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    Die Deutschen sind gleichheitskrank! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 14.03.05 21:13:05 von
    neuester Beitrag 18.03.05 00:05:51 von
    Beiträge: 45
    ID: 965.176
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      schrieb am 14.03.05 21:13:05
      Beitrag Nr. 1 ()
      ... wieder auf der Titelseite der heutigen FAZ...

      Verfassungsrichter: Die Deutschen sind gleichheitskrank
      Steiner kritisiert "Mentalitätsproblem" mit Sozialstaat/40 Verfahren zu Hartz IV

      Mü. KARLSRUHE, 13. März. Bundesverfassungsrichter Udo Steiner ist der Ansicht, die Deutschen hätten - was den Sozialstaat angeht - ein "Mentalitätsproblem". "Man holt aus dem staatlichen System heraus, was man nur herausholen kann", sagte der für Sozialrecht zuständige Verfassungsrichter im Gespräch mit dieser Zeitung. Zudem seien die Deutschen geradezu "gleichheitskrank". Wenn ein anderer mehr habe als man selbst, so werde hierzulande vermutet, das sei Unrecht; Ungleichheit werde nicht als Ansporn genommen, sagt Steiner, der auch noch milliardenschwere DDR-Rentenverfahren zu bearbeiten hat.

      Zu Hartz IV gebe es bisher 40 Verfahren, äußerte der Staatsrechtslehrer. Schon auf der Jahrespressekonferenz des Gerichts hatte er darauf hingewiesen, daß die ersten Verfassungsbeschwerden gegen die Reform des Arbeitsmarktes wenig Substanz gehabt hätten, sondern eher "Rundumschläge" gewesen seien. Nun fügte er hinzu, das Verfassungsgericht werde das Gesetz erst einmal "wirken lassen". Es gehöre zu dem Respekt eines Verfassungsgerichts vor dem Gesetzgeber, "daß es dem Gesetz eine Chance gibt". Man werde - wie im Fall der Pflegeversicherung - erst einmal Verfahren sammeln, sagte der parteilose Richter, der auf Vorschlag der Union in den Ersten Senat gewählt wurde.

      Das Bundesverfassungsgericht hat früher entschieden, das Ziel, die Massenarbeitslosigkeit zu bekämpfen, habe Verfassungsrang. Steiner weist allerdings darauf hin, daß sich daraus kein "einklagbarer Anspruch" auf bestimmte Maßnahmen ergebe. Es gebe kein Recht auf einen Arbeitsplatz, wohl aber auf eine "gewisse Bestandssicherung", äußerte er mit Blick auf die bisherige Rechtsprechung zum Kündigungsschutz. "Ein Recht auf Arbeit können wir nicht judizieren."

      Dafür, daß der deutsche Sozialstaat den Menschen "von Kopf bis Fuß auf Ansprüche eingestellt" habe, nennt Steiner Beispiele aus seiner bald zehnjährigen Praxis am Verfassungsgericht: den Sozialhilfeempfänger, der es als verfassungswidrig ansah, daß der Staat nicht neue Fahrräder für seine Kinder bezahlte. Da gibt es Verfassungsbeschwerden wegen des angeblich schlechten Essens im Krankenhaus oder weil der Staat die Kosten von vier Euro für das Shampoo in der Klinik nicht übernimmt. Als verfassungswidrig sah es ein weiterer Beschwerdeführer an, daß er zwei Euro für eine Busfahrt selbst bezahlen sollte, weil der kurze Fußweg eine Steigung aufwies. Ein seit Jahrzehnten arbeitsloser Diplom-Soziologe machte geltend, eine andere als eine wissenschaftliche Tätigkeit sei ihm nicht zumutbar.

      Steiner hob hervor, daß Sozialleistungen im bisherigen Umfang nur aufrechterhalten werden könnten, solange der Staat finanziell stark sei. Wenn der Staat fiskalisch schwächer werde, gehe es auch den Armen schlechter. Wenn jeder dem Staat nur das abverlangen würde, was er wirklich brauche, dann "stünden wir besser da" [...].
      Avatar
      schrieb am 14.03.05 21:17:06
      Beitrag Nr. 2 ()
      der mann hat ja so recht.
      man nennt sowas auch NEID

      gibt es besonders im ruhrgebiet und in einigen neuen bundesländern
      Avatar
      schrieb am 14.03.05 21:21:35
      Beitrag Nr. 3 ()
      @hello:
      meinst Du, wenn man in die sperrigen Münder der artigen Bürger hineinschaut, sehen alle Zähne gleich krank aus ?
      Oder meinst Du, wenn man die faulige Aussprache der ersten Zehntausend über sich ergehen lässt, sind wir unteren hunderttausende immun gegen ?
      sugi :D:D:D
      Avatar
      schrieb am 14.03.05 21:45:34
      Beitrag Nr. 4 ()
      Tja das ist eben der Unterschied, der Bürger rafft in grenzenlosem Egoismus alles zusammen, was er kriegen kann, während Wirtschaft und Politik verzichten und genügsam sind.

