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    Deutsche Small Caps - Basisinvestments eines Langfristdepots (Seite 532)

    eröffnet am 18.12.04 19:37:36 von
    neuester Beitrag 24.04.24 13:29:05 von
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      Avatar
      schrieb am 31.12.22 21:27:29
      Beitrag Nr. 64.260 ()
      Favoriten 2023

      Nynomic - A0MSN1
      First Sensor - 720190
      Yoc - 593273
      Ceotronics - 540740
      Aixtron - A0WMPJ
      Avatar
      schrieb am 31.12.22 21:07:47
      Beitrag Nr. 64.259 ()
      Favoriten 2023
      Hydrogen Fuel and EV Charge Solutions. ISIN DE000A3MQQ58

      Cannovum. ISIN. DE000A2LQU21

      Synbiotic ISIN DE000A3E5A59

      Green Thumb Industries. WKN A2JN3P

      Grow Generation WKN A2H8U5

      Allen ein Gutes Neues Jahr.

      💕Waldi💕
      Avatar
      schrieb am 31.12.22 21:00:00
      Beitrag Nr. 64.258 ()
      Jahresfavoriten 2023
      Heidelberg Pharma A11QVV
      Mutares A2NB65
      Endor 549166
      Haier Smart Home A2JM2W
      Nynomic A0MSN1
      Avatar
      schrieb am 31.12.22 20:36:52
      Beitrag Nr. 64.257 ()
      Ein schwieriges, herausforderndes Börsenjahr 2022 liegt hinter uns.

      Ich darf trotz einer massiven Fehleinschätzung (Lang&Schwarz) das Tippspiel immerhin unter den Top20 beenden,


      Rückblick:
      17. Steines: –5.62%
      Deutsche Rohstoff A0XYG7 20.300 → 25.300 +24.63%
      Deutsche Forfait A2AA20 1.620 → 1.980 +22.22%
      S&T A0X9EJ 14.660 → 15.400 +5.05%
      Mutares A2NB65 22.750 → 18.380 –19.21%
      Lang & Schwarz LS1LUS 27.300 → 10.700 –60.81%

      Deutsche Rohstoff und Mutares verbleiben bei mir weiterhin im Depot, Kontron seit kurzem wieder im Depot,

      Favoriten 2023:

      AT&S AUSTRIA TECH.&SYSTEMTECH. 922230
      Heidelberg Pharma A11QVV
      Allgeier SE A2GS63
      Nagarro A3H220
      UNIDEVICE AG A11QLU
      Avatar
      schrieb am 31.12.22 20:15:21
      Beitrag Nr. 64.256 ()
      A0XYHT - ibu-Tec
      A3H220 - Nagarro
      A255F1 - Fr. Vorwerk
      A2GS63 - Allgeier
      604611 - Biofrontera

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      Avatar
      schrieb am 31.12.22 19:13:34
      Beitrag Nr. 64.255 ()
      Media and Games Invest - A1JGT0
      Clinuvel Pharmaceuticals - A0JEGY
      Centrotec SE - 540750
      Aleia Holding - A16129
      Edel SE - 564950
      4/5 schon im Depot, vielen lieben Dank für eure Expertise!
      Avatar
      schrieb am 31.12.22 18:46:01
      Beitrag Nr. 64.254 ()
      Jahresfavoriten 2023

      Was das neue Jahr an den Finanzmärkten bringen wird, ist nur schwer abzuschätzen. hohe Rohstoffpreise (durch verschärfte Rußland-Sanktionen) vs. Rohstoffschwemme (durch US-Rezession), weltweit eingetrübtes Wirtschaftsklima vs. neuer China-Boom, weiter hohe oder noch höhere Zinsen vs. in der zweiten Jahreshälfte einsetzende (deutliche) Zinssenkung(en) vor allem der FED – nichts ist sicher auszuschließen. Von daher sind meine Kandidaten auch nicht nach einem möglichen Maximalerfolg für eines der vielen möglichen Szenarien ausgewählt, sondern danach, aus eigener Kraft auch in schwerem Fahrwasser Kurs auf (weitere) Erholung des Aktienkurses nehmen zu können – sei es durch von Rezession(en) unabhängige Geschäftsmodelle (Cosmo, Nexus, Bavarian Nordic), singuläre Geschäftsmodelle (Tonies) oder disruptive Technologie (Pyrum). Die Firmen sind nach der Chance auf Kurssteigerungen absteigend sortiert.



