checkAd

    Frankreich zieht Deutschland über den Tisch - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 19.03.05 18:35:34 von
    neuester Beitrag 20.07.05 20:52:43 von
    Beiträge: 47
    ID: 967.458
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 1.714
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 19.03.05 18:35:34
      Beitrag Nr. 1 ()
      Von wegen Deutsch-Französische Freundschaft!

      Diese Karte wird nur gespielt wenn sie den französischen Interessen zupass kommt - im umgekehrten Fall erweisen sich die Franzosen als unfaire Gegenspieler, wohlkalkulierend, daß Deutschland wegen seiner Geschichte im Konfliktfall IMMER nachgibt.
      Frankreich will die dominierende politische und vor allem wirtschaftliche Macht in Europa werden. Dazu dient u.a. das Vehikel
      "Deutsch-Französische Freundschaft"!

      Fall 1: Sanofi-Aventis

      Raffarin: Bei Aventis-Sanofi geht es auch um Kampf gegen Bioterror

      PARIS (dpa-AFX) - Im Übernahmekampf der Pharmakonzerne Aventis und Sanofi-Synthelabo - gibt es aus französischer Sicht auch ein nationales Interesse am Besitz von Mitteln gegen den Bioterrorismus. " Der Aufbau einer großen europäischen Pharmagruppe, die tief verankert, aber auch tief geprägt ist von den deutsch-französischen Beziehungen, ist strategisch für Frankreich" , sagte Raffarin am Dienstag in Paris.

      Ein nationales Interesse habe Frankreich " insbesondere an allem, was Impfstoffe betrifft, an allem, was das wissenschaftliche Potenzial von Aventis, Pasteur und Merieux betrifft, die sehr wichtig sein können in unserem Kampf gegen den Terrorismus im allgemeinen und unseren Kampf gegen den Bioterrorismus im besonderen" . Pasteur ist ein zum deutsch-französischen Pharmakonzern Aventis gehörender Hersteller von Impfstoffen; Merieux gehört zu Pasteur.

      REGIERUNGSKREISE: RAFFARIN WILL FINANZWELT WARNEN

      Aus Regierungskreisen verlautete, Raffarin habe die Finanzwelt warnen wollen, " dass die wirtschaftliche und finanzielle Logik sich nicht durchsetzen" werde. Der Schweizer Pharmakonzern Novartis NOT.FSE prüft eine einverständliche Übernahme von Aventis.
      © dpa - Meldung vom 16.03.2004 17:17 Uhr

      Fall 2: Vivendi-Deutsche Telekom

      Zwischen der Telekom und dem französischen Konkurrenten Vivendi eskaliert der Streit um die polnische Handy-Firma PTC. Inzwischen hat der Krach sogar die Regierungen erreicht! (Quelle: SPIEGEL, 14.03.2005).

      1996 gründete die Telekom mit der polnischen Elektrim ein Gemeinschaftsunternehmen, die Mobilfunk-Firma PTC. Die Telekom hielt 49%, Elektrim 51%. Die Geschäfte liefen prima, der Marktanteil von PTC in Polen stieg auf über 30%.
      Doch dann kam Elektrim in finanzielle Schwierigkeiten, gründete eine neue Gesellschaft (Elektrim-Telekomunikacja), brachte seinen 51%-igen Anteil dort ein und verkaufte knapp die Hälfte davon an Vivendi.
      Dies widersprach dem Gesellschaftsvertrag mit der Telekom, in dem klar geregelt ist, daß der Aufsichtsrat - und damit auch die Telekom - einem Verkauf zustimmen muß. Doch diese Entscheidung holte weder Elektrim noch Vivendi ein.
      Ein klarer Rechtsbruch!
      Vivendi führte sich nun auf wie der neue Allein-Eigentümer, investierte kräftig (ca. 1,8 MRD. EURO). Dieses Geld könnte nun verloren sein, da die Telekom vor dem mit Elektrim vertraglich vereinbarten Schiedsgericht ein Urteil erfochten hat, nach dem die Transaktion der Anteile an Vivendi rechtswidrig war.
      Was macht nun Vivendi? Sie ignorieren das Urteil, blockieren alle Beschlüsse und führen sich auf wie der Elefant im Porzellanladen. Endgültig eskaliert ist der Streit vor zwei Wochen, als die Telekom zusammen mit dem neuen PTC-Management die Besitzverhältnisse vor einem polnischen Gericht eintragen ließ.
      Alle Bemühungen der Telekom auf gütliche Einigung mit Vivendi wurden von den Franzosen in den Wind geschlagen.
      Offenbar von Vivendi gesteuert verweigerte das Sicherheitspersonal den Telekom-Mitarbeitern den Zutritt zu ihrer eigenen Firma!!
      Vivendi-Chef Fourtou schaltete Staatspräsident Chirac ein, der daraufhin der polnischen Regierung mitteilte, daß die Entschuldung des Landes vor dem Pariser Club von französischer Seite blockiert würde, sollte die Angelegenheit nicht im Sinne Vivendis geregelt werden!
      :mad:
      ------------------------------------------------------

      Wenn es um wirtschaftliche Interessen geht sind den Franzosen Verträge sch...egal. Sie ignorieren Gerichtsurteile und setzen Regierungen von Nachbarländern unter Druck.
      Und wenn Deutschland involviert ist drohen sie auch noch offen mit der Aufkündigung der "Deutsch-Französischen Freundschaft".

      Wer kümmert sich eigentlich um die berechtigten deutschen Interessen, Herr Schröder? :cry:
      Unseren Außenminister will ich hier garnicht fragen - der kümmert sich nur um seine eigenen Interessen!

      Wer solche Freunde hat braucht keine Feinde mehr! :mad:

      Aldy
      Avatar
      schrieb am 19.03.05 18:45:21
      Beitrag Nr. 2 ()
      ...und verbieten gewählten Regierungen das Wort.:mad:
      Hoffentlich lehnen Sie die EU Verfassung ab. Dann ist der Einfluss in Europa für Frankreich dahin.

      Ich hoffe darauf.

      coke
      Avatar
      schrieb am 19.03.05 18:52:29
      Beitrag Nr. 3 ()
      seit sie mir in FRA mein frisch gekauftes Fahrrad mit 15 geklaut haben, sind die eh unten durch bei mir... :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 19.03.05 19:01:24
      Beitrag Nr. 4 ()
      guter beitrag aldy...endlich schreibt jemand darüber...weitere beispiele:

      france telekom/mobilcom

      alstom/siemens

      frankreich wahrt immer seine nationalen interessen im gegensatz zu deutschland...

      invest2002
      Avatar
      schrieb am 19.03.05 19:05:52
      Beitrag Nr. 5 ()
      AIRBUS nicht vergessen!

      catchup

      Trading Spotlight

      Anzeige
      Was die Börsencommunity nach Ostern auf keinen Fall verpassen willmehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 19.03.05 19:07:37
      Beitrag Nr. 6 ()
      gut beobachtet, aldy !
      Avatar
      schrieb am 19.03.05 19:08:44
      Beitrag Nr. 7 ()
      Und auch EADS im Auge behalten.
      Avatar
      schrieb am 19.03.05 19:33:14
      Beitrag Nr. 8 ()
      Ja bei EADS würden sie gerne die Mehrheitsverhältnisse zu Gunsten Frankreichs verschieben und sich damit den größten Teil der deutschen Rüstungsindustrie einverleiben.

      Frankreich vertritt ausschließlich seine eigenen Interessen, die ganze EU dient für Frankreich nur dem Zweck längst verlorengeglaubte imperiale Macht zurückzugewinnen.
      Dazu gehört es auch die Spaltung Europas und Amerikas zu fördern.

      Hätten unsere Politiker etwas Geschichtsverständnis ( kann man von Schröder leider nicht erwarten), dann wüßten sie dass Frankreich immer darum bemüht war, sich die Filetstücke Deutschlands einzuverleiben.


      Wenn man natürlich ein Geschichtsbild pflegt bei dem die Deutschen immer die Täter sind und die Franzosen die Opfer und bei dem imperialistische Bestrebungen wenn nicht von Deutschland, dann zumindest von den Angelsachen , nie aber aber von den Franzosen ausgehen, dann kann man seine Augen davor verschließen, daß von Frankreich mehr Gefahr für die Souveränität Deutschlands, in wirtschaftlicher und politischer Hinsicht ausgeht, als von jedem anderen Land.
      Avatar
      schrieb am 19.03.05 19:39:59
      Beitrag Nr. 9 ()
      Und dieses Verhalten von Frankreich geht auch über die Sprache. In der EU, bei den olympischen Spielen, Arte, hunderten von Organisationen, usw.

      Immer m u s s französisch dabei sein. Wenns geht als Amtssprache.

      Unvergessen auch das Verhalten unserer Freunde bei der Wiedervereinigung.

      Da kommt bei mir Widerborstigkeit auf.
      Avatar
      schrieb am 19.03.05 19:42:30
      Beitrag Nr. 10 ()
      Das Frankreichs Politik sich, im interesse des eigenen Landes, in die internationale Wirtschaft einmischt und auch druck ausübt, ist auch schon seit Jahren bekannt. Siehe eben auch schon Sanofi-Aventis. Das mit Vivendi war mir neu, passt aber dazu.

