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    Das Recht und sein Preis - Der Fall Foris - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 01.04.05 10:27:26 von
    neuester Beitrag 08.03.06 10:36:34 von
    Beiträge: 9
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      schrieb am 01.04.05 10:27:26
      Beitrag Nr. 1 ()
      Das ehemalige Vorstandsmitglied Müller-Güldemeister hat ein ausgesprochen spannend zu lesendes Buch über seine Zeit als Vorstand der Foris geschrieben.

      Es ist zu beziehen über den Verlag Axel Giersbeck, Obere Marsch 2, 37073 Göttingen, Tel: 0551 - 484828, www.better-solutions.de. Der Preis beträgt 24,90 €, einschließlich Versand.

      Es ist dies nicht etwa nur eine Abrechnung mit seinen früheren Geschäftspartnern, wie ich erwartet hätte, der Verfasser gibt vielmehr freimütig eigene Fehler zu. Es ist nicht schwarz/weiß geschrieben, selbstkritische Grautöne verleihen dem Geschriebenen Seriosität. Teils wird eine Spannung aufgebaut, die einem Krimi in nichts nachsteht. Es fällt ungemein schwer, es aus der Hand zu legen.

      Für den einfachen Aktionär bietet es einen Blick hinter die Kulissen einer AG, die ihm im Normalfall verschlossen bleiben. Klar, es ist dies die einseitige, aber auch sehr plausible Darstellung eines der Vorstände. Er räumt drastisch auf mit den hier im board gehandelten Versionen, die teilweise ja nichts anderes sind als aus der Luft gegriffene und machmal abenteuerliche Spekulationen.

      Sicher ist dies auch interessant für Leser, die anderswo investiert sind. Denn wer nur auf die allgemein zugänglichen Quellen wie adhoc, Geschäftsberichte und Hauptversammlungen angewiesen ist, wird nach der Lektüre eine Skepsis gegenüber nackten und für die Anleger natürlich entsprechend verpackten Unternehmensnachrichten entwickeln und dann seine Anlageentscheidung noch vorsichtiger treffen. Die Unternehmenswirklichkeit sieht halt doch ganz anders aus, als man anhand der Verlautbarungen vermuten könnte.

      Ich hätte dieses sehr interne Buch früher gebrauchen können, es hätte mich und andere sicher vor einigen Fehlinvestments bewahrt, wie viele, die in den Blütezeiten der Börsen unreflektiert den selbsternannten Gurus wie die Lemminge gefolgt sind. Von diesen Gurus gibts Gott sei Dank nur noch wenige und die wenigen haben kaum noch Gefolgschaft, ob die jetzt gewerblich Kaffeesatz lesen, um in der Branche zu bleiben?

      Aber in aller erster Linie ist das Buch unterhaltsam und kommt in sehr eleganter Diktion daher.
      Avatar
      schrieb am 01.04.05 15:43:06
      Beitrag Nr. 2 ()
      Danke für den Hinweis.
      Werde mir das Buch in jedem Fall kaufen. Mit Foris verbinde ich eine meiner erfolgreichsten Investments, und auch Müller-Güldemeister konnte ich schon persönlich erleben. Schade, dass Foris so zwischen die Mühlen geraten ist :(
      Avatar
      schrieb am 01.04.05 16:18:06
      Beitrag Nr. 3 ()
      Ich kann mich „LittleHoss“ nur anschließen: ich habe das Buch kürzlich im Internet direkt beim Verlag bestellt und in zwei Nachtsitzungen durchgelesen, so gefesselt war ich. Hatte ich eine larmoyante Abrechnung mit Rollmann und Cobet in trockenem Juristendeutsch befürchtet, sah ich mich erfreulicherweise getäuscht. Müller-Güldemeister erzählt die Geschichte vom Aufstieg und Fall der FORIS AG, seinen persönlichen Triumphen ebenso wie Zweifeln und dem Rausschmiss aus seiner eigenen Firma, die ihn eine existenzbedrohende Krise stürzt, sehr anschaulich und spannend. Dabei spart er nicht mit Selbstkritik und klärt über Hintergründe auf: so sind mir die Ereignisse rund um die Hauptversammlung 2002, die mit Müller-Güldemeisters Absetzung endete, erstmals klar geworden. Vor diesem Hintergrund wäre ein wütender Ton mehr als verständlich gewesen, doch “MüGü“ erliegt der Versuchung zum Glück nicht.

      Zwischen den Schilderungen zu FORIS gibt das Buch auch Einblicke in die Person des Autors (gern hätte man hier noch mehr erfahren), ebenso wie in die Abgründe der Bürokratie von Justiz, Banken, Börse und Behörden. Müller-Güldemeister beobachtet scharf und kommt zu treffenden Analysen. Sicher wird der juristisch weniger gebildete oder interessierte Leser einige Passagen überblättern wollen. Dennoch ist das Buch keines nur für Rechtsexperten. Das liegt nicht zuletzt an der Sprache, Müller-Güldemeister kann erzählen. Sein Stil kommt angenehm unjuristisch daher, wahrscheinlich auch wegen seines Interesses für Literatur und Philosophie, das in Zitaten immer wieder durchblitzt.

