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    Sieg der Basisdemokratie: Nur noch freilaufende Eier bei Aldi! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 07.10.04 17:21:18 von
    neuester Beitrag 28.10.04 13:13:10 von
    Beiträge: 48
    ID: 912.035
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      schrieb am 07.10.04 17:21:18
      Beitrag Nr. 1 ()
      Habt ihrs schon gehört? Bei Aldi gibts jetzt nur noch Eier von freilaufenden Hühnern und nicht mehr aus welche Legebaterien. Da sieht man doch eimal wieder, wie stark Basisdemokratie sein kann und was tierschutz- und umweltliebende Bürger bewirken können!
      Also weiter so, zb nur noch Ökostrom bezihen und Bioprodukte kaufen!

      Avatar
      schrieb am 07.10.04 17:24:31
      Beitrag Nr. 2 ()
      freilaufende eier?


      das heisst hat die gentechnik schon gesiegt?:eek:
      Avatar
      schrieb am 07.10.04 17:42:55
      Beitrag Nr. 3 ()
      Habe bei Aldi schon viele freilaufende Hühner gesehen.
      Avatar
      schrieb am 07.10.04 18:17:51
      Beitrag Nr. 4 ()
      Was nützen mir freilaufende Hühner, wenn sie mit genmanipulierten Futter aufgepäppelt werden?
      Avatar
      schrieb am 07.10.04 18:27:05
      Beitrag Nr. 5 ()
      Was interessiert mich das Schicksal der Hühner?

      Solange die Eier nicht belastet sind ist`s mir doch egal.

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      Avatar
      schrieb am 07.10.04 18:29:09
      Beitrag Nr. 6 ()
      wenn man freilaufende eier kauft,
      muß man sie dann in der wohnung auch frei laufen lassen?
      Avatar
      schrieb am 07.10.04 18:37:49
      Beitrag Nr. 7 ()
      jaja und Kartoffeln aus Bodenhaltung und Honig von freischwebenden Bienen .....
      hcu
      Avatar
      schrieb am 07.10.04 20:00:20
      Beitrag Nr. 8 ()
      Schließe mich #7 an.
      Einkaufen soll nur mehr mit freihängenden Eiern möglich sein.
      Und bezahlen selbstverständlich nur mit Freigeld.
      Avatar
      schrieb am 07.10.04 20:32:39
      Beitrag Nr. 9 ()
      ich fordere Freibier
      hcu
      Avatar
      schrieb am 07.10.04 22:19:57
      Beitrag Nr. 10 ()
      Dagegen sieht Aldi blass aus:


      Deutschlands bedeutendste Lebensmittel-
      Großhandlung mit Sitz in Stenkelfeld.
      Spezialität: Reökologisierung
      Geschäftsinhaber: Jürgen Överbeck.

      PRODUKTE:

      - Boskop Gabriele
      - Honig von freischwebenden Bienen
      - Kartoffeln aus Bodenhaltung
      - Kaffee von peruanischen Guerilla-Hügeln

      PRODUKTIONSTECHNIKEN:

      - Verstrahlte Batterie-Eier aus dem
      Südoldenburger Raum werden einzeln von
      Hand mit Kotspuren bemalt.
      - Vollwertmüsli aus Originalkartons
      - Möhren und Tomaten werden werksseitig
      vorgeschrumpelt und die Haltbarkeitszeit
      auf maximal 8 Jahre verkürzt.
      Avatar
      schrieb am 07.10.04 22:35:41
      Beitrag Nr. 11 ()
      Överbeck: Hermann, setz schon mal die Schnecken innen Wirsing, ich komm denn gleich.

      Reporter: Die Öko-Överbeck Bio GmbH ist Deutschlands bedeutendste Lebensmittelgroßhandlung mit Sitz hier in Stenkelfeld. Von hier aus werden Wochenmärkte und alternative Naturkostläden beliefert; neben mit Geschäftsführer Joachim Överbeck. Herr Överbeck, in der Bevölkerung wachsen ja die Vorbehalte gegen manipulierte, bestrahlte, gespritzte oder sonstwie vergiftete Lebensmittel. Wie begegnen Sie dieser Furcht des Verbrauchers?

      Överbeck: Ja nun, äh, wir müssen das Vertrauen des Lebensmittelkunden zurückgewinnen. Einfaches Beispiel - hier zu sehen in unserem Eier-Atelier -, da haben wir jetzt ne Ladung verstrahlter aus dem südoldenburger Raum, nich, die werden hier einzeln von Hand mit Kotspuren bemalt und denn mit Strohresten beklebt, dass der Verbraucher denn weis: Aha, diese Einer sind von singenden Landwirtstöchtern mit blonden Zöpfen heimlich ausm Nest gesammelt worden, als das Huhn gerade nicht da war, nich, das hat natürlich seinen Preis!

      Reporter: Öh, natürlich, ja. Äh, Stichwort Obst und Gemüse, auch hier die Angst des Verbrauchers vor Pestiziden und so weiter, können Sie auch diese Bedenken zerstreuen?

      Överbeck: Ja, die zerstreuen wir mit einer aufwendigen Spezialbehandlung zur Re-Ökologisierung von Tafelobst zum Beispiel, nich. Besonders gefragt ist da zur zeit unsere Apfelsorte "Boskop Gabriele" ...

      Reporter: Die zur Zeit leider ja noch nicht reif ist.

      Överbeck: Ja, das hat da ja gar nichts mit zu tunn, also die kriegen wir frisch ausm Labor in Kapstadt, die fallen bei uns erstmal durch die Plumpskammer, damit sie diese schönen blauen Flecken kriegen, nej. Danach drillen wir 1,5-mm-Wurmlöcher und setzen in jedes zweite eine echte Obstmade aus unserer Schädlingsaufzucht und denn weis der Käufer: Aha, diesen Apfel hat eine freundliche ältere Bauersfrau vonner Holzleiter weg gepflückt, dann ist ihr der vielleicht mal runtergefallen und denn hat sie ihn extra wieder aufgehoben, mitm Ärmel blankpoliert und in sonen Flechtkorb gelegt, nich, damit nix verkommt.

      Reporter: Neben Honig von freischwebenden Heidebienen, Kartoffeln aus Bodenhaltung und Kaffe auf peruanischem Guerilla-Anbau findet besonders Ihre Gemüse das Vertrauen des Naturkostliebhabers ...

