auf Trends und Tradings spezialisierten, wöchentlich erscheinenden Trendbrief CHARTANALYST/OPTIONSBRIEF und des KAPITALSCHUTZ-BRIEF, der monatlich erscheint und seinen Lesern konkrete, trendorientierte Empfehlungen zu Aktien, Devisen, Fonds, Absicherung und Vorsorge gibt.

      29.11.200
      Avatar
      schrieb am 10.12.04 16:07:55
      Beitrag Nr. 38 ()
      Wenn Wirtschaft zu 50 Prozent Psychologie ist, dann kann man nur jedem raten, dieses Board nicht mehr zu betreten.

      Ich bin auch kein Berufsoptimist, ab was diese "Experten"
      so von sich geben, ist schon tiefschwarz.

      Der Weltuntergang steht unmittelbar bevor.

      Leider auch für Axel Retz & Co.
      Avatar
      schrieb am 10.12.04 17:41:36
      Beitrag Nr. 39 ()
      Hallo Schürger,

      Weltuntergang ist ein wenig hart, vor Deutschland stehen schwierige Zeiten, davon bin ich überzeugt. (Was nicht bedeutet dass die Indizes nicht steigen werden!)

      Aktienbörse und Einkommen gehen nicht Hand in Hand.

      Das dass Geldsystem kräftigst missbraucht wird, das Gefühl kriege ich nicht los.
      Da wird noch was passieren.
      Avatar
      schrieb am 11.12.04 06:36:27
      Beitrag Nr. 40 ()
      "Axel Retz

      Mit Volldampf in ... ja in was?

      Kürzlich las ich einen interessanten Artikel, in den ausgeführt wurde, dass zahlreiche Unternehmen der Finanzbranche, unter ihnen die beiden ins Zwielicht geratenen halbstaatlichen Immobilienfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac, mittlerweile einfach dermaßen groß geworden seien, dass man sie auch im Falle schlimmster finanzieller Schieflagen gar nicht mehr bankrott gehen lassen könne, ohne das gesamte Finanzsystem mit in den Abgrund zu reißen. Das erinnert ein wenig an die alte Börsenweisheit, dass man nicht ruhig schlafen kann, wenn man 1.000 Euro Schulden bei der Bank hat, während es bei einer Verschuldung von 1.000.000 Euro der Banker ist, der nicht mehr ruhig schlafen kann.

      In der Tat haben die Schuldenexzesse insbesondere in den USA mittlerweile ein Ausmaß erreicht, dass es immer fragwürdiger wird, ob es hier überhaupt noch zu einer "normalen" Abwicklung kommen kann, während alle Beteiligten schlichtweg keine andere Wahl haben als die Situation noch immer weiter eskalieren zu lassen, um den ansonsten drohenden Kollaps zu vermeiden bzw., besser, ihn so weit wie irgend möglich hinauszuzögern. Genau diesem recht perversen System sind die westlichen Industrienationen trotz der allseits bekannten demographischen Entwicklung über Jahrzehnte hinweg in ihren Sozialsystemen gefolgt. Mit der Konsequenz, dass Renten- und Krankenversicherung ungeachtet aller zwangsoptimistischen Statements heute am Rande des Abgrunds stehen, und die eingeleiteten Reformen nichts anderes sind als die Vorboten einer durch die Macht des Faktischen erzwungenen Anpassungslawine, deren Verlierer die Arbeitnehmer und die sozial schwächsten der Gesellschaft sein werden, die durch keine Lobby vertreten werden.

      Grundsätzlich deckungsgleich hierzu präsentiert sich zum jetzt anstehenden Jahreswechsel auch die Situation an den Finanzmärkten. Einerseits lamentieren Europa und die asiatischen Länder gerade angesichts des eingebrochenen US-Dollar zu Recht über den anhaltenden Überkonsum in den USA und die ausufernden Defizite dort, andererseits sollten und können sie sich nicht wirklich wünschen, dass die USA daran etwas ändern. Denn mit dem vom Ausland finanzierten Schuldenberg der Vereinigten Staaten werden all die schönen Importe finanziert, die in China, Japan und Europa die exportabhängigen Industriezweige stützen. Und:Würden die Finanziers der USA, die über die Dollarschwäche jeden Tag Milliarden verlieren, den Geldfluss in die Staaten stoppen, wäre ein Einbruch des US-Renten- und auch Aktienmarktes unausweichlich, was aber sofort zum Bumerang würde.

      Wie wird 2005?

      In der letzten Ausgabe des Kapitalschutz-Briefs hatten wir davor gewarnt, weiter auf einen steigenden Euro zu setzen und für das kommende Jahr eine Trendwende der Rohstoffe nach unten und die Gefahr eines Einbruchs der Aktienmärkte erwartet. Das völlig ausgebombte Sentiment beim Dollar spricht stark für eine (zumindest kurzfristige) Erholung der US-Devise, die ja nun bereits begonnen hat. Ähnlich dynamisch auch die Entwicklung bei den Rohstoffen. Der Silberpreis stürzte am Mittwoch an einem einzigen Tag um 14 Prozent ab, Gold setzte von 451,80 USD/oz. auf 437,10 USD/oz. zurück, Kupfer kollabierte in nur zwei Handelstagen von 3.275 USD/t auf 2.975 USD/t., der Ölpreis ist seit seinem Topp sogar um 27 Prozent durchgesackt. Hier, wie auch in den US-Rentenmärkten, die bis jetzt einfach nicht auf Alan Greenspans Zinsanhebungen reagieren, scheint sich die Furcht vor einem Nachlassen der Konjunkturdynamik im kommenden Jahr breit zu machen. Eine Einschätzung, die wir teilen und die u. E. schon im Januar/Februar auch an den Aktienmärkten kurswirksam werden dürfte. Insgesamt erwarten wir nach Abschluss der derzeit noch laufenden Gipfelbildungsphase an den Börsen für 2005 eine Abwärtskorrektur von rund 30 Prozent, was für den Dax einen Stand von 3.000 und für den Dow Jones eine Zielmarke von ca. 7.000 Punkten bedeuten würde. Dass sich hieran prächtig verdienen lässt, sollten Sie nach dem außerordentlich zähen Marktgeschehen des ausklingenden Jahres wie ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk bewerten, das Sie aber erst "auspacken" dürfen, wenn Chart-, Markt- und Sentimenttechnik hierfür den Startschuss geben!

      Erfolgreiche Investments wünscht Ihnen

      Ihr
      Axel Retz"

      http://nachrichten.boerse.de/anzeige.php3?id=d80d762b
      Avatar
      schrieb am 11.12.04 07:00:52
      Beitrag Nr. 41 ()
      "US-Staatsanleihen: AAA-Rating in Gefahr?
      Von Bill Bonner
      Aus dem Wall Street Journal: "In einer Entwicklung, die die wachsenden Bedenken über das amerikanische Zwillingsdefizit widerspiegelt, beginnen nun einige Investoren und Analysten etwas bisher Unantastbares in Frage zu stellen: Das AAA-Rating der US-Staatsanleihen."

      Sie machen sich Sorgen, wegen der jahrelangen Haushalts- und Handelsbilanzdefizite. Ihre Sorgen müssen durch den schwachen Dollar verstärkt worden sein, und durch die Frage, wie die USA für Renten und Sozialleistungen aufkommen können, wenn die geburtenstarke Generation der sogenannten "Baby Boomer" in den Ruhestand gehen wird.

      Wenn die USA ein AAA-Rating verdienten, dann spräche das dafür, dass sie "ihre Rechnungen lange Zeit in einer stabilen Währung zahlen könnten", so William Gross vom Pimco-Rentenfonds. Das ist der größte amerikanische Rentenfonds. "Und das stimmt einfach nicht mehr."

      US-Staatsanleihen sind gleichzeitig extrem sicher ... und extrem riskant. Denn US-Staatsanleihen werden sehr sicher bei Laufzeit-Ende mit dem Nominalbetrag zurückgezahlt werden. Gleichzeitig ist nicht sicher, wie viel dann dieser Nominalbetrag – der ja in Dollar anfällt – wert sein wird.

      Der US-Anleihenmarkt ist riesig. Und die Kurse der US-Staatsanleihen sind gestiegen, – obwohl der US-Dollar gefallen ist. Warum? Die Investoren sind verwirrt. Die Ökonomen perplex. Das sollte nicht passieren.

      Aber die Welt, in der wir leben, ist merkwürdig und bemerkenswert. Die Amerikaner geben Geld aus, das sie nicht haben, – und dieses Geld landet dann in den Händen von Ausländern, die es dazu nutzen, um US-Staatsanleihen zu kaufen!

      Die asiatischen Volkswirtschaften haben Außenhandelsüberschüsse; Amerika hat ein Außenhandelsdefizit. Je größer das amerikanische Handelsbilanzdefizit, desto mehr Geld haben die Asiaten, um US-Staatsanleihen zu kaufen.

      US-Bonds können ein AAA-Rating haben. Natürlich haben die US-Staatsanleihen in Gold gemessen 40 % ihres Wertes verloren, seit George W. Bush das erste Mal ins Weiße Haus kam. Und wenn die Nerven von Mr. Asakawa schließlich reißen, dann werden sie wahrscheinlich noch stärker fallen.

      Bill Bonner schreibt als US-Korrespondent für den kostenlosen Newsletter "Investor`s Daily". Weitere Informationen finden sie hier.



      [ Freitag, 10.12.2004, 21:43 ]"

      http://www.instock.de/Nachrichten/10150098.html
      Avatar
      schrieb am 11.12.04 07:29:15
      Beitrag Nr. 42 ()
      Greenspan - ein großartiger Schauspieler
      Von Bill Bonner
      Der Dollar ist gegenüber dem Euro gestiegen. Und auch gegenüber dem Anti-Dollar, dem Gold. Gold konsolidiert wahrscheinlich seine jüngsten Gewinne. Es würde mich nicht überraschen, wenn der Goldpreis noch etwas tiefer fallen würde, zumindest kurzfristig.

      Ich erinnere meine Leser(innen) daran, dass ich meine Ansicht nicht geändert habe: Die US-Wirtschaft nimmt weiterhin Kurs auf einen langen, langsamen, soften Abschwung – à là Japan. Wenn ich Recht habe, dann sollten Sie nicht erwarten, dass der Goldpreis umgehend nach oben schießen wird, wie in den 1970ern. Noch nicht. Und es ist auch nicht sicher, dass der Dollar seinen Kollaps fortsetzen wird – zumindest nicht sofort.

      Wenn ich Recht habe, dann muss der Dow Jones allerdings bald sein temporäres Hoch erreicht haben ... Die Kurse der US-Staatsanleihen könnten sich noch ein wenig oben halten ... und der Dollar könnte uns überraschen.

      Mr. Greenspan setzt inzwischen seine Oscar reife schauspielerische Leistung fort. Er ist Star in dem internationalen Film: "Wie ich die Welt gerettet habe", einer Fantasy-Produktion der US-Zentralbank in Zusammenarbeit mit dem US-Finanzministerium und dem Weißen Haus.

      In Tokio muss der arme Mr. Asakawa eine andere Rolle spielen: Ach, wie er sich wohlfühlen muss, wenn er Greenspan im Fernsehen sieht! Denn Greenspan ist der Mann, der ihn ins Elend gestürzt hat ... Er ist der Mann, dem die Welt applaudiert, während Mr. Asakawa anonym leidet.

      Ich weiß nicht, ob die kleine seismische Maschine von Mr. Asakawa letzte Nacht nach Mitternacht losgegangen ist, ... aber ganz bestimmt wird er nicht gut geschlafen haben. Diese Maschine geht los, wenn der Dollar eine bestimmte, vorher eingestellte Range verlässt. Ich weiß nicht, wo diese Range verläuft. Und ich weiß auch nicht, warum Mr. Asakawa sich überhaupt so eine Maschine neben das Bett setzt.

      Diese Frage stellte ich mir heute Morgen. Warum lässt er sich seinen Schlaf durch eine solche Maschine stören, wenn er ohnehin nichts dagegen unternehmen kann? Warum macht er sich grundlos Sorgen? Oder plant er eine Intervention? Wenn der Dollar unter ein bestimmtes Niveau fallen würde, würde er dann intervenieren? Oder einige der US-Staatsanleihen im Volumen von 720 Milliarden Dollar verkaufen, die in Japans Besitz sind?

      Die Japaner haben ein Problem. Es ist unsere Währung, wie es der Amerikaner John Connelly einst formulierte, aber es ist ihr Problem.

      Und was für einen Vorwurf kann man Alan Greenspan schon machen? Er hatte die Chance, eine Rolle zu spielen, von der die Welt wollte, dass er sie spielt, – die Rolle eines Zentralbankers, der so klug ist, dass er aus dem Nichts ohne Anstrengungen etwas schaffen konnte. Die Welt wollte betrogen werden; und Mr. Greenspan lieferte eine großartige schauspielerische Leistung. Hokuspokus, mumbo-jumbo, folderol und vodoo – der Fed-Vorsitzende nutzte jede Technik. Und das Publikum liebt das immer noch!

      Aber was werden wir wirklich von diesem Schauspiel erhalten: Etwas für nichts ... oder nichts für etwas? Wir sitzen auf den Stühlen und warten ab.


      Bill Bonner schreibt als US-Korrespondent für den kostenlosen Newsletter "Investor`s Daily". Weitere Informationen finden sie hier.

      [ Freitag, 10.12.2004, 13:23 ]

      http://www.instock.de/Nachrichten/10150075.html
      Avatar
      schrieb am 11.12.04 08:11:58
      Beitrag Nr. 43 ()
      @42: Solange sich solche Nasen noch nicht genötigt fühlen, sich für ihre falsche Postionen zu rechtfertigen, solange ist meine aktuell abwartende Haltung gegenüber den Aktienmärkten vielleicht falsch.

      Gold = Antidollar. :laugh: Man könnte besser sagen Gold=Euro. Aber nein, wir leben in purer Inflation, die Löhne steigen ins Unermeßliche und die Einzelhändler kommen mit der Nachlieferung der Ware gar nicht nach. :rolleyes:

      Und der arme japanische Zentralbankchef, der seine Exportindustrie massivst mit frisch gedrucktem Geld unterstützt. Was für ein Quatsch! :rolleyes:

      Kognitive Dissonanz nennt man das
      Avatar
      schrieb am 11.12.04 08:26:29
      Beitrag Nr. 44 ()
      Gut, puhvogel, mach sie fertig, vielleicht hast du ja Recht.

      Wie siehst du aber die Finanzlage? Ich meine Das Geldsystem?
      Alles okay? – das glaube ich nicht.

      Was ist mit der Staatsverschuldung? Wird sich von alleine auflösen?
      Was ist mit der Bilanzdefizit?

      Werde mich freuen wenn du was Sachliches dazu beitragen kannst, denn ich will gerne dazu lernen.
      Avatar
      schrieb am 11.12.04 21:47:44
      Beitrag Nr. 45 ()
      Eine praktische Strategie gegen Inflation wäre ein Put auf die T-bonds, die schon heute erste Schwäche zeigen:

      "Angenommen, jemand kauft heute eine zehnjährige Bundesanleihe mit einem Coupon von 4,5 % und zahlt dafür 100 %, dann beträgt die Verfallrendite 4,5 %.

      Ein Jahr später ist das allgemeine Zinsniveau gestiegen. Eine neue Anleihe mit vergleichbarer Qualität und Restlaufzeit würde nun einen Coupon von 5,25 % tragen.

      Klar, dass das «alte» Papier mit dem tieferen Coupon weniger wert ist als das neue. An der Börse sinkt der Kurs der 4,5 % Anleihe, bis die Verfallrendite beider Titel übereinstimmt.

      Solange die Anleger nicht verkaufen, spielt das keine Rolle, denn am Verfalltag wird 100 % zurückbezahlt. Wer aber zwischenzeitlich aussteigen muss, erleidet einen Verlust.

      Und ob die Lage am Aktienmarkt (wie auch die allgemeine konjunkturelle Lage) zur Zeit wirklich so "Mies" aussieht, dass man keine positiven Zukunftsprognosen wagen kann oder will, wage ich zu bezweifeln.

      Sollten wir wieder in inflationäre Zeiten zurückfallen, ist zu erwarten, dass die Notenbanken eher früher (!) denn später mit höheren Zinsen dazu übergehen werden, um die Teuerung in Schach zu halten."
      Avatar
      schrieb am 12.12.04 15:40:34
      Beitrag Nr. 46 ()
      @humm:
      Ich habe auch keine konkreten Antworten, rätsele seit 0,5-1 Jahr kräftig herum.
      Ich flirte übrigens aktuell auch kräftig mit einem T-Bond Put herum.
      Erstes Problem ist, das ist für mich so furchtbar naheliegend!!
      Das zweite Problem sind die ganzen Kasper, die oben auf dieser Seite den Fall des Dax prophezeien ("Das sieht nicht gut aus" etcpp).
      Das dritte Problem ist, dass die chinesische Wirtschaft, die riesige Überschüsse erzielt, praktisch auch eine Dollar-Wirtschaft ist, und daher bei den Überlegungen einzubeziehen ist.
      De facto sehe ich beim chinesischen Renmibi einen kräftigen Aufwertungsbedarf. Da die chinesische Zentralbank aber wie verrückt das US-Defizit finanziert, haben die USA trotz des enormen Kreditbedarf noch einen relativ geringen Langfristzins und dabei noch eine relativ stabile Währung. Die aktuellen Bewegungen sind im historischen Vergleich noch relativ gesittet!
      Die anderen asiatischen Zentralbanken folgen diesem Beispiel, da sie andernfalls gewaltig an Wettbewerbskraft im Vergleich zu China verlieren würden.
      Die europäische Zentralbank dagegen sieht sich nicht nur vom Gesetz her einzig der Geldwertstabilität verpflichtet, und so stehen die europäischen Währungen viel stärker gegenüber den asiatischen Währungen da als während der tiefsten Asienkrise 98. Das ist absolut verrückt, denn zB Thailand hat sich seitdem signifikant erholt, während die Zentralländer in Europa, speziell Deutschland bei einem Boom der Weltwirtschaft, wie es ihn seit 1976 nicht mehr gab, vor sich hin kriseln! Wie das aussieht, wenn sich Al-Qaida hier weiche Ziele aussieht, mag man sich nicht recht ausmalen.

      Es ist meinen tiefe Überzeugung, dass diese marktfremde, von Zentralbanken gesteuerte Zustand nicht ewig aufrecht erhalten werden kann, und daher überwiegt die Wichtung des asiatischen Teils meines Depots.
      Wie beim Platzen der Internetblase können sich solche Anpassungprozesse allerdings sehr lange hinziehen, denn ich habe schon Anfang 1999 immer wieder Mannesmann geputtet, und dabei jede Menge Geld verbrannt. Timing ist essentiell. Je länger die Chinesen das aber hinauszögern, desto brutaler wird IMHO der Bruch werden, dann werden keine 20 % aufgewertet, sondern gleich 100 %, mit all den dramatischen Folgen für die Weltwirtschaft.
      Avatar
      schrieb am 12.12.04 22:04:41
      Beitrag Nr. 47 ()
      Hallo puhvogel,

      Bis zu ein paar Kleinigkeiten bin ich mit dir einer Meinung.
      Muss zugestehen dass ich den Put auf den T-Bond vor allem aus Charttechnische Gründe gekauft habe.

      Es scheint so als ob Keiner wirklich den Zeitpunkt der Wertberechtigung des Geldes oder von den Währungen voraus sagen kann, und auch nicht wie die Währungen zueinander sich verhalten werden.
      Eine Wertverschiebung muss aber kommen, da der Kaufwert des Papiergeldes schon lange nicht die Realität darstellt. Diesen Schuldscheinen namens „Euro“ oder „Dollar“, haben keinen echten Gegenwert, daher muss eine Entwertung kommen.
      Vielleicht können das nicht mal die Entscheidungsträger vorhersagen wann die Korrektur kommen wird, da auch ihre Entscheidungen nur Reaktionen auf das Geschehen sind, und das Geschehen ist zu komplex um von einem Menschen durchschaut zu werden.

      Was wir machen können ist es die Anomalien zu erkennen. Den Zeitpunkt zu bestimmen wann die Anomalien sich beheben werden ist viel schwieriger.
      Wenn der Zeitpunkt der Korrektur unbekannt ist, wäre eine mögliche Strategie, ein „Open End Zertifikat“ zu kaufen, der die erwartete Bewegung entspricht. Sollte die Bewegung in der falsche Richtung gehen, so kann man nachkaufen, oder einfach abwarten. Es müssen nicht immer Termingeschäfte sein.

      Eine Bewegung die ich zu erkennen meine, ist eine bevorstehende Inflation. Ja, es ist mir bewusst dass zurzeit es noch kein Problem ist, kann mir aber nicht vorstellen dass wir von einer Inflation verschont werden. Es muss früher oder später kommen. Die daraus entstehende Frage ist was für Werte die beste sind bei eine Inflation, Rohstoffe, Energieversorger, oder doch Aktien von ausgewählten Unternehmen.

      Übrigens, für uns Europäer, ist es nicht nur schlecht wenn der Euro steigt. Dann können wir schön im Ausland einkaufen gehen. Irgendwo habe ich gelesen dass langfristig ist eine Starke Währung besser als eine schwache. Die Analysten ändern immer wieder ihre „Schmerzgrenze“ für den Euro/Dollarverfall: am Anfang 1,20, dann 1,30, dann 1,40 usw. Ich glaube dass es überhaupt nicht darauf ankommt. Ich glaube dass das wichtigste die Geschwindigkeit der Veränderung ist. Wenn die Geschwindigkeit zu schnell ist, können die Firmen sich schlecht darauf einstellen, und das ist ein Problem.

      Eigentlich müssten der Euro und der Dollar gegenüber die Asiatischen Länder an Wert verlieren. Da aber Chinas Finanzlage immer noch zu labil ist, geht es auch nicht. Das ist eine Sackgasse, die m. E., wie ich schon oft gesagt habe, zu Inflation führen wird.

      Grüße

      :) humm
      Avatar
      schrieb am 16.12.04 08:22:57
      Beitrag Nr. 48 ()
      Veröffentlicht von Prof. Dr. Eberhard Hamer am 02.12.2004 um 9:41 Uhr
      Der Welt-Geldbetrug

      Der grösste und weitreichendste Wirtschaftsskandal unserer Tage findet zurzeit durch die Manipulationen an den Geld- und Währungssystemen statt. Der Geldbetrug hat erstmalig eine globale Dimension, weil er sich weltumspannend abspielt, von keiner nationalen Regierung deshalb mehr kontrolliert, gestoppt oder verhindert werden kann, und weil er sogar nach den veralteten nationalen Gesetzen formell legal stattfindet. Sicher ist aber, dass der Geldbetrug wie jeder andere Betrug auch nicht langfristig zur Bereicherung der Täter durch Entreicherung der Opfer führen kann, weil kein freies Geldsystem auf Dauer missbraucht werden kann.

      Nach der Finanztheorie ist Geld ein legalisiertes Tauschmittel, welches auch zur Wertaufbewahrung dienen soll. Die Ausgabe von Geld war deshalb früher staatliches Privileg (Münzhoheit). Die als Geld umlaufenden Gold-, Silber- und Kupfermünzen hatten staatliche Prägung. Der Staat garantierte also die Reinheit des Metalls und das Gewicht der Münzen, so dass man nicht nur im Inland, sondern auch im Ausland jederzeit wusste, wieviel jedes Geldstück wert war. So waren die Metallmünzen zugleich Tauschmittel und Dauerwert.

      Der Staat musste aber, um Geld ausgeben zu können, Gold und Silber haben. Deshalb war es wichtig, dass zum Beispiel Silberbergwerke in staatlicher Hand waren (Rammelsberg bei Goslar) und auf diese Weise der Staat das Silber für zusätzliche Prägemünzen einsetzen konnte. Umgekehrt wussten die Bürger, dass der Staat nur soviel Geld ausgeben konnte, wie er über Edelmetall verfügte. Der Edelmetallvorrat war also die Basis für das in Edelmetall umlaufende Naturalgeld (Goldumlaufwährung).


      Vom Realgeld zum Nominalgeld

      Immer wieder haben Fürsten allerdings versucht, sich mehr Geld zu verschaffen, als sie Edelmetall hatten, indem sie den Anteil des Edelmetalls bei den Münzlegierungen verminderten («kippen und wippen»). Das Ergebnis war jeweils, dass die Kaufleute und Bürger das schlechte Geld weitergaben, das gute aber behielten, bis alle Bescheid wussten und das schlechte Geld wieder eingeschmolzen werden musste. Goldumlaufwährungen gab es noch bis zum Ersten Weltkrieg.

      Jede Goldumlaufwährung hat allerdings den Nachteil, dass Gold nicht so stark vermehrbar ist, wie die Wirtschaft wächst, dass also eine gewisse deflatorische Geldknappheit stärkeres Wirtschaftswachstum behindern könnte. Deshalb gingen viele Staaten zu einer indirekten Goldwährung über: Sie hatten einen bestimmten Goldschatz und gaben auf dieser Basis staatliche Zentralbanknoten aus, die im täglichen Gebrauch leichter zu transportieren, zu zählen und auch in höheren Summen aufzubewahren waren. Ihr Wert beruhte darauf, dass man die Geldscheine jederzeit bei der Zentralbank vorlegen und in entsprechendes Gold oder Silber umtauschen konnte (Goldkernwährung). Auf diese Weise konnte der Staat sogar mehr Nominalgeld ausgeben, als er an Edelmetall verfügbar hatte, denn üblicherweise bestanden nur wenige Geldscheininhaber auf dem Umtausch ihrer Scheine in Gold. Normalerweise reichte also ein Volumen von weniger als 10% Gold für ein Währungsvolumen einer um 90% höheren Geldscheinmenge.

      Das System funktionierte weltweit, weil auch Länder, die selbst keinen Goldschatz hatten, den Inhabern ihrer nationalen Geldscheine einen festen Umtauschkurs zu anderen Währungen garantierten, die ihrerseits wieder einen Goldkern hatten. Solange diese Umtauschgarantie bestand, konnten die Bürger darauf vertrauen, dass sie - wenn auch über doppelten Umtausch - die Geldschein-Nominalwerte in Münzrealwerte umtauschen konnten (Golddevisenwährung), hatten also eine zumindest indirekte Geldwertgarantie.


      Vom staatlichen zum privaten Geld

      Der entscheidende Schritt weg vom Staatsgeld war 1913 die Gründung des Federal Reserve System in den USA. Obwohl nach der amerikanischen Verfassung eigentlich nur Gold und Silber gesetzliches Geld sein dürfen, hat sich ein von privaten Banken gegründetes Kartell unter Führung der beiden Grossfinanzgruppen Rothschild und Rockefeller eine private Zentralbank geschaffen mit dem Recht, eigenes Geld auszugeben, welches gesetzliches Zahlungsmittel wurde und für welches anfangs noch die amerikanische Zentralregierung garantierte. In dieser privaten Bank wurden nach dem Ersten Weltkrieg die Goldreserven der Welt zusammengekauft, mit der Folge, dass viele andere Währungen ihren Goldstandard nicht mehr halten konnten und in der Deflation zusammenbrachen (erste Weltwirtschaftskrise).

      Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde deshalb 1944 in Bretton Woods wieder die Einführung eines neuen Golddollarstandards beschlossen. Während des Weltkrieges verlangten die USA für die Bezahlung von Rüstungsgütern Gold von den kriegführenden Nationen. Auch das Gold Deutschlands musste als Kriegsbeute abgegeben werden. So sammelten sich über 30000 Tonnen Gold der Welt allein in den USA - mehr als alle anderen zusammen hatten. Dieses Gold diente als Deckung für die Dollars. Da aber ein grösserer Teil der Dollars in den Zentralbanken der Welt als Reservewährung gehalten wurde, konnten die USA mehr Dollars ausgeben als sie an Goldbasis hatten. Die Länder der Welt brauchten nämlich Dollars, um die Rohstoffe dafür zu kaufen, die nur auf Dollarbasis gehandelt wurden. Neben dem Gold wurde deshalb der Dollar immer stärker in den anderen Zentralbanken zur Hauptwährungsreserve. Die Dollarherrschaft über die Welt hatte begonnen.

      1971 kündigte US-Präsident Nixon die Einlösungspflicht des Dollars in Gold (Golddollarstandard) und zugleich die Haftung des Staates für den Dollar auf. Seitdem sind die Dollarnoten weder real durch Gold noch durch Staatshaftung gedeckt, also eine freie private Währung der Federal-Reserve-Bank (FED). Der Dollar und alles andere Geld der Welt sind seitdem nicht mehr werthaltig, sondern nur noch gedrucktes, legalisiertes Zahlungspapier.

      Eine durch nichts gedeckte Währung kann zwar durch Gesetz zum amtlichen Tauschmittel erzwungen werden, nicht jedoch zum Mittel der Wertaufbewahrung. Hierzu bedarf es des Vertrauens der Geldinhaber, dass sie ihr Geld langfristig wertgesichert sehen. Der langfristige Kurswert - das Vertrauen - einer freien Quantitätswährung hängt wiederum allein von der Knappheit des Geldes bzw. der Geldmenge ab. Das Problem: Während sich in den letzten 30 Jahren die Gütermenge der Welt nur vervierfachte, hat sich die Geldmenge vervierzigfacht.

      Geldmengenvermehrung bedeutet nämlich immer Inflation. Und Inflation bedeutet Geldentwertung. Für dieses Problem wurden drei Lösungswege beschritten:

      # Die deutsche Finanzwissenschaft hatte schon bei der Bundesbankgründung eine staatsunabhängige neutrale «vierte Gewalt» für die Bundesbank gefordert, damit diese den politischen Pressionen zum Geldmengenmissbrauch widerstehen könne, damit der Bürger sich also auf die Werthaltigkeit des Geldes verlassen könne. Tatsächlich ist die Bundesbank gesetzlich zur Werthaltigkeit der D-Mark verpflichtet gewesen (Neutralgeldtheorem) und war weitgehend staatsunabhängig. Dies hat dazu geführt, dass die D-Mark als stabilste Währung der Welt immer mehr auch Währungsreserve und bevorzugte Wertanlage wurde.

      # Die meisten anderen Staaten haben eine " orientierte Quantitätswährung" bevorzugt. Sie verpflichteten ihre Zentralbanken, die Geldmenge an bestimmten Zielen zu orientieren, wie zum Beispiel Wachstum, Vollbeschäftigung oder anderen. Dies gab der nationalen Politik ausreichend Einflussmöglichkeiten auf die Zentralbank und auf das Geld und hat regelmässig dazu geführt, dass der politische Missbrauch zu entsprechender Inflationierung der Währungen geführt hat. (Beispiel: Frankreich, Italien, Spanien usw.)

      # Die meisten Diktaturen der unterentwickelten Länder und das private Federal-Reserve-System dagegen bevorzugten eine «freie Quantitätswährung», also eine Währung, deren Missbrauch durch die Politik oder durch die privaten Zentralbankeigentümer nicht gesetzlich beschränkt wurde. «Freie Quantitätswährung» hat immer «Freiheit zum Missbrauch der Währung» bedeutet und nie langfristig funktioniert.


      Vor allem führt ein Nebeneinander von Währungen, die teils von einer unabhängigen Staatsbank in ihrem Wert gehalten werden - wie die D-Mark - oder andererseits von abhängigen Staatsbanken oder sogar von Privatbanken nach deren jeweiligen Zwecken frei manipuliert werden, zu erheblichen Kursspannungen: Weil die Deutsche Mark durch die Bundesbank relativ wertstabil gehalten wurde, andere wichtige Währungen sich dagegen durch Geldmengenvermehrung und Inflation immer stärker wertminderten (Abwertung), versuchen die Geldwertbesitzer naturgemäss, mit ihren längerfristigen Dispositionen in harte Währungen zu gehen und weiche zu meiden.

      So wurde die Deutsche Mark in Konkurrenz zum Dollar immer stärker auch Währungsreserve von Wirtschaft und Zentralbanken in der Welt. Vor allem aber wurde an der " harten" Währung deutlich, wie weich eine ständige Geldmengenvermehrung die inflationierten Privat- oder Staatswährungen gemacht hatte. Die der Geldwertstabilität verpflichtete Bundesbank wurde so zum gemeinsamen Störer im Chor der Geldmengenvermehrer und Inflationisten des Weltwährungssystems - kein Wunder, dass dieser Störer durch Abschaffung der Deutschen Mark und Einbindung in eine wieder mehr von der Politik gesteuerte, nicht mehr souveräne Europäische Zentralbank ausgeschaltet werden musste. Kohl hat dafür gesorgt, dass dies «im kleinen Kreise» entschieden wurde, dass die deutsche Bevölkerung über den Verlust ihrer werthaltigen Währung nicht abstimmen durfte (" Wo kommen wir hin, wenn die Bevölkerung über so wichtige Dinge selbst entscheiden sollte?" ). Die Bevölkerung hätte nie freiwillig die solide D-Mark geopfert.

      Inzwischen hat also keine Währung der Welt noch irgendeine reale Wertgrundlage, hat sich das Geld der Welt von jedem zugrundeliegenden Sachwert gelöst, wird es als Papier hemmungslos neu gedruckt und durch ständige Vermehrung ständig entwertet. Dass die Leute immer noch glauben, das Geldpapier, welches sie in der Hand haben, habe einen festen Wert, liegt daran, dass durch geschickte Manipulation der Devisenkurse ein scheinbares Wertverhältnis vorgespiegelt wird. Diese Devisenkurse werden nämlich von genau den gleichen Gruppen manipuliert, die auch die Geldmengenvermehrung produzieren.

      Praktisch hat inzwischen das von der US-Grossfinanz gesteuerte und ihnen gehörende private Federal-Reserve-System Welt-Geldbedeutung erlangt:

      # Das FED-Privatgeld Dollar ist schon von der Geldmenge her in der Welt dominierend. Mehr als 75% aller Geldquantitäten sind Dollars.

      # Die US-Grossfinanz hat auch die von ihnen kontrollierten Rohstoffmärkte gezwungen, nur in Dollars zu verkaufen. Wer sein Öl nicht gegen wertlose Dollars, sondern gegen Euro verkaufen will, wird zum Terroristen erklärt (Saddam).

      # Auch die Zentralbanken der übrigen Länder werden gezwungen, die Dollars in immer stärkerem Masse (Euro-Bank über 90%) als Währungsreserven anzunehmen. Die übrigen Währungen, wie zum Beispiel der Euro, beruhen also in ihrem Wert zu über 90% auf wertlosen, nur durch die Macht und den Willen der US-Grossfinanz gehaltenen Dollar-Papieren.

      # Inzwischen wurden sogar die Nationalbanken sanft oder hart (Schweiz) gedrängt, ihre Goldvorräte gegen Dollars abzugeben oder «auszuleihen». Das Gold der Welt hat sich dadurch wiederum wie vor der ersten Weltwirtschaftskrise bei den Eigentümern des Federal-Reserve-Systems konzentriert, so dass ein neuer Goldstandard nur mit deren Willen und nach deren Diktat wieder einzuführen wäre und die FED-Eigentümer mit einer Neufestsetzung des Goldpreises (Greenspan: " Möglicherweise bis 6000 Dollar." ) allein dadurch im Falle einer Währungsreform ein Jahrhundert-geschäft machen würden.


      Die US-Grossfinanz steuert also über die ihr gehörende FED letztlich das Geld und die Währungen der ganzen Welt. Der Dollar ist privates Geld dieser US-Grossfinanz, von niemandem ausser von ihr garantiert, aber nach Kräften missbraucht, vermehrt und zum Instrument ihrer Weltherrschaft und zum Hilfsmittel für den Raub aller wichtigen Rohstoffe und Sachwerte der Welt missbraucht.

      Durch ungehemmte Vermehrung des Dollars hat natürlich die ausgebende US-Gross-finanz unbegrenzte liquide Mittel, mit denen sie die ganze Welt kaufen kann. Aber auch der amerikanische Staat kann durch die Dollarvermehrung mehr ausgeben, als er einnimmt (Schuldenreiterei). Missbrauch des Dollars durch Geldmengenvermehrung ist also sowohl für die herrschende US-Finanz als auch für die von ihr beherrschte US-Administration einseitiger Vorteil. Deshalb hat sich das Dollarvolumen in den letzten 10 Jahren immer schneller vermehrt.

      Ebenso haben sich die Schulden des amerikanischen Staates gegenüber dem Ausland drastisch vermehrt. Der US-Staat lässt sich also in immer grösserem Ausmass von der Welt Sachgüter gegen wertlose Scheinchen liefern - die moderne Form der Tribute.

      Dass diese ungehemmte Dollarvermehrung nicht längst den Dollarabsturz und zur Zurückweisung des Dollars durch die Kunden geführt hat, ist kluger Regie und Erpressung zu verdanken: Die US-Grossfinanz und die US-Administration zwingen seit Jahren wirtschaftlich und politisch die wichtigen Zentralbanken der Welt (Eurobank, Japan, China und andere), die bei ihnen sich für Exporterlöse oder als Kaufpreise für den Aufkauf von Sachgütern ansammelnden wertlosen Dollars zu behalten und als angeblich werthaltige Devisenreserve zu halten. Praktisch heisst das: Die Zentralbanken in China, Japan und Europa sammeln die für die Sachwertlieferungen ihrer Bürger einkommenden wertlosen Dollars in immer grösseren Beständen als angeblich werthaltige Währungsreserve an. Die Währung der Satellitenstaaten wird also und ist bereits mit immer wertloseren Dollars unterlegt - also praktisch ebenso wertlos geworden. Somit sind alle im gleichen Geldentwertungsboot:
      Die Urheber der Geldmengenvermehrung in New York und Washington ebenso wie die Helfer der Geldmengenvermehrung in den Zentralbanken der Satellitenstaaten.

