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    Republik aus dem Häuschen: das Ende vom Religionsunterricht? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 14.04.05 18:03:08 von
    neuester Beitrag 18.04.05 16:03:34 von
    Beiträge: 53
    ID: 974.794
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      schrieb am 14.04.05 18:03:08
      Beitrag Nr. 1 ()
      Bekanntlich ist Religion Opium für das Volk. Zwar wird vom Familienministerium hin und wieder eine Kampagne gegen Drogen gestartet, wenn aber die religiöse Droge bedroht ist, da wird flugs auch dort klares Wort oder tacheles gesprochen: nein, dem Religionsunterricht geht es nicht an den Kragen. Berlin als Sündenpfuhl.

      Feine Demokraten hat diese Republik! So fein, daß man auf den relijiösen Beistand ganz wie die ehemals feudale Brut nicht verzichten mag. Das allerchristliche Abendland ist gefährdet. Es ist nicht gefährdet, wenn der Pfaffe die Armee beweihräuchert und den imperialistischen Kriegszug der weltlichen Führer mit dem kirchlich-göttlichen Segen einsegnet.

      Dabei muß man keineswegs in das letzte Jahrhundert zurückgreifen, wo das römisch-katholische Schweigen sich zum Teil der Barbarei in Europa machte und sich sogleich mitbesudelte. Auch die modernen Kriege gegen den Irak finden sich in den Gebeten der Führer unversehens wieder.

      Die Religion ist eine dienstbare Magd und angesichts des rasanten Verlustes an Vertrauen in die Regierung und in die Wirtschaft sowas wie ein letzter Pfeiler des Abendlandes.

      Selbstverständlich ist ein Werteunterricht richtig und notwendig und es wird höchste Zeit, daß die Gesellschaft dem kirchlichen Treiben bei der Heranzucht ihres Nachwuchses einen energischen Widerstand entgegensetzt und der Kirche sämtliche Privilegien entzieht, vor allem der Zugang zu den Schulen und die Einflußnahme auf den Nachwuchs.

      Ist diese Republik ein Tollhaus oder was?
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      schrieb am 14.04.05 18:34:48
      Beitrag Nr. 2 ()
      Was soll denn diese Hetze wieder? Der Papst hat sich Bush widersetzt, indem er den Krieg gegen den Irak NICHT unterstützt, sondern heftig kritisiert hat.

      Modern ist es geworden, auf der Kirche herumzutrampeln, auf ihre Verquickung mit Nazis zu verweisen, ohne dabei zu berücksichtigen, wieviele Christen, Theologen, Pfarrer im Kampf gegen den Nationalsozialismus den Tod fanden...

      Ob es uns paßt oder nicht: Wir sind christlich geprägt, was auch immer das für den einzelnen ist. Nun ist es ganz toll, an dem Ast zu sägen, auf dem man sitzt und sich anschließend ganz toll zu fühlen, wenn man heruntergefallen ist, denn man hat dem durchaus maroden Ast so richtig gezeigt, wo die Säge hängt. Verleugnet entscheidende Wurzeln unseres Landes, spuckt auf sie, ist ja modern. Wundert euch nicht, dass dieser generische Urschlamm einer entwurzelten Bevölkerung sich neue Leitbilder suchen wird, die vielleicht nicht so gut zu kontrollieren oder friedlich sind. Welcher Pfarrer hier bei uns predigt bitte FÜR Krieg?

      Der Staat dringt mit seinem Werteunterricht in die Bereiche ein, die bisher die Kirche ausgefüllt hatte. Ich bin sicher, der Staat kann nun bewußt oder unbewußt eine eigene Ersatzreligion der wahren ach so hehr objektiven Weltanschauung instrumentalisieren, selbstverständlich alles strikt ausgewogen. Vorneweg gegen den Religionsunterricht eilt in Berlin die PDS, die unter ihrem ursprünglichen Namen SED dafür gesorgt hat, dass Meinungsfreiheit ein super-geschütztes Gut in der DDR war, und - es muß die Kirchenhasser schlichtweg begeistern - dafür gesorgt hat, dass viele Ostdeutsche als praktizierende Christen entscheidende Nachteile gehabt hatten, ergo die Auflösung der Kirchen dort erfolgreich vorangetrieben haben; und Teile der SPD beteiligen sich als ideologischer Steigbügelhalter. Nachtigall, ich hör` dir trapsen!

      Man sollte die Kirchen einfach verbieten und jeden Christen öffentlich an den Pranger stellen, nicht wahr, sind ja bestimmt alles Kriegshetzer? Zur Zeit des Irakkrieges waren bei uns an den Kirchen überall Plakate GEGEN den Krieg. Fies, diese Kirche... :rolleyes:

      Solange ich als Christ noch halbwegs meine Meinung sagen darf, werde ich meinen Nachwuchs entsprechend erziehen und auch in dem Sinne für meine Patenkinder sorgen.
      Avatar
      schrieb am 14.04.05 18:34:49
      Beitrag Nr. 3 ()
      Schaden wird der Religionsunterricht keinem.

      Nur, was machen dann die Moslems und Buddhisten in der Klasse?

      Kommt dann der Mullah in die Schule?

      Wenn nicht, würde das doch glatt gegen das Antidiskriminierungsgesetz vestoßen. :D:D
      Avatar
      schrieb am 14.04.05 18:46:08
      Beitrag Nr. 4 ()
      #2
      Im III. Reich wurden mehr Zeugen Jehovas ermordet als christliche Funktionäre im KZ saßen.

      #3
      Natürlich kommt der Mullah in die Schule, wird wie der Pfarrer von Steuergeldern bezahlt und darf erzählen was er will, solagen es nicht gegen die demokratische Grundordnung ist.

      Allgemein:

      Es ist nicht modern, auf der Kirche herumzutrampeln, es ist nur mittelalterlich plötzlich wieder sein Heil im Weihrauch zu suchen, wenn es in der diesseitigen Welt nicht mehr klappen soll.
      Avatar
      schrieb am 14.04.05 18:46:26
      Beitrag Nr. 5 ()
      schnautze, es ist natürlich so, dass viele Muslime ihre Kinder in Koranschulen schicken, die praktisch in keinem Zugriff und keiner Kontrolle stehen. Insofern war die ursprünglich ebenfalls zur Debatte stehende Idee eines Werteunterrichts für die Konfessionslosen, gleichzeitig aber Religionsunterricht für die Weltreligionen in der Schule, und zwar nicht durch irgendeine wüste Extremistentruppe, gar nicht so schlecht. So könnte tatsächlich wenigstens etwas Kontrolle ausgeübt werden. Den Kindern, die an einem Religionsunterricht teilnehmen, aber zusätzliche Stunden aufzubrummen neben dem Werteunterricht, ist in Anbetracht der heftigen erzieherischen Defizite der Schulen sehr abstrakt...