      Auch Frankreichs Interesse an Europa, ist sehr national gedacht. Für Europa ist gut, was fü Frankreich gut ist.

      Während unser Gerd deutsche Interessen auf dem internationalem Pakett verhökert, nur um als weltgewandter Staatsmann dazustehen (Show ist eben alles), kümmern sich die Französen sehr um ihr eigenes Land.
      Avatar
      schrieb am 19.03.05 19:50:40
      Beitrag Nr. 11 ()
      Ich hatte mal ne französische Freundin, die hat dann mit mir Schluß gemacht...das fand ich auch scheiße. Sie hat mir nicht gesagt, warum, aber langsam glaube ich, weil ich Deutscher bin!!!!!!
      Avatar
      schrieb am 19.03.05 19:52:22
      Beitrag Nr. 12 ()
      Läuft da nicht auch gerade ne Geschichte mit den Marinewerften?
      Und war da in den 90ern nicht auch ne Geschichte mit, ich glaub, der Allianz und einer Übernahme in Frankreich?
      Avatar
      schrieb am 19.03.05 20:11:36
      Beitrag Nr. 13 ()
      #13:

      Gut, dass die wenigstens kein Fussball spielen können,

      haben sie ja bei der letzten EM und WM demonstriert!

      ;)
      Avatar
      schrieb am 19.03.05 20:32:09
      Beitrag Nr. 14 ()
      Warum sollten alle Regierungen so blöd sein wie unsere?
      Es ist doch legitim wenn die ihre eigenen Interessen schützen.
      Warum wohl sind wir die Loser von Europa?
      Avatar
      schrieb am 19.03.05 20:36:58
      Beitrag Nr. 15 ()
      Ich hatte mal ne französische Freundin, die hat dann mit mir Schluß gemacht...das fand ich auch scheiße. Sie hat mir nicht gesagt, warum, aber langsam glaube ich, weil ich Deutscher bin!!!!!!

      Wärst du besser in französisch gewesen... wer weiss
      Avatar
      schrieb am 19.03.05 22:33:24
      Beitrag Nr. 16 ()
      #15

      :laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 19.03.05 23:41:55
      Beitrag Nr. 17 ()
      Es zieht sich durch wie ein roter Faden: egal bei welchem Deal, sobald französische Firmen im Spiel sind muß man die französische Regierung als Gegenspieler mit einkalkulieren!

      @neonjaeger
      Ich meine auch daß da was mit HDW (Thyssen-Krupp) und den Franzosen lief oder noch läuft - muß ich mich aber noch schlau machen. Wenn ich was habe stell ich´s hier rein.

      @catchup
      Bei Airbus war´s wohl so, daß sich die Franzosen sich am liebsten alles, aber wenigstens auch noch die Endmontage (die in Hamburg durchgeführt wird) unter den Nagel reißen wollte. Das war wohl ganz hoch aufgehängt und warum auch immer - die Endmontage ist nun in Hamburg.

      Aldy
      Avatar
      schrieb am 19.03.05 23:53:24
      Beitrag Nr. 18 ()
      Schwupps, da hammer´s schon:

      Konkurrenz und strategische Allianzen (IV)

      KIEL - Deutsche und französische Rüstungskonzerne ringen um die Verfügungsgewalt über die Howaldtswerke Deutsche Werft AG (HDW), Deutschlands größte Werft mit Tochterfirmen in Schweden und Griechenland. Die deutsche Regierung erwägt unterdessen, eine deutsch-französische "Kerneuropa"-Kooperation wie in der Luftfahrtindustrie zu etablieren, die den europäischen Schiffsbau beherrschen würde.

      Bundesregierung und Rüstungsindustrie versuchen seit längerem, den deutschen Kriegsschiffbau zu zentralisieren. Ziel der strategischen Allianz für eine leistungsfähige deutsche Schiffbau-Industrie, die im Jahr 2000 in einer gemeinsamen Erklärung festgeschrieben wurde, ist der "Erhalt der Spitzenstellung" der deutschen Unternehmen im Rahmen der Restrukturierung der europäischen Rüstungsindustrien.1) Da die deutschen Unternehmen sich nicht auf eine Kooperation einigen konnten, wollten die beiden großen deutschen Marineschiffbau-Unternehmen Ferrostaal und Thyssen-Krupp die HDW mit Hilfe der amerikanischen Investorengruppe One Equity Partners (OEP) unter ein einheitliches strategisches Kommando bringen. OEP übernahm die HDW, Ferrostaal und Thyssen-Krupp erhielten HDW-Anteile von jeweils von 15 Prozent und das Vorkaufsrecht für die restlichen Anteile.2)

      "Werft-Poker"
      Die Verhandlungen über den Erwerb weiterer Anteile von OEP gerieten allerdings ins Stocken, da die deutschen Konzerne den Preis zu drücken versuchten. Zudem bestand Thyssen-Krupp darauf, mindestens 51% der Anteile und die industrielle Führung zu übernehmen. Inzwischen ist auch die französische Staatswerft Direction des Constructions Navalis (DCN) mit dem Pariser Rüstungskonzern Thales im Hintergrund in den "Werft-Poker" eingestiegen und gilt mit einem Angebot über 800 Millionen Euro als aussichtsreicher Kaufinteressent. DCN ist neben HDW (weltweit führend bei der Herstellung von U-Booten mit Brennstoffzellen-Antrieb) die einzige Werft in Europa, die konventionelle U-Boote baut, und würde mit der Übernahme ihre Produktpalette vervollständigen.

      Deutscher Kriegsschiffgigant oder...
      Thyssen-Krupp fordert nun von der deutschen Regierung ein Veto gegen den Verkauf der HDW-Anteile an das französische Staatsunternehmen mit Hilfe eines neuen Außenwirtschaftsgesetzes. :eek: Berlin müsse einen "Ausverkauf der deutschen Rüstungstechnologie" verhindern, erklärt der Konzern; bei einem Erfolg der französischen Offerte drohe der deutsche Werftenverbund zu scheitern.

      ... EADS der Meere
      Die deutsche Regierung zieht unterdessen offenbar in Betracht, französische Rüstungskonzerne zur Finanzierung auch der europäischen Werften heranzuziehen. Das Verteidigungsminsterium verweist auf die wiederholten Forderungen nach einer intensiven Zusammenarbeit in der europäischen Rüstungsindustrie. Bereits seit einiger Zeit wird eine deutsch-französische Zentralisierung der Marineschiffbau-Industrie ins Gespräch gebracht, eine Kooperation entsprechend der Luftfahrt-Industrie: Eine "EADS der Meere".

      (Sekundär-)Quelle: www.german-foreign-policy.com

      Aldy
      Avatar
      schrieb am 20.03.05 00:17:04
      Beitrag Nr. 19 ()
      Und weil ich gerade in Hochform bin:

      Alstom-Chef Kron: Siemens? Mais non.
      Alstom schließt Verbindung mit Siemens aus


      26. Mai 2004 Der angeschlagene französische Industriekonzern Alstom hat nach eigenen Angaben keine grundsätzlichen Einwände gegen eine Kapitalbeteiligung durch einen Partner.

      „Ich schließe nichts aus", sagte am Mittwoch Alstom-Chef Patrick Kron in Paris. „Wenn eine solche Vereinbarung der Gruppe eine beschleunigte Entwicklung ermöglicht, natürlich", fügte er hinzu. Zugleich machte Kron deutlich, daß eine Verbindung mit dem deutschen Konkurrenten Siemens kategorisch ausgeschlossen sei. Alstom werde sich zwar in den kommenden Jahren, wie von der EU-Kommission verlangt, für Fremdbeteiligungen öffnen. Eine Verbindung mit Siemens gleich welcher Art werde es nicht geben. Ein Siemens-Sprecher wollte dazu keine Stellungnahme abgeben. Sobald das Gesamtpaket in Brüssel verabschiedet sei, werde Siemens dies sorgfältig prüfen, sagte er. Dem Münchner Elektronikkonzern wird ein Interesse am Turbinengeschäft des französischen Industriekonzerns nachgesagt. Auch der schwedisch-schweizerische Konzern ABB hat imzwischen Interesse daran bekundet.

      Verlust vergrößert

      Alstom hat seinen Verlust im abgelaufenen Geschäftsjahr vergrößert. Unter dem Strich wies der Hersteller des Schnellzugs TGV ein Minus von 1,84 Milliarden Euro aus, nach einem Verlust von 1,43 Milliarden Euro im Vorjahr. Zugleich nannte das Unternehmen am Mittwoch Details eines Refinanzierungsplanes. Danach soll das Eigenkapital um bis zu 2,5 Milliarden Euro erhöht werden, außerdem will sich Alstom von zehn Prozent seines Geschäfts trennen.

      Kron äußerte sich zuversichtlich, daß das Vorhaben Ende Juni von der Europäischen Kommission genehmigt werde. Am Vortag hatten die EU und die Regierung in Paris eine Teileinigung über den Rettungsplan für Alstom erzielt. Die französische Regierung erklärte sich damit einverstanden, daß der Konzern binnen vier Jahren Geschäftspartnerschaften eingeht, um langfristig überleben zu können. Der französische Staat will dem Industriekonzern mit einer Finanzspritze in Milliardenhöhe unter die Arme greifen.

