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    GOLDINVEST-Kolumne: Goldpreis vs. Goldminen-Aktien - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 29.03.05 17:51:24 von
    neuester Beitrag 30.03.05 13:31:03 von
    Beiträge: 5
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      schrieb am 29.03.05 17:51:24
      Beitrag Nr. 1 ()
      GOLDINVEST-Kolumne: Goldpreis vs. Goldminen-Aktien

      Im vergangenen Jahresquartal hat der Goldpreis einen deutlichen Aufwärts-Trend gezeigt. Anfang des Jahres noch bei 420 Dollar pro Unze Feingold, ist seither, neben kleineren Korrekturen, ein Anstieg über das 440 Dollar Niveau zu beobachten.



      Finanzen.Net
      Quelle: Finanzen.net
      29. März 2005


      Mit Bekanntgabe des United States Commerce Department, dass das Handelsdefizit der USA im Jahre 2004 auf eine Rekordhöhe von 665,6 Bio. Dollar stieg, legte der Goldpreis Mitte März noch einmal kräftig zu und kam mit 446 Dollar fast auf den Höchststand vom letzten Jahr. Nach der üblichen Korrektur auf 430 Dollar liegen wir heute wieder kurz vor 440 Dollar, Tendenz steigend.

      Goldpreis steigt: richtig, Goldminen-Aktien steigen: falsch

      Daneben die Kursentwicklung der meisten Goldminen-Aktien: eher traurig. Nur um zwei symptomatische Beispiele zu nennen: Barrick Gold lag Anfangs 2005 an der Börse von Toronto bei 29 C-Dollar pro Aktien, stieg dann auf 31,5 C-Dollar und marschiert momentan auf das 30 C-Dollar Niveau zurück. Das gleiche Bild bei Placer Dome: Anfangs des Jahres lag die Aktien bei 23 C-Dollar und nach einem kurzfristigen Hoch von 23,5 C-Dollar steht Placer Dome jetzt bei 21 C-Dollar.

      Über die letzten drei Jahre betrachtet, die Manager von Goldaktien-Fonds können darüber ein Lied singen, sah es ähnlich aus: Gold-Preis: plus 25 Prozent, plus 18 Prozent, plus 6 Prozent, Gold-Aktienindices: plus 7 Prozent, plus 24 Prozent und Null Prozent.

      In den neunziger Jahren hieß es: Goldminen-Aktien steigen um das Vielfache einer Goldpreis-Zunahme. Das ist nicht mehr der Fall. Der Grund liegt darin, dass die Märkte und die Investoren inzwischen einen fundamentalen Unterschied zwischen der Anlage in physisches Gold, Kupfer, Nickel und anderen Rohstoffen und dem Status der Produzenten erkennen.

      Zum einen wurden die Bestimmungen seitens der Börsenaufsichten was das Berichtswesen über Erz- oder Öl-Reserven angeht deutlich und mit gutem Grund verschärft. Britisch Petroleum lässt grüssen: vor gut einem Jahr musste BP seine berichteten Öl-Reserven um mehr als die Hälfte reduzieren, der Kopf des CEOs rollte und letzte Woche wurde in Toronto das Gerichtsverfahren wegen Insider-Tradings über den Bre-X (zur Erinnerung: Busang-Betrug von 1997) Chef-Geologen John Felderhof in dessen freiwilliger Anwesenheit eröffnet.

      Zum anderen gibt es ein fundamentales Problem in der Bergbau-Industrie. Mit jeder Unze Gold oder Tonne Metall, die produziert wird, fallen die Vermögenswerte der Produzenten. Die Entdeckung neuer wirtschaftlicher Gold-Lagerstätten hält mit dem Abbau bestehender Vorkommen nicht stand. Die Industrie wird kurz bis mittelfristig nicht in der Lage sein, diese Defizit auszugleichen. Auf Grund der geologischen Naturgegebenheiten sind große Gold-Lagerstätten sehr selten und extrem schwierig zu finden. Selbst wenn neue große Vorkommen entdeckt werden, dauert es oft Jahre, diese zur Produktion zu führen.

      In der Datenbank des US Geological Surveys sind weltweit 792 Gold-Lagerstätten mit einem Goldinhalt von über 100.000 Unzen erfasst. Nur 6 Prozent dieser Lagerstätten sind als echte "Weltklasse-Lagerstätten" mit einem abbaubaren Goldinhalt von über 5 Millionen Unzen zu bezeichnen. Das spricht für sich.