      1. Cosmo Pharmaceuticals (WKN: A2AJ68)

      Cosmo (https://www.cosmopharma.com) ist ein formell in den Niederlanden ansässiger Entwickler und Hersteller von Medikamenten und Zusatzstoffen, vor allem im Bereich Darm(krebsvorsorge) und Haut. Man hat verschiedene Medikamente bereits am Markt, und die Pipeline wird kontinuierlich weiterentwickelt. Die derzeit erfolgversprechendsten Produkte sind eine Akne-Creme (Winlevi) mit umfangreichen Auslizensierungen in den letzten Monaten, eine KI-Plattform zur verbesserten Erkennung von Polypen im Darm (GI Genius) und ein noch in der Entwicklung befindliches, vielversprechendes Haarwuchsmittel (Breezula).

      Für 2002 werden 90 – 100 Mio. € Umsatz angestrebt (2021: 65 Mio. €), der Operating Profit soll bei 20 – 25 Mio. € liegen (2021: 11 Mio. €). Die Marktkapitalisierung von rund 1,1 Mrd. € verteilt sich auf 17.543.522 Aktien. Cosmo hat momentan rund 200 Mio. € Cash. Ende November 2023 wird eine Wandelanleihe über 175 Mio. € fällig, so die Halter nicht in Aktien wandeln. Bei einem Wandlungspreis von 122,68 € und einem Xetra-Jahresschlußkurs von 63,00 € dürfte das aus heutiger Sicht eher unwahrscheinlich sein, eine Refinanzierung halte ich bei der von mir erwarteten geschäftlichen Entwicklung allerdings für unproblematisch.

      Wichtig zu wissen ist, daß es bei Cosmo keine Quartalsberichte gibt, sondern nur Halbjahres- und Jahresberichte. Selbst am Haupthandelsplatz Schweiz ist es ein relativ marktenger Wert. In Deutschland auf Xetra sind es eher homöopatische Umsätze, es kann quasi nur gegen den Market Maker gehandelt werden. Ein paar Stücke stehen auch immer bei L&S, bei Tradegate ist Cosmo (noch) nicht gelistet.

      Chancen:
      Im Hautbereich hat die 2021 zurückgekaufte 100-prozentige Tochter Cassiopea in den USA über Vertriebspartner Sun (Vorabzahlung: 45 Mio. $) Ende 2021 sehr erfolgreich die Akne-Creme Winlevi auf den Markt gebracht (bester Verkaufsstart eines Akne-Produktes seit 15 Jahren), welche dort mittlerweile bereits die am häufigsten verschriebene Akne-Creme ist. Sun hat sich diesen Juli auch die Lizenzen für JP, AUS, NZ, BRA, MEX und RU gesichert (Vorabzahlung: 7 Mio. $), die chinesische 3SBio ebenfalls im Juli die Lizenzen für CH, HK, TW und Macao (Vorabzahlung: 6,5 Mio. $), und Infecto Pharm die Lizenz für GER und AT (Vorabzahlung: 1 Mio. €) im Oktober. Unmittelbar vor Weihnachten hat sich dann Hyphens Pharma die Lizenz für die Hauptländer Südostasiens gesichert (Vorabzahlung: 1 Mio. $). Weitere Auslizensierung (z.B. der verbleibende Großteil Europas) sind zu erwarten. Neben zusätzlichen Meilensteinzahlungen gibt es natürlich immer auch Umsatzprozente. Zugelassen ist Winlevi bisher ausschließlich in den USA.

