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    Der typische Deutsche :-) - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 23.01.05 13:55:08 von
    neuester Beitrag 25.01.05 09:53:59 von
    Beiträge: 14
    ID: 946.301
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      schrieb am 23.01.05 13:55:08
      Beitrag Nr. 1 ()
      Von Bernd Niquet, Bernd Niquet ist Boersenkolumnist und Buchautor

      Neulich, an einem regnerischen Abend auf einer Strasse in
      Berlin, ist er mir begegnet, der typische, der durchschnitt-
      liche Deutsche. Was fuer ein Zufall. Ich konnte nicht umhin,
      ihn festzuhalten. (Nicht den Zufall und auch nicht den Deut-
      schen, sondern den Eindruck, den er im Asphalt hinterlassen
      hat.) Der Deutsche ist mittelalt, dabei eher alt als mittel,
      hat ein "PM" als Regionsbezeichnung auf seinem Autokennzei-
      chen und faehrt einen Kleinwagen-Kombi. Das ist praktisch,
      denn damit kann man viel transportieren. Den Hund zum Bei-
      spiel. Denn er hat einen mittelgrossen bis grossen Hund an
      Bord und auf der Rueckbank zudem einen halben Kindersitz.

      Der Hund frisst in etwa Fleisch fuer so viel Geld, wie dem
      Deutschen fehlt, um eigenstaendig in seine Rentenversicherung
      einzuzahlen. Doch dafuer hat er ja den Hund, der spaeter im
      Alter fuer ihn sorgen wird.

      Der Deutsche beherrscht sein Auto sichtbar nur knapp, was je-
      doch nicht auf ein etwaiges Unvermoegen zurueckzufuehren ist.
      Nein, der Deutsche ist ein guter Autofahrer, der beste in
      ganz Europa - und darf deswegen auch als einziger so schnell
      fahren, wie er will. Dass er sein Auto nicht recht zu beherr-
      schen scheint, liegt vielmehr darin, dass er nur eine Hand am
      Lenkrad und in der anderen ein Handy haelt, auf dem er etwas
      eintippt, was seinen Blick gefangen haelt, der somit der
      Strasse verloren geht.

      Hinten auf dem Auto prangen Klebeschilder von allen Dingen,
      die dem Deutschen wichtig sind. Ein Hund, ein Automobilclub
      und ein paar Aufkleber von Orten, an denen er schon gewesen
      ist. Der Deutsche hat auf der Aktivseite eine Datsche oder
      ein Ferienhaus und auf der Passivseite Schulden auf der Bank.
      Humankapital und Eigenkapital gleichen sich aus. Der Deutsche
      braucht zwei Jobs, um all das, was er hat und was ihm wichtig
      ist, zu finanzieren.

      Damit ist der Deutsche gleichzeitig arm und reich. Er fliegt
      nach Mallorca, doch wenn in der Kantine der Salat beim Bezah-
      len gewogen wird, macht er die Salatsauce erst danach auf den
      Teller. Einen entsprechenden Verweis nimmt er locker zur
      Kenntnis. Es ist ja nichts passiert. Der Deutsche ist umgeben
      von viel Wohlstand. Doch er hat so viel im Kopf, um mit allen
      Dingen zurecht zu kommen, dass ihm fuer nichts mehr Zeit
      bleibt. Der Trend zum Zweitbuch ist bei ihm noch nicht ange-
      kommen. Nicht einmal abends findet er die Musse, nachzuden-
      ken, was das eigentlich alles soll.

      Der Deutsche ist ein Getriebener. Vorne von der Moehre gezo-
      gen - und hinten vom in den Hintern gepusteten Zucker gescho-
      ben. Er ist ein Getriebener, aber ein Getriebener der
      Verhaeltnisse. Er klagt auf hohem Niveau und ist doch eigent-
      lich selbst der Verursacher. Er ist wie der Hund, der sich
      selbst in den Schwanz beisst. Koennte er sich von aussen
      sehen, wuerde er merken, dass das alles irgendwie gar nichts
      bringt.