      Överbeck: Ja, es handelt sich hier um Möhren, Tomaten, Radieschen und Kohlrabi, nich, die extra nach unseren Entwürfen vom Genforschungszentrum Amsterdam entwickelt wurden, auf unseren Wunsch wurden die Produkte werkseitig vorgeschrumpelt und die Haltbarkeitszeit auf maximal 8 Jahre verkürzt. Also, bei uns wird das Gemüse lediglich in bei 80 Grad heißes Schlammbad getaucht und erhält dadurch diese wunderschöne Erdkruste, nich, wo der Kunde denn sofort weis: Aha, diese Mohrrübe ist von schwieligen Knechtshänden vorsichtig aus der Krume geborgen worden und hat noch den altdeutschen Biss.

      Reporter: viele Produkte werden ja bei Ihnen nur in alte Jutesäcke beziehungsweise Holzkisten umgefüllt, wohin kommen denn die Originalkartons?

      Överbeck. Ja, auch hier gehen wir eine ökologisch sinnvollen Weg. Die werden bei und feinkörnig geschrotet und kommen als Ballaststoffe in unser Vollwertmüsli. Da weis der Verbraucher dann sofort: Aha, da ist was drin, das schmeckt so komisch, dat ist bestimmt gesund.

      Reporter : Äh, estimmt, ja. Ökologische Lebensmittel aus Bioanbau, das war Joachim Överbeck von der Biowelt GmbH und damit zurück ins Funkhaus.

      Överbeck: Ja, äh, sonst empfehlen Sie unsere Sachen doch mal in Ihrer NDR-Kantine.

      Reporter: Äh ja. Ne, ich glaube, die haben das schon.
      Avatar
      schrieb am 07.10.04 22:43:09
      Beitrag Nr. 12 ()
      Wir im Aldi-Thread gewähren freilaufenden Eiern von Aldi und bei Aldi gerne Asyl. Das haste nu davon! Warum mußtest Du auch unbedingt fremd gehen. Er ist das Pflaumenmus und jetzt gackernde Eier.

      Das kann nur noch besser werden.

      :laugh::laugh::laugh:

      :)
      Avatar
      schrieb am 07.10.04 23:21:59
      Beitrag Nr. 13 ()
      Was interessiert mich das Schicksal der Hühner?

      Solange die Eier nicht belastet sind ist`s mir doch egal.


      Genau diese Aussage passt zum neoliberalen Gesindel!!! :mad:


      Ronald
      Avatar
      schrieb am 08.10.04 08:02:25
      Beitrag Nr. 14 ()
      @gezwirbelt
      Sind eigentlich deine Eier unbelastet ??
      Avatar
      schrieb am 08.10.04 08:22:49
      Beitrag Nr. 15 ()
      Aus radikaler linker Sicht kann nur eines gesagt werden: von einem Sieg der Basisdemokratie kann erst gesprochen werden, wenn alle Hennen befreit sind. Freiheit für alle Hennen! Nieder mit der Ausbeutung und Eiersklaverei!







      Ansonsten hat natürlich gezwirbelt vollkommen recht, wenn er sich gegen eine derart stupide Auffassung von Mensch, Umwelt, Tier und Natur sich wendet. Für die Spitze der Wirbelsäule eine recht erbärmliche Ansicht.
      Avatar
      schrieb am 08.10.04 08:25:23
      Beitrag Nr. 16 ()
      Freilaufende Eier? :confused:
      Wie unheimlich!
      Ich gehe nie wieder nach Aldi...
      Avatar
      schrieb am 08.10.04 08:57:57
      Beitrag Nr. 17 ()
      Ihr dürft das Wesenltiche nicht aus den Augen verlieren:
      dadurch dass viele Mitbürger bei Aldi nur noch die Eier mit dem brauen Hahn auf der Verpackung gekauft haben, hat der Riesenkonzern Aldi jetzt Konsequenzen gezogen und bietet nur noch diese Eier an.
      Dies ist ein Sieg der Basisdemokratie und sollte uns Mut machen für die Zukunft!
      So müssen wir weitermachen.
      Mein Vorschlag: kauft bei Plus ab jetzt nur noch Biobio-Produkte!
      Avatar
      schrieb am 08.10.04 09:02:38
      Beitrag Nr. 18 ()
      #17
      Du glaubst sicher auch noch an den Weihnachtsmann, gell? ;)

      Millionen "Bio"-Eier täglich bei Aldi... :laugh:
      Avatar
      schrieb am 08.10.04 09:52:11
      Beitrag Nr. 19 ()
      Ich stimme natürlich gezwirbelt zu, der mensch- & tierverachtende Neoliberlismus ist erst dann besiegt, wenn unsere Mitgeschöpfe dieselben oder mehr Rechte haben als die augebeutete ArbeitnehmerInnenschaft.

      Sprich ich fordere (und das ist Faktum!), dass es endlich auch Hühner- & Kühegewerkschaften gibt, Eier und Milch nur mehr entnommen werden dürfen mit Zustimmung des Zentralstallbetriebsrats. Weiters sollten unsere Mitgeschöpfe lebenslangen Kündigungsschutz (auch im übertragenen Sinn) haben, selbst Muttermilch sollte nur mehr mit Zustimmung der Sozialpartner und während der gesetzlichen Brustöffnungszeiten entnommen werden dürfen, vor allem um die Arbeitnehmerinnen vor Ausbeut(el)ung zu schützen.

      Lasst uns auf biologische Weise die Knechtung des Neoliberalismus bekämpfen, weil nur so kann es gehen. Solidarität!
      Avatar
      schrieb am 08.10.04 10:02:27
      Beitrag Nr. 20 ()
      Laßt uns ein freies Volk von Biohühnern werden!
      Avatar
      schrieb am 08.10.04 22:08:56
      Beitrag Nr. 21 ()
      "Aha, diese Eier sind von singenden Landwirtstöchtern mit blonden Zöpfen heimlich ausm Nest gesammelt worden, als das Huhn gerade nicht da war".

      Singende Landwirtstöchter mit blonden Zöpfen? Mmh. Vielleicht sollte ich mich da mal bewerben, wenn das Geld knapp wird. Das mit der Börse ist ja auch Dauer so nichts. Ich hoffe, für Eier-aus-dem-Nest-Sammeln braucht man kein Diplom (in Deutschland weiß man ja nie. Das Eier-Sammel-Diplom. Damit man als Frau mal was in der Hand hat.).