      Im Bereich Verdauungstrakt (insbesondere Darmkrebsvorsorge) bietet man verschiedene pharmazeutische Produkte an, welche sich teilweise gegenseitig ergänzen. Ein großer Erfolg scheint ein Diagnosegerät namens GI Genius zu werden, mit welchem die Zahl der bei einer Koloskopie übersehener Darmpolypen dramatisch verringert wird. Dabei greift das Diagnosegerät auf Cosmo-eigene, bei den diversen Medikamentenentwicklungen gesammelte, umfangreiche Datenbestände zurück, welche mittels KI mit den aktuellen Untersuchungsbildern abgeglichen werden. Die weltweiten Vertriebsrechte liegen bei der US-Firma Medtronic, die bereits 3.000 Geräte allein für die USA geordert hat.

      Zu einem weiteren, wenn nicht vielleicht sogar dem größten zukünftigen, Umsatzbringer könnte sich ein Haarwuchsmittel namens Breezula entwickeln, sollte es zugelassen werden und die bisherigen Ergebnisse bestätigen. US-Phase 3 sollte eigentlich noch dieses Jahr beginnen (Stand: September 2022), nunmehr wahrscheinlich in Q1/23. Sollte das Medikament in den USA zugelassen werden, wäre es dort das erste Haarwuchsmittel mit einem neuen Wirkstoff seit über 20 Jahren. Der Markt wäre riesig und die potentielle Kundschaft (Männer mit schütterem Haar) wahrscheinlich häufig auch sehr zahlungswillig.

      Risiken:
      Das Hauptrisiko ist leider der CEO. Dieser hat scheinbar den verhängnisvollen Drang, aus Cosmo einen Pharmakonzern zu machen, indem er bei Ein- und Auslizensierungen gern Aktien statt Geld akzeptiert. So wurden bei der Einlizensierung von Remimazolam (von Paion) für den US-Markt im Jahr 2016 unter anderem Paion-Aktien im Wert von 10 Mio. € erworben zu 1,90 €/Stück erworben, welche Stand jetzt schon 75 % Wert verloren haben.
      Getoppt wurde das noch bei der Weitergabe der ByFavo-Rechte an Acacia im Jahr 2020. Man verkaufte die Rechte für 10 Mio. $, ließ sich aber die komplette Summe in Acacia-Aktien bezahlen, und investierte selbst noch weitere 10 Mio. $ in Acacia. Ein ausgereichter Kredit an Acacia in Höhe von ebenfalls 10 Mio. $ wurde nach wenigen Monaten ebenfalls in Aktien umgewandelt – im Wert von 11 Mio. $ (inkl. Auflösungsprämie) zu rund 3,10 $/Aktie. Acacia wurde nach einer Fastpleite dieses Jahr von Eagle Pharmaceuticals übernommen – zu umgerechnet 0,90 €/Aktie. Ein Viertel des Kaufpreises wurde in Eagle-Aktien gezahlt , welche seitdem auch schon 40 % an Wert verloren haben. Damit dürften auch für diese Gesamttransaktion drei Viertel Wertverlust zu Buche stehen.

      Damit nicht genug wurde 2019 Aemcolo an RedHill auslizensiert. Auch dort ließ man sich die Lizenzgebühr in Aktien bezahlen – in Höhe von 12 Mio. $ zu 7 $/Aktie - und investierte selber zusätzlich 36 Mio.(!) $ in RedHill-Aktien – ebenfalls zu 7 $/Stück. Angesichts eines Kurses von derzeit 0,14 $/Aktie und akut drohender Pleite quasi ein Totalverlust.

      In wenigen Jahren dürfte Cosmo damit allein mit Remimazolam und Aemcolo fast 100 Mio. $ verbrannt haben ohne den geringsten Nutzeffekt. Das der CEO Alessandro Della Chà nicht schon längst in die Wüste geschickt wurde, dürfte daran liegen, daß die Cosmo Holding SARL, welche 34,77 % der Anteile hält, ihm scheinbar unverbrüchlich die Treue hält. Deren Hauptaktionär Mauro Severini Ajano ist gleichzeitig AR-Chef bei Cosmo. Zweitgrößter Aktionär ist Heinrich Herz/Logistable Group mit 8,33 % Die Hopp-Firma Dievini ist als Dritter im Bunde mit 3,8 % beteiligt.