      Damit aber hat es der Schuldner USA selbst in der Hand, wie stark er durch offizielle Abwertung des Dollars schliesslich seine Gläubiger entreichern - betrügen - und sich auf deren Kosten wieder entschulden will. Jede Abwertung des Dollars wird vor allem das 80% aller Dollars haltende Ausland entreichern. Dem Schuldner steht es frei, wie stark er seine Schulden abwerten und damit seine Gläubiger betrügen will.

      Dem Publikum wird inzwischen allerdings mit manipulierten Kursen und Kurspflege suggeriert, die missbrauchten Währungen und das hemmungslos vermehrte Geld hätten immer noch einen soliden Kurswert.

      Würden die Geldbesitzer wissen, dass sie eigentlich nur Papierwert in den Händen haben, alles andere aber von den Manipulationen, den Missbräuchen, der Macht und den Zwecken der US-Grossfinanz abhängt,

      # würde die Geldumlaufsgeschwindigkeit wegen Zurückweisung des Geldes stärker steigen,

      # würde eine Flucht in die Sachwerte einsetzen,

      # und damit eine dramatisch steigende bis galoppierende Inflation beginnen,

      # würde die längst geschehene Entwertung der Geldwertanlagen der Bürger (Geldpapiere, Renten, Fonds und andere) sich in einem zweiten Börsencrash auflösen und zusammenbrechen

      # und würden ganze Branchen der Finanzindustrie und Finanzdienstleistung unter Haftungsprozessen wegen der Entwertung zusammenbrechen,

      # so dass eine Währungsreform unvermeidlich wird.


      Noch wird die Illusion des Geldwertes trotz dramatischer Entwertung durch den Zwang eines gesetzlichen Zahlungsmittels künstlich aufrechterhalten. Nutzniesser dieses Systems sind nicht nur die US-Grossfinanz, welche durch ihre FED immer hemmungsloser Dollarmengen in die Welt jagt, sondern auch die dieses Spiel mitbetreibenden Zentralbanken, wie zum Beispiel die Eurobank, die Banque of Japan und andere. Die Vorstände dieser Banken wissen genau, wie wertlos der Dollar inzwischen ist, stützen aber immer noch die gesetzliche Illusion der Zahlungsmittelfunktion des Dollars, haben sogar aus politischen Gründen geschwiegen und die eigene Währung nahezu ausschliesslich mit wertlosen Dollars in ihrer Währungsreserve unterlegt, also ihre Währung praktisch ebenso wertlos gemacht. Würde eine Währungsreform kommen, stünde zum Beispiel die Eurobank ohne Werte da. Das Gold - auch das deutsche Gold - ist mutmasslich nur noch als blosser schuldrechtlicher Rückgabeanspruch vorhanden, nicht mehr aber als Realgold. Es ist zumeist angeblich naturaliter an die private Federal Reserve Bank und von dieser weiter verliehen, also im Zusammenbruch nicht mehr greifbar. Das System lebt davon, dass ein Missbrauch nicht diskutiert und nicht veröffentlicht wird.

      Tatsache 1: Die wichtigsten Währungen der Welt sind so hemmungslos vermehrt worden und stehen auf so tönernen Füssen, dass ihre Währungen (Dollar, Euro, Yen und andere) keine echte Wertaufbewahrungsfunktion für die Bürger mehr haben.

      Tatsache 2: Auch die Tauschfunktion der Währungen wird nur durch Manipulation und Täuschung über einen angeblichen - aber nicht vorhandenen - Kurswert künstlich aufrechterhalten und ist längst nicht mehr echt.

      Tatsache 3: Das Privatgeld (Dollar) der US-Grossfinanz ist längst von allen Bindungen an Sachwerte (Gold) oder einer Geldmengenbindung befreit, hat also nicht nur seine Wertaufbewahrungsfunktion verloren, sondern täuscht auch die Welt nur noch durch weltweite Kursmanipulation über einen scheinbaren Tauschwert des durch hemmungslose Vermehrung entwerteten Privatgeldes. Nur durch diese Täuschung und die Macht der US-Grossfinanz wird noch künstlich " Vertrauen" der Welt in den Dollar suggeriert. Wüssten die Marktteilnehmer dagegen, dass sie mit dem Nominalwert des Geldscheins nur ein wertloses Wertversprechen von Privatleuten in den Händen haben, denen längst nicht mehr zu trauen ist, die ständig ihre Macht, den Geldwert zu manipulieren, missbrauchen, so würde auch das Vertrauen in diese Privatwährung Dollar zusammenbrechen.

      Mit dem Geld ist es so wie mit den Aktien. Auch die meisten Aktien sind keine Substanzwerte, sondern nur Hoffnungswerte. Wer in der grossen Aktienhausse glaubte, viel gewonnen zu haben, wurde beim Aktiencrash darüber belehrt, dass die Aktie ausser dem Papierwert nur noch Hoffnung trägt, diese aber leicht schwinden kann. Gewinn oder Verlust im Börsenspiel sind reine Hoffnungswerte, keine Sachwerte. Ebenso ist es mit dem Geld. Einziger Sachwert ist der Wert des Papiers. Alles andere ist Hoffnungswert im Vertrauen auf die korrupten, aber stärksten Finanzmächte der Welt.


      Mit Scheingeld zu Sachwerten

      Würden die Marktteilnehmer wissen, dass unser Geldsystem letztlich am Privatgeld Dollar und dieses Geld ohne jeden Wertbezug allein an den Manipulations- und Missbrauchswünschen der grossen Finanzoligarchie hängt, dann würden die Menschen ihr Währungsvertrauen verlieren, ihr Geld nicht mehr als Wertaufbewahrungsmittel betrachten, sondern der laufenden Geldentwertung durch Flucht in die Sachwerte zu entgehen versuchen.

      Genau dies tun die hinter der FED stehenden Täter der grössten Geldvermehrung aller Zeiten: Sie kaufen mit dem immer wertloser werdenden Geld seit Jahrzehnten alle Sachwerte auf, die sie noch erwischen können: Rohstofflager, Industriekomplexe, Immobilien und jede einigermassen intakte ausländische Kapitalgesellschaft in freundlicher oder feindlicher Übernahme zu fast jedem Preis. Und nicht nur die US-Grossfinanz sammelt die Sachwerte der Welt ein, sondern auch der amerikanische Staat importiert für Fiat-Money (gedrucktes, eigentlich wertloses Geld) seit Jahren mehr Sachgüter aus der Welt, als er bezahlen kann, und verschuldet sich dafür hemmungslos im Ausland - solange die ausländischen Gläubiger noch an den Wert des Dollars glauben oder mit politischer Erpressung gezwungen werden können, die faulen Dollars in ihre Währungsreserven anzunehmen.


      Mit Sachwerten zu Monopolen

      Die hinter der FED stehende Grossfinanz hat auf diese Weise durch gezielte Sachwert-politik ganze Marktsegmente mit ihren faulen Dollars aufgekauft und zu Marktmonopolen bzw. -oligopolen entwickelt: Diamanten, Gold, Kupfer, Zink, Uran, Telekommunikation, Gasfaserleitungsnetze, Print- und Fernsehmedien, Nahrungsmittel (Nestlé, Coca-Cola), grosse Teile der Rüstungsindustrie und der Luftfahrt usw.

      Zurzeit läuft ein Monopolisierungsversuch mit Hilfe der Gen-Manipulation. Genmanipulierte Tiere und Pflanzen sind selbst unfruchtbar. Wenn man also die Genmanipulation flächendeckend durchsetzen kann, müssen alle Bauern einer Firma mit einem Patentmonopol das Gen-Saatgut zu dem von ihr festgesetzten Monopolpreis abkaufen, können sie nicht mehr ihr selbst geerntetes Getreide zur Saat verwenden.

      Ein anderes Monopolisierungsspiel läuft zurzeit auf dem Zuckermarkt: Die EU hat ihren Zuckermarkt durch eigene Marktordnung geregelt, um den Bauern die Rübenzuckerproduktion zu erhalten, die für viele von ihnen existenznotwendig ist. Der Rübenzucker ist aber teurer als der in den Tropen wachsende Rohrzucker des US-Kartells. Die der US-Grossfinanzgruppe gehörenden Firmen Nestlé und Coca-Cola verlangen nun gemeinsam mit von ihr abhängigen Wissenschaftern und Politikern eine " Liberalisierung des Zuckermarktes" und betreiben dies über die internationalen Gremien (GATT, Mercosur). Sobald diese Liberalisierung durchgesetzt ist, kann sich der teurere Rübenzucker gegen den billigeren Rohrzucker nicht mehr halten, bricht die europäische Zuckerproduktion endgültig zusammen und wird der Zuckermarkt - anfangs billiger, nachher aber teurer - durch das von der US-Grossfinanz beherrschte Rohrzuckerkartell überschwemmt.

      Mit welchen kriminellen Methoden die US-Grossfinanz dabei ganze Branchen in ihre Hand bekommt, zeigt der Fall Primacom: Dieser Kabelnetzbetreiber operiert höchst lukrativ, steht aber schon länger im Visier der US-Grossfinanz (Telekommunikations-Monopolisierung). Diese hat deshalb erst den Vorstand von Primacom unterwandert und dann diesem Vorstand ein Darlehen mit mehr als 30% Jahreszinsen oktroyiert, so dass die eigentlich gut operierende Firma wegen der Zinslasten in Schwierigkeiten geriet und nach Ansicht der US-Bank " jetzt billigst übernahmereif" wurde. Das Spiel geht gerade in die letzte Runde.

      Ein ähnliches Spiel hat der Abgesandte der US-Grossfinanz Ron Sommer mit der Deutschen Telekom versucht. Die US-Grossfinanz sammelt alle Telekommunikations-Gesellschaften, um sie weltweit zu monopolisieren. Der Abgesandte Sommer hat dazu eine kleine US-Firma der Telekom zum dreissigfachen Preis (30 Mia. US-Dollar) von der US-Grossfinanz gekauft, damit diese aus eigenem Vermögen der Telekom diese aufkaufen konnte. Der zweite Schritt war, die Telekom-Aktien billig zu machen, damit der US-Investor sie billig bekam. In diesem Spiel ist allerdings Ron Sommer über seine Grenzen gegangen und gescheitert. Dies wird aber die US-Grossfinanz in ihren Übernahmeplanungen nur zurückwerfen, nicht hindern. Privatisierung und Aufkauf der Telecom gehen planmässig weiter.

      Ein gleiches Spiel vollzieht sich auch auf dem Welt-Energiemarkt, in Deutschland offensichtlich mit EON und RWE, wobei die US-Grossfinanz bereits eigene Vertrauensleute in die für die Übernahmekandidaten entscheidenden Banken und Vorstände entsandt hat. In 20 Jahren will die US-Grossfinanz auch das Wasser der Welt - nach Aussage ihres Vertreters Brzezinski - monopolisiert haben.


      Mit Sachwerten zur Währungsreform

      Deutet man den Fahrplan der Welt-Grossfinanz richtig, so soll die Geldmenge so lange vermehrt und entwertet werden, bis damit alle wichtigen Sachwerte der Welt aufgekauft und monopolisiert worden sind. Die Grossfinanz ist klug genug zu wissen, dass ihre Geldmengenvermehrung nicht unerkannt bleibt und irgendwann das Vertrauen in den inflationierten Dollar schwindet. Ein Ausbruch der Vertrauenskrise wird die jetzt noch beherrschte, schleichende Inflation zur galoppierenden offenen Inflation machen, die zwangsläufig in eine Währungsreform einmünden muss.

      Dies aber ist genau der Vorteil sowohl der Grossfinanz als auch der USA:
      # Die Grossfinanz hat mit den faulen Dollars vorher ausreichend Sachwerte gekauft, wird also von der Währungsreform mit ihren Sachwerten nicht mehr betroffen, hat sich rechtzeitig aus dem faulen Geld in werthaltiges Vermögen verlagert. Da sie in vielen Bereichen inzwischen Weltmonopolstellungen erreicht hat, kann sie sogar die Welt jederzeit mit Monopolpreisen zu Sonderabgaben heranziehen. Nicht mehr Steuern sind dann das Einkommen der Welt-Herrscher, sondern Monopolerträge. Niemand kann die Grossfinanz hindern, die Preise für Gold, Diamanten, Kupfer, Zink, Eisenerz, Wasser, Saatgut oder Energie um 10, 20 oder 30% anzuheben und auf diese Weise die gesamte Weltbevölkerung zu Sonderabgaben heranzuziehen. Noch nie hat es eine solche Finanzmacht der Welt gegeben, noch nie war sie für die Gesamtbevölkerung der Welt so gefährlich.

      # Listigerweise hat die US-Grossfinanz die faulen Dollars überwiegend ins Ausland gebracht. Mehr als Dreiviertel der gesamten Dollarbestände sind nicht mehr in den USA, sondern sind bei den Gläubigerstaaten der USA. Die USA haben sich nämlich in den vergangenen Jahren immer kräftiger gegenüber dem Ausland verschuldet. Das Ausland hat Güter geliefert (Sachwerte), dafür aber wertlose Dollars bekommen. Alle Zentralbanken sind voll mit faulen Dollars. Werden diese nun plötzlich entwertet, trifft der Schaden zu mehr als Dreiviertel die Zentralbanken, Banken, Staaten und Marktteilnehmer ausserhalb der USA. Dann rächt sich, dass die Europäischen Zentralbanken ihr Gold gegen faule Dollars abgegeben und dafür immer ausschliesslicher Fiat-Money als Basis (Währungsreserve) für die eigene Währung, zum Beispiel Yen oder Euro, eingesetzt haben. Bricht also die Leitwährung Dollar zusammen, werden zwangsläufig auch die Satellitenwährungen mit zusammenbrechen, deren einzige Basis ein Bestand an faulen Dollars ist. Mit anderen Worten: Die sich abzeichnende Währungsreform des Dollars zieht zwangsläufig eine Weltwährungsreform aller Währungen nach sich, für welche der faule Dollar jetzt noch Hauptwährungsreserve darstellt.


      Dass aber jede pausenlose Vermehrung eines Privatgeldes - des Dollars - durch die der US-Grossfinanz gehörende Federal Reserve Bank zur Aufweichung der Dollar-Währung zu immer stärkerer Inflation und schliesslich zur Währungsreform führen muss, ist finanzwissenschaftliches Grundwissen und dürfte nicht einmal Greenspan und seinen Mittätern zweifelhaft sein.


      Durch Währungsreform zur Weltwährung

      Greenspan hat in einer Rede unvorsichtigerweise geäussert, dass " wohl bis 2007 eine grundsätzliche Dollar-Korrektur anstehe und dass man dann zweckmässigerweise den Dollar und den Euro zum `Euro-Dollar` einer neuen Welt-Währung vereinigen könnte" . Das macht aus Sicht der US-Grossfinanz Sinn, denn längstens bis 2007 sind die Dollar-Missbräuche noch durchzuhalten, bis dahin dürfte längstens das Vertrauen der Welt in diese hemmungslos vermehrte, immer wertloser gewordene und nur noch künstlich aufrechterhaltene Privatwährung der US-Grossfinanz halten. Irgend etwas wird also in nächster Zeit mit dem Dollar geschehen. Würde dann der Dollar mit dem Euro zur Welteinheitswährung, würden damit für die US-Grossfinanz wichtige Ziele erreicht:
      # Eine neue Währung bietet die Möglichkeit, die alten Währungsschulden abzuwerten und damit die Gläubiger, die noch alte Währung haben, entsprechend zu entreichern. Wenn eben ein neuer Euro-Dollar 20 alte Dollar oder 15 Euro wert ist, sind die alten Währungen entsprechend abgewertet, sind die Gläubiger in alter Währung entreichert, hat sich das Spiel für die privaten Geldausgeber gelohnt.

      # Vor allem würde damit der US-Staat ebenfalls entschuldet: Seine jetzige Auslandsverschuldung von 5200 Mia. Dollar würde bei 50%er Abwertung nur noch 2600 Mia. Euro-Dollar betragen.

      # Geschädigt werden alle Inhaber von Alt-Dollars, deren Bestände um 50% oder sogar 90% abgewertet werden. Dies gilt insbesondere für die Zentralbanken von China, Japan und Europa mit ihren hohen Dollar-Währungsreserven.

      # Das Hauptziel der US-Grossfinanz ist aber, auf diese Weise eine Weltwährung zu erreichen, über die sie wiederum selbst herrschen. In einem Euro-Dollar-System würde zwangsläufig das der US-Grossfinanz gehörende Federal Reserve System eine Mehrheit haben, also die US-Grossfinanz dann auch mehrheitlich das neue Währungssystem beherrschen. Dazu auserwählt ist die BIZ (Bank für internationalen Zahlungsausgleich), eine private Organisation, deren Anteile mehrheitlich bereits von der US-Grossfinanz heimlich aufgekauft worden sind. Würde also die BIZ neue Zentralbank der Euro-Dollar-Währung, sind zufälligerweise wieder die gleichen Privateigentümer Haupteigentümer dieser neuen Zentralbank, die vorher auch Eigentümer der FED waren. Sie könnten dann das gleiche Spiel freier Geldausgabe nach eigenem Belieben, das sie mit dem Federal Reserve System bisher machen, wieder auf höherer Ebene - und dazu auch noch durch Währungsreform entschuldet - erneut -betreiben. Die bisherige Welt-Geldmengenvermehrung, der grosse Geldbetrug gehen dann in der Währungsreform unter. Ein neues System würde den alten Tätern wieder eine neue Währung in die Hände spielen und ihnen damit das neue Spiel mit der Weltwährung Euro-Dollar 20 bis 30 weitere Jahre erlauben.


      Die US-Grossfinanz hätte also auf diesem Wege durch Geldbetrug nicht nur die Sachwerte der Welt bei sich monopolisiert - darunter so existenzwichtige Bereiche wie Saatgut, Nahrungsmittel, Wasser, Energie und Metalle, sondern darüber hinaus wiederum ein Währungsmonopol zur eigenen Bedienung, nach eigenem Belieben geschaffen - eine Geldvermehrungsmaschine wie den Dukatenesel im Märchen.

      Auch mit Veröffentlichung dieses Geldbetrugssystems wird kein Aufschrei durch die Welt gehen. Man wird dies als " Verschwörungstheorie" oder als " Antiamerikanismus" oder sogar als " Antisemitismus" (Rothschild) abtun oder solche Veröffentlichungen ganz zu verhindern versuchen, denn immerhin gehören der US-Grossfinanz auch wesentliche Teile der Print- und Bildschirmmedien überall in der Welt.

      Das Spiel zu durchschauen ist aber wichtig für Menschen, die durch dieses Spiel Verluste erleiden könnten. Wer also Finanzvermögen hat, sollte zuhören bzw. lesen.

      Verlierer bei dem grossen Spiel der Finanz-oligarchie sind solche Marktteilnehmer in der Welt, welche dem Geld zuviel Vertrauen entgegenbringen, welche immer noch glauben, dass Geld über seine blosse Tauschfunktion hinaus auch noch Wertaufbewahrungsmittel sei. Die laufende Geldentwertung der vergangenen 40 Jahre hat offenbar die Menschen nicht klug gemacht. Sie wird in den nächsten Jahren galoppieren bis zum bitteren Ende, weil sie nämlich ein einseitiger Vorteil der Täter ist. Wer also auf langfristige Wert-erhaltung seines Vermögens Wert legt, kann nicht in Geldwerten, nicht in Versicherungsverträgen, nicht in Renten und nicht in Bargeld bleiben, er muss in Sachwerte gehen, wie dies die Grossfinanz selbst vorgemacht hat.


      Strategieziel des Welt-Geldbetruges

      Soweit von aussen her erkennbar, hat die US-Grossfinanz ursprünglich nur das Ziel gehabt, die US-Währung zu beherrschen und damit den US-Markt nach eigenem Willen manipulieren zu können. Diesem Ziel diente das private Zentralbanksystem FED. Als US-Präsident Kennedy ein Gesetz eingebracht hatte, dieses Privatfinanzsystem zu verstaatlichen, starb er eines plötzlichen Todes. Wer immer an diese Privatgeldmöglichkeiten der US-Grossfinanz rührte, verlor dabei Vermögen oder Leben.

      Inzwischen aber sind die strategischen Ziele der US-Grossfinanz über die nationale Dimension weit hinausgewachsen. Ihr Ziel ist das globale private Geldsystem, welches sie mit der Vorherrschaft ihres Privatdollars und seiner Durchsetzung als Hauptwährungsreserve überall in der Welt weitgehend erreicht haben und nur noch mit einer Weltwährung - Euro-Dollar - formalisieren müssen.

      Wenn wir also einen zweiten Missbrauch des Welt-Geldsystems zugunsten privater Grossfinanzgruppen und überhaupt den Missbrauch der Geldmengenwährungen verhindern wollen, muss jede Währung vor jedem öffentlichen oder privaten Missbrauch, vor jeder Deflations- und Inflationsmanipulation gesichert werden.

      Das ist sicher nicht erreichbar, wenn man die Währung der privaten Grossfinanz überlässt. Sie wird die Missbrauchsmöglichkeit wieder nutzen und wieder zum eigenen Vorteil mit Geldmengenvermehrung die Welt betrügen und ausbeuten.

      Die Erfahrungen haben aber auch gezeigt, dass die meisten Regierungen ihre Währungen ebenso missbrauchen, wenn sie die Möglichkeiten dazu haben, wenn sie also Einflussmöglichkeiten auf die Zentralbank und ihre Geldmengenpolitik haben.

      Es gilt also, aus den Missbräuchen der öffentlichen Hände und der privaten Gross-finanz die Währungen so unabhängig zu machen, dass privater und öffentlicher Missbrauch ausgeschlossen werden.

      Sicher ist eine auf Gold basierende Währung nicht so leicht zu manipulieren wie eine blosse Quantitätswährung. Die Probleme jeder auf Gold basierenden Währung liegen aber in der Verfügbarkeit von Gold, nachdem die US-Grossfinanz den grössten Teil des Weltgoldvorrates in ihre Hände bekommen hat. Sie würde also mit jeder Art einer auf Gold basierenden Währung wiederum Gewinner und Ausbeuter werden können.

      Bleibt also nur die Lösung einer Quantitätswährung. Diese Quantitätswährung darf aber nicht frei, willkürlich bestimmbar bleiben, sondern muss an dem Neutralgeldziel orientiert werden. Die Geldmenge darf also nicht stärker wachsen als die Gütermenge. Aus dem monetären Sektor dürfen nicht wieder inflatorische oder deflatorische Effekte auf die Währungen und die Weltwirtschaft ausgehen.

      Dies ist nur mit streng neutralen und so unabhängigen Zentralbanken erreichbar, dass sie gleichsam die " vierte Gewalt" darstellen, nicht in privater Hand liegen und nicht durch Regierungen beeinflusst werden können. Das Urmodell der Deutschen Bundesbank vor ihrer Kastration in die Euro-Bank kam dieser Unabhängigkeit sehr nahe.

      Die kommende Währungsreform bietet eine einmalige Chance, die Täter, ihre Währungsmanipulationen und ihre Missbräuche zu brandmarken und damit eine allgemeine öffentliche Zustimmung zu einem weder von der privaten Grossfinanz noch von den Regierungen mehr beeinflussbares Zentralbankensystem zu schaffen. Dies wäre eine Jahrhundertchance.

      Verhindert werden könnte ein unabhängiges Zentralbankensystem vor allem von der Grossfinanz, welche über die ihr schon gehörende BIZ bereits die Weichen für eine neue Übernahme des nächsten Zentralbanken- und Währungssystems gestellt hat. Deshalb tut Aufklärung not, um der Bevölkerung, Wirtschaft und Politik die Gefahr des Monopolkapitalismus nicht nur für die derzeitige Währung, sondern auch für ein neues Währungssystem aufzuzeigen.


      © Prof. Dr. Eberhard Hamer
      Avatar
      schrieb am 05.01.05 08:52:44
      Beitrag Nr. 49 ()
      Der Offenmarktausschuss (FOMC) der US-Notenbank Fed konnte sich in seiner letzten Sitzung am 14. Dezember nicht auf eine einheitliche Linie bezüglich der Inflationsaussichten in den USA einigen. Das Protokoll dieser Sitzung wurde am Dienstag veröffentlicht.

      Eine Zahl von FOMC-Mitgliedern hat sich aufgrund des schwachen Dollar, der höheren Energiekosten und eines Rückgangs beim Produktivitätsanstieg hinsichtlich der Preisentwicklung besorgt gezeigt. Andere FOMC-Mitglieder hingegen äußerten sich dagingehend, dass die Auswirkungen des anhaltend schwachen Dollar auf das Preisniveau überbewertet würden und auch die Lohnentwicklung unter Kontrolle sei. Nach Ansicht des Offenmarktausschuss sei das Wirtschaftswachstum "fest etabliert" und "elastisch".

      Am 14. Dezember hatte der Offenmarktausschuss den Leitzinssatz zum fünften Mal in Folge um 25 Basispunkte auf 2,25 Prozent erhöht. Bereits im Vorfeld der Sitzung hatten viele Marktteilnehmer diesen Schritt erwartet. Experten hatten im Vorfeld ihre Prognose mit der wachsenden Inflationsgefahr im Zuge der steigenden Ölpreise begründet. Auch für das Jahr 2005 rechnen Experten mit weiteren Zinserhöhungen.

      Autor: SmartHouseMedia (© wallstreet:online AG / SmartHouse Media GmbH),20:59 04.01.2005
      Avatar
      schrieb am 06.01.05 06:19:47
      Beitrag Nr. 50 ()
      "We have been writing about the Great Mystery - why do bonds not sell off, as the dollar falls?

      The underlying reason, we think, is that the world is headed into deflation - a credit contraction - that will help hold up prices on solid, fixed-return securities. Commodities are low already. Gold is correcting - down to $429. The economy is still not creating many new jobs. And TIPS, the inflation-adjusted 10-year securities offered by the government, trade at a narrow premium over regular 10-year notes; if there is inflation ahead, the bond market still doesn`t see it.

      But there`s also a more immediate explanation: The foreigners are still buying U.S. bonds. Each day, nearly $2 billion worth of U.S. current account deficit flows out of the United States - which must be absorbed by foreigners and somehow make its way back to the United States to balance the books. But each day, according to figures provided by Stephen Roach, foreign central banks, chiefly, buy more than $2 billion worth of U.S. securities. This is what keeps the dollar from collapsing altogether. It is also why U.S. bond yields remain low, and why Americans are able to continue borrowing at such low rates.

      Macro-economists, such as Roach, wait for the current account deficit to correct. One nation cannot live for long at another nation`s expense, they point out. But the United States continued its jolly, parasitical spending in 2005, at an even faster pace than 2004. A drop in the dollar seemed to have little effect. As long as the foreign central bankers continue to buy U.S. bonds, the good times will roll on.

      But there`s another way to correct the imbalance in the world`s current accounts. A slump, a slow-down, a recession in America would reduce consumer spending. Instead of borrowing and spending, people would cut back. They might even save. The dollar might fall a little...or a lot. But what would correct America`s current account deficit would be a huge fall-off in demand. Instead of buying things they don`t need with money they haven`t got, Americans would begin holding onto the money they do have...and leaving the things they don`t need on Wal-Mart`s shelves and China`s loading docks.

      Foreign investors will need higher real yields to continue buying U.S. dollar securities, says Roach. But they might get them in an unexpected way - by falling rates of price inflation...just as in Japan. Deflation is rare...and strange. As prices fall, real rates of return on savings go up. Buyers hesitate; if they wait to make a purchase, their money will be more valuable...and the price of the thing they are buying will be lower. The slump gets worse... Then businesses go broke. Jobs are lost. People at the margin can no longer make their mortgage payments. House prices drop. Stocks collapse. Look out!

      We are just guessing, of course, that a tidal wave of debt is headed our way in 2005. The year ahead will tell its own tale in its own good time...and maybe we will be wrong...but we would stay off the beach anyway."
      Avatar
      schrieb am 08.01.05 22:20:23
      Beitrag Nr. 51 ()
      27. Dezember 2004 Kenneth Rogoff gilt als einer der besten Kenner der Weltwirtschaft und des internationalen Finanzsystems. Im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung erläutert der ehemalige Chefvolkswirt des Internationalen Währungsfonds (IWF) und Harvard-Ökonom die Ursachen der aktuellen Dollar-Schwäche und kritisiert die amerikanische Finanzpolitik. China und andere asiatische Länder müßten dringend eine Aufwertung ihrer Währungen zulassen, um die globalen Ungleichgewichte in der Weltwirtschaft zu beseitigen, fordert Rogoff.


      Professor Rogoff, der Dollar steht seit einiger Zeit gehörig unter Druck. Was sind die Ursachen der Dollar-Schwäche?

      Es steht wohl außer Frage, daß dahinter vor allem das hohe und dauerhaft nicht tragfähige Defizit in der amerikanischen Leistungsbilanz steht. Der Dollar-Rutsch hat sich schon seit Jahren abgezeichnet. Die hohen Haushaltsdefizite unter Präsident Bush haben die Wahrscheinlichkeit einer Abwärtsbewegung des Dollar zur Gewißheit werden lassen. Der genaue Zeitpunkt der Kursbewegung läßt sich unmöglich genau erklären, das wachsende Bewußtsein der Öffentlichkeit für das Defizit-Problem hat aber wahrscheinlich wie ein Katalysator gewirkt.

      Sie sagten, das Leistungsbilanzdefizit sei in seiner aktuellen Höhe langfristig nicht tragfähig. Was genau bedeutet das?

      Theoretisch ist es natürlich möglich, daß die Vereinigten Staaten sich noch über zehn, fünfzehn Jahre hinweg im Ausland Geld leihen und ihre Nettoverschuldung gegenüber ausländischen Gläubigern auf 80 oder 90 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) steigt. Aber solche Nettoverbindlichkeiten von mehr als 20 Prozent des BIP sind äußerst ungewöhnlich für große Volkswirtschaften, zumal für die größte Ökonomie in der Welt, die Amerika derzeit ist. Ende dieses Jahres wird die Netto-Auslandsschuld rund 25 Prozent des BIP betragen.

      Daraus ergibt sich aber noch nicht zwangsläufig die Notwendigkeit einer Anpassung.

      Entscheidend ist, daß Amerika so ungeheuer viel Güter und Kapital aufsaugt. Wenn man die Leistungsbilanzüberschüsse von China, Japan, Deutschland und allen anderen Ländern, die einen Überschuß aufweisen, zusammenrechnet, entfallen davon rund drei Viertel auf die Vereinigten Staaten. Da bleibt nicht viel für den Rest der Welt übrig. Einige Leute halten es für möglich, daß das Leistungsbilanzdefizit Amerikas von derzeit mehr als 600 Milliarden Dollar auf mehr als 1 Billion Dollar klettern könnte. Das ist aber nur dann möglich, wenn der Rest der Welt noch größere Überschüsse im Handel von Waren und Dienstleistungen erzielt und in Amerika investiert. Das erscheint mir sehr unwahrscheinlich. Japan beispielsweise, das derzeit den größten Leistungsbilanzüberschuß aufweist, wird in sieben oder acht Jahren, wenn die Pensionierungswelle überschwappt, in Defizite rutschen.

      Spielt es denn eine Rolle, ob das Kapital, das nach Amerika strömt und mit dem es Waren im Ausland kauft, von privaten Investoren oder von ausländischen Regierungen, beispielsweise Zentralbanken, stammt?

      Ja, das spielt eine große Rolle. Unter normalen Umständen würde ich sagen, daß kräftige Kursbewegungen von Währungen sich nicht erklären geschweige denn vorhersagen lassen. Wenn es eine ganz offensichtliche Kurstendenz gibt, wird der Markt aufspringen und den Wechselkurs schnell auf sein neues Gleichgewichtsniveau treiben. Heutzutage sind aber asiatische Notenbanken bereit, selbst dann riesige Mengen Dollar als Währungsreserve zu horten, wenn sie mit einer Abschwächung des Dollar und darum mit einem Wertverlust rechnen müssen. Deshalb verdienen sich Hedge-Fonds eine goldene Nase, während Steuerzahler in Asien mit ansehen müssen, wie Hunderte von Milliarden Dollar verschwinden. Wir befinden uns also in der sehr ungewöhnlichen Lage, daß am Devisenmarkt eine eindeutige Neigung für eine fortgesetzte Abwertung des Dollar besteht. So ein Umfeld gibt es sonst nur in Schwellenländern zu beobachten, die sich verzweifelt darum bemühen, einen zu hohen Wechselkurs ihrer Währung zu verteidigen.

      Es gibt verschiedene Möglichkeiten zur Verringerung des amerikanischen Leistungsbilanzdefizits, von höherer Ersparnis in Amerika bis zu stärkerem Wirtschaftswachstum im Rest der Welt. Was halten Sie für den wahrscheinlichsten Ausgang?

      Selbst wenn der Dollar noch rund 15 Prozent abwerten sollte, asiatische Währungen eingeschlossen, so bezweifle ich doch, daß dies das Defizit auf weniger als 3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts drücken würde. Das ist immer noch besorgniserregend hoch, selbst wenn es derzeit rund 5,8 Prozent beträgt. Die geringe Ersparnis der Amerikaner, und zwar sowohl von Privaten als auch von der Regierung, ist eine Ursache des Defizits. Eine Lösung des Problems muß darum zwangsläufig eine höhere Ersparnis - und darum geringere Haushaltsdefizite - einschließen.

      Die amerikanische Regierung verlangt von Europa und Asien, die eigenen Wachstumskräfte zu stärken.

      Es ist ein Irrtum zu meinen, über stärkeres Wachstum im Rest der Welt ließe sich das Problem schmerzlos beheben, selbst wenn amerikanische Offizielle das allenthalben verkünden. Wenn Länder wie Deutschland, Japan und China weiterhin hohe Produktivitätsgewinne in ihren handelbaren Gütern aufweisen und bei Dienstleistungen und nichthandelbaren Gütern weiter schwächeln, wird sich nicht viel ändern. Vergessen Sie nicht, daß rund die Hälfte des Produktivitätsfortschritts in Amerika in den vergangenen zehn Jahren im Einzelhandel stattgefunden hat, einem Wirtschaftszweig, der in Deutschland und Japan nicht zuletzt aufgrund zu strenger Regulierung kaum einen Produktivitätszuwachs verzeichnet hat. Während also amerikanische Verbraucher mehr und mehr Waren aus dem Ausland zu immer niedrigeren Preisen konsumieren, ist der Import in Deutschland oder Japan nicht in demselben Maße gestiegen. Darum ist es notwendig, daß der Produktivitätsfortschritt im Rest der Welt vor allem bei nichthandelbaren Gütern stattfindet.

      Sie haben die amerikanische Finanzpolitik angesprochen. Was halten Sie von den Plänen Washingtons zur Halbierung des Budgetdefizits in fünf Jahren?

      Das Etatdefizit spielt eine zentrale Rolle für den Dollar. Ohne die Steuersenkungen Präsident Bushs wäre das Leistungsbilanzdefizit wahrscheinlich nur 2 bis 3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts groß. Es gibt leider überhaupt keine ernsten Maßnahmen zur Verringerung des Haushaltsdefizits. Die Regierung vertraut darauf, daß ein ungewöhnlich kräftiges Wirtschaftswachstum die Finanzlage verbessern wird. Bushs Mantra im Wahlkampf, die Steuern unter keinen Umständen zu erhöhen, mag ihm den Wahlsieg eingebracht haben, es hat ihn aber in keine gute Lage versetzt, eine solide Finanzpolitik zu machen.

      In Europa ist die Sorge groß, der starke Euro dämpfe das Wachstum. Sollte sich die Europäische Zentralbank gegen eine weitere Aufwertung des Euro stemmen?

      Sterilisierte Interventionen am Devisenmarkt, also Käufe von amerikanischen gegen europäische Staatsanleihen ohne eine Änderung der Zinspolitik, hätten kaum Aussicht auf Erfolg. Die Dollar- und Euro-Anleihemärkte sind viel zu liquide, als daß sich mit Interventionen der Wechselkurs dauerhaft manipulieren ließe. Zinssenkungen sollte die Europäische Zentralbank erwägen, sollte der Euro sich auf Kurse um 1,50 Dollar zubewegen. Ich sähe es aber lieber, die Federal Reserve in Amerika erhöhte die Zinsen ein wenig schneller, als sie es derzeit tut. Die EZB hat bisher richtig gehandelt, ganz abgesehen davon, daß eine kleine Zinssenkung angesichts der großen Probleme des Dollar vermutlich ebenfalls nicht viel bewirken könnte.

      China wird seit geraumer Zeit von Amerika und Europa gedrängt, seinen Wechselkurs freizugeben.

      Das ist auch richtig. China muß dem Yuan gestatten aufzuwerten, und der Rest der aufstrebenden Länder Asiens muß mit seinen Währungen dasselbe machen. Das ist nicht nur notwendig, um die Inflation im Zaum zu halten, sondern auch, um nicht später in eine Lage zu geraten, wo es Abwärtsdruck auf ihre unflexiblen Währungen gibt. Stellen Sie sich vor, China würde morgen am Tag politisch instabil. Dann wäre der Aufwertungsdruck für den Yuan umgehend verschwunden und würde sich in einen Abwertungsdruck verwandeln. Wenn die Asiaten meinen, ihre hohen Währungsreserven würden sie schützen, irren sie sich gewaltig. Wenn Asien sich nicht von sich aus in die richtige Richtung bewegt, muß es vom Rest der Welt dazu gezwungen werden. Es kann nicht sein, daß Asien die Vorzüge des Welthandelssystems genießt, sich an den Lasten des Erhalts der globalen Finanzstabilität aber nicht beteiligt.


