checkAd

    Euro und Goldpreis - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 27.06.05 19:17:05 von
    neuester Beitrag 28.06.05 13:02:30 von
    Beiträge: 10
    ID: 989.705
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 1.950
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 27.06.05 19:17:05
      Beitrag Nr. 1 ()
      Aufgrund diverser innerer Probleme dürfte in den nächsten Jahren die Eurozone zerbrechen. So liegt das Defizit in Italien ohne Euroeinwirkungen bereits bei 11%.

      Zudem war die Zinspolitik der EZB für Länder wie Irland und Spanien zu lasch und für Länder wie Deutschland zu hart. Kein Wunder daß wir überall hinten stehen wenn wir die höchsten Zinsen von allen Ländern haben.

      Aber was passiert mit dem Euro nach Zerbrechen der Eurozone? Fällt er auf 0 und die US$-Bullen können sich freuen? Goldpreis in den Keller?

      genau das gegenteil wird eintreten. Nehmen wir einmal an Es kommt zum großen Kollaps sagen wir in Italien. Und es wird zum großen Kollaps kommen. Entweder man inflationiert oder man erhöht die Steuern. Derzeit liegen die Rentenbeiträge in D z.B. ohne Steuerzuschüsse bei 30%. Bis 2030 werden die sich verdreifachen. Ja, 90% Rentenbeiträge.. Über 100% kann man die Steuern eben nicht erhöhen. Derzeit haben wir in D eine Staatsquote von 63% am Volkseinkommen.
      Sagen wir also mal, Italien tritt aus und inflationiert, um die Ausgaben für Renten usw. im Rahmen zu halten. Tja, die neue itlaienische Währung verfällt natürlich. Nur: die Altschulden von heute MÜSSEN in Euro zurückgezahlt werden. D.h. die Inflationsländer werden austreten. Die EZB wird handlungsunfähig und sich nicht auf eine Inflationspolitik verständigen können, da die Rest Eurozone zerstritten ist. Die ausgetretenen Länder zahlen weiterhin ihre Altschulden in Euro zurück, in den Euro-Ländern müssen nun aufgrund mangelnder Inflationsmöglichkeit (die natürlich z.T. trotzdem gegeben ist, aber eben nicht so drastisch) Reformen einführen. D.h. Ansprüche auf Geldleistungen werden vernichtet, es kommt zu stagnierender Geldmenge und u.U. Deflation. Trotzdem wird die Eurozone besser dastehen als die ausgetretenen Länder und die USA, wo man ja "an einem Strang" in Richtung Inflation ziehen kann.

      Interessant wird es, wenn aufgrund Unzufriedenheit auch starke Länder wie Deutschland austreten. Wer weiß, der Euro wird womöglich noch reine Finanzwährung zur Rückzahlung von Altschulden. Also genau das Gegenteil einer Währungsreform: die alte Währung ist die "gute" Währung, die neue die "schlechte" Währung. Die Politiker haben ihr Vermögen dann wohl in Euro in Luxemburg während Omas Ersparnisse zwangsumgetauscht in neue DM werden.

      In Argentinien ist ja auch genau das passiert: alte Währung - US$ - = gut, neue Währung - Pesos - = schlecht.

      Gruß
      S.
      Avatar
      schrieb am 27.06.05 19:26:06
      Beitrag Nr. 2 ()
      Interessanter Beitrag.
      Avatar
      schrieb am 27.06.05 19:30:54
      Beitrag Nr. 3 ()
      Und was ist, wenn die EZB doch inflationiert (eigentlich müßte es reflationiert heißen)? Wenn der politische Druck groß genug und die Krise tief genug ist, wird sich die EZB breitschlagen lassen, sich von ihrer Politik der Geldwertstabilität zu verabschieden. Das kann nur im Interesse aller EU-Staaten sein, denn Schuldenberge haben sie alle angehäuft. Ich sehe da eine sehr starke Ähnlichkeit mit der Geldpolitik der USA während der Großen Depression 1929-1934. Ich denke, es wird genauso kommen in Europa.


      Volkmar
      Avatar
      schrieb am 27.06.05 22:19:15
      Beitrag Nr. 4 ()
      Noch was:

      Abgesehen davon kann die EZB auch ganz von alleine beginnen zu reflationieren, und zwar sobald die Inflationsrate den Zielkorridor "bei knapp unter 2% Inflationsrate" nach unten verläßt, also wenn Europa in die Deflation abzurutschen droht. Nicht anderes würde Italien machen, wenn sie aus dem Euro-Währungssystem ausscheiden und wieder eine eigene Währung einführen würden. Demnach geben es für Italien keinen Grund, sich abzukoppeln.

      Ob die dann neu in den Umlauf gebrachte Geldmenge das Preisniveau in der Realwirtschaft anheben oder stattdessen diverse Assetklassen des Finanzmärktes aufblähen würde, steht auf einem anderen Blatt. Ich nehme an, es muß zuerst ein signifikanter Marktbereinigungsprozeß stattgefunden haben, damit eine Deflation effektiv in eine gewünschte Inflation umschlägt. Ansonsten bekäme Europa japanische Verhältnisse.