      Aber wenns sogar die FAZ schreibt muß es ja stimmen.

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 14.03.05 21:51:36
      Beitrag Nr. 5 ()
      Wenn ein anderer mehr habe als man selbst, so werde hierzulande vermutet, das sei Unrecht.

      So ist es leider wirklich Sozialneid ist neben dem Pessimismus eine Eigenschaft, die man in Deutschland in besonders ausgeprägter Form findet. Die Kombination aus Beiden macht es dann tatsächlich schwer irgendwelche Reformen durchzusetzen. Die Angst gegenüber anderen bechteiligt zu sein und die Erwartung, dass man das auf jeden Fall sein wird, erzeugen eine reflexartige Ablehnung von Veränderungen.

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      Avatar
      schrieb am 14.03.05 21:57:07
      Beitrag Nr. 6 ()
      Hierzulande muß man sich ja auch dafür entschuldigen, wenn es einem gut geht. Das kenne ich von keinem anderen Land der Erde! Und wenn es jemandem schlecht geht, sind immer diejenigen Schuld, denen es gut geht.

      Adieu Deutschland... so in den nächsten 5-10 Jahren!
      Avatar
      schrieb am 14.03.05 22:05:18
      Beitrag Nr. 7 ()
      Steiner hob hervor, daß Sozialleistungen im bisherigen Umfang nur aufrechterhalten werden könnten, solange der Staat finanziell stark sei. Wenn der Staat fiskalisch schwächer werde, gehe es auch den Armen schlechter. Wenn jeder dem Staat nur das abverlangen würde, was er wirklich brauche, dann " stünden wir besser da" [...].

      Vielleicht liegt hier schon der Fehler, auch von Steiner, der zwischenzeitlich sozialstaatsbekehrt scheint.

      Also einem "reichen" Staat, dem kann man demzufolge alles abverlangen, auch die 2 Euro für die Busfahrt, weil der Weg eine Steigung hatte?

      Und jetzt, wo der Staat "arm" ist, gilt dies plötzlich nicht mehr?

      Nein, Herr Steiner, hier hätten Sie und ihresgleichen Verfassungsrichter schon viel früher einen Strich ziehen müssen und dem Bürger erklären müssen, wo die Grenzen des Staates und auch des Sozialstaates sind.
      Jetzt erfahren Sie und auch wir Bürger nur die natürlichen Folgen des einstmals "reichen Staates", der zu einem "armen" wird.

      Und höchstwahrscheinlich wären wir immer noch ein "reicher Staat" wenn nicht immer mehr die alle Parteien und Institutionen erfassende und mittlerweile in viele Gesetze geformte Denke um sich gegriffen hätte, dass ein "reicher Staat" sich alle Sozialleistungen (auch die, die Sie heute anprangern) leisten kann.

      ;
      Avatar
      schrieb am 14.03.05 22:15:55
      Beitrag Nr. 8 ()
      Bundesverfassungsrichter Udo Steiner ist der Ansicht, die Deutschen hätten - was den Sozialstaat angeht - ein " Mentalitätsproblem" . " Man holt aus dem staatlichen System heraus, was man nur herausholen kann" , sagte der für Sozialrecht zuständige Verfassungsrichter im Gespräch mit dieser Zeitung.

      Nun bin ich ein wenig verwundert. Hat dieser parteilose Richter Müntefering und Schröder die Zunge geführt oder von dessen Zunge gelesen?
      Avatar
      schrieb am 14.03.05 22:19:43
      Beitrag Nr. 9 ()
      #6

      Leider daneben. Wer aufmerksam die Beiträge im WO Board liest wird feststellen, daß alle Deutschen, denen es schlechter geht denjenigen die Schuld geben, denen es noch schlechter geht, weil man ja nicht neidisch auf die sein will, denen es besser geht.
      Avatar
      schrieb am 14.03.05 22:47:09
      Beitrag Nr. 10 ()
      Gleichheitskrank wa isn das? ich dachte geschlechtskrank.
      Avatar
      schrieb am 14.03.05 23:40:35
      Beitrag Nr. 11 ()
      und das im fortgeschrittenen Stadium!
      Dein Gehirn scheint bereits angegriffen zu sein :D
      Avatar
      schrieb am 14.03.05 23:41:42
      Beitrag Nr. 12 ()
      wasserman
      Dem Richter gebührt ein Orden!
      Avatar
      schrieb am 14.03.05 23:52:56
      Beitrag Nr. 13 ()
      # 9

      Nix daneben. Guck mal:

      Wer aufmerksam die Beiträge im WO Board liest wird feststellen, daß alle Deutschen, denen es schlechter geht denjenigen die Schuld geben, denen es noch schlechter geht, weil man ja nicht neidisch auf die sein will, denen es besser geht.

