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    Wie uns die Regierung bei der Berechnung der Inflation übers Ohr haut - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 06.01.05 12:48:25 von
    neuester Beitrag 01.02.05 15:57:48 von
    Beiträge: 65
    ID: 941.253
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      schrieb am 06.01.05 12:48:25
      Beitrag Nr. 1 ()
      So werden zB Preise für Kühlschränke, Autos und Computer künstlich billig gerechnet, da man einfach behauptet, ein Kühlschrank von heute sei moderner und daher nicht mehr mit einem Kühlschrank von zb vor 5 Jahren zu vergleichen.

      Dem Verbraucher hilft diese Trickserei jedoch kein bischen, denn wenn er sich im Laden einen neuen Kühlschrank kaufen will, stehen dort nur die neuesten Modelle zum Verkauf und nicht die Modelle, die es dort mal vor 5 Jahren gab !

      Bei Lebensmitteln wird dagegen eine Gleichheit der Qualität unterstellt, obwohl zB heute hergestelltes Brot aus industreill hergestelltem Fertigteig mit x Zusätzen kaum mit der hohen Qualität eines Brotes zu vergleichen ist,dass vor 20 Jahren von Hand in einer Bäckerei hergestellt wurde.

      Das gleiche gilt natürlich auch für andere Lebensmittel, Schuhe, Kleidung usw.

      Und warum versucht der Staat dem Volk weiszumachen, dass die Inflation soo niedrig ist ?

      Ganz einfach, damit man als Staat anschliessend Argumente gegen Lohnerhöhungen, Erhöhungen, von Pensionen, staatlichen Leistungen usw hat.

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 06.01.05 13:05:35
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hallo Blue Max,

      und jetzt verbindest Du Deine Aussagen zu Politiker die Geldzuwendungen ohne Arbeit von Siemens, VW oder sonstwo erhalten!

      Wenn du Geld erhältst ohne zu arbeiten dann kannst du jeden Feiertag abschaffen und auch für die Erhöhung der Arbeitszeit sein. Auch die Lebensarbeitszeit kann dann ohne Probleme erhöht werden, genauso wie man für die Verkürzung des Arbeitslosengeld sein kann und für die Verkürzung der Bezugszeiten sein kann.

      Die Geldzuwendungen der bestohenen Poltiker ändern sich doch nicht und bleiben gleich hoch egal ob du alle verarscht oder werden sogar höher!:p

      Genauso verhält es sich mit der Arbeitslosenstatistik!

      Wenn unsere Politiker nicht aufpassen dann könnte die Demokratie in der jetzigen Form sehr schnell verschwinden genauso wie die Glaubwürdigkeit der Politiker!:cry:
      Avatar
      schrieb am 06.01.05 13:06:27
      Beitrag Nr. 3 ()
      und weil es immer noch einige wenige gibt, die eins und eins zusammenrechnen können, fährt ROTGRÜN das Bildungswesen vor die Wand !!

      Pisa ist keine Ausnahme - es ist Prinzip °°
      Avatar
      schrieb am 06.01.05 13:52:46
      Beitrag Nr. 4 ()
      M.E. ist das Ganze ein spannendes, aber auch komplexes Thema.

      Wenn es um die Frage der Zentralbank bez. Geldwertstabilität geht, ist es m.E. wirklich sinnvoll, den technischen Fortschritt mit rauszurechnen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass der Diskontsatz z.B. zu hoch gesetzt wird, da die Inflationsrate ebenfalls zu hoch ist.
      Avatar
      schrieb am 06.01.05 14:13:31
      Beitrag Nr. 5 ()
      http://www.stern.de/wirtschaft/geld/?eid=501521&id=186157&nv…

      ZB Gemüse macht beim offiziellen Warenkorb nur 1.2 % aus.

      :eek:

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      Avatar
      schrieb am 06.01.05 18:03:05
      Beitrag Nr. 6 ()
      Und jetzt könnt Ihr auf die Seite des Stat. Bundesamtes gehen und die "Explosionsrate" der Gesundheitskosten ausrechnen. Danach mit der veröffentlichten und der gefühlten Inflation vergleichen. Dann noch die Gesundheits-kosten damals und heute relativ zum BIP damals und heute setzen. Und dann staunen, wo die Explosion, die wir uns nicht mehr leisten können, weil wir über unsere Verhältnisse gelebt haben, geblieben ist.
      Avatar
      schrieb am 06.01.05 18:16:38
      Beitrag Nr. 7 ()
      Hedonic Price Indexing ist in den USA schon seit langem üblich! Ob das sinnvoll ist, ist ne andere Frage :rolleyes:


      MfG
      Ingmar (KCD)
      Avatar
      schrieb am 06.01.05 18:18:59
      Beitrag Nr. 8 ()
      M.E ist es absolut zwingend, den Fortschritt in die Inflationsberechnung einzubeziehen. Denn Autos, Computer oder Fernseher werden eben immer besser (ausgestattet) und die guten Geräte immer billiger. Einen 486-er würde jetzt niemand mehr kaufen, wenn doch, kriegte er ihn für 10 €. Das gilt auch für Autos ohne ABS, Zentralverriegelung, Katalysator usw...

      Wenn man nur diese Produkte in den Warenkorb einbeziehen würde, hätten wir vermutlich sogar lange schon eine Deflation. Denn die Leute warten immer länger, bis sie ihre Altgeräte ersetzen. Und genau diese Konsumzurückhaltung tut der Wirtschaft ja bekanntlich auch ziemlich weh....zumal im Zweifel dann billige Produkte aus dem Ausland gekauft werden.

      Ohne den Fortschritt würde zudem vermutlich fast überhaupt nix mehr gekauft, weil schon jeder alles hat....
      Avatar
      schrieb am 06.01.05 20:03:55
      Beitrag Nr. 9 ()
      meine persönlichen heizung-, gesundheits (mit zuzahlungen)- und autokosten sind im letzten jahr um ca 22% gestiegen.
      wahrscheinlich nimmt rotgrün die im nächsten jahr nur noch mit 1% in die statistik auf.
      dafür werden dann die getürkten "lasst euch nicht verarschen-preise" mit 30% reingenommen.
      dann erklärt der schlaue gerd uns, dass wir dank seiner schlauen hand eine negative inflation haben.
      und die ganzen pisa-wähler klatschen beifall und wählen ihn wieder.
      genau der gleiche trick hat 50 jahre in der ddr funktioniert.
      Avatar
      schrieb am 06.01.05 21:44:12
      Beitrag Nr. 10 ()
      vermutlich hängt schon viel daran, wie hoch das persönliche Einkommen ist. Wer wenig mehr verdient, als er zum Leben braucht, also für Miete, Strom, Lebensmittel, ev. Benzin usw... - für den haben wir derzeit wahrscheinlich tatsächlich recht hohe Inflation.

      Wer mehr verdient und sich häufiger Luxusartikel wie Computer, Digitalkamera, MP-3- und DVD-Player leistet, der lebt eher in einer Phase der Deflation.
      Avatar
      schrieb am 06.01.05 22:25:34
      Beitrag Nr. 11 ()
      Es sind wieder die Stammtischspezialisten am Werk!
      Primitiver und unwissender über das Thema Inflation, Kaufkraft usw.zu diskutieren , geht nicht mehr!
      Yylophon hat recht. Es steht nicht die Frage nach Inflation, sondern Deflation! Aber spinnt immer weiter!
      Avatar
      schrieb am 06.01.05 23:09:32
      Beitrag Nr. 12 ()
      #11

      Ich esse gerne frische Nahrungsmittel, fahre beruflich reichlich Bahn und PKW, lebe zur Miete und bekomme weder Strom noch Wasser umsonst. Wer Zweifel an der Aussagekraft der veröffentlichten Inflationszahlen aus Sicht des Verbrauchers als Stammtischtirade bezeichnet kann mir inkl. seines von Prof. Walter unterzeichneten VWL-Diploms den Buckel runterrutschen.
      Avatar
      schrieb am 06.01.05 23:17:07
      Beitrag Nr. 13 ()
      #11