      Bei all dem schwebt so etwas wie ein huendisches Element in
      der Luft. Vielleicht spueren wir hier bereits einen Lufthauch
      der Zukunft, denn wenn die demografische Entwicklung und die
      Hundezahlen sich so weiter entwickeln, dann wird der typische
      Deutsche des Jahres 2050 nicht mehr ein Mensch, sondern ein
      Hund sein. Dann muessen wir Uebriggebliebenen tatsaechlich
      voellig umdenken. Die wirklichen Herausforderungen der
      Zukunft liegen also noch weit vor uns. Die jetzigen Reformen
      sind erst ein erster Ansatz. Wir koennen durchaus noch beru-
      higt sein.
      Avatar
      schrieb am 23.01.05 14:14:55
      Beitrag Nr. 2 ()
      :yawn::yawn::yawn::yawn::yawn::yawn::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 23.01.05 14:36:39
      Beitrag Nr. 3 ()
      Meine Name ist Dietmar Wischmeyer und dies ist das Logbuch einer Reise durch das Land der Bekloppten und Bescheuerten. Hier ist mein Bericht.

      Als Heinrich die Ziege, seines Zeichens Welfenkönig von Peine-Salzgitter, mal `ne richtige Stadt sehen wollte, gründete er München. Der sonst dort vegetierende Bajuware war anscheinend zum Münchengründen bisher zu blöd gewesen. Noch heute besteht die " Weltstadt mit Herz" aus zwei Bewohnergruppen: einerseits den zugereisten Kolonialherren, kurz Schickeria genannt, und aus dem bayrischen Bodensatz. Letztere nagen schon zum Frühstück an bleichen jungen Ratten herum, die sie " Weißwürschtl" nennen, und vertilgen dazu Unmengen einer bierhaltigen Schlempe aus großen Einmachgläsern. Menschen der nächsthöheren Evolutionsstufe werden von ihnen " Saupreißn" genannt, und sogar die Inkontinenzwindeln im Altersheim tragen noch das blauweiße Rautenmuster. Kurz gesagt: Es ist eine verflucht eingebildete Bande. Gott sei Dank sprechen sie kein Deutsch. Die Münchner Oberschicht ist nicht weniger blasiert. Die Hälfte von ihnen arbeitet als Promidarsteller, die andere Hälfte als dessen Friseur. Ich weiß nicht wirklich, was das Wort " angeschwult" bedeutet, es fällt mir aber immer als erstes ein, wenn ich an die Münchner Schickeria denke. Braungebratene Tagediebe und verlebte Blondinen schlürfen Schampus beim Friseur, so sieht der Alltag der Bussibären aus. Und wenn man ganz viel Glück hat, darf man in der 1300. Folge von Derrick hinten durch`s Bild schleichen. Schickeria und Trachtenseppl leben in der Stadt nebeneinander her, nur einmal im Jahr trifft man sich auf der " Wiesn" , einem mehrtägigen Saufgelage, das weltweit seinesgleichen sucht. Nirgends sonst wird der Mensch so auf seine Grundbedürfnisse Saufen, Fressen, Kotzen und Grölen reduziert - und das zu überhöhten Preisen. Selbst bis ins ferne Nippon reicht die Kunde vom Münchner Oktoberfest und beschert der Stadt alljährlich einen Zustrom gelber Hobbyalkoholiker. Überhaupt gilt die Bayernmetropole dem Ausländer als Inbegriff deutscher Folklore. Was Wunder, hat doch hier schon der braune Atze mit den Hitlerchören das Horst-Wessel-Lied geschmettert und ein halbes Jahrhundert früher ein durchgeknallter König die Staatsfinanzen ruiniert - deutscher geht`s nicht mehr. Der Münchner selbst versteht sich eher als Italiener im Lodengewand. Städtische Imagefuzzis versuchen seit Jahrzehnten, aus der " Stadt der Bewegung" einen Ort mediterraner Beschaulichkeit zu formen. Keine leichte Aufgabe in einem Provinznest, das um 22 Uhr die Biergärten verriegelt. Drum lebt der Schickeriamensch sowieso am Gardasee, und die blauweißen Dumpfbacken hauen sich am Vormittag schon das Dünnbier rein, um vor Ladenschluß noch breit zu werden. Über all dieser voralpinen Schwiemeligkeit regieren zwei mächtige Verbände, die CSU und Bayern München. Einer von beiden läßt zwei Dutzend Ausländer für sich Fußball spielen, der andere versucht die durchgeknallten Ideen des Papstes in Tagespolitik umzusetzen. Bei allen Vorbehalten gegen dieses München muß man doch zugeben, daß es eine sehr schöne Stadt ist für Menschen, die auf die eine oder andere Weise mit dem Leben abgeschlossen haben.
      Avatar
      schrieb am 23.01.05 15:07:09
      Beitrag Nr. 4 ()
      Über das Posting Nr. 1 könnte man intensiv nachdenken. Es zeigt so schön die notorische Inkonsequenz des deutschen Durchschnittsbürgers auf, der irgendwie mit seinem Wohlstand nicht zurecht kommt, und für den es einfacher zu sein scheint, über alles Mißgeschick zu lamentieren, als es zu ändern. Einige Kritikpunkte (Hunde- statt Kinderfreundlichkeit, Kleinlichkeit bei Kleinigkeiten, Gedankenlosigkeit bei den wichtigen Dingen) wurden aufgeführt. Dummerweise stimmen bei so einer Sache immer eifrig alle der Kritik zu, obwohl eigentlich die meisten peinlich berührt sein müßten, sie alle - oder besser - wir alle sind gemeint, denn irgendwo trifft es eigentlich jeden mal, daß er inkonsequent und zum falschen Moment kleinlich war.
      Avatar
      schrieb am 23.01.05 17:40:16
      Beitrag Nr. 5 ()
      Naja, man gewöhnt sich dran, und andere Nationalitäten haben andere Eigenheiten ... . :D