      Beim kürzlichen PDAC Weltbergbau-Kongress in Toronto war zu beobachten, dass die meisten grossen Goldbergbau-Unternehmen von ihrem hohen Ross gestiegen sind, und sich auch für Gold-Projekte interessieren, die deutlich unter dem Niveau "Weltklasse" liegen. Die Messlatte für attraktive Goldprojekte, was den Gold-Inhalt angeht, ist deutlich am Fallen. Da es allerdings immer teurer wird Gold zu fördern, hohe Energie- und Baukosten fordern ihren Zoll, wird immer mehr auf die Qualität, das heißt auf die Gold-Gehalte und die wahrscheinlichen Abbau-Kosten, als auf die Quantität der Golderz-Reserven geschaut.

      Auf der anderen Seite kann man nur mit dem Kopf schütteln, wenn man beobachtet dass etliche Explorationsfirmen tatsächlich meinen, Goldvorkommen mit einem Goldgehalt von 1,5 g/t (1,5 Gramm Gold pro Tonne oder pro 1.000.000 Gramm Gestein) im Urwald von Südamerika bei realistisch angesetzten Goldpreisen wirtschaftlich abbauen zu können. Auch nützt es keinem Anleger, wenn eine Firma auf Millionen Unzen Gold sitzt, diese aber zu Gesamtkosten nahe oder gar über dem aktuellen Goldpreis fördert, wie es bei einigen südafrikanischen Gruben der Fall ist, oder wenn zum Abbau erst einmal eine hunderte von Millionen Dollar schwere Infrastruktur aufgebaut werden muss.

      Allerdings sind kleinere Goldprojekte naturgegeben oft weniger wirtschaftlich als große. Das qualifizierte Management einer 50.000 Unzen Jahresproduktions-Grube kostete pro Kopf genau so viel, wie das einer 500.000 Unzen Goldmine. Aber, selbst kleine und hochrentable, das heißt mit guten Goldgehalten versehene Gruben, die Geld verdienen, dürften bald mehr Beachtung finden.

      Die meisten Goldexplorations-Werte zeichnen sich dadurch aus, dass sie eine sehr hohe Preis-Volatilität haben. Der Goldpreis hat vergleichsweise eine um ein Drittel geringere Volatilität. Dies hilft dem rationellen Goldaktien-Anleger nicht gerade. Kurzfristig betrachtet, ist der Anleger, der nicht die Zeit, die Erfahrung und das Privileg hat, fundamentale Trends zu kennen und hinter die Kulissen der Industrie zu schauen, am kürzeren und risikoreicheren Hebel. Hier sind die Analysten gefragt. Leider bevorzugen noch etliche Analysten ein hochvolatiles Szenario, in dem kurzfristig über wenige Wochen 30 Prozent Steigerungen dargestellt werden, im Vergleich zu einem Szenario, dass mit weniger Risiko, also bei geringerer Volatilität, über das Jahr betrachtet 10 Prozent Wertsteigerung darstellt. Im ersten Fall gibt es meist nur wenige Nutznießer aus einen kleinen Kreis, im zweiten Fall wird nicht nur der Industrie geholfen sondern auch den Anlegern von der Strasse.

      Fazit: die Bewertung von Rohstoff-Aktien im Vergleich zu den Rohstoff-Märkten unterliegt einer fundamentalen Neu-Orientierung und früher gültige Zusammenhänge müssen überdacht werden. Der Gold-Preis wird weiter stetig steigen, was allerdings nicht bedeutet, dass Goldaktien-Indices steigen. Der Goldaktien-Markt erscheint verunsichert: Quo Vadis? Wird es in wenigen Jahren überhaupt noch eine Barrick in dieser Form geben?

      Welche Goldminen-Aktien werden daher in der Zukunft fundamental mehr Beachtung finden? Es werden die Aktien sein, deren Kurse mehr mit dem Goldpreis laufen, das heißt weniger spekulative, kurzfristige Aus- oder Einbrüche zeigen und deren Gesellschaften über Erz-Reserven verfügen oder diese neu finden, die aufgrund hoher Goldgehalte auch bei deutlich gestiegenen Kosten, wirtschaftlich verwertbar sind, egal ob die Größe "Weltklasse" ist oder nicht.