      Volkmar
      Avatar
      schrieb am 28.06.05 00:57:59
      Beitrag Nr. 5 ()
      Zu glauben das die Währungsunion für immer Bestand haben wird, ist utopisch. Die Zahl der Austritte wird sich aber meiner Meinung nach in Grenzen halten, ich denke es werden weniger als eine Handvoll sein. Und wenn es Austritte gibt dann kann es nur wie in #1 beschrieben so ablaufen: Eine Gute Währung wird durch eine schlechte ersetzt. Da die wenigen Länder die austreten werden eine bereits sehr hohe Staatsverschuldung haben werden, und die Schulden selbstverständlich dann nicht in die neue Währung gewandelt werden können, spricht einiges dafür, das diese Ländern, einige Jahre nach ihren Austritt aus der Währungsunion, das Schicksal Argentiniens ereilen wird.

      Der erste Austritt wird aber Meinung nach noch einige Jahre(mindestens 5Jahre) auf sich warten lassen.

      Ich bin übrigens nicht der selben Ansicht wie der Threaderöffner, das Deutschland zu den "starken Ländern" zählt. sieheThread: Die BRD auf den Weg in den Staatsbankrott?

      Gruß tt

      Trading Spotlight

      Anzeige
      Rallye II. – Neuer Anstoß, News und was die Börsencommunity jetzt nicht verpassen will…mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 28.06.05 08:02:16
      Beitrag Nr. 6 ()
      Ich verstehe die Diskussion über die Währungsunion gelinde gesagt nicht. Auch zu Zeiten der D-Mark gab es Bundesländer mit unterschiedlichster wirtschaftlicher Entwicklung, bei der eine Bundesbank auch keine Rücksicht auf schwache Bundesländer genommen hat.

      Wenn man diese Verhältnisse auf den etwas größeren europäischen Rahmen überträgt, dann ist das im Ergebnis kaum anders. Oder denkt jemand ernsthaft darüber nach, jedem Bundesland seine eigene Währung zu geben?

      Die Frage ist nur, ob man ständig für politisches Versagen einen bequemen Schuldigen finden will. Hier scheint der geistige Reifungsprozess stehen geblieben zu sein.

      Gruß, bing0
      Avatar
      schrieb am 28.06.05 08:50:30
      Beitrag Nr. 7 ()
      [posting]17.032.076 von Bing0 am 28.06.05 08:02:16[/posting]@Bing0: richtig, die Buba musste auch einen Mittelweg finden. Vor der Vereinigung gab es schon den Unterschied zwischen dem wirtschaftlich schwächeren Norden und dem stärkeren Süden, nach der Vereinigung das immense Ost-West-Gefälle.

      Ich halte es für einen völligen Quatsch, von einem Ende der Eurozone zu reden. Italien würde wirtschaftlichen Selbstmord begehen, wenn Sie die Eurozone verlassen würden.

      Vor allem würde mich `mal interessieren, warum alle auf der EZB rumhacken. Wir haben seit Jahren ein absolutes Zinstief, und wer glaubt, dass die Wirtschaft besser laufen würde, wenn man japanische Verhältnisse hätte, der dürfte sich täuschen. Außerdem verfolgt die EZB nur den Weg der Bundesbank der Preisstabilität, der über Jahrzehnte hinweg bestimmt sehr erfolgreich war. Wenn die Wirtschaft keine Lust hat, bei den niedrigen Zinsen zu investieren und die Politik ihre Hausaufgaben nicht macht, dann ist es ja wohl nicht die Schuld der EZB.
      Avatar
      schrieb am 28.06.05 11:45:05
      Beitrag Nr. 8 ()
      Ich verstehe die Diskussion über die Währungsunion gelinde gesagt nicht. Auch zu Zeiten der D-Mark gab es Bundesländer mit unterschiedlichster wirtschaftlicher Entwicklung,
      Vor der deutschen Währungsunion waren zwar wirtschaftliche Unterschiede bei den einzelnen Bundesländern vorhanden, diese waren aber nur marginal. Und die deutsche Währungsunion kann man keinesfalls eine Erfolgsgeschichte nennen.

      Aber noch viel entscheidender als die wirtschaftlichen Unterschiede ist, das keine einheitliche Politik in der EURO-Währungszone betrieben wird. Und das es keine einheitliche Politik in Europa geben wird, das sollte eigentlich schon immer klar gewesen sein, und ist nach den jüngsten Volksabstimmungen zur EU-Verfassung nur noch klarer geworden.


      Gruß tt
      Avatar
      schrieb am 28.06.05 12:20:58
      Beitrag Nr. 9 ()
      @tt:

      ich glaube, dass das Nein zur Verfassung kein Nein zu Europa war, vielmehr ein Nein zum Tempo, das die Politiker vorgelegt haben. Ein wirklich einheitliches Europa braucht Zeit, möglicherweise noch ein paar Jahrzehnte und vor allem ein deutliches Umdenken in einigen Ländern. Man kann darüber streiten, ob die Einführung des Euro zu früh war. Fakt ist, dass wir ihn jetzt haben, und ich denke, dass jeder Schritt rückwärts äußerst fatal wäre.
      Avatar
      schrieb am 28.06.05 13:02:30
      Beitrag Nr. 10 ()
      [posting]17.034.416 von thomtrader am 28.06.05 11:45:05[/posting] Vor der deutschen Währungsunion waren zwar wirtschaftliche Unterschiede bei den einzelnen Bundesländern vorhanden, diese waren aber nur marginal.

      Von wegen marginal. Der Länderfinanzausgleich und sonstige Transferleistungen waren nicht marginal.

      Gruß, bing0


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Euro und Goldpreis