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    eröffnet am 10.06.05 10:46:16 von
    neuester Beitrag 29.08.05 21:39:12 von
    Beiträge: 14
    ID: 986.637
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      schrieb am 10.06.05 10:46:16
      Beitrag Nr. 1 ()
      WOHLSTANDSREPORT

      Deutschland hat 760.300 Millionäre

      Von Lutz Knappmann

      Das schwache Wirtschaftswachstum in Deutschland wirkt sich nun auch auf die Schicht der besonders Wohlhabenden aus: Die Zahl der Millionäre ist 2004 nur minimal gestiegen. In den meisten anderen Staaten hingegen sind die Reichen noch reicher geworden.

      Frankfurt am Main - Immer mehr Millionäre weltweit werden immer reicher - außer in Deutschland. Das ist ein Ergebnis des neunten "World Wealth Reports", den die Unternehmensberatung Capgemini und die Investmentbank Merril Lynch am Donnerstag veröffentlichten.

      760.300 Millionäre zählte die Studie im vergangenen Jahr in Deutschland. 4400 mehr als im Jahr 2003, was einem Zuwachs von 0,6 Prozent entspricht. Weltweit hingegen stieg die Zahl der so genannten "High Net Worth Individuals", also hoch Vermögenden, um 7,3 Prozent auf 8,3 Millionen. Berücksichtigt wurden dabei jene Personen, die mindestens eine Million Dollar in liquidem Finanzvermögen und Immobilienbeteiligungen, also nicht selbst bewohnten Immobilien, besitzen.

      Das weltweite Gesamtvermögen dieser Millionäre wuchs sogar noch kräftiger: Die Summe stieg um 8,2 Prozent auf Schwindel erregende 30,8 Billionen Dollar. Der höchste Anstieg der privaten Nettovermögen seit mehr als drei Jahren.

      Die überwiegende Mehrheit der Vermögenden zählt die Studie dabei zu den "einfachen" Millionären ("Millionaire Next Door") mit einem Vermögen von bis zu 5 Millionen Dollar. Sie vereinen immerhin 44 Prozent des weltweiten Gesamtvermögens auf sich. Ein Drittel des Vermögens allerdings entfällt auf gerade einmal 77.000 Personen, die der Wohlstandsreport zu den "Superreichen" ("Ultra High Net Worth Individuals") mit einem Vermögen von mehr als 30 Millionen Dollar zählt.

      "Für die Vermögenden war 2004 ein überdurchschnittlich gutes Jahr", resümiert Achim Küssner, Geschäftsführer von Merrill Lynch Investment Managers in Deutschland und Österreich, im Interview mit manager-magazin.de. "Wir hatten relativ moderate Zinsen und Inflationsraten, aber auch ein moderates bis hohes Wirtschaftswachstum. Dazu gab es gute Unterstützung von Seiten der Aktienmärkte", so Küssner. Zudem hätten die Millionäre bei der Anlage ihres Vermögens "alles richtig gemacht" und die Trends an den Kapitalmärkten rechtzeitig antizipiert.

      Große regionale Unterschiede

      Doch so beeindruckend die globalen Zahlen zunächst klingen, so groß fallen die regionalen Unterschiede aus. Für Europa sind die Ergebnisse des Wohlstandreports ernüchternd - insbesondere für Deutschland.


      Erstmals hat Nordamerika, also die USA und Kanada gemeinsam, Europa sowohl im Wachstum des Vermögensvolumens als auch in der Zahl der Millionäre überholt. 2,7 Millionen hoch Vermögende zählt die Studie in Nordamerika, 2,6 Millionen in Europa. Und während ihre Zahl jenseits des Atlantiks im vergangenen Jahr um rund 10,2 Prozent zulegte, betrug der Zuwachs in Europa gerade einmal 4,1 Prozent.

      "Strukturelle Probleme, vor allem die hohe Arbeitslosigkeit und das schwache Wirtschaftswachstum, haben den Vermögensaufbau in Europa stark beeinträchtigt", erklärt Rainer Wilken, Principal im Bereich Financial Services bei Capgemini. Lediglich Großbritannien und Spanien konnten mit dem weltweiten Vermögenswachstum Schritt halten. Europas größte Volkswirtschaft Deutschland dagegen hinkte hinterher.

      Reformen blieben aus

      "Obwohl die Aktienmärkte in Deutschland im vergangenen Jahr eine positive Entwicklung zeigten und auch das Bruttoinlandsprodukt um 1,6 Prozent zulegte, konnten keine neue Vermögen gebildet werden", erklärt Küssner. "Hemmend wirkte sich vor allem das Ausbleiben weiterer wirtschaftlicher und steuerpolitischer Reformen aus, sodass die Massenarbeitslosigkeit einen Höchststand erreichte, die niedrigen Zinssätze ohne belebende Wirkung blieben und auch der Immobilien- und Anleihesektor keine bedeutenden Fortschritte machten".

      Besonders viele Neu-Millionäre zählte die Studie in Wachstumsregionen wie Singapur, Hongkong, Australien und Indien. Der rasant gestiegene Ölpreis sorgte auch in Südafrika und dem Nahen Osten für kräftig wachsende Privatvermögen.

      An der Wachstumsschwäche Europas, so sagen die Experten von Merill Lynch und Capgemini voraus, werde sich auch in den kommenden Jahren wenig ändern. Sie rechnen daher auch weiterhin nur mit einem jährlichen Vermögenszuwachs von rund 3,8 Prozent, während sie die weltweite Zunahme der Privatvermögen bis 2009 auf Jährlich 6,5 Prozent schätzen. Am Ende des Jahrzehnts hätten die Millionäre dieser Welt damit rund 42,2 Billionen Dollar Vermögen angesammelt.
      Avatar
      schrieb am 10.06.05 17:02:00
      Beitrag Nr. 2 ()
      Na und:confused:
      mein Onkel Dagobert hat alleine 47 Fantastillionen, 38 Trilliarden, 12 Trillionen, 8 Billiarden, 12,2 Billionen, 2 Milliarden, 698 Millionen, 450.000 Taler und 34 Cent.
      Avatar
      schrieb am 10.06.05 22:55:34
      Beitrag Nr. 3 ()
      .
      soviel Geld wie der Onkel da hat, soviel gibt es garnicht auf der Welt !
      .
      Avatar
      schrieb am 13.06.05 12:46:27
      Beitrag Nr. 4 ()
      Aha! Aber es gibt so viele Schulden!
      Avatar
      schrieb am 28.06.05 16:12:30
      !
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      Avatar
      schrieb am 29.06.05 10:11:15
      Beitrag Nr. 6 ()
      #5 @Carlo Disagio

      Falsch:
      Reichensteuer beträfe 60.000 Besserverdienende

      Richtig:
      Reichensteuer bringt 60.000 Wählerstimmen
      Avatar
      schrieb am 30.06.05 01:31:48
      Beitrag Nr. 7 ()
         
           60 000 ?         Sind bestimmt 600.000 Stimmen mehr !       Mindestens.
         
