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    Big Tobacco schlägt zurück (EuramS) - 500 Beiträge pro Seite | Diskussion im Forum

    eröffnet am 13.02.05 08:50:05 von
    neuester Beitrag 13.02.05 17:21:26 von
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      schrieb am 13.02.05 08:50:05
      Beitrag Nr. 1 ()

      Lange galten Tabak-Aktien als Gift für jedes Depot. Hohe Schadensersatzforderungen drückten die Kurse. Jetzt wittert die Branche Morgenluft: In wichtigen Prozessen dürfen Philip Morris und Co auf günstige Urteile hoffen.

      von Sven Parplies

      William Ohlemeyer hat einen der heikelsten Jobs der US-Wirtschaft. Er ist Chef-Jurist der Altria Group, des größten Zigarettenherstellers der Welt. Mit seinem Team verteidigt er den Konzern gegen die Klagen erkrankter Raucher und geschäftstüchtiger Kanzleien. Für Altria und ihre Tabaksparte Philip Morris (Marlboro) geht es um die Existenz.

      Der Streitwert ist gigantisch. 74 Milliarden Dollar Buße drohen Altria allein in einem Verfahren in Florida, rund zehn Milliarden in Illinois. Doch Ohlemeyer ist überzeugt: Der Tabakriese wird am Ende keinen Cent zahlen müssen. \"Wir haben 50 Jahre Prozeßerfahrung. Wir sind zuversichtlich, daß wir auch diese Fälle lösen.\" Die Börse sieht es offenbar genauso. Tabakaktien, lange als Gift für jedes Depot verpöhnt, gehören inzwischen zu den Lieblingen vieler Anleger: Altria hat seit November rund 35 Prozent zugelegt. British American Tobacco (Lucky Strike) und Reynolds American (Camel) jeweils etwa 20 Prozent.

      Die Hoffnung der Investoren: Big Tobacco, wie die großen Zigarettenhersteller in den USA genannt werden, wird im jahrelangen Kampf gegen die Antiraucher-Lobby endgültig die Oberhand gewinnen.Schon jetzt scheint den Gegnern die Puste auszugehen. Gerade mal zwei Dutzend Klagen wurden im vergangenen Jahr gegen Philip Morris eingereicht. 2002 waren es noch rund 200. Die Verteidigungsstrategie der Konzerne hat die Kläger offenbar mürbe gemacht. Jedes Verfahren wird, wenn nötig, bis in die letzte Instanz durchgefochten. \"Niemand darf auf eine schnelle und leichte Einigung hoffen\", warnt Ohlemeyer.Trotz spektakulärer Urteile in Erstinstanzen - Altria mußte seit 1999 nur einmal Geld an einen Einzelkläger zahlen. Nicht genug für Anwälte, die hoffen, mit Schadensersatzklagen reich zu werden. Ihr Dilemma: Sie kassieren keine festen Honorarsätze, sondern eine Prämie, die nur im Erfolgsfall fällig wird.\"Wenn Verfahren schwer zu gewinnen sind und der Kampf niemals endet, übernehmen Anwälte die Fälle nicht\", erklärt Anwalt Michael Piuze aus Los Angeles die Mechanismen.

      Bitter für alle Kläger: Der Oberste Gerichtshof der USA hat in einem Präzedenzfall im April 2004 entschieden, daß Schadensersatz niemals so hoch sein darf, daß er den Beklagten in die Pleite stürzt. Urteile in Milliardenhöhe haben seitdem praktisch keine Chance mehr, die Berufungsinstanzen zu überleben.

      Auch die Lobby-Arbeit der Tabakindustrie macht sich bezahlt. Der US-Senat verabschiedete vergangene Woche ein Gesetz, daß die Flut von Schadensersatzklagen eindämmen soll. Sammelklagen sollen ab einem bestimmten Streitwert direkt an Bundesgerichte verwiesen werden. Bislang wählen Kläger gezielt lokale Gerichtsbezirke aus, in denen sie aus Erfahrung auf eine wohlwollende Jury hoffen dürfen. Firmenanwälte sprechen von \"juristischen Höllenlöchern\". So werden rund 50 von aktuell etwa 200 Verfahren gegen Philip Morris in Florida ausgefochten.

      Republikanern und Demokraten geht es bei dem neuen Gesetz nicht nur um die Tabakindustrie. In den Prozessen um asbestverseuchte Produkte ist nahezu jede Wirtschaftsbranche der USA betroffen. Bereits 70 Unternehmen mußten wegen Schadensersatzforderungen Gläubigerschutz beantragen.