      LM
      Avatar
      schrieb am 09.10.04 18:10:16
      Beitrag Nr. 22 ()
      Ich wünsche Dir nicht, daß Du in Deinem nächsten Leben als Legehuhn in einer Batterie auf die Welt kommst, Prinzchen.

      Wie fade Dein Posting doch wird. Es ist der überlegeneren Spezies auf dieser Biosphäre nicht gerade würdig, wie sie mit den unterentwickelteren Lebensformen umgeht.
      Avatar
      schrieb am 09.10.04 18:15:03
      Beitrag Nr. 23 ()
      #22
      Also ich bin grundsätzlich Optimist und glaube dass es wenn schon nicht auf diesem Planeten, dann wenigstens da draussen schon irgendwo intelligentes Leben gibt. Der Rest ist bei Douglas Adams und vor allem Terry Pratchett nachzulesen...
      P.S: Die Verwendung des Diminutivs beim Vokativ richtet sich von selbst und sagt alles über den Absender...
      Avatar
      schrieb am 09.10.04 18:18:45
      Beitrag Nr. 24 ()
      Und ich hoffe, daß das Karma nicht zuschlägt, und daß mein Wunsch Dir gegenüber ehrlich war (auch wenn er es nicht gewesen sein sollte). Die Broiler-Variante will ich Dir auch nicht wünschen.
      Avatar
      schrieb am 09.10.04 18:31:51
      Beitrag Nr. 25 ()
      #24:
      Belassen wir es bei drei Feststellungen:
      a) die Übertreibungen industrieller Nutztierhaltung halte ich ebenso für eine Fehlentwicklung (betrifft ja nicht nur die Geflügelzucht), bei allem Bestreben große Bevölkungsteile preiswert ernähren zu können.
      b) wir haben nicht denselben Humor.
      c) spar dir das nächste Mal die Verbuchselung des Namens. Ich möchte bei Dir nicht auf das klicken müssen, schließlich kommen von Dir auch manchmal `interessante` Inhalte, auch wenn wir beide selten einer Meinung sind.
      Avatar
      schrieb am 11.10.04 12:26:26
      Beitrag Nr. 26 ()
      Kein Ei aus Quälerei!


      Am Aussehen sind sie nicht zu unterscheiden - die Eier von Hühnern, die in tiergerechter Freilandhaltung leben, und die ihrer Artgenossinnen, die in der tierquälerischen Käfighaltung dahinvegetieren. Der Deutsche Tierschutzbund setzt sich seit Jahren für ein Verbot der grausamen Käfighaltung von Legehennen ein. Diese Lobbyarbeit und die Kampagne "Kein Ei aus Quälerei" hatten Erfolg:

      Mit der neuen Hennenhaltungsverordnung, die seit März 2002 in Kraft ist, hat die Bundesregierung Käfigbatterien von 2007 an verboten.

      Dennoch: Eier aus tierquälerischen Legebatterien, die bis Ende 2006 auch noch in Deutschland betrieben werden dürfen und im europäischen Ausland auch danach erlaubt sind, sind nach wie vor auf dem deutschen Markt erhältlich.




      Aus diesem Grund setzt der Deutsche Tierschutzbund auf die Verbraucher: In Aufklärungskampagnen, die ihren Höhepunkt um die Osterzeit haben, machen man seit Jahren auf die Tierquälerei der Käfighaltung aufmerksam und informieren über alternative Haltungssysteme. Unter dem Motto „Kein Ei aus Quälerei – Tiere und Gesundheit gehen uns alle an“ ruft der DTSB in der Presse und an Informationsständen zum Verzicht auf Käfigeier auf. Diese und viele ähnliche Aufklärungsaktionen tragen dazu bei, dass die Nachfrage nach Eiern aus tiergerechten Haltungssystemen stetig zunimmt.

      Solche Kampagnen müssen von lange Hand geplant werden und sind sehr kostenintensiv. Um weiterhin so erfolgreich Aufklärungsarbeit betreiben zu können, benötigen der Tierschutzbund Ihre Hilfe. Wenn Sie unsere Kampagne „Kein Ei aus Quälerei“ unterstützen möchten, tragen Sie bitte im Spendenformular unter Verwendungszweck das Stichwort „Eierkampagne“ ein.

      http://www.tierschutzbund.de/00234.html

      Damit Verbraucher und Verbraucherinnen den Kauf von Käfigeiern vermeiden können, müssen alle Eier gekennzeichnet werden. Dafür haben wir jahrelang, auch auf europäischer Ebene, gekämpft. Mit Erfolg.

      Sei Januar 2004 müssen Eier im Handel nach dem Haltungssystem der Legehennen gekennzeichnet werden.
      Avatar
      schrieb am 19.10.04 13:53:19
      Beitrag Nr. 27 ()
      "Haltungssystem der Legehennen"

      Ja wie? Ham die sich mal zusammengetan, die Legehennen,
      und sich gedacht, komm, ihr macht alle so`n Buckel, dat
      schläeeecht auf`s Kreuz, machen wir mal Haltung mit System
      oder was??!?!

      Sachen gibt `s ...

      Easy :D
      (der auch manchmal `ne schlechte Haltung hat ...)
      Avatar
      schrieb am 19.10.04 13:59:29
      Beitrag Nr. 28 ()
      Freilaufende Huehner? Haben die Oeko-Faschisten wieder zugeschlagen. Anscheinend verdienen die Leute in Deutschland noch zu viel Geld.
      Avatar
      schrieb am 19.10.04 17:11:50
      Beitrag Nr. 29 ()
      Also ich schalte jetzt gleich meinen Computer aus und geh nach Aldi. Und dort werde ich u.a. auch wieder ein paar von den guten Eiern mit dem brauen Hahn auf der Verpackung kaufen! Und falls jemand nach Plus geht, nicht vergessen:
      Immer BioBio kaufen!
      Avatar
      schrieb am 19.10.04 23:26:52
      Beitrag Nr. 30 ()
      Eine gewagte grammatikalische Konstruktion Ich gehe nach Aldi. Gerade gestern darüber diskutiert. Du kannst nach Hause gehen, aber eigentlich nicht nach Aldi. Who knows? Es muß etwas mit der allgemeinen Vertrautheit und Bestimmtheit und Endgültigkeit zu tun haben, daß man nach Hause geht. Du gehst dorthin und bleibst dort - jedenfalls im allgemeinen Verständnis. Ansonsten geht man zu Karstadt oder zu Aldi und nicht nach, weil man dort nicht zu Hause ist und auch nicht länger dort verbleibt.