      Richtig: Man WILL nicht neidisch sein. Man IST es aber. Wenn nicht offen, dann insgeheim.

      Heißt also: Nach außen hin sind immer die schuld, denen es schlechter geht. Tatsächlich aber sind diejenigen schuld, denen es gut geht. So ist die Denke in unserem Land, die allerdings NICHT meiner Denkweise entspricht.
      Avatar
      schrieb am 15.03.05 00:16:50
      Beitrag Nr. 14 ()
      #13

      Dann formuliere ich es um:

      Der "einfache" Bürger muß aufgrund seiner Machtlosigkeit den oftmals berechtigten und durchaus logischen Neid auf Menschen, die nichts leisten und trotzdem alles haben, unterdrücken (dies ist die in der Presse verteufelte "Neiddebatte") und läßt sich daher ersatzweise gegen diejenigen, die noch weniger Macht haben, aufhetzen.

      Neid ist ja nichts schlechtes, solange er anspornt oder zum Denken anregt (als beliebtes Beispiel der Neid auf die Abfindung unfähiger Konzernlenker). Aber der Deutsche Michl weiß dann sofort, daß der bedauernswerte Konzernlenker ganz bestimmt erfolgreicher gewesen wäre, wenn nur die Löhne nicht so hoch wären. Und nicht soviele Sozialschmarotzer den Standort schädigen würden.
      Avatar
      schrieb am 15.03.05 00:35:46
      Beitrag Nr. 15 ()
      # 14

      Du solltest langsam ins Bett, jetzt wird es wirr... trotz Umformulierung:

      Der " einfache" Bürger muß aufgrund seiner Machtlosigkeit den oftmals berechtigten und durchaus logischen Neid auf Menschen, die nichts leisten und trotzdem alles haben, unterdrücken (dies ist die in der Presse verteufelte " Neiddebatte" ) und läßt sich daher ersatzweise gegen diejenigen, die noch weniger Macht haben, aufhetzen.

      Also, meine Erfahrung ist anders: Wo unterdrückt denn der einfache Bürger seinen Neid auf "die da oben"??? Das Gegenteil ist doch der Fall. Siehe Neiddebatten!!! Der läßt seinen Neid doch gerade aus! Und zerkratzt "dem da oben" das Auto. Wenn über "die da oben" gemeckert wird, wird auch nur über "die da oben" gemeckert und nicht über die "ganz unten".

      Neid ist ja nichts schlechtes, solange er anspornt oder zum Denken anregt

      Yep!

      Aber der Deutsche Michl weiß dann sofort, daß der bedauernswerte Konzernlenker ganz bestimmt erfolgreicher gewesen wäre, wenn nur die Löhne nicht so hoch wären. Und nicht soviele Sozialschmarotzer den Standort schädigen würden.

      :confused:

      Ach, und deshalb rennen der deutsche Michl und die BILD dann los und fordern Sozialabbau statt der einzelnen Offenlegung der Managergehälter?????

      Auch wenn Du das wohl nicht ernst meinst: Meine Erfahrung zeigt, daß dann nur über "den Konzernlenker da oben" hergezogen wird.

      wassermann1978
      Avatar
      schrieb am 15.03.05 00:55:19
      Beitrag Nr. 16 ()
      #9

      nö, man verweist nur auf die, denen es schlechter geht, um zu
      erkennen (:laugh: ), dass es einem doch nicht sooo schlecht
      geht. ;)
      Avatar
      schrieb am 15.03.05 07:35:07
      Beitrag Nr. 17 ()
      Der Kern liegt wohl eher da:

      ..Ungleichheit werde nicht als Ansporn genommen

      Der durchschnittliche deutsche "kleine Mann", setzt sich in die Ecke schmollt und greint nach Vater Staat, der ihm Zucker in den Arsch blasen soll.