      Das Gespräch führte Claus Tigges

      Text: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.12.2004, Nr. 302 / Seite 11
      Bildmaterial: AP
      Avatar
      schrieb am 08.01.05 22:40:31
      Beitrag Nr. 52 ()
      Moin humm:)

      Lesezeichen!

      Gruß Percy
      Avatar
      schrieb am 08.01.05 22:47:38
      Beitrag Nr. 53 ()
      Wie siehst du Goddy, den Dollar in den nächsten Tagen?
      Avatar
      schrieb am 09.01.05 16:37:21
      Beitrag Nr. 54 ()
      Moin humm:)

      In den letzten Tagen haben wir die Reaktion auf das FED-Protokoll vom Dezember gesehen(da erst jetzt veröffentlicht).
      Ich denke, es war nicht so schwer, die erste Reaktion vorzugeben und dann die Meute zu treiben.
      Man könnte sagen, die Dollarbullen, haben jetzt wieder mehr Wasser aufm Mühlrad. Ob das ausreicht die Wette gegen den Dollar zu stoppen? Welche Argumente sprechen für einen steigenden Dollar?
      - stark ansteigende Inflation in den USA damit verbunden ansteigende Zinsen, und gleichzeitig zurrücklaufende Inflationsraten in Euroland unter 2% mit gleichbleibenden Zinsen?
      Wenn man dran glaubt.

      Die US-Defizite haben sich trotz starker Abwertung gegenüber EUR oder Yen nicht verringert, im Gegenteil. Solange Yuan am Dollar gekoppelt bleibt und Chinesen für 100$ im Monat schuften, warum sollte sich daran was ändern? Wir haben noch nie gesehen, dass sich ein Währungsmarkt gedreht hat, in einem Umfeld wo sich Leistungsbilanzdefizite und Fiskaldefizite immer noch ausweiten. Welcher Weg führt also an einer weiteren starken Abwertung des Dollars vorbei, bis zum Finale?

      Vergess aber was ich geschrieben habe, null Ahnung!

      Ach ja, am 20 Januar ist Amtseinführung von Brezel, mal schaun was er uns für Lösungsvorschläge präsentieren wird.

      6. Januar 2005, 02:08, Neue Zürcher Zeitung


      Höchstens die Götter kennen die weitere Entwicklung des Dollar-Kurses

      ra. Die heftigen Bewegungen am Devisenmarkt haben sich bisher auch im neuen Jahr fortgesetzt. Während sich der Dollar seit Jahresbeginn deutlich erholt hat, hatte der «Greenback» von Anfang September bis Ende Dezember kontinuierlich an Wert verloren. Ende 2004 kostete ein Euro noch klar mehr als $ 1.36, am Mittwoch ermittelte die Europäische Zentralbank den Referenzkurs bei nur $ 1.3224. Damit liegt die US-Devise auf dem Niveau von Anfang Dezember. Ähnlich stark erholte sich der Dollar im gleichen Zeitraum gegenüber dem Franken. Als Gründe für die Wiedererstarkung nennen Beobachter zum einen technische Faktoren, da nach dem starken Wertzerfall eine Korrektur überfällig gewesen sei. Zum anderen wird die Erwartung etlicher Marktteilnehmer angeführt, dass sich die Zinsdifferenz zwischen den USA und der Euro-Zone in den kommenden Monaten ausweite. Gemäss einem Sitzungsprotokoll des Fed vom Dezember halten die US-Notenbanker die Zinsen in den USA immer noch für zu niedrig, um die Inflation konstant zu halten. Derzeit werweissen Marktteilnehmer über die Dauer der Erholung bzw. der Stabilisierung des Dollars. Während Händler eher von einer kürzeren technischen Reaktion reden, verweisen Ökonomen auf die neuerlichen Interventionen asiatischer Zentralbanken. In der Regel sind Wechselkurszyklen über Jahre laufende, fundamental begründete Bewegungen, was für eine weitere Abschwächung des Dollars spricht. Wann aber eine Entwicklung zum Stillstand kommt oder sich gar eine Trendumkehr einstellt, das wissen weder Devisenhändler, Strategen noch Notenbanker, sondern höchstens die Götter.

      Gruß Percy:)
      Avatar
      schrieb am 12.01.05 14:49:53
      Beitrag Nr. 55 ()
      Trade Gap Swells Unexpectedly to Record
      Wed Jan 12, 2005 08:30 AM ET

      WASHINGTON (Reuters) - The U.S. trade deficit widened unexpectedly in November to a record $60.3 billion, propelled by the highest-ever oil import bill and a drop in exports, a government report showed on Wednesday.

      The trade gap topped $60 billion for the first time and defied Wall Street expectations that it would narrow to $54 billion in November. October`s deficit was revised up to a $56.0 billion gap from the originally reported $55.5 billion.

      The deficit has continued to balloon despite a 50 percent drop in the value of the dollar against the euro over the past three years, which has been expected to gradually narrow the gap.

      The trade shortfall for the first 11 months of 2004 was $561.3 billion, well past the record of $496.5 billion set for all of 2003.

      Although average oil import prices retreated slightly in November, they remained high enough to push the value of crude oil imports to record $13.4 billion.

      Meanwhile, imports from China fell only fractionally to $19.6 billion from the record $19.7 billion set in October. The trade imbalance with China accounts for about 25 percent of the overall U.S. trade deficit.

      Rising U.S. consumer demand for household goods and other products helped boost overall imports by 1.3 percent to a record $155.8 billion. Strong demand for advanced technology products widened the deficit in that category to a record $5.8 billion.

      U.S. exports slipped 2.3 percent to $95.6 billion, as shipments of U.S. industrial supplies and materials -- including things such as plastic and chemicals -- fell in the face of weaker foreign demand. U.S. auto and auto part exports also edged lower.

      Even though the drop in the value of the dollar makes U.S. exports more competitive, demand from major U.S. trading partners remains weak and the Federal Reserve has cautioned against expecting any significant improvement in the near term.

      While the U.S. trade deficit with China improved slightly from the record set in October, the bilateral gap with Japan was the highest since October 2000 and deficits with Canada, Russia and South Korea set records in November.



      © Reuters 2005
      Avatar
      schrieb am 12.01.05 14:55:59
      Beitrag Nr. 56 ()
      auf Deutsch:

      12.01.2005 14:46:
      US-Handelszdefizit steigt stärker als erwartet

      Laut dem US-Handelsministerium ist in den USA im November das Handelsbilanzdefizit gegenüber dem Vormonat um 7,7 Prozent von revidiert $56 Mrd auf ein Rekordniveau von $60,3 Mrd gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr ist ein Anstieg um 50,8 Prozent zu registrieren. Volkswirte rechneten mit einem geringeren Defizit von $53,3Mrd.

      Die Importe zogen um 1,3 Prozent auf ein Rekordmaß von $155,8 Mrd an. Dabei legten die Ausgaben für importiertes Öl um 17,7 Prozent bzw über $2 Mrd auf $14,2 Mrd zu. Die Exporte fielen dagegen um 2,3 Prozent auf $95,6 Mrd.
      Avatar
      schrieb am 12.01.05 16:36:43
      Beitrag Nr. 57 ()
      ...hmmm, so im Nachhinein finde ich was ich in #54 geschrieben habe, jetzt wiederum gar nicht so schlecht:look::D



      :)
      Avatar
      schrieb am 15.01.05 11:13:43
      Beitrag Nr. 58 ()
      Datum: 16.12.2004
      Ressort: Politik
      Autor: Stephan Kaufmann
      Seite: 02

      Leidwährung Dollar

      GELDPOLITIK - Seit 60 Jahren dominiert der Greenback unangefochten das Weltfinanz-System. Doch jetzt unterhöhlen US-Defizit, Schulden und Kursverfall seine Vorherrschaft - der Euro wird als Reserve interessant.

      BERLIN, 15. Dezember. Europas Exporteure hörten die Nachricht mit Freude: Amerikas Import boomt. Das US-Defizit im Außenhandel erreicht im November die Rekordmarke von 55,5 Milliarden Dollar. Die Devisenhändler nahmen es mit Gleichmut: Der Anstieg komme nicht überraschend, hieß es, kein Grund, den Dollar weiter fallen zu lassen. Beunruhigt reagierte allerdings kein Geringerer als der Internationale Währungsfonds: Amerikas Defizite drückten den Dollar, so der Chefvolkswirt des Internationalen Währungsfonds IWF, Raghuram Rajan, "das ist ein Alarmsignal." Europas Zentralbank (EZB) legte am Mittwoch nach: Ein abrupter Dollar-Kursverfall sei ein Risiko für die Stabilität der Finanzmärkte, warnte sie.

      Mit 1,3383 Dollar setzte die EZB am Mittwoch den Referenzkurs fest, etwas höher als am Vortag. Mit jedem Cent, den die US-Devise verliert, wächst die Unruhe an den Märkten - dort, wo jeden Tag über 1 000 Milliarden Dollar gehandelt werden. Die Sorge gilt weniger dem Dollar-Kurs, als vielmehr dem Dollar selber. "Der schwindende Dollar", titelte das britische Wirtschaftsmagazin Economist sein Titelblatt Anfang Dezember. Die schrittweisen quantitativen Verluste des Dollarkurses, so wird befürchtet, könnten die Qualität des Dollar als sicherer Anleger-Hafen unterminieren. Er könnte seinen Status als Welt-Leitwährung verlieren. Das brächte das gesamte Weltfinanzsystem ins Schwanken.

      Auf dem Weltmarkt wird zu 80 Prozent in Dollar bezahlt. Etwa 65 Prozent aller Devisenreserven lauten auf Dollar, kaum 20 Prozent in Euro. Selbst der Euro misst seinen Wert am Dollar - ob die europäische Währung im Wert steigt oder fällt, bemisst sich nach ihrem Verhältnis zur amerikanischen.

      Die Stellung ihrer Währung bringt den USA immense Vorteile. Sie bietet den Amerikanern "eine scheinbar unerschöpfliche und günstige Kreditmöglichkeit, um im privaten und staatlichen Bereich gigantische Schulden anzuhäufen", sagt der Schotte Niall Ferguson, Professor für Finanzgeschichte in New York. Da die ganze Welt ihre Währung will, können sich die USA in ihrem eigenen Geld verschulden und dies zu sehr niedrigen Zinsen - "ein exorbitantes Privileg", kritisierte bereits 1965 Frankreichs Präsident de Gaulle. Bis heute "befinden sich die USA bei der Kreditaufnahme in einer außergewöhnlich günstigen Situation", konstatiert Mieczyslaw Karczmar von der Deutschen Bank.

      Doch der Dollar ist angeschlagen. Sein Anteil an den Weltdevisenreserven der Zentralbanken lag einmal bei 80 Prozent, heute sind es noch 65 Prozent. In den vergangenen zwei Jahren hat er 31 Prozent gegenüber dem Euro verloren, gegenüber dem japanischen Yen 15 Prozent. Ursache sind die gigantischen Schulden Amerikas. Im grenzüberschreitenden Handel wird Amerika im kommenden Jahr ein Minus von 650 Milliarden Dollar machen.

      Finanziert werden diese Defizite zunehmend vom Ausland - allerdings nicht von Investoren, die gerne in Dollar anlegen. Privatanleger zogen in den vergangenen Monaten netto sogar Mittel aus den USA ab. Amerikas Finanzloch wird statt dessen gestopft von Zentralbanken, die um ihre eigene Währung fürchten.

      Zwischen Januar 2002 und Dezember 2003 wuchsen die Devisenreserven der japanischen Staatsbank um 266 Milliarden Dollar an. Diejenigen in China, Hongkong und Malaysia um 224 Milliarden Dollar, in Taiwan um mehr als 80 Milliarden Dollar. Dieses Geld wurde fast ausschließlich in US-Dollar und auf Dollar lautende Anleihen angelegt. Allein im ersten Quartal dieses Jahres kauften die Japaner 142 Milliarden Dollar. Das Motiv der asiatischen Zentralbanken: Sie wollen eine Aufwertung der eigenen Währung verhindern - denn nur ein starker Dollar hilft ihren Exporten in die USA.

      Japan sitzt nun auf Dollar-Reserven von 800 Milliarden, China hat fast 500 Milliarden Dollar im Staatstresor. "Letztlich ist diese Finanzierungsquelle des US-Leistungsbilanzdefizits nicht unerschöpflich", heißt es bei der Deutschen Bank. Was aber geschieht, wenn die Welt eines Tages nicht mehr bereit ist, noch mehr Dollar zu nehmen und so die USA zu finanzieren? Wenn sie stattdessen ihre Dollars auf den Markt werfen? Ein rapider Dollar-Verfall wäre die Folge.

      Zentralbanken aus dem Nahen Osten, aus Osteuropa, Russland oder Indonesien haben bereits angekündigt, ihre Währungsreserven teilweise von Dollar in Euro umzuschichten. Seit der Einführung des Euro 1999 stieg sein Anteil an den Devisenreserven von 13 auf fast 20 Prozent. "Der Euro ist zu einem ernsthaften Rivalen zum Dollar geworden", sagte kürzlich sogar Japans Zentralbankchef, Toshihiko Fukui. Gerüchte, dass auch China Dollar verkaufen könnte, ließen in den vergangenen Wochen den Dollar abstürzen.

      "Mit dem Dollar-Verfall müssen die Zentralbanken ab einem bestimmten Punkt Dollar verkaufen, um weitere Wertverluste zu vermeiden", meint Richard Portes, Ökonomieprofessor an der London Business School. Schließlich steht Amerika bei ausländischen Kreditgebern mit geschätzten 11 000 Milliarden Dollar in der Kreide. "Fällt der Dollar weitere 30 Prozent, wie manche vorhersagen, wäre es der größte Kreditausfall der Geschichte", warnt der Economist.

      So wird der Welt langsam bewusst, dass der Dollar "nicht mehr ist als bedrucktes Papier, dessen Herstellung etwa drei Cent kostet", sagt der Historiker Ferguson. "Das internationale Währungssystem ist auf Papier gebaut." Und der Wert dieses Papiers hängt an der Kreditwürdigkeit der USA.

      Noch gibt es keine echte Alternative zum Dollar. Selbst Japans Wirtschaft und Währung hängen zu eng an der US-Devise. Der Euro ist zwar als Konkurrent zum Dollar entworfen, gewinnt aber nur schrittweise an Gewicht. "Es besteht die Hoffnung, dass der Euro letztlich ebenfalls Hauptreservewährung wird", sagt Deutsche-Bank-Ökonom Karczmar. "Damit würde sich das Konzept de Gaulles erfüllen, dass die Dominanz des Dollar durchbrochen werden müsse - Grundgedanken des Konzepts der gemeinsamen europäischen Währung." Kurzfristig ist das nicht zu erwarten.

      Freiwillig werden die USA ihren Dollar nicht preisgeben, hängt an seiner Kraft doch auch ein Großteil ihrer militärischen Potenz - ohne Freiheit der Verschuldung keine Freiheit beim Krieg- führen. "Über die geopolitischen Implikationen dieses Sachverhalts", so Ferguson, "darf getrost spekuliert werden."

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      Das Vertrauen schwindet // Eine Reservewährung soll beruhen auf: einer starken Ökonomie, offenen und ausgedehnten Finanzmärkten, niedriger Inflation und Vertrauen in den Wert des Geldes. Letzteres schwindet, Gründe: Defizit und Schulden.

      Die USA sind seit 1988 Netto-Schuldner. Rund 1,5 Milliarden Dollar borgen sie sich täglich aus dem Ausland, um ihre Defizite zu begleichen. Allein im vergangenen Fiskaljahr klaffte in der Staatskasse ein Loch von 422 Milliarden Dollar.

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      Grafik: (3) Die größten Devisenreserven / Anteil der Währungen an offiziellen Währungsreserven / Wertverlust des Dollars im Vergleich:

      Seit 1960 hat der Dollar im Vergleich rund zwei Drittel seines Wertes eingebüßt.

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      Foto: Es prüfe, wer sich länger bindet - asiatische, nahöstliche und andere Zentralbanken stoßen vermehrt Dollar ab und schichten in Euro um.

      http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump…
      Avatar
      schrieb am 16.01.05 19:37:16
      Beitrag Nr. 59 ()
      http://home.knuut.de/EWKberater/Geld/Grundlagen3.html

      Zweck allen Wirtschaftens ist es, die Verfügungsgewalt über möglichst viele Sachwerte zu erwerben.

      Geld ist nicht allmächtig, es ist nur ein mächtiges Mittel zum Zweck.

      Geldvermögen aufzulösen und sie in Sachwerte umzuwandeln ist daher immer wieder eine sehr wichtige und sinnvolle Übung. Niemand kann wirklich in Geld baden. Dazu braucht es den Pool. Niemand hängt sich Geldscheine um den Hals, dafür sind Diamanten weitaus besser geeignet. Niemand isst Münzen. Kaviar schmeckt besser.

      Wenn also die Geldvermögen so angeschwollen sind, dass man damit eine wunderschöne Inflation anheizen kann, dann kommt die Inflation auch, denn die Angst der Geldvermögenden, nicht rechtzeitig in die Sachwerte zu kommen, treibt die Preise wie von selbst in die Höhe, sobald die Hatz erst einmal begonnen hat.

      Immer mehr Papier, mit dem Aufdruck "Geld" gelangt in die Hände der Bevölkerung und immer mehr Sachwerte wandern in die Hände der Reichen.

      Während die einen noch versuchen, mit dem Fünf-Millionen-Euro-Schein ein Pfund Schweinefleisch zu kaufen, kalkulieren die anderen schon in aller Ruhe, zu welchen Preisen man die Wohnungen in den Mietshäusern vermieten kann, wenn der Währungsschnitt endlich gekommen sein wird.
      Avatar
      schrieb am 17.01.05 08:29:08
      Beitrag Nr. 60 ()
      >> Schröder will freie Hand beim Stabilitätspakt
      Berlin - Unmittelbar vor den entscheidenden Verhandlungen über eine Reform des europäischen Stabilitätspaktes hat Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) die bisher am weitesten reichende Lockerung des EU-Regelwerkes verlangt. "Eine richtige Finanzpolitik, die Stabilität und Wachstum gleichermaßen fördert, kann nicht alleine an dem Einhalten der Drei-Prozent-Defizitgrenze gemessen werden", schreibt Schröder in der "Financial Times Deutschland".
      Schröder fordert, daß die EU-Kommission künftig vor Einleitung eines Defizitverfahrens Kriterien wie Sozialreformen oder Ausgaben für konjunkturelle Impulse berücksichtigt. Sobald diese Bedingungen "weitgehend erfüllt" seien, solle auf das Verfahren verzichtet werden. Die Länder benötigten "mehr Spielraum für konjunkturelle Impulse".
      Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) bezeichnete die Vorschläge als "völlig inakzeptabel". "Was Schröder jetzt vorschlägt, ist keine Reform, sondern die faktische Abschaffung des Stabilitätspaktes", sagte Stoiber der Morgenpost. Auch der neue finanzpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Michael Meister, kritisiert: "Die Anpassung der Regeln an das unsolide Haushaltsgebaren einzelner Mitgliedsländer verringert den Sparzwang, schiebt Haushaltskonsolidierung auf die lange Bank und macht Staatsverschuldung hoffähig."
      hl/md <<

      Lieber Schröder, oder besser gesagt: du Berufslügner.
      Ihr alle widern mich an.
      Die 3% IST die Ausnahme! Wohin wollt ihr das Land führen? Ins verderben?

      An alle die das noch nicht erkannt haben:
      Das System hat versagt.
      Warum?
      Weil es keine Anreize gibt Probleme zu lösen.
      Um wieder gewählt zu werden muss man ein Lügner sein, kein Problemlöser.

      ------------------------------------------------

      „…Der Wert des Miteinander liegt in der Güte
      Der Wert der Rede liegt in der Wahrheit
      Der Wert der Führung liegt in der Ordnung“

      „18. Vom Verfall
      Wird der rechte Weg verlassen
      entstehen Güte und Moral
      Wissen und Klugheit kommen auf
      und große Heuchelei folgt
      Zerbricht die Eintracht der Familie
      entsteht Kindespflicht und Elternliebe
      Wenn das Land in Wirren und Chaos gerät
      treten ergebene Staatsdiener auf“
      -Laotse
      Avatar
      schrieb am 21.01.05 05:42:22
      Beitrag Nr. 61 ()
      Warren Buffet am Mittwoch dem Fernsehsender CNBC. " Wir verschleudern täglich mehrere Milliarden Dollar an den Rest der Welt, und das belastet die Währung natürlich" ,

      Zugeich gehe er von steigender Inflation bei gleichzeitig abwertendem Dollar aus.
      Avatar
      schrieb am 26.01.05 05:40:04
      Beitrag Nr. 62 ()
      25. Januar 2005 Druckversion | Versenden | Leserbrief
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      IFO-MAHNUNG

      Ohne weitere Einschnitte droht der Kollaps

      Ein Erlahmen des Reformprozesses will Bundesfinanzminister Hans Eichel vermeiden, deshalb hat er vorgebaut. Eine von ihm in Auftrag gegebene Studie bestätigt jetzt selbst die pessimistischten Mahner. Fazit: Deutschlands Staatsverschuldung droht ohne weitere tief greifende Einschnitte ins soziale Netz außer Kontrolle zu geraten.

      Rentnerin: Staatliche Ausgaben müssten ab sofort sinken
      Großbildansicht
      DDP
      Rentnerin: Staatliche Ausgaben müssten ab sofort sinken
      München - "Der Staat wird seine Finanzen auf Dauer nur mit weiteren Reformen des sozialen Sicherungssystems in den Griff bekommen", schreibt das Institut für Wirtschaftsforschung (Ifo) in seiner am Dienstag veröffentlichten Studie. "Wenn der Reformprozess jetzt ins Stocken gerät, riskiert Deutschland seine Wirtschaftskraft", warnte das Institut.

      Wegen der Alterung der Bevölkerung empfiehlt das Ifo eine Heraufsetzung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre sowie Strukturreformen bei Kranken- und Pflegeversicherung. "Wir kommen in den nächsten Jahren um eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit nicht herum", erklärte Ifo-Sozialexperte Martin Werding. Die Kranken- und Pflegeversicherung müsse vor allem effizienter und teilweise privatisiert werden. "Fragen der Finanzierung - Stichwort: Bürgerversicherung oder Kopfpauschale - sind demgegenüber eher zweitrangig", betonte Werding.

      Die öffentlichen Finanzen können der Studie zufolge nur saniert werden, wenn die staatlichen Ausgaben ab sofort und dauerhaft um mindestens 1,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) gesenkt würden. Die jüngsten Reformen bei Renten- und Krankenversicherung hätten die Aussichten für die Staatsfinanzen zwar verbessert, reichten aber langfristig noch nicht aus.

      Ohne Veränderungen droht Deutschland dem Ifo zufolge der wirtschaftliche Kollaps. "Bis 2050 könnte sich die Staatsverschuldung in Relation zum Bruttoinlandsprodukt etwa verdreifachen, oder die Sozialbeiträge steigen auf 46 bis 49 Prozent." Allein die Ausgaben der Rentenversicherung könnten gemessen am BIP um rund ein Viertel steigen, bei gleichzeitigem Absinken des Brutto-Rentenniveaus auf 36 bis 38 Prozent.





      © SPIEGEL ONLINE 2005
      Avatar
      schrieb am 26.01.05 20:32:31
      Beitrag Nr. 63 ()
      Aus: http://home.knuut.de/EWKberater/Meinung/14021Offenerbriefsto…

      Offener Brief

      An den
      Ministerpräsidenten des Freistaats Bayern

      Herrn Dr. Edmund Stoiber



      Schuldenabbau - nur eine schöne Illusion?



      Sehr geehrter Herr Dr. Stoiber,

      Sie gehören zu den engagiertesten Verfechtern eines zügigen Schuldenabbaus und haben sich erst in der letzten Woche damit wieder vernehmbar zu Wort gemeldet. Dafür, dass Sie die öffentliche Aufmerksamkeit auf dieses stetig eskalierendes Problem lenken, gebührt Ihnen Dank und Anerkennung.

      Sie haben vollkommen recht, wenn Sie auf die gigantische Höhe der Zinszahlungen hinweisen, die von Bund, Ländern und Gemeinden aufgebracht werden müssen. Sie haben vollkommen recht, wenn Sie fordern, die Politik des Schuldenmachens müsse schleunigst beendet werden. Sie haben sogar dann vollkommen recht, wenn Sie das drohende Gespenst des Staatsbankrotts an die Wand malen.

      Doch der Ausweg, den Sie anbieten, führt nicht zur Erlösung, sondern nur in einen anderen Winkel der gleichen Hölle.


      Es ist unter den Bedingungen unseres Geldsystems schlicht unmöglich, einmal entstandene Schulden wieder aus der Welt zu schaffen, ohne dabei die für Handel und Wandel unerlässliche Menge umlaufenden Geldes zu mindern. Dies klingt noch relativ harmlos. Die eigentliche Dimension des Problems wird aber offenbar, wenn man versucht, die Frage zu beantworten, die ich nun Ihnen vorlegen möchte:

      "Wie viel Geld bleibt übrig, Herr Dr. Stoiber, wenn alle Schulden getilgt sind?"

      Sie sind ein hochintelligenter Mensch, umgeben von hochkarätigen Beratern, Ihnen steht nahezu jede Informationsquelle dieser Welt offen. Es wird Ihnen ein Leichtes sein, die Antwort zu finden.

      Aber weil dies ein offener Brief ist, der von allen interessierten Menschen unseres Landes verstanden werden soll, will ich die richtige Antwort mitgeben und den Beweis dafür in einfachen, verständlichen und nachvollziehbaren Worten herleiten:

      "Das vorhandene Geld reicht bei Weitem nicht aus,
      auch nur die Hälfte der Schulden zu tilgen."

      Wenn Sie, wie ich vermute, ganz selbstverständlich davon ausgehen, dass das nicht sein kann, weil es genug Geld geben muss, um alle Schulden bezahlen zu können - schließlich war das Geld doch auch da, als es verliehen wurde - dann ist dieser Gedanke zunächst gar nicht so abwegig. Aber leider entpuppt er sich bei näherem Hinsehen als ein verhängnisvoller Irrtum.

      Wieso?

      Leicht nachvollziehbar ist zunächst einmal die Überlegung, dass vieles, was wir als Geld bezeichnen oder sogar für Geld halten, in Wahrheit gar keines ist.

      Aktien, zum Beispiel, sind kein Geld. Aktien sind Anteilsscheine an Unternehmen, aber kein Geld. Im Gegenteil, um Aktien zu erwerben, muss man Geld hingeben. Wer Aktien verkauft, erwartet dafür eine Bezahlung in Geld.

      Das ist unstrittig, oder?

      Festverzinsliche Wertpapiere sind ebenfalls kein Geld. Es sind "normierte" Schuldscheine. Wer einen Pfandbrief besitzt, hat dafür Geld hergegeben und erwartet zur Fälligkeit die Rückzahlung von Geld.

      Auch das ist noch klar, oder?

      Das Guthaben auf einem Sparbuch? Ist das noch Geld?

      Nein, auch nicht.

      Das Geld im Sparschwein war Geld. Als es bei der Sparkasse eingezahlt wurde, verwandelte es sich in ein Guthaben und stellt nun lediglich noch einen Anspruch des Sparers auf Geld dar, den er unter Einhaltung der Kündigungsfristen geltend machen kann.

      Das ist schon schwerer zu verstehen, aber ich denke, Sie werden auch dieser Betrachtungsweise ohne längeres Nachdenken zustimmen können. Also können wir festhalten:


      Alle Formen der Geldanlage weisen auf ein Schuldverhältnis hin. Der Anleger ist der Gläubiger und in aller Regel ist eine Bank oder der Staat der Schuldner.

      Noch einfacher ausgedrückt heißt das:

      Jemand, der Geld verliehen hat, hat einen Anspruch auf Geld. Das Geld hat er nicht, auch wenn er noch so schöne Dokumente, Zertifikate und Sparbücher in der Hand hält. Das sind alles nur besondere Formen von Schuldscheinen.

      Der Einfachheit halber (und nur für den Laien irreführend) wird dieses in "Schuldscheinen" angesammelte Vermögen der Gläubiger gerne als "Geldvermögen" bezeichnet. Geldvermögen ist also kein Geld, sondern der Anspruch des Gläubigers auf Geld. Sie werden auch jetzt zustimmend nicken, wenn ich daraus folgere:

      Dem Geldvermögen auf der einen Seite steht auf der anderen Seite
      zwangsläufig immer eine Schuld in gleicher Höhe gegenüber.

      Dies hat als Konsequenz die Erkenntnis:

      Geld, mit dem man Schulden tilgen kann, ist nur das Geld,
      das als Bargeld oder als Guthaben auf Girokonten vorhanden ist.

      Im Wirtschaftsgebiet der Bundesrepublik Deutschland gibt es etwa 80 Milliarden Bargeld in Form von Banknoten und Münzen und etwa 600 Milliarden Euro Guthaben auf Girokonten. Alleine die Schulden von Bund, Ländern und Gemeinden sind mehr als doppelt so hoch. Es ist also unmöglich, mit dem vorhandenen Geld auch nur die Schulden der Öffentlichen Haushalte zu tilgen.

      Leider, Herr Ministerpräsident, kommen immer wieder kluge VWL-Professoren daher und erklären, das sei eine falsche Betrachtungsweise. Das vorhandene Geld gehe ja durch die Tilung nicht verloren. Im Gegenteil, die Empfänger von Tilungsleistungen müssten es ihrerseits nur wieder ausgeben, oder es verwenden um eigene Schulden zu tilgen und schon sei es möglich, mit einem einzigen Euro alle Schulden dieser Welt zu tilgen.

      Dies ist ein hanebüchener Lug- und Trugschluss.

      Es ist hanebüchen, zu behaupten, dass Gläubiger empfangene Tilgungsleistungen regelmäßig dazu nutzen, um damit offene Rechnungen zu bezahlen, oder eigene Schulden zu tilgen. Die meisten Gläubiger haben nämlich gar keine Schulden und suchen nur wieder nach einer neuen Anlagemöglichkeit, also nach einem neuen Schuldner.

      Es ist überdies hanebüchen so zu tun, als würde das Giralgeld die Übertragung auf ein anderes Konto in allen Fällen unbeschadet überstehen. Immer dann, wenn eine Überweisung auf ein überzogenes, also im Soll befindliches Konto trifft, verschwindet Giralgeld vollständig und endgültig. Nur zur Verdeutlichung: Wenn der Arbeitgeber am Ende des Monats 2.000 Euro Geld auf das um 3.000 Euro überzogene Gehaltskonto eines Angestellten überweist, so löst sich dieses Geld im Augenblick der Buchung vollständig auf. Der Arbeitgeber hat das Geld nicht mehr auf dem Konto und beim Angestellten ist auch kein Geld auf dem Konto, lediglich seine Schulden haben sich um 2.000 Euro vermindert.

      Dass die Bank das Geld nun hätte, ist ein origineller Einwand, der die Sonderrolle des Bankensektors im monetären Geschehen ignoriert. Die Bank hat mit der teilweisen Tilgung des Dispo-Kredits auf dem Konto des Angestellten nämlich das Problem, schnellstmöglich einen neuen Schuldner finden zu müssen. Sonst tut sie sich schwer, Ihren Gläubigern (also den Anlegern) die vereinbarten Guthabenzinsen zu zahlen.


      Ihr Versuch, Herr Dr. Stoiber, Ausgaben zu begrenzen und Staatsschulden durch Tilgung zu mindern, führt dazu, dass vorhandenes Geld aus dem Umlauf herausgenommen und bei den Banken und anderen Gläubigern angesammelt wird. Weil der Großteil der Kredite aber von Gläubigern vergeben wird, die mehr Geld und Geldvermögen besitzen, als sie jemals für ihre Lebenshaltung aufzuwenden in der Lage wären, wird das zur Tilgung verwandte Geld bei den Banken und Gläubigern festgehalten, bis sich jemand findet, der es erneut gegen Zins zu leihen nimmt.

      Geschieht dies, ist es in der gesamtwirtschaftlichen Betrachtung völlig gleichgültig, dass sich der Staat zuvor entlastet hat. Die Gesamtverschuldung und damit die Gesamtzinsbelastung ist, sobald das Geld als neuer Kredit wieder in Umlauf ist, nicht geringer geworden, in aller Regel hat sich die Lage sogar verschärft, weil mit Privatpersonen und Wirtschaftsunternehmen höhere Zinssätze vereinbart werden können, als mit dem guten Schuldner Staat.

      Nur wenn das zur Tilgung verwendete Geld nicht erneut verliehen wird, sinken die Schulden und damit die gesamtwirtschaftliche Zinslast, aber weil das verfügbare Geld nicht ausreicht, alle Schulden zu tilgen, werden sie zwangsläufig, alleine durch Zins und Zinseszins, in absehbarer Zeit den alten Stand erreichen und ungebremst weiter wachsen.

      Was also kann Tilgung tatsächlich bewirken?

      Wer, wie Sie es propagieren, forciert in die Tilgung geht und der Neuverschuldung den Kampf ansagt, der mindert die umlaufende Geldmenge und läutet damit deflationäre Tendenzen ein. Dass wir dies in Deutschland bereits erleben, ist nicht zu leugnen.

      Mehr kann Tilgung gesamtwirtschaftlich nicht bewirken. Wenn Wirtschaft und Handel nicht vollkommen zum Erliegen kommen sollen, muss stets mindestens soviel Neuverschuldung eingegangen werden, wie erforderlich ist, um die Ansprüche der Gläubiger an Zins- und Tilgungslasten zu befriedigen. Wobei automatisch so viel Wachstum erzwungen wird, wie nötig ist, um die Zinseszinslawine am Leben zu erhalten.

      Tilgung hat also allenfalls leidensverlängernde Wirkung.




      Und nun?

      Wenn Sie bereit waren, diesen Ausführungen bis hierher zu folgen, Herr Dr. Stoiber, dann stehen wir jetzt gemeinsam vor der bitteren Erkenntnis, dass die Schulden unaufhaltsam weiterwachsen werden, selbst wenn jeder verfügbare Euro zur Tilgung verwendet würde. Es gibt einfach mehr Schulden, als Geld. Dies klingt paradox, aber wenn man sich mit der Frage beschäftigt, wie Geld eigentlich entsteht, wird aus dem Paradoxon die gnadenlose Gesetzmäßigkeit eines betrügerischen, räuberischen, erpresserischen Systems.

      Es ist an der Zeit zu fragen, wie Geld überhaupt entsteht.


      Schafft Ausgabenbeschränkung Geld?

      Ausgabenbeschränkung führt dazu, dass weniger Geld benötigt wird, aber wer kein Geld hat und davon nichts ausgibt, wird auch weiterhin kein Geld haben.

      Schafft Geldanlage Geld?

      Wer Geld anlegt, bekommt dafür in aller Regel Zinsen. Aber Zinsen sind Geld, das, bevor es dem Gläubiger gutgeschrieben werden kann, irgendwo anders entstanden sein muss. Wäre es anders, bräuchte man ja wirklich nur je einen männlichen und einen weiblichen Hundert-Euro-Scheine in den Safe legen und warten, bis sich auf wundersame Weise der Nachwuchs einstellt.

      Schafft Arbeit Geld?

      Durch Arbeit entstehen Produkte und Leistungen, durch Arbeit werden Bodenschätze gehoben und Ernten eingebracht, aber es entsteht dabei kein Geld. Die vermeintliche Ausnahme entpuppt sich im übernächsten Absatz als Irrtum.

      Schafft wenigstens unbezahlte Mehrarbeit Geld?

      Natürlich auch nicht. Durch unbezahlte Mehrarbeit entstehen ebenfalls nur Produkte und Leistungen, aber kein Geld.

      Schaffen die Bundesbank oder die EZB Geld?

      Interessante Frage. Zur Geldschöpfung der Zentralbanken sind viele abenteuerliche Annahmen im Umlauf. Die Wahrheit ist bestürzend und ernüchternd. Die Zentralbanken lassen zwar die Banknoten drucken, aber was da entsteht und im Keller der Zentralbank liegt, ist nichts als bedrucktes Papier. Mehr als bedrucktes Papier können die Zentralbanken nicht herstellen. Erst wenn jemand kommt, und sich die Scheine leiht, kommen sie ans Licht und sind damit zu Geld geworden.

      Wie also entsteht Geld wirklich?

      Geld, lieber Herr Dr. Stoiber, gibt es in unserem System nur und ausschließlich dadurch, dass jemand einen Kredit aufnimmt und sich verschuldet. Eigentlich und tatsächlich entsteht das Geld sogar erst dann, wenn der Schuldner das aus dem Kredit vom Gläubiger erhaltene Guthaben an einen Dritten weitergibt. Erst für diesen Dritten ist aus dem Kredit unbelastetes Geld geworden. Er kann frei darüber verfügen, braucht es nicht zurückzahlen. Er hat Geld.

      Der Schuldner, der das Geld weitergegeben hat, muss zusehen, dass er irgendwie wieder zu Geld kommt, um den Kredit pünktlich bedienen zu können. Er muss also arbeiten, produzieren, dienstleisten, um das ausgegebene Geld zurück zu erhalten. Das ist das Ideal der geldgestützten Tauschwirtschaft. Die Sache hat nur einen Haken:

      Es gibt nämlich niemals genügend Geld, um die Schulden zurückzahlen zu können. Das erklärt sich ganz einfach daraus, dass auf jede Schuld Zinsen fällig werden. Das Geld, das zur Bezahlung der Zinsen benötigt wird, wird aber bei der Kreditgewährung nicht mit hergestellt.


