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    Agrarsubventionen - warum verschenken wir Milliarden an die Bauern ? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 20.06.05 12:37:15 von
    neuester Beitrag 05.07.05 22:44:35 von
    Beiträge: 101
    ID: 988.303
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      Avatar
      schrieb am 20.06.05 12:37:15
      Beitrag Nr. 1 ()
      Warum wird in diesem Bereich nicht auch endlich mal radikal gekürzt und reformiert ?

      :confused:
      Avatar
      schrieb am 20.06.05 12:38:04
      Beitrag Nr. 2 ()
      Frag das mal Stoiber.
      Avatar
      schrieb am 20.06.05 12:43:10
      Beitrag Nr. 3 ()
      Weil in Bayern dann die Lichter ausgehen würden.

      :(
      Avatar
      schrieb am 20.06.05 12:44:15
      Beitrag Nr. 4 ()
      http://de.news.yahoo.com/050619/12/4l49u.html

      Union gibt Schröder Mitschuld an EU-Debakel


      "...Der Vorsitzende des Europa-Ausschusses im Bundestag, Matthias Wissmann (CDU), erklärte, die Politik der «beiden selbst ernannten europäischen Führer Schröder und Chirac» sei gescheitert..."

      "...Nach Ansicht von FDP-Fraktionschef Wolfgang Gerhardt müssen Deutschland und Frankreich ihre Positionen im Finanzstreit aufgeben. Beide Staaten hätten sich zu früh festgelegt, weshalb im Konflikt um die Agrarsubventionen keine Bewegung mehr möglich gewesen sei. Der FDP-Außenexperte Klaus Kinkel kritisierte im «Kölner Stadt-Anzeiger», dass die EU zu einem Selbstbedienungsladen verkommen sei.
      ..."

      :mad::cry:
      Avatar
      schrieb am 20.06.05 12:45:16
      Beitrag Nr. 5 ()
      frag mal die parteifreunde von der cdu.
      der bauernverband regiert ja jetzt schon nrw...

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      schrieb am 20.06.05 12:45:43
      Beitrag Nr. 6 ()
      Wissmann lebt noch?

      Das ist auch so eine gescheiterte Existenz.

      :laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 20.06.05 12:47:22
      Beitrag Nr. 7 ()
      Schröder war auch Schuld an Pearl Harbour.

      In der Alpenregion ist laut Definition die Bodenbewirtschaftung eine kulturhoheitliche Aufgabe, die dem Erscheinungsbild der Landschaft gewidmet ist.
      Eigentlich müssten die Agrarsubventionen vom Budget der Frau Weiss bezahlt werden.
      Avatar
      schrieb am 20.06.05 12:48:56
      Beitrag Nr. 8 ()
      #1

      Es gab Zeiten, in denen Europa Grundnahrungsmittel importieren musste und da man sich noch an den Hunger, welcher nach Ende des 2Wk herrschte, gut erinnern konnte, wurde die Landwirtschaft subventioniert. Auch wenn sich von niemand mehr vorstellen kann, wie Hunger ist, wird es sicherlich auch immernoch eine Rolle spielen.
      Avatar
      schrieb am 20.06.05 12:50:57
      Beitrag Nr. 9 ()
      #8

      Die Zeiten sind aber schon lange vorbei. Folglich sind auch die Agrarsubventionen überflüssig geworden.
      Avatar
      schrieb am 20.06.05 12:52:19
      Beitrag Nr. 10 ()
      mit recht, mir hat mal ein teilnehmer einer ernährungkonferenz erzählt, daß wenn die welt schlagartig aufhören würde nahrungsmittel zu produzieren, die vorräte weltweit für 4-6 wochen reichen würden.
      Avatar
      schrieb am 20.06.05 12:56:52
      Beitrag Nr. 11 ()
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,361218,00.html

      Schröder gerät in die Schusslinie

      "...Der ehemalige SPD-Bundesgeschäftsführer Peter Glotz übte Kritik an Schröder. Beim Haushalt habe Tony Blair Recht, wenn er von seinem Briten-Rabatt nicht abgehen wolle, "solange 50 Prozent des EU-Haushaltes in den Agrar-Bereich fließen. Wir subventionieren jede europäische Kuh mit zigtausend Euro, nur um den Milchüberschuss später in Milchpulver zu verwandeln". Diesen Unsinn verdanke man vor allem dem früheren Landwirtschaftsminister und jetzigen Staatspräsident Jacques Chirac, "der zu seiner Bauernlobby steht wie Jeanne d`Arc zu ihrem Glauben". Schröder habe sich von seinem Freund allzu fest einbinden lassen.
      ..."

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 20.06.05 12:57:51
      Beitrag Nr. 12 ()
      http://www.welt.de/data/2005/06/16/732574.html

      "...57 Milliarden Euro pro Jahr gewährt die EU an Beihilfen..."
      Avatar
      schrieb am 20.06.05 13:15:13
      Beitrag Nr. 13 ()
      ihr wisst ja. Wenn die Subventionen abgeschafft werden, verdoppeln sich hier die Lebensmittelpreise. Ca. 100-150 % Preissteigerungen wird es geben. Es sei den es wird auf Genfood ausgewichen. Und woher bezieht man sowas. Aus den USA...und in Europa fallen das wieder Arbeitsplätze in der Landwirtschaft weg.
      Avatar
      schrieb am 20.06.05 13:22:21
      Beitrag Nr. 14 ()
      2 3 5

      was hat eine Partei mit den ganzen EU Subventionen allgemein zu tun!

      hört sich so an als wenn Stoiber und Merkel schuld wären an diesem Subventionen auf dem Agrarsektor
      Avatar
      schrieb am 20.06.05 13:28:42
      Beitrag Nr. 15 ()
      Ausserdem was meint ihr wie das Vertrauen in die EU zulegen wird wenn die Lebensmittelpreise so horrend steigen..Das wird die EU endgültig zerlegen!
      Avatar
      schrieb am 20.06.05 13:50:00
      Beitrag Nr. 16 ()
      #13 & 15

      Vielleicht würde ja dann auch einfach mehr aus Asien, Afrika und sonstwo importiert werden.

      Was ja letzlich auch besser und fairer wäre, als denen nur Entwicklungshilfealmosen zu geben und unsere Märkte vor deren Agrarprodukten abzuschotten.

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 20.06.05 13:52:18
      Beitrag Nr. 17 ()
      #16

      warum importieren wir nicht gleich alles aus Asien oder Afrika. Dann brauchen wir nichts mehr herstellen und können alle ganz entspannt am Baggersee leben und auspannen....
      Avatar
      schrieb am 20.06.05 13:52:30
      Beitrag Nr. 18 ()
      ja das würde die Landwirtschaft in ärmeren Ländern ankurbeln.Positive Entwicklungshilfe. Leider haben die nicht so strenge Vorschriften wie in Deutschland.d.h. die Lebenmittel werden übermässig pestizid belastet sein, aber auch billiger.
      Avatar
      schrieb am 20.06.05 13:59:02
      Beitrag Nr. 19 ()
      allerdings würden dann wieder Arbeitsplätze wegfallen und wir schaffen dann wieder ausserhalb Europas Arbeit.
      Avatar
      schrieb am 20.06.05 14:01:27
      Beitrag Nr. 20 ()
      #19

      Na und ?

      Unproduktive Arbeitsplätze falen in anderen Bereichen doch täglich weg.

      :eek:

      Weshalb sollte man da mit den Bauern schonender umgehen ?
      Avatar
      schrieb am 20.06.05 14:07:18
      Beitrag Nr. 21 ()
      Ob bei Steichung der Subventionen
      die Lebensmittelpreise um 100 oder gar 150 %
      steigen, weiß kein Mensch.

      Steigen werden sie vermutlich allerdings.
      Wenn aber gleichzeitig dem Steuerzahler
      nicht mehr das Geld für die Subventionen
      aus der Tasche gezogen wird, kommt ihn
      das trotz teurer Lebensmittel wohl billiger.

      Die Streichung der Subventionen würde zudem
      den Irrsinn stoppen, dass auf Teufel komm
      raus mehr produziert wird, als überhaupt
      benötigt.

      Von mit EU-Geld gefütterten Ziegenherden
      auf Korsika ganz zu schweigen. :)
      Avatar
      schrieb am 20.06.05 14:09:25
      Beitrag Nr. 22 ()
      #21

      Und von mit EU-Geldern gefütterten Ziegenherden auf Korsika, die dort allerdings nur auf dem Papier bestehen total zu schweigen...
      Avatar
      schrieb am 20.06.05 14:10:30
      Beitrag Nr. 23 ()
      # 13 ihr wisst ja. Wenn die Subventionen abgeschafft werden, verdoppeln sich hier die Lebensmittelpreise. Ca. 100-150 % Preissteigerungen wird es geben.....

      Wenn die Subventionen wegbleiben hat man mehr Geld in der
      Tasche, das man dann für preislich unverzerrte Dinge
      ausgeben kann, die einen interessieren.
      ...nun, den Preis zahlt man ja so oder so . Nur bei der
      Subvention nicht dahin, wo man direkt hin zahlen möchte ,
      sondern in eine mehr oder weniger undurchschaubare
      Fremdbestimmtheit, an der sich auch noch haufenweise
      Bürokraten für die Verteilung die Taschen vollstopfen.
      Das Grünzeug des Ökobauern fällt/fiel aus dieser
      Subventionsmaschine heraus und das Zeug musste deshalb
      1 : 1 bezahlt werden, eben mindestens soviel , wie es
      Kosten verursachte.
      Für "normale Produkte" wünschte
      ich mir diese Preisehrlichkeit ebenfalls.

      ...ich finde es anmassend den Leuten Genfood von
      sonstwoher zu verweigern , da kommt wieder dieses
      entmündigend-besondersgemeint-Gutmenschelnde durch ,
      welches verstärkt auf den Fahnen der Grüne-Linken
      steht. Wenn die "Normalos" unbedingt Genfood essen wollen,
      dann sollen sie es auch dürfen und bekommen.
      Wir leben schliesslich in Freiheit, da darf man mit sich
      anfangen was man will. Der Markt sollte jedem die
      Möglichkeit geben nach seiner Fasson glücklich zu werden,
      ohne diese kulinarischen Gängeleien.
      Avatar
      schrieb am 20.06.05 14:14:36
      Beitrag Nr. 24 ()
      Die Viecher stehen abr nicht nur auf dem Papier.

      Vor ein paar Tagen im TV gesehen.
      Weils für Ziegen Geld gibt, werden
      die Herden dort immer größer.