      Der Herrenmensch hängt wohl noch ziemlich in den Knochen auch der allerletzten Pfeife. Wer das bezahlen soll? Na, die da "oben", oder lies nach bei Götz Aly.
      Avatar
      schrieb am 15.03.05 08:50:54
      Beitrag Nr. 18 ()
      Na also. Schon kommt Götz Aly in die aktuelle Diskussion. Zu anderer Stunde mehr davon.
      Avatar
      schrieb am 15.03.05 09:01:54
      Beitrag Nr. 19 ()
      Ja,es ist schon komisch,daß "die da oben" immer mehr auf "di da unten" einprügeln....
      Vor allem wenn man sieht was ein Hr.Steiner,Herr Hundt u.der Oberschlaue Hr.Sinn da von sich geben......
      Die sind alle gesattelt mit einem hübschen Einkommen u.gönnen den"da unten" jobs oder Einkommen mit 1€......
      Nicht der Neid ist der Faktor,
      das ist schon eher das Empfinden der Ungerechtigkeit....
      oder wie die Bibel schon sagt: Wasser predigen u.selbst Wein trinken....
      Cl.
      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 15.03.05 10:21:57
      Beitrag Nr. 20 ()
      @Leo Sedow #18

      Ah, die Vierte Internationale meldet sich zu Wort.
      Bin ja mal gespannt, was die zum Verlust der Unschuld bei der "Arbeiterklasse" zu sagen hat.
      Avatar
      schrieb am 15.03.05 11:15:53
      Beitrag Nr. 21 ()
      @all:
      Ich vermute, weil die da oben alle krank sind und es wissen, daß wir da unten alle zu gesund sind, versuchen sie durch höhere Krankenkassenbeiträge uns auch krank zu machen. Letztendlich sind wir wieder die Geschädigten oder wer noch nicht hat ...
      ... gleiches Recht also für alle !
      Was bleibt denen da oben anderes, als mit allen ihren ungesunden Mitteln uns da unten mit aller Macht noch weiter nach unten zu drücken.
      Möglichst bald und billig unter die Erde...
      ...Ausnahmen ? Nein, also für alle das gleiche ...
      ...und gesund sind wir da unten dann auch nicht mehr, sonst fänden wir uns dort nicht wieder ...
      sugi :confused:
      Avatar
      schrieb am 15.03.05 11:22:38
      Beitrag Nr. 22 ()
      Die Deutschen sind nicht gleichheitskrank und auch nicht neidisch, die merken nur allmählich, wie sie von den Bonzen verarscht werden und mucken auf. Recht haben sie.
      Avatar
      schrieb am 15.03.05 11:36:06
      Beitrag Nr. 23 ()
      jedenfalls der diplomsoziologe hat bisher nur verarscht.


      aber richtig beim thema bleiben ist ja out...
      Avatar
      schrieb am 15.03.05 22:10:06
      Beitrag Nr. 24 ()
      @Kaperfahrer

      Ich verweise zu Aly auf den Thread Thread: "Der Holocaust geschah zum Vorteil aller Deutschen".

      Die Geschichte wird von den Siegern geschrieben. In Zeiten des Wirtschaftswunders war Hitler an allem schuld (denn Neckermann, Schleyer, Flick oder Bankier Schacht und alle anderen Kriegsgewinnler konnten ja nicht schuld gewesen sein, sonst hätte man die Stützen des Nachkriegsdeutschland ja verhaften, ausweisen oder erschiessen müssen). Jetzt gelingt es diesem Schmierfink Aly auch noch, den Begriff des Sozialstaates mit dem Begriff des Faschismus zu verlinken. Die letzte Stufe der neuen Geschichte ist dann, daß die gierigen Kleinbürger die Industrie und die NSDAP in den Krieg getrieben haben und Volksgenosse Thyssen bekommt noch posthum den Friedensnobelpreis aufs Grab geschmissen. Damit ist der große Bogen endlich geschlossen und ca. 150 Jahre nach der Erkenntnis, daß es möglicherweise nicht gottgewollt ist, wenn Kinder 12 Stunden täglich in englischen Kohlegruben arbeiten konnte wissenschaftlich bewiesen werden, daß eben diese Erkenntnis direkt zu Hitler oder Stalin führt.

      Auch der durchschnittliche Bürger oder WO User, in dessen Hirn durch die Bemühungen der BILD ja bereits erfolgreich der Begriff Sozialhilfe mit Urlaubern in Florida verbunden wurde, wird es bald freudig akzeptieren, daß selbst größte Ungleichheit gottgewollt und gerecht ist. You can get it if your rally want, und wer nichts kriegt, der will eben nicht.