      Du könntest aber deine Aussage noch toppen. Getoppt lautet die Aussage:

      Ich gehe nach Aldi einholen.

      :cry::cry::cry:
      Avatar
      schrieb am 20.10.04 11:12:19
      Beitrag Nr. 31 ()
      #30: Herzlichen Dank für die Ausführungen, sehr interessant. Tja, in Deutsch hatte ich leider immer nur eine "3".
      Habe übrigens gestern bei Aldi (oder muß man sagen "im Aldi"?) mal genauer auf die Eier geschaut:
      Es gibt die Guten mit dem braunen Hahn auf der Verpackung, die ich natürlich immer kaufe. Und es gibt noch eine zweite Sorte, wo auf der Verpackung steht: "aus Bodenhaltung". Nun weiß man natürlich nicht, was Bodenhaltung bedeutet: freilaufende Eier auf dem Boden, dicht aneinander gedrängte Hühner auf dem Boden, oder gar Käfig auf dem Boden?
      Schwierige Frage!:confused:
      Avatar
      schrieb am 20.10.04 11:43:20
      Beitrag Nr. 32 ()
      so weit ich weiß:

      "Bodenhaltung" heißt: nicht Käfighaltung in zehn+ Reihen übereinander (Schuhkartonprinzip), sondern zigtausende Legehühner dicht gedrängt in großer Halle auf dem Boden. Hört sich aber "sozialverträglicher" an - für den Verbraucher natürlich, nicht für die Hühner.

      Gruß
      NmA
      Avatar
      schrieb am 20.10.04 15:40:27
      Beitrag Nr. 33 ()
      #32: Sehr schade. Aber dann sollte man wirklich jetzt nur noch bei Aldi die Eier mit dem braunen Hahn auf der Verpackung kaufen!
      Avatar
      schrieb am 20.10.04 16:00:56
      Beitrag Nr. 34 ()
      Was hat der Hahn eigentlich auf der Verpackung zu suchen, der hat doch zum Inhalt gar nichts beigetragen, oder doch, m.W. hat er doch gar keine.
      Avatar
      schrieb am 22.10.04 14:12:01
      Beitrag Nr. 35 ()
      Hab mich gerad noch mal nach den Eiern umgeschaut, dabei gefunden:
      http://www.eier-wimmer.de/produkte/eier-aus-bodenhaltung.htm
      Zitat:
      "Was ist Bodenhaltung?
      • Die Hühner können jederzeit den gesamten Stallraum nutzen. Die Ställe sind mit Sitzstangen, Scharraum, frei zugänglichen Futterstellen und Nestern ausgestattet.
      • Pro m² sind max. 7 Hühner zugelassen.
      • Das Einstreumaterial ist Stroh, Torf oder andere natürliche Materialien.
      Eier aus der Bodenhaltung finden beim Verbraucher immer größeren Anklang. Sie bieten einen reinen, frischen Geschmack durch hochwertiges Futter mit hohem Getreideanteil.
      Bodenhühner genießen Ihre freie Bewegung im Stall. Sie haben freien Zugang zum Nest-, Futter- und Wasserplatz. Sie können nach Belieben in der Einstreu scharren und leben in der Gemeinschaft."

      Was meint Ihr, 7 Hühner pro qm, ich meine Hühner sind ja allzu nicht groß und dick? Naja, obwohl, könnte mehr sein!?
      Also aus Bodenhaltung kaufen oder doch lieber die mit braunen Hahn auf der Verpackung von freilaufenden Eiern?
      Avatar
      schrieb am 23.10.04 13:29:58
      Beitrag Nr. 36 ()
      Sieben Hühner auf den m2? Das kenne ich noch aus meiner Zeit, als ich noch als Mistress im "Club tabu" gearbeitet habe. Da waren wir auch sieben Hühner auf den Quadratmeter (auch mit ein, zwei dicken Hühnern dabei). Das reicht völlig. Man muss das nur mit den Nacht- und Tagschichten ein wenig absprechen. Sag das mal dem Eier-Wimmer. Nur so als Tipp.

      LadyMacbeth
      Avatar
      schrieb am 25.10.04 19:37:54
      Beitrag Nr. 37 ()
      Tja, Lady MacBett,

      und wenn Deine 7 Hühner auf der Tanzfläche scheißen und sich darin herumwälzen - immer noch appettitlich?
      Avatar
      schrieb am 25.10.04 22:40:46
      Beitrag Nr. 38 ()
      Du glaubst gar nicht, was manche Leute so alles freiwillig machen - und auch noch Geld dafür bezahlen. ;-)

      LM
      Avatar
      schrieb am 26.10.04 10:22:30
      Beitrag Nr. 39 ()
      Gelesen gesamt: 575 !!!
      Weiß zufällig jemand, ob man Jornalismus studiert haben muss, wenn man sich als Redaktör oder eben Artikelschreiber bewerben will, z.B. bei der Bild-Zeitung ?
      Avatar
      schrieb am 26.10.04 10:41:24
      Beitrag Nr. 40 ()
      @Hells Angel

      7 Legehühner auf dem Quadratmeter - da hat jedes Huhn Platz von der Größe etwa eines DIN A3 Blattes zur Verfügung.

      NmA
      Avatar
      schrieb am 26.10.04 10:47:27
      Beitrag Nr. 41 ()
      Für die Leute, die glauben, es wäre alles ganz einfach: Freilandhaltung gut, Käfighaltung schlecht, weil sie von der Idylle mit den freilaufenden Hühnern träumen, die auf der Wiese rumspazieren, muss ich mal was zum Nachdenken hier reinstellen.

      Wer übrigens glaubt, dass die "freilaufenden Eier" von Aldi jemals einen Grashalm gesehen haben, ist leider ein hoffnungsloser Träumer.


      Mogelpackung "Ökoei"


      Mehr Salmonellen, mehr Arzneimittel, höhere Umweltbelastung!
      Von Dr. Manfred Stein aus Gyhum
      Letztes Update 26.12.2002



      Prächtig bunte Hähne und freudig gackernde Hennen scharren munter im Hühnerhof. So wünschten sich viele Konsumenten die Produktion von Eiern in der alternativen Legehennenhaltung. Bei diesen artgerechten Haltungsbedingungen dürfte die Anwendung von Arzneimitteln nicht notwendig sein. Die Umwelt wird geschont! Rückstände? Salmonellen? Kein Thema!!! Was kann es Schöneres geben? Und so haben Boden - und Freilandeier in der Bundesrepublik einen Marktanteil bei Schaleneiern zum Verbrauch in Privathaushalten von etwa 14% - 19% ( ZMP, 1996 u. 2002) erobert.