      Kompletter Irrsinn -
      wie die ganze Subventioniererei.

      Selbige abzuschaffen, dürfte aber so schwer sein,
      wie n Pudding anne Wand zu nageln.

      Vor allem die Franzosen dürften zu den Waffen greifen.
      Die zocken nämlich allein rund 40 % der Knete ab.
      Avatar
      schrieb am 20.06.05 14:14:37
      Beitrag Nr. 25 ()
      #13

      Die Textilindustrie bekam und bekommt ja auch keine Subventionen dafür, dass sie in D Hemden zusammennäht.

      Und, sind die Preise für Textilien deshalb etwa explodiert ?

      Ganz im Gegenteil, dank billiger Importe sind Textilien heute für die Verbraucher so preisgünstig wie nie zuvor !

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 20.06.05 14:35:29
      Beitrag Nr. 26 ()
      Blue Max und die Tony Blair haben Recht.

      In Großbritannien wird nämlich schon seit über 20 Jahren der Weg "Raus aus der Wirtschaft der ersten beiden Sektoren" gegangen. Produktions- und Landwirtschaftsindustrie passen nämlich nicht in eine Wissens- und Dienstleistungsgesellschaft, da diese andere Sachen wesentlich effizienter herstellen kann. Ist übrigens auch ein Grund warum UK heute die beste Wirtschaftsnation in der EU ist. Woanders (D,F,I) macht dieser Sektor weit weniger an der Wirtschaftsleistung aus .

      Auch ist es nicht gesagt, dass Lebensmittel schlechter und teurer werden, weil sie von Entwicklungsländern produziert werden. Denn die Nachfrage wird das Angebot bestimmen und die Marktmacht liegt doch wohl in Europa. Also werden die europäischen Standards exportiert werden. Und dass diese Länder günstiger produzieren können ist wohl jedem klar.
      Avatar
      schrieb am 20.06.05 15:44:39
      Beitrag Nr. 27 ()
      #26Und dass diese Länder günstiger produzieren können ist wohl jedem klar.


      stimmt!!



      Brasilien
      Moderne Sklaverei

      Im Norden Brasiliens: der Bundesstaat Para. Der Dschungel: längst abgebrannt. Aus dem tropischen Regenwald Amazoniens entsteht Weidefläche für die Rinderzucht. Noch immer schlagen Landarbeiter das Holz, sie schneiden Gras und säen Reis. Arbeiter, die keinen Lohn erhalten: Sklaven. Gelegentlich streifen Beamte der brasilianischen Bundespolizei durch den Busch, um die Sklaven zu befreien.
      Virna Soraya Damasceno leitet das Einsatzkommando. Sie ist Beamte des Arbeitsministeriums. Seit vier Jahren kämpft sie im Auftrag der Regierung gegen die Sklaverei in Brasilien. Die Männer geben an, für ihre Arbeit nicht bezahlt worden zu sein. Es beginnt eine Suche nach dem Sklavenhalter. "Der Aufpasser hält sich vermutlich in unmittelbarer Nähe auf und beobachtet uns. Er versteckt sich immer als Erster. Er ist der direkte Vorgesetzte, der die Leute unterdrückt."
      Die Polizei fahndet nach der "Katze", so werden die Aufpasser genannt. Sie soll in diesem Haus wohnen. Katzen sind meist bewaffnet. Sie heuern die Sklaven an, versprechen ihnen Arbeit und Lohn. Es sind Betrüger. In diesem Fall hat sich die Katze rechtzeitig davon geschlichen.
      Wilson Alves Nogueria, einer der Sklaven, hat der Polizei den Tipp gegeben. Gestern schlug ihm der Aufpasser das Gesicht blutig. Sklaven werden von ihren Vorgesetzten häufig misshandelt. "Er hat mich so fest geschlagen, dass ich mit dem Gesicht gegen die Wand gefallen bin. Dann hat er mir ins Auge gehauen und ein Loch in die Lippe gestossen. Ich habe viel Blut verloren."

      In den Weiten des ehemaligen Urwalds ist ihnen die "Katze" entwischt. Bis in die Nacht hinein fahnden die Beamten. Sie suchen nun den Grossgrundbesitzer. Es handelt sich um den Inhaber eines Supermarktes. Er will nicht gefilmt werden. Flüchtet sich in sein Geschäft. Die Beamten hinterher. Sie fragen nach den Arbeitspapieren, nach Lohnabrechnungen, nach der Erlaubnis zum Holzschlagen und der Grundstücksurkunde. Nichts kann der Supermarktbesitzer vorweisen. Alles illegal. Für den Supermarktbesitzer hat Wilson monatelang auf dem Feld gearbeitet. Ohne Lohn. Kein Geld – nicht einmal für Kleidung oder Medikamente. Als Gegenleistung bekam er nur ein Dach über dem Kopf und ein paar Lebensmittel. Falsche Versprechungen und Prügel.......


      http://www.daserste.de/weltspiegel/beitrag.asp?uid=qjt9qshat…
      Avatar
      schrieb am 20.06.05 16:17:35
      Beitrag Nr. 28 ()
      Am meisten profitieren von den Subventionen die großen Getreidebaubetriebe.

      In Deutschland erhalten nur 0,6 % der Bauern (knapp über 2.000 Betriebe) nahezu 25 % der Zahlungen. Auf der anderen Seite stehen 80 % der Bauern fast 300.000 Betriebe in Deutschland, die pro Jahr weniger als 10.000 Euro bekommen. Zusammen also nicht mehr Geld als die wenigen Großbetriebe. Zahlen aus 2002.

      Auch hier sollte gelten: alle Subventionen auf den Prüfstand u. ggf. drastisch reduzieren.
      Blair hat völlig recht. Eine politische und wirtschaftliche Union verpflichtet nicht dazu jeden wirtschaftlichen Unfug einiger ewig Gestriger weiterzuführen. Im Gegenteil eine Neuorientierung und Überprüfung der Prioritäten ist notwendig.

      Schröder hat sich eindeutig von Chirac einwickeln lassen, ich schätze zwar die Achse Berlin-Paris, jedoch hat Dr.h.c. Schröder die Beziehungen zu anderen wichtigen Partnern zu stark vernachlässigt.

      Er und sein AM haben sich disqualifiziert - sind nicht zukunftsfähig.:D
      Avatar
      schrieb am 20.06.05 20:05:04
      Beitrag Nr. 29 ()
      Nahrungsmittel aus Afrika importieren ???

      Wie soll das denn gehen? Die haben doch jetzt schon nix zu essen, und wenn die Erzeuger dort durch Export evtl. noch ein paar Cent mehr bekommen, dann werden dort drüben noch mehr verhungern. Das Ende vom Lied - wir zahlen denen dann noch mehr Entwicklungshilfe bis zum Gehtnicht mehr !!!!
      Also, wer so was ernsthaft vorschlägt, der hat sie nicht mehr alle !!!!:mad:
      Avatar
      schrieb am 20.06.05 20:10:58
      Beitrag Nr. 30 ()
      Die Bauern Europas bauen an was sie wollen und verkaufen wohin sie wollen. Zu den Preisen, die der Markt hergibt.

      Wer nicht konkurrenzfähig ist, geht zugrunde.

      Das ist doch die freie Marktwirtschaft, nach der alle schreien.

      Wozu also Subventionen?
      Avatar
      schrieb am 20.06.05 23:09:35
      Beitrag Nr. 31 ()
      # 27 das mit dem Regenwald ist nur ein Problem der
      Fleischesser, - es hat mit normalen Menschen und ihrer
      Ernährung nix zu tun.
      Sollen die Omnivoren sich doch darum kümmern, dass sie
      ihren letzten Rest an Regenwald nicht wegfressen.
      Ausserdem ist es die innere Angelegeheit dieser Staaten wie
      etwa Brasilien , dasjenige was auf ihrem Grund steht, zu
      vernichten oder zu belassen. Mir käme es auch komisch vor,
      wenn Brasilianer über die Wiederaufforstung und den Erhalt
      des deutschen Urwaldes schlau daherredeten . Und sich
      dies zu ihrer unmassgeblichen Angelegenheit machten . Wieso
      verlangen wir von Brasilien eine Schonung ihrer Wälder,
      während wir hier alles wegholzten ? Das ist Kolonialismus
      light, von denen etwas zu fordern, das wir selber nicht zu
      erfüllen in der Lage sind/waren. Durch die Subventionspolitik
      hat ja eben hier dazu geführt, dass mal eben flächendeckend
      plötzlich alle Steuobstwiesen abgehackt wurden, oder
      Grenzbüsche verschwanden. Hier ist genau das gleiche
      passiert , was im Regenwald auch passiert....

      Das Argument der Subventionserhaltung nur damit
      irgendwelche Regenwälder nicht von uns und von
      hieraus kahlgefressen werden,halte ich wirklich für eine
      gutmenschliche Naivität, der anscheinend zu vieles
      Schulwissen den Verstand vernebelt hat.
      Avatar
      schrieb am 20.06.05 23:29:31
      Beitrag Nr. 32 ()
      Das Problem ist ganz grundsätzlich, dass die EU über Suventionen für bestimmte Bereiche in bestimmten Ländern entscheidet.

      Warum kann nicht jedes Land selbst darüber befinden, was es subventionieren will.

      Den Franzosen liegt an ihrem Ackerbau, fein sollen sie ihn fördern, Blair will Technologie subventionieren, fein soll er machen. Man wird ja dann sehen, wer erfolgreicher ist.

      Am erfolgreichsten wird jene Wirtschaft sein, die völlig ohne Subventionen auskommt. Subventionswirtschaft kann nicht erfolgreich sein, denn sie erhält wettbewerbsunfähige Strukturen.

      Leider läuft es in Europa nach dem Schema:

      Wenn etwas funktioniert, besteure es, wenn es dann immer noch funktioniert, reguliere es und wenn es dann nicht mehr funktioniert subventioniere es.
      Avatar
      schrieb am 20.06.05 23:50:55
      Beitrag Nr. 33 ()
      Auch wenn das nicht gerade hip klingt, aber ich halte es für einen ganz, ganz großen Fehler, die Landwirtschaft geringzuschätzen. Das dümmste, was meiner Ansicht nach ein Land machen kann, ist sich von Lebensmittelimporten abhängig zu machen, weil es nicht mehr imstande ist, diese ausreichend in guter Qualität selbst zu produzieren - sei es weil die Flächen brach liegen oder weil schlicht und einfach die Bauern ihren Laden dicht machen, weil es sich nicht mehr rentiert.