      Auch wenn einige Volkswirtschaftsprofessoren sich zu der ebenso unverfrorenen wie absurden Behauptung versteigen:

      "Weil mehr Geld zurück bezahlt werden muss, als herausgegeben wird, wird das für den Zins benötigte Geld im Grunde und im Prinzip und de facto und zur Vereinfachung der weiteren Betrachtung theoretisch, also auch praktisch und tatsächlich, mit dem Eingehen des Kreditvertrages geschaffen",

      ändert sich daran nichts.

      So kann es also nicht ausbleiben, dass alleine zur Tilgung der Zinsen regelmäßig neue Kredite ausgereicht und neue Schuldverhältnisse eingegangen werden müssen. Die Verschuldung des Staates und seiner Bürger muss stetig wachsen. Wer versucht, gegen diesen Prozess mit forcierter Tilgung anzugehen, betreibt letztlich nichts als Geldvernichtung und stranguliert die Volkswirtschaft.

      Das, worüber Sie sich zurecht aufregen, Herr Dr. Stoiber, ist das Grundprinzip unseres Geldsystems.
      Nun gelangen wird damit an die Grenzen.
      Das System droht zu kollabieren.
      Wieder einmal.

      Wäre es also nicht an der Zeit, das Übel an der Wurzel zu packen und den Fehler im Geldsystem zu korrigieren?

      Ach so, Sie halten das alles für einen ausgemachten Schmarrn? Ihre Berater flüstern Ihnen ein, dass irgendwie über den Diskontsatz und den Greenspan und die EZB und die Bayerische Landesbank schon alles mit rechten Dingen seinen richtigen Gang geht und man nur immer brav dafür sorgen muss, dass die Staatsschulden nicht in den Himmel wachsen?

      Es ist schwer, sich aus dem Nebel der Wahrnehmung scheinbar unendlicher Ströme immer und überall verfügbaren Geldes jene Wahrheit herauszudestillieren, die ich Ihnen soeben vorgestellt habe. Aber es ist fahrlässig, sich dieser Aufgabe durch ein leichtfertiges Abwinken zu entziehen. Also erlaube ich mir, Sie um eine Erklärung zu bitten.

      Sie fordern weiterhin den forcierten Schuldenabbau durch Tilgung?
      Sie verlangen dafür äußerste Sparanstrengungen?

      Dann sollten Sie wenigstens in der Lage sein, klar und unmissverständlich aufzuzeigen, wo das Geld dafür herkommen soll, ohne dass sich dafür (irgendwo auf der Welt) irgend jemand erneut verschulden müsste.

      Sollte Ihnen das gelingen, werde ich mich mit allen Kräften dafür einsetzen, dass Ihnen baldmöglichst der Nobelpreis verliehen wird.

      Gelingt es Ihnen aber nicht, sollten Sie mithelfen, das Geldproblem zu lösen, anstatt weiterhin mit aller Kraft zu versuchen, das Land in sinnlosem Tilgungsbemühen kaputt zu sparen.


      Mit freundlichen Grüßen

      Egon W. Kreutzer



      PS

      An alle Mitleser dieses Offenen Briefes

      Niemand sollte schadenfroh darüber lachen, dass Edmund Stoiber den Schwarzen Peter hat. Wir alle haben den Schwarzen Peter. Es ist unmöglich, die gewünschte Erklärung zu finden. Wir sollten daher zugeben, dass auch wir die Lösung "innerhalb des Systems" nicht finden könnten.

      Wir sitzen alle in der gleichen Falle und müssen miteinander den Ausweg suchen. Einen möglichen Weg, die Misere zu beenden, habe ich vor einiger Zeit vorgeschlagen. Wenn Sie daran interessiert sind, Sie finden ihn im Internet unter http://home.knuut.de/EWKberater/Geld/Grundlagen7.html
      Avatar
      schrieb am 29.01.05 09:22:33
      Beitrag Nr. 64 ()
      Aus: newsletter@investor-verlag.de

      >> Warum bei Anleihen, Immobilien und Schuldverschreibungen eine furchtbare Blase droht:

      Nach dem Aktiencrash zwischen 2000 und 2003 droht uns jetzt ein Crash bei den als sicher geltenden festverzinslichen Wertpapieren und Immobilien. Warum?

      Den letzten längeren kontinuierlichen Zinsanstieg hatten wir in Deutschland Ende der 80er Jahre: Zwischen Februar 1988 und September 1990 stieg die Umlaufrendite bei Anleihen von 5,6 auf 9,2 % an. Danach kollabierten die deutschen Aktien. Es kam zur Wiedervereinigungs-Rezession in `92 und `93. Ab `95 sanken die Zinsen und Renditen wieder unter dem Druck der Geldmengenausweitung der US-Notenbank. Und dieser Zinsrückgang läutete die trügerische Aktien-Hausse von `95 bis 2000 ein.

      Eigentlich hätten die Zinsen ab 2001 deutlich steigen müssen. Doch sie wurden künstlich niedrig gehalten. Schon seit dem Sommer 2000 und dann erst recht ab dem 11. September 2001 pumpte die US-Notenbank unter der Leitung von Alan Greenspan gewaltige Geldmassen in die Märkte.

      Die Dollarmenge ist innerhalb von acht Jahren verdoppelt worden:
      Die Weltmärkte wurden mit US-Dollars überflutet

      Und die japanische Notenbank tat gehorsamst dasselbe. 200 Billionen US-Dollar an zusätzlichem billigen Geld überschwemmten die Weltmärkte seitdem. Allein Japan und das Schwellenland China haben im vergangenen Jahr 650 Milliarden US $ aufnehmen müssen. Zusätzlich!

      Das Ziel war und ist einzig, die bitter notwendige Reinigung der Kapitalmärkte zu verzögern. Bitter notwendig, weil die US-Banken und Großkonzerne in seltener Einmütigkeit Kleinaktionäre zwischen 1993 und 2000 über den Tisch gezogen hatten: Mit der Einführung des vermeintlichen "Share Holder-Value", um den es so still geworden ist. Und mit dem Frisieren der Bilanzen, Jahresabschlüsse, Gewinn- und Verlustrechnungen, Lageberichte und sogar Umsätze konnte das große Reinemachen hinausgezögert werden: Der Dow Jones steht nun schon wieder bei etwa 10.800 Punkten.

      Aber nach der Präsidentschaftswahl im vergangenen Jahr muss in den US-Haushalten wieder gespart und die Zinsen erhöht werden. Und davor graut es den US-Hausbesitzern und den übrigen Kreditkäufern schon jetzt.

      Die losgeschlagene Flutwelle billiger Dollars entwickelt nun eine gefährliche Eigendynamik:

      Der US-Dollar leidet an Schwindsucht, die amerikanische Staatsverschuldung ist auf über fünf Prozent vom Bruttosozialprodukt explodiert.

      Es droht Inflationsgefahr.

      1.

      Seit dem Juni 2003 sind die 12 Monatszinsen am US-Geldmarkt 3,2% gestiegen
      2.

      Die amerikanischen Anleihezinsen sind mittlerweile schon wieder attraktiver als die Dividenden-Rendite der US-Aktien und ganz wichtig:
      3.

      Die Rohstoff-Indizes als Frühindikatoren gehen nach oben:
      * Der amerikanische CRB-Rohstoff-Index ist
      seit dem März 2003 um 20 % gestiegen
      * Das Rohöl (an der Basis Brent) ist seit Mai 2003 um 60 % gestiegen
      * Der amerikanische Base-Metal-Index ist seit April 2003 um über 70 % gestiegen

      Das sind normalerweise Inflations-Indikatoren. In diesem Falle wird die Umlaufrendite ansteigen, die Zinsen hochgehen und die Kurse am Anleihemarkt einbrechen. Das trifft dann diejenigen, die sich in scheinbar sichere Staatsanleihen gerettet haben. Sie werden Verluste hinnehmen, wenn die US-Anleihen zusammenbrechen. Die Wertverluste bei den argentinischen Anleihen sind ein unüberhörbares Warnsignal - für alle! Diese Erfolgsfaktoren dürfen Sie nicht übersehen! <<
      Avatar
      schrieb am 01.02.05 16:02:19
      Beitrag Nr. 65 ()
      Es gibt kaum eine statistische Zahl, an der der Staat derart dreist herumfummelt wie an der Inflationsrate, siehe auch Thread: Wie uns die Regierung bei der Berechnung der Inflation übers Ohr haut

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 01.02.05 16:26:47
      Beitrag Nr. 66 ()
      Hallo Blue Max,

      Habe dein Thread in meine Favoriten aufgenommen.
      Gute Beiträge.
      Avatar
      schrieb am 05.02.05 19:06:15
      Beitrag Nr. 67 ()
      Systemkrise: Firmenanleihen drohen unruhige Zeiten
      (EIR)
      Unter den Spekulationsblasen, die kurz vor dem Platzen stehen, weckt derzeit der Markt für Firmenanleihen die besondere Aufmerksamkeit der Finanzbehörden. Den Sitzungsprotokollen des letzten Treffens des Offenmarktausschusses (FOMC) der US-Federal Reserve zufolge sind die Federal Reserve-Gouverneure besorgt über mögliche "exzessive Risikobereitschaft" an den Finanzmärkten und sehen bei Unternehmensanleihen besonderen Grund zur Beunruhigung. Um höhere Renditen als bei US-Schatzanleihen zu erzielen, kauften Hedgefonds und andere spekulative Investoren massiv Firmenanleihen. Damit trieben sie deren Preise nach oben und Renditen nach unten. Daher spiegeln die Renditen der Firmenanleihen nicht mehr die mit ihnen verbundenen höheren Risiken wider. Aber jedes größere Problem könnte eine Massenflucht aus dem Markt auslösen.

      Ein besonderes "Sorgenkind" ist der US-Automobilkonzern General Motors (GM) - abgesehen von den Finanzinstituten selbst der größte private Schuldner der Welt. GM hat ausstehende Schulden (Anleihen und Bankkredite) in Höhe von 293 Mrd.$ - das Dreifache des Betrages, auf den Argentinien die Zahlungsunfähigkeit erklärte. Ein Großteil der Schulden wurde in Form von Anleihen ausgegeben. Bereits im Oktober 2004 stellte die Ratingagentur Standard & Poor`s GM-Anleihen auf die unterste Stufe der besseren Schuldtitel, knapp oberhalb der "Ramschanleihen". Nach einer Gewinnwarnung und der Präsentation miserabler Zahlen für das Jahr 2004 erklärte Standard & Poor`s, man müsse nun notgedrungen das Rating von GM erneut überprüfen.

      Da sich zahlreiche große Investmentfonds gegenüber ihren Anlegern verpflichtet haben, keinerlei "Ramsch"-Titel zu halten, müßten sie nach einer GM-Abstufung unverzüglich sämtliche GM-Anleihen auf den Markt werfen. Nachdem GM am 19. Januar für das vergangene Jahr und insbesondere das letzte Quartal verheerende Gewinnzahlen veröffentlichte, fielen die Preise für GM-Anleihen auf den bisher niedrigsten Stand. Praktisch werden sie schon wie "Ramschanleihen" behandelt, auch wenn die Ratingagenturen sie noch nicht offiziell so einstufen.
      Avatar
      schrieb am 06.02.05 09:19:35
      Beitrag Nr. 68 ()
      Aus: http://www.welt.de/data/2005/02/03/457796.html

      Gefahr durch Inflationspotential in USA
      Die zyklischen Risiken nehmen zu, die Geldpolitik der Fed steht auf dem Prüfstand. Doch die Anleihemärkte ignorieren das Thema vollständig, warnt Thorsten Hock
      von Thorsten Hock
      Ein weiteres Jahr haben sich die Zinsprognostiker nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Zwar antizipierte das Gros der Ökonomen bereits Anfang des vergangenen Jahres den Beginn des Zinserhöhungszyklus in den USA. Der vorausgesagte Anstieg bei den langfristigen Zinsen ist aber einmal mehr ausgeblieben. Die Gefahren für die Rentenmärkte sind heute jedoch greifbarer als noch vor Jahresfrist. Was hat sich also am Makroumfeld grundlegend geändert?
      An erster Stelle stehen die zunehmenden Inflationsrisiken in den Vereinigten Staaten. Die träge Kernteuerung, die stark schwankende Preiskomponenten wie Energie und Nahrung nicht berücksichtigt, liegt heute mit 2,2 Prozent rund einen Prozentpunkt höher als vor einem Jahr. Insbesondere zyklische Gründe deuten auf eine Fortsetzung des Anstiegs hin. Die US-Unternehmen spüren jüngst einen zunehmenden Margendruck, weil sie vielerorts mit steigenden Kosten konfrontiert werden. So verteuern sich Vorleistungsgüter und Rohstoffe. Aber auch der schwache US-Dollar belastet.
      Aus gesamtwirtschaftlicher Sicht ist das Potential, über weitere Effizienzsteigerungen die gestiegenen Kosten teilweise wieder aufzufangen, jedoch mehr und mehr ausgeschöpft. Denn das Wachstum der makroökonomischen Leistung pro eingesetzter Arbeitsstunde hat sich innerhalb eines Jahres nahezu halbiert. Zur Verteidigung der Gewinne sind für die Unternehmen Preiserhöhungen unvermeidbar. Es erstaunt daher wenig, wenn laut Umfragen die Preiserhöhungsabsichten bei kleinen Unternehmen derzeit stärker ausgeprägt sind als in den letzten 20 Jahren.
      Neben diesen konjunkturellen spielen jedoch vermehrt strukturelle Argumente eine Rolle. Zum einen machen sich die Grenzen des technischen Fortschritts im Bereich Informationstechnologie (IT) bemerkbar. Noch im Jahresverlauf 1999 sind die Preise für Informationstechnologie, Hardware und Dienstleistungen rund 25 Prozent pro Jahr gesunken. Heute verbilligen sich Güter und Dienstleistungen aus dem IT-Bereich nur noch mit einer Rate von ungefähr fünf Prozent.
      Zum anderen stößt auch der Preissenkungsdruck aufgrund des globalen Wettbewerbs an seine Grenzen. Insbesondere an den US-Gütermärkten konkurrieren die inländischen Anbieter mit Firmen und Waren aus der ganzen Welt. Jedes vierte importierte Produkt kommt dabei aus China oder Japan. In beiden Ländern sind über viele Jahre die Konsumgüter billiger geworden. Bei verhältnismäßig stabilen Währungsrelationen haben sich genau diese Preisrückgänge auch an den amerikanischen Ladentischen bemerkbar gemacht. In China hat sich dieser Preistrend allerdings bereits umgekehrt, in Japan ist er etwas schwächer geworden. Selbst wenn diese beiden Länder die ökonomisch notwendige Aufwertung ihrer Währungen noch weiter hinausschieben, wird von den asiatischen Importen kein weiterer Abwärtsdruck auf die US-Konsumentenpreise ausgehen.

      Die amerikanische Volkswirtschaft befindet sich also in einer Situation, in der die zyklischen Inflationsrisiken zunehmen und die strukturellen Kräfte den Preisauftrieb weniger stark abschwächen. Die Anleihemärkte ignorieren aber das Thema Inflation derzeit noch vollständig.
      Gift für die Rentenmärkte wäre auch eine stärkere geldpolitische Straffung durch die amerikanische Notenbank als sie bisher von den Märkten eingepreist wurde. Angesichts von Realzinsen am Geldmarkt nahe Null sind die erwarteten Erhöhungen von kaum mehr als einem Prozentpunkt bis zum Jahresende 2005 sehr bescheiden. Die maßvolle Geldpolitik steht bei den Notenbankern um Alan Greenspan aber bereits auf dem Prüfstand. Und schon 1994 haben unerwartet aggressive Zinserhöhungen die Investoren am Rentenmarkt auf dem falschen Fuß erwischt.
      Ist vor dem Hintergrund steigender US-Renditen ein Eigenleben der europäischen Kapitalmärkte denkbar? Die Stärke des internationalen Zinszusammenhangs in der Vergangenheit spricht gegen diese Vorstellung. Allerdings könnte ein weiterer Verfall des Dollar bei den Bondanlegern zu einer ausgeprägten Umschichtung von US- in Euro-Papiere führen. Sinkende Bondrenditen in Europa und steigende in den USA wären die Folge. Dieses Szenario ist allerdings unwahrscheinlich, denn bei einer weiteren Aufwertung der europäischen Gemeinschaftswährung wäre selbst die hohe Schmerztoleranz der Europäischen Zentralbank überschritten. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, daß die EZB dann mittels Devisenmarktinterventionen den Dollar stärken würde. Die Empfehlung an den Anleger muß deshalb lauten: Obligationen mit einer langen Restlaufzeit unbedingt meiden!
      Thorsten Hock ist Anlagestratege bei der Zürcher Kantonalbank
      Artikel erschienen am Do, 3. Februar 2005
      Avatar
      schrieb am 06.02.05 16:12:05
      Beitrag Nr. 69 ()
      http://www.zeit.de/2004/28/Zinswende

      >> ...Fragt man sich, an welchen Anzeichen man eine künftige Inflation in ihren Anfängen erkennen kann, dann gibt es kurzfristige und langfristige Erklärungsansätze.

      Der kurzfristige: Kapazitätsauslastung und Inflationserwartung sind die Schlüsselgrößen, sagt Volker Wieland. Herrscht Vollbeschäftigung, sollte eine Wirtschaft nur so schnell wachsen, wie es ihrem mittelfristigem Wachstumspfad entspricht. Darüber hinaus „muss die Fed die Inflationserwartung kontrollieren“, sagt der Professor für Geldtheorie an der Universität Frankfurt. Gehen die Menschen davon aus, dass die Inflationsrate steigt, verlangen die Arbeitnehmer höhere Löhne, was die Unternehmer mit höheren Preisen beantworten. So entstehen Lohn-Preis-Spiralen.

      Die langfristige: Wirtschaftshistorisch waren vor Hochinflationsphasen immer zwei Bedingungen erfüllt, weiß Mayer von der Deutschen Bank. Die notwendige Bedingung: zu viel Geld im System, etwa durch überraschende Goldfunde wie im 19. Jahrhundert oder, wie jetzt, durch extrem niedrige Zinsen. Die hinreichende Bedingung: „finanzpolitischer Stress“, also eine exzessive Staatsverschuldung. Noch sei dieser Stress nicht zu spüren, meint Mayer, aber wenn die Babyboomer in Rente gehen, könnte das die Haushalte ähnlich belasten wie ehedem große Kriege. „Doch darauf“, so der Ökonom, „sollte man frühestens in der nächsten Dekade wetten.“

      (c) DIE ZEIT 01.07.2004 Nr.28 <<
      Avatar
      schrieb am 18.02.05 10:29:09
      Beitrag Nr. 70 ()
      Aussage aus Bloomberg:

      2% Inflation bei einem schönen Wachstum ist nicht viel, 2% bei einer Stagnation sind viel.
      Avatar
      schrieb am 18.02.05 11:54:34
      Beitrag Nr. 71 ()
      geringes Wirtschaftswachstum und steigendes Geldmengenwachstum birgt Inflationsgefahr.
      Avatar
      schrieb am 27.02.05 09:27:12
      Beitrag Nr. 72 ()
      Zinswende in Sicht
      Gefahren der Inflation steigen

      Mit kräftigen Kursverlusten reagierten die internationalen Anleihenmärkte zuletzt auf einen wachsenden Preisdruck auf den Vorstufen der US-Verbraucherebene. Obwohl die Teuerung in den USA noch keinen Grund zur Beunruhigung gibt, birgt das Umfeld doch ein beachtliches Inflationspotential. Die Produktivitätsgewinne der US-Wirtschaft sind in jüngster Zeit merklich geschrumpft; eine Entwicklung, die eventuell ein Vorbote für spürbare Preiserhöhungen sein könnte.

      Auch die US-Notenbank mahnt Vorsicht an. Das reale Leitzinsniveau sei in den Vereinigten Staaten derzeit noch zu niedrig, um mittelfristig Preisstabilität zu gewährleisten, stellt sie fest. Damit werden Spekulationen gestützt, daß nach den bisherigen moderaten Zinserhöhungen bald eine markante Anhebung um 50 Basispunkte folgen könnte. Der Chef der US-Notenbank, Alan Greenspan, nennt neben dem Produktivitätstrend die Wechselkurs- und Ölpreisentwicklung als wichtige Einflußfaktoren der künftigen Inflation.

      Der US-Dollar wertet aktuell gegenüber den Währungen wichtiger Handelspartner der USA ab; der WTI-Ölpreis notiert nahe der 52-US-Dollar-Grenze pro Barrel und ist damit wieder so teuer wie zuletzt vor vier Monaten.

      Europäische Staatsanleihen verbuchten im US-Sog ebenfalls Kursverluste. Anders als in den USA wird hier aber der neue Auftrieb in den Ölnotierungen weniger inflationswirksam als vielmehr wachstumshemmend gewertet. Angesichts der insgesamt schwachen Verfassung der deutschen Wirtschaft gewinnt eine zu starke Aufwertung des Euro als weitere potentielle Konjunkturbremse für die exportabhängige Eurozone an Gewicht. Hiervon sollten europäische Staatsanleihen zunächst profitieren können.

      Dennoch dürfte auch in Europa die nachhaltige Zinswende nicht mehr weit sein. Das scheinen auch die europäischen Schatzämter zu vermuten, zumal sie sich beeilen, das noch günstige Zinsniveau zur langfristigen Kapitalaufnahme zu nutzen. Frankreich, das als erstes G-7-Land jetzt eine Anleihe mit 50jähriger Laufzeit begab, verdoppelte aufgrund der unerwartet hohen Nachfrage das ursprünglich geplante Emissionsvolumen.

      Interessenten sind hierbei vorrangig Versicherungen und Pensionsfonds, die inmitten des wachsenden privaten Altersvorsorgebedarfs ihre lange laufenden Verbindlichkeiten decken müssen. Italien könnte schon bald mit einer ultralangen Laufzeit folgen; Deutschland winkt vorerst noch ab. Griechenland wird in den nächsten Tagen eine Anleihe über 30 Jahre emittieren.

      Carolina Rappold HSH Nordbank, Research

      Artikel erschienen am 27. Februar 2005



      Alle Artikel vom 27. Februar 2005
      Avatar
      schrieb am 27.02.05 09:29:49
      Beitrag Nr. 73 ()
      Experten: Inflation nimmt nicht ab
      buc Frankfurt - Die Wissenschaftlergruppe "ECB Observer" hält der Europäischen Zentralbank (EZB) vor, die Zinswende versäumt zu haben und damit Zielverfehlungen in Kauf zu nehmen. Die monetaristisch orientierten Experten ziehen mit ihrer neuen Inflationsprognose die zentrale EZB-Einschätzung, dass die Teuerung unter 2 % sinken wird, in Zweifel. Nach der in der Börsen-Zeitung vorab publizierten Vorhersage dürfte die Euroland-Inflationsrate in diesem Jahr bei 2,2 % und 2005 bei 2,3 % liegen. Das Besondere an der ECB-Observer-Prognose ist, dass sie neben der Konjunktur vor allem das Geldangebot als Inflationsfaktor einbezieht, was bei den Experten-Projektionen von EZB und nationalen Notenbanken nicht der Fall ist.

      - Bericht Seite 6

      Börsen-Zeitung, 26.2.2005
      Avatar
      schrieb am 08.03.05 12:29:14
      Beitrag Nr. 74 ()
      Dienstag, 8. März 2005

      Eine positive Entwicklung!

      von Michael Vaupel

      *** Interessante Meldung: "In der Volksrepublik China fehlen die Arbeiter". Wenn man dem Pekinger Arbeitsministerium glauben kann, dann gibt es alleine in Shenzen 400.000 freie Stellen. Das wäre das erste Mal seit dem Zweiten Weltkrieg, dass an der chinesischen Ostküste Arbeitskräftemange herrscht! Die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtet: "Zahlreiche Fabriken für Spielzeug, Möbel, Schuhe und Kleider suchen händeringend nach Arbeitskräften."

      Die Folge wäre klar: Die Fabriklöhne müssten steigen, damit wieder mehr Arbeiter angezogen werden können. Und offensichtlich ist dies auch der Fall, in einigen Gegenden Chinas sind die Löhne im letzten Jahr um rund 30 % gestiegen. Natürlich von einem niedrigen Niveau aus, z.B.: von monatlich umgerechnet 50 Euro auf 65 Euro.

      Eine positive Entwicklung! Denn dadurch macht sich das Wirtschaftswachstum endlich auch bei denen positiv bemerkbar, die es erst ermöglicht haben: Den Menschen. Den bienenfleißigen Fabrikarbeitern. Und letztlich ist Wirtschaftswachstum ja auch kein Selbstzweck, sondern es soll in erster Linie die wirtschaftliche Lage der Menschen der betreffenden Volkswirtschaft verbessern.

      Positiver Nebeneffekt für europäische und amerikanische Produzenten: Die chinesischen Fabriken müssen höhere Lohnkosten einkalkulieren, weshalb die chinesischen Produkte nicht mehr ganz so extrem billig angeboten werden können. Tendenziell werden damit europäische und amerikanische wieder etwas attraktiver auf dem Weltmarkt.

      Eine Entwicklung, die alle zufrieden stellen würde: In China bekommt jeder einen Arbeitsplatz, die chinesischen Löhne steigen deutlich, die Lage der europäischen und amerikanischen Exporteure gegenüber der chinesischen Konkurrenz verbessert sich ein wenig. Allerdings ist es wohl ein frommer Wunsch, zu hoffen, dass sich dies auch auf dem deutschen Arbeitsmarkt positiv widerspiegeln wird.

      ... ...

      Viele Grüße,

      Michael Vaupel

      ----------------------------------------------------------

      welcome to inflation. :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 23.03.05 18:52:13
      Beitrag Nr. 75 ()
      Gauweiler fordert Rückkehr der D-Mark



      Berlin/München (ddp-bay). Der CSU-Bundestagsabgeordnete Peter Gauweiler fordert die Rückkehr der D-Mark. Wegen der Lockerung des Stabilitätspaktes durch die EU lasse er derzeit vom wissenschaftlichen Dienst des Bundestags prüfen, welche rechtlichen Schritte notwendig sind, um den Euro abzuschaffen, berichtet die Münchner «Abendzeitung» (Mittwochausgabe). «Die Geldpolitik könnte dann wieder das machen, was regional erforderlich ist», betonte der Münchner Parlamentarier.

      Gauweiler räumte ein, dass die Aufweichung des Stabilitätspakts verständlich sei, «weil Deutschland der größte Netto-Zahler ist». Dennoch kritisierte er, dass jetzt der «Schuldenmacherei» kaum noch Grenzen gesetzt seien. Schließlich sei der Stabilitätspakt die Geschäftsgrundlage für die Einführung des Euro gewesen, hob der CSU-Politiker hervor. Allerdings zweifelt Gauweiler dem Blatt zufolge selbst am Erfolg seiner D-Mark-Idee. Zunächst sollte man sich aber gründlich informieren, bekräftigte er.

      http://de.news.yahoo.com/050323/336/4guu6.html
      Avatar
      schrieb am 26.03.05 07:18:01
      Beitrag Nr. 76 ()
      >> 24.03.2005 - 17:45 Uhr

      ...Deutlich unter die Räder kamen die Woche auch viele Rohstoffe. Die Aufweichung des Euro-Stabilitätspakts und die Leitzinserhöhung der FED schickten den Euro um gut 3,5 Cent auf unter 1,30$ in den Keller. Im Zuge des schwachen Euros verlor die Feinunze Gold rund 16$ an Wert auf momentan 426$. Silber fiel von 7,40$ auf 6,9$ und Platin nicht ganz so stark von 876$ auf 851$. Verständlicherweise waren die Minenwerte davon am stärksten betroffen. Die nordamerikanischen Minen Bema Gold (878626) und Western Silver (260676) verloren 8% bzw. 10%, die südafrikanische Anglogold (915102) verbilligten sich um gut 9%. Nicht ganz so stark traf es die australischen Explorationsfirmen. Der weltgrößte Rohstoffkonzern BHP Billiton (850524) gab rund 5% auf 10,80€ ab, Newcrest Mining (873365) verloren rund 4% auf 10,30€.

      Die brasilianischen Rohstoffaktien von Companhia Vale do Rio Doce (WKN 897998) sowie von Petrobas (WKN 899019) verloren in den vergangenen zwei Wochen über 15%. Beide Werte waren im Zuge der Rohstoffhausse außerordentlich gut gelaufen. „Nachdem die Öl- und Metallpreise konsolidiert haben, setzten Gewinnmitnahmen ein“ resümierte Steffen Kircher von der Baader Wertpapierhandelsbank AG an der Börse Stuttgart.

      Die Reaktion auf die Inflationsangst wundert mich immer wieder:
      Die Zinsen in die USA sind zwar 0,25% gestiegen, woher aber dieses Vertrauen an den Dollar?
      Plötzlich fallen die Rohstoffspreise überall als ob alles in Ordnung sei…

      Inflation ist doch eine Dollar/Euroentwertung.
      0,25% werden den Dollar doch nicht retten. Ob der Euro besser dran ist kann man ja streiten, die Rohstoffe insgesamt werden aber weiter steigen. <<
      http://cbs.marketwatch.com/news/story.asp?guid=%7BC5F98E69-C…


      Die Reaktion auf die Inflationsangst wundert mich immer wieder:
      Die Zinsen in die USA sind zwar 0,25% gestiegen, woher aber dieses Vertrauen an den Dollar?
      Plötzlich fallen die Rohstoffspreise überall als ob alles in Ordnung sei…

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      Inflation ist doch eine Dollar/Euroentwertung.
      0,25% werden den Dollar doch nicht retten. Ob der Euro besser dran ist kann man ja streiten, die Rohstoffe insgesamt werden aber weiter steigen. Es geht überhaupt nicht anders.
      Avatar
      schrieb am 28.03.05 21:17:23
      Beitrag Nr. 77 ()
      >> Montag, 28. März 2005
      Politik

      Kritik an Eichels Plänen für die Konjunktur


      Berlin - Der Wissenschaftliche Beirat des Finanzministeriums hat die Haltung der Bundesregierung kritisiert, im Interesse der Konjunktur höhere Schulden in Kauf zu nehmen. "Das ist Unsinn", sagte der Gremiumsvorsitzende Heinz Grossekettler im "Focus". "Alle Untersuchungen zeigen, daß Staatsverschuldung die wirtschaftliche Entwicklung nicht stabilisiert, sondern schwächt." Aus Furcht vor Steuererhöhungen kürzten die Unternehmen ihre Investitionen und die Konsumenten ihre Ausgaben. "Das erleben wir jetzt in Deutschland."

      Nach der kürzlich von den EU-Staaten vereinbarten Lockerung des Euro-Stabilitätspaktes hatte Bundesfinanzminister Hans Eichel angedeutet, der Konjunktur Vorrang vor dem Sparen geben zu wollen. Sollte er die Neuverschuldungsgrenze auch dieses Jahr verfehlen, werde er "keine zusätzlichen Maßnahmen vorschlagen, die die wirtschaftliche Entwicklung gefährden". Das Finanzministerium wies die Kritik des Beirates zurück. "Auch wir messen dem Ziel solider Staatsfinanzen Priorität zu." ap

      erschienen am 26. März 2005 in Politik <<
      http://www.abendblatt.de/daten/2005/03/26/414386.html
      Avatar
      schrieb am 30.03.05 15:44:25
      Beitrag Nr. 78 ()
      >> ...O’Neill sieht sogar zusätzliche Gefahren: „Es gibt noch andere Risiken, die die Devisenmärkte noch gar nicht im Visier haben. Da die US-Notenbank die Zinsen anhebt, verteuert sich auch der Schuldendienst. In rund sechs Monaten werden die Märkte höhere Zinsen nicht mehr als Dollarstütze ansehen, sondern als zusätzliches Problem.“ <<

      Das habe ich von Anfang an als das größte Problem überhaupt gesehen.
      Nur nicht nur für den Dollar, sondern für alle Länder die Schulden haben…

      Das Ergebnis wird eine saftige Inflation. Die Schulden werden explodieren. Argentinien lässt grüßen.
      Avatar
      schrieb am 02.04.05 12:10:14
      Beitrag Nr. 79 ()
      >> Ölpreis und ISM-Preisindex drücken Wall Street ins Minus
      Samstag 2 April, 2005 10:11 CET



      New York (Reuters) - Der anhaltend kräftige Anstieg der Ölpreise hat am Freitag bei den Anlegern an der Wall Street Furcht vor wachstumsschädigenden Wirkungen hoher Energiepreise geweckt.

      Die Kurse an den US-Börsen sackten nach anfänglichen Gewinnen weit ab, der Dow verlor fast ein Prozent.

      Die Stimmung wurde Händlern zufolge zudem durch einen kräftig gestiegenen Preisindex des Institute for Supply Management (ISM) für das Verarbeitende Gewerbe getrübt, der Inflationsängste weckte. Weitere deutliche Verluste der Aktien des Versicherers American International setzten den Dow zusätzlich unter Druck.

      Der Dow-Jones-Index der Standardwerte verließ den Handel 0,95 Prozent niedriger mit rund 10.404 Punkten. Im Geschäftsverlauf hatte er sich zwischen einem Hoch von 10.568 und einem Tief von 10.381 Zählern bewegt. Der breiter gefasste S&P-500-Index fiel um 0,65 Prozent auf etwa 1172 Punkte. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gab um 0,72 Prozent auf rund 1984 Zähler nach. Im Verglech zur Vorwoche verlor der Dow 0,4 Prozent und der Nasdaq 0,3 Prozent. Dagegen rückte der S&P um 0,1 Prozent vor.

      "Alle konzentrieren sich auf den ISM-Preisindex, der den Markt geschockt hat. Und dazu steigt der Ölpreis weiter und hat heute drei Prozent zugelegt", sagte Larry Peruzzi von The Boston Co Asset Management. Tim Ghriskey von Solaris Asset Management erklärte: "Ich glaube, der Arbeitsmarktbericht hat den Markt bestimmt beeinflusst, aber andere Faktoren wirken sich stärker aus, wie die Energiepreise und die bevorstehenden Quartalsergebnisse der Unternehmen", sagte . ...<<

      Händlern zufolge zeigten die jüngsten Arbeitsmarktdaten, dass die US-Unternehmen im März deutlich weniger Stellen als erwartet geschaffen hatten. Das habe den Anlegern zunächst die Sorge vor einer Beschleunigung der Inflation und höheren Zinsen genommen. Deshalb seien die Kurse zunächst gestiegen. Im weiteren verlauf hätten dann jedoch die erneut kräftig steigenden Ölpreise der Kauflust der Investoren einen deutlichen Dämpfer verpasst.

      Sowohl in Europa, als auch in den USA verteuerte sich das Rohöl zeitweise um mehr als zwei Dollar je Barrel (knapp 159 Liter). Leichtes US-Öl erklomm dabei ein neues Allzeit-Hoch von 57,65 Dollar. Den Grund dafür sahen Händler weiter in dem Kommentar der Investmentbank Goldman Sachs vom Vortag. Danach könnte sich Rohöl ähnlich stark verteuern wie in den 70er Jahren und bis auf einen Preis von 105 Dollar je Barrel klettern.
      Avatar
      schrieb am 03.04.05 07:42:44
      Beitrag Nr. 80 ()
      Zum Nachdenken:

      >> 01.04.2005 - 16:01 Uhr
      Wie es weitergehen könnte

      Neulich habe ich wieder einmal meinen alten Professor Riese besucht, meinen akademischen Lehrer, der jetzt schon länger emeritiert ist, aber mit der Erfahrung von beinahe 70 Jahren immer noch ein reger Beobachter und Kommentator des Wirtschaftsgeschehens ist. Ich frage ihn über seine Einschätzung der aktuellen Lage – und er beginnt gleich mit einer Pointe:

      Ich dachte immer, sagt er, man könne in der Ökonomie keine Experimente machen wie in der Naturwissenschaft. Die Gegenwart zeigt uns aber, dass das anscheinend doch geht. Er meint die Kürzung aller Ausgaben, seitens des Staates, der Unternehmen und der Haushalte. Dies führt, sagt die keynesianische Theorie, zu einer Abwärtsbewegung, bis sich schließlich auf einem niedrigeren Niveau ein neues Gleichgewicht bildet. Minutiös können wir dies augenblicklich mitverfolgen.

      Nanu, wie denn das? Die Politik und die Unternehmerverbände sagen uns doch täglich, dass wir auf dem richtigen Weg sind – für mehr Wachstum und nicht in Richtung auf einen Schrumpfungsprozess. Das liegt daran, sagt Riese, dass niemand mehr einkommenstheoretisch denkt. Alle schauen immer nur auf die Kosten, jedoch niemand auf die Einkommen. Und es liegt daran, dass die Neoklassik, unsere herrschende Wirtschaftslehre, keine Theorie für das Entstehen von Arbeitslosigkeit hat. Neoklassische Arbeitslosigkeit kann es nur durch Friktionen am Arbeitsmarkt geben, durch nach unten nicht flexible Löhne.