      Einen anderen Nebeneffekt hat Alys Buch zusätzlich: Durch die Theorie "jeder hat profitiert" (ich muß mich baw. an den ZEIT-Artikel halten, der "Profit" der Volksgenossen sah zum Beispiel so aus: "Aus ganz Europa wurden Möbel und Hausrat der emigrierten und deportierten Juden ins Großdeutsche Reich geschafft und hier an Bombengeschädigte verteilt beziehungsweise an Interessenten verkauft"(*)) drückt sich Aly erfolgreich um die nie beantwortete Frage, warum so viele mitgemacht haben obwohl sie NICHT profitiert haben. Wobei wir wieder bei meiner aktuellen Behauptung sind, siehe unten: Haß auf Arme ist weiter verbreitet als Neid auf Reiche.


      (*) Das ist so, als würde man sagen, die 1-Euro-Arbeiter würden von Hartz 4 profitieren, weil sie auf dem Flohmarkt billig an das Hab und Gut derer kommen, die alles verkaufen müssen, weil sie keinerlei Hilfe mehr bekommen. Aber in 50 Jahren gibt es vermutlich einen anderen Aly, der schreibt "der Schröder-Staat wurde vor allem von den Arbeitslosen getragen".
      Avatar
      schrieb am 15.03.05 22:32:53
      Beitrag Nr. 25 ()
      @ 15

      Auto zerkratzen ist doch auch nur eine Form der Hilflosigkeit, das ist ja auch nur ein Angriff auf etwas, das sich nicht wehren kann.

      Aber ich glaube trotzdem, daß ich recht habe, der Satz in #6 "Hierzulande muß man sich ja auch dafür entschuldigen, wenn es einem gut geht" kann ja in meine Richtung ausgelegt werden. Da fürchtet der Wassermann, dem es hoffentlich sehr gut geht, daß "die da unten" neidisch auf ihn wären. Statt sich davor zu fürchten, daß "die da oben" den Hals noch nicht voll haben.

      Aber egal. Das einzige was mir wirklich am Herzen liegt, ist das folgende:

      Wer auch immer von der momentanen Politik profitiert: Die Arbeiter, Arbeitslosen und Sozialfälle sind es nicht, auch wenn "die Sozen" an der Macht sind. Genausowenig wie die Umwelt von der Politik der Grünen profitiert.
      Avatar
      schrieb am 15.03.05 22:59:46
      Beitrag Nr. 26 ()
      Ich glaube nicht, dass die Deutschen gleichheitskrank sind. Dieses Verhalten liegt generell nicht in der Natur des Menschen - also auch nicht in der des Deutschen.

      Jeder versucht im Rahmen seiner Möglichkeiten diese auszuschöpfen um sein Leben zu verbessern. Einige machen es nur für sich, andere machen es für ihre Kinder um denen ein besseres Leben zu ermöglichen. Denkt mal an eure Eltern oder vielleicht seid ihr ja selbst in dieser Situation Kinder zu haben. Ich glaube nicht das Eltern wollen, dass es ihren Kindern gleich gut oder gar schlechter geht als ihnen selbst.

      Um dieses Ziel zu erreichen leisten sie sehr viel und sie verzichten auch auf viele angenehme Dinge im Leben. Genau dieses ist das normale Prinzip im Leben, was hier so gerne angeführt wird: Leistung muss sich lohnen!. Mit dieser Aussage stimme ich vollkommen überein.

      Das Problem, was ich jedoch in unserer Gesellschaft sehe ist die Definition von Leistung. Wer bestimmt, was Leistung ist und wie diese be- oder entlohnt wird. Leistet ein Fabrikarbeiter, der jeden Tag 8 Stunden am Band steht wirklich nur so wenig, dass es kaum reicht um seine Familie zu ernähren und leistet ein Manager wirklich so viel, dass er in einem Monat die Summe an Geld bekommt, die der Fabrikarbeiter in seinem ganzen Leben nicht verdienen kann?

      Hier liegt in meinen Augen das grosse Problem unserer Gesellschaft, welches nichts mit Neid zu tun hat, sondern mit Ungerechtigkeit.
      Avatar
      schrieb am 15.03.05 23:16:49
      Beitrag Nr. 27 ()
      # 25 Leon:

      Also, für mich ist "Auto zerkratzen" (selbst schon erlebt!) kein Ausdruck der Hilfslosigkeit, sondern der Mißgunst: Man gönnt einem anderen, dem es besser geht, nicht, daß es ihm besser geht. So wollte ich auch meinen Satz Hierzulande muß man sich ja auch dafür entschuldigen, wenn es einem gut geht verstanden wissen.

      Da fürchtet der Wassermann, dem es hoffentlich sehr gut geht, daß " die da unten" neidisch auf ihn wären. Statt sich davor zu fürchten, daß " die da oben" den Hals noch nicht voll haben.