      Lebensmittel zu produzieren ist ein unvergleichlicher Reichtum, ein echtes Geschenk für ein Land. Das mit den modernen Technologien, die Blair da anspricht, das ist schon verständlich. Aber Lebensmittel verbraucht der Mensch jeden Tag, auch in fünfzig oder hundert Jahren. Ein Land wie Deutschland muss in Zukunft vermutlich enorme Summen für Energieimporte ausgeben, die Industrie bricht weg und wird ins billigere Ausland verlagert, das Bildungsniveau ist im Steilflug (und damit der bisher immer größte Trumpf).

      Man muss die Landwirtschaft nicht so wegschmeißen. Ich glaube Friedrich der Große war das, der mal gesagt hat, das beste, was jemand für sein Land machen kann, ist dort, wo bisher ein Halm war, dafür zu sorgen, dass in Zukunft dort zwei Halme wachsen. Und das meinte er glaube ich durchaus im wörtlichen Sinn. Ich halte es einfach für eine unglaubliche Dummheit zu meinen, man könne auf die Landwirtschaft quasi verzichten oder die erledige man halt so nebenbei.

      LM
      Avatar
      schrieb am 21.06.05 00:09:00
      Beitrag Nr. 34 ()
      Blair hat vollkommen Recht, 40% der Augaben der EU, für 4% der Beschäftigten in der EU
      @5
      wieso regiert der bauernverband?
      @13
      100% Preissteigerung, wie kommst Du denn darauf?
      @17
      schön Dich hier auch zu treffen, ich sags ja Du wirst Dich noch freuen den Acker andersweitig zu verpachten
      Avatar
      schrieb am 21.06.05 00:25:54
      Beitrag Nr. 35 ()
      ...ein Wegschmeissen der Landwirtschaft sehe ich eher durch
      die Subventionspolitik bewerkstelligt. Es kommt doch durch
      Steuerung und/oder Ausnutzung von Schwachstellen zu ganz
      wahnwitzigen Ergebnissen. Von Kartoffelarten, die nicht mehr
      angebaut werden dürfen, bis hin zur Grösse und Krümmungsgrad
      eines Apfels...Eine gute Zulieferung an Lebensmitteln hat
      eben auch etwas mit der Art und Weise der Ernährung zu tun.
      Man kann nicht mal eben Kartoffeln im grossen Stile von
      z.B. Fiji oder Tonga hierhin zu uns karriolen. Oder Spinat
      oder sonstwas. Bei Äpfeln klappt es kurzfristig, aber bei den
      anderen Lebensmitteln , die keine lange Haltbarkeit haben
      und (bei mir) frisch sein sollen, braucht man kurze Wege.
      Und das geht nur mit Anbau in der Nähe. Und solange Leute
      dafür zahlen, gibt es das auch...
      Die Sackgasse mit den Subventionen, hat ihre ganz
      eigene Infrastruktur auch noch behördlicherseits generiert .
      So dass nun rundherum eine Bürokratie
      exisiert, die sich selber natürlich nicht abschaffen will.
      Avatar
      schrieb am 21.06.05 00:53:53
      Beitrag Nr. 36 ()
      #34

      Es geht nicht alleine darum, wieviele Menschen in der Landwirtschaft beschäftigt sind, sondern um die Tatsache, dass JEDER von uns nun mal essen muss, dass Lebenmittel jeden Tag in Mengen verbraucht werden, und dass es dreimal dämlich wäre, Devisen für Sachen zum Fenster hinauszuwerfen, die man im eigenen Land prima und mit kurzen Anfahrtswegen selbst produzieren kann. Das kann doch wohl nicht wahr sein, dass Äpfel hier um die halbe Welt transportiert werden, und gleichzeitig ganze Plantagen in Werder oder anderswo in Deutschland dem Erdboden gleichgemacht werden.

      #35

      Mit der Überregulierung hast Du natürlich Recht. Ich halte es auch für komplett hirnverbrannt, wenn die EU beschließt, dass es bestimmte Kartoffelsorten nicht mehr geben darf und dass nur noch bestimmte Äpfel mit einer bestimmten Größe in den Handel dürfen. M. E. ist es kein Zufall, dass in Großstädten Märkte der Renner sind, wo man das Obst von Bauern vor Ort kaufen kann, die sich nicht an solche Richtlinien halten.

      Ich wollte eigentlich darauf hinaus, dass ich es für einen Irrweg halte, wenn man "Neue Technologien" (auch so ein Klischee) wie Blair gegen die Landwirtschaft ausspielt. Der tobt da m. E. seinen privaten Kleinkrieg mit Chirac aus und so eine alte tradtionelle Kontinental-Phobie, die in GB immer gut ankommt.

      LM
      Avatar
      schrieb am 21.06.05 09:37:47
      Beitrag Nr. 37 ()
      @34 wepeha

      hahahhahahahahah. Ich grüße Dich. Ich sgae es noch einmal: Der acker ist mir schnurzegal. Wir sind keine Bauern. Wir unterschreiben nur keine Vertrag bei dem nicht festeht wann Kohle fliesst. Die Pachthöhe ist in Ordnung und wir würden ja auch verpachten. Nur es muss festehen ab wann Kohle fliesst.
      Avatar
      schrieb am 21.06.05 10:02:48
      Beitrag Nr. 38 ()
      #36

      Jeder in D braucht auch Erdöl, Benzin und Textilien. Und diese Dinge werden zu ca. 100 % importiert.

      Oder sollen wir anfangen in D nach Erdöl zu bohren, nur um unabhängig von Importen zu werden ?
      Avatar
      schrieb am 21.06.05 10:24:05
      Beitrag Nr. 39 ()
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,361345,00.html

      20. Juni 2005

      Blair bezeichnet EU-Agrarsubventionen als sinnlos

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 21.06.05 12:40:53
      Beitrag Nr. 40 ()
      http://de.news.yahoo.com/050621/12/4l742.html

      Tscheschicher Staatspräsident Klaus fordert Ende alle EU-Subventionen !

      "...«Es wäre gut, wenn alle Subventionen, alle Zahlungen an Brüssel und wieder zurück, vergessen würden», wetterte Klaus in dem Zeitungsinterview weiter. Dies sei nur eine enorme Verschwendung von Arbeitskraft und Geld.
      ..."

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 21.06.05 12:46:50
      Beitrag Nr. 41 ()
      http://de.news.yahoo.com/050621/286/4l6fp.html

      CDU für Kürzungen bei EU-Agrarbeihilfen

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 21.06.05 12:50:20
      Beitrag Nr. 42 ()
      ...diese Vorschläge werden sicher von der eurokraten Verwaltungselite mehr als begrüsst werden...
      Avatar
      schrieb am 21.06.05 12:53:23
      Beitrag Nr. 43 ()
      #38 blue max

      Was Lady McBeth meint: Wenn wir von externer Lebensmittelversorgung abhängig sind, dann kann es ganz schnell zu einer knappen Lebensmittelversorgung kommen.

      Wenn wir kein Erdöl mehr kriegen, na gut dann gibts den autofreien Sonntag usw. Aber wenn die Leute in der Stadt nichts mehr zu fressen kriegen, dann gehts richtig rund.
      Avatar
      schrieb am 21.06.05 13:58:13
      Beitrag Nr. 44 ()
      Gerade WEIL Deutschland Energie und andere Dinge importiert, sollte man m. E. zumindest so etwas Unverzichtbares wie Lebensmittel (zumindest die Grundversorgung) nicht so wegwerfen.

      Wir hatten in den letzten Jahrzehnten das Glück, dass es keine größeren militärischen Auseinandersetzungen in Europa gegeben hat. Daher kann man sich kaum vorstellen, dass es eines Tages ja auch mal wieder anders kommen könnte. Falls es jedoch mal wieder dazu käme und man wäre bei solch elementar wichtigen Dingen von Importen abhängig - eine ziemlich unangenehme Vorstellung, wie ich finde. Neue Technologien - gut und schön. Aber gefressen wird eben immer. Ich halte es ehrlich gesagt außerdem regelrecht für eine Schande, wenn ein Land, das klimatisch und geographisch so gut dran ist wie Deutschland, nicht mal mehr seine eigene Bevölkerung ausreichend mit qualitativ hochwertigen Lebensmitteln versorgen könnte.

      LM
      Avatar
      schrieb am 21.06.05 14:09:02
      Beitrag Nr. 45 ()
      http://de.news.yahoo.com/050621/12/4l7jq.html

      "...Der schwedische Ministerpräsident Göran Persson stimmte dagegen in die EU-Haushaltsschelte Blairs ein. Der gewaltige Anteil der Agrarsubventionen am Gesamtbudget sei «nicht zukunftsorientiert», sagte Persson nach einem Treffen mit Blair in London...."

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 21.06.05 14:16:59
      Beitrag Nr. 46 ()
      ... unser Land könnte uns immer ernähren. Wenn aus
      irgendwelchen Gründen plötzlich die Lieferung der Nachfrage
      an billigem Essen unterbunden werden sollte, ist man hier
      eben auf Grund von Witterung , Klima , Boden Technik und
      Know How in der Lage sofort wieder zu produzieren.
      Es brauchte keiner zu verhungern, denn innerhalb eines
      Jahres hätte man die Produktion wieder am laufen, wenn
      vorher wirklich nichts mehr hier an Landwirstschaft
      stehengeblieben wäre. Aber so ist es ja nicht. Es gibt
      hier immer Landwirte...und Futter wächst nun mal ruck zuck
      nach.
      Man müsste für den Fall , das hier nun gar kein Bauer mehr
      tätig wäre nur Saaten eingelagert halten, alles andere wäre
      ein Kinderspiel.
      Naja, ansonsten könnten wir dann eben hier das machen, was
      wir von den Brasilianern einfordern, wir könnten den
      guten deutschen Urwald wieder wachsen lassen...:D
      Wir hätten viel Alleen und Bäume in der Landschaft..., so
      ähnlich wie in der jetzigen DDR , - das ist doch auch ganz schön.
      Da könnte man gleich mal selber sehen, wie das ist,
      wenn man das durchzieht, was man von anderen (Brasilien)
      einfordert ...
      Avatar
      schrieb am 21.06.05 14:30:03
      Beitrag Nr. 47 ()
      #46

      wie schnell das ging hat man ja nach Kriegsende gesehen.
      Da sind die Städter auf den Dächern von Zügen aufs Land gefahren um beim Bauern zu Hamstern.

      Und: Wenn in 30 jahren kein Mensch mehr weiss wie man Getreide anbaut, dann wird es nicht nur 1 Jahr dauern bis die Versorgung mit Lebensmittel wieder funktioniert.