      Übrigens: Wir haben damals in unserem Religionsunterricht den Koran z.B., aber auch andere Religionen sehr detailliert durchgenommen und sind danach keine Koranhasser geworden. Und noch was: Ich komme von einem altsprachlichen Gymnasium, und das war nicht allein stures Übersetzen, sondern man beschäftigte sich intensiv auch mit Fragen der Ethik und Moral aus antiker Sicht und wie dies heute - teils abgewandelt - noch modern sein kann. So eine Damals-Jetzt-Betrachtung nahm einmal auch große Teile einer Semesterklausur ein. Aber auch Latein oder, noch viel schlimmer, igitt, Griechisch, ist ja in den Augen vieler ach so moderner Erziehungswissenschaftler überflüssig und wertlos...

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      schrieb am 14.04.05 18:48:24
      Beitrag Nr. 6 ()
      #2 Mausschubser,
      Tatsache ist nun einmal, das die einzigartige Verquickung von Kirche und Staat hierzulande auf das Konkordat von 1933 zurueckgeht. Die Kirchen sind sich also bis heute keineswegs zu fein, auf Vorrechten zu bestehen, die ihnen damals von den Nazis aus durchsichtigen Gruenden eingeraeumt wurden.

      Ich bin wahrlich kein Kirchenhasser. Aber auf eine saubere Trennung von Kirche und Staat, wie sie selbstverstaendlich anderswo seit Jahrhunderten praktiziert wird (Frankreich, USA, Niederlande) wuerde ich schon gern bestehen wollen!
      Avatar
      schrieb am 14.04.05 18:59:34
      Beitrag Nr. 7 ()
      #4 Im III. Reich wurden mehr Zeugen Jehovas ermordet als christliche Funktionäre im KZ saßen. Und es wurden sicherlich noch mehr Juden ermordet. Was soll uns das nun sagen, abgesehen davon, dass die Behauptung noch zu belegen wäre? Ich möchte darstellen, dass insbesondere die katholische Kirche natürlich sehr zwiespältig im Nazireich agiert hat, mitnichten aber nur und ausschließlich als Unterstützer oder Spielpartner der Nazis.

      Natürlich ist es modern (ich spreche hier keinen persönlich an), auf der Kirche (sind es nicht eher viele Kirchen?) herumzutrampeln und sie vollkommen undifferenziert zu beschimpfen. Kritik ist wohl an vielen Stellen angebracht, notwendig, Reformen wären sehr wichtig. Aber in vielen Postings hier entlädt sich geradezu Haß, die Kirche wird zu einer ausschließlich mafiösen Vereinigung deklariert, bekennende Christen zu Schwachköpfen ernannt, weil sie vielleicht an den Himmel glauben... Deswegen ist noch lange nicht jeder Christ ein abgedrehter Jenseitiger, egal ob es im Diesseits klappt oder nicht.

      Ich bin selbst ein Mensch, der gerade wegen fehlendem Reformwillens auf der katholischen Seite, aber auch wegen zeitweise extremer politischer Progressivität auf der evangelischen Seite Abstand von regelmäßigen Kirchenbesuchen genommen hat. Zumindest in meinem Umfeld besinnt sich die Kirche aber wieder auf Aufgaben, für die ich sie wichtig finde: Altenpflege, Kindergärten, Gemeinschaftsbildung zur gegenseitigen Hilfe etc.

      Die gesteigerten Hasstiraden mancher User hier haben mich der Kirche wieder näher gebracht. Über Fragen wie die Geschichte mit der Kirchensteuer etc., über das Entheddern von Kirche und Staat, bei den Katholiken bezüglich Zölibat und Frauenpriestertum (das eine in meinen Augen überkommen, das andere absolut überfällig) muß auch in meinen Augen dringend geredet werden, aber bitte in Ruhe und nicht mit Vorwürfen, wie von grundauf böse und mafiös doch diese Verbrecherorganisation ist... (auch hier habe ich niemanden direkt angesprochen, aber die hier aufgeführten Äußerungen finden sich in einigen Threads hier wieder) ;)
      Avatar
      schrieb am 14.04.05 19:00:58
      Beitrag Nr. 8 ()
      MAUSSCHUBSER,

      ich fand Religion in der Schule sehr interressant, da unser Prof auch super erzählen konnte. Manchmal wars richtig spannend, da auch das ganze geschichtliche Drumherum zur Sprache kam. Oft nur.


      Ein Mullah könnte gut die die unverzerrte Lehre des Koran und damit auch zum gegenseitigen Veständnis der Kulturen beitragen.

      Ebenso wie ein Pfarrer oder Religionsprof den Moslemkindern in der Klasse.
      Avatar
      schrieb am 14.04.05 19:05:30
      Beitrag Nr. 9 ()
      Offensichtlich ist, daß das Vertrauen in die Regierung hinüber ist. Dazu bedarf es nicht einmal dieses Boardes!

      :)

      Offensichtlich ist, daß das Vertrauen in die Wirtschaft hinüber ist!

      Und jetzt sollen die Menschen vergessen, daß sie die göttliche Ordnung selber regeln und bestimmen? Jetzt soll wieder der Metaphysik und dem religiösen Humbug und Aberglauben gehuldigt werden?

      Da, wo der Papst für eine gerechte Sache eingetreten ist, ist das völlig in Ordnung und bedarf keiner Schelte. Da, wo die Menschen sich ihre eigene Gedanken machen und ihr eigenes philosophisches Glaubenscredo schaffen, ist das okay und vollkommen in Ordnung.

      Darum geht es auch gar nicht. Die religiöse Weltanschauung des einzelnen ist zu schützen und zu verteidigen, ob sie christlich, moslemisch oder buddhistisch oder sonst was sei, solange sie sich an die notwendigen gesellschaftlichen Gesetze hält und nicht versucht, andere geistig zu unterjochen und zu belästigen.

      Jedem das seine. Oder die bekannten preußischen Auffassung zur Fasson und zum Glück.

      Ganz anders ist es, wo es um die Erziehung der Jugend durch eine staatliche Einrichtung geht. Hier sollten sich zurecht die Demokraten wehren, daß die Kirche eine bevorzugte Stellung erhält, wiewohl die Jugend sich durchaus im Rahmen eines Werteunterrichtes mit der Religion und den Werten auseinandersetzen sollte.


      Da stirbt der Papst und eine gewisse erhöhte Attraktion ist berechtigt und nachvollziehbar. Der ganze Taumel, den die Presse veranstaltet hat, hat aber beinahe jegliches angemessene Maß überschritten.

      Kaum war der gute Mann abgearbeitet, erfreute die ARD den ganzen Nachmittag mit der Hochzeit der reaktionären Windsor-Clique die Nation. Beides paßt durchaus. Es erscheint im allgemeinen Vertrauensverlust der Versuch, mittelalterliche Elemente zu aktivieren, eine Antwort zu sein, vielleicht auf die Wünsche einer gewissen Schicht, Verläßlichkeit zu erzeugen. Schließlich ist die royale Bagage und die päpstliche Tradition eine jahrhundertelange Geschichte und die Mobilisierung solch reaktionärer Vorbilder der Versuch einer Antwort auf die Unruhe in dieser Gesellschaft.