      Wirklich glückliche Hühner?

      Keine Frage, die Käfighaltung ist nicht tiergerecht, wenig Platz, ein artgerechtes Verhalten ist nicht möglich. Auf der anderen Seite lassen sich Käfigbatterien nach jedem Ausstallen gründlich desinfizieren, die Ställe sind klimatisiert. Da der Kot durch Roste fällt und regelmäßig aus dem Stall gebracht wird, kommen die Tiere nur wenig in Kontakt mit ihren Ausscheidungen.

      Mahnende Stimmen, die seit vielen Jahren vor den Problemen und Risiken einer Boden - und Auslaufhaltung warnten, wurden und werden von vielen alternativen Geflügelhaltern ignoriert. In dieser Haltungsform unterliegen die Hühner einer erhöhten hygienischen Belastung, da ein ständiger Kontakt mit der Einstreu und dem darin enthaltenden Kot besteht. In den Bodenhaltungen ist eine laufende Kotentfernung ebenso ausgeschlossen wie in der Auslaufhaltung. Zugluft, Nässe (Regen, Schnee) und Unterkühlung (Herbst, Winter), Stressfaktoren, die insbesondere in der Auslaufhaltung praktisch unvermeidbar sind, bewirken bei den Tieren eine reduzierte Abwehrfähigkeit gegen Krankheitserreger. Hühner in Freiland - und Bodenhaltung sind nach dänischen Untersuchungen deutlich häufiger mit Rund - und Bandwürmern infiziert als Käfighennen (Permin A et al., 1999). Die in der Freilandhaltung vergleichsweise häufig vorkommenden Mischinfektionen mit Pasteurellen und Darmparasiten (Ascaridia galli) belasten die Tiere besonders intensiv, was sich in geringeren Tageszunahmen und einer reduzierten Legeleistung niederschlägt. Zudem werden die Tiere durch die Parasiteninfektion anfälliger für einen Ausbruch der Geflügel-Cholera (Dahl C. et al., 2002). Da bei erkrankten Tieren ein längerwährender Kontakt mit den über die Exkremente ausgeschiedenen Krankheitserregern besteht, reinfizieren sich die Tiere laufend (Siegmann, 1993).

      Mit Durchfallkot durchweichte Einstreu oder ein regennasser Auslauf läßt die Haut aufweichen, Krankheitserreger können in die Haut eindringen. Hieraus resultiert die Notwendigkeit, daß Arzneimittel im Vergleich zur Erkrankungen in der Legebatterie deutlich länger und häufiger eingesetzt werden müssen (Woernle, 1982; Heider u. Ma., 1992; Grashorn, 1993). Der Medikamenteneinsatzes in der Boden und Auslaufhaltung kann sich um das Sechsfache steigern (Woernle, 1982), so daß derartige Haltungssysteme von Fachleuten als "medikamentenabhängig" zeichnet werden (Tüller, 1996).

      Freilandhaltung mit Risiko

      Ein unkalkulierbares Risiko für den Geflügelhalter in der Freilandhaltung ist neben der Bedrohung durch Raubtiere (Füchse, Raubvögel) der Eintrag von Krankheitserregern wie Salmonellen, Pasteurellen, Wurmeiern, Toxoplasmen und Coccidien (einzellige Parasiten) durch Tauben, Möwen, Wassergeflügel, Spatzen, Regenwürmern, Käfern, Schnecken, Katzen, Ratten und Mäusen (Boch u. Supperer, 1983; Böhm, 1993). Als typische Erkrankungen der Bodenhaltung werden Botulismus, Hautentzündungen, Salmonellosen, Fußballengeschwüre, Parasitosen und Bindehautentzündungen durch hohe Ammoniakgehalte (Drost u. Ma., 1995) in Stallbodennähe beschrieben (Heider u. Ma., 1992; Grashorn, 1993; Ellendorf, 1997). Da es unmöglich ist, den Auslauf zu desinfizieren (Hoop, 1995), muß jederzeit mit dem Aufflackern dieser Erkrankungen bzw. mit einer Reinfektion z.B. mit Salmonellen gerechnet werden (Müller u. Ma., 1994).

      Eine Reihe von Erkrankungen wie die Geflügeltuberkulose (Woernle, 1982; Ravelhofer-Rotheneder; 2001), Cholera (Pasteurella multocida, fakultativ humanpathogen) und Rotlauf treten nur noch in der Auslaufhaltung auf (Morgenstern u. Lobsiger, 1994). Durch die erhöhte Krankheitsanfälligkeit sind Auslaufhaltungen auch ein Infektionsrisiko für Wildvogelpopulationen.

      Kannibalismus

      Deutlich häufiger als in der Intensivhaltung werden Kannibalismus und Federpicken beobachtet (Siegmann, 1993). Aggressives Federpicken nimmt mit steigender Gruppengrösse zu (Bilcík, B. u. Keeling 2000. Um Kannibalismus vorzubeugen, werden den Hennen in Bodenhaltung der Schnabel gekürzt, was wiederum von Tierschützern heftigst kritisiert wird. Erst kürzlich (DGS 1 / 97 S. 27) wurde über eine Auslaufhaltung von 5000 Hennen berichtet, bei der durch den Verzicht auf das Schnabelkürzen täglich 60 - 70 Hennen durch Kannibalismus zu Tode kommen. Als Auslöser werden unter anderem Juckreiz und Hauterkrankungen genannt, die in der Auslauf - und Bodenhaltung deutlich häufiger auftreten als in intensiven Haltungssystemen (Morgenstern u. Ma., 1995). Die oft komplizierte Gestaltung alternativer Haltungssysteme erschwert die Bekämpfung von Milben. Die fehlende Erfahrung der Besitzer in neuen, kleinen Beständen kann auch eine Rolle spielen (Morgenstern u. Lobsiger, 1994). Der Verzicht auf Tiermehl (vegetarische Ernährung) bei der Fütterung von Legehennen in der Schweiz, hat zu einem sprunghaften Anstieg von Kannibalismusfällen geführt (Morgenstern, 1996).