      Fakt ist: Wir dürfen uns nicht abhängig machen von externen Lebensmittellieferanten....

      Politische Umschwünge, Naturkatastrophen usw. in den Lieferländern würde uns hungern lassen.

      Nur weil wir seit ca. 100 jahren Öl brauchen um zu überleben, muss das nicht die nächsten 100 Jahre auch so sein. Genau wie in den letzten 10.000 Jahren hat der Mensch vorallen eins gebraucht zum überleben: Nahrung. Und zwar gesunde Nahrung und nicht irgendwelches Genfood oder so ein Mist.
      Avatar
      schrieb am 21.06.05 14:48:00
      Beitrag Nr. 48 ()
      Agrartechnik ist keine von der Art, dass man damit eine Mondlandung hinkriegen muss. Sondern es sind eigentlich
      einfachste Techniken und mit einfachem Wissen kann man eine ganze Menge Nahrung erzeugen. Ausserdem sind wir Kulturwesen, deren Wissen sich alle 10 jahre etwa verdoppelt. Wie soll da in 30 Jahren die Technik von Landwirtschaft verlohren gehen ?
      Avatar
      schrieb am 21.06.05 15:08:40
      Beitrag Nr. 49 ()
      #48 die mesiten Leute in der Stadt wissen doch heute schon nicht mehr wie man Kartoffeln anpflanzt und denken die Kühe sind Lila.

      Und wer weiss heute noch wie man ne Kuh melkt?? Ich meine mit Händen nicht mit Melkmaschinen...

      Einfachste Techniken???? hahahaaahahahahahahha

      Ich glaube Du unterschätzt das Wissen welches Bauern haben müssen gewaltig. Ne einfache Technik ist es vielleicht zum Aldi zu gehn um sich dort ein paar Steaks zu holen oder ein 6 er Pack Äpfel. Aber die Herstellung und ausreichende Zucht braucht Erfahrung und Wissen.


      Wissen das allmählich verloren geht....
      Die wenigsten Leute wissen heute auch nicht mehr wie man Lebensmittel haltbar macht um damit in Notfällen zu überwintern. Und wenn die Geneartionen die das noch wissen wegsterben, dann ist diese jahrhunderte alte wissen weg....
      Avatar
      schrieb am 21.06.05 15:14:06
      Beitrag Nr. 50 ()
      Ich möchte hier auch noch einmal betonen, das ich die Subventionen eigentlich auch total beschuert finde. Da werden Bauern dafür bezahlt,daß sie Felder brach liegen lassen.

      Nur warne ich davor uns abhängig zu machen von externen Lebensmittelimporten. Das kann ganz schnell nach hinten losgehen und macht ausserdem erpressbar.
      Avatar
      schrieb am 21.06.05 15:20:17
      Beitrag Nr. 51 ()
      49,

      meine Oma hat noch Eier in Kalk eingelegt.:D
      Avatar
      schrieb am 21.06.05 16:42:52
      Beitrag Nr. 52 ()
      ...Wie kommst du nur auf die Idee, dass die Technik des
      (Kühe)Melkens von irgendeiner Wichtigkeit und/oder Bedeutung
      hier für die Ernährung wäre....?
      Avatar
      schrieb am 21.06.05 17:05:59
      Beitrag Nr. 53 ()
      Eine Frage stellt sich mir: Welchen Sinn soll es machen, die Landwirtschaft in der gesamten EU zu subventionieren, wenn Deutschland mit einem Bruchteil seiner Beiträge die heimische Landwirtschaft unterstützen könnte?
      Momentan füllt man die Säcke in Brüssel und ein Bruchteil davon landet vielleicht :confused: bei den deutschen Landwirten.
      Warum also nicht direkt die Deutschen unterstützen...
      Avatar
      schrieb am 21.06.05 18:41:38
      Beitrag Nr. 54 ()


      http://www.welthungerhilfe.de/WHHDE/aktuelles/infografiken/A…

      Der Wahnsinn europäischer Agrarsubventionen

      Die Industriestaaten subventionieren ihre Landwirtschaft mit jährlich rund 350 Milliarden Dollar - rund sieben mal so viel, wie sie für Entwicklungshilfe ausgeben. Für die Bauern in den Entwicklungsländern hat das katastrophale Folgen. Sie können auf dem Weltmarkt nicht mit den europäischen oder amerikanischen Dumpingpreisen mithalten, die oft weit unter den Produktionskosten liegen.

      ..."


      "...Studien der Weltbank zeigen, dass der weltweite Nahrungsmittelhandel um rund 17 Prozent zulegen könnte, wenn die reichen Länder ihre Subventionen abbauen würden. Die Entwicklungsländer könnten ihre Agrarexporte um rund 24 Prozent steigern – mit zusätzlichem Einkommen für die ländliche Bevölkerung von rund 60 Milliarden Dollar. Allein diese Summe ist schon höher als die gesamte weltweite Entwicklungshilfe.
      ..."
      Avatar
      schrieb am 21.06.05 18:45:36
      Beitrag Nr. 55 ()
      http://www.chancenfueralle.de/Die_Initiative/Anzeigenarchiv/…

      10,79 Milliarden Euro Subventionen sind im vergangenen Jahr in die deutsche Landwirtschaft geflossen (Quelle: Institut für Weltwirtschaft, Kiel). Davon entfallen 6,8 Milliarden Euro auf die EU, 3,99 Milliarden Euro gewährte der Bund über Finanzhilfen (2,63 Mrd. Euro) und Steuervergünstigungen (1,36 Mrd. Euro). Für diese Dauersubventionierung müssen die Bürger aufkommen – als Steuerzahler und als Verbraucher. So hat die OECD einen sog. Erzeugersubventionswert“ (ESW) errechnet, der im Jahr 2002 bei 18.000 Euro pro Landwirt in der EU lag. Der OECD zufolge handelt es sich bei dem ESW „um einen Indikator des Werts der Bruttoübertragungen von Verbrauchern und Steuerzahlern an Agrarerzeuger infolge politischer Maßnahmen unabhängig von deren Zielen und Auswirkungen“ (Quelle: EU-MEMO/02/296). Neben diesen unmittelbaren Stützungsmaßnahmen werden preiswertere Produkte aus Nicht-EU-Ländern mit Einfuhrzöllen und -kontingenten belegt und so künstlich verteuert – zum Nachteil der Konsumenten. Auf der anderen Seite werden diejenigen Produkte der EU-Bauern, die mangels Nachfrage nicht abgesetzt werden können, vernichtet...."

      "...Studien der OECD belegen, dass die Lebensmittelpreise in der EU um durchschnittlich 35 Prozent höher sind als die Weltmarktpreise. ..."

      Avatar
      schrieb am 21.06.05 21:55:39
      Beitrag Nr. 56 ()
      Das Wissen der Bauern und die Komplexität der Landwirtschaft darf man m. E. nicht unterschätzen. Wenn ein Acker mal ein paar Jahre brach liegt, dann gehört schon einiges dazu, den wieder flott zu kriegen. Das reicht ja nicht, da ein bisschen Saatgut drüberzustreuen und fertig. Dazu kommt, dass das ganze Wissen um die Abläufe der Natur, wie aber auch diese ganzen Alltagslösungen meist immer noch von Generation zu Generation weitergegeben werden. Ein Bauernhof ist halt keine Firma, die man mal eben gründen bzw. wiedereröffnen kann, wenn halt wieder mal Bedarf da ist. Wenn die Kette da ernsthaft unterbrochen ist, dann halte ich das für unwahrscheinlich, dass man dann einfach da weitermachen kann, wo man vor Jahrzehnten mal aufgehört hat.

      LunkwillFood
      Es gibt ja auch inzwischen eine Menge Leute, die das so handhaben - zum einen weil sie die Nase voll haben von dem Unsinn mit den Apfelgrößen und Biegungsgrad der Gurken - zum anderen, weil sie die Bauern direkt vor Ort unterstützen wollen und daher die Sachen direkt beim Erzeuger kaufen, wo es immer noch so einen Graubereich gibt, sich von den EU-Normen (wenn auch nicht von den Subventionen;-)) abzusetzen.

      Mal abgesehen davon, dass es auch für Kinder nicht schlecht ist, wenn die mal kleine Ferkel sehen und verstehen, dass Fleisch nicht in der Fleischfabrik hergestellt wird: ich habe nichts gegen krumme Gurken und schiefe Äpfel, mal ganz abgesehen von der Tatsache, dass Obst und Gemüse, das der EU-Norm entspricht, oft aus Überzüchtungsgründen geschmacklich nicht so der Hit ist.


      Was die Subventionen betrifft: ich halte die nicht GRUNDSÄTZLICH für schlecht, allerdings werden die Gelder zum großen Teil einfach in die falsche Richtung gelenkt.

      LM
      Avatar
      schrieb am 21.06.05 22:10:37
      Beitrag Nr. 57 ()
      Die Subventionen sind gerechtfertigt!
      Ziel muss sein, dass z. B. die Hühner bereits gekochte Eier legen :D
      Avatar
      schrieb am 21.06.05 22:23:07
      Beitrag Nr. 58 ()
      Die Qualität der in der EU hergestellten und in Deutschland angebotenen Lebensmittel und Speisen ist gemessen am Preis erbärmlich.

      Es gibt Ausnahmen, wie z.B. Österreich oder Italien. Ich esse in keinem Land so gerne wie bei denen.

      Das fängt bei der Wurst und Brot an, hört bei der freundlichen Bedienung im Restaurant nicht auf, und das Preis/Leistungsverhältnis stimmt.
      Avatar
      schrieb am 21.06.05 22:28:08
      Beitrag Nr. 59 ()
      [posting]16.953.354 von derdieschnautzelangsamvollhat am 21.06.05 22:23:07[/posting]Schnäuzchen
      würde man den Deutschen ein Ei aus Plastik für 5 Cents verkaufen, sie würden es nicht nur kaufen sondern auch essen, weil`s so billig ist :laugh:
      Avatar
      schrieb am 21.06.05 22:34:49
      Beitrag Nr. 60 ()
      stella,

      Essen hat in Deutschland auch keinen großen Stellenwert.

      Qualitativ und geschmacklich.
      Avatar
      schrieb am 21.06.05 22:39:09
      Beitrag Nr. 61 ()
      [posting]16.953.418 von derdieschnautzelangsamvollhat am 21.06.05 22:34:49[/posting]das kann ich nur bestätigen!
      Die Genießer in Deutschland erkennt man daran, dass sie schlank sind und sich den Wanst nicht mit "All you can eat" voll hauen :)
      Avatar
      schrieb am 21.06.05 22:55:34
      Beitrag Nr. 62 ()
      Leute, nicht immer von sich auf andere schließen....