      Gerade finde ich noch ein Beispiel zu #6 und der Inflation im Allgemeinen:

      Zuzahlung bei der Verordnung von Medikamenten
      1977: DM 1,00
      2004: DM 9,78

      Jährliche Steigerung: 8,8%
      Avatar
      schrieb am 06.01.05 23:36:01
      Beitrag Nr. 14 ()
      #11+12

      wie wäre es wenn Ihr Euch darauf einigt:

      Stagflation

      Wenn in der Wirtschaft alles stagniert, mit Ausnahme der Preise, spricht man von Stagflation. Ein Zustand, allemal besser als Deflation, aber nicht zufriedenstellend. Denn eigentlich ist ja die Wohlstandsmehrung das oberste Ziel. Stagflation dagegen verteilt nur um: von den Vermögensbesitzern und Gläubigern zu den Schuldnern. Doch ab und an mag eine solche Phase vonnöten sein, um die im Boom angehäuften Schuldenberge ein wenig abzutragen, sprich zu entwerten. Das geht zulasten der Sparer. Aber die Schuldner sind es, die die Wirtschaft vorantreiben, nicht die, die ihr Geld „arbeiten lassen“. Gut möglich, dass sich an die Reflation eine Stagflation anschließt. Die zweite Hälfte der siebziger Jahre gilt als Paradebeispiel für Stagflation. Auf den Ölpreisschock folgte eine reflationäre Politik, bis die Stagflation von der Disinflation abgelöst wurde. heu

      (c) DIE ZEIT 15.05.2003 Nr.21


      1-2-3 und jetzt alle:

      Die Geldblase muss WEG!!!
      Die Geldblase muss WEG!!!
      Die Geldblase muss WEG!!!
      ;-)
      Avatar
      schrieb am 07.01.05 01:21:07
      Beitrag Nr. 15 ()
      #11 schachy

      hast du dir das posting von #10 xylophon wirklich durchgelesen ? oder das von #9 rohrberg ???

      wie man danach zu so einem fazit wie du in deinem posting #11 kommen kann vestehst wahrscheinlich nur du allein.

      ein warenkorb beeinfl.und festgelegt durch die polit/parteienmafia und deren helfershelfer hat mit der realen inflationsrate soviel gemein wie der vergleich leistung/gehalt eines arbeitnehmers,politikers,spitzenmanagers,arbeitslosen ++ oder in diesem land.

      inflation oder deflationszahlen in unserem lande sind so realistisch wie wahlversprechungen und der anschl. realen politik aller polit/parteienmafios. in den letzten 2 jahrzehnten !
      Avatar
      schrieb am 07.01.05 08:30:50
      Beitrag Nr. 16 ()
      xylo, du hast eines vergessen

      Der (existente!) Fortschritt von 486er auf 3,0 Ghz-Rechner BRINGT MIR ALS VERBRAUCHER KEINEN MEHRWEHRT!

      Genauso wie der neueste Kühlschrank mit 16 Millionen-Farben Display mir EBEN NICHT 30% mehr Nutzen bringt!

      Die jeweiligen Produkte sind auf dem Stand der Zeit, nicht mehr & nicht weniger.

      Damals, als man noch keine 20 Programme gleichzeitig laufen lassen musste (Browser, Virenscanner, Firewall etc.) konnte man mit einem 486er eben alles erledigen.

      Heute haben sich die Anforderungen gewandelt - allerdings auf einem Niveau, das für Otto-Normalverbraucher unerheblich ist: Für den Betriebsalltag hat sich seit dem 800er kein Mehrnutzen für den Normaluser mehr eingestellt.

      -----

      http://www.solidaritaet.com/neuesol/2000/37/finanz.htm

      In der gesetzteren Ausdrucksweise der Bundesbank werden die gegenüber Europa weit besseren Produktivitätszahlen der USA folgendermaßen erklärt: "Zum Teil lässt sich diese in den amtlichen Statistiken aufscheinende Diskrepanz zwischen den USA und der Mehrzahl der anderen Industrieländer aber auf methodische Unterschiede, insbesondere bei der Erfassung der Produktion von EDV- und Kommunikationsgeräten und der Nutzung dieser Güter, zurückführen." Das "Produktivitätswunder" ergebe sich nicht zuletzt daraus, dass in den USA zur statistischen Berechnung der Preisinflation seit einigen Jahren "ein sogenannter hedonischer Ansatz" verwendet wird, während man sich in Deutschland nach wie vor auf "traditionelle Methoden" stütze.
      Im Kern geht es bei der "hedonischen" Methode darum, eine "qualitätsbereinigte" Preisinflation zu messen. Beispielsweise bleiben die Verkaufspreise für Computer seit vielen Jahren weitgehend konstant, während sich ihre Qualitätseigenschaften wie Prozessorgeschwindigkeiten und Speichervolumen laufend verbessern. Inwieweit sich dadurch die Produktivität des Benutzers erhöht, ist freilich eine ganz andere Frage. Bei der "hedonischen" Methode werden diese Qualitätssteigerungen jedenfalls automatisch als Preisverfall interpretiert. Man behauptet beispielsweise, die Computerpreise seien gegenüber dem Vorjahr um 30% gefallen, obwohl in Wirklichkeit die Preise für Computer genau so hoch sind wie im Jahr zuvor. Es ist zwar nicht völlig abwegig, solche Qualitätsbereinigungen der Preise vorzunehmen. Aber diese Methode eröffnet der Willkür Tür und Tor, und die statistischen Ämter können auf diese Weise praktisch jeden Wert der Preisinflation aus dem Hut zaubern, der ihnen von politischer Seite vorgegeben wird.
      "Hedonische" Willkür
      So zeigt sich, wie die Bundesbank bemerkt, daß nach der US-Statistik die Preise für Computer und Peripheriegeräte von 1991 bis 1999 um 80% gefallen sind, während die Preise der gleichen Waren nach deutscher Statistik lediglich um 20% gefallen sind. Das hat wiederum einen erheblichen Einfluß auf die allgemeine Anstiegsrate des Verbraucherpreisindexes.
      Aber damit nicht genug. Die US-Statistiker gehen noch einen Schritt weiter und schließen messerscharf: Wenn die Preise für Computer nach "hedonischer" Qualitätsbereinigung um 30% niedriger sind als im Vorjahr, obwohl die tatsächlichen Preise gleich blieben, dann kann man sich bei der Messung des Produktionsausstoßes in der Computerindustrie auch nicht an den tatsächlichen Verkaufspreisen orientieren, sondern muß auf das Ganze noch einmal 30% draufschlagen. Dadurch wird wiederum das berechnete Wirtschaftswachstum in die Höhe getrieben - und wenn man den Produktionsausstoß durch die Arbeitsstunden teilt, auch die Produktivität.
      In gleicher Weise wird dann weiterhin auch mit den Investitionen der Unternehmen in Computertechnologie verfahren. Die Bundesbank hat sich den Spaß gemacht und selbst einmal "hedonisch" gerechnet. Plötzlich waren die EDV-Investitionen des Jahres 1998 in Deutschland "mit schätzungsweise 64 Mrd. DM mehr als doppelt so hoch wie die realen Investitionen nach der amtlichen Statistik; im Jahre 1999 betrug der Abstand sogar reichlich 170%."
      Nach dem bekannten Effekt in Andersens Märchen Des Kaisers neue Kleider verursachten auch die Feststellungen der Bundesbank ein allgemeines "Aha-Erlebnis". Am 4. September verfaßte James Grant, Herausgeber eines Finanz-Nachrichtenbriefes in den USA, einen Kommentar in der Londoner Financial Times mit dem Titel "Amerikanischer Hedonismus läßt Deutschland kalt", in dem der Monatsbericht August der Bundesbank zitiert und die USA sarkastisch als "Weltmeister dieser Form des Hedonismus" abgeurteilt wurden. Alan Greenspan liege völlig falsch mit seiner Verherrlichung amerikanischer Produktivitätszuwächse. Das eigentliche Geheimnis der "Neuen Wirtschaft" in den USA liege ganz woanders, nämlich in "Wohlstand durch Buchführung".
      Einen Tag später veröffentlichte wiederum die Financial Times einen Leserbrief des ehemaligen Chefökonomen der Dresdner Bank Kurt Richebächer, der neben der "hedonischen" Methode auch einen weiteren Zahlentrick der US-Statistiker hervorhebt. Während man in aller Welt die Software-Einkäufe der Unternehmen als Vorleistungen verbucht, machen die Statistiker in den USA daraus Investitionen in die Erweiterung des Kapitalstocks. Anders als Vorleistungen werden Investitionen als Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt gezählt, was dann wiederum Wirtschaftswachstum und Produktivität anschwellen lässt.
      Richebächer verdeutlicht die dramatischen Auswirkungen dieser beiden statistischen Tricks anhand der Entwicklung in den USA in den 18 Monaten seit Anfang 1999. Während die Computerinvestitionen in diesem Zeitraum real 114 Mrd. Dollar betrugen, machte die "hedonische" Methode daraus 299 Mrd. Dollar. Hinzu kamen dann noch, ebenfalls "hedonisch" aufgeblähte, 226 Mrd. Dollar an Software-Ausgaben. Auf beide statistischen Tricks zusammen (es gibt noch andere) entfällt demnach bereits ein Drittel des gesamten behaupteten Wirtschaftswachstums in den USA.
      Auf diese Weise, so Richebächer, erzeuge die US-Wirtschaft von Jahr zu Jahr mehr "fiktives Wirtschaftswachstum und entsprechend auch mehr und mehr fiktives Produktivitätswachstum". Einen viel besseren Maßstab für wirtschaftlichen Aufschwung liefere statt dieser zweifelhaften Methoden die Entwicklung der frei verfügbaren Einkommen. Da ist in den USA von "Boom" allerdings nichts zu sehen: im Juni betrug das Wachstum hier 0,0%, und im Juli waren es 0,1%.
      Alle angeführten statistischen Manipulationen wurden in dem von Lyndon LaRouche herausgegeben EIR-Magazin schon seit geraumer Zeit in aller Ausführlichkeit dokumentiert (siehe etwa die Ausgabe vom 16. Dezember 1999) und weltweit in Regierungskreisen bekannt gemacht. Die plötzlich stark angestiegene Aufmerksamkeit für diese Angelegenheit beweist, daß man sich in einigen Hauptstädten unter dem Druck der Ereignisse genötigt sieht, die Messer zu wetzen.
      Lothar Komp
      Avatar
      schrieb am 07.01.05 09:29:10
      Beitrag Nr. 17 ()
      @timekiller