      Ich fürchte weder das eine noch das andere, weil es eine Pauschalisierung ist. Es wird immer Leute geben, denen es besser geht als einem selbst, und es wird immer Leute geben, denen es schlechter geht als einem selbst. Und das trifft auf jeden (!) zu. So what!!! Darüber zerbreche ich mir doch nicht den Kopf. Soll ich mich jetzt grämen, nur weil es Leute gibt, denen es besser geht?? Nö, wozu denn.
      Avatar
      schrieb am 15.03.05 23:40:19
      Beitrag Nr. 28 ()
      @Leo Sedow
      Ich rede von realer familierer Erfahrung. Meine Großeltern, väterlicherseits, waren Proletarier par excelence. Er, Arbeiter(geb. 1896) in einer Weberei in NRW, sie Hausfrau und Mutter(geb. 1898) von 14(!!!) Kindern(Mutterkreuz!). Beides vollkommen unpolitische Menschen, für die die Nazis einfach Heilsbringer waren.
      Dass ihr Häuschen, dass sie 1940 zugewiesen bekamen vorher einer auch nicht gerade reichen jüdischen Familie gehört hat, darüber haben sie nicht erst lange nachgedacht. Götz Aly schildert die Situation wie sie damals war.
      Avatar
      schrieb am 15.03.05 23:56:00
      Beitrag Nr. 29 ()
      #27

      Willst Du mal die Kratzer auf meinem BMW BJ 1995 sehen? Das ist entweder blanker Irrsinn oder Verzweiflung, jedenfalls nicht Neid.

      Mir persönlich geht es gut, aber daß "die da oben" den Hals nicht vollkriegen (und da meine ich jetzt im Moment nicht Dr. Oetker und Bruder Aldi oder irgendwelche anderen Onkel Dagoberts von der Forbes-Liste), davor habe ich tatsächlich ein wenig Angst, und ich fürchte auch, daß ich da nicht pauschalisiere. Das ist das Problem "Warum leckt sich der Hund am Schwanz?".

      Ich will hier weder den Sozialismus predigen noch Faulheit fördern noch Neid schüren. Ich will mir nur nicht von irgendeinem Karlsruher Schwachkopf erzählen lassen, ich wäre gierig und würde (bei rund 70% Steuerbelastung auf den tatsächlichen Lohnaufwand des Arbeitgebers) zu große Ansprüche stellen. Wenn soetwas öffentlich erzählt wird, dann erlaube ich mir bspw. zu fragen, ob man tatsächlich - bei gegebenen 7 Wochentagen à 24 Stunden - gleichzeitig Kanzler, Parteivorsitzender (jetzt komischerweise ein Vollzeitjob) und VW-AR sein kann. Und ob solche Personen den Bürger berechtigerweise dazu aufforder können "den Gürtel enger zu schnallen".
      Avatar
      schrieb am 16.03.05 00:41:01
      Beitrag Nr. 30 ()
      #28

      Und meine Großmutter mütterlicherseits (geb. 1906), hat für ihren Bauernhof sogar einen eigenen Franzmann bekommen, nachdem ihr Mann und ihr Schwager zum Dienst am Vaterland nach Rußland verbracht wurden. Da hat sie ganz schön profitiert.

      Götz Aly verwechselt einfach mutwillig Ursache und Wirkung.
      Avatar
      schrieb am 16.03.05 08:44:09
      Beitrag Nr. 31 ()
      Gleichheitskrankheit ist ein typisch deutsches Phänomen.
      Das geht schon in der Schule los! Wer durch Leistung auffällt wird gemobbt, und als Streber fertig gemacht, das ist den Kindern nicht von selber gegeben, das ist Erziehungssache und ein Gesellschaftsphänomen. Wer den Kopf leistungsmäßig aus der breiten Masse heraussteckt, bekommt eine auf den Deckel. Woanders findet man das cool, bei uns nicht, hier wird das mit Neid und Missgunst beäugt. Gleich, gleicher, am Gleichsten ist angesagt.


      Ein weiteres typisches Beispiel,was mich immer wieder zum Lachen brachte ist aus der Zeit, als ich noch selber während des Studiums Taxi gefahren bin.
      Immer wieder kam es vor, dass sich Leute (unter Seelenqualen überhaupt Taxi gefahren zu sein) ausser Sichtweite ihres eigentlichen Ziels absetzen ließen. Begründung wortwörtlich: Die "Leute" sollten nicht glauben, dass es ihnen besser ginge als den anderen aus dem Haus/Firma.
      Natürlich totaler Quatsch bei den Summen um die es da geht, aber bezeichnend für die Denkweise die dahinter steckt.
      Kein noch so abgebrannter ausländischer Grattler ist jemals auf so eine bescheuerte Idee gekommen.