      Der finanzielle Schaden ist enorm: Bis zu zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts, hat das US-Wirtschaftsministerium errechnet, werden durch Schadensersatzklagen ver-schlungen. Zuviel, meint auch George W. Bush: Ein Rechtssystem, das Amok laufe, mache es der Wirtschaft schwer zu überleben und gefährde Arbeitsplätze, mahnt der Präsident.

      Während die Politik zukünftige Klagen erschwert, räumt Big Tobacco mit seiner sündigen Vergangenheit auf. Mit den US-Bundesstaaten hatte sich die Branche bereits 1998 geeinigt. Die Konzerne zahlen über einen Zeitraum von 25 Jahren 246 Milliarden Dollar. Mit dem Geld wollen die Staaten Kosten decken, die durch erkrankte Raucher entstehen.

      Auch der Rechtsstreit mit der US-Regierung dürfte bald beigelegt sein. Anfang des Monats hat ein Gericht eine Forderung in Höhe von 280 Milliarden Dollar verworfen. Die Investmentbank Credit Suisse First Boston spricht von einem \"historischen Tag\" für die Tabakindustrie. Das Justizministerium hatte angeblich zu Unrecht erzielte Gewinne eingefordert. Der Fall ist zwar noch nicht abgeschlossen, doch die Konzerne dürften mit vergleichsweise harmlosen Sanktionen wie Werbebeschränkungen davonkommen.

      Bleiben die Klagen von Privatpersonen. Zwei wegweisende Prozesse werden noch in diesem Jahr entschieden: In Florida geht es um die gigantische Summe von 145 Milliarden Dollar, die die fünf größten Tabakkonzerne der USA zahlen sollen, weil sie über Jahrzehnte systematisch die Gefahren des Rauchens verschleiert hätten.Die Chancen der Zigarettenhersteller stehen gut, daß die Sammelklage verworfen wird. Das Urteil aus erster Instanz ist in der Berufung bereits gekippt worden, weil der Strafschadensersatz \"maßlos überzogen\" angesetzt worden sei, so die Richter. Zudem sei eine Sammelklage in dieser Sache nicht rechtens - jeder der mehr als 1000 Fälle müsse separat verhandelt werden. Das wiederum würde viele Kläger abschrecken. Analysten erwarten, daß der Oberste Gerichtshof Floridas das Berufungsurteil bestätigt.

      In Illinois sitzt nur Philip Morris auf der Anklagebank, doch das Verfahren gilt als Präzedenzfall für die gesamte Branche. Dem Marlboro-Hersteller wird vorgeworfen, Raucher über die Risiken seiner \"Light\"-Zigaretten getäuscht und damit finanziell geschädigt zu haben. In erster Instanz wurde Philip Morris zu 10,1 Milliarden Dollar Strafschadensersatz verurteilt.

      Illinois gilt als der gefährlichste Fall für den Marlboro-Cowboy und seine Kumpane. Börsianer aber sind zuversichtlich, daß auch dieses Verfahren nach dem Vorbild Florida glimpflich beigelegt wird. \"Wir glauben, daß der Druck auf die US-Tabakindustrie in den kommenden Monaten weiter abnehmen wird\", heißt es bei Credit Suisse First Boston.

      David Adelman von Morgan Stanley geht einen Schritt weiter: Er sieht nach Florida und Illinois \"keine neue Kategorie\" von Forderungen gegen die Zigarettenhersteller.

      Weitere Klagen sind zwar wahrscheinlich, das Risiko für die Konzerne aber wäre auf Basis der Präzedenzfälle gering. Deshalb decken sich mutige Börsianer schon jetzt mit den Aktien der hochprofitablen Tabakriesen ein.

      Wertpapiere des Artikels:
      IMPERIAL TOBACCO GROUP PLC
      BRITISH AMERICAN TOBACCO P.L.C.
      ALTRIA GROUP, INC.


      Autor: SmartHouseMedia (© wallstreet:online AG / SmartHouse Media GmbH),08:44 13.02.2005

      Avatar
      schrieb am 13.02.05 17:21:26
      Beitrag Nr. 2 ()
      hi

      was nütze es dem menschen wenn er die ganze welt gewönne und nehme doch schaden an seiner seele

      wir, also unsere familie, werden NIE aktien von rüstungsfirmen oder tabakaktien kaufen

      das geschäft mit dem tod ist nichts für uns!!!


      spatzerl


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