      Quelle: faz.net

      Kron wollte uns also damit sagen: Fremdbeteiligung ja, ausgenommen deutsche Konzerne!
      Vermutlich wegen der "Deutsch-Französischen Freundschaft".

      Aldy
      Avatar
      schrieb am 20.03.05 00:26:06
      Beitrag Nr. 20 ()
      Siemens
      Die Europäische Kommission ermahnt Frankreich im Streit um Alstom


      24. Mai 2004 Im Konflikt um die staatlichen Beihilfen für den französischen Technologiekonzern Alstom hat die Europäische Kommission den Ton gegenüber der Regierung in Paris verschärft. EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti ließ am Montag erklären, Frankreich müsse die Voraussetzungen dafür schaffen, daß in wichtigen Unternehmenssparten "industrielle Partnerschaften" zwischen Alstom und anderen Unternehmen möglich würden. Diese Bedingung müsse erfüllt sein, damit es zwischen der Kommission und Frankreich zu einer Einigung über die umstrittenen Beihilfen für Alstom komme. Nach einem Treffen Montis mit dem französischen Finanzminister Nicolas Sarkozy hatte die Kommission vor einer Woche mitgeteilt, man sei bereits "ganz nahe" an einer Einigung.

      Die Einigung dürfte in einer Genehmigung der französischen Beihilfen für Alstom von 3,2 Milliarden Euro unter Auflagen bestehen. Die Öffnung des französischen Unternehmens für - auch ausländische - Investoren gilt als wesentlicher Bestandteil dieser Auflagen. Monti habe am Wochenende noch einmal mit Sarkozy telefoniert, um ihn an diese Bedingung zu erinnern, hieß es in Brüssel. Alstom müsse innerhalb einer bestimmten Frist Partner finden, sagte Monti: "Zusagen zu industriellen Partnerschaften sind wichtig sowohl für die Lebensfähigkeit von Alstom als auch für die Kompensation der Wettbewerbsverzerrung durch eine staatliche Hilfe." Über die Länge der Frist wurde nichts mitgeteilt.

      Wenig Überraschung in Paris

      Die neuerliche Intervention Montis gilt als ungewöhnlich, nachdem sich die Kommission mit Frankreich im Grundsatz bereits geeinigt hatte. Der Sprecher des Kommissars sagte, dieser habe es angesichts des Verlaufs der Verhandlungen der vergangenen Woche für notwendig gehalten, die französische Regierung an ihre Verpflichtungen zu erinnern.

      In Paris wurde die Position der Europäischen Kommission ohne Überraschung aufgenommen. Schon am Wochenende hatte Sarkozy auf einen letzten Streitpunkt zwischen Paris und Brüssel hingewiesen, aber gleichzeitig versichert, eine rasche Einigung sei möglich. Der Minister hätte es lieber gesehen, wenn sich die Kommission nur vage zu Kooperationen zwischen Alstom und anderen Unternehmen geäußert hätte. In diesem Falle wäre eine Annäherung von Alstom an das staatliche französische Nuklearunternehmen Areva eine Option geblieben. Da die Kommission in Brüssel jedoch Kooperationen mit europäischen Privatunternehmen und nicht mit Staatskonzernen wünscht, dürfte Areva nun aus dem Spiel sein.

      Harte Kritik an Siemens

      Statt dessen sieht man an der Seine die Chancen von Siemens auf eine engere Zusammenarbeit mit Alstom zumindest in der Energiesparte gestiegen, auch wenn unterderhand von französischer Seite harte Kritik an der aggressiven Lobbyarbeit des Münchener Konzerns in Brüssel und Berlin zu hören ist. :laugh: Paris möchte eine Kooperation am liebsten auf einen Zeitpunkt verschieben, an dem sich eine gesundete Alstom auf eine "Partnerschaft unter Gleichen" mit der deutlich größeren Siemens einlassen könnte. Nähere Einzelheiten über die Absichten von Alstom dürften auf der Bilanzpressekonferenz am kommenden Mittwoch vorgestellt werden.

      Siemens hatte Interesse an der Großturbinensparte sowie an der Bahntechniksparte seines französischen Konkurrenten signalisiert. Sarkozy hat demgegenüber mehrfach den Willen seiner Regierung betont, eine Zerschlagung von Alstom zu verhindern. Es dürfe nicht sein, daß die profitablen Teile des Unternehmens ins Ausland (nach Deutschland, Anm. von mir) gingen. Die neuen Unstimmigkeiten zwischen Brüssel und Paris werden auf diese französische Position zurückgeführt. Die EU-Kommission will eine Öffnung des Unternehmens sicherstellen und das Engagement des französischen Staats begrenzen.

      Das Ringen um die Zukunft Alstoms ist auch Gegenstand eines deutsch-französischen Spitzengesprächs am 1. Juni in Berlin, an dem Bundeskanzler Gerhard Schröder und Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement sowie Frankreichs Premierminister Jean-Pierre Raffarin und Finanzminister Sarkozy teilnehmen sollen. :laugh:

      Quelle: faz.net
      Avatar
      schrieb am 20.03.05 01:39:27
      Beitrag Nr. 21 ()
      Traurig, aber wahr: Wenn man Deutschland mal von außen betrachtet, z.B. durch die Brille der Franzmänner, dann sieht man ein Land, das sich selbst so schnell als möglich von der Weltgeschichte verflüchtigen möchte. Ein Land, was sich für die einzig wahren Verbrecher der Menschheitsgeschichte hält, kann man leider nicht allzu erst nehmen. Wenn einer In D anfängt, von "nationalen Interessen" zu reden, wird er doch sofort mit der Universalwaffe "Nazikeule" erschlagen.:mad::mad::mad::mad::mad::(:(:(:(:eek::eek::eek::eek::eek:

      Außerdem: Wenn man so die Zumutungen ansieht, die sich der deutsche Michel so bieten läßt, von der unkontrollierten Zuwanderung, über die osteuropäischen "Selbständigen" an deutschen Fließbändern, die immer neuen offiziellen Denk-, Rede- und Demonstrationsverbote, über die unfähigen politischen Parteien bis hin zum permanenten Sozialabbau: was soll man da noch für Achtung vor so einem Land haben? :confused::confused::confused::confused:

      In Frankreich wäre bei jedem einzelnen der aufgezählten Dinge eine Revolution ausgebrochen. Stellt Euch doch ´mal vor, was wäre, wenn plötzlich zehntausende polnische und ungarische "Selbstständige" an die Kelter der Weingüter träten oder, statt der bisherigen Beschäftigten, die Fließbänder der Autoindustrie besetzen würden. Kein Unternehmer in F könnte das wagen, der könnte gleich zumachen, und hätte Glück, wenn er bei Nacht und Nebel das Land lebendig verlassen kann.

      Die politische Kaste Deutschlands hat sich so sehr vom Volk entfernt, daß sie es gar nicht mehr raffen können, wie blöd ihr Benehmen nach außen hin wirkt. Es schreit eigentlich ständig: "Demütige mich! Zieh mich über den Tisch! Gib mir mehr Pein!"
      Allerdings sind wir hier auf der Bühne der Weltpolitik, und nicht in einem Masochistenclub!!!!!!!!!!!

      Einfach zum K., diese Typen, unterstützt von einem Heer billiger Lakaien in den Medien, die diesen ganzen Zirkus auch noch inszenieren.:mad::mad::mad::mad::mad::mad::mad::mad::mad:

      Armes Deutschland.:eek::eek::eek::eek:
      Avatar
      schrieb am 20.03.05 09:08:48
      Beitrag Nr. 22 ()
      # 17 Aldy


      Bei Airbus war´s wohl so, daß sich die Franzosen sich am liebsten alles, aber wenigstens auch noch die Endmontage (die in Hamburg durchgeführt wird) unter den Nagel reißen wollte. Das war wohl ganz hoch aufgehängt und warum auch immer - die Endmontage ist nun in Hamburg.

      Da gibt es aber noch ein anderes typisch deutsches Problem.

      Man erinnere sich nur an das rumgeeiere der Startbahnverlängerung in Hamburg,vor ein paar Monaten.

      Ich kenne jemand, der arbeitet bei Airbus in Hamburg. Ist ab und zu auch in Toulous.

      Es gibt einen Unterschied bei der Bevölkerung.

      Steigt in Toulous ein neuer Airbus in den Himmel, klatschen die Anwohner Beifall und rufen "Viva la france"

      Steigt in Hamburg ein neuer Airbus in den Himmel, beschweren sich wieder Leute über den Lärm.