      Am Ende des Buches fragt sich MüGü, ob seine Mühen vergebens waren. Er verneint es, weil seine Geschäftsidee schon etlichen Menschen zu ihrem Recht verholfen hat. Ich füge hinzu, sie waren es auch deshalb nicht, weil dieses Buch dabei herausgekommen ist.
      Avatar
      schrieb am 11.04.05 11:38:32
      Beitrag Nr. 4 ()
      die dinge laufen inzwischen wieder bestens, das wetter ist überraschend sonnig und warm.
      gleichwohl erscheint mir die foris in den letzten monaten unangenehm häufig im bewußtsein, auch unangenehm häufig im traum...

      vermutlich habe auch ich, der ebenso serien von einfamilienhäusern täglich in den orkus (lokus?) schwinden sah, doch tiefere probleme mit meiner historie als aktionär, nach wie vor ist das erlebte nicht abgearbeitet, verdaut oder gar vergessen.

      aber erst jetzt mag ich auch darüber reden.



      t&b haben auch mich angerufen. ebenso wie mügü und offenbar andere wichtigs dachte ich daraufhin gerade nicht daran die anteile zu verkaufen. wie kämen wir darauf...

      dabei wäre es so einfach gewesen.
      ich selbst hatte im w:o board meine zweifel an der "fertigung" geäußert, hatte selbst das mügü interview vorab einer q-berichterstattung (das muß nicht immer so sein) richtig interpretiert. leider vertrauteauch ich in erster linie den meldungen und insbesondere den menschen dahinter:cry::cry::cry::cry::cry::cry::cry::cry::cry::cry:

      scheinbar saßen wir doch nicht im selben boot...

      hoke


      ich hab da eigentlich noch ein bisschen zu sagen,
      mögen sich ander anschliessen?
      Avatar
      schrieb am 13.07.05 09:36:02
      Beitrag Nr. 5 ()
      FORIS AG
      Bonn
      Veröffentlichung gem. § 246 Abs. 4 AktG.
      Am 6. Juli 2005 wurde der FORIS AG eine Anfechtungsklage eines Aktionärs zugestellt. Mit der Klage wird begehrt, dass die Beschlüsse der Hauptversammlung vom 31.03.2004, und zwar die Beschlüsse zur Entlastung des Vorstandes für die Geschäftsjahre 2003 und 2004 sowie die Beschlüsse zur Entlastung des Aufsichtsrates Dr. Cobet für die Geschäftsjahre 2003 und 2004 für nichtig erklärt werden. Ein Termin zur mündlichen Verhandlung wurde noch nicht bestimmt.

      Der Vorstand

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      Avatar
      schrieb am 30.08.05 11:12:51
      Beitrag Nr. 6 ()
      Heute gelesen im " Berliner Anwaltsblatt" :

      Jerry Cotton auf hohem Niveau

      Ein Anwalt beschreibt in einem spannenden Dokumentarroman Auf- und Abstieg mit seiner Prozessfinanzierungs-AG: „Das Recht und sein Preis“

      Warum gerade junge Juristen dieses Buch lesen sollen? Warum es sogar Pflichtlektüre sein sollte? Nun, der forsche, strebsame, frisch examinierte Theoretiker kann gleich Zweierlei erfahren: Wie der wahre Rechtsalltag aussieht und wie man trotz Jurastudiums verständlich und spannend schreibt.

      Wohl zum ersten Mal dokumentiert ein Jurist in einem Roman abgrundtiefe Einblicke ins juristische und wirtschaftliche System und seine Systemmanager. Mit den Augen des Autors kann der Leser betrachten, wie faul das System sein kann, wenn sich Würmer darin einnisten. Er erkennt, wie wenig juristisches Wissen, Examensnoten und Titel allein nützen, wenn es darum geht, Recht durchzusetzen, und wie sehr es auf
      Gespür, Menschenkenntnis, Verhandlungsgeschick und Glück ankommt. Der Autor beschreibt aus seinem Blickwinkel, wie Recht gebeugt wird und wie schwer es ist, es wieder gerade zu biegen.

      Lothar Müller-Güldemeister (57), Gründer und ehemals Vorstand der Prozessfinanzierungsgesellschaft Foris AG, erzählt in seinem Buch „Das Recht und sein Preis“ die sehr persönliche Geschichte seines Aufstiegs mit Foris zu einem der „Top-New-Comer“ des Neuen Marktes der Börse im Jahr 1998 bis zu seinem Abstieg, seinem Rausschmiss im Jahr 2003. Er
      erzählt gleichzeitig in eindrucksvollen Szenen, wie er schon früh, 1977 als junger Jurist, bei einer Hamburger Bank die Idee der Prozessfinanzierung entwickelte und was er dabei in Panama mit Notaren, Behörden, Piloten und Frauen erlebte.
      Neben den vielen Einblicken ins Rechtssystem dokumentiert
      Müller-Güldemeister, wie man ohne nennenswerte Geschäftstätigkeit, nur mit einer famosen Idee und vielen begeisterten Anlegern zum Multimillionär werden kann, und wie schnell es bergab geht, wenn andere die Idee kopieren und die Begeisterung abnimmt. Und er schreibt, wie
      bei alledem auch seine Ehe kaputt ging.

