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    Effizienzmarkt-Random Walk-these/Behav.Finance - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 21.03.05 17:02:25 von
    neuester Beitrag 23.03.05 16:55:38 von
    Beiträge: 7
    ID: 967.818
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      Avatar
      schrieb am 21.03.05 17:02:25
      Beitrag Nr. 1 ()
      eine leicht verständliche und kurze einführung in die Effizienzmarktthese, Random Walk-these und das konzept der markteffizienz, sowie einiger marktanomalien (zB Shiller`s volatilität):
      http://www.behaviouralfinance.net/introduction/DiMu00.pdf
      Es wird klar, daß markteffizienz auch ohne die Efficient Market Hypothesis erklärt werden kann: nämlich durch eine hinreichend große zahl von marktteilnehmern mit guten informationen.
      Später wurde die EMH dann wohl so modifiziert, daß abweichungen vom fairen wert möglich sind, solange solche abweichungen nicht konsistent zu überrenditen führen.

      einen literaturüberblick über die von der Behavioral Finance gefundenen marktanomalien: Stracca - Behavioural Finaance and aggregate market behaviour: where do we stand?
      http://www.le.ac.uk/economics/research/RePEc/lec/leecon/econ…

      eine der meist gelesenen antworten der EMH-schule auf die Behavioral Finance ist Fama - Market Efficiency, long-term returns, and behavioural finance:
      http://www.behaviouralfinance.net/introduction/Fama98.pdf

      gruß hafis
      Avatar
      schrieb am 21.03.05 17:31:50
      Beitrag Nr. 2 ()
      Stellen Sie sich vor, Sie finden 100 Euro in der Damentoilette... an dieser Stelle kommen nun die Akademiker ins Spiel:eek: ...Diese sagen: "Die 100 Euro hätte dort nicht liegen dürfen, da alle Marktteilnehmer die gleichen Informationen haben; Nach unserer Elfenbeinturmtheorie :eek: der effizienten Märkte können dort nicht 100 Euro liegen."

      So und nun beginnen Sie selbständig zu denken und vielleicht dann auch zu handeln...
      Avatar
      schrieb am 22.03.05 00:50:09
      Beitrag Nr. 3 ()
      Wenn jeder von Akademiker bis Taxifahrer annimmt, dass 100 € auf der Damentoilette rumliegen und nachschaut ... Wie hoch ist die Chance, dass man dann das Geld dort wirklich findet?

      PS: Habe keine Ahnung von Behavioural Finance, finde aber das Beispiel so nett :)
      Avatar
      schrieb am 22.03.05 10:05:10
      Beitrag Nr. 4 ()
      hallo #2,

      offenbar ist der kern des ganzen unerkannt gebieben:

      die Effizienzmarktthese sagt nicht, daß man keine geldnoten findet. Im gegenteil, die theorie (samuelson) sagt, daß, damit die geldnoten abgeräumt werden (damit die marktpreise sich dem fairen wert nähern), zumindest einige im vorbeigehen auf den bürgersteig (so das echte beispiel!) schauen, weil sie damit rechnen können, IRGENDWANN einmal etwas zu finden.
      Mann findet also ab und zu mal eine, aber, -wie es Swedroe in einem artikel ausdrückte-: man kann sich damit nicht seinen lebensunterhalt verdienen.

      jetzt zum effizienzgedanken, von dem die effizienzmarktthese nur eine besondere ausprägung ist:
      je mehr leute auf die straße gehen mit der absicht ddort nach liegengebliebenen banknoten zu suchen, desto geringer wird die wahrscheinlichkeit, solche zu finden. Die "Effizienz" steigt.
      Je mehr leute nach chancen, nach ineffizienzen suchen, desto geringer werden die chancen, solche zu finden.

      Und das schlägt wieder einen bogen zur effizienzmarktthese:
      Roll: durch das bemühen aller marktteilnehmer, die effizienzmarktthese zu widerlegen, indem sie nach ineffizienzen suchen, wird die effizienz gestärkt, indem durch das auffinden dieser ineffizienzen diese beseitigt werden.