      Eine andere Form von Arbeitslosigkeit ist in der herrschenden Theorie nicht denkbar. Das liegt daran, dass alle ihre Theorien von einer gegebenen Anfangsausstattung an Ressourcen ausgehen – und anschließend deren Tauschprozesse analysiert werden. Und während so die ganze Forschungskapazität auf das Herumwerkeln an Wirtschaftsmodellen konzentriert ist, hat die Forschungsgemeinde kollektiv ihre Anfangsannahmen verdrängt. Denn wo die Ausstattung von Anfang an gegeben ist, da kann es bei völlig flexiblen Preisen natürlich keinen Mangel geben. Was dabei jedoch empirisch heraus kommt, können wir beobachten, wenn wir aus dem Fenster schauen.

      Und? frage ich, ist die Situation nicht bedrohlich? Was ist denn mit der epochalen Krise, die uns von so vielen Seiten für die naheliegende Zukunft prophezeit wird? Die Weltwirtschaftskrise, die da kommen soll, sagt Riese, die möchte ich erst einmal sehen. Es gibt doch zwei große Stabilisatoren: Die Staatsverschuldung von heute ist der Ausweis der politischen Stabilität. Und das Leistungsbilanzdefizit der USA ist Ausweis der wirtschaftlichen Stabilität.

      Aber was passiert mit dem Dollar? Ich bin ja ein leidenschaftlicher Befürworter von Vermögensabwertungen, sagt Riese. Doch immer wenn der Dollar fällt, dann wollen und müssen andere ihn auch wieder kaufen. Eine Ablösung der Leitwährungsfunktion des Dollar wäre nur dann möglich, wenn eine andere Währung als Substitut bereit stände. Doch wer soll das sein? Es fehlt völlig die Alternative.

      Und wo keine Alternative ist, da fehlt auch das Risiko der Systemkrise, die erst dann kommen würde, wenn der größte Schuldner der Welt sich in einer fremden Währung verschulden müsste. So lange die USA in Dollar verschuldet sind und der Dollar die Leitwährung ist, bleibt das System stabil. Dollarabwertungen widersprechen dieser These nicht, im Gegenteil, sie stützen sie eher.

      Bernd Niquet, im April 2005.
      berndniquet@t-online.de <<
      Avatar
      schrieb am 05.04.05 13:55:55
      Beitrag Nr. 81 ()
      IWF sieht globales Finanzsystem nicht gefährdet
      05. Apr 12:38

      Allein die Selbstzufriedenheit der Marktteilnehmer kann das globale Finanzsystem derzeit gefährden, meint der IWF. Problematisch sind aber die geringen Investitionen der Unternehmen.

      Die solide Weltkonjunktur, robuste Kapitalmärkte und gute Unternehmensbilanzen haben die internationalen Finanzsysteme in den vergangenen Monaten erheblich stabilisiert. Zu diesem Schluss kommt der Internationale Währungsfonds (IWF), der am Dienstag in London seine neue Analyse über die Stabilität der weltweiten Kapitalmärkte vorstellte. In Erwartung weiterhin guter Wachstumsdaten und nur geringer Inflation sehen die IWF-Experten als größtes Risiko die Selbstzufriedenheit der Marktteilnehmer.
      Problematisch bewertet der IWF aber die schleppende Erholung auf den Arbeitsmärkten. Dank hoher Ertragskraft hätten der Unternehmens- und Finanzsektor hohe Liquidität aufgebaut, heißt es in der Studie. Mangelnde Investitionen schafften aber eben auch nur wenig Arbeitsplätze.
      Selbstzufriedenheit als Problem

      «Wenn uns die Geschichte eins gelehrt hat, ist es, dass Selbstzufriedenheit in guten Zeiten der wichtigste Risikofaktor für die Finanzmärkte ist», heißt es in dem Bericht. Zwar sei abgesehen von einem verheerenden geopolitischen Ereignis oder einem Terroranschlag nichts in Sicht, was zu einer abrupten Änderung der positiven Einschätzung der Marktlage zwingen könne. Doch könne auch eine Reihe weniger spektakulärer Entwicklungen die Märkte negativ treffen, so der IWF.
      Dazu gehört nach Ansicht der Organisation auch das hohe Leistungsbilanzdefizit der USA und der wachsende Inflationsdruck durch steigende Öl- und andere Rohstoffpreise. Gerade die Finanzierung des amerikanischen Fehlbetrags in der Leistungsbilanz hänge vor allem an den asiatischen Zentralbanken, die Dollaranleihen kaufen würden.
      Kettenreaktion nicht ausgeschlossen
      Im schlimmsten Fall könnten sich diese kleine Entwicklung zu einer Kettenreaktion verbinden, die private und öffentliche Investoren abschreckt. Mit einer weiteren Abwertung des Dollar und den einhergehenden Zinserhöhungen der amerikanischen Notenbank sinke das Verbrauchervertrauen in den USA und damit die für die US-Wirtschaft so wichtigen Konsumentenausgaben. In Folge würden auch die so exportabhängige japanische und die europäische Konjunktur in Mitleidenschaft gezogen.
      Um solche Risiken zu bändigen, müssten die USA die Sparrate erhöhen und Europa und Japan ihr eigenes Wachstum mit weiteren Strukturreformen ankurbeln. Zentralbanken empfiehlt der IWF, die Zinsen langsam auf ein neutrales Niveau anzuheben. (nz)
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 08:21:11
      Beitrag Nr. 82 ()
      Verfasst von Matthias Lorch am 05.04.2005 um 20:39 Uhr
      Inflation oder Deflation

      Kann es Deflation überhaupt noch geben in einem Währungsumfeld, das durch keinerlei Deckung zu Restriktionen gezwungen werden kann?
      Kann man nicht einfach durch Inflation, also durch das Drucken neuen Geldes die Schuldenlast effektiv fallen lassen?

      Dass die weltweiten Schuldenberge unter normalem Wachstum und Inflationsraten keinesfalls rückzahlbar sind, dürfte keine Meinungsverschiedenheit auslösen. Durch Sparversuche von Seiten des Staates ist es unter den jetzigen Umständen jedenfalls nicht zu erreichen. Es ist genau wie mit den Einsparungen der Wirtschaft, es ist unmöglich. Wenn der Staat anfängt zu sparen, entzieht er seiner Bevölkerung Kaufkraft. Daraus resultieren wiederum fallende Steuereinnahmen. In der Wirtschaft können zwar einzelne Unternehmen sparen, aber die Wirtschaft als Ganzes kann es nicht, weil sämtliche Einsparungen sofort Umsatzausfälle der anderen Wirtschaftszweige beinhalten.

      Das Senken der Zinsen bzw. das Erhöhen der Geldmenge ist das einzige Mittel der Politik um das Wirtschaftswachstum anzuregen.
      Warum hat das aber in den USA funktioniert und in Europa nicht?
      Die Federall Reserve ging die Zinssenkunkung in den USA sehr aggressiv an um die Schuldeninflation am Leben zu halten, diese drohte nämlich nach dem Platzen der Aktien-Spekulationsblase in Deflation umzuschlagen. Die Verantwortlichen wissen zu genau, was eine Deflationsspirale bewirken würde, nämlich dass die Schulden nominal zwar gleich blieben, aber effektiv stiegen. Der Boom in Immobilien war deshalb so wichtig, weil er durch steigende Verschuldung und Konsum das Sparen verhinderte. Aber damit war die Abrechnung nur hinausgeschoben, denn nach einer Inflation folgt eine Deflation, wie Johann Philipp von Bethmann in seinem Buch in den 80ern schon prophezeite.

      In der Schuldeninflation (nicht zwangsläufig Preisinflation) wurden Überkapazitäten und sinnlose Investitionen getätigt, um die das Wirtschaftssystem wieder bereinigt werden muss. Die Überkapazitäten enden dann im Preis- und Rabattkrieg und in fallenden Preisen. Da auch die Zinsen normalerweise durch Angebot und Nachfrage bestimmt werden, sind fallende Zinsen das Zeichen für fehlende Investitionen und gehen mit fallenden Preisen einher. Wenn dann der Preisverfall einsetzt, werden auch die Investitionen und Ausgaben aufgeschoben, da es Sinn macht zu warten und dies verstärkt wiederum die Spirale. Anders als z.B. wie noch vor 100 Jahren, als der Rückgang der Preise und Zinsen sofort mehr Nachfrage bedeutete, da die Menschen jede Entlastung sofort im Konsum für Lebensnotwendiges umsetzen mussten, können die meisten Menschen heute immer noch sparen, da sie mit dem Lebensnotwendigsten versorgt sind. Langsam aber sicher werden dadurch aber immer mehr Menschen vom Sparen wollen zum Sparen müssen gezwungen. Dies hat überall stagnierende oder fallende Preise und dadurch wiederum fallende Sicherheiten der Banken zur Folge. Und so verstärkt sich die Deflationsspirale. Außerhalb der angelsächsischen Länder kann man diese Tendenz teilweise bereits feststellen.

      Dort zeigt sich ein anderes Bild: Nach dem Aktienboom kam der Immobilienboom, was an der Preistrenderwartung liegt. Ist diese positiv, dann kaufen die Menschen, um das Erworbene - seien es Aktien, Rohstoffe oder Immobilien - für höhere Preise weiter verkaufen zu können. Um eine Änderung der Preistrenderwartung in den USA nicht einmal in Betracht kommen zu lassen, diesbezüglich keinen Attentismus also keine abwartende Haltung zu verursachen, hat die FED die Geldmenge drastisch erhöht und gleichzeitig die Zinsen auf ein absolutes Notfallniveau gesenkt und unter der Inflationsrate gehalten. Und dieses hat die FED im Jahre 2001 so schnell getan, dass eben die Spirale der sinkenden Preise mit sinkenden Zinsen und dem daraus resultierenden Aufschub bzw. Rückgang des Konsums in den USA einfach übersprungen wurde.

      Leider wurde die Schuldeninflation damit verlängert bzw. verstärkt: Es hatte keine steigenden Reallöhne zur Folge, da der Konsum immer mehr aus Übersee bedient wurde.

      Das heißt, der wirkliche Test für die FED steht noch aus. Bislang wurde immer noch ein negativer Realzins gefahren (= Zinsen niedriger als die Inflationsrate), aber der Ausstieg bzw. wie es die FED nennt, eine neutrale Zinsrate steht noch bevor und diese hat als Taktgeber die Inflationserwartungen. Bei neutraler Zinsrate geht Stephen Roach, Chef-Ökonom von Morgan Stanley, momentan von 5,75% - also ca. der doppelten Zinsrate - aus und bei weiteren 0,25 BP Schritten würde diese im Herbst 2006 erreicht sein, und da die Zeitverzögerung miteinberechnet werden muss bis dieses wirken könnte, wäre womöglich der Inflation und auch dem ausufernden Bilanzdefizit wirklich nur mit drastischen Schritten entgegenzuwirken.

      Die größere Geldmenge hat nämlich einen weltweiten Exportboom in Asien und in Europa angefacht, hatte allerdings auch zur Folge dass

      * 1.) größere Nachfrage nach Rohstoffen jeder Art herrscht
      * 2.) die größere Geldmenge die vorhandene nicht im gleichem Maß reproduzierbare Rohstoffmenge jagt.



      Und zu einem Exportboom gehört immer auch irgendwo ein Importboom. Dieser wurde in den USA durch die Geldmenge und die Zinsen und den dadurch entstandenen Wohlstandseffekt mit steigender Verschuldung, Konsum aus steigender Hypothekenlast und gleichzeitig fallendem Sparaufkommen bewerkstelligt.

      Über den Zeitraum 1995 bis 2002 haben die Vereinigten Staaten mit ca. 30% des weltweiten Bruttosozialproduktes zu 98% zum Wachstum desselben beigetragen. Im Umkehrschluss haben also die übrigen 70% der Welt nur 2% zum Wachstum beigetragen. Dieses wurde aus den Wechselkursen errechnet und zeigt damit während dem oben genannten Zeitraum die große Wachstumsdynamik sowie die starke Aufwertung des Dollars.

      "Ein Ausgleich dieser Balance verlangt zweifellos beides: mehr Wachstum der restlichen Welt und eine Abwertung des Dollars. "
      Stephen Roach, Chef-Ökonom von Morgan Stanley

      Bislang haben wir allerdings eher weniger Wachstum im Rest der Welt, ausgenommen in China, und trotz bereits erheblich gesunkenem Dollar ein immer höheres Handelbilanzdefizit in den USA. Dieses ist von 5,4% Anfang 2004 auf ein Rekordhoch Ende 2004 von 6,3% des Bruttosozialprodukts gestiegen.

      58 Milliarden war das Rekorddefizit im Januar, der Unterschied zwischen dem, was Amerikaner ins Ausland verkauften und was sie importierten. Geteilt durch die Zahl der Familien ergibt das 600 Dollar im Monat oder hoch gerechnet 7.200 Dollar pro Familie im Jahr. Und genau dieses ist die Stimulation des weltweiten Wachstums.

      Die Erhöhung der Zinsen durch die FED um 175 Basispunkte wurde von der inzwischen gestiegenen Inflation (der Kernrate des Indexes der Konsumenteninflation um 74%) weitgehendst aufgehoben, dieser war nämlich Anfang 2004 bei 1,15 und im Februar 2005 bei 2,4%.

      Nimmt man hierbei zur Kenntnis, dass dieser Index Energie und Lebensmittel außen vor lässt und dass der CPI - Index der Konsumenteninflation, der dieses mit beinhaltet, um 0,4% im Februar und damit jährlich gerechnet auf 4,8% gestiegen ist, kann man die höhere Inflation bereits erahnen.

      Bedenkt man noch, dass Bürokraten, die diesen Index auswerten, mit allerlei Raffinessen wie z.B. hedonistischen Spielereien umgehen um die an diesen Index gebundenen Staatsausgaben, z.B. Renten, Beamten- und Soldatenlöhne niedrig zu halten und auch um damit ein höheres BSP zu erhalten, so wird klar, dass wie bei uns in Europa die Inflationsraten wesentlich höher sind als angegeben.

      Die amerikanischen Firmen werden jedenfalls die gestiegenen Rohstoffkosten, z.B. Öl 55 Dollar per Barrel, an die Verbraucher weitergeben müssen und auch für die chinesische Industrie sind in den letzten zwei Jahren die Preise für Rohstoffe siebenmal so stark gestiegen wie der faktisch in US-Dollar nominierte Verkaufspreis.

      Dass die Inflationsgefahren ernst genommen werden, kann man auch an den seit Januar um 60 Basispunkte gestiegenen Renditen der 10 jährigen Treasuries auf 4,62% erkennen.

      Wie werden die Verantwortlichen in den USA, die seit dem ersten Einbruch 1987 ständig die Liquidität erhöht haben, vorgehen? Werden sie einem noch höher als in 2001 verschuldeten Konsumenten, den verschuldeten Kommunen und dem Staat mit der nötigen Härte entgegentreten, um die Inflation zu unterdrücken, und einem weit höheren Zinsniveau aussetzen? Good Luck.

      Sollte dies geschehen, dann hätte es weitreichende Implikationen.
      Wenn man sich vor Augen führt, was in der Rezession von 2001 der Rückgang der Exporte in die USA um 79 Milliarden Dollar weltweit und speziell in den asiatischen Ländern mit den Wachstumsraten anstellte, dann kann einem bewusst werden, was passiert, wenn der US-Konsument wirklich anfängt zu bremsen. Der weltweite Exporthandel schrumpfte dadurch im Jahr 2001 im Wert um 4% und das bedeutete den größten Rückgang seit 1982.
      In Deutschland hatte dieses einen Einbruch der Wachstumsrate von 80% zur Folge.

      Im Jahr 2000 - 3,0% Wachstum des BSP
      Im Jahr 2001 - 0,6% Wachstum des BSP

      Dass dieses irgendwann passieren muss und wird, ist klar und auch, dass umso länger es dauert, desto härter der Sturz sein wird, um das Gleichgewicht zu erhalten. Aber man kann sich darauf verlassen dass Politiker (und speziell die FED hat das seit 20 Jahren bewiesen), dazu neigen, wenn sie vor der Wahl stehen, den harten Weg einzuschlagen oder den einfacheren Weg nämlich den zu mehr Liquidität und damit zur Inflation, immer genau dieses tun werden.

      Deshalb ist ein Wertrückgang des Dollars wahrscheinlicher als drastische Zinserhöhungen. Dieses hat langfristig die gleichen Auswirkungen, nämlich weniger Konsum in den USA wegen den stark steigenden Ölpreise und der anderen Rohstoffen, ein Rückgang des Exports in die USA und des daraus resultierenden Rückgangs des Handels untereinander in den vom Export getriebenen Ländern.

      Man kann nur hoffen, dass es nicht zu bald kommt, denn nimmt man dies alles zur Kenntnis, dann sieht man die Deflationsgefahren. Das bedeutet nicht zwangsläufig den Rückgang der Preise, aber eine Implosion der Schulden, und zwar überall: in Kontinental-Asien, Deutschland, Japan und in all den anderen am Export hängenden Ökonomien. Dieses gekoppelt mit dem Phänomen des Öl-Peaks ( fallende Versorgung bei steigendem Verbrauch und somit steigende Kosten) und der generellen Verschuldung lässt nicht all zuviel Zuversicht zu. Bedenkt man dann noch, wie es mit der Binnenkonjunktur geht und dass Deutschland das Exportland Nr. 1 in Europa und Baden-Württemberg das Exportland Nr. 1 in Deutschland ist dann werden einem die Abhängigkeiten bewusst.

      © Matthias Lorch
      Avatar
      schrieb am 10.04.05 11:59:03
      Beitrag Nr. 83 ()
      "Wenn die Regierungen das Geld verschlechtern, um alle Gläubiger zu betrügen,
      so gibt man diesem Verfahren den höflichen Namen Inflation."
      George Bernard Shaw, Nobelpreisträger für Literatur 1925
      Avatar
      schrieb am 11.04.05 13:54:10
      Beitrag Nr. 84 ()
      11.04.2005 13:44
      Britische Erzeugerpreise steigen stärker als erwartet
      National Statistics gab einen stärkeren Anstieg der britischen Erzeugerpreise für März 2005 bekannt.

      Demnach stiegen die Preise auf Output-Basis um 0,6 Prozent gegenüber dem Vormonat. Auf Jahressicht erhöhten sich die Preise um 2,8 Prozent.

      Volkswirte hatten durchschnittlich Preissteigerungen von 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat bzw. 2,6 Prozent verglichen mit dem Vorjahresmonat prognostiziert. Im Februar belief sich die revidierte Teuerungsrate auf 0,3 bzw. 2,7 Prozent.
      Avatar
      schrieb am 11.04.05 13:55:13
      Beitrag Nr. 85 ()
      11.04.2005 13:32
      Frankreichs Industrieproduktion sinkt unter Vormonatsniveau
      Die nationale Statistikbehörde INSEE präsentierte für Februar 2005 einen Rückgang der französischen Industrieproduktion.

      Binnen Monatsfrist sank die Industrieproduktion um 0,5 Prozent. Volkswirte hatten einen unveränderten Output geschätzt, nachdem die Produktion bereits im Januar revidierten Angaben zufolge stabil geblieben war.

      Verglichen mit dem Vorjahresmonat erhöhte sich die Fertigung um 0,8 Prozent, während Volkswirte mit einem Zuwachs von 2,0 Prozent gerechnet hatten.
      Avatar
      schrieb am 11.04.05 13:55:51
      Beitrag Nr. 86 ()
      #84+#85= Stagflation.
      Avatar
      schrieb am 12.04.05 08:48:50
      Beitrag Nr. 87 ()
      Avatar
      schrieb am 13.04.05 13:48:52
      Beitrag Nr. 88 ()
      >>Mittwoch, 13. April 2005

      US-Handelsbilanzdefizit auf Allzeithoch!

      von Michael Vaupel

      Gestern hatte ich Sie hier im Trader`s Daily unter "Heute anstehende Termine" auf die neuen Zahlen zum US-Handelsbilanzdefizit hingewiesen. Ich schrieb:

      "Wichtig! Denn das Handelsbilanzdefizit (bzw. Leistungsbilanzdefizit) ist nach wie vor DER Grund, der gegen den Dollar spricht. Wenn sich das Defizit nicht langsam zumindest ein wenig verringert, werde ich meine Meinung zum Dollar (ich bin Dollar-Bär) nicht ändern."

      Und wie fiel es nun aus, das US-Handelsbilanzdefizit?

      Es stieg auf ein ALLZEITHOCH von 61,04 Milliarden Dollar (Wert für Februar). Das bedeutet: Die USA haben innerhalb von nur einem Monat (und auch noch dem kürzesten, mit nur 28 Tagen) für gut 61 Milliarden Dollar mehr importiert als exportiert. Das bedeutet, dass JEDEN TAG für gut 2 Milliarden Dollar mehr Waren vom Ausland gekauft wurden als ins Ausland verkauft worden sind. In Kalifornien stauen sich in den Häfen also weiterhin die leeren Containerschiffe: Sie kommen voll beladen aus China an, löschen ihre Fracht, haben aber keine Ladung, mit der sie den Weg zurück (oder in andere Staaten) antreten könnten.

      Nehmen wir das Handelsbilanzdefizit von 61,04 Milliarden Dollar doch einmal etwas genauer unter die Lupe:

      * Im Januar hatte das Handelsbilanzdefizit bei 58,5 Milliarden Dollar gelegen, im Februar stieg es also gegenüber dem Vormonat um 4,3 %. Die Konsensschätzung des Marktes hatte bei 59,0 Milliarden Dollar gelegen, diese wurde also um rund 2 Milliarden übertroffen.
      * Das Defizit ist vor allem deshalb gewachsen, weil die amerikanischen Importe stark gestiegen sind. Die Exporte stiegen gegenüber dem Vormonat um bescheidene 50 Millionen Dollar, während die Importe um 2,58 Milliarden Dollar – also um rund das 50fache (!) des absoluten Anstiegs der Importe – zunahmen.
      * Besonders deutlich stiegen die amerikanischen Importe von chinesischen Bekleidungsstücken (klar, "Made in China"): Hier lag der Zuwachs bei 9,8 %. Natürlich werden nun die Stimmen lauter, die die Bush-Administration davon überzeugen wollen, Importbeschränkungen für chinesische Bekleidung einzuführen. Klar, schuld sind natürlich die bösen Chinesen – nicht die konsumwütigen Amerikaner, die mal lieber einen Gang zurückschalten sollten und ein wenig an Schuldentilgung denken könnten.

      Wie ich das alles bewerte? Siehe unten, im zweiten Teil dieses Beitrags.



      US-Handelsbilanzdefizit auf Allzeithoch, Teil 2

      von Michael Vaupel

      Das riesige US-Handelsbilanzdefizit bleibt nach wie vor ein gewaltiger Grund GEGEN den Dollar. Denn jeden Tag fließen 2 Milliarden Dollar außer Landes. Die kommen zwar wieder ins Land, da ausländische Anleger fleißig US-Staatsanleihen und US-Aktien kaufen. Doch können sich die USA darauf verlassen, dass das immer so ist? Gleichzeitig sind sie ja auch doppelt vom ausländischen Kapitalzufluss abhängig: Denn die US-Staatsanleihen müssen an Ausländer verkauft werden, da die Amerikaner kaum sparen. Darum geht es ja beim "Zwillingsdefizit", also dem Handelsbilanz- und dem Haushaltsdefizit.

      Beide zusammen erhöhen den Bedarf an ausländischem Kapital. Und wenn eine Statistik stimmt, die ich vor einiger Zeit durchgearbeitet habe, dann brauchen die USA zur Finanzierung dieser beiden Defizite schon rund 80 % der WELTWEITEN jährlichen Ersparnis. Kann das auf Dauer gut gehen – besonders dann, wenn die Defizite noch weiter steigen? Ich habe da so meine Zweifel.

      Mein Fazit: Ich meide US-Aktien (bis auf einzelne Ausnahmen) und US-Staatsanleihen wie der Teufel das Weihwasser, und rate Ihnen dasselbe.

      Viele Grüße,

      Michael Vaupel<<
      Avatar
      schrieb am 15.04.05 18:14:41
      Beitrag Nr. 89 ()
      Euro nach enttäuschenden US-Konjunkturdaten deutlich gestiegen
      Der Kurs des Euro ist am Freitag nach einer Reihe enttäuschender US-Konjunkturdaten deutlich gestiegen und hat die Marke von 1,29 US-Dollar überschritten.

      Am späten Nachmittag wurde die europäische Gemeinschaftswährung mit 1,2922 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,2868 (Donnerstag: 1,2820) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7771 (0,7800) Euro.

      Die sich abschwächende Konjunkturdynamik stellt die bisherigen Zinserhöhungserwartungen in Frage. Steigende US-Leitzinsen hatten zuletzt den Eurokurs belastet gebracht. Der Index ist im April auf 3,1 Punkte von 20,2 Punkten im März gesunken. Das ist der niedrigste Stand seit zwei Jahren. Von CBS MarketWatch befragte Experten hatten im Durchschnitt einen Rückgang auf 17,3 Punkte erwartet. Der Konsumindikator der Universität Michigan war im April stärker als erwartet gefallen. Zudem seien im gesamten Wochenverlauf die US-Konjunkturdaten enttäuschend ausgefallen, ohne zunächst Einfluss auf den Kursverlauf ausgeübt zu haben.

      Auf der anderen Seite steige der Inflationsdruck in den USA. Dies zeigten die ebenfalls am Freitag veröffentlichten Einfuhrpreise. Die Gefahr einer Stagflation in den USA nehme zu. Dies zeigten die am Freitag veröffentlichten Einfuhrpreise. Die Gefahr einer Stagflation - gleichzeitiges Auftreten von Inflation und Stagnation - in den USA nehme zu. Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,6820 (0,68135) britische Pfund, 139,08 (138,64) japanische Yen und 1,5532 (1,5547) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London mit 423,45 (424,60) Dollar gefixt. Der Kilobarren kostete 10 600 (10 685) Euro.

      Freitag, 15. April 2005
      Avatar
      schrieb am 17.05.05 16:02:16
      Beitrag Nr. 90 ()
      Energiekosten ziehen US-Erzeugerpreise stärker als erwartet hoch
      Dienstag 17 Mai, 2005 15:04 CET

      Washington (Reuters) - Höhere Kosten für Energie, Tabak und Fahrzeuge haben die Erzeugerpreise in den USA im April stärker als erwartet nach oben gezogen.

      Im Vergleich zum Vormonat kletterten die Preise um 0,6 Prozent, wie das US-Arbeitsministerium am Dienstag mitteilte. Analysten hatten mit einem Anstieg von 0,4 Prozent gerechnet. Für die so genannte Kernrate - ohne Berücksichtigung der schwankungsanfälligen Kosten für Energie und Lebensmittel - ergab sich ein Plus von 0,3 Prozent zum Vormonat. Analysten hatten hier einen Anstieg um 0,2 Prozent erwartet.

      Die Energiekosten stiegen im April um 2,1 Prozent und damit nur wenig langsamer als im März. Über die vergangenen zwölf Monate sind die Energiekosten auf Grund des rasanten Anstiegs der Ölpreise um 15,9 Prozent gestiegen. Lebensmittel verteuerten sich im April um 0,1 Prozent. Die Zigarettenpreise legten 1,2 um Prozent, die Kosten für Autos um 0,5 Prozent zu.

      Der höher als erwartete Anstieg der Produzentenpreise dürfte an den Finanzmärkten die Sorgen vor einer steigenden Inflation nähren. Am Mittwoch werden mit Spannungen die Daten zu den Verbraucherpreisen erwartet.
      Avatar
      schrieb am 24.05.05 21:10:37
      Beitrag Nr. 91 ()
      24.05.2005 20:55
      Fed: Offenmarktausschuss sah leichte Anzeichen von Inflation
      Der Offenmarktausschuss Federal Open Market Committee (FOMC) der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) wies in seiner letzten Sitzung am 3. Mai 2005 auf zuletzt festgestellte Anzeichen aufkommender inflationärer Tendenzen hin. Daraus schloss man, dass die Risiken aus steigenden Preisen zunehmen.

      Wie aus dem heute veröffentlichten FOMC-Protokoll hervorgeht, hat der geldpolitische Rat der Fed in den letzten Quartalen und speziell in den letzten Monaten zunehmende inflationäre Tendenzen festgestellt. Vor allem äußerte man sich besorgt über die gestiegenen Ölpreise. Diese stellten aus Sicht des Gremiums nicht mehr alleine ein Risiko für die Inflationsentwicklung, sondern auch für das Wirtschaftswachstum dar.

      Die Notenbanker sind indes der Auffassung, dass die jüngste Wachstumsschwäche nur temporärer Natur sein dürfte, und stellten eine Fortsetzung ihrer Zinsanhebungen in maßvollem Tempo in Aussicht.

      Die Fed hatte ihren Leitzins am 3. Mai wie erwartet um 25 Basispunkte auf 3,00 Prozent angehoben. Dies entsprach der achten Zinserhöhung seit Sommer 2004.
      Avatar
      schrieb am 28.05.05 21:29:44
      Beitrag Nr. 92 ()
      Freitag, 27. Mai 2005
      Kreditwürdigkeit Deutschlands
      Es droht "Ramsch"-Status


      Deutschland, Frankreich Großbritannien und den USA droht in den nächsten Jahrzehnten nach Einschätzung der Agentur S&P ohne einschneidende Sozialreformen eine Herabstufung ihrer Kreditwürdigkeit auf Ramsch-Niveau.

      Wenn diese G-7-Länder nicht auf die rasant steigenden Renten- und Gesundheitskosten in Folge der Bevölkerungsalterung reagierten, würden deren Top-Ratings ab 2010 schrittweise gesenkt, warnte Standard & Poor`s in einer Studie. Ohne entsprechende Reformen könne etwa Deutschlands "AAA"-Rating noch vor 2030 auf spekulatives Niveau (Junk) herabgestuft werden. Frankreich drohe dies schon vor 2025. "Doch diese schlechten Nachrichten werden nur Realität, wenn die Regierungen nichts tun", sagte S&P-Manager David Beers bei einem Pressegespräch in Tokio. Er rechne damit, dass die Länder einen Kollaps der öffentlichen Haushalte vermeiden, indem sie die Reformen vorantrieben.


      Das ebenfalls zu den G-7 zählende Japan wurde nicht ausdrücklich in der Studie untersucht. Doch Beers betonte, dass die größte asiatische Volkswirtschaft noch stärker von den Problemen der rasanten Alterung betroffen sei als Deutschland oder Frankreich. Eine Herabstufung der Bonität bedeutet für die betroffenen Länder höhere Kosten bei der Beschaffung von Krediten.
      Avatar
      schrieb am 20.06.05 19:00:59
      Beitrag Nr. 93 ()
      Lesezeichen:)
      Avatar
      schrieb am 20.06.05 21:30:11
      Beitrag Nr. 94 ()
      Immobilien teurer - bubble
      Aktien teurer - bubble
      Industriemetalle (kupfer, silber)teurer-bubble
      Öl teurer -bubble
      Gold teurer-bubble

      Keine Sorge- alles nur bubbles, die Preise für Textilien, die jetzt aus China statt aus Italien kommen und für den Kuchen von Aldi (der heutzutage allerdings weder Mehl noch Butter noch Milch enthält) steigen im Jahr eh nur 1-2%.:rolleyes:

      Wo ist humm, unser Prophet, die Chancen, das das Volk dir ob deiner Voraussicht huldigen muss, sind doch nicht so schlecht, oder??
      Avatar
      schrieb am 20.06.05 21:44:45
      Beitrag Nr. 95 ()
      „Prophet“? ne…
      Ursache und Wirkung. Das ist alles. Und das ist bis jetzt nicht mal der Anfang.
      Leider sehe ich da noch viel Luft nach oben, sehr viel…

      Die Wahrheit ist dass ich selber es nicht mehr ertrage unerwünschtes dauernd zu prophezeien.
      Es ist angenehmer zu träumen. ;)

      Immer wieder die gleichen Lügen der Politiker. Habe sie alle so sehr satt dass ich darüber nicht mehr schreiben mag.

      Eine einfache Frage: Wie kann man irgendetwas Positives von Lügner erwarten? Es wird nix solange die Motivation „Gier“ heißt, und ich sehe keine Besserung in Sicht.
      Avatar
      schrieb am 20.06.05 21:57:53
      Beitrag Nr. 96 ()
      Politiker sind Verkäufer, wir die Kunden und das Kapital der Produzent. Der Politiker, will so viel wie möglich Ware an den Mann bringen , ob die Ware gut oder schlecht ist...aber das sagt er uns nicht, im schlimmsten Fall ist er nur auf seine Profission aus. Der Produzent will so viel Profit wie möglich machen... Der Verkäufer muss die Ware an den Mann bringen, sonst schaut sich der Produzent nach einem anderen um...und wir sind diejenigen, die dumm aus der Wäsche schaun, wenn die Ware nicht hält was sie verspricht.
      Avatar
      schrieb am 21.06.05 07:52:59
      Beitrag Nr. 97 ()
      Wir sind einer Meinung Goody, da bleibt die Frage, und die finde ich äußerst wichtig:
      Wohin führt das?

      Die Antwort ist:
      Verkrampfungen im System, die sich auf viele Ebene zeigen könnten.

      Zurzeit ist es die EU und all das was dazu gehört.
      Es ist nur noch eine Zeitfrage bis das Vertrauen an das Geld mindestens nachgeben wird, da dieses Geldwert nur aus dem Vertrauen entsteht.
      Vertrauensverlust ist die Inflation.

      Ich vertraue weder die Politiker noch das Geld.
      Wie handele ich?
      Kaufe Rohstoffzertifikate und behalte die Schulden auf meinem Haus.
      Man muss nur aufpassen sich nicht zu überschulden.

      >> Politiker sind Verkäufer…
      Der Politiker, will so viel wie möglich Ware an den Mann bringen , ob die Ware gut oder schlecht ist...aber das sagt er uns nicht, im schlimmsten Fall ist er nur auf seine Profission aus. <<
      Ein guter Verkäufer bekommt seine Provision, bietet aber eine gute Leistung.
      Somit kann er in dem Spiegel gucken ohne sich zu schämen, verliert seine Klientel nicht und ist glücklich.
      Das Problem ist dass ehrliche Leute nie gewählt werden, da, wie Laotze sagt:

      „Wahre Worte sind nicht schön,
      schöne Worte sind nicht wahr.
      Tüchtigkeit überredet nicht,
      Überredung ist nicht tüchtig.“ ;)

      Es gibt nichts Schöneres als morgens mit reinem Herzens aufzustehen.
      Man kann lächeln und wissen: dieses Lächeln ist ehrlich. :)
      Avatar
      schrieb am 10.08.05 15:09:02
      Beitrag Nr. 98 ()
      Auch das wird zu Vertrauensverlust an das Geld, also zu Inflation führen:

      >>DIW für Erhöhung des Renten-Eintrittsalters auf 70 Jahre
      DIW für Erhöhung des Renten-Eintrittsalters auf 70 Jahre
      Bundestagsbesucher verfolgen eine Rentendiskussion (Archivbild). Das DIW fordert einen Renteneinstieg erst im Alter von 70 Jahren.
      Berlin - Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat sich zur Sicherung der Rentenkassen für eine Anhebung des Renten-Eintrittsalters auf 70 Jahre ausgesprochen.

      «Eigentlich wäre das Eintrittsalter 70 schon in zehn Jahren notwendig, aber dazu ist die Politik zu langsam», sagte DIW-Präsident Klaus Zimmermann den «Lübecker Nachrichten». Der Wirtschaftsexperte Bert Rürup nannte unterdessen die Debatte über eine Pflicht zur privaten Altersvorsorge verfrüht.

      Es gebe noch keine belastbaren Zahlen über die Akzeptanz der Riester-Rente, sagte er der in Hannover erscheinenden «Neuen Presse». So sei unklar, ob bei den fast fünf Millionen Riester-Verträgen «nur Besserverdiener die staatliche Förderung mitnehmen, oder ob auch Geringverdiener, die wir ja vor allem erreichen müssen, dabei sind», sagte der Vorsitzender des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung.

      Kritisch äußerte sich Rürup zu Plänen der Union, den Beitragssatz zur gesetzlichen Rentenversicherung langfristig auf dem gegenwärtigen Niveau von 19,5 Prozent halten zu wollen. «Wenn man den Beitrag von 20 Prozent über das Jahr 2020 festschreiben würde, müsste das Mindestnettorentenniveau vor Steuern von 43 auf 39 Prozent abgesenkt werden», prognostizierte Rürup.

      Am Dienstag hatte der Sprecher des Verbandes Deutscher Rentenversicherungsträger (VDR), Dirk von der Heide, in Berlin bestätigt, dass die Renteneinnahmen im Juli erneut eingebrochen sind. «Bei den Pflichtbeiträgen haben wir ein Minus im Juli von 1,6 Prozent.» Bundessozialministerin Ulla Schmidt (SPD) räumte ein vorübergehendes Zahlungsproblem ein. Während im Juli 2004 noch 12,34 Milliarden Euro in die Rentenkassen flossen, waren es im Juli dieses Jahres nach dpa-Informationen nur noch 12,15 Milliarden Euro.