      Der Autor, früher einmal kurzzeitig Filmproduzent, erzählt sehr einfühlsam, flüssig und bildhaft aus der Ich-Perspektive. Es ist nicht die von langen, komplizierten Sätzen und vom Behördenjargon geprägte Juristensprache. Der Stil erinnert an einen Jerry-Cotton-Roman, allerdings auf sehr hohem Niveau. Müller-Güldemeister schreibt kurz und präzise auf 363 spannenden Seiten, chronologisch mit einigen
      Rückblicken.

      Es ist keine Hasspredigt auf seine Gegner, die noch immer Foris lenken und mit denen er vor Gericht streitet, sondern eine Problemanalyse mit vielen selbstkritischen Momenten.
      Wer dieses Buch gelesen hat, wird hoffentlich vor vielen der
      beschriebenen Fehler bewahrt bleiben.

      „Das Recht und sein Preis – Der Fall Foris“ ist im März erschienen im Better-Solutions-Verlag Axel Gierspeck und kostet 24,90 Euro. ISBN 3-9808662-2-X

      Michael Schmuck
      Avatar
      schrieb am 21.12.05 11:05:28
      Beitrag Nr. 7 ()
      BGH hebt Freisprüche für Ackermann und Consorten auf.

      Müssen Rollmann und Cobet nun auch zittern?
      Avatar
      schrieb am 23.12.05 17:41:04
      Beitrag Nr. 8 ()
      vorgestern gelesen im "Göttinger Tageblatt":


      Finten und Tricks aus dem Hinterhalt

      Lothar Müller-Güldemeister „Der Fall Foris“
      Ein ausgesprochen spannendes Buch hat der Better Solutions Verlag Axel Gierspeck aus Göttingen vorgelegt: „Der Fall Foris“ von Lothar Müller-Güldemeister ist ein Wirtschafts-Tatsachenkrimi – ein Genre, das in Deutschland noch wenig populär ist.
      Der Autor, kein professioneller Schriftsteller und ohne Ghostwriter tätig gewesen, beschreibt seinen Werdegang als Gründer und Vorstand der Foris AG – einem Unternehmen, das gegen Erfolgsbeteiligung Prozesse finanziert, die sich die direkt Betroffenen nicht leisten können. Müller-Güldemeister brachte das Unternehmen 1999 an die Börse, wurde 2002 jedoch fintenreich aus der Firma gedrängt. Worum es im Einzelnen geht, verrät der Untertitel: „Ein Tatsachenbericht über Anwälte, Aktionäre und den Moloch Neuer Markt, über Prozesse und Prozessfinanzierung, über Gerechtigkeit, Gerichte und Geld“.
      Vertrauen und Hinterhalt
      Von Verrat ist nicht nur an einer Stelle die Rede, aber Müller-Güldemeister ist weit davon entfernt, über eigene Versäumnisse, auch Fehlentscheidungen hinwegzuschreiben. Zu vertrauensvoll, zu arglos habe er als Jurist, der eine innovative Geschäftsidee entwickelt und umgesetzt wurde, sich die Mitarbeiter ausgesucht, die er in Führungspositionen brachte und die ihn später mit Tricks aus dem Hinterhalt aus dem Unternehmen warfen. Bitter: Das Geld der Firma, die er selbst gegründet hatte, wurde später benutzt, gegen ihn zu prozessieren.
      Der Auf- und Abstieg der Foris AG mit Behördenpfusch, verfehlten Gewinnprognosen, gezielten oder unabsichtlichen Täuschungen von Anlegern, der problematischen Rolle der Presse, falschen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und Krach mit der Börse ist spannender zu lesen als jeder fiktive Krimi. Nebenbei wird exemplarisch deutlich, welchen Niedergang die unternehmerische Ethik jüngst genommen hat und welch mittelmäßige Figuren im Wirtschaftsleben Millionen bewegen und Schlagzeilen machen. hein
      Avatar
      schrieb am 08.03.06 10:36:34
      Beitrag Nr. 9 ()
      S. 128:

      "Was aber, wenn die Käufer verrückt spielen? Wenn sie einmal in kollektive Kaufverweigerung verfallen, ein andermal den Verkäufern die Waren aus der Hand reißen, so närrisch ihre Motive, so trügerisch ihre Überlegungen auch sein mögen? In diesen Fällen gilt nur noch das Gesetz vom größten Deppen, die "Greatest Fool Theory". Nach dieser steigt der Kurs eines Wertpapiers so lange, bis auch der größte Depp noch gekauft hat - nämlich der, der den Preis zahlt, den kein anderer mehr zu zahlen bereit ist. DAnn kippt der Markt. Leider sagt das Gesetz nicht, woran man merkt, dass man selbst gerade der größte Depp ist".


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