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    Der Faktor Angst - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 05.02.05 14:37:06 von
    neuester Beitrag 05.02.05 15:51:38 von
    Beiträge: 3
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      schrieb am 05.02.05 14:37:06
      Beitrag Nr. 1 ()
      Der Faktor Angst

      von Dan Ferris

      Ich weiß nicht, ob ich Ihnen das sagen soll.

      Ich müsste eigentlich Angst haben, dass Sie das, was ich Ihnen sage, benutzen könnten. Sie könnten es auf dem Markt gegen mich verwenden.

      Was ich Ihnen im Folgenden mitteilen werde, ist der einzige reale Vorteil, den ich als Analyst und Investor habe.

      Doch ich habe gelobt, Ihnen zu dienen, lieber Leser, und zwar mit dem äußersten meiner Fähigkeiten zu dienen. Daher muss ich das größte Geheimnis des Investierens, so wie ich es gelernt habe, enthüllen.

      Bevor ich Ihnen dieses große Geheimnis enthülle, muss ich Ihnen jedoch als Erstes erklären, warum ich dies beabsichtige. Ich werde Ihnen dieses Geheimnis verraten, weil es de facto nur zu offensichtlich ist. Ich gehe jede Wette ein, dass es mir in keiner Weise schaden wird, damit an die Öffentlichkeit zu gehen, denn auch wenn Sie dieses Geheimnis kennen, haben Sie noch eine Menge zu lernen, um Vorteile aus ihm zu ziehen.

      Hier ist es also, das Geheimnis Nr. 1 des Investierens:

      Das Geheimnis besteht darin, dass Angst zu allen Zeiten die vorherrschende Emotion auf dem Markt ist.

      Ich habe noch niemals gehört, dass dies jemand gesagt hat, aber ich kenne einige berühmte Investoren, deren Taten klar zum Ausdruck bringen, dass sie dieses Geheimnis eindeutig verstanden haben.

      Als Warren Buffett damals in den frühen 90ern Aktien von Wells Fargo kaufte, dachte jeder, dass er sein berühmtes Gespür verloren hätte. Er bekam einen Telefonanruf von einem Kollegen in New York, der ihm mitteilte, dass Wells Fargo es nicht schaffen würde.

      Buffet jedoch ließ die Angst niemals an sich herankommen. Heutzutage ist Fargo eine der größten Banken des Landes. Buffet hat ungefähr 20 % Gewinn pro Jahr mit ihr gemacht.

      Doch selbst Buffet hat das Geheimnis falsch zitiert. Er sagte einmal etwas wie, "um Geld zu machen, muss man gierig sein, wenn alle anderen ängstlich sind und ängstlich wenn alle anderen gierig sind."

      Ich glaube, dass Warren Buffett hier falsch liegt und ich wette, wenn ich ihn anrufe und es ihm erzähle, wird er mir zustimmen.

      Wenn die Leute wirklich gierig wären, dann würden Sie warten, bis die Aktien ihre dunkelsten Stunden erleben und den geringsten Wert haben, um sie dann zu kaufen. Doch die meisten Menschen machen das nicht.

      Sie warten bis sie kaufen. Keiner wollte 1982 Aktien haben, die perfekte Zeit, um gierig zu sein. ES GAB KEINEN GRUND ANGST ZU HABEN, KEINEN GRUND UM ZU WARTEN. Man wartet nicht, um etwas zu kaufen, das genau den richtigen Preis hat, es sei denn man hat Angst. Aus diesem Grund behaupte ich, dass Angst zu allen Zeiten die dominierende Emotion im Markt bleiben wird.

      Statt ihre eigene Arbeit zu tun und sich auf die Schlussfolgerungen ihres eigenen Denkens zu verlassen, lassen die meisten Investoren – inklusive der meisten Wall-Street-Investoren es zu, dass die Kursbewegung des gesamten Marktes oder sogar nur einer einzigen Aktie ihren Intellekt ersetzt.

      Vielleicht ist es keine sensationelle Erkenntnis, zu behaupten, dass jeder Angst hat, wenn der Markt im Keller liegt. Aber was ist, wenn der Markt Höchststände erreicht hat? Jeder ist gierig bei Höchstständen, nicht wahr?