      Ein großer Teil unserer mangelnden Binnennachfrage und somit Wirtschaftskrise dürfte aus dieser kleinkarierten Denke heraus rühren. Der Grund ist nicht das fehlende Geld, das ist bei der übergroßen Mehrheit ja vorhanden. Sondern, ja nicht dem Nachbarn Anlass geben zu glauben es ginge ihm zu gut, um damit vermeintlich aus der breiten Masse heraus zu stechen., die sich einredet am verarmen zu sein
      Den dicken Maxen lässt man dann bei Auslandsurlauben heraus hängen, wo die Nachbarschaft nicht zuschauen kann. (60 Milliarden Euro p.a.!!)
      Realistisch gesehen ist das natürlich totaler Unsinn. Aber der "Geiz ist geil" Effekt hat viel mit unserer deutschen Gleichheits- und Neid-Kultur zu tun.

      Unser wirtschaftlicher Durchhänger ist im Kern eine Mentalitätssache, die uns an den falschen Schrauben drehen ließ und uns jetzt daran hindert diese Fehler durchgreifend und vor allem schnell rückgängig zu machen. Ja nicht in den Ruch kommen etwas vermeintlich sozial unausgewogenes zu fabrizieren. Daran werden wir noch lange zu kauen haben.
      Avatar
      schrieb am 16.03.05 09:18:08
      Beitrag Nr. 32 ()
      31 sehr richtig.....

      Allerdings hat sich dies wohl gebessert, wie mir scheint. Mein Sohn geht in eine Schule, wo es anders ist.

      Allerdings kenn ich genügend Beispiele von Erwachsenen, die heute noch immer so tun, als wäre es ihnen peinlich, wenn sie etwas besonders gut können...die haben offenbar die volle "Anti-Leistungs"-Sozialisation mitbekommen.
      Avatar
      schrieb am 16.03.05 09:21:08
      Beitrag Nr. 33 ()
      Aber in 50 Jahren gibt es vermutlich einen anderen Aly, der schreibt " der Schröder-Staat wurde vor allem von den Arbeitslosen getragen" .


      ....stimmt doch auch. Wenn man in Deutschland das Wahlrecht so ändern würde, dass Leute umso mehr Stimmen bekommen, je mehr Steuern sie zahlen - und wer von Sozialhilfe lebt, der muss erst en Arbeit finden, bevor er abstimmen darf - dann hätte Rot-Grün keine Schnitte.....:laugh:
      Avatar
      schrieb am 16.03.05 09:26:01
      Beitrag Nr. 34 ()
      #33

      Ich dachte immer die Grünen wären die Partei der double-income-no-kids Lehrerlein und Toskana-Fahrer?
      Avatar
      schrieb am 16.03.05 09:32:28
      Beitrag Nr. 35 ()
      ...die Grünen sind die Partei der Lehrer, Sozialarbeiter, linken Richter, Rechtsanwälten usw. einerseits.

      Und der Öko-Sozialhilfe-Schwarzarbeit-Bio-Spinner andererseits. Z.B. alleinerziehende Mütter, gern auch studiert, für einen Job an der Kasse überqualifiziert (käme auch gar nicht in Frage!!), aber wegen des Kindes (der Kinder) stehen sie dem Arbeitsmarkt ja nicht zur Verfügung....ein bißchen schwarz nebenher als Tagesmutter o.ä. geht aber allemal....oder "Bio-Handwerker" ohne offizielles Gewerbe, die ihre Hilfe in linken Kreisen mit Gefälligkeiten aufbessern.

      Wir kommen aber vom Thema ab.
      Avatar
      schrieb am 16.03.05 12:47:53
      Beitrag Nr. 36 ()
      Ja, wir kommen vom Thema ab. Aber ist ja auch egal.

      Angenommen, wir würden das Drei- oder Mehr-Klassenwahlrecht wieder einführen, was wäre die Konsequenz? 85% FDP, 10% CSU (w/Bayern) und 5% Grüne? Jetzt stell sich mal einer vor, diese Regierung würde:

      - Krankenversicherung zusammenstreichen
      - Renten kürzen
      - Lohnniveau senken und/oder Arbeitszeit verlängern
      - Arbeitnehmerrechte schwächen
      - Unternehmenssteuern senken