      Das Bundessozialministerium wies den DIW-Vorstoß zur Anhebung des Rentenalters auf 70 Jahre zurückgewiesen. «Das lehnen wir ab», sagte Ministeriumssprecherin Dagmar Reitenbach. Es müsse darum gehen, das tatsächliche Renteneintrittsalter dem gesetzlichen anzunähern. Das tatsächliche Rentenalter sei im Schnitt von rund 62 Jahren 1997 auf 63 Jahre 2004 gestiegen. Die Firmen müssten umdenken und mehr Älteren die Chance auf Beschäftigung geben.
      © dpa - Meldung vom 10.08.2005 14:20 Uhr <<
      Avatar
      schrieb am 11.08.05 04:08:10
      Beitrag Nr. 99 ()
      Bund hat laut «Bild» 873 Milliarden Euro Schulden
      Hamburg - Die Schulden des Bundes sind nach einem Bericht der «Bild»-Zeitung im zweiten Quartal dieses Jahres kräftig gestiegen. Nach einer Mitteilung des Finanzministeriums an den Haushaltsausschuss hätten sie am 30. Juni bei 873 Milliarden Euro gelegen und seien damit um 10,6 Milliarden Euro höher als noch am 31. März gewesen. In das neue Jahr gestartet war Finanzminister Hans Eichel dem Bericht zufolge mit einem Schuldenstand von 860 Milliarden Euro.
      © dpa - Meldung vom 11.08.2005 03:10 Uhr
      Avatar
      schrieb am 12.08.05 18:26:50
      Beitrag Nr. 100 ()
      > > 12.08.2005 15:20
      US-Handelsbilanzdefizit im Juni unerwartet deutlich gestiegen

      In den USA hat sich das Handelsbilanzdefizit im Juni auf Grund des hohen Ölpreises überraschend deutlich erhöht. Das Defizit sei im Vergleich zum Vormonat um 6,1 Prozent auf 58,8 Milliarden US-Dollar gestiegen, teilte das US-Handelsministerium am Freitag in Washington mit. Von CBS MarketWatch befragte Experten hatten im Durchschnitt lediglich mit einem Fehlbetrag von 57,0 Milliarden Dollar gerechnet. Damit nähert sich das US-Defizit wieder dem erst im Februar erreichten Rekordwert von 60,1 Milliarden Dollar an. Als Folge rechnen Volkswirte mit einer leichten Revision des Wirtschaftswachstums für das zweite Quartal nach unten.

      Im ersten Halbjahr kletterte das Defizit auf 342,9 Milliarden Dollar nach 290,9 Milliarden Dollar im entsprechenden Vorjahreszeitraum. 2004 hatten die USA mit 617,6 Milliarden Dollar ein Rekordhandelsbilanzdefizit verzeichnet.

      Das Defizit im Handel mit China erhöhte sich im Juni von 14,1 Milliarden im Vormonat auf 17,6 Milliarden Dollar. Dies ist ein neuer Rekordwert. Die USA erzielte auch im Handel mit Mexiko, Süd- und Mittelamerika sowie den Staaten der Organisation Erdöl exportierender Staaten (OPEC) Rekorddefizite.

      IMPORTE STEIGEN

      Die US-Produzenten verkauften den Angaben zufolge im Juni Waren im Wert von 106,8 Milliarden Dollar außer Landes. Das entspricht etwa dem Wert des Vormonats. Gleichzeitig erhöhte sich der Wert der Importe der Konsumenten und Unternehmen auch auf Grund des hohen Ölpreises. Die Importe kletterten um 2,1 Prozent auf 165,6 Milliarden Dollar. Der durchschnittliche Ölpreis erhöhte sich im Juni auf 44,40 Dollar je Barrel.

      Der Eurokurs < EURUS.FX1> gab nach den Daten deutlich nach und rutschte wieder unter die Marke von 1,24 Dollar./FX/jha/rw

      AXC0122 2005-08-12/15:14 < <
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      schrieb am 17.08.05 18:51:06
      Beitrag Nr. 101 ()
      >> ...Inflation im Blick

      Deutlich bemerkbar machen sich somit auch hier die hohen Energiepreise, die Inflationsangst wurde wieder etwas angeheizt. Auch wenn die Börsianer angesichts der Daten davon ausgehen, dass die US-Notenbank an ihrer bisherigen Strategie maßvoller Zinsschritte festhalten wird. So wird bereits im September mit einem weiteren Schritt um 25 Basispunkte auf dann 3,75% gerechnet. Am heutigen Mittwoch rücken nun die Erzeugerpreise in den Vordergrund. Sie könnten die Inflationsängste weiter schüren, sollten sich die gestiegenen Energiepreise deutlicher bemerkbar machen als erwartet. Für die Märkte könnte dies weitere Abgaben zur Folge haben. Denn eine anziehende Inflation könnte schneller steigende Leitzinsen nach sich ziehen. Zudem bleibt die Furcht, dass die hohen Energiepreise die Wirtschaft abwürgen könnten. Bislang wurden die hohen Energiepreise noch ganz gut verkraftet. Damit hängt die zukünftige Lage also wieder einmal von der weiteren Entwicklung des Ölpreises ab. Erst wenn es hier zur einer Entspannung kommt, dürften die Märkte wieder zulegen.

      Herzlichst,
      Ihre Aktienservice.de-Redaktion <<
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      schrieb am 18.08.05 17:10:12
      Beitrag Nr. 102 ()
      >> Ölpreis forciert Inflation

      Nach Einschätzung der Analysten von HSBC zeichnet sich in der Eurozone ein steigendes Preisniveau ab. Die erste Schätzung von Eurostat vermeldete einen Preisanstieg von 2,2 Prozent im Monat Juli. Die gestiegenen Lebenshaltungskosten, bedingt durch höhere Energiepreise, könnten nach Ansicht der Analysten den Inflationsdruck weiter erhöhen. Erst im letzten Quartal könne sich die Lage wieder etwas entspannen und der bereinigte Preisindex unter die 2-Prozent-Marke fallen. <<
      Avatar
      schrieb am 21.08.05 10:04:44
      Beitrag Nr. 103 ()
      >>...Die Risiken dürften zumindest bis zur Wahl die zweite Geige spielen: Wie die Börse auf das rechnerische und wahrscheinliche Kursziel von 70 USD fürs Öl reagiert, wird sich erst danach zeigen. Auch ist eine Rückkehr der Inflation unter Anlaysten eine ausgemachte Sache. Mit 2,2%-igem Preisanstieg ist die Inflation für die wachstumsschwache EU viel zu hoch. Und zusammen mit einer gegebenenfalls steigenden Kreditnachfrage für Investitionen dürfte es zu einem Anleihen-Krach kommen. Nur - das alles ist noch kein Marktthema. Selbst an einen rot-roten Wahlsieg mag niemand denken. Für die entsprechenden Panikverkäufe wäre ja auch noch nach der Wahl Zeit. ... <<

      aus: http://finanzen.tiscali.de/tiscali2/news.htm?u=0&k=0&id=2393…
      Avatar
      schrieb am 06.09.05 08:11:23
      Beitrag Nr. 104 ()
      05.09.2005 15:08
      HINTERGRUND/Forscher: Auswirkung der Ölpreise auf Konjunktur begrenzt

      Die hohen Ölpreise haben nach Auffassung der Wirtschaftsforschungsinstitute auf die Konjunkturentwicklung in Deutschland nur begrenzt Einfluss. Die Volkswirtschaft sei weniger vom Öl abhängig als in der Vergangenheit und könne Preisschübe besser abfedern, erklärten am Montag Experten bei einer dpa-Umfrage. Dauerhaft hoher Energiepreise könnten aber die Konjunktur dämpfen.

      "Nach dem Ausfall von Raffinerien in den USA tut das bei der Inflationsrate weh", sagte Konjunkturexperte Roland Döhrn vom Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) in Essen. "Das ist aber nur ein vorübergehender Effekt." Zwar habe sich der Rohölpreis in den vergangenen 18 Monaten mehr als verdoppelt. Die weltweite Konjunktur habe das aber kaum beeinflusst. "Wir sind überrascht, wie wenig passiert", sagte Döhrn.

      ZEW: NUR DAUERHAFTE HOHE ENERGIEPREISE KÖNNTEN WACHSTUM BREMSEN

      "Die Ölpreiserhöhung der vergangenen Monate hat sich weniger stark ausgewirkt als es zu erwarten gewesen wäre", erklärte Carsten-Patrick Meier vom Instituts für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel. Grund dafür sei unter anderem das boomende China-Geschäft und der Umstand, dass die Öl fördernden Länder die Einnahmen schnell investierten. Kaufkraft- Verluste im Inland würden so durch Exporte aufgefangen. "Außerdem haben die westlichen Volkswirtschaften aus den beiden Ölschocks von 1973 und 1979 gelernt", so der Kieler Experte.

      Nur dauerhaft hohe Energiepreise könnten die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland bremsen, befand der Energieexperte Ulf Moslehner vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim. Auch ein über mehrere Monate anhaltender Preistrend könnte die konjunkturelle Entwicklung nicht zum Halten bringen. Trotz des hohen Ölpreises hatten die ZEW-Experten im August von einer weiterhin soliden Entwicklung der Weltwirtschaft und einer Belebung der Binnenkonjunktur in Deutschland gesprochen.

      KONSUM KURZFRISTIG BELASTET

      In diesem Jahr würden sich die hohen Ölpreise noch nicht auswirken, da der Effekt durch Lagerbestände und Terminkontrakte normalerweise erst mit drei bis vier Quartalen Verzögerung eintrete, sagte Experte Oliver Hülseweg vom ifo-Institut für Wirtschaftsforschung in München. Ein Anstieg des Ölpreises um rund 10 Prozent im Jahresdurchschnitt führe nach eigenen Berechnungen zu einem Wachstumsrückgang von 0,2 Prozentpunkten.

      Auch der Experte des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), Udo Ludwig, rechnet im kommenden Jahr mit Wachstumseinbußen - in welchem Ausmaß sei noch unklar: "Wir haben zu wenig Informationen darüber, wie lange die Energiepreise so hoch sein werden."

      Kurzfristig werde der hohe Ölpreis auf den Konsum drücken, was zwischen einem viertel und einem halben Prozentpunkt Wirtschaftswachstum kosten könne, sagte der Direktor des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI), Thomas Straubhaar, im Deutsche Welle-TV. Entscheidend werde aber sein, "ob es bei Gewerkschaften und Arbeitgebern der Fall sein wird, dass sie die Kosten überwälzen auf die Endnachfrage". Das könne dann Inflation auslösen, "und das wäre das eigentliche Problem für die mittlere und längere Frist"./wd/pb/dw/gl/bok/DP/zb

      AXC0097 2005-09-05/15:04
      Avatar
      schrieb am 06.09.05 08:16:42
      Beitrag Nr. 105 ()
      "...Auch Thomas Straubhaar, Präsident des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstitutes, geht davon aus, dass "die hohen Ölpreise wieder runterkommen werden". Der Ökonom rechnet trotzdem mit einem Rückgang des Wirtschaftswachstums von bis zu einem halben Prozent. Die entscheidende Frage werde sein, ob es zu so genannten Zweitrundeneffekten komme oder nicht. "Und dann kann das in der Tat eine Inflation auslösen. Und das wäre das eigentliche Problem für die mittlere und längere Frist."
      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,373265,00.html
      Avatar
      schrieb am 26.09.05 08:34:33
      Beitrag Nr. 106 ()
      Gold is hovering near 17-year highs. What does the run up mean?
      02:30 AM EDT Sep 26
      ELLEN SIMON

      NEW YORK (AP) - Gold is hovering near 17-year-highs. What that means depends on who`s doing the interpreting.

      According to one school, demand from China and India is pushing the price higher, but another school insists gold is up because western investors are convinced inflation is much higher than their governments admit.

      Gold has always been the investment of choice for bomb-shelter-building doom-gloomers, those accumulators of canned goods whom everyone avoids at family gatherings. As an asset, gold usually behaves according to its own set of rules. Gold rises with oil prices, falls when the U.S. dollar rises and increases when inflation fears intensify.

      It`s considered a "safe haven investment" - should your currency become worthless, your gold will retain value.

      "For many years, financial advisers would tell individuals to put a certain percentage of their portfolio in precious metals," said John Hill, Citigroup`s metals and mining analyst. "It`s portfolio insurance. If you own gold, physical gold, it`s just a hedge on everything else.

      "If it goes sideways to nowhere, be happy," he said. "It means the rest of your portfolio is intact, you have a job, your community is OK and the world hasn`t descended into chaos."

      Gold prices have retreated after hitting a 17-year high of $476.30 US an ounce in trading on the New York Mercantile Exchange earlier this month. That milestone means some investors who normally ignore gold are paying more attention to it, with wildly diverging opinions on what gold prices are saying.

      On Tuesday, before Federal Reserve policy-makers met, Chip Hanlon, president of Delta Global Advisors Inc. wrote a note to clients with the subject line, "Gold makes today`s Fed meeting an easy call."

      Hanlon said that if Federal Reserve chairman Alan Greenspan watches gold closely, as many believe, "how can the chairman be anything but horrified by this metal`s recent technical breakout to its highest level since the earliest days of his tenure?"

      He wrote, "Gold is soaring despite the market`s expectation of a 25 basis (0.25 percentage point) hike, more aggressive action is necessary to clamp down on surging inflationary pressures."

      Inflation is one reason Hill expects gold to hit $500 an ounce in coming months.

      "We regard gold as an essential barometer in the grand battle between hard and financial assets," he said.

      "The point is not that the dollar is going to go up or down against the yen or the euro or the yuan, the point is that all currencies are going down relative to other standards of value, whether it be a barrel of oil, a bushel of wheat or an acre of real estate," he said. "Hard assets have obviously been winning, worldwide, for a number of years. That`s what gold is telling us."

      While jewelry accounts for 82 per cent of the gold market, "the catalyst of the day is obviously inflation jitters," he said.

      Worldwide demand has increased. Demand in India set a record last year and demand in China jumped as well. In fact, demand was so strong, gold prices held steady in the first half of the year as central banks internationally sold off record levels of their gold supplies, Hill said.

      While gold prices usually fall when the dollar rises, that equation hasn`t held recently.

      "Mounting inflationary concerns, driven largely by higher energy prices, have pushed gold higher despite a stronger dollar," a Sept. 19 Goldman Sachs commodities report said. "For example, the price of gold rose despite a strengthening in the dollar against the euro in June, as the rejection of the European constitution by voters increased the risks associated (with) the long-term stability of the euro."

      Goldman estimated a "fair value" for gold at $463 an ounce over the next 12 months, but added that the recent runup in inflationary expectations suggests the potential for a $15 to $20 move higher.

      Gold can sometimes trade off short-term interest rates minus the rate of inflation, said Richard Hoey, chief economist and chief investment strategist, The Dreyfus Corp. and chief economist of Mellon Financial Corp.

      "Short-term inflation is rising now faster than interest rates are rising," he said.

      Still, he doesn`t see the recent price increase as indicative of an inflationary surge. "It`s still down about 45 per cent from its peak 25 years ago," he said. "If you look at a good long-term chart, yes, it is in fact up some. But it`s up after a long, dull period."

      Just as Hoey doesn`t see the recent highs as significant when compared with historical numbers, not all gold watchers are convinced the metal will continue its upward climb.

      In a note to investors, Morgan Stanley`s Rick Bensignor said, "For my nickel, I suspect there is a trade to be made on the long side, but not necessarily an investment, meaning that I can`t tell you with high confidence that gold will be higher than the current level in three to six months."

      © The Canadian Press, 2005
      Avatar
      schrieb am 26.09.05 09:40:32
      Beitrag Nr. 107 ()
      Meine Frau arbeitet bei eine Firma die Halbrohstoffe für Nahrung herstellen.
      Sie wollen die Preise um 25% erhöhen. Eine andere Firma will ihre Preise um 15% erhöhen.

      Mehr muss man nicht sagen.
      Avatar
      schrieb am 26.09.05 13:49:17
      Beitrag Nr. 108 ()
      Deutsches Defizit 2005 bis zu 4 Prozent
      Die Neuverschuldung in Deutschland dürfte im laufenden Jahr bis zu 4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts betragen und damit höher liegen als bisher von der Regierung angenommen. Die Europäische Statistikbehörde Eurostat erkenne milliardenschwere Einmal-Maßnahmen zur deutschen Haushaltssanierung nicht als defizitmindernd an, sagte die Sprecherin von EU-Währungskommissar Joaquón Almunia am Montag in Brüssel. Dabei gehe es um den Verkauf von Forderungen gegenüber der Post.

      Almunia will im November nach Vorlage seiner Herbst- Konjunkturprognose darüber entscheiden, wie es im deutschen Defizit- Strafverfahren weitergehen soll. Laut inoffiziellen Angaben will der Spanier das seit knapp zwei Jahren ruhende Verfahren gegen Berlin verschärfen und damit in die Richtung von Sanktionen treiben. Die Sprecherin nahm dazu im Detail keine Stellung. Berlin verletzt seit 2002 mit Defiziten von mehr als 3 Prozent den Euro-Stabilitätspakt.

      Deutschland hatte für 2005 eine erwartete Neuverschuldung von 3,7 Prozent an die EU gemeldet. Bundesfinanzstaatssekretär Caio Koch- Weser hatte vor zwei Wochen in Manchester eingeräumt, dass es zwischen Eurostat und dem Statistischen Bundesamt „fachliche Differenzen“ über die Bewertung der Einmalmaßnahmen wie dem Verkauf von Telekom- und Postforderungen gibt. Falls Eurostat die Schritte nicht als defizitmindernd anerkenne, könne das deutsche Defizit im laufenden Jahr auf 3,9 Prozent oder etwas höher steigen, hatte er gesagt.

      Montag, 26. September 2005

      http://www.dolomiten.it/nachrichten/artikel.asp?ArtID=67677&…
      Avatar
      schrieb am 27.09.05 16:42:55
      Beitrag Nr. 109 ()
      >> DR. FABER: Yes, we are in an extreme casino society and it can become bigger. But one thing is sure: one day it will end badly when this whole financial bubble and asset bubble is deflated very badly. What the catalyst to that will be I don’t know. The Federal Reserve and other central banks of the world will of course do whatever is possible to keep this bubble alive, simply because to deflate the bubble would be economically extremely – and I repeat, extremely – costly. So the moment the Fed sees a crisis – whether it’s the S&L crisis in 1990, or the Tequila crisis in 1994, or LTCM, or they sometimes totally misjudge events, like Y2K – they just print money like there is no tomorrow. And the next time the economy cools down, presumably because the housing market no longer goes up – it doesn’t need to collapse, just no longer going up – or because of an implosion in China, or a slowdown in China, or whatever may happen, you can be sure the Fed will be there to print money, and the other centrals banks the same.

      The first great example in history of printing money in order to boost economic activity was undertaken by John Law in 1719. It was called the Mississippi Scheme and it is interesting to read about it because what the central banks are doing today is exactly what he did at that time, namely, to print money and try to stabilize asset values – in that particular case of his Mississippi company. But of course, it totally failed and the whole scheme eventually collapsed and the crisis ensued. And that will be the end result. But how do we get to the end result? Robert Prechter says that we will get deflation. Yes, I am sure he will be right, but before deflation we can get maybe a wisp of deflation, then massive money printing, and first hyperinflation, or very high inflation rates, and then deflation. But I doubt we will go just from where we are today into serious deflation. I think first, the central banks, led by helicopter commander Mr. Bernanke, will drop dollar bills onto US households. They may have to retrieve all the helicopters that are in Iraq to do the job, but they’ll do it. <<

      http://www.financialsense.com/transcriptions/Faber2005.html
      Avatar
      schrieb am 27.09.05 18:46:41
      Beitrag Nr. 110 ()
      und ich sage euch, die ölpreise werden nicht herunterkommen. Sehnen werdert ihr euch noch diesen 70 $ schnäppchen !!! :D:D:D:D

      Von mir aus kann öl sich verzehnfachen !
      Avatar
      schrieb am 27.09.05 18:52:36
      Beitrag Nr. 111 ()
      Öl ist teuer nicht weil es Mangel an Öl gibt, sondern weil es Mangel an Raffinerien gibt, und dass wird sich in den nächsten 1 – 2 Jahre erledigen.
      Ich bin sehr vorsichtig mit Calls auf Öl.

      Unter anderem wegen des Ölpreises wird es zu Inflation aber kommen müssen, und zwar ist es immer ein paar Monate verzögert…
      Avatar
      schrieb am 27.09.05 19:13:52
      Beitrag Nr. 112 ()
      Quatsch humm, erzähl doch nicht das, was Analysten uns einreden wollen :D

      Öl ist knapp und wird immer knapper
      Avatar
      schrieb am 27.09.05 19:48:14
      Beitrag Nr. 113 ()
      Jeder hört das was er will... ;)
      Avatar
      schrieb am 27.09.05 21:23:45
      Beitrag Nr. 114 ()
      Avatar
      schrieb am 27.09.05 21:26:01
      Beitrag Nr. 115 ()
      Ausschnitt:

      "Fazit: Die US-Inflationrate ist u.a. deshalb gering, weil der Preisverfall für nachwachsende Rohstoffe wie Weizen, Lebendrind oder Kaffee noch nicht gestoppt ist. Erst wenn die nachwachsenden Rohstoffe in ihrer Preisentwicklung dem Beispiel der 70er Jahre folgen, dürfte eine Inflationswelle so richtig ins Rollen kommen."
      Avatar
      schrieb am 28.09.05 08:45:46
      Beitrag Nr. 116 ()
      12.07.2005 18:08
      Das denkbar bearishste Szenario Teil II - Rückkehr der Deflation

      von Jochen Steffens

      Na, da hätte ich doch beinahe in der allgemeinen Verwirrung vergessen, das "denkbar bearishste Szenario" abseits jedweder Fremdeinwirkung vorzustellen:

      Dieses Szenario hängt natürlich am Ölpreis. Wirklich andere Belastungsfaktoren sind zurzeit nicht zu erkennen (Übrigens ist auch die Immobilienblase in den USA derzeit keine Gefahr, zu viel wird darüber in den USA spekuliert. Blasen, über die alle reden, sind meistens keine Spekulationsblasen, die platzen).

      Der Ölpreis steigt und steigt ...

      Gehen wir einmal davon aus, dass der Ölpreis weiter und weiter steigt (aus welchen Gründen auch immer).

      Ein hoher Ölpreis führt zu einer Art Inflation in den USA. Aus diesem Grund kann und muss die Fed die Zinsen weiter anheben. Steigende Zinsen werden die Kursentwicklung in den USA allerdings weiter dämpfen, zumal dann auch der Dollar weiter steigen wird.

      Es gibt zwar die Theorie, dass der Ölpreis keinen Einfluss auf die Märkte hat, da die Märkte in schönem Einklang mit dem steigenden Ölpreis weiter steigen, hier jedoch eine Korrelation erkennen zu wollen, ist gefährlich. Wenn Sie es umdrehen, wird es sinnig: Die Märkte würden wesentlich höher stehen, wenn der Ölpreis nicht von einem Hoch zum nächsten steigen würde.

      Natürlich hat eine anziehende Konjunktur auch einen preistreibenden Einfluss auf Öl, allerdings nachlaufend und nicht derart extrem.

      Kurz: Es ist ein sehr bullishes Zeichen, dass der Ölpreis und die Märkte steigen.

      Der Ölpreis hat das Potential, die Märkte abzuwürgen

      Aber es gibt irgendwo eine Grenze, an dieser wird der hohe Ölpreis die Märkte abwürgen.

      Um das verständlicher zu machen, hier die Auswirkungen des hohen Ölpreises:

      * Die Gewinnmargen der Unternehmen sinken aufgrund höherer Energiekosten. Geringere Gewinne = schlechtere Kursentwicklung der Aktien.
      * Die Verbraucher müssen mehr Geld für Energie und Benzin aufbringen, dieses Geld steht dem Konsum dann nicht mehr zur Verfügung. Das schmälert die Gewinne der Unternehmen weiter.
      * Die Inflation legt zu, auch das belastet auf der einen Seite den Konsum, auf der anderen Seite jedoch muss die Fed dann, um eine galoppierende Inflation zu verhindern, die Leitzinsen weiter und weiter anheben.
      * Das wiederum zieht Liquidität aus dem Markt, mit der Folge, dass die Kurse noch mehr belastet werden.
      * Und irgendwann gibt es einen Punkte, an dem auch das stärkste Wirtschaftswachstum durch einen steigenden Ölpreis in sich zusammenbricht.

      Rückkehr der Deflation!

      Dabei gibt es noch einen weiteren Punkt zu beachten. Die aktuell gestiegenen Inflationsraten in den USA resultieren fast ausschließlich aus den hohen Energiekosten.

      Man könnte nun annehmen, die Fed "versteckt" sich hinter dieser vom Ölpreis getriebenen Inflation, denn so kann sie die Zinsen anheben. Das wäre bei einer vom Markt gesehenen Deflation anders.

      So gesehen kommt ihr diese Inflation sehr gelegen, um zum Beispiel die Immobilienblase im Zaum zu halten (was ihr so auch gelingen kann, s. England).

      Hinter dieser Inflation verstecken sich problematischerweise starke deflationäre Tendenzen. Dadurch, dass die Löhne in den USA nicht weiter steigen, können die Produzenten in den USA die durch die hohen Energiekosten bedingten höheren Produktionskosten nicht durch Preiserhöhungen auf die Kunden umsetzen. Den Konsumenten fehlt einfach das Geld, so dass sie höhere Preise nicht bezahlen können.

      Das bedeutet, sie müssen die höheren Produktionskosten auf andere Art und Weise auffangen, um in dem immensen Preiskampf auch mit ausländischen Produkten zu bestehen.

      Das wiederum funktioniert nur, wenn sie die Löhne niedrig halten, die Arbeitskosten weiter senken, unter anderem dadurch, dass sie keine neuen Arbeitnehmer einstellen.

      Das wiederum belastet zusätzlich den Konsum und verschärft den Preiskampf noch mehr. Ein gefährlicher Teufelskreislauf.

      Die wirklichen Gefahren für die US-Wirtschaft

      Diese deflationären Tendenzen werden so lange nicht offensichtlich werden, wie der Ölpreis hoch bleibt. Sollte dieser jedoch wegbrechen, werden diese Faktoren ungeschönt auf die USA einbrechen. Mit der Folge, dass die Fed die Zinsen sehr, sehr schnell wieder senken müsste, um nicht in japanischen Verhältnissen zu Enden – 15 Jahre Rezession.

      Und hier liegt die Crux an dem ganzen Schlamassel. Eigentlich müsste die Fed nun langsam aufhören, die Zinsen weiter steigen zu lassen, um diese versteckten deflationären Tendenzen abzufedern. Auf der anderen Seite muss sie die Zinsen anheben, um die entehende Immobilienblase abzufangen. So lange der Ölpreis hoch, aber nicht zu hoch bleibt, ist alles okay. Sollte er jedoch sinken, zu schnell einbrechen, wird die Deflation offensichtlich, steigt er zu schnell, wird die Inflation die Wirtschaft abwürgen.

      Ein Drahtseilakt sondergleichen.

      Hier verstecken sich die eigentlich Gefahren für die US-Wirtschaft und damit die weltweiten Aktienmärkte- versteckte Deflation versus ausufernde Inflation.

      Ist der hohe Ölpreis von den USA beabsichtigt?

      Fazit: Offenbar ist der Ölpreis für die USA ein gelungenes Rädchen, an dem die Feinjustierung der US-Wirtschaft im Angesicht der Zinserhöhungsphase vorgenommen wird.

      Das erklärt vielleicht auch, warum der Ölpreis so hoch bleibt, aber nicht weiter anstieg, als der Anschlag die Märkte erschütterte.

      Trotz allem bleibt es ein sehr gefährlicher Drahtseilakt, den Old Greeny in seinem hohen Alter da veranstaltet.

      Mit der Zeit wird die Strategie der Fed immer offensichtlicher. Ich kann nur sagen, wenn es tatsächlich so sein sollte, dass der Ölpreis zur Feinjustierung benutzt wird, Kompliment – sehr geschickt gemacht. Das würde auch vieles andere der Ölpreisentwicklung erklären.

      http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2005-07/artikel-…
      Avatar
      schrieb am 30.09.05 17:04:00
      Beitrag Nr. 117 ()
      30.09.2005
      Europ. Inflationsrate oberhalb von 2%
      HSBC Trinkaus & Burkhardt

      Die Inflationsrate in der Eurozone verweilte in den letzten Monaten oberhalb von 2% und dürfte im September wohl von 2,2% auf 2,3% gegenüber Vorjahr zugelegt haben, berichten die Analysten von HSBC Trinkaus & Burkhardt.

      Mit Blick auf die höher als erwartet ausgefallenen Inflationsanstiege in Deutschland und Spanien im September könne aber auch ein leicht höherer Wert nicht ausgeschlossen werden. Der Anstieg werde bisher aber weiter primär durch die Energiepreise getrieben. So habe die Rate ex Energie im August lediglich bei 1,4% gegenüber Vorjahr gelegen. Solange es keine Anzeichen dafür gebe, dass die hohen Energiepreise zu signifikanten Preissteigerungen bei anderen Gütern führen würden, sehe die Europäische Zentralbank (EZB) keinen Anlass, aufgrund der Inflationsentwicklung die Leitzinsen zu erhöhen. In den USA zeichne sich bei den persönlichen Ausgaben im August ein Rückgang um 0,2% gegenüber Vormonat ab.

      In den beiden Vormonaten sei es aber zu deutlichen Anstiegen um jeweils 1,0% gegenüber Vormonat gekommen. Bei den persönlichen Einnahmen rechne man im August mit einem kleinen Anstieg um 0,3% gegenüber Vormonat. Dies ändere jedoch nichts an der Tatsache, dass die Sparquote der privaten Haushalte im negativen Bereich verharren dürfte. Die geringe Sparquote der Verbraucher bleibe für die Analysten von HSBC Trinkaus & Burkhardt eines der Hauptrisiken für die US-Konjunktur und dürfte in 2006 zu einer Wachstumsabkühlung beitragen.

      Mit dem Chicago PMI stehe zudem eine regionale Umfrage bezüglich der Stimmung der Unternehmen im Verarbeitenden Gewerbe an. Im August sei es hier zu einem Einbruch um 14 auf 49,2 Punkte gekommen. Im September rechne man nur mit einer marginalen Befestigung auf 50,0 Punkte. Die Umfrage würde damit eine Stagnation der wirtschaftlichen Aktivität signalisieren.
      Avatar
      schrieb am 30.09.05 17:16:08
      Beitrag Nr. 118 ()
      30.09.2005 11:26
      Euro-Inflation schnellt nach oben - 2,5 Prozent

      Hohe Preise für Benzin und Öl haben den Preisdruck in der Eurozone im September erheblich verstärkt: Die jährliche Inflationsrate stieg auf 2,5 Prozent nach 2,2 Prozent im August. Dies sei der höchste Stand seit Juni vergangenen Jahres, teilte die Europäische Statistikbehörde Eurostat am Freitag in Luxemburg in einer ersten Vorabschätzung mit. Nach früheren Angaben des Statistischen Bundesamt betrug die jährliche Inflationsrate in Deutschland im September ebenfalls 2,5 Prozent.

      Die Entwicklung kommt nicht unerwartet: Die Europäische Zentralbank (EZB) erwartet schon seit längerem, dass die Inflationsrate für das Euro-Gebiet zum Jahresende hin ansteigt. Für das laufende Jahr wird von der EZB eine durchschnittliche Inflationsrate von 2,1 bis 2,3 Prozent angenommen, im kommenden Jahr soll sie zwischen 1,4 bis 2,4 Prozent liegen. Nur bei jährlichen Raten bis oder nahe 2 Prozent ist Preisstabilität im Euro-Gebiet mit den 12 Staaten der Euro-Währung gesichert.

      Die Notenbanker der EZB kommen am 6. Oktober in Athen zu neuen Beratungen zusammen. Wegen der relativ niedrigen Teuerung der vergangenen Jahre sind die Leitzinsen für den Euro-Raum seit Juni 2003 nicht mehr verändert worden. Der wichtigste Leitzins beträgt 2,0 Prozent. Inflation-Angaben zu den EU-Ländern wird Eurostat am 18. Oktober veröffentlichen./cb/DP/zb

      AXC0061 2005-09-30/11:21
      Avatar
      schrieb am 04.10.05 07:40:07
      Beitrag Nr. 119 ()
      A transcendent lesson in cosmic truth


      By Richard Daughty Printer Friendly Version
      "The Mogambo Guru"

      September 28, 2005
      www.dailyreckoning.com

      I note with some surprise ("surprise!") that Total Fed Credit did not go up last week, at the same time that Treasury Gross National Debt did not go up last week, at the same time as Foreign Holdings of US Debt held at the Federal Reserve went down by another $3.5 billion dollars last week. I recall saying to myself "Hmmm!" I cleverly use the word "hmmm" when I wish to indicate moderate surprise or interest, especially about things that happened last week.

      Mike "Mish" Shedlock, writing at the WhiskeyandGunpowder.com site, notes that these latest reports notwithstanding, the national debt is growing, and that the growth rate in the national debt limit totals to "a stunning $3,015 billion ($3.015 trillion) in additional debt in just four years." I admit that it is hard to get your mind around the idea that the Gross Domestic Product (GDP) of the USA is probably somewhere between $11 trillion and $12 trillion a year. So it is even harder to get your mind around the idea that in four short years we have borrowed- in Treasury debt alone! -the freaking equivalent of a quarter of everything America produces in goods and services in a whole freaking year! And this is just the INCREASE in the debt!

      And when you add in the additions to personal debt (mortgages and other credit debt) and the increases in business debt, you are probably looking at another quarter of GDP. Together they add up to around half of GDP! America and Americans together borrowed, in 48 months, the equivalent of half of everything we make in a whole freaking year! If your heart is trying to commit suicide by pounding and slamming itself into the walls of your chest and your brain is convulsed in spasms, then congratulations, as you are really starting to get the hang of this economics stuff.

      Mr. Shedlock also makes sport of what he refers to as "$Ben Bernanke" for "suggesting that the problem is not with the United States, but rather that the rest of the world is saving too much!" Perhaps. To find out, the next time you see "$Ben Bernanke", ask him where he thinks the rest of the world GOT the money to save? He won`t tell you. But I will! The Mogambo, brave and mighty Mogambo (BAMM), will tell you and the world EXACTLY where they got the money. The money they save originated from our Federal Reserve! What a surprise, huh? If the damned American Federal Reserve had not increased money and credit so damned much, so unbelievably much, so impossibly much, then those pesky foreigners and their savings and their surplus of savings would not have happened. And our ability to get in so far, so dangerously far, so insanely far over our heads in debt would not have happened either.

      None of this is lost on Addison Wiggin, best-selling author and insider at the DailyReckoning.com website, who is, incidentally, a guy I have actually met, but now is "too busy" to loan me a lousy five bucks, or even take my call, writes "Now with pressure from all sides for the federal government to help citizens repair their lives in Katrina`s wake, spending could blow the 2006 deficit projection sky high - shooting past last year`s record of $412 billion. Unfortunately," continued Mr. Wiggin, "all of this is bad news for the dollar. We`re already in uncharted territory. Never before in history has the `reserve` currency of the world been so burdened by debt. And now, the government is being forced by this disaster to spend even more; all the while trying to conduct two wars and deal with runaway entitlement program obligations."

      Oh, nooooOOOooooo! It`s "Guns and Butter" government spending! Look out! It`s the old "guns and butter" government philosophy that has caused serious inflationary problems before, and always will! If you have ever spent any time reading economics history, you will have noticed that 1) you cry a lot in frustration and anger of recurring governmental and central bank stupidity and the misery that comes from acting stupidly, and b) that there is NEVER an entry in the whole corpus of economics literature that reads "The success and healthy growth of the economy was made possible by massive long-term governmental deficit-spending to both a) wage war and b) invigorate domestic consumer demand, a philosophy known as `Guns and Butter`. And then the economy sailed smoothly to Utopian bliss, thanks to accelerated consumer spending financed by accumulating massive amounts of debt to new, high, record-setting levels. The economy was again set soaring to fabulous perfection, such that Zeus himself could but stare in wonderment at the glory, as businesses augmented this glorious economic wonder by also assuming massive, record-setting quantities of debt. The icing on the economic cake was when savings dropped to zero, leverage was at its greatest, and the savings, investments and the retirement of every citizen was tied, directly or indirectly, to an over-priced stock market, an over-priced bond market, and an over-priced housing market, with a huge government directly supporting at least a third of the total population, meaning every third man, woman and child in the whole freaking country. Only then, after all these economic pieces were in place, could the economy zoom to Irving Fisher`s `permanent plateau of prosperity` ". And the reason that you will never, ever, read such a journal entry is because it is impossible to have a healthy, growing economy with these massive and massively stupid debt things. Instead, you get ruination and bankruptcy.

      So this is, in reality, Bad News (BN). Maybe even Bad, Bad News (BBN). In fact, now that I have just updated my data, I see that the needle on the Mogambo News-O-Meter has actually moved into the range of Very, Very Bad, Bad News (VBBN). My heart melts when you turn your beautiful little face to mine and ask, "Why is that VBBN, wise Mogambo?" I think to myself, "Are you some kind of idiot asking me that, you stupid little twit?" But instead I say "Ahh, young one! You have forgotten that our money springs into existence only when someone borrows money from a bank. Money for you is somebody`s debt!" I beam as a flash of enlightenment flashes across your cherubic face. Sensing an opportunity to impart a transcendent lesson in cosmic truth, I innocently ask "And where does the bank get the money to lend?" Suddenly, I knew that my time here on earth was well spent when, as one, the entire class shouts out "They create it out of thin freaking air, the dirty inflationary bastards!" So, to celebrate my joy at such total comprehension, I took them all out for pizza. Later, after we had eaten, I discovered that I had forgotten to take my wallet, and they had to all chip in to pay for the pizza, which caused a lot of bad karma. But, fortunately, the pizza had a lot of onions on it, and onions give me gas. So I locked the door so nobody could leave, and created enough vibrations of the flatulent kind to level out the whole karmic imbalance. And then some! I am sure that they learned a valuable lesson.