      Wir wollen die Industrie, aber nicht die Folgen von ihr ertragen. Der Airbus darf ja gerne in Hamburg zusammengebaut werden, aber dann hat es sich ganz leise, ohne Lärm, und ohne Startbahn in den Himmel zu bewegen.
      Avatar
      schrieb am 20.03.05 09:51:09
      Beitrag Nr. 23 ()
      Auch wenn es schon etwas länger her ist (und die französische Rechnung auch nicht 100% aufgegangen ist) : die auch auf (auch dt.) politischen Druck hin Abgabe der Reste der Unterhaltungselektronik (Nordmende, Saba, Telefunken) an die französische Thomson.
      (Obwohl es bessere Angebote gab)
      Avatar
      schrieb am 20.03.05 11:37:21
      Beitrag Nr. 24 ()
      nicht zu vergessen :

      die edf - enbw story ! hier mehr :
      http://www.privatisierungswahn.de/_392.html

      weiterhin betätigen sich die frz. giganten alstom (ex AEG) und alcatel (ex SEL) seit über 10 jahren als stetige arbeitsplatzvernichter in D. Demnächst auch bei sanofi (ex hoechst).
      Avatar
      schrieb am 20.03.05 12:16:00
      Beitrag Nr. 25 ()
      nochwas :

      F-grösster nettoempfänger in EU,
      grösster empfängerblock dort - agrar

      D-grösster nettozahler in EU,
      wo kommen die zahlungen her in D ?
      vom grössten einnahmeblock des staates in D - den lohn und einkommenssteuern.

      d.h. deutsche lohnsteuern werden zur subventionierung der französischen landwirte und fischer verwendet.
      oder überspitzt : der deutsche malocher finanziert dem franzosen sein gutes baguette,wein,käse,fleisch,fisch.

      vive la france !
      Avatar
      schrieb am 20.03.05 16:11:31
      Beitrag Nr. 26 ()
      @23552
      Richtig - zwei Hanseln und eine Kirchengemeinde! wollten ihre Grundstücke nicht hergeben. So ist das (leider) in einem dicht besiedelten Rechtsstaat. Letztendlich hat aber doch die Vernunft gesiegt.
      Immerhin hat die überwiegende Mehrheit der Anrainer dem Verkauf ihrer Grundstücke zugestimmt - was längst nicht bei allen Großprojekten dieser Art üblich ist.

      @investor008
      Daß in unserer "Regierung" vaterlandslose Gesellen das Sagen haben ist eine Tatsache, die nur noch die wenigsten leugnen.
      Keine Nachkriegsregierung hat die Interessen von uns Deutschen derart mit Füßen getreten wie es die derzeitige tut!

      Aber, wie so oft im Leben: Geht´s dem Esel zu gut geht er auf´s Eis - sprich: den Deutschen ging´s einfach zu gut, also leisteten sie sich zur Abwechslung mal eine vaterlandslose, grün dominierte Bundes"regierung" und diverse grün-rote und rot-rote Landesregierungen.
      Doch spätestens wenn ihre Kinder total verblödet sind von Einheitsbildung, es keine Arbeit mehr gibt und Energie unbezahlbar geworden ist werden sie sich eines Besseren besinnen.

      Somit wird auch diese Phase - wie das bei Phasen in der Natur der Sache liegt - endlich sein! :D

      Aldy
      Avatar
      schrieb am 20.03.05 17:16:18
      Beitrag Nr. 27 ()
      aldy: das problem ist aber: wenn erst strategisch wichtige wirtschaftszweige sich in ausländischer hand befinden und diese dann zugriff auf das deutsche know how haben ist es zu spät...weitgehend unbekannt ist z.b dass deutschland in der wehrtechnik immer noch führend ist, auch z.b im u-bootbau...und soweit ich weiss liegt dieses know-how bei hdw...

      warum alstom eine zusammenarbeit mit siemens abelehnt, ist doch auch klar...die alstom leute haben einfach angst vor der deutschen siemens konkurrenz und wollen ihr know-how vor ihrem grössten konkurrenen geheim halten...

      wenn es in deutschland mit der stomwirtschaft so weitergeht, wie sich das die grünen wünschen, dann sind wir hier bald von französischem atomstrom abhängig...

      es gibt entwicklungen, die lassen sich nicht so schnell umkehren und je mehr unternnehmer in deutschland die lust verlieren und sich verabschieden desto schneller geht der erosionsprozess voran...

      invest2002
      Avatar
      schrieb am 20.03.05 17:45:22
      Beitrag Nr. 28 ()
      Wäre ich Unternehmer, würde ich auch ins Ausland abwandern. Diese Jammerei der Deutschen grenzt fast an Körperverletzung, und was sich noch schlimmer auswirkt, es demotiviert und macht handlungsunfähig!
      Warum macht sich keiner Mühe und rechnet hoch, was das Dauergejammer der Deutschen kostet, ganz zu schweigen davon, dass es dem Wirtschaftsstandort Deutschland schadet.

      Die Franzosen und Italienier, die gehen auf die Straße, wenn ihnen was nicht passt. Die Deutschen jammern und leiden - ein widerliches Verhalten ist das!
      Avatar
      schrieb am 20.03.05 17:59:51
      Beitrag Nr. 29 ()
      stellaLuna: da stimme ich dir vollkommen zu...4 beispiele dazu:

      1. der benzinpreis:

      der benzinpreis schwankt heutzutage um bis zu 5 cent, wenn nicht noch mehr und niemand regt sich darüber auf...vor 20 jahren sind die leute noch auf die barrikaden gegangen, die presse wäre voll von nachrichten dazu und der adac hätte sich auch geäussert...heute: schweigen im walde

      2. kfz-steuererhöhungen

      die kfz steuer steigt für fast alle älteren autos um ca 50 % und das sind keine autos ohne kat

      auch dazu: keine reaktion

      3. öko-steuer

      auch hier: kein mensch regt sich darüber auf

      4. krankenkassenbeiträge, leistungskürzungen und praxisgebühr

      auch hier: keine oder fast keine reaktionen

      diese beispiele lassen sich sicher noch beliebig fortsetzen...

      invest2002
      Avatar
      schrieb am 20.03.05 18:37:01
      Beitrag Nr. 30 ()
      invest2002
      die Presse und die Menschen haben Wichtigeres zu tun, und das nenne ich "Regierung abklatschen". Sie suchen die Buhmänner und glauben sie gefunden zu haben, aber letzten Endes dreschen sie auf Marionetten ein. Die Menschen sollten sich mal überlegen, warum die deutsche Wirtschaft der Regierung so gewogen ist. Da liegt aus meiner Sicht das Übel.

      Beispiel Benzinpreis: Alle klagen, aber kaum einer boykottiert. Die Schmerzgrenze ist demnach noch nicht erreicht. Erst wenn ein Großteil der Menschen ihre Autos stehen lassen und nicht mehr tanken, dann wird der Benzinpreis runtergehen, aber erst dann. Nicht die Menschen sollten jammern, die Ölmultis sollten jammern, wenn der Benzinmarkt in Deutschland einbricht. Das wäre aus meiner Sicht der bessere Weg :D

      ADAC: Der hat die hohen italienischen Benzinpreise in den 70ern und 80ern subventioniert, was erwartest Du von diesem Lobbyisten-Verein?

      Krankenkassenbeiträge: Es gab schon immer GKVs mit niedrigeren Beiträgen. Warum haben die Menschen die Kasse nicht gewechselt? Jammern kostet nichts und macht keine Arbeit! Wenn 10 oder 15 % aller Versicherten regelmäßig zu einer günstigeren Kasse wechseln würden, was glaubst Du, wäre da los auf dem GKV-Markt? Die günstigste Kasse derzeit hat einen Beitragssatz von 12,6 %. Da freut sich auch der Arbeitgeber, wenn seine Arbeitnehmer kostenbewusst denken und wechseln!

      Es gibt Möglichkeiten sich auch im Kleinen zu wehren, aber da muss jeder einzeln für sich aktiv sein, und da ist der Deutsche überfordert, da ist er plötzlich paralysiert und kann nur noch stammeln und jammern.
      Avatar
      schrieb am 20.03.05 18:43:54
      Beitrag Nr. 31 ()
      @invest2002
      Vollkommen richtig - wenn ganze Industriezweige ins Ausland abwandern wird der Schaden nicht von heute auf morgen wieder behebbar sein.

      Das Problem ist aber, daß es die Klientel, welche aus Zeitgeistgründen die in der Regierung tonangebende grüne Partei gewählt haben, schlicht nicht interessiert!
      Die Wählerschaft dieser Partei setzt sich überwiegend aus Akademikern und Freiberuflern (Lehrer, Angestellte im mittleren und gehobenen Dienst, Rechtsanwälte, Ärzte, Architekten, Künstler etc.) zusammen - also Personengruppen, die mit der wertschöpfenden Industrie recht wenig Berührungspunkte haben - und die von Arbeitslosigkeit unterdurchschnittlich betroffen sind!
      Man nennt sie auch die gutsituierte Mittelschicht.
      In diesen Kreisen ist es einfach hipp, "Grün" zu wählen.
      Das meinte ich mit "...geht der Esel auf´s Eis".
      Das werktätige Volk wählt nicht diese Spinner.

      Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter, indem ich behaupte, daß gerade die Grünen - ich sage hier beispielhaft nur "Tritt-Ihn" - ganz bewußt die Demontage des Industriestandortes Deutschland betreiben! Und das auf eine perfide Art und Weise, daß es einem die Sprache verschlägt! Dafür gibt es mittlerweile genügend handfeste Indizien.

      Die "Grünen" sind die Krankheit, an der wir leiden!
      Die SPD ist nur noch ein Schatten ihrer selbst, weiß nicht was sie will und hat kein Konzept. Und sie hat sich in eine sklawische Abhängigkeit von den Grünen begeben, die ihr recht bald zum Verhängnis wird.

      Daß die Franzosen es begriffen haben und Schlüsselindustrien an Land ziehen werfe ich diesen nicht vor - das ist legitim.

      Schlimm finde ich nur, daß wir eine konzeptlose "Regierung" haben, die, ferngesteuert durch Grün-Sozialisten, nicht willens ist, für unsere Industriestandorte irgendetwas zu tun!