      Tita von noch was, darf jetzt am Nachmittag die Schlafpillen um 14 Uhr 10 an die Bevölkerung verteilen.
      Avatar
      schrieb am 14.04.05 19:13:25
      Beitrag Nr. 10 ()
      [posting]16.377.237 von derdieschnautzelangsamvollhat am 14.04.05 19:00:58[/posting]Mein lieber Schnauze,

      wenn ich Dir nicht falsch einordne, so habe ich noch zum Schulwesen Deine Postings im Hinterkopf. Du stellst dich hin, und hast die allgemeine Abschaffung der Lernmittelfreiheit so mehr weniger auf die leichte Schulter genommen, und dich über die Schule mal so beklagt.

      Aber, soweit ich mich erinnere, habe ich dich nicht als Elternteil wahrgenommen, der klipp und klar sagte: hier und jetzt ist Schluß!

      Also - weniger Anekdoten, mehr Zivilcourage, wenn ich bitten darf!
      Avatar
      schrieb am 14.04.05 19:16:40
      Beitrag Nr. 11 ()
      #6 Ah, da hab` ich schon in meinem Posting eben was zu geschrieben, trifft sich ja gut. Das mit der Trennung von Kirche und Staat sehe ich ähnlich.

      #8 Warum nicht ein gegenseitiger Besuch in den Religionsstunden? Ich würde das begrüßen. Aber es ist eben etwas anderes, wenn wirklich gläubige Menschen (ohne extremistisch verstellte Sicht bitteschön) Wissen vermitteln, aber auch zum Dialog bereit sind. Das ist, wenn es engagiert gemacht wird, viel glaubhafter als ein Wischiwaschi-PoliticalCorrectness-Werteunterricht.

      #9 Die religiöse Weltanschauung des einzelnen ist zu schützen und zu verteidigen, ob sie christlich, moslemisch oder buddhistisch oder sonst was sei, solange sie sich an die notwendigen gesellschaftlichen Gesetze hält und nicht versucht, andere geistig zu unterjochen und zu belästigen. Das sehe ich auch so, nur machst du vorab ja klar, was du insgesamt davon hältst: Jetzt soll wieder der Metaphysik und dem religiösen Humbug und Aberglauben gehuldigt werden? Aha, Gläubige huldigen also sektenartig nur dem Aberglauben? Paßt nicht so recht zu deiner eigentlich sehr guten anderen Darstellung... ;) Ich sage dir, du kannst Glauben als eine Grundfeste (bei aller sinnvoller und wichtiger Kritik, vielleicht auch den persönlich etwas abgewandelten Glauben, wenn man mit gewissen Dogmen nicht so richtig möchte ;)) und das reale Leben durchaus kombinieren, ohne in Weihrauch-Trance über die Wiesen zu hüpfen. Aber dafür haben ja andere Leute sowieso Cannabis. :D
      Avatar
      schrieb am 14.04.05 19:22:40
      Beitrag Nr. 12 ()
      neueemail,

      das einzige was ich vor Monaten über Schule geschrieben hab, war; daß strengst bewertete Leistung absolut im Vordergrund stehen muß, um frühzeitig die Spreu vom Weizen zu trennen.
      Und das sich infolgedessen bei Fortsetzung bis zu Beginn des Studiums auch spezille Eliteunis und Studiengebühren erübrigen würden.

      Wir brauchen mehr Klasse und weniger Masse.

      Dazu kann zusätzliche Bildung nur förderlich sein, auch wenn manche darin einen Affront gegen Ihre persönliche Einstellung sehen.
      Avatar
      schrieb am 14.04.05 19:25:18
      Beitrag Nr. 13 ()
      [posting]16.377.389 von mausschubser am 14.04.05 19:16:40[/posting]Ich bin so frei, das nicht so zu sehen. Ich habe eine Meinung zur Religion und respektiere den Glauben des einzelnen.

      Kirche und Glauben ist darüber hinaus zweierlei; aber auch egal. Kirche ist eine Privatveranstaltung und Demokraten sollten es auch so sehen und Gläubige werden sehr viele Gründe finden, es auch so zu sehen. Die Kirche hat derart wüst gewütet im christlichen Abendland, daß es schon die Demut gebietet, sich demütig zu gebärden. Und diese Last der Geschichte über die vielen Jahrhunderten hinweg soll der Kirche keineswegs abgenommen werden und das geistige Mittelalter auch nicht so ohne weiteres einfach rehabilitiert werden.
      Avatar
      schrieb am 14.04.05 19:35:31
      Beitrag Nr. 14 ()
      [posting]16.377.459 von derdieschnautzelangsamvollhat am 14.04.05 19:22:40[/posting]Meine liebe Schnauze,

      Sie qualifizieren sich recht zum Kultusminister!

      Vielleicht kommt aber erst das Posten und dann das Denken.

      Du willst also, rechtzeitig die Spreu vom Weizen trennen?

      Mann o Mann, hast Du Dir das wirklich überlegt, was Du schreibst? Das ist doch genau das, was die Regierung und die Wirtschaft betreiben. Aussieben, aussieben, aussieben.

      Es läuft auf die Produktion von Teilmenschen hinaus und das soll also auf alle Ewigkeit verselbständigt werden? Das soll die Zukunft sein - Teilmenschen?

      Denn nichts anderes stellt das dar und entspricht den Bedürfnissen der kapitalistischen Produktion, die Menschen braucht, die stunden-, tage- wochen- und jahrelang im Akkord die gleichen Handbewegungen machen und die vielleicht unter Frauenbewegungen immer nur das eine verstehen können, worüber wir uns gebildet aufregen können.

      Und auf der anderen Seite Menschen, ohne jegliche Handfertigkeiten, nur auf die Kopfarbeit spezialisiert.

      Dem gegenüber steht der Gedanke der allseitigen Ausbildung sowohl der praktischen wie der geistigen! Braucht zwar nur eine Gesellschaft und nicht das Kapital; welche Seite soll man also wählen?

      Und dummen Menschen kann man dann noch vom Jenseits erzählen und klugen Menschen darf man mit der Metaphysik kommen wie Gott würfelt nicht, um sie im geistigen Mittelalter gefangen zu halten.

