Diskussion zum Thema Silber (Seite 14143)

[zeoxfan]

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[chriroe]

Hallo schamiddi,

auch von mir Kompliment für Deinen ausgewogenen Beitrag. Einige Anmerkungen dennoch:

"Ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich zum finalen Zusammenbruch kommen wird."

Der Zusammenbruch ist mathematisch unausweichlich wegen dem Zinseszinseffekt. Ablesbar ist die Auswirkung bereits an den explodierenden Staatsschulden, die sich in den steil aufsteigenden Teil der Exponentialkurve aufmachen. Ist ein Staat durch Steuereinnahmen nicht mehr in der Lage, die Zinsen für die aufgelaufene Verschuldung zu zahlen, ist der Staat pleite. Dieser Fall tritt augenblicklich bei mehreren Staaten ein, wenn die Leitzinsen erhöht werden sollten. Bis dahin werden die Zinsen nahe Null belassen, um den Zeitpunkt des Kollapses hinauszuzögern. Vor diesem Hintergrund muß man alle Rettungsmaßnahmen sehen. Es wird nur Zeit gewonnen, wobei jedoch der beim Kollaps eintretende Schaden(Vermögensvernichtung) immer größer wird.

"Politik und Bänker wollen keine Deflation und gehen mit riesigen Geldsummen dagegen an, vor einem endgültigen Crash würden m.M.n. noch ganz andere Register gezogen werden."

Die Politik hat keine Pfeile mehr im Köcher. Die vorübergehenden deflationären Erscheinungen sind Folge des niedrigen Zinsniveaus und der Verunsicherung der Verbraucher. Um da wieder raus zu kommen, wird mit immer neuen Gelddruckorgien versucht, die Konsumlaune und Konjunktur wieder anzufachen. Was die Politik hier versucht, ist ein wahrer Drahtseilakt. Im Zusammenspiel mit den Banken, die sämtliche Finanzmärkte nach Gusto manipulieren, wird versucht, den Status Quo beizubehalten, solange es irgendwie geht. Das ist ablesbar an der Seitwärtsbewegung der Indizes der letzten ca. 2 bis 3 Jahre. Dennoch ist es eine Wunschvorstellung der Akteure, hier weiterhin alles im Griff zu haben, denn Wirtschaft verläuft bisweilen chaotisch und Politik kann dann erst im Nachhinein reagieren. Aufgrund des extrem gefährlich aufgeblasenen Finanzsektors sind folgende Entwicklungen absehbar:
-Belastung der Bevölkerung muß immer weiter erhöht werden, um den Schuldendienst, der niemals hinterfragt wird bzw. werden darf, zu gewährleisten. Die Belastungsgrenze ist in mehreren Ländern längst erreicht und überschritten, wodurch der Widerstand wächst. Es gibt keine für die Bevölkerung rational nachvollziehbare Argumente, warum Spekulationsverluste der Banken durch Steuererhöhungen für Otto-Normalverbraucher ausgeglichen werden. Es muß dann irgendwann einfach knallen.
-Die Derivatblase beinhaltet die größten Risiken für das gesamte Finanzsystem. Durch die Hebelwirkung können so große Verluste bei einzelnen Großbanken entstehen, daß nicht mehr gerettet werden kann. Derivate handeln die Banken untereinander genauso wie mit spekulativ eingestellten Investoren. Gerät hier etwas plötzlich und unerwartet aus der Spur, verlieren nicht nur einzelne Investoren, sondern auch einzelne Banken so gigantische Summen, das keine Rettung mehr möglich sein wird. Das ist bisher seit Lehman noch nicht geschehen, wie man an der relativen Seitwärtsbewegung ablesen kann. Es gibt jedoch keinerlei Garantie, daß dies nicht schon morgen oder später passieren kann. Eigentlich ist es nur eine Frage der Zeit, bis der Drahtseilakt von Banken und Politik gehörig daneben geht, mit enormen Auswirkungen für ganze Völker.
-mit den Gelddruckaktionen wie QE3 begeben sich die Zentralbanken und die Politik immer mehr ins Risiko, daß das Abwenden von Deflation plötzlich in Starkinflation, dann galoppierende Inflation und schließlich Hyperinflation umschlägt. Dieser Prozeß kann sehr schnell ablaufen. Wenn, wie aktuell bei uns in Deutschland, die Leute die Probleme um die Eurorettung verdrängen/vergessen und aufgrund der noch niedrigen Zinsen wieder verstärkt Kredite nachfragen und konsumieren, gelangen die Geldmengenerweiterungen schließlich doch in die Realwirtschaft. Ein Abziehen überschüssiger Liquidität durch die Notenbanken ist kaum möglich, ohne die Wirtschaft abzuwürgen bzw. über Zinserhöhungen Staaten in Pleitegefahr zu bringen. Schlägt Deflation in Starkinflation um, wovor wir m. E. unmittelbar stehen, können die Verantwortlichen die Inflation ab einer gewissen Größe nicht mehr unter Kontrolle bringen, etwa bei 15 bis 20 %. Bei dieser Größenordnung verstärkt sich die Inflation von selbst, die berühmte Spirale aus steigenden Preisen/Löhnen und steigender Geldumlaufgeschwindigkeit führt dann sehr schnell zum Untergang einer Währung. Setzt hierbei erheblicher Vertrauensverlust und die Flucht in die Sachwerte ein, gehen die Preise der Edelmetalle durch die Decke. Und dabei ganz besonders der physische Silberpreis wegen der eklatanten Unterbewertung von Silber(einziger Rohstoff der billiger ist als vor 30 Jahren) und der enormen Knappheit, die in der Bevölkerung völlig unbekannt ist. Diese Entwicklung wird in den nächsten Jahren auf uns zukommen, ein deflatorischer Dauerzustand wie in den letzten gut 20 Jahren in Japan ist aufgrund der Globalisierung und Komplexität des Ganzen - nur Euroland ist so heterogen, daß die Zentralverwaltung in Brüssel immer wieder von Fehlentwicklungen völlig überrascht wird - auszuschließen. Eine globalisierte Welt kann keine Möchtegern-Weltfinanzregierung so unter Kontrolle halten wie eine einzelne Volkswirtschaft.