      "Antidiskriminierungsgesetz" - das ist das Niveau, auf dem sich unsere "Regierung" befindet.
      "Tiefste Gangart" sozusagen.

      Aldy
      Avatar
      schrieb am 20.03.05 22:45:17
      Beitrag Nr. 32 ()
      Es ist halt immer das Gleiche mit den Deutschen.In ihrer Bierseligkeit, in Biergärten erworben, meinen die Deutschen,im Ausland müssten die Menschen ebenso harmoniesüchtig sein.

      Die große Ernüchterung kommt dann meistens nach dem Schaden.

      Wie sagte der Zyniker Churchill:" Staaten haben keine Freunde. Sondern nur Interessen".

      Bis heute scheinen so manche deutschen Mitbürger(z.B. Politiker) die globale Wirtschaft unbedingt mit ihrer Bierzeltatmosphäre beglücken zu wollen.



      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 20.03.05 23:23:12
      Beitrag Nr. 33 ()
      Der Ausverkauf nimmt dramatische Formen an

      Fast täglich kaufen ausländische Konzerne und Finanzgruppen deutsche Unternehmen auf. Das ist keine neue Entwicklung, aber sie hat sich in den letzten Jahren dramatisch beschleunigt. Der Leser dieses Handbuchs wird Konzerne, große und kleine Unternehmen finden, über deren Schicksal nicht mehr in dem Land entschieden wird, in dem sie ihre Wurzeln haben und ihre Mitarbeiter leben, sondern in fernen Hauptquartieren.

      Dieser Besitzerwechsel vollzieht sich zumeist ohne öffentliches Aufsehen, weil sich die neuen Herren hinter den Traditionsnamen und vertrauten Marken verstecken. So gibt es heute beispielsweise mehr Aral-Tankstellen als vor zwei Jahren, aber sie gehören dem britisch-amerikanischen Ölmulti BP, der sogar die eigenen Stationen auf diese aufgekaufte Marke, einem Symbol deutscher Industriegeschichte, umgeflaggt hat. Weil gleichzeitig Dea von Shell übernommen wurde, gibt es keine große deutsche Benzinmarke mehr. Dies ist insofern konsequent, als Deutschland bei der Exploration, Förderung und Verarbeitung von Erdöl ebenfalls längst zum Zwerg geworden ist. Angesichts des bevorstehenden Energiemangels ist dies eine schwere Hypothek für die Zukunft der größten Warenexportnation der Welt.

      Es mag ja zu verkraften sein, wenn der Braukonzern Interbrew aus Belgien und Carlsberg aus Dänemark bekannte Biermarken wie Beck`s, Hasseröder, Spaten oder Löwenbräu bzw. Lieber, Holsten oder König Pilsener aufkaufen. Auch der Verlust der
      Zigarettenindustrie ist noch keine Katastrophe. Aber es stellt sich schon die Frage, weshalb sich das Duale System mit dem Gelben Sack in amerikanischer Hand befinden muß? Weshalb dürfen sich französische Konzerne in immer mehr deutschen Stadtwerken einkaufen?

      Gravierend ist der Niedergang der pharmazeutischen Industrie. Deutschland war einmal die „Apotheke der Welt". Das ist längst Geschichte; denn Hoechst gibt es nicht mehr. Zwei Fusionen mit französischen Unternehmen haben diese Ikone der deutschen Industrie pulverisiert. Die BASF hat ihr Pharmageschäft abgestoßen, Bayer zerlegt sich selbst - und jedesmal fallen für die ausländische Konkurrenz wertvolle Teile ab.

      Größeres Aufsehen hat der Aufkauf von Mannesmann durch die britische Vodafone wegen der skandalösen Begleitumstände hervorgerufen. Heute dominieren auf dem deutschen Mobilfunkmarkt ausländische Anbieter mit über 60 Prozent und bedrängen die Telekom. Mit der Übernahme von Mannesmann wurde gleichzeitig ein führender Technologie-Konzern in bis zu 30 Teile zerschlagen, von denen sich ausländische Konkurrenten die besten Stücke einverleibten.

      Lange Zeit war das Privatfernsehen für ausländische Investoren tabu, doch auch dieser Damm ist gebrochen, seit der amerikanisch-israelische Medienmogul Haim Saban einen Großteil des insolventen Kirch-Konzerns übernehmen konnte. Das Monopol der Post bei der Kabelversorgung wurde durch ein Beinahe-­Monopol von US-Investoren abgelöst.

      Akquisitionen zielen in jüngster Zeit immer stärker auf mittelständische Unternehmen, die technologische Marktführer sind oder militärisch relevante Produkte herstellen. Wichtige Investoren suchen nicht nur den Profit, sondern verfolgen politisch-strategische Ziele, was nicht verwundert, wenn man nachliest, wer beispielsweise in der Carlyle-Group, Washington, tätig ist.

      Deutschland ist ein Paradies nicht nur für US-Investoren. Kapital aus allen Ländern Europas und neuerdings auch aus China sucht nach lohnendem Einstieg, und sei es nur, um Firmen auszuschlachten und Vertriebswege für ihre Produkte zu erschließen (Anmerkung von mir: siehe Schneider Technologies). Chinesische Firmen haben als Billigzulieferer viel Geld verdient. Mit dem jahrzehntelangen Exportüberschuß haben sich über 500 Mrd $ an Währungsreserven angesammelt. Jetzt drängt die chinesische Wachstumsdynamik nach außen. Nicht bloß zuliefern, sondern selbst verkaufen, ist die Parole. Da werden weltweite Übernahmen zur patriotischen Tat und Deutschland ist als Land der Firmenpleiten ein besonders lohnendes Terrain.

      Die Folgen des Ausverkaufs

      Nun könnte man in der Aktivität ausländischer Investoren einen Beleg für die Attraktivität des Standortes Deutschland sehen. Aber diese halten sich mit Investitionen etwa bei ihren eigenen Tochterunternehmen auffallend zurück. Sie übernehmen lieber die Konkurrenz, nutzen deren Technologie und stärken die Position auf dem deutschen Markt, nicht selten auch als Sprungbrett für Osteuropa. Schon lange gehen französische Konzerne so vor. Als Alcatel 1987 das Stuttgarter Traditionsunternehmen SEL übernahm, waren dort 32.000 Menschen beschäftigt; heute sind es weniger als 6.000. Die Interessen der deutschen Arbeitnehmer und Standorte zählen für die Firmenzentrale in Paris nicht. Zahlreiche Studien belegen, daß die Länder von Unternehmenszentralen bei Desinvestments verschont und bei Investitionen begünstigt werden.

      Grundsätzlich ist eine ausländische Übernahme gegen die Interessen des Standorts gerichtet, auch wenn anfangs alle Beteiligten profitieren sollten. Wenn früher oder später Arbeitsplätze abgebaut werden, haben deutsche Standorte das Nachsehen. Es ist kein Zufall, wenn sich bei Rettungsversuchen für angeschlagene Firmen, wie zuletzt bei der Walter Bau, ausländische Banken weniger kulant verhalten als einheimische.

      Im Zusammenhang mit dem drastischen Abbau von Arbeitsplätzen bei der General-Motors-Tochter Opel hat die Öffentlichkeit einen Eindruck davon bekommen, was es heißt, wenn im fernen Detroit über hiesige Fabriken entschieden wird, zumal der Mutterkonzerne der deutschen Tochter jahrelang Gewinne abgepeßt hat, die aus der Substanz finanziert waren.

      Bei den Übernahmen der letzten Jahre spielen amerikanische Investmenthäuser eine immer größere Rolle. Sie kaufen Firmen auf, nicht um sie zu betreiben, sondern oft, um sie zu zerschlagen und schnelle Gewinne zu erzielen. Diese Finanzinvestoren versprechen horrende Renditen von bis zu 30 Prozent und mehr, während solide Weltkonzerne wie die Robert Bosch GmbH mit einer Verzinsung von 6 Prozent auskommen. Diese dubiosen angelsächsischen Investorengruppen schwimmen im Geld, das ihnen u. a. US-Pensionsfonds, Versicherungen und Großverdiener überlassen. Die versprochenen Renditen erzielen sie aber nur, wenn die Kosten zulasten der Arbeitnehmer rücksichtslos gedrückt werden, sowie durch Kürzungen bei Forschung und Entwicklung und durch den Verkauf von Betriebsteilen die Zukunft des Unternehmens aufs Spiel gesetzt wird. Bevor der Firmenwert sinkt, steigen die Finanzinvestoren mit hohen Gewinnen aus und reichen die abgeschöpften Unternehmen weiter. So hat Carlyle den Technologiekonzern Beru an den US-Konkurrenten BorgWarner übergeben, der den Weltmarktführer bei Dieselkaltstartanlagen nun auch noch technologisch ausbeutet.