      Falsch.

      Der Grund, aus dem so viele Leute sich in einer Hausse auf Aktien stürzen, liegt darin, dass jeder Aktien kauft. Genau darauf wartet jeder. Wenn Sie voller Angst sind, dann warten Sie auf ein Zeichen, das es sicher ist, zu kaufen. Das Anzeichen, das Investoren am häufigsten benutzen sind die Aktivitäten anderer.

      Auch wenn es verrückt klingt, völlig verständige Menschen die mit einem hervorragenden Gehirn gesegnet sind, entscheiden sich oft, das Produkt ihrer eigenen Wahl durch das Produkte eines anderen zu ersetzen. Wenn ein anderer etwas unternimmt, dann wird es irgendwie gerechtfertigter, als wenn man nur alleine darüber nachgedacht hat.

      Henry Blodgett ist ein gutes Beispiel für personifizierte Furcht und einen völligen Mangel an Vertrauen gegenüber seinem eigenen Verstand. Blodgett arbeitete für Merrill Lynch und wurde in den späten 90erJahren als Internet Analyst berühmt. Er sagte voraus, dass Amazon.com auf 400 Dollar steigen würde und es geschah so.

      Neulich habe ich einen Artikel von Blodgett gelesen. Nun sagt er, das beste Geschäft machen Sie – halten Sie sich fest – mit Indexfonds. Es gibt wohl kaum eine schlechtere Zeit, um die großen Indizes zu kaufen. Aber es scheint sicher zu sein, so wie es sicher schien, Amazon bei 400 Dollar zu kaufen, obwohl ich hier nicht aus Erfahrung sprechen kann. Es scheint, Blodgett ist nicht in der Lage für sich selber zu denken. Er hat eine solche Angst davor zu denken, dass er keine eigene Position einnehmen kann.

      Henry Blodgetts Herz ist voller Angst.

      Hier sind wir nun, die angebliche Krone der Schöpfung, und die meisten von uns unterscheiden sich nicht nennenswert von Lemmingen, wenn es ums Investieren geht.

      Aber Investieren funktioniert so nicht, nicht wahr? Um Geld zu machen, müssen Sie sich treu bleiben. Sie müssen sich selber Gedanken machen. Sie müssen selber Nachforschungen anstellen. Sie müssen Ihre eigenen Entscheidungen treffen und in der Lage sein, die Konsequenzen zu tragen.
      Avatar
      schrieb am 05.02.05 14:59:10
      Beitrag Nr. 2 ()
      Alles relativ zu sehen -- alles nur relativ
      Börse und Versicherungen sind eben mal Geschäfte mit der Angst.



      Artikel aus der
      Stuttgarter Zeitung
      vom 05.02.2005






      Albert Einstein Superstar

      Warum uns das Genie auf ewig die Zunge herausstrecken wird

      Von Georg Seeßlen

      Kann uns mal jemand kurz die allgemeine Relativitätstheorie erklären? Na klar! Es gibt doch Physiklehrer, anschauliche Trickfilme, "Geo" und "PM", Stephen Hawking, Science- Fiction-Romane und einschlägige Software.

      Aber was heißt schon "verstehen"? Hat man etwas verstanden, wenn man seine innere Logik nachzeichnen und seine Auswirkung in der Welt beobachten kann? So wie ein Geschehen (zum Beispiel: "Jeder Apfel fällt vom Baum auf die Erde und nie in den Himmel") und ein Modell ("Gravitation") zueinander passen in etwas, was wir hier "wissenschaftliche Erzählung" nennen wollen? Solche wissenschaftliche Erzählung ist für das Funktionieren einer bürgerlichen Gesellschaft mindestens so wichtig wie, sagen wir mal, die historische Erzählung. Und wie bei Letzterer kommt es nicht allein auf den Gehalt an Glaubwürdigkeit an, sondern auch auf den der Erzählbarkeit selber. Höhere Mathematik beispielsweise kann man nicht mehr erzählen, weshalb einige Menschen sie auch in den Rang eines sinnlosen, wenn auch hochartifiziellen Spiels rücken.