Der Weg in den Crash ist vorgezeichnet. Um noch Zeit bis zum Kollaps zu gewinnen, hat sich die Politik in eine Sackgasse begeben, aus der es kein Entrinnen außer Kollaps und Reset gibt. Wer nicht auch in einer Sackgasse enden will, der decke sich mit physischem Silber ein.

[Looe]

Antwort auf Beitrag Nr.: 43.853.858 von skipper2004 am 22.11.12 21:45:06

ps...warum schreibst du nicht öfter ?....oder hab ichs nur nicht bemerkt ?

Ich schreibe schon noch gelegentlich, hauptsächlich im Peak-Oil-Thread, sowie in einigen Aktien- Foren, wie DNO oder Matsa-res...und gelegentlich auch mal hier.... habe aber immer weniger Zeit zum Schreiben.

[lordknut]

Hab grad wieder bei meinem Silberdealer zugeschlagen. Nur Münzen, mit Barren hab ichs nicht so. Ist mir zu fälschungsanfällig. Viele 5 Reichsmark dabei um 11,50, und 25 Schilling um 9,50 Euro. Wenn ich dran denke, wieviele ich seinerzeit ums Nominale gebunkert habe, als der Euro kam... Jetzt bezahle ich das x-fache, und denke mir immer noch, das ist billig.....
Beim Gold kann sein, dass die Investmentnachfrage den Preis rauftreibt. Beim Silber kommt aber noch die Panik der Industrie dazu, wenns raufgeht. Wer Silber z.B. für die Produktion seiner Handys braucht, zahlt fast jeden Preis, wenn er glaubt, dass es morgen noch teurer wird.....

[skipper2004]

Antwort auf Beitrag Nr.: 43.853.763 von Looe am 22.11.12 21:06:49

Auch dir einen daumen :-)

mfg
skipper

ps...warum schreibst du nicht öfter ?....oder hab ichs nur nicht bemerkt ?

[Looe]

Antwort auf Beitrag Nr.: 43.852.873 von schamiddi am 22.11.12 17:19:14

Ich bin echt mal gespannt, wie viele von den Leuten, die hier so massiv gegen Silber schreiben, später noch an Bord sein werden.
Viele werden es wohl nicht sein..

@ schamiddi,

Hallo mein Freund, auch von mir einen Daumen.
Ein ähnliches posting habe ich mal in diesem Thread vor ungefähr 7 Jahren eingestellt.
Auch damals gab es viele Silber-Zweifler, die uns erzählen wollten, daß:
1. Silber niemals über 10 Dollar gehen könnte, weil ja die Explorationskosten nur bei 5 $ lagen und
2. die COTS selbstverständlich short waren und
3. es überhaupt Milliarden von Unzen gäbe, die irgendwo auf der Welt herumliegen würden.
Das genaue Datum meines postings weiß ich weiß nicht mehr, aber sinngemäß noch den Inhalt:

"Der Silberzug-- damals war der Kurs noch bei ca. 7-8 $ -- wird langsam von Bahnsteig zu Bahnsteig tuckern und überall anhalten und warten, bis alle Passagiere (Investoren)eingestiegen sind, will sagen bei 10 $, 11,12 15-20 $ usw halten und warten.
Aber irgendwann wird er schneller werden, der Zug und auch nicht mehr so oft halten. Und zum Schluß wird er gar nicht mehr halten und die vielen Leut am Bahnsteig, die sich fragen, warum hält er denn nicht mehr, werden sich ärgern und nur noch das Nachsehen haben.
Und in dem Zug selbst wird es sehr gemütlich sein, denn es werden nicht viele Passagiere drinsitzen---fürchte ich"
...ende des zitats.

Tja....das ist nun schon lange her,ca. 7 Jahre, der POS hat sich fast verfünffacht..in der Spitze ja wesentlich mehr.... und der Zug fährt immer noch, mittlerweile etwas schneller. Aber wir sind noch lange nicht am Ziel... es ist auch noch zu voll.....

[skipper2004]

Antwort auf Beitrag Nr.: 43.852.873 von schamiddi am 22.11.12 17:19:14

Eines der vernünftigsten postings, die ich seit langem lesen durfte...auch ich kaufe mehr oder regelmäßig die eine oder andere unze Silber bzw. Gold.
Eine frage hätt ich aber dennoch....bist du auch in EM-minen investiert.

mfg
skipper

[Bollodotz]

Antwort auf Beitrag Nr.: 43.852.939 von schamiddi am 22.11.12 17:32:52

Doch ist es bestimmt kein Nachteil, ein wenig Silber zu haben.

Das sagen sich die Silberankaufsstellen auch und freuen sich über die armen Ahnungslosen. Von mir natürlich auch einen Daumen.

[schamiddi]

Antwort auf Beitrag Nr.: 43.852.917 von ingeting am 22.11.12 17:28:50

Danke sehr!
Natürlich gibt es dafür andere User, die mir keinen geben.
Man kann halt nicht alles haben.
Doch ist es bestimmt kein Nachteil, ein wenig Silber zu haben.
Oder gar ein wenig mehr..

[ingeting]

Moin, Moin!
Mit Deinen Ansichten gebe ich Dir einen Daumen!