      ZB verschwanden die small-cap-prämie oder die profitabilität der gleitenden durchschnitte nach ihrer popularisierung. Oder wie es der praktiker Taleb ausdrückte: eine outperformance-strategie, die jeder anleger, der über ein broker-konto verfügt, anweden kann, ist nichts wert.
      Effizienz heißt also, daß nur wenige marktteilnehmer einen kompetitiven vorteil besitzen (und daß implizit sich die anderen über ihre vorteile täuschen, weil sie ansonsten nicht gegen die informierteren anleger traden würden bzw. ihr geld nicht tradern ohne solchen vorteil anvertrauen würden).
      Das wird im ersten artikel näher dargelegt.
      gruß hafis
      Avatar
      schrieb am 22.03.05 10:17:21
      Beitrag Nr. 5 ()
      P.S.:

      einen artikel zum alten, "populärem", beispiel mit der geldnote auf dem bürgersteig gibt es bei http://www.indexuniverse.com:

      Larry Swedroe - The Twenty Dollar Bill , 2003

      unter "Advisor Research" oder mit search autorenname
      -freie reg. nötig.
      gruß hafis

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      schrieb am 23.03.05 08:09:01
      Beitrag Nr. 6 ()
      @haifis50

      Was können denn dann die Schlussfolgerungen für den Investor sein?
      Avatar
      schrieb am 23.03.05 16:55:38
      Beitrag Nr. 7 ()
      Schlußfolgerungen:

      man sollte sich zuallererst fragen, welchen kompetitiven vorteil man gegen den markt hat, denn man handelt ja aktiv nicht gegen einen möglicherweise weniger informierten anleger, sondern gegen den gewichteten durchschnitt der anleger, die den preis bestimmen. Letztere sind eben die professionellen anleger bzw. broker.

      Amateure können also in diesem spiel allenfalls aufs glück hoffen. Das aber ist kein investieren, sondern spielen.

      Buffett schrieb einmal: ein anleger, der erkennt, daß er "dumm" ist, hört auf, dumm zu sein.

      Wenn man also ehrlich ist und zugibt, daß man keinen vorsprung hat, wird man sich auf die dinge konzentriern, die man kontrollieren kann:

      Studien zeigen, daß 60-90% der rendite und des risikos eines portfolios von der vermögensaufteilung (asset-allocation) bestimmt wird, wieviel man also in aktien, in globale aktien, in small caps, in renten, in immos usw. investiert.
      Der kleine rest verteilt sich auf das stock- oder fonds-picking und das markt-timing.

      Der zweite faktor, den man kontrollieren kann, ist die kostenbelastung. Zwischen kosten und künftiger rendite gibt es eine stark inverse beziehung.

      Hier noch einige exzellente reden/artikel des gründers der zweitgrößten us-fondsgesellschaft vanguard, john bogle:

      "The Relentless Rules of Humble Arithmetic":
      Die Effizienzmarktthese versus die Costs-Matter-Hypothesis:
      Egeal, ob märkte effizient sind oder nicht, die anleger verdienen immer die marktrendite minus der kosten.
      1983-2003 brachte der SP500-indexfonds 12,8% p.a., der durchschnittliche aktienfonds 10%, während der durchschnittliche fonds anleger durch unglückliches markt-timing, folnds-switching nur 6,3% p.a. verdiente.
      http://www.vanguard.com/bogle_site/sp20050210.htm

      "The Search for the Holy Grail":
      Studien zum vergeblichen versuch, künftige gewinner im voraus zu identifizieren (rendite der vergangenheit, morningstar-sterne), u.m.
      http://www.vanguard.com/bogle_site/lib/investment.html

      "In Investing You Get What You Don`t pay for":
      ähnlich, dazu am ende eine empfehlungsliste zur fondsauswahl, u.a. vom manager des Harvard-stiftungsfonds.
      Untersuchungen hier zeigen übrigens, daß die mehrzahl der anleger noch nicht einmal ihre investmentkosten kennen, geschweige denn deren einfluß auf ihre rendite.
      http://www.vanguard.com/bogle_site/sp20050202.htm

      Ganz kurzgefaßt sind die prinzipien des coffeehouse-investors:
      -spare
      -diversifiziere ( heißt anlageklassen zu halten, die im moment schlechter rentieren. Es ist unmöglich, die guten sektoren im voraus zu bestimmen)
      - verdiene die rendite der anlageklasse (versuche, den markt zu schlagen haben für anleger ohne kompetitive vorteile kaum erfolgsaussichten nach kosten)
      http://www.coffeehouseinvestor.com/Principles.htm

      gruß hafis


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