      Die Physik dagegen war lange Zeit eine wunderbare Art der wissenschaftlichen Erzählung, die prinzipiell von allen verstanden werden konnte. Schließlich spielten sich ihre Ereignisse in der sichtbaren Welt ab. Was sichtbar, beschreibbar, berechenbar war in der Welterklärung, nahm an Bedeutung zu, machte anderen Arten des Erzählens, den religiösen allemal, Terrain streitig. Früher oder später, so eine übliche Annahme, würde sich alles, was wirklich der Fall ist, in der wissenschaftlichen Erzählung wiederfinden. Der Rest? Reine Privatsache.

      Doch in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts haben zwei Theorien das Bild der Welt, des Kosmos und vielleicht sogar der Wirklichkeit selber auf eine Weise neu bestimmt, die sich nicht mehr so ohne weiteres in die wissenschaftliche Welt-Erzählung einbetten ließ. Beide stimmen nicht mit unserer alltäglichen Beziehung zu Raum und Zeit überein; beide stellen nicht nur den Newton-Kosmos mit seinen Äpfeln, sondern vor allem jedes Erzählmodell auf den Kopf.

      Das erste ist die allgemeine Relativitätstheorie. Was von ihr beschrieben wird, lässt sich erst im kosmischen Großen und Ganzen erfahren; mit fallenden Äpfeln hat es jedenfalls nichts zu tun. Das zweite ist die Quantenmechanik, und die spielt sich wiederum im unvorstellbar Kleinen ab. Das Quantum, so hören wir, verhält sich nachweisbar verrückt; sein Verhalten lässt sich aber gar nicht in unserer Raum-Zeit-Konstruktion erzählen. Die Theorien, die unsere Welt veränderten, haben also, anders als die erlösenden wissenschaftlichen Theorien vordem, gar nichts mit der Welt zu tun, so wie wir sie kennen.

      Andererseits erklären sie gerade diese unsere sichtbare, nachvollziehbare Welt sowohl von weit draußen als auch von tief innen her zu einem Trugbild. Aber wie um Himmels willen ist das, wenn Zeit sich krümmt? Wo wir doch allenfalls zugeben, dass eine halbe Stunde im Wartezimmer etwas anderes ist als eine halbe Stunde beim Fußball, aber eben nur im Gefühl, nicht auf der Uhr. Und wieso lassen sich der Ort eines Teilchens und die Geschwindigkeit desselben Teilchens nicht zur gleichen Zeit exakt messen? Wo doch unsere ganze Maschinenwelt auf nichts anderem basiert als auf der Verlässlichkeit ihrer Teile am Ort und in der Zeit.

      Albert Einstein war an beiden Theorien maßgeblich beteiligt. Die Relativitätstheorie hat ihn berühmt gemacht, die Quantenmechanik vor allem unglücklich. 1905 veröffentlichte Einstein seinen berühmten Aufsatz über die (später so genannte) "spezielle Relativitätstheorie", in dem er konstatierte, dass man einem gewissen seltsamen Verhalten des Lichts nicht anders beikommen könne, als wenn man das Konzept einer universellen Zeit aufgab. Das können wir wohl nachvollziehen? Eine Uhr in einem Flugzeug, das um die Erde fliegt, geht ein bisschen langsamer als jene eines Menschen auf der Erde. Und wenn wir das dann hochrechnen, haben wir die besten Stoffe für fantastische Geschichten: Astronauten, deren Zeit anders vergeht als die der Daheimgebliebenen und die um vieles jünger zurückkehren, als ihre beim Abflug noch gleichaltrigen Mitmenschen. Also Zeitreisen. Schöner Unfug übrigens.

      1915 schließlich formulierte Einstein die allgemeine Relativitätstheorie, in der er die Vorstellung von der "gekrümmten Raumzeit" entwickelte. Seither wird von "Zeitkrümmung" ungefähr so sachlich gesprochen wie von Voodoo-Geistern. Das Problem war, dass sich beide Formen der Relativitätstheorie ohne weiteres durch die vorhandenen Mittel der exakten Beobachtung beweisen ließen und trotzdem die Grundlagen des wissenschaftlichen Weltbildes unterminierten.