      Die Verhältnisse sind von Menschen gemacht und können nur von den Menschen geändert werden.
      Avatar
      schrieb am 14.04.05 19:36:21
      Beitrag Nr. 15 ()
      Das Wüten und Pervertieren (z.B. Ablaß, Ämterschacherei etc.) der Kirche hat unter anderem zur mehrfachen Aufspaltung der Kirche in der Renaissance geführt. Ich stehe nicht in der Tradition der mittelalterlichen, eroberungswütigen, später nach dem Mittelalter hexenverbrennenden Kirche, die sich den Errungenschaften der Naturwissenschaften verschloß. Ich rümpfe auch über amerikanische Hardliner, die die christliche Genesis allen Ernstes als eindeutige mögliche 1:1-Wahrheit neben die Evolutionstheorie stellen, die Nase, denn für mich ist die Genesis einfach eine nette Geschichte, wie sich Menschen früher die Entstehung vorstellten. Kirche und Glaube müssen sich entwickeln können. Damit darf die Kirche zwar ihre Geschichte nicht verleugnen (und vielleicht irgendwann auch einmal dazu stehen), aber ich als Christ des nunmehr 21. Jahrhunderts befinde mich nicht in der Tradition der Kreuzritter oder der Conquistadores.

      Die Kirche sollte nicht vordringlich die bürokratische Institution der Kirche sein, sondern es ist in erster Linie die Gemeinschaft der jetzt lebenden Gläubigen. Als Deutscher brauche ich neben dem Holocaust nicht auch noch als Christ das zweite Menetekel mir an die Brust zu heften, mit dem ich klagend und mit dem Kopf nach unten durch die Weltgeschichte tappsen muß.
      Avatar
      schrieb am 14.04.05 19:38:15
      Beitrag Nr. 16 ()
      Ich muß leider weg, aber eins noch, neueemail: Und dummen Menschen kann man dann noch vom Jenseits erzählen und klugen Menschen darf man mit der Metaphysik kommen wie Gott würfelt nicht, um sie im geistigen Mittelalter gefangen zu halten. Weißt du, wer "Gott würfelt nicht" gesagt hat und somit also dem geistigen Mittelalter deiner Ansicht nach Vorschub gab?
      Avatar
      schrieb am 14.04.05 19:39:49
      Beitrag Nr. 17 ()
      [posting]16.377.579 von mausschubser am 14.04.05 19:36:21[/posting]Mausi,

      was Kirche ist, sei oder sein soll, mag sie selber finden.

      Ich finde nur, sie hat sehr viele Gründe für die Demut gegenüber den Menschen und ihrer Vergangenheit.

      :)
      Avatar
      schrieb am 14.04.05 19:40:07
      Beitrag Nr. 18 ()
      Unwidersprochen sind meines Wissens folgende Angaben:

      "Von den ca. 25.000 Anhängern dieser Glaubensgemeinschaft zu Beginn des "Dritten Reiches" werden ungefähr 10.000 für eine unterschiedlich lange Dauer inhaftiert. 2.000 kommen ins KZ. 1.200 sterben oder werden ermordet, darunter ca. 250 Zeugen Jehovas, die vornehmlich wegen Kriegsdienstverweigerung hingerichtet werden."

      Quellen:
      Hans Hesse (Hg.): "Am mutigsten waren immer wieder die Zeugen Jehovas". Verfolgung und Widerstand der Zeugen Jehovas im Nationalsozialismus. Bremen 1998.

      Dahingegen wurden "nur" rund 400 kath. Priester (Quelle: http://kirche.kath.de/kurs/kg/kg_kl_21.htm) inhaftiert und rund 100 hingerichtet. Über die lutheranische Seite finde ich auf die Schnelle jetzt keine Zahlen.

      Jeder Tote ist einer zuviel, aber ich muß zwanghaft an solche Ungereimtheiten erinnern, weil sich momentan beispielsweise anläßlich des neuen Kinofilms die Kirche in allen Medien wieder selbst beweihräuchert, weil die Geschwister Scholl zufällig sehr fromm waren. Aber sollte meiner und unser aller Kirchenkritik den Kirchen Zulauf bringen, erfüllen wir ja fast einen heiligen Zweck. Um mit Goethe zu sprechen, "wenn Gott mich anders gewollt hätte, dann hätte er mich anders gemacht".
      Avatar
      schrieb am 14.04.05 19:41:28
      Beitrag Nr. 19 ()
      Ich finde die Berliner Regelung sehr vernünftig!
      Ethik wird Pflichtfach für alle Schüler und wer seine Religion intensiver pflegen möchte, kann dies in seiner Freizeit tun.

      Ethik hat zudem den Vorteil, dass der Unterricht gemeinsam mit der Klasse stattfindet. Ich stelle mir die Stundenplanerstellung nur für Religion reichlich kompliziert vor. Da müssen die Katholen, Evangelen und evtl. Muslime getrennt unterrichtet werden.
      Avatar
      schrieb am 14.04.05 19:44:17
      Beitrag Nr. 20 ()
      Es waren sehr viele gerade junge Menschen jüngst in Rom, um einem alten, toten Papst zu huldigen.

      Könnte es nicht sein dass gerade die Jugend wieder nach einem Vorbild Ausschau hält, welches weder unsere Politik noch Gesellschaft nur ansatzweise zu bieten hat?

      Einen Garant der Sicherheit, den Menschen in unseren Breiten nun mal gerne hätten und, auf den Verlass ist.

      Seltsamerweise ist dieses Vorbild antiquiert und stockkonservativ "unter dem Muff von zweitausend Jahren".

      Und was wäre, könnte nur ansatzweise eine neue, eloquente Führerfigur den Idealen unserer Jugend entsprechen? :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 14.04.05 19:49:55
      Beitrag Nr. 21 ()
      [posting]16.377.661 von MahJongg am 14.04.05 19:44:17[/posting]So ist es, mein Lieber. Deswegen werden Papst und die Windsor-Clique auch wieder im Deutschen Fernsehen so gerne hoffiert! Man kann schön das Denken wieder andere und höheren überlassen.

      Wenn es der Jugend danach drängt - ich kann es ihr nicht wehren und will es auch gar nicht - so mag sie es so tun.

      Aber raus mit der Kirche aus den Schulen!

      Das eine ist das eine und das andere das andere!
      Avatar
      schrieb am 14.04.05 20:00:07
      Beitrag Nr. 22 ()
      beim Thema Religion geht´s immer voll ab :D

      schade, daß es so schnell auf emotionales Niveau absinkt, denn das Thema ist es wert, genauer analysiert zu werden.


      Religionsunterricht:

      Es gibt viele westliche Länder ohne Religionsunterricht an den Schulen.
      Es ist nicht feststellbar, daß die Menschen dort deshalb weniger religiös wären, noch daß es ihnen an Wertebewußtsein mangelt, im Vergleich zur BRD.

      Ganz akzeptablen Beispielen von praktiziertem Religionsunterricht stehen auch negative gegenüber. Ich erinnere mich an den evangelischen Pfarrer, die solche Geschichten von bösen Heiden auf Sumatra, am Toba-See erzählte, die Kindern flüssiges Blei zu trinken gaben.