      Fazit:
      Die Science ist topp, das Management (zumindest, was die Deals angeht) eher flopp. In der Gesamtschau ist es eine Wette darauf, daß Winlevi ein großer Erfolg wird (worauf das Interesse der Lizenznehmer deutet), und Breezula in wenigen Jahren nachzieht. Von daher vielleicht auch eher als Langzeitinvestment attraktiv als nur auf Jahressicht, aber auch im 12-Monats-Zeitraum sind bei guten Absatzzahlen, weiteren Auslizensierungen und erfolgreicher langfristiger Refinanzierung deutliche Kursgewinne vorstellbar. Die aktuelle Präsentation gibt es hier: https://www.cosmopharma.com/~/media/Files/C/Cosmo-Pharmaceut…



      2. Tonies (WKN: A3CM2W)

      -> Die Firma hat zwar eine Luxemburger Notierung, ist aber eine in Deutschland ansässige Firma (Sitz: Düsseldorf) mit deutschem Management und wird auch quasi ausschließlich an deutschen Börsen gehandelt -> für mich daher eine deutsche Firma im Sinne des Spiels -> sollten die „Spielleiter“ das anders sehen, dann bitte melden betreffs Ersatznennung


      Der Hersteller der Tonie-Boxen und Tonies (https://ir.tonies.com) wurde hier ja von einem anderen Schreiber schon kurz vorgestellt. Im zugehörigen Thread finden Interessierte einige Beiträge von mir zur aktuellen Situation.

      Verkauft werden Audioabspielgeräte (Tonie-Boxen) samt zugehörigem Content (Tonies). Dieser speist sich vor allem von großen Lizenzgebern (Disney und Co.) – einen Überblick gibt es hier: https://tonies.com/de-de/tonies/ .

      Das Geschäftskonzept ist ziemlich clever. Die Zielgruppe sind Kinder jüngeren und mittleren Alters. Die Tonie-Boxen sind gepolstert, so daß sie kindlichen Umgang ertragen, und sind im wahrsten Sinn des Wortes kinderleicht zu bedienen. Die Tonies sind entsprechend der abzuspielenden Hörspiele gestaltet und können auch zum Spielen genutzt werden. Ein integrierter Chip aktiviert das Abspielen, sobald die Figur auf die Box gestellt wird. Beworben werden die Tonies damit, daß die Kinder Hörspiele hören statt auf Bildschirme zu starren. Daher haben die Tonie-Boxen auch keinerlei Display. Ist erst einmal eine Tonie-Box im Haus, wird natürlich der Nachkauf von Figuren nötig, um sie auch sinnvoll zu nutzen (ungefähr das Prinzip der billigen Drucker plus teuren Druckerpatronen). Der Figurenpreis von in Deutschland derzeit rund 17 € für eine Standardfigur hat dabei das ideale Niveau, um von Onkel, Tante, Oma und Opa als Mitbringsel bzw. Geschenk erworben zu werden. Da die Kinder sich die Figuren nicht selbst kaufen müssen, sich diese aber „erquengeln“ können, führt daß im Laufe der Zeit zum Absatz von rund 20 Figuren je gekaufter Tonie Box - heißt momentan 20 X 17 € = 340 € auf eine Anfangsinvestition (Tonie-Box) von 80 € (jedem (außer der Squishy Lady) dürfte natürlich klar sein, daß die Figuren nicht en bloc mit der Box verkauft werden, sondern über mehrere Jahre, und dadurch natürlich immer weniger als das 20-fache der insgesamt verkauften Boxen an Tonies aktuell verkauft worden sein muß).

      Chancen:
      Der US-Markt wird seit Ende 2020 in Angriff genommen, und könnte die in ihn gesetzten hohen Erwartungen sogar noch toppen. Spannend werden die Ergebnisse für Q4/22, da das Weihnachtsgeschäft dieses zum alles entscheidenden Quartal für Tonies macht. Ich erwarte ein deutliches Übertreffen des Jahresabsatzzieles für die USA. Der Heimatmarkt DACH hingegen schwächelte zuletzt. Ob es an der Ukrainekrieg-/Inflations-Depri lag oder der Markt schlicht und ergreifend gesättigt ist (ich vermute eher letzteres) werden die nächsten Quartale zeigen. Sollte die Penetration des US-Marktes aber auch nur annähernd so erfolgreich wie in der DACH-Region sein, dürfte der Rubel zukünftig auf jeden Fall in erheblich höherem Maße rollen.