           
      Avatar
      schrieb am 30.06.05 17:43:19
      Beitrag Nr. 8 ()
      irgendwie hab ich noch im ohr, dass diese besteuerung gerade vor ein paar jahren wegen verfassungswidrigkeit gekippt wurde, weil sie über 50% des einkommens lag :confused:
      Avatar
      schrieb am 06.07.05 08:26:00
      Beitrag Nr. 9 ()
      Leben in NY

      Im Club der Milliardäre

      In New York kosten drei durchschnittliche Zimmer eine Million Dollar: Vom Leben in der Immobilienblase und von Superreichen, die sich gegenseitig unter die Arme greifen.

      Von Andrian Kreye



      Wohnungssuche ist in New York eine eher häufige und vor allem ernüchternde Angelegenheit. Häufig, weil Mieterschutzgesetze nur für Wohnungen bis zu 2000 Dollar Monatsmiete gelten, weswegen es zu diesem Preis in den bürgerlichen Vierteln von Manhattan und Brooklyn schon seit Jahren keine bewohnbaren Mietobjekte mehr gibt.

      Ernüchternd, weil einem dabei als Normalverdiener in Zeiten der sich unaufhaltsam aufblähenden Immobilienblase die makroökonomische Wertlosigkeit der eigenen Existenz vor Augen geführt wird.

      Mit jedem Umzug wird man ein Stück weiter an die Peripherie gedrängt, wobei man sich schon bald wie einer der Schwimmer fühlt, von denen man jeden Sommer in der Lokalpresse liest, weil sie an den New Yorker Stränden in eine jener Kreuzströmungen geraten, die sie unaufhaltsam in den Atlantik hinaustragen, wo sie dann spurlos in den Wellen versinken.



      » Eine durchschnittliche Dreizimmerwohnung kostet in Manhattan derzeit rund eine Million Dollar. «

      Nun gäbe es einen ganz einfachen Weg aus der Knechtschaft des Mieterdaseins – den Immobilienkauf. Doch da reicht schon ein Blick in die Schaufenster der Makler. Eine durchschnittliche Dreizimmerwohnung kostet in Manhattan derzeit rund eine Million Dollar. Dafür bekommt man in Deutschland laut Anzeigen für Luxusimmobilien in der Zeitschrift Cicero schon ein kleines Seeschlösschen.

      Auch eines jener Reihenhäuser aus Klinker, die hier Brownstones heißen, kostet zwischen einer und eineinhalb Millionen Dollar – in den Kleinbürgervierteln von Brooklyn oder im Schwarzenviertel Harlem wohlgemerkt, wo man solche Objekte vor fünf, sechs Jahren noch für fünfzigtausend Dollar erstehen konnte. Drüben an der Brooklyn Promenade, jenem legendären Uferweg mit Blick auf die Skyline, ging eines der schmalen dreistöckigen Häuser gerade für 20 Millionen Dollar auf den Markt.

      Solche Geschichten werden bei Dinnerparties und Kneipenabenden inzwischen mit der gleichen Mischung aus Lüsternheit und Bewunderung erzählt, wie anderswo der neueste Klatsch aus Hollywood, nur dass hier die neuesten Apartmentgebäude die Filmschauspieler als Superstars abgelöst haben.

      Erst vor kurzem haben Richard Meiers Glastürme am West Side Highway einen neuen Rekord gebrochen. Mehr als eine Million Dollar wurde dort für ein Studio-Apartment bezahlt, wie man hier die Einzimmerwohnungen mit Kochnische nennt, die man sonst eher in Studentenwohnheimen findet. Auf der anderen Seite der Insel hat das Architekturbüro von Santiago Calatrava gerade die Baugenehmigung für die bisher kühnste Wohnanlage der Stadt bekommen – zehn Würfel aus Glas und Stahl, die freischwebend an einem Gerüst über dem East River hängen werden. Jede dieser Wohnungen wird 35 Millionen Dollar kosten.


      » Die Könige des Immobilienmarktes denken längst in Dimensionen, die über so banale Details wie Grundstückspreise längst erhaben sind. Da geht es gleich um ganze Stadtteile. «

      New York steht damit an der Spitze eines amerikanischen Immobilienbooms, der bei den Investoren und Spekulanten inzwischen zu ähnlich hysterischen Zuständen führt, wie die Dotcom-Aktien der neunziger Jahre. Zu den amerikanischen Investoren gesellt sich inzwischen auch vermehrt der Eurotrash, wie man die Erben und Neureichen aus der Alten Welt hier beschimpft.

      Die drängen auf den New Yorker Immobilienmarkt, weil sie erstens davon profitieren, dass unter dem Deckmantel der Reformprogramme die Einkommensschere in den EU-Ländern immer weiter auseinander geht, und zweitens der Dollar in den letzten drei Jahren um mehr als fünfzig Prozent gefallen ist. Das aber ist reine Spekulation und so wird es selbst auf dem traditionell stabilen Immobilienmarkt gefährlich.

      Experten befürchten, dass eine solche Immobilienblase nicht nur platzen, sondern sogar die gesamte Wirtschaft mit in den Abgrund reißen kann. Nur New York wird verschont bleiben, denn hier lebt vermehrt ein Menschenschlag, der die Immobilienpreise auch in Krisenzeiten oben hält.

      Leslie Mandel, die mit ihrer Marktforschungsagentur Rich List Company die Zielgruppe der Reichen und Superreichen erfasst, zählt im Großraum New York derzeit 1931 Milliardäre. Die haben in Michael Bloomberg einen der ihren als Bürgermeister im Rathaus sitzen. Und der hat ein Herz für seinesgleichen. Die Könige des Immobilienmarktes wie Donald Trump und Larry Silverstein denken allerdings längst in Dimensionen, die über so banale Details wie Grundstückspreise längst erhaben sind. Da geht es gleich um ganze Stadtteile.

      So hat Bürgermeister Bloomberg beispielsweise die städtische Nahverkehrsgesellschaft Manhattan Transit Authority dazu gebracht, ein beträchtliches Stück Land am Ufer des Hudson River für einen Bruchteil des Wertes an seinen Freund Robert Wood Johnson zu verkaufen, der die Football-Mannschaft New York Jets besitzt.

      Der wird auf diesem Land nun ein Stadion für seine Mannschaft bauen, für das ihm Michael Bloomberg auch noch 600 Millionen Dollar staatliche und städtische Fördergelder besorgt hat. Und weil sich die Proteste mehren, wird dem Stadion schnell noch ein Guggenheim Museum angegliedert. Als Zuckerl für die Bürger.

