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    Weimarer Verhältnisse - Scheindebatte oder reale Bedrohung? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 08.02.05 19:23:47 von
    neuester Beitrag 09.02.05 11:39:49 von
    Beiträge: 10
    ID: 952.158
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      schrieb am 08.02.05 19:23:47
      Beitrag Nr. 1 ()
      Zunächst sollte geklärt werden, was dieser Begriff überhaupt bedeutet, anstatt nur irgendwelche Texte reinzukopieren.

      Gerade die jüngeren Semester unter uns sollten wissen, dass die Ursachen und erste Anzeichen dieser Weimarer Verhältnisse etwa Ende der 20er Jahre begannen. Einem Jahrzehnt, das als goldene Zwanziger bezeichnet wurde, also eigentlich eine wirtschaftlich gute Zeit war.

      Die Weltwirtschaftskrise (vorallem in den USA) mit dem Börsencrash 1929 zog auch Europa mit Deutschland in die tiefen Abgründe der Inflation, in der ein Brot Hunderttausende Reichsmark und mehr kostete.

      Dieses mündete in einer Rekordarbeitslosenzahl mit absoluter Perspektivlosikeit und Kapitalvernichtung. Viele wanderten aus nach Amerika, jedoch die meisten litten bittere Armut und fühlten sich absolut allein gelassen durch die grötenteils unfähige Parteienlandschaft der jungen Demokratie nach dem 1. Weltkrieg.

      Aufgrund fehlender 5-Prozentklausel waren zahlreiche Parteien im Parlament vertreten, sodass es regelmäßig zu chaotischen Verhältnissen und selten zu tragfähigen Entscheidungen kam. Alles wurde bis ins letzte Detail ausdiskutiert und kam dann wegen der vielen Parteien und Meinungen selten zum Ergebnis.

      Die Perspektivlosigkeit am Arbeitsmarkt und die parlamentarischen Blockaden führten bei der Bevölkerung zu einer politischen und mentalen Lethargie. Ständiger Mangel ohne Hoffnung auf Besserung und zudem die Unfähigkeit und Zerstrittenheit der Parteien ergab eine Hilflosigkeit bei den Leuten, die sie LEIDER dazu verleitete, den extremen Parteien mehr zuzuhören, denn sie hatten vermeintlich einfache Lösungen für all die vielen Probleme, unter dene sie litten.

      Wenn man sich heute unser Land anschaut, dann ist Perspektivlosigkeit bei den Leuten ebenso zu erkennen, wie auch Unfähigkeit, Korruption, Betrug und purer Machterhalt in der Politik. Somit ist der Hinweis auf Weimarer Verhältnisse durchaus legitim, wenn man diese labile Situation in der Bevölkerung als Nährboden für extreme Parteien anführt.

      Das bedauernswerte Erstarken der extremen Parteien zum Ende der 20er Jahre ist genau auf dieses Phänomen zurück zu führen. Somit sind alle demokratischen Parteien verpflichtet, der Bevölkerung eine ehrliche Perspektive zu geben und das verlorene Vertrauen in die Parteien schnellstens zu reparieren.

      Die Demokratie und das Grundgesetz sind die einzig legitimen Grundpfeiler unserer Gesellschaft und es ist die verdammte Pflicht der Parteien, diesen hohen Werten gerecht zu werden.

      Als Regierung ist vorallem Rotgrün gefordert, diese Defizite abzustellen und mit Vertrauen und Redlichkeit den Leuten reinen Wein einzuschenken. nur dann kriegen wir den Karren aus dem Dreck.

      Käptn:cool:
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      schrieb am 08.02.05 19:37:43
      Beitrag Nr. 2 ()
      Die Weltwirtschaftskrise (vorallem in den USA) mit dem Börsencrash 1929 zog auch Europa mit Deutschland in die tiefen Abgründe der Inflation, in der ein Brot Hunderttausende Reichsmark und mehr kostete.

      Die jüngeren Semester aufklären???
      :eek::eek::eek::eek::eek::eek:

      In Anschluß an den Börsencrash und WWK folgte eine tiefe Depression mit deflationären Wirkungen!!

      Die Hyperinflation war 1923!!!

      Und sowas will aufklären!?!:confused:
      Avatar
      schrieb am 08.02.05 20:49:20
      Beitrag Nr. 3 ()
      Walter: «Deutsche sind Heulsusen»

      Magdeburg (AP) Der Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Norbert Walter, hat Deutsche als «Heulsusen» kritisiert. «Wir sind nicht nur Bedenkenträger, sondern auch Heulsusen. Wir sind nicht bereit, das, was gut läuft, auch beim Namen zu nennen», sagte Walter nach Angaben des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) vom Dienstag auf einer Veranstaltung im Magdeburger MDR-Funkhaus am Montagabend. Dadurch werde die wirtschaftliche Entwicklung blockiert, fügte er hinzu.