      Genauso fragwürdig aber ist die zeitgeistige Variante, pauschal für Frieden zu sein, auch wenn dieser ggf. mehr Tote bedeutet als ein möglicher Krieg. Oder diese falsche Toleranz für den Islam, die derzeit so in Mode ist.

      Wenn Christen nicht mal erkennen, daß ihr Christentum dem Islam unendlich an Menschlichkeit überlegen ist, und davor zurückschrecken, die unmenschliche Grausamkeit des Islam anhand des Koran, des Propheten und der islamischen Geschichte näher zu bringen, und sich zugleich für die Kreuzzüge schämen - was soll dann Religionsunterricht.

      Dann ist christlicher Religionsunterricht eben auch nur wischi-waschi. Aber finanziert mit Steuergeldern.


      andere Konfessionen

      welchen Unterricht erhalten Atheisten, oder Esotheriker ?
      Auch deren Eltern sind Steuerzahler und hätten aus Gründen der Gleichbehandlung entsprechende Ansprüche ?

      Islamunterricht, praktiziert von islamischen Geistlichen, ist verfassungsfeindlich, weil der ganze Islam aufruft zur Verletzung und Abschaffung der Menschenrechte und des GG.
      Islamunterricht darf es nur in aufgeklärter Form geben, d.h. die blutige Entstehung des Islam, die Massenmorde, Massenvergewaltigungen, die Ausrottungen der Polytheisten - all das müssen Muslime erfahren anhand historischer Fakten, die direkt auf das blutigen Treiben des Propheten zurück gehen.
      Doch Imame rechtfertigen diese Verbrechen, beschönigen sie, und nennen sie beispielhaft. Und diese Leute sollen von Steuergelden für die Verbreitung einer solchen Lehre bezahlt werden ?

      Es ist eine Illusion, man könnte Moslems durch Islamunterricht aus den Koranschulen holen. Entweder der Islam wird unverfälscht in unseren Schulen gelehrt - oder weiter zusätzlich in den Koranschulen.



      Wenn man nun auf dem Standpunkt steht, daß es notwendig ist, daß ethische Werte schulisch vermittelt werden, so muß gewährleistet sein, daß auch jeder Schüler diese Werte zumindest mal hört.

      Aber im Inhalt völlig gegensätzliche Religionen sorgen nur für eine Spaltung der Gesellschaft, aber das muß nicht noch staatlich finanziert werden durch Religionsunterricht.

      Angesichts der vielen unterschiedlichen Weltanschauungen und Religionen in der heutigen BRD ist es daher sinnvoll, einen übergreifenden Unterricht zum Thema Religionen, Werte, Menschenrechte und Grundgesetz (zur Wertevermittlung ;) ) einzuführen.

      Religionen gehören differenziert betrachtet nach Entstehung, Werdegang, psychologischer Wirkungsweise und ihren ethisch-moralischen Qualitäten.
      Zusätzlich kann man Referenten unterschiedlicher Religionen und Ansichten einladen.

      Der Religionsunterricht nach altem Muster ist überholt, und von der Finanzierung her ohnehin eine Frechheit für jeden atheistischen Steuerzahler.



      Was die Kirchen allgemein angeht: Das sind gigantische Finanzimperien, die lieber an den Börsen zocken, anstatt von ihrem Vermögen hinzugeben für die Armen. Die guten Taten läßt man überwiegend aus Steuergeldern und Beiträgen finanzieren.

      Der Zustand der Kirchen ist traurig, denn die christliche Lehre hat es verdient, glaubwürdigere Repräsenten auf dieser Erde zu haben, und es ist wünschenswert, daß christliche Ethik anhand der synoptischen Evangelien einen festen Platz in unserer Gesellschaft hat zusammen mit dem Gedankengut der Aufklärung.

      Kirchliche Glaubwürdigkeit, und klare Stellungnahme zu christlichen Werten, würden diesem Ziel weit mehr helfen als staatlich finanzierter Religionsunterricht.
      Avatar
      schrieb am 14.04.05 20:00:46
      Beitrag Nr. 23 ()
      neueemail,

      Ich vertrete nur meine persönliche Meinung.

      Was im Namen der Kirche für Greueltaten geschehen sind ist mir bewüßt. Es steht ja auch jedem frei aus der Kirche auszutreten. Ich bins auch.

      Trotzdem finde ich das Thema "Religionen" spannend und finde das es nicht schaden kann, sich damit im Hinblick auf bessere gesellschaftliche Verständigung zu beschäftigen.

      Und zwar wertfrei und um Vorurteile abzubauen.

      Die Multikulti-Gesellschaft ist nicht mehr abzuschaffen, wir alle müssen lernen damit so gut wie möglich umzugehen, wollen wir uns nicht eines Tages gegenseitig die Köpfe einschlagen.

      Dabei wäre dieser Unterricht hilfreich.


      Zum Thema Schule und Leistung: nicht jeder hat das Potential für ein Studium. Was ist daran schlimm, die Trauben höher zu hängen?

      Der Vergleich zum Arbeitsleben hinkt ein wenig, es werden auch hochqualifizierte Leute entlassen und nicht nur Opel-Arbeiter.

      Wenn es soweit ist, daß Programme sich von selbst und hundertmal schneller als der Mensch weiterentwickeln und hochkomplizierte Aufgaben lösen , wird auch ein großer Teil der Akademiker nutzlos werden.

      Es gibt Entwicklungen die nicht aufzuhalten sind. Blick zurück in die Geschichte der Menschheit und der Erfindungen.
      Avatar
      schrieb am 14.04.05 20:13:25
      Beitrag Nr. 24 ()
      Materialsammlung zum Ethik-Unterricht
      an Realschulen in Bayern

      5. Klasse Realschule

      Wahrnehmung und Wirklichkeit
      Wahrnehmung in Abhängigkeit unserer Sinnesorgane und unserer Erfahrungen
      begegnen - Konkrete Lyrik
      Mythologische Ordnung der Himmelsvorgänge
      Wahrnehmung als sinnliches und geistiges Erlebnis
      Wahrnehmung und Kritik

      Entscheiden und handeln
      Situationen, Motive und Entscheidungen für bestimmte Handlungen

      Deutungen menschlichen Lebens
      Geschichten mit einem moralisch-erzählerischen Inhalt
      Aesop - Fabeln 1 - Fabeln 2
      Bilder und Symbole
      Drachen in Mythologie und Märchen
      Quellen als Stätten der Begegnung

      Spielen und lernen
      Spiele als Elemente einer Kultur


      6. Klasse

      Leben in Gemeinschaft
      Bedeutung der Eltern, der Familie und der Schulgemeinschaft
      Lebensumstände des paläolithischen Menschen
      Erster Schultag meiner Oma
      Erinnerungen der Großeltern an ihre Schulzeit
      Freundschaft und Freizeit
      Der Außenseiter/Einzelgänger