      "Hühnermüdigkeit"

      Trotz sorgfältiger Pflege des Auslaufes droht "Hühnermüdigkeit", die durch Wechsel des Auslaufes und Arzneimitteleinsatz, der dann zwangsläufig zu Arzneimittelrückständen in Eiern führt, gemindert werden kann (Siegmann, 1992). Unter Praxisbedingungen werden nach mehrjähriger Nutzung einer Auslaufhaltung trotz intensivem Arzneimitteleinsatzes Tierverluste von mehr als 30 % (!) berichtet (Tüller, 1996). Wissenschaftler aus der Schweiz, wo die Käfighaltung seit den 01.01.92 verboten ist, berichten von einer Verdreifachung der Tierverluste im Auslauf (Morgenstern, 1996). Auch Biobetriebe sind vor Atemwegsinfektionen, Coccidien und Tierverlusten nicht gefeit. So beklagte man (Zollitsch u. Ma., 1995) auf der 3. Wissenschaftstagung zum ökologischen Landbau im Januar 1995 in Kiel Tierverluste durch Coccidien von bis zu 50% (!) und den "nicht richtliniengemäßen" Einsatz von Coccidiostatica bei Bio - Hühnern. Auch Untersuchungen der Freien Universität Berlin (Hafez HM. et al. 2001) und Berichte aus der Praxis (DGS 2000) belegen Tierverluste bis 50%.

      Wirklich umweltfreundlich ?

      Auch bei der Umweltfreundlichkeit sind Zweifel angebracht. Durch das ständige Scharren in der Einstreu und im Auslauf wird das Bodenmaterial ständig umgeschichtet, Luftsauerstoff kann hinzutreten, Ammoniak entweicht, da der Kot im Auslauf sehr feucht (Regen) ist und so eine Diffusion des Ammoniak erleichtert wird. Nach neueren Untersuchungen erhöht sich im Vergleich zur Batteriehaltung in der Bodenhaltung die Stickstoffemissionen um das Vierfache (Odenburg, 1990). Ein beachtlicher Teil dieser Stickstoffverluste geht als Lachgas in die Atmosphäre, wo es die Ozonschicht schädigt. Schadgase, Pilze, Bakterien und Endotoxine, Schadstoffe, die für Allergien und Bronchitis bei Arbeitern und Anwohnern von Geflügelhaltungen verantwortlich gemacht werden, treten in Bodenhaltung in deutlich höheren Konzentrationen auf (Drost u. Ma., 1995, Tabelle 1, Ellendorf, 1997).

      Tabelle 1: Luftgetragene Schadstoffe und Keime in unterschiedlichen Legehennenhaltungen (Drost u. Ma., 1995).

      Boden / Volierenhaltung
      Käfighaltung
      Steigerung um
      das .....fache

      Staub, mg / m3 8,9 - 16,9 1,9 4,7 - 8,9
      Pilze, KBE* / m3 7500 - 75000 2700 2,8 - 27,8
      Bakterien KBE* / m3 280.000 – 1 Mio 56000 5,0 – 17,9
      Endotoxine, ng / m3 361 - 367 19 19,0 - 19,3
      Ammoniak, mg / m3 12,9 - 32,3 3,2 4,0 - 10,1
      Kohlendioxyd, mg / m3 1649 - 3075 1681 1,0 - 1,8

      * KBE = koloniebildende Einheiten

      In der Auslaufhaltung sind die Exkremente der Hühner gänzlich unkontrollierbar. Da die Tiere auch bei größerem Flächenangebot ihren Kot nicht gleichmäßig über den Auslauf verteilen, finden sich insbesondere in Stallnähe (Siegmann, 1992) Areale, die völlig kotverätzt sind. Von hier aus versickert der Kot im Boden und gefährdet so das Grundwasser oder gelangt mit dem nächsten Regen im nächsten Bächlein (Meierhans u. Menzi, 1995). Auch bei Mastschweinen in Weidehaltung wird ein Eintrag von Phosphaten und Stickstoffverbindungen in tiefere Bodenschichten beobachtet (Brandt, 1995). Hingegen kann der Gesetzgeber über die Düngeverordnung die Ausbringung des Kotes in der Intensiv - und Bodenhaltung regulieren.

      Mehr Futter und Exkremente pro Ei

      Durch die ausgiebige Bewegung und ungeregelte Stalltemperaturen entsteht in der Auslaufhaltung pro produziertem Ei ein Futtermehrbedarf von etwa 20% (Grashorn, 1993; Tüller, 1996) und hieraus resultierend ein Mehrbedarf an Fremdenergie z.B. für die Futterherstellung und einen um 20% erhöhten Flächenbedarf für die notwendige Mehrproduktion an Futter. Die niedrige Leistung schlägt sich auch in relativ höheren Stickstoff - und Phosphoremissionen in Kot nieder, was die Ökobilanz zusätzlich belastet (Grashorn, 1993). Der Aufwuchs (Gras, Kraut) im Auslauf, der durch die Überdümgung durch den Hühnerkot in seiner Zusammensetzung verändert oder mehr oder weniger volständig weggeätzt wird, hat für die Ernährung der Tiere keine Bedeutung. Käfer und Regenwürmer, die auf dem Speiseplan stehen sind eher ein Gesundheitsrisiko (siehe oben) als kalkulierbare Proteinquelle für die Tiere.

      Flächenverbrauch

      Stünde jeder Legehenne entsprechend der geplanten EU - Ökoverordnung 10 Quadratmeter Auslauf zur Verfügung, ließe sich der Krankheitsdruck etwas senken. Aber schon bei der Umstellung der deutschen Eierproduktion nach 2007 auf Boden - und Auslaufhaltung wird allein für die Umstellung eines größeren deutschen Eierproduzenten eine Fläche von mehr als 10.000 Hektar benötigz. Diese Fläche steht zur Zeit in Deutschland am Markt nicht zur Verfügung. Hierzu kämen noch Ackerflächen für den Getreide - und Futteranbau. Da im ökologischen Landbau z.B. beim Weizen im Vergleich zum konventionellen Landbau mit um 40% geringeren Hektaerträgen gerechnet werden muß, entstünde durch die ökologisch bewirtschafteten Ackerflächen ein entsprechend größerer Flächenverbrauch. Aber wohin mit den Menschen, Wäldern,Naherholungsgebieten, schützenswerten Feuchtbiotopen? Wo in Zukunft Industriegüter, nachwachsende Rohstoffe und andere Lebensmittel produzieren? Absurd! Realitätsfern!