      Die Deutschen stünden sich noch zu oft selbst im Wege, statt andere mit ihrem Können zu begeistern, sagte Walter den Angaben zufolge. Er appellierte an die Menschen in den ostdeutschen Ländern, ihre Lernbereitschaft stärker bekannt zu machen. Dann würden mehr westdeutsche Manager wahrnehmen, dass hier mehr und freudiger gearbeitet werde und mit hervorragendem qualitativen Erfolg.

      Zudem kritisierte Walter, dass in den Bereichen Sozial-, Lohn und Subventionspolitik nicht umgesteuert werde: «Der westdeutsche Steinkohlebergbau ist eine Katastrophe. Die Subventionskosten in diesem Sektor sind unerträglich», sagte er laut dem Sender. Notwendig seien schmerzhafte politische Entscheidungen, sonst werde Deutschland «als das schönste Industriemuseum der Welt in die Geschichte eingehen». Nachdem der Sozialismus in der DDR überwunden worden sei, müsse nun der «westdeutsche Sozialismus» überwunden werden.
      Avatar
      schrieb am 08.02.05 20:53:03
      Beitrag Nr. 4 ()
      Das ist weder eine Scheindebatte noch eine reale Bedrohung, das sind aus meiner Sicht extremistische Gedanken!

      Danke Albatossa!
      Den Beitrag wollte ich auch gerade posten :D
      Avatar
      schrieb am 08.02.05 20:56:16
      Beitrag Nr. 5 ()
      und weil`s so schön ist, hier gleich noch ein Kommentar zu den deutschen Heulsusen:

      Kommentar

      Wir sind Heulsusen
      Christian Esch

      Der Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Norbert Walter, nennt die Deutschen "Heulsusen". "Wir sind nicht bereit, das, was gut läuft, auch beim Namen zu nennen", sagte Walter am Montag als Redner im Magdeburger MDR-Funkhaus. Ansonsten rief er a) dazu auf, nach dem Sozialismus in der DDR nun auch den "westdeutschen Sozialismus" zu überwinden, warnte b) die Ostler, "jetzt keine Wachstumschance zu vergeben" und ermahnte sie c), "ihre Lernbereitschaft stärker bekannt zu machen".

      Recht hat er! Warum reden wir nur davon, was schlecht läuft? Manchmal fluppt`s, und das soll man dann durchaus beim Namen nennen. Norbert Walters Chef Josef Ackermann hat das neulich vorgemacht und uns teilhaben lassen an der Freude über den verdoppelten Gewinn des Bankhauses. Davon war freilich in Magdeburg nicht die Rede, und schon gar nicht von der gleichzeitig verkündeten Entlassung von 6400 Mitarbeitern der Deutschen Bank. Walter betont stattdessen, wie wichtig es ist, junge Menschen zu beschäftigen.

      Der MDR-Reporter, der von der Veranstaltung berichtet, ist ratlos. "So paradox kann Wirtschaft sein", sagt er und gibt ins Studio zurück. "Klingt eigentlich wirklich paradox", nimmt der verwirrte Moderator den verworrenen Faden auf. Ist aber gar nicht paradox, ist einfach nur Stimmungsmache. Dafür wird Norbert Walter ja bezahlt, und ebenso dafür, dass er zwischen seinen Worten und dem Wirken seiner Bank keine Verbindung sieht. Dass aber Fernsehjournalisten eine solche Werbefigur respektvoll als "Querdenker" ansprechen, das ist wirklich heulsusig
      http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/meinung/419919.h…

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      Avatar
      schrieb am 08.02.05 21:03:33
      Beitrag Nr. 6 ()
      Hallo StellaLuna,

      wir Deutsche verschwenden schon sehr viel Kraft fürs herumjammern! Und die Hauptstadt der Heulsusen ist für mich eindeutig Dresden im Tal der Ahnungslosen!
      Avatar
      schrieb am 08.02.05 21:06:49
      Beitrag Nr. 7 ()
      Albatossa
      würde man das Jammern in Energie umsetzen können,
      Deutschland wäre auf dem Energiesektor einsame Spitze!
      Avatar
      schrieb am 08.02.05 21:10:42
      Beitrag Nr. 8 ()
      sind wir doch:D
      Avatar
      schrieb am 09.02.05 08:16:34
      Beitrag Nr. 9 ()
      Mir fällt nicht wirklich etwas ein, was in Deutschland gut läuft und im Interview? von Herrn Walter kann ich auch nichts erkennen:eek:
      Avatar
      schrieb am 09.02.05 11:39:49
      Beitrag Nr. 10 ()
      @stephen
      Geh mal ins Ausland, in die wirklich armen Länder, dann fällt dir sehr schnell einiges auf was bei uns gut läuft.

      Sicher hat unsere Staatsfinanzierung eine Form des Schneeballsystems angenommen. Staatsverschuldung und Umlagenfinanzierung lassen die Realität verschleiern.
      Die Deutschen haben wie schon Erhard in den 1960er Jahre forderte nicht MAß gehalten! Wir haben einen fast sozialistischen Wohlfahrtsstaat.
      Solange der Schein aufrecht erhalten werden kann wird es noch einigermaßen laufen. Bis der Knall kommt sollte man rechtzeitig Vorkehrungen treffen.


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