      Solche Leute kenne ich auch, die immer darüber jammern, wie toll das Essen in Frankreich, Italien oder sonstwo ist und wie angeblich primitiv in Deutschland und wie ekelhaft und überhaupt - um sich dann abends ihre Maggi-Tütensuppe warmzumachen und einem allen Ernstes vorschwärmen, dass die eigentlich doch gar nicht so schlecht sei.

      Man kann hier in Deutschland wirklich gute und schmackhafte Lebensmittel kaufen - aber natürlich nicht bei Aldi, und man sollte dann auch wissen, wie man daraus ein Essen macht. Es gibt in Deutschland eine Menge Leute, die wirklich gut kochen können - aber eben auch die absoluten Koch-Analphabeten. Aber man nimmt ja auch nicht die Teilnehmer einer Nachmittags-Trash-Show als Stellvertreter für das Bildungsniveau der Nation. Oder doch?

      LM
      Avatar
      schrieb am 21.06.05 22:58:58
      Beitrag Nr. 63 ()
      [posting]16.953.551 von LadyMacbeth am 21.06.05 22:55:34[/posting]w: o unterscheidet sich in nichts von der zitierten Nachmittags-Trash-Show!
      Avatar
      schrieb am 21.06.05 23:16:14
      Beitrag Nr. 64 ()
      Lady,

      im Feinkostladen bekomme ich überall gute Sachen.

      Ich meinte eher in den Metzgereien, Bäckereien und den "normalen" Restaurants, wo in Italien und A Menschen beschäftigt sind die auch mit dem Gastgewerbe was am Hut haben, und keine ehemaligen Lageristen oder Maurer sind wie bei uns.

      Weil der Vermittler X die grade billig im Angebot hat.


      War grade 3 Tage in I, hab einen Abstecher nach A gemacht und da gegessen.

      Hab für ein Menue mit Fritattensuppe(Pfannkuchensuppe:D), Wiener Schnitzel mit Petersilienkartoffel und Salat sowie als Nachspeise Schokopudding plus ein Bier (0,3) 10€ bezahlt.

      Es war einfach toll!

      Die Menschen die da arbeiten verdienen mehr als bei uns.

      Wenige Tage davor war ich mit Freunden hier essen, in einem sogenannten "gehobenen Lokal". Ehrlich gesagt, koche ich lieber selbst und am WE meine Freundin, wie öfter als unbedingt nötig gourmetmäßig russisches Roulette zu spielen.

      In D essen zu gehen ist kein Erlebnis. Wenn man nicht gleich 70€ oder mehr pro Person bezahlen will.
      Avatar
      schrieb am 21.06.05 23:19:07
      Beitrag Nr. 65 ()
      Lassen wir die Gartenzwerge mal einen Blick über den sehr engen Maschendrahtzaun werfen:

      Schweizer Bauern erhalten 2004 am meisten Agrarsubventionen

      GENF - Die 30 OECD-Staaten haben ihre Landwirte 2004 mit insgesamt 279,5 Mrd. Dollar (rund 355,4 Mrd. Franken) unterstützt. Das entspricht 30 Prozent der Agrareinnahmen. Am meisten Subventionen erhielten mit 71 Prozent der Agrareinnahmen die Schweizer Bauern.
      http://www.20min.ch/news/wirtschaft/sdastory.tmpl?id=brd084&…
      Avatar
      schrieb am 22.06.05 11:00:31
      Beitrag Nr. 66 ()
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,361557,00.html

      Blair wehrt sich gegen Schröders Vorwürfe

      "Wir wollen keinen Haushalt, der weiterhin siebenmal so viel für die Landwirtschaft ausgibt wie für Forschung und Entwicklung, Wissenschaft, Technologie, Bildung und Innovation zusammen", schrieb Blair in dem Beitrag für das Boulevardblatt. 40 Prozent der EU-Ausgaben entfielen auf die Agrarpolitik, "wo weniger als fünf Prozent der Bevölkerung arbeiten". Ein solcher Haushalt werde weder den Bedürfnissen der Bürger noch den Herausforderungen Europas gerecht. "Wir müssen in Innovation und Ausbildung investieren, nicht jede Kuh mit zwei Euro am Tag fördern", forderte der britische Premier...."
      Avatar
      schrieb am 22.06.05 12:54:00
      Beitrag Nr. 67 ()
      Man kann die sache auch anders sehen als Tony
      http://www.diepresse.com/Artikel.aspx?channel=p&ressort=pk&i…

      Tony und das Milchmädchen

      VON MICHAEL PRÜLLER (Die Presse) 22.06.2005

      Wir fordern ein Verdummungsver bot für Europapolitiker. Auch Tony Blair betätigt sich nun als "terrible simplificateur", mit dem Schmäh, es sei nicht einzusehen, dass die EU "40 Prozent ihres Budgets für die Bauern ausgibt, obwohl diese nur fünf Prozent der Bevölkerung ausmachen".

      Faktisch stimmt`s zwar. Aber heißen tut`s nichts. Das EU-Budget ist ja völlig anders zusammengesetzt als ein normaler Staatshaushalt. 1965 wurde der Agrar-Binnemarkt geschaffen, und zwecks Wettbewerbsgleichheit wurde die Landwirtschafts-Förderungung damals den nationalen Regierungen weitgehend weggenommen und nach Brüssel ausgelagert. Alles andere blieb Sache der einzelnen Mitgliedsländer und wurde nicht "vergemeinschaftet". Erst ab Mitte der 70er-Jahre kamen die Strukturfonds für Industrie und Gewerbe dazu. Daher hatte das Agrar-Kapitel am EU-Budget 1970 noch einen Anteil von über 80 Prozent. Seit 1985 ist er kontinuierlich gesunken, auf etwas über 40 Prozent. Doch wenn man alle öffentlichen Ausgaben der EU-15 zusammenrechnet, so macht die Agrarförderung nur 1,6 Prozent aus. Was soll da Blairs Milchmädchen-Rechnung?

      Natürlich gibt es ein reales Problem: Weil ein großer Teil des Agrarbudgets bereits bis 2013 fixiert ist, kann die EU ihren neuentdeckten Sparwillen nur anderswo praktizieren, etwa bei der Forschungsförderung - aber gerade da sollte sie mehr Geld in die Hand nehmen. Man soll auch ruhig über die Sinnhaftigkeit der Agrarförderung an sich diskutieren. Aber das alles ist doch nicht so kompliziert, dass man die Öffentlichkeit schon wieder mit Scheinargumenten füttern müsste.
      Avatar
      schrieb am 23.06.05 11:25:41
      Beitrag Nr. 68 ()
      http://www.zeit.de/2005/26/Argument

      Landwirtschaft

      Wer melkt hier wen?



      Die Dauerunterstützung der Bauern sprengt internationale Gipfeltreffen – Zeit, ihr ein Ende zu setzen

      Von Fritz Vorholz


      Die europäische Agrarpolitik ist eine explosive Veranstaltung. Sie kostet nicht nur viel Geld, sie schadet nicht nur den Entwicklungsländern, sie sprengt obendrein auch Gipfel. Vor knapp zwei Jahren den im mexikanischen Cancun, wo sich die Mitgliedsländer der Welthandelsorganisation (WTO) – unter anderem wegen Streits um die EU-Agrarpolitik – nicht auf die Grundlinien einer weiteren Liberalisierung des Warenaustausches verständigen konnten. Vor wenigen Tagen den in Brüssel, wo sich die europäischen Staats- und Regierungschefs selbst auseinander dividierten, weil sie sich nicht auf ein neues Budget, das im Wesentlichen ein Agrarbudget hätte sein sollen, einigen konnten. Mit großer Sicherheit wird bald schon die nächste Bombe hochgehen – wenn Europa nicht endlich willens und fähig ist, seine Agrarpolitik einer Reform zu unterziehen, die den Namen zu Recht trägt.
      ..."

      :eek:

      "...Früher legitimierte die EU die Alimentation der Bauern auf Kosten der Steuerzahler und Verbraucher mit dem Hinweis, anders sei die Versogungssicherheit Europas mit Lebensmitteln nicht zu gewährleisten. In Zeiten der Globalisierung glaubt niemand mehr an dieses Argument. Auch das Ziel, die Einkommen der Landwirte zu sichern, ist als gesellschaftlicher Konsens nicht mehr zu vermitteln – erst recht nicht gegenüber jenen Arbeitslosen, denen die Hartz-Reformen drastische Einschnitte in sicher geglaubte Besitzstände abverlangen.
      ..."

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 23.06.05 11:49:24
      Beitrag Nr. 69 ()
      # 1 Blue Max,
      Nachdem ich einige Pro-Agrarsubventionens-Postings gelesen habe, frage ich mich auch, warum verschenken wir soviel Subventionsgeld an die Wohnungswirtschaft und Verkehrswirtschaft.
      Ich habe gerade eine ältere Aufstellung aus 2002 für 2001 zur Hand. Danach erhielten aus dem Gesamt-Subventionsvolumen in 2001 in Deutschland von 155,6 Milliarden

      für Verkehr: 24,3 Mrd.
      Wohnungswirtschaft: 22,2 Mrd.
      Dagegen sind doch die gezahlten Subventionen von 13 Mrd. für die Land-u.Forstwirtschaft eigentlich Peanuts
      Allzuviel wird sich bis heute nicht geändert haben.
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 23.06.05 12:46:06
      Beitrag Nr. 70 ()
      #69

      In den Bereichen könnte von mir aus genauso radikal gekürzt werden.
      Insbesondere beim Wohnungsabu, angesichts von rund 2 Millionen leerstehenden Wohnungen in D und seit Jahrzehnten fallender Immobilienpreise ist jeder Euro an Subvention in diesem Bereich weggeschmissenes Geld !

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 23.06.05 12:57:47
      Beitrag Nr. 71 ()
      tja, das ist die westliche Globalisierung.

      Die Industriestaaten zwingen den Rest der zur Öffnung ihrer Märkte. Gleichzeitig werden in den Industriestaaten die Märkte für Lebensmittel und Textilien verbarikadiert und mit hunderten von Mrd Euro und Dollar subventioniert.

      So ein Schwachsinn, führt endlich die Marktwirtschaft in der Landwirtschaft ein, schafft die Subventionen ab und investiert unser Geld in die Zukunft und nicht in die Vergangenheit.