      Beim Computer kann ich diese Argumentation verstehen. Nimm aber mal einen PKW. Dann darfst Du den früheren Golf halt heute nur mit dem Lupo o.ä. vergleichen - und sogar hier bekommst Du bereits mehr.

      @all

      Was viele nicht berücksichtigen ist:

      1. Es gibt viele Positionen, die sich eher nicht verteuert haben (häufig z.B. die Miete, viele Versicherungen, normales Telefon). Diese Positionen machen aber 25-60 % des Haushaltsbudgets aus. Um dann auf eine Inflationsrate von z.B. 2 % zu kommen, müssen alle anderen Produkte halt auch eine höhere Inflationsrate haben (z.B. 4 % im Durchschnitt).

      2. Viele denken, dass alles teurer wird, weil sie weniger Geld übrig haben. Dies liegt teilweise aber auch an den höheren Ansprüchen (Handy, DSL, Premiere etc.). Um eine 50 EUR-Rechnung fürs Handy auszugleichen, muss man halt an anderer Stelle sparen. Das hat nichts mit Inflation zu tun!
      Avatar
      schrieb am 07.01.05 09:50:24
      Beitrag Nr. 18 ()
      #16, der Artikel (man bedenke auch die Quelle; im LaRouche-Zirkel agieren Kryptofaschisten, aber hirnlose Spinner charakterisiert diese Sektierer eigentlich besser!) ist veraltet. Da wird z.B. behauptet, Deutschland würde ncoh nicht hedonisch rechnen. Außerdem ist der Einfluß der hedonischen Rechnung auf einen gesamten Warenkorb geringfügig.

      #17, sehr richtig, in manchen Teilen Deutschlands sind Immobilienpreise und Mieten rückläufig. Die Telefongebühren betragen teilweise nur einen Bruchteil dessen, was man vor 10 Jahren zahlen mußte. Viele Nahrungsmittelpreise waren stabil bis leicht rückläufig über die letzten 15 Jahre - wenn man dagegen 2% Inflationsrate setzen würde, müßten die Preise um über 40% angezogen haben. So etwas wie die Billigflugtickets war vor 15 Jahren gar nicht denkbar. Für Kleidung der billigen Kategorie zahlt man heute weniger als vor 15 Jahren (natürlich dank der Importe aus China usw.).
      Avatar
      schrieb am 07.01.05 10:11:04
      Beitrag Nr. 19 ()
      Ja, aber wie oft nutze ich die Dinge, die billiger geworden sind?

      Hier werden immer Flugzeugtickets und Fernseher als Beispiel angeführt!

      Wie oft im Jahr nutze ich denn so einen Flug und wie oft (im Leben!) kaufe ich mir einen Fernseher?

      Nominal haben sich die Autopreise in den letzten 20 Jahren VERDOPPELT, steht der (existente) Mehrwert der Fahrzeuge auch tatsächlich (infaltionsbereinigt) dazu im Verhältnis?

      Im Übrigen habe ich mal die Billigflieger mit den regulären vergliche (Südd. - Londen & zurück): für 2 Personen Ende 05 gerade mal 200 € Ersparnis! Dafür muss man je einen halben Tag opfern, da zB. Germanwings nur früh morgens bzw. abends fliegt! Wenn man dann zurückkommt, sitzt man irgendwo nachts in der Pampa!
      Avatar
      schrieb am 07.01.05 10:13:50
      Beitrag Nr. 20 ()
      timekiller, wieviel Prozent von Deinen Ausgaben sind Miete, Lebensmittel und Kleidung, Haushalts- und Unterhaltungselektronik und Telefongebühren? Bei einem durchschnittlichen Haushalt sind das mehr als 50%. Um nichts anderes geht es hier.
      Avatar
      schrieb am 07.01.05 10:25:48
      Beitrag Nr. 21 ()
      Weiterhin stehen den günstigeren Telefongebühren erhebliche Mehrausgaben im Bereich Kommunikation gegenüber! Dazu zähle ich PCs, Programme, Updates, Onlinezeit, Handygebühren, Hardware etc.

      Und ich rede nur von den NOTWENDIGEN Ausgaben! Ich denke die sind trotz der geringeren Minutenpreise ganz erheblich angestiegen!
      Avatar
      schrieb am 07.01.05 10:37:04
      Beitrag Nr. 22 ()
      timekiller, für Dich ist es Inflation, wenn man für zusätzliche Produkte (Internetanschluß, Mobiltelefon) zusätzlich etwas zahlt? Pardon, aber anscheinend willst Du nicht ernsthaft diskutieren.
      Avatar
      schrieb am 07.01.05 10:58:27
      Beitrag Nr. 23 ()
      @for4zim

      Stimme mit Dir ja grundsätzlich überein. Nur im Bereich Lebensmittel nur eingeschränkt. Wenn man hier Markenartikel nicht durch No-Name-Produkte substituiert hat, sind die Preissteigerungen m.E. doch mindestens in Höhe der durchschnittlichen Inflation zu sehen. (Teilweise auch durch verkleinerte Packungen/Gläser verursacht!)
      Avatar
      schrieb am 07.01.05 11:04:31
      Beitrag Nr. 24 ()
      Also ich sehe es so dass die Thematik in erster Linie darin besteht, dass es als Privathaushalt immer schwieriger wird Geld beisiete zu legen.