      Ähnlich großzügig wurde der Immobilienhai Bruce Ratner behandelt, der sich vorgenommen hat, gleich das gesamte Zentrum des Bezirkes Brooklyn mit profitträchtigen Apartmentkomplexen vollzubauen. In einem brillanten Schachzug hat er als Mittelpunkt seines monumentalen Projektes den Bau einer Basketball-Halle geplant, die Frank Gehry entwerfen will. Mangels einer Mannschaft hat er letztes Jahr die New Jersey Nets gekauft, die er von East Rutherford nach Brooklyn umsiedeln wird.

      Weil auf dem geplanten Areal allerdings auch ein Rangierbahnhof und vor allem ein ganzer Block private Eigentumswohnungen stehen, hat Bürgermeister Bloomberg seinem Freund Ratner per Regierungsentscheidung einen Fall so genannter „Eminent Domain“ zugesprochen. Das ist eine Art staatlicher Eigenbedarf, mit dem eine Regierung Privateigentümer gegen eine geringe Entschädigungszahlung enteignen kann, um öffentliche Projekte wie Autobahnen oder Eisenbahnlinien zu bauen.



      » Die städtische Förderung zügellosen Reichtums hat allerdings für jeden einzelnen Bürger ganz massive Auswirkungen. «

      Insgesamt vier Sportstadien sind in New York derzeit in Planung. Fernziel sind die Olympischen Spiele 2012, die Bloomberg als international finanzierte Geldmaschine für seine Stadt betrachtet. Nun werden Großprojekte von zweifelhaftem gemeinnützigem Wert, wie Sportstadien und Flughäfen, von Stadtvätern und ihren Freunden in aller Welt genutzt, um Macht und Reichtum zu erlangen.

      Die städtische Förderung zügellosen Reichtums hat allerdings für jeden einzelnen Bürger ganz massive Auswirkungen; das kann man vor allem in New York beobachten, denn das Leben in der Nachbarschaft so vieler Milliardäre ist selbstverständlich nicht ganz billig. Die Tax Foundation in Washington hat für den mittelständischen Lebensstandard eines Zweipersonenhaushalt in New York City für das Jahr 2003 ein Jahreseinkommen von knapp 160.000 Dollar errechnet – mehr als doppelt so viel wie der landesweite Durchschnitt.

      Nachdem die New Yorker Immobilienpreise allein während der ersten drei Monate des Jahres 2005 um 26 Prozent gestiegen sind, kann man diese Zahlen sowieso nur noch als Richtwert heranziehen. Das hat auch die Definition von Reichtum verändert. Als Millionär gilt in New York längst niemand mehr, der über ein sieben- bis achtstelliges Privatvermögen verfügt. Nein, wer hier noch zum Geldadel zählen will, der muss diese Summe schon pro Jahr verdienen.

      Die europäische Unsitte des Sozialneides ist den New Yorkern dabei prinzipiell fremd. Die Nähe zu so viel Geld wird keineswegs als Ungerechtigkeit empfunden. Im Gegenteil – je mehr Geld im Umlauf ist, desto eher bekommt man etwas davon ab. Da muss man gar nicht von den Millionen an der Wall Street träumen.

      In welcher Stadt kann ein Kellner, Portier oder Chauffeur sonst 120.000 Dollar pro Jahr verdienen? Wo sonst auf der Welt gibt es Schuhputzer und Tellerwäscher, die bis zu 60.000 Dollar im Jahr kassieren? Es ist ja auch nicht so, dass New Yorks Superreiche ihr Geld nicht teilen. Das Spendenaufkommen der Stadt wird auf zweistellige Milliardensummen geschätzt. Allein die Spenden im Wahlkampf des letzten Jahres beliefen sich auf eine Summe, die so hoch war wie die Wahlspenden sämtlicher amerikanischer Bundesstaaten außer Kalifornien und Florida zusammen.

      Ein Ende des Booms ist in New York nicht abzusehen. Nichts hat diese Stadt bisher unterkriegen können. Keine Weltwirtschaftskrisen, keine autokratischen Bürgermeister, und wie der 11. September bewies, auch keine verheerenden Katastrophen. Bis eine neue Stadt kommt und New York den Rang abläuft, wird es wohl immer den Rang als Nabel und Kreuzung der Welt haben, den es sich so prahlerisch selbst verliehen hat.

      (SZ vom 24.5.2005)
      Avatar
      schrieb am 20.07.05 12:41:02
      Beitrag Nr. 10 ()
      Hannoversche Allgemeine vom 20.07.2005