      Im Herbst wurde als neuer Markt Hong Kong angegangen, natürlich als Testfeld für den chinesischen Markt. Für das nächste Jahr sollte das aber ertragsmäßig erst einmal keine Rolle spielen. Ein weiterer Markt ist Europa allgemein. Ansonsten ist noch viel Spielraum auf der Weltkarte.
      Im Herbst hat Tonies eine Kapitalerhöhung durchgeführt, welche quasi ohne Abschlag zum damaligen Kurs bei 5 € umgesetzt wurde. Altaktionäre haben dabei mindestens die Hälfte der neuen Aktien gekauft – im Wert von immerhin mind. 30 Mio. €. Ein neuer potentieller Großaktionär wollte für bis zu 20 Mio. € zeichnen (mehr dazu im Thread).

      Die bereits erreichte Marktstellung dürfte Nachahmern den Einstieg schwermachen, indem sie ein besseres Produkt billiger anbieten müßten. Gleichzeitig würden hohe Werbekosten aufgrund der Konkurrenzsituation entstehen. Da wäre eine Übernahme vermutlich der einfachere (und billigere) Weg.

      Risiken:
      Tonies ist ganz klar ein „one-trick pony“. Es werden zwar Erweiterungen (z.B. Kopfhörer, Regale zum Figurensammeln) angeboten, aber das ist eher Beiwerk. In Sachen Content ist Tonies quasi komplett abhängig von großen Lizenzgebern, insbesondere Disney ist hier zu nennen. Sollte dieser Content nicht weiter einlizensiert werden können, dürfte dies für Tonies, trotz zunehmender Auffächerung und Eigencontent (z.B. „Schlummerbande“) problematisch werden. Weiterhin ist zu beachten, daß Tonies momentan noch jede Menge Geld verbrennt - in der DACH-Region ist man allerdings schon profitabel.

      Fazit:
      Tonies hat eine singuläre Marktposition, eine starke (aber eventuell ausgeschöpfte) Absatzbasis im heimatlichen DACH-Gebiet, und gute Aussichten, den wichtigen US-Markt zu erobern. Weitere Märkte außerhalb der EU sind noch komplett unbeackert (außer Hong Kong), würden aber bei Markteintritt auch die Kostenseite weiterhin hochhalten. Die Eigentümer scheinen so überzeugt, daß sie erhebliche Mittel in die weitere Entwicklung der Firma zu investieren bereit sind, externe Großinvestoren ebenso. Der Kurs hat in der letzten Woche nach einem Durchhänger noch einmal unter hohen Umsätzen fast 20 % zugelegt (was für die Gewinnspielperformance natürlich nicht allzu hilfreich ist…), sollte aber bei guten US-Zahlen weiteres Potential nach oben haben. Die aktuelle Präsentation gibt es hier: https://ir.tonies.com/media/document/53f7d226-1541-48ab-a028…


      3. Nexus (WKN: 522090)

      Die Softwarefirma (www.nexus-ag.de) vertreibt im weitesten Sinne Systemlösungen zur Verwaltung von Patientendaten und –dokumenten. Adressaten sind in erster Linie Krankenhäuser, Psychiatrien, Reha- und Diagnostikzentren. Von sieben europäischen Standorten aus betreuen rund 1.700 Mitarbeiter Kunden in dreißig Ländern. Aus Deutschland kommen knapp über die Hälfte der Umsätze, aus der DACH-Region insgesamt fast 80 %. Ein weiterer großer Markt sind die Niederlande. Zukünftig aoll auch stärker auf Frankreich abgestellt werden.