      Die Ursachen dafür sind äußerst vielfältig, wer das nicht versteht, der unterstellt anderen dass sie nicht ernsthaft diskutieren wollen.
      Avatar
      schrieb am 07.01.05 11:18:24
      Beitrag Nr. 25 ()
      Hier wird wieder aus subjektiven Erleben diskutiert!Inflation oder Defation unterliegen doch keiner Weltanschauung oder ob mir das genehm ist oder nicht! Es sind objektive Tatbestände! Wer heute sagt, wir haben eine Inflation, die die typischen Erscheinungen einer Inflation kennzeichnen, wie soll ich es höflich ausdrücken, der will oder kann die Realität nicht wahrnehmen: Wer also behauptet, dass die nachfragewirksame Geldmenge größer ist als die vorhandene Gütermenge, der muss woanders leben! Es ist höchsten umgekehrt:Die nachfragende Geldmenge ist kleiner als die vorhandene Gütermenge!
      Bei mir fliegen täglich Werbeprospekte mit Preisnachlass bis mehr als 50%! Warum gibt denn diese hohen Rabatte?
      Timekiller, Inflation hat doch nichts mit Nutzen oder Nichtnutzen zu tun, sondern mit Kaufkraft des Geldes und Geldmenge und Gütermenge!
      Tellert, wer sich auf den Unsinn von Rohrberg beruft,hat eben das gleiche Niveau und das ist bei Rohrberg Stammtisch!!
      Avatar
      schrieb am 07.01.05 11:25:43
      Beitrag Nr. 26 ()
      timekiller, das ist nicht wahr. Ich unterstelle Dir deshalb, daß Du nicht ernsthaft diskutieren willst, weil Du in ganz konkreten Fällen Unsinniges vorbringst, etwa wenn Du Zahlungen für neue Leistungen als Preissteigerungen hinstellst. Die Inflationsrate kann nichts dafür, daß es inzwischen Mobiltelefone oder PCs gibt. 1980 hatte man eben kein Mobiltelefon, keinen PC, kein Internet, keinen DVD-Spieler, keine CDs, und keine der damit verbundenen Kosten.

      Gerade hier findet man im übrigen ein starkes Argument für hedonistische Rechnungen. Der heutige PC mit Drucker und Internetanschluß kann bei gleichem oder niedrigerem Preis gegenüber einem PC samt Drucker und Modem von 1990 zugleich als DVD-Spieler, CD-Spieler, Telefon teilweise bei Nulltarif (Internettelefonie), Fax-Gerät, Kopierer, Fotoentwickler (für Digitalkameras), Fernseher und Radio eingesetzt werden. Ginge es um den gleichen Lebensstandard, müßte man also die Kosten für alle diese Geräte und Leistungen zum PC von 1990 hinzuaddieren. Die hedonistische Rechnung (die aber sowieso nur einen Bruchteil der Inflationsberechnung bei einem typischen Warenkorb ausmacht - bitte nicht dauernd ignorieren!) wird so mal nachvollziehbar.


      Wer ernsthaft diskutieren will, muß eben auch zur Kenntnis nehmen, wie der Warenkorb zusammengesetzt ist, und eben die Verhältnisse bei Miete, Nahrungsmitteln, Elektronik, Kleidung, Telekommunikation zur Kenntnis nehmen und darf nicht nur über Dienstleistungen, Mietnebenkosten, Gebühren oder Personenverkehr reden.

      Beachwetter, daß es zunehmend die No-Neme-Produkte gibt, beeinflußt auch den Warenkorb und daher auch die Inflation. Die Preissteigerungen bei Markenprodukten können nur dann allein ausschlaggebend sein, wenn auch nur Markenprodukte gekauft werden.
      Avatar
      schrieb am 07.01.05 11:43:30
      Beitrag Nr. 27 ()
      Mal eine ernst gemeinte Frage:

      Stellt Euch vor, im Warenkorb gab es in Periode 1 nur Markenschokolade zum Preis von z.B. 0,69 EUR, in Periode 2 wird diese (um es einfach zu machen) komplett/von allen substituiert (Discounter-Schokolade 0,29 EUR (in Periode 1 gleicher Preis)).

      Welche Auswirkungen hat dies nun auf die Inflationsrate?

      0 %, weil die günstige Schokolade von Periode 1 auf 2 nicht gestiegen ist?

      -58 %, weil Schokolade günstiger geworden ist?

      Oder ein andere Lösung?

      Zusätzliche Frage: Ändert sich durch die Substitution die Warenkorbverteilung oder bleibt diese gleich?

      Vielen Dank für Antworten!
      Avatar
      schrieb am 07.01.05 11:51:21
      Beitrag Nr. 28 ()
      Das ist klar eine Preissenkung um diese 58%. Und wenn Schokolade im durchschnittlichen Warenborb zu 0,1% beiträgt, ist die dadurch bewirkte inkrementelle Preissteigerung -0,06%.

      Und durch die Substitution ändert sich der Warenkorb nicht, denn da liegen nach wie vor pro Monat, sagen wir, vier Tafeln Schokolade zu 100 g mittlerer Qualität drin.
      Avatar
      schrieb am 07.01.05 12:10:02
      Beitrag Nr. 29 ()
      Vielen Dank for4zim!

      Alles klar, außer den Worten "mittlerer Qualität". Das hat sich m.E. doch geändert: vorher Markenschokolade, jetzt Billigprodukt (und die für 29 Cent schmeckt auch billiger:-). M.E. müsste sich da irgendetwas noch ändern....

      Auch wenn die -58% stimmen sollten, wäre die Antwort für mich etwas unverständlich: Auf der einen Seite wirkt das Einbeziehen des technischen Fortschritts als inflationsreduzierend; das Einbeziehen von Umsteigen auf z.B. Billigprodukte müsste dann doch auch Auwirkungen haben...?

      Für mich Nichtversteher noch ein Beispiel:

      Es sei so, dass ein Produkt (z.B. Milka-Schokolade) sich innerhalb eines Jahres um 100 % verteuert. Aus diesem Grunde kaufen die Konsumenten dieses Produkt nicht mehr/weniger. Sie kaufen Billigschokolade, die sich vielleicht auch verteuert hat, aber immer noch weniger kostet als die Milka im Vorjahr.

      Laut for4zim hätte das ja inflationsreduzierende Auswirkungen. Kann das wirklich sein?
      Avatar
      schrieb am 07.01.05 12:26:27
      Beitrag Nr. 30 ()
      Ja, denn hier wirkt dann einfach der Wettbewerb: der Konsument kauft immer das billigste Produkt bei gegebener Leistung.

      Daß das Markenprodukt automatisch besser ist, möchte ich außerdem bezweifeln, denn die No-Name-Produkte kommen ja meist aus den gleichen Fabriken wie die Markenartikel.

      Und noch etwas: manchmal habe ich diese Tabellen der für den Warenkorb gewerteten Produkte mit ihren Preisen gesehen. Mein Gedanke dabei war normalerweise, gerade bei Lebensmitteln: "Das kaufe ich aber günstiger." Das wesentliche am Markenartikel ist die Werbung dafür. Durch die kauft man ein Produkt plus zugehörige Emotionen, etwa den Status, das Gefühl, "in" zu sein oder andere subjektive Qualitätsmerkmale. Wenn die Konsumenten nüchterner nur die Produktqualität werten, kann das bei den Markenartikeln Probleme verursachen und die Waren im Warenkorb billiger machen.
      Avatar
      schrieb am 07.01.05 12:34:39
      Beitrag Nr. 31 ()
      #19

      Gemüse und Obst isst und kauft man praktisch jeden Tag, einen Fernseher vielleicht alle 10 Jahre...

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 07.01.05 12:42:50
      Beitrag Nr. 32 ()
      #25

      So ganz auf der Höhe ist der Herr aber nicht? "Hier wird aus subjektivem Erleben diskutiert". Ich verweise auf meinen Beitrag weiter unten. Wenn ich 80% meines verfügbaren Einkommens für Miete (und keine Hypothekenzinsen), frische Nahrung (und keinen Aldi-Dosenfraß) und Bahntickets und Benzin (und keine Fahrradschläuche) ausgeben muß nützt mir eine Deflation des statistischen Warenkorbes wenig. Was kann denn noch objektiver sein als meine Quittungen?