      Durch den massiven Einstieg der „erfolgreichen" Finanzinvestoren in die deutsche Wirtschaft wird das unternehmerische Verhalten noch stärker als durch die Aktienmärkte ohnehin auf skrupellose Gewinnmaximierung reduziert. Die forcierte Vernichtung von Arbeitsplätzen ist eine Folge dieses Wechsels vom Unternehmer- zum Investor-­Kapitalismus.[b Die wachsende Zahl der Firmenübernahmen vergrößert den Globalisierungsdruck, dem 2004 in Deutschland mindestens eine halbe Million Vollzeitstellen zum Opfer gefallen sind.[/b]

      Übermäßiger Fremdbesitz ist also viel mehr als ein Schönheitsfehler. Er verändert das Verhältnis von Politik und Wirtschaft und schränkt den Handlungsspielraum der Regierungen noch weiter ein. Der Trend geht zu einer Weltherrschaft ohne Regierungen. Wie können Beteiligungskäufer oder ausländische Konzerne dem deutschen Gemeinwohl verpflichtet sein, wenn sie sich gegenüber den aufgekauften Unternehmen nicht verantwortungsbewußt zeigen? Aber noch gibt es Unternehmer und Manager, die sich ihrer Verantwortung für dieses Land und seine Menschen bewußt sind. Auch für sie ist in diesem Handbuch Platz.

      Die Ursachen der Übernahmen

      Der Ausverkauf deutscher Unternehmen wäre kein Thema, wenn die Wirtschaft gesund wäre. Es gibt schließlich keine Firmenübernahmen, wenn niemand verkauft. Die Insolvenzverwalter offerieren Konzerne zum Schnäppchenpreis. Auch gesunde Unternehmen sind wegen der niedrigen deutschen Börsennotierungen günstig zu haben. Andererseits sind internationale Konzerne in der Lage, beinahe jeden Preis zu zahlen. Während in der Regel der Preis für ein Unternehmen ungefähr seinem Jahresumsatz entspricht, hat beispielsweise das US-Unternehmen Infospace für den deutsche Handyspiele­Entwickler Elkware mit einem Umsatz von nur 2,3 Mio € nicht weniger als 26 Mio € auf den Tisch gelegt. Wer kann da widerstehen?

      Viele Unternehmen und Unternehmensteile stehen deshalb zum Verkauf, weil sie von Konzernen als „Randaktivitäten" abgestoßen werden. Die viel beschworene „Konzentration auf das Kerngeschäft", mit der solche Abspaltungen gerechtfertigt werden, ist zumeist reine Ideologie, wie die erfolgreichen Mischkonzerne General Electric oder Oetker belegen. In Wirklichkeit werden mit dem Verkauf von Filetstücken jene Einnahmen erzielt, die im operativen Geschäft nicht erwirtschaftet werden. Viele Konzerne sind Firmenhändler geworden.

      Früher wurden Unternehmen, die Kapital benötigten, von der „Deutschland AG" aufgefangen. Doch Allianz, Münchener Rück und Deutsche Bank haben ihre Beteiligungen an Dax-Unternehmen immer weiter zurückgefahren. Dadurch haben die mächtigen Investmenthäuser in New York und London freie Hand. Der Siegeszug der Private-Equity-Gesellschaften ist auch eine Folge der Strukturkrise der deutschen Banken.

      Zwischen Volkswirtschaft und Globalisierung

      Die grenzüberschreitenden Fusionen und Übernahmen sind Teil eines globalen Konzentrationsprozesses. Fusionen scheitern oft, aber kein Großkonzern ist ohne Übernahmen, die oft als „Fusion unter Gleichen" getarnt werden, gewachsen. Größe allein macht nicht erfolgreicher. Aber ein Konzern wie Procter & Gamble kann die Wella AG übernehmen und nicht umgekehrt. Bei diesem Akquisitionswachstum ist Deutschland der große Verlierer. Seine Konzerne sind in diesem Haifischbecken zu klein und alle anderen wachsen.

      Der Ausverkauf der nationalen Wirtschaft trifft grundsätzlich alle Länder. In England ist kaum noch ein Pub im heimischen Besitz. Großbritannien ist zwar einer der größten Autoproduzenten der Welt, aber nur mit Produktionsstätten ausländischer Hersteller (Nissan, Honda, Toyota, Peugeot) oder von englischen Marken, die von ausländischen Konzernen aufgekauft wurden (Rolls-Royce, Jaguar, Vauxhall, Mini, Aston Martin, MG Rover). Aber dem stehen Vodafone, BP, Shell oder HSBC-Bank gegenüber, Weltkonzerne in einer Größenordnung, wie sie kein deutscher Konzern aufweisen kann.

      Mit ihrem Auslandsengagement hatten deutsche Unternehmen nur mäßigen Erfolg. Viele ziehen sich zurück und verkaufen Beteiligungen wie die Ruhrkohle/RAG am Bergbau in Übersee. Auch Otto ist in den USA mit der größten Versandhandelskette Spiegel gescheitert. Der Einsteig bei Chrysler und Mitsubishi wurde für Daimler zum Desaster, während Renault mit Nissan viel Geld verdient.

      Der Abstieg der Wirtschaftsmacht Deutschland und die Zunahme der Firmenaufkäufe durch fremdes Kapital hat eine oft verdrängte Ursache, nämlich den historischen Kompromiß zwischen Deutschland und den westlichen Siegermächten. Diese stimmten der Wiedervereinigung 1990 nur unter der Bedingung zu, daß die Bundesrepublik auf die Attribute eines souveränen Staates verzichtet.:eek: Deutschland hat seitdem seine nationale Währung und damit auch einen Schlüssel zu einer Wirtschaftspolitik verloren, an militärischer Eigenständigkeit noch mehr eingebüßt und wurde zum Vorreiter einer EU-Politik der Entnationalisierung, der Frankreich oder Großbritannien nur sehr zögerlich folgten.

      Deutsche Unternehmen hatten sich jedoch auf dem Weltmarkt gut behauptet und sind technologisch in vielen Sektoren führend geblieben. Doch auch der wirtschaftliche und technologische Machtsektor ist Teil des historischen Kompromisses mit den Siegerstaaten, wie erst heute deutlich wird. So ist es kein Zufall, daß Deutschland, wie in diesem Handbuch zu lesen, seine Kapazitäten zum Bau von Atomkraftwerken faktisch unter die Kontrolle von Framatome, eine Tochter des staatlichen französischen Nuklearkonzerns Areva, gestellt hat, daß alle anspruchsvollen Technologien in europäische Gemeinschaftsprojekte eingebunden sind wie EADS (mit Airbus und Luftrüstung) und der Weltraumagentur ESA. Und auch die technologisch überlegene Werftindustrie soll von französischen Konzernen eingebunden werden. Bundeskanzler Kohl hat für den Umgang mit
      strategischer Spitzentechnologie Zusagen gemacht, an die sich die heutige Regierung gebunden fühlt, auch wenn es keine förmlichen Abkommen, sondern nur briefliche Zusagen gibt.

      Die Entnationalisierung Deutschlands ist keineswegs allein außengesteuert. Sie wird von einem Teil der Bundesregierung ohne Rücksicht auf die Folgen aktiv betrieben. Dabei sind nicht Interessen bestimmend, sondern Ideologien, die der SPIEGEL so beschreibt: „Der Traum von einer Welt ohne Grenzen gehört zu den grünen Gründungsidealen; er wurzelt im diffusen Wir-Gefühl der 68er, denen es deshalb schwer fällt, zwischen Weltoffenheit und naiver Multikulti-Folklore zu unterscheiden.":mad:

      Deutschland hat einen historisch bedingten Sonderstatus, der das Land in der Mitte Europas zum bevorzugten Globalisierungsopfer macht und ihm kaum Chancen läßt, sich gegen die Gefahren des grenzenlosen Profitstrebens zu wehren, während alle anderen Staaten in Europa und der Welt zumindest versuchen, sich an ihrem nationalen Interesse zu orientieren. Politik und Verbraucher sind nicht machtlos!

      Die Abwehr massiver Firmenübernahmen erfordert einen starken politischen Willen, den die heutige Bundesregierung offenkundig nicht aufbringen kann und will. Daß dies aber möglich ist, hat der neue Ministerpräsident in Baden-Württemberg demonstriert. [/b]Mit Hilfe der Landesbank hat er verhindert, daß sich der französische Atomstromkonzern EdF das viertgrößte deutsche Energie-Unternehmen EnBW einverleibt.[/b] Auch in Hamburg hat sich der Senat mit einer landeseigenen Gesellschaft an Beiersdorf beteiligt und so mitgeholfen, dessen Übernahme durch den US-­Riesen Procter & Gamble zu verhinder.Nach anfänglichen Bedenken gegen die Übernahme von Aventis durch die kleinere französische Sanofi hat Berlin sie mit Rücksicht auf die deutschfranzösischen Beziehungen dann doch tatenlos hingenommen. Bei der Übernahme großer Teile des deutschen Privatfernsehens durch Haim Saban haben Berlin, wie auch die Bayerische Staatsregierung, sogar Schützenhilfe geleistet, obwohl deutsche Medienkonzerne nicht weniger geboten hatten. Mit Gesetzen könnte gegen den Verkauf technologisch wichtiger Unternehmen vorgegangen werden, so wie seit Sommer 2004 der Bundeswirtschaftsminister aufgrund einer Änderung des Außenwirtschaftsgesetzes den Verkauf von mehr als 25 Prozent eines in Deutschland ansässigen Waffenherstellers untersagen kann. Aber auch dazu bedarf es einer souveränen Position, die derzeit nicht zu erkennen ist.