      Jeder der für Landwirtschaftssubventionen ist, versündigt sich an unser Zukunft und an der Zukunftsperspektive der Menschen in den Entwicklungsländer.

      Mach weiter so, Tony!!!!!!!!!
      Avatar
      schrieb am 23.06.05 14:46:22
      Beitrag Nr. 72 ()
      Thread: Deutschland ist ein BAUERNSTAAT--wer anderes glaubt ist ein Dummkopf

      die Chinesen können sich NICHT mehr ERNÄHREN und dafür sind die Deutschen oder Europäischen Bauern da--Frankreich weiß dieses sehr wohl und läßt sich seine Landwirtschaft nicht von Europa kaputt machen:rolleyes:

      Deshalb wir sind eine Bauernstaat, denn wir haben:

      1. fruchtbaren Boden

      2. Wasser

      3. fleisige Bauern :kiss:

      hier ist KEIN euro verloren, er wird investiert in Maschinen und Gebäude, das schafft Arbeitsplätz im Land und nicht auf Mallorca.
      Avatar
      schrieb am 23.06.05 14:50:55
      Beitrag Nr. 73 ()
      #71

      Den Globalisierunggewinnern und Subventionsfeinden sind die Entwicklungsländer scheissegal!!!
      Avatar
      schrieb am 23.06.05 16:02:56
      Beitrag Nr. 74 ()
      [posting]16.971.549 von GueldnerG45S am 23.06.05 14:46:22[/posting]na, wieviele Subventionen bekommst du denn.

      Deine Argumente sind leider sehr einseitig.

      Die Chinesen warten übrigens nicht auf die europäische Landwirtschaft, die anderen sind da mal wieder schneller.:D
      Avatar
      schrieb am 23.06.05 16:20:48
      Beitrag Nr. 75 ()
      JBlue und Brunnenmann,

      jeder ist immer für denjenigen Subventionsabbau, der ihn nicht betrifft, obwohl bei landwirtschaftlichen Artikeln natürlich auch jeder betroffen wäre, denn dann würde das Ei und der Liter Milch doppelt soviel kosten. Die landwirtschaftlichen Produkte sind doch wohl von allen Gütern seit dem Kriege am wenigsten gestiegen, manche sogar gefallen.Anfang der 50er Jahre hat ein Zentner Weizen um die 20,00 DM gekostet,
      heute nicht mal die Hälfte.
      Aber wenn der Mieter einer Sozialwohnung 100 oder 200 € im Monat mehr bezahlen soll, oder die Straßenbahnkarte doppelt so teuer ist, dann ist das Geheul groß.
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 23.06.05 16:51:44
      Beitrag Nr. 76 ()
      [posting]16.973.087 von Wilbi am 23.06.05 16:20:48[/posting]#wilbi

      Ich würde sofort für ein Ei oder die Milch das doppelt zahlen, wenn dieser Subventionswahnsinn aufhören würde und das Geld vernünftig investiert würde.

      Wir müssen Geld in die Zukunft investieren und nicht in absterbende Wirtschaftszweige, wie Landwirtschaft, Kohle, Werften usw.. Wann lernen wir es endlich, unsere Subventionen werden Veränderungsprozesse nicht aufhalten und am Ende stehen wir ohne Geld UND Arbeitsplätze da.

      Weiter so Tony!!!!!
      Avatar
      schrieb am 23.06.05 16:53:26
      Beitrag Nr. 77 ()
      Hallo Lady,

      du stellst dir das viel zu kompliziert vor.

      Landwirtschaft oder besser sogar Selbstversorgung ist eines der einfachsten Dinge überhaupt. Mit dem richtigen Wissen und den primitivsten Arbeitsgeräten (Schaufel, Spaten, Hacke) ist man in der Lage mit weniger als 80 qm eine 4-köpfige Familie über das ganze Jahr hinweg zu versorgen (ich empfehle da Seymour: Der Selbstversorger).
      Natürlich ist das Arbeit und die Anlage des Gartens erfordert intensive Arbeit, ebenso die Bewirtschaftung, aber meiner Meinung nach ist der ganze High-Tech-Schnickschnack der modernen Landwirtschaft nur notwendig um über den Bedarf zu produzieren und mit den Bodenerträgen Geld zu erwirtschaften, das man braucht um den ganzen High-Tech-Kram bezahlen zu können. Geschweige denn, dass man heute mit 2 Leuten die Arbeit verrichten kann, wo man früher 20 für benötigt hat.
      Natürlich ist es schwer aus einem Acker Erträge zu ziehen, die über das übliche Maß hinausgehen und erst recht den Boden, der durch diese Überstrapazierung "versauert" wieder hinzubekommen, aber ist das wirklich nötig ?

      Wenn man nur für den hiesigen Markt produziert und auch nur das, was benötigt wird, dann ist das einfach zu erreichen und wenn man auf die Bequemlichkeit und ein 10-faches Ertragsergebnis verzichtet, dann ist Landwirtschaft das einfachste der Welt. Damit meine ich selbstverständlich einfach nicht im Sinne von "wenig arbeitsintensiv" ganz im Gegenteil.

      Nur mal eine andere Sicht der Dinge

      Grüße
      Thorim
      Avatar
      schrieb am 23.06.05 17:01:46
      Beitrag Nr. 78 ()
      Hallo Wilbi,

      weißt du eigentlich wie teuer Hühner sind ?

      Wenn du auf dem Viehmarkt Glück hast bekommst du 20 Hühner für unter 100,00 EUR.
      Die brauchen dann ein Gehege von etwa 30 qm und einen kleinen Hühnerstall. Und schon hast du 20 Eier am Tag, die du unmöglich selber essen kannst (jedenfalls wäre das sehr ungesund :) )
      Dann kannst du 15 Eier an deine Nachbarn geben und schon brauchst du keine Subventionen mehr im Eiersektor. Oder verkaufe sie für 10 Cent das Stück, dann hast du mehr eingenommen, als du für das Futter brauchst.

      Mal abgesehen davon, dass man am Ende auch mit den Produzenten selber etwas leckeres anfangen kann :lick:

      Es ist alles so einfach, aber man kann es auch kompliziert machen.

      PS: Übrigens die Grundstückspreise außerhalb der Großstädte sind auch heute noch sehr günstig ;) habe vor 5 Jahren 3000 qm für 10.000 EUR gekauft.

      Grüße
      Thorim
      Avatar
      schrieb am 23.06.05 17:02:03
      Beitrag Nr. 79 ()
      @thorim

      80qm????? lächerlich.

      Weisst du was auf 80 qm passen????
      Avatar
      schrieb am 23.06.05 17:08:07
      Beitrag Nr. 80 ()
      @thorim

      was machst du mit den 20 Hühnern im Winter????

      Woher nimmst Du das Heu für die Hühnerbestallung.

      So und dein 30 qm Gehege zieh ich jetzt mal von Deinen 80 qm garten ab....
      Avatar
      schrieb am 23.06.05 17:10:22
      Beitrag Nr. 81 ()
      Klar weiß ich das, ich mache es doch gerade.

      Die Kunst liegt in der Art des Anbaus und der Nutzung über das ganze Jahr hinweg.

      Es gibt keinen Tag an dem nicht irgendetwas angepflanzt ist und reift, aber natürlich abgestimmt darauf, was nach was angepfanzt wird und was zwischen was angepflanzt wird.

      Mit 80 qm meine ich auch die Anbaufläche, nicht den Platz drumrum für Wege, Schuppen, Misthaufen etc.

      Ich empfehle da wirklich mal etwas von Seymour zu lesen, der Typ macht das seit 20 Jahren. Der hat auch noch ein Buch über Herstellung von Alltagsgegenständen geschrieben, aber das lohnt meiner Meinung nach noch nicht, weil man das noch billiger kaufen kann und nicht so oft benötigt.

      Es ist wirklich einfacher, als man denkt und das ist auch der Grund warum man soviel dafür bezahlt.

      Grüße
      Thorim
      Avatar
      schrieb am 23.06.05 17:24:01
      Beitrag Nr. 82 ()
      Hallo BJ,

      die 80 qm sind ergiebiger als du denkst. Klar, ist das jetzt kein Aufruf an alle sich im Stadtwald ein Areal von 80 qm abzustecken und Freizeitbauer zu werden :)

      In der Regel ist das Grundstück ja sowieso größer, oder hat dein EFH nur noch 80 qm Garten übrig.

      Ich will damit nur sagen, das die ganze Chose wesentlich unkomplizierter und einfacher ist als man denkt. Nur genau das ist der Grund, der moderne Mensch denkt zu kompliziert und ist sich der eigenen Hände Arbeit und der Möglichkeiten die er hat, nicht mehr bewußt.

      Ich konnte mir vor 5 Jahren auch nicht vorstellen, dass mir das mal Spaß machen würde, ganz im Gegenteil, wie jeder dachte ich nur daran, die ganze Botnik platt zu machen und einen schönen Rasen anzulegen, damit ich mit meinem Sohn drauf bolzen kann.

      Ich bin heilfroh, das ich damals zu faul dazu war.

      Angefangen hat das vor drei Jahren, als meine Frau Erdbeerkuchen machen wollte und wir im Supermarkt die Preise für eine Schale Erdbeeren gesehen haben. 2,50 EUR für eine Schale von 500 g.

      Da dachte ich mir, was kann denn daran so schwer sein, ein paar Pflanzen in den Boden zu prügeln und mal abzuwarten was da raus kommt.

      Nun, heute lache ich über die Preise von Erdbeeren. Wir haben im Moment soviele Erdbeeren, das sie mir schon zur Nase rauskommen, das Regal voller Marmelade, fast jedes WE einen Erdbeerkuchen und auch die Gefriertruhe ist schon gut bestückt. Dabei habe ich nur ein Beet von 3x5 Metern angelegt.

      Und schon war ich süchtig danach (nein, nicht mehr nach Erdbeeren :) )

      Um auf deine Frage zurückzukommen. Im Winter mache ich mit den Hühnern auch nichts anderes als im Sommer. Die kriegen ihr Stroh in den Stall und freuen sich ihres Lebens. Weißt du Hühner sind keine 1-jährigen Gewächse, die leben sogar noch länger und irgendwie schaffen die es glatt im Winter nicht zu erfrieren :), genauso wie alle anderen Vögel im Winter auch, die nicht wegfliegen.

      Ach ja, im Winter legen die auch Eier ;)

      Grüße
      Thorim
      Avatar
      schrieb am 23.06.05 17:49:24
      Beitrag Nr. 83 ()
      Hallo,

      cih habe selbst 10 Huehner.Die legen tatsaechlich auch im Winter Eier.Nur muss ich sie füttern, mit Weizen, Rüben,Kartoffeln. Sonst nix mit Eier.