      Linkspartei
      Die Kampfansage
      Von Matthias Koch
      In den fünf neuen Bundesländern ist derzeit das Linksbündnis aus PDS und Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit die populärste politische Kraft. Laut Infratest würden 31 Prozent der Ostdeutschen die Linkspartei wählen – Tendenz steigend. Die anderswo als große Parteien bekannten Christdemokraten und Sozialdemokraten kommen im Osten nur auf 29 und 27 Prozent.
      Diese Zahlen zeigen mehr an als eine belächelnswerte landsmannschaftliche Schrulligkeit der „Ossis“. Auch sollte man aufhören, immer wieder seufzend von Sorgen und Nöten der Ostdeutschen zu sprechen, die sich da niederschlagen. Es geht um mehr, es geht um einen politischen Machtanspruch: Jene, die der Linkspartei den Rücken stärken, wittern eine reale Chance, die Reformpolitik des Bundes wieder zurückzudrehen.
      „Armut vermeiden“ – auch ohne Job
      „Weg mit Hartz IV“ heißt es im Wahlprogramm der Linkspartei. Stattdessen soll es, ob einer einen Job hat oder nicht, Manna vom Himmel regnen. Jeder soll Anspruch auf eine „bedarfsorientierte Grundsicherung“ haben; für eine Familie mit zwei Kindern soll der Staat monatlich 1900 Euro netto überweisen. „Bedarfsorientiert heißt: Armut vermeiden“, schreibt die Linkspartei. Dazu dienen gebührenfreie Kita-Plätze, das gebührenfreie Studium sowie „Ganztagsbetreuung für Kinder jedes Alters“.
      Man mag den im Westen etablierten Parteien vorwerfen, was man will – derart verlogene Wahlaussagen wie PDS und WASG haben sie sich nie geleistet. Alarmierender noch als die Fülle leerer Versprechungen ist aber die wieder auflebende Vollversorgungsmentalität aus DDR-Zeiten. Wie ein roter Faden zieht sich der Gedanke durchs Programm, „der Staat“ müsse sich mehr anstrengen, dem Einzelnen Wohlstand und Sicherheit zu bescheren, dann werde alles gut. Dem Einzelnen indessen sollen Anstrengungen und Zumutungen erspart bleiben. Ausdrücklich heißt es im Programm der Linkspartei: „Den Zwang zur Annahme jeglicher Jobs lehnen wir ab.“
      Die Milieus, in denen solches Denken vorherrscht, sind bekannt. Es sind die Plattenbauviertel ostdeutscher Großstädte, deren Bewohner sich leider allzu oft darin gefallen, eine passive Opferrolle zu spielen. Für ihre eigene Lebenssituation machen diese Leute auch 15 Jahre nach der deutschen Einheit ausschließlich andere verantwortlich. Den einstigen Wirtschaftsminister von Sachsen-Anhalt, den Sozialdemokraten Matthias Gabriel, hatte diese Haltung einst zutiefst verärgert. In einem Interview im Jahr 2001 machte er seinem Herzen Luft und sagte, eigentlich könnten sich die Leute über das Sozialsystem freuen, doch es werde „gejammert und geschimpft“. Besonders ärgerten ihn jene Empfänger von Arbeitslosen- oder Sozialhilfe, die nichts für ihre Weiterbildung tun. „Es kann nicht sein, dass sich Menschen damit begnügen, ihre Kissen in die Fensterbank zu legen und zuzuschauen, wie andere ihre Autos einparken.“ Den Wirtschaftsminister Gabriel gibt es nicht mehr, er musste natürlich zurücktreten. Geblieben ist aber die von ihm beschriebene Attitüde.
      DDR-Mentalität plus DVD-Player
      Natürlich gibt es Ostdeutsche, die Beeindruckendes leisten, natürlich gibt es, besonders in Sachsen und Thüringen, wirtschaftliche Erfolge. Ein Drittel der Ostdeutschen jedoch schiebt, wie die Zahlen zeigen, noch immer ein unrealistisches Weltbild vor sich her.
      Erst jetzt erkennen die Westparteien den gigantischen Nachholbedarf. Allzu lange wurde versäumt, den Ostdeutschen den Gedanken nahe zu bringen, dass das Wirtschaftsleben nicht irgendeine vom Staat veranstaltete und zugelassene sekundäre Spielerei ist, sondern der primäre Faktor, der über Wohlstand und Sicherheit eines Volkes entscheidet. Allzu lange auch wurde die Fortdauer eines Quasi-Sozialismus finanziert, der den Plattenbaubewohnern unabhängig von allen ökonomischen Tatsächlichkeiten ein bequemes Leben garantierte. DDR-Mentalität plus DVD-Player von Aldi – das ist das irreale Biotop, aus dem jetzt die Linkspartei erwächst.
      Dass ausgerechnet aus dieser schon unter Helmut Kohl durch Milliardentransfers großzügig abgesicherten Szenerie heraus der „Terror der Ökonomie“ beklagt wird, ist ein schlechter Witz. Man kann es auch als politische Kampfansage an jene deuten, die das Biotop bislang finanziell am Leben erhalten. Die Linkspartei sollte jedenfalls vorsichtig sein. Eine Lektion in Marktwirtschaft, Kostenrechnung und Effizienzbetrachtungen kann immer noch nachgeholt werden. Die stolzen Luftschlösser der Linkspartei werden noch in sich zusammensinken. Die Frage ist nur: Geschieht dies vor oder erst nach der Wahl?
      Dass ausgerechnet aus dieser schon unter Helmut Kohl durch Milliardentransfers großzügig abgesicherten Szenerie heraus der „Terror der Ökonomie“ beklagt wird, ist ein schlechter Witz. Man kann es auch als politische Kampfansage an jene deuten, die das Biotop bislang finanziell am Leben erhalten. Die Linkspartei sollte jedenfalls vorsichtig sein. Eine Lektion in Marktwirtschaft, Kostenrechnung und Effizienzbetrachtungen kann immer noch nachgeholt werden. Die stolzen Luftschlösser der Linkspartei werden noch in sich zusammensinken. Die Frage ist nur: Geschieht dies vor oder erst nach der Wahl?
      Avatar
      schrieb am 02.08.05 12:52:48
      Beitrag Nr. 11 ()
      INTERVIEW MIT LEON DE WINTER (Spiegel Online, 01.08.2005)

      "Manchmal haben wir nur die Wahl zwischen Desaster und Katastrophe"

      "Wie kann man überleben, wenn man sich an Regeln hält, die der Feind nicht akzeptiert", fragt der niederländische Schriftsteller Leon de Winter. In SPIEGEL ONLINE wirft er den Europäern Naivität im Umgang mit islamistischen Terroristen vor und erklärt, dass ihnen mit dem Rechtsstaat nicht beizukommen ist.



      DDP
      Schriftsteller de Winter: "Das System ist nicht perfekt"
      SPIEGEL ONLINE: Herr de Winter, Mohammed Bouyeri, der Mörder des Filmemachers Theo van Gogh hat vor Gericht gesagt, er möchte zum Tode verurteilt werden. Inzwischen wurde er zu lebenslanger Haft verurteilt. War das sein letzter Triumph gegen das liberale holländische System?

      De Winter: Ja, er wollte etwas haben, das ihm die holländische Justiz und die holländische Gesellschaft nicht geben kann. Ein weiteres Zeichen, dass er sich völlig von der Wirklichkeit losgelöst hat. Bouyeri lebt in einer imaginären, mittelalterlichen Welt. Zu dieser Zeit war das Leben nichts wert, es war nur das Vorspiel zum Tod. Auf der Erde gab es nur Armut, Angst und Krankheiten, das Leben war kurz und beschwerlich, die Leute starben, wenn sie 30 wurden oder wenn sie die Grippe bekamen. Schön wurde es erst danach - im Himmel, bei Gott. Und dieser Junge, der hier in Amsterdam aufgewachsen ist, hat nach den Vorstellungen des Mittelalters gelebt. Wir reden hier nicht über einen Verrückten oder einen totalen Außenseiter, wir reden über einen, der mitten unter uns gelebt hat. All das, was diese Gesellschaft an Freiheiten, an Gelegenheiten bietet, ist ihm egal. Er will nur eines: sterben.

      SPIEGEL ONLINE: Sollte man ihm die Gelegenheit dazu geben?

      De Winter: Ja, man sollte ihm die Schnürsenkel und den Gürtel in der Zelle lassen, dann kann er Selbstmord begehen.

      SPIEGEL ONLINE: Eigentlich gelten Sie ja als ein entschiedener Gegner der Todesstrafe.

      De Winter: Ja, aber nur aus einem Grund: Das System ist nicht perfekt. Man kann nie ausschließen, dass ein Unschuldiger verurteilt und hingerichtet wird. Das ist ein unerträglicher Gedanke. Sonst wäre ich nicht grundsätzlich gegen die Todesstrafe. Bei Kindermördern und Serienmördern wäre ich dafür - wenn es eine hundertprozentige Beweissicherheit gäbe. Aber die gibt es nicht, deswegen bin ich dagegen, dass die Todesstrafe angewandt wird. Aber ich bin dafür, dass sie verhängt wird, als Symbol, als Akt der Ächtung durch die Gesellschaft. "Todesstrafe" müsste dann eben tatsächlich "lebenslänglich" bedeuten.

      SPIEGEL ONLINE: Wurde der Mörder des Politikers Pim Fortuyn nicht auch zu lebenslanger Haft verurteilt?