      Aber für den durchschnittlichen deutschen Wähler ist eben Der Spiegel objektiv und das tägliche persönliche Erleben irgendwie von Fehleinschätzungen getrübt. Der durchschnittliche deutsche Wähler glaubt ja auch, daß alle Sozialhilfeempfänger vögelnd in Florida leben, obwohl er täglich das Elend auf der Straße sieht. Aber es steht ja im Spiegel, daß Rolf und Kalle und alle betrügen.
      Avatar
      schrieb am 07.01.05 12:42:56
      Beitrag Nr. 33 ()
      #31, ein Apfel kostet 30 Cent, ein Fernseher um die 1000 Euro (meiner kostete vor 3 Jahren 2000 Euro, jetzt gäbe es den übrigens etwas besser für knapp 1400 Euro). Fernseher kaufe ich alle 6 Jahre neu; das ist nicht unüblich. 1000 geteilt durch 0,3 gibt 3000 Tage oder 8 Jahre. Das Gewicht des Fernsehers im Warenkorb ist also um ein Drittel größer als das des täglichen Apfels.
      Avatar
      schrieb am 07.01.05 14:19:58
      Beitrag Nr. 34 ()
      Alter Ego, du irrst.
      Du erlebst das und für dich erscheint es die Wahrheit zu sein.Dein Wahrnehmen ist für dich objektiv, trotzdem insgesamt subjektiv, weil dein Erleben an deine Person gebunden ist und die Realität bezüglich Inflation/Deflation insgesamt eine andere ist! Es müssen alle Ereignisse zur Wertung einbezogen werden und nicht Einzelerscheinungen!
      P.S. Die Spiegelartikel sind von Menschen gemacht und deshalb genau wie deine Meinung subjektiv wie die Berichte vom Spiegel über Rolf und Kalle!
      Avatar
      schrieb am 07.01.05 16:00:27
      Beitrag Nr. 35 ()
      #34

      War Popper Volkswirt?
      Avatar
      schrieb am 07.01.05 16:05:51
      Beitrag Nr. 36 ()
      Meime Eltern sind um die 60 und haben sich in ihrem Leben genau 2 Fernseher gekauft.

      Ich bin um die 30 und habe mir in meinem Leben noch keinen Fernseher sondern nur eine TV-Karte gekauft.

      In meinem Bekanntenkreis wird ein Fernseher ca. alle 20 Jahre ausgetauscht, vielleicht auch öfter, aber dass jmd. alle 6 Jahre ein neues Gerät kauft habe ich noch nie gesehen oder gehört, von da her gehört die Aussage dass das häufig vorkommt für mich ins Reich der Theorien.
      Avatar
      schrieb am 07.01.05 16:09:05
      Beitrag Nr. 37 ()
      Wenn die meßbare Erkenntnis, daß alle Produkte, die ich dringend benötige, teuerer werden, eine nur für mich gültige Wahrheit ist, dann ist andererseits die vom Stat. Bundesamt errechnete Inflation, die als abwiegelnde Begründung für die gesamtwirtschaftlich angeblich lebensnotwendige Lohnzurückhaltung etc. genommen, wird eine Wahrheit, die nur auf den rein subjektiven Eindrücken des Stat. Bundesamtes begründet ist und daher für mich nicht gilt.
      Avatar
      schrieb am 07.01.05 16:33:52
      Beitrag Nr. 38 ()
      Auch wenn das viele Leute nicht glauben wollen: Die Inflationsrate wird in Deutschland mit einem Wägungsschema berechnet, das einem durchschnittlichen Verbraucher repräsentiert.
      Wen es interessiert, kann das aktuelle Wägungsschema im Internet runterladen:

      http://www.destatis.de/download/d/preis/waegsch02.pdf

      Die Hauptkomponenten sind:

      Gesamtlebenshaltung ............................................................................................................................................. 1000,00
      01 Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke ............................................................................................................... 103,35
      02 Alkoholische Getränke, Tabakwaren ......................................................................................................................... 36,73
      03 Bekleidung und Schuhe ........................................................................................................................................... 55,09
      04 Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe ............................................................................................. 302,66
      05 Einrichtungsgegenstände (Möbel), Apparate, Geräte und ..........................................................................................
      Ausrüstungen für den Haushalt sowie deren Instandhaltung .................................................................................... 68,54
      06 Gesundheitspflege .................................................................................................................................................. 35,46
      07 Verkehr ................................................................................................................................................................... 138,65
      08 Nachrichtenübermittlung ......................................................................................................................................... 25,21
      09 Freizeit, Unterhaltung und Kultur .............................................................................................................................. 110,85
      10 Bildungswesen ........................................................................................................................................................ 6,66
      11 Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen .................................................................................................... 46,57
      12 Andere Waren und Dienstleistungen ......................................................................................................................... 70,23

      Die angesprochenen Fernseher fallen unter folgende Unterrubrik:

      0911 Geräte für den Empfang, die Aufnahme und Wiedergabe von Ton und Bild ........................................................... 6,83

      In diesen 0,683 % der Lebenshaltungskosten eines Durchschnittsverbrauchers sind beinhaltet:

      Stereo-Radiorecorder Lautsprecherboxen
      Hifi-Midianlage mit CD-Player, etc. Funkkopfhörer
      Uhren-Radio Farbfernseher
      Autoradio Tragbarer Farbfernseher
      CD-Player S-VHS-Videorecorder
      Tragbarer CD-Spieler Sat-Anlage
      Avatar
      schrieb am 07.01.05 17:02:36
      Beitrag Nr. 39 ()
      AlterEgo
      Du schreibst:
      errechnete Inflation, die als abwiegelnde Begründung für die gesamtwirtschaftlich angeblich lebensnotwendige Lohnzurückhaltung etc. genommen
      Du vermischt die Inflation als objektive Größe mit der subjektiv verbreiteten Lohnzurückhaltung! Du musst sie getrennt betrachten! Wir haben z.Z. etwa 2% Inflationsrate! Die ist normal! Leider rdet man dem Volk ein, dass Lohnerhöhungen wirtschaftlich nicht tragbar ist1 Und das ist genau falsch! Die letzten 19 Jahre haben eundeutig gezeigt, dass Lohnerhöhungen unterhalb der Inflationsrate , also Kaufkraftverlust, dem Arbeitnehmer schadet und damit auch der wirtschaftlichen Situation in De nicht hilft.
      Es wird ja gern immer auf Dänemark verwiesen, wenn man zum Beispiel den Kündigungsschutz aushebeln will! Dabei wird immer großzügig unterschlagen( also eine einseitige Darstellung des Gesmtsachverhalts), das es in Dänemark in den letzten Jahren hohe Lohnerhöhungen gab ( 3-4%) und damit wurde die Inflationsrate durch Lohnerhöhungen ausgeglichen und gleichzeitig die Produktivität berücksichtigt1 Das Ergebnis ist ein starkes Wirtschaftswachtum! In De sind die Lohnerhöhungen unterhalb der Inflationsrate und das Ergebnis ist Kaufkraftverlust der kleinen Leute,damit krankt der Binnenmarkt, wenig Absatz - Warenüberangebot auf den Binnenmarkt und daraus folgen Entlassungen! Damit schließt sich der Kreis und das Dilemma wächst!
      Nochmals: Das Bundesamt hat objektive Daten, denn es verfährt so wie es fittass in # 38 dargelegt hat!!
      Avatar
      schrieb am 07.01.05 17:10:35
      Beitrag Nr. 40 ()
      Wie können die Daten des Stat. Bundesamt objektiv sein? Es sind doch Menschen, die sie erheben, deren Wahrnehmungen ihnen zwar wirklich erscheinen, sich jedoch nicht verallgemeinern lassen? Warum ist Inflation auf meiner Tankquittung und bei meinem Feldsalat subjektiv und bei den vom Stat. Bundesamt dem Saturn-Hansa Prospekt entnommenen Daten objektiv?
      Avatar
      schrieb am 07.01.05 18:00:42
      Beitrag Nr. 41 ()
      Alter Ego, deine Tankkosten sind objektiv und dein Preis für den Feldsalat auch! Das ist Realität! Genauso bezahlt das Bundesamt in Wiesbaden jedes Produkt aus dem Warenkorb fiktiv und rechnet den Gesamtpreis aus und stellt damit die Inflationsrate bzw. die Kaufkraft fest!
      Avatar
      schrieb am 10.01.05 10:45:10
      Beitrag Nr. 42 ()
      Also ist dann doch auch meine Aussage von ganz unten objektiv, daß für viele Bürger die amtliche Inflationsrate wenig aussagekräftig ist. Aber egal, wie gesagt, auf Popper-Niveau sollten wir die Diskussionen in WO nicht abgleiten lassen.
      Avatar
      schrieb am 10.01.05 13:07:58
      Beitrag Nr. 43 ()
      bei den ganzen Inflationsstatistiken wird die Qualität der Waren so gut wie gar nicht bewertet.