      Auf wen aber kann der Bürger hoffen? Selbst die Gewerkschaften versagen, wenn durch Übernahmen Arbeitsplätze vernichtet werden. Beim Mannesmann-Deal hat die Gewerkschaftsspitze sogar mitgewirkt.

      Bleibt nur der Souverän, das heißt der Verbraucher, dem dieses Handbuch helfen soll, seine Macht zu entdecken. Dazu muß er jedoch aufgeklärt sein, damit er nicht Opfer der Werbung wird. Wer beispielsweise Coca-Cola aus welchen guten Gründen auch immer nicht kaufen will (Symbol der Globalisierung, Kapitalrendite in Deutschland von ca. 35 Prozent, größte Zuckerverbraucher) sollte nicht ersatzweise etwa zu Sprite, Bonaqua oder der berühmten Schweizer Mineralwassermarke Valser greifen, denn diese Getränke kommen ebenfalls von dem US-­Konzern.

      Der politisch bewußte Bürger hat in seinem Einkaufskorb eine große potentielle Macht. Die Industrie weiß dies, sonst würde sie nicht mit so großem Aufwand um den Käufer werben. Wer keine Produkte haben will, die auf langen Strecken umweltbelastend angeliefert werden, kann darauf leicht verzichten. Wer verhindern möchte, daß sich feindliche Übernahmen rechnen, kann die entsprechenden Waren oder Geschäfte meiden, wie das offensichtlich viele bei Wal-Mart tun.

      Es ist gar nicht erforderlich, daß sich alle Verbraucher bei ihren Einkäufen und Anschaffungen von ethischen, sozialen oder

      politischen Gründen leiten lassen. Der gewünschte Effekt ist schon bei weniger elementaren Aktionen wie der Brent-Spar-­Kampagne eingetreten. Auch auf diesem Feld entscheiden ent schlossene Minderheiten. Bei dem harten Wettbewerb schlagen bereits kleine Veränderungen der Marktanteile zu Buche. Marktbeobachter registrieren eine Rückkehr der Kunden zu mehr Qualität. Da ist es nur ein kleiner Schritt zur politischen Qualität. Der Verbraucher kann wegen seines Einkaufsverhaltens nicht verfolgt werden und niemand kann ihm was verbieten. Um diese einzigartige Freiheit zu nutzen, braucht er Kenntnisse und ein patriotisches und humanitäres Bewußtsein.

      Starnberg, Februar 2005, Dr. Alfred Mechtersheimer

      aus: Handbuch Deutsche Wirtschaft 2005/2006
      Internationale Konzerne kaufen Deutschlands Unternehmen auf
      Politik und Verbraucher machtlos?

      :(
      Aldy
      Avatar
      schrieb am 20.03.05 23:24:52
      Beitrag Nr. 34 ()
      Aldy
      think global :)
      Avatar
      schrieb am 20.03.05 23:36:32
      Beitrag Nr. 35 ()
      @stella
      Bitte erst lesen - dann Kommentare abgeben.
      Danke!

      Aldy
      Avatar
      schrieb am 20.03.05 23:37:27
      Beitrag Nr. 36 ()
      Wen´s interessiert: www.deutsche-wirtschaft.org
      Avatar
      schrieb am 21.03.05 06:26:06
      Beitrag Nr. 37 ()
      gute arbeit aldy: aber das interessiert in unserer spass- und freizeitgesellschaft nur wenige...das ist ja das problem...wenn man es sarkastisch ausdrücken will:

      mit 5,2 mio offiziellen arbeitslosen hat es deutschland geschafft zur freizeitgesellschaft no. 1 zu werden.

      der traum vieler von der 0 arbeitsstunden woche ist also im 21.ten jahrhundert doch noch wahr geworden.

      dumm daran ist nur, dass das gesamte system auf steuern und sozialabgaben aufgebaut ist, welche nun wegbrechen oder bereits weggebrochen sind.

      der finanzminster verkauft inzwischen weiter tafelsilber, weil er schon lange nicht mehr weiss, woher er das geld für seinen haushalt nehmen soll.

      die schere öffnet sich immer weiter hin zu einer feudalistischen gesellschaft oder anders ausgedrückt:

      reiche werden immer reicher, arme immer ärmer....

      und wer arbeit hat, der arbeitet, um seinen job nicht zu verlieren, immer mehr...jedoch in vielen fällen ohne zusatzverdienst.

      invest2002
      Avatar
      schrieb am 21.03.05 08:22:39
      Beitrag Nr. 38 ()
      Letzter in Europa wird man nicht durch Zufall oder Pech, sondern nur durch harte Arbeit/hartnäckige Dummheit, besonders wenn man vom ersten Platz kommt.

      Während die anderen Mitgliedsstaaten der EU zwar lauthals das Lied der EU singen und damit den Geldbeutel der Deutschen meinen, machen sie hinter den Kulissen knallharte Nationalpolitik.

      Die Deutschen haben noch nie begriffen wie die EU funktioniert.

      Und so tut in der EU jeder das was er kann: Die einen kassieren Geld und Industrie, die anderen kümmern sich um Dosen und Schwulenehe.

      Das zu erwartende Ergebnis sehen wir bereits in Ansätzen. Das Ende wird ein Desaster sein. Unsere Politiker werden dann schon ihre gigantische Altersversorgung in der Toscana geniessen und die Schuld den Deutschen selbst geben. Wie sagte die Ehefrau von Herrn Clement: Wer einen Job will bekommt auch einen.

      Ja, Frau Clement, das stand so ähnlich in der Bildzeitung letzte Woche: Jede Frau die sich hochschlafen will findet auch einen - oder so ähnlich.
      Avatar
      schrieb am 21.03.05 08:37:22
      Beitrag Nr. 39 ()
      Aldy

      Respekt, Respekt. Du hast dir wirklich Mühe gegeben.

      Aber du hast ja recht. der Ausverkauf geht weiter. Wir wollen zwar ausländische Inverstoren. Aber doch bitte welche, die neue Arbeitsplätze schaffen. Sprich, neue Firmen gründen.

      Aber für ausländische Investoren ist es nur noch interessant, die angeschlagenen deutschen Firmen aufzukaufen, und sie in ihre Konzerne zu integrieren. Meistens mit massivem Stellenabbau.

      Während die ausländischen Politiker knallhart die Interessen ihrer Industrie vertreten, laufen unsere weltmännisch durch die Welt und verzichtet auf Rückzahlung von Krediten, und lächelt in die Kamera.

      Wir haben eine schlechte Schauspielertruppe, aber eben keine Politiker in Berlin
      Avatar
      schrieb am 22.03.05 09:43:52
      Beitrag Nr. 40 ()
      Ihr solltet mal alle ein wenig mehr ARTE schauen und ein gutes Essen in einem französischem Restaurant genießen, anstatt hier rumzumotzen.

      Oder fragt mal in Tschechien, Polen oder Rumänien, wer da die entsprechenden Länder mit den gleichen Methoden "über den Tisch zieht".

      Deutsche Telekom, Deutsche Bank, Lufthansa, Siemens usw., usw. Mit Unterstützung der Bundesregierung.

      Ihr jammernden Beutelgermanen!!!!
      Avatar
      schrieb am 22.03.05 21:52:26
      Beitrag Nr. 41 ()
      #40

      Immer diese Pseudoeuropäer............:rolleyes:


      Arte????


      Wer guckt denn diesen desinformativen Sender??

      Gibt`s denn tatsächlich in Frankreich ein Restaurant mit einem guten Essen???

      Daß Tschechien, Polen...u.s.w. über den Tisch gezogen werden ist eine pure Unterstellung. Leg mal ein paar Beispiele auf den Tisch.

      Eher das Gegenteil ist richtig.Kein Staat schafft in Osteuropa mehr Arbeitsplätze als Deutschland.
      Wer hat denn..siehe doch Posting Nr.1.....gerade in Polen und mit den Polen Schwierigkeiten?
      Es sieht mehr danach aus ,daß mal die Telekom über den Tisch gezogen zu werden droht.

      Die Bundesregierung??? Die hält sich da raus,wo sie nur kann.

      Bist wohl ein französischer Chauvi.....Wassss?
      Avatar
      schrieb am 22.03.05 23:31:46
      Beitrag Nr. 42 ()
      EDF profitiert erstmals von EnBW - deutliche Gewinnsteigerung

      Paris/Karlsruhe (dpa) - Die Sanierung der EnBW hat der Électricité de France (EDF) 2004 einen kräftigen Gewinnsprung beschert. Der Überschuss sei um 56 Prozent auf 1,34 Milliarden Euro gestiegen, berichtete Konzernchef Pierre Gadonneix am Donnerstag in Paris. Die Energie Baden-Württemberg AG trug nach 612 Millionen Euro Verlust erstmals einen Überschuss von 43 Millionen Euro bei.

      Der französische Staatskonzern erhob erneut Anspruch auf die Marktführung in Europa und will auch in China expandieren. In Deutschland sei EDF mit der Beteiligung von rund 45 Prozent an EnBW zufrieden. Als einzige industrielle Investoren bei der EnBW wollen die Franzosen Gadonneix zufolge das Unternehmen entwickeln und sich an der Erneuerung des Kraftwerkparks beteiligen.