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      Avatar
      schrieb am 23.01.05 23:04:15
      Beitrag Nr. 6 ()
      Was ist an den Eigenheiten der Deutschen so schlimm ?
      Sollen sie besser den Wodka-Konsum der Osteuropäer übertreffen ?
      Sollen sie die Anzahl der niederländischen Wohnwagengespanne übertreffen ?
      Sollen sie die Qualität der britischen Küche übertreffen ?
      Sollen sie, statt Hunde respektvoll wie Lebewesen zu behandeln, sie zu tausenden wie in Spanien vergasen ?
      Was sollen Klischees, wie "der Deutsche braucht zwei Jobs um alles zu finanzieren ?" Das ist in Spanien, Italien, Griechenland, Polen, Ungarn, den USA, in Áustralien, genauso !!!
      Avatar
      schrieb am 24.01.05 08:13:54
      Beitrag Nr. 7 ()
      #3
      Genial!:laugh:
      hab den Text gerade abgespeichert, damit ich später wieder mal was zu lachen habe!
      Avatar
      schrieb am 24.01.05 09:49:05
      Beitrag Nr. 8 ()
      #7: Danke! Find des auch ECHT gut.

      #1 nich so, erstens sprachlich langweilig und zweitens scheitet der Versuch, Satire zu liefern (wie wir am Beispiel for4zim sehen).


      (Definition: Satire
      eine buntgemischte Früchteschale, ironisch witzige literarische od. künstlerische Darstellung menschlicher Schwächen u. Laster. 2 Literaturgattung, die durch Übertreibung, Ironie u. Spott an Personen od. Zuständen Kritik üben möchte, http://forenarchiv.mysnip.de/thread.php/3982/385/1554/Satire )

      Ich finde, wir Deutschen sind ganz prima und so´n bisschen Schwermut & Perfektionismus sind doch auch irgendwie sexy...
      Avatar
      schrieb am 24.01.05 09:58:55
      Beitrag Nr. 9 ()
      #8, ich habe den Verdacht, daß Du die Intention bei #1 nicht so ganz verstanden hast. Was man auch daran sieht, daß Text #3, dessen Qualität ich nicht werten will, dazu keinen Bezug hat.
      Avatar
      schrieb am 24.01.05 10:10:59
      Beitrag Nr. 10 ()
      #3 Absolute Spitze!:laugh:

      -Wobei der Autor die Geiselgasteig/Grünwald/Solln-Truppe durchaus hätte intensiver beschreiben können. Auch die Besucher zumeist nordischer und rätselhafter Dialekt der folkloristisch-postmodernen Stadt heimsucht, deren südliche Shilouette ihnen die Wadlstrümpf und die Krachlederne förmlich aufzwingt kommen in dieser Beschreibung nicht vor!:eek:
      Avatar
      schrieb am 24.01.05 11:08:14
      Beitrag Nr. 11 ()
      Amerikaner beispielsweise sind enttäuscht, wenn die deutschen Madln nicht blondbezopft sind und Dirndl tragen ... :D
      Avatar
      schrieb am 25.01.05 08:03:08
      Beitrag Nr. 12 ()
      Hab hier noch was, schaut mal aufs Datum...es ist immer noch aktuell!

      Otto Reutter, Berlin, 22. Mai 1914

      Michel sei stolz!

      Jüngst kam ich in eine Stube rein,
      das muß die Stube vom Michel sein.
      Michel, natürlich, war nicht zu Haus.
      der war auf Reisen, hielt`s hier nicht aus.
      Was sah ich im Zimmer rechts und links?
      Dort lag aus Brüssel ein Spitzentuch,
      hier ein franzööösisches Wörterbuch.
      Englischer Sport auf chinesischem Papier!
      Hast du denn gar nichts aus Deutschland hier?

      Michel sei stolz! Michel sei stolz!

      Brauchst ja nicht arrogant zu sein.
      Brauchst ja nur stolz auf dein Land zu sein.
      Findest das Fremde nur immer apart,
      wahre dir doch deine Eigenart.

      Bist ja ein Kerl aus besonderem Holz,
      Michel sei stolz!

      Laß doch den ausländ`schen Firlefanz,
      Kuhsteak und Meatwurst und Tangotanz,
      Five`O`clock-Tee, ach, Michel ich schimpf.
      Pfeiff auf den Clock-Tee und sauf um Fünf.

      Kommt mal Engel in der Nacht hier,
      der spricht nicht deutsch, der spricht englisch mit dir.
      " Do you speak english?" so freegt er.
      Dann spookst du englisch gerad wie er.
      Wie er sich räuspert und wie ers talkt,
      hast du ihn glücklich abgekupfert.

      Michel sei stolz! Michel sei stolz!

      Kommen wir mal in das Ausland rein.
      Reden die unsre Sprache? Nein.
      Doch wenn sie kommen, verlangn sie `s von uns,
      und wir sind dämlich genug und tuns.

      Die sagen wir wollens nicht, aber ihr sollt,
      Michel sei stolz!

      Kommt ein Franzose, der lacht uns aus,
      der fühlt in Deutschland sich wie zuhaus.
      Jeder Flickschneider nennt sich Tallieur.
      Jeder Bartkratzer - ist Coiffeur.

      Mann ist full-dressed, trägt den Settebean
      Ne Frau trägt des Morgens ne Maaartinee.
      Avatar
      schrieb am 25.01.05 09:01:06
      Beitrag Nr. 13 ()
      #1
      #3

      nett geschrieben, wenn auch beide texte von unterschiedlicher art und güte sind...

      mich regen beide zum nachdenken an...

      doch auch wenn es so manches gibt, was wir deutschen an uns überprüfen (ändern) sollten, so fällt mir auch nach längerem nachsinnen kaum ein land ein in welchem ich lieber leben wollte...

      denn wir vergessen gerne, dass unsere deutschen "tugenden" uns auch ein land der rechtssicherheit und freien meinungsäusserung auf einem qualitätsniveau gebracht haben, das international wohl keinen vergleich zu scheuen braucht, ich sage sogar, seines gleichen sucht. :eek:;)
      Avatar
      schrieb am 25.01.05 09:53:59
      Beitrag Nr. 14 ()
      #12 Das scheint unten irgendwie nicht ganz fertig ...? Übrigens heißt es "Matinée" (ohne r), kommt von le matin - das Gegenstück heißt Soirée. Schönen Gruß von Micheline. :laugh:


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