      Eine Tomate, die auch wie ne Tomate schmeckt , ist doppelt so teuer.

      An die Story, no-name Produkte wären qualitativ auf dem Level der Markenprodukte (Ausnahmen mögen die Regel bestätigen) glaube ich nicht.
      Diese stammen zwar oft aus den Markenunternehmen, sind aber nichts weiter als noch verwertbarer Ausschuß.

      Wers nicht glaubt sollte mal z,B. weil ichs selbst am WE probiert hab, ein Markenketchup mit einem "ja"-Produkt vergleichen.
      Der Preisabschlag kommt nicht von ungefähr, mögen auch die Werbekosten einen nicht unbeträchtlichdn Teil der Kalkulation bei Markenprodukten ausmachen.

      Die Teuerungsstatistik ist ein Fake. Seit Anfang des Jahres haben sich alleine die Kosten für Energie oder auch öffentliche Verkehrsmittel im zweistelligen Prozentbereich verteuert.
      Avatar
      schrieb am 10.01.05 13:12:06
      Beitrag Nr. 44 ()
      Welches öffentliche Verkehrsunternehmen hat seine Fahrpreise dieses Jahr um mehr als 10% angehoben?
      Avatar
      schrieb am 10.01.05 13:22:37
      Beitrag Nr. 45 ()
      for4zim,

      auch wenn die Bahn proforma privatisiert ist, bleibt sie doch ein öffentliches Verkehrsmittel. Genau wie die Busverbindungen in den Städten.

      Hier haben sich die Kurzstrecken von 1 Euro auf 1,10 und die normalen Verbindungen von 1,85 auf 2 Euro erhöht. Ditto bei den Monats und Wochenkarten, die ja doch viele für den Weg zur Arbeit nutzen.

      Die genauen Preise für S-Bahn und Zugnahverkehr hab ich nicht genau im Kopf, aber über 5% Teuerung sinds auch.
      Avatar
      schrieb am 10.01.05 14:16:44
      Beitrag Nr. 46 ()
      Das Indexjahr d. Warenkorbes wir alle 5 Jahre auf „Null“ zurückgestellt. Die realen Verbraucherpreise, aus denen die tatsächliche Kaufkraftminderung hervorgeht, jedoch nicht.

      Die Jahre sind 1995, 2000, 2005 etc.

      Was das bedeutet und wie viel REALE Inflation dadurch vertuscht wird können ja mal die Mathefreaks unter uns ausrechnen.
      Avatar
      schrieb am 10.01.05 14:27:56
      Beitrag Nr. 47 ()
      #45, also, bei einem ausgewählten Tarif eines Unternehmens gab es eine Preissteigerung von 10%. Und daraus wurden dann zweistellige Tariferhöhungen. Das war aber ganz schön übertrieben...;)

      #46 Kannst Du mal erklären, wie dadurch Inflation verringert werden soll?
      Avatar
      schrieb am 10.01.05 14:38:38
      Beitrag Nr. 48 ()
      for4zim,

      das sind genau die Tarife, die die meisten Menschen betreffen und Löcher in die privaten Haushaltskassen reissen. :D Im Nahverkehr.
      Avatar
      schrieb am 10.01.05 14:49:41
      Beitrag Nr. 49 ()
      #48, genau, die Nahverkehrstarife haben ein hohes Gewicht. Und die steigen in der Regel so um 3% pro Jahr, etwas stärker als die Inflationsrate. Manchmal sind es auch 5%, und ganz ausnahmsweise mal 10%, das sind dann aber oft Effekte der "runden Zahl", also von 1,00 auf 1,10, weil ein Fahrscheinpreis von 1,08 Euro irgendwie blöd aussieht. Normalerweise wird zum Ausgleich dafür in den darauffolgenden Jahren der Preis stabil gehalten.

      Das ganze ist so ein Beispiel dafür, wie Menschen durch selektive Wahrnehmung darauf kommen, die Preise müßten drastisch steigen, während die starken Steigerungen die Ausnahmefälle sind, die meisten Preise moderat steigen und auch Preisreduktionen stattfinden, die dann oft gar nicht wahrgenommen werden.
      Avatar
      schrieb am 10.01.05 16:21:30
      Beitrag Nr. 50 ()
      Ich hatte ziemlich weit vor schon mal geschrieben, dass für Leute, die sich fast nix ausser dem Lebensnotwendigen leisten können, tatsächlich die Inflation recht hoch liegen dürfte.

      Denn deren Kostenbelastung steigt sehr stark in den letzten Jahren, weil sie wenig telefonieren, Computer, TV und Auto selten gekauft werden usw....dafür merken sie steigende Energiepreise stark, steigende Bahnpreise (in Köln fuhren Kinder bisher umsonst, jetzt zahlen sie 85 ct. oder 1 Euro pro Fahrt, auch die anderen Preise stiegen recht stark) usw.....

      Die werden fast zu Aldi und Lidl gezwungen, so sie dann Schrott-Lebensmittel kaufen.


      Wer sich aber Luxusgüter leisten kann, der hat eher eine Situation der Deflation, gerade was technische Produkte betrifft. Deren Preise sinken derzeit so stark, dass damit die Steigerung der anderen Produkte mehr als aufgefangen wird (Autorabatte, Computer, Digitalkameras, Speichermedien usw...)
      Avatar
      schrieb am 10.01.05 16:31:49
      Beitrag Nr. 51 ()
      War gerade einkaufen.

      Der neue Weg die Konsumenten über die Schiene "darauf guckt- ohnhin -niemand- genau" zusätzlich abzuzocken, sind z,B. abgepackte Wurstwaren zu 70, 80, oder 125 g, die es dem Verbraucher noch schwerer machen bei Preisen durchzublicken.

      Denn maßgebend ist für die meisten der am Regal ausgezeichnete Preis!!
      Avatar
      schrieb am 10.01.05 16:39:01
      Beitrag Nr. 52 ()
      @xylo: Dagegen ist die persönliche Inflationsrate für den durchschnittlichen Dauerposter bei w : o, der 20 % seiner Stütze für seine Flatrate ausgibt, besonders niedrig, vermutlich sogar deutlich negativ. ;)
      Avatar
      schrieb am 10.01.05 16:47:25
      Beitrag Nr. 53 ()
      zur 51: bei den Geschäften, wo ich kaufe, steht an jedem Regal aber ein Umrechnungspreis, also zB auf Kilo, Stück oder ähnliches....

      mit zum Teil überraschenden Ergebnissen. So ist eine Packung Calgon-Salz relativ teurer als 2 kleine, die insgesamt die gleiche Menge (oder sogar mehr) enthalten. Nur wer denkt, große Packungen seien immer preiswerter, kauft dennoch die große.
      Avatar
      schrieb am 12.01.05 17:26:40
      Beitrag Nr. 54 ()
      Avatar
      schrieb am 12.01.05 17:59:00
      Beitrag Nr. 55 ()
      Ja,ja Blue, keine Ahnung ist auch eine Ahnung!!! So ist das, wenn man nichts versteht aber überall dumm runquatschen will! Was soll der Links von deiner Seite aus sagen? Richtig, wenn wir die Gesundheitskosten herausrechnen steht unsere Wirtschaft vor eine Deflation! Die Inflationsrate ist viel zu niedrig, um einen wirtschaftlichen Aufschwung zu erreichen!!! Aber das verstehste sowieso nicht!
      Avatar
      schrieb am 12.01.05 18:35:31
      Beitrag Nr. 56 ()
      #55

      Mag ja sein, dass bei euch im Osten alles ständig billiger wird.