      EDF hat 40 Millionen Kunden in Europa und produziert vor allem Atomstrom. Das französische Unternehmen steigerte den Umsatz 2004 um 4,5 Prozent auf 46,9 Milliarden Euro. Die EDF und die Oberschwäbischen Elektrizitätswerke (OEW), die ebenfalls rund 45 Prozent Aktien halten, sind die grössten Aktionäre der EnBW.

      Quelle: www.verivox.de

      Aldy
      Avatar
      schrieb am 22.03.05 23:58:39
      Beitrag Nr. 43 ()
      EDF kauft in Deutschland ein - und spart beim AKW-Abbau

      Paris (dpa) - Klamm bei Kasse, hoch verschuldet, aber im Ausland munter auf Einkaufstour: Für die Électricité de France (EDF) ist das kein Widerspruch. Gut 450 Millionen Euro dürfte den französischen Staatskonzern alleine die Aufstockung seines Anteils an der Energie Baden-Württemberg (EnBW) um 5,9 auf 44,94 Prozent kosten. Schon in wenigen Tagen könnten Milliardenausgaben in Italien fällig werden, wo EDF um den Stromerzeuger Italenergia/Edison kämpft. Doch trotz desaströser Einkaufspolitik in Südamerika kommt Zurückhaltung für die Franzosen nicht in Frage: EDF will auf Europas liberalisierten Strommärkten - neben E.ON - der zweite grosse Spieler sein.

      Die Zeche sollen andere zahlen: Bis zum Jahresende plant Paris eine Kapitalerhöhung durch private Anleger um acht bis elf Milliarden Euro. Eine vollständige Privatisierung wurde aber ausgeschlossen: Der Staat soll mit 70 Prozent weiter das Sagen haben. Ausserdem will EDF seine Kunden mehr zur Kasse bitten. Und nicht zuletzt könnte der Staat wieder einspringen, wenn wegen der teuren Expansion im Ausland kein Geld für andere Aufgaben wie die Atommüllbeseitigung da ist.

      Ob Privatinvestoren tatsächlich so viel Geld für einen Einstieg bei EDF auf den Tisch legen werden wie erhofft, ist allerdings offen. Denn angesichts eines Schuldenbergs von schätzungsweise 27 Milliarden Euro und eines immensen Kapitalbedarfs ist der Wert des Stromkonzerns (Umsatz: 24,03 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2004) kaum zu messen. Das Eigenkapital dürfte zum Jahreswechsel wegen der Eingliederung der EDF-Alterssicherung in die staatliche Rentenkasse von 20 Milliarden auf sieben Milliarden Euro abgeschmolzen sein.

      Bereits in den vergangenen Jahren wurde mit Bilanztricks Kapital "geschöpft", um die Expansion zu finanzieren. Als Goldgrube erwiesen sich die Rücklagen zum Abbau alter Atomanlagen. EDF verlängerte 2003 die Laufzeit der Kernkraftwerke in der Bilanz um ein Drittel auf 40 Jahre. Damit konnte der Halbjahresgewinn schlagartig um 1,8 Milliarden Euro erhöht werden.:eek: Der Übergang von degressiver zu linearer Abschreibung liess zudem das Eigenkapital um 5,4 Milliarden Euro hochschnellen, ohne dass ein Cent in die Kasse floss.

      Selbst dem französischen Rechnungshof ist das Zahlenwerk nicht geheuer. Im Januar 2005 schrieben die Finanzexperten dem Stromkonzern ins Stammbuch, er verfüge "wegen seiner Verschuldung in Bezug auf die zu finanzierende Masse nur über embryonale Aktiva" für den Rückbau seiner 58 Atomreaktoren. Statt angegebener 13,4 Milliarden Euro (brutto 48 Mrd) habe EDF effektiv nur 2,3 Milliarden Euro Aktiva auf der hohen Kante. Dabei ist unbestritten, dass die Kosten eines AKW- Abbruchs höher werden als bislang geschätzt - von der völlig ungeklärten Endlagerung des Atommülls ganz zu schweigen.

      Zehn Jahre lang will EDF jährlich eine Milliarde Euro aufbringen, um die Rücklagen aufzufüllen. Ausserdem braucht der Konzern einige Milliarden für den Europäischen Druckwasserreaktor EPR, der das Rückgrat seines künftigen Reaktorparks bilden soll. In diesen Wochen werden zudem 7,7 Milliarden Euro von EDF/GDF für die Eingliederung ihrer Altersversorgung in die französische Rentenkasse fällig. Und mit der schrittweisen Öffnung der französischen Strommärkte muss sich der Ex-Monopolist auf harten Wettbewerb auch im Heimatmarkt einstellen.

      Trotz des enormen Kapitalbedarfs gibt sich EDF sicher, die Milliardenlasten zu stemmen. Die Kapitalerhöhung ist da nur ein Baustein. Alleine zehn Milliarden Euro will der Konzern in den kommenden drei Jahren über den Verkauf von Aktiva einnehmen. Mit dem Leitungsnetz (RTE) könnten dabei gleichzeitig 7,6 Milliarden Euro Schulden (2003) ausgegliedert werden. Stattliche 7,5 Milliarden Euro sollen über Produktivitätssteigerungen hereinkommen - wenn die streikerprobten Gewerkschaften mitspielen. Und die Kunden sollen über höhere Strompreise mit 2,5 Milliarden Euro ihren Obolus entrichten.

      Sogar Industrieminister Patrick Devedjian klagte, die EDF dürfe die Verbraucher nicht ständig für "exzessive und oftmals verlorene Investitionen" im Ausland zahlen lassen. Doch gleichzeitig macht die Regierung klar, dass EDF sich strategisch nicht auf die Kernmärkte Frankreich und Deutschland beschränken dürfe, um nicht "zweitklassig" zu werden. In Italien macht Paris Druck, um die Begrenzung der Stimmrechte von EDF bei Italenergia auf zwei Prozent aufzuheben. Schliesslich hält EDF 18 Prozent an der Holding. Und demnächst könnten es bis zu 100 Prozent sein, denn drei Grossbanken wollen Verkaufsoptionen ziehen und EDF ihre 37,4 Prozent Italenergia-Anteile andienen. EDF müsste dann allen Aktionären ein Kaufangebot vorlegen. Kostenpunkt, wenn keine Einstiegspartner gefunden werden: um die zehn Milliarden Euro.

      08.02.2005, Thomas Stollberger
      Quelle: www.verivox.de
      Avatar
      schrieb am 23.03.05 14:27:31
      Beitrag Nr. 44 ()
      Deutschland zieht die Schweiz übern Tisch

      Lufthansa kauft Swiss

      Ich erspare mir jetzt mal hier diverse Artikel reinzukopieren, sollte jeder von gehört haben ....

      Damit ist ja wohl alles wiederlegt was hier an ÜberdenTischZieh-Fantasien verbreitet wurde. Deutschland ist da nicht besser wie Frankreich, oder GB oder USA oder jedes andere Industrieland dieser Welt. Nur Beutelgermanen wollen das nicht wahrhaben :D
      Avatar
      schrieb am 23.03.05 15:12:53
      Beitrag Nr. 45 ()
      Pardon, der Fall SWISS hat nix mit über den Tisch ziehen zu tun.
      Die haben es zusammengebracht, in 3 Jahren 2-mal pleite zu gehen :rolleyes:
      (und haben versäumt, nach der ersten Pleite die Kostenstruktur zu bereinigen)
      Avatar
      schrieb am 23.03.05 15:41:16
      Beitrag Nr. 46 ()
      Ihr beraubt uns unserer nationalen Airline!!!!

      Avatar
      schrieb am 20.07.05 20:52:43
      Beitrag Nr. 47 ()
      Sobald es an die eigenen französischen Konzerne geht, wird man ganz aufgeregt und protektionistisch.

      ---------

      Frankreich wehrt sich

      Pepsi schnappt nach Danone

      Die französische Regierung will „mit allen Mitteln“ eine feindliche Übernahme des französischen Nahrungsmittelkonzerns Danone verhindern.

      Der amerikanische Snack- und Getränkekonzern hat nach einem Bericht der „Financial Times“ vom Mittwoch bereits Investmentbanken beauftragt, um die Übernahme zu vollziehen. Die Danone-Aktie legte am Vormittag in Paris um 6,62 Prozent auf 93,35 Euro zu. Bereits am Vortag waren Danone im Zuge sich verdichtender Übernahmegerüchte bis Handelsschluss um mehr als zehn Prozent gestiegen.

      PepsiCo hat einen Börsenwert von 96 Milliarden Euro und könnte den Spekulationen zufolge 30 Milliarden Euro für Danone ausgeben, das einen Börsenwert von 23,4 Milliarden Euro aufweist.

      Danone gehört mit Marken wie Evian, Lu und Danone zu den rentabelsten Lebensmittelanbietern. 2004 wurde mit 89 500 Mitarbeitern ein Umsatz von 13,7 Milliarden Euro und ein Überschuss von 317 Millionen Euro erzielt.

      71 Prozent der Aktien liegen bei professionellen Anlegern, davon zwei Drittel im Ausland. Der Staat ist indirekt über die Bank CDC mit 2,82 Prozent dabei. 15 Prozent sind in der Hand von Kleinaktionären, der Rest liegt beim Unternehmen selbst und bei Beschäftigten und Managern.

      http://focus.msn.de/hps/fol/newsausgabe/newsausgabe.htm?id=1…


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Frankreich zieht Deutschland über den Tisch