      Vernunft als Maßstab zur Beurteilung von Handlungsweisen
      Moralische Beurteilung von Entscheidungen und Handlungen
      Phaethon - Heliaden

      Lektüre kindgemäßer Texte als Teil- oder als Ganzschrift
      Texte als Grundlage narrativer Ethik

      Glück und Lebensfreude
      Vielfalt der Glücksvorstellungen, ihrer Gründe und ihrer Auswirkungen

      7. Klasse
      Leben in Gemeinschaft
      Ich und die anderen
      Gastfreundschaft
      Veranstaltungen der antiken Lebensgemeinschaft
      Quellen als Stätten der Begegnung

      Konflikte im Alltag
      Spannungen in Familie, Schule und Freundeskreis
      Bewältigung von Konflikten

      Ethik des Islam
      Leben der Muslime
      Das Gleichnis Frau - Acker
      Frau und Islam (Link)
      Moschee in Ingolstadt
      Grundlagen des Islam
      Die Kaaba (Link)
      Die Quelle Zem-Zem
      Wirkungen des Islam auf Europa
      Geschichte der antiken Mathematik
      Seeschlacht von Lepanto
      Vergleich von Islam, Christentum und Judentum
      Sure 19 - Maria
      Links zum Islam
      Islam (Link)
      http://www.muslima-aktiv.de (Link)
      Islamische Organisationen in Deutschland (Link)

      Feste, Feiern und Brauchtum
      Feste als Höhepunkte im Leben
      antike Feste
      Brauchtum in Bayern
      Totengedenken
      Allerheiligen, Halloween
      Weihnachten
      Ostern in Bayern - Osterbrunnen in Franken

      http://www.bingo-ev.de/~ks451/mytholog/ethik-ix.htm
      Avatar
      schrieb am 14.04.05 20:22:44
      Beitrag Nr. 25 ()
      Natürlich wird es sofort persönlich, wenn es um Religion geht. Bemühen wir den alten Goethe:

      Was der Mensch als Gott verehrt,
      ist sein Innerstes herausgekehrt.

      Oder den alten Freud:

      Wir sollten die Gläubigen ernst nehmen, wenn sie Gott ihren Vater nennen. Sie wissen gar nicht, wie recht sie haben.
      Avatar
      schrieb am 14.04.05 20:40:42
      Beitrag Nr. 26 ()
      @ neueemail,

      im moment leide ich etwas darunter, permanent missverstanden zu werden :cry: (sollte vielleicht eine pause einlegen) :rolleyes:

      ich wollte nur darauf hinweisen dass es unserer jugend nur sekundaer um den papst geht.
      es geht den meisten menschen um einen anhaltspunkt.

      Dreh- und Angelpunkt ist die Sicherheit
      Ob es nun die Geborgenheit in der Familie ist, oder die Existenzsicherheit.

      Alles wird totgeredet, alles wird totbürokratisiert, alles wird dem Lächerlichen preisgegeben.

      Deshalb sehnen sich die Menschen nach einer Wertvorgabe.

      Nur, wer ist geschickt genug, dieses für eigen Zwecke zu nutzen?
      Avatar
      schrieb am 14.04.05 21:53:53
      Beitrag Nr. 27 ()
      @ 22

      wieso lesen sich all die kirchenfanatiker deine sätze nich mal in aller ruhe durch..denken eine gesunde zeit lang darüber nach und antworten dann?

      warum (nicht)?
      Avatar
      schrieb am 14.04.05 22:08:09
      Beitrag Nr. 28 ()
      @ the-hoot

      Ist eigentlich ein Präsident Bush auch ein Kirchenfanatiker?

      Umschreibe doch mal diesen Begriff: Christlicher Fanatiker
      Avatar
      schrieb am 14.04.05 22:23:46
      Beitrag Nr. 29 ()
      at mah jongg

      umschreibe mir ers ma den begriff christlich, un berücksichtige dabei auch den menschen jesus von nazareth (insbesondere was er über prunk, reichtum und machtgeilheit gesacht hat, oder zumindes das was von ihm dazu überliefert wurde)..dann kann ich dir vielleicht auf deine frage antworten...
      Avatar
      schrieb am 14.04.05 22:31:33
      Beitrag Nr. 30 ()
      #29 the-hoot

      es ist mir wohl bekannt was im NT steht

      ich wollte nur deine persönliche interprätation bezüglich meiner fragestellung zu # 28 hören
      Avatar
      schrieb am 14.04.05 22:43:56
      Beitrag Nr. 31 ()
      noch zu # 30

      n.s "christlich" bedeutet nur: "zu versuchen in der nachfolge Jesus zu wandeln"

      und da kommst du mit kirchenfanatismus??????????

      (ausnahmsweise, und nur einmalig: ich bin kein Katholik)
      Avatar
      schrieb am 14.04.05 22:46:45
      Beitrag Nr. 32 ()
      präsident bush is zunächst mal kein gewählter präsident..denn er kam 2000 ohne die legale mehrheit der amerikanischen wähler an die macht...

      mr. bush ist ein mensch..welcher sein leben lang nur nach vorne (nach oben ) kam, weil er förderer hatte...erst war es sein vater, später waren es seine berater und die konzernbosse welche ihn mit vielen millionen stopften und stützten, damit er im gegenzug ihre interessen unterstützt...

      was nun sein "christlich-religiöses" weltbild ausmacht..nun, da bin ich sehr vorsichtig mit einer interpretation, halte aber 2 wahrscheinlichkeiten in der engeren auswahl:

      1. er ist in gewisser weise durch sein umfeld geprägt worden

      2. er bedient als republikaner und sprössling einer konservativen dynastie natürlich diejenigen, welche ihn wählen und unterstützen sollen

      ob er christlich in seinem eigenen inneren ist, can`t say
      ein gouverneur welcher zigfach gegen das gebot, du sollst nicht töten verstossen hat, welcher angriffskriege auch gegen kinder und zivilisten befohlen hat...

      dass er jedoch ein fanatiker ist, daran besteht für mich kein zweifel, er redet der gewalt ja fast wöchentlich das wort, geht über leichen und frömmelt dabei heuchlerisch herum, und wer als mensch behauptet, von gott gesendet zu sein, nun , dieser aussage habe ich keinen weitern kommentar mehr hinzu zu fügen...
      Avatar
      schrieb am 14.04.05 23:13:57
      Beitrag Nr. 33 ()
      #32

      Bush stand ja über seine Familie immer schon in Kontakt zum bekannten Prediger Billy Graham. Keiner weiß, ob das alles Legende ist, aber Graham soll ihn irgendwann um seinen 40. Geburtstag einmal gefragt haben, ob er mit Gott im Reinen wäre (Bush trank zuviel und sein Ölunternehmen hatte gerade die Unabhängigkeit verloren) worauf Bush auf den drohenden Scherbenhaufen seines Lebens geblickt hätte und beschlossen hätte, fürderhin nicht mehr zu sündigen oder zumindest nicht mehr zu saufen. Danach ging es auch eher wieder aufwärts mit seiner Karriere...