      Chancen:
      Nexus ist auf einem Markt tätig, der in Sachen Digitalisierung häufig noch immer in den Kinderschuhen steckt, und daher großes Potential bietet. In den nächsten Jahren sind in Europa erhebliche Investitionen in diesem Bereich geplant. Der Umsatz wächst seit über zehn Jahren mit geradezu beängstigender Gleichmäßigkeit (und hat sich in dieser Zeit vervierfacht), während die Gewinne überproportional zulegen („beängstigend“ ist das Ganze, weil ich eine solch gleichmäßige Entwicklung das letzte Mal in Wirecard-Präsentationen gesehen habe). Dabei wächst Nexus nicht nur organisch, sondern übernimmt auch in einem quasi permanenten Akquiseprozeß kleinere oder mittelgroße Konkurrenten bzw. Firmen, welche das Portfolio passend ergänzen.
      Das das Geschäftsmodell für Investoren atraktiv ist, zeigt, daß ein einzelner Fonds Ende August 72,5 Mio. € investiert hat, um im Rahmen einer Kapitalerhöhung 8,4 % an der Firma zu erwerben – zum damaligen Tageskurs von 50,00 €. Für den Fonds bedeutete dies, auf einen Schlag 3 % seines verwalteten Vermögens in diese eine Firma zu stecken. Die Einnahmen sollen für die weitere Produktentwicklung, Internationalisierung aber auch ausdrücklich für weitere Akquisitionen verwendet werden.

      Risiken:
      Neben der natürlich vorhandenen Konkurrenz ist das Hauptgegenargument das, trotz der dem allgemeinen Trend folgenden Kursschwäche in diesem Jahr, immer noch hohe KGV von über 40 auf Basis der zu erwartenden Gewinne in 2022. Damit empfiehlt sich Nexus ebenfalls als konservatives Langfrist-Investment. Eindeutig verbesserungswürdig ist die Investoren-Ansprache, der IR-Bereich der Nexus-Website ist eher abschreckend als animierend – näheres dazu im Nexus-Thread.

      Fazit:
      Sollte Nexus es schaffen, weiter wie bisher zu wachsen, sollte es eine relativ sichere Bank für Langfristanleger sein. Die Firma ist in einer Zukunftsbranche tätig, steigert zuverlässig ihre Umsätze bei überproportional steigenden Gewinnen und ist komfortabel finanziert. Die aktuelle Präsentation gibt es hier NICHT (siehe Anmerkungen zur IR-Arbeit).


      4. Bavarian Nordic (WKN: 917165)

      Bavarian Nordic (kurz BN) dürfte den meisten hier wohlbekannt sein als weltweit einziger Hersteller des Impfstoffes, welcher im Rahmen des Affenpocken-Ausbruches diesen Sommer zum Einsatz kam. Seit das Thema aus den Medien ist, hat der hochgeschossene Kurs den Rückwärtsgang eingelegt – quasi diametral zu den eintreffen Nachrichten. BN hat in den letzten Monaten mehrere Großaufträge erhalten, unter anderem vorige Woche bis zu 83 Mio. $ vom US-Verteidigungsministerium für einen in Entwicklung befindlichen Impfstoff gegen Pferdeenzephalomyelitis. Alle Impfstoffentwicklungen basieren auf einer hauseigenen Plattform, welche sehr gut zu sein scheint. Das Brot- und Butter-Geschäft besteht aus Tollwut- und Zecken-Impfstoffen. Je nach Ausbruchsgeschehen kommen Lieferungen eines Ebola-Impfstoffes hinzu. In Entwicklung (Phase III) befindet sich ein RSV-Impfstoff. Die Haupthandelsbörse der Aktie ist Kopenhagen.

      Chancen:
      Während BN dieses Jahr einen Umsatz von 2,8 bis 3 Mrd. DKK und ein Ergebnis von 0 bis – 200 Mio. DKK erwartet, dürften allein die mit Auftragswerten gemeldeten Aufträge für das nächste Jahr für einen Umsatz von rund3,6 Mrd. DKK reichen. Rechnet man konservativ 1 Mrd. DKK aus dem Brot- und Butter-Geschäft hinzu, dürften am Jahresende mindestens 4,6 Mrd. DKK zu Buche stehen. Interpoliert man die im laufenden Jahr mit dem Pockenimpfstoff erzielten Gewinne auf 2023 und rechnet mit ungefähr gleichbleibender Kostenseite (vor allem für den zweiten Teil der aktuellen RSV-Studie) könnte 2023 im Idealfall ein Gewinn 1,2 Mrd. DKK stehen. Spätestens bei Vorlage der Q1-Zahlen im Mai sollte die neue Jahresprognose veröffentlicht werden. Ich rechne/hoffe außerdem immer noch auf eine (weitere) umfängliche Bestellung der EU, deren Orderquote momentan erheblich niedriger ist, als die der USA und Kanadas.