      AP
      Van-Gogh-Attentäter Bouyeri: "Er will nur eines: sterben"
      De Winter: Nein, er bekam 18 Jahre. Das bedeutet, dass er nach 12 Jahren frei kommt. Das Gericht meinte, die Gefahr, dass er noch einmal jemanden ermordet, sei sehr gering. Er kann ja Pim Fortuyn nicht zum zweiten Mal umbringen. Das Problem liegt in der Struktur des Rechtsstaates. Er kann nicht Gesetze für besondere Fälle erlassen. Ein Mörder ist ein Mörder, und deswegen wird ein Terrorist genauso behandelt wie ein "normaler" Killer, der aus Gier oder Angst handelt, sein eigenes Leben aber retten möchte. Die Gesetze, die wir haben, sind nicht für Leute wie Mohammed Atta oder Mohammed Bouyeri gemacht worden. Solche Fälle konnte man sich früher nicht einmal vorstellen.

      SPIEGEL ONLINE: Im Militärischen heißt dieses Dilemma "asymmetrische Kriegsführung". Gibt es auch eine asymmetrische Gesetzgebung?

      De Winter: So ist es. Reguläre Armeen können mit dem Terrorismus nicht fertig werden und reguläre Gesetze taugen nicht für die Bekämpfung und Bestrafung der Terroristen. Die machen, was sie wollen, und wenn sie dabei erwischt werden, verlangen sie, dass man sie nach den Regeln behandelt, die sie verachten und die sie nie praktizieren würden, wenn sie das Sagen hätten. Das ist das große Handicap von Demokratien und Rechtsstaaten: Die Terroristen wissen, dass diese sich an die Spielregeln halten, auch im Extremfall. Die Frage, die sich uns stellt, ist daher: Wie kann man überleben, wenn man sich an Regeln hält, die der Feind nicht akzeptiert?

      SPIEGEL ONLINE: Die Amerikaner lösen das Problem in Guantanamo auf ihre Weise.

      De Winter: Ja. Und dann ist die Empörung der Öffentlichkeit über die Behandlung der Gefangenen größer als die Einsicht, dass die Leute, die dort festgehalten werden, nicht bloß Autos geklaut oder mit Drogen gehandelt haben. Diese Art der "Kriegsführung" ist uns von den Terroristen aufgezwungen worden.



      AP
      Attentat auf Theo Van Gogh: "Ich kann nicht die Pressefreiheit genießen, wenn ich tot bin, ums Leben gekommen bei einem Terroranschlag"
      SPIEGEL ONLINE: In Deutschland gibt es einen verurteilten Kindermörder, der sich jetzt an den europäischen Gerichtshof gewandt hat, weil ihm nach seiner Festnahme mit Folter gedroht wurde.

      De Winter: Das ist pervers. Genauso wie die Sorgen des Roten Kreuzes oder von Amnesty International über die Haftbedingungen für Saddam Hussein. Wir müssen begreifen, worauf es ankommt: dass wir als Individuen und als Gesellschaft am Leben bleiben. Sonst haben alle anderen Freiheiten keinen Sinn. Ich kann nicht die Pressefreiheit genießen, wenn ich tot bin, ums Leben gekommen bei einem Terroranschlag. Das klingt banal, aber das ist der Kern der Sache. Im Zweiten Weltkrieg haben die Alliierten den Feind mit aller Macht bekämpft. Es kam dabei zu Grausamkeiten, viele Menschen sind im "friendly fire" umgekommen. Ein großer Teil von Den Haag wurde von den Alliierten zerstört. Aber die Holländer wussten: Es geht nicht anders.

      SPIEGEL ONLINE: Soll man also Ihrer Meinung nach das Feuer mit Brandstiftung bekämpfen?

      De Winter: Das Leben besteht nicht nur aus der Wahl zwischen Mallorca und Ibiza, Thailand oder Madagaskar. Manchmal hat man nur die Wahl zwischen einem Desaster und einer Katastrophe, und dann muss man sich daran erinnern, dass es die erste und wichtigste Aufgabe des Staates ist, das Leben und die Sicherheit seiner Bürger zu garantieren. Wenn er das nicht kann, schafft er sich selbst ab.

      SPIEGEL ONLINE: Glauben Sie nicht, dass sich die Stimmung in Europa nach den Anschlägen von London geändert hat?

      De Winter: Ich habe da so meine Zweifel. Wenn sie zugeben würden, dass wir es mit einem Problem zu tun haben, das man mit der sozio-ökonomischen Lage der Terroristen nicht erklären kann, dann müssten sie zugeben, dass sie bis jetzt völlig daneben gelegen haben. Es geht nicht nur um Erziehung, Familienverhältnisse oder wirtschaftliche Umstände, es geht um mehr. Und dieses "mehr" wollen die Politiker nicht akzeptieren, weil es gefährlich und unheimlich ist.

      SPIEGEL ONLINE: Woraus besteht denn dieses "mehr"?



      REUTERS
      Londoner U-Bahn nach Terroranschlag: "Wir tun so, als hätten wir es mit schwer erziehbaren Jugendlichen zu tun"
      De Winter: Wir können den Terrorismus nicht mit konventionellen Modellen wie Armut, Unterdrückung oder Mangel an Perspektiven erklären. Sie reichen aus, um die Aggressivität von arbeitslosen Jugendlichen zu analysieren, nicht aber das Verhalten von Terroristen, die bereit sind, eine Kathedrale, den Vatikan oder einen Atomreaktor in die Luft zu jagen. Aber wir tun trotzdem so, als hätten wir es mit benachteiligten, schwer erziehbaren Jugendlichen zu tun, weil wir uns zumindest auf diesem Gebiet gut auskennen. Und deswegen fragen sich jetzt wieder alle, ob in England, in Deutschland oder hier bei uns in Holland: Was haben wir falsch gemacht, dass die so geworden sind? Viele fragen sich: Wer hat diese vier verführt? Wer war es, der sie einer Gehirnwäsche unterzogen hat? Dahinter steckt die Überlegung, dass sie nichts dafür können. Aber diese jungen Männer waren nicht dumm, sie waren nicht ungebildet, sie waren nicht arm. Sie haben eine böse Idee in die Tat umgesetzt, weil sie es wollten.

      SPIEGEL ONLINE: Wie soll Europa damit umgehen?

      De Winter: In gewissem Sinne hat durch die Anschläge eine europäische Einigung stattgefunden. Man könnte sogar sagen: Die Terroristen schaffen ein vereintes Europa. Denn langsam begreifen die Europäer, dass es eine gemeinsame Gefahr und keine sicheren Zonen gibt. Wir brauchen keine Verfassung, wir haben Terroristen, die grenzüberschreitend agieren. Nationen werden selten aus einem positiven Impuls heraus geboren, meistens steht am Anfang ein Akt der Gewalt.