      Einstein selbst hielt zunächst noch fest am Ziel, ein "stabiles" Modell des Universums zu erhalten. Bis Edwin Hubble 1929 entdeckte, dass sich Galaxien tatsächlich von uns fortbewegen. Also kein stabiles Universum mehr. Zwei weitere Paradoxie-Geschichten veränderten in der Folge die wissenschaftliche Erzählung: die heisenbergsche Unsicherheitsrelation und die Unvollständigkeitssätze des Mathematikers Kurt Gödel (vereinfacht: Jedes logische System enthält Probleme, die in ihm selbst keine Lösung finden können). Summa summarum: statt neu gewonnener Stabilität Relativität, Unsicherheit, Unvollständigkeit. Nur die mutigeren Menschen können in solchen Worten die Chance einer neuen Weltsicht sehen. Alle anderen müssen Einstein, Heisenberg und Gödel ungefähr so hassen wie deren Komplizen in der Kunst: Picasso, Joyce, Strawinsky.

      Was sich hier als Fortsetzung und Folge der Relativitätstheorie ausdrückt (genauer gesagt: in den populären Bildern, die wir uns davon machen), schien auf nichts anderes hinzudeuten als auf ein Vergnügen des wissenschaftlichen Denkens, sich selber den Boden unter den Füßen wegzuziehen. Die lineare Ausbreitung der wissenschaftlichen Erzählung ist gestoppt. Statt weiter dem Irrationalen Terrain abzugewinnen, irrationalisiert (oder netter gesagt: poetisiert) sich gleich die ganze wissenschaftliche Erzählung: Sie macht deutlich, dass sie mit Annahmen arbeitet. Die Antwort auf ein ungelöstes Problem ist neuerdings eine Erfindung mit einem viel versprechenden Namen. Was ist dann aber noch wissenschaftliches Glück? Ja, letztlich nur noch die möglichst lang währende Stabilität meiner Erfindungen.

      Wenn sich aber nun die Relativitätstheorie (und danach fast alle folgenden Modelle der Physik) nicht mehr wirklich in die wissenschaftliche Erzählung der Welt integrieren ließ und von daher eine gewisse Ratlosigkeit erzeugte, dann musste man wohl zu anderen Mitteln greifen, die sich in ähnlichen Augenblicken kultureller Ratlosigkeit schon bewährt hatten: Bild, Fiktion und Mythos.

      Zum Ersten. Das Bild liefert zunächst der Schöpfer der nicht erzählbaren Wissenschaft selber: Albert Einstein. Es ist ein furchtbarer Allgemeinplatz, aber es stimmt: Sein Bild wurde zur Ikone. Wenn man in den sechziger Jahren die, nun ja, freie Welt erklären wollte, genügte es, drei Bilder nebeneinander zu stellen: John F. Kennedy, Marilyn Monroe und Albert Einstein. Die politische Macht des Jungen, der im Weltraum die new Frontier entdeckt hatte; den Sexappeal des Mädchens, das in der Warenwelt keine Ware werden wollte; schließlich die Geste des Wissenschaftlers, der diesem und jenem die Zunge herausstreckt.

      Zum Zweiten: Die Fiktionsmaschinen in Kunst, Literatur und Kino erfanden für sich in gewandelter Form exakt dasjenige, was durch die allgemeine Relativitätstheorie just verloren gegangen war, nämlich die allgemeine "wissenschaftliche Erzählung". Was einstmals als "Scientific Romances" noch zum Ziel gehabt hatte, etwa beim Klassiker H. G. Wells, wissenschaftliches Denken zu popularisieren (und womöglich auch zu moralisieren), wurde nun als Science-Fiction zu einem Endlostext um die Anwendung letztlich nicht verstandener, irrationaler Wissenschaft herum. In der Science-Fiction ging es fortan nicht mehr um die Verarbeitung neuer Schritte auf dem Weg der Verwissenschaftlichung der Weltbilder, sondern um das Erzählen von den Auswirkungen irrationaler Wissenschaft auf das soziale und psychische Gefüge der Menschen. Zweifellos auch eine Art, mit dem Bruch der alten wissenschaftlichen Erzählung und der neuen Irrationalität irgendwie produktiv umzugehen.