      Risiken:
      Der größte Risikofaktor wäre ein Scheitern des RSV-Impfstoffes. Die derzeitige Marktkapitalisierung von 15 Mrd. NOK ist nicht zu hoch, aber auch nicht spottbillig.

      Fazit:
      Bavarian Nordic ist ein etablierter Impfstofforscher und -hersteller. Aktuelles Zugpferd ist der Pockenimpfstoff, welcher durch langfristige Lieferaufträge eine dauerhafte Einnahmegrundlage über viele Jahre bieten wird. Bis eine gefriergetrocknete Variante genehmigt ist, muß der bei den Staaten lagernde Vorrat zusätzlich alle drei Jahre erneuert werden. Weitere dauerhafte Einnahmen sind durch weiter Impfstoffe (siehe oben) garantiert. Ein RSV-Impfstoff könnte die nächste Stufe der Entwicklung darstellen. Die aktuelle Präsentation gibt es hier: https://www.bavarian-nordic.com/media/322611/221109-q3-resul…


      5. Pyrum (WKN: A2G8ZX)

      Die Firma (www.pyrum.net) ist im kommenden Markt der Kreislaufwirtschaft tätig. Konkret werden vor allem Altreifen mittels Pyrolyse in wieder verwendbare „Rohstoffe“ umgewandelt. Es gibt eine erste Anlage, welche momentan erweitert wird, um vom Testbetrieb in einen kontinuierlichen Produktionsprozeß überzugehen. Weitere Anlagen sind geplant – Pyrum wird an diesen jeweils Minderheitenanteile halten. Die erste zusätzliche Anlage ist bereits im Planungsprozeß, vor allem die Finanzierung harrt noch des Closings.

      Chancen:
      Im Verein mit weiteren Finanzierungspartnern/Abnehmern soll in den nächsten Jahren ein ganzer Verbund von gleichartigen Pyrolyse-Anlagen entstehen. Das Geschäftsprinzip ist ähnlich dem von Quantafuel, nur daß bei Pyrum die Technik wirklich zu funktionieren scheint. Vielleicht liegt es am einfacheren Ausgangsmaterial (Reifen vs. kompliziert zu trennende und reinigende Plastik) oder den anspruchsloseren Produkten (Industrieruß, Koks, Rohöle vs. hochwertigem Naphtha). Zuletzt wurden Deals unter anderem mit Schwalbe (Fahrradreifen) und BMW als Altreifenlieferanten und Abnehmer der Recyclingprodukte geschlossen. Die beständige Verschärfung der EU-Umweltauflagen könnte hilfreich sein (z.B. eine vielleicht einmal kommende Wiederaufbereitungspflicht für Altreifen).

      Risiken:
      Ob das Ganze im Großmaßstab und im Dauerbetrieb funktioniert , muß sich erst noch erweisen – genau wie die finanzielle Realisierbarkeit. Es werden wohl noch eine oder mehrere Kapitalerhöhungen erforderlich sein, um im Großmaßstab loszulegen. Die Marktkapitalisierung ist hoch, das KUV liegt ungefähr bei 200…

      Fazit:
      Ein Wert mit Zukunftphantasie, aber hoher Bewertung, weshalb Kursrückschläge (auch größeren Umfanges) nicht ausgeschlossen werden können. Ich habe Pyrum trotzdem in die Liste aufgenommen, da ich den Wert interessant finde, und ansonsten in meinen Interessengebieten (vor allem Pharma und Energie (hier vor allem Profiteure einer neuen, umweltgerechten Wirtschaft)) nicht allzu viele interessante Wert aus Deutschland finde (und Formycon ist in diesem Jahresdepotspiel nun wirklich ausreichend oft genannt worden). Die aktuelle Präsentation gibt es hier: https://www.pyrum.net/fileadmin/pdf/investors/Presentation%2…


      -> Sollte jemand Fragen zu den einzelnen Werten haben, ist es am sinnvollsten, diese in den jeweilgen Threads zu stellen. Ich würde dann versuchen, im Rahmen meiner Möglichkeiten zu antworten.

