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    Gibt es eine neue Inquisition ? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 19.10.04 08:02:17 von
    neuester Beitrag 19.10.04 08:06:43 von
    Beiträge: 2
    ID: 915.507
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      schrieb am 19.10.04 08:02:17
      Beitrag Nr. 1 ()
      jetzt hat sich auch der Vatikan eingeschaltet und beklagt wie der Kommissar in spe eine Inquiition!
      Die müssen es ja wissen.
      Schließlich ist es eine Erfindung der Katholiken.
      Also packt Zangen und Streckbank wieder aus !!
      Avatar
      schrieb am 19.10.04 08:06:43
      Beitrag Nr. 2 ()
      SPIEGEL ONLINE - 18. Oktober 2004, 19:04
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,323758,00.html

      Causa Buttiglione

      Vatikan beschwert sich über neue Inquisition

      Auch der Vatikan hat sich jetzt in den Streit um den designierten EU-Kommissar Rocco Buttiglione eingeschaltet, der Homosexualität als Sünde gegeißelt hat. Der zuständige Kardinal beklagte einen angeblichen neuen Anti-Katholizismus und schreckte selbst vor Vergleichen mit der Inquisition nicht zurück.

      [Im Kreuzfeuer der Kritik: EU-Kommissar in spe Buttiglione]
      [Großbildansicht]
      AP
      Im Kreuzfeuer der Kritik: EU-Kommissar in spe Buttiglione
      Rom/Brüssel - Kardinal Renato Raffaele Martino, der für Justiz- und Friedensfragen zuständig ist, sagte Reuters-TV heute im Vatikan, Buttiglione werde vom Parlament unfair behandelt. In Europa breite sich eine anti-katholische Stimmung aus. "Es sieht aus wie eine neue Inquisition", sagte er. Buttiglione hat als Philosophieprofessor an mehreren Enzykliken von Papst Johannes Paul II mitgearbeitet. Er steht im EU-Parlament wegen seiner moralischen Kritik an Homosexualität und wegen konservativer Äußerungen zur Frauenrolle unter Kritik.

      Die Sozialisten wollen deshalb eine neue Aufgabenverteilung in der Kommission erzwingen. Auch in Buttigliones konservativer Europäischer Volkspartei macht sich inzwischen Sorge darüber breit, dass der überzeugte Katholik Buttiglione die Debatte mit Interviews weiter anheizt. Buttiglione hatte am Wochenende gesagt, er sei einer Hass-Kampagne ausgesetzt und hatte ebenfalls von einer Inquisition gesprochen.

      Der künftige Kommissionspräsident Jose Manuel Durao Barroso wiederholte seine Unterstützung für Buttiglione mit Rücksicht auf ein für Donnerstag geplantes Treffen mit dem Parlament nicht mehr. Eine Sprecherin sagte, Barroso äußere sich nicht zu einzelnen Kommissaren und warte das Treffen mit dem Parlament ab. Frühere unterstützende Äußerungen Barrosos waren im Parlament scharf kritisiert worden.

      Barroso rechnet jedoch trotz andauernder Debatten um die Eignung einzelner Kommissare mit der Zustimmung des Europa-Parlaments zu seinem Team. Vor dem Votum am 27. Oktober werde es aber noch eine Reihe von Gesprächen geben, sagte eine Sprecherin Barrosos heute in Brüssel. "Herr Barroso ist zuversichtlich, dass er am Ende des Prozesses die Zustimmung des Parlaments zu seinem Team bekommen wird", sagte Kommissionssprecherin Pia Ahrenkilde.

      Martino beklagte einen neuen Anti-Katholizismus in Europa. "Man kann Katholiken verletzen und attackieren, und niemand sagt etwas. Wenn Sie dies mit allen (anderen) Konfessionen tun, dann werden Sie sehen, was passiert." Die katholische Kirche werde sich aber weiterhin zu Wort melden. Es gebe in Europa einen modernen moralischen Relativismus, bei dem nur die eigene Haltung als akzeptabel gelte und andere Ansichten ignoriert würden. Buttiglione hatte die Abgeordneten aufgefordert, zwischen seinen privaten religiösen und moralischen Positionen und seinen politischen Vorschlägen zu unterscheiden.

      Barroso trifft sich am Donnerstag mit den Fraktionsvorsitzenden des Parlaments, um auf die Ergebnisse der Anhörungen seiner 24 Kommissare zu reagieren. Einzig Buttiglione war von einem Ausschuss abgelehnt worden, ein anderer hatte ihn allerdings akzeptiert. Die Sozialisten verlangen ultimativ ein anderes Ressort für Buttiglione und drohen andernfalls mit der Ablehnung der gesamten Kommission. Barroso will EU-Kreisen zufolge in Gesprächen mit Fraktionschefs Kompromisslinien ausloten.

      In Fraktionskreisen der Sozialisten hieß es, die Minimallösung sei, Barroso die Zuständigkeit für Nicht-Diskriminierung und Menschenrechte zu entziehen. Theoretisch könnte die Kommission auch gegen die Stimmen der Sozialisten bestätigt werden, doch Parlamentskreisen zufolge strebt auch die Spitze der Buttiglione-nahen Konservativen eine breite Unterstützung an.

      Die EVP um Hans-Gert Pöttering (CDU) will erst in dieser Woche über die Lage beraten. Allerdings sei Nichtstun für Barroso wohl keine Alternative mehr, heißt es in der größten Fraktion. Wo die Kompromisslinie liege, lasse sich noch nicht absehen. Allerdings habe es Buttiglione nicht geholfen, dass er in Interviews von einer Hass-Kampagne gesprochen habe. Mehrere EVP-Abgeordnete denken darüber nach, bei Abstrichen an Buttigliones Ressort auch Zugeständnisse beim designierten sozialistischen Energiekommissar Laszlo Kovacs zu verlangen, dem ein Ausschuss mangelnde Kompetenz vorgeworfen hatte.


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