Derivathandel größer als BIP der Welt - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 10.01.05 20:25:12 von
neuester Beitrag 10.01.05 21:49:39 von
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Morgan-Chase-Derivathandel größer als BIP der Welt
(EIR)
Während ein großer Teil der Realwirtschaft der Welt kollabiert, expandiert die virtuelle Wirtschaft weiter wie verrückt, wobei das Wall Street-Investmenthaus J.P. Morgan Chase (JPMC) wie gewohnt die Meute anführt. Mit Stand vom 30. September hatte JPMC offene Derivatkontrakte im Wert von 43 Billionen Dollar (und ein paar hundert Milliarden Dollar "Kleingeld"), also etwas mehr als das jährliche BIP der Welt und rund viermal soviel wie das BIP der USA. Auf den 2. Platz in dieser virtuellen Lotterie ist die Citigroup geklettert, die mit 17,5 Bio.$ knapp vor der Bank of America liegt (17,1 Bio.$). Nur zwei weitere US-Banken übersteigen die Billionen-Dollar-Marke: Wachovia (früher First Union) hat 3 Bio.$, und die auf die Zeit der Opiumkriege zurückgehende HSBC Nord Amerika (der US-Zweig der HongShang Bank) 1,8 Bio.$. Da die Zahlen des Währungskontrollamts im Gegensatz zur amerikanischen Bundeseinlagenversicherung FDIC auch die Derivatgeschäfte der Holdinggesellschaften erfassen, meldete das Währungskontrollamt die astronomische Summe von 86,9 Billionen Dollar an Derivaten der 25 aktivsten Banken in diesem Markt.
Die Banken und ihre Aufsichtsbehörden behaupten, das "Nettorisiko" dieses 87 Billionen-Bergs an Schuldscheinen belaufe sich nur auf 804 Mrd.$, und das "Nettokreditrisko sogar nur auf 183 Mrd. Dollar." Allerdings erlebten die Banken einen signifikanten Rückgang der Einnahmen aus Bargeld und Derivaten von 3,8 Mrd.$. im 1. Quartal auf 2,6 Mrd.$ im 2. und auf 1,3 Mrd.$ im 3. Quartal. Den größten Einbruch gab es bei den Zinsgeschäften, die nicht wie im 1. Quartal einen Gewinn (plus 1,5 Mrd.$) einbrachten, sondern einen Verlust von 1,4 Mrd.$. Dieser wurde nur ausgeglichen durch die Erlöse im Warenhandel, die von 89 Mio.$ im 1. Quartal über 405 Mio.$ im 2. Quartal auf 1 Mrd.$ im 3. Quartal stiegen. 87% aller Derivate waren Zinswetten, gefolgt von den Devisenwetten (9%). Die Kreditderivate sind weiter gestiegen, auf 1,9 Bio.$; 92% aller Derivatkontrakte wurden im sog. "Schalterhandel" durchgeführt, nur 8% an den Börsen.
(EIR)
Während ein großer Teil der Realwirtschaft der Welt kollabiert, expandiert die virtuelle Wirtschaft weiter wie verrückt, wobei das Wall Street-Investmenthaus J.P. Morgan Chase (JPMC) wie gewohnt die Meute anführt. Mit Stand vom 30. September hatte JPMC offene Derivatkontrakte im Wert von 43 Billionen Dollar (und ein paar hundert Milliarden Dollar "Kleingeld"), also etwas mehr als das jährliche BIP der Welt und rund viermal soviel wie das BIP der USA. Auf den 2. Platz in dieser virtuellen Lotterie ist die Citigroup geklettert, die mit 17,5 Bio.$ knapp vor der Bank of America liegt (17,1 Bio.$). Nur zwei weitere US-Banken übersteigen die Billionen-Dollar-Marke: Wachovia (früher First Union) hat 3 Bio.$, und die auf die Zeit der Opiumkriege zurückgehende HSBC Nord Amerika (der US-Zweig der HongShang Bank) 1,8 Bio.$. Da die Zahlen des Währungskontrollamts im Gegensatz zur amerikanischen Bundeseinlagenversicherung FDIC auch die Derivatgeschäfte der Holdinggesellschaften erfassen, meldete das Währungskontrollamt die astronomische Summe von 86,9 Billionen Dollar an Derivaten der 25 aktivsten Banken in diesem Markt.
Die Banken und ihre Aufsichtsbehörden behaupten, das "Nettorisiko" dieses 87 Billionen-Bergs an Schuldscheinen belaufe sich nur auf 804 Mrd.$, und das "Nettokreditrisko sogar nur auf 183 Mrd. Dollar." Allerdings erlebten die Banken einen signifikanten Rückgang der Einnahmen aus Bargeld und Derivaten von 3,8 Mrd.$. im 1. Quartal auf 2,6 Mrd.$ im 2. und auf 1,3 Mrd.$ im 3. Quartal. Den größten Einbruch gab es bei den Zinsgeschäften, die nicht wie im 1. Quartal einen Gewinn (plus 1,5 Mrd.$) einbrachten, sondern einen Verlust von 1,4 Mrd.$. Dieser wurde nur ausgeglichen durch die Erlöse im Warenhandel, die von 89 Mio.$ im 1. Quartal über 405 Mio.$ im 2. Quartal auf 1 Mrd.$ im 3. Quartal stiegen. 87% aller Derivate waren Zinswetten, gefolgt von den Devisenwetten (9%). Die Kreditderivate sind weiter gestiegen, auf 1,9 Bio.$; 92% aller Derivatkontrakte wurden im sog. "Schalterhandel" durchgeführt, nur 8% an den Börsen.
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