      GOLDINVEST.de berichtet und kommentiert das aktuelle Geschehen an den Rohstoffmärkten und verfolgt die Entwicklung von Minengesellschaften, insbesondere aus den Bereichen Gold- und Silber, aber auch bei Basismetallen und sonstigen Rohstoffen. Weitere Infos unter: www.goldinvest.deDer obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
      Avatar
      schrieb am 30.03.05 00:05:46
      Beitrag Nr. 2 ()
      #1 Hallo Kanzler
      Habe den Bericht auch bei goldseiten.de gelesen,mindestens dreimal, weil er in seiner Schlußfolgerung etwas verwirrend, um nicht zu sagen völlig idiotisch ist
      Einerseits geht man davon aus, daß es kaum noch interessante Lagerstätten über 5 mio Unzen gibt ( was stimmen mag, aber sich erst noch zeigen wird), andererseits wird ebenfalls richtigerweise festgestellt, daß die bestehenden großen Produzenten auf Grund ihres "Werteverzehrs" immer weniger wert sind, was man aus den z.Zt. stagnierenden Aktienkursen richtig herauszulesen glaubt.Das Fazit: der Goldpreis muß steigen, völlig klar, aber die Minenaktien-abgesehen von den paar Ausnahmen, müssen fallen bzw. stagnieren!?? Stellen wir uns die gleiche Schlußfolgerung einmal für Öl vor, wo die Situation ja wohl ähnlich ist: Die Ölpreise steigen, aber die Ölaktien sollen fallen?? Eine derartige Prognose würde wohl keiner wagen, eher das genaue Gegenteil.
      Daß ein Endprodukt im Preis steigt (auf Grund seiner Knappheit und seines Herstellungspreises), ohne daß es auch langfristig zu entsprechenden Kurssteigerungen bei den Herstellern kommt, ist absolut unwahrscheinlich und würde im Falle der Goldminenindustrie früher oder später zu einer Aufgabe der gesamten Industrie führen.
      Richtig ist, daß Minenwerte z.Zt. underperformen. Dafür mag es Gründe geben, die ich nicht kenne, aber mit Sicherheit nicht die in dem o.a. Artikel genannten "logischen" Gründe, die geologischer und ökonomischer Natur sind. Zur Erinnerung: Noch Anfang 99, der Ölpreis lag bei ca. 11.50$ und die Ölaktien waren im Keller, kam der "Economist" in einer aufwendigen Studie zu dem Ergebnis, daß der Ölpreis wohl mittelfristig unter 10$
      fallen werde und daß Öl wohl kein gutes Investment wäre.
      Heute wissen wir um diese grandiose Fehleinschätzung dieser Studie, nachdem Ölpreise und Aktienpreise um ca. 500 % gestiegen sind. Will man uns hier wieder bewußt auf die falsche Fährte lenken?
      Gruß Loo
      Avatar
      schrieb am 30.03.05 00:15:40
      Beitrag Nr. 3 ()
      @looe

      das kann man mit Ölfirmen so nicht ganz vergleichen, da diese nicht nur in Öl machen, sondern sich in den letzten Jahren(zehnten) kontinuirlich andere Geschäftsfelder erschlossen haben.
      Avatar
      schrieb am 30.03.05 07:52:36
      Beitrag Nr. 4 ()
      Die "Sondereffekte"

      Währungseinfluß auf das Ergebnis (z.B. Rand vs. Dollar)
      und
      Hedging

      ignoriert der Autor komplett, um seine Theorie halbwegs glaubhaft zu machen. Ziemlich schwach, würde ich sagen!
      Avatar
      schrieb am 30.03.05 13:31:03
      Beitrag Nr. 5 ()
      # 3 @ Imoen