      SPIEGEL ONLINE: Dann würde noch mehr Terror noch mehr europäisches Bewusstsein stiften. Das klingt ein bisschen absurd, finden Sie nicht?

      De Winter: Wir alle hoffen und beten, dass nichts Schlimmes passieren wird. Aber wenn es hier wirklich zu einem Anschlag wie auf das World Trade Center in New York käme, würde das die Europäer zusammenrücken lassen. Dafür waren die Anschläge von London noch nicht schlimm genug. Jetzt richten sich alle Augen auf Rom: es ist das Zentrum des Katholizismus, Italien ist mit den USA verbündet, vor allem aber ist es eine liberale Gesellschaft, in der alles erlaubt ist, was die Terroristen hassen: Gutes Leben, individuelle Freiheit, lockere Moral.



      AP
      Mutmaßlicher Attentäter von London: "Wir sind nicht in der Lage, den Terroristen zu begegnen, wenn die Muslime uns nicht dabei helfen"
      SPIEGEL ONLINE: Und uns bleibt nichts anderes übrig, als abzuwarten?

      De Winter: Es sei denn, die Muslime unternehmen selber etwas, um solche Anschläge zu verhindern. Das ist zurzeit meine einzige Hoffnung. Es reicht nicht, dass sie hinterher sagen: "Wir haben damit nichts zu tun, die Terroristen handeln weder in unserem Namen noch im Namen des Islam". Sie müssen begreifen, dass die Terroristen aus ihrer Mitte kommen und dass das, was sie tun, mit dem Islam zu tun hat. Das müssen sie einsehen, um solche radikalen Tendenzen neutralisieren zu können. Wir sind nicht in der Lage, den Terroristen wirksam zu begegnen, wenn die Muslime uns nicht dabei helfen.

      SPIEGEL ONLINE: Vor ein paar Jahren hofften wir auf ein "Ende der Geschichte", wie es uns Francis Fukuyama versprochen hatte, jetzt erleben wird, dass die Geschichte eine Wundertüte voll hässlicher Überraschungen ist.