      Well, on advice of counsel I don`t want to go any farther into this whole ugly scene, but instead get back to the damned point of the whole thing, which was, as I recall, about what happens when more money is NOT being created. It means that there is less money chasing goods and services, and that means prices of stocks and bonds and houses may not be going up any more. Umpty-ump trillions and trillions of dollar`s worth of investments are NOT increasing in price ever again? Gahhhhh! We`re doomed! We`re freaking doomed!

      Alternately, it perhaps means that the Federal Reserve has finally, finally, at long last, finally recognized that inflation is gnawing the guts out of the economy because the dollar is falling in purchasing power, which is tantamount to the dollar having its guts, as I said, gnawed out. Well, to be fair, the Fed already knew that inflation was, as I so cleverly phrased it, gnawing the guts out of the dollar because I helpfully call them up every day. In fact, communication logs already entered into evidence show that it goes something like this: Ring. Ring. The receptionist at the Federal Reserve answers the phone and says, "Hello?" and I say to the receptionist "Tell that butthead Alan Greenspan that inflation is gnawing the guts out of the dollar!"

      To tell you the truth, I don`t think she ever relayed my message to him. If she HAD relayed my important Mogambo message (IMM), and if Greenspan did NOT know that inflation was gnawing the guts out of the dollar, then he would surely have called back and inquired what in the hell I meant. I already had it all planned out that when he calls, I will put him on hold and laugh behind his back as I let him cool his damn heels for awhile. After a while, I would have come back on the line, and in this real cool way, I would have said "Alan? Mogambo here. Now listen up, you moron. Stop creating more credit, which turns into more debt, which turns into more money, which turns into more inflation, you dunce!" So, you can see that I have the whole thing planned out if he ever calls. Which he never has, I might add for the record.

      But apparently without my help, they are acting like maybe something is wrong. And why, why, why are they finally, finally, at long last, finally recognizing that we have inflation roaring like the fires of hell all around us, and the country and the world are being devoured by constant, simmering inflation? Well, probably because China and Japan and Europe, and the whole world that is sitting on tons and tons of American government debt, all denominated in dollars, have an asset that is falling in value. And it will continue to lose value, as interest rates are raised and as inflation grows more fierce.

      And these foreigners have created lots and lots of their own currencies to take those dollars off the hands of their citizens in the first place. So the asset (dollar-based American debt) that was used to create their money, is now falling in purchasing power! Hahahaha! Suckers! So, as the asset falls in value, their currency has more and more fiat characteristics in it! Which seems odd, since the dollar was pure fiat, but was treated as an asset by the foreign country`s central bank, against which they issued more of their own money! But they thought that by doing so, they were not creating fiat currency of their own! Hahahaha! Chumps!

      In a similar vein, Kurt Richebächer writes about the fiction that foreigners are "Attracted by superior rates of return on U.S. assets", and then he explodes the myth that "investors around the world have been scrambling to pour their excessive savings into direct investments, stocks, bonds and real estate in the United States, in this way financing the resulting huge U.S. trade deficit."

      He goes on to explain "While this explanation may seem to make sense, there is one big snag: Not one word of it is true. First of all, in reality, private foreign investors have drastically curbed their investments in the United States. According to the Bank for International Settlement - the international organization of the world`s central banks - Asian central banks financed 75% of the U.S. current account deficit in 2004. Private capital flows into the United States have slumped. Without the massive interventions by the Asian central banks, the dollar would have collapsed long ago."

      But this is not about a bunch of rich Asians sniffing out investment opportunities. This is about inflation, as it is always about inflation. In that regard, Dr. Richebächer writes "What the Asian central banks truly recycle is the U.S. credit excess. But in flooding their banking system through the dollar purchases with liquid reserves, they transplant the virus of credit excess to their own economies."

      And sure enough, we learn that alert reader Leslie M., an Aussie, has the time and money to gallivant around the world, but apparently doesn`t have enough money to loan me a few bucks. The cheap bastard. But this is not about how Les, or "cheap bastard" as I call him, is too busy and too important to be nice to The Mogambo. No, it`s about how he went to Singapore, and saw first-hand that inflation is every freaking where. "What you say in your articles," he writes, "is not limited to the confines of the USA. We are experiencing a global phenomenon."

      So I can`t believe that they fell for that one! Hahahaha! Stupid foreigners! And so when they wake up one morning and say to themselves, "Hey! The Mogambo was right! We ARE a bunch of idiots!", then THEY will call up the Federal Reserve and THEY will yell at the receptionist to tell Alan Greenspan to stop creating more credit, which turns into more debt, which turns into more money, which turns into more inflation. And you can bet your sweet butt that the message is relayed to Alan Greenspan plenty pronto!

      But the slowdown in the creation of excess credit could also be because nobody wants to borrow any money, anyway. Would you? Let`s see here: Interest rates are rising, and the Federal Reserve has indicated that they have every intention of raising interest rates some more, and things cost more, a lot more, and wages are not increasing as fast as prices. The economy is not growing, and is instead showing definite signs of severe debt-related stress, consumer spending is down, even as health care, housing and taxes go up. From a business investment standpoint, it is really ugly out there, which means risky, which means you will probably stand a better chance of making money by sending the cash to me, in a plain envelope, addressed to "Resident", and then waiting by the phone for me to call and tell you how much money you made.

      Now, I hang my head in shame and admit I have no idea what to do about all of this. Fortunately, Dr. Richebächer DOES. He says, "We expect shocking economic weakness. All asset prices, depending on carry trade, are in danger, including bonds." So sell `em all, unless you want to be sitting on something dangerous.

      So what to buy instead? Mark Faber, who writes the famous Gloom, Doom and Boom Report, says that commodities of all kinds have surged here in the last couple of years, except, notably, grains. "In fact," he says "grains are at a 200-year low vis-a-vis oil." At this, your Super Sensitive Mogambo Investing Senses (SSMIS) should have sprung to full alert ("Beep! Beep! Beep!") when you heard that something that everyone needs is at a twenty-year low against something else that everyone needs, too. Apparently, Mr. Faber has a well-developed SSMIS himself, and will not benefit from the Mogambo Super Sensitive Investing Sense Home-Training Kit as he instantly intuits "As a long-term investor I would also consider buying some agricultural commodities."

      Well, if you have ever tried to trade commodities or store soybeans in your garage, you know what a hassle it is. And you already know what a lazy little creep I am, so doing that much work is really, really, really out of character for me. No, what I want to do is buy something now, when prices are low, store it away somewhere that has no commissions to be paid, no account maintenance fees, no inactivity fees, and, in short, there is nothing for me to do and nobody is taking so much as a damned dime from me for any reason, or they get a dose of old Doctor Twelve-Gauge for their trouble.

      And nothing fits the bill like precious metals. I suppose any metals. Copper. Molybdenum. Uranium. You name it. But especially gold and silver, and doubly especially silver. I bring this up especially because I was just at the Silver Summit in Wallace, Idaho, at the kind invitation of David Bond, who will probably lose his job because of it, but where I spent a delightful time ranting and raving, and meeting a lot of really nice people, and trying in vain to play boogie-woogie music on the fiddle behind the talented Steve Dore on piano and embarrassing myself in more ways than one. As a result of this sudden explosion of sensory overload, I am now even MORE convinced that 1) the upside potential of silver, as a percentage, is staggering, and almost guaranteed to happen, and 2) I like being around people who understand the importance of owning precious metals, since they do not introduce me as "Uncle Mogambo who is a gold bug and a real first-class lunatic, so don`t stand so close to him or you might catch his cooties or get his drool all over your nice shirt."

      But this is not about my cooties, dammit! It`s about silver! I mean, the stuff is selling at just over seven lousy dollars per freaking ounce! When gold is selling at over $460! Most of the gold ever mined is still around. Most of the silver ever mined is all gone, and demand is higher than supply for the zillionth month in a row. And while gold has few uses beyond wealth preservation and jewelry, silver has myriad industrial applications.

      Well, just between you and me, and don`t let this get around, but to be entirely truthful, all of that is so much blah blah blah to me. What impresses me most of all is the historical ratios of silver to other things, like gold, or oil, or food, or anything else you can get data on. In every case, and I am talking every freaking case as far as I can tell (EFCAFAICT), in all of history, silver is at historic lows when compared to everything else. And when something is at historical lows, then there is only one way for the price to move; up.

      Okay, but it is knowing the historical ranges of these ratios that tells you HOW high silver might go, right? Right! So, because you are so smart and thus you are my little teacher`s pet, you immediately raise your hand with a question. With a beneficent smile of loving indulgence beaming in my Mogambo face, I point to you, and you say, in that delightful way that you have, "How high has silver gotten, your worshipful Mogambo-ness?"

      Well, my little grasshopper, you will be surprised to know that there have been times when silver traded at a premium to gold. So if this was one of those times, silver would be at over $470 per ounce. It is selling for about $7 right now. So dividing 7 into 470, which is probably easy for you but difficult for me because I am so stupid (audience shouts "How stupid, Mogambo?") that I have to get out the instructions to turn the damned calculator on, I figure that the answer is, I hope, around 67. Your investment, if you bought silver now and the price rose to more than gold right now, would have a return of 6,700%! I have heard of lots often-bagger investment, but a potential 67-bagger? Wow! Truly rare!

      So the upside of silver is so high that it boggles the mind that you can, right now, today, this very minute, get up off of your fat backside, grunting and complaining about your aching back, and simply walk over to a phone or a computer and buy all the silver you want at a lousy seven bucks and change per ounce! As Mike Maloney of Gold & Silver, Inc. put it, silver is "stupid cheap!" I immediately translated that as an insult to The Mogambo, who is both stupid AND cheap, but when he calmed me down and soothingly explained it a dozen times or so, I finally understood it to mean that if you are NOT buying silver on the cheap, then you are stupid. Being stupid, of course, I was not buying silver. But after learning that I could APPEAR to be smart by buying silver, I got a little. Well, unfortunately, nobody was fooled for a minute. But a few people did agree that because I was buying silver, I appeared to be slightly less stupid than I really am, but still, unfortunately, stupid, which, being stupid, I did not understand. But I still have the silver, and so should you, whether or not you are stupid. And if you think you are NOT stupid, then I will rudely point out that you are obviously reading the stupid Mogambo Guru newsletter, and that doesn`t say very much for you or your stupid choice of reading material.

      But this is not to disparage gold. Alert reader Peter P. sent along an article from The Economist magazine "The price of gold reflects confidence, more than anything. When people are confident that their central banks will control inflation while permitting the economy to grow, when they believe that paper assets are worth something approaching their face value, they buy gold to wear but not to put in a safe. Alan Greenspan has achieved the remarkable feat of suspending disbelief in America`s gerrymandered finances for the past few years. On his departure, watch the gold price soar."

      And speaking of gold, from Australasian Investment review we read that gold is hot hot hot in Saudi Arabia. "Bullion imports have soared, exported scrap has dried up and jewellery shipment from Dubai have increased notably."

      You can say what you want about Arabs in general and Saudi Arabia in particular, but they are showing a lot of smarts. For one thing, they had the good sense and foresight to put their country on top of a bunch of gigantic oil fields, which turned out to be a really good thing for them. And for another, they are suddenly buying gold like crazy, just as it appears to be starting its long-awaited boom. So they are apparently getting in at the bottom, on the ground floor of the coming bull market in gold, and making money from the get-go, too!

      Speaking of oil, demand for oil is, according to reports, starting to fall, thanks to the high prices. For instance, the U.S. Energy Department said that "gasoline consumption in the USA fell by 4% in the week ending September 2." This brings up a couple of questions for me. For instance, if this is a result of less driving, where were all of these people going to, up to now? Were they just driving around, trying to pick up chicks, drag racing and looking for trouble like the little hoodlum punks we really re? And if they were going someplace to spend money, then what are those vendors going to do now, without all of these people driving up and spending money and flirting with the carhops?

      And when people buy less, the retailer buys less merchandise from the manufacturer, reducing corporate profits, so they lay people off, and then those laid-off people spend even LESS money, and that means that retailers make less money, so they order even less merchandise from the manufacturers, who make less profits, and the management starts getting in trouble with the CEO, who is catching hell from the board of directors about this falling profits thing. And pretty soon the shares of the company are falling, and retirement funds and investors from all over the country are showing losses from investing so much money into shares of Mogambo Mega Monster Corporation, which are hovering around zero, and pretty soon I am forced out of my own company just because I am corrupt and stupid and obviously embezzling every dime I can get my hands on, and so I spend less money, and retailers stop buying from manufacturers, and, well, let`s stop there. I get this sinking feeling down in the pit of my stomach just thinking about the capital losses and attendant misery that people are going to have to bear. Or maybe it is hunger pains, I dunno. Maybe both. Either way, take my word for it; it is very, very unpleasant.

      - Henry C. K. Liu in Asia Times (atimes.com), in a nice essay entitled "Greenspan, the Wizard of Bubbleland", notes that "Raising the price of money to fight inflation in a debt economy is by definition self-neutralizing because high interest cost is itself inflationary in a debt economy." I can hear you thinking to yourself, "So, let me get this straight in my mind. If they drop interest rates in an inflationary environment, then inflation gets worse? Yes. And if they raise interest rates in an inflationary environment, then inflation STILL gets worse?" Yes! Hahahaha! What a kick in the head, huh? Hahahaha!

      Now you are ready to answer question number 17 on this week`s Mogambo Quiz (MQ); "Why does the Mogambo say `We`re freaking doomed!` all the time?" If you answer this question with something resembling Mr. Liu`s comments, then you will get full credit for having a correct answer and good short-term memory, since I had just mentioned it. If, instead, you answer with something along the lines of "Mental illness and a bad drinking and/or drug problem", you will get NO credit at all, since any disinterested passerby can instantly figure out that much just by looking at me, or listening to me mumbling incoherently under my breath.

      But not only is this interest rate thing true, and not only is this the answer to question number 17, but it is also at the heart of the famous Mogambo truism about bubbles (FMTAB), namely that bubbles mean "We`re freaking doomed!" See how it all comes back around, thus proving itself with circular reasoning? And you thought I did not know what I am talking about. Ha! You were right! But it is, nonetheless, true. Hahahaha! I said we are doomed, doomed, doomed! Hahahaha!


      - Peter Schiff, of Euro Pacific Capital, notes that "the Philadelphia Fed`s manufacturers report for September revealed that despite a sharp slowdown, its prices paid index surged 257 points."

      Now he did not include the level of the index, so we don`t know if something surging 257 points is even statistically significant. But here is a little Mogambo Detective Tip (MDT) about that; firstly, they would not have made the gradations that small if 257 of these gradations was not a big deal. And secondly, Peter Schiff would not have made such a big deal about it. Inescapable conclusion; it`s inflation rearing up like a tall brick smokestack toppling over to come down on you like a ton of, well, bricks.

      He goes on to talk about the trade deficit. "As an example of the power of diminished expectations, July`s horrific $57.9 Billion trade deficit was greeted as good news, as it was less than the slightly more horrifying $60 billion that had been feared." As, like he said, horrifying as that is, it is not the end of it! He goes on to say "the second quarter current account deficit, which came in at a higher than expected $195.7 billion, would have been a new all-time record, had it not been for the upward revision of the first quarter current account deficit to $198.7 billion." Hahahaha! What a racket! Just change the previous number to reduce the change from that number! Hahahaha! I can`t believe those guys are getting away with that crap! Hahahaha!

      But it is worse than that, as "The $3 billion narrowing in the quarterly current account deficit (the first time since 2003) can hardly be seen as progress, as it resulted entirely from a $4.4 billion reduction in foreign aid." Jeez!

      What does this all mean? Well, Richard Russell`s opinion, and my opinion, too, is "Two decades of persistent U.S. current account deficits is another way of saying two generations of economic illiteracy from American policymakers." Hahahaha!

      But you are probably wondering about something more in the line of dollars and cents. Well, I have an idea, but in case I am wrong, let`s first see what Mr. Schiff thinks it means. Reading down a little farther, he writes "Widening trade and current account deficits will exert additional downward pressure on the dollar and upward pressure on consumer prices." Yep! That`s what I was going to say, too! Honest!

      - Ben Hill, of Best Minds, Inc. makes an interesting observation when he notes that in 1966 Alan Greenspan wrote an essay on the about the Roaring Twenties and the subsequent Great Depression, in which he wrote, `The excess credit which the Fed pumped into the economy spilled over into the stock market - triggering a fantastic speculative boom. Belatedly, Federal Reserve officials attempted to sop up the excess reserves and finally succeeded in breaking the boom. But it was too late: by 1929 the speculative imbalances had become so overwhelming that the attempt precipitated a sharp retrenching and a consequent demoralizing of business confidence. As a result, the American economy collapsed.` "

      Now, change the date from 1929 to 2005 and read it again. Scary, huh?

      - Speaking of inflation like I do, alert reader Otto B. sent me two photos that he took of "a letter from Berlin, Germany to Geneva, Switzerland, in 1923 that required 200 million German Marks in stamps to mail!!!!" Man, you want to know what hyperinflation looks like? Well, imagine that four years from now it will take $200,000,000 in postage to mail a single letter! Hahahaha! Welcome to the probable future of America, dudes!

      Perhaps Bill Bonner, also of the DailyReckoning.com website, is really on to something profound when he says, "The American empire has the distinction of being the most incompetent empire that ever existed." It sure seems that way! Ugh.

      *****The Mogambo Sez: Things are worse than you think. Much worse. They are so bad that Alan Greenspan went on TV to say that because of Shumpeter`s notion of "creative destruction", wildcat finance masquerading as "creative financing" and the Fed`s constant monetary stimulus, that nothing bad will ever happen to the economy again, ever, since these are signs of "resiliency" and "flexibility." Hahahaha!

      Lesson? Buy gold and silver every time the price goes down by a little bit, because this ridiculous Greenspan thing is one of the Seven Signs of the Apocalypse. Trust me on this one.


      Richard Daughty, the angriest guy in economics
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      schrieb am 04.10.05 08:12:15
      Beitrag Nr. 120 ()
      An die Unternehmer!

      Karlsruhe im März 2004



      Sie sind Unternehmer! Gehören Sie auch zu den vielen Unternehmern, denen in den letzten Jahren die Umsätze geschwunden oder gar weggebrochen sind? Höchstwahrscheinlich schon, denn die Zahl der glücklichen Unternehmer, die sich über steigende Umsätze in den letzten Jahren freuen können, ist verschwindend gering. Sie machen sich Gedanken, wie Sie die Umsätze steigern können, und Sie machen sich Gedanken, wie Sie die sinkenden Umsätze durch Reduktion der Kosten kompensieren können.

      Wie würden Ihnen 100 Prozent höhere Umsätze gefallen? Traumhaft, sagen Sie? Nicht so traumhaft, sage ich, wenn man weiß, dass dies Wirklichkeit sein könnte. Man hört so allerlei darüber, warum und woran unsere Volkswirtschaft leidet. Worüber man nichts hört, ist ein wohl gepflegtes Tabu. Lassen Sie mich dieses Tabu brechen! Und verzeihen Sie mir bitte, wenn ich dazu etwas aushole!

      Eine durchaus ernst gemeinte Frage vorweg: Wenn Sie Anfang des letzten Jahres - aus welchen Gründen auch immer - 1000 € mehr zur Verfügung gehabt hätten als das tatsächlich der Fall war, wie lange hätten Sie gebraucht, um dieses Geld auszugeben? Die meisten Antworten, die ich auf diese Frage erhalten habe, liegen zwischen zwei Stunden und einer Woche. Wenn also Anfang letzten Jahres die meisten der über 30 Millionen Steuerzahler in Deutschland 1000 € mehr zur Verfügung gehabt und im Schnitt nach einer Woche ausgegeben hätten, dann hätte es Anfang letzten Jahres in Deutschland einen enormen Wirtschaftsaufschwung gegeben. Da nunmehr, nach spätestens einer Woche, die Leute abermals im Durchschnitt 1000 € mehr zur Verfügung gehabt hätten (das, was die einen ausgegeben haben, haben andere ja eingenommen!) und sie wahrscheinlich auch wieder nur eine Woche gebraucht hätten, um dieses Geld auszugeben, wäre die Konjunktur abermals besser gelaufen. Bis zum Jahresende wären aus 1000 € am Anfang rund 53.000 € geworden.

      Sie sehen, ich spreche von dem Geldkreislauf unserer Volkswirtschaft. Sie geben zu bedenken, dass das, was ich hier beschreibe, eine enorme Inflation bedeuten würde. Nun, das dachte ich auch zuerst. Aber als ich daraufhin die Statistiken des Statistischen Bundesamtes über die Einkommensentwicklung und die Statistiken der Deutschen Bundesbank über die Geldmengen M1 und M3 und deren Entwicklung über Jahrzehnte untersuchte, stellte ich Erstaunliches fest: Während die Geldmenge M1 (ebenso die Geldmenge M3) in Deutschland von 1974 bis 1995 auf über das Fünffache angewachsen war, waren die Einkommen von 95 Prozent der Steuerzahler lediglich auf rund das Doppelte angewachsen. Das Geld, das dieses Geldmengenwachstum hervorrief, konzentriert sich bei einer winzigen Bevölkerungsgruppe, die weit weniger als ein Prozent der Steuerzahler ausmacht. In der Öffentlichkeit nie gehörte, gigantische Kapitaleinkünfte stecken hier dahinter. Meine Untersuchung hierzu finden Sie im Internet unter http://www.dr-wo.de/schriften/ee/index.htm. Das alles zeigt, dass trotz enormer Zunahme der Geldmenge, keine nennenswerte Inflation stattfand, dass aber umgekehrt die Einkommen von 95 Prozent der Steuerzahler in ihrer volkswirtschaftlichen Bedeutung verheerend gesunken sind. Würde sich also das zusätzliche Geld, das seit den 60er Jahren entstanden ist, nicht bei einer absoluten Minderheit sammeln, so wären für Sie heute sogar weit mehr als nur 100 Prozent mehr Umsatz möglich.

      Die Politik will dieses Problem nicht sehen, weil sie ein Tabu nicht brechen will. Unbegrenzte Kapitalansammlung soll für die Oberen Zehntausend weiterhin möglich sein, egal, welchen Preis die Bevölkerung dafür zahlen muss. Man will ja keine "Neiddiskussion" und verkennt dabei völlig die verheerenden Folgen für die Volkswirtschaft.

      Mehr zu allem unter http://www.dr-wo.de/schriften/index1.htm.

      Mit freundlichen Grüßen
      Avatar
      schrieb am 04.10.05 08:17:38
      Beitrag Nr. 121 ()
      Avatar
      schrieb am 06.10.05 08:09:30
      Beitrag Nr. 122 ()
      Zentralbank im Dilemma: Pro
      Geringe Investitionen, hohes Geldmengenwachstum: An diesem Donnerstag berät die Europäische Zentralbank über die Leitzinsen für den Euro-Raum. Die WELT dokumentiert Gründe für und gegen eine Erhöhung

      Liquiditätsschwemme:
      Die weltweite Geldschwemme ist eines der entscheidenden Argumente für die Befürworter höherer Zinsen. Besorgt registrieren sie unter anderem, daß die Geldmenge im Euro-Raum seit mehr als vier Jahren deutlich mehr gewachsen ist, als die von der Europäischen Zentralbank (EZB) anvisierten 4,5 Prozent. Zuletzt waren es sogar 8,1 Prozent. Hinter der Geldmenge M3 verbergen sich kurzfristig verfügbares Geld wie Bargeld oder Guthaben auf Giro- und Sparkonten. Ist die Geldmenge im Verhältnis zur Menge der produzierten Güter zu groß, treibt das auf Dauer die Preise. Derzeit drängt die überschüssige Liquidität allerdings weniger in den Konsum, als vielmehr auf die Finanzmärkte. Auf den Anleihenmärkten hat die hohe Liquidität zu historisch niedrigen Zinsen geführt. Investoren unterscheiden kaum noch zwischen guten und schlechten Schuldnern. Auch die Preise auf wichtigen nationalen Immobilienmärkten haben irrationale Höhen erreicht. Deshalb sollten Zentralbanken nach Meinung vieler Ökonomen frühzeitig durch höhere Zinsen gegensteuern, bevor es zu abrupten Korrekturen kommt. Denn diese könnten die Weltwirtschaft in eine Krise stürzen.

      Steigende Verbraucherpreise:
      Nicht nur die Geldmenge im Euro-Raum wächst schneller als von der EZB vorgesehen. Auch die Verbraucherpreise haben sich spürbar nach oben bewegt. Im September stieg die Teuerung im Euro-Raum mit 2,5 Prozent sogar um den höchsten Wert seit 14 Monaten. Vor allem der hohe Ölpreis, der nach den beiden schweren Wirbelstürmen in den USA neue Spitzenwerte erreicht hat, trieb die Preise. Damit zeichnet sich ab, daß die EZB wohl auch in diesem Jahr ihr Ziel verfehlen wird, eine Inflationsrate von knapp unter zwei Prozent zu erreichen. Das gilt um so mehr, als in Teilen des Euro-Raums Steuererhöhungen drohen. Berechnungen von Ökonomen zufolge könnte schon eine Mehrwertsteuererhöhung in Deutschland von 16 auf 18 Prozent dazu führen, daß sich die Inflationsrate im Euro-Raum der Drei-Prozent-Schwelle nähert. Gleichzeitig fürchten die Währungshüter, daß die gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten mittelfristig doch eine gefährliche Spirale aus steigenden Löhnen und Preisen in Gang setzen könnten. Will die EZB solche Inflationsgefahren im Keim ersticken, muß sie frühzeitig gegensteuern und die Leitzinsen erhöhen.

      Gefährdete Glaubwürdigkeit:
      Die EZB ist nicht nur eine der jüngsten Notenbanken weltweit. Sie hat auch die mit Abstand modernste Notenbankstrategie. Das Problem ist nur: Die beiden Säulen, auf denen sie ruht, weisen in Richtung Zinserhöhung - ohne daß die Notenbank bisher darauf reagiert hätte. Besonders deutlich wird das am Beispiel der Geldmenge, die mittlerweile fast 60 Prozent schneller wächst als im Regelwerk der EZB vorgesehen. Auch die Inflationsrate im Euro-Raum, die im Zentrum des EZB-Mandats steht, lag mit 2,5 Prozent zuletzt deutlich über der selbst gesetzten Schwelle von "nahe bei aber unter zwei Prozent". Daß die Zentralbank die Leitzinsen bisher trotzdem nicht erhöht hat, liegt vor allem an der schleppenden Konjunkturentwicklung und der großen Glaubwürdigkeit, die die Zentralbanker allenthalben genießen. Das läßt sich an den historisch niedrigen langfristigen Zinsen ablesen. Doch genau diesen Erfolg will die EZB nicht aufs Spiel setzen. Steigen erst einmal die Inflationserwartungen, müßte die Europäische Zentralbank rigoros die Zinsen erhöhen. Deshalb kann es sinnvoll sein, bereits frühzeitig mit kleinen Schritten die Glaubwürdigkeit zu sichern. as


      Artikel erschienen am Don, 6. Oktober 2005

      http://www.welt.de/data/2005/10/06/784938.html
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      schrieb am 07.10.05 07:11:27
      Beitrag Nr. 123 ()
      Almunia wirft EU-Staaten Buchhaltertricks vor

      von Wolfgang Proissl, Brüssel
      Privatbanken helfen europäischen Regierungen nach Angaben von EU-Währungskommissar Joaquín Almunia dabei, die wahre Höhe ihrer Budgetdefizite durch Buchhaltertricks zu verschleiern. Die Tricks werden Almunia zufolge oft im Rahmen so genannter Public-Private Partnerships (PPP) angewandt.

      "Es gibt einige private Institutionen, die Regierungen technische Tricks angeboten haben", sagte Almunia im Interview mit der Financial Times Deutschland. "Sie sagen: Ihr könnt diese Techniken benutzen, um das öffentliche Defizit zu senken, ohne die Staatsausgaben senken zu müssen." Der Spanier betonte, er kenne mehr als einen solchen Fall. Die Praxis halte zudem bis heute an.

      Almunias Äußerungen verstärken die Zweifel an der Zuverlässigkeit von Haushaltsdaten, die europäische Regierungen an die EU-Kommission übermitteln. Die Regierungen sind nach den Maastricht-Kriterien zu einem Budgetdefizit von höchstens drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts verpflichtet. Derzeit reißen 10 der 25 Mitgliedsstaaten diese Obergrenze, darunter Deutschland. Besonders im Fall von Griechenland, Italien und Portugal war es in den vergangenen Jahren für Brüssel mitunter schwer, zuverlässige Daten zu erhalten. Vergangenes Jahr war bekannt geworden, dass Griechenland seit 1998 falsche Angaben zum Defizit gemacht hatte und auf Grund dieser Daten in die Währungsunion aufgenommen wurde.

      "Glaubwürdigkeit muss verbessert werden"

      "Es ist von überragender Bedeutung, dass Staaten bei ihrer Buchführung nicht die kreative Buchführung einiger Privatunternehmen imitieren", sagte Almunia. "Die Glaubwürdigkeit des statistischen Systems in der Währungsunion ist ein wertvolles Gut. Es muss weiter verbessert werden." Das EU-Statistikamt Eurostat habe deshalb die Zahl der Mitarbeiter erhöht, die nationale Defizitdaten überprüfen, sagte der Kommissar.

      Die Buchhaltertricks werden Almunia zufolge oft im Rahmen so genannter Public-Private Partnerships (PPP) angewandt. PPP werden häufig benutzt, um mit staatlichen und privaten Mitteln große Infrastrukturprojekte zu finanzieren. Der Währungskommissar betonte, es handle sich dabei nicht um illegale Aktivitäten. "Aber wir können solche Operationen nicht als defizitmindernd akzeptieren". Almunia lehnte es ab, Namen verwickelter Ländern oder Banken zu nennen.

      Aus der FTD vom 06.10.2005
      © 2005 Financial Times Deutschland, © Illustration: AP
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      schrieb am 07.10.05 15:00:05
      Beitrag Nr. 124 ()
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      schrieb am 10.10.05 20:47:37
      Beitrag Nr. 125 ()
      Bini-Smaghi - EZB würde bei Lohn-Preis-Spirale durch Öl handeln
      Mo Okt 10, 2005 7:56 MESZ

      Rom (Reuters) - Die Europäische Zentralbank (EZB) kann nach den Worten von EZB-Direktoriumsmitglied Lorenzo Bini-Smaghi die Leitzinsen nur so lange niedrig halten, wie der Ölpreis keine Lohn-Preis-Spirale in Gang setzt.
      Sollte es aber dazu kommen, würde die EZB die Zinsen sofort erhöhen, sagte Bini-Smaghi am Montag bei einem Vortrag in Rom. "Wenn sich die Risiken materialisieren, endet die Wachsamkeit und das Handeln beginnt." Die EZB hatte vergangene Woche angesichts wegen des Ölpreises gestiegener Inflationsgefahr "hohe Wachsamkeit" versprochen.
      Bisher seien Zweitrundeneffekte der Ölverteuerung ausgeblieben, sagte Bini-Smaghi weiter. Dies könne nur so bleiben, wenn die Öl- und Energiepreise auch weiterhin keine Preiserhöhungen in anderen Bereichen nach sich zögen. Das Direktoriumsmitglied verdeutlichte zugleich, dass die EZB mit einer Zinserhöhung keine Eile hat. "Wenn ein Schock nicht zu einem permanenten Durchwirken auf die Inflation führt, und die Zentralbank glaubwürdig der Preisstabilität verpflichtet ist, ist es optimal für eine Zentralbank, nicht zu handeln." Dies würde sich jedoch ändern, wenn die Wirtschaftsakteure die Entschlossenheit der Währungshüter bezweifeln würden.
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      schrieb am 12.10.05 11:44:45
      Beitrag Nr. 126 ()
      >>Inflationsprognose erhöht...
      Umso mehr verunsicherte die Märkte die Nachricht, dass der Fed-Ausschuss seine Inflationsprognose für 2005 und seine Prognose für die Kerninflationsrate (ohne Energie und Lebensmittel) im Jahr 2006 erhöht hat. Genaue Daten wurden in dem Protokoll jedoch nicht veröffentlicht. Das deutet also auf einen weiter straffen geldpolitschen Kurs hin.<<

      http://boerse.ard.de/content.jsp?go=meldung&key=dokument_127…
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      schrieb am 13.10.05 14:46:08
      Beitrag Nr. 127 ()
      13.10.2005 14:35
      Eilmeldung - US-Handelsbilanzdefizit gestiegen
      In den USA ist im August das Handelsbilanzdefizit um 1,8% auf 59 Milliarden Dollar gestiegen, was weitgehend im Rahmen der Prognosen der Volkswirte liegt.
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      schrieb am 14.10.05 05:08:29
      Beitrag Nr. 128 ()
      Avatar
      schrieb am 15.10.05 13:56:32
      Beitrag Nr. 129 ()
      Die nationale Statistikbehörde INE in Madrid veröffentlichte für September 2005 einen beschleunigten Anstieg der spanischen Verbraucherpreise.

      So stiegen die Lebenshaltungskosten auf Monatssicht um 0,6 Prozent, nach einer Preissteigerung um 0,4 Prozent im August. Experten waren lediglich von einem Plus von 0,5 Prozent ausgegangen.

      Die jährliche Inflationsrate erhöhte sich auf 3,7 Prozent, nachdem sie im August bei 3,3 Prozent gelegen hatte. Volkswirte hatten durchschnittlich nur eine Teuerungsrate von 3,6 Prozent prognostiziert.

      Der für europäische Vergleichszwecke harmonisierte Verbraucherpreis-Index (HVPI) wies eine Jahresteuerung von 3,8 Prozent aus. Im Vormonat war hier eine Jahresrate von 3,3 Prozent ermittelt worden.


      Autor: SmartHouseMedia (© wallstreet:online AG / SmartHouse Media GmbH),14:29 14.10.2005
      Avatar
      schrieb am 17.10.05 08:49:45
      Beitrag Nr. 130 ()
      http://www.goldseiten.de/content/kolumnen/artikel.php?storyi…

      >> Fazit

      Die grossen Manipulatoren, Interventionisten und Herren des Papiergeldsystems verursachen Verzerrungen und immer grössere Fehlallokationen im globalen Wirtschafts-, Fiskal- und Finanzbereich. Diese werden den ökonomischen Gesetzen zufolge am Ende durch die niemals auf Dauer ausser Betrieb zu setzenden Marktkräfte wieder in schmerzhafter Weise krisenhaft korrigiert. Dies kann genau so wenig vermieden werden, wie die Wirkungen der Schwerkraft, es sei denn ein Wunder geschieht. Doch Wunder derartigen Ausmasses sind heute extrem selten geworden.

      Im gleichen Masse, wie diese punitiven Massnahmen der Märkte greifen, steigen Angst, Unsicherheit und der Preis der Edelmetalle, insbesondere der des Goldes, wobei drei Phasen durchlaufen werden und dem grossen Höhepunkt am Ende von Phase Drei. Die Zentralbanken, Regierungen, Bullionbanken, "Gold-Shorter" und andere Goldhasser spielen dabei unwissentlich die Rolle der grossen Helfer des Goldmarktes. Im Gold haben sie sich einen mächtigen Gegner ausgesucht, der am Ende übermächtige Kräfte entwickelt und als König seinen einst verlorenen Thron wieder besetzen wird - und sei es nur für einige Jahre oder Jahrzehnte. Er muss sich allerdings in der von Deflation gekennzeichneten Schlussphase diesen Thron mit "Königin Bargeld" teilen.

      Ob das Überschreiten der Schmerzgrenzen in den unabwendbaren Korrekturphasen für eine Wiedereinführung des Goldstandards ausreicht, muss die Zukunft zeigen. Not lehrt bekanntlich beten und Schmerz gefährdet die Dummheit. Ihre Lernfähigkeit haben die Jünger von McDonald’s, Hollywood, dem Papiergeldsystem, dem abstumpfenden Fernsehen und der Spassgesellschaft nur vorübergehend verloren. Dem Glanz des Goldes vermochte seit Jahrtausenden auf Dauer noch niemand zu widerstehen. Wieso sollte es diesmal anders sein? Also wappnen wir uns mit Geduld. Die Zeit, der Zyklus, die Schuldenmühlen, die Inflation, der falsche Fluss globaler Geldströme, der Derivate-Markt, die Energiemärkte wie auch die Notenbanker - und neuerdings sogar die Natur (z.B. die Hurrikane Katrina und Rita) - arbeiten für die Gemeinde der Goldgläubigen, die Gottgläubigen, falls noch vorhanden, eingeschlossen.