      Nach allen Regeln der Psychologie ist davon auszugehen, daß Bush tatsächlich aus tiefstem Herzen religiös ist, er hatte ein persönliches "Paulus-Erlebnis", nach dem sich sein Leben zum positiven gewendet hat, er glaubt wohl tatsächlich an Gott und daß er Gott auf seiner Seite hätte.
      Avatar
      schrieb am 14.04.05 23:21:22
      Beitrag Nr. 34 ()
      und deshalb hat er später als gouverneur von texas auch hinrichtungen en masse unterschrieben und kriege angezettelt...schön, dass gott auf seiner seite dabei stand..ein beruhigendes gefühl (von legendenbildung durch wahlkampfberater scheinen manche leute noch nie etwas gehört zu haben..oder besitzen die kunst, solche zumindest zu verdrängen)
      Avatar
      schrieb am 14.04.05 23:33:43
      Beitrag Nr. 35 ()
      # 34 the-hoot

      woher nimmst du die gewissheit dass Gott auf Seiner seite stand?

      bist du auch überzeugt dass Gott auf der seite der meuchelmörder der hexenverbrennung im mittelalter stand?

      oder bekommen diejenigen vielleicht nicht doch ein "wahrlich, wahrlich, ich sage euch ....."
      Avatar
      schrieb am 14.04.05 23:44:07
      Beitrag Nr. 36 ()
      #34

      Warum soll es nur Legende sein? Diese Religiösität erleichter durchaus das Leben des Präsidenten, besonders bei den angesprochenen Hinrichtungen:

      "(es geht um den Fall Tucker) Ich bin ebenso wie viele andere von diesem Fall berührt und habe im Gebet Rat gesucht. Ich bin zu dem Schluß gekommen, daß Urteile über Herz und Seele einer Person in der Todeszelle am besten eriner höheren Autorität überlassen bleiben sollen." (*)

      Und schon sind wir über die Frage "echte Frömmigkeit oder nicht" wieder zum Problem der Religion an sich gekommen. Für den Einzelnen ist es ja schön und gut, fromm und gottesfürchtig zu sein, aber allein eine Begründung wie oben nach dem Motto "na ja, hängen wir sie mal auf, Gott der Herr wird sie schon bei sich aufnehmen, wenn er sie haben will und dann geht es ihr ja gut" ist ja geradezu obszön. Erinnert mich an ein Schlüsselerlebnis in meinem Religionsunterricht, als wir die jüdische Religion besprachen und ein Schulfreund die provozierende, aber durchaus intelligenten Einwand brachte, "na ja, da haben wir doch 6 Mio. Menschen zum Einzug ins Paradies" verholfen.


      (*) zitiert nach "Das Bush Imperium" von James Hatfield
      Avatar
      schrieb am 15.04.05 00:22:32
      Beitrag Nr. 37 ()
      # 24 Stella hat Interessantes zum Ethikunterricht an bayerischen Schulen eingestellt.

      Also wenn der Ethik-Unterricht sogar in Bayern so aussieht, gute Nacht.

      Dann doch lieber konfessioneller Reli-Unterricht mit christlicher Propaganda.

      Denn was da in der 7.Klasse zum Islam verzapft wird, ist brandgefährlich.

      http://www.bingo-ev.de/~ks451/mytholog/ethik-ix.htm

      Die Links führen durchweg auf von Moslems betriebene Seiten, die historische Fakten stark zensiert, einseitig und die Ungläubigen diffamierend darstellen.

      Das ist nichts als übelste Geschichtsfälschung und vergleichbar nur noch mit Rechtsradikalen, die Auschwitz leugnen und im Führer einen tollen Erbaurer von Autobahnen und fürsorglichen Übervater sehen.

      Kein Wort von den Angriffs- und Vernichtungsfeldzügen der islamischen Heere, kein Wort von der Ausrottung der Polytheisten, die keineswegs widerstandslos zu Moslems wurden, zu all den Vergewaltigungen, Verstümmelungen, heimtückischen Morden, die Mohammed befohlen hat.

      Von den Ungläubigen wird verlangt, die Moslems zu verstehen. Von Moslems wird nicht verlangt, die Ungläubigen zu verstehen.

      Was für Leute machen solch einen Unterrichtsplan, und wenn das so selbst in Bayern durchgeht, wie sieht es dann erst in den übrigen Ländern aus ?

      Das ist schon direkt islamische Missionierung, die hier betrieben wird, im angeblich "neutralen" Ethik-Unterricht.

      Da ist es natürlich besser, wenn im Religionsunterricht, wo der Islam leider ebenfalls verfälscht behandelt wird, wenigstens noch die christliche Lehre als Alternative vermittelt wird.
      Avatar
      schrieb am 15.04.05 08:34:36
      Beitrag Nr. 38 ()
      Der Papst und der gebildete Adel erscheinen tatsächlich als Fels in der Brandung zu sein!

      :laugh:

      Die räuberischen Grimaldis haben ihr Oberhaut verloren und die verkommene Gesellschaft des Hochadels trifft sich heute in Monaco.

      Olala. Der Hochadel und der Klerus als Retter des Abendlandes. Wie tief müssen die Demokraten eigentlich noch sinken, um das Rad der Geschichte anzuhalten und zurückzudrehen?

      :laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 15.04.05 08:48:24
      Beitrag Nr. 39 ()
      Nein, der Fels in der Brandung sind solche Minidiktatoren wie Olaf Scholz, der Fischer zwar im Ausschuß öffentlich aussagen lassen will, aber ein 4-köpfiges Gremium soll jede Kameraeinstellung vorher festlegen !!!!

      Das ist Verarsche pur.

      Aber Euere Götzen haben Euch so das Hirn vernebelt daß halt nur noch Hass übrigbleibt. Hass auf jeden Andersdenkenden und Hass auf die Kirche, die sich von solchen Politclowns nicht vereinnahmen läßt, da kann der scheinheilige Kanzler noch 20 mal zu Papstbeerdigungen reisen.
      Avatar
      schrieb am 15.04.05 08:55:31
      Beitrag Nr. 40 ()
      Immerhin ist doch mein "Hass" noch lustig mit entsprechenden Smilies gekennzeichnet, während Dein Posting leider darauf verzichtet, und als verbitterter Hass herüberkommt.

      :)
      Avatar
      schrieb am 15.04.05 08:57:31
      Beitrag Nr. 41 ()
      neueemail

      Also wer keine Smilies verwendet schreibt mit "verbittertem Hass" ??

      Aber Essen und Trinken schmeckt noch ? Die Verdauung ist gut ?
      Avatar
      schrieb am 15.04.05 09:07:37
      Beitrag Nr. 42 ()
      Ich kann nicht klagen.

      :laugh:

      Probiers mal mit Gemütlichkeit!