      Besserer Geschmack?

      Bei einem Eiertestessen, welches vom WDR und der Landwirtschaftskammer Rheinland veranstaltet wurde, schnitten Käfigeier im Vergleich zu Eiern aus der Auslaufhaltung geschmacklich und bei den Kriterien Schalenqualität, Dotterfarbe und Beschaffenheit des Eiklars deutlich besser ab. Offensichtlich hat die Haltungsform kaum einen Einfluß auf Qualität und Geschmack (DGS, 1995).

      Sind Ökoeier gesünder?

      Nach Untersuchungen des Institutes für Kleintierzucht in Celle ist der Verschmutzungsgrad bei Eischalen aus der Freilandhaltung etwa fünfmal so hoch wie bei Eiern aus der Käfighaltung. Noch krasser ist der hygienische Unterschied bei den Keimzahlen: Während Käfigeier mit bis zu 240 coliformen Keimen behaftet sind, erreichen Eier aus der Bodenhaltung 4,7 Millionen Keime. Freilandeier gelangten in dieser Untersuchung mit bis zu 8,2 Millionen coliformen Keimen pro Ei unangefochten auf den Spitzenplatz. Eine hohe Keimbesiedelung der Schalenoberfläche führt auch zu einer Keimbesiedlung von Eiweiß und Dotter (Matthes, 1983, Tabelle 1).

      Tabelle 2: Häufigkeit der Kontamination von Hühnereiern aus Auslauf-, Boden- und Bodenhaltung mit Schmutzkeimen wie Escherichia coli, Proteus u. a. (Matthes, 1983)

      Auslaufhaltung Bodenhaltung Käfighaltung
      Schalenoberfläche 53,0% 28,1% 11,3%
      Innere Eischale
      (Keimpenetration) 5,0% 2,5% 0,0%
      Eidotter 3,1% 0,6% 0,0%

      Dies belegt, daß die Bevorzugung von Eiern aus Freiland - und Bodenhaltung aus Hygiene - und Gesundheitsgründen nicht haltbar ist. Prof. Siegmann (1992) vom Institut für Geflügel der tierärztlichen Hochschule Hannover urteilt in einem Fachbuch: "Der Käufer von Freilandeiern erhält für einen höheren Preis eine lebensmittelhygienisch schlechtere Qualität". Die Bodenhaltung wirkt sich im Bezug auf die Salmonellenbekämpfung nachteilig aus. Rund zwei Drittel der wegen Salmonellenbefall gereinigten und desinfizierten Betriebe (in der Schweiz) mußten bei der Schlußkontrolle bemängelt werden, da immer noch Salmonellen gefunden wurden. Alte Ställe lassen sich kaum mit vernünftigem Aufwand desinfizieren (Hoop, 1995).

      Wie sicher sind Ökoeier?

      Das die beliebten Ökoeier zumeist in Kleinbetrieben unter 250 Tieren produziert werden, unterliegen diese Betriebe in der Bundesrepublik nicht der Hühner - Salmonellen - Verordnung. Somit entfallen für diese Kleinbetriebe die Impfpflicht gegen Salmonellen nach § 2, die betriebseigenen Kontrollen nach § 3, die Mitteilungspflicht an die Behörden nach § 4, die amtlichen Untersuchungen nach § 5 und die behördlichen Schutz - und Hygienemaßnahmen nach §§ 6 - 10 nach der Hühner - Salmonellen - Verordnung. Somit sind kleine Auslaufhaltungen Risikohaltungen! Nach einer Schweizer Untersuchungen stellen einmal mit Salmonellen infizierte Freilandlegehennen eine andauernde Verbrauchergefährdung da, da diese Tiere die Infektion nicht überwinden und immer wieder Eier legen, die mit Salmonellen belastet sind. Insbesondere bei "verlegten Eiern", die erst nach einigen Tagen gefunden werden, kommt es insbesondere bei warmem Sommerwetter zu einer Massenvermehrung von Salmonellen (Müller u. Ma., 1994), die dann auch in das Eiinnere gelangen können. Und so ist nach britischen Untersuchungen der Verarbeitung von Freilandeiern im Haushalt ein bedeutender Risikofaktor für eine Salmonelleninfektion (Parry SM et. al., 2002).

      Arzneimittelrecycling

      Weitere Probleme ergeben sich dadurch, daß Arzneimittel mit dem Kot oder auch direkt in die Einstreu oder den Auslauf gelangen. Mit dem Scharren und Picken nehmen die Hühner Arzneimittelreste wieder auf. So können Arzneimittelrückstände noch nach Wochen nachgewiesen werden (Woernle, 1984; Friedrich, 1985; TGD Bayern, 1986 u. 1988; Hafez u. Ma., 1988, Tabelle 2). Es treten auch Rückstände bei Tieren auf, die nicht einer Behandlung unterworfen wurden, da diese Tiere ebenso ungewollt Arzneimittelreste aus der Einstreu aufnehmen.

      Da die Wartezeiten für Arzneimittel durch Versuche an Batteriehennen festgelegt wurden, dürften die Arzneimittelwartezeiten in der Boden - und Auslaufhaltung durch den "Recyclingeffekt" völlig unzureichend sein und müssen für diese Haltungsform neu festgelegt werden. Ob Antibiotikarückstände in Lebensmitteln (Eiern) in der Darmflora des Konsumenten resistente Bakterien erzeugen können, ist bisher nicht eindeutig belegt. Einige wenige Versuche mit Versuchspersonen und Versuchstieren brachten bisher keine eindeutigen Ergebnisse (Löscher, 1996). Wenn Parasiten und Krankheitserreger immer wieder mit Arzneimittelmengen, die unterhalb einer therapeutisch wirksamen Konzentration liegen, in Kontakt kommen, ist eine Resistenzbildung bei Bakterien (Salmonellen), Würmern und Coccidien vorprogrammiert (Löscher u. Ma., 1994).

      Tabelle 3: Unterschiede in der Dauer der Ausscheidung von Arzneimittelrückständen über das Ei bei Legehennen in Käfig- bzw. Bodenhaltung (Hafez u. Ma., 1988; Friedrich u. Ma., 1985: TGD Bayern, unveröffentlchte Daten, 1986 u. 1988).