      -> Ich wünsche allen einen guten Rutsch in ein erfolreich(er)es neues Börsenjahr, und danke schon einmal vorab den beiden Kollegen, die die Erfassung und Auswertung des Spieles übernehmen!
      8 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 31.12.22 18:40:14
      Beitrag Nr. 64.253 ()
      5 Favoriten - Case wie @katjuscha kommt später
      Nachdem ich letztes Jahr die Frist verpasst habe will ich mal so ins Rennen, Case dann später nachgeliefert mit etwas mehr Ruhe

      1. Binect DE000A3H2135
      2. Funkwerk DE0005753149
      3. Weng Fine Art DE0005181606
      4. Yoc DE0005932735
      5. Endor DE0005491666

      Könnten alle auch erst 2024 zünden - finde es vom Timing grade sehr schwer in eine aufziehende Rezession die Toppicks zu finden. Aber so klar wie (aus meiner Sicht) Erneuerbare Energien/Öl bzw. Gas sichere Renditebringer in 2022 waren habe ich für 2023 keine Branche im Visier. Vielleicht Industrietitel aus D, wenn das Energieproblem durch das Wetter sich löst + Export nach China dank Covid-Lockdownende wieder läuft - aber dann kommt halt eine Rezession in Europa dazu...Vielleicht bei einer Zinswende die Weitergeht Banken - aber auch da sehe ich Abschreibungen auf Immoskredite bzw. Unternehmenskredite am Horizont...Vielleicht auch die ganzen Techwerte, wenn die KUV-Zocker wiederkommen (warum auch immer das eine "valide" Kennzahl sein soll für ein Geschäftsmodell) oder Kryptos sehen ein Comeback. Oder es kommt was ganz anderes um die Ecke. Mal schauen :)

      Habt ihr klare "Gewinnerbranchen" für 2023 im Auge?
      Avatar
      schrieb am 31.12.22 18:25:28
      Beitrag Nr. 64.252 ()
      Ich werfe mal meine Favoriten in den Raum:

      1. Heidelberg Pharma (ausreichend bekannt)
      2. Cidara Therapeutics (Zulassung von Rezafungien zu erwarten, Kurs völlig im Keller).
      3. Solutiance (mein alter Favorit. Gebäudemanagement mit interessanten Geschäftsmodell. Hat leider oft die eigenen Erwartungen verfehlt, und man kann nicht immer Corona die Schuld geben. Zuletzt jedoch hoffnungsvolle Zahlen präsentiert und falls man wirklich 2024 den Break Even schafft und dies sich Ende 2023 mit einem entsprechenden Auftragseingang ankündigt, könnte es was werden.
      4. Mutares (bekannt)
      5. Imperial Brands (Tabak, mit hoher Dividendenrendite. Performt gut in schlechten Zeiten)
      Avatar
      schrieb am 31.12.22 18:25:13
      Beitrag Nr. 64.251 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 73.002.022 von bcgk am 31.12.22 17:14:29
      Zitat von bcgk: Aufgrund zahlreicher Anfragen werde ich zum neuen Jahr einen eigenen Thread eröffnen, in dem ich analog zu KC mein Handeln transparent machen möchte. Ich werde aber einen anderen Ansatz verfolgen. Es werden ca. 55 Aktien im Depot liegen mit einer Gewichtung von jeweils ca. 0,5-1% und einen noch sehr großen Teil Cash, welches dann mit der Zeit investiert wird. Details später.

      Aus terminlichen Gründen wird es aber noch ein paar Tage dauern.

      Euch allen bis dahin einen guten Rutsch.

      -bcgk-


      Ich glaub es zwar erst, wenn das TATSÄCHLICH passiert - aber vielleicht geschehen ja doch noch (verspätete) Weihnachtswunder...
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