      Dann wären Arbeitslosen dauerhaft auf der Straße, um gegen diese Diktatur der Kapitalisten zu demonstrieren. Wenn es aber "die Sozen" machen, ist es irgendwie in Ordnung, da MUSS doch der "kleine Mann" irgendwie profitieren, das ist doch "die Partei von die Arbeiter". Jeder weiß doch, daß die Sozen die Wirtschaft durch ihre Unfähigkeit total schädigen.
      Avatar
      schrieb am 16.03.05 12:58:05
      Beitrag Nr. 37 ()
      hier muss eine grundlegende veränderung der einstellung zu eigenverantwortung, eigentum, leistung und staat entstehen.

      wenn jemand in deutschland jemanden sieht, der offensichtlich mehr besitzt, dann wird darüber nachgedacht wie man es ihm wegnehmen kann (um es zu verteilen?).

      im rest der wirtschaftlich erfolgreichen welt entsteht der wunsch, genau so viel oder besser noch mehr zu ereichen wie der, den man gerade im wohlstand sieht.

      man muss kein genie sein, um den verheerenden gesellschafts-kanibalismus zu erkennen der in deutschland vorherrscht.
      Avatar
      schrieb am 16.03.05 13:08:14
      Beitrag Nr. 38 ()
      36:
      Vielleicht würde es ja reichen, wenn man eine 2. Kammer des Bundestages einführt, die nicht vom Volk gewählt wird, sondern im Verhältnis nach Steuerlast.
      Und diese Kammer kann dann bei Gesetzen, die Steuergelder kosten, mitbestimmen bzw. ein Veto einlegen.

      Das Problem ist ja, dass sich jede Menge Leute als "Wohltäter" aufspielen, aber andere müssen es bezahlen.

      Das gehör jetzt schon wieder mehr zum Thema.
      Avatar
      schrieb am 16.03.05 18:22:00
      Beitrag Nr. 39 ()
      #38

      Das klingt ja beinahe so als ob die Politiker vom Volk gewählt und dessen Interessen vertreten würden. ;)

      Was würde sich denn Deiner Meinung nach durch Deinen Vorschlag ändern?
      Avatar
      schrieb am 16.03.05 23:12:57
      Beitrag Nr. 40 ()
      #39

      Na na. Laß doch bitte den armen Board-Teilnehmern die Illusion, daß Rot-Grün im Auftrag der Arbeitslosen die Deutsche Wirtschaft schädigt.
      Avatar
      schrieb am 16.03.05 23:18:51
      Beitrag Nr. 41 ()
      #38

      Der Vorschlag ist genial. Damit verliert jeder, der bspw. durch Verluste aus Steuersparmodellen seine Steuerlast auf Null drückt sein Wahlrecht. Und auch Unternehmen, die ihre Gewinne im Ausland versteuern. Sehr gut!
      Avatar
      schrieb am 16.03.05 23:38:07
      Beitrag Nr. 42 ()
      # 41 Leon:

      Nö. Selbstverständlich kommt es auf die kumulierten, also insgesamt jemals gezahlten Steuern an.
      Avatar
      schrieb am 17.03.05 08:09:55
      Beitrag Nr. 43 ()
      #37

      "wenn jemand in deutschland jemanden sieht, der offensichtlich mehr besitzt, dann wird darüber nachgedacht wie man es ihm wegnehmen kann "

      vielleicht ist das so, weil mittlerweile die meisten, die "offensichtlich mehr" besitzen, es den anderen vorher wegschmarotzt haben?
      Avatar
      schrieb am 17.03.05 08:51:46
      Beitrag Nr. 44 ()
      Die Aussage aus #37 ist derart idiotisch - sorry, aber so was gehört schon auf die Coach -, daß es mehr ein grelles Schlaglicht auf den Schreiber wirft als auf die beschriebenen Umstände.

      Mir fällt dazu eigentlich nur Hairspray ein. In einer Szene läuft eine hysterische weiße durch ein Schwarzenviertel und fällt in eine Art Dauerhysterie, obwohl sie nur auf nette Menschen trifft.

      Wer also derart haß- und vorurteilsbeladen durch die Welt schippert, der wird unmöglich die wirklichen Gefahren bemerken und dann stets der Gelackmeierte sein. (Früher war es ein Mercedes und alle nicht Mercedes-Besitzer trachteten nach dem Wagen; wahrscheinlich wurde der Besitzer dann ordentlich von seiner Werkstatt über die Leisten gezogen.....
      Avatar
      schrieb am 18.03.05 00:05:51
      Beitrag Nr. 45 ()
      #37

      wenn jemand in deutschland jemanden sieht, der offensichtlich mehr besitzt, dann wird darüber nachgedacht wie man es ihm wegnehmen kann (um es zu verteilen?).

      Trifft das auch auf Dich zu? Denkst Du ständig darüber nach, wem Du was wegnehmen kannst oder bist Du voller Bewunderung für unsere Wirtschaftselite?


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