      Wenn man nun als gewöhnlicher Zeitgenosse im Wust solcher Bilder und Fiktionen von der neuen "Wirklichkeit" zu leben gelernt hat, muss jemand, der plötzlich vor einem steht und die Relativitätstheorie ernsthaft erklären kann, wie ein Spielverderber erscheinen. Denn längst ist nun die Theorie in den Rang eines vieldeutigen, heiligen Textes erhoben, aus dem gleichsam unendlich zu schöpfen ist und der den Himmel (die unendliche Ausdehnung) und die Hölle (die atomare Apokalypse) direkt miteinander verbindet. E = mc|2 ist in der populären Kultur nicht mehr das Zeichen für ein revolutionäres Raum-Zeit-Beziehungsmodell, sondern ein Bild für "abgehobene naturwissenschaftliche Intelligenz", wenn nicht gar für die "gefährliche Arroganz der Wissenschaft". E = mc|2 heißt: Intelligenz, die sich von unserer gemeinsamen Alltagswirklichkeit entfernt.

      Dass sich die Naturwissenschaft nach Einstein wieder irrationalisierte, keine verlässliche Erzählung mehr bildet, hat seine Gründe freilich nicht nur im selbstreflexiven Modell-Denken, sondern gewiss auch in der Neuorganisation der Wissenschaft in den Jahren nach 1945. Aus einer mehr oder minder offenen Institution innerhalb des Bürgertums wurden die Wissenschaftler zu konzentrierten Kräften in neuen Institutionen, die rasch ihre politische und ihre militärische Unschuld verloren, die in eigenen Städten und unter größter Geheimhaltung arbeiteten. Die wissenschaftliche Erzählung kehrt als Verschwörungsfantasie zurück.

      Und damit sind wir beim Dritten, denn an eben diesem Punkt wird Albert Einstein von der Ikone zum Mythos. Er, der als Person und als Theoretiker für das Ende der wissenschaftlichen Erzählung verantwortlich war, ist gerade jenes Wesen, das die Vorstellung vom Alten und vom Neuen noch einmal vereint. Noch einmal kommt im Bild des wuschelköpfigen, gemütlichen, Violine spielenden, etwas kindlichen Pfeifenrauchers die Wissenschaft aus ihrer durch militärische und politische Macht geschaffenen Distanz zurück auf die bürgerliche Erde. Der große Bruch in diesem Bild war noch einmal zu kitten - durch die Stilisierung des Clown-Spielens und die Selbstironie, sogar noch durch die Gerüchte um den sexuellen Appetit des Genies. Aber nur um den Preis, dass dieses Bild "Einstein" die Erfüllung und das Ende zugleich ist. Das ist der zentrale Punkt: Der Mythos Albert Einstein steht exakt zwischen dem Ende der allgemeinen wissenschaftlichen Erzählung und dem Beginn der medialen Fiktionalisierung der Welt.

      Kann uns bitte mal jemand die Relativitätstheorie erklären? Aber wozu denn! Wenn im Kosmos die Raumzeit gekrümmt ist, dann wird sie in den Bildermaschinen unserer Medien wieder geradegebogen. Die wissenschaftliche Erzählung ist das magische Buch, von dem man unentwegt redet. Das aber niemand wirklich öffnen darf. Und Albert Einstein sagt dazu auf ewig: Ätsch!

      In einem weiteren Artikel wird sich unser Autor mit Einstein als Star der Popkultur beschäftigen.

      Aktualisiert: 05.02.2005, 06:18 Uhr
      Avatar
      schrieb am 05.02.05 15:51:38
      Beitrag Nr. 3 ()
      zu #1

      Das ist doch ein alter Hut. Das ganze nennt sich antizyklisches Handeln. Kostolanyleser kennen das.

      Ich sag dazu nur, wenn die Aktienkurse bei solchen Zinsen, wie sie z.Zt sind, nicht steigen, wann dann?

      Anziehende Zinsen hin oder her. Die Zinsen sind historisch niedrig. Die große Badewanne läuft bald über.


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