      De Winter: Es war ein Traum, ein wunderbarer Traum. Er dauerte vom Zusammenbruch des Kommunismus in Osteuropa bis zum Einsturz der Twin Towers. Es waren zwölf herrliche Jahre, die besten des 20. Jahrhunderts. Vielleicht die besten, die Europa je hatte. Das war auch der größte Schock für mich nach dem 11. September: dass diese zeit vorbei war und sie nie zurückkehren würde. Ich kann verstehen, dass viele Menschen weiterträumen und nicht anerkennen wollen, was um sie herum passiert. Oder dass sie nach einfachen Erklärungen suchen, wie: "Wenn die Amerikaner den Irak verlassen, wird alles wieder gut." Oder: "Wenn wir nett zu den Islamisten sind, werden sie uns nichts tun." Ich wünschte, es wäre so. die aufgeklärten Europäer haben keine Vorstellung davon, was die Fanatiker antreibt. es ist die Idee vom herrlichen Leben nach dem Tode. Alles andere sind Ausreden, Vorwände, Rationalisierungen des Irrationalen. Wir haben es mit einem neuen Totalitarismus zu tun. Nein, er ist nicht neu, er ist nur anders. Nach dem linken Faschismus der Sowjets, nach dem rechten Faschismus der Nazis, ist der Islamismus der Faschismus des 21. Jahrhunderts.
      Avatar
      schrieb am 02.08.05 12:59:37
      Beitrag Nr. 12 ()
      Tja, der liebe Leon de Winter. Er kann seine jüdische Herkunft einfach nicht verarbeiten. und wenn er noch 100 Bücher schreibt, seine Seele ist von Hass verdunkelt.
      Avatar
      schrieb am 29.08.05 20:10:28
      Beitrag Nr. 13 ()
      14,6 . Theo Albrecht . . . . . . . .Aldi Nord
      . 12,6 . Karl Albrecht . . . . . . . .Aldi Süd
      . .7,5 . Susanne Klatten . . . . . . .Altana (Pharma), BMW
      . .6,6 . Werner Otto . . . . . . . . .Otto Versand, ECE (Immobilien)
      . .5,7 . Reinhard Mohn . . . . . . . .Bertelsmann
      . .5,6 . Familie von Holtzbrinck . . .Verlagsgruppe Holtzbrinck
      . .5,4 . Friedrich Karl Flick . . . . Aktien, Immobilien
      . .5,1 . Anonymus . . . . . . . . . . Anonymus
      . .4,7 . Curt G. Engelhorn . . . . . .vorm. Boehringer Mannheim
      . .4,7 . Hasso Plattner . . . . . . . SAP-Mitbegründer
      . .4,6 . Familie Reimann . . . . . . .Reckitt Benckiser, Coty (Kosmetik)
      . .4,6 . Michael und Reiner . . . . . Metro
      . . . . . Schmidt-Ruthenbeck
      . .4,5 . Erivan Haub . . . . . . . . .Tengelmann-Gruppe
      . .4,5 . Stefan Quandt . . . . . . . .BMW, Delton
      . .4,5 . Reinhold Würth . . . . . . . Adolf Würth Gruppe (Schrauben)
      . .4,4 . Johanna Quandt . . . . . . . BMW
      . .4,1 . Erich von Baumbach . . . . . Boehringer Ingelheim
      . .4,1 . Albert Boehringer . . . . . .Boehringer Ingelheim
      . .4,1 . Otto Boehringer . . . . . . .Boehringer Ingelheim
      . .4,0 . Heinz Bauer . . . . . . . . .Bauer Verlag
      . .3,9 . Günter Herz . . . . . . . . .Tchibo, Reemtsma, Beiersdorf
      . .3,7 . Otto Beisheim . . . . . . . .Metro-Gründer
      . .3,7 . August von Finck . . . . . . Industriebeteilig., Immobilien
      . .3,6 . Familie Braun . . . . . . . .B. Braun (Medizintechnik)
      . .3,6 . Familie Brenninkmeyer . . . .C&A
      . .3,5 . Adolf Merckle . . . . . . . .Ratiopharm (Pharma), Zement
      . .3,3 . Rudolf August Oetker . . . . Nahrungsmittel, Reederei, Hotels
      . .3,1 . Familie Bosch . . . . . . . .Robert Bosch (Autozulieferer)
      . .3,0 . Jürgen Heraeus . . . . . . . Einhorn Verwaltungsges.
      . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .(Edelmetallverarbeitung)
      . .3,0 . Familie Porsche . . . . . . .Porsche
      . .2,9 . Klaus Tschira . . . . . . . .SAP-Mitbegründer
      . .2,9 . Familie Funke . . . . . . . .Verlagsgruppe WAZ, Otto Versand
      . .2,6 . Wilhelm von Finck . . . . . .Bankiers-Erbe, Immobilien, Aktien
      . .2,6 . Alfred von Oppenheim . . . . Sal. Oppenheim jr. & Cie.
      . .2,5 . K., G., A., C. und P. Quandt Equita Beteiligungen
      . .2,5 . Friede Springer . . . . . . .Axel Springer Verlag
      . .2,4 . Karin Baronin von Ullmann . .Sal. Oppenheim jr. & Cie.
      . .2,4 . Familie Freudenberg . . . . .Mischkonzern
      . .2,4 . Dietmar Hopp . . . . . . . . SAP
      . .2,4 . Madeleine Schickedanz . . . .KarstadtQuelle
      . .2,3 . Familie Jahr . . . . . . . . Gruner + Jahr, Immobilien
      . .2,1 . Nikolaus u. Baldwin Knauf . .Gebr. Knauf Westdeutsche Gipswerke
      . .2,0 . Hubert Burda . . . . . . . . Burda Verlag
      . .2,0 . Rolf Gerling . . . . . . . . Gerling-Konzern
      . .2,0 . Otto Happel . . . . . . . . .vorm. Gea (Maschinenbau)
      . .2,0 . Maria-Elisabeth und . . . . .INA Gruppe (Autozulieferer)
      . . . . . Georg Schaeffler
      . .2,0 . Stefan Schörghuber . . . . . Bayer. Immobilien AG, Brauereien
      . .1,9 . Clemens Haindl . . . . . . . vorm. Haindl-Gruppe (Papier)
      . .1,9 . Eberhard Schleicher . . . . .Schwenk Zement, Heidelberger Zement
      . .1,9 . Familie Ehlerding . . . . . .WCM Beteiligungsgesellschaft
      . .1,8 . Karl-Heinz Kipp . . . . . . .vorm. Massa-Märkte, Hotels
      . .1,8 . Willi Liebherr, . . . . . . .Liebherr Holding, (Baumaschinen,
      . . . . . Isolde Wagishauser . . . . . Kühlschränke)
      . .1,8 . Familie Simon . . . . . . . .Bitburger Brauerei, Gerolsteiner
      . .1,7 . Anneliese Brost . . . . . . .Verlagsgruppe WAZ
      . .1,7 . Manfred Lautenschläger . . . MLP (Finanzdienstleister)
      . .1,6 . Heinz G. Baus . . . . . . . .Bauhaus (Baumärkte)
      . .1,6 . Familie Benteler . . . . . . Benteler (Autozulieferer)
      . .1,6 . Hans-Werner Hector . . . . . SAP-Mitbegründer
      . .1,6 . Familie Leibinger . . . . . .Trumpf (Maschinenbau)
      . .1,6 . Hugo Mann . . . . . . . . . .vorm. Wertkauf, SB-Märkte
      . .1,5 . Rudolf Miele . . . . . . . . Miele-Großgesellschafter
      . .1,5 . Familie Rethmann . . . . . . Rethmann-Gruppe,
      . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .(Recycling, Logistik)
      . .1,5 . Familie Stihl-Mayr . . . . . Stihl (Sägen)
      . .1,5 . Peter Zinkann . . . . . . . .Miele-Großgesellschafter
      . .1,4 . Gerd Brachmann . . . . . . . Medion
      . .1,4 . Albert Cramer . . . . . . . .Warsteiner Brauerei
      . .1,4 . Familie Moeller . . . . . . .Moeller Holding (Elektrotechnik)
      . .1,4 . Gerhard Schmid . . . . . . . Mobilcom
      . .1,3 . Heinz-Horst Deichmann . . . .Deichmann (Schuhhandel)
      . .1,3 . Heidi Horten-Charmat . . . . Kaufhaus-Erbin
      . .1,2 . Traudl Engelhorn . . . . . . vorm. Boehringer Mannheim
      . .1,2 . Erich Schumann . . . . . . . Verlagsgruppe WAZ, Otto Versand,
      . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .RTL Group
      . .1,2 . Familie Voith . . . . . . . .Voith-Gruppe (Maschinenbau)
      . .1,1 . Hans Joachim Langmann . . . .Merck (Pharma)
      . .1,1 . Familie Schuler-Voith . . . .Schuler (Pressen)
      . .1,0 . Andreas von Bechtolsheim . . vorm. Sun Microsystems
      . .1,0 . Josef H. Boquoi . . . . . . .Immobilien, Bofrost, (Tiefkühlkost)
      . .1,0 . Thomas Bruch . . . . . . . . Globus (SB-Märkte)
      . .1,0 . Familie Cloppenburg . . . . .Peek & Cloppenburg
      . .1,0 . Ingeburg Herz . . . . . . . .Tchibo
      . .1,0 . Leo Kirch . . . . . . . . . .Kirch-Gruppe
      . .1,0 . Friedhelm Loh . . . . . . . .Friedhelm-Loh-Gruppe (Mischkonzern)
      . .1,0 . Klaus Oberwelland . . . . . .Storck-Schokolade
      . .1,0 . Dieter Schaub . . . . . . . .Medien-Union
      . .1,0 . Familie Schlecker . . . . . .Schlecker (Drogeriekette)
      . .1,0 . Hermann Schnabel . . . . . . Helm AG (Chemiehandel)
      . .1,0 . Familie Wirtz . . . . . . . .Mäurer & Wirtz, Dalli Werke (Chemie)
      . .0,9 . Helmut Claas . . . . . . . . Claas (Landtechnik)
      . .0,9 . Alfred Neven DuMont . . . . .Verlagsgruppe Schauberg DuMont
      . .0,9 . Christoph Henkel . . . . . . Henkel (Reinigungsmittel, Kosmetik)
      . .0,8 . Klaus-Michael Kühne . . . . .Kühne & Nagel (Spedition)
      . .0,8 . Hans Riegel . . . . . . . . .Haribo
      . .0,8 . Sylvia Ströher . . . . . . . Wella
      . .0,8 . Robert Vogel . . . . . . . . Immobilien
      . .0,8 . Familie Wagner . . . . . . . Rehau-Gruppe (Kunststoffverarbeitung)
      . .0,7 . Gerhard Ackermanns . . . . . vorm. Allkauf, vorm. Eureka TV
      . .0,7 . Artur Brauner . . . . . . . .Immobilien, Filmproduktion
      . .0,7 . Karl Diehl . . . . . . . . . Diehl-Gruppe (Rüstung)
      . .0,7 . Chantal Grundig . . . . . . .Elektro-Erbin
      . .0,6 . Jörg Mittelsten Scheid . . . Vorwerk (Haushaltsgeräte, Teppiche)
      Avatar
      schrieb am 29.08.05 21:39:12
      Beitrag Nr. 14 ()
      Fatale Anziehungskraft
      Leser des Artikels: 948


      Heute eine Warnung: Und zwar vor der " Anziehungskraft" von Knock-Out-Marken!

      Um was es geht:

      Um Turbo-Zertifikate. Die verfallen, wenn die Knock-Out-Marke erreicht wird. Einschränkung: Es geht hier um solche Zertifikate, die bei Erreichen dieser Marke WERTLOS verfallen.