      So gesehen, könnte der Staat ja die Gehälter seiner Angestellten und Beamten im Osten noch weiter kürzen, nicht wahr ? ;)
      Avatar
      schrieb am 12.01.05 18:37:12
      Beitrag Nr. 57 ()
      #55

      "Die Inflationsrate ist viel zu niedrig, um einen wirtschaftlichen Aufschwung zu erreichen!!! "

      Der Wirtschaftsweise Schachy hat gesprochen.

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 12.01.05 18:40:43
      Beitrag Nr. 58 ()
      Hm Schachy, mal langsam! Du stellst hier mal eben deine Lehrbuch-VWL-ler Meinung mal eben als generelle Wahrheit dar!

      Fakt ist:

      -Wir brauchen KEINE Infaltion
      -Wir brauchen KEINE Schulden

      Ich weiss, dass ich jetzt die ganzen VWLler auf den Plan rufe, die mir ihre Lehrbuchmeinung auftischen wollen & mir unterstellen werden keine Ahnung zu haben!

      Das ist OK, wird aber nicht nutzen!
      Avatar
      schrieb am 12.01.05 22:03:31
      Beitrag Nr. 59 ()
      Blue, entschuldige, daß ich mich wieder einmal hinreißen ließ! Dir fehlt jeglicher Verstand! Du bist genauso niveaulos wie Connor! Ihr solltet eine Personengesellschaft gründen, die die Dummheit vermarktet!
      Eine persönliche Frage habe ich noch: Tut das nicht weh, soviel D auf einen Haufen?

      :laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 13.01.05 00:31:05
      Beitrag Nr. 60 ()
      Dann wollen wir die Diskussion zwische "Schachy" und "Blue Max" einmal durch einen Presseartikel auf höheres Niveau heben:

      New Economy?
      Die Phillips-Kurve in der «neuen Wirtschaft»
      Renaissance eines überholt geglaubten Zusammenhangs
      Dass zwischen Beschäftigungsentwicklung und Inflationsniveau Abhängigkeiten bestehen, war ein zentraler Leitsatz keynesianischer Wirtschaftspolitik. Seither wurde dernach dem Ökonomen Phillips benannte Zusammenhang immer wieder für ungültig erklärt, bloss um darauf in modifizierter Form neu erfunden zu werden. Derzeit postulieren Verfechter einer «neuen Wirtschaft», mehr Wachstum und Beschäftigung seien neu ohne inflationären Druck zu haben. Auch das ist eine Spielart der Phillips-Kurven- Diskussion, wie unser Autor zeigt. Doch auch hier scheint Vorsicht angebracht. (Red.)

      Von Friedrich L. Sell*

      Als im Jahr 1958 der englische Statistiker und Ökonom Alban William Housego Phillips die seitdem nach ihm benannte Kurve aus der Taufe hob, hat er sich wohl kaum träumen lassen, welche wirtschaftspolitische Bedeutung diese in den darauf folgenden vierzig Jahren erlangen würde. Vor allem in den sechziger und mit abnehmender Intensität in den siebziger Jahren glaubten Politiker in den USA und Europa den in der Phillips-Kurve postulierten Zusammenhang gewissermassen als «Menukarte» der Geld- und Fiskalpolitiklesen zu können. Berühmt ist noch heute der Ausspruch des damaligen deutschen Bundeskanzlers Helmut Schmidt, ihm seien 5% Inflation lieber als 5% Arbeitslosigkeit. Helmut Schmidt war als Schüler von Karl Schiller wie dieser in der keynesianischen Nachkriegsökonomie «gross» geworden - wenngleich die keynesianische Variante derPhillips-Kurve waagrecht und nicht fallend verläuft und somit gar keine echte Auswahl zwischen Inflation und Arbeitslosigkeit bietet, sondern lediglich eine Erklärung für eine «Kerninflationsrate» liefert. Das war Schiller und Schmidt, wie auch anderen Keynesianern, eher gleichgültig, bot ihnen die Phillips-Kurve doch die Gelegenheit zu bekennen, dass eine Politik zugunsten hoher Beschäftigung ihren Preis hat.

      Die monetaristische Gegenrevolution . . .
      Die monetaristische «Gegenrevolution» von Milton Friedman, Karl Brunner und Allan H. Meltzer brachte die Phillips-Kurve in den siebziger Jahren von der Waagrechten in die Senkrechte und damit auch jeglichen «Menugedanken» aus dem Gleichgewicht. Aktive Geld- und Fiskalpolitik ist in einer Welt geräumter Güter- und Arbeitsmärkte lediglich in der Lage, das Preisniveau zu beeinflussen. Viele Kritiker der Monetaristen verkannten die optimistische Kehre dieser Botschaft: Deflations- oder besser Disinflationspolitik kann ohne die Geissel starker Beschäftigungseinbrüche gelingen! Die Phillips- Kurve war bis hierhin in fast alle Richtungen - bis auf die positiv ansteigende - von der Wirtschaftstheorie gedreht worden. Noch schien aber in einem einzigen Punkt Einigkeit zu herrschen: In welcher Lage auch immer, jede «Schule» beanspruchte die Stabilität, also die «ruhige Lage» im Raum (in Wahrheit nur im Koordinatensystem der Ökonomen!) der eigenen Phillips-Kurve.

      . . . und die Rolle der Erwartungen
      Das sollte sich dramatisch ändern, als gegen Ende der siebziger Jahre, Anfang der achtziger Jahre das neue Paradigma der «Theorie rationaler Erwartungen» das letzte bisschen Einigkeit zertrümmerte: Robert E. Lucas, Thomas J. Sargent, Robert J. Barro und Neil Wallace wiesen mit verführerischer Eleganz nach, dass höhere Inflationsraten auch höhere Inflations erwartungen auslösen. Zwar sind Irrtümer immer wieder möglich, aber nicht auf Dauer und nicht im Durchschnitt.

      Am Ende wurde damit die Phillips-Kurve wieder in die Senkrechte gerückt, wenn auch aus ganzanderen Gründen als beim Monetarismus. Kurzfristig mag die Phillips-Kurve abwärts geneigtsein, aber jeder expansive Anstoss der Politik verschiebt die «Menukarte» in ungünstigere Regionen: Ein wenig mehr Beschäftigung ist nur zuimmer höheren Inflationsraten zu haben. Umgekehrt ist das Brechen von Inflationserwartungenein äusserst schmerzhafter Prozess der Abkühlung, der mit einem Zuwachs der Arbeitslosigkeit einhergeht. Dieses Credo - verbunden mit der Vorstellung, dass die Wirtschaftspolitik meistens auf Arbeitslosenquoten trifft, die die «natürliche Arbeitslosenquote» weit übertreffen - dominierte den Diskurs der achtziger und der frühen neunziger Jahre.