      Wo kriegst Du eigentlich genau Dein Stroh her?? Aus 80 qm???
      Avatar
      schrieb am 23.06.05 17:57:40
      Beitrag Nr. 84 ()
      Hallo BJ,

      ne, nicht aus 80 qm :)

      Das kriege ich vom Bauern, der darf noch ca. 1500 qm von meinem Grundstück mit bewirtschaften (war ne alte Pferdeweide) und gibt mir statt Pacht halt Stroh und Kuhmist, wenn ich was brauche. Ist schon praktisch so ne Dorfgemeinschaft.

      Grüße
      Thorim
      Avatar
      schrieb am 23.06.05 18:07:39
      Beitrag Nr. 85 ()
      du meinst Heu nicht Stroh (Vorsicht Besserwisseralarm), oder pflanzt der da etwa Getreide an???
      Avatar
      schrieb am 23.06.05 18:41:05
      Beitrag Nr. 86 ()
      Gibt es eigentlich irgendwelche Subventionen, die mal abgebaut wurden?

      Anscheinend baut man immer nur neue Subventionen auf und irgendwann ist dann Armageddon-Day...
      Avatar
      schrieb am 23.06.05 20:35:36
      Beitrag Nr. 87 ()
      Hi BJ,

      yep, du hast recht (und es besser gewußt:)) !

      Ne, der baut kein Getreide an, ist ein Milchbauer, mit Fleischkühen, aber der hat noch ein paar Pferde.

      Keine Ahnung wo der das Stroh her hat, ist mir aber auch eigentlich egal, so viel brauche ich auch nicht und das bißchen hat er halt für mich übrig (Hühner und Beetabdeckung im Winter)

      Grüße
      Thorim
      Avatar
      schrieb am 23.06.05 22:12:35
      Beitrag Nr. 88 ()
      [posting]16.974.014 von Thorim am 23.06.05 16:53:26[/posting]Thorim

      Nee, ich stelle mir das nicht zu kompliziert vor. Ich komme selbst aus der tiefsten Provinz und wir sind auch teilweise Selbstversorger. Ich kenne auch das Buch von Seymour. Natürlich versorgt sich ein Großteil der Landbevölkerung teilweise selbst, sei es durch ein paar alte Obstbäume oder den Gemüsegarten. Das meine ich aber nicht.

      Alle Bauern, die da leben, sind schon als Kind auf einem Bauernhof aufgewachsen. Da, wo das nicht der Fall ist, haben sie einen Bauernsohn oder eine Bauerntochter geheiratet. Das ist auch nicht anders möglich, denn das ganze Wissen über Optimierung und Einflüsse der Natur, gleichzeitig aber das ganze praktische Know-How - von der Reparatur eines Traktors bis zum Aufbau von Netzwerken mit anderen Bauern - ist eine Sache, in die man reinwachsen muss. Da kann ein Studium von Agrarwissenschaften zwar eine sinnvolle Ergänzung, aber niemals Ersatz sein. Klar, ein paar Salat-Pflanzen kann sich jeder in den Vorgarten pflanzen. Das meine ich aber nicht. Wenn man als Kind nicht gelernt hat, eine Kuh zur Not mit dem Taschenmesser notzuschlachten, damit das Fleisch noch verkauft werden darf - dann lernst Du das als Erwachsener auch nicht mehr, um das ganz drastisch zu sagen.

      Wenn Du Dir als Fachfremder einen Weinberg zulegst, dann dauert es Dein halbes Leben, bis man rausgefunden hat, wie das läuft. Zu dem Thema gibt es tausend Bücher, aber letztlich zählt nur die Erfahrung, wozu eben auch unbekannte Größen wie Wetterextreme, Schädlinge und was weiß ich was gehören, weil es bei jeder Weinrebe und bei jedem Standort wieder anders läuft. Wenn man da nicht reingewachsen ist, mancht man einfach jahrelang enorm viel falsch - d. h. dass es eben nicht effektiv ist.

      LM
      Avatar
      schrieb am 23.06.05 23:02:54
      Beitrag Nr. 89 ()
      Agargelder sind BESTENS angelegt, denn sie sichern unseren billigen Wohlstand.

      PS.
      Was wird mit der Alternativen energie getan, flißen hier nicht unsummen die ALLE zu zahlen haben, doch Satt machen diese Energien nicht.

      Es ist Idiodisch Weizen zu verheizen- oder in die Biogasanlage zu schmeißen (Höchstsubventioniert)
      Avatar
      schrieb am 24.06.05 09:32:46
      Beitrag Nr. 90 ()
      Hi Lady,

      ich gebe dir Recht, wenn du eine hochmoderne Landwirtschaft betrachtest, die vor allem darauf gerichtet ist, Ertrag (in Geld, als Bezahlung für die eingesetzte Arbeitskraft) zu erwirtschaften.

      Aber genau da sehe ich den Kernpunkt der Diskussionen um die Subventionierung. Wenn man für ein Kilo Zucker (aus Zuckerrüben) 6,35 EUR bekommt, wo auf dem freien Markt nur 3,75 EUR bezahlt wird, dann versucht man jeden Trick, jede technische Hilfe, kurz und gut alle Erfahrung, die einem höhere Erträge bringen einzusetzen, damit man mehr Geld verdient. Leider völlig am Bedarf vorbei. Was kümmert es denn den Bauern, was mit seinen Rüben passiert, wenn er sie abgeliefert und bezahlt bekommen hat?

      Also setzt man ein ungeheures technisches Know-How ein, wissenschaftliche Studien, Kunstdünger usw. nicht um ausreichend und abwechslungsreiche Nahrung zu produzieren, sondern um viel Geld zu verdienen. Das geht auch noch besser indem man Maschinen entwickelt, die die Tagesarbeit von 20 Leuten in 4 Stunden erledigen. Die braucht man dann auch, um eben das 20 fache erwirtschaften zu können, damit es Geld bringt.

      Aber genau das ist doch der Kritikpunkt an den Agrarsubventionen, man benötigt dadurch immer weniger Leute, die immer mehr von dem produzieren, was nicht gebraucht wird.

      "Back to the roots" (hier sogar im wörtlichen Sinne :) ) !!

      Niemand wird hungern, wenn die Subventionen gestrichen werden. Es werden weniger Maschinen verkauft, aber die Menge an Nahrungsmitteln ist immer noch ausreichend und niemand macht sich abhängig von anderen Staaten, solange wir noch 100 qm brauchbares Land pro Familie haben.
      Und es werden sogar nur sehr wenige Leute arbeitslos, da die Arbeit inzwischen eh nur von Maschinen erledigt werden.
      Natürlich werden viele Bauern in Geldschwierigkeiten kommen, viele werden auch pleite gehen, aber doch nur die, die Kredite aufgenommen haben, um Maschinen zu kaufen und um dadurch Subventionen zu kassieren, die niemals garantiert waren.

      Das ist ähnlich wie Leute, die sich eine ETW kaufen, um sie zu vermieten und darauf spekulieren, dass sie durch das Wohngeld des Mieters bezahlt wird.

      Vorsätzliche Bereicherung auf Kosten aller Steuerzahler nenne ich das. :mad:

      An dieser Stelle setzt meine Kritik an, Leute werdet euch euren Fähigkeiten bewußt und haltet das Wachsen von Pflanzen und Tieren nicht für eine hochentwickelte Wissenschaft, das funktioniert schon seit 10.000 Jahren in ausreichender Form :)


      Grüße
      Thorim
      Avatar
      schrieb am 24.06.05 09:56:44
      Beitrag Nr. 91 ()
      Hallo Thorim,

      ich behaupte mal 60% der Stadtbevölkerung in Grosstädten wie Berlin,München oder Hamburg

      a) können und wollen sich noch nichtmal 100 qm Gartenland leisten

      b) wissen nicht wie man etwas anpflanzt und es zum Erfolg bringt

      c) werden immer darauf angewiesen sein billige Lebensmittel zu kaufen(besonders Sozialschwache)


      d) wissen nicht mehr wie man Lebensmittel haltbar macht

      e) wissen nicht mehr das man im Winter auch verschrumpelte Äpfel essen kann

      f) haben noch nie nen Finger krumm gemacht um für sich selber Lebensmittel zu produzieren
      Avatar
      schrieb am 24.06.05 10:05:41
      Beitrag Nr. 92 ()
      @Thorim
      So einfach wie Du denkst ist die Selbstversorgung noch lange nicht , lass Dir doch mal von älteren Leuten erzählen wie es nach dem Krieg war. Bevölkerung weniger als heute , Fläche größer als heute und noch wesenlich mehr Leute als heute kannten sich mit Landwirtschaft aus - und trotzdem Hungersnot.
      Die Vorstellung die Landwirtschaft plattzumachen und sie dann im Bedarfsfall schnell hochzuziehen ist kindisch. Hast Du Dir mal überlegt daß es zweieinhalb Jahre dauert bis ein Kalb als Kuh Milch gibt, und daß das Kalb auch nur von einer Kuh geboren wird?
      Weißt Du wieviel Arbeit es macht, aus einem Stück Buschland einen Acker zu machen?
      Und daß auf einem solchen Acker die ersten Jahre nur Unkraut wächst?
      Avatar
      schrieb am 24.06.05 11:12:26
      Beitrag Nr. 93 ()
      Hallo BJ,

      da kann ich dir nur zustimmen. Bis vor 5 Jahren fiel ich ja selber noch in eine dieser Kategorien :)

      Vor allem wissen die Wenigsten ja überhaupt noch welches Obst und welches Gemüse zu welcher Jahreszeit überhaupt reif bzw. vorhanden ist.

      In der Beziehung ist man sowieso verwöhnt und man kann sich ja zu jeder Jahreszeit jegliche Art von Obst und Gemüse kaufen. das einzige was da wohl auffällt ist, das manche Sachen zu mancher Jahreszeit irgendwie teurer sind :)

      Ich wollte ja auch nur auf die Behauptung eingehen, das man wieder Hunger leiden müßte oder von ausländischen Staaten abhängig wird, wenn man die Subventionen streicht.

      Und das ist absoluter Quatsch !