      Vielleicht haben Sie selbst auch schon diese Beobachtung gemacht: Ein Turbo Long-Zertifikat unterschreitet um genau einen Punkt die Knock-Out-Marke, wonach der Basiswert wieder deutlich steigt. Oder im Fall eines Turbo Short-Zertifikats wird die Knock-Out-Marke um einen Punkt überschritten, danach fällt der Basiswert wieder deutlich. In beiden Fällen ist das Turbo-Zertifikat aber verfallen, und zwar wertlos verfallen.

      Einige Leser haben mich per Email (Sie erreichen mich unter info@investor-verlag.de) gefragt, ob da die Emittenten verantwortlich sein könnten (nun ja, die Fragen waren meist nicht so höflich formuliert).

      Meine Antwort: Aber sicher sind die das!

      Und zwar ganz legal.

      Versetzen wir uns einmal in die Lage eines Emittenten. Also: Der Emittent muss sich für seine verkauften Turbo-Zertifikate absichern, das heißt im Börsenjargon " hedgen" (the hedge = die Absicherung). Vereinfacht gesagt funktioniert das so: Wenn der Emittent Allianz Long-Zertifikate verkauft, dann kauft er am Kassamarkt Allianz-Aktien. Und zwar in dem Umfang, dass er neutral positioniert ist. Wenn die Allianz-Aktie steigt, muss er zwar seine Allianz Long-Zertifikate für mehr Geld zurücknehmen, aber dafür hat er mit den Allianz-Aktien Gewinn gemacht. Und wenn die Allianz-Aktie fällt, hat er zwar mit den Allianz-Aktien Verluste, muss dafür aber weniger bezahlen, wenn ein Anleger die Allianz Long-Zertifikate zurückgibt. Der Emittent wird so vorgehen, dass er völlig abgesichert ist, also in Bezug auf den Kurs der Allianz-Aktie neutral positioniert ist (auf Börsendeutsch " perfect hedge" genannt).

      Das Problem: Sobald die Knock-Out-Barriere erreicht ist, die Allianz Long-Zertifikate also verfallen, muss er auch seine Hedgeposition völlig aufgelöst haben. Denn ansonsten könnte der Emittent Verluste erzielen, wenn die Allianz-Aktien weiter fallen.

      Und jetzt der entscheidende Punkt: Das bedeutet, dass der Emittent seine Hedgeposition (in diesem Fall also die Allianz-Aktien) nicht erst dann verkauft, wenn die Knock-Out-Barriere erreicht ist, sondern bereits etwas VORHER. Diese Verkäufe gehen gestaffelt vor sich (ich habe mit einem Bekannten gesprochen, der für einen Emittenten arbeitet und mir das bestätigt hat), d.h. je näher die Knock-Out-Barriere rückt, desto stärker wird verkauft.

      Hier kann es nun zu selbstverstärkenden Effekten kommen: Denn durch die Verkäufe dieser Allianz-Aktien kann deren Kurs weiter unter Druck geraten, dann rückt die Knock-Out-Marke noch näher, der Emittent verkauft weitere Allianz-Aktien, die Aktie gerät dadurch noch weiter unter Druck ... bis die Knock-Out-Marke erreicht ist.

      Das ist die Anziehungskraft der Knock-Out-Marken!

      Und nun stellen wir uns folgende Situation vor: Die Allianz-Aktie hat sich der Knock-Out-Marke sehr stark genähert ... sie ist vielleicht nur noch 10 Cent von ihr entfernt. Der Emittent hat fast seine gesamte Hedge-Position (d.h. Allianz-Aktien) verkauft. Und nun passiert folgendes: Der Kurs der Allianz-Aktie stabilisiert sich. Er fällt nicht weiter, sondern klettert sogar einige Cent nach oben.

      Aus Sicht des Emittenten bedeutet das: Er müsste sich jetzt umgehend neu absichern, das heißt wieder Allianz-Aktien kaufen. Das kostet Geld, und zwar möglicherweise mehr, als der vorige Verkauf erbracht hat. In dieser Situation ist folgende Verlockung groß:

      Da die Knock-Out-Marke nur wenige Cent entfernt ist, würde es reichen, mit einem größeren Verkaufsauftrag für Allianz-Papiere dafür zu sorgen, dass die Knock-Out-Marke erreicht wird. Dann müsste der Emittent sich nicht neu absichern – und, noch besser: Die Allianz Long-Zertifikate wären verfallen. Und zwar wertlos. Das heißt, der Emittent müsste keine Rückzahlung für diese Scheine leisten.

      Und an diesem Punkt frage ich Sie: Was meinen Sie, was der Emittent wohl tun wird? Genau. Er wird für das Auslösen der Knock-Out-Marke sorgen.

      Um sich rechtlich abzusichern, finden sich in den entsprechenden Verkaufsprospekten Formulierungen, die eine solche Vorgehensweise möglich machen. Formulierungen wie diese:

      " Bitte beachten Sie in diesem Zusammenhang auch, dass die Anbieterin und mit ihr verbundene Unternehmen im Rahmen ihrer üblichen Geschäftstätigkeit bzw. zur Absicherung von Risikopositionen aus den begebenen Optionsscheinen Geschäfte in dem Basiswert bzw. in auf den Basiswert bezogenen Derivaten tätigen, und dass insbesondere unter ungünstigen Umständen (niedrige Liquidität des Basiswertes) ein solches Geschäft den Eintritt eines Stopp-Loss-Ereignisses auslösen kann."

      Nun wissen Sie, was mit solchen Formulierungen gemeint ist. Und nun wissen Sie auch, was ich mit der fatalen Anziehungskraft der Knock-Out-Marken meine!

      Übrigens: Das gilt nur für Scheine, die bei Erreichen der Knock-Out-Marke WERTLOS verfallen. Denn bei Scheinen, bei denen bei Erreichen der Knock-Out-Marke noch ein Restwert ausbezahlt wird, löst der Emittent seine Hedgeposition auch erst bei Erreichen der Knock-Out-Marke aus (ich berücksichtige diesen Faktor bei meinen Empfehlungen in " Optionsschein-Profits" und " Rohstoff Signale" ).

      Aus diesem Grund kann ich vor Turbo-Zertifikaten ohne Restwertauszahlung nur warnen, wenn die Knock-Out-Marke sehr nahe gerückt ist. Einige Trader setzen leider gerade auf solche Scheine, weil diese den höchsten Hebel haben. Das mit dem Hebel stimmt zwar – aber dafür wirkt die fatale Anziehungskraft der Knock-Out-Marke! Diese Anziehungskraft wird umso größer, je näher die Knock-Out-Marke rückt. Bitte denken Sie daran, wenn Sie mit solchen Scheinen traden möchten!

      Viele Grüße,

      Michael Vaupel


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