      US-Geldpolitik im Banne der «NAIRU»
      Spätestens seit etwa Mitte der neunziger Jahre hat nun, angestossen insbesondere durch die ungebrochen gute Konjunktur der Vereinigten Staaten und geprägt durch die Geldpolitik eines Alan Greenspan, die Phillips-Kurve wiederum eine neue, diesmal durchaus optimistische Wendung erfahren. Als Politikregel könnte die Losung - in Abwandlung von Helmut Schmidt - jetzt lauten: Sinkt die Arbeitslosenquote (weiter), so möge das Fed das Geld verknappen bzw. die Zinsen erhöhen! Das amerikanische Publikum und dieinternationale Fachwelt haben sich an die folgende «Mechanik» gewöhnt: Weist die Arbeitsmarktstatistik der USA einen (erneuten) Rückgang der Arbeitslosenquote aus - sie liegt mittlerweile bei knapp über 4% -, droht sie also unterein Niveau zu fallen, «das für eine stabile Preisentwicklung nötig ist», bzw. unter eines, «das die Inflation stabilisiert», so tritt die amerikanische Geldpolitik in Form höherer Leitzinsen auf die Bremse. Ökonomen sprechen in diesem Zusammenhang von der «NAIRU», also von der «Non Accelerating Inflation Rate of Unemployment». Manche Finanzanalytiker gehen inzwischen so weit, den periodischen Arbeitsmarktbericht der USA für die wichtigste Information an den internationalen Finanzmärkten zu halten.

      Im Gegensatz zur Deutschen Bundesbank in der Vergangenheit und auch zur EZB in der Gegenwart, die sich in dieser oder jener Form bei der Inflationsprognose immer auf die Fisher`sche Verkehrsgleichung und moderne «Mutanten» von dieser gestützt haben, treffen wir demnach in den USA eine klare Renaissance der Phillips-Kurve an. Auch andere Grössen der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung, wie der private Verbrauch, werden dort mittlerweile indirekt aus der Arbeitsmarktstatistik, etwa über die Entwicklung der neu geschaffenen Stellen und den Anstieg der Stundenlöhne, geschätzt. Letztere gelten auch als gute Frühindikatoren für die Preisentwicklung. In bester Tradition der Phillips-Kurve wird argumentiert, dass stark steigende Stundenlöhne die Firmen dazu veranlassen dürften, die höheren Kosten an die Endverbraucher weiter zu geben. Es sei denn - auch das ist Phillips «pur» - die höheren Kosten werden durch anhaltende Produktivitätsgewinne in Schach gehalten.

      Alles neu in der «neuen Wirtschaft»?
      In den vergangenen fünfzehn Monaten hat die US-Notenbank die Leitzinsen sechsmal auf inzwischen 6,5% erhöht, um die überhitzte Konjunktur zu bremsen. Seit 1995 hatte Alan Greenspan die amerikanische Wirtschaft allerdings reichlich mit Liquidität versorgt. Gemessen am Anstieg der Arbeitsproduktivität, ist dies auch der Zeitabschnitt, in dem sich nach überwiegender Auffassung die Wachstumspotenziale des Internet-Sektors abzuzeichnen begannen. Nun wird es spannend: Wie kommt es, dass ein «Ladenhüter» wie die Phillips-Kurve ausgerechnet in einer Zeit zu neuen Ehren kommt, die wir mit dem Schlagwort der «New Economy», der «neuen Wirtschaft», belegen? Wenn überhaupt - und darin liegt natürlich ein gerüttelt Mass an Ironie -, dann legt die «New Economy» eine äusserst flache, in weiten Teilen waagrechte, also keynesianische Phillips-Kurve nahe (vgl. oben): Nur so liesse sich erklären, dass die Arbeitslosenquote in den USA seit 1995 merklich gesunken ist, ohne dass signifikante Gefahren für eine «stabile Inflationsrate»auftraten. Fast vergessen erscheinen die Deflationsängste, die uns noch vor einigen Jahren beschäftigten. Diese Sorgen waren unbegründet. Der Produktivitätsanstieg in den USA ging mit einem starken Beschäftigungs- und gleichzeitigen Nachfrageanstieg einher.

      Also zurück zur «neuen Wirtschaft»: Soll denn nun, da die Inflationsgefahren in den USA (und auch in Europa) grösser geworden zu sein scheinen, wieder der «alte» Phillips-Zusammenhang gelten? Dann wäre die «New Economy» reichlich schnell vorüber gewesen. Selbst das ist denkbar: Vergleichbare Produktivitätsschübe gab es in den USA schon einmal, nämlich zwischen 1922 und 1929, ausgelöst durch die technischen Errungenschaften von Auto, Elektrizität und Radio. Parallelen ziehen ist immer problematisch, und Geschichte wiederholt sich nicht. Dennoch: Anlass zu Wachsamkeit besteht allemal.

      * Der Autor ist Professor für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Makroökonomik und Wirtschaftspolitik, an der Universität der Bundeswehr München.

      Neue Zürcher Zeitung, 10. Oktober 2000
      Avatar
      schrieb am 13.01.05 11:08:52
      Beitrag Nr. 61 ()
      Wobei ich Schachy noch primitiver als Connor finde!
      Avatar
      schrieb am 13.01.05 11:25:04
      Beitrag Nr. 62 ()
      #55,57,59

      Nach Schachys dubioser Theorie, dass eine hohe Inflation einen Wirtschaftsaufschwung ermöglicht, müsste es ja dann zB Argentinien wirtschaftlich hervoragend gehen und der Schweiz miserabel.

      :laugh:

      Und Schachy, Deine Beleidigungen sind nur mal wieder bezeichnend für Dein Niveau.

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 13.01.05 18:22:03
      Beitrag Nr. 63 ()
      Nur noch soviel ( nicht für Blue, weil er nichts versteht), eine Inflationsrate um die 2% Prozent wäre förderlich für einen wirtschaftlichen Aufschwung in D.
      Avatar
      schrieb am 13.01.05 18:42:54
      Beitrag Nr. 64 ()
      2 %?

      Schachy, ich denke da liegen wir längst darüber.

      Nur getraut sichs niemand zu sagen.
      Avatar
      schrieb am 01.02.05 15:57:48
      Beitrag Nr. 65 ()
      Zum Thema passender Artikel aus DMEuro August 2004 S. 71:

      Inflationsraten sind manipuliert

      von Vermögensverwalter Jens Ehrhardt

      Die Inflationsdiskussion schlägt seit der Euro-Einführung hohe Wellen. Bei Dienstleistungen hat man den Eindruck, die Währungsumstellung sei eins zu eins erfolgt. International gehen die Preise in jüngster Zeit steil nach oben, die der Rohstoffe haben sich zum Teil verveilfacht. Inflationär wirkt sich auch, vor allem wegen der hohen Improte Chinas, die Verfünffachung der Seefrchtkosten aus.

      Die Infaltionsraten unterliegen indes politischem Einfluss; sie hängen von der Zusammensetzung der Warenkörbe ab.

      Beispiele: im US-Warenkorb sind Rohstoffe nur mit 7 % gewichtet, im japanischen mit gut einem Drittel. US-Mieten schlagen mit 38 % zu Buche, obwohl 70 % der Amerikaner Eigenheimbesitzer sind; explodierende US-Hauspreise tauchen im selben Index gar nicht auf.

      eber die Zusammensetzung des Warenkorbs kann man die Inflation also nach unten manipulieren.

      In den USA werden über 80 Millionen Menschen durch inflationsindexierte Staatshilfen versorgt. Folglich ist der Staat an niedrigen Inflationsraten (und damit Zahlungen) interessiert. umal geringe Inflation in der Regel die eigene Währung stützt und damit Auslandskapital anlockt.
      So fällt auf, dass das nominale Wachstum (vor Abzug der Inflationsrate) zuletzt in den USA und in Europa fast gleich, das reale Wachstum in den USA aber deutlich höher war. Tatsächlich dürfte die Teuerung in Europa viel niedriger gewesen sein.
      Die Inflationsrate wird geschickt als Steuerungsinstrument für ganze Volkswirtschaften genutzt.
      Man sollte sich hüten, die offiziellen Zahlen zu übernehmen, denn sie führen zu Fehlprognosen. Deutsche Verbraucher mit Preisgefühl nach der Euro-Umstellung oder New Yorker Taxinutzer, die kürzlich für Fahrten 30 % mehr Geld hinblättern mussten, spüren die Inflation eher.


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      Wie uns die Regierung bei der Berechnung der Inflation übers Ohr haut