      Grüße
      Thorim
      Avatar
      schrieb am 24.06.05 11:18:40
      Beitrag Nr. 94 ()
      Thorim,

      wir haben es alle begriffen. Du hast das Eierlegen erfunden.Wir danken Dir.
      wilbi:laugh:
      Avatar
      schrieb am 24.06.05 11:37:30
      Beitrag Nr. 95 ()
      Hallo hakiri,

      ich habe nie behauptet, dass es einfach wäre, die Landwirtschaft von heute auf morgen wieder aufzubauen. Erst recht nicht auf diese völlig überdimensionierte Größe.

      Aber es ist möglich. Meinem Wissenstand nach war die Hungersnot nach dem Krieg eine Verkettung von unglücklichen Umständen.

      1.) Es gab keine männlichen Arbeitskräfte in ausreichender Anzahl für die kraftintensiven Arbeiten (Pflügen, Roden etc.)

      (bitte ich möchte jetzt keine feministischen Rachegefühle hören und mir ist vollkommen bewußt, was die Frauen in dieser Zeit unmenschliches geleistet haben, meine Oma hat mir oft genug davon erzählt und ich war höllisch stolz auf sie)

      2.) Es gab keine Werkzeuge und Maschinen in ausreichender Anzahl.

      3.) Es gab kein Saatgut in ausreichender Anzahl und einen viel zu kleinen Viehbestand (es war halt alles kaputt gebombt oder geschlachtet worden.

      4.) Die Winter in den beiden Nachkriegsjahren waren überdurchschnittlich hart.

      Und ich gehe nicht davon aus, dass eine Streichung der Agarsubventionen uns plötzlich in die gleiche wirtschaftliche (pleite und zur Zahlung von Reparationszahlungen verpflichtet), politische (Besatzungsmacht) oder moralische (Krieg verloren, Resignation, Angst vor der Zukunft) Lage bringen wird wie es 1946-1948 gewesen ist.

      In dieser Beziehung hinkt dein Vergleich etwas :).

      OK, es dauert zwei jahre bis ein Kalb Milch gibt (ich glaube dir das jetzt mal, davon habe ich keine Ahnung :)), aber in der angesprochenen Lage ist die BRD durchaus in der Lage sich mit ausreichend Viehbestand einzudecken und die brachliegenden Äcker wären in einem halben Jahr unter Einsatz von Maschinen (und wenn du den Pflug vor einen Leo spannst (OK, Bodendichte :) ) und Dünger wieder in der Lage ausreichend Erträge zu erwirtschaften. Mein Grundstück lag 18 Jahre brach, bevor wir es gekauft hatten.

      Innerhalb von zwei Jahren haben wir dann ohne auch nur irgendwelche Vorkenntnisse von Landwirtschaft und Pflanzen zu haben (mir ist selbst mein Kaktus verdurstet) geschafft einen kleinen Garten anzulegen, der mich in der heutigen Lage bei meinen Ausgaben unterstützt. Und wenn es wirklich darauf ankäme, werde ich auch in der lage sein völlig auf Selbstversorgung umzustellen, obwohl dies eine Arbeitsleistung erfordern würde, die ich im Moment nicht gewillt bin zu leisten, es aber durchaus könnte.


      Wo ist das Problem. Wenn es darauf ankommt besinnt sich der Mensch immer auf das Wesentliche. Nur aus der derzeitigen Wohlstandsgesellschaft geschaut, ist das natürlich völlig undenkbar und aberwitzig. Glaube mir es ist wirklich einfacher als man glaubt.

      Selbst auf einem Balkon in einer Stadtwohnung kann man Gemüsepflanzen ziehen :)

      Man denkt einfach nur viel zu kompliziert und macht sich Gedanken über Dinge die überhaupt kein Problem sind.

      Kauf dir einfach mal ne Packung Petersiliensamen im Laden und pflanze die in eine mit Erde gefüllte Butterbrotdose und nach 3 oder 4 Monaten wirst du verstehen was ich meine (ach ja, ab und zu das Gießen nicht vergessen und auf die Fensterbank stellen). :)

      Grüße
      Thorim
      Avatar
      schrieb am 24.06.05 12:48:00
      Beitrag Nr. 96 ()
      Hi Wilbi,

      och nö, das Eier legen überlasse ich dann doch denen, die da Ahnung von haben :)

      Ich ärgere mich nur darüber, dass man seine angebliche Abhängigkeit so als gottgegeben hinnimmt, obwohl man ganz leicht etwas dagegen unternehmen kann ;) (zumindest in diesem Bereich)

      Grüße
      Thorim
      Avatar
      schrieb am 24.06.05 19:06:04
      Beitrag Nr. 97 ()
      Gestern habe ich einen TV-Bericht über einen "Großbauern" in den neuen Bundesländern, Umland Berlin, gesehen.

      Er hat sich auf Rollrasen spezialisiert, das Geschäft läuft gut und der Umsatz stimmt.

      Dann ist er Milchproduzent. Die Melkanlage war wirklich beeindruckend. Da stehen 15 oder 20 Kühe auf einer Drehscheibe und sind angeschlossen an eine große Maschine... Die Maschine müßte dringend erneuert werden, dazu fehlt das Geld. Wie viele Kühe er insgesamt hat, weiß ich leider nicht.

      Und drittes Standbein sind "Ferien auf dem Bauernhof" - da darf eine Kuh und ein paar Hühner und sonstiges Getier im Freien rumlaufen, zur Freude der Kinder.

      Es wurden auch Zahlen genannt: Umsatz 750.000 Euro / EU-Subvention 340.000 Euro. Ohne diese Subvention hätte er große Probleme seinen "Hof" weiter zu bewirtschaften, so seine Aussage. Wie viele Mitarbeiter er beschäftigt, wurde leider auch nicht gesagt, nur dass das Geschäft ohne Subvention nicht mehr rentabel wäre.
      Avatar
      schrieb am 30.06.05 10:42:49
      Beitrag Nr. 98 ()
      Bauern kassieren allein in D über 300 Millionen Euro fürs Nichtstuen bzw für stilgelegte Flächen.

      Wie will man so etwas eigentlich den 5 Mio Arbeitslosen bzw Hartz IV-Empfängern vermitteln ?

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 03.07.05 20:02:52
      Beitrag Nr. 99 ()
      :confused: Wollt Ihr in der Nahrung Verhältnisse wie beim Stahl und ÖL :confused: d.h. total vom Ausland abhängig:confused: wollt ihr eueren Zucker und euer Fleisch in Zukunft in Brasilien kaufen:confused:Dann könnt ihr Euere Bauern davonhauen:D Thread: Deutschland ist ein BAUERNSTAAT--wer anderes glaubt ist ein Dummkopf Thread: Weil wir DEUTSCHEN zu BLÖD sind

      Die deutschen sind schon Voll-Idioden--kaufen die Nahrungsmittel im Ausland aber machen den Strom mit den Fruchbaren Flächen ihrer Felder, wo sie den Atomstrom viel billiger im Ausland kaufen könnten:cry:
      Avatar
      schrieb am 04.07.05 15:28:59
      Beitrag Nr. 100 ()
      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,363518,00.html

      Bush und Blair fordern Ende der Agrarsubventionen

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 05.07.05 22:44:35
      Beitrag Nr. 101 ()
      zu # 100 die Briten holen sich ihr Nahrungmittel doch von den ehemaligen Kolonien oder wollt ihr solch schreckliche Essen essen wie die Briten:cry:

      05.07.2005

      EU ist größter Weizenerzeuger

      In der weltweiten Weizenerzeugung spielt die EU die "erste Geige". Mit geschätzten 126,8 Millionen Tonnen (t) zur in diesem Sommer anstehenden Ernte wird sie ungefähr ein Fünftel der gesamten Weltweizenernte von erwarteten 612,4 Millionen t erzeugen.
      Nach der EU spielt Asien eine entscheidende Rolle bei der Weizenproduktion. Die zweitgrößte Ernte wird nach Expertenschätzung China mit 93 Millionen t einfahren. An dritter Stelle steht Indien, wo 73,5 Millionen t erwartet werden. Erst auf dem vierten Platz liegen die USA mit 58,2 Millionen t, das ist weniger als die Hälfte der EU-Weizenernte. Russland folgt mit 47 Millionen t, und Australien bringt es noch auf 21,5 Millionen t.
      Gegenüber der Ernte im vergangenen Jahr von 624,5 Millionen t wird die Weizenernte damit in der kommenden Saison um 1,9 Prozent kleiner ausfallen und den Verbrauch von geschätzten 617,6 Millionen t wieder unterschreiten. Die weltweiten Reserven dürften damit bis zum Saisonende um 3,5 Prozent auf 144,2 Millionen t schrumpfen. Besonders groß wird der Rückgang in der EU ausfallen, wo nach der Rekordernte im vergangenen Jahr eine um 7,3 Prozent kleinere Weizenmenge erwartet wird. Dennoch ist auch dies wiederum ein überdurchschnittliches Ergebnis, das den Bedarf innerhalb der EU übersteigt, zumal noch ungefähr 23,8 Millionen t Altbestände aus der Intervention sowie privaten Lägern zur Vermarktung anstehen.
      Dennoch sind Experten einigermaßen optimistisch hinsichtlich der Vermarktung des Weizens und erwarten keinen Preisverfall. Grund ist zum Einen eine stärkere Nachfrage der Futtermittelhersteller nach Weizen, größerer Bedarf für Lieferungen aus den übrigen EU-Ländern wird aber auch in Spanien und Portugal erwartet, wo infolge der langanhaltenden Dürre große Teile der eigenen Ernte in Gefahr sind und erhebliche Mindererträge erwartet werden. Darüber hinaus gestalten sich die Bedingungen für Weizenexporte in Drittländer zunehmend freundlicher. Seit der Dollar gegenüber dem Euro wieder stärker wird, steigt auch die Wettbewerbsfähigkeit für EU-Weizen auf dem Weltmarkt. Zudem gewinnt die EU auf dem stark umkämpften nordafrikanischen Markt durch teure Schiffsfrachten Vorteile gegenüber Lieferungen aus Übersee.

      Für die niedersächsische Landwirtschaft hat der Weizenanbau einen großen Stellenwert. Mit 430.000 Hektar (ha) beansprucht er fast die Hälfte der gesamten niedersächsischen Getreidefläche, und sein Anteil steigt seit Jahren. Im vergangenen Jahr wurde mit 3,532 Millionen t eine Rekord-Weizenernte eingefahren, das waren 23 Prozent mehr als im Jahr zuvor, als allerdings die Dürre die Erträge sinken ließ. Bundesweit wurden 25,427 Millionen t geerntet, das waren gut 20 Prozent der gesamten EU-Weizenernte.


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      Agrarsubventionen - warum verschenken wir Milliarden an die Bauern ?