      © Prof. Dr. Hans J. Bocker <<
      Avatar
      schrieb am 17.10.05 08:51:30
      Beitrag Nr. 131 ()
      Avatar
      schrieb am 18.10.05 10:13:23
      Beitrag Nr. 132 ()
      >>Der Markt heute - 18.10.2005 8:06 Uhr
      Euroland-Inflation droht auf höchstes Niveau seit Anfang 2002 anzuziehen

      Die erste Schätzung zur Inflationsentwicklung in der Eurozone für den Monat September hatte schon einen kräftigen Anstieg der Jahresrate von 2,2 % auf 2,5 % gg. Vj. ausgewiesen. Auf Basis der seitdem veröffentlichten nationalen Preisdaten muss damit gerechnet werden, dass der heute anstehende endgültige Wert mit 2,6 % sogar noch etwas höher ausfällt. Mit Argusaugen dürften die Markteilnehmer auf die Entwicklung der Kernrate achten, die im August bei niedrigen 1,3 % lag. <<

      http://www.hsbctrinkaus-markets.de/markets/tiles/display?def…
      Avatar
      schrieb am 28.10.05 08:25:09
      Beitrag Nr. 133 ()
      >>Bill Gross: Baldige US-Zinssenkungen zu erwarten
      Der amerikanische Anleihenexperte Bill Gross rechnet nach Amtsantritt von Ben Bernanke zum Chairman der US-Notenbank mit baldigen Leitzinssenkungen in den USA. Gross schrieb auf der Webseite seines Unternehmens Pacific Investment Management, er sei davon überzeugt, dass Bernanke vor dem Hintergrund einer schwächeren Konjunktur in den USA im Jahr 2006 mit Leitzinssenkungen beginnen werde. Gross erwartet im Jahr 2006 Wachstumsraten in den USA von unter 2 Prozent, und das würde letztendlich zu einer lockeren Zinspolitik bei der US-Notenbank anregen. Mit der Senkung der Leitzinsen könne Bernanke seinem Auftrag als Chairman deer Fed genüge tun, sowohl die Inflation einzudämmen :eek::confused: als auch für Wirtschaftswachstum zu sorgen, so Gross.<<
      Avatar
      schrieb am 28.10.05 16:24:32
      Beitrag Nr. 134 ()
      >>...Sind Sie nach dem jüngsten Anstieg der Rohstoffe immer noch bullisch für den Rohstoff-Sektor im Ganzen?

      Jim Rogers:

      Oh ja. Dieser Bullenmarkt wird weitergehen. Historisch haben Bullenmärkte im Rohstoff-Sektor zwischen 15-23 Jahre angedauert. Basierend auf der Historie wird dieser Bullenmarkt also bis irgendwann zwischen 2014-2022 laufen. Es wird in diesem Anstieg Konsolidierungsphasen geben, aber im übergeordneten Trend haben Rohstoffe noch eine lange, lange Aufwärtsbewegung vor sich, die noch viele Jahre dauern wird.

      Daniel Wilhelmi:

      Sind Sie für alle Rohstoffe gleichermaßen bullisch oder bevorzugen Sie einzelne Rohstoffe?

      Jim Rogers:

      Nun, es ist wie in allen Bullenmärkten. Wenn Sie einen Bullenmarkt in Aktien haben, dann steigt auch nicht alles im gleichen Jahr. Einige Aktien steigen stark, dann fallen sie, während wieder andere Aktien steigen. Das Gleiche wird uns passiert bereits bei Rohstoffen. Aktuell sind Sie besser beraten sich jetzt Agrar-Rohstoffe als Metalle oder Energie anzuschauen. Denn die Rohwaren sind noch bei weitem nicht so stark gestiegen. Aber es gibt keinen Bullenmarkt wo alles gleichzeitig steigt. Anlagen steigen in unterschiedlichen Zeitabschnitten des Bullenmarktes.

      Daniel Wilhelmi: Von Ihrem Buch "Rohstoffe-Der attraktivste Markt der Welt", wohl dem Basiswerk für Rohstoffe, weiß ich, dass Zucker einer Ihrer Favoriten ist. Ist das immer noch der Fall und warum?

      Jim Rogers:

      Nun, Zucker hat sich in den vergangenen 2 Jahren extrem gut entwickelt. Und ich erwarte, dass es sich auch über die nächsten Jahre hervorragend entwickeln wird. ... Aber Zucker ist selbst heute noch zwischen 80 %-85 % unter seinen Allzeit-Hochs. ...

      Daniel Wilhelmi:

      Wie sieht es mit den Getreide-Rohwaren aus? Mit Sojabohnen zum Beispiel, die ebenfalls einer Ihrer Favoriten ist. ...

      Jim Rogers:

      Ja, es gibt viele gute Möglichkeiten im Getreide-Markt, wie ich meine. Wenn Sie sich Sojabohnen anschauen, dann notieren diese immer noch weit, so gut 70 %, unter ihrem Allzeit-Hoch. Das Gleiche stimmt für Weizen, Mais.

      Daniel Wilhelmi:

      Kommen wir zu Rohstoffen zurück und sprechen über Gold. Was ist Ihre Meinung über Gold? Sind Sie immer noch bullisch für den Goldmarkt und die Rallye?

      Jim Rogers:

      Nun, ich besitze Gold. Und Gold wird über die nächsten Jahre ansteigen. Ich denke aber ich werde in anderen Rohstoffen mehr Geld als in Gold verdienen. Es gibt keinen Grund Gold zu verkaufen, wenn Sie ein fundamentaler Investor sind. Denn der Trend ist intakt. Nein, ich verkaufe mein Gold jedenfalls nicht.<<
      Avatar
      schrieb am 03.11.05 13:35:52
      Beitrag Nr. 135 ()
      http://www.stern.de/wirtschaft/unternehmen/:Haushaltsloch-Ha…

      Haushaltsloch
      Seiten 1 | 2

      Haste mal `nen Euro

      Betteln beim Bürger: So sieht stern-Illustrator Wieslaw Smetek die CDU-Vorsitzende Angela Merkel, SPD-Chef Franz Müntefering und den künftigen Finanzminister Peer Steinbrück


      Der Kassensturz bringt es an den Tag: Groß ist an der Koalition aus Union und SPD vor allem das Haushaltsloch. Ohne Sanierung droht der Staatsbankrott. Nun ist der Bürger gefordert: Er zahlt mehr und bekommt weniger.

      Die Uhr rast gnadenlos. 1457973991888. Klack. 1457973993602. Klack. 1457973995316. Klack. Klack. Klack. Die Zahl ist unvorstellbar groß. 1,457 Billionen Euro. Die Ziffern leuchten rot. Die Anzeigentafel des Bundes der Steuerzahler in Berlin zählt unerbittlich, wie viel Geld sich Bund, Länder und Gemeinden pumpen: 1714 Euro in der Sekunde, gut 100000 Euro in der Minute - und mehr als eine Million Euro während der Lektüre dieses Artikels.

      Seit 1990 haben sich die Schulden fast verdreifacht. Auch wenn immer viel vom Sparen die Rede war: Jahr für Jahr sind rund 60 Milliarden Euro auf den Schuldenberg oben drauf gepackt worden. Die absolute Zahl ist schon dramatisch, aber erst wenn man die Riesensumme mit der Wirtschaftsleistung der Deutschen vergleicht, zeigt sich das ganze Ausmaß des Schreckens. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt ist die Staatsverschuldung seit 1990 von 42 Prozent auf 66 Prozent gestiegen. Wenn die Haushaltspolitik in den nächsten Jahren unverändert fortgeführt würde, durchstieße die Schuldenquote im Jahr 2018 die 100-Prozent-Marke. Deutschlands Schulden wären dann so hoch wie seine Wirtschaftskraft.

      Immer neue Kredite müssten aufgenommen werden, um allein die Zinsen für die alten zu bezahlen. Der Marsch in den Staatsbankrott würde sich rasant beschleunigen. Im Jahr 2050 lägen die Schulden, ohne Berücksichtigung der Inflation, bei 17,4 Billionen Euro - zwölf Mal mehr als heute.

      Diese Zahlen beruhen auf einem Gutachten der Kölner Finanzwissenschaftler Clemens Fuest und Michael Thöne. Im Auftrag der CDU/CSU-Bundestagsfraktion hatten sie untersucht, wie es um die öffentlichen Haushalte wirklich steht. Die Unionspolitiker waren über die Zahlen so erschrocken, dass sie die 54-seitige Expertise ("Wachsende Staatsverschuldung in Deutschland") unter Verschluss hielten. Im Wahlkampf hätten Fragen danach, wie die Opposition das Land sanieren will, nur gestört. Lieber warf man der SPD vor, dass im Finanzministerium bereits an einer 30-Milliarden-Streichliste gearbeitet werde.



      Jetzt lassen sich die Zahlen nicht mehr unter der Decke halten. Und es zeigt sich, dass an der sich anbahnenden Koalition vor allem eines groß ist: das Loch. Das werden die Bürger zu spüren bekommen. CDU, CSU und SPD sammeln bereits die Versprechen des Wahlkampfs wieder ein. Steuern senken? Wohltaten verteilen? Das war einmal.
      Die künftige Kanzlerin Angela Merkel stimmt die Rentner auf die nächste Nullrunde ein. Ihr Vize in spe Franz Müntefering mag eine Erhöhung der Mehrwertsteuer nicht mehr ausschließen. Experten prüfen eine Privatisierung der Autobahnen. Darüber, dass die Eigenheimzulage gestrichen werden soll, sind sich Schwarz und Rot bereits einig - sie streiten nur noch, wofür sie das Geld verwenden wollen. Kein Zweifel: In den nächsten vier Jahren müssen die Deutschen mehr an den Staat zahlen und werden weniger von ihm bekommen. Im Gegenzug gibt es nicht mehr als eine Hoffnung - auf etwas solidere Staatsfinanzen.

      Als sich am Freitag vergangener Woche die Haushaltsexperten von Union und SPD im Finanzministerium in Berlin zum ersten Mal trafen, flogen die Milliardensummen durch die Luft. 25 Milliarden würden fehlen, meinte Bayerns Finanzminister Kurt Faltlhauser. 30 Milliarden müssten gespart werden, forderte Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt. 50 Milliarden sei der Handlungsbedarf, tönte der baden-württembergische Finanzminister Gerhard Stratthaus. Einzig der künftige Kassenwart Peer Steinbrück sagte so gut wie nichts und brummelte nur etwas von "sehr ernster Lage".

      Wie ernst die Lage ist, weiß der SPD-Politiker nur zu genau. In einem internen Vermerk für die Koalitionsverhandlungen ("Ausgangslage Bundeshaushalt") haben Experten aufgelistet, was den ehemaligen NRW-Ministerpräsidenten im neuen Job erwartet. Vom nächsten Jahr an besteht der Analyse zufolge "ein strukturelles Problem im Bundeshaushalt in einer Größenordnung von durchschnittlich 45 bis 50 Milliarden Euro". 2006 sind es sogar rund 57 Milliarden. Gegenüber den bisherigen Planungen des Finanzministeriums gehen die Experten nun von "zusätzlichen neuen Risiken von rund sechs Milliarden Euro" aus - vor allem wegen der aus dem Ruder laufenden Kosten für das Arbeitslosengeld II (siehe Seite XY).

      Eigentlich sind Staatsschulden nichts Verwerfliches, wenn das Geld vernünftig ausgegeben wird. Über eine Brücke, die heute gebaut wird, können auch noch künftige Generationen fahren. Nach dem Artikel 115 des Grundgesetzes darf die Regierung deswegen immer so viel neue Schulden machen, wie sie für Investitionen ausgibt. Nur in der Konjunkturkrise darf davon abgewichen werden. Doch Hans Eichel hat diese Ausnahme zur Regel gemacht, ohne dass die Wirtschaft wieder in Schwung gekommen wäre. Sein Nachfolger Steinbrück will nun wieder die Verfassung einhalten: "Die große Koalition kann anders nicht antreten."

      Haushaltsloch
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      Haste mal `nen Euro
      Damit ist die Sanierungsaufgabe für das nächste Jahr einfach auszurechnen: Die Investitionen sollen rund 22 Milliarden Euro betragen - und wenn neue Schulden nur in gleicher Höhe aufgenommen werden, fehlen im Etat noch rund 35 Milliarden Euro. Eichel hatte geplant, durch einen Schlussverkauf des Bundesvermögens und andere Einmal-aktionen 30 Milliarden Euro zusammenzukratzen. Selbst wenn Union und SPD die Eichel-Liste komplett übernähmen, fehlten im Etat noch fünf bis sechs Milliarden Euro. Noch größer werden die Nöte ab 2007. Das Tafelsilber wäre dann bereits restlos verscherbelt, die jährliche Lücke betrüge dann 30 Milliarden Euro.

      So lässt sich die Tiefe des Loches, in dem die große Koalition sitzt, genau vermessen: In den nächsten vier Jahren muss der Bund 80 bis 100 Milliarden Euro weniger ausgeben - oder mehr einnehmen. Neben der deutschen Verfassung plagt Schwarz-Rot dabei auch noch der europäische Stabilitätspakt. Danach darf die gemeinsame Neuverschuldung von Bund, Ländern und Gemeinden drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts nicht übersteigen. Seit 2002 hat Deutschland diese Vorgabe des Maastrichter Vertrages jedes Jahr verfehlt. Die EU-Kommission droht deswegen mit einem Strafverfahren. Das ist nicht nur peinlich, sondern kann auch teuer werden. Im Extremfall wäre eine Geldbuße von elf Milliarden fällig. Spätestens 2007, so die Signale aus Brüssel, muss Deutschland wieder unter drei Prozent landen.

      Die Vorgaben der Europäischen Unioin sind eindeutig. Jedes Jahr soll Deutschland sein strukturelles, also das um aktuelle Konjunkturschwankungen bereinigte Defizit um einen halben Prozentpunkt verringern. Allein für 2006 sehen die SPD-Experten deswegen einen "Konsolidierungsbedarf" von 14,5 Milliarden Euro. Da Bund, Länder und Gemeinden dieses Ziel gemeinsam erreichen müssen, sollen die staatlichen Ebenen eine Art "Finanzpakt für Deutschland" schließen. Woher die Milliarden genau kommen sollen, wissen die Finanzunterhändler der großen Koalition bislang noch nicht. Hilflos riefen sie erst einmal nach einem "Ausgabenmoratorium", denn die anderen Arbeitsgruppen sind bereits munter dabei, neue Ausgaben für Forschung, Familie und Gebäudesanierung zu verabreden.

      Um die Verzweiflung von Steinbrück & Co. zu verstehen, muss man sich den Haushalt genauer ansehen. In diesem Jahr wird der Bund etwa 190 Milliarden Euro Steuern einnehmen. Theoretisch ist die Kasse also ziemlich voll. Doch sie leert sich, ehe der Bundestag überhaupt entschieden hat, welche Politik gemacht werden soll: Knapp 80 Milliarden Euro fließen als Zuschuss in die maroden Rentenkassen. 40 Milliarden Euro kostet die Misere am Arbeitsmarkt. Weitere knapp 40 Milliarden müssen den Staatsgläubigern an Zinsen gezahlt werden. 27 Milliarden gehen für Löhne, Gehälter und Pensionen drauf. Praktisch die gesamten Steuereinnahmen sind schon ausgegeben, ehe der Staat nur einen Kilometer Autobahn gebaut, ein Labor ausgestattet oder einem Student BaföG überwiesen hätte. Spielraum für Gestaltung? Fehlanzeige.

      Beispiel Rente: Während vor 20 Jahren gerade 14 Prozent des Haushaltes als Zuschuss an die Alterskassen überwiesen wurden, sind es heute schon über 30 Prozent. Ohne Einschnitte bei den Rentnern lassen sich die Staatsfinanzen gar nicht sanieren. Rentenerhöhungen wird es in den nächsten Jahren nicht geben können. Kürzungen der Altersbezüge allerdings haben die Parteichefs Merkel und Müntefering ausgeschlossen. Als Ausweg empfehlen Beamte im Finanzministerium, den Rentnern einen höheren Anteil an der Krankenversicherung aufzubrummen.

      Beispiel Zinsen: Während vor 40 Jahren die Bedienung der Staatsschuld weniger als zwei Prozent des Haushaltes erforderte, sind es inzwischen mehr als 14 Prozent. Nur auf die Steuereinnahmen bezogen, geht jeder fünfte Euro für Zinsen drauf. Die Zahlen wären noch dramatischer, wenn nicht in den vergangenen Jahren die Renditen für Staatsanleihen drastisch gesunken wären. Falls aber die Zinsen wieder steigen, wird das für den Bund richtig teuer: Jeder Prozentpunkt kostet auf die Dauer acht Milliarden Euro.



      Natürlich lässt sich im Haushalt noch eine Menge sparen. Die FDP-Fraktion hatte bei den letzten Beratungen zahlreiche Kürzungen vorgeschlagen - meist pauschale Abschläge bei den Ausgaben für Reisen, EDV und Öffentlichkeitsarbeit. Im Etatplan finden sich auch noch immer zweifelhafte Posten: 128,7 Millionen Euro Ausgleichszahlungen für Bonn, 35 Millionen für die Förderung von Auslandsmessen oder 13,7 Millionen für den Reservistenverband der Bundeswehr. Doch selbst wenn das alles und noch mehr gestrichen würde, kämen zweistellige Milliardenbeträge so nicht zusammen.

      Die direkten Subventionen des Bundes wurden seit 1998 bereits auf sechs Milliarden Euro halbiert, darunter vor allem die Kohlehilfen. Viel schneller geht das nicht. In dem internen SPD-Papier heißt es dazu: "Nennenswerte Einsparungen bei Ausgaben erfordern deutliche Einschnitte in Leistungsgesetze oder wichtige Ausgabefelder (z. B. Forschung, Bildung, Verteidigung, Entwicklungshilfe)." Genau davor aber schrecken die Koalitionäre zurück. In den Verhandlungen beschworen sowohl SPD-Chef Müntefering als auch CDU-Vize Jürgen Rüttgers "die Handlungsfähigkeit des Staates". Auch Steinbrück mag nicht den Spar-Rambo spielen: "Wir müssen über das Konsolidieren aufpassen, dass wir unsere Wirtschaft nicht strangulieren."

      Was bleibt, ist die Steigerung der Steuereinnahmen, die aber möglichst nicht als Steuererhöhung daherkommen soll. CDU-Finanzverhandler Roland Koch bevorzugt dabei Reformen zur Stärkung des Wachstums. Ein Prozent mehr Wirtschaftsleistung bringt fünf Milliarden höhere Steuereinnahmen. Allerdings müsste es schon einen Jahrhundertboom geben, um alle Löcher stopfen zu können. SPD-Mann Steinbrück setzt deswegen auch auf eine Erhöhung der Steuerquote. Tatsächlich betragen die Steuereinnahmen gemessen am Bruttoinlandsprodukt nur 21,5 Prozent - so niedrig wie nie zuvor und geringer als bei europäischen Nachbarn.

      Vor allem Steuervergünstigungen sollen gestrichen oder gekürzt werden. Voran die Eigenheimzulage. Pendlerpauschale, Sparerfreibetrag und Arbeitnehmerpauschale stehen zur Debatte. Die Abschreibungsregeln der Unternehmen sind im Visier. Die Liste der Güter, für die der ermäßigte Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent gilt, wird überprüft. Bald könnten Schnittblumen, Überraschungseier oder Trinkwasser teurer werden. Das Ziel der SPD ist es, die Steuerquote in den nächsten Jahren um zwei Prozentpunkte zu erhöhen. Bürger und Firmen müssten dann 44 Milliarden Euro mehr abführen als heute. Eine so gewaltige Summe allein durch den Abbau von Vergünstigungen zusammenzubekommen, erscheint allerdings kaum möglich.

      So bleibt am Ende die Mehrwertsteuererhöhung. Ein Prozentpunkt bringt acht Milliarden Euro. Im Wahlkampf hatten die Genossen noch plakatiert: "Merkelsteuer - das wird teuer." Jetzt versucht Münteferings Truppe zumindest den Zeitpunkt der Erhöhung hinauszuzögern. Die Union dagegen rückt vom eigenen Plan immer mehr ab. Steinbrück, so das Kalkül, soll den unpopulären Vorschlag machen. Einem SPD-Finanzexperten schwant: "Die Frage wird erst ganz am Schluss entschieden."

      Lorenz Wolf-Doettinchem
      Avatar
      schrieb am 17.11.05 07:32:23
      Beitrag Nr. 136 ()
      Avatar
      schrieb am 28.11.05 23:51:33
      Beitrag Nr. 137 ()
      [posting]18.847.494 von humm am 17.11.05 07:32:23[/posting]Super Artikel!!! ;)

      Dazu passt auch dieser hier:

      Mal ein etwas anderer Rückblick auf die Bilanz des allseits gepriesenen Alan Greenspan:

      - die sind Verbraucherkredite von 673,3 Mrd. Dollar auf 2.148 Mrd. Dollar angestiegen
      = ein Anstieg um 219 %

      - ist die amerikanische Staatsverschuldung von 1.974,1 Mrd. auf 9.976 Mrd. Dollar
      angestiegen = ein Anstieg um 297 %

      - sind die inländischen Schulden der Unternehmen (ohne Finanzsektor) von 1.974 Mrd. auf
      5.269,4 Mrd. Dollar angestiegen = ein Anstieg um 168 %

      - ist Geldmenge M3 ist von 3.620,1 Mrd. auf 9.976,8 Mrd. Dollar angestiegen
      = ein Anstieg um 175 %

      - das Handelsbilanzdefizit ist von -150,7 Mrd. Dollar auf -756,8 Mrd. Dollar gestiegen;
      = ein Anstieg um 402,2 %

      Auf der Habenseite spricht für ihn:

      - Die US-Arbeitslosenquote lag im Oktober bei relativ niedrigen 5,0 %.

      - Das US-Wirtschaftswachstum liegt bei 3,8 %.



      Und jetzt droht uns auch noch Ben Bernanke, besser bekannt als:

      Heli-Bernie = auf die Frage, wie er den deflationären Tendenzen entgegen treten will sagt er, dass er sie im Keim ersticken werde, Notfalls auch mit unkonventionellen Maßnahmen, wie dem abwerfen von Banknoten aus einem Helikoptern;

      oder
      Manna-Bernie = Gott ließ in der Wüste für sein hungerndes Volk "Manna" vom Himmeln regnen; bei Bernanke regnet es Dollar aus dem Hubschraubern

      oder
      Druckerpressen-Bernie = auf die Frage, wie er den Liquiditätsproblemen Amerikas begegnen werde, sagt er: „Wir besitzen eine Technologie, die es erlaubt, so viele Dollars wie gewünscht zu produzieren; diese Technologie heißt Druckerpresse."

      Wenn man Greenspan schon immer einer viel zu laxen Geldpolitik bezichtigt hatte, so werden die Geld-Zügel zukünftig unter Bernanke so locker sein, "daß sie über den Boden schleifen"!!!


      Zitate Ben Bernanke:

      1.) "Der US-Anleihenmarkt verfügt über eine ausreichende Tiefe, um den Ausfall asiatischer Notenbanken als Käufer von US-Anleihen zu verkraften."

      Weiß dieser Mann eigentlich, wovon er spricht?
      Zum Zeitpunkt seiner Aussage lag die Prognose für das US-Haushaltsdefizit des Fiskaljahres
      2004 bei 521 Mrd. Dollar!!!
      521 Mrd. Dollar! Dieses Geld muss sich die US-Regierung durch den Verkauf neuer Anleihen beschaffen (plus die Anleihen, die auslaufende Anleihen ersetzen müssen!!!).

      Damals wie heute haben die Amerikaner eine extrem geringe Sparquote, im Bereich von maximal 1 %, zwischenzeitlich sogar negativ. Die heimischen Ersparnisse können also nicht verwendet werden, diese Staatsanleihen zu kaufen! Das Ausland springt ein. Und hier in erster Linie, die japanische und die chinesische Zentralbank. Das ist bekannt, denn diese Zentralbanken veröffentlichen die Höhe ihrer Devisenreserven (die in US-Staatsanleihen gehalten werden, um Zinseinnahmen zu erzielen).

      Wie sollte es der US-Anleihenmarkt da verkraften, wenn Japan und China als Käufer ausgefallen wären??? Wer sollte die Anleihen stattdessen kaufen?


      2.) Auf die Frage eines Journalisten, ob denn den USA im Falle von stark steigenden Zinsen nicht der Kollaps drohe, antwortete er:
      „Eine solche Situation ist nicht denkbar, denn die Fed würde in diesem Falle alle auf den Markt geworfenen US-Staatsanleihen aufkaufen und somit die Zinsen niedrig halten.“

      Das würde konkret bedeuten, dass die Fed jeden Tag für 2 Milliarden Dollar Anleihen aufkaufen müsste…


      3.) Da verkündet Bernanke bei Bloomberg:
      „Er sehe kein Risiko für eine Dollarkrise.
      Stattdessen sehe er zu wenig Inflation. Die Inflation bewege sich am untersten Rand der akzeptablen Range, und die Fed werde sicherstellen, dass sie steigen wird.“


      Völlig zu Recht fällt der Dollar nach diesem Bernanke-Kommentar auf ein Rekordtief.

      Ich hätte Bernanke damals gerne daran erinnert, dass Zentralbanker die Inflation bekämpfen und nicht fördern sollen.
      Und ich hätte ihn auch gerne daran erinnert, dass das Anwerfen der Druckerpresse und das Drucken von Dollarnoten (er verwies darauf, dass die Fed Dollar "aus Luft" drucken kann) keinen realen Reichtum schafft. Das globale Warenangebot erhöht sich nicht, wenn Bernanke die Druckerpressen Überstunden machen lässt. Es entsteht nur eine Liquiditätsblase und Inflation.

      Aber vielleicht hat seine Handlungsweise einen tieferen Sinn. Der einzige Sinn, den ich
      mir vorstellen könnte, wäre der einer "Politik des schwachen Dollars".
      Das hat aus US-Sicht durchaus Vorteile: Die Schulden werden durch Inflation entwertet, und das Handelsbilanzdefizit verringert sich bei schwächerem Dollar tendenziell, da die Importe teurer werden und deshalb tendenziell zurückgehen, Exporten werden gefördert (für das Ausland billiger).

      Damit dürfe jedem vollkommen klar sein, wohin die Reise ab Januar 2006 gehen wird.
      Avatar
      schrieb am 29.11.05 08:25:53
      Beitrag Nr. 138 ()
      Hallo Dirkx, danke für den Beitrag. :)

      >> Weiß dieser Mann eigentlich, wovon er spricht? <<

      ich glaube schon. Du gehst davon aus dass die USA ihre Schulden zurückbezahlen wird, so wie wir es alle oder mindestens den Meisten von uns vorhaben wenn wir Schulden machen.
      Weder die EU noch die USA haben vor mE ihre Schulden zu begleichen.
      Es geht nicht um Gerechtigkeit, sondern um MACHT.
      Wer soll die USA dazu zwingen ihre Schulden zurück zu bezahlen? Sie sind eine Macht und nutzen es aus. Solange ANDEREN ihre Schuldscheine entgegennehmen kann es denen Recht sein...
      So einfach ist es. Wer Gerechtigkeit auf dieser Welt sucht wird sie nicht finden. Leider leider.

      Was wir aber ja machen können, ist über die Börse uns zu schützen, da dieses oben beschriebene Verhalten seine Konsequenzen hat.
      Zum Beispiel eine Flucht von Bargeld zu Gütern.
      Auch manche Aktien sind nicht schlecht, da Aktien keine Papierscheine sind, sondern eine Beteiligung an Immobilien, Know-how und und…

      Zurzeit ist mir Gold/Silber zu gefährlich, (Anstieg war zu schnell) Weizen Mais u.ä. wird zunächst weiter fallen, da muss man noch warten mit dem Einstieg.
      Avatar
      schrieb am 29.11.05 08:51:43
      Beitrag Nr. 139 ()
      und passend dazu aus: http://www.hsbctrinkaus-markets.de/markets/tiles/display?def…

      Der Markt heute - 29.11.2005 7:55 Uhr
      Die rätselhafte Geldmenge

      Die heutigen Zahlen zur Entwicklung des Geldmengenaggregats M3 in der Eurozone dürften eine weitere Beschleunigung des Wachstums von 8,5 % auf 8,8 % gg. Vj. ausweisen. Die u. a. mit Hilfe dieser Kennzahl gemessene Liquidität in der Eurozone befindet sich seit Mitte 2004 in einem steilen Aufwärtstrend und ist derzeit weit vom postulierten Ziel der EZB von 4,5 % (Wachstum) entfernt. Dieser Umstand dürfte auch der Hintergrund für wiederholte Äußerungen von EZB-Ratsmitgliedern gewesen sein, welche die Liquiditätsentwicklung in der Eurozone zum Thema hatten und diese als übermäßig kennzeichneten. Die für Donnerstag dieser Woche allgemein erwartete Leitzinserhöhung der EZB dürfte demnach auch zum Teil im Anstieg des Geldmengenaggregats begründet sein. Interessant in diesem Zusammenhang ist die Tatsache, dass die ökonomische Signifikanz der Geldmenge nicht unumstritten ist. So hat die enorme Ausdehnung von M3 in der Eurozone bisher nicht zu einem ähnlich starken Preisanstieg, gemessen an traditionellen Maßen wie dem HVPI, geführt. Auch seitens der EZB wird immer wieder betont, dass die selbst verordnete 4,5 %- Marke nur eine Richtgröße darstelle, die auch für längere Zeit nach oben bzw. nach unten verfehlt werden könne. In den USA ging die Fed vor zwei Wochen sogar noch einen Schritt weiter und kündigte an, von März 2006 an das Geldmengenaggregat M3 sowie wichtige Unterkomponenten nicht mehr zu publizieren. Insgesamt bleibt zu konstatieren, dass die Geldmenge M3 nicht mehr dieselbe gewichtige Rolle in der Geldpolitik wie noch vor einigen Jahren einnimmt. Ob dieser Bedeutungsverlust jedoch von Dauer ist, bleibt abzuwarten – Inflation ist auch ein monetäres Phänomen. Für das vom Conference Board erhobene US-Konsumentenvertrauen für den Monat November erwarten wir einen Anstieg von 85,0 auf 92,0 Punkte. Hauptsächlich die wieder gesunkenen Kraftstoffpreise und die insgesamt vom US-Arbeitsmarkt gut verdauten Auswirkungen der Naturkatastrophen im Südosten der USA dürften hinter der Erholung des Indikators stehen. Zuletzt hatte der Indikator zum Verbrauchervertrauen der Universität Michigan deutlich von 74,2 auf 81,6 Punkte zulegen können, wobei allerdings die Disparität zwischen der Einschätzung der aktuellen Situation und der Erwartungskomponente weiter fortbesteht.
      Avatar
      schrieb am 29.11.05 14:25:42
      Beitrag Nr. 140 ()
      [posting]19.082.525 von humm am 29.11.05 08:51:43[/posting]Naja, immerhin scheint die EZB das Problem der ungezügelten Geldmengenexpansion erkannst zu haben, und gegenzulenken!

      Einen sich selbst tragenden Aufschwung hat Euroland ja noch nicht zustande gebracht (wie auch mit dem Mühlstein "D" am Hals :laugh::laugh::laugh: ), so dass auch konjunkturpolitischer Sicht keine Leitzinserhöhung nötig wäre!


      Es gibt ja zu diesem Themenbereich auch einige interessante Fragen:
      1.) Welche Auswirkungen (Stichwort Rohstoffe, hier besonders Rohöl oder Uran) hätte wohl eine Dollarinflation (bei relativer Stabilität des Euro) auf die globale Konjunktur?

      2.) Sind Aktien tatsächlich "Inflationsgeschützt"??? Wachsen die Kurse gleichsam mit???

      3.) Was hälst du, anstatt in Gold oder Silber zu gehen, von Devisen:
      - der Klassiker Schweizer-Franken;
      - Schweden- oder NorwegerKrone;
      - Aussie- oder KanadierDollar;
      - Rand;
      Avatar
      schrieb am 29.11.05 15:20:40
      Beitrag Nr. 141 ()
      Devisen sind so ne Sache.
      Die Globalisierung lässt kein Land als einer Insel agieren.
      Ich mag Devisen nicht weil es um einen Differenz zwischen zwei Papierscheine handelt, und wer der Gewinner wird ist oft nur eine Frage der Vorstellung, also nichts worauf ich mein Geld legen werde.
      Es ist aber nur MEINE Einstellung, will nicht behaupten dass es so auch richtig ist. Es ist eben mein Weg.

      Ich erwarte dass früher oder später irgendeinen Land in der EU Konkurs anmelden wird, was die Währung natürlich extrem belasten wird. Den USA gebe ich mehr Zeit bis sie in Schwierigkeiten geraten werden, einfach weil sie sich das leisten können nicht zu bezahlen wenn sie keine Lust haben.

      Was die Aktien betrifft – wenn ich eine Wahre/Produktionsstätte habe, so wird ihre Wert steigen bei eine Inflation.
      Avatar
      schrieb am 29.11.05 16:04:05
      Beitrag Nr. 142 ()
      [posting]19.089.610 von humm am 29.11.05 15:20:40[/posting]Dass ein Staat er EU Konkurs anmeldet halte ich erstmal für übertrieben, aber andersherum wird ein Schuh draus:

      Beispiel:
      Für Italien (die haben den Ausstieg aus dem Euro ja schon einmal ernsthaft erwogen) ist der Euro (und die Politik der EZB) viel zu hart. Mit ihrer Forderung nach Abwertung, um international konkurrenzfähig zu bleiben, und so proportinal ihre Schulden zu verringern, werden sich die Italiener nicht durchsetzen können!
      Es bleibt ihnen also nur der Weg zurück in die Lira!!!

      Der eine oder andere Staat mag den Euro zugunsten seiner eigenen Währung wieder aufgeben, um selber besser an der Politik der Zentralbank, ähem, manipulieren zu können, aber eine besonders grosse Gefahr für den Euro sehe ich dadurch noch nicht gekommen.

      Mit ein paar schwachen Staaten weniger ist der Euro bestimmt stabiler :D !
      Avatar
      schrieb am 29.11.05 16:10:29
      Beitrag Nr. 143 ()
      [posting]19.089.610 von humm am 29.11.05 15:20:40[/posting]Zur Globalisierung:
      Die Geldmarktpolitik ist in der Hand jeden einzelnen Staates. Die einzigen Probleme sind:
      - Rohstoffe (nur auf Dollar Basis);
      - Devisenreserven (traditionell US-Staatsanleihen in Dollar);
      da könnten sogar einer Zentralbank massive Einbussen drohen (China hat 900 Mrd. Dollar in Staatsanleihen; ich als chin. Nationalbankchef könnte Nachts nicht mehr schlafen oder würde morgens schweissgebadet aufwachen ;) )
      Avatar
      schrieb am 29.11.05 16:53:29
      Beitrag Nr. 144 ()
      >>Dass ein Staat er EU Konkurs anmeldet halte ich erstmal für übertrieben<<

      aus #135: "Wenn die Haushaltspolitik in den nächsten Jahren unverändert fortgeführt würde, durchstieße die Schuldenquote im Jahr 2018 die 100-Prozent-Marke. Deutschlands Schulden wären dann so hoch wie seine Wirtschaftskraft." :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 29.11.05 17:17:28
      Beitrag Nr. 145 ()
      [posting]19.092.211 von humm am 29.11.05 16:53:29[/posting]Ein Schuldenstand von 100 Prozent des nationalen BIP zu Marktpreisen oder darüber ist
      nicht
      gleichbedeutend mit dem Staatsbankrott oder dem Konkurs!!!

      Beispiele gefällig?
      Öffentlicher Schuldenstand einiger europäischer Staaten vom 31.12.2004,
      jeweils in Prozent des nationalen BIP zu Marktpreisen:

      1.) Griechenland: 110,5 Prozent :eek:
      2.) Italien; 105,8 Prozent :eek:
      3.) Belgien: 95,6 Prozent
      4.) Deutschland: 66,0 Prozent
      5.) Frankreich: 65,6 Prozent
      6.) Österreich: 65,2 Prozent

      Nur ein knapper vierter Platz für uns...

      Die Neuen sind auch nicht viel besser:

      Tschechien: 71,9 Prozent
      Malta: 75,0 Prozent


      Zum globalen Vergleich:
      Japan Ende 2003: 154,7 Prozent :eek::eek::eek:
      USA: 63,1 Prozent
      EU12 gesamt: 71,3
      EU25 gesamt: 63,8


      Quelle:
      http://www.staatsverschuldung-schuldenfalle.de/
      Avatar
      schrieb am 29.11.05 17:48:56
      Beitrag Nr. 146 ()
      Dein Beitrag #145 zeigt dass es nicht gut enden kann. Das ist alles was ich da wirklich erkenne. Ob es bankrott heißt oder nicht ist zweitrangig. Die verdammte sinnlose Schuldenmacherei der 70er bis heute werden die Meisten teuer bezahlen, der einziger Ausweg den ich kenne ist die Börse oder Immobilien auf Kredit kaufen.
      Dieses Verhalten der Politik ist ein legaler Verbrecher.
      Hätte manche dafür ins Gefängnis gesteckt!

      Hier wieder:

      10 Min. Clip.
      http://www.staatsverschuldung.de/panorama.htm
      Avatar
      schrieb am 29.11.05 19:33:30
      Beitrag Nr. 147 ()
      [posting]19.093.368 von humm am 29.11.05 17:48:56[/posting]Der Film ist echt der Brüller!!!

      Hans Eichel der Schuldenkiller :laugh::laugh::laugh:
      Zum totlachen, wenn es nicht so traurig wäre...

      Bei 1,2 Billion verspricht er das Ende der Schuldenmacherei, und 250 Milliarden später, bei 1,45 Mrd. tritt er ab!!!


      Das wirklich tolle an der Politik ist doch folgendes:
      Die Poly-Ticker bauen Scheisse, und der Deutsche Michel darf es mal wieder ausbaden!!!



      Aber zurück zum Thema, vielleicht kennst du die noch nicht:

      Inflation ist der Beweis für die Tatsache, dass bedrucktes Papier stets bleibt, was es ist: bedrucktes Papier!
      Helmar Nahr

      Inflation wird es immer geben, da es nie an Nullen fehlen wird!
      William Grigg

      Die Methode, einen Geldschein zu halbieren, ohne das Papier zu verletzen.

      Wenn die Brieftaschen immer voller und die Einkaufstaschen immer leerer werden.
      Robert Orben

      Zuerst ist sie nur ein laues Bad, aber dann wird das Wasser immer heißer und heisser, und zum Schluß explodiert die Wanne.
      André Kostolany


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