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 15.04.05 13:34:59
      Beitrag Nr. 43 ()
      @ 35

      mit "auf seiner seite stand" wollte ich zum ausdruck bringen, dass george walker bush dies allen so verkaufen will.
      meine persönliche meinung ist, dass wenn es denn ein göttliches wesen gibt, es bestimmt nicht an seiner seite stand.

      freundlichst
      the hoot
      Avatar
      schrieb am 15.04.05 13:38:31
      Beitrag Nr. 44 ()
      Offenbar sind die SPDler nicht nur "vaterlandslose Gesellen" sondern obendrein auch noch gottlose Gesellen !

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 16.04.05 10:50:50
      Beitrag Nr. 45 ()
      BlueMax
      Wenn wir mit Gott sprechen, beten wir.
      Wenn Gott zu uns spricht, sind wir schizophren :D

      Was bitte hat Glauben mit Kirche und Schule zu tun?
      Religion ist Privatsache und zwar unabhängig davon, welcher Konfession man angehört.
      Avatar
      schrieb am 16.04.05 11:15:44
      Beitrag Nr. 46 ()
      Ich bin dagegen das der Mausschubser Selig gesprochen wird.
      Avatar
      schrieb am 16.04.05 11:21:27
      Beitrag Nr. 47 ()
      Waldsperling
      eine Maus ist eine Sache und kann nicht selig gesprochen werden :D
      Avatar
      schrieb am 17.04.05 18:48:32
      Beitrag Nr. 48 ()
      Die Freude über die Berliner Stadtregierung ist ziemlich groß. Wie es scheint, hat es die SPD zum 2. Mal geschafft, endlich Nägel mit Köpfen zu machen. Das 1. Mal war, als der rot-grüne Senat die Umweltkarte zu 50 DM im Monat für den Raum Berlin einführte!

      Bewundernswert durch die nüchterne Begründung!

      Eines will ich aber durchaus zugeben. Demut ist - so scheint es mir - nicht gerade eine Erfindung von den Linken. Erklärt dies vielleicht, warum Linke in diesem Land praktisch nur am Rand vorkommen? Wie auch immer - es stände den Linken nicht schlecht an, denn es würde zeigen, daß sie lernfähig im Sinne von Lernen von der Geschichte wären.

      Aber deswegen einen Religionsunterricht an der Schule begründen? Nein und abermals nein.
      Avatar
      schrieb am 18.04.05 10:57:52
      Beitrag Nr. 49 ()
      Spatz und Stellalein, hab` ich irgendwas verpaßt? :confused: Wer will mich alten Protestanten denn selig sprechen? :eek:

      neueemail, wenn die einzigen Errungenschaften der Berliner Stadtregierung mit SPD-Beteiligung die Einführung der Umweltkarte (übrigens wirklich ein guter Wurf damals) und das Ins-Abseits-Schieben des Religionsunterrichts sind (somit führt man das zuende, was die SED - ja auch unter neuem Namen derzeit an der Regierung beteiligt - im Osten konsequent begonnen hat...), dann beschreibst du vollkommen korrekt den absolut desolaten Zustand der Berliner Stadtpolitik...

      Durch Inzest und Ämterschacherei ist ein Filz durch die Parteien in Berlin, der vermutlich seinesgleichen sucht...
      Avatar
      schrieb am 18.04.05 13:31:18
      Beitrag Nr. 50 ()
      [posting]16.396.328 von mausschubser am 18.04.05 10:57:52[/posting]Ich halte es einfach für einen mutigen Schritt.

      Will im 21. Jahrhundert wirklich einer die Ethik an die Kirche delegieren? Damit die wieder von der Schuld des Menschen und seiner jenseitigen Erlösung die Menschen zukleistern kann?
      Avatar
      schrieb am 18.04.05 13:40:09
      Beitrag Nr. 51 ()
      Willst du die Ethik an den Staat delegieren? Da machst du beim derzeitigen Erscheinungsbild ebenfalls den Bock zum Gärtner. Nee nee, Ethik ist eigentlich eine Sache, die die Eltern ihren Kindern zu vermitteln hätten, und durch Schule und Kirche kann und soll das flankiert werden. Nur heute hat der Staat einerseits und haben viele Menschen hier andererseits die Einstellung, dass der Staat alles regeln, leiten und gestalten müsse. Was ist da anders als mit dem - auch für mich überkommenen - Glauben, die Kirche sei das ausschließliche Maß aller Dinge? Da wird doch nur das eine von dem anderen abgelöst und Altes in neuen weltanschaulichen Tüten verpackt. Nein, die ethische Erziehung meines Nachwuchses gestalte ich sehr gerne alleine und lasse entsprechend flankieren. Die moralische Erziehung überlasse ich nicht der Kirche, und dem Staat (der nun ein Alleinvertretungsrecht sich mehr und mehr anmaßt) schon gar nicht - so gut das immer möglich ist...

      Im übrigen bin ich Christ, ohne mich mit dem mittelalterlichen Schuldkomplex zum Flagellanten zu entwickeln. Kirche und Glaube siehst du schon sehr vereinfacht...
      Avatar
      schrieb am 18.04.05 13:59:27
      Beitrag Nr. 52 ()
      [posting]16.397.804 von mausschubser am 18.04.05 13:40:09[/posting]Ich dachte, du wärst Beamter. Egal. Mit Deiner Auffassung kann ich durchaus leben. Wenn du anstelle von Staat öffentlichen Raum schreibst, wird es vielleicht deutlicher. Ich bin eher dafür, den Staat an der Schule - anscheinend ganz in deinem Sinn - zurückzudrängen, und in viel größerem Umfang die Bevölkerung miteinzubeziehen.

      Und damit ich nicht noch ein Posting schreiben muß, sollte die Kirche keine Sonderberechtigung in dem öffentlichen Raum Schule tätig zu werden.
      Avatar
      schrieb am 18.04.05 16:03:34
      Beitrag Nr. 53 ()
      Nö, ich bin gottseidank kein Beamter, auch wenn ich hier schon manches Mal die Beamten an sich gegen blinde Aggression in Schutz genommen habe. Aber den Beamtenstaat selbst in der heutigen Ausprägung mag ich sowenig wie du vermutlich. Ich wäre für viel mehr Eigenverantwortung, damit auch für mehr Wahlfreiheit der Leute, aber auf der anderen Seite für weniger Reglementierungswut, die die Menschen ja geradezu in die abwartende Haltung drängt, dass der Staat schon alles richten wird bzw. muß. Wie du schon sagst, muß eigentlich die Bevölkerung selbst wieder mehr Verantwortung für die Gestaltung unseres Landes übernehmen (können).

      Das mit der Berechtigung von Religionen in der Schule sehe ich differenziert und anders. So ist das in einer Demokratie.


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      Republik aus dem Häuschen: das Ende vom Religionsunterricht?