      Wirkstoff,
      Konzentration Behandlungsdauer Nachweisdauer von Arzneimittel-
      rücktänden im Ei in Tagen nach
      Behandlungsende
      Käfig Boden
      Meticlorpindol
      102 mg / kg Futter 14 Tage
      (14.-16. Woche) nicht nachweisbar 28 nach Legebeginn
      Meticlorpindol
      2 mg / kg Futter 29 Tage 2 4
      Nicarbazin
      129 mg / kg Futter 6 Tage 28 über 60
      Nicarbazin
      2 mg / kg Futter 29 Tage 16 über 60
      Tetracyclin
      500 mg / l Wasser 7 Tage 26 37
      Enrofloxacin
      50 mg / l Wasser 4 Tage 8 über 46

      Reinen Wein einschenken!

      Da viele Bundesbürger völlig vom Landleben entfremdet sind und eine Vorstellung von Landwirtschaft haben, die eher an "science fiktion" oder "Disneyland" erinnert, sind viele von ihnen der Mogelpackung von den "gesunden Eiern von glücklichen Hühnern" aufgesessen. Freilandeier werden mystifiziert und gelten als "gesund. Um dieser Logik zu folgen, wird - oft in Unkenntnis der tatsächlichen Risiken - auf einfachste Hygienemaßnahmen verzichtet, die sich über Generationen aus der Erfahrung mit Lebensmittelrisiken entwickelt haben. Eine seriöse Verbraucherberatung muß auf bestehende Rückstands - und Hygienerisiken hinweisen, so daß sich insbesondere empfindliche und infektionsgefährdete Risikogruppen, die ganz bewußt die "gesunden Freilandeier" bevorzugen (Rheumatiker, Diabetiker, Transplantierte, alte Menschen, HIV-Infizierte, Kleinkinder), durch einen hygienischen Umgang mit Eiern schützen können.

      Fazit: Kompromisse bei der Hennenhaltung und ein reduzierter Eierkonsum sind unausweichlich. Ob aber die vielen kleinen Hennenhalter die hohen Investitionskosten in eine technisch komplizierte und aufwendige Volierenhaltung verkraften können, ist mehr als fraglich. Der Konsument muß in Zukunft aus Gründen des Tierschutzes eine qualifizierte Versorgung der Tiere mit modernen Arzneimitteln und eine damit verbundene höhere Belastung mit Rückständen akzeptieren. Unkalkulierbar aber ist das Verbraucherverhalten. Er dürfte bei sinkenden Realeinkommen und mehr als 4 Millionen Arbeitslosen eher das 10-Cent-Ei von Aldi kaufen. Läßt sich der Verbraucher in absehbarer Zeit ändern? Karl Marx ist schon einmal gescheitert.


      Literatur

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      Woernle, H, Deutsche Geflügelwirtschaft und Schweineproduktion (DGS) 1992/Nr.35/S.978-981
      ZMP-Zentralbericht 1996/Nr.21
      ZMP-Nachrichten 9. August 2002
      Zollitsch, W et al., Beitrag zur 3. Wiss. Tagung des Ökologischen Landbaus in Kiel, Wiss. Fachverlag, Gießen 1995/S.57-60


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      © Copyright animal-health-online
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      http://www.animal-health-online.de/drms/rinder/eier.htm
      Avatar
      schrieb am 26.10.04 10:53:03
      Beitrag Nr. 42 ()
      So`n Din A3 Zeichenblock fand ich früher immer ziemlich gross. Außerdem muss das Huhn ja nicht immer auf dem gleichen Zeichenblock bleiben, sondern kann seinen Zeichenblock mit einem anderen Huhn tauschen.
      Avatar
      schrieb am 26.10.04 10:58:51
      Beitrag Nr. 43 ()
      @Fuller

      Und wenn das andere Huhn nicht tauschen will?
      Avatar
      schrieb am 26.10.04 11:04:39
      Beitrag Nr. 44 ()
      @ nma

      Dann fragt es halt einfach das nächste Huhn. Soll ja genug davon geben in so einer Halle.
      Avatar
      schrieb am 26.10.04 12:09:19
      Beitrag Nr. 45 ()
      @Fuller

      In so einer Bodenlegunglegehennenhalle ist es dann ja wie
      in der Politik: alles schnattert und keiner bewegt sich!

      NmA
      Avatar
      schrieb am 27.10.04 08:19:38
      Beitrag Nr. 46 ()
      Tja, 1 qm für 7 Hühner ist wirklich zu wenig.
      Also nichts aus Bodenhaltung, sondern immer aus Freilandhaltung (brauner Hahn auf der Verpackung).
      Toll ist das natürlich auch alles nicht, glücklich sind die Hühner vermutlich auch nicht (die aus Freilandhaltung), aber was soll man machen?
      Am Besten vielleicht doch Veganer werden. Hab gerade eine interessante Seite gefunden:
      http://veganismus.de/
      Vielleicht sollte man wirklich mal eine spektakuläre Befreiungsaktion starten, so wie mit den Laborratten.
      Also, dass ein paar Tierschützer nachts mal auf einer Hühnerfarm alle Käfige öffnen und die armen Hühner frei lassen. Und das Ganze dann natürlich groß in die Presse bringen. Wär doch mal eine Idee:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 27.10.04 22:06:29
      Beitrag Nr. 47 ()
      Bei einem Bioeierhof bei uns in der Nähe ist mal ein Iltis oder Marder oder so etwas ins Hühnerhaus eingefallen und hat dort ein Blutbad angerichtet und etlichen Hühnern den Hals aufgerissen. Die paar überlebenden Hühner haben ein schweres Trauma davongetragen. Seitdem kaufen wir nur noch Käfighühnereier. Das finde ich irgendwie humaner.

      LM
      Avatar
      schrieb am 28.10.04 13:13:10
      Beitrag Nr. 48 ()
      @47

      Das nennt man dann wohl "Natürliche Todesursache ..."

      Die Alternative sind Hochleistungsenthaupter gefolgt von
      Hochleistungsrupfern und Hochleistungsausnehmern, bevor
      es dann durch die Hochleistungsdesinfizierer in die
      Hochleistungsverpacker geht, um dann schnellstmöglichst in
      Hochleistungstransportern zu Hochabnahmeschwerpunkten und
      da letztendlich an den Häscher gebracht zu werden.

      Easy :D
      (der auch mal Hochleistung betrieben hat ...)


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