      Schon richtig. Mit dem Öl-Preis-Vergleich wollte ich nur auf folgende, von mir auch erst im Nachhinein bemerkte Anomalie hinweisen: Kein Finanzjournalist oder "Guru" von internationalem Ruf hat auch nur ansatzweise die Preisentwicklung bei Öl und den Ölaktien Ende 98/Anfang 99 antizipiert bzw. prognostiziert. Im Gegenteil, dieser Sektor wurde mit "sell" oder "underperform" bewertet und das, obwohl alle Faktoren, die zu den heutigen Preisexplosionen geführt haben,auch damals selbstverständlich bekannt waren,wie z.B.: knapper werdende Resourcen, steigender Bedarf, China-Faktor, teuere Neuexplorationen, keine günstigen Alternativen in Sicht, politische Instabilität, um nur mal einige zu nennen.Damals hat man den tatsächlichen Chartverlauf der letzten 3 Jahre als Basis für die Prognosen herangezogen und kam selbstverständlich auch für die Zukunft zu negativen Ergebnissen. Auch ein Jim Rogers,der als neuer Rohstoff-Guru überall herumgereicht und zitiert wird, hat sein neues Buch ja nicht im Jahre 1999 veröffentlicht(warum eigentlich nicht?), mit dem vorausschauenden Rat, eventuell den Internet-Sektor zu verlassen und in Rohstoffe umzuschichten, sondern erst 2005, zu einem Zeitpunkt also, wo man auch von seinem Friseur, auf Nachfrage, schon mal wieder einen kostenlosen Tipp für ne Ölaktie, die noch nicht gelaufen ist, erhalten kann:laugh:!Fazit: wer die Entwicklung der Vergangenheit in die Zukunft extrapoliert, wird vermutlich falsch liegen. Charts lesen und ggf. interpretieren, d.h. im Nachhinein mit Fakten aus der Tagespresse zu unterlegen können wir ja mittlerweile wohl alle, oder? Dafür benötigen wir weder Finanzen.net noch Jim Rogers.Überhaupt läßt sich die Gilde der Finanzjournalisten in 2 große Gruppen einteilen: Die einen betreiben "Mainstream-Journalismus" , sind also Auftrags-Schreiber und somit Erfüllungsgehilfen ihrer Auftraggeber, was bei der hohen Zahl der Freiberufler in dieser Branche ( von denen viele am Hungertuch nagen)ja auch nicht verwunderlich ist, und die anderen, zu denen ich auch Rogers zählen würde, betreiben vornehmes "Frontrunning", und versuchen ihre Fan-Gemeinde in die von ihnen bereits vorher eingenommenen Positionen zu locken. So und nicht anders ist wohl auch der Geheimtip "Zucker" zu sehen, der von Rogers so sehr empfohlen wird. Bin zwar selbst kein Agrar-experte, habe mich aber vor ein paar Tagen bei meinem Bauern, bei dem ich wöchentlich meine Kartoffeln kaufe, schlau gemacht: Ergebnis: großer Lacher:laugh:Der Typ hat mir erklärt, daß er allein seine Zuckerrübenproduktion um das 4-5 fache innerhalb eines Jahres steigern könnte, vorausgesetzt die Preise oder Subventionen würden stimmen! Wenn ich das jetzt mal hochrechne auf die Bauern in der gesamten EU (das sind einige Millionen, insbesondere in Polen), dann wird mir schwarz vor Augen. Diese Mengen reichen nicht nur, um den 1.3 Mia Chinesen den Kaffee oder Tee zu versüßen, sondern wir können ihnen das Zeugs auch noch Kilo-weise in den gelben Hintern blasen, und haben dann immer noch genug für uns.Ob unser Jimmy das wohl auch weiß? Er sollte sich mal mit seinem Bauern unterhalten, anstatt mit seinem chinesischen Kindermädchen:laugh:!(Da wird doch wohl nix laufen, zwischen den beiden??:rolleyes:
      Seine Zucker-Theorie steht also auf dünnem Boden. Daß er selbst daran gut verdienen wird, ist eine andere Sache, seine Anhänger werden es vermutlich nicht.
      Man wird also bei der eigenen Meinungsbildung-gerade auch in Fragen der Rohstoffpreisentwicklung (hier Gold etc)nicht umhin kommen, sich auf das eigene Gefühl zu verlassen und auf die Erfahrungen der Vergangenheit zu setzen, denn
      die These: diesmal ist es anders, diesmal steigen die Goldaktien nicht, ist höchstwahrscheinlich falsch. Richtig ist:auch diesmal wird es nicht anders sein als früher. Auch diesmal werden stark ansteigende , eventuell sogar explodierende Preise bei den underlyings zu extrem starken Kursbewegungen kleinerer Minenwerte und Explorer führen. Massenpsychologische Phenomene wiederholen sich immer wieder, das ist nur eine Frage der Zeit und der Geduld.Ich halte mich an meine These: nichts ist so unwirklich, wie die Wirklichkeit und die Vergangenheit holt einen immer wieder ein.Werde bei Gelegenheit in diesem Thread mal ein paar Preis-bzw. Kursentwicklung von kanadischen Minenexplorern aus den Jahren 1976 - 1980 reinstellen, erstaunlich, was damals schon alles so möglich war, obwohl zu diesem Zeitpunkt die Börse nur ein Thema für Spezialisten und von der großen Masse der Anleger noch gar nicht entdeckt worden war. Schaun`mer mal, wo uns die Gier diesmal hinführt.
      Gruß Looe


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